LMachelWMtung. Nr. 23N. Pl a « » m e» all o nsp lei s : I»i Comptoir zonzj. ss. l l, halbl. N. 5.5,0. ssilr die ^»stellunn in» Hau« halbj. s>,> ll, Mil bir Post zan,,, ft. li,, y.ilvi, si. 7.l><>, Samstag, 7. October ÜM. »0lr., »m. ! st.; ^e»m. »t»lr. 1871. Amtlicher Theil. . ^5c. t. und l. Apostolische Vtajestät haben auf Grund ones vom Neickskanzlcr, Minister dcs taiscrl. HauseS »üb des Acußcrn, erstatteten allcrnnlerlhanigsten Vor' l'Ms mil AUc, höchster Enlschlicßuna vom 2l<. Scp-teiiibcr d. I. dcm gcwcscncn diploinalischcn Azicntcn und Gciierulconsul in Bnlarcsl. ?tilolans Frciherrn v, Pol' ^enburg den Titel und Eharaltcr eines außerordent-l'chen Gesandten und bevollmächtigten ÄlinislcrS aller-Mdigst loxsi^i ^, vc,lcil,cn gcrnhl. Dcr ^andeeprästdritt hat cinc bei der Bczirköhaupt' wanüschasl Umgebung Vaib^ich erledigte Be^irlssecretärs. lltltt lin licbersltzungsweac dem l. t. Bezirkssecretär Varlholoinäus Schlibar verliehen und dcn t. l. Be ^irlsgcrichtstanzlisten Anton Wal land zu,n Bezirks secrelär für die l. l. Bezirlshauplinannsckasl in Krain-bürg ernannt. Laibnch, um <;. October 1871. Nichtamtlicher Theil. Dic Misch-rulhcnische Frage. Seil einigcn Tagen bildet diese wichtige Frage das Programm der Journalistik. Wir säumen nicht, die hierüber zum Ausdrucke gelangten Ansichten sofort mit. zutheilen. Der „Wanderer" schreibt: „Wie uns der Telegraph bcrcilS verständigt hat, hat der galizischc Land-lay nach lnrzcr Debatte dcn bekannten Adrcßcntwurf an die Krone <>n I^ioc.' angenommen. ES läßt sich taum llugncu, daß die Vemberger Adresse trotz aller Elauseln, ohne die einmal unsere polnischen Politiker für leinen Kompromiß zu gewinnen sind, im Ganzen den Eindruck einer Vcrtraucnslundgebung zu Gunsten des M i -"ist eriums macht. Die Majorität dcS Lcmberger Landtages ist unstreitig ministeriell. Sie bringt nichtsdestoweniger der Regierung ein bedingtes Verhauen entgegen, um nicht dem Lande gegenüber durchaus ministerilll zu scheinen, und weil sie schlan genug H, das Schicksal der Landcsocrtrctungcn an die Existenz eines Ministeriums nicht zu knüpfen, welches denn b°ch in der Gefahr steht, dcn combinirten Angriffen seiner Gegner zu erliegen. Wenn wir aber auch die Aus» NlcichölMiiionic zwischen der Regierung und dem ^em-^>'acr Vandlaae zngcden müssen, so gleicht uns die Hal-llnig dcr Rulhcncn einem schrillen Tone in einem gut "Unngiltcn Concile. Die Adresse ist in Abwesenheit ber iliulhcncn, welche dcn Saal verließen, uotirt wor-^n; die 9ll!lhcncn habcn ihren Schrill nicht molioirt, ltiicwohl ihre Intcrplllalion wcgcn Vorlage cincS polnisch-Uithcnischcn NalionalilälcngcsltzcS geeignete AnhnllSpnnltc ^'^ Bcgiündung dicseS Vorgehens biclct. „Die Au?glcichstcn ^" Galizien nnd Göhmcu bcizulcgcn, nur sind wir mil ""' Mlllclu und Wcgcn, die hicbci vcrfolp.l wcrocn, "lcht cinvcrilandrn. In dcm Ncscriple an dcn l'iitjmi >^en Van^tag und in dcr galizijchcn Aorcss« smdcn wir ^ ^"ckc. die schwer anszuMcn sci» dnrslc. Wil vcl- >'"' l» dcu, N^s^iplc cincn P.ssuS übcr die Wah i,,,"^ ^" Interessen dcr Dculschcn in Oöhmcn, nbc, MM ^^"^ "^ jklilichrr Vergewaltigung; wir uc^ im ^' '" ^ galizischcn Aorcssc cincn Abjcch übcr dic l '.embergcr ^andlaac lhalsächlich gcplanlc Vcrsländi^ «uug zwischen dcu Pulcn und ^tulhcncn. Wlnc dicscö 'icr ii)tdenlt» bcsciligt, dcr Agitation dcr Verfassung«. V "n lv^.^ ^^.^,^ ^,^ S^j^ ,,„d den ScccssionS' >! >u>ten der Ruthcncn dcr Voiwand dcnommcn worden, der ^'^^ ^°^" ^"^ i'brigcns an das Ausmarschircn ^ ^ulhcnen schon gewohnt, und fouicl wir nns crin ^''' ""lcn cigcnllich dic Nnlhcncn iiu öslcrrcichifchcn ^,ll^ingolcbcn wenigstens ii, (5iSlcithanicn die Ton. d i m >-'" ^^' ^^'l'l bcr Auslincnz. Ihrcm vnlockcn- ' Vci^piclc fugten sich dann in raschcr Ncihcnfolgc die ?>,.!"' ^^?n, Sloocncn, Tiroler n^.d znlckt anch die ^ "schcn. Die Nnthencn sind - lrotzdcm ihncn das pulen der Elsindnng dcS famosen Grundsatzes von dcr VM'ichast dcr Minorität übcr die Majorität gebührt, in lyren Secessionen zicmlich harmlos Sie vcrlasscn immer den LandtagSsaal und lehren in dcr Regel wieder zu« tück, um an den Berathungen anderer Gegenstände theil» zunehmen. Dieses ewige Striken der Ruthenen. diese ewige Abstinenz von dcr Abstimmung über principielle Fragen, diese ewige Riicklchr in den Landtag, hat bisher den Polen wenig imponirt, Erst wenn einst, waS wir weder wünschen noch befürworten, die Nuthenen dem Vandtagc für immcr dcn Rllckcn lehren und in die er-rcgtcn Massen des rulhcnischcn Randvolles die Brandfackel dcr Agitation schleudern werden, dann dürften sich die Polen zu einer That ermannen, um den häuslichen Zwist mil dcm rulhenischeu Volt>stammc zu schlichten. „Wir lennen genau dic Gegensätze, die in Galizien derart in der Rulhrncnsiage aneinander stoßen. Da? eine löxtrem treffen wir im polnischen ^ager, wo es eine, wenn auch geringe Partei gibt, die von dcr gründlich falschen Ansicht ausgeht, in Galizien existirc eigentlich leine ruthcnischc Frage, leine nithcnischc Nation; andererseits begegnen wir im ruthenischen ^ager einer mächtigen und rührigen Fraction, welche von rusfophilcn Tendenzen durchdrungen, jeden AusgleichSgedanlcn von sich weist, in dcr Ncbcrzcugnng, dadurch am besten ihren russischen Bestrebungen zu dienen. Die Mittclftartci bil° den jene Polen und Ruthcnen, welche im I>>lcrtssc des Bandes nnd dcS Ncichcö die nationale Frage in friedlicher Weise bcileqcn wollen. Diese Miltclpartci hat ihre Bcrcchlignng. Hicfür spricht am bcrcdtcstcn dcr Umstand, daß das ursprünglich llcinc Hänsicin von Rnlhcncn, wclchc unlcr Führung des VicclandcSmarschallS Julian i'awrowilli für cinen billigen Ausgleich mit dcn Polen eintritt, immer zahkcichcre Anhänger unter den eigenen Landsleutcn findet. Auch die Polen sind nicht mehr so verblendet, die rulhenische Frage zu ignorircu, und die Herren Zybliliewicz und SawcHMi als Muster von Ruthcncn hinzustellen. Wenn jedoch daS Ausgleichs bcdürfniß in Galizien unzweifelhaft vorherrscht und immcr mehr Platz greift, fo muffen fich dic Polen schon daS Compliment von uns gefallen lassen, daß sie ihre Sache herzlich schlecht vcrttclcn, daß dic noch immcr offcn ge> lasfcne ruthenische Wunde lein gutcS Zeugniß ihrer poli» tischen Fernsicht abzugeben vermag. „Seit vielen Jahren schwcbl dcr polnisch-ruthcnische Streit. Dic Polen können sich somit nicht über Mangel an Zeit beklagen. Wie erwähnt, fchlt cS auch nicht an Entgegenkommen Seitens der Nuthencn. Lawrowsli mit feiner Fraction hat sich zu einem Einvcrnchmcn bcrcit erklärt. Die Polcn haben abcr bis nunzu wcni^ gclhan, um desscu Stclluug sciucn Gcsinnungöacuosscn gegenüber zu bcfcsligcn. Einen Ausgleich ans gcrcchtcr Basis schaffen, für dic Fraction ^awrowli's immcr mchr Abcplcn gcwinncn und auf diese Wcisc cincu Keil ill die starre Opposition dcr russophilcn Partei hincinlreil'cn, dicsc Partci fclbsl zcrsctzcu und jcdcnssallS ihre cigci'tlichcn slnal^sclndüchcn Plänc dcmaskiicn, das wäic ciil cincr polilisch bclilü'lcn Vandcovcllrctmig würdiger Plan, da^ !sl cin Prcuramm. wclchcs wir dcrEoalil'iun gcmäßialcr polnischer und rnlhlnisch!,r Elrlncnlc zur Dmcl slihrmig cmvf^hlcn. Dcr At'^oil'iutc Sl!