EINZELPREIS! woclMiitags 10 Rpt Samstag-Sonntag 15 Rpt Woniutgn $tuung Amtliehet Organ d«t Verlag und Schriftlfitunjr: Marbqrg 3. d. Drau, Badeasse Nr, 6, Ftrnrutt 25-67, 25-01, 35-69. — Ab 18 Ohf (6 Uhr abends) Ist die Schriftleitung nur au! Fernrut Nr. j|-67 crrtiehbar. — Unytriangta Zuschriften werden nicht rückgesindt. — Btl Anfragtn Rückporto beilegen, — PostKheckkonto Wien Nr, 54.608. Stoirischen Heimatbund^s Ersciieint wftchentlicti sechsmal als Morgenzeitung (mit Ausnahme der bonn- u. Feiertage). Bezugsp-cis (im voraus zahlbar) monatlich RM 2.10 einschl. Zustellgebühr; bei Lieferung im ijtreifband zuzüglich Porto; bei Abholen in der Ue-schäftsstelle RM 2.—. — Anzeigen- und Bezugsbestellungen in der Verwaltung. 9tr. 104 Ottardurg a. Sraii, OltitftDocb. 20. ctiuguft 1941 81.3abrgang (nafte un5 Cinselkätnpfer Von Major a. D« von Keiser Brflelinls vorMWIlclier Wallenbrüilerstliaft Das ganze Gebiat wastlich das Dnjapr basatit Angriff gegen Odessa eingeleitet — Im Hafen von Nikolajaw fielen ein Schlachtschiff, ein Kreuzer, vier Zerstörer und zwei Unterseeboote in die Hände der Sieger Wieder 77.000 Gefangene N^iin bplfchtwlttitch« Trupp^nltanspoiUr von uni«r«r Luft Wifft vor OdotM unbrauchbar gamacht, drai Kriagt- tchlNa batchädigt A u s d e m F ü h r e r h a u p t q u a r t i e r, 19. August. Otf Obcrkommafidb Ufr Wehrmacht gibt bekannt: . Wi9 bertits durch Somlernielilung bkannlgcgcben, h&tjen die Verfolgungs* kittipfe in der Südukraitie, bei denen detitsche, rumänische, ungarische und Italie-niiehe Verbände in vorbildlicher Walienbrüderscliaft zusammenwh'kten und hervorragende Kampf- und Martohlelftungen voltbrachten, das ganze Gebiet westlich des Dojepr hi unsere Hand gebracht. Gegen die Stadt Odessa und einzelne kleine Brüeksnköpfe am Unterlauf des Onjepr, in denen sich noch sowjetische Kräfte bsfiodsOt ist dsr Aiifriff ehiiMtet Im Vsrlaitf diesir Kimplt h«t dtr Feind schwerste blutige Verluste erlitten. Ohjtr dkl in der Schlacht von Umsn gemeldeten Zahlen hinaus sind rund 60.000 Oe« fangeoa «Ingilyrieht sowit 84. Panztrkatnpfwagen, 530 Geschütze und umfangt eichst andtrfs Krisgsmaterial erbeutet worden. Im Kriegshafen Nikolajew fielen folgende auf Stapel liegend« Kriegsschiffe In unsere Hand: ein SchlachUchiff von 35.000 Tonnen, ekt Kreuzer von 10.000 Tonnen, vier Zerstörer und zwei Unterseeboote. Femer wurde ein Kanonenboot versenkt, ein weiteres schwer tieschädigt sowie ein mit Lokomotiven vollbeladenes Schwimmdock erbeutet. Bfim An|[riff auf den Hafen von Odessa Richtung auf Berlin nahm, wurde von der hat die Luftwaffe neun groBe Truppentransporter durch schwere Bomöentreffer unbrauchbar gemacht, drei Kriegsschiffe, darunter einen schweren Kreuier, beschädigt Auch die Kämpfe Im Räumt von Kiew und Korosten ham der Sowjetwehrmacht schwere Verluste gebracht. Seit dem 8. August wurden hier 17.750 Gefangene eingebracht, 142 Panzerkamptwagen, 12^ Geschütze, ein Panzerzug uiä zahlreiches anderes Kriegsmaterial erbeutet. Fernkampfflugzeuge versenkten im Atlantik aus eiimn stark gesicherten Geleitzug zwei feindliche Handelsschiffe mit zusammen 20.000 brt. In der letzten Nacht richteten sich Angriffe stärkerer Verbände der Luftwaffe mit sichtbarem Erfolg gegen das englische Scbiffsbauzentrum von Sunderland. Andere Kampfflugzeuge bombardierten verschiedene Fhigplätie auf der Insel. In Nordafrika griffen deutsche und italienische Sturzkampfflugzeuge die Hafenanlagen von Tobruk an. Sie erclelten Bombetio^ffer In Materiallagern und Aus-lageplätztn. Ein feindliches Schiff wurde schwer beschädigt. Britische Kampfflugzeugs warfen in der letzten Nacht an ewigen Stellen Westdeutschlands Bomt>en. CHe Zivilbevölkerung hatte geringe Verluste. Militärischer oder wchrwirtscluiftlicher Schaden entstand nicht. Nachtjäger, Kampfflugzeuge und Flakartillerie schössen zwölf •ivrtische Bomber ab. Einzelne sowjetische Flugzeuge, die nach Nordostdeutschland e'n-flogen, wurden zum Abdrehen gezwungen- Neon feindliciie BomiHratluiinuge in lUir NacM zom Dienstag aligescilossen Berlin, 10. August. In der Nacht zum Dienstag warfen britische Plugzeuge Bomben auf einige Städte Westdeutschlands. Schäden an wehrwirtschaftlichen Anlagen entstanden nicht. Eine ganz geringe Zahl von Sowjetbomber, die über die Ostsee das Reich anflogen, wurde bereits an der Küste von dar FlaJi abgewiesen. Ein Flugzeug, das Luftabwehr • ct>enfalls rasch zur Umkehr gezwungen. Die Flak brauchte in der Reichshauptstadt nicht in Tätigkeit zu treten. Nach bisherigen Meldungen wurden neun Bomt)enflugzeuge in der vergangenen Nacht abgeschossen. Der Nichtioldal könnte vielleicht der Ansicht sein, daß die neuzcitliclie Entwicklung der Heere zu Massenhecren nur noch wenig Raum für das selbständige Handeln des hin2elkäiiipf('''s, also für wahres Heldentum, biete. Das wäre nur dann richtig, wenn sich die Zahl der Kämpfer, die auf dem gleichen Räume miteinander ringen, vervielfacht hätte. In Wirklichkeit aber ist die Weite der Kampfesräume in viel größerem Verhält« nis gcwt?chsen als die Zahl ticr Kämpfer. Den Raum, den in früheren Jahrhunderten ein ganzes Regiment im (iefecht beanspruchte, braucht heute eine einzige Schützengruppe. Daraus ergibt sich, daß im neuzeitlichen Kriege, obwohl in ihm Millionenmassen gegeneinander ringen, dem einzelnen ein viel größerer Spielraum zur r.ntfaltung pcrsüiiliclier Kaiiipfesci-gonschaften gegeben ist als in den Kriegen früherer Jahrhunderte. Noch zur Zeit Friedrichs des Großen und der Befreiungskriege gingen d'e einzelnen Infantericregiinenter in breiten und tiefen Kolonnen im strammen !'-xerzier-marsch vor, lediglich auf Knnvmando wurde gehalten, eine Salve abgegeben Weitere Schiftsveriuste der Sowjets Porlgotatiia Angiiffa dautschar Kampfflugieuga — Abtranspoit dar in Odatta aingatchlossanan Truppaii kaum noch möglich Berlin, 10. August In fortgesetzten Wellen griffen am 18. August deutsdie Kampfflugzeuge die im Hafen von Odessa von den Sowjets zusammengezogenen Schiffe an. Diese sowjetischen Handelsschiffe sollten zum Abtransport der von den Deutschen eingeschlossenen sowjetischen Truppen und ihres Kriegsmaterials über See dienen. Außer den bereits als schwer beschädigt gemeldeten Schiffen wurden noch drei Handelsschiffe von 15.000, 6000 und 1000 brt und ein Torpedoboot durch Bombentreffer in Brand gesetzt oder so schwer getroffen, daß sie nicht mehr auslaufen können. . , . , . , ^ Insgesamt beschädigten Kampf- und Sturzkampfflugzeuge der deutschen Luftwaffe am Montag im Hafen von Odessa einen schweren sowjetischen Kreuzer, iwei Torpedoboote und neun Truppentransporter mit zusammen etwa 45.000 brt. Durch diese Schiffsverluste, die die Sowjets bei den deutschen Bombenandriffen eriltten, ist der Abtransport der in Odessa eingeschlossenen bolschewistischen Truppenmassen kaum noch möglich. Dar Massanmord dar Kommissare ÜBER TAlJSF-NO^OEmUNE IM - OESCHtl- Die Wachsamkeit der deutschen Tnip- Berlin, 19. Augusl. Im mittleren Frontabschnitt erlitten die BülschewUten In heiligen Kämpfen der letzten Tage erhebliche Verluste an Truppen und Kriegsgeröt. Im Vorfeld einer deutschen Division wurden über tausend jefallen« Sowjets gezählt. Die bolschewistischen Einheiten standen sehr unter dem Zwang ihrer politischen Kommissare. Obgleich auf Befehl dieser Kommissare immer neue Truppen unter pen an der cstländlschen Küste des finnischen Meerhusens verhinderte gestern die Landiing eines sowjetischen StoO-trups. Die Bolschewlsten hatten unter der Führung eines polltischen Kommissars in Stärke von 23 Mann In ITooten versucht, an der Küste zu landen. Unter dem wirksamen Feuer der deutschen Soklaten wurde der sowjetische StoU- Bedrohung rUcksIchtlos in den Kampf trupp zum Teil zusammengeschossen, geworfen wurden, ergaben sich an meh- Die am Leben geblichenen Bolschewlsten reren Stollen weitere 600 Bolschewlsten. I w urden gefangengenommen. und weiter vurmarschiert. Jeder einzelne Mann war nichts als ein Glied in der Masse, durch eiserne Manneszucht an diese gebunden, fast ohne e.genes Wollen und Denken, jedenfalls aber ohne eigene Handlungslreiheit. Beinahe automatisch vollzogen sich die Kampfhandlungen auf Befehl. Besondere Kanipfleistungen ebenso wie fe'ges Versagen einzelner wa. ren bei dieser geschlossenen Kanipfesart nur selten möglich. Ganü besonders bei den Reiterattacken ging der Wille des Einzelkämpfers völlig unter in der Kampfcsmasse, liin Wollen, ein Fühlen, ein Ge_ danke beherrschte diu gesamte Reiter-masse, dem einzelnen blieb keine Möglichkeit, als mit der Ma;>se zu biegen oder zu sterben. Die enge I-ülilung iUit den Kan'eraden verlieh dabei jedem einzelnen Kämpfer ein Gelühi der Sicherheit und Zuversicht; wie ein elektrischer l'unke sprang der Massenwille, der alL ;',enie;ne Kampfesnnit auf ihn übor Wie anders in der neuzeitlichen Schlacht! Geschlossene jMassen gibt es in der vorderen Kampffront Uberhaupt nicht mehr, dns Schlachtfeld ist zur Domäne von Hin/.elkämpfen geworden, die freilich geleitet werden von dem Willen lies Feldhern und der Offiziere aller Pänce, aber das Gesetz dcs Kampfes und der l^ilichterfüllung in der eigenen Biust tragen müssen. Der einzelne Kampfflieger oder Fallschirnijäger, der Kampfwagenführer, der stürmeiule Infanterist, der im Hagel feindlicher Geschosse sich an den Feind heranarbeitet, der Geschützführer, den im Kampfgebraus kein Befehl seiner Vorgesetzten mehr erreicht, der Pionier, der Sturmgasseii in das feindliche Hindernis schneidet, der .Meldegänger, der durch feindliches Sperrfeuer hindurch eine cnt. scheidend wichtige Meldung oder einen Befehl überbringt — alle lüese Einzelkämpfer der iieutigen Fcidschlaclit haben selbständige I.^ntschlü>sc zu fassen, müssen taktische und technische Kenntnisse besitzen und tragen bei schwerster seelischer Erschütterung eine moralische Verantwortung für ihr eigcncns Handeln, wie sie der Kämpscr früherer Zeifcn nichl kannte, weder der Infanterist, der vom Rhytmus der im gleichen Schritt und Tritt marschierenden Kolonne mitgerissen wurde, noch der Kavallerist, der auf dem Rücken se'nos Pferdes in großem Peitcr-verbände im Kampfesrausch der Gefahf entgegen flog. Dieser veränderten Kampfesweisc entsprechend hat sich auch ilie Erziehung und .Ausbildung des neuzeitlichen Soldaten gegen früher grundsätzlich geändert. Solange in geschlossenen Formationen auf Kommando gekämpft wurde, kam os darauf an, diejen'gen Kanipfesfornien und Handgriffe, die auf dorn Schlachtfelde "ebraucht wurden, in Inmdertficher Wiederholung so einzuexerzieren, daß sie nnch im feindlichen Feuer gevNohnheitS-mäßlg ausgeführt \Mjrden. Heute ist neben die exerziermäßige Ausbildung, die Immer die Grund'age jeder militMrischen Disziplin bleiben muß. die Erzirlumg zur liöchRtm(i4;lichen Solbständi^ikeit des Seife 2 »Marburger Zeitung« 20. August 1011 ^ Kuinnp'^r 2Q4 Denkens und Handelns^ zur Geistesgegenwart und Entschlußkraft getreten, damit jeder Soldat befähigt wird, im Getümmel der Schlacht nötigenfalls auch ohne Befehl auf eigene Verantwortung zu handeln. F-r soll zum Einzelkämpfer erzogen werden und doch sich immer bewußt bleiben, daß er nur ein Glied des Ganzen ist und auch seine selbständigen Kampfeshandlungen sich in den Rahmen des Massenkampfcs einzufügen haben. Diese Erziehung zum selbständigen Denken und Handeln, zur »Initiative des UnteiTiihrers«, aber auch jedes einzelnen A\anncs, bei gleichzeitiger schärfster Massendisziplin war im deutschen Heere schon lange vor dem Weltkriege die Grundlage jeder militärischen Ausbildung. In dieser einzigartigen Vereinigung von individueller Freiheit und unbedingter Unterordnung unter den Willen des Vorgesetzten liegt die Überlegenheit des deutschen Soldaten über alle seine Gegner, besonders in dem allein entscheidenden Angriff, begründet. Dem deutschen Soldaten ist aber das Einzelkämpfertum und damit der echte Angriffsgeist nicht nur anerzogen, sondern auch angeboren, während beispielsweise der Franzose im allgemeinen kein Einzelkämpfer, sondern gewohnt ist, in möglichst dichter Fühlung mit seinen Kameraden, auch im Angriff, zu kämpfen. In kurzen schnellen Angriffs-st()ssen, nicht wie der deutsche Soldat im zähen, unaufhaltsamen, auf sich selbst gestellten Vorwärtsdringen, sucht er den Sieg zu erringen, weshalb auch seine Angriffe meist nach kurzem »Elan« stccken blieben. Im Weltkriege zog der französische Oberbefehlshaber Joffre schon bald nach -Kriegsbeginn aus dieser französischen Charaktereigenschaft die Folgerung: »Der französische Soldat eignet sich nicht für den Angriff im freien Felde«, und befahl die Beschränkung auf die Verteidigung, Noch weniger liegt dem russischen Vnlkscharakter und der erstaunlichen Unbildung der russischen iWassen die [Bewährung als Einzelkämpfer im Angriff. In dichten Massen werden darum je auch im heutigen Kriege genau wie im Weltkriege die Sowjet-Truppen zum Angriff vorwärts getrieben, während sie in der Verteidigung, die ein weit geringeres Maß von Handlungsfreiheit und taktischen Verständnis von dem einzelnen Manne verlangt, sich vielfach als zähe Kämpfer erweisen. Tapfere Männer gibt es überall, aber eine solche Fülle von Heldentaten einzelner Kämpfer, wie sie der deutsche Wehr-mnchtbericht iiumer und immer wieder meldet, sind nur aus der nordisch-germanischen Kampfessecle und der deutschen, soldatischen Überlieferung und Erziehung heraus zu begreifen. Der deutsche Held ist der geborene Einzelkämpfer, gewaltig sind seine Taten, aus ihrer Größe schöpft die Masse nicht nur der Frontkämpfer, sondern des ganzen deutschen Volkes d'j seelische KrafI zum Kampf und die Gewißheit des Sieges. USA-Komninnisten und die anglo-amerihanifche Stalin-Bpneisterung N e w y o r k, 19. August. »New York Journal American« schreibt, Roosevolts Programm, Stalin zu helfen, werde von den Kommunisten in den Vereinigten Staaten dazu benutzt, um unter flen 'USA-Truppen neue Anhänger zu werben und die Armee mit kommunislj-scher Agitation zu überschwemmen. Die kommunistische Partei habe ihre Mitglieder in einem offiziellen Schreiben aufgefordert, unter den Soldatea zu werben und die Propaganda in den Militärlagern zu verbreiten. Das gleiche Schreiben lobt die sogenannte Hrowder-Brigade. (Brow-der, der zurzeit in einem US.