Laiwchcr Zeitung. Nr. 123. Prä numerati ons Preis: Im Comptoir gaüzj. si. ll, h"N>j. sl. 5..!'> l>. Mit bcr Post gaxzj. st. ,5>, b.ubj. sl. ?.5>«, Ticustaa, 30. M.n >« I« Zeilen: lm.,1 .< :«». > f>.; sonst p>.^eil< Im. n.»fr., :>m. l» lr. ll. s. >o. Inserlionöslcmpcl ieb^«!», »l)lr. l87l. Mit 1. Juni beginnt ein neues A b o u u eine II l aus die „t'allnnher Zeitung." Der Präu uuicrati ous Prci s detract fiir die Zeit vom 1. bit' (5,ldc Juni l871: Im Comptoir osfcn.......- - st. l>2 kr. Im Comptoir unter Convert . . . . l „ - „ Für Vaibach ius Haus zugestellt . . . 1 „ — „ Ntil Post nutcr Schleife».....l „ 2:'> .. Allitlichtt- Thal. (Hesctz vom H7. Mai <^« ß brtrcsfrud dic Fortlrhcbung dcr Steuern uu^ Abgabcu, dann die Bcsticitung dcs Staalsinifwandcs i>u Htonat I»N! Itt7I. Äiil Znstimü'uug dci bcidcu Häuser des Reichs-rathcs fiudl' Ich zu vcroiducn, wic folgt: Art, l. Die u,it deu Gcsctzcu vom 18. Noueiubcr l^70, R. G. Bl. Nr. Ul"!, vom 20. Februar l,^7l, N. G. Bl. ')l!. 15), vom 2l». Mär;, ,«7l, N. G. Bl. Nr. 2.;. u^d vom 27. April l87l, N. G. Bl. Nr. 31, dem Miliisterium c:th.ille E,mächtignng, die bestchen-den dilcctcn uud iudirecteu Steuer» uud Abgaben sammt Siuatsznschlngcu nach Maßgabe drr gegm-wärtig bcstcheüd^n Bestens uu^^gesche, uud zwar die Zuschläge zn d^n dir.ct.'!! Slcueiu iu dcr durch daS Fii'm'v^sctz u.'!U l^ April l>>70, N. G. Bl. Nr. 5>2, bistlmmlr,, node, m dc>' Zeit vom l. Iäuucr bis E»dc A!ai 'l87<. fort^ncrhcdcu »ud die iu dirfer ^it sich e,gebenden Verwalluugsauslagcu nach Er° fvldcrmß für ))t(chnung dcr durch das Fioauzg^setz f»l das Jahr 1871 bci dcn bezüglichen Capilalieu Uud T'tcli, s.stzust,llcnden Crcdite zu bcstreitcn, wird in ^leichcl Wcisc auf dcu Älionat Juni 1,^71 auo^e-del)i>t. Art. 2. Äiit ddu Vollzug' dieses Ocschcc< wird dcr ss'N'M^mmistcr dcalifli.l^t. Wie,,, am 27. Mm 1^71. ^'s,ny Joseph in. j). Hoheuwart m. p. HolMthan ui. p. Scholl n». p. Iirei'cl' m. p. Schacffle m. p. Habietinek m. i>. Orocholski in. p. Ihre Vlajestät die Kaiscriu uud Köuissiu haben mit Allerhöchster Entschließung vom 1«. Mai d. I. dcr Constanze Frciin DobrcnStl) von Dobreuitz eine «dellqe (5xtcri!präl'eudc des Damcuslisles Maria Schul '» Äriiuu allcrgnädigst zu verleihen ycrnht. Der Iustizminisler hat den mit dcm Titcl und (5ha-lattcr cincö Oberlandes^crichtöratheS belleidclcn Staat««-nnwalt bei dcm ^audcsgcrichtc iu Inuedruck Dr. Joseph ^lafm v. Älclchiori über seiu Ansuchen zum Bandes-Ncrichtsrathc bci dem Krcis^crichte in Äozeu ernannt und ^»i Itliatsauwalte bci dcm Kreiöacrichtc iu Fcldlirch Dr. Kl,rl Clemcuti die aufsuchte Vcrsctzuua. in ^lci-^u- Eigenschaft zu dcm t. l, ^andcsgerichtc iu Iuus-bnicl bewilligt. Der Instizmiuistvr hat den Vczirkörichlcr ss,anz ^a schcnr c uther i>, Würbcuthal üdcr ftii, Ansuchen '" «lcichcr Eigenschaft nach Veiftnit üliersetzt und deu ^>rt^^crichl<N Bezirkstichter in Würbenthal crnauut. Der Iustizminisler h^t dcu Chrudimer Staats-?"waltösubstiluten Johann Grabcc über sein Ansuchcn '" sicher Ci>ll!nschaft nach Prag übersctzt uud dcn Gc-^chtuadiuucte!! bci dcm Landcsa.crichte iu Prag Ioscfth ^'5ck ^,m Ztaalöauwaltssubstitutcn iu Piscl ernannt. ^ Der Iustizmiuistel' hat die Äczirlsgerichtsadjunctcn ^l'lfth .s)uwlicck von Zkac nach Piachatitz und ^'totar Gregor von Leitomischl nach Skne iu glel' Z" Eigenschaft üucrfetzt und den Auscultaittcn Amand """ln zum Bczirlt Dcr Inslizministcr hat den Au^'.lltantcu Emil ^"lny ^l>m Bezir^gcrichl^adjunctcu in Yotzenplotz "l'a„!,t. Dcr ^andeijpräsideut in jlrain hat den Concepts-adjnnctcn Anton Zupanc zuu, provisorische» l. l. Acchlöl'ommissär und dcu Eonceplilpraltieanleu Rudolf Grase» P a cc ? ssri ed c » 5 l> c rg zlliu t. l. Concepts adjuncte» für dcu Acrcich dcr politischen Pcrwallnug in Krain clnauut. Der l. l. ^andcepläsidcnt '»'ml Wurzbach von T a nncnl, c ls, hat am 2!). d. M. die Vciluug der po litischeu Verwaltung in Krain übernommen. Nichtaitttlichcr Theil. Wien, 25. Mai. 6. Vlrzl'ichinjl jener outrage, welche von dcr Präsidialsectiou des k, t. Älinistcriumc« dcs Acußcru für dae uulcr dcm höchslcu Protrctoratc Sr. l. Hoheit dctt durchlauchtigsten Hcrru Erzherzogs Ludwig Victor ju Wicu zu errichtende Tcget thoff - De n tm al übernommen wurden: Vom Hcrru f. und k. Hof- uud Miuistcrialrathc im Miuistcrinm dcc< Acnßcrn Johann ivrcihcrrn Vesqnc v. Pültlingcu l() si., vou Printen Wilhelm ^u Schaum-bnrg-^ivpe lOOfl,, von Sr. Ezxellenz dcm Hcrrn anßer' ordentlichen Gesandten uud bevollmächtigte» Minister in Berlin Felix Grafen v. Wiiüpffcn 1W si.. von Hcrrn v Mohrcustcrn WO si., von Hcrrn I. ssreihcrrn von Königswartcr 5l)0 si. Summe 5l() ft. Weitcrc Acitrcigc wer^cu in der Prasidialsccliou des l. t. Ministeriums des Acußcin. Hcrreugasse Nr. 7. in» 2, Stock, Departement I, vom Director. taiserl, Rath Anton Ludwig Scidl übcruommeu, quiltill und in dcr „Wiener Zeitung" kundgemacht. Ibgcordnl'tcnhllug. Wien, 25». Mai. Die Sitzung wird vor 1 Uhr eröffnet: Das Haus war vollständig besetzt, die Galerien dicht gefüllt. Bereits lange vor Beginn der Sitzuug warcu nlk Eintrittslarten vergriffen. Auf der Ministtlbauf: Graf Hohenwar t. GM. Scholl, Dr. Schäffle, Iirecct. Habietiuet, Grocholsli. Abg. Dr. Herbst, dcr Berichte»flatter, ucrlicst dcn Adreßentwurf. Als Ncducr sind ciugetragen gegen die Adresse die Abg. Czerkaiusli, Costa, Klaczko. Oelz, Danilo, Schrcms, Weinhandl, Wcigl, Pascotini. Kooacs, Baron Christian Kotz und Pelrino; für die Adresse Blitzfeld, Pickert, Ginzl uud Fuchs. Abg. Czer laws li ergreift das Wort. Dcr Aus-fchuß sci wcdcr bevollmächtigt, noch beauftragt gcwcscu. cincu AdrcsseulU'urf uorzulegeü. Formen aber haben im coustilutiüncllc» ^cbcn große Bedeutung, und ihre Per« nachlassigung habe oft bedenkliche Folgen. Für die Mi-uurilät seien die Formeu dcr ciuzige Schutz gegen eine rücksichtslose Majorität. (Beifall rechts.) Was