Zettung. Nr NÄ. fi. i l, boll'j. ss. 5.5U. stur t>ie Zxstelluiig I,?« H.nis H.UVj. 5>0 lv, Äiil drr Poft i!"».i!. st. >5, halbj. ss. ?.!'v. Montag, 7. August Insertionsgebiihi bi» 10 Zeilen : lmalMlr.. zsm. ^<»sr., »m. l fi.z jonft pl.Xeile im. « lr., 5m. »?i., ilni. ll' lr. ». s. w. Inlerlioneftempel itdesm. »U li. l87l. Alntlicher Tbeil. Gesetz vom Hö. Juli RO?H über die Einrichtung und den WirkungslreiS der Bergbehörden. (Zchlusj.) ß <>. Die Ciüncil-ün. dic d?i d^i» Rcvieibeanttln elsolg:n. sind schrifilich zu machen. Wenn jcdock dcr NlMcrbeamle oder ein Stcllocrtrctcr desselben am Ämtö' si^c anwesend ist, su lüiun'n jcnc Gesuche, deren Erlc-digung im Wilkullgslreise des Rcvicrbcanllcn liegt, auch müildlich zn Protokoll angebracht wcrdcn. haiipt,ra-.inschaf!cn beslehcll ans dcm Äerlsiianptinanne oder d.sscn Stellvertreter, aus Referenten, Hilfsl.ca!nlcn und uns dcm nöthigen Kanzlei- und Dienerpcrsonale. i; 14. Alle Entscheidungen bei dcn Verghanplniann-schaftcn und im ^ckrbcnlN'imsttrillM in Parlcisachen bc-trcffcndcn Blirgdauan^elcgcnhcilen habcn auf Grnndlagc einer collegialcn Äcschlnßfassm'g nach dcr Mch'hnt der Stimmen zu erfolgen. Im Nckerliauministcrinm ist für dicse Angelegen' heilen ein ständiger Senat vo,i Fachinänneln zu dcsttlw,. tf 15). Eine im ^crorlnllingswcgc ^u erlassende In slrnction wirr» das Verfahren dcr Gerghauptinaülischaftcn und der Ncuicrbeamlcn so wie die Bcstimmnngcn über d e Ocstellunss vc>n Äcrglianingcnicnrs nnlicr normiren. tz 11». Die Ernennung dcr Acrghauptmänner und der Obcrl'ergrcitlii: ist dcn, Kaiser vorbehalten. Die Ernennung der übrigen Ncamten und die An-Weisung der Standoitc sälnmllichcr Vcamlen erfolgt dnrch dcn Ackcrbanministcr. Die Besetzung dcr Amtsdiencrstellsn ist den Bcra^ har.Ptmannschaftcn übertragen. 8 17. Sämmtliche Angestellten derselben Kategorie bilden unter sich einen Concrctalstatns mit «Yradnalnor' rnckuna. inner^lb dieses Gesamulstalus. § 18. Der Bcrghauptma«,» erhält cine Natural« wuhnung oder ein den LocaloerlMlnisscii entsprechendes Quartiergcl^. Die Ämtsdiencr erhalten Natnralwohnung und Amtslleidulig. Vci den Äcrghauptmannschaftcn beziehen auch die übrigen Angeslelllen ein Quarliergeld. i? 19. iU^i Pcnsionirung von Iicrgbthiirdlicken Bc-amtcn, welche die vorgeschlichenen juristischen und won-tanistisckcn Studien absolvirt haben, wird die montanistische Studienzeit als Dicnsi^il angerechnet, jedoch nur insowlit, a!s diese dcr lchiplanmäßigcn Dauer entspricht. tz 20. So lange ans dcm bisherigen bergbehörd» lichen Pcrsonalstandc Kai^Ieibcamtc odcr Diener elübri-sie,,, welche bei dcu nach diesem Gesetze rcorganisirtei, Bergbehörden nicht untergebracht wurden, lann' der Mi< nistcr dieselben mit ihren gegenwärtigen Bezügen gegen Einziehung dcS für die ihnen zu übertragenden Geschäfte bestimmten Pauschalbetrages dcn Ncvierbeamtcn zuweisen. tz ^!, Vcamte, welche bei der ersten Besetzung der Dienststellen im neuen Organismus auf Dienstposten mit einem geringeren Rangc oder mit geringerer Ve^ soldung angestellt werden, behalten ihren Rang ul-b el' halten bis zur Höhe ihreS gegenwärtigen Gehalte« Per< sonalzulagen, welche im Falle der Pensiimirung mit angerechnet und nach Maßgabe des Vorrückens in einen höheren Gchallsbezug wieder cinbe^ogcn werden. § 2^. Der Zeitpunkt dcr Acliviiung der neu orga« lusittcn Bcrghauptmaiinschaften und Reoicrbeamtcn wird ^im Vcroldnungswcge lundgcmachl. Viil dcm Beginne !dicscr Wirlsamltil treten die §§225 und AD des all- gemeinen Bcrggcsctzcs vom 2l'.. Mai 1^5,4. R. G. Vl. !Nr. 14<», sowie dic kaiserliche Perordnung vom Ittlen September 1858. R. G. Bl. Nr. I5>7, anßrr Kraft. 3 2:;. ^cr Ackerbauministcr ist nnt dem Bdllzuge ,dicscS Gesetzes beauftragt. ^z-enburg. den 21. Juli I"71. ^ Hobenwart m. i>. Sckmeffle ,«, i>. Anhang. Personal, und Besoldulia>S6>ema. Gehalt Quartiergeld Dienstlategorie Diütcnllassc in Gulden b" den Berg- Anmnluna österr Währ hauptmann- "'"» schaflcn Für dcn Concepts und bcn ausübcndcn Dienst: Bcrghauptmaun . ... V 4000 <;00 Mit Naturalwohnung oder Quar- Obcrbcrgralh .... Vl .'NW 5>(X1 ^'^^^ Gcrgrath (Nefncn!) . . VIl 25.00, 2/l00 40 .^ Adjunct..... X 1000 800-l'.00 l I Bergbau Eleve . . Xl 5>00 Adjulum N Für dcn Kanzlcidienst -. Official...... X 1000. 900 200 — Kanzellist...... Xl 70s). 600 150 — 0. Dienerschaft: A"'lsb'c"er ..... 400. 300 100 Mit Naluralwohnung oder Quar- liergcld und mit Amtslleidung Se. l. und l. Apostolische Majestät habcn mit Allerhöchster Entschließung vom 2ii. Juli d. I. im Grcmium dcr «alizischm Finanzlandesdirection zum Oberfinanz' rathe crsttr «lassc dcn dortigen Obcrfmanzrath zweiter Klasse Anton Iaroszcwsli und zu Ooerfinanl« rathen zweiter itlassc dic doitländigcn Fina»;räthc und FlüaüzbezirlSdircelorc!, ^co ss a Sz u b i n s l i. Onstav ^Yla und Auton Gujak aUcrgnädiast zu ernennen ^n'hl. HolMtban m. p. Dic Vlrsajsung5.purltt und »as Ministerium Oohrnwlnl. li. Bci V.sprcchllng dcr zwischen dcr Regierung und dcr Versassungspartei bestehenden McinungSverschicden' heilen gelangt dcr Vcrfasftl- zu dcm Schlnsfc, daß dicsc Oiff.rcnzcn thatsächlich ,nir der Farm nach bestehen, im Wesen jedoch leine Existcnzbcrechtignng haben. „Der wesciillichstc Diffcren^punlt zwischen der PerfassunaS-Partei und dcm Ministerium Hohenwarl" so heißt eS dort - „besteht in Anschulia, deS AuSmahcS an Autonomie, welches den cin^lnen