Nr. 151 haldj. 5« ll, Mi, b» Post ,»n»l. fi, > All.l^s/' "^^^st°lische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 29. Juni d I. den ^'"cwr des finstbischöflichen Clericalseminar« in ^mbach nnd Pro cssor an der dortigen theologischen Dlöcesan-Lehranstalt. Ehrendomherrn Dr. Andreas Antt^ « 'x""b dm Professor an der letzterwähnten Anstalt Andreas Zamezic zu Domherren laudes-lurstllcher Stiftung an dem Kathedralcapltel zu Laibach dann den Nellgionslehrer a>n dortigen Oberqvmnasium nnd Director des fürstbischöflichen Knabensemiilars ^'- Johann Gogala sowie den fürstbischöflichen Conststonalkanzler Martin Pogacar zu Ehrendmn-Herren dieses Capitels allergnädigst zn ernennen geruht. Conrad-Eybesfeld m. p. Nichtamtlicher Theil. Zur Completierung des Vlinisterinms. ^ ^" ^'^ theilweise Umgestaltnng des österreichi. schen Cablnets änßert sich die „Kölnische Zeitung" in einem Wlener Briefe in folgender Weise. „Die Ver-asungspartei. die sieben volle Jahre im Besitze der hie" " g"adezu für unmöglich, m^ m ^""s "'um, gegen welche« sie Opposition mache Bestand haben könne; sie verwarf den patrioti. ,cyen Gedanken des Coalitionsministeriums, weil sie gar nicht daran zweifelte, dass es m kurzer Zeit ge-ungen wcrde. den Grafen Taaffe zu beseitigen und Nch selbst wieder ans Rnder zu bringen. Diese ^u« verstcht wurde noch durch die Thatsache gestärkt, dass , ^ ^bgeordnetenhause nur um wenige Stimmen w'^n^7 Ä"^"^ "' Herrenhause über eine über-3N ^^"ontät verfügte. Man glaubte. Graf Wm?."^ bmnen kurzer Frist vor den verbiin! ^'^"" v.Schmerling und Dr. Herbst die Segel de. Ni.« s^'!' Unvermögen, einen Ausgleich zwischen is''^^"°lltaten anzubahnen, bekennen müssen. Dies '^"'"."llerdma« mcht geschehen, di. K?n V"fasslmgsvartei, ihre Führer voran, hat N/?b ste fangt erst heute, wo sie die neue einH"'^^^' ^ngen hat. an. diesen ihren Fehler anzusehen. Es mag stch andererseits dadurch erklären. dass ihre Gereiztheit gegen den Ministerpräsidenten womöglich noch gestiegen ist; namentlich ist dies im dcutsch'böhmischen Großgrundbesitze, dem Gras Taafse selbst angehört, der Fall. Letzteres, die Feindschaft des ^ deutsch-böhmischen Großgrundbesitzes, könnte anffallend erscheinen, weil ja dieser es war, der durch den von ihm abgeschlossenen Compromiss mit der feudalen Grupve der Lobkowitz. Schwarzenbcrg und Clam» Martmitz in erster Linie die vom Ärase'n Taaffe beabsichtigten Ausgleichsversuche zu begünstigen schien. Da mag es denn angezeigt sein, daran zu erinnern, dass der Compromiss im böhmischen Globgrundbesitz keineswegs aus Liebe zum Grafen Taaffc. sondern namentlich ans Rücksicht auf die Wahländerungspläne des linken Flügels der Verfassungspartei, des Fortschrittes, wel» cher das Wahlrecht der Grohgrundbesitz.Curie überhaupt beseitigen will, abgeschlossen wurde. Man glaubte eben an den feudale,, böhmischen Herren, d«e auf Grund dieses Compromisscs in den Reichsrath gelangten, eine bessere Stütze gegen dieses ..fortschrittliche" Reformwerk zu haben, als an manchen Mitgliedern der eigenen, der deutsch.liberalen Verfassungspartei. Dies allein erklärt jenen Compromiss, den die Herren im böhmischen Landtage jetzt zu bedauern erklären. Graf Taaffe hat ihnen für den Compromiss nichts versprochen, aus dem einfachen Grunde, weil er nichts zu versprechen hatte. Doch diese Reminiscenz, die wegen ihres historischen Wertes hier eingcschobcn werben musste, äudert au den vorhandenen Verhältnissen nichts. Die Verhandlungen im böhmischen Landtage, wo über die Wahlreformvorlage der Negierung mit sämmtlichen deutsche» gegen sämmtliche czechische Stimmen zur Tagesordnung übergegangen wurde, bieteu nichts neues und sind kaum etwas anderes, als eine Wiederholung oder Umschreibung der von der Verfassungs-Partei bei der Adressdcbatte gehaltenen Reden. Die deutsch.böhmischen Abgeordneten sind fast alle von dein Holze, aus dem die Versassunl^spartei ihre Minister schnitzt. Wir wollen damit keineswegs sagen, dass dirse Herren nicht ein vorzügliches Cabinet an sich wären, im Gegentheil, es sind alles Männer von hoher geistiger Bedeutung und tüchtigem Charakter. Aber auch sie würden im Besitze der Regiernngsgcwalt über das Problem, bei dessen Msnng sie dem Grafen Taaffe ihre Mitwirkung versagen, über das Fragezeichen des Ausgleichs mit den nicht deutschen Nationalitäten nicht hinauskommen. Negative Politik ist freilich viel leichter zu machen als positive, der letzteren jedoch beda»f Oesterreich in hohem Grade und augenblicklich mehr als je. Wenn nicht alles trügt, so ist aber das neue oder reconstruiertc Cabinet Taafse willens, eine kräftigere positive Politik einznschlagen, als die des verflossenen Jahres. Allerdings kann Graf Taaffe von jetzt an mit größerer Sicherheit auf die geschlossene Unterstützung der verbündeten Rechten zählen, als dies frilher der Fall war. Mag man über die Fähigkeiten des Grafen Taaffe denken, wie man will — und wir gestehen offen, dass wir nicht zu denen gehören, welche dieselben sehr niedrig anschlagen — eines wird ihm nicht bestritten werden können: sein hoher Patriotismus und seine persönliche Ritterlichkeit. Selbst ein Blatt, welches in so entschiedener Opposition gegen die jetzige Regierung steht, wie die „Neue freie Presse", tastet die auten Absichten und den Patriotismus des Grafen Taaffe nicht an. fondern wirft ihm bloß Mangel an staatsmännischer Einsicht, an einer Idee vor. Wenn es aber dem Grafen Taaffe vorwirft, dass die Vorher-sagnngen, die in dem Mindrrheitsvotum des Bürger^ Ministeriums enthalten waren, nicht eingetroffen seien, so vergisst es. dass der Weg der damaligen Mehrheit des Ministeriums bald verlassen werden musste und Potocti und Hohenwart kamen, dass ferner von den Voraussagungen der Mehrheit auch trotz der langen Herrschaft Auerspergs