Nl. 149. ft. ll, halbj. st. « 2<>. yilr die Zufi-Uun, ln» Han« halb>. 5U ll. Vllt be, P»ft «an,). fi, l5. halbj. 7 «,. Dienstag, 5.Iuli. w!«btiholnnz«n ptl »elidc Fortschritlc" das Vcrqchen nach tz 302 St. G, in d^m ylrtilcl miter der Nudrit ,,PoIitische Uebersicht" in dcr » ^^ ^" "°"' 4. I'lnl" bis ,,vorschrcil>t" das Veraehcn nach 8 W0 St. (i>. riiclsichlllch Art IV des Gcschcs vom 17. Dc-zcmber 18^, N, G. Bl, ^r.U18«3. und in dcr Stclle von ,,In Slcvering bei Wien" bis ,,mit 5 fl." das Vcrsschcn uach 8 :lU5 St, V. bcssriindc. und hat nach tz 4W Sl, P, O. das Vcrbot dcr Wellerverbrritnng diescr Druclschrist anssscsprochen, Rlchtamtlicher Theil. Se. Majcha't der Kaiser haben siir die im Mai 1881 durch Schneefall und einen Wolkenbruch ver< unqlucklen Bcwohner des polilischen Bezirkes Scheibbs in Niedero'slerreich cine Untelstutzui'g von 1000 fl. ans AUerhijchsten Privatmiltelu allergnadigst zu bewllligen geruht. Se. Majestiil der Kaiser haben, wie die ..Grazer Morqenpost" meldet, den freiwiUia.cn Feuerwehreu in Straszgang bei Graz und Prcding, Bezirk Leibnitz, zur Anschaffung von Loschrequisilen einen Beitrag von 100 sl. zu spenden geruht. Se. Majestat der Kaiser haben der freiwilligen Feuerwehr in Nonchi in Istrien einen Beitrag von 100 ft. allergnadigst zu spenden geruht. Zu den Vorgiingen in Prag schreibt die ,,Wirner Nbendpost" vom 2. d. M.: ^Ent-sseqen den sensationssuchtigen Darstellnngen cinzelner Blatter uber die Vlilgcinge in den Strahen Prays am Abende des 1. d. M. ibnnen wir auf Grund ein'er uns von dort von l 1 Uhr nachts vurlirgenden authen- Ieuilleton. Die geopferte Hand. Pariser Polizeiroman von F. du VoiSgobey. (25. Forisedunss.) ..Was habt Ihr denn dahier fiir Complotte zu schmieden?" fragte der Vanquier, rasch hinzutretend. Der alte Herr war erfreut. seine Tochter unb den Mann, den er ihr zngedacht hatte, in vertraulichcm Gesprache zu finden. ..Hcrr Maxime Dorgi>res," meldele in demselben Augenblick cin Dicner mit gediimpfter Stimme. Mliximes Ankunft machte stels Aufsehen. denn man wusstc, bass er immer cine Pariser Neuigleit mitbrachte und so empfieng man ihn mit Freuden, denn man langweille sich. Die Damen wandten den Kopf, um diesen mnn-teren, jungen Mann neugierig zu belrachten, der sein Lebcn in einer ihnen ganz unbelannten Welt vrrbrachtf. Die Manner naherten sich, angclockt durch die Huffnung, einige pikante Anetdoten von ihm zu hiiren. Sogar die crnslhafte Gouvernante, Fra'ulein Mar-lineau, war erfrcut, ihn zu sehen. Sein einnehmen-des Wesen gefiel ihr und seine artigen Scherze unter-hielten fie. Was endlich Vigory betrifft, so war er a/wiss Nicht bijse uber die Antunft scinS Freudes. Maxime schen Depesche Folgendes berichten: Unsammlungen haben nach 8 Uhr abends in der Ferdinandsstrahe, Obstqasse, auf dem Wenzelsplatze, Graven, ferner bei der Smichowcr bohmischcn Vll,na staltgcfundcn. Vei den ersten ?lnsamnilungen ist die gesammte Sicherheits-wache ausgenickt, die Zuziige der Excedentcn in die Hauptstrahcn wurden durch encrgisches Einschreiten der Sicherhcitswache auseinandergclricben. Gcwalt.-thatigieiten odcr Beschadigmlg frcmden Eigenthums find nicht vorqelommen. Irder Excess wurde im Kcime unterdruckt. Die Strahen find jeht gescilibert, der Ver-fehr normal." — Auch den heute v'orliegenden Abend' blattern ist zu entnchmcn, bass rs, Danl dem encrgi. chen Eingreifen der behurdlichen Organe und den driliglichen Abmahnungen allcr besonnenen Elemcnte, gelunczen ist, weilere Ruhrstmungcn in Prag hintan-zuhalten. So meldrt die ,.Wiencr Allgemeine Zeilung": ..Die bedauerlichen Tumulte in Prag, wclche in ganz Oesterreich eine solche Entrustung hervorqerufen, haben sich auch gestern wiedelholt, alicin es scheint, bass rs oiesmal der Polizei gclungen ist, a'rgerc Ausschrei-tungen zu verhiiten." — Das ,,Fremocnblatt" schrclbt: ,,I,l Plag schcine eine Wcnduxg zum Vrsseren ein» getrcten zu sein. Nach den uns zugckommcnen Ve« richten hat der Mob in den Strahen Prags gestcrn nur noch gehrult uud die Passagen vcrlegt. sich jcdoch grSblicher Thiillichleiten enlhallen." — Das ,,Ncue Wiener Abendblatl" bcmerlt: ,,Es la'sst sich nicht ver-lcnnen, dass die 3lcgierung hinrcichcnde Energie auf-bietet, um den Praqcr Unruhen ein Elide zu machen und den Nationalita'tenkamftf von der Strahe zu ver-baiinen." Der Bur germeister von Prag hat am l. d. M. die Vorsta'nde der Gewerbegenossenschastcn zn sich bcschieden und dicscl^n ersucht, den Lehrherrcn den Allftlag zu grbcn, dass s'^' ihre Gcscllen und Lchr-linge abends zu Hause brhaltcn und selben ernstlich vor jcder Theilnahme an den Slrahenlrawallen ab-rathen. Den Directoren der stadtischen Schulen wurde vom Bin germeister die Weisung erthcilt, dahin zu wirlen, dass die Schuljugcnd sich in leiner Weise an den Excessen betheilige. Nuch wur^)e folgcnder Aufruf placatiert: - ^Nn die Bewohner der kiiniglichen Hanptstadt Prag! Das bedauernswerte Ercignis, welches abends, den 28. Iuni d. I., in Knchelbad stattgrfunden und dessen Urhcbcr gcwiss der gercchlen Ahndung von Seite der compctrntcn Behiirde nichl entgrhen werden, erfa'hrt mit vollrm Ncchte in allen einsichtsvollen Kreisen der Vcvullerung cinstimmige Verurlhcilung. Mijge der Ursprung jencs Vctfalles in welch immer 'onnte ihm von grosttm Nutzen sein und er freute sich, ihm semen ersten Elfolg auch schon crza'hlen zu lbnnen Adine hatte ihren Cousin recht lieb. Er cirgerte sie wohl manchmal, abcr sie verzich ihm seine lcicht-^innige Redewcise, weil sic wnssle, dass cr cin gules Herz brjah. Sic wars ihin einen fienndlichrn Blicl zu und sclbst Hcrr Dorg^ies nahm nicht die fiustere Mirne an, mit der er gewo'hnlich seincn ,.ungeralhenen" Neffen zu empsaugeu vflegte. ..Kommst du endlich einmal wieder," rief ihm der Banquier zu. .Klimmst du, um mir zu bewci. sen, dn habest dich gebefsert? Wenn du cist einmal angefangen haben hast, punktlich zu sein, so werde ich schliehlich doch glauben. dass du zur Umlehr ge, neigt bist." ,,Mer ich fuhre das regelma'higste und thatigste Leben von der Welt. Ich g'ehe jeden Tag zu der'sel-ben Slunde schlafen und stehe auch ebcnso punlt. lich auf." ..Ia, du gehst mit Tagesanbruch zu Bett und stehst um Mitlag anf." ,.Uud ich halie leincn Angenblick fur mich." ,,Nalilrlich. Der Club, die Neniicu, das Theater. — ohne das Ucbrigc mitzuzahlcn. Du wnvdest doch nicht wag?n. hier deine Erlebnisse wahrcnd eines Tages zu erzahlen?" ^Bei meiner Ehre, wenn ich Ihnen evzahlte. was ich grstern gctriebcn, Sie wurdcn erllaren, dass ich einen Tugendprcis vcrdicne. Ich