^Macher Nr. 197. ft. l l, halbj st. 5 «>. ljul ble Huftlll,i!»< i«« H«u« holdl ^0 lr. «itt dfs Post ga,!»<. sl. l5>, hilbj. fl, 7 »N. Mittwoch, 29. August. I»ltll!°«»,,»»»,: FA» N«Uu H«s«»»« »l» p, lV»tb«holn»gr» p». Ze«l< > t». «877. Mit K. September beginnt ein neues Abonnement auf die „Aaibucüer Zeitung". Der Pränumeration«.Preis beträgt für die Zeit vom 1. bi« Ende September: Mit Post unter Schleifen.....1 fl. 2b kr. Für Vaibach ins Haus zugestellt . . . 1 „ — „ 9m Comptoir abgeholt......— .. 92 .. Für die Zeit vom I.September bis Ende Dezember: Mit Post unter Schleifen.....5 fl. — lr. Für Laibach ins Haus zugestellt . . . 4 „ — „ Im Eomptoir abgeholt......3 .. 68 „ Nichtamtlicher Theil. Die Zwecke des gegenwärtigen Orient-Krieges. Ein Berliner «rief der „Mont..Rev." enthält wich tige Andeutungen über die Endziele de« gegenwärtig to» benden russisch türkischen Krieges. Derselbe laulet: Die turze Anwesenheil de« Fürsten Bismarck in Berlin ha: der Eoojccturalpolitit ein welle« Feld eröffnet, und ein Blick in die Plesse aller Vänder lehrt zur Gc> nüge, wie ausgiebig dieses Held bebaut worden ist. Thalsüchlich liegt jedoch lein einziger Anhaltepunkt vor, der die Bedürfnisse der Sensatlonspolililer auch nur an» nähernd zu befriedigen vermöchte. Die Ereignisse an der Donau gehen ihren Gang, und die Diplomatie ist voll-kommen unfühig, einen Einfluß auf denselben auszuüben. Nach dem Verlauf, welchen der Krieg bis jetzt genom. men, muß Rußland mit aller Energie, und wenn dies erforderlich, mit dem Aufgebot aller seiner Machtmittel — die Zwecke zu erreichen suchen, für welche es z» den Waffen gegriffen, und wenngleich die türkische »rmee sich »l« wider Erwarten schwer zu überwindende« Hindernis vor diese Ziele schiebt, so lann die schließliche Entscheidung dadurch wol verzögert, laum aoe,r in einer allen Erwartungen zuwiderlaufenden Welse umgestaltet wer« den. Ruhland wird im September die zweite Periode des Feldzuges mlt größerem Nachdruck und größerer Um« ficht eröffnen und sich namentlich dabei angelegen sein lassen müssen, die bedeutende numerische Ueberlegenhelt, von welcher auf dem Papier so viel die Nebe war und die ihm ja in der That auch zugebote steht, wirklich zur Geltung zu bringen. Vor »usbruch de« Kriege« glaubte man allgemein, daß die diplomatische Lage für Rußland die schwierigere, die militärische die günstigere sein werde. Vis jcht ist e« umgekehrt gewesen: Rußland hat von keiner Seite her diplomatische Schwierigkeiten, wol aber viel freund« schaftliche Unterstützung und bereilwlülges Entgegexkom. men gefunden, wahrend der militärische Verlauf de« Krieges den Erwartungen ganz Europa's und namentlich der Russen selbst durchaus nicht entspricht. Nach dem Eintreffen der auf dem Marsche befindlichen Hecreelörper wird e« vielleicht anders werden, wenn ble Türken nicht etwa bis dahin die mancherlei Vortheile besser als bisher zu benutzen verstanden haben sollten, welche die Kriegslage ihnen bietet. Nach den im Laufe de« heuligen TagcS bis diesen Augenblick eingegan. genen Depeschen wäre die« allerding« nicht unwahr, scheinlich. Cbe«so unrichtig ist vor dem Nusbruch des Krie. ges auch das vermuthliche Verhalten der christlichen Völ-terschafltn auf dem Valtan beurtheilt worden. Von dem aufflammenden Enthusiasmus, welcher die russischen Heere an der Donau empfangen follte, ist nirgends eine Spur zu bemerken. Rumänien, als Operalionsbasis, durch den Krieg hart in Mitleidenschaft genommen, fühlt sich m semer zweifelhaften Position so unbehaglich als möglich. Seine Unabhängigkeit ist zwar von Rußland anerkannt worden, aber die wirksame Eooperaliou des rumänischen Heeres ward noch stets aus den verschieben, sten Gründen abgelehnt. Die Gründe welche Serbien die lhunlichste Zurückhaltung auferlegen, sind bekannt, in Bosnien und der Herzegowina wird der Aufstand nur "'" F„V °"l Leben erhallen und Montenegro führt vor Nllstc einen gleichsam häuslichen Krieg. Bulgarien« »rast scheint im vorjahrigen Ausstände völlig er,chöpsl worden zu sein. Nlle Erscheinungen bei diesem Volle deuten auf die Degenerierung. welche der Druck der türtifchen Herr. schaft fett Jahrhunderten an ihr vollzogen; da« ist lein Voll, welches seine Freiheit s^ c>e, welche das Verhallen der griechischen Regierung bestimmen, sind in den letzten Tagen in der Presse erschöpfend dis. cutiert worden. Ein Punkt möchte noch zu erörtern lein: die bei einem Theile der Griechen, namentlich bei den in Konstanlinopel wohnenden osmanischen Griechen, vorhandene slavophobe Stimmung. Die Griechm be< trachten sich als das 8ult»rvoll P»r oiosilsuc« der Hümuö.Halbinsel, deren Regeneration mißlichst bis an die Südabhänge des Balkans von ihnen ausgehen sollte. Der weitverbreitete Glaube, daß Rußland leinen sehn. licheren Wunsch und leine dringendere Aufgabe als die Eroberung von Konstantmopel h^be, h«t auch in Griechenland Wurzel gefaßt. Schmeichelt m«n ftch »>ch in Hell«« nicht damit, Konstantinopel wieder zur Hauptstatt eines griechischen Reiches »erden zu sehen, so will man es doch noch weniger im russischen Besitze wissen. Zwischen dem Balkan und dem durch Thessalien und Epiru« vergrößerten Griechenland möge ein anderer Staat «ll odll ohne die Hauptstadt Konstanlinopel errichtet werden, jede direkte Berührung der griechischen und der russischen Interessen» sphüre soll aber vermieden »erden, weil die Hellenen fürchten, zunächst auf kirchlichem, dann auf politischem Gebiete von Rußland abhängig zu werben. Die Vermutung des König« mit einer russischen Prinzessin hat diese Befürchtungen gerade nicht vermindert. War dem jugendlichen Monarchen schon bei seiner Ankunft in Griechenland als erster Regierung«grnnosatz anempfohlen worden, möglichst das Gegentheil von dem zu thun, was seine Vorgänger gethan, so glaubte sich König Georgios nach seiner Vermutung dazu noch mehr verpflichtet, um nur ja nicht den Schein aufkommen zu las» sen, als habe er mit seiner sechszehnjährigen Gemalin zugleich den russischen Einfluß heimgeführt. Daher lam es, daß eine gewisse anti.rufsische u«d anti slavische Giro» mung ftch in de« obersten Regierungssphären Grle-chenlands erhallen und im Volle verbreitet hat, und selbst in dem steten Wechsel der Ministerien das ewig Dauernde geblieben ist — bi« vielleicht die allernenefte Heil darin Wandel zu schaffen beginnt. Freilich wird ein gewisser Zeitraum vergehen, ehe ftch — von oben bis nach unten durch — die Ueberzeugung Bahn bricht, daß Griechenland durchaus nicht an »ie russische Machtsphäre zu grenzen braucht, stch vielmehr wahrscheinlich einer ganz andern, der ihm ungleich willlommeneren österreichischen Interessensphäre nüher gerückt sehen »ird, sobald einmal die Orientfraze ihre endliche und enbgtltige ^Ksunz erhält. Rußland hat durchaus lein Verlangen, mit den durch ihre weit verfrühten parlamentarisierl,!» Verfassungen stark zersetzten und demokratischen Staaten und Halbstaaten im Südosten Europa's in ullzu enge Ve« rührung z» treten. Die