/^^'^ ^^AA^ H^G^AA> Nr. 257. PränumcrationSprciS: Im Comptoir ssanzj. st. n, yaU'j. sl. 5.5>«. ssiir dic^usicllnua >»« H«»i< l)aU'j.5.„li. ÄÜt dcrPost ssN!!,j. f>. >5>, yalbj. si. 7.50. Donnerstag, !). November Inscrti l?n«8«l'lr.,2m.8tl., üm. ^u lr. i>. s. lr. Insntionsstempcl jedesm. 30fr. 1883. Amtlicher Theil. Sc. k. k. Apostolische Majestät habcn mit Allcr. höchstem Kaliinclschrcibcn vom ^1. Oktober d. I. Allcr-höchstihrcm Ätinistcr für Handel und Voltswirthschaft Kontrcadmiral Bernhard Frcih. v. WüllcrS t o rff-Urbair die Würdc eines geheimen Rathes mil Nachsicht der Taxen allcrgnädigst zn verleihen geruht. Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom 26. Oktober d. I. ans Vorschlag der Akademie der schönen Künste in Venedig die an derselben Mcmisirte Lehrkanzel der Kunstgeschichte dcm Nobilc Antonio Dall'Acqua Ginsti allcrgnädigst zu verleihen gcrnht. Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller« höchster Entschließung vom A. November d. I. auf Vorschlag der Gemeinden, dann der Provinzial- und Zcntralkongrcgation den Grafen Aloisc Moccnigo znm Dcputirtcn der Provinz Venedig bei der lombar-disch-vcnctianischcn Zcntralkongrcgation allcrgnädigst zn ernennen gcrnht. Richtamtlicher Theil. Laibach, 9. November. Der ncncste Leitartikel des „Polilikai Hctilap," in welchem Baron Eötuös sciu Glaubcnsbclcnntuiß ablegt, führt anS, daß in dcm Lcbcn der Völker dies- und jenseits dcr ^citha ein Dualismus bcsichc, der sich nun cimual nicht wcgdclrcürcn wssc und dcchcr bei einem Aiisglcichsvcrsuch nicht imgcsll'ast igüoritt wcldcn könne. Der Ans^lcichsvcrfnch h^bc abcr feine Aufciade darauf zu bcschräulcn, jcxc Fol^cn dcS bcrcitö lwiyini» denen Dlialiölülltj zll deslili^cn, lliclchc flir dic Mlicht» stclllilin dcr Hionnrchic sscfährlich werden lüinitcu. Wir alzcplircn dieses Zugeständnis, insofern cS die ^l'oth' wcudiglcit anerkennt, die Konsequenzen jcncr Thatsache nicht anf die Spitze zu treiben. An einem Grundgc-brechen leidet indeß feine Auffassung, wie die „Const. Ocstcrr. Ztg." treffend bemerkt, denn sie wird auf einer ?otii,w ^'wciM, sic wird anf dcm Satze ausgebaut, der eist noch dcs Beweises bcdürflig ist, daß nur der Dnalismus möglich sei. Warum denn nicht die Ein-hcit des Reiches? Etwa deshalb nicht, weil sie — vielleicht — schwerer zn erreichen? Dic konstitutionelle Freiheit wird weder in dcm dualistischen noch in dem cinhcillichcn Oesterreich gc» führdct sein: den Absolutismus wollen die Völker nicht „no will die Krone nicht. Um die Machtstellung der Monarchie, und nnr nm diese, handelt es sich. Nun wohl. Wenn Baron Eötvös cö als die Aufgabe der dualistisch lonstitnirtcn Monarchie bezeichnet, „jene Fol-gcn dcs Dualismus zn bcscitigcn, welche die Machlslcl. luug der Motmrchic bciiachthciligcu tonnten" — warnm nicht einfach dicjcnigc Form dcs Staates akzcplircu, welche den Dualismus und damit auch dessen mögliche Nachtheile für diese Machtstellung ausschließt? Warum crst dic Folgen dcs Dualismus nnd nicht die Ursache dieser Folgen, den Dualismus selbst, beseitigen? Und weshalb kann nicht dic Einheit dcm Dualismus diejenigen Zugeständnisse machen, dic dcr Dualismus der Einheit zn gewähren sugar als nothwendig erachtet? Wavum noch immer nicht lernen wollen, daß man dic einzelne!, Pfcilc zerbrechen kmin, dnS Bündel Pfeile nicht? ' ' DaS „Ncuc Frcmdcnblatt" glanbt, die Schwieria» leiten des Ausgleiches mit Ungarn seien nicht unüdcr-Windlich, wenigstens nicht für eine Regierung, die ernst, lich das Reich auf einer konstitutionellen Grnudlagc er. bauen wolle. Die gemäßigte Partei Ungarns erstrebe! eine wahrhafte Ncichsverlrctung, nur möchte sie ihre! heimischen konstitutionellen Rechte sichern. Im Miß. trauen licgc die ganze und große Schwierigkeit; man banne nnr das Mißtrauen, man verwische nnr die Er< ilincrungcn und dic lonstitntioncllc Einheit Oesterreichs lvcrdc sich ans den Anfängen, die jetzt zu erreichen sein werden, vortrefflich entwickeln. Zu den Besorgnissen, welche jeweilig bezüglich dcS Ausgleichs ausgesprochen, wcrdcn, gehöre auch dic Mcinnng, der ungarische Land-! tag werde vor den speziellen ungarischen Angelegenheiten! in dieser Session gar nicht zn den staatsrechtlichen kommen, indem die Vereinbarung mit dcr Regierung schon an dicscn Vorfragen scheitern wcrde. Namentlich weise man auf die Frage dcr Rcstaurirung der Komitate hin, welche sich vor Allem geltend machcu werde. DaS sei abcr ein gründlicher Irrthum. Es fei wohl ausgemacht, daß die Restauration der Komitalc vor Allem in Angriff genommen wcrdcn soll, aber hanptsächlich darum, um dcr Komitatöfunktion cilic gesetzliche Grundlage zu gcbcn. Es sei jedoch ein Mittel gefunden, dcr Opposition dcr Komitatc bezüglich dcr Stcucrcmhcbnng uud dcr Nckrutcnaushcbuug zu begegnen, iudcm der Landtag die Steuern nnd die militärischen Vci'stnngcn als fortbestehend bis znr weiteren Verfügung des Landtages erklären werde. Dcr Aussprnch dcs Landtages sei nach den ungarischen Gesetzen hicfür maßgebend, nnd die Komitatc wcrdcn nur das ^andtagsgcsctz zn vollziehen haben. Die gemeinsamen Angelegenheiten betreffend, scicn die klugen Politiker dafür, daß