MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES »jrlM lid lArlltleltiraf MarlrarK ■. d. Drau. BadiHii Mr. 6. Pammf; Wr. 25-«r. 39^, 33-M. Ab it Dki Samitt« Jit die Sehrlftleitunc nur aal Fernraf Hr. 2i-e7 erretdibar. DavcrlaoRtc ZutdirilUn werdM ridit rflckeesandt^ Bei sltntlldifn Anlraccn lit dat ROdiporto belzuIcKtn. FostscfiedLkQiito: Wien Nr 54 BOi OcidiiltiiteliCB iD CUM. Marktplatz St. 12, Fernruf Nr. 7. und In Pettau. Untartorcai^ Nr. J. Fenirnt Nr. «o! STEIRISCHEN HEIMATBUNDES ivH Ä'Ä lebflkt. Elnielnammcrn «erden nur fecen Voreinsend^ni des efd^eSre*!«!" nd""e"Vl>MM iwMnde't' Nr, 278 — 84. Jahrgang Marborg-Drau, Mittwoch, 4. Oktober 1944 Einzelpreis 10 Rpf Rekord an Verbissenheit" Britisches Urteil über die Abwehrerfolge an der Invasionsfront k dnb Berlin, 3. Oktober Der weiter angreritende Feltkl hat an 0 Mdrhurg, 3. Oktober Die Aulstandsbeweguiig in Warschau ist endgültig zusaminengehrochen. Die Reste der Aufständischen, nachdem sie von allen Seiten im Stich gelassen worden sind, haben nach wochenlangen Kämpfen den Widerstand eingestellt und kapituliert. Warschau ist fast völlig zerstört. Das blutige Abenteuer, in das sich die Polen durch Lockungen aus Moskau und falsclie Versprechungen aus London und Washington hineinhetzen ließen, hat sein Ende gefunden. Die Warschauer Aufständischen haben ihr Vertrauen auf die Hilfe ihrer englischen und sowjetischen Freunde mit einem furchtbaren Blutzoll bezahlen müssen. Die Tragödie von Warschau ist ein mahnendes und warnendes Beispiel für alle Völker, die ihr Schicksal in die Hände der Anglo-Amerikaner und der mit ihnen verbündeten Bojschewisten legen. Englische und amerikaiiisctie Hilfsversprechungen und Verheißungen sind billig. Man gibt sie um so eher, wenn man hofft, dadurch neue Tlilfs-truppen für den Krieg gegen Deutschland und seine Verbündelen zu finden. Als die Warschauer Untergrundbewegung Anfang August zum offenen Aufstand gegen die deutsche Besatzung überging, war sie der festen Meinung, daß Moskau ihr helfen und daß sehr bald sowjetische Truppen die Aufständischen entsetzen würden. Forner rechnete man bestimmt mit ausreichenden Lieferungen von Waffen und sonstigem Kriegsmaterial und Lebensmitteln. Keine der englischen und sowjetischen Versprechungen ist eingehalten worden. Moskau erklärte sehr bald, nach Ausbruch des Aufstandes, daß es nichts mit diesem Unternehmen zu tun habe und dementierte entschieden die noch Tage vorher erfolgten Aufmunterungsaufrufe. Von englischer und amerikanischer Seite aber erreichten nur ungenügende Mengen von Waffen und Kriegsmaterial die Aufständischen nicht zuletzt deswegen, well die Sowjets den Piloten die Landung auf sowjetischem Gebiet untersagten. Alle Hilfsschreie der Warschauer Aufständischen blieben erfolglos oder wurden mit zu nichts verpflichtenden Botschaften irgendwelcher Gewerkschaftsgruppen oder politischer Parteien beantwortet, die die Aufständischen zum Aushalten ermunterten. Bis zuletzt haben die Aufständischen immer noch an ein Wunder geglaubt und darauf vertraut, daß ihnen von anglo-amerikanischer oder sowjetischer Seite In letzter Minute Hilfe gebracht würde. Nachdem die Kapitulation der Warschauer Untergrundbewegung in Moskau bekanntgeworden war, erhob der Sender Moskau noch einmal schwere Vorwürfe gegen die Aufständischen und beschuldigte die Führung, daß sie es vorgezogen habe, die Waffen zu strecken statt sich durchzuschlagen. Noch einmal erklärt Moskau den Anführern des Aufstandes, daß sie ihr Unternehmen genau so beendet, wie sie es angefangen hätten, nämlich ohne Verständigung mit dem Kommando der Sowjetpolen und der Sowjetarmee. Sie hätten, so heißt es, nur eigene egoistische Interessen verfolgt. Damit Tenstxi Moskau daa W«r> dIa HMD Qat»> ben an sowjetische Hilfe und anglo-amerikanische Versprechungen mit Strömen von Blut bezahlt haben, noch nachträglich den Fußtritt. Aus den Enthüllungen der Exilpolen in London abar geht hervor, daß der Vorsitzende dat pclnifichen Sowjetkomi'.ees Morawskl und der General Zimierskl die Haupt-veranlwortung für den von der Warschauer Unterguindbeweyung am 29. Juli ausgegebenen Aufruf tragen, durch den die Einwohner von Warschau zu den Waffen gerufen wurden. Zimierskl habe es unterlassen den ihm unterstehenden polnischen Fliegern zu befehlen, daß sie über Warschau fliegen, die Deutschen bekämpfen und Nachschub abwerfen sollten. Er habe vielmehr den Befehl erteilt, Abteilungen und Führer der Aufständischen sowie zur Hilfe von Warschau anrückende Abteilungen tu entwaffnen und festzunehmen Diese Dar-' Stellungen gewinnen an Wahrscheinlich-i keit durch sowjetische Äußerungen, aus I denen hervorgeht, daß die Sowjets den Warschauer Aufstand henützen, um alle ihnen nicht genehmen Polen politisch und — wer weiß wie bald! — überhaupt zu erledigen. Die ,,Prawda" erklärt, das polnische Emlgranlenkomltee in London habe sein Spiel verloren. Es s^l völlig, gleichgültig, welche Veränderungen In dem Londoner Komitee vorgenommen werden. Es sei völlig bedeutungslos, was In diesen Kreisen geschehe. Damit wird die letzte Hoffnung dei "Londoner Exilpolen, durch eine Personal-Veränderung innerhalb ihres Komitee* oder durch weitere Verhandlungen Mi kolajczyks In Ntoskau die Kluft zwlscher den Londoner Polen und den polnischer Sowjets bzw. Moskau zu schließen, end gültig zerschlagen. Der „Prawda"-Arti-kel setzt den Schlußpunkt unter das Thema Polen und gibt dem Londoner Exllkomltee klar und deutlich zu verstehen, daß es filr Moskau nicht vorhanden ist. Ein neues Kapitel anglo-amerikani sehen Verrats ist abgeschlossen. Dir Völker, deren Blicke nach London, Washington oder Moskau aehen, sind um eine Erfahrung reicher. Werden sie die Warnung von Warschau verstehen? Im Blick auf die Dardanellen Moskaus Interesse an Thrazlaa dnb Budapest, 3. Oktober Nach dei Mitteilung einea Istanbuler Blattes aus Sofia wurde eine auhetor-dentliche Resolution bekanntgegeben, derzufolge West- und Ostthrazien gemeinsam von Bulgarien und Sowjetruß-land besetzt werden. Diese Entscneldung wurde von Marschall Tolbuchln bestätigt, ' Die Nachricht wurdo von dem Propa-gandaminifiter der moskauhörigen Sofioter Regierung Kasakoff auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Die Besetzung werde bis zu Friedensschluß dauern. Erst dann werde die endgültige Ent-scheiduna fallen. Die provisorische Verwaltung werde ein Ausschuß von tünf Männern übernehmen, von denen Twa4 Griechen und je einei Bulqare und Türka sind. Bei dem bulgarischen und türkischen Vertreter werde darauf aesehen werden, daß sie daa Vartrauan Moskaus haban, dai haifit, daß tia Strohalnnai Moikaw 1 i Seit« 3 ♦ Nr. 278 # MiltwocH, 4. Oktober 1944 MARBURCEll UllUNU „Wir essen Hunde." „Wir brauchen Hilfe" Aber die Hilfe blieb aus — Die letzten Stunden des Warschauer Aufstandes Dt^ letzten Funksprüche der Aiit-ttdndiarhen in Warschau sprachen von Hunger und Durst, von Wut-fenmanyel und Vtrlussen'^iin. „V\;r esaen Hunde! Wir bimichen Hilte, aonxt int es zu Ende!" PK. In Warschau, Anfang Oktober In den Gärten der Vorortvillen stehen Fcldhaubitzcn und Werfer. Seitlich nach rückwärts gestaffelt stappeln sich Granaten und Kartuschen, der Feind-licht durch Zweige und Tarnnetze ent-Eogen. Einige huntlort Meter weiter der Sladt zu. dort, wo die Ein- und Zweifamilienhäuser sich zu vier- bis sicben-•töckigen Wuhnblocks zusammenschließen, verhalten an den Straßenkreuzungen und Plätzen Panzer und Sturmgeschütze. Wieder einige hundert Meter weiter schauen aus Türen und Kellerfenstern Gesichter unter den Fellmützen der Ostfreiwilligen. Sie bilden den inneren Ring um das Stadtviertel, das «einer Säuberung entgegensieht. Durch ihre Linien hindurch werden die Kampfgruppen der Pioniere und Grenadiere, unterstützt von'den schweren Waffen, vorgehen, während die Ostfreiwilligen das Herauskommen von Bandenteilen aus dem umstellten Raum verhindern werden. In den Straßen und cwltchen den ausgebrannten Ruinen der Htluser hängt ein fließender Mor-lennebel, der allem Geschauton etwas Unwirkliche« verleiht und der aucfr einzelne peitschende MG-Garben oder dumpf zwischen Trümmern hallende Packfchüsse dämpft und rasch wieder erstickt. Trillerpfeifen Ein anderes Bild! In einem Teil der Stadtmitte halten starke Gruppen, die bei den Aktionen zur Bildung einer fe-»ten Front gegen die Sowjets vom Weichselufer nach dem Stadtinnern gedrängt wurden, immer noci», trotz Was-•ermangel und ijCbensmiltelnot, zahlreiche Häiisorblorks