247 Frey tag, den 24. März 1826. Wien. den 17. März, ^i« Convalescenz Sr. Majestät dts Kaisers ist in dem Lauf« des heutigen Tagss in dem erwünschtesten Gang« foltgtschlitten. AUerhöchstdieselbt» haben teine Arzney mehr genommen. o«glgen mildem bestsn Appe» tit mäßige Nahrungsmittel genossen. Heut« Abends sind sämmtliche Schauspielhaus« wie» d«l geöffnet worden^ Morgen, Sonnabends den z8. d- M. mn ti Uh» Vor» mittags, wird in der Metropolttankilch« zu St. Stephan «in ftytll'chts TeDe um ;ur Danksagung für die glück« Me Genesung 0«» »llgtl«edten Monarchen, gesungen werden, welchem der durchlauchtigst« Hof, d, der gesamm« te Hofstaat, aUe Cwll« und Milttär»Behörden.und eine g'rsß« Anzahl der Bewohner viefil Hauptstadt aus allen StsNden , so viele deren derMum der Kirche nur fassen konnte, wohnten dieser Dank« und Freuden »Feyerbey, in welcher sich die Mitglieder d«5 diplomatischen Corps, in einereigens fürs!« bereitttenTridune, eingefunden hatten. In den übrigen Kirchen wurde die gewöhnliche Abend« Andacht gleichfalls mit d«m ambrosianischen Lobgesange, unter großem Zuströmen d«r Gläubigen beschlossen. Wie stets in Zeiten de« Gefahr so zeigten sich auch. 'n dz^ nun glücklich üdttstandelun Tagen ftU^emeiner Sorge und Betrübniß, die kindliche Aeve und herzliche Anhänglichkeit des Ssterreichifchen Volkes an feinen Kaiser im glänzendsten Lichte« Gleich a°uf die erste Kunde von der Erkrankung Sk. Majestät äußerte sich allgemein unter den Bewohnern der Kaiserstadt die rührendste Theilnahme. AUes sucht« Trost und Beruhigung und eittt nach der kaiserlichen Vurg, wo zu verschiedenen Zeiten des Tages, Berichte über das Befinden deg Erlauchten Kranken ausgegeben wurden. Als sich dann am Montage Nachmittags beunru« higendere Nachrichten über den Zustand Sr. Majestät-im Publicum velbreiteten, und zugleich bekannt wurde, daß in sämmtlichen Kirchen der Stadt und der Vorstadt« öffentlich« Gebethe angeordnet seyen , strömte AUes naH den Tempeln des Herrn, um von dem^ Allmächtigen die L'rhalt'ung und baldige Genesung des geliebten Landes» Vaters zu erflehen. Angst und Kummer ezrsichten den höchsten Grad, aZs man am folgenden Morden erfuhr, daß stch der Zustand Sr, Majeftäc in der Nacht yer» fchlimmert habe, und Aüerhöchstdieselben, auf Ihr eige» neS Verlangen mit den heMgkn Sacramenten versehen ivorden seyen. D>e ganze Stadt war in Trauer versenkt. Das kaiserlich? Vorgemach ^ wohin Jedermann freyen Zutritt hatte, die weiten Hofraume der Vu?g, und alle derselben zunächst gelegenem Plätze und Straßen waren, ohne Unterlaß, von einer ängstlich forschenden, jedes Nsort der Vesorgniß oder der Hoffnung mit den iu^ nigsten Gefühlen des Schmcrzens oder der Freude auf« nehmenden Meng« aus allen Ständen slfüUt- Alles eille in dle Kirchen, aus den Kirchen in die Burg, unv' von da wieder an d«A Stufen d«3 Altäre, um von dem Allmächtigen, in dessen Hand die Schicksale der Könige u«d der Völker