>yl>5ll hat i» dcr Dc-l'iillc sür dic Äctonnng drr l'lNl,crlichci> Frcihnlcn in dcr Adresse Pliiidirl, nin dcn Vc,nl)!,!N^pln>l! >nil dcr dc»!s^!>bcnl!cn Pnlci nichl picic'^ü^cbc!!. Wir nchmci» mil Frcudcn vl)n dicscn libcralln Gcsinnui'gcn dcs pol-nischcn Abzi:ordnclcn Kcnntniß, und wic wir nichl dic Hoffnung nuf cin gcdcihlichcö Znsammcnwiilcn allcr libcralcn Elcmcnlc in Ocslcricich' wllchcr ^«lilionaliläl sic mich angchincn mögcn, ailsgcbcn wollcn, so lönncn nur »nch jcl^cr Idcc cincr Vcrständi^nna zu>ischcn dcn Polcn nnd Rn'hcncn nichl dic Zülnn'sl nbsplcchcn. Dic Nnlhcncn bieten hicz» die bcslc Hanlhabe, da sie in ihrcr Intcrpcllalion nicht uuhr al? 'dic Vundc^cnosscn dcr Ecnlralislcn crschcincn, soxdc,» bchanplcn, ..daß >il' daß An^maß dcr Gcrcchüglcil für allc Nation alitälcn in Oesterreich zur Wicdcrcinsnhrnug dcs so schr crschn-tcn inncrn FricdcnS nusrichtig wünschen." Äcachtnng vcrdicnt, wie die „Wicncr Adcndposl" in ihrcm Tagci, Galizien das Schwert und macht c« dcr N>>icrn„>i znm Vorwn'fc. daft sic nichl auch in Oalizicn dlirch Einlnin^'na cincr ncu^'n ^andlas,Swahloldnnnq eine Vcrstä',fnnss dcS bäuerlichen Elcmcl.lcs angestrebt habe. „I" Galizicn," sagt sie, .besteht eine Majorität der Bevölkerung, wclchc im Landtage nicht angemessen itpräsentill ist oder doch seit zehn Jahren diesen Klageruf ertönen läßt; uuch in Galizien wäre dicscS Mißverhältniß durch «ine Erweiterung der bäuerlichen Vertretung auSzu« gleichen; ja dort wäre diese Nothwendigkeit nichl eine bloße H'othwcnbigleil von Gnaden des Grafen Hohen» wart." „Dicse letztere, wie nns dünlt, nicht eben sehr ge» schmackoollc Redewendung dient offenbar nur dazu, über dcn Mangel innerer Begründung txr aufgestellten Ve» hauptnng hinwegzukommen. Allein das ist eine Art der Diecnssion, dic man allenfalls jenem kleinen Glatte zugnlelilllttn man, das soaleick am selben Abrnde bcschei» dcn l?) nachbetet, waS die „^l. ^r. Ps." dcS Morgens in ihrcm Veitartilc! crörlelt, von letzterem Blatte jedoch da>f man verlangen, daß es dir bestehenden Wahlordnungen vorerst prüfe, bcvor cS über sie raisonnill. Hülle die ,.N. Fr. Pr." dies gethan, so hätte sie ge» funden, daß in jenen Landtagen, ill denen die Regierung eine Verstärkung des bäncrlichrn Elementes um einige Stimmen beantragte, dasselbe zur Gesammtzahl der Abgeordneten beiläufig in dcm Ve«hüllnisfc von 1 : '> steht und die bcidcu Gruppcn deS Großgrundbesitzes und dcr Städte und Märkte zusammen ein sehr entscheidendes Ucbcrgewichl über die Grnpcn dcr Landgemeinden besitzen, nnd dagegen in Galizim das bäncrlichc Element ini Randlage bereits gcacnwäillg über die Hälslc aller Stimmc» vcrsüal oder genauer.- von 15,0 Al'grordnclen achürcn 7-l dcr Giuppc dcr ^andgemcindcn an, die somit das Ucbcrgcwicht iwcr die vereinigten zwei Gruppen des Großgrundbesitzes und der Städte, die zusammen nur K7 Abgeordnete zählen, besitzt. „Wir glauben dicse Ziffern überheben uns der Nothwcndigtcit, in eine Erörterung dcr Folgesätze eirp zugehen, dic die „N. Fr. Pr." an eine offenbar falfchc Prämisse knüpft." Schließlich findcn wir noch Gelegenheit eine der „Wicncr Ablndposi" aus ^emberg zugekommene Original« corrcsponbenz mitzutheilen. „Die velfassungSlrcuen Journale werden laum Grund haben, für die Sache, die sie vertreten, auS der Haltung dcr Rulhcncn im hiesiacn Landtage Capital zu schlagen. Dcr Vrlauf dcr Adrcßdebatle war in diefer Richtung sür die Anhänger dcs Ausgleichsgedcnilens erfreulich. Thatsache ist es, daß cin Theil der ruthenische!! Abgeordneten, als dcrcn Wortführer P. Szaszliewicz auftrat, fich mit dcr galizischcn Adresse nicht einver^ standen ertlärlc, sich von dcr Abstimmung enthielt und dcn Vandlagssaal vcrlich, um bald in denselben zurück-zukehren. Der Abg. SzaSzticwicz vcrmochlc jedoch nicht mchr scine Elllärung im Namcn aller Rulhcncn, son-dcrn im ^iaincn fcincr „politifÄcn Freunde" abzugeben und bcgnnylc sich mit cincr einfachen Erklärung, anstatt cincn Piolcst odcr cinc» ciacncn Adrcßcntwurf cinzu-lningcn. „(^i ist nämlich cinc von polnischen Blättern con» slulnlc Spaltung in, Va,;cr dcr Ruthcncn cingctrelcn, i>» Fol^c dcrcn die Fraclion dcr Unvcrsöhnlichcn ge-schwääjl, dic ausglcichssrcundlichc rulhenische Miltelpar-lci hingcgcn gestärkt wurde. Als cin Theil dcr rulheni-schcn Aogcurdnclcn dcn Saal verließ, verblieb dcr Rest dcrsclbcn iin Vaudtagc und stinunlc einhellig sür die Aorcfsc. Dcr Fiihrcr dcr Vetzlcrcn, dcr Vice» i?andes-marschall ^aw'.oweli, sprach für die Adresse, und ein Rnthcnc war cs, dcr Abg. NaSzewto, welcher die vu ),Ic<-Annahme dcr Adresse befürwortete. „Diese Thalfachcn sind bcrcdl. Während in den srühcrcn Vandlagsscssioncii dic ruthcnischc anSglcicks-jrcundlichc Parlci im Vandlagc nur sporadisch vertreten war l,.U sie diesmal cincn bcdculcndcn Anhang ge« wonncn und cincn nicht zu leugnenden Erfolg errungen. s^c.in wird doch jedermann, dcr stch e.n unparte..sche« Ü.lhcil bcwahr« hat, cincn mcht gcr.ngen Fortschnlt auf dcr Bahn dcs i.mercu Friedens, dcr Veüegung der nationalen Zwistialciten in dcn einzelnen Ländern erblicken müssen."