tPoitaiii« i>l*£aiia * gotovim.i Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — = Achristleitunz und verwalmng : Preiernova »lira 5, lelephon Nr. 21 (intcmban) t Bezugspreis« fiir da» Inland: Bieneljahrig 40 Din, haldjährig 8» Din, ganz-Uakündigunxen «erden in der Verwaltung zu dilligften Gebühren entgegengenommen f jährig IM Din. Für da« Änsland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din l.S0 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Tonutag | Celje, Donnerstag, den 15. Mai 1930 j Nummer 39 55. Jahrgang Die wachsende Weltagrarkrise Die Schutzmaßnahmen einiger europäischer Länder, die bisher Großverbraucher importierter Aprarprodukte waren, zugunsten der Wiederher-stellung der Rentabilität der eigenen Landwirtschafts-betriebe richten sich in erster Linie gegen die Ge-fahren, die den europäischen Landwittschaftsgebieten aus der zunehmenden Einfuhr des überseeischen Getreides drohen. So ergibt sich das Bild der Zollerhöhungen und Einfuhrbeschränkungen, die wie z. B. jene in Deutschland und in der Tschechoslowakei, auch die europäischen reinen Agrarländer in Schrecken versetzen. Das ist jedoch nur das äußere Bild der Vorgänge, in dem sich die Krise säst aller landwirtschaftlichen Eiebiete Europas und der ganzen Welt darstellt. Die Krise ist verursacht durch zwei große Gegensätze in der Art der landwirtschaftlichen Erzeugung, gewissermaßen in zwei Grundprinzipien mit verschiedenen Arbeits- und Erzeugungsmcthodcn. Die Eigenart der großen Landgebiete in Uebersee, in Kanada, Nordamerika, Argentinien und Australien, bringt es mit sich, dafj drüben der landwirtschaftliche Großbetrieb in Ausmaßen, die den europäischen Verhältnissen fast vollständig fremd sind, vorherrscht. Die räumliche Ausdehnung der der landwirtschaftlichen Erzeugung dienenden Gebiete in Uebersee, die Bodenbeschaffenheit und das Klima, wie z. B. die kurze Bestellungs- und Erntezeit in dem bereits in den nördlichen Breiten gelegenen Kanada, zwingen den Farmer dazu, Betriebs und Arbeitsweise so einzurichten, daß er in kurzer Zeit dem Boden große Mengen landwirtschaftlicher Er-Zeugnisse abgewinnen kann, ohne auf seine Wachs-tumskraft besondere Rücksicht nehmen zu müssen. Umgekehrt liegen die Verhältnisse in der europäischen Landwirtschaft. Hier bedingen Vollsverhältnisse und Bodengliederung das Ueberwiegen des Mittel- und Kleinbetriebes in den meisten Landstrichen, der alte Moderne Gladiatoren ,Dirt Track", da» Motorradrennen aus der Aschendahn Mit dem üblichen »Einzug der Gladiatoren" beginnt es. Das riesige Ooal der Bahn, über dem sich dunkel und endlos der Abcndhimmel wölbt, liegt in dem grellen Licht der Scheinwerfer. In den Kurven und am Sattelplatz drängt sich das Publikum. Monteure in weiß blauen Kitteln schieben die Maschinen zum Startcrhäuschen, das Bahnpersonal ebnet mit großen Harken die Schlacke, der Starter, bunte Fahnen unter dem Arm, blättert aufgeregt im Programm. Der Lautsprecher krächzt: „Achtung! Wir be-ginnen mit Rennen l über 3 Runden! Es nehmen teil...!" Vom „Fahrerstall" her kommen die Teilnehmer, eingewickelt in Leder und Kautschuk, den Sturzhelm über den tiefbraunen, harten Ge-fichtern. Mit dem wiegenden Gang alter Seefahrer marschieren sie zu ihren Rädern, prüfen mit raschen Griffen noch einmal den Motor, die Kuppelung und die Bremsen. „Fertig?" Die Monteure — immer zwei an einer Maschine — packen zu, stemmen dir Füße tief in den losen Schotter. „Achtung! Los!" Fünf, sechs Schritte schieben die Helfer, dann springen die Maschinen an. die Lust zittert von Kulturboden verlangt eine gründliche Bearbeitung, das gemäßigte Klima bringt eine längere Reifezeit als etwa in den südamerikanischen Ländern mit sich. Daher ist auch der europäische Landwirt in Arbeits und Lebensweise grundverschieden vom überseeischen Farmer. Die europäische Landwirtschaft ist von Natur aus auf die Deckung des vorliegenden Be-darfs eingestellt, der überseeische Farmer, der ge-waltige Ernten aus dem jungfräulichen Boden hervorholt. neigt von Ralur aus zur beständigen quantitativen Vermehrung seiner Erzeugnisse und des Absatzes. Aus diesem Grunde ist es zu erklären, daß sie seit Kriegsende, wo die europäische Wirtschaft insgesamt in eine schwere Produltionslrise geraten ist, der allgemeinen „weltwirtschaftlichen" Tendenz folgen und versuchen, möglichst großen Einfluß auf die europäischen Marktgebiete zu gewinnen. Zu diesem Zwecke bildete sich 1924 in Kanada der sogenannte Weizenpool, eine Verkaufs- und Absatz-organisation mit Geschäftsstellen in fast allen Ländern Europas. Sie versuchte unter Ausschaltung der Vermittler und der Zwischenhändler unmittelbar an die europäischen Käufer heranzukommen. Bereits im Sommer 1925 kam es in Deutschland unter dem Druck der Einfuhr des überseeischen Getreides zu Schutzmaßnahmen für die deutsche Landwirtschaft durch eine Erhöhung der Zollsätze. Inzwischen setzte jedoch mit vermehrter Kraft der Druck der Ueber-jeegebiete auf den europäischen Markt ein, und zwar vor allem infolge der außerordentlich hohen Ernte-ergebnisse in Argentinien und Kanada vom Jahre 