hindere einen Ausfchuß. der sich selbst Vcrsassungsausschuß ucune, morgen als Wohlfahrtsausschuh aufzutreten. (Heiterkeit links.) Er muffe gcgcu das Porgehcu dcs Ausschusses pro-lcstircn, das illegal sei. und er bedauere, daß der Adrcß-cntwurf tiotzdcm zur Verhandlung kommen konnte. Aber auch ohne diese Förmlichkcilcn limote er nicht für die Adrcsfc slimliicn. Es fchlc derselben die Tendenz, der Grundgedanke, si.' stelle gar keinen positiven Antrag, und sie sci nur von cincr Mißstimmung erfüllt, die nicht vou heute sei, So spreche nur eine Fraction, die nacb dcr Herrschaft ringe ohne Berechtigung. (Beifall rechts.) Das ^aud. welches cr vertrete, wende sich mit Entrüstung davon ab, und hintcr dicscr Adresse stehe nicht die Via-jorilät des Volles, hinter ihr stehe nicht die Volksmci-nnng. sonder» nur cine Fraction. Redner beantragt, über dcu Adrcßcnlwulf M- Tagesordnung überzugchen. (Beifall rechts.) Der Antrag wird vou dcn Polen und dcm rechten Centrnm unterstützt. Abg. Dr. Blitzfclb mitwortct dcm Einwürfe Ezcrkawsli's, daß die Nationalilätci, uicht unterdrückt werden sollen, mit dem Hinweise auf die Stellung dcr Polcu und Nulhenen in Galizien. Ein weiteres Zusammenwirken dieser Regierung mit dcr Majorität dieses Hanfes ist nicht mehr möglich, und wer für die Adrcsfe stimmen wird, muß sich über die Conscguenz klar sein, daß dieser Regierung die Mittel zur Fortführung oer Geschäfte nicht bewilligt werden dürfen. Die Polen bc< snrgcn, nach dcn Worten des Vorredners, mit der Er» süllung ihrer Wünsche getäuscht zu wcrdcu. Der Vcr» fassuugsausschnß aber gerade beautragte, iu ciucm Ge» setze die directcn Wahlen und die Concesfioueu für Gu« li^icu zu entscheiden, so daß nur das ganze Gesetz angenommen oder abgelehnt werden lann. Redner schließt unter lebhaftem Beifall. Abg. Costa bcgiunt ebenfalls damit, der Ausschuß sci uicht befugt gcwcscu, eine Adresse vorzulegen. ES sei dies gcschüflsordnuugswidrig, uud ebenso gcschäftSord-uuuaswidrig sci die Behandlung dcr Adresse im Hause. Dcr so hochwichtige und feierliche Adrcßantrag werde vom Ausschusse vorgelegt ohne jede Begründung. Es werde nicht einmal gesagt, warum der Ausschuß cigent« lich eine Adresse beantrage, was denn vorgefallen sci, dieselbe zu veranlassen. (Heiterkeit links.) Die Erklärungen dcr Minister, auf welche fich dcr Ausschuß beruft, mußten uicht allen Abgeordneten bekannt fein. Die AuS« schußsitzungcn waren wohl öffentlich, die Abgeordneten hatten das Recht, aber fic hatten nicht die Pflicht, dcn Ausschußsitzuugeu deizuwohucu, sie mußten daher die Acußcruugcu der Minister uicht tcnucu. (Heiterkeit.) Die Adrcsse wolle sagen, das Ministerium culdchrc uicht deö gutcu Willen, aber dcr et forderliche» Fähigkeiten. Warum hat mau dann der Krone uicht gleich gesagt: Wähle dcu .^ oder ^ zum Minister. (Unterbrechung, Heiterkeit links.) Wir sind nicht in England und haben nicht englische Zustäude lMlfe links: Wahrlich nein!) und des' halb folltc mau erwägen, ob die Lage dcS Hauses selbst uud die politische Siluatiou eiue Adresse räthlich mache. Mau sollte erwäge«, ob uicht die Adrcsfc im Widersprüche stehe mit dcu Aeußcruugeu der Landtage. Uud das ist in dcr That der Fall, (Widerspruch und Zustimmuug.) Die Verhältuisse selbst solltcu Reserve auferlcgeu. Wcnu die Adresse von einer schwachen Majorität angenommen werden wird, dann wird Derjenige, der zu prüfen haben wird, Diejenigen zählen müssen, die hier fehlen, und hiernach die Majorität erkennen und bcurthcileu. Die Adresse ist ein Gcfügc von Phrasen und mau möchte glauben, sie solle ciu letzter Versuch sciu, ein siuleuoes System zu erhalten. Man will einen neuen ccutralisirtcn cisleitha« uischen Staat schaffen, für dcu gar kciu Name bcstcht. (Rufe links: Oesterreich!) Na ja Oesterreich! (Auhal-teude lebhafte Heiterkeit) uud iu diesem Cislcithauicu will mau die Herrschaft haben. Dieses Bemühen wird nicht gelingen. Oesterreich war groß und mächtig, als die Königreiche uud Bänder frei bestanden (lebhafte Heiterkeit), eS wird nicht gelingen, ein neues central'sirteS Ge« bilde zu schaffcu. (Rufe links: Slovcnien!) Man wollte die Herrschaft dcr Deutschen begrüudeu durch ein Vüud-niß der Deutschen uud Polcu. Daß dies uicht geluugcn, habe man der Ehrenhaftigkeit der Polen zu danken, welche uicht die Haud bieten zur Unterdrückung aller Völker. Während der Ausschuß noch über die dircctcu Wahlcu berathe, werde diese Frage nebenbei in die Adresse gebracht, um also ciu Votum des Hauses zu prouoeircu. ES sei gauz uustalthaft, daß sich das Haus das Recht uchme, als Richter über die Fähigkeiten des Mi-uistcriumS aufzutreten. Die Fähiglciteu habe nur dcr Monarch zu beurtheilen. Die Geschichte werde nicht blos das Ministerium beurtheilen, souderu auch eiu Parlament, daS seine Aufgabe uicht zu lösen weiß. Diese Aufgabe ist: Stiftet ssriedeu unter den Vollern. Lassen Sie sich nicht von herbstlich fahlen Meinungen leiten! (Unruhe, weiterleit links. Beifall rechts) Abg. Dr. Pickcrt widerlegt die Ausführungen des Vorredners uud bespricht dann die Adresse, welche er viel schärfer gewüuscht hätte. Der Adreßcutwurf sei daS Mildeste, waS gesagt seiu könnte. Die Regierung sorge ängstlich für die Befriedigung aller Nationalitäten, nur un» die Dcutscheu kümmert sich die Regierung gar nicht. Aber das ist nichts Neues, und die Deutschen sind selbst schuld daran. Die Deutschen machten keine Sondcrwünschc geltend, leine» nationalen Standpunkt. Die Deutschen wareu immer Diejenigen, die deu Staat retlcu mußten. Und die Anerkennung dafür ist, daß man die Deutschen gar nicht berücksichtigt, man sieht die Deutschen mn- als Kitt u»d Mörtel au und berücksichtigt gar uicht ihre uatioualcn Interessen, wurden sie ja auch vou ihuen gar nicht gelteud gemacht. Aber die Oeulschcu habeu endlich auch erkannt, daß es manchmal uuaugcuchm ist, Kitt uud Mörtel zu sein zwifchcu oft