Was war also natürlicher, als daß das Beispiel Italiens auch die Freunde wissenschaftlicher Forschung in Laibach verlockte, einen ähnlichen Versuch zu wagen, und so entstand 1693 btc „Academia Operosorum«, der Verein der Arbeitsamen, ganz in italienischem Geschmacke. Zwei Mal flackerte diese Akademie zu neuem Leben ans, leider jedesmal nur ans ganz kurze Zeit. Widrige äußere Umstände und außerdem der Mangel an einer stetigen Anzahl von Freunden der Wissenschaft und Gelehrten war der Grund, daß die Akademie nicht dauernde Wurzel fassen konnte. Ich werde nun in Folgendem alle jene Daten zusammenstellen, welche über diese Akademie bis ans uns gelangt sind. Die bezüglichen Quellen fließen äußerst spärlich. Beinahe sind als solche lediglich die auf die Gründung bezügliche Notiz bei I. G. Thalberg: „Epitome Chronologien, continens res memorabiles, nobilis et anliquissimae urbis Labacensis«, 8. 1714. p. 88, und die unter dem Titel „Apes« im 1.1701 erschienenen, später ausführlich zu besprechenden Gesetze der Akademie, wovon sich die Original-Handschrift auf der k. k. Theresianischen Bibliothek in Wien befindet, zu bezeichnen. Auf diese Quellen fußt sowohl die Darstellung bei Ignaz de L n c a: „Geographisches Handbuch von dem österreichischen Staate«. 11. Bd. Wien 1790, p. 127—133; im „Laibacher Wochenblatt, zum Nutzen und Vergnügen" 1806, Nr. XX und XXL „Entwurf einer Geschichte der ehemals in Krain bestandenen Gesellschaften der Opcroscn und des Ackerbaues. Erster Abschnitt: Akademie der Opcroscn in Laibach"; und endlich in den „Annalen der fats, fön. Landwirthschaft - Gesellschaft in Laibach. Jährg. 1822 und 1823.“ Laibach 1830, p. 1—7. „Vorcrinnerung, rcdi-girt durch Hermann Schanda: Die Akademie der Opcroscn in Laibach.« — §. 3. Die „Academia operosorum« wurde im 1.1693 in Laibach gegründet. Die einzige Stelle, welche darüber Nachricht gibt, finden wir in Thalbcrg's Epitome: „Anno 1693 conditur Celebris academia Operosorum Labaccn-sium in Jasonea urbe, pia in Apollinem idolatria, ac immarcescibili Pieridüm applausu.« Joh. Bapt. Prešern, Domprobst in Laibach, wird für den Stifter derselben angegeben, wozu Thalbcrg thätig mitgewirkt hat3). Nicht so eitel, für einen Verein von Gelehrten gelten zu wollen, wählten ihre Mitglieder die Bienen zu ihrem Symbol und nannten sich, indem sie ihren Fleiß nachahmen wollten, eine Akademie der Thätigen oder Fleißigen, Academia Operosorum. Sie sammelten den Honig der Gelehrsamkeit aus den Blumen der wissenschaftlichen Felder 4)." Die ersten acht Jahre begnügten sic sich, nur im Stillen zu wirken; dann aber traten sic hervor, hielten im 1.1701 am Landhanse ihre erste feierliche Versammlung unter dem 3) De Luca, p. 127. Mittheil, des histor. Vereins 1860, p. 48. 4) Leges Academiae Art. 1. Einweihungsrede bcS Dr. Floricuww von 1701. — Laib. Wochcnbl. — Annalen der k. k. Landw.-Gesellsch. Vorsitze des bereits genannten Domprobstcn Joh. Bapt. Prešern, wobei Dr. Floriancic die Festrede hielt, und machten ihre Gesetze, ihre Namen und ihre Symbole öffentlich bekannt. Das bezügliche. Merkchen, mir nur in einem auf der Studien-Bibliothek zu Laibach befindlichen Exemplare bekannt, führt den Titel: „Apes Academicae Operosorum Labacensium, sive Institution, Leges, 'Šcopus, Nomina et Simbola novae Academiae sub Apmn Simbolo Labaci adunatap, örbi Literario exhibitae; cum oratione inaugural! in primo conventu publico ad procures Aemönae dicta. -— Brevis in volatilibus est Apis, et inslilium dulcoris habet fruclus illius. Eccl. 11. v. 3. ■— Cum liceniia Superiornim. Labaci. Ex Typographeo Mayriano Inciyti Ducatus Carnioliae.“ 4l°- 30 nnpaginirte Seiten. Der Inhalt dieses interessanten, seltenen und kostbar nnsgestattetcn Büchleins ist: Auf das Titelblatt folgt das Symbol der Akademie: Der Adler mit dem Herzogshute trägt in seinen Klanen ein aus Arabesken und Blumen gebildetes Wappenschild, das in seiner Lichtung vorne einen Bienenstock mit schwärmenden Bienen und tut Hintergründe die Stavt Laibad) mit dem Schloßbcrgc enthält. Im obern Theile (dem Lufträume) flattert ein Band, daö die Hälfte des Spruches der Akademie enthält, dessen zweiter Theil unter dem Bilde sick) befindet. Dieser akademische Spruch lautet: »Nobis et aliis operosi« — „für uns selbst und für Andere thätig." Hierauf folgt eine poetische Verherrlichung des akademischen Symbols; dann die Gesetze (Statuten) der Akademie; die bereits erwähnte Festrede, welche Dr. Floriancic im I. 1701 bei der öffentlichen feierlichen Versammlung im Landhanse hielt. Diese (lateinische) Rede bespricht den Zweck der Akademie und sä)licßt mit witzigen Spielereien über die Namen sämmtlicher Akademiker, z. B. Dr. Gotschccr hatte den Beinamen „Candidus« erwählt, Von ihm sagt nun die Festrede: „Candidus operosis nobis proprie d i c a n d u s suit, quod d i s c u n d a fit proditurus nobis atque aliis profutura.« Es folgt das Verzeichniß sämmt-liä)cr Akademiker und ihrer akademisihcn Namen, und dann Blatt mit Blatt das irgendwie auf die Bienen beznghabende Symbol jedes Einzelnen von ihnen und sechs damit im Zusammenhange stehende lateinische Verse (Epigramme). Die Jahreszahl 1701 ist zwar nirgends ausdrücklich beigefügt, aber im Titelblatte und in den Schlußworten der Festrede sechs Mal chronostiÄsch enthalten. Mit Recht wurde bereits wiederholt bemerkt 5), daß man von den Absichten der Gründer dieser Akademie keine getreuere und mehr klare Idee geben kann, als durch Mittheilung ihrer Statuten (leges), welche — obgleich sie in prägnanter lateinischer Original-Fassung noch bei Weitem richtiger den ursprünglichen Gedanken wiedergeben ■— des allgemeinen Verständnisses wegen hier doch übersetzt folgen mögen. — 5) Laib. Wochmbl. — Aimal. d. k. k. Landw.