v s« Mittwoch, dm 14. Mai 18?3. ^11. Jahraav« ««» .«-tkiqnSiUuli,-' nMnt i^-n e»ni,tag> «iNwoih und Fieita«. P«i>« - für «arbmg: ganijöhrig S fl.. halbjihri, » fl., »ierteljShiia 1 fl. »» ki für S »«»In» ^_IN« Hau« monatlich 10 k. — mil P«sti>krsi»d»iig: ganzjährig 8 si., halbjährig 4 fl., gdllrlchSbri 2 fl. Znsertiontgibahr S lr. pr. g-ili. Zur Heschlchte des Hages Das östtmichischt Volksscholhavs. »Willst du de» Lande» Flor und. seine Würde mir zeigen Veut' auf Paläste nicht hin — führ' in die Schnle mich ein!" W«lche Wandlung hat sich mit Oesterreich seit der letzten Weltausstellunj^ vollzogen! Als unser größtes Unglück in der Vergangenheit, als unsere größte Gefnhr sür die Zukunft war endlich der Mangel an allgemeiner Volksbildung allseitig anerkannt worden. Diesem Unglück, dieser Gefahr begegnet nun Oesterreich seit vier Iahren mit dem Aufgebote eine« frischen, unverbrauchten, hochbegabten Stammes. Die bravsten Männer vetteiserten, Hand anzulegen an die Hebnng unserer VoltSerziehung Ja, wir beurtheilen heute schon daS Maß der Einficht und Thatkrast, der Ehrenhaftigkeit und gemeinnühigen Gesinnung jedeS ManneS. der in der Oessentlichkeit beachret werden »vill. danach, ob und wie er an dieser wichtigsten Ausgabe Oesterreichs mitarbeitet. Die Wahrheit dieser Sätze, schreibt Erasmus Schwab IN der „Internationalen AuSstellungS-zeitung", offenbarte sich erst jüngst glänzend, als sich em Komite von Schulfreunden der verschiedensten LebenSrichtungen bildete, um Oesterreich Mtzt einem Schulhause und e»nem Schulgarten aus der Weltausstellung zu vertr.tcn, wie eS überall ausgeführt werden sollte. Eln SchultzauS, schlicht und einfach, daS sich aber schon in der äußeren Erscheinung als eine Stätte ankündigt, in der Bildung geboten wird und gute Sitte herrscht; also e!N SchulhauS, daS bei aller Ein-sachhelt und WohlseilheU den Ansorderungen eineS edlen Geschmackes entspricht. Mit diesem Hause soll die Umgebung übereinftlmme»; überall soll hier mil dem Nützlichen Hand in Hand gehen das Angenehme, daS Schöne und die stete Rück« licht auf die Förderung der Gesundheit. DaS Bolk soll an einem Beispiele lernen, wie man mit wenig Mitteln ein gelundcS, wohnliches HauS baut, sich eine angenehme Umgebung verschafft. Darum »v'rd Alles an diesem Hause und um dieses HauS herum nett und gefällig gehalten sein. Für die Kinder ist nur daS Beste gut genug. Je jünger daS Klnd lst, desto mehr wirken die Erscheinungen der Sinnenlvelt auf daSsklbe. da ja deS Menschen Geistesleben von den allerersten SinneSeindrücken angeregt und bestimmt tvird. Weil die edle, wie die rohe Umgebung des Kindes entscheidend aus dessen ganze» Leben elnlvirkt, ist es von der allerhöchsten Wich» tigkei», schon dem Kinde Ordnungssinn, Schön-heitSgesühl und Geschmack beizubringen, lind iveil in Landgemeinden daS Elternhaus heute noch nicht den Cinfinß des Schönen zu bieten vermag, so muß das Schönheitsgesühl aus all-Weise iN der Schule getveckt »Verden. Manche Völktr deS Alterthums und der Neuzeit hatten, ehrlich gestanden, mehr Geschmack, als ivir besitzen; die beiden letzten Weltausstellungen hatten uns ja klar gemacht, lvie viel wir noch hier zu lernen haben, lvenn ivir nicht von anderen Naiionen auf dem Gebiete des EllverbeS loeit übkrslügklt tvcrd^n ivollen. Man glaube aber ja nicht, daß nur