Verein i g t < Laißacher ZcltNg. Gedruckt mit Edlen von Kteinmayer'schen Schriften, Dien ffag den 2. Iuly i3i6. I n n l a » d. Wien« V^e. f. k. Maj. baben zur Verwaltung >er Re^ier'ung in Oesterreich ob der Enns zugetheilten Bezirke Salzburgs, des Inu-viertels und der Parzellen des Hausrück-Viertels die Errichtung zweyer Kreisämter, nemlich in Salzburg, und Nied genehmiget, und für den Salzburger Kreis den ehemaü-ge Iudenburger Kreishauptmann Grafen Welsberg, und für den Innkreis den derma- < ligen Kreishauptmann des Traunkreises Io^ seph Iacoba, zuKreishauptmännera ernannt -Viach Briefen von Neapel soll der Prinz Leo^ .pold im Iuny von dort nach Wien abreisen" <.< (W. Z.) Der Istrianer Kreishauptmann, undGu-bernial-Rath, Graf v. Cboteck, wurde von ^ Sr. Maj. zum k. k. Hofrath ernannt, u«d »eym Triester Guberzuum angestellt. Vom König von Franfreick erhielt der ^ f. Staatsund Konferenz-Rath, auch Se. k. k. Maj erst« keibarzt, A. I. F«yh. v. Stift, den Drden des h«l. M'chael. (W. Z.) Ausland. _, D e »e t fchlanh Vm 5y. Iunp sah wstn zu Köln ein ziem- lich grosses Schifflohnt Mast, Segel und Ruder, sehr schnell den Rhein hinauffahren Es war ein von London nach Frankfurt gehendes Englisches Dampfboot. Eine fünfzigjährige ZusammensteNnng der meteorologischen Beobachtungen, welche (e-saris mit seinem Heutometer auf der Sternwarte in Meiland gemacht hat, verdient Aufmerksamkeit, und schein-t das System de» progressiven Erkaltung der Erde zu unterstützen. Die Masse des vom Hnnmel gefallenen Wassers war im jährlichen Durchschnitte: Vom Jahre 1764 bis 1781 Zoll 32,. kin. 10—69; i??3 bis i79d Zoll 32, lin. 7—13; 1782 bis" 1799 Zoll 24, kin. 10—91; 1791 bis 1808 Zoll 33, Lin. 8—Zi; 1800 bis 1814 Zoll 38, Lw. 9—3c). Auf der Sonnenscheibe sind gegenwärtig 6 Flecken sichtbar. Einer derselben ist von beträchtlicher Größe, und gleicht einem Hansen sehr nahe bey einander liegender Inseln. Seine Breite ist wenigstens dem Erddurchmesser gleich. Eln anderer Flecken ist sehr dunkel und von einem schwachern Schatten umgeben. . (W. Z.) ^Preußen. Berlin den 4. Iuny. Es soll eine Verringerung unsers siebenden Heeres im Wcrke und der Plan dazu bereits dem Könige vorgelegt seyn. Diesem Pla- «k gemäß wärbe im Frieden eine bedeutende Geldsumme erspart^ und bey ausbrechenden Kriege augenblicklicy >eine hinreichende Armee wieder schlagfertig dastehen könnend ' Frankrei ch. Zu Vonavy bey Cambrai fiel vor einigen Tagen, einer Geldsache wegen, ein unglücklicher Fweykampf zwischeu dem Hauptmann, N. K. und einem Ebirurgus von der Brite tischen Armee, Hrn O. vor. Die ZStreiter schössen auf ,2 Schritte weit, und fehlten , beyde; die Sekundanten boten alles auf, die (Zache auszugleichen, allein der Hanptmann erklärte, daß einer oder beyde auf dem Platz bleiben müßtcn. Sie schössen noch einmabl, und beyde fielen. Der Kapitän blieb aufder Stelle, und der Cbirurg'ist so verwundet, daß er schwerlich davon kommen wird. Ein Schreiben aus Paris ooni 2,5. May in Englischen Blättern sagt: „Man erzablt in Gesellschaften eine sebr sonderbare Anck« dote von der Herzogin von Lcn. Dcn Ver^ schworncn fehlte es an Geld; sie wandten sich deshalb an die Herzoginn von Lcu und entdeckten derselben chren Plan, dessen Gelingen ihr