iinü vorbarrikü-dierle Straßen Sie bilden nach dem Fall des Vorortes und P'estungsbezirks Mokotow neben einem weiteren crhcb-lich kleineren Kessel in dem nach Mod-lin 7.U gelegenen Vorort Zoliborg das letzte und gröHte Aitfstandsgebiet. Iiier befindet sich auch der Führer des Auf-•tandes. i Auf einer der diesen Widerstandsherd beherrschenden giolkn Straßen erscheint plötzlich ein hagerer, noch Junger Mann, heftig ein an einer Latte befestigtes weilJes Tuch schwenkend. Während er die Barrikaden erklimmt, wird drüben in den Häuserblocks der Aufständischen dreimal auf einer Trillerpfeife mit seltsamen, mimdharmonl-kaähnlichen Klängen gepfiffen. Parlamentäre sollen zum deutschen Befehlshaber gebracht worden. In diesem und den benachbarten Straßenzügen verstummt das Schießen. Von einem erhöhten Balkon aus gesehen eniwickelt Bich ein merkwürdiges Bild. Diesseits und jenseits der Barrikaden entsteigen den merkwürdigsten Ausgängen die Kämpfer in der Warschauer llnterwell, der Kanalisationsröhren, Katakomben und des Kellersystems. Auf allen Bal-konen und auf Hausdächein erscheinen Neugierige, auch dort, wo sonst niemand zu sehen ist. Drüben zwischei den vielfältigen deutschen Uniformen nüt flüchtig aufgenähtem polnischen Adler und weiRroter Armbinde traqen-den Männern sehr viele junge Frauen; nach Haltung und Ausselien wahrscheinlich Studentinnen, mit Waffen aller Art. Die Uniformen und die Waffen entstammen wohl zum grfilJten Teil den Anfangserfolgen des Aufstitn-des. Ein paradoxes Rildl Neben mir steht ein deutscher Polizist, der eine amerikanische Maschinenpistole aus einer fehlge^vorfener Versoigungsbom-be trägt, während drüben der Hagere mit dem viel zu weilen polnischen Mi-lilärmantel und den Kanonenstiefeln, dem Trotzkibärtchen und dem altmodi-«chen Klommer eine deutsche Maschinenpistole umhängen hat. Dann kommen die Parlamentäre; ein Oberstleutnant in Zivil mit Knicker-bockern, braunen Schnürstiefeln, grauem Mäntelchen mit weißroter Armbinde und Siiortmütze. Sein rundes Gesicht ist im Gegensatz zu allen anderen Gestalten auf der Straße frisch rasiert und gut gewaschen. Auch der ihn begleitende Dolmetscher sticht in der gleichen Weise von den anderen ab. Eme lebendige Illustration zu der Wasserknappheit ijei den Aufständischen. Zwei Polizeifahrzeuge bringen sie In schneller Fahrt zu dem mit der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes beauttragten deutschen Führer. Dort stellt sich heraus, daß die Vollmachten des polnischen Parlamentärs nicht ausreichen. Er wird also nach längeren Verhandlungen mit der Forderung nach einem klaren Ubergabeangebot zurückgeschickt. Ob er es zu der festgesetzten Zeit bringen wirft, wer weiß es. Die Meinungen sind geteilt. Wohl drängt die bittere Not die Aufständischen, aber es ist auch möglich, daß sie nur einen Zeitgewinn herausschlagen wollen. Wozu der Zeitgewinn allerdings nützen soll, ist sehr unklar. IM« Sowjet« haben keinesfalls die Absicht, dem Führer der Aufständischen und seinen polnischen Nationalisten zu helfen. Augenscheinlich sagen sich die Bolschewl-sten, daß ihnen dieses nutzlose Opfer der polnischen Jugend Im Warschauer Feuerofen ein zweites und drittes Ka-tyn erspart. Das muß wohl auch die Meinung der Aufständischen sein, denn auf diese Frage wußten die sonst recht wortgewandten Unterhändler nichts zu erwidern.. Polnische Legion schaut zu Als besondere Nuance dieses Spiels ^at der Bolschewismus Jenseit der Weichsel, in Praga, kaum tausend Meter von diesem Drama entfernt, die zweite und dritte polnische Schützendivision aufmarschieren lassen, ihr starke Artillerie beigegeben, aber nicht den Befehl, ihren Brüdern und Schwestern In Warschau zu helfen. Ob sich die Polen 8ow.ietischer Waffenfarbe bei dieser Aufgabe, Zuschauer beim blutigen Ende von Mokotow und Zoliborg m min, wohlfefOhll Mmb, w(r «• nicht Milltlrlsch stellt Jedtanfalls fMt, daß sie iwar nicht das Ende dieses Aufstandsherdet hätten verhindern kOnnen, aber sie durften nicht einmal durch eine artilleristische oder luftwaffenmäßige Demonstration ihre Anteilnahme bekunden. Was sind eben Nationalitäten gegenüber der Allgewalt der Sowjetinteres-sen! Vielleicht war es für diese polnischen Sowjetverbände eine Bewährungsprobe a^ ihr unbedingtes Order-Parieren, man sie in eine solche Lage stellte. Was jetzt noch in Warschau kommt, ist wenig zweifelhaft. Die Entscheidung zur Kapitulation ist die logische Folgerung aus der Gesamtlage. Obwohl sich die Aufständischen derart verrannt haben, daß sie die Hände dessen zerfleischen wollten, der Ihnen während des härtesten Krieges erlaubte, zu studieren und daheim zu leben, anstatt sie gleich in ein Arbeltslager hinter Stacheldraht zu sperren. Die militärische Bedeutung des Aufstandes war nach der Stabilisierung der Ostfront und seiner Abschnürung und Zertellung in einzelne Kessel stündlich mehr dahmgeschwunden. Kriegsberichter Edgar Bissinger I iXurtam ^^MTBlarr Alm»!» TJrwncye Aufstand in Warschau zusammengebrochen Zunehmend- Kampftätigkeit zwischen Maeseyck und Aachen — Heftige Angriffe am Eisernen Tor Im September 1307 anglo-amerikanische und 1280 sowjetische Flugzeuge sowie über 1000 Lastensegler in Holland vernichtet JUutfKUI Gildtm tL*e$ACM rvni*i f rirlimont.^ 6ei*l*e LUTTIi 'ra,T6fHe, PKU$5££V^ t, rrtn0 MtatüSOiAAattld 'Vvkrt fmur Huf iH'lfiK UrVoft Der OKW-Bericht dnfa Pührerhauptquartier, 3. Oktober Das OberkommdJido der Wehrmacht jpibt bekannt: Die harten Kämpfe an den bisherigen Brennpunkten der Westfront hallen unter verstcirkiem Einsatz der beidereeiti* gen Liiftwalfen an. Die an verschiedenen Stf'llen ühor den Antwerpen-Turnhoiit-Krtiicil vorriedrungenen kanadischen Verbände hdliun in zaheni eigenem Widerst iinri (ieläiule rjewonnen. Unsere Truppen verljesserten zwischen Niederrhein und Waril ihre am Vortaq erreichten .Stellunfjon und behaupteten sie qegen staike engli«,rhe Gegenangriffe. Feindliche Pan?erkräfle drücken weiterhin qegen unsere Froiit südlich Gennep, konnten ciber nur t|nrinqfügige Einbrüche erzielen. Zwischen Mae«eyck und Aachen nahm die Kampftiitiqkeit zu. Durch Gefangene li'stffestellte Verschiebungen von nme-riktinischen Divisionen na^h Norden Vemnnn als Anzeiichon Jür den bevor-«ilehenden .Angriff de^s Feindes in Nordholland und im Raum Aachen qewertet werden. Bei zahlreichen örtlichen An-griflen iind vergeblichen Aiifklärung«-vorstoRen des Gegners wurden eine Anzahl amerikanischer Panzer im Nahkampf vernichtet. Eigene Angriffe ent»etrten westlich Chaleau-.S^Ii.ns eine vorübergehend eingeschlossene deutsche Kampfgruppe und fiewdnnen mehrere Ortschaften zurück, lui Paroy-Wald wurde der erneut «ngrei- fend« Feind abqewleeen und dann Im Gegenstoß geworfen. Versuche nordamerikanischer Regimenter, in unsere Höhenstellungen b©:d«rseiit« der oberen Mor-tagne und östlicii der oberen Mosel enn-zudringen, führten nur zu gerungen örtlichen Erfolgen. Um «snaelne Orte wird noch gekämpft. Nach stärksten Luftangriffen des Feindes gingen auch die letzten Stützpunkte in Calais in erbittertem Kampf verloren. Diinkiirchen und unsere Stützpunkte am Atlantiik melden die arfolgreiche Abwehr feindlicher Angniffe. Im Etrucklachen Apennia hait dl« S. amerikanische Armo« ihre Aagriffe von neuem aufgenonunen. Un«ere zäii kim|;w fanden Grenadier« schlugen sie nordwestlich Fiorenauolt zurück und fincfen weiter östlich eingebrochenen Feiind in der Tiefe des Hauptknmpffeides auf. An der Adria wurden engliAcäte Angriff« abgewiesen. Südwestlich Te4ne*ciiburg und im Do-nauabschnritl beiderseits d«s Eisernen Tores stehen unsere Truppen In heffirch Tiefflieger anter-«tütrt, starke feindliche Kräfte und stehen Im SUdMl der Insel rorit unaerer Beeat-tung Im Kiampf. Anglo-afnerikanieohe Bomb«rverfoande ffthi^n Terroranqriff« gegen Orte in West- und Mitteldeutschland. Vor allem wurden die Wohnge»>iete von Kassel und Hamm getroffen, In der vergangenen Nacht warfen brntisrhe Flugzeuge Bomben auf Braunschwedg. über dem Reichs-»qebiet und dem We^tknmpfraum wurden 30 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Ja Monat September wurden durch JBg«r und Fl>ak,artilleri« der Luftwaffe i 1307 anglo-atnerikanische Fhigzeuge, dar-■ unter 591 viermotorige Bomber, vemich-! tet. In dieser Zahl Vnd rocht eingeschlossen W€4t über tausend im holländischen I Kampfraum abgeschossene Lastensegler. Truppen des Heeres und der Waffen-^# schössen in der gleichen 7eit 140 feind-I hche Flugzeuge und Lastensegler ab. An I der