-Gcscllsch. 11. cc. §. 4. Statuten der Akademie: I. Sowie die Erweckung und Förderung literarischen Strcbens der Endzweck jeder Akademie ist, so setzt sich auch die Laibachcr Akademie, welche sich des Sinnbildes der Bienen erfreut, vornehmlich diese einzige Aufgabe, nach Art der Bienen, die Blumen verschiedener Autoren zu kosten und gleichsam in einen Stock zusammenzutragen. II. Es steht aber jedem Einheimischen und Fremden, welcher die Humanitäts- oder höher» Wissenschaftszweige pflegt, frei, dieser Akademie bcizutreten. lii. Wer also seinen Namen diesem Vereine beigesellen will, soll sein Anliegen dem Präsidenten der Akademie oder irgend welchem Akademiker eröffnen, und wenn er aufgenommen ist, sich irgend ein auf die Bienen anspielendes Sinnbild wählen, auch einen akademischen Namen annehmen, welchen er entweder allein oder seinem eigenen Zunamen beigefügt, bei Drucklegung, seiner Werke gebrauchen wird. IV. Damit aber die Privatarbcitcn aller dieser Einzelnen zum allgemeinen Nutzen gereichen, wird es Sorge aller Akademiker sein. Alles das anzumerken, was sie nach ihrer Lebensart oder Profession Merkwürdiges in den Büchern werden gesunken haben, und diese ihre Auszüge in jedem Jahr der Akademie vorzulegen, welche sohin von einem Mitgliedc zu ordnen und unter dem Titel: „Gelehrte Abhandlungen der Gesellschaft der Operosen", im theologischen, juridischen, mcdicinischen, politischen ic. Fache, dem Drucke zu übergeben sind. Y. Um aber in diesen Sammlungen die chronologische Ordnung nicht zn stören, werden sic eö sich angelegen sein lassen, im ersten Jahre Jenes zu schreiben, was sich im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt in der theologischen, juridischen, medicinischcu, politischen oder einer andern Wissenschaft, welche sic studircn, ereignet hat; im zweiten Jahre das, was im zweiten Jahrhundert und sofort, damit ein Jahrhundert nach dem andern gedruckt werde. VI. Neben dieser gemeinschaftlichen Besorgung der vorerwähnten Sammlungen, für welche Jedem seine besondere Beschäftigung vielfältig Gelegenheit bieten wird, hat Jeder irgend ein Wcrkchen ans einem Fache, das seinem Berufe und Talente nahe liegt, zum Drucke vorzubereiten und nach geschehener Revision von Seite der akademischen Censoren herauszugeben. VII. Zu diesem Ende erwählen die Akademiker mit Stimmenmehrheit den immerwährenden Präsidenten, dessen Pflicht cs ist, den Vorsitz zu führen, die Sitzungen anzu-orducn, Zweifelhaftes zu entscheiden; dann den Vice-Präsidenten, als seinen Stellvertreter, im Falle der Abwesenheit oder seines Abganges; den Schriftführer (Notarius), dessen Aufgabe es ist, die Protokolle zu führen, das Siegel und die Sinnbilder der Mitglieder aufzubewahren; endlich drei Censoren der Druckschriften, einen aus der theologischen, einen aus der juridischen und einen aus der mcdieinischen Fncultät. VIII. Damit aber den Liebhabern der Wissenschaften der gelehrte Vorrath nach und nach herbeigeschafft werde, wird auf Kosten der Akademiker eine öffentliche Bibliothek errichtet werden, zu welcher Jedermann der Zutritt freistehen wird, und für deren Ordnung und Besorgung ein Bibliothekar bestellt werden wird. IX. Vier Mal zum wenigsten im Jahre werden Privat-Zusammenkünfte stattfinden, deren Ort und Zeitprmkt der Präsident bestimmt. Hiezu haben die anwesenden Akademiker fleißig zn erscheinen und darin über die Angelegenheiten der Akademie und über die Gegenstände der öffentlichen Versammlung zii verhandeln. Diese öffentliche Versammlung aber wird ein Mal im Jahre angeordnet werden; hiezu werden die Honoratioren und der Adel der Provinz und gndcrc Liebhaber der Wissenschaften eingeladen, und bicbei nach Maßgabe der Zeit, und der Umstände akademische Reden und gelehrte Abhandlungen vorgetragen werden. §. 5. Mitglieder der Akademie waren 1701 die Nachbenannten, denen der akademische Name in Parenthese beigefügt ist: Präsident der Akademie: Joh. Bapt. Prešern, Dr. der Theologie, Domprobst (Rusolutus — der Entschlossene). Anton Friedrich v. Naab zu Nabcnhäimb, Schrnnnen-Gerichtsbeisitzer und Landeshanptmannschafts - Seeretnr (Rectus — der Gerechte). Carl Heinrich Schweiger, Schranucn-Gerichtsbeisitzer (Taci-turnus — der Schweigsame). Carl Josef Kappus v. Pichlstain, Secretär deS Viccdom-amts (Exquisilus — der Vortreffliche). Franz Erasmus v. Hohenwart, Erbmnndschenk von Arain und Schrannen-Gcrichtsasscssor (Innubus •—der Ehrlose). Franz Wilhelm o. Zergollern, Landstand von Kram (Dcli-catus — der Angenehme). Georg Andreas Gladich, J. U. D., Domherr (Inemtis — der Wehrlose). Georg Andreas Freiherr v. Gallcnfels, Dr. der Theologie,' Erzpriester in Obcrkrain (Gelatus — der Eisige). Georg Sigismund Pogatschm'g, Med. Dr. (Sollicitus — der Besorgte). Johann Andreas v. Coppini, Landstand (Adullus ■— der Mächtige). Johann Anton Thalnitscher v. Thalberg, Dr. Theo!., Domdechant und General - Vicar (Sedulus — der Emsige). Joh. Bapt. de Werloschnig, Arzt zu Nied in Baiern (Foe-cundus -— der Fruchtbare). Johann Berthold v. Höffcr, Schrannen - Gcrichtsassessor (Devius — der Verirrte). Johann Caspar Corusi, Arzt (Acuminosus •— der Scharfsinnige). Johann 'Daniel v. Erberg, Schranncn-Gcrichtsassessor und Landes-Sccrctär (Fidus ■— der Treue). Johann Georg Gotschecr, ,1. U. D. und Bannrichter (Candidus — der Glänzende). Johann Georg Thalnitschcr v. Thalberg, J. U. D., Mitglied der Akademie zu Bologna (Providus — der Vorsichtige). Joh. Jacob Schilling, Dv. Theo!., Pfarrer von Krainburg (Sedatus — der Ruhige). Joh. Rudolf Coradnzi Freiherr v. Halbcrstain, Schranncn-Gcrichtsasscssor (Generosus — der Edle). Joh. Stefan Floriancic, J. U. D., Advocat und Landes-Sccretariats-Adjunct (Tinnulus •— der Klingende). Marcus Gerbe;, Arzt und Mitglied der kaiserl. Leopold. Akademie (Inlentus — der Aufmerksame). Marcus Josef v. Pcrizhoff, ständischer Archivs-Director (IndifTereris — der Gleichgiltige). Maxim. Leopold Rasp, Dr. Theo!, und Pfarrer von Stein (lndcfessus •— der Un ermüd etc). Franz Rav. Androcha G) Freiherr v. Andros (Redivivus — der Wiederbelebte). Franz Christof Wogathci, Secretär des Vicedomamts und Fiscus zu Laibach (Congruus — der Schickliche). Joh. Bapt. Felder, Schranncn-Advocat (Yerendus — der Ehrwürdige). Alex. Sigism. Thalnitschcr v. Thalberg * * 7), Dr. der Rechte zu Perugia. §. 6. Ob die Akademie in dieser Periode ihres Bestehens regelmäßige Jahres-Versammlungen — außer der von 1701 —abgehalten hat, ist nicht bekannt. Die beabsichtigten „Gelehrten-Abhandlungen" („Leges«, Art. IV) scheinen nicht zu Stande gekommen zu sein. Dagegen hat sich ihre Thätigkeit auf andere Weise sehr erfreulich mani-fcstirt. — In Gemäßheit der int achten ihrer Gesetze übernommenen Verpflichtung haben sie die Bibliothek im bischöfl. Alumnathause, welche später in das Schulhans - Gebäude übertragen wurde und die Basis der noch gegenwärtig bestehenden Studien - Bibliothek bildet 8), dem öffentlichen Gebrauche gewidmet. Beweis dessen der Stiftbricf ddo. 30. Mai 1701, welcher darthnt, daß Fürstbischof Sigmund Graf v. Herberstein, Domprobst Job. Prešern und Dom-dechant Joh. Anton v. Thalbcrg, mit Hinzusetzung eines Capitals von 2000 fl. zur Dotirung eines Bibliothekars, die ersten Geschcnkgcber waren. Später wurde sic durch das Vermächtniß der Privat-Bibliothek des Max Freihcrrn v. Rasp und zweifelsohne auch durch Geschenke anderer Mitglieder vermehrt 9). Ucbcrhanpt ist es bemcrkenswcrth, daß der Geschmack an Wissenschaften und Künsten gerade um jene Zeit, als die Akademie blühte, einen in Laibach seltenen Schwung nahm. Alle aus dieser Periode erhaltenen Werke strotzen von classischer Erudition. — Und obschon sich die Akadc- ") Die folgenden brci, die im Verzeichnisse der »Apes« fehlen, nach dem Laib. Wochcnbl. 1806, Nr. XX. 7) Mittheil, des histor. Vereins f. Staut 1860, p. 48. 8) Mittheil, des histor. Vereins f. Stain 1857, p. 61. °) Annal. der k. k. Landw.-Gcfcllsch. I. c. miter, nach dem Genius und Geschmack ihres Zeitalters mehr mit änigmatischcn Träumen und witzigen Spielereien als mit thätigem Forschen nach Wahrheit und nützlichen Kenntnissen beschäftigten, so hat doch die damalige Literatur manches Gute von ihnen aufzuweisen. Selbst die akademischen Namen, die uns heutzutage ziemlich gleichgiltig erscheinen können, hatten damals so weit ihren Nutzen , als sie den Unterschied der Stände, „den die Wissenschaften (wie cs int „Laib. Wochenblatt" I. o. heißt) schlechterdings nicht vertragen," unter ihnen aufhoben. Von hervorragenden Leistungen einzelner Akademiker sind anzuführen: Marcus Gerbe; gab zwei Bände seiner Erfahrungen in der Arzneikunde, unter dem Titel: „Impli-calum extricalum mvdicum, seu de morbis complicate. 8. Labaci 1692.« Andreas Glad ich bearbeitete dieKirchengeschichteKrain's: »Vetus et nova Carnioliae ecclesiaslica memoriae.« Das Manuscript ward nie gedruckt und wird im Domcapitcl-Archiv aufbewahrt. Zur Verzierung der Auflage, die eben veranstaltet werden sollte, ist von Julius Qnaglia ein Titel-kupfer in Octav-Format bereitet worden. Ein Abdruck davon befindet sich in der Lustthaler Bibliothek. I. G. Thalnitschcr v. Thalbcrg schrieb, außer dem bereits vorerwähnten „Epitome Urbis Labacensis«, noch : „Theatrum Chymicum.« Amsterdam 1693. — Cypressus Labacensis (Manuscript, 1688). •— Historia Calhedralis Labacensis (Manuscript, 1701), und übersetzte «Frianl. Kriegsbeschrcibnng" aus dem Italienischen des Blasius Rith de Calenberg 10). Ein Werk des Alexius Sigism. Tbalnitscher v. Thalbcrg führt P. M. Pochlin in seinem Manuscripte „Bibliotheca Carnioliae« an M). Nach Vodnik's Versicherung I2) war es die Akademie, welche die römischen Denkmale aus dem alten Emona und ans andern Landestbeilcn aufzeichnete, und Laibach mit einigen Werken der neuern Baukunst und der bildenden Künste verschönerte. Das meiste Vorzügliche, was Laibach an Werken der Künste ausweist, ist — nach seiner Behauptung ■— dem Geschmacke und Einflüsse dieser Akademie zuzuschreiben: die Dom-, Ursuliner-'und Peterskirche, das Rath- und Priesterbans x. Sogar die Musik, welcher mit der Cultur einer Nation immer int gleichen Grade steigt und fällt und deren Thermometer ist, machte damals in Laibach Epoche. Die philharmonische Gesellschaft sihloß sich 1702 13) über Verthold v. Höffern, des Akademikers Anregung, an die Akademie der Opcroscn und verherrlichte jede merkwürdige Begebenheit. I0) Mitthcil. des histor. Vereins f. Krain 1860, p. 49. “j Ibid. p. 48. '-) Geschichte des Herzogthums Krain 1812, p. 46. u) Thalberg Epit. Anno 1702. Mit diesem Eifer arbeitete die Akademie und war die Ehre unseres Vaterlandes bis zum I. 1725, wo sie endlich dem Schwalle der Vorurtheile erlag und sich auflöste "). Sie hatte ihre Neider; man fand sic für die Religion gefährlich, weswegen die Glieder dieses Vereines muthlos wurden und sich nicht mehr getrauten, ihre akademischen Namen öffentlich anzuführen; sie hielten keine Zusammenkünfte mehr, und so erfolgt denn jetzt ein leerer Zwischenraum von mehr als 50 Jahren I5). Im „Laib. Wochenblatt" lesen wir (1806, Nr. XXI): „Man wird sich vielleicht die Ursache ihres Verfalls erklären können, wenn man bemerkt, daß ans einem gewissen (Jesuiten-) Orden, welcher bas Monopol der Wissenschaften an sich gerissen hatte, kein Mitglied gewählt wurde." — §. 