Auswüchse von Parlamentarismus in Griechenland, Rumänien u«d Gerbte» haben diese Länder zum Spielball der Parteien und Intriguante« gemacht, denen in Rumänien em deutscher Fürst durch die von ihm einpostierten Regierunasprinzipien mit Mühe die Wage hält. Alle diese Staaten ftnd nicht darnach angethan, für sich selbst schützen zu können. Rußland hat es als seine Mission betrachtet, sie von der türkischen Herrschaft zu befreien — ist die Mission beenoel, so tritt die andere in ihre Rechte: diese Staaten und Völker zu nützlichen Gliedern der europäischen Ge-meinoe zu machen. Diese Aufgabe betrachtet Rußland nicht als die seinige. Dieses Mandat muß naturgemüH auf diejenige Macht übergehen, deren Interessen un-mittelbar durch die neue Gestaltung der Dinge berührt werden. Ein Frauenleben. sl«t,nr°m«m au« »in« Großstadt. Von Franz E w a l d Grfte» Kapitel. Eine dunkle That. Ein feiner, dichter Schnee fiel unaufhaltsam vom dunlelgrauen Himmel nieder. Angst war alles in ein weißes ^ale„ gehüllt, ein scharfer Nordost hatte manneS-Y5ye Hügel zusammengetrieben, und noch immer wir-""en tue Flocken, als wolle e« lein Ende nehmen, „n « ' ^"' ^ '' Valwhofe war es menschenleer, der ^n P... lommende Zng hatte sich bereits um zwei N » w verspätet und noch immer war er nicht signali« 'o'- verdrossen standen einige Veamle herum, auch ein «ulscher. in einen großen Mantel gehüllt. Sonst niemand weit und breit. ta ^"bl'ch das Signal! Etwa zehn Minuten später st?/'" alühendrothes Licht auf, und ächzend und :^""'d schnaubte das Dampfroß heran, als ärgere es w«^ "t"ber die lange Verzögerung. Die Thüren iNtll^ ""'Missen, eine verhältnismäßig kleine Anzahl Seilen 7 !!"N "«s, welche stch im Nu nach alle» vier und still v!""^"' ""b bald war's wieder ebenso einsän, die Nen«,. ^llM, nur mit dem Unterschiede, daß auch zurückgezogen l, ? schleunigst in das Bahnhofsgebäude Dort am äußersten Ende des Perrons stand in> dessen noch eine Gestalt — eö war eine Frau. Sie hatte sich fest in ihren großen, reich mit Pelz besetzten Mantel gehüllt und eine gleiche Kappe umschloh knapp ihr, wic sich beim Schrille der mächtigen Gascandelaber deutlich erkennen ließ. blasses, anziehendes Gesicht. Die Dame trug in der Hand eine kleine Reisetasche, welche sie fast krampfhaft zwischen ihren Fingern hielt, und neben ihr stand ein kleiner Handkoffer. Augenscheinlich erwartete sie jemanden. In diesem Augenblicke näherte sich der ersterwähnte Kutscher, er trat dicht an die Dame heran, welche fast betrossen einen Schritt zurückwich. „Gnädige Gräfin — der Wagen steht bereit." flüsterte cine Stimme. Die Dame gab nicht sogleich Antwort — sie zog den Schleier über das Gesicht. «Wer sind Sie?" fragte sie dann rasch. ..Vertrauen Sie mir. gnädige Frau. Ich bin ein Abgesandter IhreS Herrn Gemals. Die Polizei ist auf seiner Spur —" ..O. Gott!" unterbrach ihn die Dame, und im Tone der Stimme lag eine grenzenlose Verzweiflung. „Beruhigen Sie sich, gnadige Frau, noch ist nichts verloren. Man wird drn Grafen nicht finden, aber es ist nothwendig, daß Sie auf Umwegen zu ihm geführt werden." Die Dame hatte sich ermannt. Sie hob den Kopf, welcher auf die Gruft herabgefunlen war, wieder höher. „Sie sind mir die Ant»ort schuldig geblieben." sagte sie mit fester Stimme. ,.Wer sind Sie?" „Ein Freund." »WaS bürgt mir. daß Sie das find, »osür Gie sich ausgeben?" fragte sie wieder. „Erkennen Sie die Parole als eine Vürgjchaft an, gnädigste Gräfin." Die Dame besann sich. «Die Parole? Nur ein Eingeweihter kann fte lennen. Ja. mein Herr, ich werde sie gelteu lassen — nennen Sie mir dieselbe." Ein Strahl dämonischer Freude blitzte monu«tan in den Augen dcs Mannes auf, «der die Dame sah ihn nicht, denn das Antlitz war mcht zu ertenneu, uod überdies hatte er seine Stellung so genommen, b«h er im tiefsten Dunlel stand. „Siegen oder sterben!" flüsterte er lau« hörbar. „Mein Herr. führen Sie «ich zu «eine« Galten — ich vertraue mich Ihnen «m." «Geben Sie mir Itzr Gepäck, «niwae Frau — wir werden so am wenigste» auffallen. Die Polizei ist fthr wachsam." „Ich nehme Ihr Anerbieten in Bezug auf den Handkoffer an — diese Tasche möchte ich beHallen, e« sind einige Werlhsachen darin." „Wie S!e wünschen, gnädige Gräfin." ^ ..Nennen Sie mich nicht s°. lossrn Gi< "^ dl, fort. wenn die Polizei wachsam ist. ««""" "" Wimde Ohren haben." 1614 Ein vergrößertes Griechenland, welches dadurch viele neue Elemente in sich aufnimmt und neue Aufgaben übernimmt, wird unter einer weisen und verständigen Regierung sich allerdings lebensfähiger zeigen, als bisher das Königreich der Hellenen. Um dieses Ziel zu errel« chen, wird Griechenland aber zunächst den thörichten Gegensatz gegen daS nur in der Ferne so gespensterhaft drohend aussehende Slaventhum aufgeben und vor allen Dingen eingedenk sein müssen, daß. wenn man überhaupt die türkische Herrschaft bekämpfen und die Befreiung aller christlichen Voller von derselben anstreben will, man diese Herrschaft auch als einen gemeinsamen Gegner aller Orientchristen ansehen und dessen Besiegung gemeinsam anstreben muß. Wie es scheint, ist diese Erkenntnis in Athen, wie überhaupt im griechischen Bolle, jetzt zum Durchbruch gekommen. Vom Kriegsschauplätze. (Vrtglual - Korrespondenz z^ „Vaibacher Ieituna.") Lnger bei Muselimliüi. 19. August. Nachdem Wir noch gestern den Geburtstag Sr. Ma. jestät des Kaisers Franz Josef unter uns im engsten Freundeskreise auf das feierlichste begangen hatten, große Sprünge lassen sich einfach nicht machen, da man hier nichts bekommt, besorgten wir noch das dringendst Nöthige an Proviant und marschierten um 5 Uhr früh von Nilopolis ab. Die in starken Steigungsverhällnissen zur Höhe führende Straße wird zu beiden Seiten durch huch ansteigende Bergrücken start eingeengt und gestattet nur schwer die Bewegung einer marschierenden Eolonne, da die steilen Wände ein Ausdehnen nach einer odlr der anderen Seite nicht gestatten. Die die letzten Tage stark in Anspruch genommene Straße ist gegenwärtig in einem halb unpraltikablen Zustande, wird aber jetzt durch eine rumänische Pionnierabtheilung in Etand gesetzt. Hie und da lenken sich unsere Blicke unwillkürlich nach den unweit des Straßenrandes aufgeworfenen Grabhügeln der letzten Affaire von Nllopolis. Die Beerdigung ge< schah in aller Eile, und bei dem steinigen Boden fielen die Gruben so seicht aus, daß sie heute einen ziemlich starken Leichengeruch ausströmen lassen, der das ganze Desilee beherrscht und bei der enormen Hitze den Marsch zu keinem besonderen Vergnügen gestaltet. Nach einer halben Stunde erreichten wir die Höhe, auf der ein DorobanzeN'Regiment mit einer Batterie ein Lager be« zogen hat und die Straße gegen Samawit. beziehungs-weise das rechte Vidufer deckt. Eine russische Batterie mit den vor Plewna übrig gebliebenen Resten deS 19ten russischen Infanterie'Regiments hält die Citadelle besetzt. Die gegen das Vidufer gelegene Seite ist durch auf» geworfene Batterien theilweise gesichert. Inmitten