Nr. 197. Vläl!>im«ration, ? 50, Mittwoch, 29. August. Ins«rtlon»geb2r: y«r llelnt Infelat« b<» ,u 4 ZtUen «5 lr., giößn« per Zeile 6 lr,, b«l «lt,»lm Comptoir abgeholt......3 „ 68 „ Amtlicher Theil. H Se. k. und f. Apostolische Majestät haben laut «Uerhö'chstcn Handschreibens vom 22. August d. I. den ^ctionschef un Ministerium des Innern Dr. Franz ^echerrn von Matzinger zum Präsidenten des ^ l'-ümicomilis allcrgnäoigst zu ernennen geruht. «,„ Se. f. und l. Apostolische Majestät haben mit "uerho-chsjer Entschließung vom 19. August d, I. dem -^ "lhaltereirache extra 8tawm bei der Statthalterei Ans ^ Eduard Pstrosz anlässlich der über sein Rubtt^ erfolgte» Uebernahme in den dauernden und? ^ '" Änes°!'s " '" Vudavest erscheinenden periodischen Druckschrift I9yf""' ' Wochenblatt für das gesammtc Voll. Nr. 33 ddto. Nlod" ^^ enthaltenen Arlilels mit der Aufschrift ..Die Ware« ^ ^"bmacht" in den beiden Stelle» „Ohne die Uüge ms „längst verfallen" und von „den ganzen Schwiudel zu heiligen" bis „nennt mau Religion" das Verbrechen nach 8 122 l» St, O. und in der Stelle von „Ohne eine verlogene Darstellung" bis „Gesammteigcnthum aller geworden" das Vergehen nach ß 305 St. G,, und iu seinem übrigen Inhalte das Vergehen nach § 302 St. G. begründe, und dass der In» halt des in derselben Druckschrift enthaltenen Artikels mit der Aufschrift „Sociale Rundschau" in der Stelle von „aber gehen wir über auf die in Wien" bis „abzulaufen bemüht gewesen sind" das Vergehen nach § 800 St. G. und in der Stelle „Vald wird das arme Volt" bis „zu diesem Ringe gehören" das Vergehen nach Z 305 St. G. begründe, und hat nach 8 493 St. P. O, das Verbot der Weiterverbreitung dieser Druckschrift ausgesprochen. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die ..Grazer Morgenpost" meldet, der Gemeinde Lohngraben zum Schulbaue eine Unterstützung von 200 fl. zu spenden geruht. Zur Lage. Die Antworten Sr. Majestät des Kaisers an die beiden Gemeindedeputationen von Wien und Lem-berg bilden fortdauernd den Gegenstand der publicisti« scheu Discussion. Die „Wehr-Zeitung" bemerkt unter anderem: „Es ist wohl nicht die Aufgabe der Stadtrepräsentanzen, ihre Wünsche über die Organisation des Eisenbahndienstes auf dem Wege von Depnta» lionen und Petitionen vor das durch das Gejetz geheiligte Forum der Krone zu bringen. Die Entscheidung der principiellen Frage, ob Centralisation oder Decentralisation, kann durch Audienzen von Gemeinde-raths-Deputationeu um nichts nähergerückt werden, wie auch die Antwort Sr. Majestät im wesentlichen dahin lautete, dass zur Entscheidung dieser Frage die gesetzgebenden Factoren des Staates. Negierung und Volksvertretung, vollauf competent seien. . . Es geht aus den Antworten Sr. Majestät hervor, dass auch die Regierung durchaus nicht die Absicht habe, eine Decentralisation unseres Eisenbahnwesens im eigentlichen Sinne des Wortes anzustreben. Es sollen nur techn sche und locale Rücksichten für die Neuorganisation der Staatsbahnen maßgebend sein." — Die ,Sonn< und Mont ags-Zeiturg" sagt: „Die Antworten des Kaisers auf die Ansprachen der Bürgermeister von Wien und Lemberg bei der Ueber« reichung der Petitionen inbetreff der Decentralisierung der Bahnen haben einen tiefen und nachhaltigen Eindruck gemacht. In wenigen Sätzen voll Würde und ernsten Wohlwollens empfieng die Deputation der Stadt Wien eine Ermahnung, der Gcmeinderath möge seine ersprießliche Thätigkeit innerhalb der Grenzen seiner Competenz der Wohlfahrt der Gemeinde zuwenden. Wir wollen hoffen, dass die Mahnung fruchten wird und dass wir auf lange Zeit hinaus das Schau« spiel jener unfruchtbaren politischen Agitationen, mit welchen eine gewisse Partei sich vergnügt, in der Gemeindevertretung nicht mehr sehen werden." — Der „Sonn- und Feiertags'Courier" constatiert, „Se. Majestät der Kaiser habe Seinem Wohlwollen nnd Seiner Fürsorge für die Reichshauptstadt warmen Ausdruck gegebeu, indem er zugleich die vorgebrachten Befürchtungen für durchaus grundlos erklärte." — Die „Publicistischen Blätter" schreiben: „Was Graf Taaffe dem Bürgermeister erklärt hatte, wurde vom Monarchen vollinhaltlich bekräftigt: „Wien hat nichts, aber auch gar nichts für feine wirtschaftlichen Interefscn zu befürchten; es droht ihm nicht die geringste Schädigung, und diejenigen, welche die Bürgerschaft aufgestachelt, um sie als Mauerbrecher gegen die Regierung zu verwenden, haben somit aus dem Munde des Herrschers ein scharfes Dementi erfahren." In der Provinzpresse liegen folgende Stimmen vor: Das „Prag er Abendblatt" fagt: „Selbst die „Neue freie Presse" kann nicht umhin, den echt constitutionellen Charakter der kaiserlichen Worte mit Befriedigung hervorzuheben, meint jedoch, dass in der Sache selbst hiedurch nichts geändert werde. Als ob Sc. Majestät nicht ausdrücklich betont hätte, das« d,e Besorgnisse, denen der Wiener Gemeinderath Ausdruck geben zu müssen glaubte, der thatsächlichen Begrün» dung entbehren und dass das Wohl und der Auf< schwung der Stadt Wien Ihm warm am Herzen liegen. Solche Worte aus dem Munde des erhabenen Trägers der Krone lassen für Deuteleien leinen Raum; sie lauten so klar und bestimmt, dass niemand über die Intentionen dessen, der sie gesprochen, in Zweifel sein kann. Beweis hiefür ist die von fast sämmtlichen Blättern constatierte Thatsache, dass die kaiserlichen Worle in den Kreisen der Wiener Bevölkerung unge« theilte Freude hervorgerufen haben. Dass aber diese Bevölkerung in einer sie selbst berührenden Angelegenheit ein competenterer Interpret ist als die .Neue freie Presse", steht wohl außer allem Zweifel." — Die „Grazer Morgenpost" schreibt: „Die Antwort, welche der Wiener Deputation zutheil wurde, enthält die Versicherung, dass sowohl Se. Majestät wie die Regierung stets den Interessen Wiens vollste Berücksichtigung zutheil werden lassen und dass absolut kein Grund zu Besorgnissen vorhanden sei. Darüber herrscht übrigens ohnehin kein Zweifel, und jene, welche den ganzen Lärm wegen der Decentralisation hervorriefen, wissen wohl ebenso gut wie alle übrige Welt, dass gerade Wien der Regierung unseres gegenwärtigen Jemlleton. Ein Arbeiterfest. . Klagenfurt. 27. August, ssz.o« »?'^w bestrenommierte und weit über die L^" ^ Landes und des Reiches bestbekannte ^d r. uild Galan er.ewaren-Fabrik Christoph Neuner «gestern em sehr erfreuliches und erhebendes Fest ^ ^ ^ !