\-Gcfängiris silzt, ist Vorsitzenider der kO'Uimunisti-schon Partei in den US.\), die angeblich über eine Milium der vom Dekan von Canterbury verfaßten Broschüre^ »Die A^acht der Sowjets« vertrieben hat. Sectel Service in Agynten erneol am Werk? Ehemaliger ägyptischer Generalstabsche! mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus eingeliefert I s t a n bu 1, 19. August. Wie au'S Kairo gemeldet wird, wurde .or einigen Tagen der frühere ägyptische Gcneralstabschef Masri Pascha, der bekanntlich Anfang Juni von den Engländern verhaftet worden war, wegen starker, mi^ heftigen Schmerzen verbunidener Übelkeitserscheinungen nach einer von der Verwaltung des FreuKlengefängnisses in Kairo verabreichten Mahlzeit in das Ml-liiärkran'kenhaus eingel'cfert. Durch einen dreitägigen Hungerstreik, so erfährt man weiter, habe der Gefangene durchgesetzt, daß nummehr im Krankenhaus zunächst säpiTche Speisen von einem Wärter gekostet werden, bevor er sie selbst berührt. Wie steht es um Tobruk? Die b«lageite Festung in Nachschubtchwierigiceiten — Zerstöier ait Transpptter' #ingas«>xt Die Zeit wieder gegen England Von Kriessberichter Billbardt v>'.v '.*■ :-K. PK. Der Bericht des OKW meldete dieser Tage, daß vor Tobruk zwei englische Zerstörer durch unsere Stukas schwer beschädigt wurden. Mit diesen Zerstörern hat es eine besondere Bewandtnis. Ihre Fahrt zeigt, welche Mitte] England heute aufbieten niuß, um der enffumschlossenen Festung Tobruk wenigstens die lebenswichtigsten Dince zuzuführen. Munition, Verpflegung und Wasser Längst ist es nicht mehr möglich, größere oder mittlere Schiffe nach Tobruk hineinzubringen. Auch der Einsatz kleiner und selbst kleinster Frachter ist nur den, und die Entscheidung über das I seltener beobachtet. Bi,s es unserer-Auf-Schicksal der afrikanischen Feste wirdjklärung auffiel, daß zWei Zerstöret häu-nicht zuletzt auf den weiten Wasserflä-, fiß in der Nähe , von Tobruk bald mit chen.vor ihrem Hafen und ihrem LufK räum über der See ausgefochten. Versorgung nur nocli während der Nacht Daß der beständige Einsatz unserer Luftwaffe eine vollständige Abries:eluniJ bisher noch nicht erreichen konnte, ist kein Beweis gegen ihre Leistungen. Der Verkehr englischer Frachter nach Tobruk ist immer seltener geworden. In den westlichem, bald mit östlichem Kurs beobachtet werden konnten. Und zwar jedesmal so, daß sie. mrj, günstigen. Zeit, also mit beginnender Nacht, in Tobruk einlaufen bzw., bei Tagesanbruch schon wieder im engiischeni Jägerbcreich fahren konnten. Selir .b.ald'Stan4 es nun fest, daß die Briteii nach so bitteren Verlusten und erfolglosen Versuchen, mit Frachtern nach Tobruk zu gelangen. langen Nächten vermögen es vielleicht Zerstörer als .Transporter emsetzten.-.. kleinere Schiffe, die rasch entladen wer- KostspleHger Schttfselnsatz''■ den können, sich dort in den Hafen ein- unter größten Risiken möglich. Die Vtr- zuschleichen und noch vor Tagesanbruch sorgun^sla^e der VerteidiKer von Tobruk ist aber heute schon schwierig, wenn nicht kritisch; Munition, VerpfleRunK und Wasser müssen ständig zugeführt wer wieder zu verschwinden: Kriegsschiffe. di« sorgsam gehütete, s.parsam eingesetzte Grundlage englischer ^Macht und Kriegführung im Mittelmeer, wurden nur Zerstörer, schij^He ^gegen Luft'Ungriffe, widorstoMsfahiger und besser bewaffnet älü' etiglische Frachter, haben aber nur beschränkten Laderaum, Tobrulc im Bombeniiagel BETRÄCHTLICHE BRITISCHE VERLUSTE R 0 ni, 19. August Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In den frühen Morgenstunden des gestrigen Tages warfen feindliche Flugzeuge in der Nähe von Catania einige Bomben. Es gab weder Opfer noch Schäden. Die Verluste unter der Bevölkerung Catanias bei den Luftangriffen vom 15. und 16. August belaufen sich auf insgesamt 25 Tote und 37 Verletzte. In Nordafrika wurden an der Front von Tobruk durch Artilleriefeuer unterstützte Angriffe der britischen Infanterie abgewiesen. Der Feind hatte beträchtliche Verluste, auf unserer Seite einige Verwundete. Deutsche und italienische Sturzkampf-verbände, die von italienischen Jägern ^-gleitet waren, griffen mit bestem Ergebnis und trotz heftigen feindlichen Abwehrfeu- ers Munitions- und Materiallager, Hafenanlagen und Barackenlager von Tobruk an. Ein feindliches Schiff wurde schwer beschädigt. Alle unsere Flugzeuge kehr<-ten, obwohl sie zum £[roßen Teil getroffen waren und einige Verwundete an Bord hatten, an ihre Stützpunkte zurück. Andere italienische Kampfflugzeuge richteten ihr Feuer auf britische Kraftfahrzeuge in der Oase Giarabub. Englische Flugzeuge griffen Tripoli und Bengasi an. Drei feindliche Flugzeuge wurden von unserer Abwehr abgeschossen und stürzten in«? Meer. < In Ostafrika führte der Feind neue Ein-flüge auf Gondar und Uolchefit durch, wobei Lazarcttanlagen getroffen wurden. Auf den verschiedenen Abschnitten des Kampfgebietes von Gondar bekämpfen unsere tapferen Einheiten kühn und an-griffsfreudig die ständigen Versuche des Feindes, mit immer stärlteren Kräften anzugreifen. Kritik an Churciiill EINE NACHDENKLICHE ENGLISCHE STIMME ZUR KRIEGSLAGE S t 0 c k h 0 1 m, 19. August Die englische Monatschrift »The Nine-teenth Century And After« beschäftigt sich in einem sehr aufschlußreichen Artikel mit der Kriegslage. Das Blatt warnt sehr ernst vor jedem Optimismus. »Es genügt nicht, darüber nachzudenken«, heißt es in- dem Artikel, »wie dieser Krieg gewonnen werden soll. Es muß auch bedacht werden, wie er vielleicht verloren werden kann. Nicht jeder Krieg kann gewonnen, aber jeder kann sehr wohl verloren werden.« Das Blatt weist darauf hin, Regierung und Volk in England hätten bis zum Verlust von Kreta die Größe der deutschen Gefahr außerordentlich unterschätzt. »Nach dem Fall Kretas machte sich in England eine Niederschlagenheit bemerkbar, die nicht weniger groß war als die nach der französischen Katastrophe. Seit dieser Zeit ist es wohl jedermann klar,' daß unsere Regierung die Fähigkeit der: Bevölkerung, Niederlagen stoisch, ja ge-1 wissermaßen freudig hinzunehmen, nicht weiter mißbrauchen darf. Auch die letzte Parlamentsrede Chu([chills konnte der Bevölkerung nicht den immer stärker werdenden Glauben nehmen, daß der Krieg nicht so geführt wird, wie es sein sollte.« »The Nineteenth Century« wirft schließlich Churchill persönlich vor, er besitze kein allgemeines strategisches Auffassungsvermögen, keine große Doktrin, die er gegen den Führer und seine Heerführer ausspielen könnte, die das Erbe von Schlieffen, Moltke und Ludendorff mit charakteristischem Sinn für die Wirklichkeit und durch Gründlichkeit und Geistesstärke vertieft und vergrößert hätten. Für Europas Freilieit DR. LEV VOR DEN SPANISCHEN FREIWILLIGEN Berlin, 19. Aujcust. Reichsorsanisationsleiter Dr. Ley besuchte am Montag die Freiwilligen Spaniens im Kampfe geRen den Bolschewismus. Generalleutnant MunO'z (irandc, der Führer der blauen Division, be,ijrüßte Dr. Ley in Anwesenheit des Lagerkommandanten, Generalleutnant Hebcrlein, sowie die deutschen und spanischen Gäste, unter ihnen Gauleiter Wächtler, liotscliafter Hcberlein. den ersten Sekretär der spanischen Botschaft Garcer unJ Vertreter der Falanv:e. Nach Abschrelten der Front hieR Dr. Ley in seiner Ansprache die Truppe willkommen als Kampfgenossen In dem Freiheitskampf der jungen Nationen. Mit der Teilnahme an dem gemeinsamen Kampf gegen Bolschewismus und .luden-tum besiedle die span'scho Division aufs neue die historische Freundschaft zwischen Spanien und Deutschland und ver-helBe soldatische Kampfgemeinschaft. Wertvoller aher noch als die materielle Hilfe sei d e ideelle als Symbol des Erwachens Europas und als Beweis, daß sich die Völker auf sich selbst besinnen und im Kampfe gegen den gemeinsamen Feind Bolschewismus und Judentum zusammenstehen. Zwei Welten kämpfen heute gegeneinander: die aufbauende, schöpferische Welt der jungen Nationen gegen die zerstörende, kulturvernichtende des internationalen Juden. »Sie kennen aus ihrem Lande diesen Kampf, sie kenne diese Welt der Vernichtung alles dessen, was uns heilig und wert ist,' und kommen deshalb, uns zu helfen. Darin liegt bei allem ScfireckÜchen, das dieser Krieg mit sich bringt, etwas Herrliches und Erhabenes, nämlich die Solidarität der gemeinsamen Ideale und die Erkenntnis Europas über sein gemeinsames Schicksal.« Anschließend wurden Dr. Ley die führenden Persönliclikeiten der Falange vorgestellt, die als Soldaten in den Reihen der Blauen Division kämpfen werden. Diesen Kampf ersehnen sich alle, wie Generalleutnant Munoz Grande in seinen von Freundschaft und Kampfbereitschaft getragenen Dankesworten zum Ausdruck brachte. Kartet Archiv Welchen Wert jedoch Zerstörer für den See- und Handelskrieg haben, kann man an den riesigen Kaufi>reiseh, die England für 50 alte USA-Zerstörer bezahlte, ermessen. Der Einsatz der Ttansportzer-störer zeigt, wie es um die Versorgung um Tobruk und um die Wirkung unserer Luftangriffe steht. Zu dieserh kostspieligen Schiffse-insatz kommt noch der verhältnismäßig, ja soffar außerRCwöhnlich große Einsatz englisclief Jäger verschiedener Typen zum Schutz dieser Transportzerstörer gegen die -Stutka- und Ju-88-Verbände in Afrika. Das bedeuttt einen Verschleiß, ja.eine Verschwendung an Material und Menschen, zumal unsere Jäger einen hohen »Einfuhrzoll« vOn diesen englischen SchutzflüRzeuKen fcr-heben.. Im ganzen.aisOkej[n sqhr b^^trächt-liche' v'. Was isi Tobruk den QFUeii hevte nock wert? : Aber mit welchem Nutzen, zu welchem Zweck? Was ist Tobruk den Briten heute noch wert; was bedeutet es heute für uns? Die Belagerung Tobruks und die beständigen Angriffe unserer Luftwaffe auf die Festung und auf Schiffe in und bei Tobruk zwingen die Briten zu einem Kräfteaufwand, der in keinem Verhältnis mehr zirsdem absoluten Nutzen, der noch erreichbar ist« steht. Denn, ob Tö-bruk früher Oder- später fällt, ist für unsere afrikanische Kriegführung nicht mehr von entscheidender Bedeutung. Tobruk hat seinen Wert als eine Stadt der Festung an der großen Straße, um die es im Kampf an tler nordafrikanischen Küste immer geht, "verbren. Was bedeutet es uns?^[ Längst ist vor» in und hinteET Tobruk, soweit der englische Bereich sich beiderseits der Straße erstreckt, die Via Bal'bo auf langer Strecke gründlich zerstört. Die Kännpfe um Capuzzo bei Sol-lum und noch weiter- östlich im ägyptischen Gebiet haben längst erwiesen, d^ß das deutsche Afrikakorps auch die ungeheuerlichen Strapazen und Gelände-schwieriffkeiten der Stein- und Sturmwüste rings um Tobruk zu überwinden verstanden, daß wir Tobruk nicht brauchen. um bis nach Ägypten vorzustoßen, daß Tobruk uns nicht hindern kann, genügende Kräfte, Menschen und Material, an die ägyptische Front zu bringen, um nicht nur Wavells verzweifelte Offensiven vor der großen Sommerpause (man erinnere sich der drei Tagesnäohte von Sollum) aufzufanjien, sondern im Gegenstoß vorzudringen. Die Ldstungen unserer Truppen Tobruk ist für uns billiger geworden. Gewiß ist die Bindung starker deutscher und italienischer Kräfte um Tobnik nicht ohne Bedeutung. Doch was bei den harten Kämpfen um Tobruk, vor alleni bei den erbitterten Ausfällen der Briten in den letzten Tagen von unseren Afrika-kämipfern geleistet wurde^-und geleistet wird, ist wert, in die Geschichte einzugehen. Es ist auch nicht belanglos, daß uns ToJjruk auf dem Wege zur ägypti- 204 »Marihur^er ZpiYtjnpf^ Aii(!;ii«;t 1?