1928. Beide Länder standen in den Jahren 1928 und 1929 im stärksten Konkurrenzkampf bezüglich der Weizenausfuhr nach Europa. Sie gingen mit großen Rückständen in das Jahr 1929 hinein und die Folge der Ueberproduktion und der plötzlichen Absatzstockung war der katastrophale Preissturz vom Mai des vergangenen Jahres. Ueber diese Vorgänge und ihre Wirkungen sprach im April d. I. vor der Handelskammer in Winnipeg der Präsident des kanadischen Weizen- dem Heulen der Motoren, die Bahn ist eingehüllt in Rauch und Qualm. Wie die Teufel hängen die Fahrer in den winzigen Sätteln, weit abgespreizt das linke Bein, das während der ganzen Hollen-fahrt die sottwährend rutschende, springende Ata-schine stützen und halten muß. Mit 1(XI Stundenkilometern jagen sie in die Kurven — (»his weg — mit kurzem, energischem Ruck wird die Maschine herumgeworfen Gas! mit zusammengebissenen Zähnen wird das Gas ausbalanziert Gas! der Motor heult, armlange Fcuerstrahlen schießen aus den Auspuffrohren — die schützende Eisenschiene am linken Fuß sprüht Funken beim Aufschlagen auf die Schlackensteine — die Zuschauer, aufgepeitscht durch den Lärm, den Rauch und die Höllenfahrt, brüllen und toben, nur im Schieds-richterhäuschen werden kalt und leidenschaftslos die Kurven gezählt und abgestrichen. Die Anstrengung der Fahrer ist unerhört. Ganz klein und zusammen geduckte hocken sie aus ihren Rädern, umklammern mit den braunen sehnigen Fäusten den Lenker. Sie sehen nichts, sie sind taub von dem Lärm des eigenen Motors, sie denken nichts als „Gas! Gas!" und an den Sieg. Sie haben keine Zeit, auch nur einen einzigen Blick , auf den Gegner zu werfen. Alle Muskeln find bis > zum äußersten gespannt, alle Nerven zittern. Das pools A. I. MacPhail. Er berühtte in seinem Vottrag eine ganze Reihe bis dahin kaum bekannter Tatsachen. Aus seinen Ausführungen geht hervor, daß sich die Ueberseeländer in einer schweren Absatz-krise befinden. Ein ungefähres Bild von dem Rück-gang der Weizenausfuhr ergibt eme Statistik über Argentinien. In den Monaten Februar bis Sep-tember des Jahres 1929 fühtte es 500—700.000 Bushel Weizen durchschnittlich in der Woche aus, dagegen betrug die wöchentliche Verlademenge während des gleichen Zeitraumes in den Vorjahren rund 2,3 Millionen Bushel. Umgekehrt stieg die Menge des von den Importländern wöchentlich aufgenom-menen Weizens von 15 Millionen Bushel in den Jahren 1924 28 nur auf 18 Millionen im Jahre 1929. Es haben sich daher große Mengen von Weizen angesammelt, für die kaum eine Absatz-Möglichkeit besteht. So kam es, daß im vorigen Jahre die Getreideschiffe in den englischen und teil-weise in den anderen europäischen Häfen nicht aus-geladen werden konnten, weil hier bereits die Speicher gefüllt waren und kein Lagerraum mehr zur Zier-fügung stand. Ende Juli 1923 betrug der Ueber-schuß an Akizen in Kanada 104 Millionen Bushel, in den Vereinigten Staaten 243 Millionen, in Argentinien 120 Millionen. Argentinien hatte im vorhergehenden Jahre, also 1928, bereits eine Ueber-jchußmenge von 78 Millionen. Die Lage in den vier Hauptaussuhrländern hatte sich 1929 voll-ständig geändett. Kanada brachte etwa die Hälfte der Ernte des vorhergegangenen Jahres hervor: Argentinien erzeugte weniger als die Hälfte des Ueberschusses von 1928; Australien nicht mehr als -/, des Ueberschusses von 1928 und die Vereinigten Staaten von Nordamerika produzietten 108 Mil-lionen Bushel weniger als 1928. Auf der anderen Seite hatten die Weizengebiete Europas eine be-sonders gute Ernte zu verzeichnen, sowohl der Menge wie auch der Güte des Weizens nach. Dazu kommen jetzt die deutschen Zollerhöhungen, die ohne Zweifel einen Rückgang der überseeischen Weizeneinfuhr zur ganze Gewicht der schweren Maschine und des Fahrers ruht aus dem eisengcschützten linken Fuß, der nach der ersten Runde schon unerträglich schmerzt und langsam Abstirbt. Sie sind nichts weiter mehr als zusammengerissene und angespannte Teile einer Maschine, ohne Gedanken, ohne Fühlen. Sie kennen nur eines noch: den Willen zum Durchhalten und zum Sieg! Einer stürzt. In der Kurve oerliett er die Gewalt über die tollgewordene Maschine. Das Rad dreht sich wie ein Kreisel um sich selbst, gleitet aus, alles Bremsen und Stützen mit den Füßen hilft nichts mehr, der Mann schlägt um wie ein Baum und bleibt regungslos neben der heulenden, flammen» sprühenden Maschine liegen. Mit langen Sprüngen Hetzen die Mechaniker über den zertretenen Rasen des Innenfeldes, der Bahnarzt läuft zur Unglücks stelle. Aber schon ist der Fahrer wieder auf den Beinen, mit blutendem Gesicht und zerschundenen Händen reißt er das Rad hoch; den Sturzhelm hat er verloren. Macht nichts! Und wenn es das Leben kostet: Weiter! Weiter! Die Helfer springen zu, schieben, der Motor springt an, Schutt und Asche sprühen, weiter geht die rasende Fahrt. Der Mann weiß ganz genau, daß er alle Knochen riskiert und Schlimmeres, wenn er ohne Helm sährt. Aber daran denkt er nicht, er weiß nicht». sühU nichts. Er Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 39 Folge haben werben. Die geringere Anbaufläche