Laibacher Nl. 187. Pl«nnmelation»p«el«: Im «omptolr g«n,j. ft, 11, halbj. st. 5 5N. Mil bl, Zu»l«llung in» Ha»« halbj. 5« lr. Mit b«r Pofi gnn,z. ss, ll>, hall»!, 7 5l» Montag, 7. Juni. In1«ltl!»n«g«bül: yül Neln« I»1«at« »l» z» t Zeilen »5 lr., größne p« 3«r Znstimmnng der Krone zu den Veisnchen. zwischen den beiden Stämmen eine Verständigung herbeizuführen und den Frieden im Lande herzustellen, so wird damit nur etwas Selbst' verständliches allsgedrückt, etwas, was auch ohnc die KmserfahU angenommen werden müsste. Wenn aber auch die weitere Folgerung daraus abgeleitet werdeu sollte, dass nuu auch die Art, wie diese Verständigung von nationalen Parteiführern herbeigeführt werden will, durch den Besuch des Herrschers in Prag eine Billigung gefunden hat, so wäre damit gewiss nur eme zcner Illusionen geschaffen worden, in welche Parteiführer zum Schaden ihrer eigenen Sache zu gerathen Pflegen. „Welches Resultat, welchen moralischen Effect die Kaiserreise fur den Verlauf des uationalen Conflictes in Böhmen haben wird, ist gegenwärtig allerdings noch nlcht zu ermessen. Sie hat 'jetzt bereits zu einer Abschwächung der Gegensätze beigetragen, aber die Folge wird erst lehren, wie weit dieser Eindruck ein dauernder bleiben und deu nationalen Gegensätzen trotzen wird. Der Kaiser ermähnte in Prag zur Geduld, und die Geduld ist wahrlich die wichtigste Ma« xime in allen politischen Actionen. Der Geduld wird der Sieg zufallen, der Ungeduld und Heftigkeit die Niederlage. Geduld ist es vor allem, was wir den nationalen Parteiführern anrathen, und wenn jetzt mit einemmale ihre Organe die Forderung aufstellen, der Kaiser möge bereits die Landtage persönlich eröffnen, so verstoßen sie damit sehr arg gegen diese Klugheitsregel. Eine jede Verständigung kann nur durch gegenseitiges Vertrauen herbeigeführt werdeu. So lange die Deutschen aus den früheren Absichten und Plänen ihrer nationalen Antaßonisten den Ver-dacht schöpfen müssen, dass sie nicht die nationale Gleichberechtigung, soudern die Suprematie über das Deutschthum und die Sprengung des Einheitsstaates anstreben, wird dieses Misstrauen der Verständigung im Wege stehen. Durch den Eintritt in den Neichs-rath haben ja die czechischen Politiker noch keineswegs ihre ganze Vergangenheit abgelegt, und es heißt den Deutschen ungewöhnlich viel zumuthen, wenn man sie anffordcrt, diese zu vergessen und die Czechen nur nach dem zu beurtheilen, was von ihnen im Lause der letzteil Session gefordert wurde. Nur langsam und allmählich kann das bei den Deutschen gegen das Vorhaben ihrer Antagonist«« gerichtete Misslraue» ge« bannt werden, vorausgesetzt, dass die ferneren Thaten der nationalen Führer geeignet sein werden, es zu bannen. Geduld ist deshalb ein ganz unabwendbares Gebot, doch wird selbst mit dieser nichts zu erreichen sein, was jene Staatseinheit und jene Reichsmacht gefährden könnte, welche gerade in der Krone ihie Verkörperung und ihre Schutzwehr findet. Hier ist die Grenze, wo nicht mehr Geduld, sondern der Verzicht gefordert werden muss. Ebenso wie die Krone ihreiseits in glänzender Weise dargethan hat, »vie sie auf ihr? Vorrechte zugunsten dcr Entwicklung des Reiches zu verzichten bereit war und wie willig sie ihre Prärogativen aufgegeben hat, um den Staat auf nene Grundlagen zn stellen und ihm neue Lebenskräfte einzuflößen, ebenso müssen auch die nationalen Parteien auf Aspirationen verzichten, welche diefer mühsam geschaffenen Reichseinheit Gefahren bringen müssten. Die Krone gieng auch in dieser Hinsicht den Parteien mit edlem Beispiel voran und hoffentlich werden sich diese nicht mehr lange dem Eindruck desselben entziehen wollen." Jeuisseton. Ausgeschlossen.* Novelle von Harriet. (Fortsetzung.) ethi2?'chard zl>el sos ^' Diese neigte stumm deu Kopf. erfchrak 'hl O'U als Anna sie mit Heftigkeit au sich zog nnd "lki>,e Z "" Küssen bedeckte. „Sie müssen sich schon ..Ez s^rtlichkeit gefallen laffcn." rief sie lachend, 'licht m sl "lich ganz außerordentlich, dass Ihr Herz °Nl ,? l"i ist. Da will ich anch Ihre Verbündete !chlvi)r 9egen Tante Strahl eine schreckliche Ver-'st d« "U anzetteln. Jetzt aber nur frisch Heralls, wer . Dm ^''^"d Ihrer Liebe?" "lln ez . eulzog sich verlege» Anuas Armen. „Ich .NiV l°gen," flüsterte sie. °llllh''jU?t? Nun daun kann und will ich Ihnen ^then «^lfeu, werde vielmehr alles Tante Strahl *^"»l. Nr, 125 d.W. „Um Gotteswlllen nur das nicht!" Doras Stimme zitterte heftig, sie fah angstvoll zn ihrer Peinigerin hinüber. Diese lnss die Zähne in die Unterlippe, um das Lachen zurückzuhalten, zog aber dabei die Schul-teru in sehr bedenklicher Weise in die Höhe und wandte sich von Dora. „Nun gut, ich will alles sagen." Dora zog Nombergs Schwester am Arm: „Ich liebe . . .", sie stockte wieder. ..Doch nicht den Beichtvater in, Kloster," spottete das übermüthige Mädchen. „Ach nein, den Lieuteuant Erich v Belwiz!" „Wie kommen Sie im Kloster zu einem Li'cute. nant?" Anna fuhr rasch herum. Die arme Dora stand mit blntrothem Gesichtchen da und zog in größter Verlegenheit an den Spitzen des rechten Handgelenkes. .'