________________________________________ Ausgleichs-Klimmen. Ällcnlhalbcn treten die öffentlichen Stimmen die Organe dcr Publizistik, dem Ausglcich^rogra nme nicht mchr so feindlich entgegen. In Böhmen mchrcn sich die Symptome dcr n u Sgleich s freun dli ch e n Slim, mung ui'ler der Landbevölkerung in beiden lagern vo» Tag zu Tag. Vor einigen Tagen hat eine «"«chl von Wählern des deutschen Industrielles Nochl'V cr ''m,rrm Wirren 16v0 in ebenso unzweideutigen als patriotischen Worten Nus< druck verliehen und sich nur gegen Ausschrciluugen verwahrt, durch wclchc dic deutsche Nationalität unter« drückt oder der anderen Nationalität untci- und nicht gleichgestellt werdc,, sollte." Desgleichen lie,,! cinc Kundgebung mcl)rercr Gemeindevorsteher dcs Bezirks Neu-haus vor, in wclchcr dieselben das angebahnte Fiicdcns-werl mit ihren Sympathien begrüßen und dem Wunsche Ansdruck geben, cs möge dieses Wcrk zum Heile dcö Landcs gereichen und den verderblichen Samen der Zwietracht und des Mißtrauens sür immer verschwinden machen. Ferner hat dic Gemeindevertretung von Klattau an den Ministerpräsidcnlcn Grafen Hohen« wart cinc Erklärung gerichtet, worin sie auf das bestimmteste versichert, „daß nicht nur die sämmtliche Bevölkerung dcr böhmischen Stadt Klattau und der Umgebung deS endlichen Velsöhnungswerlcs sehnsuchtsvoll harrt, sondern daß auch die wackeren Deutschen des Böhme rwalde s allc Hetzereien verabscheuen und die alte Brudcrlichkeit zwischen beiden Volksstämmen thunlichst fördern werden." Auch dic deutschen katholischen Vereine treten entschieden für den Ausgleich ein. So spricht der katho-llsch'politische Vcrcin von Teplitz in einer Resolution vom 20. September „den ?l Abgeordneten aus deutschen^ Gegenden, welche ihr Wegbleiben vom böhmischen Landtage angemeldet haben, unverholen seine Mißbilligung darüber au«, daß dieselben ' in einem so wichtige» Zeit-punkte sich dcr Vertretung dcr deutschen Interessen im Landtage cntzoacu haben aus Gründen, deren Hinläng-Uchlctt dic deutsche Bevölkerung nicht allgemein cinzu-schcn vermag." Achliliche Resolutionen wurden von den katholisch politischen Vereinen in Kaadcn und Kö-nigöbcra bci Eger beschlossen. Die Organe dcr sogenannten Vcrfassungspartci werden wohl dic vorstehenden Demonstrationen zu Gunslcn dcs Ausgleiches mit den ausgesuchtesten Iucc-tivün nnd Zornesauebiüchcn begrüßen. Wir sind nur neugierig, ob das bezügliche Lexikon ausreichen wird, nachdem man d e zündcndcn Phrasen schon anläßlich dcr laiscrlichcn Bolschast ill so reichlichem Äiaße verschwendet hat. Die soacnamite verfassungstreue Presse wird sich nun in einigcr Verlegenheit bcfindcn und auch die Abgeordneten dicscr Partci habcn ihr Pulver bereits verschossen. Sie n'ö^cn nun crlcnncn, wie wohlgemeint der Rath ossiciüser Blätter >rar, dic Munition auf spätere Fälle aufzusparci,. Das eigentliche wahre verfassungstreue Publicum aber ist bereits, wie sich immer deutlicher herbestellt, der Hexereien müdc, und dcr.Zweiscl^ an der allcinseligmachcnden Theorie der Gegenpartei, noch inchr aber dcr schr berechtigte Zweifel, daß cs ihr so bald wicdcv gelingen könnte, an das Ruder des SlaateS zu gelangn, greist imincr weiter um sich und verbreitet Ätuthlosi.jlcis, Desertion und Abfall von dcn poülischcn Dogmcn einer Fraction, die offenbar politisch ihrcm llntcrgangc mit Nicscnschrittcn elttgegcneilt. Ein ernster, gcfährlichcr Widerstand ist dcmnach von dicscr Scitc nicht zu bcfürchtc». Zur il-chrcrcn Bckrästiguug dicscr Thatsachen schlichen wir ans dcm Tagesberichte dcr „Wicncr Abendpust" vom .'>. d, folgende anöcsieichsfreundlichc Kund-gcbungcn an: „Namentlich habcn aus den deutschen Gcmcindcn dcS Böhmerwaldcs die Vorsteher dcr Gemcindcn St. Katharina, Plöß, Äistritz a. d. Nngcl, Frcihöls, Glashütten, Ehndiwa, Hoölau, Holletiz, Dcpoldowitz, Krotiv, Schicßnctiz, Diwischowitz, Olchowitz, Dörstadt, Todlau, Deschcnitz. Millick, Grün, Pctrowitz, Rothenbauin mit Hadrowa, Fuchsberg, Hcuhof, Sternhof, Weberhof, Lindenhof »nd Naüu, sämmtlich im Gerichlsbezirlc Neuern, folgende Erklärung an die kaiserliche Regierung gerichtet' „Als Deutsch Oeslerreichcr wünschen wir und sind bcrcil, auch lliatsächlich dazu bcizutragcn, daß dic Rechte unserer Stcimmgcnosscn in Böhmen vollkommen gcwahrt und bei dcr sich eben vollziehenden Umgestaltung der politischen Verhältnisse glcicb dcn Rechlcn aller übrigen Nationen dcS Kaiserreiches festgestellt und dauernd gesichert wcrden. Dieses Ziel wird nach unserer Ansicht dann leichter und sicherer erreicht, wenn jeder Einzelne in seiner Stellung und nach seinen Verhältnissen zur Schwächung und endlichen Behebung der seit mehreren Jahren zwischen beiden Nationalitäten Böhmens bestehenden, jeden heilsamen Aufschwung hemmenden Spannung thatkräftig entgegentritt. Es ist für jeden Vaterlands-frcund eine ernste Pflicht, welche zu erfüllen gerade der gegenwärtige Moment um so dringender gebietet, als mrhrere Vertreter unseres deutschen Vollsslammes sich von den Verhandlungen am Landtage fernzuhalten dc-schlössen haben. Wir finden uns daher bestimmt, offen und ausdrücklich zu erklären, daß wir den oou unserem allcrgnädigsten Herrn und Kaiser gewünschten inneren Frieden und Ausgleich zwischen den National,tätcn Böhmens nnd des ganzen Kaiserreiches rückhaltslos wünschen und daß wir zu dessen Erreichung nach uusercn besten Kräften mitzuwirken bereit sind." In ähnlicher Weise haben die deutschen Gemeinden der GcrichtSbezirke Neugedein und TauS, und zwar »ilscbau mit FricdrichSthal und Spnngenberg, Donau mit Vierll und Kaltcnbrunn. St. Anna, Prcunet. Voll-mau, endlich die Sladt Neumarl folgende Erklärung abgegeben: „Wir in Ehrfurcht gefertigten Bewohner dcS BöhmcrwalücS. deS inneren NationalitätcnzwisteS müde, begrüßen mit Begeisterung dic von Sr. k. und t. Apostolischen Majestät, unserem allcrgnädigstcn Hcrrn und Kaiscr, eingeleilclen AuSgleichstmhandlungcn und hoffen, daß durch endliche Lösung dcr Verfassungswirrcn wieder Friede und Wohlfahrt in die gescgnctcn Gefilde unscreS geliebten Vaterlandes Böhmen und ccs gesummten Kaiscr-slaatcs rückkchrcn wild, und sind deshalb bereit, als trcuc Unterthanen unscrcS angestammten Herrscherhauses nnd des innigstgclttbtcn Kaisers mit vereinten Kräften dicscs Fricdcnswcrl zu fördern." Politisthe^eberficht. Laibach, tt. October. Aus Pest wird unterm 5. d. berichtet: In dcr vorgestrigen Audienz, welche die Grafen Andrassy und Beust beim Kaiser hatten, wurde das Ausglcichswcrl, sowie die Situation übe, Haupt besprochen. Vcust's Stellung ist fest. Hohenwan'ö Programm wird zu Endc gesührt. Im ungarischen Amtsblatte wird ein vom Ministerpräsidenten Grafen Julius Andrassy, vom Iustizminislcr Bill,' und dcm ÄanuS Bcdckovic nntc^eichncter Erlaß über die Errichtung eincs könlglichcn Gerichtshofes in Fiumc vcrösftnllicht. Dieser Erlaß basut sich auf dic Beschlüsse dcS ungarischen Reichstages vom 15>ten Mäiz 1870 ui,d dcS croolischcn Landtages Ulim 20sten Juli 1870. Das ungarische Amlsblnlt bringt bezüglich dcr Nachrichten, welche in Form von Telegrammen sowohl in ungarischen wic