liegen, die Rettung eines so kostbaren Lebens zu erbitten. Die Crisis war an diesem Tage ein» getreten, und chr regelmäßiger von den beruhigend! sten Symptomen begleiteter, Verlauf, gewahrte schon am Abends dieses, in Bangigkeit und Sorg< verlebten, Tag<5 die gegründete Hoffnung im« giückllchen W^n. dunZ der Dmge> <^ Worts sind zu schwach, um die Wonns und das Entzücken zu beschreiben« als am nächsten Morgen» der in der Kammer Sr. Majestät ausgegebene Berichtve«» kündigte, daß die Gn der Genesung. Allerhöchst-diefelden haden die verflossene Nacht hindurch ohneUn» terd^echung r«hig geschlafen; der Appetit ist sehr gut, und das Befinden Sr. Majestät fortwährend das erfreu« llchste. 2 a ! b 6 ch. Seine k. k.Majestät haben nut o. h. Entschließung vom 21. Jänner 1V26 folgende Pr!v;legl«n zu verleihen geruhet: I. Dem Carl Friedrich Cbert, wohnhaft zu Wien Feoholdstadt Nr. Zi5, für die Dauer von zwey Jahren, auf di« Verbesserung: „die Filzhüte so zuzurichten und zu steifen, daß sie nicht brechen, und daß ihre Dauer nicht minder, als ihr« Schönheit deföldert wilde-* II. Dem Johann Bapt. Bonsignori, wohnhast zu Ghcdi, Provinz von Brescia, für die Dauer von fünf Jahren, auf die Verbesserung, an den Maschinen zum Abspinnen der Seidencocons, wodurch eine leichtere, schneller«, gleichmäßigere und sanftere Bewegung, dann eins größere Dauer dieser Maschinen, und eine Erfpa: rung des Drlttheils der Herstellungskosten bewirkt werde. III. Dem Joseph W«'ß, Besitzer eine« Papiermühle in Zuckmantt, Troppauer Kreis in Schlesien, für die Dauer von fünf Jahren, auf di« Erfindung: „das Pa° pierzeug durch Wasserdämpft so rein darzustellen, daß selbst aus schlechten Hadern die weißern und bessern Pa-piersorten erzeugt werden können." IV. Dem Anton Krspatlcheck, Mechaniker, wohn« haft zu ReichenaU, Kömggräher KreiZ in Böhmen, für die Dautr ron fünf Jahren, auf die Erfindung : »neuer sechsarmiger Windräder oder Windflügel, welche «n ei» ner senkrecht stehenden Welle oderhalb eines festtn Ge« Gebäudes horizontal angebracht, zum Betriebe- aller Gattungen von kleinen und großen Maschinen durch die bloße Einwirkung des Windes geeignet seyen, und im Vergleiche zu den bisher bekannten den Vorzug besitzen, daß sie bey einer g?nnge?in Grsße weit wirW» mer, nicht kostspielig, und da sie bloß aus Holz und ei» nigem Eifendeschlag bestehen, von jedem Zimmermanne mit Hülfe eines gewöhnlichen Schmiedes sehr leicht zu verfertigen seyen ^ daß sle endlich, der Wind möge yon wo immer herkommen, ms nach der Wmdszite gench' tet werden dürfen.