vom Jahre 1929 in den Ueberseeländern hat die Absatzstockung nicht beheben können und der Präsi-dent des kanadischen Weizenpools prophezeite für die Farmer harte Zeiten, die Zeiten der Prüfung seien. Aber aus seinem Vertrag sprach auch die Entschlossenheit, daß „die Farn,er Westkanadas nie umkehren werden." Er deutete damit an, daß die Heberseegebiete unter dem Druck der gegenwärtigen Lage im verstärkten Maße den Kampf um ihre europäischen Absatzgebiete weiterführen werden. Unter diesen Aussichten gewinnen selbstverständlich die zollpolitischen und produktionstechnischen Schutz-mahnahmen der europäischen Länder erhöhte Bedeutung. Politische Rundschau Inland Die Anschaffungs- und Konsum-genossenschafteu dürfen ihre Ware bloh ihren Mitgliedern verkaufen Die Agentur „Avala" veröffentlicht: Das Ministerium für Handel und Industrie hat das Finanzministerium verständigt, daß einzelne Anschaffungs- und Konsumgenossenschaften in zahlreichen Siällen ihre Ware jedem beliebigen Käufer verlaufen, lost nicht ihren Mitgliedern, wie dies das Genossen-schaftsgesetz vorschreibt. Deshalb hat die Steuer-abteilung des Finanzministeriums den Finanz-direktionen ein Rundschreiben zugehen lassen, in welchem angeordnet wird, von allen diesbezüglichen Genossenschaften zu verlangen, daß sie mit ihren Geschäftsbilanzen für das abgelaufene Jahr auch die Daten über die Zahl ihrer vollberechtigten Mitglieder, über den Umfang und die Art der Anschaffungsgeschäste mit der Bestätigung verössent-liehen, das; das gesamte Geschäft bloß mit den Genossenschaftern abgewickelt wurde. Falls in diesen Genossenschaften sestgestellt wird, daß sie Geschäfte nicht nur mit den Genossen-schaftsmitgliedern machen, müssen die Finanzdirektivuen solche Genossenschaften nach dem Gesetz über die direkten Steuern belasten. — Wir finden, daß diese Steuerbelastung nur das Mindestmaß der Gerechtig-keil darstellen würde, denn wie kommen die regulären Geschäfte, welche unter der Steuerlast ächzen, dazu, daß ihnen diese steuerfreien Genossenschaften mit sehr verständlicher Leichtigkeit Konkurrenz machen! Gründung der Privilegierten Exportgesellschaft Am 12. März fand in Beograd die gründende Versammlung der Privilegierten Eiportgesellschaft für die Ausfuhr der landwirtschaftlichen Produkte des Königreiches Jugoslawien statt. Das Stamm-kapital wird 30,000.000 Din in 30.000 Aktien per 1000 Din betragen. In den Verwaltungsausschuß delegierte der Genossenschaftshauptverband 6 Mit-glieder (darunter den Vertreter der „Agraria" in ist besessen von den armseligen vier Buchstaben: S—i e—g! In der Kurve die Sportenthusiasten klatschen sich begeistert die Hände wund.--- Anders als beim gewöhnlichen Motorradrennen liegt die Chance des Dirt-Track-Fahrers ausschließ-lich in der Beherrschung einer — durch monate-langes eisernes Training erlernten — vollendeten Kurventechnik. Während die übliche Zementbahn den Gummireifen verhältnismäßig viel Halt bietet und das Ausgleiten der tief in der Kurve liegen-den Maschinen verhindert, unterstützt die Schlacke der Aschenbahn ausdrücklich die Möglichkeit des Ueberziehens und damit des Umschlagens. Um das ui verhindern, kann der Fahrer in der Kurve die Fahrt so drosseln, daß sie gefahrlos wird. Dann verliert er unter Umständen eine halbe Runde. Oder er fährt die Kurve mit 00 bis 80 Kilometer und versucht, die Maschine mit den gespreizten Beinen zu stützen und mit artistischer Fertigkeit herumzureißen. Das erfordert ungeheure Kräfte und eine unerhörte Nervenanspannung, die durchaus nicht jeder Rennfahrer aufbringt. Die beim Dirt Track gefahrenen Räder sind Spezialmaschinen, sehr tiefliegend und mit sehr großen Uebersetzungen. Alles Ueberflüssige und Novisad Herrn Fritz Müller) und der Verband der Exporteure 6 Mitglieder; fi Mitglieder ernannte die Regierung. Das Gesetz über die unloyale Konkurrenz in Kraft getreten Am 11. Mai ist das Gesetz gegen den un-lauteren Wettbewerb, das am 11. April in den „Sluzbene Novine" erschienen war, in Kraft getreten. Ausland Sie dienen nicht gerne Auch heute noch leisten verschiedene Tscheche slowaken dem Vaterlande nicht gerne militärische Dienste. Dies nützte in Prag der Arzt-Oberstleutnant Dvorschak aus, der nebenbei auch der bedeutendste tschechische Dramatiker der Gegenwart ist, indem er sich von vielen hervorragenden Patrioten große Geldsummen zahlen ließ, damit ihre Söhnlein von ihm sür untauglich erklärt wurden. Bei der Sache, die immer größere und peinlichere Kreise zieht, wirkte auch der Legionärsmajor Patek hingebungsvoll mit. Oberstleutnant Dvorschak wurde von drei Auditoren gerade bei der Probe seines neuesten Werkes „Die Ballade der Mörderin", deren Premiere in der nächsten Woche im Nationaltheater stattfinden ollte, verhaftet. Für diese Premiere hat die Verhaftung des Autors jedenfalls eine unbezahlbare Reklame gemacht. Der Poung-Plan in Geltung Am Abend des 9. Mai um V,6 Uhr wurden im französischen Außenamt am Quai d' Orsay drei Dokumente über die Haaaer Verträge feierlich deponiert: der eigentliche Houng Plan über die Regelung der Reparationen, die Verpflichtung der verbündeten Gläubiger, für den JJtoll eines Nachlasses ihrer Schuld in Amerika in gleichem Maß auch Deutschland einen Nachlaß zu gewähren, und schließlich die Abmachung zwischen den Gläubiger-staaten bezüglich der Verteilung der Reparationen. Auch der Nachfolger Gandhis verhaftet Die englischen Behörden haben am 12. Mai auch den Nachfolger Gandhis Abbas Tajabbji und 60 seiner Anhänger verhastet und zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Leitung der national!