Ostfront verloren die Sowjets 1280 PVugjMnigs. Clvrltni Rltierkrem zum KVK dnh Berlin, 3. Oktober Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Kriegsverdienslkreuzes mit Schwertern dem Generalmajor Eugen Wurster, Nachrichtenführer einer Heeresgruppe an der italienischep Front. Generalmajor Wurster hat sich seit Dezember 1943 in Italien als hervorraqender Nachrichtenführer bewährt. Heimatboden für Heimatkämpler rd Budapest, 3. Oktober Die Berichterstattung über die harten Kampfe bei luid um Großwardein, das (l(Mi Sowjets wieder entrissen wurde, beweist dreierlei: erstens die absolute Ruhe und Sicherheit der militärischen Pülinmc(, die flie Initiative der Verteidi-(lung, die schon geländemäöig ein Hin-und Ui>rwogen der Abwehrkämple bedingt, fest in Händen hält, zweitens das Vertrauen sum tapferen ungarischen Volk und drittens die Notwendigkeit, alle erreichbaren militärischen, Arbeits-(md Rüstungskräfte für die letzte kritische Kriegsphase zu mobilisieren. Unter den Abwehrviaßnahmen Ungarns sind vor allem zu nennen; ein Aufruf des Honvedministers an alle geistig Schaffenden, sich zum Heeresdienst zu melden, und die Meldepflicht der nichtein-gezogenen Männer zwischen 18 und 48 Jahren zum Kriegsarbeitseinsatz Beachtenswert ist auch eine Verordnung, nach der jeder Soldat, der einen l'anzer abschießt oder kampfunfähig macht, mit fünf Joch Boden (annähernd drei Hektar) belohnt wird und falls er fallen sollte, seine Angehörigen mit zehn Joch. Die I nndgabe erfolgt innerhalb von 14 Tagen nach der Tat. Zu dem Reglerungsbeschluß über die Bodenzuteilung schreiben die ungarischen Zeltungen, man kAnne sich kein« schönere Anerkennung für diesen Kampf vorstellen, als daß derjenioe, der für diesen,Grund und Boden kämpft und blutet, persönlichen Anteil an der Heimaterde haben soll. sw M«Mchcnf4M|d dnb Belgrad, 3. Oktober Auf Befehl Moskaus hat der bulgarische Ministerrat ein Gesotz verabschiedet, durch das alle Minister, die seit 1941 im Amt waren, sowie sSmlliche Abgeordnete, die der 25. Legislaturperiode des Sobranje angehörten, sowie die übrigen Verdächtigen des zivilen und militärischen Sektors verfolgt und bestraft werden sollen. Das ist der offizielle Befehl zur Jagd auf alle die Kreise, die den Sowjetkurs des bulgarischen Verräterregimes nicht mitmachen wollen. Nördlicher Abschnitt der Westfront SowjctimperiaUst Schdanow Der Kontrolleur Finnlands rd Stockholm, 3.,Oktober Von dem neuen Herrn Finnlands, denn Sowjet-»Ko«trolleur« Schdanow liefert »Stuckholms Tidningen« ©in Lebensbild, das zwar seine furchtbare Rolle in Estland verschweiq't, aber trotzdem folge^ide be/edchnende Züge schildert; Schdanow war der Urheber des So-wjelübertalls auf Finnland im Winter 1939. Er hatte Stalin gelobt, daß Finnland bis zum Geburtstag des Kremloberhaup-tei im Deiember besiegt sein sollte. Als das alcht gelang, drückte sicn Schdanow von allen Geburtstagsfeierlichkeiten. Er wußte, daß sein politisches Leben auf dem Spiel stand. Heimlich betrieo er die blutige Massenoflensive in Karelien, die schließlich Finnlands Widerstand brach und Helsinki zu dem ersten schwerwiegenden Landabtretunqen zwang. Seine Karriere hatte Hchdanow vor allem als Günstling Stalins gemacht. Außenpolitisch ist er Imperialist, gehört mit zu den Vorbereitern des Krieges gegen Deutschland, aber auch zu jener •Gruppe, die 1939 die englisch-sowjetischen Verhandlungen in Moskau sabotiert haben soll, weil sie 'das .Büntlma mit den WeslmÄchten damals noch als verfrüht ansah und jenen ihre Haltung nach dem vorigen Wellkrieg nie verziehen habe. Dieser Mann wird also nun Finnland beherrschen und natürlich alles daran setzen, es nicht nur völlig zu so-wjetlsieren, sondern auch zu einem Mittel weiterer Sowjetexpansion auszubauen. Nenes Irisches Verleldigungsgesets. Von der Irischen Regierung wurden umfangreiche Pläne zur Verteidigung des irischen Freistaates bekanntgegeben. Es Ist die Bildung eines stehenden Heeres vorgesehen, zu dem so viel waffenfähige Männer unter dreiß^ Jahren eingezogen werden sollen, wie das Land sie entbehren kann. Liiftschäden In Schweizer Gemeinden. Auf 5.5 000 Franken belaufen sich die durch das nordamerikanische Bombardement vom 11 September in den Schweizer Gemeinden Äugst und Pratteln bei Basel angerichteten Schäden. Die Schäden der Bundesbahnen sind dabei nicht einbegriffen. ' Druclt und Verlag Markureer Vetlaes- und Druckerei-Oes. m. b. H. — Verlflnsleltune ERon BaumRariner. Hatipttcliritlleitunx Anton Qersctiack beide In « Marburg a d Drau, Badgasse 6. Rembrandt der Unvergleichliche Gedanken zu seinem 275. Todestag la der europäischen Malerei ist das Merkmal, das wir als das ontscheideiule Jeder großen und echten Kunst ansehen: der Stempel der Personliciikeit, die triel)-notwendige Gestaltung aus äußerem und Innerem Erlebnis viel früher zu sieghaftem Ausdruck gekommen als in der Dichtung, die, zum Boispiel, in Deutschland noch das ganze 17. J,shr-hundert hindurch fast ausnahmslos als eine Art geisLigen Handwerkes mit wesentlich motali-srhen Zwecken aufgefaßt und betrieben wurde. Die Malerei weist minder Ren^ijs-Teil schon Italien, in in Sprt,nien, de^tens seit »ance, zum früher, in Deutschland, In den Niederlanden eine Fülle scharf geprägter K \ j n-S' I e r p e jsü n.l i c h k e iV en auf. Von Rembrandt gurchfiieelunq sind in Remhrandts Werk überall so innig verbunden daß man beide nicht trennen kann. t!r entblößt Menschen und Ding«, hier und da ois zur Schamlosigkeit, und verklärt sie zugleich überirdisch. Nichts i»t seiner besessenen Leidenschafl, die lausendfällige EischeinAing des Lebens zn malen, zu radieren, zu zeichnen, zu hoch, nichts zu gering — nicht der zerlumpte Bettlet. der Landstreicher mit den Malen dei Lasteihaftrigkeil, nicht die Gestalten aus dem Dreck des Amsterdamer Ghettos. Mit genialer Unbeküm-mertheat setzt er niederländische Menschen seiner Zeit, nur durch phant^a*!-sches Kostüm verhüllt, in seine biblischen und antik-mythologischen Bilder. Er hat — Germane, der er isd bis in den Uefsten Kern — den faustäschen Draag, eich eiiizubohren in alles, was unter der Sonne, in der farbigen Wirklichkeit, atmet und lebt, jauchzt und leidet — nicht zuletzt auch in das große Rätsel seines eigenen Ichs, wie es die rund seclizig Selbstbildnisse, die er der Nachwelt hinterließ, beweisen. Und die Palette dieses großen Malers schlechthin wechselt von den ungebrochenen, ju-gendhch-kompffrohen, naiv-harten Farben se'ner frühen Schaffenszeit in jenes Helldunkel der Reife, sprechenden Schatten und der mystischen Vorn ach-tung, darin dennoch ein goldenes Braun von der Lu»t des Daseins glüht. K. B. K. Der Löwe hf rl-HilHrrdicn»! Selhstbtldn.6 Henibiiindls In Mlrab«ngart«B n Salzburg rückwärts an der Treppe, die mit etlichen Stufen aus dem Parkett zum Vogelhaus hinaufführt, liegt auf der Mauerbiüstung hingestreckt ein steinerner Löwe. Er hat natürlich gegenüber einen zweiten zur Gesellschaft, einen richtig braven Gartenlöwen, der mit einem Gesicht voll königlicher Harmlosigkeit vor sich nie-I der in das Gras hineinschaut. Den also meine ich nicht, sondern den andern zur rechten Hand. Wahrscheinlich gab der Meister auch ihm seinerzeit dasselbe Gesicht, aber in langen Jaiiren, vielleicht in vielen mondlosen Nächten gelang ns dem Löwen unbemerkt, allmählich den Kopf zu wenden, so zu drehen, daß er nun nicht mehr ins Gras zu starren braucht, sondern den lauteren Himmel sehen kann, die Baumkronen darüber und, wenn er den Blick wieder ein wenig senkt, das bunt« Leutevolk auf der Treppe. Diesen Löwen besuche Ich ab und lu- Ich wage frellidi nicht n behaupten, daß ich mit ihm befreundet sei,\gewöhnlich ist er nicht in der Laune, mich zu bemerken. Aber ich komme ja auch nur, um ihn meinerseits zu betrachten, gelegentlich entferne ich eine Efeuranke, die ihm lästig sein mag, weil sie ihn an den Kippen kitzelt, oder Ich stehe eine Weile hinter ihm und versuche die Dinge der- Welt mit seinem Blick zu sehen. Nun besitze Ich leider kein Löwenhaupt wie er, daß ich es erhaben auf den Schultern tragen könnte, die Nase gleichsam witternd in den Wind gehoben, die Lippen von einem Lächeln umspielt, das grimmig und nachsichtig zugleich Ist. Ich erlerne das nie. Er gehört ja selber nicht mehr zu den Jüngsten, das unwirtliche Leben hat ihn nicht geschont, krauses Moos wächst auf seinem Scheitel, narbig ist sein Leib, da und dort fehlt sogar ein Stück, ■her, gleichviel, niemals brächte ich es fertig, daa