Redackion und Expedition: Bahnbojgasse Nr. IS. Nr. 279. «rä!>um«r»ttl>n»»relie 8ür i!a>ba - >San,j. k. 8 «u; o^üellnng in» Hau» vrilj. rbkr. Mt d?r : Güniiäbi'. st. 2 L. Inl-rtion«preise: S>». Mittwoch, 4. Dezember 1878.—Morgen: Sabbas A. 11. Jahrg. Kritik der Politik Andrassy's. Ter in der Sitzung des Budgetausschusses der österreichischen Delegation zur Verlesung gebrachte und mit l2 gegen 6 Stimmen genehmigte Bericht des Delegierten Schaup über den Voranschlag des Ministeriums des Aeußnn Pro 1K79, welcher die Politik des Grafen Andrassy einer eingehenden Kritik unterzieht, lautet wörtlich: „Der Budgetausschuß hat es als seine Pflicht erachtet, im Lause seiner Bercuhungen eine umfassende Erörterung der auswärtigen Lage zu veranlassen, nnd hat zu diesem Behufe die Ausführungen des Ministers des Aeußern entgegen-genommen. Bot hiezu in anderen Sessionen zunächst die Berathung des Budgets den naturgemäßen Anlaß, so war Heuer für den Budgetausschuß der Anlaß ein doppelter; denn nicht blos das Bndget lag seiner Berathung zugrunde, sondern auch jene Vorlage der gemeinsamen Negierung, welche die finanziellen Consequenzen der nach Beendigung des Berliner Kongresses unternommenen Occupa-tion Bosniens nnd der Herzegowina durch die Truppen für das Jahr 1879 gezogen hat. Es war daher nur in der Natur der Sache gelegen, daß der Budgetausschuß seine Generaldebatte über beide Gegenstände gemeinschaftlich pflog — ein Vorgang, der in erster Linie beabsichtigte, die parlamentarische Diskussion dieser, die vitalsten Interessen der gesammten Monarchie berührenden Frage zu vereinfachen. Der Budgetausschuß hält sich eben ungeachtet der Öffentlichkeit der Ausschußberathungen, welche es jedem Mitglied« der hohen Delegation gestattet, unmittelbar den Eindruck der gepflogenen Diskussion zu empfangen, dennoch für verpflichtet, seine Anschauung, wie sich dieselbe als Ergebnis der Berathung gebildet hat, in diesem Berichte niederzulegen und der hohen Delegation vorzutragen. Als im März des laufenden Jahres, kurz nach Abschluß der Friedenspräliminarien von Sau Stefano und nachdem der Gedanke eines europäischen Kongresses seitens der österreichisch - ungarischen Regierung angeregt wurde, um die zwischen den kriegführenden Theilen getroffenen Abmachungen in Einklang mit den europäischen Interessen zu bringen, der Minister des Aeußern bet der Delegation eine Vorlage einbrachte wegen Bewilligung eines außerordentlichen Kredits von 60 Millionen Gulden für unvorhergesehene Auslagen, setzte derselbe in einer am 0. März abgehaltenen Sitzung des Budgetausschusses die Gesichtspunkte auseinander, welche die Regierung bei der Einbringung dieser Vorlage leiteten. Das Expose des Ministers gelangte in vollem Umfange zur allgemeinen Kenntnts. Es scheint dem Bndgetaus-schusse jedoch nöthig, auf die von der Regierung damals aufgestellten Gesichtspunkte heute zurück-Zukommen. Der Berichterstatter bespricht sodann die Voraussetzungen, unter welchen der Sechzig-Millionen-Kredit von der Delegation bewilliget wurde, und daß die Occupation denselben keineswegs entspreche, und fährt dann fort: Als nun der Wunsch des Leiters des auswärtigen Amtes, die Mächte zur gemeinsamen Berathung zu versam- meln, in Erfüllung ging, da erlebten wir allerdings keine unvorhergesehenen Ereignisse, keine uneiwarteten Zwischensälle, wol aber erfolgte in Bälde die Einigung der Mächte über eine dieser Monarchie eriheilte Mission, deren Annahme der Vertreter Oesterreich - Ungarns nicht nur keine Schwierigkeiten entgegensetzte, sondern welcher bei der bekannten Thatsache, daß den förmlichen Kon-grcßfitzungen vertrauliche Vorbesprechungen vor-hergingen, gewiß nicht die Mitwirkung und vorhergehende Zustimmung derselben fehlte. In dem Artikel 25 des Berliner Friedensvertrages übernimmt die österreichisch-ungarische Monarchie die Besetzung und Verwaltung der türkischen Provinzen Bosnien nnd Herzegowina. Der Budgetausschuß muß nun erörtern, ob die Uebernahme dieser Mission, abgesehen von der später zn besprechenden konstitutionellen Frage, im österreichisch-ungarischen Interesse gelegen gewesen. Die Erörterung dieser Frage führt auf die allgemein politischen, auf die militärischen, auf die finanziellen und auf die staatsrechtlichen Wirkungen dieser Mission. Vom politischen Gesichtspunkte muß konstatiert werden, daß nach den Bestimmungen des Berliner Vertrages die Sonveränetät des türkischen Großherrn über diese beiden Provinzen auch nach durchgeführter Occupatio» unanfechtbar ist. Es ist dies nicht blos aus dem Vertrage selbst zn entnehmen, der über die Souveräuetät des Sultans keine weiteren Verfügungen trifft, so wenig Beschränkungen in der Disposition über Land und Leute der Kongreß sich auch sonst auferlegte. Es ist dies auch deutltch ausgesprochen in jener Proklamation, in welcher der Feldherr der österreichisch-ungarischen Truppen seinen Einmarsch der Bevölkerung ankündigte. Es tritt sonach die Großmacht Oesterreich-Ungarn in diefen beiden Ländern in einer Stellung auf, welche sowol gegenüber dem Souverän der okkupierten Länder als auch gegenüber den anderen Großmächten das Selbstbestimmungsrecht der Monarchie in bedenklichster Weise zu beschränken geeignet