^I ^"^ Zeugnis gab von der Für-wrge der Fabriksbesther für ihre Arbeiter und von r recht chaffenen Gesinnung der Arbeiter zu ihren A° hebern Das Fest galt dem Ausdrucke der n ude anlassllch der Betheilung mit Diplomen der arbeitt" ^r Tnester Ausstellung bedachten Mit-Firn." -d'^r F"lna. Wle allgemein bekannt, war die "lcell.n/" <3^st bei der vorjährigen Ausstellung in ^1"^!' vertreten; da aber dieselbe lwrz "ou-"en un3 s.' /^ es sich das Schiedsgericht nicht neh-Pr is,« b bethellte sechs der Arbeiter der Firma mit dem 7n ,D'e Vertheilung der letzteren fand nun in stok,^ . Fabriksgebäude der Herren Neuner a». "Vendeu herrlichen Parke statt, beim »^ '" bm Park eintretenden Gäste wurden gleich Ein "ÄMe auf das angenehmste berührt. Das hanHtt ^ '"" Reisig und der kaiserlichen und der Anschrift-^ "lch geschmückt, trug oberhalb die sinnige .Arbeit ist des Bürgers Zierde. Segen ist der Mühe Preis." Schiller. Im Garten war die Arbeiterschaft, circa 80 an der Zahl, in einem Halbkreise aufgestellt. Im Hintergrunde befand sich eine bewaldete Anhöhe, aus dereu Laube die Marmorbüste des Begründers der Firma, Christoph Neuner, sich hervorhob. Zur Seite unter einer dichtbelaubten Esche nahmen die geladenen Gäste Platz, unter welchen wir bemerkten die Vertreter der Handels« und Gewerbetammer, den Herrn Präsidenten Karl Ritter von Hillinger und Herrn kaiserlichen Rath Canadal, ferner die Vertreter des kärntnerischen Gewerbevereins. Herrn Director Hinterhuber und Herrn Secretär Ritter von Hauer, und viele Freunde des Hauses. Punkt halb 12 Uhr geleiteten die Brüder Neuner und die Frau Gemahlin des Herrn Christoph Julius Neuner den Herrn Landespräsidenten Freiherrn von Schmiot-Zabierow in den Garten. — Als die Herren Gäste Platz genommen, begrüßte Herr Neuner dieselben mit folgenden herzlichen Worten: »Im Namen meiner Familie und meiner Mitarbeiter fühle ich mich angenehm verpflichtet, den illustren Gästen, unserem hochverehrten Herrn Landesprä» sidenten Freiherrn v. Schmidt-Zabierow, dem Herrn Präsidenten der Handels« und Gewerbekammer Ritler v. Hillinger, dem Herrn Director des Gewerbevereines Karl Hinterhuber sowie allen übrigen Honoratioren und verehrten Anwesenden für Ihr freundliches Erfcheinen zu unserem Feste, wodurch Sie demselben eine erhöhte Weihe gegeben, zu danken, -- Wir fühlen uns durch Ihre Anwesenheit hochgeehrt. In der Vorzeit, im Alterthum war die Arbeit missachtet und als Schande gebrandmartt. Selbst die auf dem Gebiete des geistigen Schaffens hoch ent« wickelten Griechen und Römer ließen die Arbeiten durch Sclaven verrichten. Das folgende Mittelalter, welches als die Wiege der Gewerbe betrachtet werden kann, hat durch die Schöpfung der Innungen aller-dings den Gewerbetreibenden und deren Gehilfen gesetzliche Regeln gebracht und die Lage der arbeitenden Classen gebessert; allein es fehlte noch immer das Verständnis von der Bedeutung der Arbeit, der in ihr wohnenden unversieglichen Kraft. Per Betrieb eines Gewerbes wurde für einen Edelmann als entehrend betrachtet. Erst mit der Morgenröthe einer neu hereinbrechenden Zeit, nachdem der Handel neue Welten ent« deckt, brach sich die Erkenntnis Bahn. dass die Arbeit allein nur Wohlstand, der Wohlstand UnabhanaiMt und die Unabhängigkeit uns nur die wahre Freiheit bringen kann. Diese Erkenntnis ergriff Regierende und Regierte, welche nun Hand in Hand giengen. "ne ^n-ousitrie zu schaffen; wir fehen den aufgeklärten <5t)ei! des Volkes mit rastlosem Streben eine industrieue ^ya< tigleit entfalten, welche durch die Reaierung wohlwol-lend unterstützt wird. ^.. ».«,<.. Die Arbeit erlangte die ihr gebürende Bedeutung. Man fietig endlich an. auch den Arbe.ter zu schätzen, denselben durch d.e Schule zu bilden nach einen Verdienste., zu e.K ohnen und .hm der übngen Gesellschaft gleich zn stellen und als elnes der nützlichsten Glieder derselben zu achten. Dieser Erkenntnis verdanken wir unseren Fortschritt auf allen Gebieten, jene kolossalen Erfolge, auf welche unser Jahrhundert mit Recht stolz ist. Laibachcr Zeitung Nr. 197 17N0 29. August 1883. Monarchen die sorgsamste Förderung verdankt und niemals Ursache hatte, über Zurücksetzung zu klagen." — Die „Silesia" bemerkt: .In den Betrachtungen der Wiener Presse über die Erwiderungen des Kaisers macht sich ein einstimmiger Chorus höchster Anerkennung für den echt constitulionellen Geist vernehmbar, von welchem der Bescheid des Monarchen auf die ihm vorgetragenen, in diametralem Gegensatze zu einander stehenden Wünsche und Besorgnisse der beiden Deputationen erfüllt war." — Die „Elbe-Zeitung" freut sich darüber, dass die Opposition nun wenigstens inbetreff des Eisenbahnwesens keine Hand« habe zur Beunruhigung der Bevölkerung mehr besitze, und sagt, diejenigen, welche den „ganzen Rummel" in Scene geseht. hätten ebenso gut wie die ganze Welt gemusst, dass Wien gerade der Regierung des gegenwärtigen Monarchen die sorgsamste Förderung verdanke. Auch in der auswärtigen Presse finden wir ähnliche Aeußerungen über die kaiserlichen Antworten. So heißt es in der „Neuen Preußischen Zeitung": „Die Antwort des Monarchen an die Wiener Gemeinde-Deputation tonnte jeder Unbefangene voraussehen ; denn sie musste so lauten, da die angeblichen Besorgnisse wegen Beeinträchtigung der Interessen Wiens wirklich keinen Grund haben und, soweit sie dennoch vorhanden sind, nur künstlich hervorgerufen wurden." — Die „Sch lesische Zeitung" sagt: „Die Antworten, welche der Kaiser den Deputationen des Wiener Gemeinderalhes und drs Lemberger Stadtrathes auf die von diesen Körperschaften überreichten Memoranden in der Angelegenheit der De-centralisierung der Eisenbahnen ertheilt hat, sind in Wien mit großer Befriedigung aufgenommen worden, denn wenn die diesfalls hervorgerufenen Besorgnisse der thatsächlichen Begründung entbehren, wenn die Organisation lediglich sachlichen, technischen und localen Verhältnissen entspricht, dnrch diese begrenzt wird und die materiellen und culturellen Interessen der Reichs' Hauptstadt nicht berührt, so ist die Angelegenheit für Wien geordnet." — Die „Norddeutsche allgemeine Zeitung" lässt sich aus Wien schreiben: „Die klaren, keiner Erläuterung und Interpretation bedürfenden Worte des Kai fers an die in der Eisenbahnangelegenheit empfangenen Deputationen des Wiener und des Lemberger Gemeinderathes bilden selbstverständlich den Hauptgegenstand der politischen Discussion aller Journale und Kreise der Residenz, und wir müsscn mit wahrer Genugthuung constatieren, dass sie allenthalben, wo man sie ohne Voreingenommenheit vernommen, mit ungelheilter Befriedigung aufgenommrn worden sind." — Die Münchener „Allgemeine Zeitung" bemerkt: „Die „Beunruhigung" in Wien wegen der sogenannten Decentralisierung der Eisenbahnverwallungen wird nach der Antwort, welche der Kaiser dem Wiener Bürgermeister auf dessen bezügliche Immediat'Emgabe ertheilt hat, wohl ein Ende nehmen. Es verdient hervorgehoben zu werden, dass die