.Ich... ich besuchte öfter eine ältere Schul« freundn, anf dem Gute ihrer Eltern. Sie hatte vor einen, Jahre das Kloster verlassen. Maricchen besitzt einen Vrnder." „Das ist der Lieutenant Erich v. Belwiz?" Ja." '^Ist er vermögend?" ..Ich glaube." „Noch sehr Mg?" „Zweiuudzwanzig Jahre." ..Ernst, tiefsinnig, schwärmerisch oder lebens- frisch?" ..Sehr. sehr heiter — er möchte mir die ganze Welt zu Füßen legen, so innig liebt er mich." Doras Himmelsaugen erglänzten im schwärmeri« schen Feuer. Anna betrachtete sie einige Augenblicke mit Wohlgefallen, dann zog sie sie wieber an sich und rief lachend: „Ich segne euch. Kinder, im Namen der Tante Klatschrose! Zwar werden ihre alten, vergilbten Blätter ob der Stürme, die ihrer harren, völlig blei» chen, doch das schadet nichts, wenigstens kann ich mich einmal an ihr rächen. Sieh mich nicht so erschrocken an, kleines, sanftes Klostertäubchen. Deine Tante ist und bleibt eine böse Sieben. Niemals hätte ich ihr dein Geheimnis preisgegeben, ich wollte dich nur zu einem Geständnis zwingen, mit der Drohung, ihr alles zu verrathen." U. Capitel. Wrh dir, o Menschrnlebc»! AächcK ihm daS Gliick, So silirzl es ln'cht cin Scha< ohne dass sich sein Wille stets in der richtige» Uem einstimmung zu den Handluugen und Maßnahmen o unter seinem Namen amtierenden Staatsmänner besä»' Jedenfalls Grund genug, um den Gedanken an e» Abdication vorderhand noch bei Seite zu lassen, ist kein leichter Entschluss, sich der Machtfillle "^ Autotrateu zu entkleiden und freiwillig das 6M. aus der Hand zu legen. Trotz aller Version« würde dieser Entschluss auch dem Kaiser AleM^ einige Ueberwindung gekostet haben. Es liegt da nahe, dass, sobald ein unmittelbarer Anlass zu ^' selben nicht vorliegt, davon vorderhand teine ^ mehr ist. Und weil ein solcher Anlass jetzt nicht ^ Handen und auch durch den Tod der Kaiserin "^ gegeben wird, welcher Schlag ja den Zaren nicht , erwartet trifft, so dass ein entscheidender EmM "^. dessen GemüthLstimmllna nicht zu erwarten steh'' ^ ten wir einen bevorstehenden Thronwechsel kauw ^ wahrscheinlich. Wir halten denselben aber auch "^ für besonders wünschenswert. ^ Es ist wahr, der Zarewitsch würde sich 3"H, Reihe von Concessionen im Inlande leichter en'!^ hen als sein Vater, namentlich auch aus dem ^. <.^< weil er nicht durch langjährige persönliche ^'^, gen an Individuen geknüpft und gewöhnt ist, .Ul.^^ nicht zum geringsten ein wesentliches Hindernis w^ Ausführung von Reformen gesucht werden nnli»» ^ in dieser Beziehung käme ein Wechsel der ^^ und gründlicheren Consolidierung der Verhältnise Reiches zugute. Auf der anderen Seite aber "^^ dem Zarewitsch ein Umschwung in der auswar ^ Politik Russlauds zu erwarten, von dem cs zA z< sicher ist, dass dadurch der Frieden Europas "'^ Wegs gesichert werden würde. Der Thronfolge^ > ^ sich durch gewisse Sympathien seines Vaters .^ gefesselt und neigt yanz entschieden zu dem >pe / ^ russischen Slandpnnkte hin, der sich nun ennn«^, einem scharfen Gegensatze zn dem übrigen Europa ^ prägt. Es mag sein. dass Alexander II. gerade " ^ die Rücksicht auf diese Gesinnung seines Sohne» ^s, mehr von dem Entschlüsse der Abdankung M ^ ^< ten wird. Er hat jüngst erfahren, wie leicht der ^^z satz zwischen Nussland und den Mächten Mitteten^ sich entwickeln kann, und er weiß ganz genau» ^, wesentlich durch persönliche directe Einflüsse ^ ^l schwächuug desselben erzielt worden ist. I^"< F muss der Gedanke peinlich fein, vielleicht "Hs^, stiller Zuschauer einem Conflicte anwohnen zu l" A, welcher seiner Sinnesart durchaus widcrsp"^' ^ dass eben jetzt Gortschakoff einen längeren ^ ^^ lritt, welcher wohl nichls anderes als der "^//del" zum definitiven Rücktritte ist, beweist, wie i^^is Zaren darall gelegen ist, insbesondere das "^/ ^i zu Deutschland in den lange gewohnten ^, ^Ml erhalten, ill Geleisen, die kaum von seinem "ll tung — vielmehr die äußere als die innere 4^, Russlands nahe geht und da trotz der persönU^'^ lichen Gesinnung des Zaren immerhin genug.Ml» Punkte vorhanden sind, welche sich vollends ""<> lti^ können, so wünschen wir wenigstens eine aus" ^^ Verdüsterung gerichtete absichtliche Tendenz ue'^l zu sehen, und von diesem Standpunkte ans ^e, uns ein Regierungswechsel keineswegs als e"l ^e>> die man mit Freuden begrüßen könnte, und w> ^ ^ darum hoffen, dass der Tod der Zarin nur ^^ schwerer Verlust betrauert werde, welchen 0" .