Königreichen und Bändern eingträuint werden soll uud darf, 6s ist ein vcrhängniß» vollcS Beginnen, die Ccnlralgewalt zu schwächen, sagen die Verfassungstreuen. Sie weisen auf Frankreich, Deutschland. Italien hin, sic berufen sich auf die Geschichte, welche ihncn Rccht gibt, und schließen demnach, daß ihr Programm, wclches jede autonomislischc Concession zurückweist, besser und dem Staate zuträglicher ist. als das Programm dcs Ministeriums, welches in der Thal noch zu einigen solchen Eoncessioncn bercit ist. Der Irrthum, den die PersassungSvartri begeht, indem sie so spricht, ist schr groß, aber auch sehr leicht zu crlennen." Und nun weist dcr Verfasser nach, daß die Politik leine lh-ontische Wissenschaft sei, die sich nach gewissen im voraus bestimmten Grundsätzen und Formen regeln lasse, sondern unter allen Umstünden mit dcn gegebenen Thatsachen rechnen müsse. In der Theorie sei eS nun allerdings richtig, daß ein cculralisirlcr Staat, wo alle legislativen und administrativen Befugnisse einheitlich von einem bcstimmlen Mittelpunkte ausgehen, leichter regiert und verwaltet werden lann, als ein Staat, in welchem dicse Befugnisse getheilt, resp. den einzelnen Bändern zugewiesen sind. In der Praxis aber stehen dic Dinge ganz anders. Da muß man den Staat nehmen wie ^ . Anz." geschrieben: „Die jesuitische Vehre von der Unfehlbarkeit hatte in« Eini'lat!.'' »'icmals Eingalig gefunden. Dcr ganze Clerus summte darum dcr optiusilio-nellen Haltung unseres B>,chofs anf dcm Concile mil ganzem Herzen zu. Als Bischof Kremcliy vom Concile zurückkehrte, wurde er vom Er;priester Lina,! im Namen des Curatclerus. vom Professor (jetzt Gencraloicar) Thiel im Natmn des Lyceums u:id vom Domherrn Carolus im Namen des DomcapilelS cmpsangell, „nd ull.' diese Herren erklärten ihre Zlisliilmnma, zu der Haltung des Bischofs. Man elwartete und hoffle l.atüllick, daß er auf demselben Standpunkte beharren würde, und hätte er das neue Dogma entschieden zurückgewiesen, so würde er unter seinem Cleius kaum vier liis fünf dis-sentirende Stimmen gefunden habcli, mio wenn irgendwo, fo wäre gerade in Ermcland der aceignct,: Ort gewesen, von wo aus die Bcwegunq in gl ößerem Umfange sich Hütte über ^anz Deutschland vcibrcilcn lümien. ^c!< der fühlte sich dcr Bischof durch dic Verabredung dcr deutschen Bischöfe, nur gemeinsam vorzuachen, gvliundcl'. In Deutschland ficl ein Bischof nach dcm andern ab. und Bischof Krementz ist eine zu wcnig entschiedene Na' lur, als daß cr cs fzewasst halle, selbständig vorz»ls,chcn. Allmälia lenkte auch er. erst leise und dann immer slär-kcr, in das infallibilisnsche Fahrwasser ein. Vischof Kre mcntz schwächte ader das neue Dofzma in seinen zwölf Punkten, die er anfstclltc, so ab. daß auch Aichiniyrr dcr alten Lchrc ihre Zustimmung geben konnten. So ivm den Viele allmülig hinübcrnezogen, bis fie nicht mchr zurücklonttteti." In Rom find die Schwieii^kcitcn, welche sich der Unterbringung der Ministerien und M'lisM Adluinislra tioncn entgegenstellten, nunmehr definitiv behoben. Das oberste Militärgericht wird noch in diesem I^hrc dort hin übersiedeln. In Moskau „ehnm, die Feucrslnimste in cr< schreckender Weise überhand und vorzugsweise werden Waarenniederlaa.cn, Fabriksetablissemelils und a.roßc Han< delsaeschäftc davlin betreffen. Man ucrlmilhtt. daß dic in Mosluu siart ucrlretcne fociulislische Partei ihre frc> oclhaftc Hand dabei im Spiele hat. Die Regierung hat zur Ermittlung dcr Brandstifter eine besondere Commis> sion eingesetzt. Dcr richtige Standpunkt. Das „Wr. Tybl." schreibt: Bei Nelämpfung der katholischen Kirche wird nicht sclten die Meinung geltend aemacht, man müsse das Dogma dcr päpstlichen Unfehlbarkeit und die aus dcmsclvcn zu befürchtenden Folgen vom Standpmilte des Katholicismus ans angreifen. Wir geben zu, daß wir dicscn Sta„dpl,„lt billigen dinfen, so lange es sich blos um Auseinandersetzungen theoretischer Natur handelt; anders jedoch sullt sich für uns die Sache dar, wenn die Kirche dem Slaatc gegenüber steht, wenn es sich um praktische Fragen handelt, deren Lösunq auf die theoretische Eiöitcrunc) vom streng kirchlichen Standpunkte absolut nicht wallen kann, nicht kann, weil eS in der Natur dcr Theorie überhaupt, ganz besonders aber in dcr Theorie der Dog-matil liegt, daß eine eiqenlliche, die beiden entgegengesetzten Meinungen in Wahrheit ausgleichende und bc-sriedigende Lösmia. nur höchst sclten zu Slandc kommt. Das Hirtcnschrcidcn deS Bischofs von Elmcland, dessen wir gestern in Kürz? erwähnten, gibt ui>S einen neuen Beweis dafür, daß dcr Slaal, so wie er daran gehen wollte, sichln theologische Erörterungen einzulassen, Wie Ambulanz Tricoche. Erinnerungen auS der preußischen Belagerung von Paris. (Fortsetzung.) IV. Dieser Rapport war richtig; sie waren Alle da. ein ungeheuerer, wüster, lärmender Haufe, in der vortrefflichsten Disposition. Unheil anzurichten. Der Bürger Bilia hatte im ersten Moment eine einfache Civildcmon-stration beabsichtigt; aber nach reiflicherer Ueberlegung hatte er es für gut gefunden, auch Nationalgardisten mitzunehmen, und sie marschirten hinter ihm her in der Zahl von fünfhundert, kräftige, undisciplinirte Leute, patriotische Lieder wüthend falsch singend, wie sich'S für wahre Republikaner ziemte, die natürliche Feinde von jeder Art von Ordnung und Regel sind. Im Vorbeigehen gesagt, war es die eilfte