Wieustag den 12. Mai 183s. D l l v r i e n. Xw>le Landesstelle hat die in Erledigung ge« l'cnnmene letzte Gubcrinal-Concipistcnstclle dem Gubernial» (Zonceptspraclicanten Adolph 5i'appus von P iche lst a in , zu verleihe« befunden. Laidach den 5o. April ,655. TWien, vcn 5. Mai. Der Graf Heinrich vo,, Merode, welcher von Sr. Majestät dem Könige der Belgier den Auftrag erhallen hatte, die Antwort auf die Notifications-schreiben Sr. kaiserl königl. apostolischen Majestät von dem Todesfälle Ihres verewigten Herrn Va« ters, des höchstscligen Kaisers Franz I. Maie. siät, uno von Allerhöchstocro eigenen Thronbestei» gung nach Wien zu überbringen, ist hier angelangt, und hatte vorgestern die Ehre, sich seines Auftrages in einer ihm von Sr. Majestät ertheilten Audienz zu entledigen. Der GenelalmajorFreiherr von Palmsii e?« na, außerordentlicher Gesandter und bevoNmäch-tigter Minister S.r. Majestät des Kcnigs von Schwe« den und Norwegen am kais. russischen Hofe, welcher von semem Souvcrcnn den Auftrag erhalten halte, die Antwort auf die NotificationSschreiben von dem Ableben Sr. Majestät des KaiserS Franz ^. und von der Thronbesteigung Sr. jetzt vegicrcndei» Ma,cstät des Kaiserg und Königs Ferdinand I. Allerhöchstdemsclden zu überreichen, hat die Ehre gehabt, sich dieses Auftrags in einer ihm von Sr. Majestät am gestrigen Tage ertheilten Audienz zu entledigen. V a l m a t i e n. Ragusa, 25. April. Das jonische Dampf, schiff, Gvlanaissos, ist heute der widrigen Winde wegen, im Hafen dcr> Insel Gravosa vor A,.ker gegangen. Am Vord dcssclb.n d.sindet sich der Lord Obcrcommissair der jcnischcn Inseln / der Baron Sir Howard Douglas, sam,nt seiner auü 9 Pctsoncn bestehenden Fcimilie und 4 Doniestiken. Er begibt sich nach S P a n i e n. Man schreibt aus 60 run na, daHmanam sich einiger Häuser in der Vorstadt zu bemächtigen, und daß sie sich dann schnell, auf die Nachricht von der Anna» herung des Generals Valdes m,t beträchtlicher Macht, entfernt hätten. General Valdes kam schon am 11. durch Burgos; am i4. befand er sich zu Logrono an der Spitze von 22 Bataillonen und acht Schwadronen Kavallerie. — Drei Schiffe, welche das Haus Vasquez ju Bordeaux für die ,57 spanische Regierung bauen ließ, sind in vcrscdie. denen Häfen van Spanien eingelaufen: das (Zsta-tuto real'in Loruna, die Isabella I. in Cadiz und die Isabella II. in Barcelona. Der Indicateur de Bordeaux vom 23. April enthalt Folgendes: »Briefe aus Navalra melden, daß Zmnalacarreguy seine sämmtlichen Streitkräftc rings um Mondragon beisammen hatte und sich zu einer Bewegung gegen die Borunda anschickte; er hatte neun Kanonen bei sich. Die (Zarlisien hatten ziemlich viel Geld erhalten und ließen in ihrer Exaltation das Geschrei: Nieder mit den Negros! Keine Zugeständnisse mehr! hören. Die Adcja, ein in Madrid erscheinendes Journal, bemerkt über das Benehmen des Zuma-lacarreguy, der die Gefangenen freigab, während tcr sogenannte liberale Mina dieselben erschießen läßt: »Die Achtu>:g^ welche dieser tapfere Gene« ral uns einflößte, scheint nicht großer werden zu können; allein die Bescheidenheit, mit welcher er cine so edle Handlung zu verheimlichen suchte, die er oder seine Freunde hätten veröffentlichen können, zwingt uns, diesen Mann zu bewundern, wenn er auch unser persönlicher Feind wäre.' Der PH are (von Bayanne) vom 23. April enthält nachstehendes Schreiben von der Gränze; Bergara ist am 17. von den Carlisien angegriffen worden; 12 Kanonen, welche ven den Belage» rern auf vier verschiedenen Puncten aufgestellt wa» ren, beschossen den Platz unaufhörlich und zerstör» ten vierzig Häuser in der Vorstadt. Die van allen Seiten durch das Feuer bedrängte Garnison verlangte zu capituliren. Die Carlistcn machten 25a Mann Linicntruppcn, 60 Bürge-rgarden und 5a Schützen vom Isabellencdrps zu Gefangenen und erbeuteten 5ono Flinten, 4 Kanonen, 100 Lentner Pulver, Proviant, Schuhe, Monturen und 120,000 Reales de Vellon an baarem Gclde. — Ungeachtet obiger Details versichern Personen von Bayonne, Briefe aus On ate und aus Ber. Zara selbst erhalten zu haben, die von der Einnah, me gedachten Ortes nichts erwähnen, sondern im Gegentheil versichern, di.