^>u 28. »842 Salomon und der Sämann. e^Pm Feld der König Salonion Schlägt unterm Himmel auf den Thron; Da sieht er einen Sämann schreiten, Der Kölner wirft nach allen Seiten. ^Was machst dn da?" der König spricht, „Der Noden hier trägt Ernte nicht. »Laß ab vom thörichten Beginnen, ,Du wirst die Aussaat nicht gewinnen." Der Sämann, seinen Arm gesenkt, Unschlüssig steht er still und denkt? Dann fäl'rt er fort, ihn rüstig hebend, Dem weisen König Antwort gebend: „Ich babe nichts als dieses Feld, »Geackert hab' ich'S und bestellt. «Was soll ich weiter Nech'nmg pfiegen ? »DaöKorn von mir, von Goll der Segen.» , Fr., Rück er t. Vaterländisches. , Die Straße von Dberlaibach nach Idria. Von Pctcr Feakooih, Mitglied der f. f. Laodwirthschafts-Gesellschaft i» Krain. Diese zur Zeit Kais> Joseph's erbaute, dem Montanistischen Aerar gehörige Straße führt aus der Fläche von Oberlaibach nach dcm gegcn Westen aufsteigenden Bergabhange .lolloux», und nimmt ihren Zug durch die 3 politischen Bezirke: Frcu-denthal, Haasberg und Idria. Sie überschreitet an dem Bergsattel ^«rmou Iliiii einen über der Fläche von Oberlaibach ungefähr 120 Klafter hohen Punkt, von welchem aus eine angenehme Aussicht auf die Stadt Laibach und ihre Umgebung, so wie auch auf den ganzen 3aibacher Morastterrain, und in der blauen Ferne auf die Landcsgränze gegen Stepern und Croatien dem Wanderer sich er- öffnet. Von dort führt die Straße weiter durch c»-ne schmale Schlucht zum Fusie der Berghohen von IllMnnu, an welchem Puncte der Straßenzug aus dem Bezirke Freudcnthal in den Bezirk Haasbcrg übergeht, und von wo aus ein anderer, eine Stunde langer Straßenzug nach Loitsch führt, welcher als Verbindungsweg zu der Hauptcommcrzialstraße all» dort mit der in Ncde stehenden Straße nach Idria zu gleicher Zeit erbaut wurde. Von dem erwähnten Puncte in llulikon» aus läuft die Straße in mehr und minder geregelter Steigung nach den sich immer höher erhebenden Hügeln aufwärts, bis sie hinter dem Orte Vel,:»,^ sllft den höchsten Uebcrgangspunct, dessen Höhe man ungefähr 280 Klafter über die Ebene von Oberlai» bach annehmen kann, erreicht, und dort erst auf den Boden des Bezirkes Idria übertritt. Diese ganze Gegend sieht sehr grotesk aus, sie ist hin und wieder mit Gebüschen und Buschwäldcrn besetzt, welche mit bunten Wiesen und Baufcld, mit einzeln stehenden Wohnungen und Wirthschaftsge-bäuden abwechseln. Hier und ta ragen Hügel von bloßen Kalkivlscn hervor, welche meistens aus übereinander geworfenen Trümmcrsteincn bestehen, an einigen Stellen aber dennoch so aussehen, als wenn sie durch Kunst zusammengefügt und übereinander gehäuft wären. DaS Gebirge dieser Gegend ist überall abhan-gend, und stößt an kein höheres an, dahe:- denn auch di.' ganze Gegend zwischen der Alpenkcne Ill-usllöN und tlolUnk, welche die natürliche Glänze des. warmen und kältern Himmelsstriches, oder die Schneelinie bilden, bis zur Gebirgskette des Ale-A»i8il und lm'686n, in einer Länge von 12 Meilen von Ost nach West, und in einer Breite von 6 Meilen von Süd nach Nord, kein breites Thal, sondern nur kurze Schluchten, tiefe Gräben und muloenanige Plateau's hat. 113 Die besagte Gegend ist übrigens ungemein reich an Quellen und Bächen, welche nach einem längern oder kürzern Laufe in einem Umsangsdurchmesser von 4 Meilen, zwischen dem vorerwähnten ^rmau Ili-ili, und dem Uebergangspuncte bei Vokarsllc;, «vo des Landes Abdachung in dem AdelSberger Kreise gegen das Littorale anfängt, sämmtlich in den Untergrund stürzen. (Siehe Illyr. Blatt Nr. 13 d.I.) Von dem vorerwähnten Ucbergangspuncte zieht sich die Straße ohne merklichem Fallen und Steigen nach einem schmalen, eine Stunde langen Hoch« Plateau, bis auf den Rand deS Magdalenenberges hin, und hat von da