des Plateaus, welches unter einem sanften Winkel gegen den höchsten Punkt, welchen die Citadelle lrönt, ansteigt, liegt eine vierseitige Redoute. Von hier aus wendet sich die Straße gerade nach Süden, und nach Durchschreitung der 1'/, Kilometer in der Längenausdehnung betragenden Hochebene gelangen wir an einen Punkt, von wo sich die Straße in das Osmathal senkt. Die Aussicht ist eine reizende. Tief unten liegt das türtische Darf Djuraliüi am rechten Ufer der circa 25 Meter breiten Osma, welche ihre schmutzige Wassermasse träge dahinwälzt und 3 Kilometer westlich von Nilopolis in die Donau mündet. Bevor die Straße in das Defilse einmündet, steht rechts eine Batterie, die nicht nur den ganzen Thalstrich, sondern auch den Straßenzug derart beherrscht, daß von hier aus ein beabsichtigter Vormarsch der betreffenden Eolonne enorme Schwierigkeiten bereiten würde, da dieselbe eine Stunde dem Batterie- und Kleingewehrfeuer ausgesetzt wäre, ohne dasselbe erwidern zu können, und absolut leine Deckung findet. Der nach der Tiefe führende Straßenzug wurde kürzlich vollkommen praktikabel gemacht. Die Breite der Straße beträgt gegenwärtig über 10 Meter. Im Thale angelangt, theilt sich der Weg nach zwei Richtungen. Nach rechts passiert man an einer Mühle vorbei und marschiert längs der Osma direkt nach Muselimliöl. Dieser Theil ist heute impraktikabel, da infolge der letzten Regengüsse die Osma bevor» dierte und die Niederung und damit auch die Straße theilweise unter Wasser setzte. Wir müssen diese Erfahrung damit bezahlen, daß wir mit unseren Pferden ziemlich tief in den Schlamm gerathen und wieder um> lehren, um die andere Richtung einzuschlagen, welche am Fuße einer steilen Felswand durch das Dorf Djuratiüi und von dort nach Muselimliöi führt. Hier steht die Munitionsreserve der 4. rumänischen Division und eine Escadron leichter Kavallerie, welche die Postverbindung zwischen dem rechten russischen Flügel der Plewna»Armee, General Krüdener, und Nilopolis besorgt. Außerhalb des Ortes überschreitet man den Fluß auf einer steinernen Bogenbrücke und marschiert in direkt südlicher Direction gegen Debowa. Beiläufig eine halbe Stunde vor dem Orte zweigt eine Straße durch ein schmales Thal ab und fährt über Metschlo nach Bryslan. Bevor wir in das Thal einbiegen, wo die 4. Division lagert, rekognoscieren wir das von Tarlaren bewohnte Debowa, wo wir zwar mit Mißtrauen empfangen werden, aber trotzdem gastliche Aufnahme finden, denn ein Tartarenhäuptling bietet uns seine Hütte als Rastpunlt an und offeriert Kaffee, Trauben und Milch. Wir nehmen das Anerbieten an und regalieren ihn dafür mit Rum und Tabak. Ersterer scheint den Leuten zu schmecken, denn es geben so ziemlich alle dem Verlangen Ausdruck, davon zu losten, welche Zumuthung wir aber entschieden zurückweisen zu müssen bestimmt waren. Die Leute schcinen mit Plewna besser im Contacte zu stehen als die Russen, denn sie erzählten uns, daß in den Reihen der Türken viele französische Offiziere dienen, die alle bei Plewna stehen. Da man denselben nicht zumuthen kann, die Nationalität unter« scheiden zu können, so dürften die vermeintlichen Franzosen sich wol als Engländer oder Polen entpuppen. Nachdem unsere Pferde verschnauft hatten, setzten wir unseren Ritt fort und trafen nach abermals einer Stunde im Lager der 4. Diviston ein, wo wir eine außerordentlich zuvarlommende Aufnahme fanden. Beim Divisionsstabe lagert die zweite Brigade, Oberst Bo-ronescu, und das 3. Artillerie-Regiment, auS 6 Batterien zu je 6 Geschützen bestehend. Dasselbe kommandiert Oberst Herdt, ein Belgier. Der Generalstabschef der Division ist ein gewesener Offizier der österreichischen Armee. Die Brigade besteht aus dem 5. Linien-Regimenle und 2 Dorobanzen.Regimentern; außerdem sind 4Esca< dronen Kalaraschen in den Brigadeverband eingetheilt. Die erste Brigade steht gegenwärtig bei Bryslan, circa 8 Kilometer weiter gegen Plewna. Der Gesundheits« zustand hat sich, feit die Brigade Nilopolls verlassen hat, merklich gebessert, und es ist jetzt auch bezüglich der Verpflegung der Truppe mehr Ordnung eingetreten als bisher. Auch der Geist der Truppe ist ein vorzüg. licher, und es sollte mich nicht wundern, wenn die Leute am Ende doch reüssieren. — Da soeben der Befehl zur Vorrückung ergeht, muß ich abbrechen. Nächstens mehr. Sie hob die schwarze Sammetrobe graziös ein wenig höher und schritt dann voran, gefolgt von dem Kutscher, welcher den Handkoffer trug. Mit der Miene eitler Königin ging sie den Perron entlang, auf jeden Fall war ihr die Umgebung bekannt. Dort, wo sonst eine Reihe Droschken und anderes Fuhrwerk stand, hielt nur ein einziger unansehnlicher Wagen, mit einem Pferde bespannt. Die Dame wandte sich erstaunt nach ihrem Begleiter um. „Gnädige Frau," sagte derselbe, als habe er die Bewegung verstanden, „es gilt, jedes Aufsehen zu vermeiden." Gleichzeitig öffnete er den Wagenschlag und die Gräfin hob den Fuß auf, doch trat sie noch einmal zurück. „Mein Gatte hat seinen Aufenthaltsort gewech-selt?" fragte sie. „Allerdings, gnädige Frau, er wußte, daß ihm der-selbe leine genügende Sicherheit mehr bot." „Und wo befindet er sich jetzt?" „Er hat die Stadt selbst verlassen." „Die Stadt verlassen?" forschte fie, und in dem Ton ihrer Stimme sprach sich eine nicht zu verlennende Ungläubigleit aus. „Er hat seine Zuflucht in einem lleinen Hause vor dem Thore gefunden," sagte der Kutscher mit einer ge. wissen Ungeduld, und fügte dann hinzu: „Ich mochte Sie bitten, gnädige Frau, unS nicht durch nutzloses Zögern selber in Gefahr zu bringen. In lürzesttr Zeit wird der Hlrr Graf alle Ihre Fragen beantworten können." Die Dame stieg lin, sie versuchte, die kleine Hand-lasche mit ihren zarten Fingern noch fester zu umschließen, als fürchte sie, daß ihr dieselbe geraubt werden tonne. Mit einem schmerzlichen Seufzer nahm sie den Sitz ein, während die Thür zuaeschlaa.cn wurde, und zusammenschauernd hüllte sie sich dichter in ihren Mantel. Der Kutscher hatte den Bock bestiegen und hieb auf das Pferd. Fast geräuschlos rollte der Wagen da» hin. Noch immer fielen dichte Schneemassen und der Wind fuhr heulend und pfeifend um die Straßenecken. Etwa eine halbe Stunde hatte fich das Gefährt so durch ein Labyrinth von Straßen und Gäßchen bewegt. Endlich lag die Stadtmauer hinter demselben und der Kutscher hieb erbarmungslos °«f das alte Pferd, es zu verm«hrler Eile antreibend Schneller rollte der Wagen dahin, wie die Dame fühlte, auf dem außerordentlich unebene« Wege. Aber sie hatte dafür leine Gtbanlen. Nur die F^hrt schien ihr lang, aber war das nicht er< llürltch bei ihrer unbeschreiblichen Ungeduld? Das blasse, feine Gesicht fest an die Glasscheibe der Wagenthür ge. drückt, hauchte sie unablässig den warmen Alhem gegen dieselbe, um die Blumen, welche der hartherzige Winter darauf gemalt, davon zu entfernen. Es gelang ihr nur auf Augenblicke, und dann sah sie nichts als Schnee und Eis. (Fortsetzung folgt.) Politische Uebersicht. Laibach, 28. August. Bekanntlich wurde der in unserer Nummer vom 25. b. M. vollinhaltlich mitgetheilte Adreßenlwurf vom Polenllub des aalizischen Landtages wieber an die Adreßlommission zurückgeleitet. Vli der Svezialberalhu"«. über den von der Adreßlommission neuerdings vorgelegten Adreßentwurf wurde der die innere Politit berührende Theil des ursprünglichen Entwurfes trotz lebhafter Einwendungen ohne Aenderung angenommen; dagegen wurde der über die äußere Polllil sprechende Theil in ent< schieden« Weise gegen Rußland umredlgicrt. Rußland verfolge durch den Krieg mit der Türlei — sagt der Polenllub in der Adresse — die Unterjochung sämmt< licher slavischer Völlerschaften im Namen dcS Pans!