Freitag den 21. Iuny 1822. z « « b a ch. ^eine Majestät haben, mit allerhöchsitr Entschließung »om »3. May d. I. dcm Johann Fichtner, wohnhaft, in Wien in der Favoriten-Gasse Nr. 17c», auf die Erfindung : »beyder Destillation des Branntweins, aus wa^ immer für einem gegorenen Gute. zwey wesentliche, bisher zu« fnmmen unerreichbare Vortheile zu erzielen, nähmlich:, ,) daß das zu destillirende Gut nie anbrenne, und daß «^ dennock die zuri^ckbleidende Scklempe wahrend dex Destillation auf keinen Fall mit Wasser vermischt wer« de:* ein Privilegium auf die Dauer von zehn Jahren, nack den Bestimmungen des a. h. Patentes vom 6. Dec- 1820, zu verleihen geruhet. Welche« in Folge hohen Hofcanzleydecretes vom ,3. v. M., Z. i4,i56, zur allgemeinen Kenntniß ge» bracht wird.. Vom r. k^ illyrischen Guderniüm-Laibach am !><. Iuny 1852.. Se. Majestät haben in dem Anbetrachte, daß dem Peter Anton Girzig über das ihm unterm 17. De» ecmber »3i5 auf die Verfertigunz unqeleimtcr wasserdichter Filzhüte verliehene sechsjährige Privilegium, die Urkunde erst am »7. August 1817 ausgefertiget wurde; daß ferner Girzig erst in den letztern Jahren, nach yehedung mehrerer Einsprüche gegen sein Alleinrecht, «nd nachdem er sich mit der Hutmacher Profession selbst bekannt gemacht, wie auch mehrere Verbesserun. Ken in der Manipulation ersonnen halte, in dcn Stand kam. das Privilegium zu benutzen, ohne je. doch in der zu kurzen Zeit dieser ungestörten Pcmihung zur Vergütung seiner Vorauslagen gelangt zu seyn. und daß er sich endlich um die Hutfadrication aller, dings Verdienste erwarb, mit allerhöchster Entschlie: ßung vom 29. April d. I., abgesehn von den auf die« fen Fall nicht anwendbaren Bestimmungen des Patents vom 8. December 1820, aus besonderer Gnade die Daner des gedachten, auf alle Provinzen, mit Ausnahme 5es lomdardisch,-. vemtianischen Königreichs.', sich er» streckenden Privilegiums auf weitere drey Jahre, d. i. bis zum 11. December »82H, zu verlangern geruhet. Welches in Folge eingelangten hohen Hofcanzley» decretes vom 14. v. M., Zahl it,i43, zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird. Vom k. k. illyrifchen Gubernium. Laibach am »j» Iuny 1L2H. cht aUe seine Gefährten willen so glüctuch; acbt d,rseb auf weiteren Befehl m Verhaft. In dcr außerordentlichen Sitzung der Cortes vom 2,4. May ward eine Adi)reffe an den König bc-schlössen, worm Se. Majestät nach einer höchst tragischen Schilderung des durch die Versuche der Constitutions« feinde zerrütteten Zustandes von Spanicn aufs dringend: sie' aufgefordert wcröcn , energische Maßregeln gcgn! jene »schrecklichen, entsetzlichen Gefahren", gegen »jene Bewegungen" zu ergreifen, »dic man leider Anfangs für undcdeuten.0 gehalten habe'', die nun aber so weit um sich gegriffen hätten, daß man Gefahr laufe, die Nuhe oes Staates auf immer vernichtet zu fehen , wcnn nicht schleunige und wirksame Gegenmittel ergriffen wür» den."' Der König wird zu diesem ^'nde ersucht, die frey-wiUige Nationalmiliz im ganzen Köuigrciche unverzüg-» lich vermehren und bewaffnen, und mit gleichem'Eifer das stehende Heer organisiren zu lassen. Zu gleicher Zcit hoffen die Cortcs, der König werde gegen jede auswar' tige Regierung, die sich mittelbar oder unmittelbar i« die Angelegenheiten Spaniens mischen wollte, diejenige Sprache führen, welche der Würde dcr Nation geziemen, gegen diejenigen Nccnntcn, dle chre Vormachte« Mißbrauchen oder überschreiten, energisch zu Wer^c gee hcn, die Aufrührer allenthalben, wo sie. sich zeigen, vertilgen, und