wäre. Betrachtet man die Occupation vom militärischen Standpunkte, so ist nicht zu verkennen, daß bei dem vorhandenen, insbesondere durch die Art der Durchführung vermehrten Widerstreben eines Theiles der dortigen Bevölkerung, bei der enormen Schwierigkeit der Communieationsverhältnisse ein beträchtlicher Theil der Kriegsmacht dieser Monarchie dauernd als gebunden anzusehen ist, welcher Theil die für beide Reichstheile ohnehin kaum erschwinglichen Militärlasten noch erhöht, dagegen aber für die allgemeine Wehrpflicht der Monarchie nicht mehr in Rechnung gezogen werden kann. Wenn aber vom diesem Gesichtspunkte angeführt wurde, daß die Besetzung der beiden Länder zur Sicherung unserer Grenzen geboten gewesen, so läßt sich dagegen wol mit Recht einwenden, daß die militärischen Machtmittel der Monarchie es noch erlauben, durch eine dauernde Anstrengung ihr eigenes Staatsgebiet gegen die kleinen Nachbarländer zu schützen, sowie daß die Besorgnis unseres auswärtigen Amtes in dieser Richtung unmöglich zu allen Zeiten eine so große gewesen sein kann, da dasselbe sonst sicherlich nicht den Arm der Türkei im entscheidenden Momente auf" gehalten und zugestimmte hätte, diese Nachbarstaaten in drückendem Maße größer und mächtiger zu gestalten. Erwägt man aber die Wirkungen auf unsere inneren Zustände sowol in finanzieller als in staatsrechtlicher Beziehung, so ist es wol kaum zu bestreiten, daß bei dem zerrütteten Zustande der beiderseitigen Finanzen die schweren Opfer unerträglich erscheinen, daß die Hoffnung, den Staatshaushalt in beiden Theilen der Monarchie ohne Benachteiligung ihrer Gläubiger zu regeln, bei der Fortdauer dieser Zustände von Tag zu Tag geringer wird, und daß die finanzielle Cala-mität sich dadurch noch weiter steigert, daß eine wirksame Kontrolle durch die bestehenden staatsrechtlichen Einrichtungen nahezu ausgeschlossen erscheint. Der Budgetausschuß kann daher von seinem Standpunkte in der Uebernahme der Mission zur Besetzung Bosniens und der Herzegowina unmöglich einen Act der Wahrung der eigenen Interessen der österreichisch-ungarischen Monarchie erblicken, am allerwenigsten aber anerkennen, daß nach der Bewilligung des Sechzig-Millionen-Kre-dits die weitere Entwicklung der orientalischen Ereignisse die Entfaltung der Wehrkraft in dieser Richtung zur uuabweislichen Nothwendigkeit gemacht hätte. Der Budgetausfchuß muß vielmehr jene Auffassung bedauern und als eine irrige erklären, welche es als zulässig erkannte, daß jene kostbare Institution, die sich die Monarchie mit dem Aufgebote, ja vielleicht mit Überschreitung ihre Kräfte geschaffen hat; das aus allen Klassen der Bevölkerung herbeigerusene Volksheer, dessen Hingebung und Leistungen hier wie allerorten gewiß begeisterte Anerkennung gefunden haben, seine Verwendung zur Unterwerfung unbotmäßiger Unterthanen des türkischen Sultans finden sollte. Es liegt auf der Hand, daß nach den Ausführungen des Ministers die Erfüllung aller jener Voraussetzungen, welche eintreten müßten, um dem gegenwärtigen höchst bedenklichen Zustande ein Ende zu machen, so gut wie nie zu erwarten ist. Vielmehr muß anerkannt werden, daß manche dieser Forderungen ganz gleich denjenigen sind, welche von Rußland wiederholt an die Türkei gestellt wurden und die wesentlich zum Entbrennen des beklagenswerthen Krieges mit allen seinen Consequenzen beitrugen. Es erscheint fast undenkbar, einem Staatsmanne znzumuthen, daß er daran denke, zahllose Millionen und die Thätig-keit so vieler Staatsbürger im Interesse eines fremden Landes, eines fremden Souveräns zu verwenden; die andere Eventualität jedoch, welche im Laufe der Generaldebatte eine, wenn auch nur vereinzelt gebliebene Befürwortung erfahren hat, die künftige Einverleibung in die Monarchie, soll noch besprochen werden. Man gebe sich ja nicht jener Täuschung hin, daß diese beiden Länder in kürzester Zeit Kraft genug entwickeln, um sich selbst zn erhalten, wie es für einen Kulturstaat nöthig ist; möge man doch objektiv die Wirkungen der Lage ins Auge fassen. Um nur weniges hervorzuheben: Welcher Art sollen die Garantien sein, welche die Türkei gegen die Wiederkehr der Wirren in diesen Ländern geben soll? Wie und wann soll man denken, daß die Türkei, die finanziell zerrüttet war, ehe der Krieg begann, jetzt nach allen Verlusten, die sie erlitten, nachdem ihr Territorialbestand in so hohem Grade geschmälert wurde, jene Summen aufbringt, um der öster-reichisch-ungarischen Monarchie die aus Anlaß der Occupatiou erwachsenen und noch erwachsenden Auslagen zu retournieren? Eine derartige Forderung aufstellen, heißt nichts anderes, als die .Fortdauer der gegenwärtigen Besetzung und Verwaltung Bosniens und der Herzegowina bei gleichzeitigem Fortbestände der türkischen Oberhoheit wollen. Der Herr Minister sieht vielleicht mit etwas zu großer Zuversicht die Stabilität der neu geschaffenen Zustände an. Im Berliner Vertrage wird die Einverleibung dieser beiden Länder in die Monarchie mit keinem Worte erwähnt. Ist es wahrscheinlich, daß ein Anspruch, den Oesterreich über den Rahmen des Vertrages hinaus stellen wollte, nicht von anderer Seite mit Gegenansprüchen beantwortet würde? Und wenn wirklich durch Concessionen