die Hauptsache unerfüllt blieb und dass die Zustände nach dem Sturze dieses letzten ausgesprochen verfassungstreuen Cabinets nicht minder verfahren waren, wie beim Falle Hohenwarts. Vor allem aber muss in Erwägung gezogen werden, dass die Leitung der auswärtigen Politik, dass die gemeinsame Regierung an der Verfassungspartei nicht nur leine Stütze, sondern vielmehr eine Gegnerin gefunden hat. Ergebnis der Berliner Conserenz. Die am 22. d. M. abgehaltene letzte Sitzung der Berliner Confcrenz vollzog sich sehr glatt und schnell. Sie währte drei Viertelstunden. In der Sache selbst wurde nur die Finalacte unterzeichnet und die Collectivnote noch einmal verlesen. Sie ist ein kurzes Actenstück, in welchem lediglich die Beschlüsse der Conferenz der Pforte und Griechenland übermittelt und dieselben ersncht werden, dem einmüthigen Wunsche der Mächte zu entsprechen. Damit war die Aufgabe der Conferenz erfüllt. Fürst Hohenlohe constatierte dies als Vorsitzen» der und sprach hierauf der Conferenz seinen besonderen Dank aus, indem er betonte, dass nur der Einmülhig-keit der Mächte und nur der energischen, einsichtsvollen Thätigkeit ihrer Vertreter, aus denen sich die Conferenz zusammengesetzt hatte, die rasche Abwicklung der Geschäfte und das glückliche Resultat der Conserenz zu danken sei. Der Botschafter Oesterreich»Ungarns, Graf Szcchenyi, nahm hierauf das Wort, um zunächst dem Fürsten Hohrnlohe für die umsichtige Leitung der Geschäfte zu danken. Er knüpfte hieran ein warmes ' Wort der Anerkennung für Deutschland, welches zur l Berufung der Conferenz die Initiative ergriffen und > damit aufs neue die Weisheit und die Friedensliebe > seines erhabenen Monarchen bekundet halle, während Feuilleton. Aus dem Triglavgebiete. (Fortsetzung.) uns ?"^ ^kn wir ein in die Hütte und betrachten Tnn.itt < diesen jüngsten Bau des österreichischen ein . ' '/!ü^' A"' I"""'" zeigt uns das Schutzhaus Vci,,- 'H ""d "n den Wänden entlang geführten Tüu'n! "echHenen Raum nach Art der 'krainischen And. "^''^''' schrank nebst einem Stuhl vervoll, ltbenso sinden sich die nolh-""' als: Geschirr. Gläser, «W. Teller, Essbestecke:c.. wenn auch alles vorerst ziebt ^"'"U" Anzahl. Rückwärts des Gemaches Mia.,« "' der ganzen Breite desselben eine Pritsche Laae ^ /^A >?'"" °cht. ja selbst zehn Personen L3r^.^' Ah'lt keinerlei Vorkehrung für bequeme ligst"^^^"^.""^ He" verspricht nothdürf. sich °^ "^ ö" erwähnen, da« "Uqend. y? ^7 Wände fowohl rmc mehr denn ge-Trock,,,. ,'^"bl holzeriler H"l"' zum Anfhängen und NM^ l.«" ^dnngsst.Hn vorfindet, als auch im bewabn.. !""^ ^' H""' "" s^les Brett zur Auf-^aylung von Gegenständen angebracht ist. Uute/H'^,"^ "''. "«be" nulc Nosshcmr-Matratzen mit "oudeclcn in dlese sowie in die Triglavhiittc gebracht (Nnm. d. Red.) Von außen präsentiert sich die Hütte als ein stattliches Refugium von gemauertem Unterbau, auf welchem schöu beschnittene Lärchenbalkcn in dichter Aneinanderfügung den eigentlichen Aufbau bilden; eine gedeckte Veranda, von der der Blick auf den See und die Tilarca trifft, gibt diefrm Häuschen einen äußerst gefälligen Anstrich. Vom steinerneu Unterbau aus führen mehrere Stufen hinan zur Veranda und zur Thür, so dass der Tourist, da auch der Boden gut gedielt ist, vollständig im Holzraume und somit in einem leicht beheizbaren Raume nächtigt. Das Materiale für den Holzaufbau lieferten prächtige Lärchbäume der nächsten Umgebung — nebst einer Anzahl stehengebliebener die letzten der Höhe nach — und zur Eiudeckung des Daches wurden die Schindeln über die Komaria hinaufgefchafft. Ts war bereits nahezu 4 Uhr geworden. In makelloser Reine spannte stch das Himmelszelt über der Hochalpenpracht. „Schade, dass wir nicht droben in der andern Hütte sind. das wäre morgen ein Aus< blick auf dem Gipfel!" — „Jetzt ist's zu spät!" sagte Aest lakonisch. — „Wie viele Stunden benöthigen wir — bis zur obern Hütte?" — „Acht bis neun brauchen wir heute schou!" — „Packen Sie schnell zusammen; wir gehen!" Ungläubig schaute mich Meter Tiefe ist von beispielloser Klarheit; wir sehen jedes Steinchen auf dem Grunde, ja die Täuschung geht so weit, dass wir ver. meinen, es nehme sich alles unterhalb des Wasser« klarer aus. denn die uns umgebenden Gegenstände. Am oberen Ende des Beckens strömt ein ml 5 nehm end stark sprudelnder Zuflnss hervor. Die Güte dct Wassers ist dem der bestn Quelle vergleichbar. Auch dieser kleine See zeigt wieder, obgleich in unbedentenbfter Entfernung vcm dem vorderen, räumlich ungleich bedeutendes!! Wasserspiegel, einen voll« 1274 man in der Entwicklung auch dieser Angelegenheit ein neues Zeugnis der staatsmännischen Vorzüge des Fürsten Bismarck zu erblicken hätte. In ähnlichem Sinne sprachen sich die Botschafter Frankreichs, Englands, Nusslands und Italiens aus. Alle Reden gaben dem Gedanken Ausdruck, dass die Eimnüthigkeit der Mächte die beste Bürgschaft für die Erhaltung des europäischen Friedens sei, zu dessen Sicherung mit den Beschlüssen der Conferenz ein neuer erfolgreicher Schritt gethan wäre. Die englischen Blätter urtheilen über die Resultate der Berliner Conferenz je nach dem Parteistandpunkte, welchen sie einnehmen, sehr verschieden. Der torystische „Standard" macht sich über die Conferenzbeschlüsse und die Naivetät Mr. Gladstones und Lord Granvilles lustig, welche anzunehmen schienen, dass es ein leichtes sein werde, den Sultan zur Abtretung eines wertvollen Territoriums zu bewegen. Bismarck, Gortschakoff und Haymerle dürften minder leichtgläubiger Natur sein, wenn sie auch durch Annahme der Conferenzidee den Sympathien Mr. Gambettas und Gefühlen Mr. Gladstones Rechnung getragen hätten. Die Conferenz habe gesprochen, allein die Türkei habe auch noch ein Wörtchen mitzusprechen. Habe die Türkei bislang sich nicht ausgesprochen, so