«' viSmus; Oesterreich.Ungarn werde hoffenlllch diesen W' strebungen den Sieg nicht erleichtern. Die beste Sch"^ mauer gegen diese Strömungen lönnen nur jene slO' oischen Voller bilden, welche auf ihre nationale Sonderstellung nicht verzichten. Die polnische Nation, versichelt hieraaf der Entwurf feierlich, wird niemals ihrer na» tlonalen Sondtrstellung entsagen und mit Elfer dlM Rufe folgen, wenn Se. Majestät die Völker des Reichs zur wirksamen Vertheidigung der Inleressen der Mon-archie gegen die ihr drohenden Bestrebungen auffordern wird. In Pest hat gestern abermals eine Minister-rathssitzung staltgefunden. Unsere Annahme, daß ln der Grenzbahnfrage volle Uebereinstimmung zwische" der ungarischen Regierung und dem Banus herrsche» wird von der ..Presse" mit dem Zusatz bestätigt, d°ß die erstere ihre Bereitwilligkeit, allen berechtigte!, M' sprüchen Kroaziens ln der Grenzbahnfrage gerecht zu werden, auch in der vorgestrigen Sitzung bethätigt habe, was wol darauf schließen läßl, daß man von ungarisch^ Seile geneigt ist, um den Preis der Unterstützung dcs Haup'projtlles durch die Kroaten die von diesen v"' horresciertt, Essegg umgehende Zwelglinie fallen zu lassl^ Wir haben auf die Eventualität eines Compromisses i" diesem Sinne schon in unserer Nummer vom 18. Augnst hlngswiesen. Der Wiener Korrespondent der „Times" illustriert die Orient-Politik des Grafen Ulndrassy durch fol< gende Anekdote: „Ganz kürzlich begab sich ein Diplomat der alten Schule zu dem Grafen Andrassy und bot ihm seine Dienste an. Zuerst indeß wünschte er zu wissen, »reiches die Politik des Ministers sei. „Ich kann Ihnen dieselbe in dvci Worten zusammenfassen,' sagte der Minister. — „Drei Worte, das ist fthr wenig," erwiderte der Diplomat — „Nicht mehr oder weniger," entgcg-nete der Graf. — „Und was mögen oirse magische» Worte sein?" fragte der Diplomat. — „Keine Dummheiten machen," lautete die lakonische Antwort des Ministers. „Aber" — fuhr sein Fragesteller fort - „darin liegt nichts Positives. Ein solches Programm kann im besten Falle Einen gegen Irrthümer schützen, aber es wird niemals zu thätigen Maßregeln führen." —„Das ist wähl." — antwortete der Minister — „aber alles, was wir zu thun haben, ist, meinen Plan genau zu befolgen, denn eS ist mehr als wahrscheinlich, daß andere Fehlgriffe begehen werden, von denen jene, welche s^ vermeiden, Vortheil ziehen mögen." Nach einem Konstantinopclcr Telegramm der „K^ nischen Zeitung" sind zwischen der Pforte und Oester> reich. Ungarn kleine Mihhelligteiten ausgebrochcn> Der Kommandant von Ada-Kale hielt ein österreichi,^ Schiff an, das 5U,(XX1 Zentner Eisenbahnschienen schlepp"' welche nach Verciorova bestimmt waren. Der türlM Kommandant belegte die Ladung mit Beschlag. O^al Zichy erhob in Kunstanlinoptl Einwendungen, inden» ^ die Freigabe der Schienen verlangte. Die Pforte zog d^ Angelegenheit ln ernsteste Berathung, und nach sorgf"^ eingezogenen Erkundigungen entschied sie, daß sell'6 Gahnschitncn KriegScontrebande und bis zur VecndiguN» des Krieges unter Beschlag zu hallen seien, da "" Schienen nicht etwa für den Bahnbau im Banat "?" Rumänien bestimmt waren, sondern für die ruw ^ Mlilärbahn Vender.Galatz, für welche die Kredlta"!"" ln Wien einen Theil der Lieferungen, namentlich S«»^ nen, übernommen hat. Daß Schienen Kriegsconlrcb^' sind. ist zweifellos. Der Zwlschenfall ist noch "« beigelegt. In Frankreich hat sich in der allgemeine» Stimmung ein großer Umschwung zu Ungunsten lMv lands vollzogen. Die „Mont..Reo.". welcher darüber au Paris berichtet wird, bemerkt, baß es außer allem Zwe'' steht, baß Ruhland durch die letzten Niederlagen beol tend in seinem Ansehen eingebüßt hat. NichtsdeslowtNM ist man der Ansicht, daß das endglllige Resultat oe> Friedensschlüsse für die Türlei durchaus kein au"!"« sein wird. Man neigt nämlich in Regicrungslreilen « der sicheren Annahme hin, daß ein festes Ablomm zwischen Ruhla»d. Deulschland und Oesterreich beM der künftigen Gestaltung der Dinge im Oriente ven^ Frankreich ist entschlossen, sich nach wie vor m dle " Wicklung derselben in ltiner Weise einzumengen. ^ " alle Ursache, seine ganze Nufmerlsamllit nach """ ^ kehren und jeden Grund zu vermeidcn, der se»""" " h tiaen Nachbarn jenseits der Vogesen ewen D°r' bieten könnte, die Abrechnung der Jahre 1870 bis 1»< erneuern. Isis Serbiens Theilnahme am Kriege ist nun auch beschlossene Thatsache. Wie wir schon in unserem heu« «gen Blatte unter den telegrafischen Depeschen berichteten, hat ein am 20. d. unter dem Vorsitze des Fürsten Milan abgehaltener Ministerralh die Cooperation der serbischen mit der russischen Armee in Bulgarien definitiv beschlossen. Die Vertheilung der verschiedenen Corps-tommandcn ist. wie die..Pol. Korr." meldet, gleichzeitig erfolgt, und zwar in folgender Weise: Oberst Hor-vatuvic erhielt das Kommando des Timol-Eorvs. Ex» Kriegsminister Nikolic des Iavor»Eorps, Oberst Lcs janin des Morava-Corps, Wimpic' des Drlna Corps, Prolit dcs Reservecorps in Sumadija und Major Vlajkovic das Kommando des Frelwilligencorps. Vom Kriegsschauplätze sind bis zur Stunde, wo wir diese Zeilen schreiben, leine Depeschen, welche neueres berichteten, eingetroffen, doch glauben wir, ob-Wol die offizielle Bestätigung der Einnahme des Schipla« Passes dnrch die Russen noch nicht vorliegt, daß die dortigen Positionen für die Russen unhaltbar sind und die Räumung derselben wahrscheinlich schon geschehen sein dürfte. Vom asiatischen Kriegsschauplätze meldete uns der Telegraf einen neuen großen Sieg der Türlen auf den Höhen von Kizil Tcpe. Details fehlen noch. Hagesneuigkeiten. Der Schipla-Patz. Ueber den so heiß umlümpften Schlpla.Paß bringt dle „Presse" eine wesentlich an de« betreffenden Abschnitt de« Artikel« ..Kanitz' Valtan.Ueoergünge" im neuesten Hefte (1877, 9) von Petermann« „Geographischen Mit. theilungen" (Golha: Justus Perthe«) und an die Karte de« österreichischen Generalstabes sich anschließende Dar-stellung, die wir im folgenden vollinhaltlich wieder« geben: Von der wegen ihrer blühenden Industrie in ganz But-garlen berühmten Sladt Gabrowa, die etwa 1300 Häuser und darunter ganz stattliche Gebilude und Kirchen zühlt, und sozusagen eine einzige große Werlstütte darstellt — denn da ist lein Hau«, worin nicht