anderer Art und ohne andere Interessen der Monarchie zu verletzen und in freundschaftlicher Weise unser Begehren nach Einverleibung erfüllt werden sollte, hat man sich dann auch einige Klarheit über die zukünftige staatsrechtliche Gestaltung der Monarchie verschafft? Hält man denn den gegenwärtigen, seit 1867 begründeten gesetzlichen Zustand so festgefügt, daß die Einfügung eines fremden Bestandtheiles ohne Erschütterung des Ganzen vor sich gehen kann? Kann man denn alle Symptome ignorieren, welche bedeutungsvolle Aspirationen in dieser Richtung jetzt schon in Aussicht stellen? In der That, wenn man alle diese Verhältnisse erwägt, dann begreift man leicht jene allgemeine Beunruhigung; man begreift aber auch, wenn man es auch nicht entschuldigen kann, weshalb die Regierung nur schwer und nur schrittweise sich entschließen konnte, ihre Auffassung von der Lage und ihre Absichten vor den Vertretungskörpern zu enthüllen. Dies führt zur Nothwen-digkeit, den eingeschlagenen Weg vom constitu-tionellen Standpunkte zu beleuchten. Es ist bereits nachgewiesen worden, daß seitens der Regierung behufs Bewilligung des 60-Millionen-Kredits als weitere Begründung auch die Anschauung geltend gemacht wurde, zur Sicherstellung unserer Grenzen und zur Beseitigung der dominierenden Stellung Montenegros die Occupatiou Bosniens und der Herzegowina übernehmen zu müssen. Gibt nicht schon der Zeitpunkt, in welchem diese Erklärung (nur wenige Tage vor dem Zusammentritte des Kongresses) erfolgte, den Beweis, oaß die Regierung auch schon damals entschlossen war, dieses Mandat zu übernehmen, wenn nicht gar zu verlangen? Wie anders kann diese That-sache erklärt werden, als durch die Erkenntnis, daß jenes Unternehmen, das man zu beginnen entschlossen war, voraussichtlich nicht die Zustimmung der Vertretungskörper finden werde? Und als man der Uebernahme dieser Verbindlichkeit näher kam, erfolgte die Vertagung des österreichischen Parlaments, die Auflösung des ungarischen Reichstages noch vor Ablauf seiner Mandatsdauer, und dadurch schuf man die Unmöglichkeit, die Delegationen einzuberufen. Man kann dem gegenüber sich nicht darauf berufen, daß ja die Vertretungskörper jetzt Gelegenheit haben, ihr Votum abzugeben. Anders füllt ein Votum aus, wenn das Blut unserer braven Soldaten geflossen, wenn die schwer aufgebrachten Millionen verausgabt, wenn Thatsachen geschaffen worden sind, die sich nicht mehr ungeschehen machen lassen, und anders, wenn die Stimme der Vertretungskörper gehört worden wäre, ehe ein verhängnisvoller Schritt unternommen und wenn die Regierung der bloßen Kraft ihrer Argumente und nicht der Zwangslage, die sie geschaffen, vertraut hätte. Welche Gründe hinderten sie, nnt ihren Anschauungen offen, aber im rechten Zeitpunkte hervor- zutreten? Die Geschichte des Verfassungslebens beider Reichstheile gibt keinen Grund zu der Annahme, daß bei dem berechtigten Nachweis der Nothwendigkeit im Interesse der Monarchie und ihrer Dynastie die patriotische Hingebung der Vertreter je gefehlt hätte. Und als die Thatsachen geschaffen waren, mußte nicht die Regierung Schritt für Schritt erst zu der Anerkennung ihrer gesetzlichen Verpflichtungen gedrängt werden? Am 24. Oktober versammelte sich der österreichische Reichsrath; statt den Berliner Vertrag als Regierungsvorlage am Eröffnungstage auf dem Tische des Hauses zu finden, legte die Regierung denselben erst am 4. November vor, und da nicht als Regierungsvorlage zur Genehmigung, sondern als Beilage des Gesetzentwurfes, betreffend die Einverleibung von Spizza. Noch am 24. November erklärte Graf Andrassy, daß dieser Vertrag den Parlamenten lediglich zur Kenntnisnahme vorliegt, und erst durch die Zurückziehung der Occupations-Kreditvorlage für l87s erkannte die Regierung den Standpunkt der Parlamente an. Wenn nun der Vorgang in konstitutioneller Beziehung die ernstesten Bedenken wachruft, so zeigt das Verhalten bei der Durchführung der übernommenen Mission, daß auch in dieser Beziehung die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten sich den schwersten Täuschungen hingab. Die Schwierigkeiten der militärischen Durchführung scheinen ungeachtet der erhaltenen Warnungen weit uuterschätzt worden zu sein, und wurden dadurch unsere Truppen schweren Verlusten, noch größeren Gefahren nnd die Steuerträger den größten Opfern ausgesetzt. Angesichts dieser Verhältnisse glaubt der Budgetausschuß nicht, das Maß seiner Bemerkungen noch weiter ausdehnen zu sollen durch Besprechung seiner Anschauungen über das Verhalten der Vertreter der Monarchie bei dem Kongresse, in anderen dieselbe in hohem Grade berührenden Fragen, z. B. Beßarabien; er glaubt auch nicht weiter bei jenen Illusionen verweilen zu sollen, denen man sich über angebliche Errungenschaften handelspolitischer Natur hinzugeben scheint; aber er glaubt mit vollem Rechte, so wie die Reichsvertretung in beiden Theilen der Monarchie, auch seinerseits rückhaltlos die tiefe Beunruhigung der Bevölkerung constatieren zu sollen, welche die in Bezug auf den Orient eingeschlagene Politik der Regierung in allen Kreisen hervorgerufen hat, und wenn der Budgetausschuß keinen speziellen Antrag stellt, um seiner ernsten Mißbilligung