hade den ganzcn Nachmit. lag an meiuem Ofen bei der Lectiire eines ernsten Erregung Einzelner zu suchen sein, es ist Pflicht der gesammlen Bevollerung unserer Stadt. dafilr zu sorgen, dass jcde Ausregung im Keime crstickt und verhindert, der gute Ruf unserer Stadt leiner Gefahrdung aus-gesetzl und kein Vewohner derselben in die Lage ver-eht werde, sich daru'ber zu beklagen, dass ihm nichl diejenige Riicksicht zutheil werde, auf welche er als Mitburger Anspruch hat. Der Stadlrath hat bereits am 28.'Iuni, und zwar noch vor dem Ereignisse in Knchelbad seine Elwartung ausgesprochen. dajs die Vcviillerung unserer Stadl sich durch leine Provocations, sie mo'gen von welcher Seite immcr lommen, werdc hinreihen lassen, aus ihrer ruhigen Haltung herauszutreten. Leidcr wurde diese Erwartung burch dcn Voifall in Kuchclbad und den gestern abends statt-gchablcn Strahcnexccss gctauscht. Ich fordere demnach heute als Oberhaupt der Stadt alle Mitburger auf, zur Erhaltung vollkommener Ruhe und Ordnung aus allcu Kra'ften mitzuwirlen, alle Ansammlungen in den Slrahen zu vermriden und sich um dercn Verhinde-ruug und sofoitige Besritigung eifrigst zu bemuhni. Kein von echtcm biirgcilichen Sinne beseelter Be-wohncr unserer Stadt lann wu'nschcn, bass durch die Boswillia.leit odcr Unbrsonnenheit Einzelner Conse-Picnzcn herbeigeflihrt wrrdcn, welche der ganzen Stadt zum Abbruchc und Schadcn gereichen mussen. — Prag. den 1. Iuli 1831. 'Der Burgermeister: Slraml il." Eine Deputation der czechischen Stu-denten erschien bei dem Statthalterei'Viceprasidenten Nitter von Griiner mit der Erlla'runa., dass sie die Ausschreitung en einzelner czechischer Studenlen entschieden missbilligen und bemuht sein wer-dcn, die Eintracht unter den Studenten der Prager Hochschule wieder hcrzustcllen. Unterm 2. Iuli wird aus Prag gemeldet: Ge. stern abends wurdcn drci Personen. weil sie dcr Wache nichl Folge leisteten, und der Schuhmachergehilfe Wenzel Kolrzal wegcn Schrciens und Larmens verhaftet. Bon den vorgcstern vcrhafteten 27 Perfonen wurben 15 dem Strafgerichte bereits eingeliefeit. Der Polizcibirector richtete heute ein Ersuchen um Vcrhutung weiterer Nusschreitungen an die Ge-meindevorsta'nde der Vororte Prags und forberle sie zugleich anf, elwaige Zuziige nach Prag hinlanzuhal-ten. In Prag wurden versta'rlle Borsichtsmahregsln crgriffen. Die Ruhr wurde wahrend der Abendstunden nicht gestsrt. Der Slatthaltelei'Viceprasioent Griiner erlieh im Namen des Landesschulralhes an die hiesi-qen Schuldireclionen eine strenge Weisung, wonach del Iugend das Tragen politischer Abzeichen unter-sagt und vor der Thciluahme an Strahcnexcessen ge-warnt wird. Vuches gescsscn, bann allein gespeist und den Abend mit Spaziercngchen verbracht." ,,Nuf den Boulevards?" »Ncin. ein wcnig uberall. Ich wollte mir Ve^ wegung machen und schlenderte daher biz in die entlca/nsten Viertel von Paris. Das Interessanteste dabei aber ist, bass ich vielleicht beinahe ermoroet wor-den ware." Ein allgemeiner Ausruf des Schreckens unler-brach ihn. ,.Ich wurde von Strahlnra'ubern vesfolgt. Und wenn die Vorsehung mir nicht einen kleinen Kna-ben in den W?g geschickt hatte, den Sie recht gut kennen. so wurde ich cine dose Viertelstunoe erlebt haben !" «Welcher kleine Knabe?" «Nun, Ihr lleiner Commissioniir, der Taugenichts, ben Sie in eine Livrie gesteckt haben." ,Georg?" ..Derselbe. Ohne diesen klugen Groom wlirden Sie jcht virlleicht um Ihren ungerathenen Neffen wei-nen, licber Onkrl." Du treibst Scherz mil uns. Welche Hilfe konnle dir drnn ein llciner Knabe von dreizehn Iahren ge-wahren?" ..Er benachrichtigte mich. dass die Spihbuben, wclche mir g^folgl waren, mich an einem bestimmlen Plahe anqreisen wilrdei, nnd v/rfchaffle mir einen Wagen. Georg Hal m,r wahisch.'inlich das Leben ge^ reltrt. Ich bitle Sle dahc,, ihm eine Zulage zutyel( werdcn zu lasscn" Laibacher Zeitnug Nl. 149 1274 5. Iuli 1381. Der Smichower Stadtrath erlcisst eine in den Strahen publicierte Kundmachung, in welcher die jiing-sten Ausschveitungen verurtheilt und diejenigen, welche Arbeiter. Gefellen, Lehrlinge halten, sowie die Eltern bezuglich ihrer erwachsenen Kinder ersucht werden, dieselben zu warnen und von dem haufenweisen An-sammeln zur Abendzeit in den Strahen abzuhalten. Wo sich trohdem Menschen anhaufen sollten, miigen sie zum Nuseinandergehen aufgefordert und ermahnt werden, ruhig in ihre Bchausungen zuruckzukehren. Dem ..Prager Abendblatt" schreibt man aus Wien: Wie leicht begreistich, stehen die beklagens-werten Excesse in Prag im Vordergrunde der publi-cistischen Discussion. Alle Blatter ohne Unterschied der Parteistellung find einmiithig in ihren verdammen-den Urtheilen uber die Excesse und deren Urheber. Wahrend jedoch ein Theil derselben nuchtern genug ift, die Prager Vorgange als das zu behandeln, was sie wirklich find, niimlich als Ausschreitungen, wie sie leider in Prag in den lehten zwei Iahrzehnten haufig genug vorgelommen find, gefallt sich ein anderer Theil der Presse darin, die vorgekommenen Ruhesto'rungen als Angriffswaffe gegen die Regierung zu benutzen und dieselben in einer Weise zu glossieren, welche dem von allen Einsichtigen und Besonnenen angestrebten Ziele der Beruhigung der Gemuther fchnurstracks zu-widerla'uft. Eine solche Taktik richtet sich von selbst und muss auch umso erfolgloser bleiben, je under-hullter sie zutage tritt. Pie Regierung ist sich ihrer Pfticht bewusst und wird auch darnach handeln. Sie hat bereits die nothigen Verfugungen getroffen, um weitere Ausschreitungen mil aller Energie hintan-zuhalten, und sie hofft umso zu^ersichtlicher auf einen Men Erfolg derselben, als sie die unerschu'tter-liche Ueberzeugung hegt, dass allen wahrhaft patriots schen Elementen in Bohmen, msgen sie nun der deut-schen oder der czechischen Nationalitat angehsren, daran gelegen ist, d^fs Vorfalle, wie sie sich in den lehten Tagen ereignet haben, sich nicht mehr wiederholen. Die zahlreich vorgenommenen Verhaftungen sowie die bereits eingeleitete strafgerichtliche Untersuchung wer-den inzwischen abkuhlend und ernu'chternd auf jenen Theil der Bevbllerung einwirken, der immer gern dabei ist, wo es einen Krawall setzt. Was schlichlich die vielen Sensationsgeruchte und tendenzios zugestutzten Depeschen betrifft, mit welchen einige Provinzblatter bezuglich des Eindruckes der Prager Vor-fa'Ile in Wien von hier aus bedient werden, so tragen sie den Ursprungsstempel zudeutlich an der Stirne, als dass es der Miihe verlohnen wilrde, sich mit denselben naher zu beschaftigen. Die ,.Pol. Corr." schreibt: «Wie geschaftig ilbrigens die politische Industrie hinter den Pra< gcr Vorgangeu her ist, geht aus einem Wiener Tele-gramme hervor, welches mehreren oppositionellen Pro-vinzblattern in ziemlich uniformer Weise ein ganzes Marchenbuch auftischt. Da heiht es, die Ruckkehr des Grafen Taaffe nach Wien stehe mit jenen Excessen in Verbindung, der Kaiser habe energisches Einschreiten befohlen und in einem Ministerrathe sei die Auflo'sung des Prager Stadtrathes angeregt worden, wogegen die Minister Dr. Praia! und v. Dunajewski oppo-niert hiitten u. s. w. Graf Taaffe ist aber bereits Montag in Wien eingetroffen, wahrend die Prager Unruhen erst Dienstag Umfang gewannen, und genau so richtig, wie die anachronistische Bchauptung vox den Orunden seiner Ruckkehr find auch die anderen obenerwa'hnten Nngaben. Ein Befehl Sr. Majestat ^Nber deine Geschichte ist unglaublich. Um welche Zeit war es?" ,.Eben nach Mitternacht." ..Und Georg treibt sich nach Mitternacht noch in den Strahen umher? Ich hatte nicht ubel Lust, ihn deshalb zu entlassen." «Wenn Sie das thun, so werde ich ihn in meine Dienste nehmen. Uebrigens lief er nicht in den Stra-hen umher, sondern kehrte zu seiner Grohmutter heim, welche ganz im Innern von Vatignolles wohnt." .Strahe Cardinet. Was hottest du denn in diesem Viertel zu suchen?" «Ich sagte Ihnen ja, ich hatte aus Gesundheits' rucksichten einen weiten Spaziergang unternommen. Ich gieng gerade aus und befand mich plotzlich, ohne zu wissen, wie ich dahin gekommen war, in einer mir ganz un-belannten Strahe, Strahe Iouffroy." ^Nh, ich lenne sie. Einer meiner Freunde er-baute dort lehthin drei Hauser, welche er vermielete oder verlaufte, ich weih cs nicht mehr genau. Aber das wirst du mich nicht glauben machen, dass man versuchen sollte. die Leute zwei Schritte vom Boulevard Malesherbes anzufallen. Die Strahe Ioustroy ist schr belebt und es wohnen viele Leute dort." ,,Vater, ich besurworte Ma^imes Gesuch," rief Adine, ohne die Antwort ihres Cousins abzuwarten. ^Ich bitte dich, gib Georg eine Zulage. Gewiss ver« dient er sie, er sieht so sanft, so llug aus —" ,,Aver das verhindert nicht. dass er semen Dienst schlecht versieht. Frage nur Vigory." «Ich habe nicht uber ihn zu llagen," sagte eifrig der junge Kassier, welcher nicht gewagt haben wurde, Adinens Schuhling anzuklagen. nUebrigens wurde es mir ganz recht geschehen, wenn der Knabe mir irgend einen schlimmen Streich spielte. denn ich habe ihn ein wenig leichtsinnig bei mir ansgenommen, auf eine nur fehr oberfla'chliche Empfehlung hin," sagte Herr Dorg^res. ,,Ift es unbescheiden, zu fragen, wer die Persiin. lichkeit ist, welche sich fur meinen Retter interessiert?" ,,Eine Person, die du wenigstens von Ansehen kennst, wenn du nicht gar mit ihr verkehrst, denn sie empfangt beinahe ganz Paris und defenders Leute deines 'Schlaaes. Die Gra'sin Yalta." ,,Die Dame, welche das' schiine Haus in der Avenue de Friedland besitzt. Man sprlcht im Club fast nur von ihr. Sie besiht viele Freunde und es lame nur auf mich an, zu den grohen Festen ein-geladen zu werden, welche sie in diesem Winter gibt." ,.Ich HSrte ilber das Leben, Welches sie fiihrt, seltsame Geschichten erza'hlen," sagte einer der An-wesenden mit boshafter Miene. ,,Man behauptet, dass sie des Nachts in Mannerlleidern in den Strahen spa-zieren geht, dass sie grohe Summen im Spiele verliert und dass sie die Waffen zu fuhren weih. Sie iachen? Es ist nicht das erstemal, dass man eine Frau den Degen ziehen sah." »Ist es wahr, Herr Maxime," fragte eine alte Dame, .,dass sie die herrlichsten Iuwelen in Paris besiht?" f.Ich glaubc, man ubettreibt ein wenig," er-widerte Maxime. ,,Sie hat viel Geld bei mir stehen," sagte der Banquier. ,.In ihrer Eigenschaft als Kundin meines Hauses, hat sie mich gebeten, Georg in meine Dienste zu nehmen. Ich habe mir erlaubt, sie darauf auf-merksam zu machcn, dass es sonderbar sei, dass sie ihn nicht in ihrem eigenen Hause beschaftige. Wenn man Wagen und Pferde halt, kann man einen Groom doch immer gebrauchen. Sie erwiderte mir, sie Halle sich in Paris nur vorubergehend anf und der Knabe kilnne ihr nicht ins Ausland folgen, da er die Stutze seiner sehr bejahrten Grohmuller sei. Der Grund schien mir nicht recht stichhaltig, aber ich habe schliehlich doch nachgegeben." ,.Und Sie haden wohl daran gethan, lieber Onkel. Georg hat vielleicht Fehler, die Fehler seines Alters, aber er ist anffalleno klug und ich glaube, dass er noch eine Nienge anderer guter Eigenschaften besitzt. Sie solllen ihin eine bessere Stellung geben." ..Was du boch alles verlangst. Ich will ihn behalten, um die Grafm nicht zu b'eleidigen, aber —" ..Apropos, aus welchem Grunde hegt sie ein so lebhaftes Ixteresse fur ihn? Man sagt. sie sei eine Griechm, Armenierin oder etwas derglcichen und erst vor taum zwei Iahren lam sie nach ssranlreich." «Um mir die Protection, welche sie Georg zutheil werden lasst, zu erllaren, erzahlte sie mir eine Ge-schichle, die wie ein Roman klingt." ..Tin Roman!" riefen die Manner und Frauen im Chor. «Erzahlen Sie. Herr DorgsreS." (Fortsehung folgt.) des Kaisers in dieser Angelegenheit ist, wie wir ver-sichern liinnen, nicht ergangen, und ebenso wenig ist in einem Ministerrathe der obgedachte Antrag gestellt worden. weshalb denn auch leiner der Minister nsthig hatte. sich ihm zu widersetzen." Ueber die Wahlen in Ungarn schreibt man der ,,Pol. Eorr." aus Budapest unterm 30. v. M.: Die heutigen Wahlen haben einen fur die liberate Partei und namentlich fur Koloman Tisza iiberaus gunstigen Erfolg geliefert. Even jenes De-breczin, welches vor drei Iahren nicht geringen Staub aufwirbelte, indem es den Ministerprasidenten fallen lieh und in semen drei Bezirlen ausnahmslos Candi-daten der auhersten Linken wahlte, hat sich jetzt mit groher Majorita't nicht nur zu Tisza persiinlich be-kehrt, sondern obendrein eines der Haupter der a'uher-sten Linken, Herrn Helfy, einem einfachen Burger und treuen Anha'nger Tiszas. Herrn Kiss, gegenuber auf-geopfert, fo dafs Helfy nur semen Wahlreis in St. Gotthard, den er Koloman Szell abrang, aufzu-weisen hat. Ueberhaupt ist es ho'chst bezeichnend. was fur Krafte die auherste Linke diesesmal ins Parlament entsendet. Vor drei Iahren wurde jeder der Fiihrer dieser Partei ohne Ausnahme in zwei, drei Bezirlen gewahlt; jetzt waren sie taum imstande, sich alle die Wahl auch nur in einem Wahlkreise zu sichern. Einige ihrer hervorragenderen Mitglieder, wie Mudrony, Thaly, Olto Hermann, kommen gar nicht in die