enragiertesten oppositionellen Blätter heute unumwunden constatieren, dass die kaiserliche Antwort unmöglich correcter, gerechter und constitutioneller hätte ausfallen können." — In einem Wiener Briefe der „Frankfurter Zeitung" heißt es: «Von den Antworten des Kaisers auf die Eingaben der Gemeindevertretungen von Wien und Lemberg in Angelegenheit der Decentralisation der Eisenbahnen dürfte die, welche der Bürgermeister von Wien erhielt, einen sehr guten Eindruck hervorrufen; sie ist von großem Wohlwollen für die Stadt Wien dictiert und geeignet, die Befürchtungen, welche an die beabsichtigte Action der Regierung geknüpft wurden, zu bannen, indem versichert wird, dass die angestrebte» Reformen »nir technischer Natur seien und Wien in keiner Hinsicht zum Nachtheile gereichen sollen." Die „Politik" kennzeichnet in scharfen Worten die tendenziöse Art und Weise, wie seitens der Wiener Opvositiouspresse die Auslassungen der „Närodni Listy" in Angelegenheit der Agramer Excesse zur Ver» dächtigung des gesummten böhmischen Volkes ausgebeutet werden. Bei dieser Gelegenheit constaticrt das genannte Blatt, „dass die „Närodni Listy" nicht im Namen des böhmischen Volkes und seiner gewählten Vertreter, sondern in höchst eigener Person für sich selber und gegen die böhmischen Volksvertreter gesprochen haben". „Was für Wünsche und Sorgen aber die „Närodni Listy" anlässlich des ungarisch-kroatischen Conflictes haben — so bemerkt die „Politik" weiter — kann den Ungarn höchst gleichgiltig sein. Die böhmische Nation und ihre Vertreter dagegen halten consequent fest an der von ihnen eingeschlagenen Po« litik, die in Ungarn nichts zu schaffen hat und von den Ungarn nichts verlangt als Reciprocität. Ebensowenig als man das ungarische Volk für die Ausschreitungen einzelner Blätter verantwortlich machen kann. ebensowenig kann man die Velleitä'ten der „Närodni Listy" dem böhmischen Volke zur Last legen; da selbst die kleine Fraction der sogenannten jungczechischen Abgeordneten im staatsrechtlichen Club gegen ihr eigenes Organ auftreten und stimmen muss und wiederholt bemüssigt war, dasselbe zu desavouieren. Die „Närodni Listy" begeistern sich vielleicht in den nächsten Tagen für die „schwarzen Flaggen" in Tonkin und sind dabei der Meinung, einen österreichisch-französischen Conflict herbeizuführen. Vom speciell böhmischen Standpunkte stehen wir daher dem ungarischkroatischen Conflicte vollkommen passiv gegenüber. Nur insoweit dieser Conflict die gesummte Monarchie berührt, nehmen wir zu diesem Zwiste als österreichische Staatsbürger Stellung, und wünschen vom Herzen, dass er je eher je lieber in Ruhe und Frieden ausgetragen werde." Das „Journal des Döbats" bringt eiucn längeren Bericht über die Eröffnung der elektrischen Ausstellung in Wien, in welchem es über die Rede Sr. t. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Protectors Kronprinzen Erzherzogs Rudolf heißt: „Der Erfolg des erlauchten Redners war ein glänzender. Seine Ansprache war von jenem jugendlichen Enthusiasmus durchdrungen, welcher immer auf die Zuhörer einen tiefen Eindruck übt, sie hatte gleichzeitig jenes innere Feuer und jenen patriotischen Schwung, welche eine Rede im ersten Augenblicke populär machen. Man fühlt es, dass der Sohn Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich stolz darauf ist, öffentlich den Antheil zu constatieren, welchen Wien bisher an den Fortschritten der Wissenschaft gehabt hat. Dieser so edle und patriotische Stolz hat selbstverständlich in den Herzen der Wiener Bevölkerung ein lautes Echo gefunden. Und neben diesem Gefühle, das so natürlich ist bei einem jungen Prinzen, der weiß, dass sein Wort in ganz Europa gehört wird, spricht sich noch ein an» deres, mehr allgemeines und noch erhabeneres Gefühl in der Rede des durchlauchtigsten Kronprinzen aus, nämlich ein wahrhafter Enthusiasmus für die Wissen- schaft, zu deren eifrigsten Jüngern Se. k. und k. Hohelt zählt." — Bezüglich der Ausstellung selbst heißt e«: „Nochmals, wie vor zehn Jahren, ist die Rotunde w Prater das Stelldichein aller Wissbegierigen. all" Forscher, aller jener geworden, die sich für die Fragen der Wissenschaften und für die Fortschritte der Humanität in der ganzen Welt interessieren. Sie ist ew harmonisches, wohl classiertes und wohl arranaielM Ensemble, wo die neuesten Entdeckungen der Wisset schaft in methodischer Ordnung gruppiert sind, tvo man bequem die bei allen civilisierten Nationen ge< machten Anwendungen jener wunderbaren Naturlrasl studieren kann, welche Elektricität heißt." Die „Norddeutsche allgemeine Ze>' tung" äußert sich in einem Wiener Briefe folgend^ maßen über das Rundschreiben des Statthalters von Galizien Ritter von Zaleski: „Herr von ZalO hat in seinem Rundschreiben den Standpunkt des obel' sten Administralivbeamten des Landes streng festgehal" ten, und indem er den ihm unterstehenden politisch^ Bezirksbeamten gegenüber ausdrücklich hervorhob, da!" jede politische Action außerhalb der Sphäre ihres B^ rufes liege und sie nur darauf zu sehen hätten, da!« bei den im öffentlichen constitutionellen Leben uMl' meidlich vorkommenden Kämpfen die durch das Gesetz vorgezeichneten Grenzen nicht überschritten werden, ft^ selbst in taktvoller Weise jeder Aeußerung über a^ die vielen politischen Fragen und Angelegenheiten ew' halten, welche den Zankapfel zwischen den politisch^ und nationalen Parteien des Landes bilden und d>e ihre Lösung von den Vertrelungskörpern des Landes und Reiches erwarten." Vom Ausland. Der deutsche Reichstag wird. wie Berliner Blätter melden, heute Mittwoch, den 29. d. M., naO' mittags 2 Uhr im Sitzungssaale des Reichstags gebäudes durch eine von dem Stellvertreter des dem' schen Reichskanzlers, Staatsminister von Boettiche>< verlesene kaiserliche Botschaft eröffnet werden. Wie schon telegraphisch gemeldet, sind die a>" Eingänge des Flusses von Huc liegenden Kilste>" Forts- uuo Strandbatterien am 18., 19. und M" d.M. von der franzö fischen Flotte unter AdM'^ Courbet bombardiert und sodann von den Landung^ Mannschaften mit Sturm genommen worden. ^' Annamiten sollen 700 Todte und sehr viele VerN»""' dete haben. Ein Bataillon Marine-Infanterie und e'" Batterie sollen in den nächsten Tagen von Tolll^ aus als Verstärkung nach Cochinchina abgehen. Aus Rom wild der „Persevrranza" über de» Stand der Affaire in Tanger geschrieben: Man ^ wartet die Rückkehr eines an den Sultan von Marol'^ abgesendeten Couriers. Inzwischen steht der maro^ kanische Minister des Aeußern in beständigem Vn' kehre mit dem italienischen Vertreter, den er der gute' Gesinnungen des Sultans gegen Italien versich^' Die italienische Regierung verlangt 300000 