^41 Seite 3 sehen Grenze als Klotz am Weje — nicht so sehr em Klotz im Wöge — liegt, aber inupleich mehr als uns die Belageruns yon T<)J>ruk kostet dem Gegner die Ver-teidiffURK dieser Festun«, sei es in To-bruk selbst, sei es bei der Versorgung seiner Verteidiger. Enftends Irrtum Die Rechnung «m Tobnik geht für England nicht auf. Wir zahhen nicht den hohen Preis, den man uns abnehmen wolite, und wir verzichten heute erst recht auf einen schnellen Erfolg, dessen Gewinn uns zu teuer würde. Und so muß England Tobruk halten, halten für einen Preis, der auf die Dauer Tofljruk auch für England nicht wert ist. Ja, einen Preis, den es schon heute nicht mehr wert ist. Auch hier ist England Opfer seines Irrtums, daß ihm die Zeit Verbündeter sei. Die Zeit und die kommenden Ereignisse werden es beweisen. 41 SnrlanHiNie M BoiN zmlirt B e r I i n, 19. August. . Am Abend des 18. August griffen deutsche Kampfflugzeuge einen' Flugplatz der Sowjets am Ostufer des Dnjepr in der Stidukratne mit gutem Erfolg an. Durch Bomtientreffer wurden 40 am Boden stehende Flugzeuge zerstört. > ' M( «WürBImbi ienm FlHmwMiMrdirIrlfcn ■ Aueh sie sind nicht unbesiegbar Berlin, 19. Augusi. Der Einsatz antgoblich neuer Flugzeug-inuster anläßlich der sogenannten Non-stop-Offensivc wurde von den Briten mit zahlreichen Vorschußlorbeeren bedacht. Nun haben deutisclie Jäger und Flak bei ihren Abschüssen keinen. Unterschied zwischen Spitfire und viermotorigen Bombern gemacht. Britische Flugzeuge aller Muster haben im Kanal oder auf dem Küsten streifen bereits ein rasches Ende gefun^' den. Und so mancher Pilot mußte von dcf deutschen Uiftatewehr die Belehrung entgegennehmen, daß auch die vielgerühm ten Flugzeujgmiuster der Briten nicht unbesiegbar sinergeben, lipM Od Wtadlvutok Tokioter Zeitungen äber die Einkreisungs-tiemühungen Cmtrchills und Roosevelts Tokio, 19. August. Fast a'lle Zeitungen der japanischen Hauptstadt kommentieren in Leitartikeln' die immer stärker propagierte Zusammen-' aft>eit zwischen den USA, Eingland unringen. Man muß auf das schlhnmste vorbereitet se*n, wenn die USA Kriegsmaterialien nach Wladiwostok senden, wo sie gegen Japan eingesetzt werden können. Die Verschiffung nordamerikanischer Kriegsmateriaren durch Japan Hintertüre nach einem sibirischen Hafen könne Japan nicht gleich-gülttg lassen. »Hotschi Schimbun« stellt fest, daß | Japan immer darauf vorbereitet sei, solchen Maßnahmen zu begegnen, da es ge- | nau wisse, wer Japans Freunde und wer seine Feinde seien. »Tokio Nitsclii Nitschi« ' betont, wenn Großbritannien oder die' USA entschlossen seien, Japan bei jed^ Gt'legervheit Schw'erigkeitcn zu machcn ! so könne Japan dadurch gezwungen wer-1 de.i, diese Hindernisse mit Gewalt zu übcrstcigeii. j firossleier ia BroohiyBer Hafen N 0 w y 0 r k, 19. August. Die Ncwyorker Blätter berichten in großer Aufmachung über ein Großfciier im Brooklyncr Hafen, das den gesariiten Pier verniclitcte. Der dort liegende ÜS.\-Frachter »Paniigo« stand noch nach Stu.i-den in hellen Flammen. Der Schaden auf dem Schiff, das vorwiegend Kriegsplate-rial geladen hatte, wird auf rurKi ein»' Million Dollar geschätzt. Nach den bisherigen polizeilichen Er-nritthMTgcn ist das Feuer v/ahrscheinl't Ii durch leichtsinniges Rruchen entstanden. Bisher wuixlen fünf Leichcn geborgen. 15 weitere Personen werden vermißt uni^ dürften gleichfalls in den Flamnu^n umgekommen sei.!. Den Kr.imkenhäusern mußten 6Ö Verletzte zugeführt,werden. j Kommunlstenprozess in Schweden Ein« V«rbr«chttrorganitallon Übor ganz Skandinavien — Anschläge gegen deutsche Schiffe Stalin als Anstifter Stockholm, 18. August. In d«r nordschwedischen Stadt Kiruna begann heute unter Ausschluß der Öffentlichkeit die Gerichtsverhandlung gegen sechs Kommunisten. Die Anklage wirft den Teilnehmern weitverzweigte und auf mehrere Jahre verteilte Sabo-tagehandlungen vor, die sich gegen für die autoritären Staaten bestimmte Seetransporte richteten. Die Entdeckung dieser außerordcntlijii weitver/weigten Verschwörung kam dadurch zustande, daß am 4. Februar \0,V) ein Mann sich der Polizei in Lulca stellte und gestand, daß er seit dem Jahre lOJfi an Dynamit-Attentaten beteiligt war. I:iii ihm erteilter Auftrag sei die Sprenguiiir einer finnischen Brücke gewesen. Das Ergebnis der polizeilichen Voruntersuchung umfaßt einen Bericht von vierhundert Seiten. I3anach umfaßt die kommunistische Sabotage-OrKanisation alle skandinavischeil Staateh. Sie stand unter der obersten Leitung des ehemaligen kommunistischen deutschen Reichs, tiigsmitgliedes Ernst Wöllweber. dessen Deckname »Anton« war. Wöllweber wir im Jahre 1933 auf Befehl der Koniinter.i nach Dänemark und Norwegen gefahren. Nach der Besetzung Norwegens floh er nach Schweden, \vo er nach ku--zer Zeit verhaftet wurde. Der Angeklagte Nyberg hatte u. a, wiederholt den Diebstahl von Dynaniil aus einer bekannten Bergwerksgcsell-schaft in Kiruna^ organisiert und Jen Sprengstoff auf Skiern an die norsvi.'/i sehe Grenze gebracht. Dort wurde ein Zelt aufgeschlagen und der Sprengstoff im Schnee vergraben, bis der Vertrauensmann aus Norwegen ihn abholte. Auf den verschiedenen Reisen Nybergs hatte Wollweber ihm eine Reihe technischer Vorschläge unterbreitet, zum Teil die Konstruktion von mit Zeitzündung versehenem Sprengstoffmaterial, das auf magnetischem Wege an deutsche Schiffe, die vor allem in norwegischen Häfen und im Hafen von Lulea lagen, angebracht werden sollte. Eine Reihe von Attentaten wurde auch durchgelührt. Für die Zeitzündung hatte man ein chemisches Verfahren gewählt, das u. a. auch Explosionen nach einer Woche ermöglichen sollte. Aus dem PoHzcibericlil geht auclt klar die Verantwortlichkeit des schwedischen Koiimiunistenführcrs und Reiclistagsab-geordnefen Linderoth hervor, der sich durch Flucht der Verantwortung etitzo-gen hat. Der Angeklagte Nyberg hatte erklärt, daß er von dem Norweger Martin Rasmussen-Hielnien (Deckname Nielsen) zum Beitritt zu der Organisation bewogen worden war. Als Ziel der internationalen Verschwörung hatte Rasmussen-Hielmen es be-zeiclmet, den Natlonalso/.iaiismus zu sabotieren und Brand- und Sprengbomben auf deutsche Schiffe in verschiedenen-vor allem norwegischen Häfen zu brin-Ken. Einer der AiigcklaRten liatlc m dem Mechaniker, der die Zcitzüiiderexpcn mentc ausführte, «:cäiiHcrt: »Wenn Stalin das hier sehen würde, würde er sagen „Das habt ihr gut gemacht, Jimgens!"« Er hatte hinzugefügt, daU Stalin hinter ihrer Tätigkeit stehe. Unaeheures Aufsehen in Stockhofm Stockholm, 19. Aujiust. Die Veröffentlichung der Berichte der schwedischen Polizei über die internationale geleitete Sabotagetätigkeit von Angehörigen der schwedischen kommunistischen Partei hat in der liicsi'^cn Öffentlichkeit ungeheures Aufsehen erregt. »Aftonbladet« liebt vor. allen Din-^en die Beteiligung des Leiters der kommunistischen Partei Schwedens an der S.j-'botageangelegenheit hervor. Der Name Linderoth wurde bekanntlich bereits in dem Bericht des Reichsfiihrers jj iin.l Chefs der deutschen I^olizei über die internationale Sabotagetätigkeit der kom- munisti.schcn Parteil genannt. Linderoth selbst ist bereits seit eiiiieen Wochcn aus Stockholm verschwunden. Nach Angabe eines konservativen StockholmcT Abendblattes soll er sich auf rfer Stockholmer Sowiet-Gesandt-schaft befinden. Diese Meldung ist allerdings von der hiesigen Sowjetgesandtschaft dementiert worden. Trotzdem gehen in Stockholmer interessierten Kreisen weiterhin Gerüchte um, dali die hiesige Sowjetbotschaft genau weiH, wo sieh Linderoth befindet. Die Frau des scliwedisclien Kommi:-nistcH Linderotli erklärte der Polizei, daß ihr Mann an einem auch ihr unbe- kannten Ort seinen Sommerurlaub ver-brinse, »um sich.von den AnstrenKun)j;en der letzten Zeit zu. erholen-. Seit kurzem ist übri;ccns nach Meldungen schwedischer Blätter auch l'rau Linderoth nicht mehr in ihrer Stockholmer Wohnung antrcfibar. »Nya Dagligt Allehanda« unterstreicht in der Überschrift zu der Neröifentli-chung der Pnlizeiberiehle die Aussage eines Angeklagten, daß Stalin sich über die Aktivität seiner Leute in Schweden freuen werde und betont weiter, dafl die Tätigkeit der Sabotage-Liga, die jetzt völlig enthüllt worden sei, seit 19,30 v(»r sich gegangen ist. In weiten Krei.^en des sdiwedischeit Bürgertums hatte man sich trotz prinzipiell antikomnuuiisii.scher liinstellun'^ daran gewöhnt, die Kommunisten als pcn'<<)\vcni;; gelin^^en. wie es ihnen sjelim.nen ist. die \erbiiuhmi^ der konimiinistisclien Sanr*-tcMjrc in Schweden mit der NN'ollwcber-Clique in Kopciiliagcn abzuleugnen. Ganz Schweden steht heute zutiefst unter dem Findruck der Ansciiläsc. die von scliwedisclien Koiiimiinistcn im Auftracrc .Moskaus ,;^cplant waren. „In erster Linie Kontrolle des deutschen Rüstungspotentials" »TIMES« GIBT DIE AUSLEGUNG ZU DEN DEMOKRATISCHEN PHRASEN DER ATLANTIK-ERKLÄRUNG — WIRTSCHAFTLICHE KNEBELUNG UND VERSKLAVUNG DES DEUTSCHEN VOLKES DURCH JUDEN UND PLUTOHRATEN Berlin, 19. August. Wir Deutschen haben, durch die Erfahrungen von Versailles hanilgreiflich belehrt, auf den ersten Blick erkannt, was sich hinter dön widerlichen Phrasen des Rooscvelt-Churchill-Bluffs versteckte. Zur .Aufklärung auch der letzten Harmlosen in der Welt' trägt ein Artikel der Londoner »Times« wesentlich bei, die >n schöner Offenheit darlegt, daß es den jü-disch-plutokratischen Weltbeglückern nicht allein um die Wchrlosinachung Deutschlands, sondern auch um dessen wirtschaftliche Versklavung zu tun ist. in einem Leitartikel schreibt die »Times« am A\(mtag; »Unter den gegenwärtigen Verhältnissen hat eine Abrüstung in dem Sinne, wie sie 1919 verstanden wurde, -wahrscheinlich wenig Wert. Die damalige Vern'ch-tung großer Mengen veralteten deutschen Kriegsmaterial wird von vielen Beobachtern eher als förderlich für den späteren Wiederaufbau der deutschen Kriegsmaschine nach modernster Art angesehen. Bei der Abrüstung dreht es sich nicht in erster Linie um die Vernichtung oder Be-schla<;nahme der Waffen, so notwendlf* dies bis zu gewissem Grade auch sein mag, sondern um die Kontrol'e iU>er das sogenannte »Kriccspotenti«^!«. d. h. iibcr die Schwerindustrie und die wichtigen Rohstoffe. Die Abrüstung wird so zu einem eher wirtschaftlichen als rein miH-mriPchen Problem, dessen l.rtsuno^ durdi eine Politik der Wirtr'^inftsnJRn'MUT angestrebt werden muß. Es hatte den An- schein, daß ein System der zentralisierten Kontrolle nicht nur über die Rüstungen, sondern auch über das Kriegspotential wenigstens in gewissen Gebieten der Welt unbedingt notwendig wird. Was Versailles dein deutsciien Volkj bescherte, soll also noch überboten werden, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Damals erlebten wir eine Überschwemmung aller deutschen Industrien mit interalliierten Schnül'felkoiiiniissionen, denen CS g«ir nicht darum zu tun war, etwa verstreckte deutsche Riislimgsmögliclikeilen ausfindig zu machen, sondern sie sozusagen in amtlielicr Figenschaft Industriespionage grtißien .Ausmaßes betrieben. Fngiische und Irrmzcisische Fachleute saßen in diesen Kommissionen, dip vor Ik'gienle brannten, der verhaßten deutschen Knnkuri'en/ ihre Geheimnisse zu entwinden. l\ein ileutsches Patent für militärische Fr-^eugnisse ließen sie unberührt, alle Konstruktionspläne wurden eingesehen, iede Formel der deutschen chemischen Industrie nnchgeprült. l^ieses System führte zur v(»lligen Ausplünderung dei deiilsehen wehrwirt<;chnfnichen Be triebe. Und iet/.t gibt sich ilie »Tinies-j: d'^r Illusion hin. d-ese A\eth(uie ins Oroßj übertragen /n k()nnen. Dis könnti' den Inden und TMntnkr.'^ten so passrn, die ilei't^che liuluslrie und unsere Rnh^^toff,' 7U kontrollieren. Wir wissen. wn> wir von einer >AVirfscli:i ftsnlanupi' lU-r Wallstreet und Citv 711 orw"""f'^n habe'^ unrl danken (I ~r -Tiir, s , il-iPi sio- uns rechtzeitig auf die 1-oiuloncr Pläne auf- nierksain macht, l'.s ist viM'ge>orgt. dai^ die Bäume der kühnsten plutokratischen lllusionspolitiktr nicht in den Hiimnei wachsen. Hier übt die deutsche W'ehr-rnaclit »ein System lier zentralisierten Kontrolle«: aus, um hei ilen Worten der Times« zu bleiben. Goldg äber in der Londoner Cilv Sie durchwühlen den Schutt der bombardierten Juweliergeschäfte G e n f, 19. .