Volks< vertretung; hmgegen find Leute wie Csanady und der ganz bedeutungslose Turgonyi — und nur diese allein — an zwei Platzen gewahlt worden. Koloman Tisza hat Mandate in drei Wahllreisen und fast alle Minister haben solche in zwei Aezirken erhalten. Es ist aller-dings richtig, dass die Mitglieder der a'uhersten Linlen, quantitativ genommen, sich eines namhaften Gewinnes m der Bilanz der dermaligen Wahlen zu ruhmen haben; es ist aber hiebei sehr wohl zu beachten, dass sechs von den auf das Conto der a'uhersten Linken zu stellenden Abgeordneten, darunter PaMcindy und Joan Simonyi, bis zum Schlusse des Reichstages der ge-mahigten Opposition angehiirt hatten, mit dem Programme der a'uhersten Linken erst jeht aufgetreten und als solche gewahlt worden find. Am 2. d. Mts. war das Wahlergebnis von 400 Wahlbezirken belannt. Von den gewahlten Abgeordneten geho'ren 228 zur liberalen, 82 zur Unabhangig-teitspartei, 67 zur gemahigten Opposition, 11 zu den Natlonalen und 12 zu den Parteilosen. Die liberate Partei hat mit den heute gewonnenen Bezirlen Zenta und Papa bisher 51 neue Wahlbezirke gewonnen, und zwar 24 von der Unabha'ngigkeitspartei, 21 von der Opposition, 3 von den Nationalen und 3 von den Partellosen. Der kroatijche Landtag hat am 1. d. M. nach einer bewegten Discussion die Nahlnovelle in der Generaldebattc bei namenllicher Abstimmung mit 42 gegen 18 Stimmen angenommen. — Der Landtagsausschuss beendete die Aerathung ilber die Fiumaner Petitionen und beschloss: 1.) im Ausschussprotokolle zu constatieren, dass die den H 66 des AuLgleichzqesetzes betreffenden Ausfilhrungen der Regierungserllarung wohl motiviert waren und von einem Falsificat keine Rede sei; 2.) der Landtag solle erklaren, dass er aus der Erklarung der Regierung mit Genugthung zur Kenntnis nahm, dass kein gesehlicher Factor daran denke. die das staatsrechtliche Verha'ltnis betreffenden Gesetzesbestimmungcn einseitig abzuandern, namentlich nicht die Fiumaner Gespanschaft und das Gmynasium auf administrative!,: Weqe zu entfernen; 3.) der Landtag billigt es, dass betreffs Fiumes auch kilnftig der ^ 66 des Ausgleiches mahgebend sei, womit die Petitionen erledigt erscheinen. 4.) Die Regierung miige das Geeignete verfiigen, dass die Sicherheit der Person und des Eigenthums in Fiume aufrechterhalten werde. Vom Ausland. Die ..Norddeutsche Allgemeine Zei-tung" spricht sich uber die Lage in Aulgarien in folgender Weise aus: ,,Aus Bulgarien kommen giinstige Nachrichten. Die Wahlen zur Constituante find bis jetzt durchwegs zugnnsten dcr weisen und auf das wahre Wohl des Landes bedachten Polilik des Fursten Alexander ausgefallen, »nd die noch er-iibrigenden Wahlen diirften an diesem Resultate nichts Wesentliches mehr a'ndern. Bulgarien bleibt infolge dessen vor der Herrschaft eines hinter parlamentarische For-men nur nothdiirftig verfteckten wusten Parteiterroris-mus bewahrt und gewinnt Raum fur eine regelmahige, organische Entwicklung seiner materiellen und morali-schen Hilfsquellen." In Italien scheint die Herbeifuhrung einer neuen Ministerkrisis geplant zu sein. Min» ghetti von der Rechten hat in Sellas Abwcsenheit eine neue Interpellation uber die auswa'rtige Politik angemeldet; er rechnet auf eine Coalition der Dissi-denten mit der gesammteli Nechten, um ein Miss-tranensvolum zn erzielen. Auch die Debatte uber die sogenannte Sllbsidiar-Dienstleistung der pensionierten und zu ftensionierenden Officiere nimmt leinen fur die Regierung gunstigen Verlauf. Von den bisher auf-getretenen Rednern haben sich alle bis auf drri gegen die Voltage ausgesprochen. ..Diritto" stellt in Abrede, dass zwischen der franzusischen und italienischen Regierung ein Notenwechsel bctreffs der Beziehungen bei-der Ma'chte stattgefunden habe, bloft die Votschafter haben mundliche Erklarungen gewechselt. Aus Paris. 2. Iuli. wird gemeldet: Das Be-rucht von der Demission des Kriegsmini-sters wird dementiert. — Die allgemeinen Wahlen werden im September stallfinden. — Der italic nische Consul in Sfax war. wie die anderen Enropiier. gezwungen, sich auf einfranzd-sisches Schiff zu fluchten. — Der Sen at berieth die Vorlage Uber den obligatorischen Unter-richt und zog das Am en dement Jules Simons in Erwa'gung. wonach die Kinder von den Lehrern in den Pflichten gegen Gott und das Vater-land zu unterrichten find. Vezuglich der Pariser Depesche. wonach Graf Ignatieff dem Reichsrathe proponiert hatte, das Kriegtzbudget um 200 Millionen herabzumindern, be-merkt die ,,Agence Russe", dass General Wannowsti und nicht Graf Ignatieff Kriegsminister sei; eine solche Reduction wurde die Organisation und die Aus-rustung treffen, welche intact bleiben miissen. Die be-absichtigten Ersparungen betreffen bloh die luxuriiise Auhcnseite der Armee. — Daiselbe Blatt sagt, die Cabinelte seicn darin einig, den Berliner Vertrag auf-rechtzuerhalten und die Unabha'ngigleit des Filrsten sowie des Voltes von Vulgarien zu achten; sie wer-den ubereinstimmend von einer versshnenden Ma'hi-gung Gebrauch machen. Zeituug Nr. 149 1275 5. Inll 1881. Vom Etaatsprocesse in Konstantinopel lchreibt man der ..Pol. Corr." unterm 23. v. Mts.: Bevor dieser Brief nach Wien gelangt, wird das Schicksal Mithads entschieden sein. Wie aber auch der Urlheilsspruch tauten mag, es ist gewiss, bass Mithad sich in ter offentlichen Meinung wieder her-gestellt hat. Man hatte behauptet, dass er durch Laster und Trunksucht ganz ruiniert worden sei; seine Hal-tung wiihrend des Processes und namentlich seine Vertheidigungsreds haben aber diese Ausstreuungen widerlegt und einen nefen Eindruck hervorgerusen. Er trat unter den Angellagten auf, als ob er noch im-mer Grohvezier ware, und der Pra'stdent des Tribunals mussie ihn einmal daran erinnern, dass er und nicht Mithad die Debatten zu leiten habe. An-statt mit den anderen Angeklagten gleichzeitig zu er-scheinen, trat er in den Sitznngssaal, nachdem die An-llageacte beieits gelesen worden wareu, und der Passus, der sich auf ihn bezog, musste ihm noch einmal vor« gelesen werden. Er proclamierte laut, dass der Sultan durch die Oeffentlichleit, die er diesem Processe gebe, einen gewaltigen Schritt in der Richtung der Freiheit gemacht habe. Er lobte mit groher Ironic den Eifer der Nichter, wclche, um ihre Aufgabe genau zu erfullen, sich beeilt hatten, die Angellagten schuldig zu finden, bevor sie gerichtet worden waren. Der Glaube an die Ermordung des Abdul Aziz ist durch seine Rede bedeutend erschuttert worden. Iedenfalls hat die Debatte cine Wendung in dem Sinne czenom-men, als ob