2^ Schadenersatz und die Entfernung einiger den ital>^ nischen Unterthanen feindselig gesinnter Beamten a^ Tanger. Man glaubt an eine nahe Beilegung ^ Zwischenfalles. ,, Eine St. Petersburger Meldung aus IsA' an der unteren Donau erklärt die Nachricht rumänM Blätter, es würde von Seite der Russen bereits a" der Vertiefung des Kilia-Armes gearbeitet, als "" An Stelle der olympischen Spiele und der Gladiatorenkämpfe des Alterthums, anstatt der Turniere des Mittelalters sehen wir heute in prächtigen Tem< peln, in großen Industrie-Ausstellungen die Völker ihre Kräfte in friedlichem Wettstreite messen. Der Weisheit unseres erhabenen Monarchen und Seiner Regierung haben wir in Oesterreich zu verdanken, dass auch unsere Bestrebungen auf industriellem Gebiete unterstützt werden, und die große Weltausstellung in Wien gab uns den Beweis, dass wir auf einigen Gebieten der Industrie den anderen Nationen voraus, auch vielen ebenbürtig sind. Die Ausstellung in Trieft brachte ein prächtiges Gesammlbild der Erzeugnisse Oesterreichs, auf dieser schönen Ausstellung war auch unser Kärnten wür-dia vertreten, insbesondere glänzten unfere Erzeugnisse in Leder und Lederwaren als die hervorragendsten unter den Concurrenten; es gereicht mir zur höchsten Ebre dass unsere Fabrik so vielseitigen Erfolg hatte und unsere Leistungen so rühmlich anerkannt wurden. Ich schätze mich glücklich, meme braven Mlt-arbeiter so ausgezeichnet zu sehen und bitte den «nerrn Landespräsidenten, er möge uns die hohe Ehre schenken denM die Medaillen und ihre Diplome ^"^Herr Landespräsident ergnift dann das Wort m«d erklärt, dass er mit großem Vergnügen der freundlichen Einladung Folge geleistet habe, um der Vertheilung einer öffentlichen Anerkennung an brave und gute Arbeiter beizuwohnen. Es»" elne Anerkennung, welche dem Etablissement selbst zur grohm Ehre gereiche und die mitwirkenden Gehilfen mit erhebender Freude und berechtigtem Stolze erfüllen muss. Der Herr Landespräsident bemerkt weiters, dass es ihm zur besonderen Freude gereiche, die Diplome und Medaillen an die Ausgezeichneten zu vertheilen, und beglückwünscht die geehrte Firma und die aus« gezeichneten Mitarbeiter auf das herzlichste. Was dieser öffentlichen Anerkennung aber einen befonderen Wert verleiht, sei der Umstand, dass sie ein schönes Zeugnis gibt von dem einigen Zusammenwirken des Meisters und der Gehilfen. Wo ein solches vorhanden ist, kann der Erfolg auch nicht ausbleiben. Der Herr Landespräsident bringt schließlich ein „Hoch auf das Gedeihen der gewerblichen Arbeit!" — Die wackere Schar der Arbeiter und die Gäste stimmten stürmisch in dasselbe ein. Generaldirector Herr Hinterhuber spricht so-dann namens des Gewerbevereinrs die Freude über die den Mitarbeitern zutheil gewordenen Auszeichnungen und bemerkt, dass dieselben nicht nur den Einzelnen ehren, sondern die Gesammtheit der Bewohner der Stadt;, der Einzelne habe überdies das schöne Be-wu stsem mcht nur den Lebenszweck erfüllt, fondern auch em höheres Ziel angestrebt zu haben. Er spricht sodann dle Gratulation des Gewerbevereines dem Herrn Neuner und den Ausgezeichneten und ersterem überdies die Hochachtung aus, dass das Fest der Ver-thellung öffentlich begangen wird, und schließt mit elncm dreifachen „Hoch" auf die Firma Neuner und deren brave Arbeiter. Herr Präsident Ritter v. Hillinger bespricht sodann die Vortheile von Ausstellungen und die Anregung derselben zum Fortschritte im edlen Wett. streite auf friedlichem Gebiete der Gewerbe und er-klärt, dafS ein Unterschied zwischen den Auszeich- nungen der Ausstellungen früherer Zeit und 1^ existiere; während früher nur die Inhaber «us gezeichnet wurden, hat man besonders bei der Trie^ Ausstellung auch die braven Mitarbeiter reichlich!^ Auszeichnungen bedacht, welche die eigentliche Sluv der ersteren bilden. Der Herr Redner spricht soda>' die besten Wünsche der Kammer aus und bittet », Aügesichte der Büste des Begründers der Firma,/", gleicher Laufbahn fortzufahren und bringt ein h^i liches „Glück auf!" aus. .s Der Herr Landespräsident nimmt hie"^ unter Worten der Anregung die Vertheilung . Medaillen und Diplome vor. Es erhielten: V«nc"° Nadolf die goldene, M. Schwarz und I- A., riak die silberne, und TH.Kußmik,Ant.TruntH nig und I. Suchl die bronzene Medaille. ^^ ^e der Vertheilung trat einer der Arbeiter hervor, da» in schlichten, aber kernigen Worten dem Herrn 2c»N" ^ Präsidenten für die den Arbeitern erwiesene ^^ s, denselben, seine Fürsorge für die Arbeiter auch t" ^ tighin zu bewahren, und forderte seine fliegen auszubringen ein dreifaches Hoch auf den H ^ Landespräsidenten, dann auf den am Erjcye ^ ^. zu diesem Feste verhinderten Herrn Bürgerme' > und schließlich auf die Famille Neuner. Hunm " die osficielle Feier beendet. ^ ^„ Während den Gästen im Garten rasch ""7 «e" Imbisz serviert wurde, versammelten sich dle "" Arbeiter im Arbeitssaale zu einem gemeinschasm^ Mittagmahle, an welchem nach Verabsch"d"na ^ Festgäste auch die sichtlich hocherfreute Famille M" lheilnahm. ^'N^cher Zeitung Nr. 197 1701 29. August 1883. ..^5' ^^ l'bt ^ien nur Vermessungen vorgenommen UM» die Arbeitsprojecte aufgestellt worden. Die Ge-neymlgung der letzteren durch die zuständigen Behörden sei noch gar nicht erfolgt. ^ F?^ ^"^ Constantinopel gemeldet wird, hat l" Hurst von Montenegro, der am 22. d. M. vem österreichisch-ungarischen Botschafter einen Gegen-"'.uch abstattete, seine Abreise auf heute verschoben. "«Pforte beschäftigt sich in eingehender Weise mit «er Regelung der montenegrinischen Grenzfrage. AuS Cetinje Arribt man der ^Pol. Corr." unterm 18. August: Ale ytelse des Fürsten Nikolaus nach dem Goldenen ^orn ist, so sehr hies vielleicht überraschend klingen «^>9' lm Lande sympathisch aufgenommen worden. Z""" urtheilt eben allzu oberflächlich, wenn man sich A «^chauung hingibt, als ob der montenegrinische ^lamm infolge der Jahrhunderte langen und bitteren «ampse mit den Türken von unauslöschlichem Hasse M" dle letzteren erfüllt wäre. Der Montenegriner ',7"vt kriegerische Tüchtigkeit sehr hoch, und eben dieser lorlwährend blutige Contact hat bei den Bewohnern ""lerer Berge eine gewisse Achtung vor den Türken ^ausgebildet, wovon man sich im Verkehre mit den ^°"lenegrinern täglich überzeugen kann. Die Reise "°» Fürsten nach Constantinopel wird daher von Seite ^r Unterthanen durchaus nicht unsympathisch be-"^yellt, zumal seit dem letzten Kriege und den darauf folgten Constellationen auf der Balkan.Halbinsel eine ««enoung eingetreten ist. welche eine neue Conflagra-liisst "" ^" ^"^" °^ unwahrscheinlich erscheinen j .