herrsche dagegen in den türkischen Arsenalen cine rege Geschäftigkeit und im Kriegs» mmisterium ein nneder auflebendes- Interesse für die armen, verlumpten aber tapferen Vertheidiger der Fahne des Propheten. — Die „Times" meinen dagegen, dass alles sich zum Besten wenden werde. Der im Juli 1878 abgeschlossene Berliner Vertrag sei an« fänglich gleichfalls schwer angegriffen worden und habe trotzdem Europa hochwichtige Dienste geleistet; seine ehemaligen bittersten Gegner seien heute nur von dem einen Verlangen beseelt, denselben ganz und voll zur Durchführung zu bringen. Die griechische Frage dürfe thatsächlich als gelöst betrachtet werden; das Rnnd-schreiben Abeddin Paschas an die albanesischen Chefs spreche dafür, dass die Pforte nicht an ernstlichen Widerstand denke. Wenn der „Standard" die Situation zu pessimistisch beurtheilt, fassen die „Times" die Lage entschieden zu optimistisch auf. Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen. Die Amnestiedebatte im französischen Senate. Das Cabinet Freycinet hat im Senate eine theil« weise Niederlage erlitten, insoferne nämlich, als letzterer in seiner Sitzung vom 3. d. M. die von der Negierung beantragte allgemeine Amnestie nur „mit Ansnahme aller Mörder und Brandstifter der Com< mune" angenommen hat. Das Amnestiegeseh mnss infolge dessen nochmals an die Kammer zurückgeleitet werden, die voraussichtlich ihre Fassung einer ausnahmslosen Amnestie wieder herstellen und hiedurch den Conflict noch schärfer gestalten dürfte. Ueber den Verlauf der dem Senatsbeschlusse vorangegangenen fünfstündigen, sehr bewegten Debatte liegt auf telegraphischem Wege der folgende kurze Bericht vor: Für die allgemeine Amnestie sprachen zunächst die Senatoren Feray und Victor Hugo, Jules Simon bekämpfte dieselbe und bestritt, dass sie Volkswunsch sei. Uebrigens müsse man nicht immer den Voltswünschen gehorchen, sondern vielmehr die Nation aufklären. „Wenn Sie — fährt Jules Simou fort — Grundsätze haben, so genügt es nicht, sie dann zu ändern, sobald sie aufhören, populär zu sein. Wenn man mit der öffentlichen Meinung nicht regieren kann, so müsse man aufhören zu regieren. Die Amnestierung von Räubern und Brandstiftern hieße Frankreich und die Republik vergessen. Ich werde niemals meine Einwilligung dazu geben, umsowcniger, als die Schuldigen keine Reue bekunden und ihren Hass bewahren. So lauge Sie allein das Wort „Vergessenheit" aussprechen, bedeutet es eine Schwäche. Die, Amnestie impliciert keine Vereinigung, denn die Vereinigung mit der Gewaltthätigkeit ist eine Utopie. Wenn Sie sich auf den Weg der Concessionen begeben, wird man neue Concessionen verlangen, und wenn Sie diese verweigern, werden Sie wieder Hass finden oder Ihre Alliierten verlieren. Thiers hat Frankreich in den Finanzen, in der Armee und im Richterstande wieder hergestellt. Ihre Aufgabe war es, Frankreich in den Geistern wieder herzustellen. Was haben Sie gethan? Nichts! Ihre einzige Besorgnis geht dahin, dass die Wahlen über die Frage der Amnestie sich vollziehen werden. Die Wahlen müssen sich vollziehen über die Wahl zwischen der Politik der Gewalt und der Politik der Freiheit, zwischen der Politik ohne Muth und Meinung und der Politik, die Freiheit des Gewissens und des Glaubens will, die die Unabhängigkeit der Religion und der Justiz achtet und die Beamten nicht wie Parias behandelt. Man müsse das Andenken an die stets gegen die Republik gerichteten Gewaltlhätig' leiten durch Mäßigung und Weisheit vergessen machen. Um nur die Geister zu erheben, müsse man Mnth haben, nicht bloß auf der Straße, fondern auch im Parlamente und im Cabinet, namentlich gegen jene Art von Emeute, die nicht mit Gewehren, fondern mit Decreten gemacht wird." (Großer Beifall auf der Rechten und im linken Centrum.) Der Conseilspräsident de Freycinet ergriff sodann das Wort: „Die Rede Jules Simons ist ein wahrer Anklageact. Die Regierung hat ihre Meinung nicht geändert. Sie glaubte immer, dass die Amnestie vor den Wahlen zu erfolgen habe. Eine ungestüme Strömung hat sich zugunsten der Amnestie gebildet. Wir müssen mit der Majorität des Parlaments regieren. Es gibt Staatsmänner, die mit ihren Gegnern regieren wollen. Wir ziehen es vor, mit unseren Freunden zu regieren. Wir erlassen die Amnestie im Interesse des Landes und der Republik und nicht im Interesse der Amnestierten. Es wäre gefährlich, gegen das allgemeine Stimmrecht zu kämpfen, wenn die Amnestie verworfen würde. Die Regierung, welche die Amnestie unterstützte, wird mehr moralische Autorität in der Verhinderung von Agitationen haben. Es ist nothwendig, die Ursache des Zwiespaltes in der republikanischen Partei zu beseitigen. Man müsse auch die extremen Parteien verhindern, die Amnestie auszubeuten und die Massen irrezuführen. Die Amnestie ist eine Frage der Opportunist und nicht der Principien. Wenn sie verworfen würde, wäre die Situation des Cabinets eine schwierige." Er beschwört den Senat, zum Zwecke der Uebereinstimmung mit der Kammer seine Meinung zu opfern und eine schmerzliche Vergangenheit ab-zuschließen, welcher jene, die der Senat gerade gehört, nicht so fremd sind als wir. (Beifall links.) Jules Simon protestierte gegen die letzte Anspielung de Freycinets. Nachdem noch einige andere Redner gesprochen, wurde in die Debatte über die Amendements ein« gegangen und schließlich der Gegenentwurf Labiches, dem sich die Regierung anschloss, mit 145 gegen 133 Stimmen abgelehnt. Das Amendement Vozerian, wonach alle wegen oer Commune Verurtheilten, ausgenommen Brandstifter und Mörder, begnadigt werden, wurdl fodann mit 143 gegen 138 Stimmen angenommen. ständig anderen Charakter. Er ist rings von Grün umkleidet, und nur da und dort zeigt sich ein ausgewaschenes weißes Gesteinsstück an den zu beiden Seiten von ihm