ß die (Zarlisten sich zurück« gezogen haben.« (Ocst. 25.) Portugal. In den neuesten Tageblättern liest man fol« gendes officielle Bulletin: »Pallast de las Neces. .sidades dcn »2. April. Ihre allerqctreueste Ma» «jesiät empfing heute Mittag eine Deputation d?r »Pairskammer, welche beantragt wav, Ihrer Ma« »jestät der Königinn eine Botschaft dieser Kammer »zu überbringen, mit der Bitte, Ihre Majestät »wolle geruhen, zum Besten tcs Staates, ohne »Verzug über ihre Vermählung zu entscheiden. Zu<-»gleich wurde eine Deputation der Deputirtenkam« ,mcr empfangen, welche Ihrer Majestät das Do »crct der allgemeinen (5ortcs, den Verkauf der Na< »tionalgülcr betreffend, überbrachte. Ihre Maje« »stät gab sodann den Ministern Audienz und hielt »um 2 Uhr einen Habincttsrath, der bis 3 1^4 Uhr »währte. — Ihre Majestät genießt fortwährend »der besten Gesundheit.« — Es heißt, daß nach Auflösung der (Zolles eine thcilwcise Ministcrver-ändcrung Statt finden werde/ indem PalmcllH sich zurückziehen wolle, wodurch, da auch ein Kriegsminister zu ernennen ist, zwei Portefeuilles erledigt würden. — Saldanha soll sich geweigert ha. ben, das Kricgsministcrium anzunehmen. Freire ist, seitdem er das Ministerium des Innern über» nommen hat, sowohl in der Kammer als außer« halb derselben, sehr populär geworden, intem er in einer Woche siebzehn Provedorcn entlassen hat, die ihr Amt schlecht verwalteten. Sine spanische Guerillabande ward auf portugiesischem Gebict, ln der Nähe von ^»mpo nisvoi-, von den portugiesischen Truppen gefangen gcnom-men, nachttm neun Mann gctodcet worden wa> ren. Sie hatte zwanzig, mit geraubtem Guie be» ladcne Wägen bei sich, die sammt der Mannschaft den spanischen Behörden zu Badajoz überliefert wurden.« (Ocst. B.) Großbritannien. Kürzlich sind wieder zwei Sclavenschisse von englischen Fahrzeugen aufgebracht worden, ein spanisches, mit 807 Sclaven an Bord, von denen 79 in Folge ihrer engen Zusammenpressung i-m Schiffsraum schon gestorben waren, als das Schiff genommen wurde, von dem »Proteus," und ein portugiesisches, die »Atravide,« mit äs)4 Sclaven an Bord, wovon n starben, ron dem »Lynx." Aus Canton vom 20. November wird be» richtet, daß die bengalische Regierung einen Agenten nach Ohina gesandt habe, um Thee-Samen und Pflanzen anzukaufen, und (Hhmescn anzuwerben, die sich auf dcn Bau des Thecö verstehen. Diesel Abgeordnete fuhr in Gesellschaft des Herrn Gützlaffund eines Marineoffiziers in enicm Schnell, scgler die Küste hinauf bis, zum Hafen Am°y, wo sie landeten und, von einem Lhinescn gefühlt, i58 eine zweitägige Landrcise anraten, um sich Samen Von Ancay'Thee zu verschaffen und dessen Cultur zu beobachten. Die Einwohner nahmen sie sehr freundlich auf. lZin Journal meldet, daß die Arbeiten des Tunnel wieder beginnen würden. Scbon herrsche große Thätigkeit und mehrere hundert Arbeiter seien mit den Vorbereitungen beschäftigt. Sir Robert Gordon (Bruder des Grafen Aberdeen) , den der Herzog von Wellington zum Botschafter nach St. Petersburg ernannt hatte, wird sich nicht dahin begeben, und Lord Heytesbury, der kürzlich zum Gcneralgouverneur von Indien ernannt ward, wird ebenfalls durch einen andern Staatsmann ersetzt werden. An Loro (Zowley's Stelle in Paris tritt wieder Lord GranviNe. (Mg. Z.) Kchwcven unv Borwegen. Stockholm, 16. Aprll. Ihre