der eiugeschlagenen Politik Ausdruck zu geben, so glaubt er hiesür seine Rechtfertigung in dem Umstande zu finden, daß es ihm nicht an gemessen erscheint, im gegenwärtigen Augenblicke, wo der Zusammentritt der beiden Häuser des Reichsrathes in naher Zukunft bevorsteht und diese nun in voller Kenntnis der Argumente und Motive der gemeinsamen Regierung anläßlich des verfassungsmäßig denselben zustehenden Rechtes, den Berliner Vertrag zu genehmigen oder abzulehnen, und anläßlich ihrer aus diesem Rechte von selbst folgenden Verpflichtung über die eingeschlagene Politik, die zu diesem Vertrage führte, ihr Urtheil abzugeben, daß es ihm in diesem Zeitpunkte nicht angemessen erscheint, den Mandatar zu veranlassen, dem Urtheile seines Mandanten vorzugreifen, während er selbst angesichts der unmittelbaren Ausführungen des leitenden Ministers allerdings besorgen mußte, daß eiue Nichtberücksichtigung dieser Ausführungen in dem Berichte des Budgets des Ministeriums des Aeußeru als eine Zustimmung, als eine Ergänzung der vorgebrachten Argumente angesehen werden könnte. Tagesneuiykciten. — Empfang des Botschafters Grafen Beust. Präsident Mac Mahon empfing am 2. d. den österr.-nngar. Botschafter Grafen Beust in feierlicher Audienz. Derselbe hielt hiebei folgende Ansprache: „Nachdem der Kaiser-König, mein er- habener Herr, mich zum außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter bei der französischen Republik zn ernennen geruht hat, habe ich die Ehre, Eurer Excellenz die Schreiben zu überreichen, welche mich bei Ihnen beglaubigen. Ich schätze mich glücklich, die Mission zn haben, die zwischen Oesterreich und Frankreich bestehenden guten Beziehungen unversehrt zn erhalten und die Freundschaftsbande noch fester zu knüpfen, welche die beiden Länder vereinen. Ich werde meine ganze Sorge daran wenden, dieselbe in einer Weise zu erfüllen, nm das Vertrauen meines Monarchen zu verdienen und mir dasjenige Eurer Excellenz und Ihrer Regierung zu erwerben." Marschall Mac Mahon erwiderte: „Ich bin glücklich, Sie die Gesinnungen der Freundschaft auS-sprechen zu hören, deren Dolmetsch bei Frankreich zu sein der Kaiser von Oesterreich Sie beauftragt hat. Sie können auf meine und meiner Regierung Mitwirkung zählen, um Ihnen die Erfüllung der hohen Mission zu erleichtern, die Ihr erhabener Souverän Ihnen anvertraute." — Ausgleich zwischen Ungarn und Kroazien. Zur Revision des finanziellen Ausgleichs mit Kroazien wird der ungarische Reichstag für jetzt keine Regnicolardeputation entsenden, nachdem seitens der ungarischen Regierung eine auf die einjährige Verlängerung des bestehenden Gesetzes bezügliche Vorlage dem Reichstage unterbreitet werden wird. — Ansiedlungen in Serbien. Die serbische Regierung will der Skupschtina einen Gesetzentwurf, betreffend die Einwanderung in das neu erworbene Gebiet, vorlegen. Es sollen besonders den slavischen Emigranten alle nur denkbaren Erleichterungen gewährt werden. Die Regierung hofft auf eine starke Einwandernng ans Böhmen, da von dort wiederholt Anfragen bezüglich der Ansiedlnngs-bedingungen nach Belgrad gerichtet wurden. — I^OII p088umu»! Papst Leo XIII. hat die Kommission in Audienz empfangen, welche in Rom ein großes katholisches Blatt in sechs Sprachen heransgeben will. Der Papst sagte der Kommission seine ganze moralische Unterstützung zu. Als die Kommission jedoch nebst der moralischen auch eine pecuniäre Unterstützung forderte, erklärte Leo XIII., daß seine Einkünfte ihm eine solche Auslage nicht gestatten. — Eine ausgiebige Dividende. Jedem Actionär der „King Philip Mills", einer Fabrik in Fall River (Nordamerika), wurde in der kürzlich abgehalteueuJahresversammlung in Ermanglung einer Bardividende ein in der Fabrik selbst verfertigtes — Handtuch überreicht. Lokal- und provinM-Angelegenheiteu. — (Patriotische Spende.) Der Frauen-verein in Stein hat dem krainischen Landespräsidium den Betrag von 294 fl. zum Besten verwundeter Krieger znkommen lassen. — (Confiseierte Kuh) In der Mitte des vorigen Monats wurde das Fleisch einer geschlachteten kranken Kuh in das hiesige Landeszivilspital eingeschwärzt. Die Behörde erhielt von diesem Vorfälle Kenntnis, das nicht beschante Fleisch wnrde als sanitätswidrig erkannt, mußte verscharrt werden, und der Ansschrotter wnrde mit einer Geldstrafe im Betrage vou 50 fl. belegt. — (Sterbefall.) Nach Bericht der Grazer „Tagespost" ist der im Gefechte von Jajce am 7. August verwundete Hauptmanu Herr Heinrich Kopriva im 78. Infanterieregimente (damals im 17. Infanterieregimente) im Grazer Lazarethe gestorben. Seine Beerdigung, zu welcher die erste Leichenbestattungsgesellschaft den Galaleichenwagen unentgeltlich beigestellt hat, fand heute am 4. Dezember um 3 Uhr nachmittags vom allgemeinen Krankenhause aus statt. Aus der Gemeinderathssitzung. Laibach, 3. Dezember. Anwesend: Bürgermeister Lasch an, 22 Ge-meinderäthe und der Magistrats-Kanzleileiter als Schriftführer. Der Vorsitzende bestimmt die GRR. Ritter v. Gariboldi und Dr. Snppantfchitsch zu Verificatoren des heutigen Sitznngsprotokolles. Der Vorsitzende ergreift das Wort: In der letzten Sitzung sind Ausdrücke gefallen, die ich lebhaft bedauere, und ich kann nicht umhin, an