nahmentlich der Geistlichen nicht schonen, die, indem sie Fanatismus und Aufruhr predigen, dai bethörte Volk den größten Drangsalen Preis geben. Großbritannien. Capt. Palmer, der von Neu - Süd » Shetland zu« rückgclommen ist, hat daselst eine seste Küste von der Höhe, der zuerst durch Capt. Smith entdeckten Inseln an, bis zum 44° W. L. beschifft, indem er sich so nahe als es das Eis erlaubte, ans Land hielt. Er entdeckte auch eine Meile im Innern der Washington-Enge einett herrlichen Hafen (Palmers: port nach ihm) und es ist jetzt beynahe kein Zweifel mehr, daß ein antarctischc» Festland vorhanden ist und mit Cooks südlichem Thale zusammenhängt. Es enthält hohe Schneegebirge im Innern. Über den unangenehmen Vorfall mit den Chinesen bey Lintin hatte man durch den Ostindienfahrer Farqu» harson, der am 27. May von Canton in Weymouth a>n« gekommen ist, folgende nähere Nachrichten erhalten: Die königliche Fregatte Topas, welche bey dem chinest« 2ll fthen Dorfe 3i,tt>n vor Anker lag, hatte Leute ans Land geschickt, um frisches Wasser einzunehmen. Die Einwoh, ner geriethen mit denselben in Streit, und es kamen beren gegen Zaa zusammen. Der Befehlshaber der Fregatte, Capitän Richardson. war nicht am Bord, und da oer erste Lieutenant die Gefahr, i« welcher die Matrosen sich befanden, merkte, gab er Befehl, scharf zu feuern, um den Rückzug derselben zu decken. Bey di>.'5 ser Gelez?l.yeit wurde ein Chinese getödtet und 5 vcr. wundet, von denen später noch einer starb; von den Matrosen wurde« t5 Mann verwundet. Da Capitän Ni- . chardson die Leute nicht auöliefern wollte, welche die Chinesen getödtet hatten, so erließ die chinesische Regierung u lterm ^i- December v.J. ein Edict, dem zufol^ Ze aller Handel mit England verbothen wurde. Alle englische Kaufleute und Agenten erhielten die Weisung, tzas Land augenblicklich zu verlassen, und denSchiffen wurde- nur ein Proviant auf sechs Monathe zugestanden. Nur ein Schiff, das seine Ladung bereits an Bord und seine Passe unterzeichnet hatte, durste absegeln, die übrigen mußten ol)i'.e Ladung abgehen. Alle Contanten und die Familien der englischen Anslcdler wurden an Bord des Schiffes Waterloo gebracht. Verschiedene chinesische Iunks (WaHtschisse) machten Miene, das Absegeln des Farquharson zu hindern, allein nachdem die Topas ei. mg< Schüsse über diese Schiffe abgefeuert hatte, ließen sie von ihrem Vorhaben ab. Die Flagge auf der engli. schen Factorey wurde mit Zustimmung der brittischen Behörden abgenommen. Der Chyrurgus Lioingston war der einzige Engländer, der in Macao blieb, und man hatte wemg Hoffnung, die Sache freundschaftlich beyzulegen, wenigstens so bald nicht. O 5 manisches Reich. Nachrichten aus Constantinopel vom 25. M a y. Die Tage vor dem Eintritt des Ramazan (20. May) zeichneten sich durch Blutgerichte aus. Zehn der ange, sehcnsten Sc.oten, die bisher im Gefängniß gesessen hatten, und eine dreyfache Zahl anderer des Einnrständ-Msses mit den Insurgenten beschuldigter Individuen sind zwischen 0cm 16. und 18. d. M. Hingerichtet wor. den. Da mehrere dieser Männer mit den reichsten ftän» tische« Häusern in Verbindung standen, so hat ihr Schick» sal lebhafte Theilnahme erregt. Die Katastrophe von Scio, der gräßlichste Act in der bisherigen Geschichte der griechischen Insurrection hat ihren grausamen Charakter den Umstanden zu danken, welche den Ausdruch derselben begleiteten- N,?