kischen Kunstentwicklung durch Lücken voneinander getrennt sind. Die Hauptmasse der Funde ist um die Zeit 450 v. Chr. zu datieren, — dann gibt es sowohl nach aufwärts als nach abwärts nur einzelne Gegenstände, die den Übergang zu den wieder stärker vertretenen Epochen vermitteln. Im ganzen aber liegt die Entwicklung geschlossen vor — vor- und nach- villanovanische sowie graeco-bolognesische Epoche sind ver­ treten und bezeugen dadurch eben, daß Etruriens Einfluß von zirka 1100 bis 300 v. Chr. dauerte. Benützte Litteratur: Mortler, Helbig, Niebuhr, Hoernes, Schliemann, Furtwängler, Psauntas, Schuchhard. Olympia (b. Dörpfeld). Der bildliche Schmuck der krainer Bienenstöcke. Folklorisiische Stcizze. Von Dr. Walter Šmid. M it 8 Abbildungen. Bekannt sind die Wegsäulen und Marterln in den Alpen­ ländern mit ihren Dar­ stellungen und Inschriften, in denen sich der Gestaltungssinn des Volkes in religiöser, tief philosophischer, oft auch humoristischer Weise äußert. Etwas ähnliches dieser Art finden wir in Krain bei den Bienenstöcken. Die Stirn­ bretter der Stöcke sind größtenteils bemalt und bieten dem Betrachtenden oft interessante Einblicke in das geistige Leben und Weben der ländlichen Bevölkerung. Das Gebiet dieses eigentümlichen, sonst nirgends bei den Bienenzüchtern üb­ lichen Brauches erstreckt sich über Krain und auch die heut­ zutage deutschen Gegenden Oberkärntens, hört aber östlich der Drau bei Marburg auf; die pannonischen Slovenen, die hier an die Karantanerslovenen angrenzen, haben diese Ge­ pflogenheit nicht mehr. Ein großes Gebiet der Darstellung nimmt bei der Frömmig­ keit der Krainer das religiöse Moment ein. Sehr beliebt ist die Darstellung des armen Dul­ dersjob auf dem Misthaufen ; neben ihm steht sein keifendes Weib und auf der anderen Seite ein Bienen­ stand, denn der Schwergeprüfte ist nach der Bienenväter­ tradition der erste Bienenzüchter gewesen. Jedoch auch andere populäre Heilige und Bauernpatrone, die hl. Genoveva, Isidor und insbesondere der hl. Ambrosius, Patron der Bienenzüchter, werden oft abgebildet. Häufig verwendet werden Bilder aus der biblischen Geschichte von der Schöpfung der Welt an bis zum jüngsten Gerichte. Die Darstellungen der hl. Familie, vor allem jene des Leidens und Sterbens unseres Herrn, findet man oft mit großer Sorgfalt und Liebe ausgeführt. Brausen ja nach Bienenzüchterglauben die Bienen zu Weih­ nachten um die Mettenzeit und geben dadurch ihrer Freude über die Geburt des Erlösers Ausdruck. Die Geschichte hat gleichfalls zahlreiche Motive bei­ gesteuert. Man findet oft Darstellungen aus den Türken­ kriegen, den Sturm auf die Festung Sissek (1593), aber auch Bilder aus der bosnischen Okkupation (1878), die Einnahme von Sarajevo und ähnliches. Häufig abgebildet wird der Held der Volkslieder, König Matthias Korvinus; im verzauberten Berg im Kreise seiner Getreuen schläft der Greis, der im Sagenkreise der Slovenen die Stelle des Kaisers Friedrich im Kyffhäuser einnimmt. Sehr beliebt ist die Darstellung der Legende von Pegam und Lamberger. Der historische Hinter­ grund derselben ist der Geschichte des Cillier Erbfolgestreites (15. Jahrhundert) entnommen, in welchem der kaiserliche Feld­ herr, Herr von Lamberg, den Feldherrn der Fürstin Katharina von Cilli, Vitovec (den Böhaimb, Pegam), besiegt hat. Die Zeiten der Reformation werden berührt durch ein häufig vorkommendes Bild: Märtinus Luther fährt mit seiner Frau Katharina in einem von Böcken gezogenen Wagen mit einem Teufel als Postillon und Diener. An die bösen Tage, wo man hartherzigen Gutsherren den Zehent geben und die Robot leisten mußte und die in der Erinnerung des Volkes noch fortleben, erinnert folgendes Bild, das besonders in der Umgebung von Krainburg oft angetroffen wird: Der junge Herr von Flödnig verlangt ein zweitesmal den Zehent von einem Bauern, welcher jedoch beteuert, den­ selben bereits seinem soeben verstorbenen Vater geleistet zu haben. A uf die Fürbitte des hl. Antonius von Padua, an den sich der Bauer vertrauensvoll wendet (der hl. Antonius