zuerst nur dcr Begriff dcr gemeinsamen Angelegenheiten festgestellt werde. Sei das gc^ schchcn, so werde man die Frage stellen, ob die gemeinsamen Angelegenheiten absolutistisch oder durch Reichs-Vertretung behandelt wcrdcn sullen. In dicscö Dilemma gezwängt, werde die Rcichsverlrctuiui Mcu, da Nie-mand in Ungarn es wagen tonne, die absolute Form zu wählen. Ein neues Rundschreiben des 5wal5minijler5. Wien, 6. N?v. (Gr. A.) Die Regierung ist von der unabwcislichcu Nothwendigkeit dcr äußersten und schleunigst zu erzielenden Ersparnisse vollkommen durchdrnngcu und deshalb bemüht, jeden einzelnen Zweig dcr StaatS-Verwaltung sorgsam zu prüfen und iwerall, wo es ohne Bcnachthclligung dcs Dienstes möglich ist, dic weit« gchcndslc Sparsamkeit anzuordnen. Wir haben nun GcklMM gchadt, in ein neues Rundschreiben dcs Hct'rll Staalöministtrs Grafen Bclcicdi Einsicht zn gc-wnmcu, wclchcs dic Ncform dcr politischen Lldministra» tion cniziil'aliiicn l>cstimmt schrillt. — In dicfcm Nulid» schreiben, nnlchcs wol)l tmflll'Zc-ligiliß gikt, wic slch dcr Hcrr Stlialomillistcr die a d m i» i sl r a l i u c Dezentralisation denkt, wird dcr olnnc Satz auf cic Bc« zilksäultcr angewendet. Dcr Herr Staatsmmistcr kennt vus eigener Erfahrung all' die Mängel uud Gebrechen, mit denen dcr admiuislratiuc Dienst, namentlich bci dcn Unlcrbchördcn, behaftet ist, nnd lmlchc cinerscits das Ntotiu fortwährender gerechter Klagen von Scitc dcS Publikums siud, andererseits aber dcn administrativen Dienst unverhältnismäßig verthencru. Einen großen Nachtheil erblickt dcr Herr Staalsministcr in dcr Viel' fchrcibcrci und dcm Formalismus, welche in dcu allzu < ausgedehnten Grcuzcn dcr Wirksamkeit des Amtcö ihrcn Gruud haben. Dicscr Stand der Dinge lönnc und dürfe kein dancrnder bleibcn und es müssc dahin gc» wirkt wcrdcn, einer heilsamen Reform die Wcgc zu bahnen. Wohl ständen die Anschanungen und Gewöhn-heilen cincs großen Theiles dcr Bevölkerung mit dcu bezcichnctcu Mäugclu iu engster Verbindung, dcnn dic Bevölkerung ist systematisch daran gewöhnt worden, iu Allem und Jedem die Hilfe dcr RcgicrungS. Organe nuMufcll. Das hcruorlrctcndc mindere Geschick, die geringe Neigung zur Scll'sllhätiglcil sind deshalb zwar ganz unvermeidliche Erscheinungen, sic berechtigen aber dnrchans nicht, dcr Fortsetzung des bisherigen Sy< stems das Wort zu reden. Dadurch wird, wic der !Hcir Staatsminiflcr crklüit, nur dcr Ernst dcr Aufgabe erhöht, durch dic Beseitigung «ller Hemmnisse dcr Selbsithätigtcit unabhängiger Kräfte die Bahn zu cbucu und für ciuc hcilfamc Reform dcr Zustünde in einem wahrhaft freiheitlichen Siunc zu wirlcn, und cö liegt dic Vösung dicfcr Aufgabe jedenfalls in dcr Macht dcr Behörden. Als oberster Gruudfatz müfsc festgehalten 'wcrdcn, daß namentlich bei dcn Untcrbchördcn Alles, was sich nur immer mündlich abthun oder doch bis zur Schlnßcilcdigui'll mündlich verhandeln läßt, auch i» dicscr Weise behandelt wcrdc. Die Amtötagc, bci wcl< chen die Gcmcindcvorstchcr dcs ganzen Bezirkes vcr< sammelt sind, bieten die gimstigstc Gelegenheit, Zeit und Kraft dcs Amtes uud dcs Gemcindcvorstandcs iu ciucr crsolgrcichercn Wcijc als bishcr zu verwcrthcn, indcm dic Acußcrnngcn und Auftlürnügcn dcr Ocmcin-devorslchcr in einzelnen Ocschäslssachcn iu lurzcin Wege entgegengenommen, wenn es nothwendig ist, Parteien vorgeladen nnd in dieser Weise Geschäfte in wcnigcn Stunden abgethan werden können, die gegenwärtig auf dcm schriftlichen Wcgc monatelang »liluzeschleppt wcrdcn. In ähnlicher Wcisc lönnlcn außerhalb des Amts-orlcs vorkoulmendc Kommissionsvcrhandlungcn dazu bc-nützt wcrdcu, viclc dic Bevöllerung dcs Ortes, in N'cl< chcm die Kommission sich befindet, berührende Geschäfte abzuthun oder doch Behelfe dazu zu sammeln, Parteien zu vernehmen u. s. w. Die Bevölkerung, welcher hie-durch Zeit und Geld erspart wird, würdc ein solches Vorgehen gewiß nur dankbar entgegennehmen. Das Rundschreiben macht unter Anderem noch auf einen Ucbclstand aufmerksam, welcher die Schrcibgefchä'fte in unnützer Wcisc vermehrt. Es sind dies die Berichte, welche von den Untcrbchördcn über jeden NclurS an die Landcsbchörde erstattet wcrdcn und welche in dcr Regel ganz entfalleucn können, da es Sache dcS Referenten bei dcr Landcsbchördc ist, die Akten zu lesen. Auch die Personalfragc und die Art dcr Besctzung vakanter Stellen wird einer eingehenden Erörterung unterzogen und dabci die thunlichste Sparsamkeit dringend empfohlen. Es wird nnn Aufgabe dcr Landcrchcfs sein, die geeigneten Vorschläge zn machen, in welcher Wcisc die Geschäfte vereinfacht und Ersparnisse erzielt wcrdcn können und auf diese Weise das Material zn einer eventuellen Reorganisation dcs gcsammtcn administrativen Dienstes zu liefern. Durch ciu ciumüthigcs Znfammenwirlen wird cö dann dcr Regierung möglich wcrdcn, ihre wohlthä» tigcn Intentionen, welche nnf das Wohl dcr Völker und bcsondcrs dcr Steuerträger gerichtet sind, in raschem Zuge verwirklichen zu können. Mag man nnn übcr die staatsrechtliche Aktion der Regierung unter dcm Ministerpräsidenten Grafen Vcl-crcdi im Reiche bishcr noch so getheilter Meinung sein, mit dcn Grundsätzen, die dcn derzeitigen Staatsminister in der Lösung dcr gewiß auch drängenden administrativen Reform lcitcn, dürfte, insofern sie in dem von uns kurz ski^irtcn ncucn Nuudschreibcu Ausdruck finden, man wohl im ganzen wciicn Reiche citwcrstlllidcn ftin. Oesterreich. * ÄVien, <>. November. (Oria.'Korr.) Gegenüber abwcichclidcli Nachrichten übcr dcn Unterrichtsralh sann ich Ihnci, alc» al,ll)c»tisch mittheilen, daß bisher außer Pl-ofcsfoi- Has„cr, der an der Uniucisitüt mit einem Gehalte von 5000 fl. angestellt ist, „och die Herren.