-5,7 Dienstag______ Hen 3. August 1830. «. « ib, ch. ^ie Landesstelle findet sich veranlaßt, aner-. kennend zur öffenUichen Kenntniß zu dringen, daß Lucaä Waiboda, Pfarrer zu St. Margarethen, im Bezirke Wolfsberg, Klagenfurter Kreises, die corti- LenKirchcn. und Pfarrhofsgcbäude auf eigene Ko< Iltn del der s ^ , ' ^ «..-«>,' ,s ' '' p^v'legnten lnnerösterrczchlschen Laidach am 16. Juli iL3o. A ä r n t e n. Schwabegg. AmScnntag, den 25. Iuli^ traf bei unbedeutendem Gewölke, daß sich über dem Dorfe zusammenzog, wahrend dem nachmittägigen Gottesdienste, der Blitzstrahl den Kirch« thurm, fuhr durch die Wölbung desselben in die K'rche, und warf alle Anwesenden besinnungslos ^ ^5' Sclmell spring der Ortskoplan, Hr. ^n Iantschko, der aNein noch aufrecht stand, ^V""ung der Unglücklichen herbei, und brachte Mut l ^"'^^^ung der ihm zu Gebote stehenden duum b?^" ^" Bewußtseyn; nur ein Indivi-leb ohne Rettung todt, und zwei waren ^"7° ver^u,^^ (Z^ kurz vorher geöffnetes ücnll,r verhinderte die unvermeidlich tollende Wir. ^/^gewaltigen Schwefeldunstes. Bon der in die unä^ ^'^"bl nach der Kirchhofmauer und richtete "l emen bedeutenden Schaden an. ^l . (Klagf. Z.) ,, Italien. ^ ' ^ "^ enguscher seits mit der Ab« gränzung des griechischen Festlandes in Gemä'hhek der Tractate beauftragt wurden, sind hier angekommen, und ncrden sich, wie man vernimmt, unge« säumt der Ausführung des ihnen übertragenen Ge-schaftü untcrzlehen. (Allg, I.) F^rankreisl. Vcm Herzoge von Bordeaux erzählt die Gazette de France folgcndeAnecdete: «Er erfuhr, daß der König, sem Großvater, sehr besorgt sei, weil einige Tage hindurch keine Nachrichten aus Algier eingelaufen waren. Der junge Pnnz suchte beim König eine Privataudienz an, und erhielt sie. Hier warf er sich seinem Großvater zu Füßen. „Sire," sprach er, «Sie sind unruhig, und ich weiß warum. Erlauben Sie mir nach Algier zu gehen; wenn eie Soldaten mich sehen^ so werden sie ihren Elfer vertcpseln, und bald wird man mit Allem fertig seyn/' Gerührt antwcrlete der Kcnig.. „Liebenswürdiges Kind! Welchen Kenig versprichst du Frankreich!" (B. v. T.) Der M essag er sagt: «Die Regierung muß Nachrichten auZ Algier von einem spätern Datum als vom 6. erhalten haben. Wir wissen, daß gestern auf dem Marincbureau eine telegraphische Depeschc ankam, und tah seit rcm 9. mchrereKriegs« und TranspcNschiffe in Toulon einliefen. Man sagt, der Bey von Tittcri, der (Zcntralprorinz von Algier, Habesich unterworfen, und bekenne sich zum Vasallen des Königs vcn Frankreich. Man hofft', daß in vierzehn Tagen auä) das ganze übrige Land sich unterworfen habcm wird. In der Stadt Algier herrscht die größte Oldnung und die vollkommen» ste Eintracht zwifchen den Franzosen uns den Einwohnern. Diese Bevölkerung, bisher unterdrückt 244 von einer rohen und übermüthigen Soldateske, van der selbst der Niedrigste sich Effcnoi (Mc-nseigneur) -^nennM ließ, und die Mngebornen nach Willknhr Wellig migestraft mißhandelte — diese maurische und arabische Bevölkerung fühlt den ganzen Unterschied der zwischen dem Hochmuth und der Brutalität der Türken, nub der Freundlichkeit, dem gu< ten Benehmen und der Eordialität ter Franzosen statt fmdct. Die Franzosen werden aufrichtig als Befreier behandelt und fast angebetet. Alle offcnt-Uchcn Beamten der eingebornen Bevölkerung wur« dcn in ihren Functionen gelassen. Jeder französischen ^auptwache ist ein Dolmetscher d eingeben, inn sich nolhigenfalls mit den Behörden zu vcrstän-dlgen. Die Polizei der Stadt ist sehr gut. — Die Eroberung- Algiers scheint uns vier- bis fünftausend Verwundete, Todte, Kranke und kampfunfähig Gemachte, gekostet zu haben. Unter dieser Zahl sind die Nichtkämpfenden und Armeedcamten, tie ven ^dem^ Loose des Kricgs getroffen wurocn, n-iiccgriffen. Die Zahl der >5oo-ten und Schwcr-rcrwundeten muh an taufend bis zwolsyundert Mann geschaht werden. Die Algierer schlagen ih» ren Verlust auf mehr als zehntausend Todte und Verwundete an, was sehr glaublich ist. wcnn man d.ls grshe Uedergcwicht unsrer Artillerie bcdcntt, e-ld'mehremale auf- sehr zahlreiche Massen spielte. Die MamelukVnesküdron der Garde des Deys hat d^rum nachgesucht, in dcn Dienst Frankreichs treten zu dürfen." Aus Tculcn vom 16. Juli wird berichtet: ,V)ir erhielten Nachrichten durch die Brigg «Goe« lette Eigogne.