auch Wiener Blattern Eingang fan-dcn und sich auf angeblich ernste Ruhestörungen beziehen, deren Schauplatz Finme in Folge dcr Asscntirung gcwcscn scin soll, folgendes Demcnti: „Nachdem in Fiumc das dreijährig Contingent bereits abgestellt war und die Assentimng sür die Landwehr ihrc» Anfang genommen hatte, wurdc dcr mit den 'XsscntirunaSancielc-genhcilcn beschäftigte Beamte bei seiner Entfernung vom> Assentirungsplatze von einigen Weibern urd Strnßm-jungcn mit Pfc,fen empfangen. Dn' Lälin oelstl-muile al?cr ,!, s„m Al,gc»blc-richtet, daß dcm Vernehmen nach cine österreichisch dcnlsche Mittheilung an die fremden Regierungen in Aussicht genommen ist. welche an dcr Hand dcr aus dm bieher constatirten Thatsachen gewomnncn Erfahrungen zunächst die Urfachcn dcr socialen Uebel clörlclt, und sodann, die Miltel zur Heilung aufsuchend und würdigend, die erleuchtete Mitwirkung dcr resp. Rcgicrungcu im Wege gemeinsamen BcrathenS und Handelns erhofft, »m Z»' ständen ein Ziel zu setzen, wclchc dic höchstc Gefahr nicht blos für diefen oder j?ncn Staat, sondern sür die gcmzc cnropäischc Gesellschaft in sich bergen. AuS München wird mitgetheilt: Die Anlüüd!-gung des Finanzministcrs, daß in das Bndgct der eilftcn Finanzperiode ein namhaflcr Vclrag - cS heißt 1,200.000 fl. — zur Verbesserung dcr malcricllcn Lagc der Schullehrer eiugesctzl worden ist, hat cincn schr gnlcn . Eindruck gemacht, und nachdem vo» beidcn Seilcn der Kammer bereits früher zu wiederholten malen darauf zielende Anlräge gestellt worden waren, wird man cS hüben wie drübcn als Ehrensache ansehen, das Woll, daS man gegeben hat, einzulösen. -— Untcr Cincm wud berichtet, daß der baierische Gcsai>dle in Stuttgart zugleich für Darmstadt und der baicrische Minislcrresident in Bern zugleich für Karlsruhe accrcoitirl wurdc. Vo" cincr beabsichtiglcu Wiedcrdesctzung des Londoner PoslenS, wie ein Wiener Blatt meldet, ist zuverlässigem Vernehmen zufolge zur Zeit durchaus leine Rcdc. Wie aus Dresden gemeldet wird, ist das Portc^ feuille des sächsischen Enltus- und Unterrichtsministeriums vom I. October ab auf dc» dortigcn Professor des dcnlschcn Privat- und StaatSrcchls und dcs Kirchen' rechts, Dr. Iur. Karl Friedrich v. Gelber übergegan' gen. Die Hochschule begrüßt dcn Nachfolger des Frei' Herrn u. Fallenstcin, desjenigen EultusministcrS, nnlcr dessen vicljührigcr Amtsthätigkeit dic UinucisÜät zu eincr nie geahnten Blüthe gelangt ist, mit dcm vollsten Vertrauen, und gewiß mit Recht. Aus Karlsruhe wird gemeldet: Der deutsche Kronprinz ist am 4. d. früh mit dcr Kronprinzessin und dcr Großhcrzociin von Baden nach dem Elsas; zur Acsichtigiüig dcs Schlachtfeldes von Wcißcnbnrg und Worth abgereist. Dic Rückkehr erfolgt Abends. K'uillellill. Nordpol« Erpedition. In den letzten Jahren ist das Interesse sür die Er sorschung dcö großen, gchcimnißuollcn Gebiets um dcn Nordpol in dcr ganzen gebildeten Welt wieder wach gc rufen worden, ^n England, Deutschland, Schweden, Rußland und Amcl'ilii, übeiall dcl'attirt man über die endliche Errcichmig des lange angestrebten Zitlcs. Die lctz« ten Expcdilioiicn habcil gezeigt, daß auf dcm Wege durch dic Gaffinöbai, die Behringsstraße, längs der grönländischen Küste nnd endlich von Spitzbergen aus fast unüberwindliche Hindernisse entgegentreten. Der Hauptgrund derselben liegt'darin, daß alle diese Routen den großen arktische» Strömnngcn, die dcm Polarbassin nur als ^'vigscanäle fs,,- ^s Eis dienen, entgegenlaufen. Dicfe m'^s"""^" ^'"" llnnnterbrochcn gewaltige EiSmassc» ,.') ''^' die sic an allcn Küsten, welche von ihnen bc-acn i^!""'' ^^"'' ^s ist nun durch die Bcobachtun' wisset^..'7"^'^'^"' nissischer und deutscher, theils a-3cm?ia äs nmß ic'dcm in dic Augen fallen, daß eine Edition, welche mit dem wärmeren Wasser dcS Golfstromcs gehl, viel geringere Hindernisse finden wird. als cinc solche, die gcge'n die arktische Strömung mit ihren kolossalen, g,.gcn Südcu treibenden Eismasscn kämpfen muß. Im'Osten von Spitzbergen liegt ein Land, das schon ofm ö gesehen, dessen Erreichung aber noch nie ernstlich angestrebt worden ist Gillis-Land. Dieses Land liegt gcradc in dcr Richtung dcs weiteren Verlaufes dcs Golfstromcs, und man kann mit grokcr Wahrscheinlichkeit annehmen, daß sich cbcnso wic bei ^^«'«>"°.""" i" jedem Jahre oh»c allc Schwie-r.glelt d0" Nordbre,le erreichen kann, nolcr fti.,cr Weit. tüste schiffbares Wasser findct. Zi^ht sich dicsclbe nun wc> nach Norm h.nauf, was nach dcn schwcdischc« Peilungen wahrscheml.ch >st, so läßt M crwar.cn, daß man auf diesem Wcgc höhere Breilcn als auf irgend einem anderen erreichen wird. Merkwürdigerweise ist abcr das ganze Meer zwischen Spitzbcrgcn u»d Nowaja» Semlja der Wissenschaft vollständig unbclannt. Es ist trotz der voraussichtlich so günstige» Umstände noch nie eine Expeditioou in diese Gegenden gesendet worden. Angeregt durch dcn Geographen Dr. Pctermann zu Golha wurdc im heurigen Frühjahre projcctirt, eine größere, wohl-auSaerüstete Expedition zur Erreichung der höchsten Breiten diesen Wcg einschlagen zu lassen. An dieser Expedition bcthciligtc fi.ch Graf HannS Wilczel und unterstützte das UiUernchmen auch finanziell. Um >cdoch sicher zu gehe» und dic großen Koslcn rincr solchen nicht möglichcrwc'sc sür geringe Resultate ;n riskiren, wurde beschlossen, in diesem Jahre mit sehr geringen Mitlcln cine Rc^nos-cirungsfahrt dahin vorzunehmen. Diese Fahrt hat den Zwcck, zu untersuchen, ob die tlimaüschcn und Eisvcr-hältnissc in jcncm Mcerc in dcr. Wirklichkeit so günstig sind. als sie uns die Theorie voraussetzen läßt. Die Erreichung hoher Breiten wird bei derselben nicht angestrebt und kann bei dcn geringen Mitleln über die verfügt wird, auch uicht erwartet werden, cbcnsowcnig wie wichtige geographische Entdeckungen. Dies liegt außerhalb dcS Zivcckcö. Es wird in Tromsö in Norwcgcn ciltts dcr dort sür dic Jagd auf Thran- und Pelzlhicre gc< bläuchlichcn kleinen Segelschiffe, die für die Schiffahlt im leichteren Eise gebaut sind und jährlich nach Sv>^ bergen uud Nowaja Die Ergebnisse dicscr Expedition häusci» nc»c Lorl'tt'" ;u dcn srüher errungenen der verdienstvollen Fmscher. 