und ihrer Familie die schönste Aus-slcht gewahrte. Die Herzoginn, sagt man, Hellte sich, als ob sie den Absichten derVer-schwornen bcytrete, schrieb aber an denPo-lizeyminister, Hrn. v. Caze, der vorbin, als sie noch Königinn von Holland war,, viele Anhänglichkeit an ihre Person, so wie sie vielen Einfluß auf ihn hatte. Sie meldete ihm, sie habe ihm höchst wichtige Geheimnisse mitzutheilen, die den König, dessen Leben und den Staat betreffen; nur allein die von Sr. Maj. erhaltene grtte Bebandlnng bringe sie zu diesem Schritt. Hierauf schickte Hr. v. Caze ihr Passe, um heimlich nach Paris zu kommen, wo sie ihm den ganzen Verschwörungsplan entdeckte l — Diese Erzählung kommt vom Hy e, wo man von de» Ereignissen sehr gut unterrichtet seyn muß. Jedoch eben der Umstand, daß sie vom Hofe kommt, gibt hinreichende Vermuthung, daß man die Geschichte nur erdichtet babe, um unter die entaegengesetzte Parthey Zwiespalt .,, bringen. Hlndere behaupten, es habe gar keine Versckwörnng eristirt. Da Hr. v. Caze bemerkte, daß lein Einfluß abnimmt und er auf seiner Stelle wankt, so habe ir selbstdie Verschwörung ersonnen, um durch ihre an? gebliche Entdeckung slch in Gunst zu setzen. .' Folter befohlen, um die Wabr-heit zu erpressen. Der Unglückliche soll indeß nichts ge landen haben. Ein glcich-s Loos erwartet mehrere dieser Sache wegen Gefangene. Man spricht zu Madrid soviel von Verschwörungen, daß der König kaum zu essen, zu trinken und auszugehen wagt. Die Kaufmannschaft zu Cadn Halden Kö-nia. Ferdinand czebeten, seine Vermählung m,t der Prinzessinn von Brasilien in ihrer Stadt zu fcyern, wo sie dann alle Kosten der Reise und des Aufenthalts Se. Maj. so wie jene der Me bestreiten will. (G. Z.) Port n g a l l. Am 20. März verstarb zu Nio-Janeiro, die Königinn von Portugal!, in ihrem 82. Lebensjahre. Sie wurde Wittwe von Don Peter lll. ihrem Obeim 1786. Ihr Sohn, Don Johann Marie Joseph Ludwig, Prinz-Negent, ist geboren den l3. May 1767, und vermählt mtt Charlotte Joachime, Infan-tin von Spanien. In Folge dieses Todesfalles nahm der Prinz-Regent sofort den königlichen Titel an. (W. 3) Nußlaud . ^ _ Die Senats-Zeitung macht bekannt, datz die Wittwe des Lieutenants Bankowsky, well sie einen dts Diebstahls überführten Matrosen bey sich gehehlt hat, «m Jahre 1808 »h, -res Adels beraubt und a»f Ansiedeluna geschickt worden. Nun aber haben (de. Mai. erklart.daß der Sohn, dieser ^rau, Lieutenant im 12 Jäger - Regiment, ,n den letzten Feldzügen durch seine Tapttrkclt und das Blut seiner Wunden, den Hehler der Mutter zugedeckt habe, ihr daher verzlehen, und sie wieder in ihre adettche Wurde eingesetzt Ferner haben Se. Maj. befohlen, daß künftig in den Kirchen nicht ausgeschriebenen Noten gesungen werden soll, weil diese oft ' dem, was der Kirchengesang erheischt, nicht ' entsprechen; sondern alle Noten der Kirchen-Sanger sollen gedruckt oder gestochen seyn. Afrikanische Ncmbsiaate». Wabrend das Giornale delle due Sicilie Vom 2«. v. Mon. mit vieler Freude den am 29. April unter Lord Ermouths bekannter Vermittlung mit dem Dey von Tripolis ab-aeschlossenen Friedenstraktat verkündiget, und seillcm ganzen Inhalte nach mittheilt, meldet uns die Florentiner Zeitung vom 8. d. M. in einem Schreiben aus Aoorno