Vereinigte B^^ ^ Latbacher Zeitung^ ! ?T«o. 3. Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. F r e y t a g den 10. I ä n e r 1817. Inn land. l a i b a ch. < bis 40 dieser unglücklichen Schattenmenschen täglich mit Nahrung und Kleidung versehen. Möge dieses, den ungarischen Clerus cha-rokterisirende achtchrisiliche Werk viele Nachahmer finden. Auch hier zu Laibach gibt es viele edle Menschenfreunde, besonders von dlesem ehrwürdigen Stande, die im Stillen manche Thränen der Armen trocknen. Wien. Unter den im Schuljahr i8i5 und 1816 zn Men qradmrten Doktoren der Arzney, befinden sich auch die Hrn. Franz Weber, von Laibach, Johann Zhuber, von Gabrie und Anton Pascoli, von Görz. Am 21. Dez. ist zu Prag der verdienstvoll« «nd geschätzte k. stand. Theaterdirecktor, Karl Liebich gestorben. (G. Z.) Ungarn. Preßburg. Aus Lublyo m der Zips, schreibt man uns folgende 'seltene Erscheinung. Gcgen Ende der heurigen Erndte bemerkte man auf den Feldern eine grosse Menge von Mausen, die meistens weiß aussahen. Sie nagten die Halme ab und so fielen die Achren auf die Erde, aus denen sie nun die Körner theils in ihre Löcher trugen , und die da liegen blieben, verdarben durch die übermäßige Nasse. Man fand in manchen Lochern bis ein Viertl Metzen Frucht; die Leute suchten diese Löcher auf und true gen die Frucht in Säcken nach Hause. Nach eingeführten Früchten sah man diese Mäuse, viele ohne Schwänze, haufenweise, mit ihrem Heerführer, etner sehr grossen Maus, über die Brücke, welche auf dem Poocrfluß steht, ziehen; wo sie von den Mensche« i,l den Fluß gesprengt wurden. Viele kamen in dem Fluß um, viele erreichten aber auch das jenseitige Ufer, wo sie zu Hunderten in die Stadt eindrangen, und nun dasjenige in den Scheunen verzehren, was sie auf den Feldern übrig gelassen haben. Welch ei« empfindlicher Schaden dieß, besonders bey gegenwärtigen hohen Frachtpreisen sey, läßt sich leicht denken. (P. Z.) M Preßbura. Der ^te Dezember war für Körmend ein Tag des Entsetzens lmd der ^ Verheerung; eiie in derSteillamanger Gasse, in der Nachbarschaft des evangelischen Pfarrhofes , bey heftigem Nordostwind um halb i Uhr Nachmittags ausgebrochene Feuersbrunst bat binen 3 Stunden drey Vierthci-le des Orts in Schutt und Trümmer verwandelt. Kaum konnten die Menschen durch die zugleich brennenden Gassen ihr Leben retten, an eine Rettung der Habe war nicht zu denken; es verbrannte auch mehreres Vieh, welck»es in den Ställen gelassen, oder sich m der Betäubung nicht zu fluchten vermochte; von Menschen verlor ein Mädchen ihr Leben. In allem wurden 284 Hauser, »36 Schcu-nen und Zoo Stallnngen, worunter viele Militärische, ein Raub des wüchendstcn Feuerstroms; so daß außer dem Platz, der Theil vo 1 der linken Häuserreihe in der Mühlgasse biS an die Straße am Schloßgarten, und der Neustadt nur wenig mehr steht. Da die Hauser meistens von Holz, und mit Stroh gedeckt warcn, so brannte meistens alles von Grund aus. Das Elend ist bey den schuldlosen Unglücklichen, deren seit 1809. mehrere schon dreymal abbrannten, nicht zu beschreiben, und um so empfindlicher, weil die qanze Umgegend seit etlichen Iabren durch bäusige Ueberschwcmmungen und Mißwachs äußerst viel gelitten bat, und fast außer Stand ist, ibren so unglücklich gewordenen Mitmenschen die nöthige Hilfe zn leisten. (P 3.) Ausland. Preußen. Es bestätigt sich, daß