Majestäten der Kenia, und die Königinn haben vorgestern den Grafen Werhazy und Zicky, welche die Notisica» tions.Schreibcn von der Regierungs» Veränderung in Oesterreich hierher gebracht, eine Abschieds»Au« dienz ertheilt. Graf Esterhazy hat das Commandeurkreuz und Graf Zichy dag Ritterkreuz des Nordstern.Ordens erhalten. Der Odcrfi'Kammer. junker Baron Palmstjerna ist beauftragt die Or» «iedcrung auf obige Notifications »Gchreiben nach Wien zu überbringen. (Prag. Z.) VlriechenlanV. Die Pforte unterhält jetzt ein freundschaftliches Verhältniß mit der Regierung Griechenlands, «no scheint die Pafcha's längs den Gränzen zu ei» nern gleichen freundlichen Benehmen aufgcford. rt zu haben. — Die Versicherung, daß man die Armee »educiren, und zunächst die fremden Truppen ent» lassen wolle, hat die Griechen mit Freude erfüllt, und viele alte Offiziere nieder herbeigelockt. Es soN im Vorschlag seyn, die als sehr brauchbar sich bewährende National.Gensdarmerie bis zurZahl von 200a Mann zu verstärken, und außer ihr nur eine Landwehr mit einem nur in Athen garnisonirenden Stabc und Lehrbataillon zu organisiren. — Der Schwede, Graf Rosen, ist mit der Organisation des Seewesens beauftragt, und hat durch seinen practischcn G?ist und die Art und Weise die Ar« beit zu beginnen, die besten Hoffnungen erregt.-Der Graf hat die Marine in einem höchst betrü« benden Zustande gefunden; denn sie besteht in diesem Augenblicke aus einer alten Fregatte, zwei unbrauchbaren Dampfschissen, die noch gute Maschinen hadcn, einer französischen Brigg, einer Korvette uno einigen Kanonicrschaluppcn. Aus diesen eine Flotillc zu machcn, wenn man keine eigentliche Fonds hat, wird die Aufgabe des Ministeriums seyn. — Griechenland hat jetzt i3 Batail. Ions mit 26 griechischen und 36 deutschen (Zom. pagnien, oder mit 2400 griechischen und 225a deutschen Soldaten, mit 535 griechischen, 54 philhcl» lenischen uno 144 deutschen Offizieren. Die Ge« sammtzahl aller Offiziere der griechischen Landarmee beläuft sich auf 72». — Auch scheint die griechische Regierung mit den bisher etwas ver« nachläßigten Häuptern der alten Armee, so wie mit der bedeutenden Parthci des Grafen Capa d'Istriaö si.d aussöhnen zu wollen. Ihr Vorsatz, die angeworbenen Trappen nach und nach durch nationale zu ersetzen, wodurch viele Individuen von dem Räubcrleben in Lakonien und Numelien abgezogen würden, ist wenigstens in der Organi« sation der Gcnsdarmcrie, Utid in der Zurückberu^ fung mehrerer auf den ionischen Inseln sich auf' haltender alten Offiziere sichtbar.'— Die Bauten in Athen schreiten langsam vorwärts. Gs fehlt an Geld und Arbeitern. Einstweilen bauen Lie Beamten, Gesandten und Consuls sich an. Den neuesten Nachrichten zufolge wiN Kömg Otto am 2i. Juni sich kronen lassen. Afrika. Aegypten. In Alexandria sind von 19,000 Personen, die bis zum 23. März von der Pest be« fallen waren, 10,000 gestorben. (Ocst. B.) Vereinigte Staaten von MarÄamerika. Der Canal von dem Hudsonsiusse nach dem Oriesce wurde im Jahre 1825 voNendct. Nach neun Iah.cn, also i35;, waren durch di? Giniiahmen (es war ein mäßiger Tariff für dic Schissfahrt angesetzt) o.cgen »2 Miüionen Franken von de» Kosten zuruckd^zahlt. uno es w^r noch ein Reservefonds von mehr als »4 Millionen vorhanden. Der Tariff ist jcht um 25 Pcrcenls erniedrigt worden. Der Hudsoncanal bildet mit dem Ohiocanal, der gleichfalls in den Oricsee einmündet, gleichsam nur ei« nen einzigen G^nal von »44 Meilen Länge, und beide stellen durch die Verbindung des Hudson mit t?em Mlssisippi eine ununterbrochene Binnenschiff, fahrt von mehr als 45« Meilen car, cine (ss'lferiiung, großer als Lie van St. Petersburg bis iZ.idix. (Oest. B.) Nevacteur: ^fr. Vav. Weinrich. Verleger: Dgnaz M. Gvler v. Aleinmavr.