dem Sladlkinde die Veredlung de» Geschmackes nolh th U. Man Vergesse doch nicht, daß veredelter Geschmack, wenn er einmal Gemeingut geivorden ist, bei einem tüch-tigen Volke die heilsamsten Wirkungen ans mate-riellrm und geistig sittlichem Gebiete l)ervorzurusen vermag. (Schluß folgt.) Aeuillet»«. Zapaa »ad die Zapaaer. (Schluß.) Die Wäude sind äußerlich iveiß übertüncht, innerlich mit schön bemaltem L'ckpapier, welches die Japaner auS. den Blättern und Schößlingen veS Maulbeerbaumes bstimmung ein neueS Gesetz über die Volksschule angenommen worden — allen Gegenbemühungen der Ultramont-Znen zum Trotze. Nach diesem Gesetze betrügt der geringste Geholt eines LchrcrS 900 Frai ken. Die Mehrausgabe, welche dadurch dem Kanton erwächst, wird gedeckt einerseits durch Beiträge der Gtnicinden. anderseits durch Beitrüge drS Staates, tvelche diesem von den Klöstern und andern g-'istlichen Korporationen wieder Vergütet werden müslen. Auch find Fortbildungsschulen emgesührt. di'selben müssen von den jungen Leuten bis zum 18. AlterSjahr im Winter desucht werden. D»e Gemeinden können bestimmen, ob die Schule om Tage oder deS Abends abgehalten werden soll. (ZurHaftpsllcht d er Eisenbahnen.) In Folge des großen Unglücksfalles, der sich vor einigen Togen auf der StaatSeisenbohn in der Nähe von Pest ereignete, düiste zum erstenmale den zwischen den österreichijch-ungarischen Eisen» bahnverwaltungcn adgrschlossene Bertrag vom 1. Jänner 1872 zur praktischen Anwendung kommen. Wenn bei emem solchen Unt^lück der Schaden, beziehungsweise die Entschädigung sür die Verwundeten und für die Hinterbliebenen der Todten 10.000 fl. überschreltct, so muß nach diesem Vertrage die Summe auf alle Bahnverwaltungen vertheilt werden. (Von der Wiener Börse.) Der amtliche KourSzettel dieser Börse hatte am 9. Mai ein trostlos s Aussehen. Bon 58ö Gsfektposten, welche derselbe auszählt, genießen bloS 136 die Ehre, tine Zissernot'z nebe» sich zu sehen; alle übrigen tveilen bloS die vrrhöngnißvoUen Gedan« kenstriche auf. welche so viel bedeuten, als: nach diesem Ptipier ivar nicht die geringste Nachfrage. Am jämmerlichsten nimmt sich die Rubrik duftriepapiere" auS, von ivelchen es genau zwei^ hundtlt Sorlett gibt ; zur Notiz gelangten blos — sünf. Von dkN 124 Bankpapieren erscheinen bloS 19, von dkii 65 Eijknbahn-Aktien nur 7 Mit einer Ziffernotiz. die Ausfuhr von fast allen japanischen Produkten außer Reis und Mkhl und die Einfuhr aller möglichkn ErzkUgNiffe außer Opium. )n dem vereinbarten Zolltarife ist der Vu oder Jstebu, eine längliche Silbermünze zu 70 kr. Oe. W., angenommen: dkr Cent ist der hundertfte Theil deS Jstebu. D r wissenschaftliche Begleiter der Expedition lv.'r Hofrath Ritter von Scherzer. jetzt General-Konsul zu Smyrna, der sich um den Erfolg der Expedition ivesentliche Verdienste erwarb. Der gegenwärtige tüchtige General-Konsul für die drei Reiche JaptN», Cliina und Siam ist der Minister-Residknt Heinrich Riiter v. Caliee, welcher ttch geivöhnlich in Shanghai ausjält. Der europäis^e Ht,ndel mit Japan, durch amerikanische Initiative eingeleitet, hat sich im enge» Anschlüsse und in Unabhängigkeit v0t, dem Chi-nahandel entwickelt, und obslzon bereiiS völlig emanzipirt, doch diesen Char.