oder zwölfte Demonstration, an welcher sich das Bataillon deS Bürgers Bilia be< lheiligte. S»e hatte stets irgend eine Manifestation zu machen, diese verchrungswürdige Cohorte von Kriegern. Eines Tages patschte sie durch den Koth. um irgendwo eme Statue zu bekränzen; eines anderen TageS rückte sie schre.end vor da» Hotel-de-ville. um gegen die Regierung zu protestlren; ein anderes mal demolirte sie ein Haus zum größern Ruhm der guten Sache Es werden Einige vielleicht finden, daß. da die Preußen in ziemlich vernehmlicher Weise an die Thore von Paris pochten, das Bataillon des Bürgers Vilia ein nühli. cheres Feld für seine TlMia,teit gefunden hätte, wenn es bemüht gewesen wäre, dieselben zu verjagen. Aber darauf erwidere ich. daß, wenn jeder Mensch seine Pflichr thun würde, mau bald leinen Grund hätte, sich zu beklagen; — nicht einmal über den Ksicg. was ein großer Schade wäre. in Anbetracht deS einträglichen Metiers, das er geworden, noch über die Revolutionen, was ein entsetzlicher Schlag wäre für die Herren von der Sorte deS Bürgers Bilia. Ich denke, daß dieser Bürger auf eine angenehme Morgenjagd gerechnet hatte; daö würde wenigstens die sonderbare Grimasse erklären, die er machte, als er, auf den Platz Sainte-Nosemonde einbiegend, plötzlich nicht einen harmlosen Andachtsort, sondern achthundert im Carro aufgestellte und mit Chasscpots wohlbewaffnete Soldaten erblickte. Der Obrist von KcrhM hatte seine Leute in einer Weise placirt. daß die Passage für Jedermann und für jedes Trupftcncorps, das einfach nur an dcr Kirche vorüber wollte, frei blieb; aber auch in einer Art, die für Jeden, der einen Angriff beabsichtigte, eine sehr solide und beunruhigende Barriere bildete. Das erfahrene Auge deS Bürgers Bilia begriff das mit einem Blick. Er war nicht dumm, so wenig als seine Leute, die ebenfalls von der praktischen Seite dirses Arrangements bc> troffen schienen. Sie setztcn jedoch ihren Marsch fort. um ihre Würde zu wahren, und hörten auch nicht auf ;u schreien; nur waren ihre Rufe etwas weniger enthusiastisch, daS war Alles. Als sie vor der Kirchthiire ankamen, machten sie Halt und die beiden Trupps standen einander gegenüber. In dem Gegensatz, welchen sie darboten, lag Stoff genug zum Nachdenken; eS war der Contrast dcr zwei unversöhnliche«, Feinde: Provinz und Hauptstadt. Auf der einen Seite die Gretagner. eine rauhe, herbr, m, wissende, nicht schr reinliche Race, die keine andere Sprache, als ihr grobes Patois spricht; starrsilmigc Vauern. aber glühende Katholiken, an Ä.milcllc nlall-bend. w.lde und abergläubische Hymnen summd. und 'hrcm Gott. ihren Priestern, ihrem rechtmäßigen Oberhaupt nnte.ner Festigkeit ergeben, die so unerschülter->ch l,t, wie d.e rauhen Felsen, die ihre Nüsten umsäumen. Auf der andern Scite diese Pariser Bevölkerung, schmutzig und unwissend wie die LandbcwolMr. aber nichts glaubend und Niemand rcspcclirend, stell bcre.t. zu lachen und ihren gemeinen Witz auf Alles, maS Gchtz. Ordnung, Religion oder Moral.tät heißt, loszu-l°sl"'' hl"" dem Nucken ihrer betrügerischen EhefS sie m einem Augenblicke der Vaunc ae-wählt, und d>e sie ebenso ohne Umstände zerbrechen wcr> anwandelt!'" "' ^'" Nuß, wcn.i sie die Lust dazu die Brelaqner, w'e iu.pcr- eme Städter d.e Landbewohner an use en psi^en; m.^''^ '^^'/' luderte., ihnen Alicke z". w.e e.n Bulldogg auf eine iiaye, ^ fähia sie zu cr-wurgen, und keineswegs zurückschreckend cs zu lh.m. Dcr einfache Austausch von Blicken war von keiner langcn Dauer; denn der Obrist von KcrhM comma"» dnte unverzüglich m peremptorischcm Tone: Achtm'li! Baionnet aufgepflanzt'. ^l" "'ü'l hinter ihm zurückzubleiben, schrie dcr Burger Bllia ebenfalle mit durchdringender Stimme: Achtung! Bajonnet aufgepflanzt! 1303 der Kirche gegenüber ganz gewiß den Kürzern ziehen würde. Der preußische Kulturminister hat den Dr. Wollmann, welcher vom Bischof vom Ermelano unfähig erklärt worden, dcn Religionsunterricht am Brcmn?bcr-ger Gymnasium zu ertheilen, in sciner Stellung belassen und molinirte fein Vorgehen dainit, daß Dr. Wollniann heute nicht? anderes lehre, als was er vor der vaticcmi-schcn ConellSentscheidung gelchtt habe. Hierauf gilit ^un ^ dcr Bischiof von Zrmeland in feinem Hirtenbriefe zur Antwort, der Dr. Wollmann lehre thalsächlich a.eicn<, wärtig etwas anderes, als vor dem 1l->. Juli 1870; denn vor der ConcilSentscheidung vom 18. Juli 1870^ l,cllic cr gelehrt, daß der Papst und daS Conzilium allcin berechtigt fei. die Biorl ausznlegen, heute aber maße er, sich selber dlcses Recht au. Man sicht also offtudar. daß es sich, wollte.mail auf diesem Standpunkte bchur-ren, um nichts hmdelt, als um ein theologisches Gc-zanke, wobei der Eine Ja. der Andere ^iein sagt. und da in kirchlichen Dmgcn dii! Kirche osfcnl,ar eine gröljeic Kompetenz dcs Urtheils hat, als dcr Staat, so müßte der Staut sich dml Urtheil dcr Kirche unterwerfen. Deshalb ist dcr Standpunkt, wclchen dcr preußische Staat nunmchr g.