Unverhüllbar« mit solchar Würde zu zeigen, mit solch einer nachlässigen Majestät. Tagsüber schweigt der Löwe, aber nachts, wenn der Garten geschtossen ist gehl er manchmal unter die Leute und ist ein Schrecken für die Bürger. Einmal kam er auch zu mir, das goschah in einer großen Stadt, er setzte sich in meinem Hotelzimmer auf die Betlkante und sah mich lange forschend an. „Glaubst du an Gott?" fragt« Aar Löwe. "Ja — Immer, wenn •• mir schlecht geht", sagte ich beklommen, denn «s war keine Ausflucht mehr möglich. Aber dann redeten wir noch lang und friedlich miteinander, gleichsam öffnet« der Löwe die steinerne Brust und ließ mich ein wenig In sein gutes und starkes und kindliches Herz schauen. Er war leutselig und sprach zu mir mit fürstlicher Güte, ich hätte dan>als viel lernen können, allein, was hilft's, was nützt unserelnem die Weisheil eines Löwen? KatI Heinrich Waggerl Der Renchsmrin/ister für Wiss.?iischhU, Erziehung und Volksbildung hat den Ersten Assistenten am Kunslhistoriscljen Institut in Florenz, Dr. Herbert Siebenhüner, zum Dozenten für Kunstgeschichte an der Universität Graz ernannt Ferner hat der Reichsminiister die V/ahl des Proteesois Dr. Eberhard Kranzniayer zum Korrespondierenden Mitglied der Bayrischen Akademie für Wissensch-ilten (philosophisch-historische Abtailunq) beslelit Die Deutsche Akademie in Li;;8abon zeigte eine Saimnhuig von Manilekr.p-ten, Stichen und historis^^hen Kuriosilä-ten, dl« sich eines reger» Pesuches er* ffeut und, von der Prom« sehr lobend harvorgehoban wurd«. MAKbUKGER ZEITUNG Mittwoch, 4, Oktober 1944 • Nr. 27S * Jcfte 3 Erziehung für Bummelanten Der Betriebsführer ist für die Arbeitsdisziplin verantwortlich Im vergangenen Jahre wurde die Verpflichtung des Betriehsluhrers zur Innehaltung der Arbeitsdisziplin bereits ausdrücklich durch eine Verordnung des tieneralbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz festgelegt. Eine zweite Anordnung vom 23, September ist zur Sicherung der Ordnung in den Betrieben jetzt unterzeichnet worden. Sie überträgt den Betriebsführern neue Befugnisse, die seine Verantwortung klarer herausstellen. Es heilit darin ausdrücklich, daß der Betriebsführer den Fehlstand seines Betriebes genau kennen und überwachen muß. Als Hilfsmittel ist ihm dazu die Fehlzeitkartei an die Hand gegeben. Hier ist täglich zu ersehen, wer von den Gefolgschaftsmitgliedern durch Krankheit, Urlaub oder durch begründetes Fernbleiben Arbeitszeit verliprt und wer unbegründet vom Arbeitsplatz fernbleibt. Um sich Klarheit darüber zu verschaffen, hat der Betriebsführer das Recht, Kontrollbesuche bei seinen Gcfolgschafts-milgliedern machen zu lassen. Die neue Anordnung gibt dem Betrlebsführer gegen Rummelanten drei Hilfsmittel an die Hand, und zwar hart, aber erzieherisch auf solche Außensetter einzuwirlten. Das erste besteht in der ausdrücklich festgelegten Pflicht, solche Gefolgschafts- Strahlfäule der Pferde Eine künstliche TJbertragung der bei Pferden -verhältnisniäQig häufig vorkommenden StrahUäule auf gesunde Hufe Ist bisher noch nicht gelungen. Begünstigt wird die Entstehung der Slrahlfäule durch Mangel an Bewegung, langes Stehen im Stall, ständige Arbeit auf nur hartem Boden und durch geschlosseTie Hufeisen. Dagegen vermag die Stall-Jauche und der Urin, wie bisher angenommen wurde, das Hufhorn nicht zu Mrstören. Die Strahlfäule kommt nach den In neuerer Zelt durchgeführten Untersuchungen ohne Zweifel durch das Zusammenwirken verschiedener Ursachen zustande, wobei Fäulniserreger eine nicht zu unterechätzende Bedeutung ■pielen. • Dte NactikosBMnsdiBfl tlaar Peld- maus. Es ist allgemein bekannt, daß die Feldmäuse zu den ärgsten Schädlingen der Landwirtschaft gehören. Aber nur wenige wissen, wie stark sie sich vermehren. Ein einziges Mäusepaar kann In 1.5 Monaten 500 Nachkommen haben. Trotzdem kommt es bekanntlich infolge verschiedener Umwelteinflüsse nur alle drei bis vier Jahre zu einer ausgesprochenen Feldmausplage. Man kann eine solche Plage weitgehend verhüten, wenn man — gerade auch, solange die Mäuse noch nicht so stark auftreten — ihre Bekämpfung nicht ruhen läßt. mitglieder nacharbeiten zu lassen. Die Nacharbeit kann im eigenen Betrieb erfolgen, und zwar wird man ddzu die Sonnabendnachnüttage und die Sonntage nehmen, weil das am meisten als Strate empfunden wird. Auch kann die Bummelei auf den Erholungsurlaab angerechnet werden In denjenigen Betrieben, die keine Möglichkeiten zur Nacharbeit besitzen, muß der Betriebsführer das Ge-folgschaftsmitglied dem Leiter des Arbeitsamtes melden, der dann ainen Betrieb bestimmt, in dem die Nacharbeit geleistet werden muß. Ein zweiter sehr empfindlicher Punkt ist die Pflicht des Betriebslührers, denjenigen Gefolgschaftsmitgliedern die Zulage-Lebensmittelkarten ku entziehen und an das Ernährungsamt zurückzugeben, bei denen die Voraussetzungen für die Zulagen entfallen, d. h. also; wer nicht lange genug arbeitet, bekommt keine Zulagen. Diese sind ausschließlich für die über das übliche M'Vß hinausgehenden Arbeitszeiten vorgesehen Auch in den Fällen, in denen der Betrieb für besondere Leistungen Zulagen an Lehens- und Genußmittel bekommt, ist die Gruppe derjenigen von der Zuteilung dusgeschlossen, die ihre Arbeitszeit nicht voll erfüllen. Die dritte Möglichkeit der Einwirkung auf die C'efolgschaft sind die finanziellen Bußen. Neben der Entziehung des Entgeltes und der Krankengeldzuschüsse steht man auf dem Standpunkt, daß nur wirklich geleistete Arbeitszeit zu bezahlen ist. Es würde also einen empfindlichen Ausfall bedeuten, wenn nunmehr die unbegründet versäumten Arbeitsstunden nicht bezahlt werden und auch Zuschläge für Sonntags- und Feier-fiigsarl>ett wegfallen. Auch von diesem Mittel krnn der Betriebsführer aus erzieherischen Gründen Gebrauch machen. Das Ärbeitsaimt erschien im Gerichtssaal Leute, die nichts zu tun hatten, setzten sich einst in chaffenburg haben gleichzeitig vei sucht, Birnenreisei aint Äpfelbäume Zu propfen und hatten damit ganz guten Erfolg, Sie können nun Äpfel und Birnen von eiTi- und demselben Baum ernten, Auch die Wissenschaft untersuchte diese Möglichkeiten. Der Dozemt Dr. Pas-•ecker in Wien erreichte dabei ganz ausgefallene Komhinat/ionen wie »Zitrone auf Birne« und »Kireche auf Akazie«. Man erklärt dince Erfolge mit der besonderen Bereitwilligkeit einzelner Edelreiser, auf fremden UnteHagen weilerzuwachsen. Der Tod beim Ohstpflttcken Jeder Testorben. Tabakpllanien nördlich det Foleifcrelflet In einzelnen von der Witterung be-■onders begünstiigten Teilen Norweeseni Bei piel. Das Begleitpersonal merkte erst beim nächsten Halten, was geschehen war. Man fand die Tiere an der Stelle ihres Absprungs friedlich gracend am Bahndamm. Beide Kühe h<»tten nur geringfüg^ige Ajp-schürfungen erlitten. Roh, Kttz und Fnrhi Die Prager Jägerzeit-ung l>erichtet flber ein seltenes Erlebn'« eines Jägnr«;. Dieser hörte beim Begohon d^s Reviers im Gestrüpp plötzlich den Klageruf eines Rehkitzes und sah dann ein junges Reh, das auf efine Lichtung durchbrach. An dem elnei hinteren Lauf hatte sich «in ^ statlliicher Fuchs festqobissen. Das Kitz i konnte siifh nicht befieion, hatte aber ■ noch soviel Kraft, dtis Raubtier mit sirh ' :^u ziehen Kurz d:ira.uf kam aus dem , Tunr f ndet zur Zeit unter Beteiligung von i! ni-sclien, ungarischen, spanibthe.i ur,:l por-tugiesifcchen Spielern.m Casca bed Lissabon statt. Die Fußtjallelf von IfTmes Lolbath, die vor acht Tagen in Ki igenturt gi <;|äci KAC,Rapid nur kn^po 'M unteilug, erreichte nunmehr in Vill^th gegen den Sportverein ein beachTiclijs 5 ;j-Linf;ut-schieden. Die 10. Oktober-Spiele des Sno'tnnues Kärnten wurden arn Sonni^irj -"ufneiinm-mcn. KAC/Ferlach schlug die SGOP Ferlach 7:2, Salzburger SlraßenmrlstPr der P.ad-sportler wurde auf dr;r 4ö km l.'.ngen Stre'ke von Salzburg nach IV.jrchlLS-garten der Berliner Schüpflin in Das Bergturnen auf der Niederung hei Leoben, vom Deutschen TurnerHu.id |)o-n^awitz ausgerichtet, vereinte 172 I>.il-nehmer. In der allgemeinen Kl^a&se wurde FröGchl (DTB Bruck) Sieger. ★ Die ersten »Schnittmuster« s!nd da. Die Reiclit,sportführMng hat vor kun- ra ein Prci-u si:'in, obwohl d es e'nes der ftch^'.'ier;gsten ?rf)-bleme war. Die Hausfrauen hfiben hier Vorschlage eingereicht, von denf'n v ela als sehr btauchbar anzu-pro<-h'Mi s nd. Der Krietj brachte es an den Tag, daß menche deutsche SpoMlerin eine gute Hausfrau ist oder anders geengt, i!aö auch die Hausfrauen bei uns di m Sport z\!getan siindi denn sonst wirden « a wohl ßchwerli'h sich mit so vif:l lliler daran machen, Gymna^ftlikkiHol lUis Großmutters Leinenhenid und HiK'Oiin-züge aus Großvaters alter Slrirkwi-sle und aus verschossenen Fulloverti zu zaubern. I lichtspiel-theater | □ FQr lugtndl. nicht lugtlait □□ FBr luganitl. untir 14 ]. nictil tugilatian. lURQ-LICHTSPIILS. Heutf 19. 