\i:gust. r)er Loiuloner »Daily F.xpreß vcr-öl'fcntiiclit nierk\\ ürdige IMiotos von Gold-gräbern inmitten der Londoner City, die mit Kcs^cl u.id XN'assereiiiicr lIcii Schuti der bomhardicrien Gebäude nach Korn-chengold absuchcn. Das Hlatt bemerk; dazu, die rioldgräber betrieben ihr Ck'-schält haiiptsäclilii'h in der Nähe der St. Paulus-Kathedrale. \\t) Juuelierläden durch Hoinbenangrifle zcrstrirt wurden. Die meiL-.ten Juwelen seien natürlich mit tmgclieurer (ieunli in Pflaster hineingetrieben worden. I:s bculurftc erst nionatclanger .Arbeil, um diese mit w ehr\s ichtigen .Anlagen besäte Londoner SladtgegeiHl überhaupt soweit freizulegen, daß die lioidsucher ihr Werk beginnen konnten. .\uch das i;it eines jener I o-ndoner Zerstörungsgebiete, deren .Anblick Cluirchills Herz na.ch seiivr eigenen .Aussage mit Freude erl'ül". Misserioiq einer Erdölspende *ür England N e w y 0 r k, 10. .\ugust. Nach einer Meklung der .Associatea Press aus Austin im Staate Texas erlit eine groß angekündigte Spende einer Ta-gesfitrilerung I'^dTil .ins ilen (Mfeldern in 'IVv.is für 1-ngland einen kläglirhen .N^iß-i'rfolg. Statt der errechneten T."ig:'slei-'''tiing voll I,f»(X\niKi wurden im ganzen nur 11 Laß. also nicht einmal eir Prozent, i;estifict. Seite 4 »Marburger Zeitung« 20. August 1941 Nummer 204 Wladiwostok am lapanlschen Meer 450<) Kilometer Sowjetküste in Fernost Sal^, Jute und Petroleum, aber die Wcrt- Sn^rrk'eH^'^'^f n i""i gewaltigen Ziffern blieben stets auf einem niedrigen be-Miinr lir IwiiV) k'-i abschließt, Stand. Früher wurde der Hafen von Wla- sclTe La. dm ,ss! ^ r alle Jahre über fünf Mo- -Llie LandnuKs^L die bis zum Ostkap der nate zufriert, diirrh stari.« Ki«hrn-.h«r Ostkap der nate zufriert, durch starke Eisbrechcr ------1 und nur „er----.. .> ... durch die schmalc^Bcringstraße_von Ala- nutzten ihn nur in den s'"*ben Monaten, ben eine Expansionspolitik von riesigem Ausmaß getrieben, um ans Meer heranzu-Komnien. Petersburg wurde nur gegründet, um ein »Fenster zur Ostsee« zu schaffen, der Vorstoß zum Schwarzen Meer galt der Schafliiiig einer Verbindung durch die I^ardanellen und den Bosporus 7Um Mittclmecr, der Ausbau von Mur-innnsk sollte den Weg zum Nordatlantik (Ufnon und die Eroberung der asiatischen Fernnstgebiete diente dem Anschluß an den Stillen Ozean, Die großen Schienenstränge, die von Moskau in alle Himmelsrichtungen gehen, schufen den Anschluß des riesigen Binnenlandes an die weit entfernten Meereshäfen. Als die Moskauer Zaren vor etwa achtzig Jahren die Stadt Wladiwostok gründeten, geschah das unter einem agressiven Motto, das sich gegen Japan richtete. Der Name allein war schon ein Programm, denn Wladiwostok heißt auf Dcutsch: »Beherrsche den Osten!« Der Hanfielshafen wurde schnell vergrößert, die Stndt wuchs in die Breite, und dann begann im Jahre 1R85 der Ausbau zur starken Festung und zum Kriegshafen. Die ohnehin schon hnrten OegensStze ■/wischen Mr)skau und Tokio spitzten sich immer mehr zu. und die gewaltsame Lö-•=unK der Konflikte vollzog sich in ('or Seeschlacht von Tsuschima, die am Anfang dicsci lahrhunderts m't der Vernichtung der Zarenflotte endete und Japan endgültig in die Reihe der Weltgroß-nulrhte einreihte. Hie Pläne Poosevelts, nicht mir in den Häfen von Kamtschatka, sonriern auch in Vi'ladiu ostok Stützpunkte einzurichten, werden in Japan als unmißverständliche F>rolumt?en aufcrefaßt, und das umso-mehr, als dir-" amerikanischen Agenturen ganz iinverbltiiiit darauf hinweisen, wie »wundervoll« Wladivvostok als An-spriipghafen für eine Luftflotte zur Bom-bnrdierung ian;inischer Städte ßeeipnet sei. Pas vor Wladiwostok selaf^Tte Japanische Meer ist. wie schon der Namo sagt, ein japanisches Binnenmeer, und der Weg ans dem Stillen Ozean nach WI;idiwostok führt durch diese iapani-sclien Gewässer. Darüber hinaus aber gren/t Wladiwostok unmittelbar an die iananischen Schutz-Staaten Korea und Mandschukno, sodaß die Stützpunktnläno Rnosevelts einem F.inbruchsversuch in eine unbestrittene Interessenzone Japans cle'chkommcn. Vor dem Weltkriege wurden in Wladiwostok etwa 250.r)00 FJnwohner gezählt: heute ist die Bevölkerung unter die 200.0(0-rircnze abgesunken. Die Sowicts wußten mit ihrer fernöstlichen wichtigsten HandeNstadt nichts Rechtes anzufangen. Sie führten zwar Holz. Soiabohnen luid ()lkuchen aus den umliegenden Di- in denen ci eisfrei ist. Die Im modernen europäischen Stil gebaute Stadt ist cnt- stellen Koreaner und Chinesen das Gros der Bevölkerung; das ergibt sich ganz von selbst aus dem Umstand, daß Wladiwostok völlig im Bannkreis dieser Völkerschaften liegt; in diesem Sinne wirkt auch der Name Wladiwostok wie ein fremdes Aushängeschild am JapanL sehen Meer. Die Stadt selbst liegt in einer tief einschneidenden Bucht an der Südspitze der Halbinsel Murawiew-Amurski; sie führt genau so wie die Bucht von Istanbul den Namen »Goldenes Horn«, Vor Wladiwostok liegt die Insel Ruski, die zum Kriegshafen ausgebaut worden ist und die zur Dauerstation für einen set^zlich verwahrlost: außer den seit Jahr-1 Teil der sowietischen Fernost-Flotte be. zennten dort ansässigen Moskowitern | stimmt wurde. VOLK und KULTUR fiinMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii^^^^^^^ Die deutsche Sprache und das Ausland Schreibe knapp, klar und einfach! Wir lesen, daß in Griechenland die deutsche Sprache zum Pflichtfach für alle Mittelschulen erklärt worden ist. Auch das zeigt uns wieder, in welchem unaufhaltsamen Vormarsch sich unsere Muttersprache befindet. Wir dürfen uns darüber freuen, müssen uns aber zugleich klar sein, welche Verpflichtung uns mit dieser immer wachsenden Verbreitung unserer Sprache auferlegt wird. Um von uns aus dazu beizutragen, daß kein Ausländer von der Erlernung des Deutschen abgeschreckt werde, müssen wir uns bemühen, uns in Rede und Schrift möglichst einfach auszudrücken. Damit würden wir auch uns selbst mir etwas Gutes antun. Die Schlichtheit, iiinfachkeit und Klarheit der Sprache ist nichts anderes als ihre Wahrheit. Dannt soll nicht gesagt sein, daß ein Lügner im moralischen Sinne der sei, der sich umständlich ausdrückt: oft ist es nur Unfähigkeit, klar zu denken, und die mißverstandene Bemühung um Fülle und Reichtum, die uns ms Sprachgestrüp verführt. Einfach denken, schreiben heißt: klar denken, reden, schreiben. Wir selbst, die wir als Deutsche alle lesen und schreiben gelernt haben, finden uns ja schließlich auch dort zurecht, wo der Gedanke von sprachlichem Unkraut überwuchert ist. Anders liegen die Dinge für den Ausländer. Ihm sollen deutsche Gedanken so vorgeführt werden wie gepflegte Blumen auf sauberem Beel. Er muß erst die Einzelheiten auffassen, ehe ihm das Ganze einleuchtend wird. Hilflo.^ steht er vor dem ungeheuren, farbigen Teppich der deutschen Sprache und Literatur, bis er nicht vom kleinen Zeichen über das größere Bild zum Gesamtgefüge vordringt. Wir werden also dem Ausländer, der Deutsch lernen will, die kürzesten und durch ihre Knappheit klarsten Sätze sagen und schreiben. Und wenn wir das auch in der öffentlichkeit tun, im Rundfunk und in den Zeitungen, umso besser! Nietzsche lehrte, daß Fülle das letzte Rci. was unser Stil haben dürfe. Leider halten wir es meist umgekehrt und stopfen un strikten aus inid importierten dafür Tee, i sere Reden wie unsere Schrift, aus fal- scher Scham, arm zu erscheinen, mit abgedroschenen, oder aus Sorge, nicht für eigen zu gelten, mit selbsterfundenen. aber grotesken Phrasen voll. Es muß uns zur Regel werden, uns niemals barock, sondern immer möglichst klassisch auszudrücken. Barocke Sprache bedeutet eine solche Verbiegung und Verhängung der Gedanken, daß der Ausländer uns bestinunt nicht versteht. Die Sprache ist aber nicht da, daß wir un» darin einspinnen, sondern daß wir un» damit verständlich machen. Wenn wir aber dem Traum des Dichters unter Umständen sprachlichen Barockstil zugestehen möchten, so wissen wir doch, daß eines solchen Mannes Werk dann zu allpi-letzt von dem Ausländer aufgenommen werden kann. Man vergleiche nur Jea» Paul mit Goethe! Es schadet gewiß nichts, wenn wir i« dem Bestroben, uns um des werdende» Neuen Europa willen recht verständlich auszudrücken, auf allen überflüssigen Br-hang verzichten und mit dem Schmuck der Sprache zunächst einmal recht sparsam umgehen. Niemand braucht zu fürchten, daß sich mit der Klarheit nicht die notwendige Tiefe verbinden lasse. Ein aufgerührter seichter Tümpel scheint nur darum tief, weil er uns durch das getrübte Wasser nicht bis auf den Grund sehen läßt. Und umgekehrt sind wir nicht geneigt, etwas für flach zu halten, weil in seiner Klarheit einen Blick durch und duich gestattet. Rudolf Paulsen |- Der Dichter Rudolf Oreinz 75 Jahre alt. Einer der erfolgreichsten Dichter und Schriftsteller Tirols, Rudolf G r e i n z, ein gebürtiger Innsbrucker, begeht in diesen Tagen in seltener Frische seinen 75. Geburtstag. Greinz ist nicht nur ein bedeutender lirzähler, sondern auch einer der meistgelesenen Vertreter des volkstüumli-chen deutschen Romans. Seine Bücher sind in rund einelnviertel Millionen Bänden in Deutschland verbreitet. In seiner Jugend befaßte sich Greinz als Germanist mit literarhistorischen Studien, später wandte er sich der humoristischen Satyre zu und verfaßte als langjähriger Mitarbei- ter der »Jugend« in München unter dem Decknamen »Kassian Kluibenschädlc zahlreiche lustige Geschichten. Später wandte sich Greinz dem Roman zu und brachte es auf diesem Gebiet zu großen Erfolgen. Die Landschaft seiner Romane war das Tiroler Land, die yMenschen seiner Werke waren Tiroler. So schuf er die* sein schönen Bergland im großen deut* sehen Vaterland unzählige Freude. Der deutschen Volksbühne gab der greise Dichter neben mehreren urwüchsigen Lustspielen in seiner Tragödie »Die Thurnbacherin« auch ein dramatisch belebtes Werk. -f Goethe-Medaille für Professor Dr# Zilcher. Der Führer hat dem Direktor des Staatskonservatoriums der Musik in Würzburg, Geheimen Regierungsrat Professor Dr. Herman Zilcher, aus Anlaß der Vollendung seines 60. Lebensjahres in Würdigung seiner besonderen Verdienste um das deutsche Musikleben die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. h »Rumpelstilzchen« 70 Jahre alt. Am 16. August vollendete Adolf Stein sein 70. Lebensjahr. Als Soldat des Weltkrieges — er war einer der ältesten Beobachtungsflieger — und als Publizist, dessen Feder in der Systemzeit gefürchtet war, war er unter dem Pseudonym »Rumpeh stilzchen« bekannt. Seine »Berliner Briefe«, die sich gegen das Weimarer System ricliteten, sind historische Dokumente. + Mozart- und Qrllhnirzer-Ehnins In Weimar, Das Deutsche Nationaltiicater in Weimar eröffnet die Spielzeit 1941-42, nach einer Vorsaison vom 20. August bi.s 7. September, am 9. September mit einer Neueinstudieruiig der Tragüdic »Sapphoc aus Aailaß der 150. Wiederkehr von ürillparzcrs Geburtstag und in der Oper mit einer völlig neu ausgestatteten »Don-Juan «-Aufführung am 16. September aU Auftakt zum Mozartiahr. + Großer Erfolg; der Dresdner Kunstausstellung. Die Große Dresdner Kunstausstellung 1941 kann schon jetzt als ein außerordentlicher Erfolg bezeichnet worden. In den seit der Eröffnung vergangenen viereinhalb Wochen wurden über 12.00 Besucher gezählt. 51 Werke, im Gesamtwerte von über 50.000 Mark, wurden bisher verkauft. '-f Ein Stück alter handwerklicher Kunst. Die alte Rheinstaidt Andernach zeichnet sich durch "ein gut unterhaltenes Heimatmuseum aus, das jetzt von einem Andernacher Bürger ein wertvolles Dokument handwerklicher Kunst, eine alte Druckenpressc, die aus dem 18. Jahrhundert stammt, zum Geschvnk erhielt. Die Presse ist wieder gc^rauchs-fähig gemacht worden. Sie stellt insofern eine Seltenheit dar, als verhältnismäßig wenige der primitiven Handpressen bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben sind. 9Caus cm im Unterland ohne .»Marbiirg^r Zeitung" Die schwarzen Pferde Roman von Tarjel Vosaas (75. .Fortsetzung) Und da bist du, Lisle! Da kommt eines Morgens Vivs .Antwort mit der Post: »Ich habe ein kleines Kind bekommen, kann nicht fort auf eine weitere Reise.