bey uns wirklich die Absicht ist, durch ein ausführliches Gesetz im ganzen preußischen Staat die Freyheit der Presse einzuführen. (G. Z.) Hier hat sich ein Verein zur Versorgung der Dürftigen mit wohlfeilem Brote gebildet, von welchem eine Aufforderung zu zinsfreyen Vorschüssen, und zu milden Beyträgen erschienen ist. Dieser Vcrein ist unterschrieben Von dem Fürsten Hardenberg, Grafen v. Bülow, Fürsten Wittaensiein, Heydebreck, Kamptz, Le Coq und Crelwger. (W Z.) Berlin den 14. Dec. Nachdem, bey der immer höher.steigenden Holztheuerung, sich mebrere Holzhändler zu einer bedeutenden Holzliefermlg an daS hiesige Armendirektorium (die freylich das bemitteltere Publikum bezadlen mnß) großmüthig erboten haben, wünscht man sehnlich: daß die Backer, welche, gestützt auf die Gewerbefreyheit, fortwährend kleines, zum Tbeil auch schlechtes, Brod backen, sich zu einer ähnlichen Biodlieferung verstehen mochten. Ein hier vor Kurzem angekommener „afrikanischer Vosjesmann" ward vorgestern mit seinem Knaben plötzlich von der Polizey arretirt, weil beyde sich einer künstlichen Larve bedient und das schaulustige Publikum betrogen hatten. Die sogenannten Afrikaner hatten es im Verzehren von roden Hühnern zu einer besondern Fertigkeit gcbracht. Deutschland. Reisende, die von Sondershausen kommen, bringen so eben die Nachricht, daß der Tbäter'dcs ln der Gegend von Pader-b»rn verübten Pferdemords, der so viel Aufsehen erregt hat, entdeckt worden sey. Es soll ein reicher Jude, bisher Pfcrdelieferant des Fürsten, seyn, der aus Eigennutz, durch grosse Belohnung, einen Schindersknecht aus der Gegend von Göttingen dazu vermvchl hat, die Schandthat an den schönen Pferden des Fürsten von Sondersbausen, die eden durch dessen Stallmeister in England angekauft worden waren, zu verüben. Der Jude ist in Sondershausen bereits zur gesanglichen 5aft gebracht, und bey seinem Vermögen ist er «m Stande, hinlänglichen Ersatz für den Schaden, den er angerichtet, z« leisten. Ueberdieß wird er der gerechten Strafe nicht entgehen. (G. Z.) W ü r t e m b e r g. Alles, !»as bisher unser König aetha» hat, gewann ihm die Stimme der Denker und des Voll«. Würde obne Pomp; Kraft oh-ne Starrsinn; Wirken ohne Geräusch; Ver^ trauen, um Vertrauen zu wecken. Berste^ ben der Zeit und des deutschen Volks, ohne die zu verkennen, welche sich in die Farben der Zeit und des Volks kleiden, aber bn/oe nur zu ihren Diener machen möchten; Einklang von Wort und T^t- oaszeichnei rhn ausundmrd ihm leicht machen, was schwer war. (K. Z,) - Sachse n. Folgende patriotische Handlung des bei der Okkupationsarmee in Frankreich stehenden koingl. sächsischen Armeekorps verdient Erwähnung: Auszug eines Briefes von dir Armee, ^l. <1. le Ouesnoi den 7. Nov.i3i6. Unser General Gablcnz, welcher den l5. d. M. nach Sachsen auf Urlaub abgehet, hat zu Unterstützung der armen nothleidenden Gebirgsbewohner Sachsens in unserm Korps eine Kollekte veranstaltet, wo er in einem sehr rührend abgefaßten Schreiben die traurige Lagc der Gebirgsbewohner vorstellt, und vorschlägt, daß jeder Offizier und Feldbeam-te den Betrag eines eintägigen Portionsge-nusses, und Unteroffiziere und Gemeine eine eintägige Löhnung, als milde Beisteuer zur Milderung dieser Noth beitragen möchten er selb^ unterschrieb 400 Tbaler dazu. Wie dieses (3?chrc»ben unsern Leuten in den Kompagnien vorgelesen