irgend ein Gewerbe und nicht größtenlheilS mit Wassertraft getrieben wird, — führt die Straße nach Süden. Ganz nahe der Stadt nimmt die von Südosten aus dem Getm ge herablommende Iantra die Koseriza auf; in ihrem Thal führt die Straße auswärts, dicht an dem munter elnherrauschenden Bache hin, dessen Ufer auf vier Vcücken wechselnd. Da« malerischeste Vild am nördlichen Aufstieg zum Schipla.Paß bietet der Punkt, wo dle Panltscharta mit der Koscriza sich vereinigt; von allen Selten rücken hier stelle Wände weißen Kalkstein« zusammen. Die Straße verläßt darauf da« Thal der Koseriza, da« nach Südwest zu sich höher in« Gebirge zieht und in welchem weiter aufwärts zwischen dichtem ^ Waldesgrün noch die zerstreute Ortschaft Selenoderwo (grüner Baum) liegt, wo eine starte Holzindustrie be» trieben wird. Die Straße steigt, die südliche Richtung festhaltend, am Tschcrweni Vreg (rother Berg) hinan. Der rothe Thon desselben wechselt mit gelbbraunem Kalt, bis höher hinauf die Region des Schiefers folgt. Unter steilem Anstieg wird das erste Wachthaus (Ka-raula) erreicht. Tief unten in einem östlichen, zur Jan» tra sich senkenden Seitenthal liegt daS Kloster Sveti Eolol (heiliger Falte), zu welchem durch prächtigen Wald ein Weg der Paßstraße hinabführt. Dieser selber zieht sich über rothen Schleferthon und Mergel in zahmen Eurven zum zweiten (1033 Meter Meereshühe) und dritten Wachthaus (1246 Meter Meereshöhe) hinauf. Unweit des letzteren erhebt sich westlich der Straße der „Marko Kralsligrad Fair" (König Marlo's Burg» Hügel), der eine überraschend weite Fernsicht nach Nor« den bietet. Das Auge schweift bis jenseits Gabrowa und erkennt dort deutlich die beiden Slraßcnzüge, von denen der eine nach Selwi und weiterhin über Lowtscha nach Plewna, der andere über Drenowa nach Tirnowa führt und >ie direkteste Verbindungslinie einerseits nach Ruft« schul und Bukarest, andererseits nach OSman Bazar, Esti Dschuma und Schumla bildet. Nach Süden aber führt dieser Paß inS Herz der europäischen Türlei: nach Philippopel und Adrianopel. Die große Bedeutung des Schipla.Passes im Kriege leuchtet auf diefer Höhe wol jedem selber ein; sie findet auch in Lied und Sage ihren Ausdruck. Auf diesem Passe soll nämlich der viel-besungene Nationalheros der Südslaven, Marlo. das Gebirge gegen die Türlen gehütet haben. Eine kleine Strecke hinler dem höchsten Wachthause folgt die Einsattelung des Passes, deren Meereshöh: die österreichische Generalstabstarte zu 1318 Meter angibt, «aum hat man ihren schmalen scharfen Rücken erreicht, so taucht der Blick in da« weit gepriesene Rosenlhal von Kasanlil, das „europäische SchiraS". nieder. Zwei Wellen, sozusagen, liegen zu den Füßen. Nordwärts dehnt sich über Verge und Thäler elnlönig grünes Weideland, da> zwischen Eichen- und Buchenwälder, in denen man nur mit Mühe einen der verstickten, mit Kallplatlen gedeck. len arnlllchen Weiler der bulgarischen Gebirgsbewohner entdecken lann. Südwärts dagegen, au« mächtiger Tiefe, wlnll die ..Telne von Kasanlil", eine jenseits durch lanftgewellte Berge gegen die Südweststürme geschützte den^' "l"lU von Saatseldern und Rosengärten, zwischen n,^.', "" leuchtenden Wasserbändern durchzogen und von N"N" Nußbaumaruppen beschattet, zahlreiche türkische "«,cyl»sten mit rothen Ziegeldächern und welßen Mina- ret« zum Besuche einladen. Durch Zauber wähnt man fich plötzlich au« Europa nach Kleinasien versetzt. Thalabwärts geht der Weg zuerst in Serpentinen, dann aber in elner wenig gewundenen, steil abfallenden Linie auf sehr abschüssiger Trace. Verwitterte, graugrüne, gebogene und steil aufgelichtete Phyllitblbcke wechsellagern mit chloritischen und Kalkthonschiefern, dann folgt Horn. blende.Phyllll. Während man für den 600 Meter be. tragenden nördlichen Aufstieg von Gabrowa zur Paß-Höhe 4'/, Stunden rechnet, dauert der Abstieg zu dem 700 Meter tiefer gelegenen Dorfe Schipla am Südfuße höchstens eine Stunde. — (Spionage «m Arsenale.) Da« „Frembenblalt" bringt folgende Mittheilung Über gewifst Vorgänge ,m Arsenale: „Die »rsenaldireclion war znr Kenntnis gelangt, baß mehrere Diurniften eine Wißbegierde nach der Thätigkeit der obersten Leitung dieseS militärischen Institute« entwickelten, welche weder der Stellung noch dem bescheidenen Wirkungskreise von T°g< schreibern entsprach. Weitere Nachforschungen ergaben, daß zwei in verschiedenen Vureaur arbeitende Schreiber, Namens Nacht-nebel und goller, in elgenlhilmlichster Welse zusammen operier» ten. Dieselben hielten sich auch außerhalb ihrer Dienstzeit viel» fach im Arsenale aus und sammelten mit großem Eifer alle Daten, die mit dem Zwecke de« Arsenal« in Verbindung stehen. Man veifichert uns, daß die genannten Individuen die genau, eften «ufschlusse über die Fabrication der Uchatius-l^anonen. über die Leistungsfähigkeit des Arsen«!«, fern« ziffernmäßige Det°,l« Ub,r die Zahl der Veschilhe. die in den letzten Jahren verfertigt wurden, «ie viele derselben gegenwllrtig bn Vollenduna harren,c. sich zu verschaffen wußten und zu Papier gebracht haben. Selbstverständlich handelt es sich hz« nicht um e«ne bloße Ve-friedlgung der persönlichen Neugierde dieser Dinrniften; wir haben es vielmehr mit einer Affane zu thun, welche mit jener, die seinerzeit den Oberlieutenant Ertel um Eh« und Freiheit brachte, eine in der Sache gewisse Aehnlichleil besitzt. T« ist auch dleseSmal der Veamte elner auswärtigen hier accreditierten Macht, der gegenwärtig in Wien weilt, von dem wir zwar. «ie eS auch in der Natur der Dinge liegt, weder wissen noch be-Häupten, ob er sp°nla>, oder im «uftrage vorgegangen ist. welcher aber ledensalls die beiden Diurnisten in sein Interesse zu ziehe« verstand. E« ist unS nicht bekannt, auf welche Weise die Ve-Horde von den Um.rieben dieser Individuen erfuhr, doch wurde denselben durch rasche«, energisches Vorgehen ein ö" gesetzt Der «ine wurde im Vurean verhaftet, der «ndere verfuchte zu ent-fliehen und warf. während « da« Weite sutbte. einige Schrift, stücke von sich. welche seine Schuld klar darlegten. Der Flucht, versuch mißlang, er wurde noch im Hofe de« Arsenal« fest. genommen. Ueber die Antecedentien der Verhafteten «lsahren wir. daß Nachtnebel früher BicherheitSinspeftor war; bezüglich goller« fehlen uns vorläufig die Daten. Ebenso unbekannt ist " bls jeht. was weiter mit den Leuten geschehen ist. und in«. ^ besondere, ob die von denselben begangenen Handlungen Ub-l daS vorbereitende stadium hinausgeschritlen find und fohin v°m Standpunkte de« Strafgesetzes au« zur «eurlheiluna gelangen lünnen." — (Vin Schnelltr aber.) «u« V'llach, 24. »uanfl. theilt N»u der Vrazer „Tagespost" folgenden interessanten Sporlvorfall mit: ,P,e siebenjährige „Vonitä" Lipizaner Slut». F°lb 15 3. d,e fich in dem Vesitze de« Herrn Karl vrand hier befindet, hat im Neiuschnelllrabe wiederholt Erstaunliche«, ja Unglaubliche» geleistet. Sonntag den 19. d. M. jedoch fehle fie mehrere Herren, welche mit be» Postzug« Velden verliehen und Herrn vrand mit seiner „Vonilü" noch dort sahen, in unblschrtibliche» Erstaunen; denn bei ihrer Ankunft in Villach s»h" ste Herrn Brand im raschen, aber gleichmäßigen Trablempo vorllberfahren «Vonitk« halte in der Zeit von nur 30 Minuten einen höchst unglluftigen. gebirgigen Fahrweg von 2'/, Meilen abgetrabt." — (»nl,.Lulu«verein.) In wpzig ist in diefen Tagen ein au» Damen verschiedener Sl2no, belleheuder Verem gegen den kuru» und die Modethorheiten in» re»>en gerufen worden. Einer der ersten Vel,chlllsse l"» Verein«, der sich den Namen „Linsachh'il" beigelegt Hot, w« da« Tode«uilheil gegen die Schleppe. Der wievielte derartige versuch auf dem Vebielt der ibiode dies ist, wird schwer zu bestimmen sein — (Ein bestrafter Weinpanlscher.) In kudwig«. hosen lRheinbaiern) wutde der Weinhändler üudwig Vruun zu 150 Mail Geldbuße, eventuell 4s !