17 30, 10.45 lltir. Fernruf 22-19 Hilde Krallt, Mattiias Wiemann. Friedrich KayDler, Ulrich Haupt m dem Lehensbild eines KroQen KlinsUerpaares „Träumerei". □□ Sondtrvtrttellung: Mittwoch, tlen 4. Oktober um 12.4!{- Klndtfjni Dr. En«tl, mit Paul Körbl|;er, Viktoria t. Ballasko und dem kleinen Arthut Frlt/ Hubens. Die Karten ton 3. Oktober 1944 für 12.15 Uhr haben am 5. Oktober 1944 tür 12.45 Uhr Oültigkett.___ ■SPLANADE-LICHTSPIELI ' MlUwoch, den 4. bis Dannerstan. den 5. Oktober der Film Das hlmmelbtaue Abtndkleltf, mit Hltlr Maverboler und Alberl Matterstock □ LICHTSPIELE IRUNNDOIIP Bis einschl. Donnerxta«, Jeden Tas uir 19.45: __Oold. ■ UROLICHTSPIELE CIL LI, Sachsenfel-üerstraQe. S|;letzelten* wochentags 17 und 19.15 Uhr, sonn- und feler-taKS 14.45. 17 und 19 15 bhr. Bis elti&chlleBlIch 5. Oktober; Mnn redi mir nicht von Liabt. Hin Ravnria-Fllm aus dem Milieu des Münchner KUnstlerlebens mit Heidemarie Hathcyer Mathias wieminn, _ Hilde Sessak, RuH Weih^ O_ FILMTHEATER METROPOL CILLI. Spielzeit; W 17 unu I9.n Uhr; S 14.45, 17 und 19.45 Uhr. -Bis einschl. 0. Oktober: Amphvtrlon. K. Oold, W. Trltsch, A. Sandrock, Keinp. □ LICHTSPIELTHEATER tURKPELO. Dienstasi. den 3. bis .Mittwoch, den __4^kt^ber^ Das unhelmllch« Haus. □ FILMTHEATER LEONHARD I. d. ■. Mittwoch, 4 Okt.. 20 Uhr Wiener Menschen, Wleuer Musik In Dir Wtg das Hantni, mit Masda Schneider, VIHy Etchberner. □_ _ _ UCHTSPIEL^HEATER LUTTENIERt Mlttwocli, den 4. und Donneritag, den 5. Oktober: lln Zug IMhrt ak. Bin BaTaria-Pllm mit Leny Marenbach, Ferdinand Marian, Lad« Enc Usch. □ _ _ TONLICHTSPIELE „DEUTSCHES HAUS" Faltau. Bis einschl. 5 Oktober: Dir Oaimann, mit Heim RUhlhann, Mny Ondra, Will Dohm u. a. □__ TON-LICHTSPIEIE STADTTHEATER, Pottau. Spielzeit: wocbt-ntaes 17.19, in.45, sonntags 14.30, 17.15, 19.45. Dienstac, den 3. bis DonnerstaK, den 5. Oktober, Benlamtno Olgll, Ktithe V. Nagy im muslkulischcn GroBliim: _ A*a Maria. □ _ ___ LICHTSPIELTHEATER RANN. Von 4. bis 5, Oktober; Tlgar von Eschnapur. ^ La jaiia, Frltt v. Dongen. □ LICHTSPIELE RAST. Mittwoch, den 4. und Donnerstag, den 5. Oktober: Arlltten, mit Harry Fiel, Susi Lan-_ ne^ Hilde lllldehrandt u. a. □□ _ LICHTSPIELTHEATER TUFFER. 4. und 5. Uklober: KHnlgsnalitr. geschaftsanzeigen Vatart Wir geben Nachricht Tom Tode meines ge-^lebtta Qaticn unseic* Pg. Dipl.-Ing. Rudolf Kastei)iz der In der Nacht zum Montait von Banditen ermordet wurde. Die Verabschiedung findet am Mittwoch, den 4. Oktober 1044, um 14.30 Uhr. am Friedhofe in Drauweller statt Marburg-Drau, tm 1. Oktober 1944. Frau Otrtl Kaslellli. und Ihre Kinder Aiit, larkara, Walpurga und Hans Rudolf; Dlrtktor Ru-doH Kastellli und Frau Pau-llne, eeb. Abram, Eltern; Hol-rnt Prof. Dr. Otio Srlllsr und Frau, geb. Parka, Schwiegereltern; Ruth Frabkt geh. Kastel-' Hl, Orate Kntibt, geb. Kosiel-llt, Dipl Ing. Welt Kastalllt, Geschwister. WENN ES WINTER IST, jedoch an trosl-freien Tagen, muB man die Obstbäume gegen Frostspanner, Ringel-und Schwammsplnncr, Blatt und Schllrilause spritzen. Man nimmt auf luo I Wusser 1 kg SELINON • NEUl Erhältlich bei Ihrem zusttlndlgen Kaufmann oder bei der OstmHrklscben Pllanrcnschutz-OeseUschaft m. b. H., Wien VII., MailahlllerstraBe esa. 3711 Hart und schwer traf PS| uns am 30. September die .schmerzliche Nach-rlctit, daB unter Innlgstgelieb-tcr, unvergeBllcher Sohn Stefan Germ •alrtllar In «liitm Panar-Ortn.-Rtg. Im Alter von 19 lahren am 3. September 1944 lern von seiner unterstelrlschen Heimat bei den schweren Abwehrkämpfen Im Ölten sein junges Leben lleB. RoBveln, Neadort, am 1. Oktober 1944 bi tiefdar TraMr: n4 Mai Barm, Eltera; Frans, dx. bei der Wehrmacht, Bruder; Faul und Anna Oirm, Onkel u. Tante; loiifa Oirm, OroBmiit-tar; laH Wibir, OroBmutter; Marl« Farko und alle Obrigea Verwandten. Unsagbar hart und Pö schwer traf uns die ** traurige Nachricht, daU «nser über alles geliebter, herzensguter Sohn, Bruder und' Neffi Herbert Marx Unitrafflilar 0. Ii. in ilnem Planlir-Bat., Trlgir des Vir-wundiltnabitlct)ens In Alter von IB Jahren seiner am 24 August 1944 an der Ostfront erlittepen schweren Verwundung in einem Feldla-zaretl am 8 Surtemher l!M4 erlogen ist Wer unseren lieben Herbert kannte, weiß was wir verloren haben. , Marburg-Orau. Berlin. Linz-Donau. am 2 Oktober 1944. In tiefster Trauer: Ferdinand und Maria Man, Eltern; Herta, Schwester, und alle Übrigen 7521 Verwandten Tiefbetrübt geben wir die traurige Nachricht. daO unser lieber Vater, Großvater, Schwle-lervater, Bruder, Onkel, Herr Anton KrofI an 2. Oktober, um 1.1.20 uiir. Im 87. l.ebcnsjahre. nach langem. unsagbar schwerem, mit Geduld ertragenem l.elden, santt tntschlafcn ist. Das Begrttbnls des teuren Helmgegangenen findet Mittwoch, den 4. Oktober, um 16 Uhr, von der Pfarrkirche Mahrenberg zum Familientrabe stntt. Wuchern, Wörtenberg. Dra-chenbure. Kakanj Bosoleo, am 3. Oktober 1044. « In tiefer Trauer; Anton lUhrn, Sohn; Ellie Traup, Stieftochter; Maria lUhm, geb. Lauko, Schwiegertochter; Jahann und loiaf, Brüder; Emma Schwester; Enkel und Enkelinnen, und alle übrigen Verwandten. 7540 RICHTIOSTELLUNO. BegrKbnIs Wiila Karollna am Mlitwoch, den 4. Oktober, um 15.30 Uhr Am 2. Oktober 1944 In den Morgenstunden ist nach lan-gem. schwerem, geduldig ertragenem Leiden meine allerbeste Mutter, Schwester, unsere gute SchwSgeria uud Tan-te, Frau Maria Hladin geb. Savii Ii beraf«a worden. Das Lelchenbeglngnls findet am 9. Oktober 1944, um 16 Uhr, am Stidtlschen Fried-hofi ilatl. • Die Seelenmesse wird im 4. Oktober 1944 um 6..tO Uhr Ii der Plarrklrchi galcsen wtrdti. Clin, Enos, Montprett, mm 1. Oktober 1041. Karl Hladin, dz. bei der Wehrmacht, Sohn; Familien Fatiani 3828 uud HIadln. DIE TXtLICHI ERFAHRUNG hat es Immer wieder gezeigt. daB die In der ,,Kufekc" Gebrauchsanweisung vorgeschriebenen Mengen „Kufeke" richtig lind. .Kufeke" Ist bekanntlich ergiebig, so daB es Verschwendung wäre, über die bewührten Mengen hinauszugehen. Auch Ihr Kind wird sich bei ,,Kufeke" wohl gesund md kräftig entwickeln^____ 3581 NAHRUN« IST'wAFFEI " Bin Schmied' dieser Waffe war auch Johann Weck, der mit der Schaffung seines WFCK-VerfMirens die häusliche Vnrrats-kaltung In Konservengläsern ermöglichte. Wer In WECK-Qiasern — kenntlich an der Erdbeer-Schutz-marke — sommerliche Überschüsse an Gemüsen und Obst •tür den Winter vorrätig bilt. trägt zum Sieg der deutschen Waffen bei. Nie aber nach Gefühl ,.einwecken", sondern Vorschriften stets genau einhalten. Ausführliche Anleitungen erhalten Sie von jeder WECK-Verkaulsstelle oder gegen Einsendung dieser auf eine Postkarte geklebten Anzeige von der Osterr. Konservenglas-KO. Bräuer & Co.. Wien I. Sladiongasse 5 (Gene-^ralrepräsentanz der Marke WECK). VERORDNUHSS- UND AMTSBLATT dii Cheti dar Zlvllvirwaltung In dar Un-tirililirmirk, Nr. 21, vom 29. September 1944. — Inhalt: Verord-nung über die Wledereinführimg der Normalzeit im Winter 1944-45 vom 22. August 1944; Verordnung über die Sechzigstundenwoche vom 19. September 1944; Anordnung über Lohnerstattung bei kurzfristigem Not-dienst vom 22. September 1944; Bekanntmachung betreffend die Anordnung Uber Ansprüche der Notdienst-Pflichtigen aul Arbeltsentgelt bei kurzfristigem Notdienst von längerer Dauer als drei Tage vom 20. Novem-bei. 1944; Zwülfte Bekanntmachung (Iber die Erfassung und Musterung fUr den Wehrdlenit und Reichsar-beitsdienst in der Unteriteiermark vom 21. September 1944; Bekanntmachung, betreffend Vereinfachung des Haushalts-. Kaisen- und Rechnungswesens dar krelsangehörlgrn Gemeinden In der Untersteiermark vom 12. Septembar 1B44; Bekanntmachung. betreffend technische Er-zeugnlsie lus Eisen vom 6. September 1944. — Elnzalprais 18 Rpf. offene stellen Dia E'nstilluiiQ von ArbaltiKilOen Ist •II dia Xustlfumung dr-i zuitändlgan _ Artiiltiamtes gtbunden _ Zwei ehrliche WInzirfamlilen werden aufgenommen. Johann Schuiikowitsch, Oberlehrer und Landwirt, Schmltzdorf. Post Mnnsberg bei Peltau. -6 Pfllchljahrmldchen, brav, l'indev![ebrnd, wird aulgenommen. Anztilracen nach-mUtagt im Geschält Büdelcidt, Herren- giBse 14,_________7535-6 HauvgoMHIn, die kochen kann, gesucht. Anträge an die M. Z. unter „7525". 