die Gemeinderathsversammlung die Mahnung zu richten, in Hinkunft bei den Berathungen uud in den Debatten mit Ruhe und Objectivität vorzugehen. Der Vorsitzende schreitet zur Erledigung der Tagesordnung. Erster Gegenstand: Antrag auf Verleihung des Ehrenbürgerrechtes an den Kommandierenden der Occupationsarmee, FZM. Freiherrn Josef v. Philippovich. GR. Dr. R. v, Kaltenegger stellt den Antrag, der Gemeinderath wolle mit Umgehung allfälliger Vorfragen und ohne weitere Debatte beschließen: Dem FZM. Josef Freihern v. Philippovich fei in vollehrender Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste, die er sich um den Ruhm Oesterreich-Ungarns erworben hat; in würdiger Anerkennung der glänzenden Thatfache, daß er die tapfere öster-reichisch-ungarische Armer, unter einem auch die k. k. Truppen des Landes Krain, zum Siege geführt hat, das Ehrenbürgerrecht der Landeshauptstadt Laibach zu verleihen. Der Antrag wird einstimmig zum Beschlüsse erhoben. GR. Regali stellt den Zusatzantrag: Das diesfällige Diplom sei in slovenischer Sprache ans-zufertigen. Dieser Antrag fällt, nnd es wird der Antrag des GR. Dr. R v. Kaltenegger angenommen: Die Ausfertigung des Diplomes habe in der bisher üblichen Form (in deutscher Sprache) zu geschehen. Zweiter Gegen st and: GR. Dr. SupPan referiert über den Voranschlag der Stadt gemeinde-kasfe pro 1879 und constatiert in der Einleitung: daß dieser Voranschlag in der hiesigen Magistratskanzlei zur öffentlichen Einsichtnahme aufgelegen und dagegen eine Einwendung nicht vorgekommen ist. Der Gemeinderath genehmigt nachstehende Posten der Bedeckung: Gefälle 108,534 fl., Taxen 2400 fl., Beiträge und Vergütungen 1760 fl., Rea-litätenertrag 4487 fl., Tivoligut 4535 fl., Erlös für Materialien, Requisiten und andere Objekte 400 fl, Interessen von Activkapitalien <'0 fl-, Mi-litärbcquartierungs-Entschädigung 7028 fl, sonstige verschiedene Zuflüsse 1030 fl., Summe der ordentlichen Bedeckung 130,234 fl. Außerordentliche Bedeckung: 0. Hierauf werden nachstehende Posten des Erfordernisses genehmigt: Landesfürstliche Steuern 1413 fl., Stiftungen 2087 fl, Lehranstalten 3048 Gulden, Beiträge für das Thierfpital, die evangelische Gemeinde, das Armeninstitnt, Kinderspital, Bürgerspital, Gymnasium u. a. Zwecke 5418 fl,, Bezüge der Magistratsbeamten und Prakticanten 15,066 fl, Dienerlöhnungen und Diurnen 5058 fl, Tunetiousgebüren 1636 fl., Remunerationen für Beamte nnd Diener und Aushilfen 1520 fl., Deputate Und Reluitiouen 680 fl., Reife-Auslagen 130 fl, Kanzlei- und Amtserfordernisse 2870 fl., Sanitäts-Auslagen 5568 fl., öffentliche Sicherheit 10,760 fl, Baureparaturen und Conservationen 22,300 fl, Stadtreinigung 4654 fl., Stadtbeleuchtuug 7440 fl., ^efällsauslagen 1114 fl., Morastentsnmpfung 120 fl., "Me Requisiten 280 fl., Feuerwehr-Requisiten 540 Gulden, Militär-Beqnartiernng 8868 fl., Tivoligut ^347 fl, Ruhegenüsse und Gnadengaben 6888 fl, sonstige verschiedene Ausgaben 700 fl.; Summe des ordentlichen Erfordernisses 111,505 fl.; Neubauten und größere Bauherstellungen (Kanäle in der Zois-und Aemonastraße 2000 fl., Brunnen am Deutschen Platz 600 fl., Wasserleitung 1000 fl, Metzgerbrücke 800 fl,. Kolesiabad 3000 fl, Hradeezkybrücke 1000 fl, Gruber'scher Kanalsteg 1000 fl.. Trottoir am Alten Markt 1000 fl.) 10,400 fl, Passivkapitalien sammt Zinsen 4300 fl, sonstige Auslagen (Volksfchulfonds-kafse) 2802 fl,; Summe des außerordentlichen Erfordernisses 18,502 fl.; Gesammtsumme des Erfordernisses 130,007 fl. Der Voranschlag des Bürgerspitalfondes wurde mit der Bedeckung von 10,867 fl. und mit dem Erfordernisse von 10,417 fl. und jener der diversen Stiftungen mit der Bedeckung von 7504 fl. und mit dem Erfordernisse von 7316 fl. genehmigt. Ueber den Verlauf der bei einzelnen Posten der Bedeckung und des Erfordernisses des Gemeinde-kasse-Voranschlages stattgefundenen Debatten bringen wir nachstehenden kurzgefaßten Bericht: Nach Antrag des GR. Regali sei die Erhöhung eines Bestaudzinses und die Schonung des Tivoliwaldes anzustreben. GR. Regali beantragt einen Abstrich der Kostenansätze für Beheizung und Beleuchtung der Lehrzimmer des Realschulgebäudes. GR. Defch-mann bemerkt: Das Erfordernis für Beleuchtung rechtfertige sich durch die abends stattfindende Unter-richtsertheilnng in der gewerblichen Vorbereitungs-schnle, und GR. Bürger ist der Ansicht, daß bei dem im Realschulgebäude bestehenden Beheiznngs-sisteme ein Ersparnis ohne Nachtheil für die Schüler nicht leicht möglich ist. GR Dr. R. v. Kaltenegger beantragt die Annahme einer Resolution, die ans Ersparungen in obigen Rubriken abzielt. (Wird angenommen.) Referent GR. Dr. Supp an motiviert die Nvthwendigkeit zweier Kanzleiziinmer für die Handels- und Gewerbekammer in Krain, welche Noth-wendigkeit anch vom GR. uud Handelskammerpräsidenten Dreo constatiert wird. Diese Noth-wendigkeit bestand bereits unter der früheren national constitnierten Kammer, wurde jedoch einerseits von dem damaligen nationalen Bürgermeister nicht anerkannt, andererseits von, vormaligen Kammerpräsidenten V. C. Suppau nicht weiter betont. GR. Regali beantragt die Sistierung der Auszahlung des bisher üblichen Schützengildenbei-trager per 25 fl. Ueber Antrag