-gcM'cr dcr katholischen ?Frage ein-ziluchmcn gc'onncü ist. dcr allcin richtige, der Stand« piinlt nämlich, wie idn die Berliner „Provinzial'Cor-respondenz" in einem gestern schon telegraphisch signali-sirlcn Artikel- „Znr katholischen Frage" prüch'irt. Es handelt sich fi'ü' oie ck'cgicrnng nicht nm die Anerkennung odcr Nichtanerkennung eines Glaubenssatzes als solchen, soudu'li darum, ob sie iin Gereiche ihrer geschlichen Mit-wiltung eine ^ehrc uuterslnlzcn soll und darf, welche sie für das Verhältniß von Sw^t und Kirche als v c r-derbli ch erachtet. In diesen Schlußworten deS genannten Artikels ist die Slellunss, welche ein Staat, wenn cr seine Aufgabe richtig versteht, dcl' Kirche g.gcnübcr einzig und allcin einnehmen muß, ans vrägncmlcstc Weise ausgesprochen. Keine theologischen Zanke, neu, leine Advocatculniffe, Wintelzügc und Praktiken, nichts ist maßgcbcnd, nichts darf maßgebend sein als die einfache Frage: Darf der Staat cine Kchre dulden, die dem Staat' gefährlich ist? Ob sit richtig ist odcr nicht, gcht dcu Staat nichts an, cr darf sie nicht dulden, nnd wcuu sie so klar wäre' wie das Einmaleins. ! Die amtliche Statistik Ungarns. Das lüiligl. ungarische statistische Bureau hat in der kurzen Zeit seincs Bestandes eine eben so umfassende als erfolgreiche Thätigkeit entwickelt. Die seit 1868 erschienenen drci Bände der amtlichen statistischen Mit' thcilungeu, deren jeder fünf Hefte, zusalmmn mit mchr als 1000 Saiten umfaßt, enthalten dic verschiedenartigsten auf Handel. Verkehr, Staatshaushalt. Unterricht, Lllndwlrthschaft, Vcreinswcfen bezüglichen Nachweisungen, von erllä enden Texten begleitet. Daö jüngste Heft insbesondere behandelt das Voltsschulw.scil Ungarns und Siebenbürgens nach den El Hebungen dcS IahrrS 18l>9 in äußerst eingehender Weise. Eine Erhebung der Bc< sitzoerhältnisse im ^andc, abgestuft naa, der Größe dcr Giucr, nach Cilllurarlcn, Stcueiwcrlh u. dgl., cbcnfo eine Industrie- und Gewerbestatistik ist in Aus« fühllmg begriffen, und hiezu wcrocn nicht allcin die ErhebungSformulare vnscndtt, sondcru die Bcamlcn des Bureau nach den wichtigeren Industricurten dclegirt. um Persönlich Wahrnehmungen zu machen und Erhebungen zu pflegen. Auch daß die Volkszählung in den Bändern der ungarischen Krone so befriedigend zum Abschluß kam, liegt zu nicht geringem Theil darin, daß die ganze Durchführung in dcr Hand des statistischen Bureau vereinigt wurde, diesis aber stch nicht mit den Verhandlung.« am grünen Tische begnügte, sondcrn dafür sorgte, daß die Beamten daS ttand bereisten, instruirten und selbstthätig eingriffen. Die Erhebung wurde auf manches Moment ausgedehnt, das in der westlichen Rcichshälste nicht zur Volkszählung cinbczogcn wurde, wie die Erhebung dcr Wot> nungSverhältnisse im ganzen Vandc. jene des Bildungsgrades der Bewohner — ob das Individuum lesen und schreiben, blos lesen oder keines von beiden kann — die Erhebung bcr Irren und CrctinS, jene dc, Pferde. Rinder und Schafe nach Schlägen und Raccn. Dicfc gedeihliche Entwicklung der officicllen Statistik ist dcr entsprechenden Organisirung des Bureau zu dankcn, welche auf frischem Boden rein zum Besten der Sache vor sich geh:n tonnte. Als selbständige Behörde hingcstclll und von der Volksvertretung mit den nöthigen Geldmitteln ausgestattet, lonntc dic Statistik Ungarns in kürzester Zcit das werden, was sie sein soll und will. ein Beiralh, wo imlncr cS sich um genaue Kenntniß des ttandcS handelt. Dicsc Mission wurde auch alsbald erkannt und die Reglcruligsbehordcu wic die Journale traten in cngcn Contact mit dem statistischen Bureau. Wo immer es bei ncucn Einrichtungen galt. auf die Eigenthümlichkeiten dcS Landcö und scincr Theile Bedacht zu nehmen — wie bcl Vcrlhcilung dcö Recrutcncontingcnle, bei dcr iWlstcllung dcr neuen (^erichlScintheilung — wurde das statlilischc Bureau dcn Berathungen bcigczogen. und auch die Journalistik widmet dcn Leistungen dcr Anstalt voll» stcs Interesse. Jede Publication des Vnrcau wird nicht nur von dcn hauptstädtischen, sundern auch von dcn übrigen Tageöblätlern eingchend gewürdigt und die größeren Blätter bringen bercitmillia ausführliche B:-nchtc dcr Verhandlungen dcs statistischen ^andcsrathcs. Hiedurch wie durch dcn Vcrkchr der LandlagSabgc. ordneten mit ihren Eommittcuten. welche mit allen Publicationen belheilt werden und dicsc im Sande bekannt machen, entsteht die allgemeine Beachtung und Theilnahme, deren sich die ttcistuna.cn dcS ungarischen statistic schen Bureau im ganzen Vandc und in allen Kreisen dcr gebildeten Stände erfreut und welche hinwieder auf dlc Thätigkeit dcs Bureau fördernd zurückwirken. In dieser Art und durch die glückliche Wahl dcr leitenden Kräste ist daS ungarische statistische Bureau in dcr kurzen Zeit seines Bestandes zu einer jugendlich erblühenden Anstalt geworden, auf welche daS nmnc Land unt Vcrtraucu blickt und das die Kenntniß bcö kaudcS ^Verwaltung und Wissenschaft fördert. Hagesumisskeiten. — (Au Stritt aus einem Orden.) „P. Naplo" meldel, daß dcr Prämonstratenscr Ladislaus M»i, dcljen Abhandlung iiber das „Tragische" von der Kiö-laludy^esellschaft den Preis erhielt^ auö den, Orden getreten und zum Professor cm dem reformirten Gymnasium in Pest gewählt worden ist. — (Eine Feuersbrunst) hat am 27. Juli die Ortschaft Nagy-Nußl'a einmischen. Von 300 Wohnhäusern wurden nur 20 gerettet, darunter die Kirche mit den dazu gehörigen Gebäuden. Nur zwei Häuser waren versichert. — (Zum Räubcrunwesen in Dalmatic n.) Aus Knin (Dalmatien), 2<). Juli, wird geschrieben: In deu letzten Tagen wurden in der Nähe von Vcrlila und Sign die Häuptlinge zweier berüchtigten Räuberbanden, SimicS und Patlovics, gefangen genommen, nachdem sie durch Jahrzehnte die Bezirke des Licaner Regiments und jene von Knin und Sign unsicher gemacht