aufsteigenden niederen Felspartien. In ungleicher Steigerung zieht später der Pfad hinan; bald mehr eben, dann wieder strenger steigend führt derfelbc von Terrasse zu Terrasse, denn als solche erweisen sich die höheren Partien. Noch immer finden sich zwischen dem Gestein saftigste Alpenkräuter ver« streut, da und dort kleine grüne Oasen bildend, Teppichen vergleichbar, mit eingestickten blauen und rothen winzigen Blümchen; auch steigt noch dann und wann zu unserer Linken ein zierlich Lärchenbämnchen auf, doch im großen und ganzen sind wir bereits dicht oberhalb des Schutzhaufes in die eigentliche Region des Krummholzes eingetreten. Und bald auch haben wir dieses überstiegen. Wohl steigt selbes an den entfernt stehenden linksseitigen Felshanczen noch beträchtlich über unseren Standpunkt an. Gegen diese Seite dehnen sich mächtige Karrenfelder aus mit zahllosen Dolmen. Wehe dem Wanderer, der hi« im Nebel die Richtung verliert, er ist ein willenloser Spielball des Zufalles; eine trichterartige Vertiefung gleicht der anderen; und selbst Schafhirten, welche viele, viele Jahre hier heroben zugebracht, fliehen dieses Revier bei voraussichtlich eintretendem Nebel. Drüben erst an dem Berg-hang ist wieder etwas Leben, es stehen da vereinzelte Bäumchen und ist auch die Orientierung wieder eher möglich. Dort, wo der Pfad sich hinzieht, sind wir im Bereiche der unablässig niedergehenden Schnttmassen der rechtsseitigen Wände; die Vegetation muss hier, wenn auch immer zu neuem Treiben ansetzend, alsbald wieder untergehen; sodaun maq auch in den mulocn« artigen Vertiefungen der Hochthalstufen — längs denen eben der Pfad dahinführt — der Schnee zu lange liegen bleiben. Heuer wenigstens war solches selbst noch im September der Fall, und da kann denn wohl von einer Vegetation schlechterdings keine Rede sein. Ungefähr zwei Stunden nach Anfbruch von der Hütte — wir haben gerade eine Art Thor, den Durchgang zwischen zwei mächtigen Steinen, passiert — da liegt tief eingebettet ein dunkelgrüner See; doch nein, nicht der Spiegel eines solchen ist es, welchen wir erblicken, sondern es zeigt sich ein Bild winterlicher Starre. Noch nahezu bis zur Gänze ist der See zugefroren, und nur da und dort zieht eine tiefgrüne Wasserader zwischen den Eis- und Schneemassen hin« durch. Ist das ein herrlicher Anblick! Wie da, gleich erstarrten Ungethümen, Schneemassen in den unglaublichsten Dimensionen und alle nur denkbaren Formen aufweifend, scharfkantig abgebrochen, da die einzelnen Schneekrystalle fest aneinandergefroren find, vor kurzem vielleicht erst herabgestürzt von den dies Wasserbecken zu allen Seiten umstehenden Hängen, auf der gefrorenen Decke ungeschlacht lagen. Ja, wann wird denn heuer hier der Sommer einkehren, wenn gegen den Schluss des Juni noch solch' winterliche Oede herrscht ? (Fortsetzung folgt.) Hagesneuigkeiten. — (Erstes österreichisches Äundesschießen.) Das Centralcomitö hat schon gelegentlich der Feststellung des Iestprogrammes ausdrücklich betont, dass der Charakter des ganzen Festes ein ausschließlich österreichischer sein solle. Infolge mehrfacher Anfragen wurde nun in der jüngsten Sitzung nochmals und endgiltig bestimmt, dass sowohl in den Toast» wie in den Festreden jede nationale Politik ausgeschlossen bleiben und dass der Tenor aller politischen Festsftrüche, insoferue sich dieselben auf Oesterreich beziehen, die Anhänglichkeit au den Thron und das gemeinsam? Vaterland sein müsse. Die Zahl der Anmeldungen wachst mit jeder Stunde; man wird nicht zu hoch greifen, wenn man bis jetzt den Zuzug von auswärtigen Schützen auf mindestens 12,009 veranschlagt. An die fremden Schützen ergeht von Seite des Centralcomites das Ersuchen, den Tag ihrer Ankunft und den Zug, mit welchem sie eintreffen, je früher lie-kannt zu geben, so wie gleichzeitig milder Festkartc anch ihre Wohnungskarte in Empfang zu nehmen. Die Bezahlung der Privatwohnungen erfolgt direct von Seite der Schützen an die vermietende Partei; bezüglich der Massenquartiere wird sich die betreffende Corporation mit dem Wohnungscomite ins Einvernehmen zu fetzen haben. — (Die Kaffeeproductiou in der Welt.) Die vier großen Kaffeeländer in der Welt sind Brasilien, Java, Sumatra und Ceylon. Den Statistiken fiir 1879 zufolge war die Kaffee-Ernte in Brasilien in diesem Jahre eine außerordentlich ergiebige. Bisher wurden 250,000 Tonnen als ein guter Iahresertrag angesehen, aber im vorigen Jahre bezifferte sich der Export allein auf 273.000 Tonnen; der heimische Bedarf betrug 60,000 Tonnen, so dass der Iahresertrag sich anf 333,000 Tonnen stellt. Obgleich das zum Kaffee-Anbau verwendete Areal in Brasilien fehr ausgedehnt ist, wird doch bezweifelt, dass die obigen Zahlen noch bedeutend überstiegen werden könnten, da die Schwierigkeit, ausreichende Arbeitskräfte zu beschaffen, täglich grüßer wird. Die Ernte in Java und Sumatra war auf 94.000 Tonnen für den Export veranschlagt, während der heimische Verbrauch nicht halb so groß ist, als der in Brasilien, wenngleich die Bevölkerung von Java und Sumatra die Brasiliens um das Doppelte übersteigt. Die Production in Ceylon, obgleich größer als in 1878, zeigt im Vergleich mit frühereu Jahren eine Abnahme. Der ganze Export von der Insel betrug 41.200 Tonnen, während der heimische Verbrauch sehr unbedeutend ist. Außerdem wird der Kaffee«Anbau betrieben : In Ccntralamerika, in mehreren südamerikaui-schen Republiken, in den britischen und anderen westindischen Colonien, iu Hayti, Cnba, Porto Rico, Arabien, Mauritius, Reunion und längs der nordöstlichen Küste Afrikas, in Liberia und an der afrikanischen Westküste, in Manilla, Celebes und auf mehreren Inseln im Stillen Ocean, und schließlich in Britisch.Inoien. Aber die Gesammtproduction aller dieser Regionen erreicht nicht die Hälfte der Ausfuhr aus den obengenannten vier hauptsächlichsten Ländern. Locales. Kraimschcr Landtag. 