des Referenten GR. Dr. Supp an wird der Magistrat angewiesen, den Ursprung dieser Leistung zu erforschen und hierüber Bericht zu erstatten. Referent GR. Dr. Suppan beantragt, der Gemeinderath hätte zu erwägen: ob die bisherige fixe Gebür für den Stadtzimmermann nicht aufzulassen wäre. GR. Regali beantragt bei der Post „Remunerationen" einen Abstrich von 620 fl. GR, Dr. R. v. Kaltenegger bemerkt: Diese Ansätze gründen sich auf die bisherige dreijährige Durchschnittsziffer. GR. Klun stellt die Anfrage: Ob der Ansatz für Druckauslagen zur Bestreitung der Jndruck-legnng der Gemeinde-Wählerlisten genüge? und GR. Regali beantragt die Drucklegung dieser Listen pro 1879. (Der Antrag Regali fällt.) GR. Dr. Bleiweis verlangt Auskunft über die Thätigkeit der gemeinderathlichen Sanitäts-Enquötekommifsion, welche Auskunft vom Vorsitzenden dahin ertheiit wird, daß derzeit Beschlüsse derselben noch nicht vorliegen, die einen Aufwand von Sanitätsauslagen pro 1879 in Anspruch nehmen GR. Regali beantragt: Der städtischen Sicherheitswache sei ein anständiges Verfahren gegenüber der Bevölkerung anzuempfehlen, und es sei ein Verein zu gründen, der sich der Aufgabe unterzieht, die Nachtwachen unentgeltlich zu verrichten. Der Vorsitzende erwidert, es seien nur einige wenige Wache-Ausschreitungen vorgekommen, die er gerügt habe, und der angeregte Verein passe nur für kleine Landgemeinden. Ueber Antrag des GR. Gorsic, zur Herstellung eines Kanals behufs Entwässerung in der Tirnauvorstadt einen Betrag von 1500 fl. in den Voranschlag einzustellen, wird beschlossen, der Magistrat habe diesfalls Erhebungen zu pflegen und hierüber zu berichten. GR. Potocnik beantragt: Es sei zur Beseitigung der Versandungen im Kleingraben und Gradaschzabache ein Betrag von 4000 fl. in das Präliminare einzustellen. GR. L a ß n i k verwahrt sich dagegen, daß diese Last der Gemeinde Laibach aufgebürdet werde. GR. Dr. R. v. Kaltenegger bemerkt: in dieser Angelegenheit müsse im Einvernehmen mit dem Morastkultur-Ausschusse vorgegangen und die Rechtsfrage im Auge gehalten werden. GR. Defchmann wendet ein: es sei gefährlich, jetzt schon zu diesem Zwecke einen bestimmten Betrag, auf den zweifellos lüstern gegriffen würde, in den Voranschlag aufzunehmen. GR. Dr. Ritter v. Schöppl bemerkt: der Gemeinderath habe bereits in früheren Jahren einen ähnlichen Antrag abgelehnt. Referent GR. Dr. Supp an betont: es sei im vorhinein eine Verpflichtung nicht zu übernehmen. Der Antrag Potocnik fällt. GR. Regali beantragt: die Kosten für Stadtreinigung seien auf 3000 fl. zu reducieren. (Der Antrag wird abgelehnt.) Die GRR. Peterea und Regali beantragen eine bessere Beleuchtung auf der Wiener» straße bis zu St. Christoph, in der Feld-, Hradeezky-, Wiener-, Barmherziger-, Peters- und Gartenstraße. Der Referent GR. Supp an erwidert, die Stadtbeleuchtung in Laibach komme billiger zu stehen, als jene in Wien, Graz und Agram. GR. Kl un macht auf die in neuester Zeit hier und dort eingesührte Straßenbeleuchtung mit elektrischem Licht aufmerksam. Referent GR. Dr. Supp an erwidert: in dieser Beziehung müsse man noch einige Zeit gedulden, indem der mit der Gasanstalt abgeschlossene Vertrag noch durch 25 Jahre in Kraft bestehen werde. Die Wünsche der GRR. Peterea und Regali werden dem Magistrate zur Berücksichtigung überwiesen. GR. Goröic klagt über die großen Kosten der Militärbequarlierung; der Referent GR. Dr. Supp an erwidert: Diese Beschwerden finden in der Entscheidung des Landesvertheidiguns-Ministe-riums ihre Erledigung. Der Antrag des GR. Regali: es sei eine eigene Militärkaserne zu erbauen, wird dem Magistrate zur Erwägung und Berichterstattung zugewiesen. GR. Regali's Anfrage: ob der Tivolipark-Gärtner aus dem Verkaufe von Blumen Nutzen ziehe? beantwortet GR. Ritter v, Gariboldi dahin, daß seines Wissens Gartenpflanzen nicht verkauft, sondern gekauft werden. Letztgenannter Redner versichert, daß das Tivolicomite die größtmöglichsten Ersparungen im Auge hält, jedoch nothwendige Herstellungen (Kanäle, Jalousienanstrich u. s. w.) aufnehmen mußte. Der Antrag des GR. Laßnik: es sei behufs Anschaffung von gußeisernen Wasserleitungsröhren ein Betrag von 4000 fl. pro 1879 einzustellen, fällt, nachdem diese Frage erst einer näheren, eingehenden Erörterung unterzogen werden muß. GR. Dr. Keesbacher bricht für Herstellung der Wasserleitung und behufs Zuführung eines gesunden Trinkwassers eine Lanze und beantragt pro 1879 vorläufig die Einfassung der vorhandenen Quellen. Der genannte Gemeinderath dringt auf Herstellung der Badeanstalt in der Kolesiamühie, nnd wird über dessen Antrag der Magistrat angewiesen, wenn nicht schon in der nächsten, so gewiß in der Februarsitzung den diesbezüglichen Plan sammt Ko-stenüberschlag vorzulegen. GR. Klun zieht seinen Antrag: für die Adaptierung der Kolesiamühle sei pro 1879 kein Betrag, dagegen behufs Erbauung eines Schlachthauses ein Betrag von 3000 fl, in den Voranschlag einzustellen, zurück, nachdem GR. Dr. Kees-bacher bemerkt hatte, ein zweckentsprechendes Schlachthaus werde einen größern Geldaufwand, als 3s00 fl., vielleicht l 2,000 fl. oder noch mehr, in Anspruch nehmen. Referent GR. Dr. Supp an erklärt: Derlei kostspielige