-mand hatte dicscu Aufstand erwartet; die Pforte selbst, obgleich gewarnt, und obgleich suf a'les gefaxt, was Erblttcr^ng und Fanatismus ihren Feinden, und de-sonders den Saw.ioten eingeben konnten, hielt sie^doch dieser Raserey nicht für fähig. Nachdem der,erste Streich gelun zen war, überließen sich die In''urgc:iten gegen die G^rmsyl: und die türkischen Emwohncr der Insel einer Ne,he unerhörter Ausschweifungen, die sonst wohl dcr Übermuth des Sieges herbey führt, die aber gleich beym Eingänge in ein so gewagtes und so schlecht angelegte« Unternehmen nur der höchste Grad Vl'rzw.-ifcltcr Wild» heit erklärt. Das schnöde Zurückweisen aUer FrirdenZ-und Untcnvcrfungs'. Vorschläge dcs Admirals, die Ermordung seiner Parlamentärs, der blinde Trotz gegen seine entschiedene Übermacht,, hatten endlich den Stolz uvd die Nachgier der türkischen Truppen aufs Äußerste gespannt; und was man, wenn diese Leidenschaften sich einmah! roher Gemüther ganz bemächtigen, von ihrer barbarischen Wuth zu erwarten hat. wissen wir nicht sett heute oder gestern. Weder das hohe/persönliche An-sehen, noch die "astlosen Vcnnchungen des Napudan-Pascha konnten dem ausgetretenen Strome nun Schräm ken setzen. Mit Ausnahme der 20 sogenannten Mastix-Dörfer, welche die Thacigkeit und' Menschlichkeit de« europäischen Consuln rettete, und in deren Bezirken dann auch Niemand, selbst Flüchtlinge nicht, angetastet wer, den durften, ist die ganze Insel. Stadt und Land, in einen Schutthaufen verwandelt; von chren 100,00« Be< wohnern ist die Halste vernichtet oder verschwunden, dic anoere, vielleicht auf mehr uls ein Menschcnattet hinaus, aller Güter des Lebens beraubt. Die Urheber dieses unermeßlichen Elendes würden, wenn sclbst die reinsten Mot,ve sie geleitet hätten, den Abscheu der Welt durch den frevelhaften Leichtsinn verdienen, womit sie ohne alle.Berechnung dcr kräfic. der Mittel und der Folgen, ohne irgend eine Aussig auf dauerhaften Erfolg, ja fast mit der augenscheinnchc», Gewißheit, daß sie den ctteln Triumph ewiger Sci,n5cn mit dem Untergange einer ganzen Völkerschaft erkan.f, tcn, eine so heillose Unternehmung begangen. Di^ß Gefühl lst allgemein. Eeldst die. welche den Aasstand der Griechen als an v w für sich rechtmäßig und lobl.ch be. trachten, verstummen bey der Frage, ob denn der sch.v.r. ste Druck der türküchen 5e^!chaft die unglücklich. N,T. tion in Jahrhunderten ,0 tief stürzen konnte, a>.. Wahnsinn ibrer angeblichen Befrey^r es in we^ü nathen vermocht hat? Sind das die Füi^er v, neuen und bessern Existenz? Ist da« b>,r ^.', ^ , Hebung und Veredlung dcr Vo'ker? Höchst merkwürdig ist, daß a^e Vr^n^ 2i2 Zustandes der Dlnge, daß di< Verwüstung von Scio, daß selbst die neuesten Hinrichtungen >n der Hauptstadt, «uf die Griechen ungleich schwächern Eindruck gemach, haben, als auf alle übrigen Classen von Bewohnern die, ser Länder. S>e scheinen das alles mit stumpfer Gleich, gültigkeit zu betrachten; der N^lsch der Hoffnung is, Vorüber; an dessen Stelle aber trat ein Gefühl rcstg, nirter Verzweiflung, das, in der Herne vielleicht alg Heldenmuth glänzend, in der I^ähe das Herz zerreißt. Dieß Kibt den Schlüssel zu ein« Menge sonst unbegreistiche« Erscheinungen.. Wer sollte glauben» daß'fast im, Angesicht der noch tauchenden Nuinen von Scio, auf der Insel Mitylen« ias Panier der Nebellion aufaepfiantt werden konnte? Und doch ist es einem Haufen rasender Ipsarioten ge« lunqen, auch in dieser Insel einen Abgrund zu eröffnen, der bey der ersten Annäherung einer tückischen Krieges« maÄtt alles verschlingen wird» <3Z ist noch ungewiß, wohin die nächsten Operativ« „en der großen.türkischen Flotte gerichtet sey.l