8. Sitzung. Laibach, 5. Juli. Vorsitzender: Landeshauptmann Dr. Ritter von Kaltenegger; Vertreter der Negierung: der k. k. Landespräsident W in tler. Anwesend 35 Abgeordnete. I. Das Protokoll der letzten Sitzung wird in slovenischer Sprache verlesen und genehmiget. II. Mittheilungen des Landtagspräsidiums. Der Landeshauptmann theilt mit, dass sich der in der letzten Sitzung gewählte Ausschuss für Vicinalbahnen constituiert und den Abgeordneten Dreo zum Obmann und den Abgeordneten Potoönil zuM Obmann-Stellvertreter gewählt habe. III. Abg. Ritter v. Gariboldi berichtet namens des Verwaltnngsausfchusses über die Genehmigung verschiedener Gemeinde-Umlagen und stellt folgende Anträge: 1.) Den Ortsgemeinden Tfchernembl, Butoraj, Kälbersbcrg, Döblitsch, Loka nnd Petersdorf wird zur Deckung des Aaukostenrestcs für die Reconstruierung der Pfarrkirche zu Tschernembl die Einhebung einer 34proc. Gemeinde-Umlage anf die directen Steuern aller zur Pfarre Tschernembl eingepfarrten Concurrenz-Pflichtigen für jedes der Jahre 1880 und 1881 bewilligt. Außer dieser 34proc. Bau-Umlage wird zur Bestreitung von Gemmloebedürfnissen der Gemeinde Petersdorf noch die EinHebung einer 15proc. und de/ Gemeinde Kälbersberg einer lOproc. Umlage auf die directeu Steuer» für das laufende Jahr 1880 genehmigt. 2.) Der Ortsgemeindc Planina im Bezirke Loi^ Der Landesausschuss wird ermächtigt, der Oltsgememde Nrssellhal eiilen gleichen Gemeiudezuschlag auch für das nächste Jahr 1881 dann zu bewilligen, n.'?- der Gemeinde.Ausschuss eine solche in gchh-naßlger We.se beschlossen und das diesfällige. n.it allen notywendlgell Nachweisen belegte Genehmignngsansuche» l recylMlg dem Landesausschusse vorgelegt haben wird. i'..^^.^ D" Ortsgemeinde Ratschach bei Stein-urucl wlrd zur Deckung des im Gemeindehanshalte ncy ergebenden Deficits, sowie zur theilweisen Deckung «er «dchulbaukosten die Einhebung eines 70proc. Zu-Mages auf alle directen Steuern im Gemeindegebiete W das Jahr 1880 bewilligt, n^.. -) ^bcnso wird der Ortschaft Ratschach die Ge-iH""6ung ertheilt, zu gleichem Zwecke auch im Jahre ^. ^ e»ne 70ftroc. Gemeinde-Umlage auf alle birecten «teuern einzuheben. l.^ , /1-) Der Ortsgemeinde Draschiz im Gerichts-"^uke Mottling wird die Bewillignng ertheilt, die «om Gemeinde-Ausschüsse zur Bestreitung der Adaptie. N^?stcn für die neu zu errichtende Volksschule in Wchlz f^ das Jahr 1879 beschlossene 3bproc. w... ^ °'^ "^ directen Sleueru im Gemeindeaebiete """ehr lm Jahre 1880 einheben zn dürfen. 2-s^, ^- ^ltsgemeinde Sturia im Wiftpacher Uw, ^'" die EinHebung emcr 30proc. Gemcinde-"m °ge zur Verzehrungssteuer vom Weine. Wein- und willia!^ " ""'" ^"^^ ^^ ^" ^"br 1880 be- wi^ ^^ »?^ Ol-tsgemeinde St. Veit bei Wippach ° d die Bewilligung ertheilt, zur Deckung von Gc-n nde. mid Schulbcdürfnissen eine 50proc. Umlage ^il .. ^ -b"^" Steuern in der Steuergemeinde Lo. St N^ l" ^ Ortschaft Podgriö der Sleuergemeinde ^l. -liett fur das Jahr 1880 einzuheben. die l5!«^D" Oltsgemeinde Zoll bei Wippach wird d l^?^"s e'ner 29proc. Gemeinde-Umlage auf alle 1880 k "^" "" Gemeindegebiete für das Jahr 15>.) Den Ortsgemeinden Ober Urcm, Famle und Vritof des Stcuerbezirkes Senosetsch wird die Bewilligung ertheilt, die ihnen vom Landtage zur successiven Deckung der Adaptierungslosten für dle Schule in Urem für die Jahre 1877. 1878 und 1879 genehmigte 30proc. Umlage auf alle directen Steuern in jeder der drei genannten Ortsgemeinden auch im Jahre 1880 einHeben zu dürfen. 16.) Der Ortsgemeinde Iablaniz im Steuerbezirke Illyrisch-Feistriz wird znr Bildung eines Baufundes für die in Unter-Semon zu errichtende Volksschule eine 20proc. und znr Deckung von Gemeiudebcdürfnissen eine I3proc., somit zusammen eine 33proc. Umlage auf alle dirccten Steuern im Gebiete der Steuergemein«-den Ober- und Unter-Semon für das Jahr 1880 genehmigt. 17.) Der Ortsgemeinde Oblal im politischen Bezirke Loitsch wird die Bewilligung ertheilt, zur Deckung von Gemeinde- uud Schulbedürfnissen in den Steuergemeinden Bcnete, Büsenberg, Großberg, Großoblak, Hl. Geist, Mctule. Neudorf. Radlet. Rauue bei Topol, Raunik. Runarsko, Studenz, Studeno, Topol und Wolfsbach eine 29proc. und in den Steuergemeinden Cajnarje, Iersice, Krainöe, Kremenca, Osredel, Otave, Raune bei St. Veit. Sivce bei St. Veit und Strukel-dorf eine 41proc. Umlage auf alle directen Steuern für das Jahr 1880 einHeben zu dürfen. l8.) Der Ortsgemeinde Unter-Idria wird die Bewilligung ertheilt für das Jahr 1880 im ganzen Gcmeind'gebiete eine 53proc. Umlage auf alle directen Steuern, und zwar hievon 43 pCt. zur Deckuug der Baukostentaugeute für die Neuherstelluug des Thür« mes an der Pfarrkirche in Unter-Idria und 10 pCt. zur theilweisen Deckung der übrigen Gemeindebedürfnisse, eiuhebeu zu dürfen. 19.) Der Ortsgemeinde Kreßniz im politischen Bezirke Littai wird zur Deckung eines Glockenschuld-restcs die Einhebullg eiuer 30proc. Umlage auf alle directen Steuern im Gebiete der Steuergemeinde Krehniz für das Jahr 1880 bewilligt. 20.) Der Landesausschuss wird ermächtigt, der Orlsgameinde Neudegg im Stcuerbezirke Treffe» uub dm beide« Ortsgcmeinden Billichberg und Morautsch des Steuerbezirles Littai zur Deckung der durch die Reconstructs» des Pfarrhofes iu Heil. Kreuz bei Thurn-Oallenstein anerlaufenen Bautosten vo» zusammen 465>8 fl. die EinHebung eiues b9'/4proc. Gemeindezuschlages zu den directen Steuern in den »ach Heil. Kreuz eiugepfarrten Ortschaften dieser Gemeinden für das Jahr 1881 zu bewilligen, wenn die betreffenden Gemeinden die diesfälligen begründeten ulld mit allen vorgeschriebenen Nachweisen instruierten Ansuche» dem La»desausschusse vorgelegt habe» werden. Eventuell hat der LandesausschusK für die in der vorstehenden Weise bewilligten und 50 Procent der directen Steuern überschreitenden Umlagen die Allerhöchste Sanction zu erwirken. 