« Liste ließt es Ambros vor. Auf den Äckern von Nornes macht Henrik das Frühjahr. Er hat Augen, als ob er ein Wein getrunken hätte. Uni ihn herum dampft die Erde in der Mittagssonne, sein Pferd dampft von» Schweiß, wenn es sich eine wohlveriliente Rast vor dem Pflug gönnt, und Henrik selbst trocknet sich die Stirn, bis der Hemdärmel naß ist. Aber die Augen hat er voller Rausch. Nel)en ihm geht Kjell her und gibt dem j Pferd allerlei Kosenamen, wie Fohlchen und Tubbi _ es ist ja schließlich doch Kane von Förnes. Da bleibt Kjell jäh stehen, sieht starr geradeaus, stocksteif. :i>Was ist, Junge?« fragt Henrik jedesmal wieder. Da ist Kjell verschwunden, hat sich versteckt oder ist heim zu Frida gelaufen. Frida muß ihn dann wieder ins Gleichgewicht bringen. Über die Felder von Förnes gehen Sveinson und seine "Söhne. Mit einem oder iwei von den grrjßen Pferden. \iv hat .ctzt nur die halbe Arbeit im Vergleich zu iirüher. Er schafft es mit Leichtigkeit ne- ben der Fuhrwerkerei. Pferde hat er mehr, als er braucht. Er darf sie, so oft er will, an Henrik ausleihen, so daß er sie alle vier gut halten kann. Leiv braucht augenblicklich häufig genug den Sular; in Helleskar hat er hundert Dinge zu tun. Ambros weiß das alles. Und auf der Straße, die jetzt schön trocken ist, rollen die Wagen, kreuzen sich die Fuhrwerke: Flaas Bussi, Sankerib von Förnes. Es ist, als ob sie durchs Fenster auf Ambros zukämen: komm heraus, tu mit! Ach nein, er ist nicht mehr der Mann dazu. Aber da bist du, Lislc — Ambros erholt sich plötzlich. Es ist, wie wenn in ihm eine Quelle, darin das Wasser des Lebens sprudelte, verschüttet gewesen wäre und nun die Decke berste und der ganze Körper von Lebenssäften durchströmt würde, die Wunder wirkten. Er verlangt zu essen und richtet sich im Bett auf. Als eines Tages der Lärm dor Wagen stärker ist als sonst, steigt er aus ueni Bett und bekommt einen Wunscti erfüllt: die Pferde zu sehen. Da jagt eines wie ein Pfeil da draufk'ii dahin, er erkennt schon mit halbem Auge, daß es eines seiner eigenen ist, Sabb. »Sabb!« sagt er. Da ist Lisle bei ihm »Was ist denn mit dir?« »Der Sabb«, sagt er. Sic bringt ihn wieder zu Bett. »Ich werde wieder gesund! Glaubst du nicht?« Sic antwortet nicht, Da wird er fin'=:ter. vAch nein, du brauchst keine Angst /u haben.« »Ich will es nicht!« flüstert sie, »Das ist mein Ernst. Hörst du es?« Sein Auge weitet sich, er möchte e.s glauben. Er wagt nichts zu sagen, wagt keine Frage, sie tut ja alles nur aus Mitleid — und er ist so klein, ach, so kleinl Aber die Quelle fließt noch immer. Es geht ihm besser, er geht im Zimmer auf und ab, will es glauben und glaubt es wieder nicht. Halvor Flaa kommt angepoltert, köstlich nach Pferd duftend, und sagt: »Hol's der Teufel, du bist mir ein Kerl! — Hei hopp! schnalzt er und benimmt sich wie ein übermütiger Junge. Vom Fenster aus sieht man Förnes. Einen schöneren Hof 1iat es kaum je gegeben. Jetzt sind die Äcker da drüben fertig bestellt, schwarze, bare Erde, und doch so beruhigend: nur für eine kurze Zelt. Ambros läßt den Blick nicht von seinem Hof. Da unten macht sich Henrik zu schaffen. Er wird nie fertig. Nimmt den Pflug und bricht ein paar Furchen auf, um wieder mit der Erde zu tun zu haben. Es ist das erste Frühjahr. Ambros sieht ihm mit bitterem Lächeln zu. Und da ist der Fluß, er ist gelb vom Schneewasser, das vom Gebirge, herunterkommt, und hat noch immer seine Schaffenskraft; kann sich durchgraben und das Gelände ändern wie damals, als er eine Kehre ausschnitt, damit Höfe darauf entstehen konnten. Aber Ambros' Aufmerksamkeit gilt der Straße. Von seinem Fenster aus hat er einen weilen Blick — 7,u den Pferden. Dann sieht er da draußen einen kleinen Jungen sich tummeln, Kjell. FJn kleiner, dünner, aufrechter Zapfen. Kjell bleibt am Straßenrand stehen und wartet auf etwas: dort weit hinten kommt ein Pferd mit Wagen. Ambros empfindet es seltsam: dort steht Kjell und hier steht er, und beide erfüllt angenehme Erwartung: ein Pferd wird jetzt vorlielfahren. Jetzt ist der Wagen bei Kjell, und Kjell steht mit gestrecktem Hals, damit ihm ja nichts entgehe. Als das Pferd vor dem Fenster ist und Ambros an der Reihe wäre, sich dem Genuß hinzugeben, da vergißt er es über Kjell. Eine Hand auf seiner Schulter: Lisles. »Jetzt solltest du dich lieber wieder ausruhen.« Er gehorcht sofort. Es wird Sonntag, Sonntag nach der Besserungswoche. lün warmer, träger Tag ohne Wagenlärm. Ambros horcht hinaus wie in eine Wüste. Lisle hält die Hände im Schoß. Leiv und Kjell sind fort, beide bei Frida. Und da bist du, Lisle —. Und Viv hat ein kleines Kind bekommen und kann nicht kommen. Solche Gedanken hat Ambros von Zeit zu Zeit, während er hier liegt. Der* Sonntag ist lang. Ambros blickt auf diese Fensterscheibe, die klirrt, wenn schwere Wagen vorüberfahren. Heute ist Sic tot. Er setzt sich zum Fenster. Die Straße ist leer. Gegen Mittag fährt er zusammen: da kommt von Förnes her ein Pferd. Es ist Sankerib mit einem Wagen, j Ketil Sveinsüu fährt. Jetijt bind sie hier 1 unten. Nummer 204 >Martnirj?er Zelfuirg* 20. Äiigu«f 1941 Seite 5 AUS STADT UND LAND oiiiiiiiiiiiiiifiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiitiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuuiiiiiHiuiuiiiiiiuHiiiiiiiiiiiiiiiiuiniiiiiiiiitiuiiiiiiiHuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiu Aufgaben und Ziele des Arbeitspolitischen Amtes im Steirischen Heimatbund Zur freien Schicksals- und Brolgemeinscliaft in einer freien deutsciien Unterst eiermark Der Auftrag des Führers lautet, die Untersteiernrark deutsch zu machen. Die hiezu geschaffene Einrichtung ist der Steirische Hejmatibund. Die Durchführunig des erteilten Auftrage« ist nicht nur eine nationalpolitische Aufgabe, sondern auch eine soziale und wirtschaftliche. Die Lösunig der letzteren dient im Stel-rUchen Heimatbund das Arbeits^olitische Amt. Um den Erfolg auf breiter Front sicherzustellen, verteilt sich die Arbeit des Ailseit&politischen Amtes auf folgende Arbeitsgebiete: Soizialtpolitik und Recht, Arbeitseinsatiz, Wirtschaftspolitik, Technik, Die nationale Erziehun-g kam.! nur durch soziale und kulturelle Hebung 'erfolgen. Die Voraussetzungen hiefür sind wirt-scha-ftlicher Natur. Erfahrungsgemäß vcrbrirhgt der Mensch list den größteti Teil seines Lebens in der Arbeit. Es ist daher also nicht gleich^ltig, wie er in der Arbeit und durch die Arbeit beeinflußt wind. Das Aftieitspolitische Amt widmet aus dieser Eltkenntnis heraus der Soizlaltpolltrk tind dem die Sozialpoliti^c stutzenden Recht die größte AufmeHksaimikeit. Voim Betrieb aus muß allmählich die wirtschaftliche Gesunduttg und damit die Bildung der VoraussetTun-g für die natio-naileozialistiBohe Erzieh>uneinschaft Ist. Weiter muß es jedem in der Wirtschaftsführung Tätigen mit der Zeit klar werden, daß we-der die Wirtschaft noch das Kajpital Erscheinungsformen mit eigener Gesetzmäßiigikeit sind, sondern ausschließlich der Gemeinschaft dienen müssen. Zur Erreichung dies'es Zieles wird In jedem Betriet) mit fünf und mehr Gefolg-schaftsmitgllediem ein Vertreter des Ar-'beits(p0litischeti Amtes bestellt. Er hat den Bctrlöbsführer zu beraten. Beide haben in der Verwirklichung der Betricbsgemein-schaft ihre gemeinsame Aufgaibe zu sehen. Unter Beachtung der wirtschaits- u;id sozialipolitlschen Probleme beraten sie Maßnahmen, die der Verbesserung der Arbeitsleistung dienen. Das Ziel dieser gemeitTSamen Arbeit ist, aus dem ihnen anvertrauten Betrieb eine fruchtibare Zelle des deutschen Sozialismus und der deutschen Wirtschaft zu gestalten. In Fragen des Arbeitseinsatzes schalte sich das Arbeits-politlsche Amt ein, um die sozial- und wirtschaftsipolitischen Bereiche zu sichern und so gleichermaßen dazu beizutragen, daß der Auftrag, die Unter-Steiermark deutsch zu machcn, vom Betrieb her die Lösung zugeführt wird. Weitere Aufgabe des Art^eltselnsatzes wird es sein, dafür zu sorgen, daß mit der Z'eit jeder Tätige an seinen Arbeitsplatz komimt, d. h. daß die Betriebe daraufhin überprüft wenden, ob nicht wertvolle Fachkräfte an Plätzen bescliäftigt werden, die von Ungelernten oder Angelernten mit dem gleichen Erfoilg beset'zt werden ikönnen. In enger Zusammenairbeit mit dem Amt Volkbildiung übt das A rb ei tspo Ii tische Amt Einfluß darauf aus, daß durch sinnvoll« Planung der Berufserzichimg und Berufs-föndorung für die derzeitigen und neu hinzukommenden Aufgaben der Wirtschaft ge.iügend ausgebildete Kräfte zur Verfügung stehen. Die WirtschaftS; beeinflußt wird BäB^S Jkt niiniwiiiyrfili Aint Amerikanische Humoreske Von Erich Orisar Mister John Baker aus Milwaukee, der sich erst vor einiger Zeit in der fifth Avenue zu Newyork angekauft hat, hat sich geärgert. Sehr geärgert sogar. Woran man wieder einmal sehen mag, daß auch der Besitz von Geld uns vor den Wider, wärtigkeiten des Lebens nicht immer zu bewahren vermag. Und Mister Baker aus Milwaukee liat Geld. Viel Geld sogar. Er gehört zu den Glücklichen, die es in Gottes eigenem Land zu etwas gebracht haben. Und er Ist stolz darauf, daß er sein Glück nur sich selbst verdankt. Oder er war doch stolz darauf. Bis man ihm vor einiger Zeit einen Floh ins Ohr setzte. Irgend so ein vertrockneter Akteu- schnüffler erzählte ihm nämlich, er habf eine Ahnung, als müsse unter den Passagieren der »Mayflower«, von denen ab., zustammen der Stolz der alteingesessenen Familien Amerikas ist, auch ein Baker gewesen sein. Nun, wenn die »Mayflower« Platz gehabt hat für all die Vander-bilts und Morgans und Goulds, die ihren Stammbaum von ihren Passagieren ableiten, warum soll sie dann nicht auch Platz gehabt haben für einen einfachen Baker, dachte Mister Baker aus Milwaukee! Und er gab Master Blackpaper, dem Spezialisten für Stammbäume, den Auf-keine ^tamnUaiel aufzu^tsllen. Und er gab auch einen anständigen Vorschuß dazu. Denn Vorschuß muß sein. So eine lückenlose Ahnentafel ist nämlich in Amerika nicht leicht zu beschaffen, hat man doch auch ordnungsmäßige Eintragung in die Kirchenbücher nicht immer viel Wert gelegt. Und mancher ist da plötzlich als harmloser Smith aufgetaucht, der gestern noch ein von der Polizei verschiedener Länder sehr gesuchter Rosen, zweig war. Nun« Schwierigkeiten sind dazu da, um überwunden zu werden, und Mister Blackpaper, der Ahnenforscher war ganz der Mann, sie zu überwinden. Wenn er sich nur nicht so schrecklich viel Zeit lassen würde. Mister Baker hat ihm schon ein paarmal geschrieben, er möchte die Arbeiten an der Stammtafel endlich abschließen, aber außer einer Bitte um neuen Vorschuß hat er von Mister Blackpaper nichts gehört. Ahnentafeln aufstellen muß eine schwere Arbeit sein, aber immerhin, jetzt wollte Mister Baker endlich etwas für sein Geld sehen. Er ließ bei Mister Blackpaper anrufen, aber dieser Kerl schien nie zu Hause zu sein, oder er antwortete einfach nicht. Wütend diktierte nun Bakpr seiner Sekretärin ein Telegramm, In dem er Mister Blackpaper die Sperrung weltf rcr Vorschüsse ankündigte, wenn er nicht umgehend mitteilte, wie weit er mit sei nen Nachforschungen gekommen sei. Eine Stunde später kam bereits die Antwort. Blackpaper, endlich aus seiner Ruhe aufgeschreckt, telegraphierte zu-rllck: »Arbeit 4;eht flott voran. Stpp. Stelle Eine Selbstverständlichkeit ist, daß die bisher aufgezeigten Aufgaben nur in engster Zusammenarbeit mit der Wirtschaft (Handel, Handwerk, Industrie) gelöst werden können, wenn die Arbeit erfolg, reich sein soll. Die Zusammenarbeit des Arbeitspolitischen Amtes mit der Wirt, Schaft ist schon im Interesse der organischen Entwicklung der Wirtschaft sellbst dringend erforderlich. Das Arbeitspoliti-^che Amt wird durch planende Maßnahmen soziaL und wirtscliaftspolifischer Art die Wirtschaftsgestaltung fruchtbringend beelnflußen. Die fachlichc Gestaltung ist Aufgabe der Wirtschaft. Aus diesen Gründen sind Im Arbeitsgebiet Wirtschaftspolitik des Arbeitspoli-tischcn Amtes eine Reihe von Abteilungen vorhanden, sodaß allen Erscheinun, gen des Wirtschaftslebens In der Untersteiermark von der politischen wie fach-lich-planenden Seite Rechnung getragen Anutseu fiüs/tißiii£kit! Beschwerden wegen unregel. mäßiger Zustellung der »Marburger Zeitung« bitten wir nicht an una direkt, sondern sofort an das zuständige Postamt zu richten. Änderungen der Antchrifft (Adresse) bitten wi-r ebenfalls zwecks Vermeidung von Unterbrechungen in der Zustellung sofort an das zuständige Postanr bekannt, zugeben. »MARBURGER ZEITUNO« Vertriebsabteilung wird. Gerade aus der Sonderstellung der Jntersteiermark In ihrer Grenzgemein-Schaft zu drei ausländischen Staaten er-seben sich politische und wirtschaftliche Probleme. Die vorläufige Preis- und Lohnregelung ist In gemeinsamer Arbeit geschaffen