recht rauhcu Steinen. Das wird mm anders werdeu. Und ich sage e 890 offen, dem gegenwältigen Ministerium gebührt das Verdienst, zur Kräftigung des deutsch-nationalen Bewußtseins mehr beigetragen zu haben, als alle früheren Re< gierungen. (Lebhafter Beifall lints.) Ja, es ist der Regierung sogar gelungen, eiuen Gegensatz zwischen „österreichisch" und „deutsch" zu schaffen. Allen Nationalitäten ist gestattet, national zu sein, nur die Deutsch-Oesterreicher werden in amtlichen Blättern Verräther genannt, wenn cS ihnen einfällt, sich nur bescheiden ihrer Nationalität zu erinnern. Ein wahrer Staatsmann muß die Gesühle der Bevölkerung wohl beachten und sich hüten, diese Gefühle zu verletzen, (lebhafter Beifall.) Es gibt noch Deutsche in Oesterreich, und da diese Menschen sind, haben sie Gefühle und diese Gefühle sind naturgemäß deutsch. Wer dürfte sich auch darüber nach den Ereignissen des Jahres 1870 wundern? Redner schildert dann die Unterdrückung der deutschen Bevölkerung in Böhmen und sagt dann, auf die Stimmung der czechifchen Bevölkerung hinweifend: Wer die Verhältnisse in dem czcchischen Theile von Böhmen tennt, und wer überhaupt daS Volt kennt, wie es bci uns ist, wird sich doch nicht einreden wollen, daß das czechischc Volt sich für ein historisches Staalsrccht begci-slcrt. (Rnsc liulö: So ist es!) Davon kann gar nicht die Rede sein; das Volt will etwas Greifbar?« haben, ElwaS. was seine LebeuSinteressen berührt; daS Voll aber fahndet nicht nach alten Pergamenten. Das wird Niemand uns einreden wollen, die wir in allernächster Nähe leben. Wenn ma>i aber dessenungeachtet etwa darauf hinweist, daß von dem czechischcn Theile von Böhmen immer wieder dieselben Abgeordneten gewählt werden, welche die Declaration unterschrieben, und daß sich das Volt damit zum l^cchischcn Slaatsrechte bekennt, so ist diese wiederholte Wahl nichts weniger als ciue Anerlem nung des czechischcn Staatsrechtes vom Volle selbst; im Gegentheile! Wäre das czechische Volt je über die Ver» sasfung und über die Staatsgrundgcsetze aufgeklärt worden, es hätte längst schon, wie einzelne Stimmen auch schon laut geworden sind, im großen Chorus sich dafür ausgesprochen; denn von den Rechten, die in der Verfassung und in den Staatsgrundgcsetzen gegeben sind. wird nirgends ein so ausgiebiger Gebrauch gemacht, als gerade von der czechischcn Bevölkerung in Böhmen. Hätte man nur von dem Volle auch die Crlennt-niß und die Einsicht in das Wesen der Verfassung nicht ferngehalten, hätte man es nicht jahrelang irreführen lassen, es stünde unsere politische Lage wahrhaftig ganz anders, aber man redet dem Volle vor und setzt ihm auseinander in Broschüren und Artikeln, die Autonomie, das Recht der böhmischen Krone, daS sei der paradiesische Zustand auf der Welt; dagegen aber sei der ReichS-rath eine Körperschaft, die nur Gesetze erlasse, die das Volt bedrucken. Indeß, das Alles will ich nicht weiter ausmalen, nur daran möchte ich aus voller Ueberzeugung erinnern, daß mit der regen Agitation, die gerade in den letzten Monaten wieder so sehr um sich gegriffen hat, ein Geist der Anarchie und der Widersetzlichkeit gegen allc staatliche Ordnung im czechischen Volle Eingang gesunden hat, die es in der That jeder Regierung in Böhmen unmöglich machen wird, zu regieren. (Rufe: Sehr gut! links.) Ich wollte nur darauf hinweisen, daß, wenn die Absichten des Ministeriums, daS gegenwärtig in Oester- reich staatsmännische oder — sag? ich vielleicht richtiger? — unstaatsmännische Versuche macht, in Böhmen verwirklicht würden, die Untern mtang von 2.000. Sc. Majestät den Kaiser, die wir mit der Adnssc stellen, gar nichts, uias mit der Ehrfurcht und hingebciidstcn Verehrung an Sc. Majestät den Kmse, imr entfernt nicht vereinbar wäre. Darum slinullc ich fiir die Adresse und hoffe, daß meine Gründe auch 00,ii hohen Hanse werden gkwnrdigt werden. (An>-haltender lbhastcr Beifall und Hänlctlatschcn lints.) Minister Dr. Ritler v. G'r o ch o l s l i. Ich habe mir das Wort erbeten zu eimt' llialsächlichcn Bcrichti gn'lg. Ocr Heir Vorredner hat gesagt, daß einer !>, dem der Herr Vorredner angehört, mache es ihn, znr Pflicht. Anschuß dignngcn nicht umzubringen, dic nicht begründet sin,v Ich habe es nicht gesagt. Ich habc gesagt, das; die Fä! schung dcö Ottobcrdiploms die U'sachc nnserer Wirre» seit zehn bahren ist, ich habe al'er leincswcgs behauptet daß unsere Verfassung — (Lcbhastc Unrnhc, Widerspruch und große Heitcrtcit links.) Äbg. Dr. Gi n zl. Ich rnsc da5 gan^c Hans zum Zeugen an, öffentlich wurde l^cr die bestehende Vers.is' sung — Präsident: Ich bitte, ich halic ^hncn das Wo!t nicht ertheilt. Minister Dr. N. von Grocho!?li (fortfahrend): Das ist ltwas ganz Anderes; gefälscht war daS 5 i' plom dann, als das Fcbruarpalenl cilasscn wurde. Von einer Fälschung in dcr Znknnst tonulc gar keine Rede sein; denn dann hat das Hans beschlossen, und Se. Majestät allergnädigst sanktioniil, wie eS ihm belicl'lc (Heiterkeit links). Da hat man ga, tcine Rücksicht ans das Oklob.'ldiplom genommen, lmd folglich lann man nicht bchl'.uptc», nnd ist nicht bcbanptct worden, daß unsere gegenwärtige verbindende Verfassung eine Fäl' schung des OktoderdiplomS ist. (Unrnhc nnd Heiterkeit links.) Die Sitzung wird um halb 6 Uhr geschlossen. Politische Uebersicht. Laibach, 29. Mai. Die Adrcßdcbattc im Abgcordnetcnhansc endete Freitag in dcr vorhcrgcschmen Weise mit dcr Annahme dcr Adresse. Dcr Ministe, Präsident nah'l', wohl nicht in der Erwartung, die fcstgcnietcten Vorm'-theile, welche das Schicksal dcr Adllssc im Hause bestimmten, beseitigen zu können, Anlaß, in rincr längeren Rcde dic gegen die Regierung ciHobel,cn Anschuldign»-gen nnd Angriffe in ihrcr Halt- n,,d Grundlosigkeit da -zustellen nnd hiclt dabei den Gegnern nnd dcn „Autorc» dcr Adresse" eincn Spiegel vor, l'er diesen um so UN' bcqucmcr sein mag, je getreuer de, selbe die Formen ihrer politischen Figur, den Stempel ihrcr Capacilät .Imilsl'llm. Der Einnehmer von Modane. Novelle. les petite ?l utligo !c>5 ^s-mlj«!,. 