7. Nach einem Intervalle von einem halben Sccn-lnm fing man an, auf die Wiedererweckung der erloschenen Akademie zu denken 16). Die eigentlichen Urheber ihrer Wiederherstellung waren der k. k. Schnlcomnussions-Rath und Normalschnl-Director Blasius Kumcrdey und Georg Jappcl, Director der Schilling'schcn Stiftung. Voll des Zutrauens auf den damaligen landeshauptmannschaftlichcn Rath und Studien-Referenten Grafen v. Edling, legten sie ihm dieses Anliegen der vaterländischen Musen warm mi’s Herz. Es wird erzählt, nie hätten die Musen einen thätigern Geschäftsträger als diesen von Patriotismus glühenden Mann gehabt, der sich um die Hebung des Schulwesens und Verbreitung der Bienenzucht in Krain wesentlich verdient gemacht habe. — Mir einem Schlage war Alles, was für die vaterländische Literatur einen Sinn hatte, in Bewegung. Alle Hindernisse schwanden. Da war ein Wctirennen znm Ziele; cs vereinigten sich die Herzen und Hände. Am 5. Mai 1781 wurde die erste Versammlung gehalten, in welcher Freiherr v. Gussich, damaliger Präsident der ständischen Verordnetcu-Stclle, znm Präses, Joh. Ncp. Graf v. Edling znm Director, und Georg Jappcl znm Sccretär erwählt wurde. Als Mitglieder erschienen Kumcrdey und Linhart. Die Versammlung begann mit einer dem Gegenstände angemessenen lateinischen Rede. Freiherr v. Gussich, ein Mann, der in Staatsgeschäften und im Umgänge mit Musen grau geworden, dankte in den rührendsten Ausdrücken für die einstimmige Wahl zum Präsidenten. Dann zergliederte Graf Edling den Zweck der Akademie in treffenden Zügen, und mit einer deutschen Rede wurde die Feierlichkeit geschlossen. Die Akademie hatte das Motto gewählt: „Mehr Schritte, weniger Worte." Am 15. Mai wurde die zweite akademische Versammlung gehalten, in welcher neue Mitglieder gewählt wurden und Beinamen erhielten. Es waren folgende: “) Mitthcil. des histor. Vereins f. Krain 1860, p. 48. IS) Ennos, der Laiidw.-Gesellsch.', p. 6. “) Ibid. — De Luca I. e. — In einer Idylle des Grafen Edling heißt es: „Die Akademie lag seit Jahren in einem unthätigen Schlummer, weil kein freundlicher Mäccn sie schützte." (Mitth.1856, p.99.) Staatsrath Freiherr v. Gebier (Ingenius — der Scharfsinnige). Rath Le Brct (Exquisilus — der Vortreffliche). Professor Karpc in Brünn (Inclylus — der Berühmte). Professor Jcllcnz in Innsbruck (Patrius — der Vaterländische). Die Hersteller der Akademie erhielten diese Namen: Freiherr v. Gussich (Resolutes — der. Entschlossene). Graf v. Edling (Vivax — der Lebhafte). Georg Jappcl (Secretus — der Gcheimnißvolle). Blasius Kumcrdey (Indefessus -— der Unermüdliche). Anton Linhart (Agilis — der Behende). P. Marcus P ochlin führt in seinem Mannscripte: „Bibliotheca Carnioliae«, noch folgende Mitglieder unserer Akademie auf: P. Anton Ambschcl, Exjcsuit, Dr. und Prof, der Philos. in Wien. Billichgratz, Phil. Gotthard Freiherr v. Thom. Christan, Med. Dr. P. Felix a Santa Anna (Johann Poeck), Discalceatcn-Prior. Johann Damascenus (Anton Felix Seit), Augustiner - Pater (Utilis — der Nützliche). Franz Raver Jngoviz, Med. Dr. P. Simon Karchnc, Phil. et Theol. Dr., Universitäts-Professor in Gratz. Joh. Jac. Karner v. Karnbnrg, Buchhaltungs-Jngrossist. Andreas Klcmenzhizh, Domherr. P- Jacob Knauer, Exjesuit, Professor der Rhetorik. Jos. Greg. Lcnaz, Domherr und Studicn-Director. Anton Makovitz, Stadtwundarzt. Joh. Dapt. Mayr, Dr. Phil. und Gymnasial - Professor. Martin Raglitsch, Professor der Poesie. Joh. Franz Papier, Med. Dr. Franz Paradiso, Bibliolheks-Custos und emer. Pfarrer. Carl Siegfried v. Pcrizhofcn und Ehrenhaimb, landstän-dischcr Registrator. Joh. Ludwig Schönleben, Theol. Dr., Domherr. In der zweiten Versammlung werden die alten Statuten approbirt und bestätigt; das akademische Wappen und Diplom in Ucberlcgung genommen. Allein auch jetzt konnte die Akademie so eifrig auch diese ersten Schritte waren —nicht gedeihen. Ein Zusammenfluß verschiedener Umstände, die Unsicherheit des Schicksals fast aller Mitglieder, die eine Folge der neuen Gubcrnial-Vcrfassung war, die Aufhebung der Landesstelle, des theologischen und bald darauf des philosophischen Studiums in Laibach, wodurch ein Mitglied nach dem andern der Akademie entrissen ward, mußten nothwendig die Auflösung des ganzen Körpers nach sich ziehen. Den Verfall der Akademie der Unwirksamkeit einzelner Mitglieder zuschreiben zu wollen, wäre sehr unbillig, indem Manche derselben Vorzügliches leisteten, alle aber ihre Liebe zum Vatcrlande und zu den Wissenschaften bewiesen. Auf eine in Augsburg 1781 gedruckte Idylle des Grafen Edling: „Der Jsenz und die Laibach“, hat Dr. H. Costa in den «Mittheil. 