Projekte müssen wol überlegt und hierüber selbständige, mit Bauplan uud Kostenüberschlägeu belegte Anträge eingebracht werden. Nach Erledigung der drei Präliminarien erfolgte der Schluß der öffentlichen und beginnt die geheime Sitzung. Nachtwächters Abschied. Des Nachts um die zwölfte Stunde, Macht jetzt der Bürger die Runde. Mein freundlich Laibach, du kannst ruhig sein, Regali hält von heut' die Wacht am Rain. Witterung. Laibach, 4. Dezember. Schwache Schneedecke, dann während des Regens vormittags wieder verschwunden, sehr schwacher Ost. Temperatur: morgens 7 Uhr -j- 0 8", nachmittags 2 Uhr -i-2 6" 6. (1877 -j- 12-; 1876 -j- 14 0-6.) Barometer im Steigen, 729 99 mm. Das gestrige Tagesmittel der Temperatur -j- 2 7', um 17" über dem Normale; der gestrige Niederschlag 100 mm. Schnee. Angekommene Fremde am 3. Dezember. Hotel Stadt Wie». Stedry, Kfm.; Friedmann, Agent, und Novak, Wien. — Landeker, Kanfm, München. — Seibl, Rcichenberg. — Urbantiö, Hvslein. Hotel Elefaiil. Lcnghcl, Kfm., Kanifcha. — Dr. Adamic, k. k. Finanzrath; Lininger und Kost, Unternehmer, Wien. — Stern uud Pollak, Spalato. — Kauka, Kfm., Brünn. — Mayer, Privat, Marburg. — Aystrisch, Privat, Cilli. — Luzar, Magazineur, Hrastnig. — Merkl, Pro-sessor, Görz. — Held, Nerkehrscontrollor, Klageusurt. Berstorbene. Den 3. Dezember. Franziska Podbregar, Tag-löhncrskind, 8 Mon. 4 Tage, Petersstraße Nr. 6S, Diph-theritis. Den 4. Dezember. Franz Zrimsek, Arbeiterssohn, 3 I. 2 Mon., Krakauergasse Nr. 7, Bronchitis crouposa. Gedenktafel über lue am 6. Dezember 1678 stattsindenden Licitationen. Z. Feilb., Broziö'sche Real., Jasen, BG. Feistriz. — g. Feilb., (Lekada'sche Real., Jasen, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Bcvöic'sche Real., Ünlerscmon, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Cetin'fche Real.. Tominje, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Tomsiö'sche Real., Grafenbrunn, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Mali'sche Real., Obertuchein, BG. Stein. Am 7. Dezember. Rcass. 3. Feilb., Zontarsche Real., Ecmern, BG. Lack. — 3. Feilb., Kovaeic'sche Real., Breganskoselo, BG. Landstraß. — 3. Feilb., Hasner'sche Real., Godesic, BG. Lack. — 3. Feilb., Primc-er'sche Real., Zlebic, BG. Reis-niz. 3. Feilb., AndolKek'sclie Real., Reisniz, BG. Rcif- niz. — 3. Feilb., Tanko'sche Real., Rakitniz, BG. Reif- niz. — 3. Feilb., Cvac'sche Real, Willingrain, BG. Reif- niz. - 3. Feilb., Koplan'sche Real-, Rakitniz, BG. Reif- niz. — 3. Feilb., Bambii'sche Real., Hrib, BG. Rcifniz. Reifn^. uij — 3. Feilb., Reil'schc Real., Nenmarkti, BG. Neu-marktl. — 2. Feilb., Dchattl^'schc Real., Zirkle, BG. Gurk-feld. — 2. Feilb., Pilen'sche Real., INichelstetlcu, BG. Krmubnrg. — 2. Feilb., Bukovnik'sche Real., Primskau, BG. Krainburg.— 2. Feilb., Zontar'sche Real., Lack, BG. Lack. — 2. Feilb., Blut'sche 8>'eal., Girschiz, BG. Möttling. — Reafs. 2. Feilb., Skerl'fche Real., Slcrmec, BG. Groß-lasch iz. — 2. Feilb., Gustin'sche Real., DraM, BG. Möttling. — 2. Feilb, Gilbac'sche Real., Bruhanjavas, BG. Großlaschiz. — 1. Feilb., Pilar'sche Real., Michclstctten, BG. Krainburg. — Reass. 3. Feilb., Bergaut'sche Real., Rctctsche, BG. Lack. — Rcass. 3. Feilb., Beniina'sche Real., Zoll, BG. Wippach. Theater. Heute (ungerader Tag): Epidemisch. Lustspiel in 4 Acten von Dr. I. B. v. Schweitzer. Telegrafischer Kursbericht am 4. Dezember. Papier-Rente 6115. — Silber-Rente 62 40. — Gold-Rente 71 80. — 1860er Staats-Anlchen 112 60. — Bank-aetien 784. — Kreditaetien 229 60. — London 116 30. — Silber 100. — K- k. Münzdukareu 5 56. — 20-Francs-Stücke 9 30. —100 Reichsmark 57'40.___________________ Zur Aufklärung. Vor Beginn der Theatervorstellung am 2. d. meldete Herr Direktor Ludwig dem P. T. Publikum, daß Fräulein Ulrich weder im Gnten noch im Bösen zu bewegen war, bei der „Trapczuiit"-Vorstcllung mitznwirken. Aus den nachfolgenden Schriststückcn ist zu ersehen, daß Frl. Ulrich diesen Abend nicht mehr Mitglied dieser Bühne und krank war. Aus dem Schreiben des Frl. Ulrich an Direktor Ludwig, Laibach, 1. Dezember l. I., 10 Uhr vormittags: „Nachdem Sic durch die Andersbesetzung des „Methusalem" und auch ich eingesehen haben, daß cs besser ist, wenn ich nur in meinem Fache, d. i. als erste Lokal- nnd als zweite Opereltensängerin beschäftigt werde und auch sowol Publikum und Kritik mir nicht jenen Beifall zollen, den ich in meinem Fache allseitig gesunden, so muß es in unserem beiderseitigen Interesse gelegen sein, diesem Umstande ab-zuhelsen, und kann ich fernerhin die Ihnen und mir zu Gute kommenden Ersolge nur in meinem Fache snchen. Selbst meine physischen Kräfte können nicht hinreichcn, drei erste Fächer gleich gut anszufüllen." Das ärztliche Zeugnis des Herrn Dr. Kowatsch, Laibach, 2. Dezember, 11 Uhr vormittags, lautet: „Daß Frl. Ulrich, Mitglied der hiesigen Bühne, infolge Ueberanstrengung des Kehlkopfes an Heiserkeit leidet, deshalb dringend durch acht Tage möglichste Enthaltsamkeit vom Singen bedars, wird hiemir ärztlich bestätigt." Aus dem Schreiben des Direktors Ludwig an Frl Ulrich, Laibach, 2. Dezember l. I., 2 Uhr nachmittags: „Da ein unwillig renitentes Mitglied ein Krebsschaden des Geschäftes ist, bin