1. Diejenigen meiner Leser, welche Italien bereist und durch die engen, steinigen Thäler der Mauriennc ge-lommen sind, werden sich gewiß an die eigenthümliche, zugleich pittoreske und wilde Lage erinnern, in welcher die sardinische Negierung dic Festung Lescillon erbaut hat. Gegenwärtig ohne Zweck, war dieses Fort ocwun« dcrungswürdig gelegen, um diesen Alpcnpaß zu vertheidigen, als Savoyen noch die Grenzprovinz des König« reichs Sardinien und ein Vorposten Italiens war. Schon von Aigucbelle an wird der Reisende auf dic eigenthümlichen und wilden Ansichten der Gegend vorbereitet, die er durchziehen soll; die Thäler verengen sich mehr nnd mehr, die Gebirge ragen höher empor, werden lahl, und die von denselben herabstürzenden Gieß-büche haben einen schrofferen und tosenderen Fall. ViS nach Saint Jean de Maurienne, dem Hauptort dieser kleinen Provinz, kann jedoch daS Auge an jeder Wendung der Straße noch auf den zwar schmalen, aber gut cultivirten Thälern ausruhen, und die noch zugänglichen Berghänge sind mit feinem Grase, Gruppen von Eichen und sogar mit majestätischen Nußbäumen bedeckt. Wenn man an dieser Stadt vorübergekommen ist, erscheinen die Bäume nur mchr selten und verkrüppelt, die Felsen durchbrechen häufiger ihre grüne Umhüllung, und in der Tiefe des Thales verengt sich die Ebene in einem Grade, daß nur mehr für dic Straße, die Eisenbahn und das Bett deS Arco, der seine grauen und dicken Fluthen über die immer größer werdenden Fclsblöcke wälzt, Raum genug übrig bleibt. Endlich an der rauhesten und wildesten Stelle dieser Reihe solcher Ansichten, die sich an jeder Wendung dcr Straße erneuern und doch immer die gleichen sind, sieht der Wanderer das Fort Lesscillon oder d'AussoiS emporstreben. Hicr hört das Thal zum ersten male auf, eine Art von erweiterten Corridor vorzustellen; es dehnt sich auS und trennt sich in zwei Abtheilungen. Vor sich, auf einer Art Terrasse von großer Höhe sieht man die Festung und ihre weißen Mauermassen erscheinen; zur Linken neigt daS Plateau sich etwas, beibt jedoch immer noch unzugänglich, es wäre denn auf irgend einem steilen Pfad; es wird durch das Dorf d'AussoiS, einiges Gehölz und von großen Wiesen begrenzt. Zur Rechten hat der Arco sich ein noch tieferes Bett, als an irgend einer anderen Stelle seines Laufes, in der Tiefe einer Schlucht von zweihundert Metres gegraben. Auf dcr Seite dieser Felsschlucht windet sich die königliche Straße hin, welche von allen Seilen durch das Fort beherrscht wird und die durch die Rcdoule Charles-Felix hindurch führt. In dem rauhesten, am meisten steinigen und kahlsten aller dieser Thäler ist die kleine Stadt Modanc, Haufttort des Cantons gleichen Namens, erbaut. Es ist ein Flecken von kaum zweitausend Einwohnern, dessen Bevölkerung fast ganz aus Functionären und Arbeitern besteht. In dieser kleinen Stadt wohnte seit dem Jahre 185... mit seiner Mutler der Held der sehr einfachen Geschichte, welche ich zu erzählen im Begriffe bin. Etwas vor der Stadt zur Rechte» und am Ende einer mit Viiumen bepflanzten Wiese stand damals ein lleines HauS mit rothen Fensterladen; eine Treppe führte von Außen auf cinc Galerie von Holz, auf welche die Thüren dcr Zimmer dcr ersten Etage sich öffneten. Im Erdgeschoß trat man durch die Küche, die zugleich als Vestibüle diente, zur Tinten in ein großes, niedriges, getünchtes, mit Backsteinen gepflastertes und nothdürftig möblirtcs Gemach. Ein großer Schreibtisch mit Fächern und ciu polirter Tisch von Nußbaumholz waren dic Hauptzicrdcn desselben. Daneben war ein tleinercs. hcllcs. nettes, mit Schränken umstelltes Zim< mer, welchen» einige, wenn auch abgenützte, doch bequeme Möbel das Aussehen eines ländlichen Salons gaben. In diesem Zimmer saß in der Nähe des FenstcrS cinc Frau von ungefähr fünfzig Jahren, ein offcncs Buch vor den Augen, ais ob fie, ohne es gewahr z" werden, von dcr Lecture zum Nachsinnen übcrgcgange» wäre. Ihre feinen und regelmäßigen Züge waren vo» einer Bläfft, die ihnen eigenthümlich schien und dic nichts Krankhaftes hatte, während ihre schwarzen Auge" noch cinc Art inneren, verhaltenen Feuers bewahrte»' Diese ausdrucksvolle Physiognomie machte den Eindnict eines leidenschaftlichen GcmülhcS und eines eiM" Geistes, und verricth, daß die Ruhe, die nach und nack darin eingekehrt, mehr daS Resultat dcr Ergebung al^ deS Glückes sei. Madame Duboury, das war der Name der Fra»/ erwachte endlich mit einem Seufzer aus ihrem N"ä)' sinnen; sie stand auf, und die Thüre des anstoße"^» Zimmers öffnend, schritt sie auf den großen, am Fcllslc«' stehenden Schreibtisch zu. Hier saß vor eiuem großen Bliche und andc>c» Registern ein junger Mann von '25> b,s 2au^oscn bringen die londoner Blällcv Nalbrimtcn ans Versailles vom 22. d. At.: ..Times" schreibt: „Dat- ^slrigc große Ereiguiß hat jedermann überrascht. Es wurde erwartet, aber nicht für geslcrn. Sclbst Mac Mahon hatte sich uoch ans l»i»dl.'s!lns sechs Tagc hmlcr Arbeit gefaßt gemacht, ehe er im Slandc scin würde, die entscheidende Bewegung culs^uführcu. Einc gcwissc Trupftcullbthcilnng war bereits innerhalb der Stadlwällc, ehe außer >hlun selbst irgend-icinand etwas davon wußte, auch wurden Autcnil und der Point'dll-Iour uoch nngfähr zwei Stunden lang bombardirl, nachdem sie bereits in Händen der Vcr saillcr waren. Ein Gcuieofsi^icr Namens Clement fand die Porte St. Cloud und die nächsten Wälle ohne irgend-cine Schildwachc; mit einem weißen Taschentuchc winkte cr eine Abtheilung seiner Leulc heran, welche außnhalb ^cr letzten Paiallelc lagcn. ?tur mit Schwierigkeit konn-^u 600 Ma:,u zuiammcngcb.acht werden, welche vor-Nickten und die verlasseuc Position besetzten. Inzwischen ^rbrcitcte die Kunde sich von Posten