^kter beibehalten. Beide Länder hoben gemeischasiliche Banken und Astekuranz-Oesellschaften, zum Theile auch gemeinschaftliche Handelsfirmen und HandelSusaiieeu. Die HandelSeinfuhr-Artikel sind: Baum-wollgüter. Schafivollciüter und »^^etalle; die Ausfuhrartikel: Thee, Rohfeide und GrainS. Die Zollämter in Japan, unter der Leitung von Ein-gebornen stehend, sind fo korrupt, daß mit ihrer Konnivenz ein bedeutender Schmuggelhandel ge- Marburger Berichte. (Aus dem Lehrerverein sür die Umgebung Marburg.) 3n der letzten Ver' jammluag dieses Vereins sprach Herr Joseph Drusowitsch, Lehrer in St. Georgen an der Pößnitz „über Schulbesuch, Jugendbibliotheken und Aunktionszulageu der eioklaffigen Lehrer"; er sagte u. A.: Wo die Kinder saumselig die Schule besu-chtn, erreicht die Volksschule niemals ihr giel. Die Hindernisse, welche auf dem Lande dem ftei-ßlgen Schulbesuch entgegenstehen, sind: Uuthätig-kelt, Ungesetzlichkeit oder Nachlä.fsigkeit der OrtS fchulräthe — die materielle Stellung der Eltern o^er Erzieher — die häusliche Beschäftigung — die Nachlässigkeit dcr Eltern — Unkenntniß der Schulgesetze von Seite der Eltern nud Erzieher — klerikale Agitationen — der Lehrer selbst. Zur Gegentvirkuug schlug der Redner vor eine Nrenftere Durchführung des Volksschulgesetzes. Die OrtSschulräthe müssen ihre Pflichten besser erfüllen. Für jede Volksschule sei ein OrtSschul-fond zu gründen — (ß. 40 des Gesetzes vom 4. Februar 1870). Ein gutes Einvernehmen des Lehrers mit dem OrtSschulräthe sei nothwendig und könne nicht warm genug empfohlen werden, daß man von der Kanzel die Bevölkerung über den Nutzen des fleißigen Schulbefuches aufkläre. Das Strafrecht, betreffend den saumseligen Besuch der Schule soll an die LezirkSfchulräthe übergehen. Auszüge aus dem Voltsschulgesetze sollen vom BezirkSschulrathe au die Eltern schulpflichtiger Kinde unentgeltlich vertheilt werden, um weiteren Anseindungen wirksam zu begegnen. Die Lthrer sollen sich durch strengere Pflichterfüllung auszeichnen und fich dadurch Liebe und Achtung verschaffen. Die Lehrer müssen derart besoldet sein, daß sie frei von allen Nebenbeschäftigungen ihre ganze Kraft der Schule widmen können. Bei jeder Schule sollte eine Jugendbibliothek errichtet werden, um die freie Zeit angenehm und nüKlich auszufüllen. Die einklastigen Lehrer sollen in allen Rechten und Bezügen den mehrttafsigeu gleichgestellt .verde,'. (Em Ausschuß vou drei Mitglte-dern tvild thätig sein, um die tveiteren Schritte, betreffend die gesetzliche Anerkennung viejeS Rechtes vorzuberatheli.) (Gewerkschaft Store.) Der Ver» waltungSrath der Hohenwanger Gewerkschaft ist beauftragt, die Gewerkschaft Store bei EiUi anzukaufen und veifügt zu diesem Zwecke über ei« nen Kredit von 600,000 fl. trieben wird. Allmällig gewinnen dort auch Amerikaner, Deutsche, Holländer, Schweizer, Franzosen. Belgier und Italiener mehr Boden und drängen das hier wie überall im Orient vorherrschende englische Element mehr in den Hintergrund. lvurch den Berkehr mit den Fremden fangen die Japaner an, sich auch verfchiedener Artikel derfelben zu bedienen und sie weiter ins Innere einzuführen, so daß der Bedarf ein stets zunehmender wird und die Adoptirung europäischer Gewohnheiten und Lebensweise in dieser weiten Ferne bereits überraschende Forschritte gemacht hat. Als der Ritter v. Caliee im Jänner vorigen Jahres zur Audienz beim Mikado war, wurde er glänzend