der Exsultan Murad und seine Mutter und nicht Milhad und die anderen Minister verant-worllich waren, falls der Mord wirklich stattgefunden hat. Vielleicht lag auch dem ganzen Processe nnr die Tendenz zugrunde, diese Schlussfolgerung von selbst enlstehen zu lassen, damit die Partei des Mu-rad, falls eine solche bestehen sollte, dadurch ver-nichtet werde. In der Verlheidignngsrede Milhads machte es namentlich einen tirsen Eindruck, dass er ausrief, er hatte slch sullen eher ermorden lassen, als sich auf das franzostjche Consulat in Smyrna zn siuchten! Er habe letzteres nur aufgesucht, Weil er gewusst habe, ein ge-wisser Ali Bey sei in Smyrna angeluminen, um ihn zu ermorden, aber er habe unrecht gelhan, sich in das franzo'sische Consulat zu begeben. Der englische Consular-Nichler Vurrel begab sich kilrzlich von hier nach Smyrna, um daselbst einen eng-lischen Unterlhan zu richten, welcher einen Franzosen ermordet hatte. Er ist socben zurilckgelehrt und hat semen Freunden mitgetheilt, dass er im enqlischrn Consulate in Smyrna die beiden Kinder Mithads vor« gefunden habe. Herr Dennys, der englische Consul in Smyrna, hutte dieselben auf den Wunsch Mithads nach dessen Abreise in das Consulat aufgenonlmen. Das eine Kind ist ein Ma'dchen von funs Iahren Namens Vissime, das zweite ist ein Knabe im Alter von sieben Iahren Namens Ali Bey. Aus den Be-richten, die Herr Aurrel, der englische Richter, an seine Regierung gerichtet haben soil, geht hervor, bass Mit« had in Smyrna sehr popular ist, weil er daselbst die Vollzel auf eine sehr hohe Stuse gebracht und die offentliche Sicherheit hergestellt hat. Unterm 1. Iuli wird aus Konstantinopel gemeldet: Der Cassations of wirb morgen uber dle Berufung der wegen der Ermordung des Sultans Abdul Aziz Verurtheilten berathen und am Mon« tag daruber Beschluss fassen. Hagesneuigkeiten. — (Kilnstle r - Stipend ien.) Die ^Wiener Ieitung" veriiffentlicht die nachstehende Kundmachung des Ministeriums flir Cnltus und Unterricht: ,,Bchufs Verwendnng des mit dem Finanzgesehe 1881 fiir das laufende Iahr bewilligten Credites zur Gewghrung vc»n Stipendien an hoffnungsvollc Kuostler. welche der Mittel zu ihrer Fortbildung entbehren. werden jene Kilnstler aus dem Nereiche dcr Dichtlunst, Musil und der bit-denden Kunste in den im Reichsrathe vertretenen Kiinig-reichen und Landern, welche cms Iuwendung einrs Sti-pendiums Ansprnch zu haben glauben. ausgefordert, sich bis 15. August 1881 bei den betreffenden Liinderstellen in Bewerbung zu sehen. Die Gesuche haben zu ent» halten: 1.) die Darlegung des Bildungsganges und ber persijnlichen Verhaltnisse des Newerbers; 2) die Angabe der Art und Weise, in welcher derselbe von dem Sti-pendium zum Zwecke seiner weiteren Nusbildung Gt' branch machen will, und 3) die Vorlage von Kunst. proben des Bittstellers, von welchen jede einzelne mit dem Namen des Antors speciell zu bezeichnen ist." — (Staatslotterie.) Nei der am 30. v. M. abgehaltenen Ziehung der achten Militcir-Wohlthiitigkeits. lolterie ficlen alle drei Haupttreffer fowie ssmmtliche Treffer zu 1000 fl. anf Lose, welche von Seite der Ablheilung der Staatslotterie zur Ausgabe gelangten. Der erste Haupttresser zu 60.000 st. wurde an den Tabalverleger Brnnelli in Zara versendet und die bei« den anderen Haupttrcffer zu 20.000 fl. und 10.000 fl, wurden an das Bank- und Wechslerhaus ,,Mercur" in Wien ausgegcben. Im Hinblick auf die stattgefundenc ftaxle Vetheiligung des Publicums suwie auch die be- beutende Anzahl ber verlauften Lose dllrfte gleichwohl daS humanen Iwecken gewidmete Reinertrilgnis dieser Lotteri ein sehr bedeutendes sein — (Das neuerftandene Szegedin.) Aus Szegedin wirb dem ^Pester Lloyd" unter dem Id. M. telegraphiert: ^Hcute wurde zum tausendsten Ncubau des wiedererstehenden Szegedin der Grund gelegt. Dieses ,,Iubelhaus" ist das der Armenvflege gewldmete." — (Vlihschlag in einer Kirche.) In dem badischen Dorse Groh-Schiinach schlug am 23. Iuni fruh um 5»/4 Uhr der Blitz wahrend dcs GottcSdicnstes in den Kirchthurm cin. wendete sich von da dcm Langhausc der Kirche zu, drang in das Innere derselden, tiidtete drei Frauenspersonen, entzundete mehreren Madchen die Kriinze auf den Kvpfen und verurfachte bei etwa zehn weiteren Personen schwerere oder leichtere Verlehungen. Dcr MesSner ist gelahmt. Viele Personen wurden durch den Schwefelgeruch ohnmcichtig und fielen nieder; Schrecken und Verwirrung waren surchtbar. — (Eisenbahnmord.) Der am Montag in einem Tunnel der BrightoN'Eisenbahn verilbte Naub« mord bildet gegenwa'rtig das TageSgesftriich in London. Die Fahrlassigleit der Brightoner Polizei. wclche Lefroy entlchlilpfen lich, wahrend ein schwercr Ncrdacht aus ihm ruhte. wird streng getadelt. Die Londoner Polizei hegt indes die Zuversicht, dass Lefroy, falls er nicht einen Selbstmord veriibt, vor Ende der ncichsten 24 Stunden hinter Schloss und Riegel sein werde. Die von dem Leichendeschlluer gefiihrte Untersuchung hat ergeben. dass zwischen Lrfroy und Gold ein furchterliches Ringen stattgeflmden hab^ muss. Die Leiche ist burch Wunden im Gesicht und am Halse siirchterlich vcrstummelt. Die Wunden wurden inoessen ausschliehlich mittelst eines Messers und nicht durch eine Schusswaffe zugefugt. Der Schadel ist zerschmettert, wahrscheinlich durch den Sturz aus dem Waggon. Gold, ein in Preston wohnhafter ehemaliger Getreidclanfmann, war in London gewcsen. um Dividenden zu erheben und den Wochencrliis eineS ihm gehiirigen Bsckergeschaftes in Walworth einzulas« sieren. Er hatte !)0 Pfunb Sterling in der Londoner und Westminster-Banl deponiert und circa 40 Pfuno Sterling in Gold und Banlnoten bei sich. als er ermordet wurde. Er war als ein sehr stiller und ein-silbiger Mann bekannt und lieh sich nicht gerne in rin Gcsprach im Eisenbahnwaggon ein. Die Prefse mo-ralisiert bei der Gelegcnheit liber die Gefahren der ab» gcsonderten Coupes auf den englischen Eiscnbahncn; doch wenn man in Betracht zicht. dass in England etwa 600 Millionen Personen jiihrlich per Eisendahn rcisen und seit 17 Iahren lein ahnlicher Mord. wie der gcgen» wartige. vorgelommen, ist es wohl laum nothwcndig. die Ermordung Golds zu einem Gegenstanb allgemeiner Beunruhigung zu machen. — (Ein origineller Industriezweig.) Vor dem Pariser Zuchtpolizeigerichte wurde am 28sten Iuni ein Mann abgeurtheilt, welcher einige Monate lang eine ganz neue Industrie ausgeilbt hatle, die umsu eintr5glicher war. als sie infolge ihrcr Gcfa'hrlichleit mit leiner Concurrenz zu ^l5mpsen halte. Wiedcrholt wurden die Schaffnrr