werden; mit Zittern erwartet man st« bald in Samos, bald in Tine, bald in ^vsara. Die Griechen sehen in ihren Sckif« fen das leltte Rettungsmittel, sey es zum Widerstand«/ sey es zur Fluchte Sie ^aben mel>r als hundert Falir» t^nae, «"> darunter eine beträHtliche?ln;a!)l vonV'ran« de?n versammelt, wonnt <°ie. ^>er tnrNscken Flotte oft ftho nabe. das Meer durchkreutzen»,Man ist' hier keines, weges olnie Besorgn,ß über die Folqen^d-e eine unbe» dachtsame Zuversicht von dieser Seite nab sich ziehen könnte; aber die Klugheit und der Charakter des Kapu« dan« Pascha werden für eine hinreichende Bürgschaft gehalten. Seit vierzehn Tagen wird übrigens an Ausrüstung «mer zweyten Division de« großen Flotte rastlos gearbeitet. Eine nabmh^fte Anzahl von Ianitscharen hatte den Sultan dringend gebethen, sie als Freywilliqe im Landdienst zu verwenden. Sie erhielten zur Antwort, der Sultan bedürfe keiner Freywilligen zum Landdienst, Fr s.'y jetzt nur mit Seeoverationen beschäftigt. Sofort trNälten ftck d',e )<"ntscbk«en zum Secdienst bereit.Auf beyden Mern des Bosporus wurden nun Werbunqs« Standarten errietet, und in wenig Tagen war so viel Schiffsmannschaft benscimml»«. als die Expedition nur fassen konnte. Wenn diese zweyte Division in See geht, wird nickt mehr alS(5in Linienschiff im hiesigen Hafen zurück bleiben. Von der Lage der Dinge auf Morea und in den «ngrän^nden Provinzen wissen wir wenig oder nichts,_ Gicher ist, daß seitdem vor einigen Monathen fchlgt» , schlagenen Versuch gegen Napoli di Roman io,-, weder diese (mit /i5c> Kanonen besehtc, und auf lange Z«'it t wohl versorgte) Festunq, nocl, Modon, noch C o ro n, , noch P atras bedroht wurden. Die Capitulation von - Korinth sotten die Insurgenten einige Wochen lang I beobachtet, dann> aber unter Umständen, welche den i Greuelthaten von Tripoliza verglichen werden, gebre. i chen haben. l Der Aufstand in Macedonien gibt an Verwü-. > stung und Blutscenen feinen frühern Vorbildern nichts nach. Die Niederlage,, die einer der Haupte Chefs der , dortigen Insurgenten, D i amandi, erlitten hat, ist in , dem vorigen Bericht schon gemeldet worden. Er suchte mit den Trümmern seines Corps eine Zuflucht in Ni a u> fta (Agostos),, wo ein gewisser Zaffira ki (0! 70 seiner Begleiter dic Flucht; zuvor aber Ueß er die Weiber un> Kinder der Vtlagerten, damit sie den Türken nicht i» die Hände fielen, ermorden. Solch ein B«yspl«l fana? tischer Wuth war noch nicht gegeben worden. Vorgestern traf e,n Tatar von Churschid P«-sch a ein. Über die bisherig« Unthätigkeit dusesFelD' Herrn, die ihren Grund nicht, wie m«n falschlich be« hauplet, in seinen unmittelbaren Umgebungen, oder in der drohenden Stellung der epirotischen Völkerschaften hat, sind die? seltsame Vermuthungen im Umlauf..». Man erfuhr übrigens aus seinen Berichten , daß »2 Dl« putirte von Mor^a stch in sein Haupt «Quartier bey Ja- ' nina begeben, und lange Verhandlungen mit ihm gehabt hatten. <3g hieß sogar, sie hätten Unterwerfung«^ Vorschlage gemacht, und für Morea eine Verfassung nach Art der Servischen begehrt. Dieß scheint aber ei« grundloses Gerückt zu seyn. Der Gegenstand der Ver« Handlungen war wohl nichts anders als das Schicksal derFamilie des Pasch«, die slch seit der Einnahme von Tripoliza in den Händen dcr Moreoten befand . und de» ren Vefreyung er endlich, mittelst eines bedeutenden Löseaeldes, bewirkt hat. DieErwartunq emes auswärtigen Krieges war bis' her kein unbedeutender Beytrag zu dem trüben Gemählde dieltSNeiches. Ausder emen Stite hat ste die Insur»