empfangen; auf dem Wege zu seiner drei Meilen von Aeddo gelegenen Re-sidenz waren Ehrenwachen uudEhrenkompagnien, alle europäisch gekleidet und bewaffnet, aufgestellt, welche dem vorbeifahrenden Zuge militärische Ehren erwiesen. Am lKingange deS kaiserlichen Audienz-Pa-villons empfing ihn der Minister deS Aenßern, sührte ihn in den Wartesaal, dann in den sehr einfachen EmpfangSsaal. wo der Mikado, umgeben von den höchsten Würdenträgern, auf dem Throne saß. Nachdem die Gesandtschaft die bezeich, (Aus der Gemeindestube.) Morgen Nachmittag 4 Uhr findet eine Sitzmg des GemeiaderatheS statt; Gegenstände der Tagesordnung find: Wahl der Kirchenkonkurreuz für die Dom- und Stadlpfarre Marbnrg ^ Bericht über de» Antrag des Stadtrathes zur Regelung der Löhne für die städtische Polizeimaanschast — Antrag über die Klage deS Unternehmers der Gasbeleuchtung, Herrn Georg Graf, betreffend seine Foldcluagen von 85 fi. 14tr..«nd 7Z sl. — Gesuch um Verleihung des Heimatsrechtes — Bericht über den Antrag wegen Lieferung einer Uhr für das neue Schulgebäude — Rekurse der Herren: Johann Wenedikter und Johann Lacher, gegen den Stadtroth, betreffend Bausachen — lleberlassuug des GraseS bei der Dampfmühle in Melling — Beiltellung einer neuen Uhr auf dem Stadtpfarrthurme — Mittheiiuug über die angeordnete Errichtung emer Stativ» om Kärntner bahnhofe in St. Magdalena. (Südbahn.) Vom 16. Mai l. 3. angefangen »Verden die Wien-Triester Eilzüge während der Daner der Badezeit in Römerdad anh alten. Die eiste „Extrafaht" «ach Wien soll am 17. Mai stattfinden. Letzte Vast. Die «ngarischevkegieruag hat de« Be schluß der österreichische«, betreffesv die Außer?raftsetznng der Bankatte zugeftt««e. Bei der Volksabstimmung i« Baselland ist das neue Ttrasgesetz ange»»«. men, das «e«e Bespld»ngBg»!f»tz adgeleh»e worden. Der Khan vo« Ahlwa ist bereit, N«ßs land Genuqthuung zu leiste« ««d eiae« i^a« dels vertrag abzuschließen. Aom Mchertifch. Gleicheuberg i« Steiermlnt als kliNatischer and ?na»e«-A«rsrt . . Von Dr. Mathias Macher. (Graz, 1873. Herausgegeben vom Gleichenberg-Johannesbrunn-Aktiea-Bereine. Kommission von Karl Gerold's Sohn in Wien.) Der bekannte Verfasser schildelkt vorerst die Heilanstalt Gleichenberg im Allgemeinen, die Loge, die Zufahrten und die Verbindungen mittels Ei- neten Plätze eingenommen hatte, wurde der Ritter v. Caliee Sr. Majestät vorgestellt. Er sprach den Wunsch Sr. k. k. Apostolischen Majestät aus, den zwischen beiden Mächten geschlossenen Freundschasis», Handels- nnd Schiffahrtvertrag durch neue Beweise der Sympathie zu beleben und kräftigen zu wollen, und daß sich das Laad an der Wiener Weltausstellung betheiligen möge; zugleich stattete er Namens Sr. Majrstat des Kaisers und Königs dem Mikado Dank ab für die Bereitwilligkeit betreffs der Mifston des Freiherrn v. Petz und die durch denselben übersendeten Geschenke. Nachdem der Mikado eine freundliche und entsprechende Antivort gegeben hatte, welche von dem Dolmetsch englisch iviedergegeben wurde, führte der Ober-Ceremonienmeister die Gesandtschaft zurück, welche sich sodann nach dem kaiserlichen Sommerpalast zur Konferenz in Angelegenheiten der Weltausstellung begab, deren gün« st'ge Folgen wir »vobl bald zu.ivürdigen Gelegen-heit haben werden. se»bah»k», Post «ad Ttlegraphen; er bringt dann tiae kurze Geschichte