zu Posten und b»ld war ein Bataillon auf dem Wege zu ihrer Unter-Atzung. Gegen halb 4 Uhr waren die Dispositionen ä.llr Besetzung von Aulenil nnd dem Point-du-Iour nnt einer genügenden Truppcnmassc getroffen. Iu der belgischen Kammer äußerte sich der Minister dcs Innern unlcr lebhaftem Ncifallc der Kaminer über die Pariscr Ereignisse. Er beqlückiuüiischtc zunächst die bclgischc Prchc zu der Einmülhmleit, mit dcr sie ^>as Gcbahrcn dcr Iusurgextcn von Paril,^ brandmarkt, Und sligt weiter, die Regierung sei mit hinreichenden ^ollmachlcn versehen, um die elenden Urhcber dcr in ^aris bcgangcucu Grcuellhciten an der Grenze anzu-^ltcn; er fügt noch hinzu, die Regierung könne nicht Gauner, die das Verbrechen besudelte und wclchc einc gerechte Züchtigung erwarte müsse, als politische Flücht-! linge betrachten. Man sollte Uttineu, daß oicscr Einschluß der bcl-gischcn Regierung dcn Beifall jedes sein Vaterland lie° bcndcü ssraiü.oscn fiudcn würd^, aber mit nichte». Victor Hugo z. B. protesliit dagegen. B^lgicu di'nfe und könne das Asylreckt nicht versagen. Er bietet dcshalv in smicm Hause iu Brüssel allen Comüiun^Flüchlliugen ein Asyl. Er wolle so ihr Loo lheilen, ohne il>c Partcig!'!'osse zu sein; erst die Nachwelt ha!'.' ^, , iltcn, wer die Pariser Ereignisse cigcnllich verschuld. Minislcrilims dcs Acußcrn gcslcllt Hal (Hmtl-lliuia. dcs dcutschcn Riich^s), in kürzerer Zeit, als zu nwarttn w^r, crjüllt wurde; er sehe seine politische» Verpflichtungen gc.üüber dem Valcrlandc einigermaßen als erfüllt an und wenn er bei abnehmender Gesundheit und Arbeitskraft vor folchcr Arbeitslast nicht zurückschrecke, so lcilc ihn ein gewisses Gefühl dcr Verantwortlichkeit sür das Schicksal dieser Provinzen, weil er an deren ^osrcißung von Frankreich mitbclhciligt. Er fühle sich bernfcn ihr Advocat zu srin l>ei dem ncucn Staalswcscn, dem sic bcittctcn. Dic nächste Ausgabe wcrdc cs sci», cincn zuverlässigen Beamten-stand aus Eiügcborncn zu schassen, wclchc alle Garantien hat, die dic Beamten bei uns habcn. Er be» dürfe eines Entgegenkommens der belreffluden Vändcr, namentlich dcs vollen Vertrauens dcs Rcichlagcs, was er in dc» zwei vom Reichstage angenommenen mm'n Aestimmnns.e» »iii't finde, namentlich in der Verkürzung dcr Dicttttnlftcrwdc und iu dem Amei'dcmrn! ^aslci^, wonach l'cr Kaiser bei dcn Gesetzen, wrlchc Elsaß mit Axlcihcu u»d Garantien belasten, an die Zustimmung deS Reichstages gebunden ist. Fürst Bismarck erklärt, Elsaß ^olhringcn s" heut»! dmch den Fricdcnsvcrtr >.g schull>c»f,ci vorzüglich mit Rücksicht anf die Bedürfnisse dcs Elsasses habe cr noch frühere Zahlungsfristen erlangt, indem cr cincn Thcil der Znhluugcn in srauzö' sischcu Banknoten, die in Elsaß ^othrmMi ai pari stünde», annahm. Von heule in acht Tagen erfolgt die erste Zahlung von 40 Millionen, acht Tage späler wieder 40 Millionen, am li',. ^„li 45> Niilliourn Von dcr zweiten, am Ende dcs wahres fälligen Co»lribulio»Sratc lnüsscn 60 Taue nach der Cinliahme von Paris I25i Millionen gezahlt werbrn. Statt dieses anzucrkcnl'en, wolle der Reichs:alh Elsaß Lothringen crcdillos machen nnd von hier bevormunden. Die Elsasscr crstanutcn über diesen Mangel nn Vcrtraueu. Im Falle dcr Annahme dcr obigen Amcn» dements würde Fürst Bismmck beim Bundcsrathc dic Ausarbcilnng cincr ncucu Vorlage brantragen, so daß dic pclsouliche Mitwirtnng dcs Bnndci'lanzlcrs ausgc» schlössen wcrdc. Dcr ztaiscr könne dann cincn vcrunl-wortlichen Minister für Elsaß Lolhriugcn ernennen. Anf die Replik Lasters, sein Autrag bezwecke tcin Mißtrauensvotum, crklcnt BiSmark bei seiner E'tlüruug zu verharre». Der A»tra.^ Fürst Hohenlohc's, dcu Gcsctz-culwurf an dic Comissiou jlnückzuweiscl,, wild angenommen. Die grauenvollen Nachrichten aus Paris lanten von Stunde zu Stunde entsetzlicher, wie dcr Leser aus der Steigerung dcr nachfolgenden Telegramme, welche die Sonntagblältcr enthalten, erschcn kann. Die ersten sprechen noch von dcn Straßcnlämpsen. aber furchtbar blutig wie diese sind, kommen sie doch kaum in Betracht im Vergleich mit den Menschenleben, dic das mit teuflischer Grausamkeit von den Aufständischen angelegte Feuer verzehrt hat. Ein Telegramm aus dem preußischen Quartier zu Soissy in dcr Nähc von Paris spricht van fünfzigtausend Menschen, die durch daö Fcucr umgekommen seien. Allerdings ist dic Angabe nur eine ge-rüchts- und schätzungsweise und vielleicht stark übertrieben. Aber bei dem Umstände, als nach dcr Versicherung von Augeuzcua.cn die Aufständischen in die Keller aller Häuser, zu welchen sic gelangen können, Petroleum gießen uud dasselbe anzünden, und zusammengenommen mit dcr auf der Hand liegenden Annahme, daß dic nichlkämpfcndc Bcvöitcrnng sich nicht durch die Schlachtlinic hindurch zu dcu Versaillcr Truppen zu retten wagt, fondern eine Znflucht vor dcn Schrecken deS KaiüpfcS in den Häusern und wahrscheinlich zunächst in dcn Kellern sucht, ist eS nur zu wah'scheiulich, daß eine furchtbar große Auzahl von Menschenleben durch daS Feuer vernichtet worden ist. Das preußische Bombardement ist gegen dicsc Schrecknisse ein wahres Idyll. Das letzte Telegramm fpricht auch die Vermuthung aus, daß dle Geißeln, voran dcr Erzbischof, von dcn Aufständischen, ermordet worden seien, während ein früheres Telegramm ebenfalls aus Soissy mit Berufung auf Jules Favre von deren Rettung spricht. Die Aufständischen hatten die Geißeln, als stc vou eincm Stadtthcil in dcn anderen getrieben wurden, mit sich geschleppt und zuletzt im Gefängniß la Ro> qncltc eingesperrt. Wir lassen nun die erwähnten Telegramme nacheinander folgen. Brüfsel, 27. Mai. Der ganze Theil des Louvrc. welcher gegeu die Rue Rivoli liegt, ist niedergebrannt; der entgegengesetzte Thcil, die Sammlungen enthaltend, wurde glücklicher Weise erhaltcu. Loud on, 26. Mai. Dic „Times" meldet: Die Louvresammlungen sinogeretlct, ausgenommen die Bibliothek. Dic Nationalbibliothct uud Bank sind gerettet. Die Tuilcrien sind vom Gitter vor dcu, Palast bis zum Pavillou dc Flore ausgebraunt. Das Polais Royal ist niedergebrannt. Versailles, 26. Mai. Mittags. Laut Nachrichten aus Paris vom 26. d. Früh hielten die Insurgen- ^lnfcr ausgeprägten Stempel dcr Intelligenz, aber mit ^nigcr Ruhe uud Regelmäßigkeit. Seine «roßen dunlel-Ü^»cn Augen hattcn einen halb unruhigcn Blick, der ^r semen Ho^ont hmauZ die Ferne zu suchcu schien ^>u schwar^S, gclocktcS Haar trug die Seinen dcr ^tmlten Hand, die die Gcwohühcit halte, iu dessen ^chlcu Masscn zu wühlen. Eiu etwaö großer, in oer ?"l)< vielleicht etwas strenger Mund gewann durch das .!Mln einen großen Nci^ nnd gab dann dcr gangen ^Woguumic dcn Ausdruck von Güte und Loyalität, n/" oberflächlicher Beobachter hätte von dem jungen .