Vereinigte Latbachcr Zeitung. ^K« 63, ^7"^ Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlen v. Kleinmayr. Freitag den 3. August 181?. I n n l a n d. K l a g e u f u r t. ^ach einer verhängnißvoUen harten Zeit fangen wir nun an die Früchten einer gesegneten Ernte zu genießen. Der Motzen Wattzen welcher den 19 Juni im Mitttipreis noch /;o fi. 7 kr. kostete Vcl aNmablig durch aUe Wochcnmarkttage, so, daß er am letztenden 3i In!« schon nm 2l fi. i5 kr. gebothen wurde, edcn so fiel der Roggen in dieser Zeit von 3i fi. 50 kr. «uf i5 fi. 3/, kr. und die Gerste von 26 fi. l5 kr, auf !/,. ,5 kr. Der Haber und türkische Waitz ist bis jezt noch wcnig gefallen, wird aber bald geschehen, besonders da beide sehr schön sieben , wohl abcr sind die Prci-) Frankreich. Es hieß, Madame Noger, Schwester der Gencralinn Montholou (auf St. Helena), sei verhaftet worden. Ferner sagle man, die Abreise der Frau Negnauld de St. Fea" d'Ängcly sey durch die Nachricht beschleuniget worden, daß der Verstand ihres in Nord? Amerika wohnenden Gatten seit einiger Zeit völlig zerrüttet < ei. (WZ) Fm Meuse-Departement 'wurde am !?. Juli ein Muttermörder hingerichtet, nachdem ihm vorher die rechte Faust abgehauen worden ist. In demselben Departement tst auch ein Brudermörder von dem Asslsmges richte zum Tode verurtheilt worden. (Wdr.) Italien. ' Verona vom 19. Juli. Hier wurde Folgendes pnblizirt: ,,Wab^ rend der größte Theil des Volkes Wegen dem übertr«ebencn Prelse dcr Lebensmlttel kaum sich den nöthigen Unterhalt v rscbaffen konnte, so hatte die gierige Hand des uueriattll-lichen Aufkäufers, welcher bei dem aUgenn'-nen Elend glelchgültig den Karaktcr emcs ehrlichen Handelsmanns zu behaupten vorgwi, mit doppelten Schlössern ebea diese LedmS- ' tnittel versperrt, um sie bis zu ^em Zeltpunkt der größten Theuerung aufzubewahren, wenn sie auch gleich durck den Lauf der Zelt verderben sollten. Dlts war das Betragen des hier wohnhaften Pius Dalla Case. l>r hatte einen Vorrath von be,läusig tausend Sacken türkischen Weihen (ämß» wico) «Heils in Verona, theils in Destnzauo, unv wollte nun einen Theil dieses sckon verdorbenen und schädlichen Getreides,m ^unl verkaufen. Dies entgieng jcdoch dem wachsamen Auge der Civilbcbörden nicht und die Strafe wartete seiner. Das für die vtnettanisckeu Provinzen väterlich besorgte HM unsers Monarchen wurde durch diese schandUche Habsucht bewegt, und seine Mas. befahlen daher, nicht nur die, unlängst von der P o-vinMl - Sanitatskommission hieraus Mt-ftesclzte Strafen eintreten 5" lassen, sondern «berdiesauch noch folgendes öffenUlchzupublizieren : i üem Pms Dalla Case lst l« Zukunft aller Handel nicht nur mit Getreide, sondern auch mit allen Lebensmitteln verbothen. -. ^e-de Uebertretung dieses Verboths lst mit Kon-fiszirung des Verkaufsartikels, (un^ zwar die eine Halste zum Vortheil des DenunNanten u. die andere Hälfte zum Vortheil der Armen) zu bestrafen. 3. Ein wiederholtes Vergehen dieser Art soll mit elnlnonathlicher GefHngniß-strafe geahndet, und diese Strafe immer verdoppelt werden, je öfter er sich elne solche Uebertrctung zu schulden kommen laßt. Aus diesem wird das Publikum d»e Gesinnungen . der Regierung erkennen, welche 'eden Zwelg des Handels beschützt und auch den Getreld-handel nickt ausschloßt. Dagegen mutzen die Uebelgesinnten, welä>e Handel von Monopol nicht unterscheiden und den ungluckll« ,chen eveuduellcnGctreidmangel noch.druckender mack selben^ Todes-und 4' Deponc'.nonsurtnci-' le ausgesprochen, unter letzteren 6 a,:f Le-beuszett, ü <»uf l^, die übrigen auf ? Jahre. Hn der letzten ssa^egorie besi-idst sich auch Henriette Hamilton, eine angesehene ^r-iu, wegen eines, in diesen Blattern bern>s erzählten Kinderdiebstahls. (Wdr.) Schweden. Neber die letzte Verschwörung in Stockholm enthalten die Londoner Blätter se^r ner-sckicdene Aufschlüsse. Nach Pri^atoriefei aus «^cknvcden, sollen 6 Meuchelmörder g^dun-gcn und beinllch in den Pallast gebracht worden seyn, um den Kronprinzen zu er-"!"e^."