dt« KurorteS und preist Gltichmberg »vegen seiner klimatischen Borzüge. Die Unterkunft lu Gleichcnbkrg, die Einrich-t»ngen für Wohlthätigteit und religiöse Bedürf-ulsse, die Straßen und Anlagen, dle Heilquellen und ihre Wirkunt^en, die Kureinrichtunge» und de? Kurgebrauch in der Heilanstalt, die Versen-dung deS Wifsers und der Kurgrbrauch zu Hause werden kurz und bündig dargestellt. Dat Bilchlein ist mit einer Ansicht det Kurortes auSgrstattet ; es wird in der Wiener Weltausstellung aufliegen und erscheint zugleich in ungarischer, italienischer, französischer und englischer Ueberseßung. Seit örstem d. M. gelangt mau von Graz mittels Eisenbahn biS Feldbach, von wo Gleichen-zu Wagen in 1 oder 1^/, Stunden erreicht wird. Besuchern dieses Kurortes ist also die Fahrt bedeutend erleichtert und dürsten Alle das Büchlein des Verfassers als Führer und Rathgeber freudig begrüßen. Eingesandt Zir perstiiliche» Adw«hr. Motto: Auf einen groben Klotz . gehört ein grober Keil. Herr Professor D-...! Auf Ihr Ein-^saidt in der „Marburger Zeitung" Nr. 55, in welchem Sie trotz der eingangserlvähnten.Objektivität dennoch Nicht, ivie es mannlich gelveien wäre, bei der Sache geblieben, sondern nur einen Angriff auf meine Person gemacht, folgte in dersctbe» Zeitschrift Nr. 57 eine Erklärung deS Marburger Lehre»vereineS, dahin gehend, daß derselbe mit meinem diesbezüglichen Schritte vollkommen einverstanden ist. Dle ollerdiNftS sehr schmcichelhafle Anerkennung meinlr Thütigkeit, ivelche 5er Berein in dem besagten Clngcsaudt zum Ausdrucke gebracht und mithin entschieden Partei für mich genommen, würde zivar zu meiner Ehrenrettung voUkommeu hinreichen ; allein um Ihnen zu beweisen, daß mir der Bart schon »tivns ge'vachsen (nach Ihrer Ansicht liegt ja die Wei h»it nur im langen Barte und in den grauen Haaren), die Zähne sich aber bedenkend behairt haben, «v»!l ich noch einij^e Worte in dieser, mir sehr unangenehmen Angele,le»heil verlieren, was ich zur Klärung der Sachlage zu thun mich verpflichtet fützte. Würde Ihre von mir öffentlich gerügte Annonce blos in die Kreise der hiesigen Lehrerschaft gedrungen sein, so hatte ich sie vollkommen igiiorirt, in der festen Ueberzeugung. daß der darin gebrauchte, den Berein kompromitti-rende Passus nichts weiter als eine von Ihnen schon vielfach abgrdroschene (der ausmersame Leser der ^Marburger Z itung" tan» cs bestätigen), aber nicht etiva im Earten ihrer jalamonischeu Weisheit aufgegangene Phrase war, deren Trag, lveite Sie im Hlnblict auf die faktischen Verhältnisse nicht vorher gut überlegt haben. Daß darin wirklich klt»e Belridigung des Marburger Lehrervereines lag, dafür sprich! dcr Umstand, daß ich von Seite mehrerer geehrten Bürger in-telpeUirt wurde, wie eS denn komme, daß sich die Marburger Lehrer so plötzlich in'S reaktionäre Lager geschlagen haben, da man bei ihnen bisher nur von dem Gegeutheile überzeuat sein konnte. Dafür spricht auch die Thatsache. daß dieselbe Anzeige von der pädagogischen Zeitschrist" mit diversen Fragezeichen Versehey gebracht tvurde. Oder sollten Sie die' Fragezeichen dazu gesetzt haben? Ich hatte in meinem Eingesandt durchaus nicht die Abficht, waS mir jeder wirklich objektiv urtheilende Leser zugeben wiid, Ihrer Person in irgend welcher Weise beleidigend nahe zu treten; ich wollte nur zur