- G r n dc n stc i n cr, dcr den Piaristenorden ver-l,cß und Protestant wurde, Icllinel, Reis nnd Ungcr aus dcm IlntcrrichtSralhe getreten sind, die übrigen Mitglieder aber ihr Mandat noch nicht zurückgelegt haben, Prof. Haimerl, früher Präsidentcnstcll-vcrtrctcr, auch derzeit mit dcm Präsidium im UlitcrrichtS-rathc betraut ist. — Hcute wurde übcr das Vermögen des Hof° und Gcrichtöadooiatcn Dr. Klaudinö Hochs-m a n n (welcher sich gestern in den Donaulanal gestürzt hat) dcr Konkurs eröffnet und Dr. Ritter von Wini-tvattcr als Konlursmassevcrlrcter bestellt. Wien, 7. November. In cincr an feine Wähler gerichteten Rcdc hat dcr italicnifchc Fincmzministcr Sella dic vcnctianischc Frage für cinc Fmanzfragc erklärt. Dicfe übermüthige uud zugleich von polilifchcr Talllo-sigtcit zeigende Aenßcrnug veranlaßt die „Wr, Adcnd-post" zu cinigcu sehr richtigen Bemerkungen, die bcson-dcrs an dic Adrcssc Derjenigen gelichtet smd, welche ewig die Verständiaung mit Italic» predigen und dar-znlhnn bemüht siud, daß cs an Oesterreich sci, diese Verständigung zu suchen. So lange italienische Staats« mänucr so sprechen, wic Herr Sclla, und vielleicht au» keinem anderen Grunde, als um nur einige Stimmen mchr sich zu erbetteln, fo lange bleibt auch oaS Gerede von cincr Verständigung mit Italien eine licrc Phrase. Wenn man in Italien wirklich cinc Vclsländigung mit, Oesterreich wünscht, und wir glaubcn, man hättc in' Florenz genügenden Grund hicrzn, so wäre von der Klugheit geboten, nur solchcn Männern daS große Wort zn gestatten, die auch in dcr Lage siud, cS zu führen. Wcnn Oesterreich Italien gcgcnüvci von „un an „och cinc größere Zurückhaltung beobachten sollte, als bishcr, so mögc Italien dicS nur auf Rechnung seiner angeb« lichcn „Staatsmänner" schcn. — Dic A r mce ist nnthcilba r. Diese These vertheidigt dcr „Kamerad" in ancrlcnncnswclthcr Wcise einer Zuschrift dcs Grafen K. Zay gegenüber. Gras Zay halle nämlich die Furcht vor dcm Begriffe dcg Dualismus i» Oesterreich zu bcscitigcu vctfucht uud dabci auf die Möglichkeit cincr Armccthcilnng hinge, wiesen, indem er fagtc: „Jene Fürchtcndcn mciuen vicl-leicht, erhielte Ungarn ein eigenes Kriegslniniswmm mit cincr eigenen Armcc, so würde dicfcö dcr sreicn Verwendung dcr lombiuillcu militärischcn Kräfte der Monarchic höchst hinderlich, ja diese zu 'lahmen ,«' Stnudc sein, und cS licgc im Bcrcich dcr Möglichlli« 1028 ten, daß, nicht in Folgc fremder Einflüsse, beim Mit« wirken dieser nationalen Armee ein Umsturz im Lande herbeigeführt und der Gestand der Monarchie gefährdet werde." Hiergegen bemerkt der „Kamerad" unter An> dercm: „Unser Kaiser und Herr ist der oberste Vertre-ter und Leiter der Politik des Staates nach Außen und Innen, sein Werkzeug ist die Armee, die nur stark und kräftig sein kaun, wenn sie aus einem Gusse, aus einem Gcfüge hervorgegangen, wenn sie nur einem Befehle, einem Willen gehorcht, jenem eines Kriegsherrn. Jede Theilung der Armee muß dieselbe schwächen nnd muß die Sicherheit ihres Auftretens nach Außeu zweifelhaft und unsicher machen, wie wir dies bei Operationen aller alliirlcn Armeen zu allen Zeiten gesehen, wo sie cS mit einem einheitlichen, gleichstarken feindlichen Heere zu thun hatten. Die schwarz-gelbe Fahne ist das althistorische Palladinm unserer Ehre und unserer Pflicht, um sie allein wollen wir uns schaaren, wenn nnscr Kriegsherr uns ruft. Wir lcnnen nur einen Herrn, unfern Kaiser, wir kennen nur eine Armee, nur eine Kokarde, ein Port» epee, eine Fahne, die Fahne, die Jahrhunderte unS vor« angeleuchtet in Sieg und Ehren, und für die wir, ob > Ungarn, Deutfchc, Slaven, Rumänen oder Italiener, mit Freude und Begeisterung in den Tod gehen, wenn wir damit für Oesterreichs Ehre, für Oesterreichs Ruhm siegen oder fallen." Pest, 5. November. „Hon" glaubt auf Grund der ledhaft geführten Wahlkämpfc in Ungarn fchon ein beiläufiges Bild über die Physiognomie des bevorstehenden ungarischen Landtages zu geben. DaS Blatt meint, cS werde in diesem Landtage vor Allem ein star» kes liberales Zentrum geben, welches nntcr den Devisen der Loyalität und der Vaterlandsliebe so ziemlich alle ParteischcMirungcn in sich repräscntircn werde. Von diesem Zentrum werden sich nun nach Rechts und Links graoilirende Elemente gruppircn, die jedoch vor der Hand für eine entscheidendere Entwickelung kaum geeignetes Terrain finden werden. — Und dennoch, fährt „Hon" fort, dauert der Wahllampf mit Eifer ununterbrochen fort, und zwar nicht ohne Grund, es handelt sich nicht um die Qualität, sondern um die Quantität der Errungenschaften , welche die einzelnen Abgeordneten ihren