^!, eine fruhzeisige Entdeckuuq glucklich der AuM5r,,ng dieses Vorhabens vorgebeugt kadeu. Auf das "ierücht der großen Gefahr/ in welcher sich der Kronprinz befunden habe, sei das Volk von allen Seiten zusammengeströmt, nm sich zu überzeu-qcn, daß er unversehrt sei. Das Volk habe den Pallast umringt und daranf bestanden ^n zu sehen. Als er sich nun auf einem Balkon gezeigt hatte, sei er mit wne»l Iu-bclgeschret empfangen, und die Rübe und Ordnung sogleich wieder hergestellt worden. Nach Briefen aus Hamburg sei dage-sstn das L«den des Kronprinzen durch das Volk bedrobt gewesen, welches den köniql. Pallast umringt habe, in der Absicht ihn zu todten. Hierauf kahe der Kronprinz darauf gedrungen, sich selbst dem Volke zu zeigen, mn zu erfahren, wodurch er ihm mißfallet! hatte» Er set also auf den Balkon herausgetreten , und habe folgende Anrede an das Volk gebalten: „Gute Leute! Ich habe nie nach der Ehre gestrebt Thronfolger in Schweden zu werden, ich kam zu euch, vermöge eurer elgenen überlegten und freien WM, und se,t dem ersten Augenblicke, wo ich Schweden betrat, habe ich beständig menie Pflichten sowohl als General wie als Mit-Negent erfüllt. Ich kann euch daher jetztnnr sagen, daß wenn ihr meinen Tod für das hluck von Schwede» hastet, mein Leben euck zu Gebote stebt." Während dieser Red? soll e»ne seterllche StiUe gewaltet haben, und am Ende derselben der Prinz mit lanlem und wiederholtem Jubel begrüßt worden seyn. In allen Br,cfe„ aus Dänemark besinde sich ,edo<-f, ke,n Mort von einer Verschwörung in St ckholm , indessen hal'e man sie in Hamburg fureme uubezweffelte Thatsache, und nur die Art, wie man sich an dem ke-ben des Kronprinzen vergreifen wollen, sei zweifelhaft Ferm'r behaupten diese Blätter, in Norwegen babe sich die allgemein? Mi-zufnedenhcit ganz offen und lebhaft geäußert, diese Behauptung ist aberganz ungegrHnbet, v,elmehr soll sich die bekannte Anhänglich-kett der norwegischen Volksmasse an den Rro, Prinzen auch auf das erste Gerücht ker Verschwörung sek entsckiedcn gezeigt, und ein «wrwcglsches Blatt die Aufforderung erhalten haben der Kronprinz möge sich m dle treue und feste Helsenburg von Norwegen begeben, wo Gift und Dolche unbekannt waren. Hreil ch ist dort der Unwille gegen dei« schwedischen Adel durch diese Gerüchte noch vermehrt; er stammt besonders von der 6ctt her, wo der auch beim Schwedischen Bolke,ehr beliebte vorige Kronprinz Chn-Man August, den der schwedische Adel nur oeu Hobelkonig nanute, sein Leben endigte. (B. v. T ) Afrikanische Naubstaaten. Ein zu Marseille angekommener Schiffs-eapttam, welcher am >8. Mai von Tunis-abgereiset ist, hat die Nachricht verbreitet, datz der Krieg zwischen Tunis und Algier wn-kllch erklartworycn, jedoch die Feindselig» ketten noch nicht angefangen hätten. (Wdr.) Vermischte Nachrichten. H. B., ein Menschenfreund im Bergr« scheu lebte eme Zeitlang ganz ungewöhnlich cmgezogen und stille — schon nannte ihn die Welt einen ^ckwarmer, Wahnsinnigen. — ^ocy als ,m vergangenen Winter in seinem Wohnorte die Noch aufs Höchste siieg, da rtef er feinen Buchhalter, ließ ihn ausrechnen, wie viel durch seine bisherige zurückgezogene Lebensart erspa. t worden sei — und verordnete auf der Stelle, ','00,cxn Pfund ^ Erdapfel dafür einzukaufen, die unentaeldlich'' unter die Bedürftigen ausgetheilt wurden.— ^^^ (S. Z.) Wechsel ^ Cours in Wien am 2. August i8t?. Couvelttionsmünze von HuudertZ23 »s3fi.