^lt großem Aufwande von Scharfsinn werden " oer europäischen Presse alle möglichen Combi-nculonen aufgestellt, um den Zweck der Reise des «As. 5" ergründen; diejenige aber, die sich von ^°N ergibt. die sozusagen auf der Hand liegt, will c>A8°r kemer Beachtung würdigen. Man lässt den vur,len sich zu politischen Missionen degradieren, die lgs». >""er Stellung gar nicht vereinbar sind; man Aal, ^" auf eine Verschiebung der Kräfte auf der a "^"Halbinsel sveculieren, die mit Rücksicht auf die relnl.' 'se Stellung der Mächte und die daraus 'umerende Stabilität der Verhältnisse als reiner beareis ^"scheint. Man will aber durchaus nicht Enlwi^?' ^ Montenegro ein starkes Friedens, und di's" m n^bedürfnis hat und dass das erste Gebot Ei'^ebürfnisses lautet: mit den Nachbarn im besten riellp« 3, e" zu leben und die culturellen und mate-au«, fortheile eims solchen Einvernehmens möglichst 5z"°°"Nlitzen. Montenegro ist ein sehr zurückgebliebenes st?n« ^ bedarf, um sich anderen Cullmstaaten wenigen» zu nähern, mehr als gewöhnlicher Anstrengungen "no einer durch langjährigen Frieden begünstigten A^"' Diese Arbeit kann aber nur dann eine erfolg. s2 -I""' "^" s^ burch keine störenden Missver. ' «"Müsse gehemmt und wenn mit den Nachbarstaaten d" l"""dliches Verhältnis hergestellt wird, das sich tia ^ ^genseitiges Entgegenkommen immer mehr kräf. Ul und durch keine Hintergedanken getrübt wird. N^.-"°ntenegro hat das Glück, mit einem seiner Märn, mit Oesterreich-Ungarn, in solchen Verhält-auü ^ ?ben. Es hegt den begreiflichen Wunsch, sich aus .mit dem zweiten Nachbarstaat?, mit der Türkei, unk ?l" Fuß zu stellen, wie er für die ökonomischen för^.l^^^p^itischen Interessen Montenegros einzig 2 /'H ^l^ Es ist ein Lebensinteresse Montenegros. Mi«, pichen und südlichen Grenzen, nach end-3n^r Regelung derselben, durch geordnetes Post. b°^. sraphenwesen, durch mit der Türlei stipulate Si^?verträge, durch eine solide Organisation des ^erhe.tsdlenstes an den Grenzen und durch Com. w""'"Uonsanschlüsse dem Verkehre neuerdings ge- dem Lande eine bisher leider ^^^"!^"/c? l""es ökonomischen und materiellen dV. «?^ -5? "V"c" ""be. Dies ist der wahre Zweck °er fürstlichen Reise nach Constantinopel. Es hudelt A "'V'""' ^^ der Courtoisie, welcher das beider. 'U'lge Mlsstrauen bannen und eine neue Aera inauau« üblichen, beiderfeits nutzen. Tagesnemgkeitelr. Graf von Ehambord f. beri^,?^ Wiener-Neustadt wird unterm 27. d. M. run? ^ «^"" ^°"b in Frohsdorf die Einbalfamie-Ebaml. >. ?"^^ Er- kömgl. Hoheit des Grafen von H?b°rd statt. Die Obductioä konstatierte eine Ver-Cveil^V d^ Magens und des unteren Theiles der auf d °m ."'" wringer Nierenschrumpsung. Atherom schez c-. °?" und fettige Degeneration des Herzflei. selbe v?^^"»!""^e "n Protokoll abgefasst und das-Einhalt-" Anwesenden unterfertigt. Der Act der 2 Uhr kon,^^ k"^' "^ "ach 1 Uhr. und gegen »en wied.r ! '??" "^ ^'' Aufbahrungs-Vorbereitun, ^"sftruH ^l°"^^n. d'e den ganzen Nachmittag in tl'tt n k/n^'" cHe"e ist dem Publicum der Ein-oen Trauersaal gestattet. Die Leiche ruht auf einem gewöhnlichen, schwarz überkleideten Bette. Die Wände, der Plafond und der Boden des Saales sind mit schwarzem Tuche bedeckt. An den Knäufen des Bettes, auf welchem der Graf ruht, hängen zwei Kränze ohne Widmung, ohne Inschrift; zu Füßen liegt auf einem Tabouret ein prächtiger Kranz, gewidmet von der Stadt Wiener-Neustadt. Der Salon macht in seiner Trauer-Decoration den Eindruck einer Kapelle. Auch gestern trafen viele Mitglieder der österreichischen und französischen Aristokratie in Frohsdorf ein, um mündlich ihr Beileid auszudrücken. Vormittags langte Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erz« herzog Ferdinand Großherzug von Toscana, dessen erlauchte Gemahlin eine Nichle dl's Veiltorbenen ist, nachmittags Se. Durchlaucht der Erste Obersthof« meister Sr. Majestät des Kaisers Fürst Hohenlohe in Frohsdorf ein. Die Gemeinden Frohsdorf. Wol-kersdorf und Langenlirchen beschlossen, Trauerfahnen auszustecken und ihre Pietät fär den verstorbenen Wohlthäter durch Niederlegung von Kränzen auf dem Sarge und durch Anschluss der ganzen Bevölkerung an den Trauerzug Ausdruck zu geben. Sämmtliche Prinzen des Hauses Orleans treffen Dienstag früh mit Gefolge aus Paris hier ein, um sich an den Leichenfeierlichleiten zu betheiligen. — Se. Heiligkeit der Papst sendete, wie aus Rom gemeldet wird, Ihrer königlichen Hoheit der Gräfin V. Chambord ein Condolenztelegramm über den Tod ihres Gemahls und ordnete Trauergoltesdienste für denselben in der Peters-Kirche und anderen Basiliken von Rom an. Aus Paris wird geschrieben : Der Graf von Paris war gerade mit dem Acht-Uhr-Zuge nach Schloss Eu abgereist, um dort seinen Geburtstag zu verbringen, als die Todesnachricht uus Frohsoorf eintraf. Eine ihm nachgesendete Depesche des Her.n Bocher benachrichtigte ihn von der Katastrophe, worauf er sofort Anstalten zur Mcklehr, respective zur Abreise nach Frohsdorf traf. Nach dem zunächst bei den Mitgliedern der Familie Orleans stattgefundenen Falmlienrathe soll von den Führern der Parlei der jüngeren Linie nur der bewährte politische Nalhgeber und Sachwalter Senator Bocher den Grafen von Paris und dessen Sohn, den Herzog von Orleans, nach Frohsdorf begleiten. Von den übrigen Mitgliedern des Hauses Orleans war der Herzog von Nemours vor einiqen Tagen aus dem Badeorte Cauterez nach Samt-Ger-main-en-Laye bei Paris zurückgekehrt, woselbst seine Töchter, die Prinzessin Margarethe Czartoryska und die Prinzessin Blanche de Nemours, ihren Sommersitz aufgeschlagen haben. Dort empfiena er aus Paris die Nachricht von dem Ableben des Grafen von Cham-bord. Er siedelte noch am Abend nach seinem Palais in der Avenue du Bois de Boulogne über. Der Herzog von Aumaule befand sich in Chantilly. Er hatte bereits seit einigen Wochen vom Kriegsministerium Erlaubnis zu einer Reise ins Ausland nachgesucht und erhalten. Der Prinz von Ioinville, der gegenwärtig in der Schweiz weilt, der in Madrid sich aufhaltende Herzog von Montpensier und der zur Ieit in Nor. wegen reisende Herzog von Ehartres sind ebenfalls telegraphisch benachrichtigt worden. Von den Häuptern der royalistischen Partei waren nur die eigentlichen Vertreter des Grafen Chambord in Paris anwesend. Die beiden Führer der Orleanisten, die Herzoge von Vroglie und Decazes, waren auf ihren Schlössern in der Provinz. Aus Anlass des Ablebens des Grafen v. Chambord wird daran erinnert, dass die sämmtlichen bisher in Frankreich anerkannten legitimen Königshäuser den Thron verloren, respective ausstarben. Wenn drei Brüder nach einander den Thron bestiegen. Das Haus der Capetinger erlosch mit den drei Söhnen Philipps des Schönen, welche nach einander als Ludwig X., Phi-lipp