worden. An weiteren soziaL und wirtschaftspolitischen Problemen wird gearbeitet. Im Arbcitspolitischen Amt werden unter Ausschaltung Jedes unnützen Birokra-tisnius, in lebendiger Verbindung mit dem wirklichen Leben, alle auftauchenden Fragen schnellstens geklärt und plötzlich auftretende Situationen gelöst. Schaffung technischer Voraussetzungen Eine besondere Möglichkeit, wesentlich zur Lösung der gestellten Problems der Deutschwerdung der Untersteiermark beizutragen, besitzt das Arbeitspolitische Ausstellung untersteirischer IVIaler in Marburg In den Räumen der Marburger Surs findet eine Aiisstelluns: untersteirischer Maler statt, die ab Mittwocli, den August, allen Volksgenossen zugänglicli ist. Die Ausstellung hat in erster Linie den Zweck, den Fülirern und AmLsträgern des Steirischen Heimatbundes die Möglichkeit zu bieten. Bilder bodenständiger deutscher IVIaler für ihre Amtsräume anzuschaffen. weiters die Künstler in ihren Werken kennenzulernen und ihnen neue Aufträge zu übermitteln. Diesen Zweck hat die Ausstellung bereits erfüllt. Der Gau Steiermark, der Steirischc Heimatbund sowie die Stadtgemeinde Marburg haben eine Reihe von Bildern käuflich erworben und weitere Aufträge erteilt. Ab heute ist die Ausstellung in der Zeit von 10 bis \2 und von 16 bis 18 Uhr zur allirenieinen Besichtigung freigegeben. Amt in dem Arbeitsgebiet Technik, Thm obliegt es, alle für den wirtschafte liehen Aufbau notwendigen technischen Voraussetzungen zu schaffen. Neben el. ner planenden Tätigkeit sieht es seine Aufgabe darin, alle bestehenden technischen Einrichtungen an den Produktions-stätten daraufhin zu überprüfen, Inwle, weit sie im Sinne einer Leistungsförde-ning aiisbauwürdig sind. Durch weitschauendcn Aushau des Verkehrs- und Energienetzes wird die Möglichkeit jireschaffen, die t^ntersteiermark in jeder Hinsicht aufzuschließen. Große Aufgaben erwarten dieses Ar, beltsgebiet auf den Gebieten der Bautechnik und der baulichen Städteordnunp, r'owie ganz besonders im Ausbau des Verkehrsnetzes. Sie sind schicksalshaft fO«* die Untersteiermark, Neben der Erfüllung dieser Aufgaben und Planungen obliegt es dem Arbeits- 9^ soeben fest, daß Urgroßvater väterlicherseits 1817 in Connekticut wegen Pferdediebstahls gehängt wurde. Stop.« Und darüber soll man sich nun nicht ärgern. Eine Aneikdote Das Pferd des Marschalls von Sachsen verlor eines Tages während eines weiten Ritts ein Eisen. Der Marschall begab sich in die näcJiste Schmiede, um das Pferd neu besdilageu zu lassen. Der Schmied machte sich an die Arbeit, doch als er sich eben anschickte, dem Pferd ein neues Eisen anzupassen, fiel der Marschall, der seinem Gefolge seine gewaltige Stärke vorführen wollte, ihm in den Arm. Warte einen Augenblick, sagte er. dieses Eisen taugt nichts. Der Schmied reichte dem Marscliall das Eisen, der es nahm und eum Erstaunen des Schmicdes mit den Händen zerbrach. Das gleiche Spiel wiederholte der Marschall mit fünf oder sechs Eisen, bis er endlich sagte: Das Eisen nehmt, es ist gut. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, machte der Schmied sich nun an seine Arbeit. Al's es ans Bezahlen gin-g, wollte d«T Marschall sich erkenntlich epA'eisen und reichte dem Schtnicd einen ganzen TaJej, Der Schmded nahm den Taler. sah ihn an und meinte dann: Herr, ich verkäme gutes Eisen und erwarte dafür gutes Geld. Mit diesen Worten nahm er den Taler und zerbrach ilm zwisclien den Fingern wie einen Strohhalm. Der Marschall reichte üim einen weiteren Taler, mit dem der Schmied das gleiche tat. Erst als der Marschall ihm nach fünf oder sechs Talern ein Goldstück reichte, sagte der Schmied: Dieses Stück ist gut. Der Marschall, dem die Schlagfertigkeit des Schmiedes Spali machte, bat diese Geschichte später noch oft zur Belustigung seiner Gäste er/^ählt. Wissen Sie schon... Daß die Ohrmuscheln bei Hasen tind Kaninchen in erster Linie der Regrlunfi der Körporwäi'me dienen? Ist Abkühlung erforderlich, so werden die Ohren hochgestellt. Zur Vermeidung von Wärmevcr-lust werden die Löffeln oder Ohren dicht au doji KörixT gelegl. Daß der Dachs in seinem Bau oft besondere „Klosets", d. h. blinde Gänge anlegt, in welchc die Exkirmente geschurrt und zugeschaufelt werrlen, und dulJ die noch nicht stubenreinen Jungen »m das rechtzeitige Aufsuchen dieser „Örtchen" gewöhnt werden? Daß man Katzen und Hunden keino künstlichen Wursthäute weben soll, weil das leicht zu Vergiftungen führen kann'? H. K. Seite 6 >Mart)urger Zeltung« 20. Ai^^ust t94t Nummer Ä)4' i^tbiet Technik, alles Erfuiderixhe für üie Schatiung und Meranbilduiig eines leu Aluni^siahigen technischen Nachwuchses zu veranlassen. Dem Erfinderschutzr'und der Ertinderhetreuunß wird, besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die üeme.nSchaflsaTbelt aller beteiligten Stellen des Staates, der Wirtschaft und des Steirischen Heima.bundes muß es gelingen, die Arbeit aus der Sphäre des trostlosen Materialismus herauszuheben in die sittliche Sphäre des Dienens, des Verpflichtetseins. Die Arbeit wird höher gewertet, sie wird zum sittlichen Gebot lür Jeden. In den Betrieben wird an Stt-'lle des bisherigen gegenseitigen Mißtrauens kameraclschaftlictic Zusammenarbeit treten, eine gesinnungsmäßige Klärung des Verhältnisses zwischen Arbeit und Wirtschaft wird geschaffen werden. Der schaffende Mensch und sein Betrieb werden miteinander verwachsen. Die Betriebe werden eine FJnhcit sein. Das Ende dieser Arbeit wird sein: eine •reie Schicksals, und Brotgemeinschaft in einer freien deutschen Untersteiermark. Abschied von Wr schein E>ie Teilnehtner des vom Führungs-jmte II der Bundesführunc veranstalteten Schulungskurses in Witschein haben an den beiden letzten Abenden ihres Aufenthaltes die Dorfbevölkerung zu einer offenen Singstunde mit Filmvorführung und am nächsten Tage zu einem Abschiedsabend einceladen. Zu beiden Veranstaltungen war fast die gesamte Dorfbevölkerung erschienen. Gerne sangen die Dörfler mit und die Fihnvorführunß war für das Dorf ein besonderes Ereignis. Die bunte Reihenfolce des heiteren Abschiedsabends fand unter der Bevölkerung dankbaren Anklang. So konnte in der kurzen Lagerzeit zwischen Dorfbevölkerung nnd Kursteilnehmer jenes gesunde Verhältnis geschaffen werden, das die Grundlage zur wahren Gemeinschaft bildet. Kleine Chronilc m. Todesfälle. Im Marburger Krankenhaus starben der 30.iährigc Obergefreite Karl Lizzi aus Villach, der IR-jährige Hilfsarbeiter Bela Mi sc ho aus Vuka (Kroatien) und die 74_jährigc Witwe Jo-sefjne F a n e d I aus Marburg. m. AmtstaK in Windlsch-Feistritz. Der Politische Komissar des Landkreises Marburg hält am Donnerstag, den 21. d. in Windisch-Feistritz einen Amtstag ab, und zwar für folgende Qcniein-den; Windisch-Feistritz, Laporje, Unterpulsgau, Pöltschach, Kerschbach, Oberpulsgau und St. Martin a. B ni. Meldung der ehemaligen iuKOSlawi->chen Postpensionisten. Die Reichspost-direktion Graz richtet an alle ehemaligen jugoslawischen Postpensionisten uiid deren Wi'tuen und Waisen in der Untersteiermark, deren Pensionszahlung nicht bereits durch die Deutsche Reichspost geregelt erscheint, die Aufforderung, bis spätestens 28. d. beim zuständigen Abgabepostamt ihre Meldung zu erstatten. Näheres im diesbezüglichen Aufruf im Anzeigenteil der heutigen »Marburger Zeitung«. m. Erhebung der Oetränkesteuer In Marburg. Im Sinne einer im Anzeigenteil der heutigen »Marburger Zeiten".:« veröffentlichten Kundmachung des Politischen Kommissars der Stadt Marburg ist auf dem Gebiete unserer Stadt zur Hntrichtung der Getränkesteuer verpflichtet, wer steuerpflichtige Getränke zum Verkehr an Ort imd Stelle entgelt-Hch abgibt (z. B. Gastwirte. Messen. Klubs. Kantinen. Sport- und Vereinsheime. private Sanatorien. Pensionen .•Mtersheinie. Frfrischungshallen, fahrbare Frfri^chungsstände. Privattnit tags tische usw.). 111 Schiulifeier der Deutschkurse in Go-notiitz. Im Saale der Deutschen Jugend in Gonobitz fand eine Schiulifeier des ersten Peutschkurses statt. Aulkr den 5(>0 Sprachkur-^teilnchmern mit der Lehrerschaft waren der Leiter des Amtes Volkbildung, des Kreises Marburg-Land, sowie .Amt.sbürgermevster August Raditscli anwesend. Das Streichorchester des Stei-rischen Heimathundes leitete den Abend | ein. worauf Schuldirektor Waidbacher j und der Amtsbürgermeisier herzliche .Ansprachen an die Sprachkursler hielten. In | bunter Reihenfolge folgten, Flöten-. Gitarren-, Musik- und (jesangvorträge. diel dankende Anerkennung fanden. 1 über den Aufbäu und die Aufgaben des untersteirischen Handels. tn. Lustiger Dorfnachmittag In Unter-Kunigund. Sonntag, den 17. August fand in Unter-Kunigund ein lustiger I>orf-nachmittag statt, der von den Kursteilnehmern der deutschen Sprachkurse veranstaltet wurde. m. Arbeltsbesprechung der Frauen in Bad Radein. Am 1.3. August hielt das Amt Frauen der Ortsgruppe Bad Radein eine Arbeitsbesprechung ab, zu der alle Abteilungsleiterinnen, Zellen- und Block-führerinnen erschienen waren. Die Leiterin des Atntes Frauen in der Kreisführung, S a r i t z. eröffnete die Arbeits-besorechung mit dem Soruch; »Eine große Zeit verlangt große Herzen.« — Ihr darauffolgender Vortrag war ein Appell an jede einzelne Frau, ihre Einsatzbereitschaft und Pflichterfüllung unter Beweis zu stellen und ihren Platz in der Heimat genau so auszufüllen, wie ihn der Soldat draußen an der Front ausfüllt: zu kännofen und zu arbeiten für die Ehre imd die Größe Deutschlands. Eine Arbeitsolanung für den nächsten Monat beschloß die Arbeitsbesorechung, m. Historischer Fund. In Gurkfeld ge, lang es dieser Tage dem bekannten A'ter-tumsforschcr Otto A u m a n n am dortigen alten Pfarrhofe ein sehenswertes Por. tal im Barockstil freizulegen. Nach mühevoller und anstrengender Arbeit — da* Kunstdenkmal war mit einer dicken Schichte Mörtel und anderem Baumaterial be''eckt — kam ein Portal aus Granit zum Vorschein, Der Querbalken trägt die Jahreszahri788. Ferner geht aus einer Inschrift hervor, daß der kaiserlich-königliche Pfarrer Ludwig hq Lacarini d'e uralte Pfarrkirche zu Gurkfeld, die nrt dem frei-n;elefTten Portal eine neue Sehenswürdigkeit der an geschchtPchen Funden so reichen Stadt bi'det, einst restauriert hat. Auch t'as Sterbehaus des La'br»cher Gp-schichtsschreibers Johann Weighart VaL vasor, der das Großwerk »Die Ehre des Herzogtums Krain« herausgab, wurde von Otto Aumann in seinen ursprünglichen Bauzus^isnd versetzt. m. Ertappter Fletschkartenhändler. Der Marburger Polizei gelang es einen Mann zu ertappen, der sich gerade daran machte. Fleischkarten zum Kauf anzubieten. Es handelt sich um einen Feld-arbeiter aus Zlogorne, In seinem Besitz wurden noch 17 nichtausgefüllte Fleischkarten vorgefunden. Beim Verhör gab sr an. zwei Fleischkarteft für den Preis von 10 Pfennig je Stück gekauft zu haben Die übrigen Karten erhielt er angeblich von bekannten Einwohner^! des Ortes St. Barbara geschenkt. Der Mann wurde verhaftet; er wird sich vor Gericht zu verantworten haben. I m. Brand In der Drogerie »Salus«, Gestern gegen 15 Uhr bemerkte die Hausbewohnerin ^Anna Sadnik in den Räumen der Drogerie »Salus«' in Marburg (Magdalenenplatz) eine Rauchentwicklung. Die Marburger Feuerwehr rückte unter dem Kommando des Oberzugsführers Dr. Schmiderer sofort -ms und konnte alsbald jede größere Gefai.. beseitigen. Es stellte sich heraus, daß ein am Tisch liegendes Paket, in dem sich leicht entzündbare Drogen befanden, durch Selb.stentzündung zu brennen begannen. Das ^Paket wurde sofort entfernt und-gelöscht. Der Schaden ist gering. m. Schlange am Fahirade. Aus Heilenstein wird uns ein interessanter Vorfall gemeldet. Am vergangenen Samstag spätnachmittags fuhr ein Radfahrer aus Hei-lenstein mit seinem Fahrrade bei den Häusern vorbei und traf dort über die Straße hingestreckt e'ne lebendige Kreuz. Otter an. Da er n'chf mehr vom Rade springen konnte, überfuhr er einfach die Schlamre. Hiebe= zurückblickend sab f die Schlange n'cht mehr auf der Straße liegen, weshalb er vom Rade herabstieg und Umschau h-elt. Er bemerkte nun zwischen den Spe'chen des rückwärt'pen Rades die Schlange, welche dort förmlich elngeflochten war, den Kopf aber empor-h'e't und z'srhte. Die Schlange mußte also in dem Moment, als sie vom vorderen Rade berO'irf wur'e, emnorgeschnellt und sich am rückwärtitjen Rade festgemacht haben, um von hT*- aus den Angriff zu unternehmen. Der Biß w^^re auch leicht erfolgt, dn die Pnße des Fah'"ers bekant. lieh m't dem rückwärtigen Rade beinahe in Berührung zu kommen pflecen. m. Durch einen Hufschlag schwer verletzt. Der 36-iährige Kutscher Konrad .Tschusch, der bei einer Marburger Speditionsfirma beschäftigt ist, erhielt im Schlachthof einen Hufschlag auf den rechten Oberschenkel. Der Mann wurde ins Marburger Krankenhaus überführt. m, Tod durch elektrischen Strom. Durch Berühren einer schadhaften Lichtleitung verunglückte die in Leutschach wohnafte Briefträgersfrau Hilde Grill tödlich. SCHACH WIRTSCHAFT ........................................................................................................................................... Ein Jungbrunnen der Viehzucht Leistuii'» der süddeutschen Alm wittschaft Von Regierungsrat Dipl. Landwirt Dr. Rudolf Zill ich, Graz Obzwar die Almstatistiken einzelner Länder noch so manches zu wünschen übrig lassen, sind wir doch imstande, aus dem vorhandenen Zahlenmaterial und zu-verläßigen Schätzungen uns ein eindruck-volles Bild von den Leistungen der süddeutschen Almwirtschaft zu machen. In der Ostmark, in Oberbayern und in Allgäu werden insgesamt alljährlich aufgetrieben: 144.000 Kühe, zumindest 340.000 sonstige Rinder, etwa 12.