hatten. In den letzten Monaten wurden an 36 solcher Gesellen zumeist an Ort und Stelle niedergeschossen. — (Im Anhange zu dem Strike der Maurer in Berlin) haben nun auch die Tapezierer und Tischler ihre Arbeiten emgeslellt. — (Brände in Moskau.) In Moskau nehmen die Fcuersbrünste in erschreckender Weise überHand, und es ist ausfallend, daß vorzugsweise Waarenniederlagen, F»vriks' etalissements und große Handelsgeschäfte davon betroffen werden. Dieser Umstand hat den Verdacht erregt, daß die Ursache der täglich größere Dimensionen annehmenden Brand-calamilät böswillige und systematische Brandstiftung ist und daß die in Moskau stark vertretene socialistische Partei ihre frevelhafte Hand dabei im Spiele hat. Daß auch die Regierung diefcn Verdacht hegt, zeigt die Thatsache, daß sie zur Ermittlung der Brandstifter eine besondere Comunssiou eingesetzt hat, die täglich unter dem Vorsitz des General-gouverneurö in dem General-Gubernialgebäude Sitzung hall uno eine sehr rege Thätigkeit entwickelt. Den eifrigen Nach-forschungen dieser Commission ist es bereits gelungen, vier Knaben im Älter von 12 bis 14 Jahren zu ermitteln, welche der absichtlichen Brandstiftung theils durch Augen, theils durch ihr eigenes Geständmß überwiesen sind. Die vier jugendlichen Vcrbrecker, die den untersten Volksschichten angehören und mehrere Fabritsetablisscments in Brand gesteckt haben, behaupten einstimmig, daß sie von ihnen un» öckannlcn Personen zu den Frevclthaten beredet worden seien und auch zur Belohnung ein kleines Geldgeschenk erhallen hätten. Der eine nannte als seinen Verführer einen Handwerker, ein anderer einen Soldaten, die beide zur Haft gebracht sind. Die bisherigen Ermittlungen dcr Commission habcu ergeben, daß in Warschau ein systematischer Braudstiflungöplan besteht, daß aber die Urheber nnd Keiler dieses Planes sich hinter schlichten Arbeitern und Kindern, die sie als ihre Werkzeuge vorschieben, verstecken. Die Regierung hat eine Commission nach Moskau zur Untersuchung dcr Molioc der dortigen Brände abgesendet. Es verlaultt, daß die bisher vorgenommenen Untersuchungen das unzweifelhafte Ergebniß lieferten, daß Einzelne der Verhafteten der „Internationale" angehören. An das Gouvernement in MoSlau ist dcr Befehl ergangen, mit äußerster Strenge vorzugehen und alle Fremden, welche nicht in genügendster Weise sich legitimiren können, auszuweisen. — (Hungersnoth in Persien). In den Spalten dcr „Times" gibt dcr persische Gesandte den Nachrichten, daß Hungcrsnoth und Cholera in Persien ausgebrochen seien, das entschiedenste Dementi. Allerdings wurde eine Zeit lang eine Theuerung verspürt, aber nur in den Provinzen am persischen Meerbusen nahm diese eine ernstlitc Gestalt an. Die Nomadenstämme welche ihre Waizcnsaatcn ausschließlich dcn, Einflüsse der Witterung überlassen, sind stets den Folgen einer Dlirre ausgesetzt. Heuer haben dieselben bitter gelitten, und sich haufenweise nach den Städten begeben, wo sie aus Anlaß und auf Kosten deS Schahs unterstützt wurden. Dieses Jahr verspricht die Ernte ganz ungewöhnlich gut zu werden, und in Folge dessen fallen die ^edcnsmittel von Tag zu Tag. Was die Cholera angeht, so sind di« Fälle nichl zahlreicher als jedes Jahr, wann bei der Übermäßigen Hitze das unvorsichtige Fruchlefsen eine gewisse Anzahl Fälle verursacht. Die Belege für die Richtigkeit dieser Angaben sind auf dcr persischen Gesandlschaft einzusehen. Bald nahm dcr Obrist eine Cigarre und zündete sie an. Dcr Bürger Bilia griff in die Tasche, da er aber nichts darin fand, fo unterließ er das Rauchen. Es trat nun eine Pause ciu. die aber nur cine Minute dauerte. Da die Sühne des BruluS die Eigarrc als ein Pfand friedlicher Absichten deuteten, so wurden sie wieder lürmcnd und blutdürstig und nöthigten durch ihr Oc-schrci den Äürgcr Bilia, zn handeln; er trat also cincn Schritt v^r, und sich bcmühcnd, seiner zitternden Stimme dcn Ausdruck hochmülhigcr Herausforderung zn gcbcn, ricf er: Äürgcr Otirist, im Namcn dcr eincn und un-theilbaren Ncpublil fordern wir die Bürger Tricochc und Nobache und die Vürgcrin Vcroeinc a»f, vor uns zu crschüiücn. Hcrr Commandant, aulworlele höflich dcr Olirist, die Personen, welche Sie ncnueu, sind mir unbekannt. Ich habe die Ehre. die Frau Gräfin Verneine, dcn Herrn Abl'6 Tricoche, Pfarrer von Suinlc»Noscmondc, und Herrn Nobachc zu kennen. Abcr da sie im gegen' wärtigcn Augenblicke beschäftigt sind, so werden Sie mich entschuldigen, wenn ich mich weigere, sie zu stolen, um ihnen Ihnn Besuch anzukündigen. Oh! la! la! Keine Heiligen mchr! Nieder milden Aristokraten und Weihwasserträgcrn! Nach Ehaillot mil den Gräfinnen! heulten die Herren im Hintcrtrchen. Bürger Oblist, fuhr der Bürger Biliu fort. heroische Anstrengungen machend, um etwas, das ihm dic Kchlc bl'cncstc, zu verbannen, Sie habcn socbcn die Wunsche dcs Volles vernommen. Ich bin sein Abgeordneter nnd fordere Sie auf. mich passircn zn llisscn. Ich muß Sie im Gcgcnlheil bitten, zurückzuweichen, sagte einfach der Obrist. Und wenn ich mich weigere.. . wenn ich darauf bcitchc, vorzurücken? Dcr Obrist zog ruhig den Degen aus der Scheide. Dann wcrde ich Sie in zwei Stücke hauen wic emc Rübe, antwortete cr. Aber das kostbare Blut dcs Bürgers Allia war nicht bcstimmt zu flitß'n. bcnn eine Hand legte sich auf dcn Arm dcs Obristcn. und Madame von Verneine, dic zu glclchcr Zeit mit dem Pfarrer, dem jun^cn Nobachc uud nur aus dcr Kirche ttat. legte sich iu'S Mittel. Sie wünschen mich zu sprechen? mein Hcrr. saalc >lc zu Herrn Bilia. . - ' « Der Bürger^Commandant war nicht sogleich fähig, zu antworten, denn die ^."