wird angerufen, wenn man etwas verloren hat), erscheint der alte Baron aus der Hölle in der Begleitung zweier Teufel und bezeugt, daß der Bauer ihm das vom Sohne Geforderte bereits bezahlt habe. Die Sage hat zur geschichtlichen Grundlage die Empö­ rungen, die wegen übertriebener Robotforderung in der Flödniger Gegend in den Jahren 1781 und 1782 ausgebrochen sind. Die Zei­ ten der französi­ schen Ok­ kupation (1809 bis 1814) rufen uns Stirn­ bretter in Erinnerung, auf denen dargestellt wird, wie ein Teufel einen Franzosen im Fischnetze davonträgt oder wie der Krainer Bauer den französischen Soldaten in der Wiege schaukeln muß. Sehr mannigfaltig und zahlreich sind die Darstellungen aus dem täglichen Leben.Sie sind häufig humo­ ristisch behan­ delt, oft auch burlesk und satirisch zuge­ spitzt. Dar­ stellungenreli­ giöser Vor­ gänge (Prozessionen, Kirchgang) wechseln ab mit Szenen des Familienlebens. Häufig ist der Trinker, den sein Weib aus dem Wirtshause holt, wobei es selten ohne Schläge abgeht. Auch auf eifernde, mit Besen und Schürhaken bewaffnete, auf Hähnen reitende, kämpfende Hausfrauen erstreckt sich der Witz der Bienenzüchter, deren loser Pinsel auch in anderen Bildern (Jugendmühle, Teufelswäsche und ähnliches) den Frauen keine Ruhe gibt. Ein Gegenstand des Spottes ist natürlich auch das arme Schneiderlein, das sich vor einem sonderbaren Tiere (einer Schnecke) auf den Baum flüchtet und ihm seine Schere entgegen­ hält. Selbstverständ­ lich ist die Tätigkeit des Bienenzüchters ein gerne verwen­ detes Motiv. Zum bildlichen Schmucke der Stirn­ bretter steuert auch die Tier- und Pflanzenwelt ihren Teil bei. Eine große Rolle spielt Meister Petz, der ja den charakteristischen Namen Honigfresser (medved, medjed) führt und auf den Bildern gewöhnlich als Plonigdieb vorkommt. Der Vogel Phönix (tica fenai verkündet bei seinem Erscheinen Unglück und lang­ wierige Kriege. Auf dem Kopfe hat ereine goldene Krone, auf der Brust ein Kreuz und auf jeder Feder des pfauen­ ähnlichen Schwei­ fes einen Toten­ kopf eingezeich­ net. In früheren (besonders Türken-) Zeiten kam er öfters daher­ geflogen und setzte sich auf den Ringmauern der Festungen nieder. Das Leben und Treiben eines Jägers wird gerne gemütvoll humoristisch dargestellt. Der Jäger läßt sich vom Fuchs und Hasen (oder seiner Frau) rasieren. Wenn der Jäger stirbt, darob allgemeine Trauer bei den Tieren. Vier Füchse tragen auf einer Bahre den toten Jäger zum Grabe, vorne geht mit einer Fahne ein Fuchs, hinter der Fahne, das Miserere singend, der Bär in priesterlichem Gewände, während der Jagdhund klagend der Bahre des Herrn folgt und drei Raben mit dem Rosen­ kranz im Schnabel dieselbe begleiten. Die Bilder, besonders die älteren, sind sehr sorgfältig ausgeführt, oft sogar künstlerisch angehaucht, bilden einen Beitrag zum Kapitel Bauernkunst und sind auch für die Kostümkunde nicht unwichtig, da sie manche Trachtengruppen aus früheren Zeiten überliefert haben. Sie sind zugleich ein Beweis der Zuneigung, die der Krainer den Bienen widmet und die sich vom Vater auf den Sohn vererbt. Das Schloßarchiv in Auersperg. Von Fr. Komatar. Eines der schönsten Archive in Krain besitzt das Stamm­ schloß der alten und berühmten Grafen- und Fürstenfamilie Auersperg. Gar viele Geschichtsforscher schöpften aus dieser Fundgrube der krainischen Geschichte, doch keiner hat bisher weder den gesamten Urkundenschatz der Öffentlichkeit bekannt­ gemacht, noch weniger das reichliche Aktenmaterial allseits erschöpfend behandelt. Es ist deshalb im Interesse der Landes­ geschichte äußerst notwendig, vom Auerspergischen Archive ein Inventar anzulegen und die Urkunden wenigstens in Regesten­ form zu veröffentlichen, umsomehr, da die bisherigen Urkunden­ exzerpte vielfach fehlerhaft und in mangelhafter Form be­ kannt sind. Die wichtigsten Arbeiten, die durch die Benützung hauptsächlich des Auerspergischen Archives entstanden sind, mögen hier angeführt werden. Johann Ludwig Schönleben verfaßte im Jahre 1657 «Arbor Genealogica Illustrissimae et