weiter bis in daS Thal von Idria in der Länge von einer Stunde ein durchschnittliches Gefalle von 8 Zoll pr. Klafter. Als Kaiser Joseph das Bergwerk zu Idria besichtigen woltte, wurde diese in Nede stehende Straßebis auf eine Strecke von 2500 Lä'ngenklaf-tern am AbHange des Magdalenenberges, welche einige Jahre früher gemacht worden war, in 12 Wochen vollendet. Die angesagte Besichtigung des Monarchen aber unterblieb wegen eines in jene Zeit gefallenen wichtigen Ercigmsses. Die ganze An» legung dieser Straße von Oberlaibach bis Idria, sammt dem eingangserwähnten Seitenzuge von Um!-Kon« bis Loitsch, hat (nach It20^u«t) 92,000 fi. gelostet. Die Forcirung, mit welcher man den Vau die» fer Straße ob der angegebenen Ursache betrieb, so wi« die im Verfolge dessen angedeuteten Ansichten des Bauführers, welchem man diesen Bau nach seinem besten Wissen und Gewissen auszuführen übertrug, mögen schuld seyn, daß diese Straße stel' lenweise einige Unregelmäßigkeiten im Fallen und Steigen erhielt, die nach der Praxis des Straßenbaues dem prüfenden Auge sogleich als Fehler sich darstellen, welche wohl hätten vermieden werden kcnncu, wenn man darauf bedacht gewesen wäre, der Straße ein regelmäßiges Gefalle von 2 bis 3 Zoll pr. Klafter zu geben. Nachstehende Erläuterung dürfte jedoch dieAu« sichten deS Bauführers vollkommen rechtfertigen, welcher, wie die Zeitgenossen verslcherten, den damaligen Verhältnissen entsprechend gehandelt hatte. Der Grundterrain dieser Gegend, durch welche sich die besagte Straße hinzieht, gehört Besitzern ausgedehnter, durchaus arrondirter, den Herrschaften Loitsch, > Idria und Lack unterthänigen Hüben en, wovon die kleinsten bis zu den größten eine Gesammtarea von 60, 100, 150 bis 200 Joch enthalten. Die ersten Ansiedler dieser Gegend ha- ben ihren Wohnungen und Wirthschaftgeba'uden eine solche Lage zu geben gesucht, welche sie aus lande wirthschaftlichen Rücksichten dazu für die schicklichste gefunden haben; daher denn auch die mehresten Wohnungen auf den höher gelegenen Stellen der meist überall bergabhängigcn Besitzungen erbaut wurden. Der Bauführer der besagten Straße, welchem die ganze Leitung dieses forcirten Baues übertragen wurde, hatte nun der mündlichen Ueberlieferung zufolge dabei die Ansicht, daß die Straße in der sehr schütterbewohnten Gegend so viel als möglich den Bau<.rnhäusern nahe vorbeigeführt werden müsse, damit den Reisenden in dem langen, öden Zuge bei sich ereignenden Unglücksfällen, und bei strengen Wintern, im tiefen, oft undurchdringlichen Schnee nicht alle menschliche Hilfe fehle. Die erwähnten Unregelmäßigkeiten konnt«! aber überdies; auch aus der Ursache entstanden sey»/ daß man in dlr damaligen Zeit noch nicht gewohnt seyn mochte, größere Hindernisse b«im Straßenbaue zu überlVlnden, welche sich bei einer in den gähen Berg« abhang einzuhauenden Straßenbreite entgegenthür-men, auch die Kosten dazu zu verwenden scheuetc, und ohne Rücksicht auf die Regelmäßigkeit, lieber nach jenen Stellen dahin arbeitete, wo dergleichen Hindernisse nicht entgegen waren. Dls Unregelmäßigkeiten, und daS übrigens große Gefall dieser Straße, erschweren aber auch den Transport der nach Idria zu verführenden LebeuS-mittel und Werkserfordernisse, so wie die Versendung der Werksproducre aus dem Bergwerke, da man bei solchem Bestands eine 10 Centn. schwere Lobung auf ein Paar Pferde als Maximum annimmt. Es bestand zu dem Bergwerke Idria vor dieser cinc anders Straße, deren Erbauung sich in bic äl« tere Zeit verliert. Dieselbe ging von Oberlaibach aus, mit einigen Abweichungen, in der Richtung dc? jetzt bestehenden Straße. Die Spuren hieven sind noch hin und wieder kenntlich; sie war ohne Kunst erbaut, nichts besser alS ein gemeiner Feldweg, und ohne Regel des Fallens und Steigens, zu den Wohnhäusern hinauf und hinab, nach dem Rücken der Berge hingeführt, weil man zu jener Zeit da« tiefe Einschneiden in einen Bergabhang oder das Durchhauen einer Felsenwand für unausführbar gehalten haben mochte. Auch geschah vor der Erbauung der jetzt bestehenden Straße der Transport der Bergwerksproducte und aller übrigen Wlrkserfordernisse meistentheils nur auf Saumvfer« 119 den, weil wegen der Steilheit der vorigen alten Straße mit Wagenziigen nur wenig Gebrauch ge« ma __ ,> ....... 