Wählern nach Hause zu bringen gedenken. In dem, was zu fordern ist, sind die einzelnen Kandidaten so ziemlich einig, eine andere Frage ist aber, und darüber yabcn sich auch Wenige ausgesprochen, wie viele von den aufgestellten Fordcruugcn sie gegebenen Falles den Alidereu zu Liebe opfern wollen, ob sich der Eine bc-gnügt, wenn er von den hingestellten 10 Punkten fünf gewährt erlangt, und ob der Andere vielleicht für die 9 gewährten Punkte den zehnten opfert, oder aber für den zehnten alles auf das Spiel setzen will. — „Hon" glaubt auch daher, daß es am nächsten Landtage mehr Gemüths« als Parteischattirungeu geben werde; nnd nachdem die Mehrzahl der Kandidaten sich zum Anhange Deals bekannt hat und sich mit der Hoffnung trage, Deal werde in Betreff jeder einzelnen der ob-schwebenden Fragen mit einem fertigen Plane vor den Landtag trcte», so dürften die inneren parlamentarischen Kämpfe sich blos auf Priuallonferenzen beschränken, wo die politischen Aufgaben im Vorhinein derart gründlich besprochen würden, daß sie als bereits gelüst vor das HauS kommen dürften. Man wird sich fragen, fährt „Hon" fort, wenn in der That so gute Aussichten herrschen, warum hat dann Herr Ghiczy so pessimistisch über den Erfolg des bevorstehenden Landtages geu» thcilt? „Pesti Hirnök" hnl diese Frage dadurch zu be« antworten geglaubt, daß er Herrn Ghiczy und den Bcschlußmänncrn überhaupt den Rath gab, sie möchten sich, insofern ihnen an dcm Erfolge des Landtages etwas liegt, von dem letzteren fcrn halten. — Diese Anschauung finde aber nicht blos im „Pcsti Hirnöl" ihren Ausdruck, sie finde sich auch häufiger in der Hitze des Wahllampfcs. Es gebe Viele im Lauoe, die des Glaubens siud, daß, wenn nur die böfcn Bcschlußmän-ncr dem Landtage ferne bleiben wollten, Alles gut gehen würde. — „Hon" meint nun, daß man sich auch hierin gewaltig irre, wenn man im Sichfcrnhalteu der letzt-gedachten Partei allein einen glücklichen AuSgang der Landlagöoclhaiidlungcn sehe. Wären auch alle Bänke im Laiiohansc von Männern der „Hiruök" - Partei besetzt und würde der Redakteur dcS „Hirnök" selbst die Bedingungen zum Ausgleich aufsetzen, der Ausgleich würde dennoch scheitern an den Forderungen der Zen-tralistcu jenseits der Lcilha, die — wie dies neuerlich die Wahlaffairc Schusella's in Wien dargcthan — unverbrüchlich am Februar.Patente festhalten. Es bliebe Nichts übrig — so schließt der „Hon" etwas resiguirt — als der Machtspruch des Monarchen." — 6. November. (Pr.) In einem Arlikcl über „Dualismus" spricht Baron Eotväs entschieden für die Parität, nnd erklärt als seine Ueberzeugung, daß auch vom Standpunkte ungarischer Interessen »ichlö wün-schcnswcrthcr sei, als daß in beiden Reichshälftcn gleiche Prinzipien platzgrcifen. Wie in der ungarischen, seien auch in der jenseitigen Hälfte gleiche Interessen vorhan. den, welche verlangen, daß so wie im ungarischen Landtage allc Länder ungarischer Krouc vertrctcu seien, es anch jenseits cine legislative gebe, die alle nichtuugari. schcn RclchstheNe rcprascntirt. Ungarn müsse solche KMcquenzen des Dualismus vermeiden, welche der Machtstellung des Reiches gefährlich wären. «Hermannstadt, 0. November. Die sächsische Na-tionsuuiucrsität hat iu ihrer hcutigcu Sitzung den Entwurf zu ciucr Repräsentation au Sc. Majestät, enthaltend mehrere Bedenken gegen den cinbcrufcueu Laudtag, so wie die Erklärung ihrer Bereitwilligkeit zur Disku-tirung der Unionsfragc, dann eine Andeutung der Vor» aussctzungcu uud Bcdiugungcn der Union, nach vorausgegangener General- und Spczialdcbattc — im Wesentlichen den Anträgen der Kommission gemäß — äuge« nommen. Ein von der Vcrsammluug beschlossener Zusatz spricht sich dahin aus, daß der endgültigen Beschlußfassung über dic Union die definitive Regelung der Stellung Ungarns zur Gcsammtmonarchic im Sinne des kaiserlichen Manifestes vom 20. September 1805 vorauszugehen hätte. Uusland. Aus Vaden, 2. November. Wie die „Karlsruher Zeituug" heute amtlich bestätigt, ist der Gesundheitszustand unseres Großherzogs durchaus nicht befriedigender Art, was längst im ganzen Lande ein offenes Geheimniß war. Es sind starte Blutwallungcn nach dcm Gehirn, die bisweilen zu ernsteren Befürchtungen Anlaß geben, besonders wenn — wie vielfach in der letzten Zeit — dic bei unsern politischeu Zustünden unvermeidlichen Aufregungen dazu kommen. Deshalb vorzüglich haben dic Aerzte Sr. lönigl. Hoheit zunächst alle politischen Geschäfte aufs strengste untersagt, weshalb derselbe auf einige Zeit am Genfer See seine Residenz uehmcn wird. Vor Kurzem ist auch, wie ich aus bester Quelle vernehme, der Leibarzt der Königin von Preußen und nach diesem auch Professor Friedrich von Heidelberg über das Leiden des GroßhcrzogS tonsullirt worden. Nom, !N. Oktober. Ueber dic Slärte der neuen päpstlichen Armee sind ganz unrichtige Notizen verbreitet worden. Die „Patrie" hat von 12.000 Manu gesprochen, welche Zahl auch in der Kouvculiou genannt ist. Die päpstliche Rcgicruug bleibt aber fest bei der Bchauptuug, daß sie ciucr solchen Truppenstärke nicht ^ bednrse, vorausgesetzt, daß uon Seiten der italienischen Regierung tciu Angriff auf das