21.) Der Landesausschuss wirb beauftragt: 2) für die iui 5 pro 1881 genehmigte 77proc. Umlage für die Ortschaften Ilovagora und Gaberje, für die kä 10 pro 1881 genehmigte 70proc. Umlage für die Ortsgcmeinde Ratschach und für die aci 18 genehmigte 5>3proc. Umlage für die Ortsgemeinde Idria die Allerhöchste Sanction zu erwirke»; d) die Beschlüsse uä 2 wegen der für die Gemeinde Planina pro 1880 genehmigten 67proc. Umlage, aä 5 wegen der für die Ortschaften Ilovagora und Gaberje pro 1880 genehmigten 78proc. Umlage und uä 10 Wege» der für die Ortsgememde Ratschach pro 1880' genehmigten 70proc. Umlage, deren EinHebungen bereits! Allerhöchst genehmigt wurden, im Wege des k. l. Lan- ^ despläsidiums zur Allerhöchsten Kenntnisnahme zu bringen. 22.) Bezüglich der pro 1881 genehmigten Grund-umlagen zu den dirccten Steuern, bei welchen der Proccntsatz mit Rücksicht aus die im Jahre 1881 zur Durchführung gelangenden Reichsgesetze über die Grund» steuer'Regulierung sich ändert, wird der Landesausschuss ermächtigt, wegeu gleichmäßiger Auftheilung des Um-lageprocentes auf die verschiedenen directen Steuer-galluugen nach Maßgabe der noch bevorstehende» principiellen Veschlussfassung des hohe» Landtages das Geeignete zu veranlassen. Abg. Dr. Vosnjak beantragt, die Umlagen nur pro 1880 zu bewilligen, pro 1881 erst dann, wenn der Finanzausschuss sich über die Nuftheilung des Umlagenprocentes ausgesprochen haben wird. Abg. Ritter v. Gariboldi erklärt, dirs sei im Antrage 22 bereits vorgesehen und werde daher nach keiner Richtung hin etwas präjudiciert. Abg. Dr. Schaffer weist darauf hin, dass der Landrsausschuss durch den letzten Antrag eben den Auftrag erhält, nach dem Schlüssel und Umfauge, wie der Lalldtag die Auftheilung beschließen werde, dieselbe vorzunehmen. Bei der Abstimmung werden der Antrag Dr. VoKnjals abgelehnt und der Antrag 22, sowie alle übrigen vorangeführten 21 Ausschnssanträge ohne wci-tere Debatte angenommen. IV. Abg. Deschmann stellt namens des Finanzausschusses folgende Anträge: 1.) Dem Bezirlsstraßenausschusse Idria wird für einen ganzen Gebietsnmfang die EinHebung einer tl'proc. Umlage von allen directen Steuer» sammt zindriltel-Zuschlag für die Jahre 1881, 1X82 und l883 bewilligt und der Landesausschnss ennächtigt, nit Rücksicht auf die im nächsten Jahre eintretende Uenderung in der Steuerbasis der Grundsteuer das ileeignete wegen gleichmäßiger Nustheilung des Um-ageprocentes auf die verschiedenen directen Steuer-jattunge» nach Maßgabe der noch bevorstehenden mncipiellen Beschlussfassung des hohen Landtages zu leranlassen. 2.) Für den sofort in Angriff zu nehmenden Straßenbau Ibna-Versöevo wird ein Landrsbeitrag ,on 6000 st. aus dem iu dnn Landesfonde für Straßen» ubventioncn eingestellten Eredite unter der Bedingung lewilligt, dass ein Staatsbeitrag in gleicher Höhe, ). i. von 6000 fl., für diesen Straßenbau zur Ver-lügung gestellt werde. 3.) Mit Rücksicht auf die erst mit Ende 1883 'oll einfließenden, theilweise für diesen Straßenbau lestimmten Gelder der bewilligten Aezirlsstraße»-Houosumlage vo» 25 pilt. wird der Landesausschuss »rmächtigt, im zweiten Baujahre im Bedarfsfälle dem üezirksstraßenausschusse Idria für Rechnung obiger Hinlage unverzinsliche Vorschüsse ans dem Credite für Ttraßensubventionen zu gewähren. Referent Abg. Deschmann erklärt, dass die vtrahe schon gebaut werde. Landespräsideut Winkler bemerkt, es sei ihm ils ehemaligen Bezirkshauptmann von Tolmein ganz wohl bekannt, dass der Vau der Straße bereits in Angriff genommen sei. Der Görzer Landtag habe dafür nlch eiue Subvention bewilligt, ebenso die Regieruug, sür welche die Straße einen großen strategischeu Wert habe. Die Straße dürste in einem Jahre vollen-bet sein. Abg. Lasch an zieht mit Hinblick auf diese Aufklärungen seinen Antrag zurück. Abg. Ritter v. Gutmannsthal findet beider strategischen Wichtigkeit, welche die Straße für den Staat hat, den Landesbeitrag zu groß und beantragt, denselben aus 4(>'A) st. zu reducieren. Abg. Dr. Poklukar unterstützt diesen Antrag, Die Zahle» stehen in keinem Verhältnisse gegenüber dem Vortheile, den beide Theile erzielen. Der Export Krams auf dieser Straße werde nicht wachsen, eher der Import von Tolmein »ach Kram, während der Staat scholl durch den Besitz des Montanwerkes Ibria und aus strategischen Rücksichten ein Interesse an dem Bau dieser Straße haben. Referent Abg. Deschmann vertheidigt nochmals die Ausschussanträge. Bei der Abstimmung werden der Antrag des Ab-georoukten Ritter v. Gutmanusthal und sodann die übrigen Ausschussanträge angenommen. (Schluss johl.) — (Nus dem Landtage.) In der gestrigen LandtagSsitzlmg machte der HerrLanbesftrüsidenl die für das ganze Land, insbesondere aber für Overtrain höchst erfreuliche Mittheilung, dass zufolge einer soeben ein» gelangten Zuschrift des Herrn UnterrichtsminifterS Se. Majestät der Kaiser den von der trainischen Landesver-tretung und der Kramburger Stadtgemeinde erbetenen Fortbestand des l. l. Untergymnasiums in Krainburg allergnädigst genehmigt haben. Das Haus begrüßte diese frohe Nachricht über Einladung des Herrn Lanbes-haufttmannes mit dreimaligen stürmischen Hoch» und Zivio» rufen auf Se. Majestät den Kaiser. — Einen weiteren Gegenstand der Berathung bildete der vom Finanzuus» schusse gestellte Antrag, für das Jahr 1881 zwei LandeK-stipeudien im Grtrage von 400, beziehungKweise 300 st. zn bewilligen, mittelst welchen zwei hirzu geeignete Handwerker aus Krain zu ihrer weiteren gründlichen Ausbildung in die für Holzschnitzerei und Korbflechters in Wien errichteten Special'Lehrcnrse zu entsenden wären. Abgeordneter