./^? ^"° 'h" " einige Bestürzung vcrsctzt Thal ache ,st, daß cr lcincowagö gewohnt war. in solcher Wc.sc behandelt zu werden. Wenn er einc Demon-strallon vor dcn Bureaux dcr Regierung machlc, so am-gcn die Dinge ganz anders. Dann kam ein osficicller Sccrclär, zuweilen sogar ein Minister in Person hcrab. um seine Reclamation«.',, anhören; man versicherte ihn, daß die Regierung die ernftestc Aufmerksamkeit darauf wcndcn wollc. und man hütete sich sehr. ihn aufzuregen, oder feine Gefühle zu verletzen. Er wußte kanm, was er von dieser neucn Handlungsweise denken solle, von diese, Orohuns,, ihn in zwci Stücke zn spalten . . . eine um so beleidigendere Drohung, da tl nicht dcn geringsten Grnnd hatte, zn glcmbcn, daß Hcrr von KerhM sie nichl in Ausführung sctzcn werde. (Forlschllng s°la',) Locales. Protokolls - AuSzug ' der Sitzung des l. t. ^a n deSsan i tülS rathe s für Krain vom 16. Juni 1871. Gegenwärtig: Der Vorsitzende: Prof. Dr. Valrnta. Die l. l. Sanilätsräthc: I'. 1'. Docloren: Regie-rungsrath v. Andrioli, Karl Gleiwcis, Gauftcr, Nazpet und Schiffer. Schriftführer: Baron v. Gussich. Nach Verlesung dcs Protokolls vom 19. Mai wird übcr Antrag dcs Volsitzendcn dcsscn auszugsweise Veröffentlichung einsti.nmig beschlossen. Vorsitzender lhcilt mit: u) Eine Zuschrift des Herrn Statthalters Freihcrrn u. Conrad, worin er aus Anlaß seincS Abschiedes dem ttandrssanilätsrath feinen Dank für die ihm zu Theil gewordene dienstliche Unterstützung aussprichl; I») Herr Vanocepräsident v. Wur^bach lhcilt scincn DicnsteSantritt mit; <)dcr obcl österreichische VandeS-sanilälSrath bedankt sich für die ihm zugeschickten Mit-lhcilungcn Z. 8 und 25 deS VandcssanitätSralheS. Ncgic^ungsrath v. Andrioli rrferirt über den Cnlwurf cincr Dicnflesinslruction für die l. f. BezirtS-ärzlc. Dcr l. l. ^alidcesanilälSrath wurde von dcr hohen Landesregierung mit Bczug auf dcn Erlaß dcs Mini-stcriumS des Innern vom 20. April l. I. eingeladen dic für das iireisdistricls- oder brzillsärztliche Dienst.' v^sonale bisher bestandene Amlsinnruclion mit Nückiicbl auf das Gesetz vom 30. April 1870 einer Revision zu untcrz,eheu und dcn Entwurf eincr DicnsteS.nstruclion fur die l f. Bez.rlsärzte zusammenzuslrllen; derselbe mit o.esem Acteulluck bctraut, liest nun cincn Entwurf der fraglichen Dlcnstesinsttuction vor, welcher sich stricle auf d>c dicssllll.gen Bestimmungen deS Gesetzes vom Men «pul bezieht. 1304 Nachdem in der darauffolgenden Debatte unter Anderem die Nothwendigkeit einer formellen Behandlung des Gegenstandes hervorgehoben wurdc, R^gierungSralh v. Andrioli jedoch eine Umarbeitung aus dem Grunde ablehnte, weil er den vorgelegten Entwurf für genügend und dcm Zwecke volltommen entsprechend halte, wurde vom Vorsitzenden Dr. Gauster um Uebernahme dieser Ausarbeitung in besprochener Richtung ersucht. SR. Dr. Gau st er trägt nun einen Anttag auf Erlassung provisorischer Anordnung hinsichtlich der Ge« schiiftSbehandlung durch die neusyslemisirtcn l. f. Bezills-ärzte vor und begründet diesen Antrag vor Allem damit, daß bis zur Erlassung der diesbezüglichen definitiven Instruction noch eine geraume Zcit verfließen dürfte, cS jedoch im Interesse deS Dienstes und deS Sanitäls« wesens bei der beliebten Bildung großer Physicatssprcngel nothwendig sei, daß die Geschäftsbehandlung alsbald ge» regelt werde. Er beantrage somit, der Herr Landespräsident werde ersucht, die von ihm ausgearbeitete und vorgelesene Anordnung zu genehmigen und an die Bc;irlS-hauptmannschaften und Bczirlsärzte hinauSgeben zu wollen. — Wird einstimmig angenommen. S3i. Gau st er bringt weiters den Antrag ein hinsichtlich der GeHandlung der flüheren, bei der tbcn durchgeführten Organisining nicht angestellten Veziltsittzte. welchen rr vor Allem dadurch begründet, daß sämmtliche Beziltsürzte ihre Posten nur in der sicheren Voraussetzung, seinerzeit definitiv angestellt zu werden, angenommen haben, daß dieselben gleich den Staalsbeamlen, im Falle ihrcö Ablebens oder sonstiger Erwerbsunfähig« leit zu behandeln waren und beruft sich auf einen aller» höchsten Erlaß vom Jahre 185>1, welcher bestimmt, daß jenen früher nicht im Staatsdiensten gestandenen Be-zillsärzttn. welche nach Verlauf eines Jahres sich für ihren Dienstpostcn vollkommen tauglich erwiesen haben, die bisherige Bestallung als Gehalt verabfolgt und ihnen der Anspruch auf Pension gleich allen andere»! Staatsbeamten zugestanden wurde, welcher Erlaß auch für Kram ausdrücklich als giltig angeführt sei. Wäre diese allerhöchste Verordnung bei den im Jahre 185(> angestellten Aeznksärzten angewendet worden, so wäre ohnehin jeder Zweifel über die nunmehrige Behandlung behoben. Er stallt daher den Antrag: 1. der Herr f. k Landlagspräsident werde ersucht, sich beim hohen Ministerium des Innern gütigst ver^ wenden zu wollen, daß diese früheren im neuen Orga-nismnS nicht angestellten Beznlsärzte nicht einfach entlassen, sondern entweder in Disponibilitüt verseht, wie es bei den aus Ungarn u. s. w. hcrauSgctommei'en Staatsbeamten d«r Fall war, oder wenigstens wie definitive Staatsbeamte in gleichen Fällen behandelt werden; 2. dieser Antrag sei den