päpstliche Gebiet zu befürchten ist. Auch wäre die päpstliche Staatskasse außer Stande, eine Armee uou dieser Stärke zu crhallcu. — In klerikalen Kreisen ist mau über den Advokaten Boggio , sehr aufgebracht, daß er die Unterredung mit dcm Papste in ciucr Brochure veröffentlicht hat. Man betrachtet sein Benehmen als unedel und undelikat. Mau wirft, dcm Aduotatcn außerdem var, daß cr sich in Rom mit ^ dcm revolutionären Komitee in Verbindung gesetzt hade, da in dcm zweiten Theile d^r Brochure Ansichten aus< gedrückt werden, die auch von jenem Kollütce verfochten werden. — Hier in Rom erwartet mall, daß das ita-licnische Parlament sein früheres Votum, welches Nom zur Hauptstadt Italiens 'erklärt, zurücknehmen werde, denn nur in dem Falle, daß Italien anf Rom verzichtet,, hat die Konvention vom 15). September einen Sinn, und nur dann kann auf dic Räumung Seitens der! Franzosen gerechnet werden. Was die Uebernahme der l päpstlichen Staatsschuld betrifft, so wird darüber vou Scite der Florentiner Regierung mit Frankreich und mit dem Hause Rothschild vcrhaudclt; die päpstliche Regierung hält sich ganz ferne, da sie durch die Zustimmuug zu ciucm die Staatsschuld bctreffcudcu Arrangement auch nicht in indirekter Weife den Besitz-litcl Viktor Emauucls auf die anuexirtcn römischen Provinzen anerkennen möchte. Paris, 6. November. (Pr.) Fould fordert dem Vernehmen nach vom 1. Jänner ab Enllafsung von 5000 Beamten behufs einer Ersparniß vou ij,700.000 Francs bei den Douaneu, während bisher 25.^00 Be-amlc mit einem Gehalte von !i0 Millionen dazu nöthig waren. Bismarck machte einen längeren Besuch bei Herrn v. Sccbach nnd erschien neulich mit seiner Gc-maliu und Tochter in der Großen Oper au der Seite der Herren v. Drouyn und Baroche. Prinz Napoleon versuchte vergeblich einen Ausgleich mit dcm Kaiser. Zur Beschickung der El)olera.Konfcrcuz haben nach dem „Mouitcur" bis jctzt zehn Staaten zugestimmt. — 6. November. Der Kaiser ist heute Morgens nach ciucr Besitzung der Fürstin Bacciochi abgereist. Er wird daselbst die landwirtschaftliche Ausstellung mit scincr Gegenwart beehren. Es heißt, dcr Kaiser wcrdc morgen Abends zurückkehren. — Graf Aiömarck ist heute abgereist. - In Pau und Orthcz wurden die Rcglc-ruugekandidatcn Laraburc und Ehcsnclong zn Dcpulir-ten gewählt. Brüssel, 2. November, Dem „Franks. Ionrn." schreibt man uon hier: „Mc belgischen Offiziere haben ihre Entlassuug verlangt, weil die 'Regierung iu Mchto dcn Baron van der Smissen des Kommaudo'S culsctzt und daösclbc ciucm Mcxilancr, dcr früher dcsfcn Untergebener war, dcm Lieutcuant-Obcrstcn Mcmlcz, anvcr-traut hat. Wahrscheinlich wird das belgische Korps weit ins Innere cntscndtt odcr mit den österreichischen Rcgi-imcntcrn verschmolzen werden, Petersburg. Ueber daö Verhältniß Rußlands znPrcnßen spricht sich die russische „Stimme" in folgender naiv-charakteristischer Wcisc aus: „Rußland darf Preußen keine maßlofcu Bestrebungen crlaubcu. Preußen uud fast cben so auch Oesterreich bestehen durch die Gnade Rußlands. (!) Preußen kann auf dcn Schutz Rußlands auch für dic Zukunft hoffen, wcnn cs sein ruhiger, stiller, ergebener Bundesgenosse bleibt, der nichts Ucbcrftüssigcs fordert nnd das Bünoniß mit uns nicht durch allerlei Piätcnsioncu kompromitürt, die seinen Kräften nicht angcmcsfcu und für unS ganz nutzlos und sogar schädlich sind," Koustantinopel. Wie dcr „Levant Herald" meldet, ist dic Fragc dcs Vakuf cndgillia gelöst und der betreffende gioßhcrrlichc Hat wird nächstens erscheinen. Das ganze Valuf-Eiacnthnm (den Moscheen zinsbares Lchcugut) wird iu Mult ifrcicS Eigenthum) verwandelt und unterliegt denselben Gesetzen; wcnn keine Erbe» vorhanden sind, fällt cS nicht mehr an dic Geistlichkeit, sondern an dcn Staat. Es wird cbcn so besteuert wie das Mulk Sc. Majestät geruhten dcm Präsidium dcr t. k. n. ö. Statthalterci zur Vcrthciluug an dic hilfSbedürf« ligstcn Bewohner dcr im Monate Juli d. I. durch H^gclschlag licimsscsuchtcn Gemeinden dcs Bezirkes HaugS-dorf allcrgnädigst dcu Betrag uon dreitausend Oulde" übergeben zn lassen. — Wie „P. Hn'üöt" vernimmt, hat Sc. Maj,es^ dic Errichtung einer außerordentlichen Lehrkanzel snr, slavische Sprache und Literatur an der Pester U"!""' silät zu gestalten ycruht. ^ - Das Kumllcc znr Vovbr<,cllu»g dcr V>„pfn»a^ ^fcicrlichkciteil für Sc. Majestät dcn Kaiser wird bis zum '1. d. M. das Programm in seinen Hanptzügen vorlegen. Dcr Dekorateur Moriz Lehman» legte dem» selben dcn Plan zn cincm Triumphbogen vor, dcr nächst den Holzvlätzcn auf der Waitzncrstraßc in Pest postirt werden soll. Dcr Entwurf hat dcu Beifall dcr Sach« verständigen gefunden nnd dürfte wahrscheinlich zur Ausführung kommen. Außcr dieser Ehrenpforte sollen dcr Waitzuerstraßc entlang noch nahe an hundert llcili^ Bogen aufgestellt werden, so daß dic ganze Zcilc Ml Halle gleichen würde. Am Bcleuchtmigsabcndc solle« dcr große Triumphbogen nnd daö Rcdoutcngcbäudc mit elektrischem Lichte erhellt werden. Ferner wird dcr Monarch an dcr Grenze des Pcstcr Stadtgebietes nä'chsl Palota dnrch eine Monstrcdeputation dcr Pcstcr Bour< gcoific feierlichst begrüßt wcrdcn. — Sc. Majestät dcr