« die Algier am y. verUeß. Der Dey befand sich fortwährend in dieser Stadt. Er wohnte in einem Priuathause unter dem Schutze ter Franzosen. Ehe er seinen Palläst verließ, erbat und erhielt er die Erlaubniß, seinen Privatschatz und die ihm zugehörigen Effecten mitzunehmen. Erlegte die Absicht an Tag, künftig in Livorno als einfacher Particulier zu leben. - Der Oberge« general gab ihm eine Schedecke, um seine Effecten zuführen. Viele Türken, die sich nach der Einnahme der Stadt über den Fluß el Haratscht zurückgezogen hatten, sind indessen zurückgekehrt und haben die Waffen niedergelegt. Sie werden am Bord der Linienschiffe M^rcngo-, Scipio, Duqucsne'und Eouronne eingeschifft/ um nach Asien und Europa gebrackt zu werden. Das letztere Schiff wird das erste ßcmvo^ nach Smyrna führen. General Vandamme ist am l5> Julius in sei« ner Geburtöstadt (Zassel, in der Nähe von Lille, nach einer kurzen aber schmerzhaften Krankheit gestorben. Der Temps bcklaat sich über das Schweige« des Ministeriums in Betreff der Depeschen, die es, wie man gewiß wisfe, in den letzten Tagen aus Algier erhalten habe. Aus Priratbriefen vom Kriegsschauplatze theilt dieses Blatt Folgendes mit: ^Dle Division des Eontreadmirals Rosamel, hat Algier verlassen, um siä) mit i6ac> Mann Lan» dungstruppen vor Oran zu begeben. Em Theil des Heeres hat sich zur Verfolgung des Feindes in der Richtung von Ecnsiantme in Bewegung gesetzt. Auf den Höhen, die das Kaiscrfort beherrschen, werden starke Batterien errichtet. Der Marecdal dc Eamp Bcrthicr wurde zum Gouverneur dee Stadt Algier ernannt. (Andere Schreiben nennen den General Berthezene.) In der Stadt herrschte die vollkommenste Ruhe." (Allg. Z.) Die (^Hxette l^n!ver5l?NL l^e 1^'on v0'.N »5. d. M. meldet Folgendes: „Die glänzenden Suc« cesse unserer Armee entwickeln sich immer mehr. Der Sieg hat das Budget des Algicr'schen Feld» zuges saloirt. — Man theilt uns die nachsiehende telegraphische Depesche mit, welche der See-Prä« sect von Toulon, an den Hrn. General «Lieute« l,ant,'Commandanten der neunzehnten Militär« Division gerichtet hat: Der Oberbefehlshaber meldet mir Nachstehen« des aus Algier vom 7. Juli: »Wir sind Herren von ganz Algier. — Man hat in dem Schatze der Regentschaft mehr gefunden, als nöthig ist, um alle Kriegskosten zu decken. — Die ganze Regentschaft Algier wird wahrscheinlich, ehe vierzehn Tage verstreichen , dem König ohne einen neuen Flintenschuß unterworfen seyn; der Bei von Titteri hat M bereits unterworfen, und als Vasall des Königs erklärt. — Diese Nachrichten sind mir durch die Eicogne, welche Algier am 9. verlassen hat, und so eben hier eingelaufen ist, überbra.cht worden^). (Oesi.B.) Großbritannien. , Am iH. und i5. Juli, an welchen Tagen Georg IV. auf dem Paradebette lag, war Windsor mit Besuckenden aus allen Theilen des Landes angefügt. Die Parkstreet bot eine dichte Msse Wa- «) Der Moniteur hat bis j«m lK. >. M. o5ize lekgeaphisch» Nachricht «icht mitgetheilt. 