1681 Dcr „Provinziakorrcsponocuz" zufolge wild die Ncichslays scss i o»,, dnoi Dancr »icht sehr nus^ gedehnt scin taun, Millc dcö laufenden Monats in Berlin crössüct wcrd.n. Die wichtigste Borl.igc wild der Reichshau^hults-Ctat sür 1^72 bilde», wobei dcr Reichstag zum ersten mal übcr die AuSgabcn für das Neichshccr zu beschließen hat. Sollte die ilteichSicaicrun^ dem 9teichslagc noch tcinc vollständige genaue Aufstellung der CtatS fur das Neichshccr vorlegen können, so wurde ^och die Feststellung dcr Ocsaminthöhc dcr nächstjährigen Ausgaben für das Kriegsherr zu erfolgen haben. Hu erwarten seien noch Borla>jcu über die Gehaltserhöhung, Stellung und Pensionsuerhältnissc der Rcichslieaintcn, über die Mü preform, die Verwendung dcr Kricgscou' tribution und die Errichlung eines Ncichslricgsschatzes. Die BmlaMl delresfend die Reforin auf dem Gcbicte der Rechtspflege und daS Ncichs-Prcßgesctz dürften erst m der nächstcii FiühjahrS - Session zur Berathung gelangen. In einem Artikel über die !Nünzreform erklärt die „Provinzialcorrespondenz," daß die Ausprägung von Goldstücken zn ll<>, i^> und l^> Marl (gleich K». 0^, und 5, Thalern) wahrscheinlich sei. „Agcnce Haoas" meldct ans guter Quelle, daß in Folge ucucu Ucbcrciulonnncns mit den deutschen Commandanten dcr Befehl der gänzlichen Räumung des Departements Oife vom Commandanten dcr deutschen Truppen in Nancy. General Stosch, ertheilt worden sei. Pariser Nachrichten melden: Das dritte Kriegs gericht hat Barbieux wegen Verbreitung falscher Nach-lichten zu l000 Francs Geldstrafe vcrurthcilt - Entgegen den Behauptungen dcr Blätter wird versichert, daß sich dcr Herzog von Broglic in London befindet. - Man dcmcnlirt die Nachricht, daß die französische Regierung von der Schweiz die Auslieferung gewisser dorthin flüchtig gewordener Communemitglieder verlangt habe. Das „Echo du Parlement" meldet, daß in den Werkstätten dcr Brüsseler Wagenbauer ein gedruckter Aufruf vertheilt wurde, in welchem die Arbeiter eingeladen werden, an der Sonntags stattfindenden Bcrsamm-lung zur Bildung einer Gescllschaft „dcs Widerstandes und der Porsorge" Theil zu nehmen. Aus London wird die Nachricht von dcr dead« sichtigten Heirat des Prinzen Arthur mit dcr dänischen Prinzessin 'Thyra demcnlirt. „Daily Telegraph" meldet, die französische Regierung wcrdc den Handelsvertrag mit England im Februar nächsten Jahres formell kündigen. Aus Rom wird berichtet: Der französische Geschäftsträger Marqnis de Sayve ist hier eingetroffen und vom Minister des Aeußcri« empsaugcn worden. AuS Bologna meldet ein Telegramm: Prinz Humbert hat am 4. d. der Sitzung des vorhistorischen Congresses beigewohnt. Professor Worsae auS Dänemark beantragte, dem Priuzcn den Dank des Con-nresscs auszusprcchcn. Minister Correnti dankte im Manien der Regierung dem Volle nnd dem Könige von Dänemark. Aus Madrid wird gemeldet: Bei dcr Versamm« l»ng der Majorität dcr C o r t cs m i t g l icd e r waren 2A) Deputirle anwesend. Zorilla erklärte, datz Rivcro dcr Rcgierungscanoidat sür die Präsidentschaft des Con» MsseS sei. Shasta bekämpft diese Caudidatur nnd beantragt, Riucro möge seine Candidatur zurückziehen, n werde die sciuigc gleichfalls zurückwichen und ein dritter Candidal solle aufgestellt werden. Nivcro verweigert dies. Nach ciuer langen Discusfion wurde die Sitzung um 1 Uhr Morgens geschlossen, ohne daß eiu Beschluß gesaßt worden wäre. In dcr Sitzung dcr Gottes protcstirlc Äugallal dagegen, daß der Zlisammenc lritt der Cortes hmte stattfinde, anstatt gestern, wie bei dem Auscinandcrgchcn beschlossen wurde. Hcria kündigt kine Iuterpcllation über die „International e" an, ^apdebo verliest den Bericht übcr den Vertrag mit der Pariser Bank. Sodann folgt die Auslosung dcr bureaux. Ruiz Gomez legt das ins Gleichgewicht gebrachte Audget vor, welches die Cinuahmcn so wie die AuS' Naben mit 5>R» Millionen Pesetas präliminirt; die h^ ^ vorgcuomnuncu Clsftarunl,en beziffern sich auf !>^' Mll. Pesetas. Die Regierung verzichtet auf die Ge-träntesteucr; sie führt dagegen cinc Auflage von l0 pCt, "us die Vcfilrdcrung von Reifenden und Waare» durch dte Elscubahucn, ciuc Stcucr auf die inncrc Schuld mit Inbegriff dcr Acticu und Obligationen cin und vcisügt ^"en Abzug von den Gehalten dcr Bcamlcn, mit Einschluß der Ätunicipal- und Proviuzialbcamten. Monlcro RioS "erliest den Entwulf dcs Voranschlages sür dcu Clcrus, welcher das Erfordciniß mit .'U,! l7.<>5>'; Pesetas bc> Offert, die Zahl dcr Diöccscn hcrabnüudcrt nud den Immunen so wie den Provinzen einen Theil dcr basten N»r die Geistlichkeit aufcrlcgt. Sagasta wurdc in der ^ortessitzung am .'j. d. in zwcilcr Abstimmung mit liN klimmen zum Corlcspräsidentcn gewählt; dcr Regie-nmgscandibat Riucro erhielt I l.'l Stimmen. Dcr Mi» ^stcrpräsidcnt erklärte, das Miinstcriuu, winde seine "emissiou gcbcn. Dic CortcS beschlossen die Sitzungen U'S zur Lösung dcr Minislcrlrisis zu vertagen. Aus Madrid wird unterm -l. d. gemeldet: Dcr «sn,g conscrirlc astern Abends „lit Sagasta und Santa Cruz, welche ihm den Rath ertheilten, Espar^ tcro mit der Bildung eines Ministe»umis zu bcauslru-gf!,. Sllssasta erklärte sich bereit, cin Po'tcjculllc ^u ülx,-uchmcn, Man hat an Csftarlcro lclcgraphnt; jciuc Antwort wird erwartet. Man glaubt, daß er die ihmange« botcnc Mission wegen seines hohen Alters ablehnen werde. ,'lni .>. d. Abends wurbc Zurilla cinc Zcrcnadc ge-bracht; einige Volksgruppen lü'.ztüßlcn ihn mit Beifall, riefen „Tod den Vcrräthcin!" und wollten nach dcm Paläste ziehen. Zorilla wide,setzte sich jedoch, indem er sagte, er sei noch Minister und würde die Ordnung zu erhalten wissen. Die progrcssislischc Tcrlulia begab sich in <'"i'l»">'^ zu Zorilla, um ihn zu beglückwünschen und ihn, ihre energische Unterstützung anzubieten; sie erklärte sich bereit, an die Provinz-Tcrtulias zu tclcgraphireu und dieselben aufzufordern, durch Kundgebungen dcr Madrider Tertulia ihre Zustimmung zu Gunsten der radicalen Ideen auszudrücken. Am 4. b. fand auf dcm Prado eine Manifestation zu Gunsten des zurückgetretenen Ministeriums statt. ZNS dl'lt Landtagen. l^icuestcr Bericht. Kür u te n. Antrag auf Bildung von Bezirks-gemeinden, Berathungen über ökonomische, Gemeinde-uud Eisenbahn ° Angelegenheiten, Anfhcbunq dcs Schulgeldes. Stciermarl. Berathungen übcr Schul-, Straßen-, GruildlastcnablösnngS -, Laudcscultnrs -, Landssvcrmö-gcnS-, Stiflungs-, VcreinS' nnd Bausachen. Petitionen um cincn zweiten Gerichtshof lmd Nationalitätcngcsetz sür Stciermarl. )t i cd e rost e rrei ch. Reden übcr die drei Regierungsvorlagen. Antrag anf Abänderung der Landtags-wahlordnung. Tirol. Verhandlungen über locale Angelegenheiten. Vorarlberg. Vortrag dcr LandtagSadressc. Mähren. Berathungen übcr Petitionen und Antrag