(X)Ü Pferde, 7.').000 Schafe und Ziegen und gegen 3().0(K) Schweinc. Insgesamt machtc also der Auftrieb rund 600.000 Tiere aus, was umgerechnet etwa 400.000 Großvieheinheiten (GVI:) gleichkommt. Diese große Zahl von Tieren ist im Durchschnitt 100 Tage jährlich auf den Almweiden , so daß also der alpenländischen Talwirt-schaft auf diese Weise jährlich gut 40 Millionen Stallfuttertage erspart werden. Rechnet man den durchschnittlichen Zuwachs je Sömmerung und GVE vorsichtigst nur mit 35 kg (vermutlich ist er wesentlich' höher!), dann ist die Erzeugung der süddeutschen Almen an Fleischzuwachs allein zumindest 140.0(X) Dzrt. Dazu kommt noch eine Milcherzeugung von zusammen 85Ü.000'bis 000.000 hl f ieder vorsichtig gerechnet), welcho eine gar nicht hoch genug einzuschätzende Rolle in Bezug auf Beeinflussung der Konstitution und Leistung besonders der gealpten Jungtiere! Über dieses interessante Kapitel wurde in Fachzeitschriften schon manches veröffentlicht. Eine besonders wertvolle Studie stammt vom damaligen Bezirkstierarzt Dr. Pschorr in Traustein (Bayern) und ist 1924 in der Zeitschrift ».Mm und Weidcv^ (.NAünchen) erschienen. Gahz kurz sind nach diesen Mitteilungen die Einwirkungen des .Mpen-(Höhen-) Klimas zuzüglich der Wirkungen der verstärkten Bewegung folgende: Durch das Höhenklima wird das Knochenmark in einen Zustand erhöhter Tätigkeit versetzt. Es konniit zu gesteigerter Blutbildung (Blutkörperchen und Blutfarbstoff!). Dies zeigt sich am deutlichsten bei jüngeren Individuen, ist aber auch bei älteren der Fall. Eine erhöhte Sau-erstoffaufnahme und Beschleunigung des Blutkreislaufes gehl gleichfalls vor sich. Da die Tiere (bei der Futtersuche) anstrengende Bewegung* machen müssen, werden alle Organe stärker in .Anspruch genommen und gekräftigt. Ein weiterer Brustkorb, ein breiteres Becken, gerader Rücken mit strafferem Schulterschluß, eine bessere Beinstellung und entspre entweder bei entsprechenden Transport-, chend besserer Gang sind die weitere möglichkeiten dem direkten Verbrauch zu- Folge. In der Jugend gealpte Tiere be- geführt werden, sonst aber zu Butter, Käse und sonstigen Molkereierzeugnis-sen verarbeitet werden, von welchen z. B. das Butterschmalz für den bergbäuerlichen Haushalt auch heute noch eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Diese Erzeugung (besonders der Fleischzuwachs) ist aber tvei allmählicher Verbesserung halten diese Eigenschaften auch später bei. Der Stoffumsatz wird gesteigert, erniedrigt sich aber nach der Rückkehr ins Tal wesentlich, wodurch die Tatsache erklärt wird, daß es dann erst zu einem erhähten Gewichtsansatz kommt. Die stärkere Belichtung (besonders ni. Schulung in Gonobitz. Im .\ppeil-raum der Ortsgruppe Gcmobitz des Stei-j der heute noch vielfach im Urzustand be-. durch ultraviolette Strahlen) übt auf die rischen Heimatbundes fand ein Schluß-' appel! de^ Arbeitspolitischen Amtes. Abteilung Handel der Ortsgruppe Gonobit'• statt. Eidesaintstrk^er des Arbeitspolit;-•scheni Amtes, .\bteikn2 Handel sprach' .^unge und chmidt rn der Unentschiedener Ausgang der groB-deutschen Schachmeisterschaft In der letzten Runde des Turmers um , die grrßdeutsche Schachmei«terschaff in I Bad öynhausen konnte Junge gegen Kle-1 ninger nur remis spielen. Dadurch ward« I er von Schmidt, der Rahn schlug, eingeholt. Richter vergab seine Chance, likiem er in einer schon günstig; stehenden Partie gegen WeinitscHke nach einem schweren I '^ehler nur ein Remis erzielte. Das gleiche jhigebnis hatte die Partie Rellstab-Pafme. I Müller sicherte s:ch den vierten Platz i durch einen Sieg über Lo4ekt vor großen Namen. Er zeigte besorvdere Widerstandskraft in schwierigen Stellungen. Schmidt, der Soldat ist, war im Vorjahr zweiter, er spielte diesmal nicht so sicher, aber seine Partien waren ideenreich und inhaltsvoll. Um den Titel muB nun ein Stichkampf stattfinden, dessen Ort und Zeit noch nicht feststeht. Geschlechtsvorgänge verlaufen normaler, cJie Geburten gealpter Jungkühe sind leichter. Dr. W o 1 f -1 m m e n s t a d t hat Untersuchungen über den Einfluß der Alpung des Jungviehs auf den späteren Milchertrag bei rund 3000 Kühen angestellt und kam zu dem Ergebnis, daß die Tiere von Betrieben, welche schon länger gcalpt hatten, durchschnittlich je Stuck 120 kg Mehrertrag aufwiesen als jene, welche im Tal ihre Jugendzeit verbrachten. Nach Dr. Wolf steig auch die Zahl der durchschnittlichen .Abkalbungen t>cl gealpten Kühen an! " * Von ganz besonderem Einfluß ist auch die Alpung auf die Eigenschafen der Milch. Darüber hat u, a. Prof. Dr. Staffe (Wien) bemerkenswerte Mitteilungen gemacht. Zunächst wurde durch mehrere Untersuchungen festgestellt, daß die Almmilch gewöhnlich * einen um K bis H höheren Fettgehalt aufweist und daß damit eine ähnliche- Erhöhung des Gehaltes an Eiweißstoffen parallel geht. Dabei ist der Fettgehalt, wenn die Kühe auf der Sonnseite weiden, wieder höher als auf der Schattseite, ein Beweis dafür, daß es hauptsächlich die Intensiv-Wirkung der Sonnenstrahlen ist, welche Futer und Milchfettgehalt beeinflußt. Besonders wichtig aber ist der von Dr. G a b a t h u-1 e r in Davos festgestellte größere Gehalt d?r Almmilch an Vitaminen, vor allem an Vitamin C (d. i. das Skorbut verhütende) und D, welches die Rachitis der Kinder (englische Krankheit) verhütet. Die Ursache dieser .Anspeicherung hängt zweifellos mit der stärkeren Ultra-violett-Strahlung der Sonne und des Himmels in den Höhen und deren Einwirkung auf Futter und Tierkörper zusammen. Das D-Vitamin ist an das Milchfett gebunden, und also auch in Rahm und Butter enthalten und (da es nach einstUndiger Erhitzung selbst auf 130" C noch zu finden ist) auch im Käse. Eine der merkwürdigsten Eigenschaften der Almmilch ist aber wohl die, daß sie sich außerordentlich lange hält. Sie benötigt zum Sauerwerden auf Hochalmen oft 8 Tage und noch länger. Auch dafür ist. neben der Keimarmut der Höhenluft wohl vor allen die, durch die Strahlung der .Mmmilch innewohnende "größere bakterientötende Kraft maßgebend. Die deutschen .\lmen sind also nicht nur wichtig als Erweiterung de- Futtergrundlage. sie sind auch —Wie Prof. Dr. p a n n. .München schreibt — im wahrsten Sinne des Wor'.'s *ein Jungbrunnen lier \'ichzucht. und schließlich in der •Mmmilch und deren Erzeugnissen eine Speicherquelle wertvollster Eigenschafton für die Gesundheit des deutschen Volke*;. findlichen .Mmen wesentlich steigerungs- Gesundheit und Entwicklung der Tiere fähig' ^ einen sehr günstigen Einfluß aus. Die Uber d'cse zahlenmäßig einigermaßen Empfänglichkeit gealpter Tiere gegen En-erfaßbaren Ergebnisse der süddeutschen tercrkrankungen und besonders gegen .Almwirtschaft hinaus spielt dieselbe aber' Tuberkulose ist wesentlich geringer, die Verlanget Übereil die „MARBURGER ZEITUNG" Mmmner 204 »Martjurger Zelfung« 20. August 1W1 Seite 7 TURNEN UND SPORT HNiiiimiiiiimiiiiinmiiimimifiHinniiiitniiiiimiNiiiMniiiiiHiiiiiHyiHiiiiiiiiiiiiiinminiiiiiiiiiiniuiiiiiMmnmiiiiiiiiiiiiiiHiitii^ Marburger Tennisspieler nach Breslau Breslau wird In den Tagen vom 24. bis 31. August der Schaui>latz der V. Sommerkampfspiele der Hitler-Jugend sein, die Wettkämpfer und Wettkämp-..ferinnen aus allen deutschen Gauen im eroßartigen Hermann-^öring-Sportfeld vereinigen werden. Die Kampffolge dieses größten Jugendfestes sieht alle Sportzweige vor. Erstmals werden an den Sommerkampf spielen auch deutsche Sportler aus der Untersteiermark beteiligt sein und zwar werden sich die bekannten Marburger Sportler Ernst Blanke sowie Ingrid Pirich und Elfriede Scherer an den Tenniswettbewerben beteiligen. Man sieht dem neuerlichen Auftritt unserer Tennisvertreter bei einer Großveranstaltung mit allseitigem Interesse entgegen. Der Alpenpokal Ungeschlagen haben am Sonntag die *n den Schlußspielen des Wettbewerbes um den Alpen-Pokal beteiligten Wiener Manaschaften gegen ilire bayrischen Mit-konkurrenten bestehen können. In München trennten sich Wacker Wien und Bayern München beim Stande 1:1 (1:0), al^r eitlen ganz großen Erfolg gab es in Nürnberg, wo in der ersten Begegnung der Doppelveranstaltung der Wiener Sportklub die SpVgg Fürth 5:0 (3:0) überführte und anschließend Admira mit 4:0 (2:0)-Treffem über den »Club« kaum weniger klar zum Siege kam. DjBr SchhiQ^Und im Alpenpreis hat für >lie Wiener Vereine ein kaum zu erhoffendes Ergebnis gezeitigt: Ohne Lücke besetzten sie die ersten fünf Plätze! Jahn Regensburg ist als bester der teilnehmenden bayrischen Vereine auf den 6. Platz zu finden. 1. Vienne Wien 5 5 0 0 17: 2 10:0 2. Austria Wien 5 4 1 0 18: 8 3. Wiener Sportklub 5 3 2 0 11:3 4. Admira Wien 5 3 0 2 16: 9 5. Wacker Wien 5 2 1 2 9: 8 6. Jahn Regensburg 5 2 1 7. FC Nürnberg 5 1 1 8. SpVgg. Fürth 5 1 0 9. Bayern München 5 0 1 BD. BC Augsburg 5 0 1 8:13 5:11 6:16 5:12 6:19 9:1 8:2 6:4 5:5 5:5 3:7 2:» 1:9 1:9 ■ Poit SV und Sturm Graz haben sich bereits, obwohl cJas Aufstiegsturnier zur Bereichsiklasse noch nicht abgechlossen Ist, für das Oberhaus qu*a>lifiziert. In den entscheidenden Spielen gewannen die Wiener Postsportler über die BSG Traisen-3:0 (2:0), während Sturm Graz aus Salitbung von der dortigen SVgg Austria einen 8:2 (3:l)-ErfoI'g nach Hause brachte. Die Reihui^ im Bewerlj, der am Sonntag i-n der steirischen Gauhauptstadt mit dem Treffen Sturm—Post SV abgeschlossen wird, lautet nunmehr: 1. Sturm Graz 2 Spiele, 4 Punkte, 2. Post SV Wien 2 Spiele, 4 Punkte, 3. BSG Traisen 3 Spiele, 2 Punkte, 4. SVgg Austria Salzburg 3 Spiek 0 Punkte. : Steirisclie SchwImmedsterSchaften. In Bad Rosental gelangten die Schwinimei-Bterechaften des Sportgaues Steiermark vor 2000 Zuschauern zum Austrag. Es gab folgende Meitter: Männer, 100 ni Kraul: Schnabl (GAK) 1:09,2, 100 m Rücken: Ro« (GAK) 1:21,3, 200 m Kraul: Ros 2:41,9, 200 m Brust: Heinz Ramrung; 1. Haßler (Kärnten) 6,38 m. nö rti Hüfdifn: 1. Skola (Wien) 15.6. Ku- gelstoßen: 1. Pöllensberger (Tirol) 13,22 m. Speerwerfen: I.Schatz (Tirol) 45,50 m. Diskus: 1. Köllensperger (Tirol) 37,55 m. : Die dritte Tschammerpokal-SchluB-runde bringt am Sonntag nur sieben für ihr großes Kreisfest, das am 30. und 31. August in Erfurt veranstaltet wird. Es liegen bereits zahlreiche Meldungen aus Leipzig, Breslau, Magdeburg, Halle, Königshütte, Liegnitz, Chemnitz, Aue, Zwickau, Dresden und Stettin vor. : Schwedens Skimeisterschaften werden an den Tagen vom 28. Februar bis H. März in allen nordischen Wettbewerben in Hudiksvall veranstaltet. Am 22. Spiele, da FC Schalke 04—Schwarzweiß Februar werden in Vykmanshyttan die Ti-cssen auf den 31. August verlegt wurde, telkämpfc im Abfahrts- und Torlauf ent-Von den Wiener Vereinen hat Austria schieden. VOR DEM RICHTER wahrscheinlich im Praterstadion gegen Vorwärts Rasensport Qleiwitz anzukämpfen, während Admira in Mannheim beim SV Waldhof weilt. Die weiteren Spiele sind: LSV Kafmpf-»-VfB Königs-! ... • ^ c im u u berx in Köslin, Holstein Kiel-Blau-Weiß' Todesstrafe für einen Feldposlriuber Berlin, Dresdner SC—SV 96 Hannover,' Wegen Unterschlagung von Postscn- Stuttgarter Kickers—1. FC Nürnberg ^Jungen und Paketen, vor allem Feldpost- und 1. SV Jena—FV Metz. : Auf der Rundstrecke Oörz—Laibach_ Triest—Oörz, 262 Kilometer, fand ein Radrennen statt, in dem Olympio Bizzi in 8:02.21 als Siegen hervorging. Die letzt« Entscheidung Im deutschen Päckchen, in nicht weniger als 96 Fällen stand der ehemalige Postbeamte Johann Haas aus Lohr mit seiner Frau vor dem Bamberger Sondergericht. Haas, der ohne jede Notlage sich in dieser schändlichen Weise bereichert hatte, wurde zum Tode verurteilt, während seine Frau, die sich Radsport fällt am 23. August in Erfurt dgi- fortgesetzten Hehlerei schuldig gc- bei einem Mannschafts-Straßenrcnnen über 100 Kilometer. 