-stischen Bewegung in Indien hat nunmehr eine Frau übernommen. Aus Stadt und Land Die Eismänner kündigten ihr Kommen durch Schnee an. der Ende der vorigen Woche von den Bergen bis tief herunter reichte. Als sie dann kamen, machten sie es gnädiger, sie zogen zwar alle Tage verschiedene Male grimmige Gewitterwolken auf, aber der dritte Eismann ließ schon die herrlichste Sonne auf den blühenden Frühling herableuchten. Ein bedauernswerter Mangel des Wimmer'schen Fahrplanes. Wir haben in der „Cillier Zeitung" vom 17. November 1927 Unzweckmäßige ist fortgelassen, so der Starter, die Gangschaltung, das Licht, die Schutzbleche und die Fußrasten. Sie sind nichts als riesige Motoren mit sehr kleinem Brennstosftank, zwei Räder, ein Lenker und ein winziger Sattel. Sie bringen es aus der Asphaltstraße bis zu 150 Stundenkilometern. Der Rekord auf der Schmutzbahn betrögt zur Zeit 92,4 Kilometer in der Stunde. Die Bahn selbst muß für die Rennen (die in Hamburg und in England Rekordbesucher-zahlen aufwiesen) besonders hergerichtet werden. Auf den Rasen wird eine grobe Schlacke gefahren und festgewalzt. Dann kommt eine Lage Torfmull und Lehm und schließlich eine Schicht feingemahlener Koksasche, die nach jedem Rennen geebnet und an-gefeuchtet werden muß. Der Reiz des Dirt Track (wörtlich übersetzt: schmutziger Kurs — Schmutzbahn) liegt in der — durchaus nicht ungefähr-Iichen — Kurvenakrobatik, an der Meisterung des Gesetzes der Zentrifugalkraft durch menschliches Können und in dem Draufgängertum, das ganz allein über Sieg und Niederlage entscheidet. einige Wünsche bezüglich des auch in Jugoslawien sehr verbreiteten Wimmer'schen Fahrplanes ausge-sprachen und zu unserer Genugtuung wurden die von uns angeregten Fahrplanergänzungen in der nächsten Neuausgabe auch berücksichtigt und seither beibehalten. Zu unserem Befremden sehen wir jedoch, daß in der ad 15. Mai 1930 gültigen Sommer-ausgab« des „Wimmer" alle untersteinjchen Bahnen (außer der Kärntner Linie) ausgemerzt worden sind, wofür die summarische Anführung der wichti-geren Zielstationen südlich von Maribor im Fahr-plan Graz—Maribor keinen auch nur entfernt aus-reichenden Ersatz bieten kann. Wir würden im In-teresse unseres Fremdenverkehrs wünschen, daß unsere Fremdenverkehrsoraanisationen Mittel und Wege finden würden, den Wimmer-Berlag zur bisherigen Berücksichtigung der slowenischen Reisegebiete zu veranlassen. Mit dem lettischen Dreisternorden sind der Ministerpräsident General Hivkovic und der Außenminister Dr. Marinkovic' ausgezeichnet worden. Die gleiche Klasse des Ordens erhielten auch der Hofminister Bosko Jeftic und der Gesandte Konstantin Fotic; mit der II.. III., IV. und V. Klasse des Ordens wurde eine Reihe von höheren Beamten des Außenministeriums ausgezeichnet. Das Strafgefangenenhaus in Beograd wird zufolge eines von S. M. dem König unterschriebenen Gesetzes bis 15. Juni 1930 aufgehoben sein. ?ln den Erforschungen der Polar-länder sollen in Zukunft auch die slawischen Staaten teilnehmen, so lautete der Antrag des Pro-fessors der Lemberger Universität Dr. Arctov-ki auf dem III. Kongreß der slawischen Geographen und Ethnographen, der dieser Tage in Beograd stattfand. Fritjoff Nansen +. In Oslo ist der be-rühmte Nordpolforscher Fritjofs Nansen im Alter von 09 Jahren plötzlich gestorben. So schrecklich klingt die Sache, daß man mit Fug darauf rechnen kann, daß es sich um die erste heurige Seeschlanpe im Blätterwald handelt. Diese hoffentlich« Seeichlange lautet: Im Dorfe Pizinje bei Split hat sich ein seltenes (!) schreckliches Unglück ereignet. Eine ältere Frau schlief auf der Hutweide inst offenem Mund. Weil es der Frau aus dem Munde nach Milch roch, kroch ihr eine Schlange hinein. Als die Unglückliche erwachte, konnte sie die Schlange gerade noch beim Schwanz erwischen; sie versuchte natürlich, sie aus dem Mund zu ziehen. Die Schlange entwand sich aber ihrer Hand und kroch durch die Kehle in den Magen (und von dort durch alle Zestungen Europas). Die Arme wurde in schrecklichem Zustand (läßt sich denken!) in das Spital überführt. Eine Bande von 400 chinesischen Räubern haben in einer Gegend der Provinz Honan 15.000 Einwohner niedergemetzelt, 2500 Personen mit sich in die Sklaverei geführt und 10.000 Häuser niedergebrannt. Ein Teil der Sol-daten, welche die Regierung zur Verfolgung der Räuber entsandt hatte, gingen zu den Räubern über, weil sie bei diesen bessere Löhnung und Me-nage bekommen als von der Regierung. Ueber 30 Milliarden Din d. L 565 Millionen Dollars haben in den Vereinigten Staaten Industrie und Handel im Jahre 1929 für Reklame