wurde, so schrie alles wie mit einer Stimme: „nein, eine fünftägige Löbnung.wollell wir geben", und ich kann Sie versichern, es war ein wahrer Wettstreit im Geben; viele Unteroffiziere baben ihre halbe monathliche Löhnung dazu verschrieben. Oie Kommandanten der Äompagnien konnten gar nicht zu Fertigung dieser Subskriptionslisten kommen, um idre niedergeschriebene Bewilligung mit einigen Tagen Löbnungsbetrag noch zu vermehren. Daß das Ossizierkorps und die Felobeamten auch das Ihrige thun, bedarf keiner Erwähnung. (K. Z ) Italien. Zu Neapel sollen diesen Winter keine Hof-bälle gegeben, sondern ihr Kostenbetrag auf öffentliche Arbeiten verwendet werden. Turin. Znr Unterstützung der Dürftigen hat der König eine Anleihe von 6 Millionen Llre, ncmlich 4 Mill. zum Ankauf von Ge« treibe aus dem Auslande, und 2 MiU. zur-Bestreitung der Kosten öff.-ntl, Arbekc^i, mit< telst 12,000 Akzien, jede zu 600 Lire, er öffnet. Bis 20 Dez. war dieses Anleihen freywillig, nachher aoer gezwunael». Selbes wird mit 5 proc. versinlet, auch können mehrere Partdcyen , die uicht reich , Hs"ug slnd, zusammeiltrcten, eine Akzie zü^^eh: men Bis im Iuiy 1817 werden aus"dem Erlös dieses Getreides 2s3 sammt Zinken zu« rückbezahlt, und der allcnfall-slge Verlust sogleich, die 2 MM. für die Arbeiten aber, nach 4 Jahren sammt Interessen aus dene kön. Aerarium ersetzt. (W. Z.) G ch w e i tz. Keine Einbildungskraft, sagt ein Schivei-zerblatt, selbst wenn sie in der Dürftigkeit auferzogen ist, vermag das Elend wenigstens einiger hundert Hütten im Limo - und Seruf-tbal des Kantons Glarus zu mahlen. Drey bis vier Haushaltungen mit zahlreichen Kindern leben in einer Stube zusammengepreßt, in farbenlosen Lumpen, halb nackt, ganz nackt. Tische, Stühle, Bettstatten und Bett: zeuge sind schon längst verschwunden. Grüsch c klösse, Nesseln, auch hervorgescharrte Aase sind ihre Nahrung; Sterbende ermangeln " eines Tröpfchens blauer Milch. Alle liegen im Sommer und Winter auf dem harten Boden in ihren Fetzen; wer ein Vorrecht durch Alter oder Krankheit hat, auf dem Ofen. Nicht wenige gleichen aus Grabern hervorgescharrten Todtengerippen, und der Säugling, dessen sich die Welt freuen sollte, tritt wie em e Leiche aus der Mutter Schoos. Zu allen diesem hat theils der Verfall des Fabrikwesens, theils die übernatürliche Bevölkerung beygetragen. In Schwendi, einem Bergdörfchen am Glärnisch, lebten z. B. vor 64 Jahren 33 Menschen, jetzt 600 (G. Z.) Der Haß der Savoyarden gegen ihre an die Schweiz abgetrettenen Landomännec steigt täglich; man schoß schon aufeinander. Das Schweizer Militär ist deswegen zu seiner Vertheidigung mit scharfen Patronen versehen worden. Viele Kartoffeln und vieles Getreide liegt unter dem Schnee. I:t der Berggemcinde des Kantons Bern sind bei 20000 Garben begraben. Hervorgescharr-te Garben trocknet man hie und da an liif»> eigen Orten. Der Kanton Leman kaufte im" südlichen Frankreich und Deutschland etwa 50000 Zentner Getreide. Die ersten Transporte sind schon am 20. in Vvcrdon angekommen. (K. Z.) Gr»ßbritann ien. Lord Castlereagh und seine Gemahlin, sind den 5. Dezember aus Ivland zurückgekommen. Noch in den Strassen von London wurde ihnen der Koffer vom Wage« geschnitten; doch ließen ihn die Diebe, als Lärm entstand, im Sticke Die Morning-Post macht in ihrem Vlat- je vom ii. dee Vorschlag, daß man die Natten in