übrigen l. l. Landessa-nitiltsriithln behufs Anregung gleichartigen Vorgehens im bisherigcn Wege zu übctmitteln. Btide Antrüge werden einstimmig mi dioe ange< nommen und die Sitzung hierauf gefchloßen. — (Die hiesige evangelische Gemeinde) halte gestern nach langer Unterbrechung das erste mal die tzreude, in Gemeinschaft mit ihrem nunmehr wieder völlig genesenen Pfarrer den öffentlichen Gottesdienst abhalten zu tonnen. Al« Zeichen der Verehrung und Liebe war dem Wiedergenefenen ein prächtiger frischer Blumenkranz auf den Nltarlisch gelegt worden. Der Herr Pfarrer, sichtlich tief er< griffen, danlle nach beendeter Predigt in warmen herzlichen Worten für die fo vielfältigen Beweise von Liebe und An. hanglichteit, fllr die ihm während seiner schweren Krankheit gewordene weilthätige Hilfe und Unterstützung und versprach, dessen stetS eingedenk zu bleiben. Das Presbyterium der Gemeinde lud nach dem Gottesdienste den Gefeierten zu einem heiteren Mahle. — Vorerst wird nur alle 14 Tage Gottesdienst abgehalten werden, bis die Gesundheit des Herrn Pfarrers Schack sich genügend gelrüstiget hat. — !Die öffentliche Prüfung an der evangelischen Schule wird ^am 17. d. M. abgehalten weiden, — (Zum Schulwesen.) Auswärtige Blätter enthalten nachstehende Meldung aus Laibach: Der Lan-desschulinspector Iarz beantragte die Einführung der slove-nischen Unterrichtssprache an allen Voltsschulen KrainS, was der Landesschulrath mit allen gegen eine Stimme annahm. _______________ Eillsseseildet. Die delicate Heilnahrnng l'»!Vl,l,:5.:^i-e cl» Ilüi-i'v beseitigt alle Krankheiten, die der Medicin widerstehen; nämlich Magen-. Ncr-li.n-, Vnlsl-, Lungen-, Leber . prüfen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- nnd Nierenleiden, Tuberculoss. Diarrhöen, Schwindsucht, Asthma, Husten. UnverdauNchlVit, Verstopfung, Fieber, Schwindel, Blutausstcigen, Ohrenbrauscu, llcbellcit und Erbrechen selbst ill der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmageruna Nheumalii'mu?. Gicht, Bleichsucht. — Auszug aus 72.0>,0 Eer-tificateu über Genesungen, die aller Medicin getrotzt: Eertificat Nr. 68471. Pruuctto (bl'i Moudovi). den 20. October 1869. Mein Herr! Ich laiin Sie versichern, daß seit ich von der wnndcvoollcn Iiev»Ie8cier« clu Larr^ Gebrauch machte, da« heißt seit zwei Jahren, filhl? ich die Beschwerlichkeiten meines Alters nicht mehr, noch die Last meiner 84 Jahre. Meine Beine sind wieder schlank geworden; mein Gesicht ist so gilt, daß ich teincr Brille bedarf; incin Magen ist start, als wäre ich 30 Jahre alt. Kurz. ich fühle mich verjüngt; ich predige, ich höre Beichte, ich besuche Kraute, ich mache ziemlich lanc,r Reisen ;n Fuß. ich fühle meinen Verstand tlar und mein Gedächtnis erfrischt. Ich ersuche Sie. tncse Ertläriing zu veröffentlichen, wo und wie Sie cs lvlln-schcn. Ihr ganz ergebener Abb.' Peter Castclli, LHoli..68-1lieo1. und Pfarrer zu Prunctto, Kreis Mouoovi. Nahrhafter als Fleisch, erspart die Nev-llo.^io,'.' bei Erwachsenen und Kindern 5)0 Mal ihren Preis iu Arzneien. In Blechbüchsen von >, Pfund fl 1.50, 1 Pfund fl. 2.50, 2 Pfund fl. 4.50. 5 Pfund sl, ,0, 12 Pfund ft. 20, 24 Pfund fl. 3«. It«v!l!,l,''.> in Pulver und in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl, 2 50. 48 Tassen ft 4,5<», in Pulver für 120 Tassen si. 10, für 288 Tassen fl. 20, für 57«! Tassen fl. 36. Zu beziehen durch Varry on Barry H Comft. in V^isu, ^VHi!2«ob«H«8o Nr. S,inI>aibHob Ed, M aHr. in Marburg F. Kolletulg. iu zllagcnfurt P. Birnbachcr, m Graz Gebrüder Oberra nzmayr. in Innsbruck Diechtl H Fr ant, in Vinz Haselmayer, in Pest Türül. in Prag I. Fürst, in Brunn F. Eder, sowie iu allen Städten bei guten Apothekern »nd Specereihändleru; auch versendet das Wiener HanS nach allen Gegenden gegen Postanweisung oder Nachnahme, Neueste Post. Die gegen die Pesler Arbeiter eingeleitete Untersuchung wurde becndcl; 25 Verhaftete sind des Hoch' verralheS angeklagt, die Anderen wurden polizeilich abgestraft. Die Nachricht, daß König Ludwig von Vaiern im herbst sich nach Bcrlin begeben werde, wird als un< begründet bezeichne«. — Der deutsche Kaiser wird auf der Reise nach Gastcii, am w. h. Mts. Regensburg passiren. Nachrichten aus Versailles vom Freitag lassen vor« hersetzen, daß der Anliag auf Verlängerung der Vollmachten Thiers noch vertagt werden wird. Man wünscht vorher noch zwischen den einzelnen parlamentarischen Fractionen ein Einvernehmen herzustellen, welches bisher noch ncht erzielt wurde. Ein Schreiben aus Versailles dementirt daS Gerücht von einer Zusammenkunft zwischen Thiers und Bismarck. , , '"- Die Blätter enthalten übereinstimmend das nachstehende Privattelegramm aus Pest, 4. August: In Folge vielfacher Befchwerden von Inhabern rumänischer Eisenbahn - Obligationen, besonders aus Croatien. ist die Regierung entschlossen, die Reichs« lanzlei zu energischem Vorgehen aufzufordern. Man hofft hier, daß die Bukurcslcr Kammer sich von Oesterreich-Ungarn und Deutschlllnd einschüchtern lassen wird. Es verlautet, daß di? Pforte gegebenen FaUcS zu Gunsten des Fürsten l,»l, Rumänien intervcnircn wolle. Aali Pascha ist beauftragt, diesbezüglich die Mächte zu verständigen. Eine Division Gardetruppen erhielt, wie aus Conslantinopel bcricdtet wird. Marsch- bereitschaftsbefehl. In Mililärlreisen verlautet, dieser Truppennachschuti sei nicht nach Albanien bestimmt, so>^ dern eine Vorsichtsmaßregel für cine ailsaUigc ^l'.lcl' vention der Pforte in Rumänien. Telestraphlscher HUeciiselco,»«'« vom 5, Angnst. 