^, liche Familie erlitten hat, der aber weiter ^^. lichen Einflnss auf die politische Sachlage"er^^ Italien. .^ In der Sitznng der italienischen Dep'liiM kammer vom 4. d. M. erklärte der M.'l'st p, M Cairoli in Beantwortung der InterpeUatl he saris. die griechische Grenzfrage nähere M . ^ v0> friedigenden Lösnng. Die Initiative dazu 1^ > lM dem gegenwärtigen englischen Cabinet ""''^o^ den; immerhin habe aber anch das CalilN" ^,M field die Ernennung einer Commission ^^i-eji" führnng des lZ. Protokolles des Aerl'nel ^'' beantragt, welchen Antrag alle Mächte "'"^„a^ haben. England wünsche die rasche Dmcui ^ OeW Berliner Vertrages nnd beantrage zu o'r' ^ ON eine Collectiviwte an dle Pforte. AMN" sich " chenlcmd betreffenden Theiles der f^e y, .^^t, o Mächte in den letzten Tagen da 1 m " ^ .„ O , Pforte den Zusammentritt emcr ^"N^Mr H, anzukündigen Dieser Conferexz. der ^t>^ ,„e H den auch technische Officiere be.'woh , ^ ^ gefal-!die Beschlüsse derselben mit Stl.mnennM) 1077 Arden. Nach dieser Confcrenz wird sich eine Com-in m ,-"" ?" und Stelle verfilzen. Die Conferenz "' «Mm wird sich bloß mit der türkisch-griechischen . Mstllge befassen. Die bezüglichen Instructionen der """emschen Vertreter werden den ministeriellen Er-gen?" entsprechen, welche das Parlament bereits ..« Dle weitere Frage Masfaris beantwortend, er- „^ Eanoli. die Verzögerung in der Ernennung '"es Aotschafters für Paris sei einzig durch admini- , Uve Gründe veranlasst. Die Beziehungen Italiens j.^ankreich seien stets ausgezeichnete. Die Wichtig- l,' °ez Postens selbst hat mitunter Schwierigkeiten ^ltet. Das Ministerium habe in Abwesenheit des Parlamentes nicht die Ernennung vornehmen wollen, " roeaber so bald als möglich an dieselbe schreiten. ">e Interpellation hatte keine weitere Folge. .....Awisterpräsident Cairo!,' legte schließlich diplo- ^''che Acteustücte inbetreff der Ausführung des Ber- "N" Vertr^es vor. m s.^as in Nom erscheinende, mit dem Vatican in "ervindung stehende Journal „Aurora," welches in ner Nummer vom 4. d. M. mit der Veröffentlichung ."'er Neche von Artikeln über die Verhandlungen zwi-!>?! dem Vatican undPreußen beginnt, schreibt: N Bismarck habe mit der Veröffentlichung divlo-,,'"lscher Actenstücke sicherlich den Zweck verfolgt, die si'gliche Meinung anzurufen, um sich in der zwi-!n «?."' "nd dem Papste schwebenden Angelegenheit ^'Klären. Der Artikel weist nach, dass Preußen bei "l "erhaudluugen vergessen habe, dass die Kirche . ",e gütliche Institution ist, die sich nicht verändern ,,'U- Mau müsse annehmen, wie sie durch den gött-M, Stifter gegründet wurde. Diese so veruünftige ^ee wurde von den sonst so geschickten preußischen ^atsmänncrn nicht begriffen. Man habe eine Rechts-B^s '" ""^ Geschäftsf'rage verwandelt und von der b?v m ^^langt. was sie nicht geben kaun. Entgegen rr Behauptung des Fürsteu Bismarck, dass die Kirche k^ "ne theoretische Unterstützung gewähre, leiste die . "He dem Staate immerhin eine reelle Unterstützung, s^, sie die Gemüther mehrerer Millionen deut« ^" Katholiken beruhige. Das Blatt verspricht, noch zuw ? ^lllhünier ül den preußischen Documenten nach- Hagesnemgkeiten. ^ -^ (Aus der Theaterwelt.) Von Marie '"llt, der berüh,nten Sängerin, erzählt man in Stutt-^t einige nicht üble Unekdoten. Man schreibt darüber "em „Berl. V." aus der württembergischen Hauptstadt: "llnser Hoftheater verfügt über eine Primadonna, Frau ^larie Schrüder-Hcmssläugl, die mit Marie Wilt nicht ^ur in Coloraturen, Fiorituren, Passagen uud Trilleru ^ concurrieren vermag, sondern die auch gegen deren "^Uebermaßen kolossaler Weiblichkeit", wie Heine sagt, ^ Trsulg in die Schranken zu treten vermag. Und doch ^ "nfere einheimische Künstlerin, deren üppigen Wuchs e/k hiesige Kritik bisher stets ästhetisch zu bemängeln ^ M fand, gegen den Gast wie ein zierliches Wickel« ,'° neben einer Riesendame aus. Ein böswilliger Iliur- ^'" nannte die Norma und Adalgisa die beiden ^fthcmtenküchlein." Als nun Frau Wilt in Stuttgart Hinderungen zu einem Gastspiel in Paris bekommen A'^ besaß sie so viel Humor, in ihrem guten Wiener h'"lett zu erwidern: „Ich geh' nöt nach Paris; sie N'k 3, "'^ 'n Deitschland scho' oft g'nug a dicke Trutschl M'^" ^ ^ bin nöt neigierik, wir dös a no auf fran-n, t > ^^ " ^le beiden Sängerinnen wareu sehr intim H Lander, und bei der Gelegenheit wurde auch die pichte ihrer Bekanntschaft