7525-8 In Öffentlicher Sprechstelle Tegett-hotfütraßc wurde am Sonntag Geld-taiche vergessen. Der ehrliche Finder 'Wird gebeten, sie gegen Belohnung in der M. Z abzugeben. 7493-13 VERSCHIE-DENKS ] I zu mieten gesuchT KLEINER ANZEIGER Berulstdtiger Hirr sucht per «ofort gut möbliertes Zimmer und Bettwäsche. PUT, RetBncr, Kagvstraße 9. 7489-8 j Zwei ältere Herren. Irdustrlcangestclite suchen möblierter Zim:icr. Tagsüber ' nicht zu Hause . Dringerde Zuschriltcn ' unUr ,^Zwei Herren" i. d M. Z. 7443-8 Ein- oder Zwtlttatizim.mr mit allem Kumlort In Parknähe gesucht. Zu«chr. unter ,,Siadtparknähe" an die Marburg. Z^tunr_________7397-8 Unlar(i«lror sucht möbliertes Zimmer oder Kabinett. Zuschriften an die M. Z. unter ,,Knatlitsch". 7518-8 Älterer Ingenieur sucht nettes Zimmer. Angebote unter ,.Nr. 54" an dio M. Z. _________7527-8 Zwelbettigei Sparhirdtlmmar, ohne Dettwäschc, für ywei sulide Menschen, möglichst per solort, gesucht In Stadtmitte. Zuschriften an Fiau Maichcn, KärntncrstraQe 27, Marburg-Urau. ____________________________________7533-8 AngestelTte sucht kleines möblleites ZImmar oder Kabinett. Zuschriften an die M. Z. unter .,Ordnungsliebend". 7528-8 wohnungstausch VERMISCHTES NEDENSXCHLICN ODER UNWICHTIG sind heute viele alte Gewohnheiten gegenüber dem einen Ziel: dem bal-digen Sieg. Zahnpflege ist zwar nicht unwichtig, ober Aufmachung und Oeschmack einer Zahnpasta. ,,Roso-dont" bittet hierfür ebenfalls um Verständnis. ROSODONT, Bcrgmanni tiile Zahnpasta. AUS SEINER ERDE zieht ein Volk die Kräfte, die es braucht, um Im Wandel der Zelten bestehen zu künnen. Aus lalnir Erda, die Ihn träct. ntlhrt und Ihm heiliges Brbe der Vorfahren Ist, erwachsen auch dem Einzelnen die Kräfte, die ihm In gesunden und kranken Tagen helfend und rettend zur Seite stehen Dr. Madaut A Co., ArzneWnittel aus Fnschpllanzcn aul deutschem Boden gewonnen. 3969 zu verkaufenI Farkol zur Zucht und MauJ*ix. l.G. MRHtNiNDUSTatI /'a ---------------- ti r v AKritNGESfcllSCHAtI IUAV «RI Seite 4 ♦ Nr 278 ♦ Mittv/och, 4- Oktober 1944 MARBURGER ZEITUNG HeitHaÜiilu iuMlstkau Disziplin im Anzeigenteil Die Konzentration, die im Rahmen der totalen Kriegsfuhrung üuf d-m Gebiet der Presse rrfolßt ist, hat, wie untere Leser wissen, zu vielen Zoiiunns-zusammcnleRurißen und zum Umfang von täglich vier Seiten geführt. Dadurch sind noch einmal in großer Zniil Kräfte fiu- Wehrmacht und Rüstung frei geworden. Gleichzeitig ist aber auch sichergestellt worden, daß der Leser trotz des geringeren Umfaiigf s einen l.,e.-iCäturf erhält, der ihm "'ie bisher alles Wichtige mitteilt und \ iutert. Dafür sorg::n die uneingeschrä., .t gebliebenen Quellen, die verstiu'kta Hini^abe jedes an der Pressegestaltung Arbeitenden und die Beschränkung dos Anzeigenteils. Auch der An/.ei.;entoil er'üHt kriegswichtige tjublizistische Aufgaben. Wir handelten dalier auch im Sinne der Allgemeinheit wenn wir längr4 schon 7.U Größenbcschiankungen der einzelnen Anzeigen übergingen und mehr und mehr diejenigen Anzeigen /.unicksleilten oder au>;sonderfen. die mit ihrem Inhalt und Worliaiil unserer Zeit nicht mehr angemessen sind. Auch diesp MaLinahmen sind Im allgemeiner) verstanden woiden, und der einzelne, der sie bei Aufgabe einer Anzeige zunächst doch nicht beachtete, hat sich fast ohne Ausnahme von derer» Berechtigung, ja. Nolwendigkeit überzeugen lassen Muß aber diese Belehrung wirklich immer eist von uns uns- Der Ganlciler vor Cillicr Arbeitern FünfKigKihrfcier des Stanz- u Emailwerkes A. Westen A. G. fn diesen Herbsttagen sind es tünizig Jfthrd, daß durch Adolf Wessen sen., I emen gtbiirügen Remscheider, die S'.an?-und Emailwerke A. Westen A. Ci. gegründet wurden Das hi> um diese Zeil ; inihmiriearme Cilli wurde nahirüch ntich I reifliclier überU>(jimg «Is Sj(z des neuen : Unternehmens gewählt. Die giinscige j Verkehrsfage der Sannstadt für die Be-I lielening des Südostraumes und die rei-I chen Erfahrungen des Gründers auf dem I Cebiel der hmailindustrie ließen denn I auch aus dem ursprünglichen kf(*Then Internehmen sehr bald einen Betrieb ' mit gutem Namen und großen Liefe-rimgsmoglirhkeiten werden. Fleif^. \us-rirUier und Umsicht der Betriehsführer — noch vor der Jahrhunfiertwende traten j aurti die beiden Neffen des Begründers, I Adolf und August Westen, in das Werk ^ ein —, vor allem aber die Qualitätsware I waren es, die dem Werk zu Weltruf i und die Fdl)riksmarke ,,Zwid Löwen" in i allen europaischen Ländern und dar-I über hinaus in Afrika und Vorderasien j bekannt machten. Kau'mannische* Ge-I schii k und technisches Können meister-; ten die Fährnis-se, denen das Werk nach der gewaltsamen Abtrennung der Unter-j Steiermark im .fahr 1918 ausgesetzt war, I iinrl in den n.^chfolqenden Konjimktnr-I ji'.hren wurden neue Kräfte gesammelt, j die in den Jahren bis 19.<2 zur völ-I liqen Neugestaltung des Werkes einge-! set7.l wurden. j Srhon mit den ersten Anfängen des Werkos wurde riem Wohlergetien der gehen? Muß es sich immer wieder bald ( C-efolgschaft größtes Augenmerk zuge- die!;er. bald jener erst von uns sa^en lassen, daß es zeitwidiig ist. durch f!fn Anzeigenteil vor aller Gi'l'entbchkeit Wünsche zu äuLlern, die doch nicht z'i erfüllen sind, und Ansprüche zu st3i len, deren Erfüllung den einzelnen nur auf Kosten aller anderen befriedigen könnte? Kann nicht jeder, der durch Aufgabe einer Anzeige zur Öffentlichkeit sprechen v,'ill, selbst schon soviel Disziplin aufbringen, daß er sich nicht durch unzeitgemäße Wünscl.e und Formulierungen berechtigter ablehnender wendet Den Stammcuheitern wurden (huTh Darlphi^n zum Häiiserbau und An-kaut landwirtschaftlicher Kleinbetriebe und durch Zuweisung von Feldern alle Möglichkeiten geboten, bodenständig zu werden. Eine stattliche Anzahl von Wohnhäusern mit hellen und sonnigen Räumen, mit Barl und Gartenanteil winden den Gefolgschaftsmitglledern erbaut. Im Werk selbst wurden laufend neuzeitliche Verbesserungen geschaffen: Bäder, ein Ambulatorium, das ein Be-trietistirzt leitet und für die Freizeitgestal- Kritik aussetzt, unisomehr, als er sich - wahrhaft mustergültige Sport- sHgen könnte, daß seiner Anzeige, fdlls sie dennoch veröffentlicht werden würde, grade dadun.h die beubsichligle Wirkung oftmals versagt bliebe? Wenn schon der Anzeigenteil auf einen bescheidenen Mindestumfang beschrankt w'^rd(?n mußte, dann darf er aber auch wirklich nur das enthalten, was wichtig und unerläßlich ist »ind vor den kritischen Augen unserer Zeit Bestand haben kann. Wir erwarten in diesem .Sinne viel von der disziplinierten Mitarbeit aller, die uns Anzeigen zur Veröffentlichung übergeben. Unsere durch Konzentration der Presse und totale Kriegführung verdoppelte Pflicht ist es, überall dort berichtigend einzugreifen, wo die kriegsbedingte Form des Anzeigenteils durch mangelndes Verständnis gefährdet wird. Die Jui^end von Ratschach voran Trotz aller Schwierigkeiten sciiieitet die Jugendarbeit auch in Ratschach, Kreis Trifail, den eingcsciiknijenen ^Veg weiter. .Schon bot den Ausrichtungen in Sonntagsdiensten zeigte sir n, daß trotz feindlicher Agitation die .hm-jnd des Unterlanaes treu zur Fahne steht. Am 1. Oktober trat die ge-iamie I'ührf r-schaft des Deutsclien Jug'.nd des l.ber-sawegcbieies an, um die Uich'.lifnen tiir die Herbstarbeit entgc.'tio.i «a nehmen. Der Appell selbst bot das Ziel einer Kampfgenioinschaft im Gorst o Sepp Mehrrs, der sein Lebeti fü • die deutsche Untersteiennark hesi 7iu den Aus» führungen des Rannfä.nrers, die gel rügen wurden vom G.^.