auf Einführung von VczirlSgcmcinden. Galizien. Berathungen übcr die Adresse, Spitals- und Schulsachcn. Nssesneuistkeiten. — (H o f n a ch r i ch t c u.) Kaiser D o lu Pedro besichtigte am 4. d. die Kunstschätze in der Hofburg. Drei Stunden verweilte Se. Majestät in dcr Schatzkammer, dem Naturalieucabinet, der Bibliothek :c. Dcr Fcrnkorn'schcn Eisengießerei widmete der Monarch gleichfalls seine Auf^ mertsamlcil. Nach der Rückkehr ius Hotel Munsch begann die Ausfahrt des diplomatischen Corps. Graf Veusl und v. Varnhagcn waren zur Seite des KaifcrS und stellten die erschienenen Volschaflcr und Gesandten vor. Vord Vlooin-field, v. Tschudic. Chalil Bey, Graf Bray, Mfg. Jay, die Gesandten Italiens und Dänemarks waren anwesend. Nach beendeter Vorstellung empfing Sc Majestät dcn Slalthalter v. Weder und unterhielt sich mit ihm länger als eine halbe Sluude über Wien, sciuc Bewohner, und Verhältnisse. Um 5> Uhr dinirtc daS brasilianische Kaiscrpaar n>it einem Theile seines Gefolges beim Herzog von Kodurg. Am üten Früh um halb ? Uhr fand auf Wunsch Sr. Majestät dcs Kaisers eine Production der Central - Feuerwehr am Hof statt. Die Musilcapcllc dcs 5'öschcorps studirtc in aller Eile die brasilianische Vollshymne. Für Vormittags war der Besuch dcs Kaisers im Artillerie-Arsenale angesagt. Dcr Kaiser besuchte sofort die Katakomben des Stcfanbdomes und verweilte daselbst über eine Sluudc, sodann das Tauli-stummeninstiiut, die Sigl'sche Maschinenfabrik und die Polorny'sche Eisfabrik. Beim Hof - Sallleimcistcr ^ohuer machte Sc. Majestät persönlich cinc Bestellung und cmpsing darauf, ius Hotel Munsch zurückgekehrt, den Herzog und dic Herzogin von Arco. Abends besuchte das Kaiserpaar da« Vurgthcatcr und sodann daS Strauß'schc Concert im Vulksgarlen. Im Hotel zur „Post" in Ischl haben Wohnungen bestellt: der Kronprinz von Sachsen, der Großherzog Ferdinand und Prinz Karl Salvator von Toöcana, Prinz Karl von Barern, dcr König von Hannover, der König von Neapel nnd dic Erzherzogin Elisabeth. — (Eine Ar bei l crvcr samlnlu ng in Kla« gen furl) beschloß, dic Bildung ciner ^andcs'Arbeittr-Krankcn- und Iuvalidcnlassc, dic' Aushebung dcr ZwangS-genossenschastcn und Regelung dcö ^chrliugSwcscns anzubahnen; drei sehr praktische und nützliche Dinge. — (An dcr l. l. technischen Akademie in Weinberg) wird mit ^cnchiniguug dcs Kaisers dic pc>l-uischc Sprache als Unterrichtssprache cmgesührt. Mil Be-ginn dcö nächsten Studienjahres 1ft71 — 72 werden vor-läufig Mathematik, Physil und darsicllelldc clpflichtet hatten, in s!'j„> Knc^c nicht mehr gegeil Deutschland zu kämpfen. — (Nachrichten über o : c C h oler a.) In Betreff der Eholcraepidemic liegeu von Seite der österreichischen Consulate folgende Nachrichten oor : In Danzig erkrankten vom II. liis 18. September 12 Personen, davon starben 10, daselbst sind vom 1. August bis Iftlen September 45. Personen an dcr Cholera erkrankt und 35» davon gestorben. In Elbing (Preußen) erkrankten binnen sechs Tagen 44 Personen, wovon ^!» starben. Im Ganzen wurden daselbst lii CltrankungSfällc gezählt, von denen 5,3 tödllich verliefen. In Berlin tritt die Cholera nur fporadisch auf. Die wenigen dort vorgekommenen Fälle beschränken sich auf Personen die aus' insicirten Oiteu, uamentlch von Königsberg zugereist waren, dann auf solche, bei welchen grobe Diätfchler lonstatirt werden konnten. Auf den Booten der Spree, in welchen ganze Familien in dumpfen und kleinen Cajüten beisammen wohnen, kamen auch mehrere Fälle vor. Tie Todtenliste Berlins führt in der letzten Woche neben fünf Cholerafällen 15 mal die Ruhr und 180 mal (bei Kindern) den Durchfall als Todesursachen an. In Constanlinopel, in Nicolajeneo sind neuerliche Cholerafälle vorgekommen und fürchtet man besonders um die Gcsundheilsverhällnisse Arabiens, da die Pilgerfahrten in kürzester Zeit beginnen und in der Umge« bung von Medina, dem Centralprmkt der Wallfahrer, die Cholera bereits zahlreiche Opfer fordert. In Ungarn sind vier Cholerafälle constatirt worden, und zwar im Aplauel Komilale. In Niederosterreich und speciell in Wien kam bis zum heutigen Tage lein einziger Fall von epidemischer Cholera vor. Aber Vorsicht thut 'Noth! Reinhaltung der Kanäle, Aborte und Wohnungen — leine Unmäßigleit? London ist nicht so glücklich als Wien, indem dort namentlich viele Kinder der Seuche zum Opfer gefallen sind. ______________ Locales. In Tchub fache« hat der Herr l. l. Statthalter in Sleiermarl am 27. Sep» teulber 1871 eine Kundmachung erlassen, womit die wegen Beförderung des Hauptschubcs von (h r a z nach i' a i b a ct> und zurilcl mittelst Eisenbahn im Einvernehmen mit der l. t. Landesregierung in Vaibach und deu VandesauSschussen in Graz und Laibach gcirofsencn Abänderungen bekannt ae-geben werden. 1. Vom 1l». October 1871 angefangen hat der Hauplschub von vaibach nach Graz jeden Mittwoch und Samstag Morgens unter dcr Leitung eines Echubeommis-särs, und zwar mit dem gemischten Zuge abzugehen. 2. An den daraust'olgendcn Tagen, d. i. Donnerstag und Esnnlag, cScortirt derselbe Schubcommissär die in Graz übernommcncn, in der 9iicht«ng gegen Vaibach instra-dirlen Schiiblinge ebenfalls mittelst dcö Vormittags abge> hcnden gemischte» Zuges nach vaibach oder an jene Zwi< schcnstalion, wo dieselben abzusehen sind. 3. Die von Laibach abgehenden Schublinge werden daselbst mit dem Morgenbrole Verseheu und erhalten die Mitlagslost je nach dcr Instradirung entweder an einer der ^wischcnstationen, wo sie abgesctz! werden, oder in Graz. 4. Die von Graz in der Richtung gegen Laibach ab, gehenden Schublinge erhalten, jedoch mit ÄuSnahme jener, welche nach Nildon, Leibnitz und Marburg instradirl wer-den, in Graz die Verpflegung, das Abendbrot aber je nach dcr Instradirung in ciner der Zwischcnstalionen oder in Laibach; die nach Wildon, Lcibmtz und Marburg instra» dirten Schublinge werden in diesen Stationen verpflegt. 5. Cs haben daher alle in der Eisenbahnrichtung Graz-Laibach gelegenen Schubslalione» die allenfalls mit dcm Hauplschube weiter zu befördernden Schliblinge statt wie bisher zu den Postzügen, von nun an zu den gemisch« ten Zügen zu begleiten und dcm Hauptschub'Commissär zu übergeben, sowie die mit den gemischten Zügen anlangenden Schübliuge zu übernehmen. 6. Die den Eisenbahnstationen zunächst liegenden Schubstalionen haben ihre Abschiebungen derart einzurichten, daß die Echüblinge so rechtzeitig bei der Eisenbahnstation anlangen, um mit dem gemischten Zuge weiter befördert werden zu können. 