vom 4. folgende fürchterliche Begebenheit, von der wir hoffen, daß sie denjenigen, in deren Macht es steht, dergleichen Gräueln auf Zimmer, ,und nicht durch trügliche Friedensschlüsse und Waffenstillstände, eln Ziel zu setzen, die Augen öffnen werde. Nachstebendes ist der Inhalt abgedarbten Schreibens: „Herr Giacomo Villano, Schiffspatron der Felucke ^. Lulgt, welche in dem letzten Tagen des verflossenen Februars von hier aus-aclaufen war, ist unter engl. Flaqge wieder hier eingelaufen, ^r ist in 13 Tagen von der Küste der Barbarey, und gerade von Bona (das unter der Regierung von Algier steht) angekommen, wo cr sich der Korallenss-scherey halber aufgehakten hatte. Aus seiner Aussage erhellt Folgendes: Am 23. May waren ungefähr 35a Fahrzeuge verschiedener Nationen bey Bona und längs der dortigen Küste, wie gewöhnlich, mit der Korallenfischer^ be« schaftigt. Bey Sonnenaufgang hörte man einen Kanonenschuß, und gleich daraufstürz-teu eine Menge bewaffneter Leute, beyläufig 600a an der Za^l, worunttr ein Thcll zu Pferde, a^s der Stadt, sielen über die Matrosen obgcdackter Fahrzeuge, die sich am Lan--de branden, her, und machten sie ohne Un-tcrichied der Nationen, nieder. Er (der (^chisispstron) konnt? diesen Gemetzel entgehen , weil er sich glücklicher Weise in einiger Entfernung von der Stadt befand, und daher Zeit genug hatte, sich mit drey Passagieren., die mit ihm angckommc.l sind, einzuschiffen, wobey sie jedoch alle Fiscbereygeräth-schaften, Vorrathe :c. im Stiche ließen. So v«l e» bemerken konnte, sind ungefabr 100 von obgedachten Fahrzeugen, nebst dem größten Theile ihrer Mannschaft, die Beute der Algierer geworden, ausser dreybundert Individuen, welcbe bey dem plötzlichen Ueberfalle dieser Barbaren niedergemetzelt wurden!! Der Bruder des Engli chen V icc-Consuls zu Vo-na wurde verwundet, und suchte sich durch die Flucht zu retten; man weiß noch nicht, was aus ihn geworden ist." (G« Z.) Großbritanien. Es ist Befehl an die Armee gegeben worden, dem Prinzen von Kobllrg binfübro alle die Ehrenbezeigungen zu erweifen, welche gegen die Mitglieder der königlichen Familie gebräuchlich sind. (G. Z.) Die Neger - Sclaven aufBarbadoes inWest-indien, welche, wegen deni, was im Parlament wegen des Sklaveubandels vorgekommen war, irrig glaubten, sie würden ihre Freyheiterlanzen, erregten am ».Ostcrtage, da dieses bisher unterblieb, einen Aufruhr, wobey sie viele Wohnungen verbrannt, unv anderes Eigentbum zerstört haben; derScha-hen übersteigt 120,009 Pf. Sterl. Nun ift aber wieder alles ruhlg, nachdem viele hingerichtet worden, und gegen 400 stck noch ln den Gefängnissen befinden. (W. Z.) Im Obcrhause that neulich Lord Holland den Antrag, das Gesetz Wilhelms M., welches jeden, der fünf Schill. (l Thlr. 10 Gr.) Werthes stiehlt, zum Tode verdammt, zu wid'erruten, und brachte dabey die Lehre in Erinnerung, dtt Damian(dereinenVersnch, Ludwig XV. zu ermorden, machte, und zu einer gräßlichen Todesart verurtheilt wurde) seinen Richtern gab: „Menschen! bedenkt, daß ihr Menschen seyd." Allein der Lord Oberrichter Ellenborough meinte: es scy nur garzu oftnötblg, Menschen in Galgenschü)enge! w verwandeln, und die vorgeschlagene Verbannung nach Bontany-Bay werde dieses Gesinde!.nicht schrecken. Die