-te des Willons, des Glaubens und der Ta'., klan^fn Lieder auf und als der App^^ll l.eendet war, sah man es in den Augen der jungen geschrieben, daH sie durchhalten werden mag kommen, was wolle. * TtKle-'fiHe. In Frescn starb der Dipl -Ing Rudolf Kastolliz aus Marburg, dessen Leichnam nach Graz zur Kinäscbo-rung überführt wird. — In Gonobitz ist der Gerichtbbcanite i. R .Tofes Ferenz verschieden. — In Drachenburg verstarb der Gendarmericvachtmeister i. R. Franz Adrirek. — In Cilli ist der fiRjährige Bnchbindermeister und Küster Johann Georg Schwander gestorben. anläge mit Sauna und Bestrahlungsan-Icige Seit einigen Jahren schon besitzt flos Werk auch eine giitgeleitete Werks-kii''he, sowie eine Werkschusterei und eine Nähstuhe, wo die schadhafte Ar-hpitskleidung wieder instandgesetzt wird. Diese beispielgebende Betreuung der Gefolgschaft seit Bestand des Werkes brachte es mit sich, daß unter den Gefolgschaftsmitgliedern zur Zeit 3,5 eine mehr als 40jährige, 6.5 eine mehr als 30-jährige und 25t eine mehr als 20jahrige Dien.'stzeit autweisen können, ungeachtet der vielen, die auch schon mehr als zehn Jahre treu lum Werke stehen. Diese Veteranen der Arbeit wurden nun anläßlich der .50. W^iederkehr des Gründungstages im Rahmen zweier Festtage besonders geehrt. Samstag, den 30, September, wurden diese festlichen Tage mit einer großen Betriebssportveranstaltung eingeleitet. Leistungsvergleichskämpfe der männlichen und weiblichen Gefolgschaftsmitglieder aller Altersklassen, Fußballwettspiele, Staffelläufe, Handballspiele und Reigenvorfüh-rungen der Mädchen gaben ein aufschlußreiches Bild über die Vielgestaltigkeit und sportliche Breilenarbeit der Betriebssportgemeinschaft Westen. Am Abend wurde die Siegerehrung in einer der großen Arbeitshallen vorgenommen. Nachdem der Betriebsführer Ing. Max Adolf Westen zu den Ehrengefolgschafls-mitgliedern, Betriebssportlern und Gästen gesprochen und auch Seniorchef Adolf Werten unter großem Beifall die Anwesenden begrüßt hatte, wurden an die über fiO Sieger die Urkunden, Pokale und Plaketten überreicht. Anschließend folgte ein zwangloses Beisammensein, wobei der Betriebsgesangverein Lieder zu Gehör brachte und eine bekannte Cil-lier Streichkapelle konzertierte. . Sonntag, den l. Oktober, füllte sich die große Werkshalte mit erwartungsvollen und freudig erregten Menschen. Die Teilnahme des Gauleiters und des Wehr-kreisbefehlshabers Generals der Gebirgs-truppen Ringel an dieser Festveranstaltung wurde von der Arbeiterschaft als besondere Ehrung empfunden. Einleitend spielte das Streichorchester das Internjezzo aus „Cavalleria rusti-cana", worauf der Betriebsgesangverein das Lied ,,Hoch vom Dachstein an" vortrug. Anschließend gab der Betriebsführer einen Rückblick über das Entstehen des Werkes und dankte allen Gefolg-schaftsmitgliedern, die durch Fleiß und Treue mit da*u beitrugen, dem Werk so weite Absatzgebiete zu sichern und es auf die Höhe zu bringen, die es heute innehat. Ehrend gedachten die Versammelten auch des vor zwei Jahren im 93. Lebensjahr verstorbenen Neugrün-(iers des Werkes und der im Werlc" verunglückten, der gefallenen und gestorbenen Arbeilskameradm. Freudig begrüßt, überbrachte General Ringel die Grüße der Soldaten. Mit knappen Sätzen strahlte er feste Si«0eszuver- I sieht und den Glauben an den Fuhrer in 1 die Herzen der Anwesenden, die mit slüimischem Beifall dankten. Den Höhepunkt der VeranstalUing bildete die Überreichung der Ehrenurkunden an die Veteranen der Arbeit durch den Gauleiter. In seiner Rede führte der Gauleiter aus, daß, wenn eine Firma von Weltruf das Fest ihres fünfzigjährigen Bestandes begeht, der Vertreter des Führers, der erste Hoheitsträger und Statthalter des Reiches, zur Gefolgschaft gehört. Als erstes habe er den Betriebsführer und allen Getolgschaftsmitgliedern den Dank des Führers und des Reiches XU übermitteln, vor allem aber jenen Arbeitskameraden, die durch eine Reihe von Jahrzehnten treu und ohne Unterlaß zur Firma standen und dadurch mitgeholfen haben, diesen Weltruf zu begründen, Sodann forderte der^^Gauleiter die Arbeiter auf, auch weilerbfn so treu zum Werk, aber auch zu Führer und Reich zu stehen, damit auch nach diesem Sieg jeder sagen kann: ,,Ich habe , , und nicht sich selbst anklagen muß; ,,Ach hätte ich doch . , .!"* Wehe dem, der Verrat treibt! Der Gauleiter forderte sodann die goldenen Jubilare auf vorzutreten. Er als Vertreter dos Führers und der Wehrmachtbefehlshaber der Alpengaue würden nun den Männern und Frauen für' ihre Treue danken, die bisher vorbildlich ihre Pflicht erfüllt haben. Mit dem herzlichsten Glückwunsch an alle und mit dem Appell „Gerade vorwärts so wie bisher, bis wir gemeinsam den deutschen Sieg feiern könnenl" schloß der Gauleiter. Ergraute Männer und Frauen standen dann strahlenden Antlitzes vor den höchsten Würdenträgern der Steiermark, um aus ihrer Hand die Ehrenurkunde und die von der Firma gestifteten Wertgutscheine in Empfang zu nehmen. Nachdeni über 300 Gefolgschaftsmitglieder die Ehrenurkunden erhalten hatten, dankte Gefolgschaftsmitglied Keblitsch dem Hause Westen, das zti jeder Zeit nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Freund und Helfer in der Not war. Die würdige und eindrucksvolle Feier wurde mit der Führerehrung und den Liedern der Nation geschlossen. Im zwanglosen Beisammensein ließen sich sodann der Gauleiter und General Ringel von den Arbeitsveteranen aus ihrem arbeitsreichen Leben erzählen, das erst durch A^olf Hitler und den Nationalsozialismus Erfüllung und Würdigung fand. Amtseinführung in Polstrau Am '26. September versammelten sich die Amtsträger der Ortsgruppenführung Polstrau im Kreis Pettau im Wehrmann-schnttshelm zur Amtseinführung des nnuen Bürgermeisters und Ortsgruppen-führers. Kreisführer Bauer umriß in kurzen Worten die politische und militärische Lage. Nach Gedenken für den verstorbenen Bürgermeister Pg. Fandler, dankte der Redner dem in der Zwischenzeit die Geschäfte des Bürgermeisters führenden Ortsbauernlührer Podgoreletz und dem Pg. SchwarzI als kom. Orts-qriippenführpr, tür ihre Tätigkeit. An-srhliel^pnd wies der Kreisführer auf die schworen Aufgaben hin, die dem neuen Aintsträger bevorstehen. Der neu eipge-setzlp Bürgermeister und Ortsgruppen-lührer Pg, Köck rief sodann die Anwesenden zur uneingeschränkten Mitarbeit diil und versicherte, seinerseits stets auf das Wohl der Bevölkerung bedacht zu sein. Nach der Aufforderung an alle durch den Kreisführer, die Tätigkeit durch eifrige Mitarbeit zu erleichtern, wurde der Appell geschlossen. * Kleine Unfallschronik. Die 47jährige Privatbeamtensgaltin Emma Schau-ritsch aus der Domgasse 1 in Marburg fiel so unglücklich über die Stiege, so daß sie sich das linke Bein brach. — Verletzungen auf beiden Füßen zog sich der 39jährige Baumaschincnschlosser Gottfried Kiefler aus Rast 117 zu. — Verletzungen am rechtcn ^'uß erlitt der 42jährige Kraftfahrer Ludwig Kern aus der Lissagasse 41. — Sämtliche Verunglückten wurden ins Marburger Gaukronkenhaus eingebracht. Kinder Uureh Handgranate i^eiötet. In Krlachstein fanden die drei Kinder des Ehepaares TratenscheU zwei Hand- j granaten. Ein« davon versteckten sie, während sie die zweite aufzusehrauben versuchten. Dies wurde jedoch von der Mutter benierkt und ihnen das gefährliche Spielzeug weggenonnmen. In einem unbewachten Augenblick machten sich die Kinder an d^ zweiten Handgranate KU schaffen. Plötzlich explodierte diese und tötete den siebenjährigen Johann und den dreijährigen Josef. Der fünfjährige Martin wurde schwer verletzt in das Graukrankenhaus nach Cilli überführt. Die Wälder sind uns alle teuer, Drum bfltet sie vor Schadenteuerl Postsendungen nac^ luftkriegtbeschi-dlgten Orlen. Bei Zerstörung von Wohnvierteln durch den Ltiftkri«este]len ver-berefitet, danwt n« nach An<^r1ffea sogleich eröffnet werden k5n'nen. TAPFERE UNTERSTEIRER Gefreiter J. Gorinschek aus Rogeis, Ortsgruppe Kötsch, Kreis Marburg-Stadt, wurde mit dem EK II ausge-I zeichnet. j Aus der Ortsgruppe Friedau, Kreis I Pettau, wurden die drei Brüder, Obergs-j freiter Thomas Kleslinger, ^^-Rottenfüh-I rer Hermann Kieslinger sowie Obergs-freiter Ferdinand Kieslinger mit dem I EK II ausgezeichnet, Obergefreiter Fer-j dinand Kieslinger erhielt gleichzeitig das I EK I und ist somit der erste, der aus der Ortsgruppe Friedau mit dem EK I ausge-I zeichnet wurde. j Er war ein Mfnn der Tat I Inf. Frans Wendners letster Wes I Im Heimatbundsaal der Ortsgruppe I Zellnitz, wo er aeit der Heimkehr der I Untersteiermark in nie erlahmender j Einsatzbereitschaft trotz seiner Überbürdung als Betriebsleiter des Werkes j Faal seinen Mitarbeitern Richtlinien j gab und die Ortsgruppe leitete, wurde j Pg- Ing. Franz Wendner, der von feiger Mbrderhand den Tod fand, aufgebahrt. Unter zahlreicher Beteiligung der Angehörigen der Ortsgruppe und der benachbarten Betriebsführer verabschiedete sich Kreisführer Doboczky von seinem bewährten Ortsgruppenführer und sprach den hinterbliebenen Familien sein Beileid aus. Pg. Wendler war nicht ein Mann der großen Worte, aber da er schon während der Fremdherrschaft im Volkstumskampf stand, war er der berufene Führer der Ortsgruppe, die er auch in den Zeiten schwerer Bewährung umsichtig führte. Der harte Kampf, der dem deutschen Volke aufgezwungen wurde, fordert Immer wieder Opfer und sie wwden Immer wieder dargebracht für des Reiches schönere