7. Alle übrigen Bestimmungen der h. ä. Kund. machunq Vom 5. Juni 1857 (LandcSregierungSblatt 1857, II. Äblh., XI. Stuck, Nr. 13), soweit sie durch obrge Aenderungen nicht bcrl.hrl werden, blechen aufrecht. sSauilätsrall) Dr. Gauster) erhielt vom nicocrösicrlcichischcn Lanocöausschusse unter sehr günstigen Bedingungen cinc Berufung als Pnmararzt m die Irren. Heilanstalt' in Wien, welche Berufung vom n. ö. Landtage in seiner Sitzung vom .^, v. M. einhellig und einstimmig bestätiget nnd von Dr. (Aauslcr auch angenommen wurde. Derselbe dürfte, nachdem er über 15, Jahre in Krain gelebt „nd gewirlt, zu Ende diefes Monates unsere Stadt und unser Land verlassen. - (Spende für die freiwillige Feuer, wehr.) Von „Elnem mcht genannt sein wollenden" wur. den 20 st. zur Anschaffung von Feuerlösch - Requisiten gewidmet. — (Braudunglück.) Im Hause Nr. 12 der Eh" leule Johann und Ursula Könia zu Schönberg br> «lllag ist am 24. v. M. in der Nach« ein Schadenfeuer ausge- brechen, welches dieses Object gänzlich vernichtet hat. Die Beschädigten tonnten nur mit Muhe ihr Leben retten. — Landschaftliches Theater.) Gestern wnrdc die Opern-Taisl,'« mit Verdi's „Troubador" eröffnet. Das Hau« war vi?N und hat die erste Vorstellung mit vielen Veifallsbczeu^mgen aufgenommen. Tie Verdi'sche Musik ist dereits belaunt -. sie iÜ lieblich, hat hervortretende Effectstelleu und läßt Heloeu und Heldinnen bei gefälligem dreiviertel Tacte sogar — sterben. Herr Milescewsty (Graf Luno. Bariton) ist ohne Zweifel der feste Grundstein der Operugescllschaft. Seine Stimme ist voll, ge< schmeidig, und sein Vortrag insbesondere im Recitativ correct. Das p. l, Publicum zeichnete sein- Leistungen im Iten, 2. und 4, Acte durch Braro und Hervorruf aus. — Fräulein Ä art h Leonora), cine hübsche Buhnenerscheinung, hat eine kräftige, ausdrucksvoll? Stimme, reinen Anschlag, sichere Cowralur und einsprechende Mimil. ?auten Beifall erntete die Sängerin im 4. Acte. Fräulein Leitner (Azucena) eulwickelte emc immerhin starte, reine Stimme, begleitet oou tieseui Geflibl; das p. t, Publilum lohnte ihren Part mit wiederholtem Beifalls und Hervorrufen. — Herr Wannisch (Manrico, Tenor) war im ersten Acte etwas heiser und unsicher, ließ aber im Verlaufe der weiteren Nclc seine etwas rauhe, doch einer feineren Aus-bildung und Feilung immerhin fähige Stimme ost nur zu voll ertönen. Schließlich wäre dem jungen strebsamen Sänger ein mehr ruhiger und gemessener Vorlrag der Recitative anzuempfehlen, Uebrigcns zottle ihm das Haus verdiente Auertennuna. und Hervorrufe. Hcrr Hynel Fernando, Baß) hatte leine Gelegenheit, seine glimme terart zur Geltung zu bringen, um ein Urtheil über seine Leistungsfähigkeit fällen zu tonnen. Die übrigen Rollen sind letzten Nangcö. Anerkennung verdient anch der Chor im drillen Acte- bei stärkerer Besetzung wiirde der Effect größer sein. — Das Drchestcr wolle mehr dcm Gesänge, als den Regeln des strengen Taktes folgen und bei den zarten, sentimentalen Gesangsstellen feinere Saiten ausziehen. Wir vermißten dic bei Opern so nothwendigen Töne des Violoncello. Wir sind der Meinung: daß Publicum und Theaterkasse mit der ersten Opern Vorstellung zufrieden sein dürfcn, — (Sloven ische Älihnc.) Heute findet die zweite slowenische Vorstellung in dieser Saison statt. Gege. ben wird das einaktige Lustspiel .,N a 1» a v I j i ^ u," von ssran Lou'sc P e s s i a k, und der im Vorjahre mit großem Beifalle aus^cumumeuc Schwank ,,I''»0 „w äokwi'/' Außerdem produzirt sich der rcuommirte Gyinnastiker und (5s-camoteur Professor Nlagolin Voleöic. Sem Programm besteht auö zwei Theilen, deren erster Kraftübungen, darunter namcnllich folche mit den Zähnen, der zweite aber magisch'phnsischc Experimente umfaßt. uuä obue kosten, Ilevalezciöre Du Larr^ von I>onäau. Beseitira-tl« und franca gcscudcl »ueldeu! Certifical 0l r. «4210. Neapel, 17. April 1 «!,>^5«:i^lo versucht und jetzl, uachdcm ich drei Monate dauou gelebt, sage ich dem lieben Gott Dank. Tic ll^vnln^'nü-n verdient daö höchste ?ob, sie hat mir die Gesundheit uöliig hergestellt uud mich iu den Stauo gesetzt, meiuc gesellige Posiliou wieder ciuzuinhme». Mit imtigster Daulbarlcit nud volllommcucr Hochachtung. Nahrhafter als Fleisch, erspart die I^v.-,!,.».',''^ bei Erwach' seueu uud Kiuder» 50 Mal ihren Preiü iu Arzueicu. Iu Blechbüchse, lion ! Pfund fl 1.50, ! Pfund ft 2.5,0. 2 Psuud fl. 4.50. 5 P,»»d st. K). ji^ Pfund sl. 20. 51 Pfund fl, 36. ttev^l^o^!-': <.!><). October. Die Heuligel, Land-taaMerhandllma.cn betraftn lediglich AlUiu^c r>ou localer Bedclltllng. Dic A,istcllm,g ci>,cs ^'andcSculütr-Iü.MiclllS wurde befchlosfei,, Ä rii l, l>, 5. October. Die Verathlmg über den Oesctzentwul's wegen ^li,si>hnlNss von Vezilfövc,!retil„gel, hat bryolmc» und wird luoigen fortgesetzt werden. Lembcrg, !). October. Eine Zuschrift des Statt-Halters fordert zur Vornahme dcr ^icichslalhswahlcll auf. Mehrere Angelegenheiten vou localcr Wichligseit werde», ciled'gt. Nächste Sitzung ist Samstag. Tagesordnung: Wahl der Reichsralysabgeordncten. Czcr» owitz. 5. October. Nachdem die beschluß< fähige Anzahl von 2); Abgeordneten behufs Berathung über die Aenderung der ^andcSordnung nicht vorhanden ist. werden einige Vcrmaltungsgcgenslünde erledigt. Mit-llerweile erscheinen mehrere Abgroidutte. Der?a»,ocs-lhauplniaiili constatirt die beschlußfähige Anzahl der Äu-wcsendeu für die Äerathung der ^andcsordnuuy, worauf sich jedoch die oppositionellen Abgeordnete», wieder eut» fcrucu. Nach örlcdigung mehrerer Nechnungsschliisse und Annahme der Aufbesserung der Gehalte der Bandes, beamten, sowie eiucS Slrcißciipolizcigesetzes i» zweiter pesuuii wird die Sihuug geschlossen. M adrid ,- 4. October. Hcule fandcu MauisestN' tioncu der Studenten zu Onnsleu Zorilla's slalt. llm .'l Uhr war ein Meeting am Prado. illlehrcrc Äauuer mit dcn Iuschriftcn: „Es lebe der radicale Miuistcl.' Die Moralität! Die Sparsamkeit! Die Auflösung der Cortcs!" wuncn herumartragcu. Auf einem ^agc,, be^ fand sich ein großes Portrait PrimS mit der Inschrift: „Nadicale, vertheidige» wir uns!" Vor dein löuiglichcu Palaste wurde», Bivals auf dc»i König uud auf Zorilla ausgebracht. Viele illlitglieder der progrcssistischcu Tcr-tulia waren auwcseud. Heute AbcudS wird der Köuig mchrcrc Nolabililä-lcu zu Rathe ziehen, die Orduuug wurde nicht gestört. Sagasla begab sich ^iachuntlags ubcr Berufung dcs ilö» nigs uach dem Paläste. Telsstravhiscker We^s?!co«v» nom 6, Oclabci. 