1856“, p. 99, aufmerksam gemacht, worin der Erneuerung der Laibacher Akademie der Operosen und der Akademie Arcadum zu Görz gedacht wird. 'Wer über die Literatur Krain's auch nur beiläufig unterrichtet ist, dem kann es nicht entgehen, was wir den Mitgliedern auch dieser wiedererweckten Akademie zu verdanken haben. Die Namen des vaterländischen Historikers Linhart, der sloven. Bibelübersetzer Jappel und Kumerdey, des barfüßigen Sprachforschers P. Mareus Poehlin sind zu bekannt und entheben mich der Mühe. ihre Verdienste hier ausführlicher zu erörtern. So hat unsere Akademie, selbst in der kurzen Zeit ihres Bestandes vielfach angeregt und später den Kern ihrer Mitglieder «der Gesellschaft des Ackerbaues und der nützlichen Künste in Krain,“ der Mutter unserer Landwirthschaft-Gesellschaft abgetreten. — Unser Rückblick aber drängt unwillkürlich die Frage auf: Sollte nicht ein dritter, dauernder und glücklicherer Versuch, die „Academia Operosorum« zu gedeihlicher, den gegenwärtigen Zeitverhältnissen entsprechender Thätigkeit zu erwecken, — angemessen sein?! — Pläne römischer Orte in Srnin. Nachdem in frühern Jahrgängen dieser Blätter die Standorte der einzelnen Städte und Vesten, welche zur Zeit der Römer-Herrschaft in Krain bestanden hatten, näher bestimmt und erörtert worden, geht es daran, auch die Pläne derselben genauer zu erforschen, wozu man umsomehr angeregt wird, als die Römer in der Anlage ihrer Colouien und festen Lager eine große Regelmäßigkeit zu beobachten pflegten. ALemtma. Die wichtigste Stadt in den Gegenden Krain's war zur Römerzeit unstreitig Aemona. Diese Stadt schreibt ihren Ursprung aus der grauen Vorzeit her, indem sie die von Abholung des goldenen Vließes rückkehrenden Argonauten unter Jason's Anführung zu Gründern haben will; doch mochte die allerälteste Stadt nicht dort gestanden sein, wo später die Römer ihre Colonie anlegten; sondern sie dürfte näher am Flusse, etwa an der Stelle der heutigen Krakau, ihren Platz gehabt haben, wie es bereits Valvasor vermuthete, welcher daselbst mtdj sehr alte Mauerreste gefunden haben wollte. Dr. Kandier sucht die ältere pannonisihe Stadt am rcdjtcn Flußufer, wo die heutige Stadt steht. Die römisihe Colonialstadl Aemona nahm dagegen am linken Ufer des Laibachflusses die Stelle der heutigen Gradische-Vorstadt ein, woselbst die Umfangsmauer der einstigen römischen Niederlassung noch großentheils kennbar ist, innerhalb welcher auch die meisten Jnschriftsteine gefunden worden sind; ihr Beginn schreibt sich vom Kaiser Anglist her, Die römische Colonialstadt Aemona bildete ein längliches Viereck, in der Richtung von Südwest nach Nordost. Die längere Seite maß 320 römische Schritte oder 270 Wr. Klafter; die kürzere Seite enthielt 240 Schritte oder 210 Wr. Klafter. Diese Fläche ist crf;t römisch geformt und auf 1260 Kolonisten berechnet, wie es der gelehrte Geschichts-forscher Dr. Kandier darthut. Derselbe mnthmaßt auch, daß die Anlage von zwei parallel laufenden Straßen, sowohl in der Länge als in der Quere, durchschnitten wurde. Von diesen fällt die eine Hauptlinie in der Richtung nach Norden, der sogenannte Gardo maxima«, gerade mit der obern Gradische-Straße und der Wiener-Linie zusammen; die andere Hauptstraße in der Richtung gegen Osten, der sogenannte Decumn-nus maximus, trifft großentheils mit der Triefter-Straße in Eines; mit derselben hat auch der noch vorhandene Canal, welcher von Einigen für eine Wasserleitung, von Anderen — mtdj von Dr. Kandier — für einen Abzugsgraben angesehen wird, die gleiche Lage. Durch die bezeichneten Hauptstraßen stellten sich im Innern der Stadt sechs große Häuser-Jnseln her, welche wieder durch kleinere Gassen untergetheilt waren. Das Forum oder der Hauptplatz der Stadt befand sich, nach Dr. Kandierst Vermuthung, im nördlichen Stadttheile, vielleicht an der Stelle, wo nach Valvasor ein Tempel bed Neptun gefunden wurde, d. i. rückwärts des Seunig'schen Hauses. Das Capitolium dürfte an der äußersten Ecke gegen Nordost gestanoen sein; eben daselbst rückwärts vom Burggebäude fand sich imdj Valvasor auch eine größere Baute. Für. andere Gebäude, als Theater, Tempel, finden sich feine Anhaltspunkte, da die Fundorte von Jnschriftsteinen und Mauerresten viel zu wenig im Andenken behalten wurden. Die Umfangsmauer der römisdjen Colonialstadt war an stdj mächtig und fest; dazu war sie durch viele Thürme verstärkt, wie sich solche am deutschen Gninde in den Mauerresten noch ziemlidj deutlich erkennen lassen. Den vier Hauptstraßen in der Länge und in der Quere entsprechend, hatte die Stadt acht Hauptthore; der Stand des einen derselben läßt sich am deutsdjen Grunde in der Nähe der südöstlichen Maner-ecke nockj erkennen. Das von der Umfangsmauer bezeid-nete Viereck war nicht der einzige Bauplatz; die Stadt erweiterte sickj zum Theile in der Breite an der Ostseite gegen und über den Fluß, wo die ältere pannonisihe Stadt umgebaut wurde; noch mehr, um das Doppelte in der Länge gegen Norden, was nach Dr. Kandier zur Zeit Hadrian's und der Antonine gesdjehen sein modjte. In diesem neuen Stadttheile fand fiel; bisher ein Mosaikboden an der südöstlidjen Ecke der Sternallee, die broncene und vergoldete Statue eines verdienten Senators oder Stadtrathes an der Stelle des Casino-Gebäudes und der Wasserbehälter eines BadhanseS an der Seite des Gasthauses «zum Elefanten.