Kaiser Ferdinand lal'li' ten, wie dic „Präger Ztg." meldet, Montag um 1^ Uhr 550 Minuten im Bubcnccr Bahnhöfe mittelst Hof' Scparatjugcs an, von wo Allcrhöchstdicsclbcn in eine»' dcr bereit gehaltenen Hofwagcn nach dcr k. Hofburg fuhren. Ec. Majestät verließen im zweiten Hofrai»" ! bci dcr Bnrgkapclle dcn Lcibwagcn und verfügten si^ unmittelbar in die kaiserlichen Appartements. Sc. Emi' ncnz dcr Hcrr Kardinal Für»1lcrzbischof zn Schwarze»' bcrg haltc sich in dcr t. Hofburg cingcfundcn. - - D'^ „Boh." fetzt hinzn, daß Sc. Majestät sich in "'""' Ränfte üvcr dic Stiege dcr Hofburg tragen licßcU ^ vortrefflich aussehen. — Ihre Maj. die Kaiserin Karolina Align fta wollten, wic die „Salzb. Ztg." meldet, vorgestern, Dienstag, sammt Hofstaat Salzburg verlassen mid früh nach Wien abreisen. — Die Unmcchsllmg der am 15. Dezember 1865' fälligen Talons gcgcn ncuc Kupousbogcn zu dcn ^^P"^ Obligationen dcS Anlehcus vom 15. Drzcinbcr 184'.) beginnt bci der l. k. Uniuersalstaalöschuldeukasse am 10. November 1805. — Zur Erzicluug von Ersparuugcn und Geschäfts^ Vereinfachung foll sichcrem Vernehmen nach die k. l. Münz- und Bcrgwcscnshofbuchhallung mit dcr l. l. Kamcralhauptbuchhaltung iu eine einzige Hoflulchhaltuuzi, und zwar schon binnen kurzer Zcit, ucrciingt werde»- — Nach cincm Antmgc dcr obersten Elaatslmch' Haltung sollen aus Rücksicht des allgemein einzuführen' dcu Spa:systems mil 1. Jänner lommcudcu Jahres sämmtliche, bisher bci den verschiedenen Buchhaltungen bestchcndcn Diuruistcu (Tagschrcibcr) sowohl in W'"' als auch iu dcr Provinz entlassen uud dic denselben obliegenden Aibcitcn als daS Mundircn, Rubr!;»^ u. dgl. unter die in dcn betreffenden Aemtern felbst bc< stehenden Beamten vertheilt wcrdcn. 102l) — Der Praliminar-Vertrag für den österreichisch, englischen Zoll-, Handels- und Schisffahrlucrtrag ist, wie der „It. Fr. Pr." gemeldet wird, am Samstag von den Dclcgirten vereinbart worden und gelangt nun durch die Minister-Konferenz zur kaiserlichen Santtion. Eö ist darin stipulirt, daß englische und österreichische Kou,. missärc längstens in drei Monaten zusammentreten, nm den Vertrag felbst fcstznstcUcn, der 186^! in Wirksam, tcit treten soll. In der Zwischenzeit wird der Tarif, für welchen 15 Pcrzcnt als höchster Wcrthzoll gelten sollen, entworfen. Eisen, wollene Waaren, Getränke und Kolonialwaaren sind an das Maximum der Id Perzent nicht gebunden. Auch zur Bcrhandlnng über dcn Han« delsuettrag mit Frankreich werden nun Vorbereitungen getroffen; dicBcrnfuug des Herrn ScltionSrathö Schwarz aus PanS nach Wien bezicht sich hierauf. — In den Schaufenstern des Ateliers der k. k. Kammer'iiunststiclcrin Fran Marie Venkovils nächst der k. t. Vurg befinden sich zwei mit Kunst und Geschmack gearbeitete, für dic österreichischen Freiwilligen in Me< rlto bestimmte Fahncnbändcr, welche ans Äcstcllung Ihrer Majestät der Kaiserin von Mexiko angefertigt wurden und demnächst an ihren Bestimmungsort ab< gehen. Die Wappen Mcxiko'ö und Belgiens sind auf den schwarzen Bändern reich mit Gold gestickt. — An die Gemeinde-Vertretung von Ischl ist nach-stehendes, anö Mexiko vom 20. September datirtcS Schreiben eingelangt: „Geehrte Herren! Sc. Majestät der Kaiser hat mit inniger Betrübniß dic^ Kunde uon dem traurigen Ereignisse vernommen, daS Ischl betroffen hat. Die angenehmen Erinnerungen aus oftmaligem Aufenthalte in der Jugend in jenem lieblichen Kurorte, denen Sc. Majestät ein warmes Andenken in seinem Herzen bewahrt, gaben AUcrhöchstdemselben besondern Anlaß zur Theilnahme, und ich bin beauftragt, Ihnen, meine Herren, als Vertretern der Gemeinde, von diesen Gefühlen meines kaiserlichen Hcrrn Mittheilung zn machen und Ihnen zur thcilweiscn Abhilfe des cntstan. denen Schadens den Betrag von 2000 fl. zn über-senden. Im Allerhöchsten Auftrage: Der Kabinctöchcf F. Eloin." — Die Ncdattion des „Telegraf" zeigt an: Das gestrige Morgcnblnlt des „Telegraf" wnrde von der Bchördc mit Beschlag belegt. Der beanständete Artikel behandelte den Zusammenhang uuscrer inneren und änßc< ren Politik. Um unsere I'. '1'. Abonnenten wenigstens lheilwcise zu entschädigen, erfolgt die Ausgabe des hcntigcn Abendblattes in einem ganzen Bogen sammt Acilagc. -- Die Bicrcrzcngnng im Rayon nnd Bezirke von Graz ist in fortwährender Zunahme beariffcn. Während dicfclbc iin Icchrc 1"04 tamn daö Quantum uoi, "C>:j WO Eimern crrcichtc, betrug sic im lmifendl'n Ilihrc bci'cil^ dic cnonnc Sninmc uon :i0^.7(>^ (äüncrii. ciincili ämllichcn AnSwcise über diesen Bcrlcyr cnlnchincn wir folacudc interessante Daten: die Hold'schc Bierbrauerei Renate 9l).W0, Schreiner W.062, Ncininghanö 07.080, c>apl l2.