ich genölhigt, eine Bersländigung zwischen uns herbeizusühren odcr unsere Beziehungen ein- sür allemal zu lösen. Laut Z 1 unserer (Lontraeles müssen Sic alle Ihnen zugethciltcu Rvllcn uuverweiger -l i ch übernehmen, sich jede in Rollenwcchsel unbedingt unterwerfen. Laut tz 10 111 bin ich berechtigt, Sie bei jeder Widersetzlichkeit gegen meine Anordnungen sofort zu entlassen. Da mir aber jede Gewaltmaßrcgel verhaßt ist und ich mit meinen Mitgliedern am liebsten in Güte verkehre, versuche ich es, mit diesen Zeilen den rebcllischcn Franenkops zur Raiso» zu bringen. Daß cin erstes Fach mit 80 sl. Gage uud 2 fl. Honorar nicht nur sür cin spezielles Fach in der Provinz existieren kann, werden Sie begreifen. Die Besetzung des „Methusalem" geschah auf Wunsch des Thcatcrcvmiles. Ich crsnche um definitive Erklärung. Blcibeu Sie bei Ihrer Weigerung, so bin ich gezwungen, unsere Verpflichtungen sosort zu lösen, dies kann in größter Ruhe gescheht», denn ich finde sofort Ersatz und Sie sicher s o sort Engagement." Das Schreiben des Frl. Ulrich an Direktor Herrn Ludwig vom 2. Dczember I. I., nachmittags 3 Uhr, lautet: „Ich ^rehme Ihre sofortige Entlassung mit Dank a-:." Schließlich stelle ich die höfliche Bitte, dem S^an-fpieler Herrn Becher, welcher in aufgeregter und unziemlicher Weise meine Vertretung im Hause übernahm, dieses iu nugebürlicher Form unternommene Einschreiten gütigst nachsehen zu wollen Hochachtungsvoll Kathi Ulrich, Lokal- und Opercttensängcrin. Zur Molo und VkihNchtrn empfiehlt Conditor in Laibach, Congreßplatz, feine große Auswahl von Bonbons, Bonbonnieren, Attra-pe», Cartonagen, Juxgegenständen n. s. w. Auch feinstes Kletzenbrod, Mandolato, Lebkuchen, Marmeladen, Compot, feinste nnd billigste Choeoladen, Früchte in zierlichen Körbchen und Schachteln und hunderterlei andere Artikel! Jede Bestellung nach auswärts wird auf das schnellste und genaueste efsectuiert. (557) 10—4 L.WV.W« für eine Braut, welche ohne Klub eine ehrliche deutsche Suppe kochen kann. Ein Heiratskandidat. ^ ^al, mariniert. Llortadella Le Lologna, Llailän-Ler Salami, Llailüuder 81raeliino, I'eperoni, neu!! I'risebe Kieler 8protteo. (559) 2 ^ L1<. WM- Herrcn-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preise empfiehlt t. .1. Hamann, Hauptplatz Nr. 17. Auch wird Wäsche genau nach Maß nnd Wunsch angefertigt und nur bestpassende Hemden verabfolgt. (23) 101 SS«,««« L.-Mark als ?rämie ist wiederum bei den am 13. November d. L beendeten Hanpt^iellullgön laut amtlidrsr Liste in uniere gliioklielis Lolleete gefallen nnd vnrde sotort dem Interessenten in aus berablt. (470) 18—17 Man biete «tein «lüeke sti« IImul! »SS,««« R.-^lrrrlc oäor ZL8,r5« ü. Hauptgewinn im günstigsten §sllv bietet die aller-neueste grvsse (^eldverlusnng, velolis von der Iiolien Legiernng genelimigt nml garantiert ist. Oie vortlieilliakto üinriolrtung des neuen ?la-nes ist rt, (lass im Laute von wenigen Llonaten durvlr 7 Verlosungen rar sieboren Dntsolisldnng kommen, darunter beLnden sieb Ilaupttrolksr von eventuell Ü.-LI. oder ü. u.V., speriell aber 1 6svinn a LI. 250,000, 1 Ocnvinn s LI 125,000, 80,000, 1 6ervinn a LI. 1 6v. ä LI. 31 6e,v. ä LI. 61 ümv. L LI. 301 6s^v. L LI. 502 Oo^v.» Äl. 621 6e^v. L LI. 675 6mv. a LI. 22,850 6nv. a LI. ete. 6e^vinnrieI>unA 8000, 5000, 4000, 2000. 1000. 500, 250, 138 etc. dieser ^rossen, vom Staate garantierten OeldvsrlosnnA ist amtlieli iostAsstellt und ündet 8vtion am !!. unli !2. llsrembsi- statt und kostet Iiiernn 1 ganres Original-Los nur Llark 6 oder ü. 3 50, 1 dalbos „ „ „ 3 „ „ 175, 1 viertel „ „ 1'/^ „ „ — 90. .^llo Lakträge iverden sat'ort gegen üinse»-«lung, l'ostein/.alilung oder >':rebiial>»>e Le» Letrages mit der grössten Lorgkalt ausgekülirt, und erkält fedsrmann von uns die mit dem Ltaatsn'ap-xon verselrenea Original-Lose selbst in Länden l>en Lestellungsn werden die ertardorlielren amtlivlien klane gratis beigetügt, und navl» jeder Aielmug sondvli vir unseren Interessenten nnank-gekordert amtUelie Listen. Die ^NM.aldung der 6eninne erkolgt stets prompt nnter 8t:iat^garant!e nnd kann dnrvli direkte Zusendungen oder aut Verlangen der Interessenten duretl unsere Verbindungen an allen grösseren ?Iätren Oestorrerelis veranlasst werden. Unsere Lolleeto ivar stets vom 6Iüeke begünstigt, und Iiatte sielr dieselbe unter vielen anderen bedeutenden (-ieivinnen vltinals der ersten Lanptlreirer rn erkreueu, die den betretlonden Interessenten direkt ausboraldt >vurdon. Voraussielitlioli kann bei einem sololrsn aut der gegriindeten Illltvr- neliine» überall auk eins selrr rege Lotlieiligung mit Lestimmtlreit gersolrnet Yverdon, man beliebe dabor selion der allo Auftrags ru rivliten au kautmaiill L 8Lmvll, ttrink- unil ^Vv6li8v1x«86küft in Hamdurx, Lin- uuä Verlcauk aller 8taat8ob1i^at!0NSv, LiZondalmaetisQ und ^.nlolisusloss. I'. 8. ^Vir 6allIc6Q Lisrävrod kür 6a8 uns vsildsr 868edsvLts Vsrtraueu, uvä inäsm vir döi LsAlov ösr vsusu Vsr-losuvss rur LstdsiUxuQx eialLäsn, vsräsn vir un8 auod ksrusrkin dsstredsn, äurod 8t»ts xrompts uvä rvvUs Lsäisnuvx äi« voll« Lukrisäönksid uvssrsr xvsdrisv Intsrs886ntsu LU srlLvxsv. D. V. Druck von Jg. v. Kleinmayr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.