«»<« Hof« vts,,r!h,ilt „«d zugleich die Vernichtung von etwa neun Fuder „Kunstwein", die! bei ihm mit Vcschlaa. belegt worden »aren. verfugt. E« ist d«s dte höchst: Strafe, auf welche nach kage der Vache und unferer gegenwärtigen Gesetzgebung "tonnt werden konnte. — (Im Hochfom » er erfroren.) «u« Königsberg in Ostpreußen wird v°» !?. August berichte,: Gestern f,UH nahm ein Wagenführer fei« einzige« 2'/»jährige« Tvchterchen ,n sich auf den Wagen, fuhr nach dem Ciewetl un» begann dort den Eislasten zu Men. Hiebe» war da« draußen spielende itiud unbemerkt ihm gefolgt «nd lief in den Ei»gäng,n umher. Vei der Eile, die der Vater h°lle, vergaß er da« Kind, fchloß die ThUr beS Li«well» und fuhr zur Stadt. Da fällt ihm nach etwa zwei Stunden plötzlich fein Kind ein, er j^, mit feinem Fuhrwerk zurllcl. reiht die Thüren des Keller« auf und — findet da«felbt al» Leiche. L« n»°r erfroren und trotz aller sofort an. gewandten ärztlichen Hilfe nicht mehr iu« Leben zurückzurufen. fokales. Nns dem Gemelnderathe. Lalbach. 27. August. (Fortsetzung.) GR. Dl. Vchaffer resertert über die verschiede, nen Reparaturen und Neuanschaffungen in der Realschule. GR. Laßnil beantragt postenweise Abstimmung. (Angenommen.) Post 1. Einleitung ber Gasbeleuchtung tn da« geographische Kabinett, mit einem Koftenaufwande per 25 fl., beantragt die Section zu streichen. GR. Laß nil spricht für die Bewilligung dieser Post. Im geographischen Kabinett seien sehr werthoolle Karten aufbewahrt, und da sei es gewiß nicht am Platze, daß der betreffende Professor mit einer Petroleumlampe herumhantiert. GR. Reg all bezweifelt, daß im geographischen Kabinett nachts Unterricht ertheilt werde, daher die Anschaffung unnvthlg sei und unterstützt folglich den G«-lionsantrag. GR. Klun: Ich muß den Anschauungen de« GR. Laßnil, als ob wir alles bewilligen sollten, was einzelne Professoren verlangen, entschieden widersprechen, denn diese Herren würden schließlich so weit gehen, daß sie von uns die Bewilligung eines Apparates verlangen würden, der an ihrer statt Unterricht ertheilen würde. Die Nothwendigkeit der Einführung der Gasbeleuchtung sei gar nicht erwiesen. Vizebürgermeister Dr. v. Schrey: Ich befürworte die Einführung der Gasbeleuchtung in das geographische Kabinett, da der dafür in Ausgabe kommende Betrag doch ein sehr kleiner ist. Wenn man sagt, man werde den Professoren mit der Heit alles bewilligen müssen, so erwidere ich darauf, daß es lediglich S»che des Gemeinderathes ist, weiteren Wünschen nachzukommen oder nicht. GR. Dr. Suppan: Ick, muß mich ebenfall« gegen die Bewilligung diese» Post erklären. Im geogrc», phischen Kabinette wird überhaupt lein Unterricht ertheilt und der betreffende Professor hat lediglich nur die Karten, welche er benölhiget, hervorzusuchen, »as leicht bei Tage geschehen lann. GR. Laßnil: Ich gebe den Herren nur zu be« denken, daß im Winter, wo der Unterricht nur bis 5 Uhr dauert, um welche Zeit es schon finster ist, der betreffende Professor das Kabinett zu seinen Studien benutzt und dazu doch gewiß Licht braucht. Referent Dr. Schaffer: Ich verharre bei dem Antrage der Section, welche, da die Nothwendigkeit nicht nachgewiesen ist, die Streichung befürwortet. Vei der Abstimmung wird der Sectlonsantrag angenommen. Post 2. 20 Stück Rahmen im Betragt von 10 ft. Die Section beantragt die Bewilligung der Poft. GR. Regall: Ich habe nichts gegen die Votie. rung dieser Post, wenn sie nothwendig ist, einzuwenden. Ich mvchte bei dieser Gelegenheit die Aufmerksamkeit b«s löbl. GemeinoeratheS nur dahin lenlen, daß alle slüdti« schen Arbeiten, welche mehr als 10 fl. belragen, im Offertwege hintangegeben werden, damit fich lein Gewerbetreibender beklagen könne, er sei von der Arbeit ausgeschlossen. Ich bitte daher, meinen Antrag zur Abstimmung zu bringen. Referent GR. Dr. Schaffer: Der Antrag des GR. Regali gehört nicht zur Sache und ist als ein selbst, ständiger zu behandeln, kann daher heute nicht zur Ab« stimmnng gelangen. Der Bürgermeister constatiert, er kbnne den Antrag RegaU's heute nicht zur Abstimmung zulassen. Vei der Abstimmung wird der Sectionsanlrag an» genommen. Post 3. Ein großer Kasten für da« Bibliothek«, zimmer im Kostenbeträge per 40 fi. GR. Klun: Ich habe gegen die Anschaffung de« Kasten« nicht« einzuwenden, würde aber nur den Wunsch aussprechen. bei Vergebung der Arbeit auf den Antrag des GR. Regali Rücksicht zu nehmen. GR. Po lot nil fragt, ob die Kommission con» statiert habe, e« sei wirklich jene Masse von Büchern vorhanden, welche die Anschaffung de» Bücherkasten« nothwendig machen. GR. Ziegler: Ich war Mitglied ber Kommls. fton und habe mich überzeugt, daß schon zwei Reihen Bücher in dem vorhandenen Kasten ftch befinden, daher die Anschaffung eine« neuen Kasten« dringend noth. wendig ist. GR. Po tot nil: In der hiesigen Lycealbibliothet stehen die Bücher überall in zwei und auch in drei Reihen. Es ist Sache de« betreffenden Vibliothelar«. zu wissen, wo die Vücher zu finden sind. Mir scheint, hier will man nur der Bequemlichkeit und Eleganz Rechnung tragen. Ich werde daher für die Bewilligung dieses Kastens nicht stimmen. GR. Regali: Der Kasten ist mit 40 fi. vltl zu theuer berechnet. Heutzutage bekommt man um diese« Geld scholl eine Herrschaft oder ein Bergwerk! GR. Ziegler: Die Preise sind dieselben, die bei der ersten Lieferung galten, und doch haben damals alle Gewerbetreibenden geklagt, sie Hütten bel der Arbeit verloren. Referent Dr. Gchaffer: Diese Kästen wurden schon gleich bel der ersten Einrichtung verlangt. Man hat sie damals gestrichen, mit dem Versprechen, fi< "ach und nach anzuschaffen. Daß der Kasten ein Adu« ist, darüber ist nicht zu einer Mittelschule vermehrt sich m" 1Am ^iget. Bei der Abstimmung wird diese ^l» 1616 Post 4. Verschiedene Reparaturen im Conflrenz-zlmmer im Vetrage pr. 3 fi. und Anschaffung von sperrbaren Tischen im Vetrage von 15 fi.; ersteres be« antragt die Section zu bewilligen, dagegen ist fie für die Streichung des Netragls für die Tische. GR. Ziegler: Diese verspcrrbaren Tische sind für die Professoren bestimmt, damit sie darin ihre Sachen aufhtben können. Ich