Rettung der Ehre des bis je^l makellos dastehenden Vereines eine Berich-ligung von Ihrer Seite. Statt derselben machen Sie in dem Eingesandt Ihrem Grimme über Meine objektive Zurechtiveisung in den hef» tigsten, nur von der Leidenschast angkfachten Ausdrücken Luft, was einem Manne, der in der Schule der Weisen stets alS Koriphä gelten will, durchaus nicht zur Ehre gereichen kanr». Eine Enthüllung der wahren Motive der Trennung glaube ich auS dem Grunde noch verschweigen zu müssen, weil ich auch dann einen Punkt berühren müßte, der auf Sie ein sehr schiefes Licht »verfrn wüide. Nun, das ist meine persönliche Ansicht in dieser fatalen Angelegenheit, und ivenn dieselbe von Seite der Herrn Kollegen und von den ge» ehrten Lesern dieser Zeitschrift getheilt wird, so ist meiner durch Ihre Schmähungen tiefgekrönt-ten Ehre die vollste Satiöftiklioa getvorden. M. Zaksche. Nicht IM Namen des Lehu^vereines Eingesandt. T h i e r q u ä l e r e i. Die in der „Marburger Zeitung" bisher erschienenen tresslichen Artikel wider die Thier-quSlerei scheinen von eiNtM hiesigen Realitäen. Besitzer absichtlich ignorirtzu werden, denn seit längererZeit ist die Gegend zwischen der Pikardie und dem Stad!parke für daS Leben der Hunde höchst unsicher, wenn sie sich zufällig dahin verlaufen. Wir ivollen nicht vermuthen, daß dieser Herr heimlich eine Abdeckerei betreibt, glauben auch kaum, daß seine Iagdwuth so groß sei, daß er Hunde für Rehböcke ansieht U'id diese freudigst niederknallt, lialtcn vielmehr dafür, daß eS sich hier blos um die Befriedigung der brutalen Passion handelt — Hunde anzuschießen. Ob dieser Herr selbst die Httudejagd be-tteibt, oder durch seine Dienstleute betreiben läßt, ist uns Vicht genau bekannt; jedenst>llS ist es sehr krlvüiischt, daß er die Artikel über Thierschlitz und Thierquäicrei besser beherzige und diese Hundejagd einstsUf, zumal sie in so unmttiklba-rer Nähe der Stobt betrieben ivird. Die Besitzer der angischossenenen Hunde. Knndmachnng. Die kommerzielle Direktion der Südbahn-Gksellschaft l)al den Theilnehmern an der Mai-fahrt nach Pettau für dei» 14., 15. und 16. Mai eine ZZperzentige Fahrpreisermäßigung gegen Voriveisung des AnstellungS-Dekretes beivilliget, ivaS hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird. Marburg. 13 Mai 1873. Joh. Dominkusch, Vorstand des Lehreroereins Umgebung Marburg. Drittes Berzeichniß der hochherzigen Beiträge zur Unterstützung dürf-liger Zöglinge der k. k. Lehreibildungsanftalt in Marburg. Von P. T. Herrn Mo; Baron Rast in Marburg 7 fl. 50 kr. „ Dr. M.Wrelschko in Graz 5 fl. — kr. Von der I. BezirkSvect. in Obrrbukg 50 fl. — kr. „ Wind.,Graz 50 fl. ^ kr. ^ ^ Summe ^2 fl. 50 k^ Aus d.m zweiten Verzeichnisse 148 fl. 40 kr. Summ^^60 fl. 90^ Hiefür wird den schulfreundlichen Spendern der »värmste Dank ausgesprochen. Marburg am 13. Mai 1873. Für das UnteritützungSkomite: Dr. Elschnig. Weitere Spenden ivcrdkn von der Direktion der k. k. Lehrerbildungsanstalt dankend entgegen» genommen und periodisch in der Marburger .,Zti-tung" u.'d der ..Grazer Tag.Spost" quittirt. Einladung zum Besuche der önologischen Anstalten in Klosterneuburg. Man beehrt sich hiemit, bekannt zu machen, daß in den Monaten Juni, Juli, August, September und Oktober die k. k. chem sch-physiologische Versuchsstation für Wein- und Obstbau, die