Sicherheit des Eigenthums hänge von jenem Gesetz ab. Der Prinzregent hüt dem Prinzen v. Ko^ bürg die Investitur als Ritter des Hosenband-Ordens, so wie dasGroßkreüz des Bad-Or-Bens verliehen. sG. Z.) Neber die von einem engl. Admiral, mit Algier, Tunis nnd Tripolis, für Neapel Sardinien nnd Rom geschloßenen Traktate stellen engs. Blä'tter folgende Be.trachtun.izen an: „Der Traktat der Algierer mit den Amerikanern contrastirt sonderbar mit den unter Lord Ermouths'Vermittlung mit dcn, Var-baresken geschlossenen Traktaten, und die Vcrgleichung fällt eben nicht zum Vortheil, Sr. Herrl. und dcr Naiion ans, welche er repräsentirt. Der Befehlshaber der Englischen Flotte hat bloß als Agent einiger Italienischen Machte gehandelt, um deren Unterthanen aus der Sklaverey loszukaufen. Anstatt die Friedensartikel, wie die Amerikaner, vorzuschreiben, hat er sich einzig und «Nein auf den Handel um Sklaven eingelassen, und über den ^reis gemarktet, den ihre Her-Icn festzusetzen beliebten. Wie verächtlich Füssen wir Europaer durch dergleichen diplo, malische Verhandlungen in den AuaM der ^ Afrikaner erscheinen und wie sehr muß nicht die Würde Großbritaniens darunter tetden, daß seilie Vermittlung zu Gunsten derer, welche «s beschützen will, mit so geringem Erfvlge «ngewendet wurde!" Die Ursache, warum der Schwedische Gesandte, Baron Lagerbielke Paris verlassen, und nach Schweden zurückkehrt, ist, weil die franzosische Holiey Lagerbielke's alte« Kammerdiener verführte, ihr alle Briefe seines -Herrn, die er abschickte, zu übergeben/und .ihm üse brere Manuskripts aus seinem Bureau, zu stehlen. Indessen stützt sich Schweden auf Nußlands wächtigen Schutz. (G. Z.) Am 10 Inny wurde zu London die An-zcige gemacht, dqß die Barbaresken am 16. May zu Oran eine Englische Brigg mit Ladung weggenommen , den Capitam , ddl Schisssmannschaft, so wie den dortigen Eng? lischen Konsul zu Gefangenen gemacht und nach 'Algier abgeführt haben. A« 17 und , i3. May hatten zwey andere Englische Schiffe, die von Gibraltar zuOran ankamen, dasselbe Schicksal. . Die Englischen Blätter begleiten diese ^ Nachricht mit der Bemerkung, daß es inve,, ^ ersten Tagen des Aprils aeweseu, als Lord z Ermouth die letzten Vertrage mit der Regie- ' rung von Algier geschlossen, und daß mm, j mit dcn Barbaressen nicht mit der Feder, sondern mit dem Degen unterhandeln müsse. M i s z e l l e. Ein armer Mann von 96 Jahren bat kürzlich in einem .Archspiel in England inn öffentliche Unterstützung, weil er seinen Vater ernährn: müsse. (G. Z.) Wechsel-Cours in Mlen. - an: 2b. Iuny 1N6. Angsb. für 10« fl. ^n.ft^H 26 Uso^ Cours der Gold- und Silbermünzen, W^' am 26. Jung 1816. HoUander Dukaten . :?i^''?t2 st. l/i kr. Kaistrl. Dukaten /^ !" '!' l«'fl< 8 ^r.-' Conventionsmünze von tHundert 261 fl. , ^,„ E rinn e ru n 5 l) ^ Da ble ersse HHlft^ dMe Jahrs bereits vorüber ist, unb noch einige Herren Abnehme^ für das verflossene kalbe Zahr sowohl^ als für das vergangen^ zweyte vom Hahr '8lH, besonders jene, welche die Zeitung mit Cluvert rrhaken, ">» Ruckstande sind, so werden selbe ersucht, die Ausstände nebst der AnticiMion ehestens ei»mmden,. widrigens der Verle' zer, der großen Au5l«M wegen, ohne Einftadunz des Vetragö keine Zeitung mehr «rsen-