“ Auf dem gegenwärtigen Sdjloßberge muß zur Römer-zeit auch ein festes Kastell gestanden sein, welches eine sehr gcite Warte zur Beobadjtung feindlicher Anzüge und zur Mittheilung an andere Kastelle und Warten bildete. Eine gefundene Inschrift und viele Münzen bestätigen die ange- zeigte Vermuthung des Dr. Kandier. Die Grabstätten der Colonic befanden sich außerhalb der Stadt längs der Hauptstraßen; die meisten Grabrcstc wurden längs der Wiener-Linie' entdeckt. Die vorstehende Beschreibung der alten römischen Colonialstadt demona verdeutlichet der bcigcgcbcnc Plan, welcher den größten Theil der bcntigcn Stadt, sowie die einstige Golmtic darstellt. Das Gesagte mag zn weiteren Forschungen Fingerzeige bieten. IVauportus und Statio ad lomim. Das alte Nauportus, als Landungsplatz für die ans dem Laibachflnssc verkehrende Schifffahrt, hatte seine Stelle bei Oberlaibach, eben daselbst, wo noch heutiges Tages die Schiffe anlegen, und ans- und abgeladen werden mit Rann (na Bregu). Die Gebäude der Stadt befanden sich jedoch nicht nur am linken, sondern auch mit rechten Flußufcr; daselbst werden unter dem Ackerboden noch viele Mancrreste gefunden; auch scheinen die im Flusse noch vorhandcncn Reste von Pfählen die Stelle einer Brücke über den Fluß vermuthen zn lassen. Zur Deckung der Uebergängc über die julischcn Alpen, welche durch vierfache Mauer- und Erdwälle befestiget waren, legten die Römer, außer vielen Kastellen, auch feste Lager Caslra munita, an. Ein solches stand beiObcrlaibach, an der Stelle der Ortschaft Hrib ; cs war ohne Zweifel die in den späteren Neiscbcschrcibungcn erwähnte Statio ad Nonum. Die noch kennbarenMauerreste zeigen ein Viereck von 4 Joch Flächenraum, mit gleich langen, zu 80 Klafter messenden Seiten; die Pfarrkirche von Oberlaibach, der Pfarrhof und der größere Theil der Ortschaft Hrib ist innerhalb dieses Vierecks eingeschlossen; auch sind eben daselbst Jnschriststcinc gefunden worden. — Die Form und Lage dieses festen Standortes ist aus dem bcigcgcbcncn Plane ersichtlich. Statio in Alpe Julia. Das in der späteren römischen Kaisergeschichte erwähnte Munitnenlum in Alpe Julia läßt sich auf der Höhe des Birn-bailmer-Waldcs bei dem Orte Hrušica unschwer erkennen. Die bei dem einstigen Posthansc, nun Einräumersposten an der wiederhergestellten Görzer-Straße, vorhandenen Mauerreste zeigen ein Viereck von 45 Klafter Länge und 35 Klafter Breite; innerhalb desselben steht das gedachte Eiiiräumcrs-hans, die Ruine der St. Gertrudiskirche und ein Inschrift-stein. In der südwestlichen Maucrccke ist der Rest eines Thurmes zn erkennen, welcher vielleicht auch das in der Geschichte des Kaisers Theodosius erwähnte Bethaus, Oratorium , bildete. Nord - und südwärts von dieser einstigen Veste ziehen sich die Reste des alten Maucrwalles. Der Plan der Veste zeigt sich in der Beilage. Casta*a oder Statio ad Fi-igidiam. In den früheren römischen Ncisebeschrcibungen ist an der Straße von Aqnilcja nach Pannonien eine Statio ad Frigiduni, das ist am heutigen Hubelflusse zwischen Stnria und Heidenschaft, erwähnt; die späteren Berichte nennen die Ortschaft Castra. Daselbst ist noch ein ganz gleiches Viereck, wie beiObcrlaibach, mit 4 Joch Flächenraum und 80 Klafter langen Seiten vorhanden, innerhalb dessen sich fast die ganze Ortschaft Heidcnschaft sammt dem Schloßgcbäudc befindet. Die Mauern .sind noch auf drei Seiten bis zu einer Höhe von 2 und 3 Klaftern, und einzelne von den 16 Thürmen noch zn einer Höhe von 3 und 5 Klaftern, einer selbst bis 10 Klafter hoch erhalten. Innerhalb der einstigen Veste sind Jnschriftsteinc und außerhalb derselben gemauerte Gräber gefunden worden. Die Form und Lage der beschriebenen Veste zeigt der bcigcgcbenc Plan. Nach den vorstehenden Angaben kann man sich Fingerzeige für die Erforschung anderer altrömischcr Orte in Krain entnehmen, so für Statio in monto Adrante bei Trojanci, Noviodunum bei Gurkscld, Praetorium Latobicorum bei Treffen; die Ruinen des alten Terpo bei Laas sollen, nach der Angabe des Herrn Pfarrers Krischen, auch ein regelmäßiges Viereck erkennen lassen. H i tz i n g e r. Nachricht über eine mit Laibacher Gymnasio üblich gewesene Belohnungs-Medaille vom I. 1584. In der zweiten Hälfte des 16. und zu Anfange des 17. Jahrhundcrtcs — wohl auch noch viele Jahre später — war es an mehreren deutschen Gymnasien üblich, statt der nun eingeführten Prämicnbücher, die Schüler durch sogenannte Bclohuungö-Medaillen zur Tugend und zum Fleiße anzulocken. So geschah dieses in den Jahren 1577 bis 1616 zu Nürnberg und Altorf. Auf dem im I. 1563 zu Breslau errichteten St. Elisabeth-Gymnasium wurde folgende Bcloh-nungs - Medaille ausgetheilt: Vorderseite: Eine regelmäßig angelegte Allee, vor welcher eine Sonnenuhr. Ein neben derselben stehender Knabe betrachtet die durch die scheinende Sonne bezeichneten Stunden. Umschrift: Nulla liora sine linea. Rückseite: Die von der Sonne beschienene Stadt Breslau, mit der Umschrift: Ha publicos scholarum actus Senatus Vratislaviensis decorat. Im 1.1635 wurde auf dem Gymnasio zu Hamburg folgende Bclohnungs - Medaille ausgetheilt: Vorderseite: Ein doppelt gespitzter, mit Dornen um-zäunter hoher Berg, über welchem ein Kranz aus den Wolken gehalten wird. Umschrift: Precibus patet, atque labori. Auf der Rückseite ein schwebender Engel, unter welchem folgende Inschrift: Brabeon Scholae Hamburgensis, 1635. Am Gymnasium zu Laibach ließen die Stände Krain's im 1.1584, in welchem Jahre eben der dortige Rector Nico-dcmns Frischlin nach Beendigung des Schnlcurses ausgetreten, folgende derartige Belohnungs-Medaille austheilen: Vorderseite: das Wappen des Herzogthums Kraiu, nämlich ein cinköpfigcr Adler, mit einem geschachteten Halbmonde an der Brust. Rückseite: Praemium Scliolae Provincialis Carnioliae, 1584. ■— (Alls Christian Friedrich Lester's, Pastors zu Nord-hausen, Beschreibung verschied. Denkmünzen und Medaillen. Frankfurt und Leipzig, 1739. 