erzählt. Vor einigen Iah« lan'nl ^ ^ 3rau Hanfstängl — ihr Gatte ist der be-zf "Photograph Erwin Hansstängl aus der Münchener ^b/^ ^ ö»lr Erholung an den Comerseebegeben. Eines c>l,f . luhr sie bei Mondschein N'it einigen guten Freunden ^ klnen, Nachen, um die kühle Abeudbrise zu genießen. Yeritt ' ""^ ^"" einer poetischen Augenblicksstimmung fort« ten A ' ^^^^ sie ein Lied von Schubert in deu bestern-k^,"bendhimlnel. Kaum war ihr Gesang verklungen, da derb '" "ächster Nähe dasselbe Lied von einer wun-^,^/^" Frauenstimme, nur einen Ton höher gesungen. Ehra^ ^ versteckte Echo schwieg, da ließ sie ihr dez 3 "'^^ ruhen und sie sang wiederum eine Strophe hhh ^chubert'schen Liedes und abermals einen Ton sai, ^' Doch g^,^ ^^ ^^ hattc seine Ambition und hüh^ folgende Strophe wiederum um einen Ton ^l,ln T^llcrweile war man ans Land gekommen, und c»,f d ^"^ die Primadonna ihre Künstlerinnenfüßchen ^ay,° trockene gesetzt, da erschien eine umfangreiche Eo^ °uf ber Vildstäche. die sich «ach den üblichen t>H "Mlenten ihr vorstellte. Knix, Nameuncnnung und ^°rm ""ltlerische Verschwesterung — so lernten sich ^r n^^ ^dalglsa kennen. Verbürgen kann's niemand, H'g i! ^"^ei war, aber, wenn's auch nicht wahr ist, "°H s" gut erfunden. dafS es wahr sein dürfte." Locales. Aus der Handels- und Gewerbelammer für Krain. (Forts.) IV. Der Secretär berichtet namens der ersten Section über die Note der k. k. Landesregierung vom 3. Mai l. I., Z. 3279, zufolge welcher das k. k. Handelsministerium im Einveluehmen mit dem Ministerium des Innern folgende Verordnung zu erlassen beabsichtigt : „8 1. Die Bestimmungen der Ministerialoerord. m'mg vom 25. September 1875' (Nr. N9 N. G. Bl.), betreffend die in öffentlichen Schanllocalitäten verwendeten Schankgläser, werden hiemit auf alle zum Ausschaut in öffentlichen Schanklocalitälen dienenden Schankgefähe, ohne Rücksicht auf das Material, aus welchem diefelben gefertigt sind, mit dem Beifügen ausgedehnt, dass bei Gefäßen aus gebranntem Thon der Aichstrich und die Bezeichnung des Inhaltes auch eingebrannt werden kann. § 2. Diese Verordnung tritt drei Monate nach ihrer Kundmachung im Reichsgcsetz-blatte in Kraft." Die Section findet die Erlassung dieser Verordnung ganz gerechtfertigt und im Geiste des Gesetzes vollkommen begründet, daher sie sich für diefelbe aus« fpricht. Sie ist auch von der Zweckmäßigkeit und leichten Durchführbarkeit derselben überzeugt und beantragt : Die Kaminer wolle sich für die Erlassung der gedachten Verordnung aussprechen. Der Antrag wird stimmemhellig angenommen. V. Der Secretär berichtet namens der ersten Section über die Zuschrift der k. k. Bezirkshauptmanu-fchaft Gottschee, betreffend die Errichtung einer öffentlichen Wäganstalt in Reifniz. Johann Pauser hat nämlich in diesem Markte eine Centestmal-Brückenwage aufgestellt und ersucht, dass dieselbe als öffentliche Wäganstalt erklärt, dieselbe Zu Abwägungen von Waren für dritte Perfonen autorisiert und mit dem Rechte ausgerüstet werde, über die vorgeuommenen Operationen des Wagens und die sich hiebei ergebenden Resultate Bescheinigungen mit der Beweiskraft öffentlicher Urkunden auszustellen. Die Section beantragt, da aus Localrücksichten keine Anstünde gegen die Errichtung der Anstalt im Sinne des Gesetzes vom Men Juni 1800 (Nr. 85 N. G. Vl.) obwalten und dieselbe un allgememen Interesse sehr erwünscht wäre: Die Kammer wolle sich in ihrer Aeußerung für die Er-richtung einer öffentlichen Wäganstalt in Reifniz aus-sprechen. Die Kammer nimmt den Antrag stimmemhellia an. VI. Der Secretär berichtet namens der zwei» ten Section, dass der krainische Landesausschuss mit Note vom 4 Juni 1879. Z. 7379 ä« 1878, der Kam-mer die Mittheilung gemacht hat, dass er in der letzten Landtagsscssion inbetreff der Einführung einer Landesumlage vom Bier- und Vrauutweinverschlciße einen Bericht erstattet hat, in welchem die Grundsätze m Bezug auf das Geltungsgebiet der beantragten Umlage auf die umlagepstjchligen Parteien, auf'die Abgabenpftlcht begründende Handlung, auf die Höhe der Umlage, auf deren Einhebungsmodalitäten, auf die Controllsmaßregeln, dann in Bezug auf die Strafnorm für Uebertretuugen des näheren erörtert erscheinen. Ueber den wahrscheinlichen Eltrag dieser geplanten Landesumlage fehlten dem Landesausfchufse allerdings genauere Zifferfactoren, er war jedoch diesfalls der Ansicht, dass dieselben, insbesondere zur Fixierung des Ausrufspreises un Falle der Verpachtung der erwähnten neuen Landesumlage, mit einiger Wahrscheinlich, teit zu gewinnen sein werden, sowie dass solche ein lohnendes Resultat zur Folge habeu dürften. In Ge-mäßheit