V. und Karl IV. regierten. Die Valois starben aus mit den drei Söhnen Heinrichs II., die nachein« ander als Francois II., Karl IX. und Heinrich III. auf dem Throne saßen. Von den Bourbons endlich waren die letzten drei wirklichen Herrscher ebenfalls Brüder: Ludwig XVI., Ludwig XVIII. und Karl X. — (Hofnachricht.) Aus Wien. 27. d. M,. wird gemeldet: Se. Majestät König Karl uon Rumänien besuchte gestern mittags die Gemäldesammlung im Belvedere und begab sich um 11 Uhr vormittags mit seiner Suite nach der Weilburg bei Baden, um den dort weilenden Mitgliedern des kaiserlichen Hauses einen Besuch abzustatten. Um 3 Uhr nachmittags traf Se.' Majestät wieder in Wien ein. Heute um 9'/^ Uhr vormittags be» sichligte der König in Begleitung der ihm zugetheilten Ehrencavaliere die Votivkirche. — (Internationale elektrische Aus. st el lung.) Die elektrische Abendbeleuchtung ist nun in vollem Gange, das elektrische Licht triumphiert. Die Zahl der Besucher steigt während der Abendvorstellung auf das Doppelte und Dreifache der Gästezahl, welche tagsüber die Ausstellung besichtigt uud studiert. Mit dem ruhigen Betrachten, mit dem Studium der einzelnen Objecte der Ausstellung ist es am Abend allerdings nichts. Da gibt es nur mehr eine wogende u»d dran» gende Schar enthusiastischer Bewunderer der elektrischen Lichteffecte, nur eine strömende Menge, welche neugierig nach der Ursache, der Quelle des prachtvollen Lichtes forscht. Samstag, den 25. d, M,. war die Abendausstellung von 7559 zahlenden Personen besucht, von denen 6145 beim Süd- und 1414 beim Nordportale eintraten. Sonntag besuchten die Tagesausstellung 4736 zahlende Personen, von denen 2738 beim Süd- und 1998 beim Nordportale Einlass fanden. Die Abendausstellung am 26. d. M. wurde von 10693 zahlenden Personen besucht. von denen 2283 beim Nord» und 84l0 beim Südportale EinlasS fanden. — Während des Besuches Ihrer Majestät der Kaiserin in der elektrischen Ausstellung geruhte Ihre Majestät auch die von der k. k, priu. Cassenfabril C. Polzer n einigen Monaten) erscheinen. Nrockhaus hat den «erlag sämmtlicher Schriften Schliemanuö, auch der sruyeren von anderen Buchhandlungen verlegten libernommen; es sind deren mit der neuesten Arbeit zwölf, me.st durch Abbildungen. Karten und Pläne 'lluswen. — lEin Moses-Körbchen.) Ein Fund, der arokes Aufsehen zu machen geeignet ist. wurde, wie die B rl! er S?a7t/b..Ztg." meldet, in ^r N,^ auf den 1« d M '" dem neuen See im städtischen Parke bei Treptow von einem der dortigen Parkwächter gemacht. Derselbe bemerkte in dem Wasser deS Sees beim Mond-lichte einen sauberen Korb stehen, der gefüllt zu sein schien. Er holte denselben aus Land und untersuchte den Inhalt. Die Decke bildete ein Stück seidenen Stoffes Lailmchcr Zeitung Nl. l97 1702 29. August 1883. mid unter demselben befand sich in einem Stllcke wolle« nen Stoffes die Leiche eines neugebornen Kindes. Die Art der Verpackung der kleinen Leiche lässt darauf schließen, dass dieselbe nicht den nnbemittelten Ständen entfprossen ist. Ob das Kind lebend oder todt in das Wasser gekommen, konnte durch die Besichtigung nicht festgestellt werden. — (Die Yacht eines Krvsus.) Eine recht inter» essante Abwechslung in unserem Badelcbe» bot, so wird dem „V. B.-C," aus Ost ende geschrieben, die Ankunft der amerikanischen Dampf.Vacht „Namolma", welche Privatcigenthllm des Mr. James Gordon Bennett, be" kannt als Besitzer des „New-York Herald", ist. Es ge-lang Ihrem Correspondents! doch, durch die Liebenswürdigkeit des ersten Officierö. Mr. W. B. Sherwood, die Besichtigung zu erzielen. Die „Namouna" gibt uns ein wahrhaft glänzendes Zeugnis von der modernen Newyorker Schiffsbaukunst. Bei Ward ^ Stanton vor zwei Jahren erbaut, wurde das Schiff nach den Wünschen des berühmten Zeitungs-Krösus auf das eleganteste und geschmackvollste ausgestattet und durchwegs mit Edison-schem Glühlicht versehen. Die neuen Cabinen für die Gäste des Herrn Bennett haben jede für sich Bade-Einrichtung. Das Schlafzimmer des Besitzers selbst zeigt Drapierungen von prachtvoller, golddurchwirkter Gobelinstickerei auf hellem Ntlasgrunde. Das Luxuriöseste jedoch ist der große Salon im Mittelschiff. Hier stößt man in der That mit jedem Schritt auf Kunstwerte, Gemälde erster Meister an den Holz'Mosaikwänoen, zwei Glasspinden mit Producten amerikanischer Gold-« und Silber« Manufacturen, die nach dem Ausspruche unseres Führers allein einen Wert von 250000 Dollars repräsentieren, hierunter drei Indianerstücke, die 15000 Dollars kosteten, Polstermöbel in buntem Geschmack, Krystallspiegel, ein Steinway'sches Piano und Smyrna-Teppiche vervollständigen die Ausstattung des bei aller Pracht recht wohnlich aussehenden Gemaches. Es würde zu weit führen, die übrigen Boudoirs, Decksalons :c. zu beschiel» ben. Zwei Küchen befinden sich im Vorderschiff, die eine für Mr. Bennett und seine Gäste, die andere für die aus 5ti Mann bestehende Besatzung. In der ersteren wurden uns chinesische Teller gezeigt, von denen jeder einen Wert von 50 bis 60 Dollars hat. Die unteren Räume des Schiffes enthalten die Weinlager, Vorrätho und Kohlen. Drei Maschinen arbeiten ganz unabhängig von einander. Die eine, von 250 Pferdekräften, treibt das Schiff, die zweite erzeugt den elektrischen Strom sür Beleuchtung, die dritte regiert das Steuer. Die Grühenverhältnisse sind 236 englische Fuß Länge zu 281/, Fuß Breite. 750 Tonnen Gehalt, Für etwaige Unfälle ist die „Nomouna" mit fünf Rettungsbooten und einer Dampfbarkasse versehen. Mr. Bennett, ein eifriger Seemann und daher auch fein eigener Capitän, befindet sich in Holland, wird demnächst zurückkehren und tritt dann die geplante Neife von Ostende nach Stockholm an. — (Aus Plymouth). 