ausgegeben; hievon allein für Zeitungsinserate 206 Millionen Dollars (über 11 Milliarden Din). Bei Arterienverkalkung d«s GchiniZ und des herzen» läftt sich durch täglichen Gebrauch einer tleirnt Menge natürlichen „Frau; Josef'-BittenvaiserS tote Absetzung des Stuhles ohne starte; Pressen erreichen. Geschabte Nnusch« Lehrer der inneren Medizin haven selbst be» halbseitig ge-lahmten Kranken mit dem ?ra«;vtosef Wasser noch die besten Erfolge sur die Tarmremigung erzielt. Celje Feuerwehrtag in Celje, am 1. Juni 1930 {Sgj £2; Tombolabeste. Die Frw. Feuerwehr Eelje dankt allen jenen herzlich, die anläßlich der Sammlung Beste oder Eß- und Trinkwaren sowie auch Geld gespendet haben. Es wird gebeten, die zuge-sagten Tombolabeste im Laufe des heutigen Don-nerstags, 15. l. M, freundlichst zur Firma I. Jellenz zu senden, weil sie sonst am Freitag und Samstag, dem 16. und 17. l. M., abgeholt werden müßten. Der Autobus Eelje-Dobrna wird ab ein-schließlich 15. Mai bis einschließlich 14. Juni l. I. infolge der beginnenden Badesaison viermal täglich hm und zurück verkehren. Abfahrt aus Celje wie wie bisher um 7 Uhr 45, ferner um 10 Uhr 10 Nummer 39 Teutsche Zeitung i Seite 3 vom Ljubljanaer bzw. Zagreber Personenzug, um 13 Uhr 50 vom Ljubljanaer und Zagreber Schnell« zug und um 20 Uhr 30 von den Abendpersonen-züaen aus Ljubljana, Zagreb, Maribor bzw. Ro-gaska Slatina. Abführt aus Dobrna nach Celje um 6 Uhr 05 zu allen Personenzügen aus Celje, um 8 Uhr 45 zum Personenzug aus Ljubljana, Zagreb gegen Maribor, um 11 Uhr 53 zum Schnell-zug gegen Maribor, aus Ljubljana, Zagreb, sodann um 16 Uhr 2j> zu beiden Perjonenzügen abends gegen Ljubljana bzw. Zagreb und gegen Maribor bzw. Rogaska Slatina. Der Nachmittagsautobus, welcher bisher aus Celje nach Dobrna um 1-1 Uhr 40. serner aus Dobrna nach Celje um 16 Uhr verkehrte, entfällt vom einschließlich 15. Mai 1.3. an. Der Autobus Celje-Mozirje wird ab ein-einschließlich 15. Mai l. I. abends bis bzw. von Gornjegrad vormittags und nachmittags bis Recica ob Savinji bzw. zurück nach Celje, vom einschließ-lich 15. Mai an beim Turnse! in Mozirje vorbei anstatt durch Prihova fahren. Infolge des geänderten Fahrplanes wird ab einschließlich 15. Mai I. I. der Autobus folgendermaßen verkehren: Abfahrt 'aus Gornjigrad um 6 Uhr 10, durch Mozirje um 7 Uhr, nach Celje um 8 Uhr 25; Abfahrt von Celje um 17 Uhr 45, durch Mozirje um 19 Uhr 15, nach Gornjigrad um 20 Uhr. Abfahrt aus Celje um 11 Uhr 10, durch Mozirje um 12 Uhr 35, nach Renca Markt 12 Uhr 51. In Celje Verbindung mit den Nachmittagspersonenzügen aus Maribor und Ljubljana und Zagreb. Abfahrt aus Recica ob S. um 13 Uhr 54, durch Mozirje um 14 Uhr 10, nach Celje um 15 Uhr 35. In Celje Verbindung mit dem Personen zug gegen Maribor und Ljubljana und dem Schnellzug gegen Ljubljana und Zagreb. Die Fahrt kostet: Von Gornjigrad nach Kofarje 12 Din, Razarje 14 Din, Mozirje 16 Din, Polzela 24 Din, Zalec 30 Din, Celje 36 Din. Der Autobus Celje-Bransko wird ab 15. Mai folgendermaßen verkehren: Abfahrt aus Celje um 10 Uhr 30, also um dieselbe Zeit, in welcher bisher der Autobus Celje-Mozirje abfuhr. Die Abfahrt aus Vransko erfolgt um die gleiche Zeit wie bisher, also um 12 Uhr 25, Ankunft in Celje um 13 Uhr 35. Die Gemeinderatsitzung, welche am ver-gangenen Freitag hätte stattfinden sollen, mutzte wegen Beschlußunfähigkeit verschoben werden, weil bis 7*7 Uhr abends zu wenig Gemeindeväter noch erschienen waren. Sie wird am Freitag, dem 16. Mai, stattfinden. Reinigung der Amtsräumlichkeiten. Infolge Reinigung der Amtsräumlichketten des Stadtmagistrals bleibt das Stadtamt am Montag, dem 19. Mai 1930, nachmittags und am Dienstag, dem 20. Mai 1930, den ganzen Tag geschlossen. Die für den 19. Mai nachmittag» und für den 20. Mai zur Stadtvorstehung vorgeladenen Parteien mögen sich am Mittwoch, dem 21. Mai, während der gewöhnlichen Amtsswnden melden. Gastwirteversammlung in Celje. Am 12. Mai fand im Hotel „Europa" eine Versammlung der Obmänner und Delegaten der Gastwirtegenossen-schasten im Draubanat statt. Der Vorsitzende Herr Hotelier Zemljic aus Maribor legte die schwierige Lage dar, in der sich das Gastgewerbe gegenwärtig befindet. Der Sekretär des Verbandes der Gast-wirtegenossenschaften in Maribor verlas ein Schreiben der Bierbrauerei „Union", worin sich diese bereit erklärt, den Bierpreis um 10—15 Din pro hl he-rabzuseken. Ueber diesen Antrag erhob sich eine stürmische Debatte, welche in der Beschlietzung aus-klang, von der Brauerei auch die Uebernahme aller Verzehrungssteuererhöhungen der letzten Zeit zu verlangen. Die an die Direktion der Brauerei von der Versammlung weg gerichtete Anfrage, ob sie mit dieser Uebernahme einverstanden sei, wurde von dieser negativ beschieden. Bezüglich des Entwurfes des neuen Gewerbegesetzes verlangten die Gastwirte, daß die Bierbrauerei als konzessioniertes Gewerbe, nicht als Industrie behandelt werden solle, so daß die Konzession die erstinjtanzliche Gewerbebehörde, nichl aber das Ministerium ausgeben könnte. Herr Hotelier Majcen berichtete über den Stand der Bierbrauereiaktion