dieser Erörterungen hat der Landesausschuss Anträge an den hohen Landtag gestellt. Nach den weiteren Mitlheilungen des Landes-ausschusses war der vereinigte Finanz- und volkswirtschaftliche Ausschuss iu der Erwägung, als es sich um die Einführung einer neuen Steuer handelt, der Anschauung, dass eiuc vorsichtige und reifliche Prüfuug und möglichste Sichelstellung der Bedingungen des an-gehofsten Ertrages uuter alleu Umständen geboten und umsomehr am Platze ist, als damit eine Maßregel ge. troffen werden will, welche, die einzige Abgabe von Bier im Görzer Verwaltungsgebiete abgerechnet, in keinem Kronlande Oesterreichs bisher zur Ausführung gelaugte, der Landesvertrctung daher maßgebende, praktische Erfahrungen in dieser Richtung nicht zugebote stehen. Da die Ausschüsse den Gegenstand nicht spruch« reif fanden, so einigten sie sich in ihren Anträgen für weitere vom Landesausschusse zu pflegende Erhebuugeu. In Bezug auf die in Aussicht genommene Um-läge wird in der vorcitierten Zuschrift mitgetheilt, dass fowohl der Landesausfchufs als auch der hohe Landlag sich im Principe für eine Landesumlage auf Bier und gebrannte Flüssigkeiten einigten, weil außerordentliche Erfordernisse vorhanden sind, eine Erhöhung der Landesumlagen auf die directen Steuern aber nicht räthlich erscheint. Auch die hohe Regieruug hat ein principielles Bedenken gegen eine solche Umlage nicht erhoben, in erster Linie in der Voraussetzung, > dass die Umlage durch die Landesbedürfnifse gefordert wird, dann aber, dass die Abgabe in einer den Verkehr möglichst schonenden Weise eingehoben werde. (Fortsetzung folgt.) — (Hoftrauer.) Auf Allerhöchste Anordnung wird für weiland Ihre Majestät Maria Alexandrowna. Kaiserin von Russland, die Hoftrauer von Sonntag, den 6. Juni d. I., angefangen durch achtzehn Tage mit einer Abwechslung, nämlich die ersten zehn Tage — vom 6. bis einschließlich 15. Juni — die tiefe, während der letzten acht Tage — vom 16. bis einschließlich 23. Juni — die mindere Trauer getragen. — (Eröffnung des Landtages.) Morgen vormittags wird der krainische Landtag nach einem um 10 Uhr in der Domkirche vorangehenden feierlichen Gottesdienste eröffnet. Wie die Wiener Glätter vermuthen, dürfte die diesjährige Session nur fehr kurz l)em<-ssril sein und wahrscheinlich nicht über den Juni hinausragen. — (Tagesordnung für die er ste Sitzung des krainischen Landtages) am 8. Juni d. I.: 1.) Eröffnung des Landtages. — 2.) Angelobung der neu einlotenden Landtagsabgeordneten. — 3.) Wahl zweier Ordner. — 4.) Wahl zweier Verificatoren. -5.) Mittheilungen des Landtagspräsidiums. — 6.) Antrag des Landesausfchusses inbetreff der vom Landtage zu wählenden ständigen Ausschüsse: u) eines Finanzausschusses von 11 Mitgliedern; d) eines Verwaltungs-ausschusses von 9 Mitgliedern; o) eines Rechenschaft^ berichtsausschusses von 7 Mitgliedern; ä) eines PetitwnS-ausschusscs von 5 Mitgliedern. — (Landtagswahl.) An Stelle des Herrn Landesfträsidenten Winkler, der vor Antritt seines Po« stens in Krain sein durch viele Jahre bekleidetes Ab-geordnetenmandat für den Gürzer Landtag bekanntlich niedergelegt hat, wurde diefertage im Landgemeinden-Wahlbezirke Tolmein-Flitsch der Bürgermeister von Flitsch, Herr Mathias Ionto, mit 87 von 139 Stimmen in den Görzer Landtag gewählt. — (Finanzdirector Ehrist.) Der zum Ehef der bosnischen Finanzverwaltung ernannte bisherige Finanzdirector von Krain, Herr Ministerialrath Alois Christ, hat dem Vernehmen nach die Verpflichtung übernommen, durch mindestens zwei Jahre in Serajewo zu bleiben, wogegen ihm seine Stellung im Finanzministerium vorbehalten bleibt. Er tritt an die Spitze sämmtlicher Finanzbehürden in dem Occupationsgebiete, und eine sei» ncr wichtigsten Functioueu wird in der Organisierung der Zölle und Monopole nach den Bestimmnngen des Zoll« und Handelsblindnisses bestehen. — (Vezirks richter Klauser f.) In Stein verschied vorgestern morgens nach längerem Leiden der dortige l. k, Vezirksrichter Herr Christian Klauser im 43. Lebensjahre. Die Nachricht von seinem, trotz vorangegangener, andauernder Krankheit doch plötzlich eingetretenen Tode hat nicht nur bei seinen engeren Verufsgenossen, sondern in allen Gesellschaftstreisen, in denen der Verstorbene seines ehrenhaften und gewinnenden Charakters wegen außerordentlich beliebt wc»r, das lebhafteste Bedauern erweckt. Die Justiz verliert in Klauser einen sehr begabten Beamten, die liberale Partei in Krain einen überzeugungStreueu und rührigen Anhänger und die Gesellschaft überhaupt ein durch persönliche Liebenswürdigkeit in seltenem Grade ausgezeichnetes Mitglied; das Bedauern