beantrage, da die Ausgabe nlcht so groß ist, die Bewilligung dieser Post. GN. Klun: Die Professoren haben anderswo in den Kabinetten und Lehrzimmern genügend Platz, ihre Sachen aufzuheben. Ich unterstütze daher den Sections-antrag. Referent Dr. Schaffer vertheidiget den Sections» anlrag, welcher bei der Abstimmung angenommen wird. Post 5. Wandconsolen sammt Leisten für den geo» metrischen Zcichensaal mit einem Kostenaufwande pr. 17 Vulden 10 lr. ohne Debatte bewilliget. Post 6. Verschiedenes für da« physikalische Kabinett. Wegen nlcht genügender Motivierung abgelehnt. (Fortsetzung solgt.) — (Vemeindevorftandswahl in Tt. Ruprecht.) Vei der am 5. d. M. stattgehabten Neuwohl de« Oemeindevor» ftandes der Ortsgemeinde St. Ruprecht, im politischen «ezirle Vurlfeld, wurden d«r Realitätenbefiher in Feistrij Anton Sajc zum Gemeindevorsteher, die Orundoesiyer Franz Ttarit von Kroisenbach, Ios,f Iellenc nou Gaberiele, Michael Gupan« iii von Kroisenbach, Johann Denari von Sveljel, Vincenz Maih « n von Feiftriz, Franz Ursit von St. Ruprecht. Joses Verier von ilamnje und Franz St rule lj von Werch zu Oemeinderäthen gewählt. — lOfsizitr«»Snirtt.) Heute abends findet in der zlastnorestauration eine Offiziers'soirüe statt, bei welcher die Musil« l»p»lle des 53. Infanleiie»Negimenls lonzertieren wird. — (Theater.) In der nllchstm Thealersaison, welche, wie wir schon mitgetheilt, Samstag den 15. Geptember eröffnet wird, »erd« »i» «mter anderen Novitäten auch drei Operetten, ltjP. Opern, zu hllreu belommen, die wol ein allgemeines Inter» esse in Anspruch nehmen dürsten. In erster Linie glänzt als ganz besonderer Stern die Delib'sche Oper: „Der llilnig hat'« gesagt", sUr welche die Direction alle Opfer zu bringen verspricht, um sie »tlrdig in Szene zu setzen. In Wien wurde genannte Oper ulttlr der Direction Swobob» an der lomischen Oper ausgefühit und «rrana ob ihrer wunderbaren Musil und ihrer reizenden In« ftrumenlierung halber einen glänzenden Erfolg — welcher übrigens durch die Pariser Aufführung, wo „Der König hat's gesagt" 200 «epnjen erlebte, mehr als begründet war. Ferner sind eö zwei Operetten von heimischen Komponisten, welche populär we» den sollen und von welchen sich die Direction großen Erfolg ver-spricht. Max Wolss melodienreiche Arbeit „Die Porträt« da me" feiert jetzt in Berlin Triumphe; doch tonnte diese Ope« reite, obwol sie in Oraz der Suppö'schen „Fatinitza" gefährliche Honcurrenz machte und täglich vor allen Häusern gegeben wurde, in Wien, wo das Publilum durch den hereinzubrechendro« henben Concur« des Theaters schon mißgestimmt war, es zu keinem «clatanten Erfolg bringen. In Verlin macht „Die Porträidame" schon feit zwei Monaten ausverkaufte Häuser. Die dritte im Vnnde ist «enlö's kolossal« AuSstattungsoperette „Der See» labett", welcher sich seit eine« halben Jahre eines solchen Er-folges erfreute, baß derselbe von fast allen großen Vilhnen zur Aufführung angenommen. Viele technische Schwierigkeiten sollen sich der Aufführung dieses Wertes entgegenstellen, allein die Di. rection versichert uns, daß sie sich davon nicht abschrecken läßt. Im ganzen wirb das Publikum in dieser Saison »it 7 ne l«n Operetten Velannlschaft machen. — («lpennerein.) Die diesjährige Olneralversamml luug de« »lpenuerein«, welche in dem sreundlichen Städtchen Traunstein abgehalten wurde, verlief in ebenso gemüthlicher als anregender Weise. Das Corp« der Vergsahrer ist ein fröhliche« voll, welche« nicht nur Verge, sondern auch Wein, Weib und Gesang von möglichst lustiger Qualität liebt. War daher der sogenannte festliche Theil animiert wie immer, fo wurde aber auch in den Sitzungen mit unverdrossener Ausdauer gearbeitet. Die Hauptversammlung togte volle acht Stunden, denn es standen mehrere wichtige Fragen auf der Tagesordnung. Line lange ^e» balte entspann sich über die Frage, ob der Verein mit Rücksicht aus bi« neue Speziallarte des militär«geogr»phischen Institut« seine weitere kartographische Thllligleit einstellen solle. Die Ma« jorität war gegen die gänzliche Einstellung, und wurde beschlossen, es der jeweiligen Generalversammlung zn Überlassen, welche Oe> biete larlographifch behandelt werden sollen. Der Lenlralausschuß wurde fern« ermächtigt, größere Kunstbeilagen im Subscriptions» Wege herauszugeben. Vehuf« Vrllnbung einer UnterfiÜhungslasse für verunglückte Vergführer wurden 2000 Vlarl au« dem Vereins» vermögen bewilligt. Nn Subventionen wurden im ganzen 7350 Oulden und 1000 Marl votiert; davon entfiele» für Tirol 3750 Vulden, für Salzburg 2500 Oulden. fur Ooet- und Niederofter. reich 1100 Gulden. Der Kassenstand ist ein sehr befriedigender; der vnrhandeut Utberschuß beträgt Über 13.00) Marl. Das Vud-get wurde wie bisher mit 60 Peijlnt ldlr auf 42,000 Mail ver» anschlagten Einnahmen) für Publicationen, 25 Perzent für Weg« und Hüllenbaulen, 10 Perzent Regie, 5 Perzeut «eserve festgestellt. Als Ort der nächsten Generalversammlung wurde Ischl beflimmt. Die alpine Ausstellung zeichnete sich durch ungemeine Reichhaltig» leit an Objekten au«; vortreffliche lllustlerische Arbeiten sowie neue praltische Nusrllstungagegenstände waren in Fülle vorhanden. Bei dem Festdiner wurde vom Vizepräsidenten Arnold der Toast auf den Kaiser von Oesterreich ausgebracht. — (Agiozuschlag.) Vom 1. September d. I. ab wird der Agiozuschlag zu den hievon betroffenen Fahr« und Fracht-gebüren jener Vahnanstalten, welche zur Eiuhebung eines «giozuschlages berechtigt sind nnd von diesem Rechte Gebrauch machen, mit 8 Perzent berechnet. Hiedurch wird die bestehende lheilweise Einhebung eine« lüperz. Agiozuschlage« im Personen , Güter, und Cilgut.Verkehre der t. l priv. Hüdbahn-gesellfchaft nicht berührt. Die zugunsten de« Publilum« be» stehenden Ausnahmen von de, Elnheoung eine« Agiozuschlage« überhaupt, sowie uicht minder jene Abnahmen, welche durch die Fixierung eme« Mokimal'Agioiuschlage« für gewisse Artikel auf emigen Vahnen zur Eiuhebuug gelangten, bleibe» mlverändirl. — («Heim at".) Die soeben erschienene Nummer 48 r>c« illustrierten Familienblaltc« „Die Hei mal" eulhäll: Da« Hau« Fragstem. Ruman von Friedrich Uhl. (Fortsetzung.) — Daß ich Dir oft ins Äugt sehen . . Gedicht von Louaro Vamhaber. — EmeHelbm. Nonelle von T. v. Vcrlepsch. — Zur Rubens-Feier. Von Oslar Verggruen. Mit Illustratlon: Rubens und seine erste Frau. — Spitzen. Von Dr. S. Pick. - «ruchstucke au« Touriste»-briefcn. Von Vernarb Wall. — Der Graf von Hadsburg. Ori» ginalzeichuung oo» Alexander Wagner, («u« Hallberger« ,llu« slrierler Prachtausgabe von Schillers Werten.) — Am we,sjen Nil. Eiu asrilamsches Z°nenb,ll>. Von licnst Marno. (Mit Illustration.) — Tiroler «lbchützenleben. Voi, Ludwig o. Hörmann. Au« aller Welt. Neueste M (Original. Telegramme der „Kalb. Hei lung.") Konstantinopel, 28. August. Die „Agence Haoa«" meldet: Suleiman Pascha bemächtigte sich der Berjchan. zungen am Eingang: de» Bchipta.Passes, ist aber noch nicht Herr des letzteren. Die gestrige. Schlacht war dle blutigste, besonders auf russischer Seile. Petersburg, 28. »ugust. (Offiziell.) Aus Gorni. studen vom 27. d. wird gemlldrt: Seit gestern mittag« und heute schießen die Türten am Schipta-Passe wlnig. Die Russen behielten alle Positionen. Die Türten setzten ^ sich an den umgebenden Vergen fest und lämpfen ein. ander abwechselnd; sie bringen das Wasser auf Eseln herbei, Proviant, Palronen, Gcblrgsgeschütze auf Ochsen, und wo für Ochsen der Durchgang unmöglich ist, wer» den Bulgaren zum Schleppen gezwungen. Budapest. 