^M,e gesagt: cr hat cinc traurige und zerstreute Miene; -" tieferer Beobachter hätte hinzugefügt: er ist mchr ' slch vcrfunlcn als traurig und mchr cin Träumer ., ttrstteut, und dieser Letztere wäre dcr Wahrheit näher nennen, ohne jedocl, das Unbeschreibliche, das in dieser ^siognomie lcia,, gcnan wiederzugeben. ., Vladamc Dudoury beobachtete einen Moment, z, c zu sprcchcn, das Gcsicht ihrcS Zohncs, dcsscn H^nbrancn zusammengezogen und dcsscn Züge vo» > o,.'^^kcit und gezwungcucr Aufmerksamkeit abgcfpaunl ^>«hcu und dcr ihre Anwesenheit nicht bcmcrkt hatte, ihs ' W'wc si^ nochmals, und die Haud auf die Schulter ä ^ Sohne« legend, sagte sie: I l>fi, Eichel, hast Du denn hcutc noch uicht genng ge- 1 ^""'l" Seil dcnt Morgen sitzest Du übcr Dcinc Ziffern l^'lN' und sieh doch, wclch' schönen Tag wir heute z» "! Sic sind zu scltcu iu unserm Klima, um sic so i "Mnuähcn. > di„. 'st wahr, Mntlcr, und die Schönhett des U «in, "^s hat meine Anfmcrtsamlclt l'chmi mchr als >th/"l abgelenkt, aber ich will dicfc Arbeit vollcudcn, » 'l'U'Sgchc. , , » ">'^s. "' '"' bitte Dich. snhr die Müller fort, ein so > < un>>„lcr Fleiß ist nicht für Dich. Du wirst morgen. W ^k >>>!.<> »:„,^!.. .. >i vl«c«., »,,ixlns<>„ Ilsll',»'!, itrlia werden, aber heute gehe und alhme etwas die frische Lust ein, ich bitlc Dich darum. Und Sie, Mutter, wollen Sie nicht auch aus gehen ? Nein, noch nicht, sagte Madame Dubomy. Ich ziehe es vor. zu warten, bis Sonne und Wind miteinander verschwunden sind; iu meinem Aller sind Bewegung und frische Lust nicht mchr so unerläßlich, wie in dem Dci-nigcn. Schnell, Michel, mache Dich auf und lommc rccht spät am Abende nach Hause. Und Sie werden den ganzm Tag allein sein, Mutter? Ich bin daS gewohnt, Du weißt es, aber so drüt» kend mir die Einsamkeit ist, wenn Deine Abwesenheit durch Deine undankbaren nnd ermüdenden Berufsarbeiten veranlaßt wird, so heiter ertrage ich sie. wenu ich Dich zu Deinem Vergnügen und Deiner Gesundheit wegen draußen weiß. Da ich denn gehorchen muß, so habe ich Lnst, dcn Almosenicr des Forts zu bcsuchcn; ich schulde ihm schon snt Monaten einen Besuch. Ja, thue das, sagte die Mutter eifrig, der Weg ist lang, aber die Rückkehr in dem schönen Mondschein, dcn wir heute Abend haben wcrdcn, wenn das Wetter anhält, wird sehr angenehm sein. Und dcn Hut und die Handschuh ihres Sohnes suchend, bemühte sich Madaine^uboury, scin Fortgehen zu beschleunigen. Als sie ihn in Wirklichkeit auf dcm Wege sah, dcr von Modanc nach dcm Fort führt, verließ sie die Schwelle der Thüre, von wo aus sie ihm mit den Augen gefolgt war, verschloß dieselbe nnd. sich an den Schreib« tisch ihres Sohn.S setzend, schickte sie sich an, an cinc Freundin zn schreiben. (Fortsetzung folgt.) 892 ten noch den Vaslillenftlatz, Charonnc, Belleville, Menil-montant und Billette besetzt. Uüscre Truppen haben gestern V^aza>? nnd die Baylihüfc uon Vyon und Orle-uns ssenonuncn. Dic Iüsmgenlcn hatten ih« Geißeln uon MazaS nach ^loqucllc czcdracht. Dic Truppen grcifen diesen Moigcn den Äaslillenplatz an. Die Insurgenten haben, nachdem sic das Fort Jury geräumt hatten, dasselbe in die Vlift gesprengt. Nachrichten aus Paris von 5 Uhr Abends melden : Die Armee Vinoy'S hat den Bastillenplatz genommen, welcher von 10.000 Födcrirten vertheidigt wurde, der Kampf war sehr lebhaft. Morgens haben unsere Truppen auch die Brücke von Bcrcy genommen, halten einen Theil dcr VutteS von lähanmont besetzt und rücken negeu Belleville vor, von wo die Batterien dcr Insurgenten fortgesetzt Pctrolcnmdombcu auf gan^ Paris werfen. Unsere Batterien auf dem Montmartre bestrcichen auch die Batterien von Ncllcvillc. Soissy, W Mai, Mittags. IuleS Favre meldet, daß die FortS Virctrc und Ivry in den Händen dcr NegicrunMruppcn sind. An der Barriere d'Italie er gabc«, sich 6000 Insurgenten. Änf dem rechten User niiiqina.cn die Vcrsailler den Bastilleuplatz übcr Mazae und die äußeren Boulevards. Neue Feuerslnünste wur-' den heule Früh gemeldet. Soissy, 20. Niai, Abends. Die Insurgenten halten sich nur noch im Pöre-^achaise und im zwanzigsten Arrondisscmcnt. Dcr Erzdischof nnd die Geißel» sind noch mcht gefunden; man befürchtet, daß sie ermordet wurden. Man schätzt, daß sich gegen 50.000 deichen in del» Hänscrn und Kellern vcfindcn, darunter viele Kinder und Frauen. Die Weiber wütheten in scheußlicher Weise. Fortwährend finden Hinrichtungen durch Erschießen statt, darunter vlclc Fruucnznnmcr. In der Stadt sind die ungeheuersten Zerstörungen angerichttl, ein viertel dcrselvcn ist vernichtet; große Wuth herrscht gegen die Commune und Napoleon. Der Schaden soll die KrieMostcn weit übcrstcigcn. Ueber die teuflischen Horden, welche das entsetzliche Schicksal über Paris gebracht und über die Befürchtungen, ;n welchen sie für die nächste Zeit Anlaß gaben, schreibt einc aus Paris nach Versailles zurückgekehrte Persönlichkeit schon uulcrm 21. Mai dcr „Girondc" von Bordeaux unlcr Anderem Folgendes: „Zehnlausend Fremdlinge etwa, der AnSwurf Mr Bänder, man kann sagen, aller Gerichtsbarkeiten, noihgedrungenc