über seinen allzu frühen Verlust ist daher bei allen, die ihn gekannt haben, ein aufrichtig empfundenes. Ehre feinem Andenken 1 — Klaufer war ein geborener Wipftacher, brachte die ersten Dienstjahre in der Justiz in Steiermark (Graz, Gono-bitz und Lichtenwald) zu, kam im Jahre 1874 als Adjunct zum Laibacher Landesgerichte, fungierte in den Jahren 1877 und 1878 durch längere Zeit als Amts-lciter in Idria und wurde im letztgenannten Jahre znm k. t. Bezirksrichter für Stein ernannt, woselbst ein älteres, hier von neuem aufgetretenes Lungenleiden seiuem Leben Samstag morgens ein jähes Ende machte, nachdem er noch wenige Stunden früher in der Kanzlei gearbeitet und tagsvorher sogar noch eine gerichtliche Commission in Domschale persönlich vorgenommen hatte. Zu seinem gestern um 0 Uhr nachmittags stattgefun-denen Leichenbegängnisse hatten sich von Laibach als Vertreter des hiesigen l. l. Laildeögerichtes die Herren OberlandesgerichtSrath Kapretz und Landesgerichtsrath v. Ihuber, außerdem mehrere persönliche Freunde nnd eine Abtheilung des Männerchors der philharmonischrn Gesellschaft nach Stein begeben. — (Gedenkblatt.) Als Zeichen ihres Dankes für die im heurigen und verflossenen Jahre in drei großen Concertauffiihrungen freundlichst gewährte Mitwirkung des Herrn Fritz Purgleitner in Graz hat die philharmonische Gesellschaft im Verein mit mehreren anderen Kunstfreunden Laibachs ein schön ansgestattrtes Gedenkblatt anfertigen lassen, welches dem genannten Sänger demnächst übermittelt werden wird. Das vom hiesigen St^dtingenicur Herrn Wagner kalligraphisch sehr hübsch ausgeführte und mit einer stilvollen künstlerischen Einfassung umgebene Gedenkblatt ruht in einer mnsswe», mit einem die Embleme der Philharmonischen Gesell» schuft zeigenden Aufsätze gekrönten Nahme aus licht- > braunen, Nnssholze, die — gleichfalls nach einer Zeich« IN78 nung de3 Herrn Wagner — vom hiesigen Holzschnitzer Herrn Mlater in wirtlich meisterhafter Weise geschnitzt wurde. In der C. S. Till'schen Papierhandlung unter der Trantsche ist beides durch einige Tage zur Besichtigung ausgestellt. — (Schadenfeuer.) In Assling in Oberkrain kam am 26. v. M. um 1 Uhr nachmittags ein Schadenfeuer zum Ausbruche, welches das Wohnhaus des Berg» arbeiters Vincenz Razinger sammt allen Einrichtungsstücken und Vorräthen einäscherte und einen Schaden von ungefähr 500 fl. anrichtete. Das Feuer soll dadurch entstanden sein, dass da? Eheweib des Beschädigten einen großen Haufen Gestrüppholz auf einmal auf den offenen Herd warf und die dadurch angefachten Flammen unter das Dach aufschlugen, wo sich der Heuvorrath befand und diesen in Brand setzten. Razinger war bei der „Slavia" auf den Betrag von 300 fl. versichert. — (Gestohlenes Pferd.) Dem Grundbesitzer Franz Kastiga in Preska bei Dübernit im Gerichtsbezirke Treffen wurde in der Nacht zum 25. v. M. aus unversperrtem Stalle ein achtjähriger, 14 bis 15 Faust hoher Grauschimmel im Werte von 100 st. durch, un« bekannte Thäter gestohlen, welche denselben, den verfolgten Spuren nach, über Hönigstein getrieben haben. — (Gefunden.) Ein goldener Siegelring wurde am 2. d. M. nachmittags in der Nähe des Schlosses Tivoli gefunden. Der Verlustträger wolle sich diesfalls beim Stadtmagistraie (Polizeidepartement) anfragen. — (Für Eltern.) Wir werden um die Auf« nähme folgender Mittheilung ersucht: Bekanntlich wird vom Iehnkreuzer-Vereine mit Beginn des Schuljahres 1880/8 l in Wien (Stadt, Wallnerstrafte 6) ein Beamten. Töchterheim (Internat) errichtet, welches bestimmt ist, jungen Beamtentöchterli, hauptsächlich aus der Provinz, eine Stätte der Unterkunft, der Pflege und sorgsamen Aufsicht zu bieten, wodurch ihnen der Besuch von weib« lichen Unterrichtsanstalten ermöglicht und während dieser Zeit das Elternhaus thunlichst ersetzt werden soll. Die Zöglinge werden in der Anstalt außer der ihrem Alter und Stande angemessenen körperlichen und moralischen Pflege auch Gelegenheit finden, sich die für das Hauswesen nöthigen praktischen Kenntnisse anzueignen. Die Bedingungen, unter welchen die Pfleglinge im Internate aufgenommen werden, lauten: 1.) dass die Zöglinge Töchter von öffentlichen oder Privatbeamten seien; 2.) dass sie das zehnte Lebensjahr zurückgelegt haben; 3.) dass fie eine öffentliche Lehranstalt oder einen Fachcnrs in Wien besuchen; 4.) dass genügende Zeugnisse über den bisherigen Schulbesuch oder den Genuss eines entsprechen» den Unterrichtes, dann über Gesundheit. Impfung und gute Sitten beigebracht werden. Das Kostgeld beträgt, für die zehn Monate des Schuljahres gerechnet, 250 st. In diesem Kostgelde sind die Auslagen für