9°/^ » 6 ,> 15 „ ....... 9V um 5 Uhr 30 Min......- . 9»/^ « 5 » ö8 , ....... 10'// ., 6 » 6 , ....... lo'/z« », 6 „ 10 ,...... . 9'/.' » L »> 15 „ ....... H'// ., 6 „ 26 » ....... 9'/.° » s , 27 „....... 10" v 6 » 30 „ ,...... 10'/,* « 6 . 34 , ....... 10° n 6 « 36.......... 92/4" ,> 6 » 45 ^.......92/.. .6 , 50........ 9'// „ 6 >> 52 ».,..... 9V v 6 » 55 , ....... 9* « 7 « ._ . ....... 8^' » 7 » 5 . ,,..,.. 9'/4° Bemerkt wird, daß einen geringen Einfluß auf die oft so gäh eingetretene Wärmezunahme wohl die Menge Menschen hervorbringen konnte, welche sich in die Nähe der Instrumente gestellt haben. Vor, während und nach der Sonnenfinsterniß war in der höhern Gegend Südwind, der einzelne Wolken vor sich trieb. Die Luftströmung war nach dem Mittel der Finsterniß von Ost nach West zitm-lich stark und kalt, waS die dazu auSgesteckten Pa» pierstreifen und Federn, an einzelnen Fäden hängend, anzeigten. Die Gegenstände sahen während der größten Bedeckung wie grün angelaufen aus, die munte« ren Sperlinge flüchteten sich und wurden gänzlich still, die Wechen stogen in den Thurm von ferne her, während die Hahnen in der Stadt, wie beim Attbruch dcs Tages, zu krähen anfingen. Ein Hund war vor der größten Bedeckung ziemlich lebhaft, nach dieser sing er an sich an seine Eigen» thümerinn fest anzuschließen, ja fast anzulehnen. Der aus der Ebene aufsteigende Nebel, so wie die vom Südwinde getriebenen, zwar getheilten, doch häufigen Wolken, ließen keinen Stern, selbst mit Plößl's kleinem Fernrohre, wahrnehmen. Nur in Nordost — links, tief untel der Sonne — war ein lichter Punkt durch 2 — 3 Minuten sichtbar, und zwar vor der gänzlichen Bedeckung. M. Gine russische Anekdote. Wir Westeuropäer kennen den berühmten Su» worow nur durch seine Sonderbarkeiten und die militärischen Talente, die er in vielen Gelegenheiten 120 mit entschiedenem Gluck entwickelte. Wir begreifen aber den russischen General nicht, der, zu stolz, um sich vor unwissenden Günstlingen zu beugen, sich lio ber den Namen eines Sonderlings ertheilen, als die Augenblicke unbenutzt entfliehen l«eß, seinem Vater-lande zu nützen, und einen glänzenden Namen m Rußlands Geschichte zu erwerben. Immerhin mag er nicht sparsam mit Menschenblut gewesen seyn, allein wie wenig Helden zählt die Weltgeschichte, die damit geizig waren? Er, der Schlächter bei Bender, wie seine Neider ihn nannten, er, der Eroberer von Praga, der Sisgcr an den Ufern der Trcbia, wollte siegen — und es gelang, weil er in dem fürchterlichen Spiele nichts verschonte, und er Feinde zu bekämpfen hatte, die ihn jede Schonung hätten tief bereuen lassen. Suworow also, der nach der Einnahme Praga's auf einer umgestürzten Laffette jene drei merkwürdigen Worte, Vival! kra^a! 3n-korovv, auf einen Wisch Papier schrieb, welchen er Katharine II. schickte, und dagegen die gleich laconische Antwort derKaiserinn erhielt: Ilrilvo! I'^mgl'sclwl Oatnßrms. Suworow. der nach der Niederlage Macdonalds sich beeilte, Masscna in den Rücken zu fallen, Mlt Blitzesschnelle über die Alpen drang und dennoch zu spät ankam __ denn Zürich war befreit, Oesterreich und Nußlands Truppen flohen zersprengt dem Boden» see zu, und ihm und seinem ermüdeten Heere blieb nichts