8. Seite 376.) Diese Vcrthcilung von Belohnungs-Münzen an flcistige Schüler war am Gymnasio zu Laibach bis in die Rcgicrungs-zcit Kaisers Josef II. üblich. A. I cl l o u sche k. Nrkunden-Negksten aus dem gräflich Iutrsperg^-fdjen Archiv in Aueröperg. (Fortsetzung.) 26) 1349. („Des phinstagcs vor dem plnni ostertak""). — Nikcl der Hak, und Elle, seine Mutter, und R c ich tz (Richiza), seine Schwester, verkaufen mit Zustimmung „ihrer Herren", Herrn „Herwortz vnd völk-l c i n s von A w r sp e r g und Herrn H a i n r c i ch S von Jg und Herrn Ottcn von Jg ihren halben Hof zu p r n n n gelegen an Her m a n n v on der A y n o d und seine Erben. — Siegler: Her wort und volkcl von A w r s p e r g, H a i n r e i ch v o n I g, Ott v o n I g. — (Deutsch. — Mit vier Siegeln: 1) Wappen mit Umschrift, fast unkenntlich; 2) halber aufsteigender Drache, darunter eilt unkenntlicher Schild, mit Umschrift: 8 VOLKER1 DE — AWERSPERCH; 3) Wappen mit Umschrift: S. HEINRICH. DE (?). IG. 4) verloren.) 27) 1350. (S. Oswald's Tag, 5. August. — „ze S rufen b e r ch. ") — H a i n c z c l vom Graben und Margret, seine Wirtin, und Nikcl vom Graben und Pcrhta, seine Wirtin, verkaufen an Dictrcich von Schönbcrch 3 Huben gelegen „ze dem Vorst" für 15 Mark Aglaycr Pfennige, was die Verkäufer vom Lehnsherrn bestätigen lassen sollen. — Sieglrr: N i klc in von dem Graben und (für Hainczcl, der kein eignes Jnsigcl hatte) M c i n h a r t der Richter „ z e Scu-z enb crch." — Zeugen: Friczcl d er Czobrasch er, F r i c z l der M c y ch a wer, Karel von T r c v c n. — (Deutsch. — Mit zwei Siegeln, beide mit Wappen und Umschrift, doch fast unkenntlich.) 28) 1350. (Freitag nach S.Bartholomäi. — „Volkernt a r g k ch t i n k e r n d c n.") •— Albrecht v. G. G n. Herzog zu Östreich u. s. w. richtet zwischen den Awrs-p er gern und den „lcwt, die pcy den Weiden *) Auf dem Umschlage dieses Documentcs findet sich Don älterer Hand folgende Bemerkung: „Die Alten hießen den Palmtag den blauen Osterlag, weil nämlich am Palmsonntag die Kirchen-klcider blau sind; Einige wollen durch den blauen Ostcrtag den ersten Sonntag nach Ostern verstehen; dieses aber scheint mir weniger gegründet zn sein."_________________________ gesessen Synd “ dahin, daß dieselben Leute in denselben Wäldern „Prcnnholz vnd Cymcrholz füllen ncmen, was Si des pedürffcn Zn Jrer selber notturft." Also daß sic cs nicht verkaufen, noch ihren Herren geben sollen, und sollen sic den Awrspcrgern jährlich dafür geben von einer jeden Hube „Zwei Hüncr vnd mimt Laibachcr kauf-mes Habers *).“ — Deutsch. — Abschrift von 1478, Eritag in den 'h. Osterveicrtagen, bestätigt von Vlrcich Abt Zu Sittich und Caspar M c l tz „ v c r W c s c r tu Kraiu", mit deren „Vidimus" „an avdes stat" und Beider Siegeln. Die Siegel sind beide verloren.) 29) 1351. (Am h. „Chrcutzes tag in dem Mayn", 3. Mai — ngebn zdcm N cu iv en m archt in der M c tl ik “). Albrecht Graf zn Gortz und Tirol belehnt seinen getreuen l. Andren von Grctz mit der „mul", die gelegen ist an der „Cropp" nidcrhalb des Cicmscr's Mühle. — (Deutsch. — Mit einem rothen Siegel: das Görzcr Wappen mit Helm, Hclmschmnck und Umschrift: SEGR. ALBERTI COMITIS G0RIC1E f.) 30) 1352. (S. Johannis, 24. Juni.) — Schuldbrief des Herbort Awrsperger und des Jakob Rente n b c r g e r über dreizchcnthalb Mark guter Agier Pfennig aus nächsten S. Georgi an Mosche und Cbatsim die Juden. — (Deutsch. — Mit zwei Siegeln, eins unkenntlich, das andere verloren. — Außerdem ist noch eine Abschrift hiervon mit hebräischer Unterschrift der beiden genannten Schuldner vorhanden.) 31) 1352. (Snntag vor weinachtcn.) — Perch told der G r a d c s e r verschreibt die seiner Wirthin A g n e s, Tochter P c r ch t o l d s von Che st e n b a ch, gegebene Morgengabe von 27 Mark Agier Pfennige auf seinen Hof zu Grades. — Siegler: Perko von Laibach und Vitalis der Porger. — (Deutsch. — Mit zwei Siegeln : 1) länglich dreieckig mit Wappen, dessen Umschrift: "v, PE - ROOMS - DE LAYBA -CH f. 2) Wappen, unkenntlich.) 32) 1353. („Des nächsten Mittchcns, so man vie vier tag genast hat in der Basten", d. i. in der ersten Fasten-woche.) — Chu»rat der Gall und feine Erben verkaufen an Ny claw cn von Gerl och st a in, seine Wirtin und Erben, ihre Rechte auf das „Purksäss" (Burg-sitz) zu Stein an der niedern Veste gelegen, das Herrn N y c l a w s von Not e m p ü h e l scl. und Frauen Alhaitcn, seiner Wirtin, gewesen ist, destglcichcn ein Viertel einer Mühle, vier Äcker und 3 Mark Agler Pfennige für die „Pnrkhut" von dem Gericht zn Stein (d. t. Sold für die Bewachung der Burg und vcr Stadt) für 16 Mark Agier Pfennig. — Deutsch. — Mit einem Siegel: Wappen mit Umschrift: (8. CHVNRAD ... GALL.) 33) 1353. (S. Gregorstag in der Fasten, 12. März.) — H e r bort von A w r s p c rg verpflichtet sich mit seiner ganzen Habe an Herrn F r i d r i ch von tz o b e l s p v r ch, welcher für ihn wegen je 50 Mark Agler Pfennig Schulden bei den drei Juden E i s a e k, F r a d u tz und Elias Bürge war. — (Deutsch. — Zur Quittirung in den Falten durchschnitten.) (Forts, folgt.) *) Im 14. Jahrh, gab cs auch ein „lokisch chaufmez" (der Stadt Lack), ein „Fuertmez' (im Amt Fuerten) u. s. w. S. Mittheil. des histor. Vereins f. Kraiu, Jänner 1861.