245 gen Mr Art dar. Die Londoner Straße war ihrer ganzen Längc nach mit Menschen übersäct. Das P^blicum trat durch das königliche Gardezimmcr und den Audienzsaal in das Staats - Apartement ein. Diese Zimmer waren ganz mit schnurzen Tuch bekleidet, und von kleinen silbernen Lampen erleuchtet. In der Mnce des Scacns.Apartemcnts, dem Publicum zur Rechten, erhob sich der purpurne Baldachin. Unter ihm ruhte der reich geschmückte, nnt einem Purpurmantel bedeckte Sarg, mit der Reichskrone von Großbritannien und der Königskrone von Hannover. Ueber ihm hing die große königliche Standarte, und um ihn herumwaren die Banner des Reichs entfaltet. Ein Lichtftrcm ergoß sich auf dieses glänzende Schauspiel ron eincr Reihe sil'ocrvergoldeter Lampen, die so ausgehängt waren, daß ihre Strahlen blos auf die Hauptsccne sielen, und alles Uedrige im Dunkcl liehen. Der Reichthum des Baldachins, der blendende Schimmer der 5^dnen, Kronen und Umformen gal) den Gesichtern der Leidträgcr des königlichen Hauses ein bleiches, tadtenähnllchcs Ansehen. Sie stunden bc-tvegungslos, gleich Statuen an einem Grabmahle, während das Volk full und lautlos an der königlichen Leiche vorüberzog. Am i5., dem Tage der Beerdigung, ertönte schon um rier Uhr Morgens-der Kanonendonner. Alle öffentlichen Läoen wur. den geschlossen, alle Geschäfte eingestellt. Das stete Läuten der Glocken der außerordentlichen Menge von Kirchen machte einen höchst feierlichen Omdruck. Um steben Uhr Abends sollte die Lelchenprozession ln^t. Gecrgshalle zusammen treten, und um neun sich derZug vom Schlosse aus in Bewegung sc.en. V^chg Uhr Abends bis zwcls Uhr Nachts soNten «'n Nnnute zu Minute Kanonen gelöst werden. ^as Grab hat sich über den sterblichen Ueberresten Georgs IV. geschlossen, die in der Nacht «om '5. zu chrer letzten Ruhestätte gebracht wurden. Es errate abeid.egleichePrachtwie bei derAu^ lung auf dem Paradebette. Bon Morgens vier U r tiNene feuerte den ^ag über in Zwischenräumen von er n^stli "nd"^^' "" '"" Mockengela" melttwas^ ^!^'^ dre« Uhr Nachmittags cndi-te ^!c. <^ ^. ,. „ c^ ^'^lute dle Ceremonie der Ausstellung aus dem Paradebette. Bald n.ch fünf Uhr bildeten Kegen^o Mann Garden/zu Fuß und zu Pferd, Spaliere. Um Viertel auf acht Uhr kamen der König und die Königinn in einem mit sechs schwarzen Rossen bespannten Wagen an. Halb neun Uhr scltte sich der Zug in Bewegung. Das Aufsteigen einer Rackete seyte die Artillerie davon in^cnntniß. Nun donnerten die Kanonen von Mi-nme zu Minute, während die militairischc Trauer-musik dcis Nahen des Zugs verkündete. Borauö zogen dieHofmarschallbeamten. die königlichen Pa-gn, die Aerzte, Kaplane, Stallmeister, Adjutanten, die Lords der Admiralität, die obersten Mit-gUeder der Gerichtshöfe, die Gebeimenrathe, die Barone. Viscounts, Bischöfe, Grafen, Marquis, Herzoge (sämmtliche Noblemen je von ihren ältesten Schnen begleitet), der Staatsministcr von Hannover, der Grasmarschall von England, der Großkammerherr, dcr Lordsiegelbewahrer, der Lordprä. Ndent deö Conseils, der Lcrdkanzler, dcr Erzdi. schof von (ZaiNerbury, die Lordskammerherrcn, dle Banner des Reichs von Pairs getragen (die Ban« ner von Braunschweig, Irland, St. Georg, Hannover, Schottland und das Unionsbanner) die kö» nigliche Standarte, die Krone von Hannover, die Neichskrone von Großbritannien, auf einein Pur. purkisscn von einem Wappenkönige getragen, der Lordsteward und der Lordkammerhcrr Sr. verewigten Majestät, nach ihnen dcr königliche Sarg un« tcr einem Baldachin, getragen von zehn Pairs, un« tcrstüZt von acht Admiralen und acht Generalen (das Bahrtuch von sechs Herzogen getragen, unterstützt von vier ältesten Söhnen von Herzogen), der Krönungshelm (<Ü3P cisHIgintenance) getragen von dem Marquis v. Winchester, das Schwert des Staats, getragen von dem Herzog v. Wellington. Ihm folgte der König, als Hauptleidträger (criisl luoui-ner) in langem Purpurmantel, mit den erst, n Orden des Reichs bedeckt, ihm zur Seite der Prinz Georg v?n Cumberland und zwei Herzoge. Die königliche Schleppe trugen die Herzoge vo» Buckingham und von Beaufort, gefolgt von sechzehn Pairs, als Begleitern des Hauptleidträgers. An sie schlössen sich die Prinzen des königlichen Ge< blütcs, die Herzoge von Cumberland, von Sussex, von Gloucester und der Prinz Leopold von Sachsen-Kobusg. sämmtlich in langen schwarze« Mänteln, deren Schleppe je von zwei Gentleme-nen ihres.Hauses getragen wurde. Dann schloß der Zng mit einer Abtheilung der königlichen Gar« de zu Pferd und den