übrig, als seitwärts durch abgelegene, kaum gebahnte Straßen die Gränzen deS nahen Tyrols zu erreichen, wo er sich sicher glaubte. Sicher! — ja sicher gegen die offenen Feinde srines Herrn, aber nun weit mehr als früher den Bissen jener Nattern ausgesetzt, welche die Throne umschleichtn und hcr» vorragende Verdienste stets mit ihren Vtrläumdun-gen verfolgen. Er, der gleich Cäsar, gleich Napoleon, seinem Heere Flügel zu geben schien, er wurde der Versäumniß angeklagt! und der bisher siegreiche Feldherr ward abgerufen, well andere sich hatten schlagen lassen. Auf Befehl des Kaisers lebte er nun ruhig auf seinen Gütern. Indessen der Löwe schlief, ward, Polen wieder aufgeregt, und kcin General schien fähiger es zu bekämpfen, als der mißhandelte Suworow. Sogleich erhielt er, Befehl wieder am Hofe zu erscheinen; allein der Brief war adressirt an Unsern lieben und getreuen Feldmalschall Fürsten Tuworow-Italinsli, und der Verbannte wollte ihn nicht eröffnen: »Der Brief ist mcht für mich!" sagte er wiederholt dem erschrockenen Feldjäger, »denn wäre ich dem Kaiser thcuer, würde er mich nicht ungehort hicher verbannt haben, und w3re ich der getreue Feldmarschall, so würde ich an der Spitze, der russischen Heere seyn, und nicht hier Kohl pflanzen müssen!« Umsonst waren die dringenden Bitten des Feldjägers; er mußte nolsn« volon« den uner-öffneten Brief wieder zurücknehmen. Einen kaiserli-chen Befehl unbeachtet lassen, war bisher ein unbe-kanntes Vergehen, ihn nicht eröffnen, eine unver» zeihliche Sünde! — Indessen der Hof bedürfte der Kenntnisse und der Entschlossenheit Suworow's, unter dessen Befehlen sich der russische Soldat unüberwindlich glaubte; man verschluckte diese Pille, und Graf Kutaisoff ward beauftragt den unzufrie» denen Feldmarschall von seinen Gütern nach Petersburg abzuholen. Die Wahl war nicht glücklich. Ku» taisoff, ein Türke von Geburt,, der in seiner Iu» gend in russische Gefangenschaft gefallen war, ver. dankte seinem Aeußcrcn, daß er im Hofdienste an» gestellt und als Lelbbarbier des damaligen Neichser«-ben angestellt wurde. Später erhielt er einen Rang und la lavoul' I» pu fair« anlant Pl« Is möpiw! cr war General und Graf, als cr zum Vermiltlir zwischen beiden Mächten, ihm und dem Hofe, ernannt wurde. Suworow, zum Voraus von seinen Freunden von Allem benachrlchtiget, richtete es ein, daß, als man ihm den Grafen meldete, er an sei. ner Toilette von seinen Bedienten umringt war. — „Was sagst du?" fragte er den meldenden Lakaien — «den Grafen Kutalsoff!« wiederholte der Bedieme — »Kutaisoff.' Kutaisoff!« schnarrte der Marschall, »ich kenne keinen Grafen diescs Namens!« — Nun trat der unglückliche Vermittler hervor, der dem meldenden Bedienten unbehindert gefolgt war, und sagte erröthend: »Ich bekenne aufrichtig, dasi ich der erste meincS Namens bin; allein die Gnade unseres Herrn . . . .« »Kutaisoff! Kutaisoff!« unterbrach ihn hier der^boshafte Mar-schall, ,ah, nun erinnere ich mich, Sie waren frii» her . . . .« »,. . - < ftüher war ich der Leibbarbler Sr. k. Hoheit meines allergnädigsten Herrn!" __ Bei diesen Worten wandte sich Suworow zu seinen Bedienten, die einen weiten Halbkreis um ihn und den neugebackenen Grafen bildeten, und sagte: »Ich habe euch immer gesagt, euch gut aufzuführen, damit es euch gut gehe. Da nehmt ein Beispiel! vielleicht wie Graf Kutaisoff werdet ihr auch einst bci einem vornehmen Mann vorgelassen werben." Nach diesem Auftritt überhäufte er Kutaisoff mit Höflichkeiten aller Art, und da er im Grunde weit lieber an der Spitze der Armee war, als sich auf seinen Gütern langweilte, folgte cr ihm nach Petersburg, wo ihm alle Ehrenbezeigungen erwiesen wurden, die sein Ehrgeiz nur wünschen mochte. Verleger: Iguaz Alois Gdler v. Kleinmayr.