^00, Benz 11.600, Sciff 10.750, Fabian U2W, Kindcrmunn 2W0, Bauer 3^W, Ncismnllcr l^00 Eimer. Älchr als im Vorjahre erzeugten Hold 2200, Schreiner 32.134, Ncininghaus 1283, Iapl i'^20, Bcn/l440, Sciff 850, Fabian 630, Kindcrmann 360, Ncismüllcr 120 Eimer. Aancr hingegen um 780 Eimer weniger. ZwciDritlhcilcdcs von den drci größten Vrcme-rcicn erzcuglcu Bieres wurden in die südlichen Theile der Slcicrmal!, nach Kärnlen, Krain, Kroatien nnd Trieft, in daö Venctianischc nnd nach Stationen jenseits des mittelländischen Meeres versendet. Das ilapital, daö lmdnrch in Umlauf gesetzt wurde, bclief sich auf nicht wcniger als 1/.100.000 fl. (Tgsp,) — Sanitätö bulle tin anö Trieft. Bis . ,ur Mitternacht des 5. d.M. 2 ncnc Fälle, wovon ' einer an Bord eines Schiffes in dcr Sacchctla, daö so. gleich strenge isolirt wurde, dcr andere endigte mit dem Tode. Von den früher Befallenen starb einer. Beim Militär keine Aendcrnng. Biö zn dem Angeudlickc, da Vorstehendes unter die Presse ging, lein neuer Fall. — Die „Bozner Ztg." schreibt: .Mlt Prwat-Nachrichten anö Tricst vom 30. Oktober sollen bereits 110 Eholcrafällc unter Militär- nnd an 50 unter Zivilpersonen uorgclommcn sei. Die Lehranstalten sind einstweilen gesperrt, eine Menge Familien (wie man sagt, 3000 Personen) auS dcr Stadt geflohen." Dic Zahl der Fällc (während dcr ganzen, nun schon mehr als scclMöchcnllichcn Dancr dcr Krankheit) mag richtig angegeben scin; daS Ucbrige aber ist eine ungchcncrliche Uebertreibung. Lokalbericht und Korrespondenzen?! Wir entnehmen cmö den soeben erschienenen „Ergeb,! nisscu der Verzc h r nngs st e n r r i m S onncnjahr I8<;4," znsnmniengestellt vom Nechnnngsdepartement dcö l. l. Fi- > uan;n!iuistcrinmc<. nnchslcheiide Daten für jl r a i u. Der Ec- ^ sammtbelrag der VcrzchrnnaMcucr betrug iu Krain: l, Nnf dem offenen ^!a»dc mit einer Äcvöltcrung von 4.'N,1!»l Seelen im Jahre 15M > hingegen 125.05«! si.^ darunter ist an Pachtschillinq bcgrisstu cin Äctrag von 110,200 fl.! — Bierbrauereien gab es im I. Ihtt.'i 25), im I. 1^4 28. Es wurden an Steuern 5.'j.0.'i1 si. für 42.,^0 nicderösterr. ^ Eimer ft 42'/, Maß) bezahlt, — Erzengt wurden anf dem ?andc! 32.475 Eimer, wofür eine Stener von 40,47l si., nnd in Laibach ^ 10.5s>0 Eimer, wofür eine E truer von 12.«l11 ft. bezahlt nmrdc. Hirbci ist jedoch zn brmerlcu, daß der Steuersatz für die ^taot und das flache ^'and verschieden ist. Füns Brauercien befanden sich außer Betrieb. — Ä r n » n l w c i n b r c n u e r c, c n gab cö n. z. bäuerliche 2712. anderc 1R». zusammcn 2<>02 mtt eben so viel einfachen DrMirapparateu. Abgefunden waren 100, die anderen zahlten d,c Steuern nach dem Maischraum. Dlc gcsanuntc Stauer von dicsrn Ärennereicn betrug 1l».t«? Gnldcn. ^ Steuerfrei wurden 7!^ ^imer Branntwein erzeugt. (Die fteucr- ^ freie Menge beträgt für jede Person 1 '.'- >>. Eimer jährlich.) , ^ Der Pfarrvitar Otto S ch all auö Hrsscn wird kommenden Sonntag, 12. d. 2>t.. in oer hiesigru evangelischen Kirche eine Probepredigt halten. ! — Seit I. l. M. befindet sich der Bricsinarleuverschlriß sammt Sammcllasten der St. Peter-^orstadt wieder im Spczercigewolbe, dc^ i!cntz'schen Hausec« an drr Fleischcr-Ärücle. - ^nm Verschließen dcr (^Idbrirfc sind nach einer Mittheilung de« hiesfgen Postamtes die sogenannten Siegel marten durchaus nicht verwendbar' cS ist dazu immer nur gnteS hartcö Si^gelwachö zn nehmcn. - Auf der Polaua-Vorstüdl wurde rincm Taglöhner au« seiner erbrochene» Truhe, die im Stalle stand, ein Betrag von 8? si. nnd ein 9toct gestuhlen. Desgleichen lain dcni Taglöhner I. M. iin Bahnhöfe ein Äoct abhandel,. Der Thäter diefer beiden Diebstähle ist fammt eincin Theile des Entwendeten zn Stande gebracht und dein Gerichte überaclicn worden. — Eö ist der Zweifel angeregt worden, ob wohl die Zuriick« fiihrnng des Namens dcr Stadt Ncüstabll ans den alten, dnrch dir Gnadc deö ^andeöfürstcn erworbenen Namen Rndolfs-wcrth von rincm vrattischm wichen sei? Darauf läßt sich ganz tur,; entgegnen, das; nur allein in dcr ostcrrcichischm Monarchie eilf Ortschaften den Namen Nenstadtl führen, nnd wenn fchon ein in Kram für Ncnstndll a'iisacacbciier Brief wohl nirgrndö anders, alö nach nuscrrm Ncustadtl in llllterlrain erpedirt wurde, ein außer Krain aufgegebener Brief mit dcr Adresse Neustadt! gar leicht uach cincm andern ^r!e diese« Naincutz abging, nnd wie wir cl« aus eigener Erfahrung wissen,'crst »ach mchrcren Krcn;> niid Qnerfahrtcn an seine rechte Adrcssc gclangtc. Daö ist gewiß niiangcnehui nnd laun von sehr nachlheiligcii Folgen scin; deshalb ist es offenbar anch von praltischem Nutzcn, wenn durch den Gcbranch dciü Nainrnö Rudolfswerlh solchen Irruugeil begegnet wird. (Theater.) Gcsteriwsand die Bencfizvorstellung des Hcrrn Penn bei ziemlich besuchtem .^ause statt E? wnrde da« ^nst: spiel „Mentor" und Sch,lle>s ,1'ied von der Glocke" in KoseSki'S llassischer sloveuischcr, Uebersetinnq aesprocheu von Herrn Penn a!5 Äieister nud Frl. P. als Meistcriii, mit Beifall gegeben. Die lebenden Bilder, nntcr ^eilnuq unsere? vaterländischen Künstlers Herrn Kurz v. Goldenstein ausgcsuhrl, fanden besondere Ancrtenmilig. Nenejle Nachrichten nnd Telegramme. Prä«, 7. November. (Pr.) Die Unterhandlungen mit dem Grafen Rothtirch wegen Uebernahme oeS Statt-haltcrpostcuö habeu sich gänzlich zerschlagen, trotzdem bleibt Vazansly schwerlich Statlhaltclei-weiter. Die Besetzung soll noch uor dcr Vandtagö'^'öffnnng erfolgen. Agram, 7. November. (Pr.) Äiorgcn wird hier eilt von Äaron Hcllcnbnch enlworfcncö und von zwölf notablen ^nldtanömilnlicdcrn dcr iliiuarifch gesinnten und dcr natwiml'lil'cl'ttlel! Pcntei iliitci fcrligteo