Klun beantragte hiezu noch die Verleihung eines dritten Landesstipendiums an einen krainischen Jüngling an der Töpsercischule in Znaim. Nachdem der Herr Abglordnetc HandelKlammerpräsident Dreo unter dem lebhaften Beifalle des ganzen Haufes die Erklärung abgegeben hatte, dass er bereit fei, eines dieser drei Stipendien (für Korbsiechterei) im Iahresbetraae von 300 st. aus Eigenem zu bestreiten, genehmigte der Land-tag die Errichtung der beiden anderen Stipendien und votierte unter einem dem edelmüthigrn Spender Herrn Dreo den Dank des Hauses. Eine peinliche Debatte rief der vom Finanzaus» schussc nach eingehender Begründung durch den Referenten Dr Nitter v. Vestencck gestellte Antrag hervor, dem Herrn Landeshauptmann Hofrath Dr. Ritter v Kal-tenegger in Anbetracht der außerordentlichen Verdienste, die sich derselbe anlässlich des bosnischen Occupations-feldzuges um die Gründung und «luforingung des Re. servistenfondes und durch feine erfolgreiche Einflnssnahme auf die vollkommen zweckentsprechende Verwendung desselben erworben hat, den Dank des Landes zu votieren. Der Antrag stieß aus lebhafte Opposition seitens der nationalen Partei, in deren Namen der Abgeordnete Svetec beantragte, über denselben „zur Tagesordnung" 127N überzugehen. Gleichfalls in diesem Sinne sprachen die Abgeordneten Dr. Pollukar, Navratil, Dr. Vosnjal und Dr. Zarnil, während die Abgeordneten Dr. Schaffer,! Dr. v. Schrey, Luckmann und der Berichterstatter auf das wärmste den Ausschujsantrag befürworteten. Bei der Abstimmung wurde der Antrag des Abgeordneten Soctec mit 18 gegen 15 Stimmen abgelehnt, worauf die nationale Minorität, mit Ausnahme des die Verhandlung leitenden Landeshanptmann«Stellvertretels Dr. Bleiweis, corporativ den Sitzungssaal verließ. Da das Hans trotzdem beschlussfähig blieb, so wurde der den Dank des Landes aussprechende Ausschussantrag nun« mehr einstimmig angenommen. Der Vorfall felbst bleibt umso bedauerlicher, als durch denselben zum erstenmale in dieser Saison das bisher so ruhige und einträchtige Zusammenwirken beider Landtagsftartcien getrübt wurde. Nach geschlossener Abstimmung betrat der Herr Landeshauptmann wieder den Sitzungssaal und übernahm den Vorsitz, indem er in kurzen Worten seinen Danl ausdrückte und das ihm zugesprochene Verdienst! als nicht ihm allein, sondern dem ganzen Landesausschusse gebürend dankend ablehnte. Aus den weiteren Verhandlungen der gestrigen Landtagssitzung heben wir noch die beschlossene Vermehrung der Landesstistplätze im hiesigen Lichtenthurn'schen Mädchenwaisenhause, sowie die dem Landesausschusse ertheilte Ermächtigung hervor, eine eventuell zu errichtende Waisenanstalt für Knaben in ähnlicher Weise durch Zu-sichernng der Gründung von Landesstiftplätzen zu unterstützen. Der Rest der Sitzung war der Erledigung von Rechiinngsauschlüsseu und Präliminarien mehrerer land-» schaftlicher Fonde gewidmet. Den Schlufs unseres obigen detaillierten Berichtes über die um '/44 Uhr geschlossene Sitzung dringen wir in unserem morgigen Blatte. — Die nächste Sitzung findet Mittwoch, den 7. d. M., statt. — (Vom Verwaltungsgerichtshofe.) Der gewesene Staatsanwalt beim Rudolfswerter Kreisgerichte und nunmehrige Landesgerichtsrath in Klagenfnrt Herr Ialob Hren beansprucht vom Justizministerium in seiner gegenwärtigen Stellung die Zueilennung einer seiner bisherigen Diensteszulage als Staatsanwalt gleichkom» menden Personalzulage und hat, da ihm dieselbe vom Justizministerium nicht zugestanden wurde, die Klage beim Verwaltungsgerichtshofe eingebracht. Die mündliche Verhandlung über diesen Streitfall findet morgen vormittags vor dem Verwaltungsgerichtshofe in Wien statt. — (Erledigte Pfarren in Kr a in.) Infolge Verleihung der Pfarre Neul an den Herrn Anton Zorman wurde die dem Patronate der Religionsfonds-domäne Sittich unterstehende Pfarre Kolovrat im Deca-nate Moräutsch zur Bewerbung ausgeschrieben; desgleichen ist auch die Religionsfondspfarre Sela bei Schumberg im Decanate Treffen durch Beförderung ihres bisherigen Inhabers in Erledigung gekommen. Für beide Pfarren sind die Competenzgesuche an die l. k. Landesregierung in Laibach zu richten. — (Nezirkslehrerconferenz.) Im Tscher» nembler Schulbezirle wird die diesjährige Bezirkslehrer-conferenz Donnerstag, den 8. Juli, im Schulhause zu Tschernembl abgehalten werden. — (Großer Brand.) Die Ortschaft Stein im Oberlaibacher Bezirke (unter dem Trauerberge) wurde gestern nachts von einem verheerenden Brandunglücke heimgesucht, das infolge des gleichzeitig herrschenden heftigen Sturmes sehr bedeutende Dimensionen annahm. Dein Vernehmen uach sollen 43 Gebäude uebst der Ortstirche abgebraunt sein. Auch am Moraste bei Lai« bach wurde gestern nachts gegen 2 Uhr vom Thürmer auf dem Castellberge ein Schadenfeuer signalisiert, es brannte eiu Schupfen ab. Danksagung. Qerr «udwia «itter v. Vutmannsthal.Venvenntti, GutsucsijM und Lcmdtagsabgeordncter, hat dem Fondc des Laibacher Vollstüchcnvcreins 20 Gulden übergeben, für welche großmüthige Spende der wärmste Dant öffentlich ausgesprochen wird um ller Veremsleitlmg ller Laißaäier Volksküche am 3. Juli 1880. Neueste Post. Original'TelegrülUtue der „Laib.Zeitung." Prag, 5. Juli. Eine Versammlung czechischer Wähler votierte dem Oberstlandinarschall«Stellvertreter Klaudy ihr Misstrauen, weil er sich an der Abstim« mung über die Wahlreformvmlage nicht betheiligte. Paris, 5. Juli. Der Minister des Innern legte der Kammer den Amnestie-Entwurf in dcr Fassimg des Senates vor. Morgen findet die Debatte hierüber statt. In der Amnestiecommission rieth der Minister znm Compromiss mit dem Senate. — Ein Londoner Telegramm des „Temps" erwähnt des Gerüchtes, dass Russland die Sendung von Truppen nach Epirus und Tessalien angeboten habe, falls die britische Escadre mit Zustimmung der Mächte die russischen Truppen transportiert. ^____^^^ Prag, 5. Juli. FM. Erzherzog Albrecht trifft hier morgen früh ein, reist den bisherigen Dispositionen zufolge nachmittags in das LodeMer Feldlager ab, inspiciert Mittwoch vormittags das unter dem Commando des Kronprinzen Erzherzog Rndolf stehende Regiment Ziemiecli und reist nachmittags über Veraun zur Trnppen-Inspection nach Rolucan, Pilsen und Budweis. Olmütz. 