Condottieri, die nur im völligei'. Bruch mit der Civilisation ihr Dasein ;n führen vermögen; fcrners smif^hntausend Franzosen höchstens, überreizte Parteigänger der verschiedenartigsten Sachen, ^ctcraucu aller frühereu und prädcstinirtcr K.rn aller künftigen Aufslände, bilden dic eigentliche Armee der Commune. Im frcicn Felde wäre dieselbe von keiner Bcdeutuug; hinter den Wällen und Barricades ist sie einc ungeheuere Macht. Darum hat sich Paris so lange gchaltc'.i, darum wird dcr Sturm fürchterlich, dcr Widerstand im Innern ciu nachhaltiger sein. Mau flößt d, auf vertomiw'ne, aus ihrer Lcbcusstcllung hcr-!!ne,-cwo>frnc Vcnlc, für welche vom eisten Tage an jede Hoffnung verloren und dcr Untergang gewiß war. Sie sind im Ttande. vor keiner Katastrophe zurückzuwcichü,, nnd wenn ganze StMthcilc niedergebrannt oder in die ^uft gesprengt werden, so ist dies ihr Wert. So isl die Vage, welche innerhalb zweier oder drcicr Tage ihre gewaltsame Lösung findcu muß." Dic „Ind/'pendaiicc" bringt ein Telegramm vom 27. auS Versailles, wonach sich die Fcucrsbiünste von Mmutc zu Minute mchrcn, so daß menschliche HÜfe mchts mehr vermag. Das Luftballon-Etablissement am Orieans-Bahnhofc wurde besetzt. Dessen Chefs, die Vust-schiffn' ^)on und Ollltoil, wurden verhaftet. Locales. — l^Der Tabor in Lee 6.) Gegenüber verschiedenen Zeitungsnachrichten sind wir in dcr Lage zu versichern, daß die k. t. Landesregierung die beabsichtigte Abhaltung eines Tabors in Lecs nicht bewillige!, sondern das dies-fällige Verbot der t. t. ^iiköhauptmcmiischaft 51iad. mannsdorf im Necurswcqe nicht nur wegen des erslcu und dritten, sondern auch wegen dcö zweiten Programmpunttei« (Forstverhältnissc Obcikraius) aufrechterhalten hat. — (Ehren bUrg er recht sVerleihung.) Die ^ Stadtgemeinde Gurtfeld hat gestern mittelst einstimmigen! Gcmeinderalhsbeschlusses deu Slatlhalier Freiherrn Conrad! v. üybesfcld zum Ehrenbürger von Gurtfcld ernannt.! — (Die Vorspann-Vergütung) ist laut! Kundmachung des Herrn Landeövräsidculcn in Krain für! die zweite Hälfte dieses Jahres ohne Unterschied mit 63 kr. per Pferd uud Meile bemessen. — (Militärveränderungen.) Dr. Josef Wallard wurde zum Oberarzt mit der Einlheilung beim Gar-nisonöspttal zu Laibach ernannt. — (Das wiederholt aufgeschobene Gartenfest z unl besten des Teg e tt ho ff monu men ' t e s) wird, wie wir hören, am nächsten Donnerstage im Casinogarten stattfinden. — (Die Pfin gstfei erta ge und das gestrige Grottensest in Adelöberg) brachten unserer Stadt zahlreiche Fremden, so daß alle ^Gasthöfe überfüllt waren und selbst Privatquartiere gesucht wurden. In zahlreichen Gruppen belebten sie namentlich unsere Straßen und die öffentlichen Vergnügungsorlc. Der Besuch des Grottenfestes war heuer ausnahmsweise vom prachtvollsten Wetter begünstigt und dürfte daher in der Erinnerung dcr Tausenden von Besuchern diesmal nur die angenehmsten Lindrücke zurücklassen. — (Feuer.) Samstag Abend brannte hinter St. Ehristof einc alleinstehende Harvfe ab. Zwei Kauoneuschüsse allarmirteu die freiwillige Feuerwehr, die auch sofort beim Depot erfchien, aber in Folge der widersprechendsten Angaben über den Ort des Feuers anfänglich längere Zeit m der Stadt herumgenarrt wurde. Der Besitzer der Harpfe hatte erst vor Kurzem die Versicherung seines gcsammtcn Besitzthums erneuern lassen, auf die Harpfe dabei jedoch vergessen. Neueste Post. (Triamal-Telea.rcttmn der „Laibacher Zeitung.") Versailles, Sonntag den 25i. Mai, 'Abends. Dcr Aufstand ist vollständig unterdrückt. In Paris existirt keine Insurant?»-bände mehr. In Noquette wurden « Seitdem Seine Hciligtcit dcr Papst durch den Gebrauch der dclicaten ! 1ll!V!!,!<>!ii!,'>!'« äu u^ss? glücllich wicdcr hergestellt und viele Ncr;te und Hospital«- dic Wirlnng dcrsclvcn anerlannt, wird Niemand inehr dic jtrast dieser lcsllichen Heilu.Unnng bezweifeln und sühren wir dic folgenden 5tr>,»t heile» an, dic sic obnc Anwcndnng vc>n ^>ma, Husten, »» vcidaulill'lcit, ^'erstopfnng, Diarrhöe», Scklaslosigleü, ächU'ächc, Hanu'rrhoi dc„, Wasscrjmlit, Lieder, LchN'indel, ^I»!>i»ssleige», Ol'vendrauscn, Ucbcl lci! und (!vdrcchcn sclbst lrahr^nd dcl <3chwa»,icrschast. Dial'ctcc«, Melancholie, Adlna^cr»»^, Mheumatismni«, (^icht, Vlcichjucht. ^ Anozu,^ aul< ?^,<>«0 (2cr- lificatcü üdcr <^cnc>un>icu, dic allcr Medicin widcrstandcn: Ccrtificat Nr, ? l « 1. Mär; lM!x. Hcrr »tichy, Steuereinnehmer, laa. an dcr Schwindsucht aus dem Slcrlicdctte und I>attc bereits die lebten Ealramcnlc genomnicn, weil die crstc» Äcrztc ihm nur in'ch wcnige Tagc Lcbcn versprochen. (!ch rielh die lluvu,!«?»«!^!-« äu üilrr/ zn vcrsuchcn, und dieic hat den glücllichsten Erfolg Mavl, so daß dcr 31tann m wenigen Wochen seine Geschäste wieder bcsor iicu tounle und sich volllommcn hcrgeslellt sülille. Da ich selbst so viel Gutco von i >>« r 1,. iltal'rl'aftcr als fleisch, erspart die Uev^Io^oii-r« dci Erwachsenen nnd ttindern 5.l» Mal ilircu Prciö >n Ärzncicn. In Älechbiichscn von ^ , P^xnd fl. 1.5,0, 1 Psund sl. ^.50, 2 Pfund sl. 4.50. 5 Pfund sl. I», 12 Psuud sl. 20, 24 Psund sl. !> l'liuonlllt«^ in Pulver nnd in Tadletten für 12 Tassen sl. l.5>(», 2>< Tassen sl. 2,5.0, 48 Tassen fl. -l..',«>. in Pulver sür 12» Tassen fl. n», für 2«« Tas sen fl. 2<», filr ',?ü Tassen fl. W. — ^u l>e;iel>en durch Aarry du Aarr» H läonip. iu ^Vlon, 'W»1ia»oli^».s«« Hr. 8, in I.lllb»,oli Ed. M a l'r, i» Marbnrg ,>. Kollctnig, in Klagensürt P, Airübacher, in Oraz (^e bruder O berranzm ayr, in Inn^rucl ü ie chtl >b Franl, in Linz Hasclmayer, in Pest Toröl, in Prag I. Fürst, in Brunn ,v. Eder, sowie iu allen Städten bei guten Äpothelern und Spccercihäudlern; auch vcr. sendet das Wlencr Hauo nach allen Gegenden gegen Postanweisung oder Nach nahmen. > Das Halls T. Sacks Kt l?l>. l» Aambnra N'ild W > »üi, wrgm pluinptcr und aiisiiurlsaincr Vcdicilili'g srimi «l > I„l!'