Wohnung, Verpflegung, Aufsicht, Wäsche und ärztliche Behandlung Inbegriffen. Bei dem Unstande. als dem Zehnkreuzer' Vereine auch zahlreiche ganze und halbe Freiplähe in verschiedenen Schulen und Instituten Wiens zur Ver» fügung stehen, können Bewerberinnen zugleich um solche noch vacante Freiplätze competieren. Die Gesuche selbst, mit den erforderlichen Beilagen versehen, sind spätestens bis 15. Juli d. I. an das Präsidium des Iehnlreuzer-Vereins, 1. Bezirk, Herrengasse 7, einzusenden, von wel« chem auch alle gewünschten etwaigen näheren Auskünfte sofort bereitwilligst ertheilt werden. Neueste Post. Original«Telegramme der „Laib.Zeitung." Prag, 6. Juni. Der Kaiser begab sich nachmittags auf die festlich gefchmiickte Schützeninsel, woselbst er von den Commandanten der drei Viirgercoips mio den Ehrenhauptleuten empfangen wurde. Die Worte des Kaisers: es freue ihn, inmi.te der treuen Anrger-corpK zu weilen, erregten ungeheueren Jubel. Der Kaiser gab auf die Festscheibe den ersten Schuss hart ans Schwarze, nach ihm schössen der Kronprinz und die Suite. Von dort fuhr der Kaiser unter iubelnden Acclamation?« nach der Militärschießstätte in Caro» linenthal, vom Landescommandierenden und dem Ossi« cierscorps begrüßt, wo er ebenfalls das Schießen eröffnete. Der Kaiser kehrte um halb 6 Uhr in die Hofburg zurück und dinierte um halb 7 Uhr mit der Suite beim Kronprinzen. Budapest, 6. Juni. Der Finanzausschuss nahm den Entwurf betreffs Ankaufes der Bahnlinie Agram-Karlstadt sammt dem Vertrage, ebenso den Entwurf über die Ergänzung des Grenzbahnnetzes mit den Amendements des Communicationsansschusses an. Kragujevac, 6. Juni. Der Fürst schloss die Skup-schtina mit einer warmen Ansprache und lehrt morgen nach Belgrad zurück. Constantinopel, 6. Juni. Sämmtliche Botschafter wurden von dem am 15. d. M. in Berlin behufs ausschließlicher Prüfung der griechischen Frage erfolgenden Zusammentritte der Conscrenz verständigt. — Der Gouverneur von Syrien, Mithad Pascha, demissionierte. Wien, 5. Juni. Erzherzog Wilhelm ist heute nachmittags nach St. Petersburg^ um Leichenbegängnisse Ihrer Majestät der Kaiserin von Rnssland abgereist. Prag, 5. Juni. Der Kaiser inspirierte hente morgens die hiesigen Infanterieregimenter, darunter das vom Kronprinzen vorgeführte Regiment Ziemicki, und ließ die verschiedensten Evolutionen, unter anderem den Angriff und die Vertheidigung eines Objectes, vollführen. Der Monarch kehrte um 10 Uhr vormittags auf den Hradschin zurück. Iosefstadt, 5. Juni. (Wr. Mg. Ztg.) Der Kaiser trifft Montag, den 7. d. M.. nach 8 Uhr abends, mittelst Separat-Hofzuges der Nordwestbahn hier ein, verbleibt den 8. Juni über in Iosefstadt, fährt am !). Juni früh nach Königgrätz und von dort über Par-dubitz nach Mähren. Brunn, 5. Juni. (N. fr. Pr.) Im zweiten Wahlkörper des Großgrundbesitzes gab es bei der heutigen Landtags-Ersatzwahl einen lebhaften Wahlkampf, da beide Parteien das Möglichste ausboten, zum Siege zu gelangen. Gewählt wurde der Candida! der Vcr-fassungspartei, Graf Friedrich Stockau, mit 65 Stimmen. DerCompromiss'Eandidat Graf Felix Vetter erhielt 5K Stimmen. Berlin, 5. Juni. Die Nachricht eines Wiener Blattes, derzufolge der Papst an Kaiser Wilhelm ein versöhnliches Schreiben betreffs des kirchlichen Streites gerichtet haben sollte, ist unbegründet. Paris, 5. Juni. (Köln.' Ztg.) Drei neue Duelle sind im Zug: Arthur Mayer, der Director des „Gaulois," der Nochefort scharf angriff, wurde von Simon, Redacteur des „Mot d'Ordre." gefordert, da Rochefort verwundet ist; Lajeune-Vilar, der im „Gaulois" die gegen den jüngeren Rochefort gerichteten Artikel schrieb und deshalb von Rocheforts Sohn gefordert wurde, hat dessen Secundanten Lepellelier von „Mot d'Ordre" gefordert, weil er sich nicht mit einem Schulbuben, wie Rochefort, schlagen will; Lajeune-V>lar hat außerdem Mayer gefordert, weil letzterer, als La-jeune-Vilar vom „Gaulois" zum „Figaro" übertrat, sich anlässlich der Rochefort'schen Sache einige schnöde Bemerkungen erlaubte. Madrid, 4. Juni. (Frdbl.) Nachdem die letzten Schwierigkeiten beseitigt, ist gestern der HändelsueNmg zwischen Spanien und Oesterreich Ungarn vom Grafen Ludolf nnd dcm Minister des Auswärtigen unterzeichnet worden. Belgrad, 5. Juni. Die Skupschtina nahm mit 122 gegen 4(1 Stimmen die österreichisch-ungarische Eisenbahnconuention an. Drei Abgeordnete haven sich der Abstimmung enthalten und sieben waren abwesend. Sophia, 4. Juni. (Presse.) Fürst Alexander ist zu den Leichenfeierlichkeiten nach Petersburg abgereist. Die bisherige projectierte Reise des Fürsten nach Belgrad gilt als endgiltig aufgegeben. Während der Abwesenheit des Fürsten führt Ministerpräsident Zanlon» die Regentschaft. Handel und volkswirtschaftliches. Ungarisch-französische Bersicherungs - ActiengeseüWft Im Mai l. I. wurden bei der Lcbensversicherungsabth«' lung der I^Änoo-Ilonssi-oiW 426 Anträge auf 1^,1"-»''' Versicherungslapital eingereicht und 344Polizzen über 380,d"" >' Kapital ausgefertigt. , ,,« Seit Beginn der Operation in der Lebensbranche, o.i.'