nieder-österreichilche LandeS-Obst. und Weinbauschule, die permanente Ausstellung von Weinbau- und Kellereigeräthen u. s. w., an jedem Samstage Nachmittags geöffnet skin werden. Abends »st eine gesellige Zusammenkunft der EzkursionSmit-glieder in den Lokalitäten der Stifts-Kellerei. Die ?. I'. Freunde deS Wein- und Obstbaues werden mit dem Bemerken eingeladen, daß bei dem um 2 Uhr 25 Min. in Klosterneuburg aukommenden Zuge (At)fahrt von Wien um 2 Uhr vom Bahnhofe der granz Joses-Bahn) ein Führer anwesend sein wird. A. W. Freiherr v. Babo, Direktor der nied.-österr. LandeS-Obst- und Weinbauschul«. Prof. Dr. L. RöSler, Leiter der k. k. chemijch.phyfiol. Bersuchtstation für Obst-nnd Weinbau. Dr. A. Zuchristan, Redakteur der „Weinlaube". Kundmachung. Vom 16. Mai d. I. an tvird die Bersüh-rung der Exkremente aller jener Senkgruben übernommen, in welchen die Fassel-Apparate bereits eingeführt sind, oder deren llmänderung in solche beiverkstelligt werden kann. Zur Herstellung der Fusselapparate sind sachverständige Arbeiter angeworben worden und können dieselti n auf Wunsch nach dem neuesten zweckmäßigsten Syst.me möglichst schnell und billig durchgeführt werden. Es werden daher die P. T Hausbesitzer, welche auf den Unrath ihrer Häuser verzichten, höflichst ersuch:, die beabsichtigte Räumung ehestens anzumelden, die Anmeldungen aber bis zur Eröffnung einer Kanzlei in die beim Hause deS Herrn Fr. Brandstetter in der Grazervorstadt und bei Herrn Anton Nov.ik am Hauptplatze angebrachten rothen Kästchen abzngeben. Nähere Auiklärungen im fraglichen Gegenstande tverden vom G fertigten bertitwilligst er-theilt, sowie die Kosteimberschlage zur Herstellung von Fasselapparatrn unentgeltlich ^>erfc,ßl. Zoyann Alucher. Marburg am 10. Mai 1873. (3SS Rr. 3182. jggi Kundmachung. Die Rechnungsabschlüsse des Gemeindehaus-Haltes und der Gemeikideanstalten für das Jahr 1872 werden in der AmtSkanzlei des gefertigten Bürgermeisters am Rathhause, Stadt, Nr. 96, zur Einsicht der Gemrindemisglieder vom 9. bis 24. Mai 1873 öffentlich aufgelegt ; was hiemit zur a^emeinen Kenntniß gebracht wird. Marburg am 9. Mai 1873. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Ein herzliches Lebewohl! 393) Vis (?ofsrtixtor» xsdsa divmit »livu k'rsull. äsll uvä Vvlck^nlltsn äis T'rsusrkuvZs vvn 6sw lliii8okeit1ell iliror iQvixstxolisdtsll Butter, rosv. 8ot»visxkrmuttsr, äsr k'rsu xod. Ltsrbssalcramslltv in ilirsm 70. tlsuts IM lZerrv «vtsoklaksn ist. Das I^öivdsvl)sxTuxais« am 14. lil»! ^ 19 ITdr Vormittag vkoli üvr Ois VsrbüoksQS wirä 6em LrommsQ «Sll smpfoklsll. ^ari» "Allste, 12. I^ai 1873. Agg .?«kopp, petvr I»Icopp, Jakopp, vsrvksl. lüoäor. Eivladllvg. In der MonatSversnmmlung deS Bereines „Merkur- am 6. d. M. wurde einstimmig zum Beschlüsse erhoben, nach dem Vorbilde anderer größerer Städte auch in unserer Stadt einen Z(ausmän»ischen Sängerbund zu gründen. Zu diesem Belzuse erlnulit sich gefertigtes Comitö an sämmtliche Herren Standesgenossen die höflichste Einladung zu macktN, sich zu einer Besprechung Mittwoch dtN d. M. Abends halb 9 Uhr im Lokale des Venines (Hotcl Erz^ Herzog Johann) recht zahlreich einzufinden. 