Fnsioüt3 auf die Erthcilung eines Bcrwcifct«. Iu dcr ersten Instanz erfolgte dessen Freisprechung. Kassel, 0. November. Die „Kasseler Ztg." mcldct amtlich, daß Staalöraih Pfeiffer auf still Nachsnchen von dcr Stelle eines Vorslandcs des Justizministeriums enthoben wurde. Altona, 7. November. Die „Schleswig. Hol-stcinischc Ztg." mcldct: Die Kirchspiele Nordcrimldorf, Südcrmcldorf.Marsch und Südcrmcldorf.Occst bcschlos« scu, bcim Südcrdithmar'schcn Landcsvorstchcrkollcgium zn beantragen, daö lctztcrc mögc sich mit einem Gesuche um die Eiubcrnfnng dcr Stündcvcrsammluug an den Statthalter wenden. Hamburss, 7. Noucmbcr. (N. Fr. Pr.) Die „Schleswig-Holsteinische Zeitung" dcmcnlirt, daß dcr Erbprinz von Anguslciiburg die Absicht habe, Holslcin freiwillig zn vcrwsfcn. Die wcstholslcinischcn Bcrcine beabsichtigen, bcim österrcichischcn Statthalter einen Schritt zu thnn nnd um die beschleunigte Berufung ocS Landtages zu biltcn. «ondon, 7. November. Der hcutigcu ..Morning. Post" zufolge dürfte Graf Grauvillc den Bolschaftcr-ftoslcu in Berlin, Md Äiapicr dcn Pusten dcS Go,wcr< ncurs von ÄiadraS, und dcr Mcmncminislcr Herzog v. Sommerset Ecul Granvillc'ö bisherige Stelle iibcr-l nchmcn. — Dcr sildstaallichc Krcnzcr ..Shcnnandoah" hat gestern Liverpool erreicht und sich den BclMoc" ! ergeben. Derselbe wird muthinaßlich an hi: Rcgirrung dcr Union ausgeliefert werden. Ncw-Hork, 28. Oitoticr. ..Ncw.Vork Timcs" sagt: „Wenn ^ord Russell dcn Cntschlnß'dcr britischen Ncgicrnng bezüglich dcr ilapcrcicn dcS „Alabama" für dcfiniliv erklärt, so sei die Forlsctzung dcr frcundschaft' lichen Aczichnngcn unmöglich. — Der Finanzministcr erklärt die Subskription auf dic konsolidü'lc Anleihe von 50 Millionen für geschlossen. — Nachrichten aus Mexiko zufolge hat Kaiser Maximiliau dcn Prinzen Augustin Ilurbidc öffentlich als Thronerben adoptirt. ! cheschästs-Zeitung. ! Ä»ldolphs-Bal,n. Bezüglich dcr Kronprinz Rndolvhs- ^Bahn ging dcr „Ostd. P." untcrin 0. d. M. solgcndrr Bericht izu: Gestern ist die von dcni Tricstcr StadtanisS üstrrrelchisch!» Emporinm« fortit'ähreild im Nunr hlllt und niiarnchlst di>r nllscitigrn Aiistreuauiiarn der Kon-^N'unt'w.'rl'n- dcn Mn____ Heiden „ 1 !^4 2 45 SchN'sinefleisch „ .. ^<> _ ^_ Hirfc „ 2 k 2 00 Schöpsenfleisch „ — c,____ Knlurntz „ ------2 «5 Hähndcl pr. Stuck — ii5____ Erdäpfel „ 1 .'l0 -^— Tauben „ -i^__^ ^»srn „ 4 50 — — Heu pr. Zentner I 50 - — 'lrbseu „ 4------- Stroh „ 1^0____ Fisolen ., 4 50—l— Holz. hart., pr,Klfl.------ft 5» Riuddschmal; Psd, —50--------— weiches, „ ------k 50 SchN'einrschmalz „ — 42------- Wein, rother, pr. > Spcck. frisch, „ - N,------- Eimer------13 — — geräuchert „ — -iO------- — weißer „ — — 14! — Theater. Hente D 0 uurrötag deu 9. November: Zur Erinncrnng an Friedrich von Schillers Geburtstag. Wilhelm Teil. Schauspiel in 5 Anfziia.cn von Friedrich v. Schiller. > Wechsel-Surlc an dcr k. t. öffentlichen Börse in Wien. Den 8 November. 5>'/, Metalliques 65,— I860cr Anleihe 54 30 5°/, Nat.-Anlch, «!».Z5 Silber . . . 107.75 Bankaktien . 77,',— London . . 1065U Kreditalticn . 157.^0 K. k. Dulatm 5.24 Fremden-Anzeige vom 7. Novbr. T t a d t W i e n. Die Herren: Giltcrmann, von Vamberg. — Pnschnet, Dr. dcr Medizin, von Graz. — Iedlicka, Ingenieur, von Marburg. Elephant. Die Herren:MH»cll, Ingenieur, von Trieft. — Ebcrmcycr, (icrtowi'", und Fröhlich, Hand-lungörciscnder, von Wien. — Löwcnthal Kauf- mann, von Sissct. — ^grinz, l. l. !^ez.-Vor-j sicher, von Laaö. — Zanicr, Handelsmann, aus Untcrlrain. — Pogazhcr, Holzhändlcr, auö Ober-lrain. Frau Mallovi<", k. k. Oberlientenautsgattin, von Zara. Wilder Man». Herr Trabnlcoi<', l. l. Hiajor, von Klcinlack. Kaiser vou Oesterreich. Die Herren: Drssancr, Optiker, von Ulm. — Rudl, Geschäftizreiseuder, von Wien. Frau Benich, von Trieft. DttllilhchmkMs. Eine größere Qanliläi billiges, gesundes Pnchrnlwlz. vollkommen anöge-trocknct, in 36Migcil Scheiteln, slchl vor» rälyig zum Verkaufe in dcr Laidachcr Zülidwaarcnf^'rik, (2310—2) Danksagung. ! Für die allseitige warme Theilnahme nnd die zahlreiche Vca.lci.tnng zur ! letzten Ruhestätte meines innigstgelicbten unvergeßlichen Gatten Johann Mrak sage ich Allen meinen tiefgefühlten innigsten Dank. (2324) Anna Mrak. UcS7 Oejfentlicher Dank. °M?Z Der Gefertigte fühlt sich verpflichtet, der k. k. priv. allgemeinen Assekuranz /V^^uraxwui Oc^ei-aii in Trieft für die durch ihren Hauptagenten Herrn Winzenz Seunig hier erfolgte prompte Auszahlung der im Februar d. I. gelösten Versicherungs-Polize seines verstorbenen Sohnes Ludwig Freiberger von 2000 ft. im Namen dcr hinterlassenen unmündigen Kinder hicmit den verbindlichsten Dank auszusprechen. (2304-y Georg Freyberger. Coronellfs Tanzschule, i SpitalirusM' Kr. 271. l. Stock, wassmeits. ,| Gefertigter gibt m'cIi hiemil die Ehre, dein 1'. T. Publikum bekannt, j zu £«bcn, dass er während seines nur noch kurzen Aufenthaltes, das \ ist bis Ende dieses Monats, gesonnen sei, .sowohl in seiner Tanz- I schule als auch in Privalhäusern ausser in den gewöhnlichen Salon- und I Conversationstänzen, noch in den all tcm k. k. 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