der von Paris nach den verschiedcnen Nichtungen abgehenden Zilge dadurch erschreckt. dass pliih-lich wLhreno der Fahrt die Thllr eines Waggons auf-fiog und ein Mensch mit lautem SchreckenSschrei aus dem Waggon auf den Nahndamm stiirzte. Wenn man dem Verungluckten dann zuhilfe eilte, sand man ihn ohnmachtig und stbhnend, aber ohne iiuhere Vcrlehun< gen daliegen. Er erholte sich dann bald, gab an. sich gegen eine Thilr gelehnt zn haben. welche durch die Schulb des Bahnbeamten nicht verschlosscn worden sci und so herausgefallen zu sein. Schliehlich bat er um Schadenersah silr den erlittenen Schreck und Schmerz, den ihm denn auch die Vahnverwaltungen, um Wei» terungen zu vermeiden, jedesmal auSzahlten. Er erhielt manchmal 40, 50 bis 100 Francs und da er wiichent. lich drei. bis viermal aus dem Waggon ,.herausfiel". stand er sich nicht schlecht bei srincm Gcschaste. Das Un» gliick wollle, dass er dasselbe Maniiver innerhalb vier-zehn Tagen zwcimal bei Meudon ansfiihrte und dabei cr.tlarvt wurde. wornus die emgeleiletc Untcrsuchung noch eine Mrnge Falle an den Tag brachte. in oenen cr die Eisenbahnen in gleicher Weise beschwindclt hat. Der wag. halsige und ersindungsreiche Gauner wurde zu einem Iahre GefLngnis verurtheilt. Locales. — (Hochilmter.) Ueber Anordnung des Herrn Filrstbischofes Dr. Pogaiar wirb der heutige Tag. als Gedenltag dcr beiden Slavenapostel Cyrill und Method, in sammtlichen Pfarr« und Curaticlirchen der Laibacher DiScese dnrch Abhaltung von Hocha'mtern mit Tedeum gefeiert. — (Vermehrung des iirztlichen Person ale S in Krain.) Die Iahl dcr landesfiirstlichen Bezirlsarztstellen in Krain wurde durch zwei fiir die politischen Bezirke Stein und Loitsch neu systcmi. sierte stellen und jene dcr VezirtKthiera'rzte um drei mit dem Sihe in Tschernembl. Gurlfcld u,,d Krain burg vermehrt. Die Vompetenz um dicse Stellen, von dencn die bciden ersteren mit den Vcziigen der zehnten und die drei lehteren mit jenen der elften Rangsllasse verbunden find, ift gegenwiirtig ausgeschrieben. Die mit den erforderlichen Nachweisen zu belegenben Gesnche fur die Bezirlsarztftellen find innerhalb breier Wochen und jenc um die Vezirksthierarztftellen bis langstens 20. August b. I. beim l. l. Landeeprusidium ln Laibach einzubringen. — (Die SLngerfahrt der Philhar-moniler nach Raibl.) Der Nusstug. welchen der Mannerchor der philharmonischen Gesell. schaft vorgestern auf den Pre oil nnd in das roman-lische Naiblcrthal unter zahlreicher Thnlnahme der Gesellschaftsfreunde unternahm, gestaltetc sich zu einem auherft gelungenen Vergnugen, welches in jeder Art die noch im besten Andenlen stehende vorjahrige Fahrt nach Weihenfels erreichts. an Viclseitiglsit der Naturbilder jedoch lehtere noch bedeutend uberragte. Die Gesrllschaft (gegen 90 Pcrsoncn) fuhr um halb 6 Uhr miltelft Se-paratzuges nach Tarvis, wo sie um halo i) Uhr vor» mittags eintraf. Nach einem Fruhstiick in der reizenb gelrgenen Veranda der BahnhofSrestauration unb nach Absingung bes Wahlsftruchs und Nedl^ds ^Wander-lied" wurden 15 von Seite des ftersiinlich anwesenden Hrrrn Vurgermeisters von Tarvis, zuglcich WerlSdirector von Raibl, Herrn Cajetan Schnablegger, bereit gestcllte. meist sehr hubsche und elegante Wagen beftiegen und die Fahrt nach Raibl angetreten, Der Himmel, Welcher des Morgens iiber bewi)llt war, ohne jeboch auf die Reinheit der Vergcontouren den geringsten Einftuss zu nehmcn, tliirte sich auf und heller Sonnenschein be-leuchtete nun die griinen Abha'nge und die in reicher Scenerie wechselnden Berglolosse dieses an Naturschdn» heiten so ilberreichen Thales. Ein llriner Unsall, ber dem leht.n mit Sangern besehten Wagen zuftieh und die Insassen desfelben zwang, ben Weg bis Raibl zu Fuh zu machen. hatte gliicklicherweise keine weitere Folge, als dass insolge der Trennung der Gesellschast daS Ge-sangsprogramm, welches fiir den Aufenthalt am See bestimmt war. entfallrn musste, Von Raibl begab sich die Gesrllschaft uber die Sommerstrahe nach dem Predil bis zum Fort und dem vor bemselben angrbrachten schbnell Drulmal. welches kaiserliche Danlbarleit gesal» lcnen Hell>e»s0hnen errichten lieh. Das formenreiche und farbenprclchtige Bilo, welches sich da in herrlichster Morgenbelcuchtung dem Auge darbot. wird jedem Theil' nehmcr nnvergesslich bleiben. Der Aufblick auf den drritcn Dom des Mangart. die machtige zallige Fel». maucr des Ioluz, der Blick in das Flitscherthal und die Koritnicn'Schlucht geben mit bem Fort als Staffage, des Vordergrundes m der That ein Nild, welches zu dem schiinsten gehort, was die Alpcnwelt uberhaupt bietet. Nach ausgiebigcr Raft zog die durch das Einrilcken der unabfichtlich VersftLteten wieder vollzshlig gewordene Gesellschast uber die Winterstrahc zum Naiblersee. ber mit seinem llaren, tiefgriinen Spiegel und seiner gewaltigen Felsumrahmung auf die Brsucher einen ganz bezaubernden Eindruck machte. Die vormals elende Hlltte auf dem lleinen Inselchen im Vordrrgrunde bes Sees hat sich in den lehten Iahren in ein recht hllbsches Gloriett mit Sommer»Restauration nmgewandelt. und war dieser reizende Punlt auch das ngchste Ziel der Tonristen, die hier Raft und Erquickung suchtcn unb fanden. Ein Thril der Gesellschaft bildete unter ben griinen Baumen des Users eine reizende Staffage (el hatten sich etwa 20 Damen ber Fahrt angeschlossen), ein Theil fuhr in ben bereitslchenden Kclhnen auf dem See, ein Theil nmlagerte die einsame Hebe dieses so ilberaus malerisch liegenben PlIhchens. Mittlerweile waren die Wagen vorgefahrcn, in welchen die Damen wieber nach Raibl fuhren. der ilbrige Theil der Gesellschaft zog hcitcren Sinnes und mit Alpenrosen geschmuckt dahin. wo kin allen Nnforderungen entsprechendes Diner in bem neuerbauten Sprisesaale des Hotels ,,zum Touristen» Hans" servicrt wnrde. liuche unb Keller waren sehr gut, und so hatte der Direclor'Stellvertreter Dr. Kees-bacher sofort die Zostimmung allcr Frstgastc gewonnen. als er der fursorglichen Hingabe und ber unverdrossenen Unermudlichlcit des Werlsdirectors Schnablegger ge» dachte nnd seine Rede mit einem ,Gluck auf!" dem Manne schluss, dem das Gelingen des angenehmen Tages in erster Linie zu danlen war. Herr Schnablegger ant-worlcte in verbindlichster Weise mit einem Hoch der verbicnstvollen unb sich iiberall des ehrenvollsten Nufes erfreuenden vhilharmonischcn Gesellschaft in Laibach. Nach Tisch brgab sich die Gesellschaft in die schat» tigen Vorplstzc und Vcranden nm das Hotel herum, wo der schwarze Kaffee ferviert wurbe; ein Theil der Oe-sellschaft