28. August. (Fruchlbörse.) Prima-Weizen, 80 Kilo effectio per Hektoliter wiegend, lostet 12 fl. 60 lr. per Meterzentner; Usance.Weizen lift. 20 lr.: Umsah 15,000. Telegrafischer Wechselkurs »I'M iitt August Papier «Rente 63 75. — Silber» Rente 66 60. — Gold-Rente 74 40. — 1860er Staats.'Xnlehen 112-—. — Vanl'Aclien 830. — Kredit««clien 194—. - London 120—. — Silber 105'-. — «. l. Wllnj-Dulaten 5 72'/.. — 20« Franken-Stucke 9 62. — 100 «teichsmall 59 05. W,en. 29 August. Zwei Uhr nachmittags. iVchluhlur'e.) «reditaclitn »94- . >««0er i!°se 112 10. 1»se 135 25, ofterreichillbe Riule «u Papier 63 75. Ktaalsbahn 260 50. liord» babn 188 75, 20. Franlenftülle 9 62, »ngarilchl Kredilacli^n 188 75. üfterreichlsche ssrancubaul——. »Nerr«chischc Anylobanl 8450. Lombarden 68 25, Unionbaul 5950 austro-orieulalilchr Vanl ——, Lloybactlen 364—, aufir»,ottom»nische Vanl —'—, tUrllsche Lose 15—, Kommunal. «nlehen 93 — . ««pM« — —. Voldrente 74 85. _________^ Angekommene Fremde. Am 27. August. . H,ttl Ttadt Wien. gebal. Private, Vischoflack. - I««««, Pfarrer, Tichern. — Schlaß, Veneralralh; v. Slbivizhofsen, Oberlieutenant; Vreßman, Reisender: Dr. Bacher, Redacteur; Tchediwy. Ksm,, und Oftermann. Wien. — Luzzalto. Ir,efl. — Lute, Leoben. — Finl, Hoflieferant, Vraz. — Dr. Oster- tag. Sessana. — Michlftädler, trieft, Hotel Elefant. Lengyel. Ksm., Siofol. - Schwara. Ind«n- bürg. - Rosenauer. «ürz. — Pojenel. Maunitz. - W'lfelt. Oberingenieur. Steyr. — Pseifer, Trieft. — Turlovii un° gurhaleg. Kslle.. und F.schl. Wien. ^, Hotel Gurova. Vlawatzty, Trisail. — Iuvanovit und Pla- sei, Aatschacd. — Majhenii. Psarrer. St. Nilolai. ^. «ehren. Plechacz, Wien. - Vayte. Kroazien. - Morelli, Udine. Kaiser von Oesterreich. Stieß, Handelsm., Wien. — M«' lit nnd Spindler, Laidach. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^ 7Ü.M«. 739« -l-13, O. schwach Nebel 28. 2 « N. 7»8.!,, 4-26.» O. schwach heiter 0.o« 9 „ Ab. 737.l.z ^ 19.4 0. schwach mondhell Anhaltend heitere Tage und Nächte. Da« Tagesmiltel der Wllrme > 19 7». um 2 2' über dem lNolmale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vamber» Dr. Friedrich Kecollachcr zeigt seinen verehrten Clienten an, daß er von seiner Urlaub«-reise zurückgekehrt ist und seine Verufsgeschilfte wieber aufgenommen hat. » Danksagung. > W Ftlr die vielen Neweise herzlicher Theilnahme schon W M wilhrend der Kranlheit als auch beim hinscheiden W M unserer innigstgeliebten unvergeßlichen Tochter, resp. W ^ Schwester M > Marie Perleß > W spreche» wir sllr die vielen und reichen Kranzspenden. ^ « sowie auch sllr die zahlreiche Vegleitung unseren tief- W ^ sten Danl aus. W W Die trauernden Hinterbliebenen. W ^ Vom tie»sten Schmerze gebeugt, geben die Oe» ^ ^ serliglen di« höchst betlubende Nachricht von dem Hin» W ^ scheiden ihres innigstgeliebt,» Gallen, respective iUlllti«, W ^ Schroiegervaler« und Großvater«, Herrn W > Andreas Zlegnar, > ^ t. l. Beamten in Pension, ^ W welcher am 25. Auzust 1877 um 8 Uhr abend« nach M ^ längerem schmerzvollen i.'e>den. versehen mit den hei- W ^ ligen Sttlbesalrnmenten, im 74. Lebensjahre selig im W ^ Herrn eulschlaseu ist. W ^ Die irdische Hlllle dc» theueren Verblichenen wird W « Mlinlaa den27. d. M. nachmillliqs um 6Uhr vom H M Vlsria Eteanar. °l« Oa«!,,, — ssranz Ttennar. W M l. t. «eamler. im» ssellr Stestnar, l. l. l!ehs,r. als M M Söhne. — Iosefine, verehelichte Globocnil, °l» > M Tochter. - Franz wlobocnil, l. l. Pl°,'ss°r. a!« W ^ Schwiegersohn. Maria Etcgnar und Vlltorla W W Stegnar °l« Gchw,sqsl!üchler. - ssranz. Mlna, W W CyrlllVlobocnil.-Ualmund.VtttorinEtesnar. W M — Vlarla Etegnar al« Entel. <^ls(Nv(l!(«7l. Wien, 27. August. (1 Uhr.) Die Vürse eröffnete in sehr günstiger Stimmung, welche sich im Verlause etwa« schwächte, ohne ,u einer namhaslm Kulseinbuße ,u M"' P«pi««Me........K39b 6405 VUberrente........6ft«lz .... 11875 11925 " »?^. ' «......^" 7b 185 25 Uu>. Pril«ln,.«ul......7h _ 7H25 «rediwL..........18,75 ißgh^ «..d«ll«.«. '--... 13 50 13 7b Vr»»l«n»»leht» ber «t«dt «leu l»2t»(i 93 — Dan«n>>»tt9nlierun,»««,sl , . 1042t» 10475 D»m»neN'Hs»adbr,efe .... 180— 140 -Oefterltichifch« Vchetzschewe. . 99 90 10010 Ung. «isenb»hn»«nl.....98 50 99 - Ung. Sch«tzb«n« v«« I. 1874 108- 108-^ >uleh«n b. Gtadtgemnude Wl« »V. V.........9« 50 9675 «rB»>e»tl«ft«»«»-VHllORtt<»e«. V,h««n..........103— — — «i«b««sterreich.......10».- - - G«lil«N..........84 75 V5 »0 «iebenbürgt».......7890 7430 Temeser Vanat......74t>0 75 — Ungarn..........?4 75 75 25 «etinl »,» vslule». »n,l«.»fttrr. Va»l..... »425 8450 «rebit«>ft«lt........ 186 25 158 50 Dlpofttenbnnl....... 13l» — 186 — «reditsnftall. nn,«r..... 181 40 181 b0 ««lompte.Anstalt...... 680 — 690 — «»tionolbant....... »3« - »35 — vester,. Vaulgesellsch»ft . . . — — - — Unlonb»nl ........ K950 «U - «erlehrsbanl ....... 92— 94 - Nlener Vanlverein ..... 6b— 6550 «lctlen von Transport-Nnterneh-«nnge». »lftld.Vahn........113 — 114 — D»u»nerger Vahn . . 100 25 100 50 k«nbe«'«zerno»itzer Vahn . 12150 1«2 Ll°yd.«estllsch.......865 - 867 - Oesterr. «ordwtftbahn .... 118— 114 — «udolf»«V«»hn.......1112b ll,75 Gtaalsbahn........«6l - 281 2.^ VUbbahn.........«»- «950 Theiß.Vahn........190 50 19» - Ungar.'galiz. Verbindungsbahn 90 75 9125 Ungarische «ordoftoahn . . . 109 50 110 — Wiener Tram«ay.«ls«llsch. . 96 b0 97 — Pfandbriefe. «llg. Vst. Vobeulredilanst. (l.Gold) 104 — 104 50 ^ D » (i.«.«V.) 88— 88 25 «atlcnalbanl........97 75 98 - Ung.Vodenlredil«InftilutlV..V.) 90 7t» 91-- Prlorltitts-Vbllgationen. «llsabelh'V. 1. «m.....9875 94- ßerd.-Nordb. in Vilber . . 107 — 10750 Fr»n,'I°stph-V»hn.....89 — 8925 »al. »arl.rnbwi«,«.. 1«m. 101 b0 lN«'^ Oellerr. ««l»»ell.Vahn 88 - °". «lebenbllrger Vahn..... 64 50 ^ ^ Staatsbahn 1. »»...... ,54- o;Z «"«"ahn .8./....... 107 - '«H » 0'/,......VI «»' ^ «üdbahil, Von«......—'— " Ve»ise». «uf deutsche Plätze..... b«i!> «^ London, lnrz« Sicht..... "» ?" UsO <«nb°°I lange Sicht .... "0 10 '^^ Pari» .......... 47 7b » Geldsorte». Dulatm .... bfi.71 lr. bft.A l «ap«le°n«d'«r . . 9 , 62 , 9 - b, Deutsche «eich»- ^_ «5 ^ banluol« . .59.- ",A"?3 5 «ilbergnldm . . 105 .- - "5 - ^ «rainischt «rnndentlaNnngs.oliligatl«««" «livatnoliernn«: «eld SO-. l»«e - - «l«ckt»««: U» 1 Uhr «0 «innt« notieren: Papierrent« 6389 bis S39H. Silberrem» »»680 di« «7 -. »«lbrente 7485 bi« 74 9ü. ««di< 18690 bl« 19710. «ngl« s^7b l »485, 22!» 130 - »i« 1803b. ««V«l«n« »63 bi« 8 64. Silber 1.05 40 bt» 10b b0. ^