in Lasko. Bisher seien 9.2 Mil-lionen Aktien gezeichnet worden, aber bevor nicht 15 Millionen beisammen seien, könne mit dem Bau der Brauerei nicht begonnen werden. Der Sekretär der Gastwirteorganisation in Zagreb Herr Ostojecir berichtete über den mißglückten Bierboykott in Zagreb. Merkwürdigerweiie beschloß man. zum Zeichen der Solidarität mit den Zagreber Kollegen am 18., 19. und 20. Mai auch im ganzen Draubanat kein Bier auszuschänken. (Mit dem gleichen Erfolg wie Sie schonen Ihren Wagen, Ihre Nerven wenn Sie diesen Keifen fahren. Unzäh-ligo Stöße and Erschütterungen schluckt der Continental-Reifen, ohne daß Sie etwaa davon merken. (onlin in Zagreb?) Der Regierung wird eine besondere Resolution eingeschickt werden, in welcher die Gast-wirte eine entsprechende Vertretung im Banatrat und in den Gemeindevertretungen fordern, ferner sollen die Einführung von Musiktaien und die Ent-schädiqung für die Aufführung von Musikwerken an die Autoren, wie dies das neue Autorengesetz fordert, abgeschafft werden, weil diese Sache undurch-führbar ist. Schließlich wurde noch beschlossen, daß der Gastwirtegenossenschaftsverband in Maribor und jener in Ljubljana ein gemeinsames Organ heraus-geben werden. Bisher gab nämlich jeder für sich ein Blatt heraus. Todesfälle. Im Allg. Krankenhaus starb an Diphtherie der ^jährige Taglöhnerinnenssohn Franz Vozlic aus St. Peter na Medvedjem selu. — In Gaberje starb die 15-jährige Hedwig Iavorsek. In Zavodna bei Celje ist im Alter von 86 Jahren Frau Maria Perissich gestorben. — Im Allgemeinen Krankenhaus sind ferner gestorben der 38-jährige Taglöhner Josef Remsak aus Bocna, Gemeinde «smartno ob Dreti, der 32-jährige Wald-arbeitn Peter Zlatoper aus Gozdnik im Sanntal und der 57-jährige Gemeindearme Anton Kladnik. Mit einem GlasscherbenwolltedertO-jährige Buchhalter B. aus Pristava bei Smarje Selbst-mord verüben, indem er sich dieses Instrument in die linke Brustseits stieß. Im Spital in Celje, wohin der Selbstmordkandidat geführt wurde, stellte man die Ungefährlichkeit der Verletzung fest. Polizeinachrichten. Die in der Sodnijska steza 1/111. wohnende Maria Leskovsek meldete bei der Polizei, daß am 3. I. M. ihr Pflegling Martin Gacner, Sohn der Antonia Gacner aus Grize, Schüler der 2. Volksschulklasse, verschwunden ist. Am genannten Tage brachte er seiner Pflegemutter noch einige Bestellungen aus der Stadt nachhaus, die er vor der Wohnunystür hinlegte. Dabei war ein Zettel, in dem er mitteilte, daß er sich zu seiner Mutter nach Zabukovec begebe, weil ihm in der Stadt zu langweilig sei. Da sich der 11-jährige Junge aber bei seiner Mutter nicht gemeldet hat, ist anzunehmen, daß er sich in der Umgebung der Stadt herumtreibt. — Der Arbeiter August Eregl aus Spodnja Hudinja wurde, als er bei einem Bau in Gaberje um Arbeit zusprach, vom 24-jährigen Maurer Zosip Skamen von dem Baugerüst herab mit Malta bespritzt. Da der Mann ein fast ganz neues Gewand trug, wird sich der Maurer vor Gericht zu verantworten haben. — Der 17-jährige Bäckerlehrling Iofip Logar. gebürtig aus Sv. Iurij p. Kumom, ließ seine Lehrstelle in Stich und ver-schwand, nachdem er dem Meister ein paar Schuhe und Hosen im Wert von 200 Din, dem Gesellen Pobec aber eine Aktentasche im Wert von 150 Din mit 180 Din Bargeld entwendet hatte; über-dies hat er 175 Din unterschlagen, die er tags vorher bei den Kunden für Gebäck eingenommen hatte. — Am Mittwoch nachmittag nahm ein un-bekanntes Mädchen von 8 Iahren dem 7-jährigen Töchterchen des Primarius Dr. Rajsp auf der Cankarjeva ulica ein goldenes Kettchen mit An-hängsei vom Halse weg und verschwand damit. Z?as Schmuckstück hat einen 'Wert von 200 Din. — Der hiesigen Polizei wurde die zwischen den Sta-tionen Grobelno und Celje verhaftete 16-jährige Tilka Kukovic übergeben, weil sie auf einer allen Eisenbahnfahrkarte vom 10. V. 1930 das Datum in 12. V. 1930 gefälscht hatte. Sie wird ihren Leichtsinn vor Gericht verantworten müssen. — Dem Besitzer Valencak au» Konjice wurde von seinem vor dem Bahnhof stehenden Wagen während seiner Abwesenheit ein Paket mit Galanteriewaren gestohlen, da» der Lehrling des Kaufmanns Anton Mislej von der Kralja Petra cesta auf den Wagen gelegt hatte. Stadtkino. Am Donnerstag, 15.. Freitag. 16., Samstag, 17., und Sonntag, 18. Mai: „Die drei Musketiere", nach dem berühmten Ro-man von Aleiander Dumas. In der Haupttolle Douglas Fairbanks und Adolf Menjou; nicht zu verwechseln mit dem Film „Die eiserne Maske", der im Winter mit großem Erfolg vorgeführt wurde. Der gegenwärtige Film stellt den Hauptinhalt des Romanes dar, während der Film „Die eiserne Maske" das Ende des Lebens der glorreichen Abenteuer darstellte. Maribor Tätigkeitsbericht der Frw. Rettung»-abteilung für April 1930. Im April 1930 wurde die Hilfe der Abteilung in 187 Fällen in Anspruch genommen, die sich wie folgt austeilten: 83 Mal bei Unfällen, 18 Mal bei chirurgischen und 33 Mal bei internen Erkrankungen. Frauen-leiden und Geburten erforderten 31, Geistes- und Nervenleiden 6, Selbstmorde 5 und Diverse 11 Interventionen. Zur Bewälttgung dieser Arbeit