5. Juli. (Frdbl.) Die Weihe des von Ihrer Majestät der Kaiserin gespendeten prachtvollen Schützenfahnenbandes wurde vom Domdechanten Äel-rupt an Stelle des erkranklen Cardinal-Erzbischofs vollzogen. Beim Festbankett, an welchem auch der Statthalter theilnahm, brachte Bürgermeister Engel einen zündenden Toast auf den Kaiser und die Kaiserin, auf den Kronprinzen und feine erlauchte Vrant. Doctor Weeber toastierte auf Oesterreich, Dr. Kopp alls Wien auf das Vürger- und Schützencorps und Dv. Klimm auf den österreichischen Schühenbnnd. Lemberg. 4. Juli. (N. fr. Pr.) Infolge des gestern von dem polnischen Landtagsclub gefassten Beschlusses wird dein Landesausschusse zur Bestreitung der durch deu Empfang des Kaisers erwachsenden Kosten der Betrag von 20,000 fl. angewiesen werden. Auch soll sich eine Deputation ans kaiserliche Hoflagcr begeben, welche den Monarchen zum Besuche Galiziens einladen wird. Paris. 5. Juli. (Köln. Ztg.) Fünfzig aus dem Noviciat zu Chateau Gautier ausgewiesene Iesniten kamen gestern mittelst Dampfbootes von Caen in Havre an, um sich uach Spanien einzuschiffeu. Bei der Lau« dung wurden sie von der Volksmenge mit deu Nufen: „Nieder mit den Raben! Nieder mit den Jesuiten!" empfangen. Der Oberst des 119. Infanterie-Regiments erschien, um die Ankömmlinge zu begrüßen, eilte ihneu entgegen, drückte ihnen die Hand und verlangte ihren Segen. Darauf wendete die Menge sich gegen ihn und zischte ihn aus. Einige Leute ergriffen Partei für den Obersten, die Menge gab hierauf ihren Zorn so lant kund, dass der Oberst sich in die Gendarmerie-Kaserne flüchtete, deren Thore geschlossen wurden. Die clericalen Blätter preisen den Obersten; der Kriegsminister aber dictierte ihm eine Strafe wegen Kundgebung für die Jesuiten. — Die Verwerfung der allgemeinen Amnestie durch den Senat hat große Aufregung hervorgebracht, weil man einen Conflict zwischen beiden Kammern befürchtet. Paris, 4. Juli. Die intransigenten Journale sagen, dass der Senat durch seine gestrige Abstim« mung einen Selbstmord begangen habe. Die Journale der gemäßigten Linken fordern die Kammer zur Annahme des Senatsvotums auf. Die „Rcpublique Fran-haise" erklärt, die Amnestie werde eine volle und ganze sein. Die Journale der Rechten beglückwünschen den Senat. Das Organ Dufaures, „Le Parlement". sagt, der Senat hat das Vertrauen gerechtfertigt, welches das Land in denselben sehte. Rom, 5. Juli. Der Abbruch der Beziehungen zwischen dem Vatican und Belgien wird möglicherweise den Rücktritt des Cardinals Nina zur Folge haben, welcher sich in dem veranlassenden Conflicte im Widersprüche zur Haltung des Papstes befand. Das Schreiben des Papstes an den Erzbischof von Mecheln foll vom Cardinal nicht gebilligt worden fein, welcher die Folgen vorhersah. Der Papst habe sich durch eine dem bestehenden Systeme conträre Strömung beeinflussen lassen. Für den Moment wnrde beschlossen, nach Brüssel einen Geschäftsträger ohne officielleu Charakter zu entsenden. Co nstanti novel, 4. Juli. (Wr. Nllg. Ztg.) Der Sultan hat sich am 1. d. M. für die Zurückweisung der Conserenzbcschlüsse erklärt, und zwar wurde er dazu vom Kriegsminister nnd dem Minister des Aeußern bewogen. Die Minister des Innern und der Justiz blieben in der Minorität. Die Sache soll übrigens noch ill einem großen Kronrathe, dem Nlemas, Generale und Senatoren beigezogen werden dürften, erörtert werden. Die officielle Antwort an die Mächte wird kaum vor dem 20. d. erfolgen. Die Zwischenzeit wird zu Rüstungen ausgenützt. Athen, 4. Juli. (Frdbl.) Wie hier verlautet, wird die Negierung, gleich nachdem ihr die Groß« mächte die Conferen'zbeschlüsse uotificicrt haben werden, eine Note au die Pforte mit der Einladung richten, ihr Thessalien uud Epirus gemäß deu genannten Beschlüssen abtreten zu wollen. — Das »ach dem Epirus bestimmte Armeecorps soll 28,(X)0 Mann nnd das nach Thessallien bestimmte 10,000 Mann stark werden. Allstekommeue Fremde. Am l.. Juli. Hotel Stadt Wie». Golles, Iahn, Rosenzweig, ssürtl), Stun»-thal, Olt u»d Doilllth, Kaufleute, Wien. — Leunrdelli und Pollal, .Naufleute. Trieft. — Malli P, Neumarltl. - Zarli, Diuruist, Tolmein. Hotel Elephant. Tonlazetii, Handels,«., Sunja. - Haupt, Reisender, Hwittau. — Stern I., Kapellmeister: Stern H-, Pian. Araun, Musiker- Kouit, Mufmann, uud Fcminger, Trieft. — Demschar, Eisner», — Schöner Anna, Kaufmanns' gattiu, Hasclbnch, — Mischil), Villach. — V, ssiliprl, N'nusm,, Wie,,. — Flesch, Oberlieul,, Budapest. Mohren. Klaiu, Loitsch. — Storch sammt Frau, Idria, ^ Koschmcl, Acsiher, Eisncrn. — Vogl, Oberlieut,, und 9ieu-haus, Reisender, Graz, ttaiser von Oesterreich. Pressan, Gomba und Maschio, M'l' filer, Trieft. Verstorbene. Den 4. Juli. .Helena Rcmc, Kaischlerstochter. 5'/, I,, Vorort Hradetzlydorf Ar. 2, Stickfluss durch Ertrinken. Den 5. Iuli. Francisca Kalis, Fabrilsarbeiterstochter, « I., Polanastraße Nr. 23, Diphtheritis. Im Civilspitale: Den 4. Inli. Maria Vizjal, Imvohnerin, 62 I., ll>,0 175-- Züdbahu l^ 3°/,......12ll-. 123 25 . 5 5°/.......112 _. 11225 Devisen. Auf deutsche Plätze..... 57 10 57 B London, kurze Eicht .... 11750 1176s London, lange Gichl . . . 117 «0 II? 7s Pari«.......... 4650 49 Sld 101-. Äurc 102 . 136 7b. Hn'u?l>^ ?k7 70^ ^Ä"n^9t^ bi, 73 60 Silberrente'7440 bi« 7460 «..ldr-nte 83 65 bi« 98 75' Credit 28250 bi. 282?b7Än«lo 136 50 ^