5p-r.', Metnlliq»!'« 5?.!15. i'pe,,,', MelaNiqueS Nü! Ma«' mib Noom!!,er.'^iusm 5>?.'.»5». — 5>perc, Natioulll-Aulehen ««30. !^»><>>!r HlaulS.Aulchcu ^«. — Baul-Actie» 7j, — Napoleoud'or 9.^4'/,.,. Kandel und Volkswirthschafiliches. Mo»c,tsa»lSweis der Ätaiioualbank. Nach dm letzte» Malilltöllusweiü hat der Banlüoleuumlauf im Septcnive» um 1« Millioueu zuaMonimeu; er lietruc, am 39. September .'^9.. Millioucu, drei Tage früher sogar 322 Millionen Gulden. Der Barschah (135>, Millioueu) uahm iu der gleiche» Zcil M s< Millioueu z»; der Besitz der Bank au Mctallwechsel» (l^., Millioneu) um ?., Millionen ab. Der Escomple von Wechftl» »»d Vffectcu deträgt 12«,, Millioueu, uud zwar 74,, Million"! iu Wicu uud 53,, Millionen iu den Filialcu (er hat iu Wieu »m l l.,,, iu de» Fllialeu um 5.. Millioueu zugeuommeu.) Die Dar-lehe» gegen Haudpfand betrageu 3^., Milliouc», sie haben"! Wien l^l.. Millioucu) etwas ab-, iu deu Filiale» li«« MiW neu) »lui fast ii Millionen zugcuomnlcn. Pfandbriefe siud fl>r 5?,, Millioucn Gulden im llmlaus. Verstorbene. Den 28. September. Johann Tusiil, Häfenbinver, alt 34 Jahre, im Cwilspital am Typhus. Dru 3 0. September, Dem Joseph Ohuczli, schul), Macher, sein Kiud Augusta, alt 5 Wochen, in der Stadt Nr- "" au ^eben«sckwa'che, Deu I. October. Der Frau Maria Svatel, l. l. Tabalc trafüanteuswitwe, ihre Tochter Francisca, alt 21 Jahre, in d^ Stadt Nr. 10 au der Limqentuberculose. — Dem Auton äernic, Sicherheitswachmau», seine Gattin Aglies, alt 39 Jahre, i» ^l Stadt Nr, 113 a» der Auszehrung. Den 2. October, ^'emihald Snl, Schuster, alt ^'^ Jahre, an» Castellberge ail der ^'ungeutuberculose. Dem Andreas Supan, Arbeiter, seiuc Tockter Maiia, alt !» Jahre, »' der Stadt Nr. 5>3 au der Älulir. Den 3. October. Dem Auto» Kaucic, Sckuhlüachk!', seiue Oattin Maria, alt 3l> Jahre, in der Polau^uursladt Nr. 2'' an der i,'uugcutuberc>llose. — ssrau Margaretha Tumz. Mlebels witwe, alt 71 Jahre, m der Äarlslädleruorstadt Nr. 12 au dn Ärustwassersucht. — Maria l'ocardi, Maurerswilweulochter, ">< <> Jahre, im Civilspital au der Meningitis. Deu 5>. Octobe r. Deni Herr» Auton ßiuesda, Kaffee fiedcr, sei» .Kind Emma, alt 1 Jahr uud 0 Wochen, i» ktt Kapuzilicrvorsladl Nr. 13, uud dem Mathias Paulic, Maschilieü Putzer, sein .Kind Alois, alt ^ Jahre, iu der iiarlslädtervorslall Nr, 14, beide au der Oehiruhöhlruwassersucht. - Dem Hen» Wenzel Bresiua, l, l, Hauptzollamts-Ofsicial, seiue Frau Johanna, alt 32 Ialire, i» der Stadt iltr. ^40 an der ^uua/iitliberculosc. Aumerluug. Im Mmiale September l^?I si»d?« Persoueu geslorbcu; uutcr diese» «vareil 35» luäuulicheu >i»d ^-weibliche» Ocschlechtes. Austekommene Fremde. Am 5». October ««««'«»«. Matsch, Haudclsm.,ssi»mc. - Metzuer, BergbeaM«'. .Wslach Hutter, Geschäftörciseuder. — Sajovic, Miilicheu. 'Hteiu. Oeschäftsreiseuder, Esseg. - ttiorze, illom. — Petlavi^ Haudelsm., Morrtt Loreuz, Parliculier/Morelt Urbauo. st»-deut, Dr. Schiist, Trieft. - Kristau. Doorova. Dr. lVroball', Czumpelil, Kausm., Vie». - Pollal u»d P^.llal Maria, ^ie» marktl. — Löwy. jtsm., Wieu, — Ivauc, Agram, .»<«»«»«. ^lv«. ^räulel, Kfm., Wieu. -> ss'üucl, Äfm., Oraz> Schweizer. Zimmer, Kfm., Nie». — iletzel, Kfm., Ste>»> Theater. Morgen: Zum erste» »»ale: Wir Demokraten. Sociales Original Vollsstllcl mit (i^saug iu 3 Abtlieilimgeu »ud 7 Bildern vou Karl Costa. Musil vou Capellmrister'ssrauz Noth. M oulag : Beide «lingSl>er<,. Vustspirl iu 4 Acte». i ^ il » ^ u i; 0U. Mg. 740.5«? -l' 7.8 wiudstiU Nebel' tt. 2 „ N, 740.?^ !-j-13.u windstill halbhciter 0.0« 10 „ Ab. j 740,!.! ! -j- ^.z- wiudstill , dlliiu bew. ^ Stark »ässmdcr Nebel. Vormittags Aufheileriiuss. Na"> U!illagc< dituu beu'öltl. Etrr»c»l)cllc Nachl. Tai< Tagccu 3 1" uutcr dcm Normale. yw-aiilwoNlicker Ncda^leur: Iguaz v. Klei u m a », r. illlirll'NNl'siiitt '^".'»' 5 October. Die Gelducrhältuisse habcu sich momeutau ^lustigcr gestaltet. D,r Report saut ^»1/ « «l-. weu,g lebhaft, die Coursdewegm.g »ur iu e.u.geu weu.geu Clsecteu ste.^ud; e. schciut ebcu. d°,z die Tageöspeculatio» deuu d°ch Vedeuleu trägt um,^^ verhältn,sseu ueue R^slen^zu eutrircu. Aulagswcrlhe waren fest, ohue bcdeutcude Trau> ' "'"" uci, oeii^ienocu ^ ssjlr 1U0 ft. Veld Waa,, Einheitliche Staatsschuld zn 5 p«lt.: in Noten verzins!. Mai-Novcmbei 58.- 58.10 ^ ,. ,. Februür-Nunust 58— 58.10 „ Silber ,. Jänner-Juli . «3 30 68 50 „ „ ,. April-October. 68.30 68.50 Lose v,1.1838......-.— —-" « „ 1854 (4 "/„) zn 250 fi. 90.— 91,- ., ^ 1860 zu 500 ft. . . 97.75 98.— „ „ 1860 zu 100 ft. . . 110 50 111.50 « „ 1864 zn 100 st. . , 136 — 136.25 Staüt«-Domäueu'Pfauddriesc zu 120 fl. o. W. iu Süber . . —.— —.— N. Grundfl,tlasi5:tt<;e-H)blis)atione,l. ^>... ftilr 100 ft. .<„,?^^ ^ 2'i5-206 — ^ml,cr«-._ ^5, _ Ocflerr. Nordniestbahu . . 216 50 217.- Nu^lfV-Bahu...... 157 50 U,«.50 ^lebmbi'^er Bahn . , , 173.— 174 ^ ^tacttsb^u....... ^s^ ^ ^2 — ^'tdl'ahu . ,...... 1Ü4.N) i<».i!-/) ,Vl!d^ordd, Aeldiud. Vahu , . 174.— 175.— lTheiMahu....... ii:j«,- 239.- ,Ungarische Nordostbahu . , . 158.50 159.— lUugarische Ostbahu .... 113.— 113.50 TramU'uy........ ii 15.75 216, »'. ^fauLbricfe (für 100 sl,) Mg. cst, Bodm-Trfdit'.'lustllll Kelo Waare vnlosbar zu 5 pEt. iu Silber 105,-105 50 2lo.iu33I.r,iclz.zu5p!it.itto.W. 86.-- 86 50 '^üUDl'.alb. zu 5 l»<5t. o. W. . . 88.90 «9 20 ^. Vod.-Tred.-Auft. zn 5'/, pTt. 88.25 88.75 «. PrioritötSobligattvnen. H>eld Waare ^llf.-Wesib, iu S. verz. l,!. lsmits.) 94 - 95.- Hcr»)iua,ldi<-Nor2!). iu S'.ld un'i- ll>4.')0 105. ^"»lzIosiph2,^)^u .... 98.20 98.50 H.Ca5l^ut>!l,,V.t. «5. vet».«, öm. —.^- 105,— oefttrr. 3iarbw.M.«i,u . . 9!j 90 99^5 Oel5 Waa" Zlrdrub. Bahn iu Silber verz. . 88 - 36.2'' slaatsb. O. 3"/„ ^ 500 Fr „I. <3u, ____ -"."" silub. G, 3', -. 500 Frc. pr. Stllck 10? 25 Ml'" Sl!db.-G.« 200 ft. z. 5".. sllr 100 ft. 89 75 i'0." Vildb.-Bous «"/^ ^«?<» 74) i. 500 Frc? pr. Sttlcl , . . -.- —77 lliin. Osibahn sttr 100 ft. . . ^4.40 ^»" «». ^rlvatlvss ^ ^f-chstl (3Mou) Geld Wc>°^ ^ln5' Frauifurt n,M.U)0 sl. delto !<9 60 !>l>° Hamburg, für I0U Mcnl B^uco 86.80 8?.^ ^nb?'.!, für ,0 Pfund Tt^luiq 117.70 li^" barii«, für 100 Franc« . . / 45 30 "i.4" «F«?urs der Weldsorteu T.-?d Wo"' ». Milnz-Ducattl . 5 ft. 68 t>, 5 fi. l>9 l>-^apoleün»b'of . . !> ,. 4^i^ „ 9 ,. 4^ " Preuß. Cassmschciue, l „ 77 . 1 " ^« " öUbl-r . 11? ,. 25 „ 11? . ?" -' ^iuischc lgS - OliligatilU!«, '""'