26. August, wird ge-meldet: Der Dampfer «St. Germain", auf der Fahrt von Havre nach Newyork, hatte heute früh 40 Meilen südfüdwestlich vom Eddystone-Leuchtthurm mit dem Dam» pfer „Woobburu" eine Collision. Der „Woodburn" sank; achtzehn Personen seiner Equipage ertranken, eilf wurden gerettet. „St. Germain" traf in Plymouth auf der Nhede ein; die Passagiere wurden durch den Dampfer „Recovery" hier gelandet. Locales. — (Militärisches.) Gestern vormittags nach 10 Uhr sind, aus St. Peter in Innerkrain kommend, vier Bataillone des k, k, 97. Infanterieregimentes (mit der Musikkapelle) zu den Divisionsmanövern in Laibach eingerückt, und wurde die Mannschaft in dem gewesenen Gebäude der ehemaligen Zuckerraffinerie und in dem eigens aufgestellten Zeltlager vor der St. Peterskaferue bequartiert, Heute vormittags rückt das k, k. 7. Infanterieregiment (mit der Musikkapelle) aus Klagenfurt zu den DivisionLmauüvern hier ein. -x- — (Auszeichnung.) Herr Wilhelm Nohr-mann aus Rudolfswert hat. wie „Slov, Nar." schreibt, heuer die höhere landwirtschaftliche Schule in Tetschen in Böhmen mit ausgezeichnetem Erfolge absolviert und wurd? mit dem ersten Ehrenpreise einer silbernen Medaille und mit dem Diplome des LaudesculturratheS für Böhmen ausgezeichnet. Nach Vollendnng der Studien Wurde derfelbe zum k, k. ökonomischen Assistenten auf der Privatherrfchaft Sr. Majestät des Kaisers iu Aujezd in Böhmen ernannt. ,.,«,- ^ ^ ^ m> — (Gemeindewahl,) Bei der am 16. d. M, zu Naklas. Bezirk Krainburg, stattgefunbenen Gemeinde-Neuwahl wurden die Grundbesitzer Josef Kos^r aus Heje als Bürgermeister. Anton Kers.i! aus Mitter, birkendorf als erster und Lukas Iost aus Zeje als zweiter Gemeinderath gewählt. . «>- ^ ... — (Aus deu Nachbarländern.) Die Schutzhütte auf dem Pirkenkogel (Semmeiing) wurde von Herrn Karl Nettwall, der sie errichtete, dem österreichischen Touristenclub als Eigenthum übergeben. 62 führen nunmehr zwei leicht gangbare Wege auf diesen 1291 Meter huhen Aussichtspunkt; der eine zweigt beim Gasthose „zum Erzherzog Johann" rechts von der Reichs straße ab und zieht längs dcr steirischen Landesgrenze durch den schönen Nadelwald zum Gipfel. Der zweite, höchst romantische Weg führt direct vom prächtigen „Hotel Semmering" der Südbahngesellschaft au der Schneide des Wolfsberges zur Wolfswiese, an deren Ende er sich mit dem ersten vereinigt. — (Literatur.*) Adrian Balbis allgemeine Erdbeschreibung. Elu Hausbuch des geographischen Wissens für die Bedürfnisse aller Gebildeten. 7. Auslage. Vollkommen neu bearbeitet von Dr. Josef Chavanne. Mit 400 Illustrationen und 150 Karten. In 45 Lieferungen ü. 40 kr. oder in neun Abtheilungen k 2 fl. (A, Hart« lebenS Verlag.) Die Ausgabe der 7. Auflage dieses ausgezeichneten geographischen Handbuches ist nunmehr bis zur 37. Lieferung gediehen. Die unS vorliegenden Lieferungen 31 bis 37 behandeln die beiden fremden Erd» theile Asien und Afrika, Die Bearbeitung dieser Partie, namentlich Afrikas, darf als mustergiltig bezeichnet wer« den, und gibt dem Leser ein ganz neues Bild der geo« graphischen Verhältnisse der beiden Erdtheile. Alle Ergebnisse der neueren Forschungen und Reisen erscheinen auf das gewissenhafteste verwertet. Die Darstellung des verwickelten Gcbirgsbaues Asiens ist klar und umfassend, jene der Geophysik Afrikas vollkommen neu und fo eingehend, wie sie sich in keinem zweiten Handbuche der Erdkunde findet. Auch im topographischen Theile, in der Angabe der Bevölkerungsverhältnisse der entlegeneren Staaten und Länder des Orients und Afrikas sind die jüngsten und verlässlichsten Daten verwertet, so dass das Werk gerade für diese beiden Erdtheile ein durchaus verlässlicher Führer ist. Illustrativ sind die vorliegenden 7 Lieferungen den früheren vollkommen ebenbürtig, alle durch Natur und Geschichte hervorragenden Punkte der beiden Welttheile finden in den Illustrationen Berück-sichtigung. * Alles in dieser Rubril Angezeigte ist zu beziehen durch die hiesige Buchhandlung Jg. v. Kleiumayr Hl Fed. Vamberg. NeueftePA Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Parenzo, 28. August. Der Landtag wurde unter Hoch-Rufen auf den Kaifer geschlossen, nachdem noch der Landeshauptmalm ermächtigt worden, nach Eintritt des ermatteten Familienereignisses dem Kaiser die Glückwünsche des Landtages zu unterbreiten. Der Landeshauptmann sprach in seiner Schlussreoe das Bedauern über die Entfernung der slavischen Abgeordneten aus und gab der Hoffnung auf einträchtige Theilnahme in der nächsten Session Ausdruck. Agram, 28. August. Nachmittags um 3 Uhr 40 Minuten kurzer, ziemlich starker Erdstoß mit unterirdischem Rolle». — Die Abgeordneten der Nationalpartei werden am 6. September über die Lage und ihre Haltung hiezu berathen. Paris, 28. August. (Iournal-Meldung.) In meh. reren Pariser Vierteln sind Assichen angeschlagen, welche die Bürger auffordern, sich um die Monarchie unter Ludwig Philipp II. zu scharen; sie wurden sofort von der Polizei entfernt.__________ Wiener.Neustadt, 28. August. DasLeichen-begängnis Sr. kön. Hoheit des Grafen von Cham» boro soll Montag, den 3. September, zu Görz stattfinden, wohin die Leiche und das Trauergefolge in zwei Separatzügen der Südbahn befördert werden sollen. Wien. 28. August. Der Saatenmarlt wurde gestern durch Sectionschef Deves in Anwesenheit der Vertreter des Ackerbau-, des Kriegsministeriums, der Statthalterei, des Vicebiirgermeisters Steudel und der Eisenbahndirectore» eröffnet. Nach der Begrüßung seitens des Präsidenten der Frnchlbörse fand die Verlesung der Ernteberichte statt. Der vom General-secretär Leinkauf namens des Vorstandes der Wiener Fruchlbörse verfafste Bericht über Oesterreich-Ungarn schätzt die Ernte für Unaarn in Weizen mit Rücksicht auf die gcößere Anbaufläche auf 100, Roggen 86, Gerste 92. Hafer 79; für Oesterreich Weizen 85, Roggen 89, Gerste 96, Hafer 104 Pcocent des Durchsch'.littsertrages und taxiert die Exportfähigkeit der Monarchie in Weizen auf fünfeinhalb und in Gerste auf drei Millionen Metcrcentner. In Roggen und Hafer ist die Monarchie heuer nicht exportfähig. Die Aussichten in Mais und Kartoffeln sind gut Hülsenfrüchte mittel. Die Zahl der Besucher des Saatenmarktts ist fünftausend. Prag, 28. August. In del fürsteiMchöflichen HauLtapelle wurde gestern vormittags von Sr. Eminenz dem hochwürdigen Herrn Cardinal Flirst-Erzbischof Fürsten zu Schwarzenberg die Trauung Ihrer Durch, lauchl der Prinzessin Gabriele zu Hohenlohe-Langenburg und Sr. Durchlaucht des Prinzen Engelbert Ferdinand von Auersperg. Herzogs zu Goltschee, t. k. Oberlieutenant in der Reserve, in feierlicher Weise vollzogen. Dem Trauungsacte wohnte der größte Theil des in Prag weilenden hohen Adels bei. Als Zeugen der Braut fungierten Herr Graf Karl Blankenstein und Herr Graf Karl Buquoy. als Zeugen des Bräutigams Se. Durchlaucht Herr Karl Fürst Auersperg und Se. Excellenz Herr G. d. C. Graf Clam-Gallas. Vrixlsga., 28. August. Anlässlich der Passionsspiele findet noch immer ein mchallend großer Andrang von Einheimischen und Fremden statt. 