arrangierte ein Spiel auf der hiibschen Kegel-bahn, einige Partien vrrsammeltcn sich unter dem Zei-chcn des ,,Scus und Pagatultimo" und andere besahen sich die Bleigewerkschast. wo es wicder Herr Schnableg' ger war. welchcr den liebenswurdigen Fuhrer machte und die Nufbereitungsmethodc. alle Maschinen u. s. w erkl8rte. Auch der Hochslrahllirmmen zog die Nufmerl. famleit dcr Gaste in hervorragender Weije auf sich, sowie die vormittags in Betrieb gesehte Bcnuhung bes Drahtjcilaufzugcs^ der Nest ber Gil ft e endlich brsichtigte den Ort u»d das ncue, von Herrn Schnablegger er< baute. mit allem Lomfort ausgestattete ..Touristenhuus'. welchcm lchlcren er dlnch Anlage eines Hotelgartens m't Veranda. Fontaine. Kcgeldal),,. Badehaus mit warm", Wannen und lalten Donchcbadern alle Vequemllcylellen Laibachei Zeitung Nr. 149 127« 5. Inli 1381. eines schijnen Eommeraufenthaltes zu sichern bestrebt war. Um halb 5 Uhr begann die Liedertafel. bei wel« cher die Scinger unter lautem Veifall der Fremden und mitgekommenen H9rerschaft Engelsbergs ,Giiih bich Gott". Herbecks Manderlied der Prager Studenten". ..Fruhlings. Toaste". Abts ^Waldandacht". Kukens ^Bergmannslied" und das KLrntnerlied ,Mei Diandle is sauver" vortrugen. Dazwischen wurden die Quartette (28-molI): Kapelle von Kreuher, «O sah ich auf der Haide dort". HLrtels ^Immer mehr" und das slovenische Volkslied „?<) ^626ru" gesungen. Um 6 Uhr wurden die Wagen wieder bestiegen und nach Tarvis gefahren, wo die Gesellschaft um 7 Uhr abends eintraf und die Zeit bis 8 Uhr damit ausfullte, die romantische Schliza« schlucht, uber die in schwindelnder Hiihe die Eisenbahn« brucke gespannt ist, auf dem sogenannten Karlsftege. einem in den Felsen gehauenen, auf Gallerien und Brilcken kunstooll angelegten. leider in etwas verwahrlostem Iu-ftande befindlichen Wege. zu besehen. Um 8 Uhr entwickelte sich in der Veranda des Bahnhofhotels inmitte einer zahlreichen, vergniigt lau< schenden Gesellschaft reges und gemiithliches Sanger-leben. Es wurden gesungen: «Die Nacht" von Schubert, auf Verlangen die ^Fruhlingstoaste". ,,Wilde Rose" von Debois. «Die Maiennacht" von Abt u. s. w, und fanden alle Vortrsge den ungetheilten Beifall der An» wesenden. Dieschiine, laue Sommernacht, der entziickend? Blick auf die in majestatischer Ruhe daliegenden, herr» lich geformten Dolomite und Kallberge, die hiibschen Lieder der SLnger, die gemuthliche Stimniung der durch den Crfolg des Tages ausnahmslos befriedigten Theil-nehmer, die gute materielle Versorgung durch Kiiche und Keller des Bahnhofhotels — alles zusammen machten die Abendstunden in Tarvis zu einem wahren Glanz« punkte des an wechselnden Eindrucken so uberreichen schSnen Tages. gum Schlusse sprach Dr. Keesbacher nochmals seinen Danl an Wertsdirector Schnablegger fur das freundliche Entgegenlommen aus, welches die Laibacher in Raibl und Tarvis gefunden, worauf Herr Schnablegger in seiner Eigenschaft als Burger-meister von Tarvis namens ber Bewohner von Tarvis die Laibacher begruhte. seine Befriedigung daruber. dass der heutige Tag so giinstige Eindrucke hinterlietz und die Hoffnung aussftrach, die lieben Gaste aus Laibach bald wieder zu sehen. Mittlerweile war der Separatzug vor die Veranda vorgefahren, die Scinger scmgen ihren Wahlspruch, die Waggons wurden bestiegen und unter gegenseitigen Hochrufen und Huteschwenken ber Philhar-moniker und der in der Veranda zuruckoleibenden Gaste fuhr der Zug in die dunkle Nacht hinaus. Um halb 1, Uhr war Laibach erreicht. — (Gemeindewahl.) Bei der Neuwahl des Oemeindevorstandes der Ortsgemeinde Laale im Bezirke Stein wurdeu gewshlt: Ium Gemeindevorsteher der Grundbesiher Anton Cevc von Laseno und zu Gemeinde« r2then die Grundbefitzer Barthelma Zalaznil von Groh« laschana und Iohann Berlc von Laseno. — (Eine neue Hiihle im Karst.) W>e das ^Triefter Tagblatt" meldet, fiihrte diesertage ein Zufall zur Aufdeckung einer allem Anscheine nach herrlichen. bishcr noch vSllig unbelannten Grotte auf dem Karste. Als na'mlich die Nrbeiter der Firma Scalmanini und Comp. in dem Steinbruche nachst Santa Eroce bei Nclbresina eine grohe Steinplatte abheben wollten, be-merkten sie zu ihrer grohen Ueberrafchung. dass unter derselben ein Loch sich befinde. das nach dem Erdinnern fllhre. Die hievon in Kenntnis gesehten Eigenthiimer des Steinbruches ordneten allsogleich eine vorlsusige Unter-suchung an. Ein Nrbeiter lieh sich an einem Seile durch das Loch hinab, verlangte jedoch schon nach weuigen Metern Eindringens, man mLge ihn wieder ans Tages< licht zuruclfijrdern; er gab nun an, dass sich unter seinen Fuhen eine weite Grotte HLHle, aus der hohe Stalactiten emporstreben, die das Gewslbe stiitzen. Am folgenden Tage schritt man neuerlich zu dem Versuche. die Grutte genauer durchzuforschen; bei dem Mangel der zu einer Lhnlichen Exploration unumgLnglich noth« wendigen Werlzeuge und GerLthe gelang es auch dies' Curse an der wiener ilorse vom 4. Zuli 1881. (N°ch dem Mullen Cursbiatte.) mal nicht. die Entbeckung sonderlich welter zu verfolgen. So viel jedoch lonnte festgestellt werden. dass die Grotte eine H0he von beilaufig 22 Metern Have und an deren Sohle sich ein abschiissiger Gang aus der Hljhle ab, zweige, dessen Richtung nicht genau festgestellt werden lonnte. Wasser wurde leines vorgefunden. Die Eigen» thilmer wollen nun eine regelrechte Durchforschung der Grotte vornehmen. Ueneste Post. Original«Telegramme der ^Laib. Zeitung." Wien, 4.Iuli. Die..Wiener Abendpost" bezeichnet die Vehauptung einiger Journal?, es seien die deutsch-bohmischen Abgeordneten zum Schuhe der deutschen Beviilkerung in Prag zusammenyetreten, als sonderbar. Wenn die deutsch»bohmischen Abgeordneten in ihrer Eigenschaft als Volksvertieter zu den Prager Ezcesjen Stellung zu nehmen gedenken oder eine politische Demonstration beabsichtigen, so weide niemand hieruber rechten wollen, allein dieselben mussten gegen die ihnen zugemuthete Aufgabe, als hatten sie zum Schutze der Deutschen sich versammelt, selbst sich entschieden auf« lehnen. Die Regierunq lieh teinen Augenblick weder das Recht noch die Pflicht der Executive aicheracht, und thatsa'chlich sei die Ruhe in Prag wieder her< gestellt, so dass eine anderseitige Intervention zum Schutze der deutschen Bevolterung zu spat gekommen ware und auch nicht ausgereicht hiitte. Die Conferenz der deutsch-bohmischen Abgeordneten habe sich ubrigens eines verhllltmsmllhig ruhigen, besonnenen Tones be« stiffen ^ uberhaupt hatten dle Prager deutfchen Blatter nicht anna'hernd so grohen Laim