« V. Dem Vincenz Jacob Selka, prwilegirter Buch' bmVtl, in P«sth Marokaner Haus Nr. 42!, undW^n 95 Fischelstiege Nr. 069, für die Daue« von fünf IahrZn, auf die Verbesserung an den Haus- und Neisedüchlein, weiche im Wesentlichen darin destehi: „solche auf eins öconomifchere Art einzurichten, und sie mit besondern elMischcn Rechentafeln, so wie mit Schreibstiften ^uvsr^ sehen, welche in Holz, Metall oder Rohr gefaßt an bem «men Ende einen Bleystift, und an 0em andern einen Rcchenstein enthalten. Von dtm k. k. lllyr^ Landes-.Gubelnium, L^aldach am 2. März 1826« He ? z 0 gthum P a « m a, Parma, d«n Z5. Febr. D« Kaiser von Rußland hat den Grafen Mocemgo durch neue Beglaubigung«»^ Schenben als außerordenclichen Gesandten und devoll» wächligten Minister bey den Höfen Parma und Sardi" Nl«n lxstatig^. Päpstliche Staaten. Nomden ^t. Warz. Se. päpstliche Heiligkeit ha-» ben den Grafen Giambattista DegU Oldi zum päpstli« chen Consul in den ionischen Inseln^ Residenz Corfu, ernannt. — Hr. Morel de Bauvins, Eigenthüwt« d«« Marmorgruden auf der Insel Elba, hat ö,m h. Pattl zur Witdererdauung der St. Paulskirche so vnl Marmor angebothen, als für die vielen und großen Gaulsn im Schiffe der Kirche erforderlich sind. Der Papst hat die« ses Anllhiethen gefällig angenommen, und zur Auswahl der Marmorardelten kunZyetstandige CsmmMre nach Elba abgeschickt. Frankreich. Das von dem Bischof von Straßbukg kürzlich erlassen« Faste?. -. Mandat enthalt folgende Stelle in Ve« zug auf die in Frankreich herrschende Zügellosigkeit der Presse: >.Wir empfehlen euch die Enthaltsamkeit hin» sichtlich der gottlosen Bücher. Unglücklich jene, ditohne Genehmigung und ohne Nutzen jene schändlichen W«rk« lesen, in denen alle Wahrheiten, auf welchen Glaube und gesellschaftliche Oednung beruhen, frech gelaugt»«) oder bezweifelt werden ! ihr Geist wird sich in dit Irrwege der Systeme verirren und ihr Herz die Beute der Ltiden, schaftenwerdcn.Abik außer dieftn antichristllchen Büchern gwt es in Frankreich auch Zeitungen, deren Lesung den unwissenden, leichtgläubigen und obeeMchlichen Geistern uur Gefahren bkwgen kann. In diesen Blattern voll ^sUe. Treulosigkeit und Betrug, verleumden die Feinde "er Religion ohne Unterlaß ihre Dienel, mit einer Wuth und ein« VchgltliHteit, die ih« Velhab — ial'Qdligatwnen der Stände zu4l/2v.H^>^ — von Tyrol . . .... zuä v.H.^V 722/5 zu5i/2vH).3,6iZ)5 Darl. mit Verlos. v.J. 1620 für ioo ss. (inCM.)i3o2/Z ^d's-ttV detto v.J.'32! für !oo fl. (in CM.) 11,29/ia Wien. StadtlBanco-Odl. zu 2 ,/2v.H. (>n CM.) 44 1/2 detto detto zu 2 v.H. (in CM-) 253/5 Obligationen der aügem. und" ungar.Hoftammer zu 2 1/2 v.H. (in TM.)44 2M detto dctto zu 2 v.H. (in CM) 25 t/ü detto detto zui3j4v. H.(in CM-)3i Obligationen von Galizien zu 13^4 v.H.(in CM.) 3oj2 in E. M, W s ch s e l ' C 0 u « s. (in C.M.) Amsterdam, fürlooThlr. Curr. Nthll.^^ 6Wvch^ Augsburg. füriooGuld.Culr. Guld/^" ^^^Mon. t ioo5/8G.k.Sicht« Frankfurt a.M> f. 100G.«« st. F.Guld.v— 2 Mon» k— i.dWesse. Hnmburg, für ia°Thlr. VancoRthlr.^g ^g; z Ion' London, Pfd. Sterl., .. ., Gulden^^^H^' Pnr.s, für 3oo Franken ., Gulden (^'^"^I^' W'asserstand des Mbach.Flusses am Pegel der gemauerten Kanalbrücke:^ D«n «3. M ä rz: 5 Z 0 ll y b e >r dem Nullpuncts. Ignaz AlsyK EYlel y. Meinmayr, Verleger und Mdacttur,