standen 444 Mann durch 9220 Minuten oder durch 6 Tage 9 Stunden und 40 Minuten im Dienst. Von diesen 187 Inanspruchnahmen ent-fielen auf telephonischen Anruf 80, auf eigenes Ersuchen 62 und auf ärztliche Anweisung 45 Hilfe-leistungen, wobei 102 männlichen und 85 weiblichen Personen Hilfe gebracht wurde. In 143 Fällen mußten die Rettungsautos in Anspruch genommen werden, während bei 44 Fällen die Anlegung von Verbänden genügte. Vor der staatlichen Arbeitsbörse stehen gewöhnlich die Arbettslosen in Gruppen herum. Ländliche Elemente, die stark in die Stadt drängen, herrschen gewöhnlich vor. Daß sich dadurch die hei-mischen Arbeiter in ihrer Arbeitsmöglichkeil verkürzt fühlen, ist ganz begreiflich, umsomehr als die vom flachen Lande hereinkommenden landwirtschaftlichen Arbeiter in den meisten Fällen gar nicht daran denken, irgendeine Arbeitsgelegenheit wieder auf dem Lande anzunehmen, sondern um jeden Preis in einer Fabrik unterzukommen trachten. Daß dies aber auch manchmal zu Zank und Streit führen kann, bewies ein Vorfall am Donnerstag, dem 8. Mai. Zwischen einigen an der blauen Knechte-schürze kenntlichen Landarbeitern und drei Fabrik»-arbeitern, die myer vielen anderen Arbeitsuchenden vor der Arbeitsbörse herumstanden, kam es plötzlich zum Streit und nach kurzem Wortwechsel auch zu Tätlichketten. Das Ende vom Liede war, daß der eine der Landarbeiter mtt stark blutender Nase zur nahen Polizeidirektion lief, um einen Schutzmann herbeizuholen. Daß der Fabriksarbeiter rasch ver-duften wollte, ist von seinem Standpunkt aus ganz begreiflich, doch der Arm der Gerechtigkeit ereilte ihn trotzdem. Willig ging er mit dem Schulmann mit, aber wie weit der Kampf ums Dasem den Haß der Arbeitslosen untereinander entfachen kann, zeigte sich daran, daß der zur Wachstube wandernde Arbeiter sich noch mehreremale umdrehte, um nach seinem Rivalen wütende Blicke zu schleudern. Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den 18. Mai, findet der evangelische Gottesdienst in Maribor um ly Uhr Vormittag m der Christus-kirche statt. Anschließend daran um 11 Uhr Jugend-gottesdienst. Freundschaftsspiel G. A. K. Graz gegen „Rapid". Sonntag um 4 Uhr 30 Minuten nach-mittags tritt am Rapidjportplatz der Meister von Graz und Amateurmeister von Oesterreich G. A. K. zu einem Freundschaftsspiel gegen Rapid an. G.A.K. Seile 4 Deutsche Zeitung Nummer 39 „BÄ1LY" tragen Sie alle!I Neueste Modelle soeben eingelangt nur im IJ sebuhhaus J.Waidachers Nachf.W.Wregg, Maribor, siovenska u.e [] ist gerade von einer Afrika Tournee siegreich heim-gekehrt und wird nun hier mit seiner kompletten ersten Mannschaft aufwarten. Rapid hat bei seinem Auftreten in Varazdin Formaufschwung gezeigt und sein Wiener Trainer Hofstetter, der übrigens bereits in Varazdin debütierte, wird auch diesmal Gelegen-heit haben, sein gediegenes Können zu zeigen. Es ist zu hoffen, dah Sonntag der Schiedsrichter am Platze sein wird, damit Rapid nicht neuerdings, wie es in Varazdin der Fall gewesen ist, unter der Ungunst des Schiedsrichtern zu leiden haben wird. Für dieses Fußballmatch herrscht in der ganzen Stadt bereits großes Interesse. Ptuj Begräbnis. Am vergangenen Sonntag nach-mittags wurde die 84-jährige Frau Marie Sketa unter großer Beteiligung der Bevölkerung zur letzten Ruhe getragen. Die Verstorbene war durch Jahrzehnte in der städtischen Badeanstalt bcdienstet und erfreute sich infolge ihres liebenswürdigen und entgegenkommenden Wesen allgemeiner Wcrsihätzung. Tombola. Am Sonntag fand hier eine Tombola zugunsten minderbemittelter Witwen und Waisen von Postbediensteten statt. Der erste Tombola gewinn fiel Korad Rojlo, Knecht in Wieslni vrh, zu. Der glückliche Gewinner erhielt eine komplette Kücheneinrichtung. Den zweiten Gewinn, bestellend aus einem Ballen Leinen, erhielt Fiau Maria Soensek, Köchin in Ptuj. Den dritten Tombolagewinn, eine halbe Klafter Hartholz, bekam Herr Franz Pesec. Reben 7 weiteren Tombolagewinnen wurde noch eine große Zahl anderer Beste verlost. Beim Böllerschiehen verunglückt. Am Sonntag, dem II. Mai, fand in Sv. Lovrenc in den W. B. ein Kirchweihfest statt, aus welchem Anlah auch das in unserer Umgebung sehr stark geübte und immer wieder Opfer fordernde Böller-schießen betrieben wurde. Ein Böller, der zur un-rechten Zeit losgegangen war, brachte dem :i.',jäh riaen Besitzer I. Lubsa und dem 37>jähriaen Muhic schwere Brandverletzungen am Kopfe bei. Die Verletzten mußten sich in ärztliche Behandlung begeben und wurden wegen der Gefährdung ihres Augenlichtes in das Spital nach Maribor geschickt. Konjice Todesfall. I>n hohen Alter von 82 )ahren starb hier der Schlosiermeister und Hausbesitzer Herr Anton Roßbacher. Der Verstorbene, welcher der älteste Gewerbetreibende im Marlte war, ist über 40 Jahre eifriges Mitglied der Frw. Feuer wehr gewesen. Für seine Verdienste war er mit der Verdienstmedaille und mit dem St. Savaorden 5. Klasse ausgezeichnet worden. Den braven Meister werden alle in bester Erinnerung behalten. Unglück mit dem geladenen Gewehr. Am 1». Mai befand sich im Dorfe Koroska vas der Hirte des