geschlagen, wie dies die nicht unmittelbar betroffenen Wiener Collegen gethan. Die ..Pol. Corr." lann gegenuber den Auffehcn erregenden Nachrichten uber eine geplante Aenoerung in der Organifation des Heeres bestimmt versichern, dass wesentliche Aenderungen in der Einrichtung des H?eres derzeit nicht zur Ausfiihrung gelangen werden. Tunis, 4. Iuli. Smintag abends wurde in Ma« nuba ein franzssischer Artilleriecapita'n, wa'hrend er mit anderen Officieren oor einem Kasfeehause sah, mittelst Gewehrschusses ermoroet. Die den Mo'rder aufsuchende P^trouille tildlete einen Araber; mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen. Der Scheik von Manuba stellte mehrere Geiseln. Washington, 4. Iuli. Einem Bulletin von 8^ Uhr morgens zufolge ist der Zustand Garsields unverandert. Seit 12'/, Uhr nachts hat der Piasident zeitweilig grschlafen, er llagte manchesmal uber Fuhschmerzen. Wien, 4. Iuli. (Wiener Abendpost.) Ueber das Befinden Sr. Hoheit des Prinzen August von Co burg wurde gestern nachmittags folgendes Bul-letin ausgegeben: ,,Bei Sr. Hoheit drm Pnnzen August von Sachsen-Coburg-Gotha haven sich die Fiebererscheinlmgen etwas vermehrt; Athem und Kraftezustand ziemlich befriedigend. Ebenthal, den 3. Iuli 1881. Professor Bamberger, Professor Gustav Braun." Wien. 4. Iuli. (Presse.) Se. Excellenz der Herr Generalstabschef FML. Baron Beck empfteng vor-gestern vormittags die sa'mmtlichen in Wien anwesen-den Generalstabsofftciere, welche in Parade«Adjustierung von dem ranga'ltesten Generalstabsofficier Sr. Excellenz FML. Freiherrn v. Fifcher vorgestellt wurden. Der« selbe gab in einer Ansprache an den Generalstabschef der Hoffnung Ausdruck, das Generalstabkcorps werde unter seiner neuen Leitung sich das Vertrauen der ganzen Armee schon im Fliedcn erringen, eii,e wich^ tige Vorbedingung kunftigen Erfolges im Krieqsfalle. FML. Baron Beck dankte dem Redner als alter Krieqs. kamerad, im Gefiihle der hohen und ehrenvollen Ver-antwortung, welche er mit der von Sr. Majestat dem Kaiser ihm ubertragenen Stelle als Veneralstabschef ubernommen habe. Er werde als Schiller des unver-qesslichen FM. Hess das Corps nach dessen bewahrten Grundsa'hen leiten und hoffe auf die vollste Mitwir- lung sa'mmtlicher Generalstabsofficiere. Schliehlich skizzierte Se. Excellenz die Berufspflichten des General-stabscorps, lieh sich sodann alle anwesenden Officiere vorstellen und richtete an jeden derselben freundliche Worte. Kandel und Golkswirtschastliches. l834er Ttaatslose. Nei der am 1. d. M. in Wien vor< tz genllmmcnen Verlosung des 4proc. Staatslottcric'?lnlehcns vom 1 4. Marz 1854 wurden die nachslehcnd verzcichnctcn!i8 Scncn ge-zogen. Mld zwach Nr. 11 126 172 203 22!) 250 312 559 819 946 1319 1400 1439 1519 1568 1834 1917 1959 2073 2363 2434 2559 25l>8 2594 2655 28U6 2966 3228 3286 3376 .3508 3562 3578 3579 3683 378? 3813 und 3972, — Die Verlosung der in den gezogcncn Sericn cuthaltcnen 1900 Gcwiunummern wird nm 1. Oltober 1881 vorgenommen wcrden. , Laibach, 2. Iuli. Uuf bem helltigen Marste find er- ' schlenen: 4 Wagen mil Getreide, 9 Wagen mit Heu und Stroh, 16 Wagen mit Holz. Durchschnitts.Preise. stjlr, ft. lr, sl., sr, '«,, lf. Weizen pr.Heltolit. 9 75 10 17^ Butter pr. Kilo . — 78 ^!^ Korn ^ b.80 6 80 Eier pr. Stuck . . — 1j____ Gerste ^ 4,39 5—Milch sir. Liter . - g____ baser „ 3 25 3,50 Rindfleisch pr. Kilo —56------ Halbfrucht ^ -- 7 50 Kalbfleisch ., —48------- heiden „ 5 70 5 73^2chweincfleisch „ —60------ hirse „ 5'03 5 - ^Schiipselifleisch — 32------- Kuturuz ^ 5 60 5 70 hahndcl pr, Stllll — 30 - ^ lirdiipfel 100 Kilo 3 67-------Tauben „ - 18 . - V Linscn pr. heltollt. 9-----------Heu 100 Kilo . . 2 05____I Erbsen ^ 9----------Htroh ., . . 1 78____I Fisolen ^ 8 50-------lholz, hart., pr.vier ^ Rmdsschmlllz Kilo - 80------! Q.-Meler -- 550 ^ Schweincschmalz ^ — 78------— Welches, „------4 20 Speck, srisch ^ — 66-------Wein, roth.. 100UN------20 — ^ — aeriiuchert „ — 72-------— wether .------18 - Verstorbene. Den 2. Iuli. Anna Fischer. Handelsmannswitwe, 65 I Schustcraasse Nr. 2. — Prtcr Viflin, NiiherinSsohi,, 5 Taae' ^ 3losengasse Nr. 23. Lcbcnsschwachc. — Alois Voc, Arbeiterin^ l soh». 3 Wochcn, Ncrgwrg Nr. 8, Brechdurchfall. Den 3. Iull. Julia Flcif;. DienslbolenStochtcr, 1'/, Mon. angeblich auf dem Wege in die Stadt an dcr Petersstrahe bei haus'Nr. 8? und wird sanitatspolizcilich beschaut. Lottoziehungen vom 2. Iuli: Wien: 50 53 4 10 3. Graz: 44 17 82 08 74. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. » ">3 V«^ «u» .^ ^» ^7"- '« e^3 I« « 3° ZeZ 5 Z4 «'_________«" 3Z' 7U.Mg. 74159 ^.17 6 O. schwach bewijllt . 4. 2 ^ N. 740 41 ^28 5 SO. schwach hcitcr 0 00 ' 9 . Nb. 74107 ^-220 windstill heiter Morgens leicht bewSltt, dann heiter! slbendroth, Mondhof sternenhclle Nacht. DaS Tagesmittel dn Wilrme 4- 22 7» um 3 8" uber dcm Normale. Verantwortlicher Rebacteur: vttomar Vamberz. W Danksagung. > W Fiir die unserer theuren, unvergesslichen Mutter. W ^ beziehungsweise Tchwester, Frau « W wahrend ihrcs langcn Echmerzenslaaers Von so W ^ melcn Ccitcn gewidmcte hcrzliche Theilnahme, fur W W d>^ viclen schijncn Vlumenspcnden zum Leichen- > « l,raa!igm,,e der Dahingcschicdenen und fur das zahl- > W reichc Orlc.te zu dcren letter Ruhcftattc fiihlen wir W ^ uns ties verpslichtet. hiemit allen Betrcffenden unseren W ^ lnnigcn Danl auszusprechen. W W Laibach. den 5. Iuli 1831. W ^» Die lrauern^en ^nge^urigen. ^» Otld Wart «»plerlente........77 30 774b Vllberrnrt,........7815 7330 »oldrente.........93 80 93 95 Uos«. 1854........12275 12325 , I860........13250 133 - . I860 (zu 100 fl.) . . . 134 50 135 — . 1864........17525 17575 Hng. Prliml«n»«nl.....124 124 25 2r«d!t-L..........181-. 182 - Thelh-Regulierungs- und Sze« gediner Lose.......11« .. H6 30 «udols«pr2mitnanl. der Gtadt «len 128 25 128 75 DonaU'Rezulierunz»'Lole . . 116 50 — — Dcmiinen»Psandbri«se . . . 144— 145 — Oesterr. Echahschelne 1881 ruck- zahlbar.........— — —.— Oesterr. Schatzscheine 1882 ru. in Tilb«r . . . IOH'50 10« - Franz.Ioseph.Vahn .... l0160 10220 «al. larl.Uudwia.V, 1. ««. —_. ._.„ Oesterr. Nordwest-Vahn . . 103— 103 50 Vlebenbiirger Vahn .... 92— 9225 Staatsbahn 1. G«..... 177 178 viidbahn ^ 3«/....... i<;275 133 ^ ^ 6-/....... H525 1,57;, Devisen. «us beutsche Pl^tzt.....57 - 57 10 London, lurze Slcht .... 11695 11705 Paris..........4ggt> 49.^ Geldsorten. Vllb Van Ducalln .... b ft. 50 tr. 5 fl. 52 tr. Nap°l«on»d'or . 9 . 2S'/«. 9 _ 2?'/, . Deutsche ««ich«. Noten .... 57 . - . 57 . 10 . Bilberllulben .. ^»— ,-». — , Krainische