5perc. Metalliaue« 59 45. — 5perc MeialliqueS mit M.'i-llnd November-Zinsen 5!» 45. — 5perc, Nalional-Anlelim <,,<5, — 1860er StaatS-Anlehen 101.10. — Vaul-Acln'n 766. — vnd.t-Actien 286.70. - London 122.10. - Silber 121,15. — jt. l Milu;,-Ducaten 5.81. Napolcond'or 9.74',. Da« Postdanlpfschiff „Allemauia," Capita» Varend«, ging am 2. Ananst mit 40? Passagieren von Hamburg nach New-?jorl al>. Handel und Wlkswirtljschastliches. ^aidach, 5. August. Anf dem heutige» Marlte sind erschienen: 6 Wagen mit Getreide. 4 Wagen mit Heu m>t> «tr>'h (Hen 34 Etr., Stroh 12 2tr.), 32 Wagen und 1 Schiff (drei Klafter) mit Holz _____________Dl,rchschnitt«-Arcise._______________ »Mtl.» M«z.» ^silt..,'^ < st. ll. st. lr. j ll. lr.I fl. Weizen ?r. Mehn! 5 20 6 20 Bnl'er pl, Psulid 40... Korn-Saat ,. ^ ^<», .-z .^y !. 4 «1 Kalbfleisch „..22-... Heidm ,. 3 20^ 3 !l2 Gchweiucsieisch ,. ......26 ------ M Hirse ,. .'i60, !i 4« Schöpsenfleisch „—17...... W Knturutz „ 4-4 26 Hähudcl pr. Stilck — 25 .. Erbäpfel „ 2 20------- Taube» „ .^ 14 __ , i!inscn „ 6-------^ H?u pr. Ctr,. all 1 40 Erbsen „ 5 50— .. ,. .. neu , 20, Fisolen „ 5 50 ——Stroh „ j.. !»0 _ Rtudsschmalz Pfd. — 5»^—— Holz,hart.,prKlfl. - — «50 Schweineschmalz „ — 46 —!— — weiches, 22"____5__ Speck, frisch. „ - 34------- Wriu. rnth., Eimer _ ... ,'2 — aeränchert „ - 42.------- -. we?ijc'r ,. ------10.... ^ " k j KZ 3s ^ .^ ? «^ « M 3 ^ ^ « ^ ." ,» ^ ^Z 6U Ma. 7'j.^.,. _^.is)g wiudstill Wirbel ' 5. 2 „ ?l. 7^l.2« ^-19» SW. schwach trilbe «/'" ___IN.. Ab. 7.^5.7, z .^14.» SO. schwach! trllbe ''"!>''" 6 ll Mg. 737 2«, ^l5.o SO. schwach ganz bciu. j 6 2 „ N. 73«.,!. -l-22.« NO. z. st.nl z.Hälfle bewV U.,u 10„ Ab. 73.t< Äils-hitcruug. Nachmittags latter Nordost. zicml'ch ftavl, lilhl^r Ta«. DaS uorgcstnqe Tanrsmittrl der Wärme -s- 14 l^, da« ssrstliqe l' 17-", bezichuugswcise um 4'9" nud um 2 2" nnler dmi Normale verantwortlicher Redacteur: Iguaz u. K lein m a u r. W Fllr die vielen Beweise der Theilnahme während W der lnr,;rn Krankheit des Herrn W Ferdinand Martinciè sowie auch fllr die zahlreiche Begleitung desselben znr letzten »lühestälte sagen wir alleii Verwandten, Freun-den nud Pelcumten unseren tiefgefühlten Dant. Laibach, am 5. August 1871. Die trauernde Familie. VlMcnbmchl. HVien 4. August. Die Gclduerhältnisse zeigte» sich etwas crlcichlert. Anderseits lebltc cö der Vörse an> Aulas; zu eiucr Eulwiclluu,, d.r Hm-clilalmü ^., .,...,, . .-------— Tag ohue bemerlenswerthe Veränderung bei mäßigen Umsätzen und im großen DuAinitt aa.^ f ster Haltung. Erst gegen Schluß ttat Ä der ä°.«..^." ' ' 7""/" Ermattuna tin^wclcht ui dcm unten »olgenden Eomslableau Ausdrnck findet. Ausnahmsweise war Silberrente kbhafl begehrt. ^ ^ "- lWbare ^T. Allgemeine Vtaatoschuld. Fur lOO st. Geld woor, siuheitliche Gtaatsschuld zu 5 p Silber „ Jänner-Juli . 69.40 ^9«0 , „ .. Aprll-Oclober. ^9.50 69.60 L«se v.J. 1839..... 301.-302.- . „ 1654 (4 °/,) zu 350 fi. 94 75 95.25 , « 1860 zu 500 st. . . ^01.75 102.-« « 1860 zu 100 fl. . . 112 50 113.-« .. 1864 zu 100 fl. . . 135 25 135.50 Slaats.Domanen-Pfandbiiesr zu 120 ft. o.W. m Silber . . 124.- 124 50 «. Wrund»ntlastuna««Vbligationen. «^.« . ^"^ 1lN fl- eld Waare ^3^n ' ' - - zu5p«t 9s— 97. Oal,zlcn .... 5 7^25. 75^) Nieder-Oestnreich. . "5" A" 75.5<) Ober-Oefterreich . . " 5 " A^ ^ ^ , Siebenbürgen ... ' 5 " 7..' '" .^ Gterermar. . . . ."5. 9«! ^50 llugarn .... „ 5 80 — «s» ^ O. Andere öffentliche Anlenen Honauregliliruugslose zu 5p<5t. 96.60 c»y^) lluq. Eisenbahlianleheu zn 120 st. i) W. Silber 5'« pr. Slitck N0s0 N040» Una Prämienallleheil zu 100 fl. «W l?5st. Einzahl.)pr.Stll« 97.- 9?zt5> Wiener Communalanlehen, rUcl- Geld Waare zahlbar 5 pEt. sUr 100 fl. . . 87.— 87.25 ». Nctien von «ansinstituten. Vtld Wnare Nnglo-üsterr. Vanl.....?59 — 259.25 Bankverein.......221.— 222.— Ooden-Ereoitanstlllt .... 260— 261 — «lreditanstalt f Handel u. Gtw. . 287.20 28? 40 Hrebitanstalt, allgem. ungar. . 1'.0 75 111 — Escompte-Gesellschaft, u. ü. . . 933. 938.— Franco-üsterr. «aul .... 120.— 120.25 Oeneralbanl.......85.50 90.— Handelsbank.......152.50 153 — Natiunalbanl.......766.— 767 — Unionbanl.......367 - 267.25 Vereinsbant.......109.25 109.75 VerlehrSbanl.......170.50 1?1. «. Actien von TranSportunterneh» MUNgen. «Meld Vaare Nlfüld-Fiumaner Bahn . . . 176.50 177.- Vöhm. Westbah».....s5s-^ 253.-. Carl-Ludwig-Bahn.....250-L-^^ Donau-Dampfschiffs. Gesellsch. . 581.- 5«i<. - Elisabeth-Westbllhn.....29s.25 222.75 Elisabeth-Westbahn (Linz - Vub- weiser Strecke) ... . . 197.50 198 50 Ferdinande-Nordbahu . . . 2145. 2150.— Mull«cht»-««r:ser.V»hn , . ,75.- 176. - lir»n>I°s,vd«.^ahn . . , . 2,^3.75 204 25 ?embtrn-«iern..Iasst,er-Vahn . l 74.50 ,75- ?l°vd. «lsterr.......:j74.^ 376. - Ocsterr. Nordroestbahn . . 213,25 214.75 Rubolsg-Bahn . . . . .162— 162,50 siebenbttraer Vchn . . , . 171.50 17^. - staalsbahn . . . 424,-- 425.— sllddahn........181 — 181 25 slld.nordd, Verbind. Vahn . . 176.50 177 50 Theiß-Nahn ......25l- 251.50 Ungarische Nordostbahn . . . 163.— 163.50 Ungarische Ostbahu . . . . «650 87.- tramway........212.- 212,- ir. Pfandbriefe (sllr 100 fl) Mg. 8ft Bodi.«-Credit-?lnstllll Meld Waare verloabi-.r ,u 5 pLt. in Silber 106.25 106 50 °t°.in33I.rUckz.zu5pCt.ili G.