Zukunft. Was der Tote unter Einsatz seines Lebens begonnen hat, wer> den seine Kinder berufen sein, zu vollenden. Die hlnterbliebene Witwe teilt heute das Los von hunderttausenden deutschen Frauen, die diese hohen Opfer für Führer und Volk in der festen Zuversicht bringen, daß kein Opfer vergebens war. Nach Niederleguhg der Kränze des Bundesführers und des Kreisführers wurden die sterblichen Uberreste des verdienstvollen OrtsgnippenfUhrars unter den Klängen der Lieder der Nation zur letzten Fahrt begleitet. ★ Garagen bei Fliegeralarm offen halten! Bei Luftangriffen ist es wiederholt vorgekommen, daß in Garagen und anderen Fahrzeughallen Kraftwagen, Zubehörteile usw. vernichtet wurden, weil die Löschkräfte keinen ungehinderten Zutritt zu diesen RAumen hatten. Es ist daher unbedingt «rforderlleh und auch polizeilich« Vorschrl^ Garagen und Fahrzeughallan bei Fliegeralarm sofort au öffnen und wihrend der Dauer des Alarms offen au halten. Stach und Ixind cilli. Um den Gefolgschaftsmitgliedern der Kreisführung und des ■ Land-| ratsamtes eine ausreichende und gute Verpflegung bei mäßigen Preisen zu bieten, wurde im ehemaligen Gasthaus Kuß am Marktplatz eine Gemeinschaftsküche eingerichtet. Täglich werden dort 60—70 GefolgschaftsmitgUeder rasch und ausreichend verpflegt. — Vor einigen Tagen feierte in Cilli der allseits bekannte und geschätzte Zuckerbäcker-meister, Fritz Tertschek, sein SOjahrl-ges Berufsjuhiläum und gleichzeitig seinen 64.Geburtstag. Im Kreise seiner Kameraden und Mitgliedern des Vereines „Die letzten Schönerianer" war Fritz Tertschek Gegenstand herzlichster Glückwünsche. Der Beauftragte der letzten Schönerianer, Pg. Sepp Krell, widmete dem Jubilar tiefempfundene Dankesworte, unterstrich dabei ganz besonders Seine ersprießliche Vereins- und Berufstätigkeit und schloß seine Ausführungen mit den herzlichsten Glückwünschen, Sachsenfeld. Die Ortsgruppe Sachsenfeld hielt im Kinosaale einen großen Dienstappell ab, an dem alle Amtsträger teilnahmen. Der Ortsgruppenführer Pg. Fritz Steinbock leitete den Appell. Er eimahnle die Amtsträger, treu und hart zu bleiben bis zum Endsieg. Der Leiter des Führungsamtes I, Bütgermei-ster, Pg. Straßer, erläuterte die Verordnungen der Gemeinde über die Abliefe- I rungspflichten, insbesondere der Kar-I toffel- und Obstablieferung. Kreisachu-lungaredner, Pg. Karl Geißlar, sprach abschließend über Entstehung und Gründung der NSDAP. Anderbnrg. Anderburg verzeichnet die Geburt von 2 Mldchen und einem Knaben. Gestorben sind: Georg Beutz aus Neudorf 19, Anton Pototschnlk aus Marburg, Drauweller, Behrlnggasse S und Franz Dobnlk aus Steinen 39. Tüffer-Römerbad. Hier wurde ein Mädchen geboren; gestorben sind: Franz Ullaga, Tüffer, Leonhard 0S; Maria Go-rischek, Römerbad, Walchendorf 17 und Josef Rus, Obertüffer 37. Radkersburg. Letathln wurden in den Reierveiazaretten von Radkersburg Betreuungen durchgeführt, zu denen die Ortsgruppen Luttenberg, Bad Radein und Wemsee In gebefreudigster Weise zusammensteuerten. Die Abordnungen dieser Ortsgruppen wurden von ds^ Jungmädelschar des Kreises Luttenberg begleitet, die In allen Krankenzimmern nach den* herzlich gehaltenen BegrU-ßungsworten der Ortsfrau aus Luttenberg, Frau Michelltich, die Verwundeten mit ihfen Liedern erfreuten. Es war dies die Mädelsingichar, die unter der Führung ihrer Singleiterin, Hell! Eisbacher beim Gauwettbewerb den 2. Preis errang. Sie schöpften aus ihrem reichen Liederschatz und mancher Soldat hätte sich gerne „gesundsingen" lassen. Verdnnkelungsselten; Vom 2. bis 8. Oktober: 18.30 bis 3 Uhr. Äu Die Mädchen 38 in der ROMAN VON E M MUNGENAST Naclidructt^recht: WiltieliD ({e>ne Verlag In Dresden »Bei 1 '■!] wi;d die Sache ähnlich liegen. Ich denke mir, d<)ß er (jflhiiele Wdiins'iü' Ii ijt und ddß alles andere, alle se ne Torlie ten und Verrürktheiten nur Aufeflilfise Tferser verschmäh ten Liebe «ind. Irh cflciiihe ihm «ml« Wort, ddfl er Bianka .luf der Steile heiraten luoi hte oder dich oder Ciuiirun, Ganz liestimmtl Die Vorslolliinq, daß Gabrjele mit d;'m Junker in der .Au .genächtigt' hdt, m^icht Ihn halb verrückt und verfolgt ihn bis in flen Schlaf. Er ist krank geworden und hat aile Beziehungen zur Wirklichk'^it vertorn-n. Er rckl. rniert Gi-ihriele mit der Ihm eigenen Sucht zur Tüftelei Er re-tet aul jf.'ncrn iwö'n: hen Wahrheit herum, von dem du vorhin gesprochen haßt. D e Kennzeichen seine« C'lwraklfifi werd^^n Immer schärfer hervortreten, da «ich ja alles üher«teigcTt und "ergröilert. Bis mm UheTdruß! Vor*illen Dingen lür «eine Umge^iung Ihr naht ja bereit« JetOl-chc Unhef.ingeiheit ihm ger R«?&erve-übini^ — und «preche niil ihm. .Al)er ich fiirchle, dafi er euch biö d ih'n toll gemacht hat. Kann denn eure Mutter nicht mit ihm «prethen und ihn bitten, wieder ] ab/ureiften?« j I Oh, das kann sie »rhon! I -Wir wissen ja nicht, was ge-stern iTi j der Au vorgefallen ist! Vielleicht aber I ist aar nichts vorgefallen. Er wulVj, d.iß • du hier in H ill bis! und wollte einfach mit dir sfjrechen, nichts als sprerben. Du darfst seiinen Besuch also nicht so t a-gisch neiimen, Stefanie! Ich werde ihm jedenfalls «'nen Briel schreiuen und ihn auf das Ungehörige «eines Ri'lragens aiif-merksrim zu machen. Es wird natürlich keinen Wert haben, weil er s'rh seiner Tfllftlosigkeit gar nicht bewußt i«il! P.r wi^d von höheren' Gesichtspunkten oder sonst was reden.« wSrhreckllch.« Bald darauf verließen «i« da« Hotel und wandelten durch die sonntÄg'irhen Gassen vor die Stadt hinaus. Sie schritten durch Wiesen und Fehler. Huachien dem Geung der Vögel, stiegen eine sanfte HÄtie himnn u»d ließen »ch in einem Birkenhain nieder. Wl« eitna gewaltige Graleburg strebte die türm«- reiche Combu'g In den llchlschäumen-den Morgenhimmel. Engumschlungen gab sich dds Liebespaar den Olfen- barangen der feierlichen Landschaft hin, • j Als Otfried Morell heute nacht Ste-fa.nles Z.imnierchen verlassen hatte, ver-I linsterte «.ich se«ne ohnehin düstere Stimmung noch mehr. Daß ihm ein zwei-und^wanz gjähriges Mädchen in so schroffer Weise die Tü- gewiesen, brachte ihn fast um den Verstand, »Nichts als Sinnenlust«, murmelte er vor «lieh hin während er au« dem Hotel stolperte und im Geiste das halbnackte Mädchen vor S'ich stehen sah, »allemnl zeigen die Weiber Zähne und Nagel, wenn man s'e m ihrer Sinnenhist aufstöbert.« nr hatte Stefanie auf der Sli-aße entdeckt, hatte in dem sie begleitenden Soldaten 7u seiner UlyerraÄchung Michael Krüger erkannt und hatte sie im Hotel zur Rast verschwinden, die Treppe er-sleinen und das Zimmer aufsuchen sehen. Ja, und dann hatte er gewartet und war hinaufgeslü'-mt, kaum daß Michael Krüger das Hotel verlassen hatte, »Wern-glä«er, rerknautschte Sofakis«en, intime Beleuchtung und eine entkleidete Stefn* n'e«, murmelte er und schritt riUsteren Gemüts zwischen fröhlichen floldalen und Mädchen Trum Marktplats hinauf, wo man rwisrhen Sankt Michael und Rathaue wn-Ijer besternter Saaldecke sang und lachte. »Haet du etwas vergessen?« hatte sie Ihn gefragt, als »i« die Tür geöffnet, um den vermeintlichen Liebhaber einzulassen. Und dann hatte sde ihn angeschrien, Hritte sie sjch nicht schnell ankleiden Uiiid »ich mit ihm freundlich an den Tisch setzen und mit ihm reden können. »Ja-ja, meine Damen«, meditierte er, »tagsüber wandelt ihr wie keusche Engel durch die Ingelfinger Au. Aber kaum senkt sich die Dämmerung hernieder, wechselt eine jede aoif leisen Sohlen in die Arme ihre« Liebhabers. Oh, ich Narr! j Wo ich Geist und Seele verttiutete, herrscht gemeine Wollust, und wo begnadetes Walten hohen Frauentums, triumphieren Begierde und Geilheit! Am Tage leuchten Giibrieles Augen wie j Mndonnenlichter, aber nachts, wenn die j Blendhaut sich hebt, posphoresisieren die I Schlammaugen der Satellitin des Laste s. Und dias nennst du Liebe?« Unentwegt in dieser Wose polemisierend, ging er unter den fröhlichen Menschen umher. Frauen vmd Mädchen kamen ihm wie liebestolle Gänse vor und die Frauen wie balzende Hahne. Der Trubel in den Sälen erschien ihm für vollends verrückt, und daß e« Militärkapellen waren, die aufspielten, dünkte ihm «in Skandal ohnegleichen J!u sein. Er hätte alle n>e-derscdilagen und 7,u Boden stolzen mögen. Ein antoetzliches VerlasAenheltsgefühl flberkwm Khn. Er erstleg dl« monumen'tale Steintreppe, jene «inni^artiige Bühne der Haller Spiele, und dachte dabei an daa Hrnltf/Sp.el vom Leben de« reichen Mannes und an den Tod, der während des prunkvollen Mahles aus dem RundpoT