17 Mannschaften haben gemeldet. : Die Ringer-Europameisterschaften 1942 werden voraussichtlich von macht hatte, mit fünf Jahren Zuchthaus davonkam. Vor dem Richtertisch in den Räumen des Amtsgerichtes Lohr, wo das Sondergericht tagte, häufte sich ein ganzes La- Deutschland durchgeführt, nachdem Ita- ger von Diebesgut, das bei den Angeklag-lien, das bei der letzten Vergebung be- ten beschlagnahmt worden war. Bohnen kaffee, Kinderschuhe, Wolle, Seife und ' vieles andere hatte sich der Angeklagte gerade aus kleinen Feldpostsendungen angeeignet. Er versuchte jetzt, sich mit einer Geistesstörung herauszureden, doch stellte der ärztliche Sachverständige fest, daß er für seine Taten voll verantwortlich ist. Ebenso versuchte die Ehefrau die Unschuldige zu spielen und wollte nachweisen, wann und wo sie die vielen Dinge gekauft habe. Aber auch sie wurde in allen I Fällen widergelegt. j ergab sich das häßliche Bild eines ! gemeingefährlichen Paares, das sich die : Italiens Tennisspieler siegten. Schwe- Not der Zeit und die Beamtenstellung des dens Tennisspieler haben im Länder-' Mannes lediglich zur Befriedigung verbre dacht worden war, verzichtet ha : Leicthathl^innen auf Werbefahrt, Die kleine Gruppe der Spitzenklasse unserer Leichtathletinnen zeigte auf ihrer Werbereise durch Ostpreußen auch in Memel hochwertige Leistumgen. Gisela Mauermayer gewann da« Kugelstoßen mit 12,49 m und das Diskuswerfen mit 44,65 m, lAiise Krüger das Speerwerfen mit 41,25, Irmgard Kirchhoff (Kassel) den Weitsprung mit 5,46 m, Siegfriede Pratijr den 80 m-Hürdenlauf in 11,9 und Dura Blask den 100-m-Lauf in 12,2 Sekunden. im kämpf mit Italiens Spitzenklasse nur den Ehrenpunkt buchen können. Beide restlichen Einzelspiele des internationalen Treffens in Rimini wurden überzeugend von den italienischen Meiste rspielern gewonnen. Cucelli schlug Rohlsson in nur drei Sätzen mit 6:1, 6:2, -6:4 und Ronianoni überwand den Widerstand von Karl Schröder nach Viersatzkampf mit 3:6, 6:3, 7:5, 6:.3. Das Endergebnis ist ein eindrucksvoller 4tl-Erfolg Italiens. : Amerikas Skiverband verläßt die FiS. Der Skiverband der Vereinigten Staaten hat dem geschäftsführenden Vorsitzenden des Internationalen Skiverbandes Graf Hamilton sein Austrittsgesuch übersandt. Eine Begründung für diesen Schritt wurde nicht gegeben. : Heuser gegen KölMln. In der Berliner Deutschlandhalle geht am 6. September ein Treffen zwischen den deutseben Box-meister Heuser und KölbHn vor sich. : Die Bestandsleier der Lufthansa in cherischer Eigensucht zu nutze gemacht hatte. Dementsprechend mußte auch das Urteil hart ausfallen. Polnische Bhittat findet nach acht Jahren ihre Sühne Vor dem Oraudenzer Sondergericht wurde der große Prozeß gegen die Schuldigen der viehischen Ermordung der Joei-den Volksdeutschen Adolf Krumm und Erich Rieboldt aus (jraudenz unmehr ab geschlossen. Auf der Anklagebank saßen vier Polen, Edmund Hanczewski, der frühere Kriminalbeamte Hans Wrzesin ski, der schon mehrfach vorbestrafte Julian Plutowski und Ignaz Slupski Dunkelste Erinnerungen an die schwere Leidenszeit deutscher Menschen unter polnischer Zwangsherrschaft wurden durch diesen Prozeß noch einmal lebendig. Im November 19.15 hatte sich etwa 140 Volksdeutsche im Deutschen Klubhaus in Graudenz zu einer Besprechung Seit Ober iOnl Jahrzehnfen gibt es •B0fet«-Arznelmiitel. Das bedeutet mehr als 50jih. riga Erfahrung und Bewährung. Diesen Erfolgen verdanl(t das Kreuz das große unc^ aligemeine Vertrauen. Schmiedmeister Adolf Krumm und Klempnermeister Erich Rieboldt wurden niedergeschlagen und erstochen. Wie die viertägige Vcrhandluiig e«-gab. hatte Hanczewski das polnische Mordgesindel seinerzeit gedungen und unter Alkohol gesetzt. Wr/.esinski hatte in seiner Eigenschaft als Polizeibeamter den Mördern Vorschub geleistet, während Plutowski und Slupski zu denjenigen gehörten, die die Volksdeutschen niederstachen. Das Graudenzer Sondergericht erkannte gegen die Ajigcklagten Hanczcw-ski und Wrzesinski wegen Anstiftung zum Mord und gegen Plutowski und Slupski wegen gemeinschaftlichen Mo:*-des die Todesstrafe. B©rlln findet mit einem Fußiball-Rund-' zusammengefunden. Polnische TcrrOi-spiel ihren Höhepunkt. Wien ist dabei banden hatten damals, mit Schmierjil- durch Meister Rapid und Vienna gleich zweifach vertreten. : Gehörlosen-Sportfest In Erfurt. Die gehörlosen Turner und Sportler rüstem dem versehen und unter Alkohol gesetzt, das Versammlungsk>kal umstellt und zahlreiche Deutsche auf defn Heimweg überfallen. Die beiden Volksdeutschen Stickstoff werke A. G. Maria-Rast Maria-Rast bei MarlNirg a. d. Drau Die Aktionäre der Stickstoffwerke A. G. Maria-Rast werden eingeladen zur XXIT. orfenfliclien GeneralversaiRntuDg welche am Freitag, den 12. September 1941 um 16 Uhr in den (jesellschaftsräumen der Stickstoffwerke A. G. Maria-Rast in Maria-Rast stattfindet. Tagesordnung: 1. Geschäftsibericht des Verwaltungsrates und Vorlage des Jahresabschlußes für 1940. 2. Bericht der Rechnungsrevisoren über den Rechnungsabschluß für 1940. 3. Beschlußfassung über die Entlastung des N'erwaltungsrates und über die Gewinnverwendung. 4. Wahl des Verwaltungsrates. 5. Wahl der Rechnungsrevisoren für 1941. 6. Änderung des § 4 der Qcsellsohafts-Statuten (Firmen>ÄX>rtlaut) 7. Verschiedenes. Jene Aktionäre, welche beabsichtigen, an der Generalversammlung teilzunehmen (§ und 31 der Statuten), wollen ihre Aktien bis 5. September 1941 hei der Creditanstalt-Bankverein Filiale Marburg a. d. Drau mit einem Nummern\*er-zeichnisse erlegen. Auf Grund der erlegten Aktien werden ihnen Legitimationen ausgefolgt, die auf den Namen des Erlegers lauten und auf denen die Anzahl der erlegten Aktien und die darauf entfallende Stimmenanzahl angeführt ist. Je 25 Aktien gehen das Recht auf eine Stimme. AUS ALLER WELT a. Die Eliel unter Naturschutz. In der Eifel sind weitere bekannte Naturschönheiten, so das Erztal, das Brohltal, der Naßberggipfel und die beiden vulkanischen Feldkuppen Johannesknecht und Dicke Train unter Naturschutz gestellt worden. a. Ein Bunker wird Museum. Zweibrücken richtet zurzeit in einem unmittelbar vor der Stadt liegenden grolJen Bunker des Westwalls ein Festungsmuseum ein. Munition, Beutestücke, üerätß usw. sollen an die Vorfeldkämpfc und den siegreichen Durchbruch durch die Magi-notlinie erinnern. a. Die erste Berufsschule der Tapezierer und Sattler. Die erste Berufsschule des Tapezierer- und Sattlerhandwerks ist in dem kleinen wcstholsteini-schen Städtchen Kellinghusen errichtet worden. Sämtliche Lehrlinge werden in jedem Jahre zweimal vier Wochen lang in dieser Schule, in der sie lagermäßig untergebracht sind, praktisch und theoretisch unterrichtet. a. Katze gegen Kreuzotter. In einem Dorfe bei Tondern in Nord^chleswig spielte sich in dem Zimmer eines Hofbesitzers ein aufregender Kampf ab. Als die Hauskatze in ihren Korb kriechen wollte, fuhr sie blitzsclmcll zurück, da eine Schlange sie feindselig anzischte. Die Schlange, es handelte sich um eme Kreuzotter, griff mehrfach die Katze an. schlug aber mit ihren (iiftzähen jedesmal daneben. In emem günstigen .Augenblick sprang die Katze zu und zerbiß der Kreuzotter das Rückgrat. Ein Biß. den die Schlange der Katze noch beigebracht natte, blieb ohne Folgen, d.i die Schlange ihr Gift schon im Laufe des Kampfes verausgabt hatte. Die Kreuzotter war mit frisch ins Haus gebrachtem Torf eingeschleppt worden. a. E'ne Wespe brachte den Tod. Das neun Jahre alte Söhnchen des Tischlermeisters Franz Stegle in Wyhla. K. wurde von einer Wespe am Fuß gestochen. Obwohl der Knabe sofort ärztlich behandelt wurde, trat Blutvergiftunz ein. die den Tod des Kindes zur Folge hatte. a. In 25 cm tiefem Graben ertrunken. In einem kleinen Ort bei Venedig wurde ein elfjähriger Knabe von seiner .Mutter in einem Graben ertrunken aufgefunden. Der Graben war zwei Meter breit und nur 25 cm tief. Der Knabe lag ausgestreckt auf dem Gesicht im flachen Wasser; es ist nur anzunehmen, daß er einen Ohn-machtsanfall erlitt .und dabei mit dem Gesicht in das Wa'^ser geriet. 5926 Maria-Rast, am 19. August 1941. Der Venn altungsrat j^riterr Wenn Sie einmal die große Zukunft hint-er sich haben, iunger .Mann, dann krife^en Sie meine Tochter.« Seite 8 >Marburger Zeitung« 20, August 1941 Numimer 204 Kleiner Inzeiger iiiiiiniiimiiniiiillllllllllllllllinilinnilliniMIIIIIIIIII Jedts Won kostet >0 Rpl das fettgedruckt! Wort Rpf Der CVar(pre>t til( bli «ü 15 Buchstabeo I« Wort. { ^ifferitebQhr (Kennwort) 35 j, , _ bei Stelleneesuehen }.* RPi. ror Zusendunit von Ktnnworibriefen werden 50 Rpl Porto berachnei ^nzeipen-Annahmtschlul' Am Tif« vor erscheinen um 16 Uhf »Kltlic Anzeigen« werden nur tteen Voreinsenduni rfes Betraces n. Kärntnerstraße 81. .5015-4 Personenkraftwagen, Umoiisi-ne, 6 Zylinder, zu verkaufen. Angebote tinter -«Nur fefrcn Rar« an die Verw. 5022-4 Ein Schlafzimmer für 1 Person, Sniccel. Barockkasten, Tennich, Ofen scln"arzer Tisch. W'aschirarnitiir. Vorhänge zu verkaufen. NagystraR«^ 2'l. finks. .5808-4 Ehrhar-Konzertfliigel. Oelegen-fieitskaiif, hei Spedition Vella-iher, Marburg. 5801-4 fiebraiichte Möbel billig zu verkaufen. Besichtigunü in Ober-Rotwein Nr. 2. 5800-4 Vor EiDittellunji fun .\rbeiu-kräflPii muß die /iislimmunii de* tiiftändijtea Arbcitsamle-eiiigeholl werden. Suche zum sofortigen Eintritt eine Verkäuferin und einen Magazinsarbeiter. 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August 1941 findet in Windlsch-Feistritz ein Amtstag für die Gemeinden: Windlseh^FelftrltE Laporje Pöltschach Unter Pulsgau Kerschbach Otstr Puliii:iu St. Martin a. B. statt. Zeit: 9—12 Uhr. Ort: Bürgermeisteramt. Marburg a. d. prau, den 19. August 1941. Töichcr. An alle ciicnialigcn iugosfawtscfien POST• Pensfenfaten, WMweii-und Walsen In der UntenMmmmrk Alle ehemaligen jugoslawischen Postpensionisten deren Pensionszahlung nicht bereits durch die Deutsche Reiciispost zur Zahlung ülicrnommen wurde, werden zur Meldung beim zuständigen Abgabepostamt bis spätestens 28. August 1941 aufgefordert. Voraussetzung für die Meldung ist, daß sie üiren Beitritt zum Steirischeii Heimatbund angemeldet haben und dies durch eine Bestätigung des Hclmatbundes nachweisen können. Vorzulegen sind: Das Pensionsdekret, das Zahlungsbuch, der letzte Zahlungs-nbschnitt der jugoslawischen Pensionsanweisung (Zahlung für April 1041) und eina Bestätigung des Steirischen Heimatbundes, daß der Pensionsempfänger seinen Bei-tritl zum Hciinatbund angemeldet hat, Reichspoitdirektion Graz .5911 Sg III A 1 Mädchen mit Kochkenntnlssen wird mit 1. September aufgenommen. Anzufragen Kärnt-nerstraße 13, Marburg .580 t-H Bedienerin mit guten Koch-1 kenntnissen gesucht. Reiser-1 Straße 2K, Part, links. 5918-8 Mein Zahnatel'cr bleibt vom 17. | bis 24. Auqust c^csch lossen.' E. Hoppe, slaall. gepröfler Denlisl. CiliiI Rinystrasse ll/I. 5909', Speiseliarloffel jede Menge sofort lieferbar durch die LandwirtschaifsgesellSGhaft 585(' MARBURG, MellingerstraBe 12, Tel. 20-83 PER POLITISCHE KOMMISSAR DF.R STADT MARBURG A, D. DRAU Städt. Steueramt Betrifft: Erhebung der Getränkesteuer Auf Grund der Verordnung des Chefs der Zivilvcrwaltung in der Untersteiermarli, V. und A. Nr. 23 vom 16. Juni 1941, ist folgendes zu hcacliten: Zur Entrichtung der Steuer ist verpflichtet, wer steuerpflichtige Getränke zum Verzehr an Ort und Stelle entgeltlich abgibt. Darunter fällt nicht nur der Verzehr in öffentlichen Lokalen, sondern auch in allen übrigen Stätten, wie z. B, in Kasinos, Messen, Klubs, Kantinen, Sport- und Vereinlieimen, in privaten Pensionen, Sanatorien (außer Krankenhäuser und Kliniken), Hentnerheimen, Altersheimen, Rr-frisclumgshallcn und Ständen, an fahrbaren liririschungsstiinden, an Privatmit* taijstlschen, beim Zlmmervermfcten usw. Füi die Hrhebunii der (jetiänkesteuer ist es bedeutungslos, nb der Steuerpflichtige in der Kage ist, die Steuer auf den Gast abzuwälzen oder nicht. Iis wird daher aufmerksam gemacht, daß jeder Steuerpflichtige seine Anmeldung ehestens beim Städt. Steueramt, Doniplatz 1 MI. abgibt, da die Nichtanmel-Llung gesetzliche Strafen nach sich zieht. 5929 Der Politische Koiiiniissar der Stadl Marburg a. d. Drnu gez. Knaus. Hauptschririleitcr Anlon (irrscliiick. S lellvrrirclendrr lliMiplsclirillleiUT Udo Ka^ppf — Druck der „.Marburijcr Druckerci"