3^ Monate September finden noch drei Vorstellungen statt, und zwar am 2., 9. und 16. September. Budapest, 27. August. „Nemzet" meldet aus Zaküny: Gestern nacht« fand in dem Orte Gyelel'yes nächst Cfurgo an der kcoatifchen Grenze eine stünnW Demonstration gegen die Juden statt. So viel ist sicher dass die durch fremde Agitationen aufgewiegelte VW in die Wohnungen der Juden eindrang und dieselben ausraubte. Aus Csnrgo wird demselben Blatte gemeldet: Eine Bande, bestehend aus Handwerkern, deren Gesellen und Lehrlingen sowie aus hier ansässigen Fremde», zertrümmerte Samstag nachts die Fenster sämmtliche! Iudenhäuser und verschonten auch die Synagoge nicht' Dieselben brachen in die Geschäfte ein, zerstreuten die darin befindlichen Waren und raubten, was sie rauben konnten. Der Stuhlrichter mit seinen zehn PanduttN sah von weitem der Plünderung zu. Wie constatieu wurde, hielten sich die Bauern von der Demonstration fern. Um Militär wurde telegraphisch gebeten. Die „Ung. Post" meldet aus Klausenburg: D>e Grenzreguliemngs'Commission tritt heute in Kronstadt zusammen, und wird sodann die Begehung der Gn'B auf dem Fogaraser Territorium fortgesetzt. Die W' gehung wird noch beiläufig fünf Wochen dauern. Die ..Ungarische Post" meldet aus Agram: D>^ luorgige Conferenz der Abgeordneten der National-Partei wird sich außer mit den Unruhen in Zagorien auch mit der neu geschaffenen politifchen Lage beschäl' tigen. Die Blätter bringen verschieden lautende M" richte über die Vorgänge in Zagorien. Am richtigstes erscheint der Bericht der „Narodne Novine", welch^ das Ereignis nicht einen Krawall, sondern einen Aui^ rühr nennt und verschiedene Details erzählt, so z. "' dass mehrere Personen eine Schrift unterzeichne» mufsten, dafs sie keine Magyaren sind. Nebst de» Bauern aus Bistrica haben auch Bauern aus de" benachbarten drei Ortschaften Antheil an der Revolle genommen. Außer den fchon gemeldeten Todten M^ Schwerverwundeten gibt es noch einen Todten an« dem Dorfe Stubica und eine Menge Leichtverwu»' deter. Die Waffen der Bauern bestanden in Steinen, Pflöcken und Knütteln. Alle sollen mit dem Wiede^ beginne der Unruhen gedroht haben. Von hier ist elN Bataillon Infanterie und eine Escadron Husaren an den Thatort abgegangen. Fiir den übermorgen stat^ findenden Markt in Zlatar sind umfassende Maßregeln getroffen worden. Das Volk ist gegen Ungarn nw allen verwerflichen Mitteln und mit dem dem Bauer»' ohre fo angenehmen Lockrufe des Nichtsteuerzahle'" aufgehetzt worden. Auch in Karlstadt ist ein neue^ licher Excess wegen eines Amlsschildes vorgekommen- Verstorbene. Den 27. August. VarbaraPechtigam,Pfründneril,, 4?3' Karlstädterstraße Nr. 7. pleuritischcs EmplMcm. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^, Z "« 3Z3 Z? s ^.3 5ßs ____^___Z.ötz I« 5" 355. 7U.Mss. 733,88 >14.9 windstill dichtcrNebel o?0 28. 2 „ N. 735.23 ^-23.0 SW. schwach heiter w-aeN 9 „ Ab. 736,27 ^20.2 SW. schwach heiter Dichter Nebel, dann heiter, gegen Abend thcilweilse A wölkung, dann lebhaftes Wetterleuchten in NO., nachts gen" gcr Regen. Das Tagesmittel der Wärme 4- 21,0°, UM ^ über deni Normale. ^ Verantwortlicher Redacteur: P. v. RadicS. Depot der k. k. Generalstabs-Karten. Maßstab 1: 75.000. Preis per Blatt 50 kr., in Taschens«"^ auf Leinwand gespannt 80 kr. Jg. n. RleimMyr H Fell. Zambergs KuMamlllMg Danksagung. . Die vielseitige herzliche Antheilnahme, welche Niahre'.'.d seiner langen Krankheit dem dahingeschle-denen unvergeßlichen Herrn Wilhelm Kudljolzer, bürgerlichen Uhrmacher, gewidmet wurde, die vielen schönen Kranzspende" zur Leichenfeier desselben und daS zahlreiche Oelcllc zu seiner lehlen Nuhcstalte verpflichten uns, au diesem Wege dafür von ganzem Herzen unseren innigsten Dank auszusprcchen. > üaibach am 28. August 1883. Die trauernden Angehörige». 1703 Course an der Wiener sorse vom 3ll. August lttN3. ^«^0^^^««^) Veld Ware TtllotS-Nnlehe». «i» EtaaMos« . . 100 , ,«9 40 1«, 9« «°m«.«ente'nschelne' !pe^..^^ "°st«r. N°leui«ule, ftcuerftei . »5 4a »«^i, - Papsmm.«^! ! ' ' A^ «'?^ "/»galizische ' '....."" 50 —- ^/«?b,ll!Ntn3ck^'' ' ' 1"?K105 7» Velo,Wa« L°/,Iemt«var»Nanllt« . . . »»XL:0« — 5°/, ungarische......39»» s» 7b Nudere öffentl. Nnlehen. Donau»Nea..e°se 5°/» looss. , 114 25 114 ?>; dto. Nnltiht i«?8, fteunf«i . 103 »a l,t ec Nnleben d, Ktabtgtmeiudt Nien 10!«'— 103'— Nnleycn b. Stabtgemeinde Wien (Sllbn ob« Gold) . . . .------— - Pl«mlen.»Inl.b.«tabtgem.Wi»n 1«» le 1« 50 Pfandbriefe tfÜliOOft.) Nodeucr. allg. östtrr. 4'/,»/, Gold 118 30 118 75 bto. in 50 , , 4'/,'/« »5'25 »ü 5(, bto. in »« , „ 4»/o . 9l 8b «l 2b dto. Piämi«n^Schulbverschr,3»/, 97'n« U8'— Oeft. Hhpotheleubllnl iuj. 5>/,°/<> ^oc?s> ic,l 2li O«ft.»ung. «aul veil. 2°/« . . 101 15 101 30 dto. , 4'/,°/,. . »? vl< »»1« bto. , 4«/« . . »1,0 S1'55 Ung. . «lllfabeth.WeNbahn 1. «milfton 10? 5c, 10? l>» Nerbinand?»Norbbahn in Silb. iol - i<»5 5>) ylan,'Ioses»Vahn.....103 5(< 1«2 75 <Ä^,!,ische Kail» Ludwig.Vahn Eu>. 1««l »oo fl. S, 4>/,«/^ . . 98 5« »8 d» O«fter». «erdwcftbahn .... iliz eu ic» ?,^> Siebendürgci......8»bcl 8^70 >»ill> war» Staatsbahn 1. «mission . . . 183 — l84 — Sübbahn 5 »*/°......l87ü"^8??ü , i 5°/,......>I»'8<: l«a «e Nn«.»zaliz. Vayn . . . . 94-70 »5- Diverse Lose , 40 «udoll'kos« 10 fi...... 20 !<0 li'— Sa1m»i!ose 40 ft...... Kl — ki s.n St,«Genois>z!ose 4U fl..... 48-^ <ß ,s, Wlllbfteui'Lose Ä» fl..... 2?" «?-5l> Wiubllchgr«tz«L°<« »U fl. . , , 40 — «I'liO Vanl. Actlen (per «tll<). «nglo-Oeftüri, Vanl izo ft. . . i«g- - ,<»» zs> ««nl'Gtsellschaft, Wlcner «0 fi. —-— ------- Vanlvernn, Wiener, iuc> ss. . . io>; <2 10L ?L Udncr.^Anft., Oeft.zioofl. S.40°'» «05 — zo<> — ,» — !irbt..«lnst., «ll». Una. 300 fi. . »»4— l94 50 Depositenb^Nlla. 3l>a ft. . . . ^^.^ «<,<_. V»s., Nieberöft. 500 fl, <<<;,' — ues — Hypolbelenb., ciss, i»>o N. 25°/^ H, «, — „ — ?änb«banl oft. «U«ft.G. 50°/«ach«inz,^ 50 i»!> —^ „Slzb,«Tii°l,III,<>t.i873«o«N,S, i«3^ü l89 75 ff«blnand«»Norbb, 1000 !l. 6M, z«s>, 2«5? Yran^Ioles.Vabn «nu ff. Sild 198 Ü0 i9< — ffünslirchcn.«llrcs««tis.!ianN.S, ,l7 — »'!< — Galz.Karl'vudwig'A «noss. EM, zz< — »94 ^ Graz.5löftacherV-V. «0UN.i!.W. ,63 «2 »S3 Kb «ahleübcra «isenb. 200 fl. . . —- —-— KliichaU'Obeib, «tisenb. «00fl. G. It4 25 144 7b ^«>nb«st«!l0 fl. 8, W. . . 1L7-2» ,6? 7Ü i!loyb, öfl.'Ung., Trieft 500ss.!H«:. «4«— »» ky dto. (Nt. N) 200 fl. Silber ,>,,5 75,,S — Prag'Duier «Hisenb. l50 ss. Zilb. 5t — s,4 .',« «ubolf» «ah» 30l) fl. Silber , 1«? »5 l«7 ?ü Siebenbiliger «ilsenb. ^c»0 fi. O, i«4-— l«< 50 Slallt^eilciibabn «00 N. n, N. , 31s — »16 80 Gübbahn »00 fi. Gil»« . «0 z5o-5a «üb.«lorbb. Vcrb.-N. «aofl.TM, 14^ — >4» s.o Thciß-Nahn l«N 5l. ». N, . . 2«8 50 ü»3 -^ Tramway.Ges.Mr. I?« N ö.W. i25 f,o »«« ?5 wr. n«ue 70«. . , 84— 8450 Ltansport.OesMchast 100 N. ,--------> - ?>icnan«ssra!up 205 ss. s, W. . — ^ —.— Nng.'Hali,, «lilenb, »on ft. Sil^ls 151'— iei'53 Ung, VlordoNba^N «00 ff. Silb« l^7 bl, 158'— Nng,Wettb.(«aab»<»ra,)»n. I. «aafi. 40"/^ ,o, 75 ia» 25 „EloemM", Papievf. u. «.»G. «5 75 ««-— MontaN'Gesells. sstcrr.»alpine . «l — «l-L0 Pi,el «ileN'Ind.Ges. »no ss, ih« s,0 >9?-— SalaN'Tai,. Eiscniaff. 100 fi. . 125 2°> I2Ü-7Ü Waffenf..G.< Oist. in W. 100 fi. — - — — Irifaile« «ahlenw,