__________________ Druck von Ignaz v. Kleinmayr $£ Fedor Bamberg in Laibach. Iteilajr xn den „. fsitfJieilu/ujcn "des hist. Icreins für lira in... Konus Jmii /S6/. Thermae lemona Col oni a Julia Marien JO. ■ mr WuismStk O'itntan Domhirdip Tur ris Forum DortcV ! % / ■ m Deutsche; K; Grunti Deutscher / arris' S. Jnkob ! Aernona v e t us ^ Uaisstab: / xots~ so rUao» Laibach TTril) nadut überlud/udi,. Static in Alp e Julia Haiden schaft S. Da ul Schloss S.JoannisH. Pßtrrhef Rruscjaiza Corner ■flram > Castra ad Vrigidiim. S.Gcntrnä Ein rau - f merslux us f S. Oratorium- Jsr Friedhof / Static adSonum s.Nauporlus Lith. b. j.B'.asnilr Laibach. Mittheilungen des historischen Vereines für Streits im Juli 1861. Redigirt von beut Secretär und Geschaftsleiter, k. k. Finanz-Concipisten August Dimitz. Inhalt: Urkunden-Regesten aus dem gräflich Aucrsperg'schen Archiv in Auersperg. (Forts,) — Zustand des Sanitätswesens unter der französischen Zwischenregicrung. — Verzcichniß der erworbenen Gegenstände. UrKunden-Regcflen ans dem gräflich Auersperg'-schen Archiv in Auersperg. (Fortsetzung.) 34) 1353. (S. Ambrosien, 7. Dcc.) — Perch ne von N n z dorff und Margret seine Wirthin und H..., ihr Söhn, geben einen Satzbrief über ihren Hof zuln N i d c r c n Nuzdorff gelegen, auf welchem sie derzeit selbst gesessen sind, welchen sie Herrn Stefs an dem Chap plan czc N c w t c n b n r g und N i klen den: P r e iv e l seinem Bruder und allen ihren Geschwistern versetzt haben. — Siegler: der edle Herr Herr Herman von Ncwtenberch, »der unsrer paidcr Herr tjl“, und die edle vraw vraw Aendlc, seine Wirthin. — (Deutsch. — Mit zwei Siegeln : 1. Wappen mit Umschrift:___HERM.., nicht gut erhalten; 2. verloren.) 35) 1353. (S. .Peterstag, 22. Febr.) — Haintzcl der Weniger und El spet seine Wirthin verkaufen eine Hube zu Ig in dem Dorf bei St. Michel mit allem Zugehör »dem erbarm man H a n sen d c m C h r u m b a ch vnd umtuen Isalden seiner wirtin/t—- Siegler: Hans, von Stegberch, W o l r c i ch der G n t e n a w e r, N ich ill d c r Harrer. — (Deutsch. — Mit 3 Siegeln, davon die zwei ersten schlecht erhalten, das dritte verloren.) 36) 1354. (erichtag nach dem h. Ostertag.) — Bruder Peter Abt zu Sitich und der Convent daselbst versprechen, weil ihnen Frau F r a n z i s c a D i e t r e i ch s witib von Schonberkch 4 Huben, zwei zu Darn-le ittn, zwei zu Hartmansdorff, gegeben hat, dafür am Jahrestag des Herrn Dietrich von Schonberch rind der Fran L n c e n, seiner Mutter, Bigilie, Meß u. s. w. nach ihres Ordens Gewohnheit zu halten, und soll der Abt den Brüdern an jenen Tagen geben für 40 Pfennige »chäs vnd sttjr“ und eine halbe Mark Aglayer Pfennige »vmb visch“ u. s. tu.; auch soll dafür ein ewiges Licht vordem S. Kathrinen - Altar in ihrem »Munster", dabei die vorgenannte Frau Lucia und ihr Sohn Dictreich von Schonberkch „piuilt“ (?) sind. Tag und Nacht beleuchtet werden. — Siegler: der Abt und der Convent. — (Deutsch. — Alte Abschrift auf Papier, ohne Siegel.) 37) 1355. (»an der hiligen aufertat“, — Christi Himmelfahrt?). — S o e p hcy von S o e n c n b e rg und w l r e i ch, ihr Sohn, und A n g n e z, seine Wirtin, verkaufen ihren Theil „pet; dem turret:, vnd Herrn Osten tail, der czwssen (zwischen) des Auersperger turen vnd meinz (meines) Herrn tail gelegen ist“, und den Theil, der unter „meines Herren Theil von gcrcz (Görz)“ gelegen ist., der auer (aber) unsres „enzhern“ (Ahnherrn) D i e t r e i ch s gewesen ist, ihrem l. Better D i c t r e i ch e n von Sönenberg und seiner Wirthin Frauen Franc;'sg cn, und ihren Erben, mit allen dazu gehörenden Rechten, »gerten“, Forst,, die um den „Purperch“ gelegen sind, „mit fünf vnd fimfczch march agier phcnig.“ — (Deutsch. —- Mit zwei Siegeln: 1. Wappen, links das Schönbergische verbunden mit dem ? zur Rechten, mit Umschrift: SOFIAE . DE . SCHOENBERG . 8. 2. Das Schönberg. Wappen mit Umschrift: ^ . VLRICI DE SCHOENBERG) 38) 1355. (fritag vor S. Michaelis; — Gretz.) — Albrecht v. G. Gn. Hertzog ze Oestreich, ze Steyr vnd ze Kernden, als Lehnsherr, bewilligt, daß L e u p p o l t von R e u t e n b u r ch die Morgengabe seiner Wirtin E l s p e t auf drei Huben zu dem G o l und auf den Zehent zu S a l o w i t sch, zu dem Gritsch, zu dem Tal, zu dem Gesiezz, zu Alten dors und zu Grissinp crg, mit Wein und Getreide, welches alles von ihm zu Lehen und zusammen für 8 Mark Geldes „gcrait“ ist, verschreibe. — »Dux.« — (Deutsch. — Mit halb zerstörtem rothen Siegel: dreifach colligirtes Wappen mit Umschrift: ERT’ DVX AVSTR’ S..............) 39) 1355. (Suntag vor S. Michaelis.) — Her m a n von R e u t e nberch und A e n d e l seine Wirtin versetzen einen Hof zu Chosyach nahe bei Stralekk gelegen, und ihren Theil des Zehent zu »La up ach“ in dem Grünt gelegen bei Trewen an Nikel von Werd und seine Wirtin für „ainlef marchk“ guter Ag-lcyer Pfennige auf 4 Jahre von künftigem S. Michaelis-tag an, lösbar jedes Jahr je vor S. Michaelis mit derselben Summe und Münze, oder andrer guten Münze, »die in dem Land gib vnd gaab ist vnd für als oil agl. phenig czcncht“, aber verfallen in deren Eigenthum, falls es in 4 Jahren nicht gelöst ist. — Siegler: Herman von Reute über ch und Niki! ab dem Graben.