Großbrittannien eben so vertilgen soll«, wie vormahls die Wolfe ausgerottet wurden, und tragt darauf an, daß für jeden Kopf einer Ratte eine Prämie von ^Pence gezahlt werden sollte. Jenes Blatt meint, daß die Vertilgung der Ratten auf die Kornpreise einwirken würde, V>a jede Ratte wöchentlich Uvey Pfund Korn verzehre. Die Hauptsache jedoch ist dabey vergessen, nämlich die Mittel anzugeben, wie diese allgemeine Vertilgung auszuführen wäre. (G. Z.) Schweden. Stockholm vom 3. Nov. Man bat die Nachricht erhalten, daß tie Haringe ihren Zug wieder so stark an den Gothenburger Küsten vorbei genommen ha? beu,daß, wie ein Schreiben anfübrt, sogar Böte dadurch in ihter Fabrt gehemmt worden. Man bedauert aber, daß in diesem Herbst noch wenig Nutzen davon zu ziehen ist, weil alle Salzerei-Ansialten daselbst längst eingegangen und mehrere 1000 dazu gebrauchte Menschen weggezogen sind, seitdem dieser Fisch in »2 bis i5 Jahren eine andere Richtung genommen, und dadurch das Neich einen baaren jährlichen Verlust von 2 Millionen Speciesthalern in Silber erlitten hat. (K. Z.) Brasilien. Mehrere Personen, welche nach Brasilien nnt der Hoffnung gingen, vortheilhafte Spe-culatwnen mit französischen Waaren zu machen, schreiben von daher, daß man sich sehr über den Geschmack >er Brasilianer tausche, wenn man ihnen Gemablde, Kupferstiche, schöne Möbeln, Porzellan ?c. zu- führe. Diese Gegenstände haben keinen Abgang gefunden, und konnten kaum für das, was sie in Paris kosteten , verkauft werden. In jene Gegenden, schreibt einer unserer korrespondenten, muß mau nur gemeine Waaren, und solche, die der Menge nützen, bringen. Unsere Bordeaux«Weine, Liqueure, Leinwanden, unsere Butter aus dcr Bretagne, Kasc, Würste und Schinken, Oli-venöhl und Seidenwaaren werden sich gut verkaufen. Die Leinwand müßte von grober Act, und für die Bekleidung der Neger geeignet seyn. Vattiste für Dawen würden ein guter Handelsartikel seyn. Manns-und Frauenschuhe finden sichern Absatz, Einige wenige Uhren, etwas Geschmeide, vorzüglich Handmühlen, Haartücher zu Sieben oder Möbeln, Draht-Siebe, Jagdflinten, Fischergeräth, Messer und Scheeren, sind die Gegenstände, die sich mit Vortheil anbringen lassen." (G. Z.) Niederlande Das ehemahlige Mitglied des Französi? schen National - Konvents, Courtois, aus Arcis in Champagne, ist am 7. De;.,63 Iabre alt, zu Brüssel gestorben. Er war aus Frankreich durch das Amneftiegesetz als Königsmörder verbannt. In seinem Hause fand man zu Anfang dieses Iabrcs das merkwürdige Schreiben der unglücklichen Köni-ainn Maria Antonietete an die Madame Elisabeth von Frankreich; und er war es, der von dem ehemahligen Konvent den Auftrag erhielt, die Papiere Nobespierres zu untersuchen, nnd darüber den bekannten berüchtigten Rapport abgestattet hat. Er war reich, und machte ein grosses Haus. (W Z.) Bekanntmachung. Nachdem zu Folge getroffener Verfügung des k. k, hohen Guberni-«ms dtests Kretsamt semen gegenwärtigen Sitz verändert, und aus dem Landhäusern w Spitalsgasse Nro. 241 in das so genannte Zivil - Svi-tal - Gebäude in das zweyte Stockwerk mit 9ten dieses übersiedelt, so wird dieses zur allgemeinen Wissenschaft hiemit bekannt gemacht, damit dle/emgen, welche bey diesem Amte zu erscheinen oder sonst Amtsgeschäfte zu verrichten haben, sich darnach zu richten wissen mögen. K. K. Kreisamt Laibsch am ö. Iäner isi?.