387) Das prov. Comitv. s/iiiu LilMüvn!i0!»lkr /Ämv gibt es kein wirksameres und besseres Mittel als die von dem k. k. Hof-Zahnarzt Dr. in Wien. Stadt. Bogner^zasse Nr. 2, ^welche sich jede Person selbst ganz leicht und schinerz-i !loS in den hohlen Zahn bringen rann, die sich dann W mit den Zahnresten und Zahnfleisch verbindet, den pahn vor lveiterer Zerstörung schützt und den Schmerz stillt. ÄnatheriN'Zaliupafta von Dr. .r. Dieses Präparat erhält die Frische nnd Reinheit^ des AthemS. es dient überdies noch um den Zähnen ein blendend weißes Aussehen zu verleihen, um das Verderben derselben zu verhilteu und um das Zahnfleisch zu stärken. Zahnkrankheiten, sowie Krankheiten des Zahnfleisches, werden durch den Gebrauch deS ^natI»erIn-AIun«lHV»«»«rs von Dr. .r. u6Iuvk ; i11i: dei (^risptzr unä il» Kaum-jljaeds DsutsoIi-I^ktii'. v. baed, >^potk.; (Zonvdits: L. k'lsisLtior, lcrsti-iß's >V>v., ^potk.; t)sre: l^r.l'vssiak, ^pot-Uoker; I^ui-solc: I^.v. 8tein^srt5, ^ziotkLlcer; t' ötU» u; Nsitdammer, ^xotk.; Uk^mmcrn, Sparherdküche. Holzlage. Dachboden und Gartenbenützung, möblirt. naht dem Sübbahuhose, ist sogl ich zu beziehen. Auskunft ertheilt die Manusaktnrwaarenhandlung .^ur weihen Taube", Hauptplatz Nr. 95. (3^5 AoS. » ollir. (364 kr. ülliellskel«!«!!!, vrcZliürt von '/2 8— un6 V0U '/zL—'/2 3 Ilkr ^aellmittaß^. Apotkske „ZLUm lÜlolil'en", II. Stoelc. Dampf- und WailneOlld in der Kärntner-Borstadt täglich von 6 Uhr Früh bis 7 Ul)r Abends. 374) Alois Schmidkrer. Keinrieli Xrappel: in »«rliusA, 8tivl»l'8 ii.irte»8!»Ioi>, empüölilt ssillL (268 pholographischen Ärbeitrii. Srösstö innckvri» iin«I ßsut s^s»»avlHtv? Lsrrßnkißiävr, so^ie auelt vaeli I^ass sur .^ukertlKUllA 2u dilligstoii?rvisei2, ompLelilt Kedeilll. 187 Sogleich zu verpachten ist eine Bäckerei mit Greislerei in ein?m griisttrcn Alkarktc Unterstciermarks. Ztt Verkaufen ist ein Grundkomplex mit 11 Joch ntlist neuem Gebäude und einer mit 4 Joch. (385 U«lM laiwsvdwvri I heilt gegen Garantie, ohne den Zahn zn entfernen, schmerzlos, nach eigener, allein bewährter Metbode, I'». « t«r, WMirzl in Wik«, Mofttrgassk Ar. 4 Hahntropfe« vam Wund>>izti Fr. Bier stillen den Schmerz l,ohler Zähne augenblicklich und find in Flacon» zu 1 fl. daselbst und iu den Niederlagen zu beziehen. Muidwaßer vom Wundarzte Fr. B ie r, gegen rheumatische Zahnschmerzen, gegenEntziindnngcu. 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Auskunft im Comptoir d. Blattes. (384 Der heutigen Nummer dieses BlatteS liegt für die Stadtauflage die EröffnungSanzeige der Schwimm» und Badeanstalt des k. k. 47. Lin.-Jns.'Neg. bei. eelilei' kmss-kNnlltl ^eonäenkirte Lteppenmiloll). Vrka1b äureo äas Keneral vepitl bei Steinkamp. Visu, Zemeikmiidl^asse 20. Ilauvt-Dvvvt. !i» >Visn bei Herrn ^potdelror '1'uo)i1»ul)vu 27. (172 M« 0ost«rr«ivIii»vIlv loäastrial liuill emittirt vom 6. l!^0vemder v. an ic « « s » « v I»«l n « in ^ksolutttteli ü. 100, 500, 1000, 5000 mit Ver7.ill8UNA öVo ö'/?"/« KSKLN 8 l'ssse, 14 30 l'aKe, Ll) "raKL L^ilnäi^unss. Die im Ilmlaui deünälieljvn, nivlit AekünäiKten I^ASsensodeine Kv-nie88en vom odissev an ä!e kollere Ver^insunß^. Die Bingen I^ounen dei äer Xünäi^lln^ belwden uvä äiv Nachdruck wird nicht honorirt. 363 Lvr VesValtllNxSI'M.__ LpUspNsvIlv ^Lmpl« (?MsiioI»t) llsi^t 1l)rieklivll tler 8pv7.ik1k»r2i. kiir I^pilspsis D»^'. o. Nerlil», 1«ouis6ll !i!l1 straggs 45. — ^u^endliekliok ildsr t«u««nü l^atiellton in öslialläwnz^_ Verantwortliche Redaktion, Druck und Berlag von