° 1, Februar l. I., wurden 1148 Antrage mit 2.923,100 flH sicheruugslapital ciugcreichl und 924 Polizzeu über 2.404.^>' ausgefertigt. Oeftcrreichisch-ungarische Banl. In der Zeit vom A.^ iN.Ntai haben sich iu ocn Hauptgcschäftszwcigcn der bsterrew^ uugarischeu Van? folgcudc Veränderungen ergebe»: Del ^ Notenumlauf nahm um 2.65.9.990 fl. ab, die Giro-GmU" verminderten sich um 342.722 fl., die anderen sofort l Rindfleisch pr. Kilo -^ ^ Halbsrucht „ -------P 20 Kalbfleisch „ ^0^ Heiden „ 5 69 5 87,.Schweiucftcisch „ ^62^ Hirse „ 5 69 6-Schöpsenfleisch ,, ^30 ^ Kuluruz „ 6 5» 7 l2 hähndel pr, Stuck "- ^ " ^ Erdäpfel l 00 Kilo 3 56-------Taubeu ., - lS " , Linsen pr. Heltolit, 8-----------Heu 100 Kilo . . l s? ^ Erbsen „ 8 50 - - Stroh „ . . 1 ?^ Fisolen „ 9----------holz. hart., pr. vier gz« Riudsschmalz Kilo — 78------ Q.^Mclcr -" "5^ Schweineschmalz „ - 74 — - weiches, „ ^ "" «11 4 O. schwach bewöllt ll<^ 5. 2 „ N. 728 60 .-18 6 W. schwach thcilw.heiter Mt" 9 . Ab,^732 3l1 -^114 W. schwach tl)eilw,heiter^^ 7U.Mg. 735-37 ^13 0'W. schwach theilwheiter g^ 6. 2 „ N. 734 55 -j-16 6 SW. schwach bewällt Mt" 9., Ab. 735 31 >121 SW. schwach theilw.hcitcr ^,, Den 5. vormitttags starre Regengüsse, nachnuttas ^ weise heiter, Abendroth, Den 6. tagsüber ziemlich heit«, " ^ü Regen. Das Tagcsmittcl an beide» Tage» -^ ^ ^, «M > 13 9°, beziehungsweise um 39° und 40' unter oew male. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vamb^H^ Beilage. Dem hl-ulMN Nlatte liegt eine Beilage des N''^ Wechselhauscs Gdmund Aippei't i» Wolfend"^^ die hcrzvglich b ra u nschwc ig - lüncburg's^^ Verlosung bei. __________ ^ ^^_______________________________________________________________________________________________________________________________________""^6 Nm s^^li^l ^"? 5. Juni, (1 Uhr.) Realisierungen übten zn Vcgiun der Börse einen Druck auf die Curse aus. Im Verlaufe befestigte sich jedoch die Haltung und es MM «^VT ^vvll^!. die günstigere Stimmung beinahe auf dem ganzen Vcrlehrsgebiete geltend. " Paplerrmte........7345 7355 Ellberrente........73 80 73 90 Volbrente.........88 90 89 — Lose. 1854........122- 12225 . I860........12980 130 - . I860 (zu 100 fl.) . . . 131 — 131 25 . 1864........17050 I7l Ung. Prämien»««!.....11150 11175 Tredli-Ü..........17975 18025 Theih.Regulierungs' und Sze« gediner Lose.......10? 40 107 60 «udolfs-L.........1710 1740 Prämienanl. der Stabl Wien 118 75 119 — Donau.Reaulierungs.Lose . . 112 25 1l250 Domänen. Pfandbriefe ... 146 — 14650 vefterr. Gchahscheine 1881 rück- ^zahlbar.........100 50 101 — Oesterr. Schahscheine 1862 rück. zahlbar........101 75 10225 Ungarisch« Goldrente .... 106351084b Ungarische Eisenbahn-Nnleihe , 126 50 127 -Ungansche Eisenbahn-Anleihe. Oumulatwstücl«......1262b 12625 Vnlehen der Etaotg«n»elnoe Wien iu B. V......101 50 102 «elb Wo« GruudentlaftnngS'Vbllaatlsnen. Viihmen.........103— 104 - 'Ilieberösterreich......104 75 10525 Valizien.........97 85 98 25 Siebenbürgen.......9275 9350 Temeser Vanat......9325 9375 Ungarn..........94 - »450 «ctle» d«n Vault» «nglo.österr. Nanl.....132 30 132 50 Credltanstalt .......27550 276 Depositenbank.......211' 212-- Creditanstalt. ungar.....2S3 — 263 50 Oesterreichisch. ungarische Vanl 833 - 835 — Unionbant ........10690 10710 Verlehrsbanl.......127- 12750 Wiener Vancverein.....13125 131 75 Actlen »«« transport Nuterneh. mungen. »«ld Wai« «ls3lb.Vllhn .......15775 15825 Donau.Dllmpsschiff..' »«lt. ^,^0 Franz.Iosevh.Vahn .... ^0'^^ Wal. Carl-Ludwig.«., 1. «m. >0b ^ Oesterr. Nordwest-Vahn - - l0" " ^ Si^nbürg.r Nahn ... - .^.^'^ Staatsbatm 1. «m..... Y?.'0?°' Vübbahn z 3'/....... l26 ^ ^, . ^ 5«/„.....- l0v """"' 57^ .B Auf deutsche Pläke .... - ^760 Z sl» London, lurze Sicht ... - "^ > «zü London, lanlle Sich» . - ' ^.hl) ^ Pari«......... " «eldlsrte« ^« Ducaten .... bfi.54 'r°!^g . Napoleonsd'or . 9 . »5 /, . . Deutsche Neichs- 5? - ^. < Noten .... 5? . ^ . ^ , -" Tllbergulden . . -^ .. " «redlt 27560 b<« 27580. Mg'" «achtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notierten: Papierrente 73 45 bi» 73 55 SUberrente 73 80 bis 73 30. Voldrente 8890 bi, 83— 138 S0, Lo-ldon 117 60 bi» 117 70 Napoleon« 9 3b»/, bl» 0 36.