Besitzers Korotancnik mit dem jungen Alois Studenknik allein im Zimmer. Der Hirte nahm das Gewehr seines Dienstgebers von der Wand und beide schauten es an. Dabei legte der Hirtenknabe das Gewehrauf seinen Kameraden an und sagte im Scherz: „Soll ich dich erschießen?". Der Schuß krachte und Studencnik fiel in den Hals getroffen tot zu Boden. Natürlich hatte der unglückselige Hirte nicht gewußt, daß das Gewehr geladen war. Ljubljana S. M. der König Protettor der Iu-biläumsmustermesse in Ljubljana. S. M. der König hat das Protektorat über die Jubiläums-Mustermesse in Ljubljana, welche vom 21). Mai bis 9. Juni stattsinden wird, sowie über die gesamt-staatliche Forst- und Jagdausstellung, welche vom August bis 15. September stattfinden wird, übernommen. Vermählung. Am 7. Mai fand in der Wallfahrtskirche Brezje < Mariahilf) in Oberkrain die Trauung des Frl. Mary Schweiger, einer Tochter des bekannten deutschen Zahnarztes in Ljubljana Herrn Dr. August Schweiger die Mutter eine geborene Gottscheerin — mit Herrn Egon Goslar, Typograph, statt Trauzeugen waren der Onkel der Braut Herr Notar Josef Hiris aus Freistadt in Oberösterreich und der Vater der Braut. Herzlichste Glückwünsche! Josef Anton Graf Barbo^. 2m Spital der barmherzigen Brüder in Kandija bei Rovo-mesto ist am 11. Mai Herr Josef Anton Graf Barbo von Warenstein im Alter von 68 Iahren verstorben. Der Verstorbene erwarb sich im alten Staat als langjähriger Landtagsabgeordneter von Krain und als Reichsratsabgeordneter (des Wahl-kreises Gottschee) mannigfaltige Verdienste. Er war ein wahrhafter Edelmann von altem Schrot und Korn und allgemein hochangesehen. Obergespan i. P. Dr. Fran Vodopivec f. Am 10. Mai ist hier der frühere Obergespan Herr Dr. Fran Vodopivec an Darmkrebs im Alter von 5,1 Jahren gestorben. Der Verstorbene, welcher eine Zeitlang auch Bezirlshauptmann in Ptuj war, genoß den Ruf eines verständnisvollen, objektiven Beamten der allen Schule. Im Jahre 1925 war er Obergespan in Maribor, von 5. März 1927 bis zur Einteilung des Staates in Banate bekleidete er den gleichen Posten in Ljubljana. Die Affäre des Bankiers Zumbulovic. Der hiesige .,Slaven«" berichtet: Die Untersuchung gegen den Bankier Zumbulovic. welcher anfangs April in Beograd verhastet und in das Untersuchungsgefängnis des Ljubljanaer Landesger-.chts überführt worden war, hat in der letzten Zeit einen ungeheuren Umfang angenommen. Wegen unreeller Manipulationen mit Losen, besonders mit Obli» gationen der Ratna steta, waren ursprünglich beim 'Landesgericht in Ljubljana nur einige Anzeigen eingereicht worden. Als aber die Zeitungen die Nachricht über die Verhaftung Zumbulovic' ver-öffentlichten, regneten auf die Staatsanwaltickaft täglich neue Anmeldungen von geschädigten Parteien aus allen Gegenden des Staates, besonders aus Slowenien und Dalmatien. Es häuften sich gegen 800 Anmeldungen auf. Zumbulovic ist gestern (Donnerstag) zeitweilig aus dem Unterfuchungs-gefängnis entlasien worden. Wirtschaft u.Berkehr Die Banatsteuer auf Benzin wird ab 13. Mai l. I. eingehoben werden, und zwar 1 Din pro 1 kg. Der Ertrag dieser neuen Steuer fließt dem Straßenfond bei der kgl. Banatverwaltung zu. Besteuerung der Radiokonzerte. Die Steuerabteilung des Finanzministeriums schickte an die Finanzdirektionen einen Runderlaß, demzufolge Tarmarkcn nach Tarifpost 99a auch für die von Radioapparaten übertragene Mu'ik zu zahlen sind, sofern diese zur Unterhaltung in öffentlichen Lokalen dient. Geschlossene Räume wie Lesehallen, Klubs und ähnliche Einrichtungen fallen nicht unter diese Taren belastung. lilderrabmen in allen Arten, werden am Tage der Bestellung ausgeführt bei M. Rauch, GlashiRdliHU), Celje Prosernora ulica Kr. 4. MSasige Preise. Umsonst versenden auf Wun'ch un»«r> n illustrierten Katalog über elektr. Luster wrt Beleuctrtmigski'per FabriksnMerlage: Zagreh, Gundullleva 7 »RADIOKAD« KLEIDET SICH IM FRÜHJAHR AM SCHÖNSTEN! ATELIER FÜR HERREN- UND DAMENGARDEROBE ALEKSANDROVA ICrstklaMFigc Kräfte ! * flehrfaehc Auslandsdlplomc ! Reichhaltige* Lager neuester NalaonttolHe I Unsere geliebt«, herzensgut«, unTergessliche Mutter, Oross-mutter und Schwiegermutter, Frau Maria Perissich, geb. Lipusch hat ÜB« nach einem arbeitsroiehan Leben roll aufopfernder Pflichterfüllung am 0. Uhr »bebda nach kurzem mit grosser Geduld ertragenem Leiden im 87. Lebensjahr« für immer verlassen. Die Beisetzung der teueren Heimgegangenen fand am l'J. d. M. am städtischen Friedhose sta't ond wurden die heiligen Seelenmessen um 13. d. M. in der ötadtpfarrkirche und am U.d.M. iu der Josetikirche gelesen. Für die warme Anteilnahme durrh Kundgebungen des Beileids und die Begleitung zur letzten Kuhestltte sowie für die schönen Kranz- und Blumrnvp -nden sagen wir allen lieben Freunden und Bekanntrn unseren herzlichsten Dank. Zavodna—Celje—(Jrax—Salzburg, am 15. Mai 1930. Die liestrauernd hinterbliobenen Fan ilien Perissich, Koranezuk, Mauracher. «fltnrtmrr, frrcmtutbrT tmb CchtfffldKr: Franz Schaun tn ®rt|». — Dw« mtb verlaz: Siirtnfta|latef! .Mtfo* tu 89t Wt Drndfrti oecantwerilich: ®rrfbo € aihto k