!li's!'!!<>'!! so aiilil'lcgcittlich l'!i!pf0l)!eii, das; wir üich! » W Ii!!!!,i!l tmilicü, auj dll! ill! hclilic>r!! BlaNc licfilldlichc All: l» W liu!i».c dcosclbcii gan; brsoudcrS hliizliwl'issii, ^ Handel und VolksVirthschajllichcb. ^aibach, 27. Mai. ?I»f dcm hrniigrii Marllc sind v-schiclicii: s> Waa/n mit Grlreid^ 4 Wagc» mit H>'ii und K (H^'n lift Ctr., Stroh l? Clr.), 30 Wmicn nud t Schiff (mim blaster) um ^olz D »rchschllini<^Preisc. ____ _____ ...... -"VM." 'Mg,?.' ?Htt"'l Mk - st^lr.si^r. l^_^^___ Vc:,;"! ^r. Mlycn 5 4016 30 Butte, Pl. Pjlilid 4<)l— - !^on',-Saat ,, 4— 4 8 V>cl »>l ^lnck -.i>>-.» Gcrst.- .. 310, 3 2« Milch pr. Mast . i<)! — Hafcr „ 2 2« 2 31 Vciüdsklschpr P,5 22^------- Hauls'.,!chl ,. ------- 4 Of) jlftcisch „ ,. 22------- Hcid^-,! „ 3 40344 <^chn>ci!tt's!ll!c1, „ 2» pr ^'»tn.'i- 140 . -. Erl,s,!i „ 5 — — Stroh „ 130------- Fis'il'ü .. 5 50-------Ho!z,hlUt..pl'K>s>, ------ 6 s.U Rllid^schiiilllz Psd, - 50'------- U'rich"'. 22^ >....... 5 - Schwcliu1chü!a!,z „ — 46 .....— Neiü, r-r, pr Sftl>cl, snsch, „ -34!— - Eim>r ,2 - gcvkilchn't „ - 42^-------— w^fjcr „ ..... ill» -- Metelunlclssischo 33 eo Lach lung on ill Luilinch. ""'F^M,"s7"! ......'.......^ 'I ZH " s> .2 Z " ^ e?:^!: !! ll Mss 327«,,> -f^'5ll ,'^'Nldsüll ^Il'cdrl 27. 2 .. N. i2:',.87 ^-17.,! 'N<7 i!,iis;i>i l,,>ll'l,rill'r 0,., w,, Nb. ,^25,n? >N-m., « U. Mg, 326.no — « ,l' O. schivach halbhritcl' ^" 28. 2 „ N, 325...Ü « -»-18,1 O. schwach ;.Halft^ Imv.! <."", ___w^^lb^ 1)26.8» !^».I9.<; SW, schil' l,albhcill>r ^ 0,<.<^ jiO„ Ab., 326.35 12.4 SW.'chwach slnnmhcll ! ?>l'!i wolll'lls'rri, schüuci! Alirndwth, ')lm Pfilicisloiii^d^ Nllchmiliag5 ,' Hcit Nccicii. Das Tass^mittrl drr Wä,»i^ am 27. -^- 11 >", am 2ft. > 12-1", am 29. -j 12'!»"; um l-1°, 0!>«, 0 3" ,»>ttl dcm Normalc. ^erllillN'ortlichcr Ncdaclmr: Igna^ u. ,^t i e i n m a l> l. Gin Kortepiano von Streicher in Wien, Palisanderholz, bcstc Construclil,'li, ist wegen Abreise um 44VO s<, .^n v^kailfen. Anfrage: Steuer Markt im z»«,ndliattsc l'ci"» Portier. WH.» > Dauksagunss. » Für dir imiissc Thciluatimc imd Bra^ilnug ,^ir W W ll'^tl'ü Nili>s<äl!c uüstlrv Mlillcr W W ' W! lM sprechen den tissssesilhltm Danl and W ' W Lcopoldiue «ner, D ^ W (123«) Hulic Mntcrnr l> (s.^rr. > Zstllenbenchl. <,»^j^ ^<;. Mai^ Die Vmse war im Allgemeinen recl't gilnstiq, adcr ohne, besonderen Umsatz in den Hallfttpapiercii, Dan.ea.eu nnirdeil »virdrr einige sc>,,sl weiiia^",, acktelc ^Papiere lievürzngt nnd erlangten inUbcsondcre Austrc>.el;>iptische Baut, Vcreinödank nnd Fraiicüdaul bcdentrndrn Vorsprniig, U'elcher bei dem eistgenaiinlen 6!!" 10 sl. erreichte. /U. AUg«meine Gtaatsschnld. Fllr 100 fl. Ämheitliche Staatsschuld z»'. 5 pEt,: ^ iu Noten vrrzinsl.Mlli-!)tovrml!cr 59 40 59.50 .., „ „ Februar-Angusl 59 35 5Ü.45 „ Silber « Iäuner-Iuli , 69,25 69,35 „ „ « Apnl-Oclober . ,19,05 69.15 >!<,se »i,I. 1839..... 2«7.50 28«.l>0 „ „ 1854 (4'/..) zu 250 sl. 93.50 94.50 ., „ 1860 ,u 500 si. . . 99.75 100.- ,. „ 1860 ,u 100 st. , . N2- 112,50 ., „ 1864 zu 100 si. . 127,75 128.- ^>!aats-Domäurn'Pfandbriefe zu l20 sl. ii W. iu Hi.ber - . 127,50 128.— »». Or'n»den,'- 96.-'>5 lliil,. Visenbahnnulelien ;» 120 si. ü. W. Sübrr 5"., pr. S«!ct 107,20 107.40 'lüg, Prümienanlehen M >00 sl. ii. W. (7i, st. Giuzaljl.) pr. Slilcl 93 2li 93 50 Wiener Eommunalanleheu, rilck- Geld Waare zahlbar 5 pEt. siir 100 si. . . 87.30 87.50 «». Acti?,l von Vankinstiiute». Geld Waaie Änylo-ijsterr. Baul.....253 50 254.— Aaulvercin.......250. - 251.— Vodm-^reditaustalt . . , . 258,- 260,-Hreditnnslalt f Handel u. Gew . 280 80 281.- -Crcditausialt, allclcm. ungar. . 107.— 107 50 Esconipte-Gesells'chaft, u, ü. . . 892. 894. ^ ssrancu-üsterr. Vaul .... 116.— 116.25 Gcmrnlbaut.......91.— 92.— Haudclöbaul.......149.— 149,50 »eatimilllbllttl......780.— 781.— Unionbanl.......268 25 268.50 Vcrciusbanl......108.— 108,50 Verlehrsbant.......172.— 172.50 l». Aclien von TriuSpl'rtu,:terlleh^ mungen. Geld Waare AMd-Fiumauer Bahn . , . 177.50 178.- B'ihm, Weftbahn.....258.- 260.- Carl-Ludwig-Bahn.....259,— 259.25 Dcmlln.Dllmpsschifsf. Gcsellsch. . 613.— 614. - ^lisadcth-Weftbah'.i.....222.50 223 - Vlisabeth-Westbahu (Linz - Bud- weiser Strecke).....197.50 198.— Fe>,di«and«-Nordbllhu . . . 2275 2280. ss.!!,ft.schpn-^Ärcl^^Vt.hu . 176.— 177.— sfra'l'-Iosev.'S.-?^ . . , 201.- 201 50 ttcmbcra.-Ezer,l.lIassyer-Bllhl! . 172.25 172 75 5'loyd, östen. . .....395.- 398. - Ocsterr. Nordwcslbahn . . . 212,— 212.50 Rudolfs-Bahu......163.75 164 25 Siebenbllra,er Vchu .... 170 — 171.- Staattchahn.......422,- 423.— Sildbahn.......173,90 17410 Glld-nordd, Verbind. Vahn , . 179.75 18.>. - TheißBahii......245.50 246.— lNlgarische Nordostbahn . , , 162.75 163.25 Ungarisch? Ostbahn .... 85.75 86.— Tramway........222.— 222.50 b'. Pfandbriefe (siir 100 fl,) Tlllg. üft, Bodm-Eredit Anstalt Geld Waare verlosbar ,u 5 pCt. in Silber 106.25 106 50 dt!i.lu33I.rüs,.M5pCt,iniz.W. 8»..W 87.- National!,, zn 5 vCt Ü. W. . . 92.50 92.70 ! Un^. Vod..Hred.-Nnst. zu 5'/, Ps V^hn .... 96.90 97.101 G.Hurl.^ndn,, ^. i. G.ven ! Ein. 104— 104,50« O,Ne,r, Nc>t'>p.i'e»!5,ll>!< . . 96 25 96.50l Geld Mi" Sirbcub. Bahn iu Silber verz. . 88 90 d!'^ Staatöb. G. 37, ^ 5>00Fr. „I. Em. 13875 I.'l!'^ sildb. G. 3",.. -. 500 Frc, pr. Stück 11l) 50 1 l l.,,, Sildb.-G. ^ 200 ft. z. 5"., sur 100 st. 90.. ^ Gildb.'Bons 6", (18?»' 74) ^, y, i. 500 Frcs ftr. !'tilck . . 240 50 2 "^ Augsburg fllr 100 si, sildd. W. 103 <><> ',''!..<> Fraukfur't a.M. 100 st. detiu 103.70 "', ?!' Hamburg, silr 100 Mark Vancu 91 60 ^ ^ Louoou, fttr 10 Psnud Gterliug 124.65 '^ ... Paric?, si'r 100 Fraucs . . . ^-'"' ^ Geld "Ast K. Milnz-Dncatn . 5 st. 91 l:. ^l. .^ , Napolennßd'o,- . . 9 .. 91 ,l , -» " ^' ' Prrnß. Cassenscheinc, 1 ,. "3,; , ... " ^ ' '?.i^r >22 ,, 50 „ 1" ' --------------- ^l^ ltrainischc Gruudcnl'asinxgs - 0!iligal'°""'