^tr. 96. ___________ Samstag, 27. April 1907. 126. Jahrgang. Mbacher l Zeitmll Vranumlllltlonopreis: Mit Poftvcisenbu »«: gaiizjaliriss 8» X, halbjälnin 15 X. Im Kontor: ganzjährig « ll, hallijälirig il X, ssür dir Zuslclluiia ins Haus naüziährin 8 li. — Inseitionsgebühr: ssür lleinc Inseiatc bitz z» ^ Zcill'ii .',»> !>, grösicii' per Zcile lli l>; ln'i uftrrr» Wiederholungeii per ^jeile « ti. , Dic «Laibachei geitung» erlchclnt täglich, mit «nsnahme brr Sonn- und Frirrtagc. Die Administration befindet sich ttongrchplay Nr. li, die Ncdaltion Dalmatingasse Nr. 10. Sprechstunde» der «eballion von « bis l« Ul,r vor» mittags. Unslanln'lte Briefe werden nicht angenomme,,, üiiaiiullripte nicht zurnilgestellt. Mit 1. Mai 1907 beginnt em neues Abonnement uns die Dlnlmcher Zeitung. Die P r ä n u nl er a t i o n 3 - V e d in g n n g e n bleibcil unverändert nnd betragen: mit Yostvelsendung: für Laibach: ganzjährig . . »<» 1^ — d ganzjährig . . 22 K — b halbjährig . . 13 » — » halbjährig . . it » — » vierteljährig . 7 » 50 » vierteljährig . » » »0 » monatlich. . . 2 » »0 » monatlich. . . » » 85 » Für die Zustellung ins Haus für hiesige Abonnenten per Jahr 2 Kronen. MU- Nie psänumelÄtion5-Nettsge wollen portofrei 2uge5enüel weraen. Jg. v. Kleinmayr ^ Fed. Samberg. AnrMcher Heil. Der Handelsminister hat den Postkontrollor Anton Gregor^iö in Laibach zunl Oberpost-kontrollor in Görz ernannt. Der Handelsminister hat den Postkontrollor Johann V i d '.n a r in Laibach zlnn Obcrpost-Verwalter in Pola ernannt. Den 25. April 1907 wurde in der k. l. Hof« und Staats, druckerei das 0X11. Stück der rumänischen Ausgabe des Reichs-gesetzblattes vom Jahre 19U6 sowie das XXXV11I. Stück der slovenischen Ausgabe des Ncichsgeschblattes vom Jahre 1907 ausgegeben und versendet. MchtanMicher Heil. Türkische Zollerhöhung. Aus Konstantinipel geht der „Pol. Korr." nachstehende, ausführliche Inhaltsangabe des Protokolls Zu, welches zwischen den Botschaftern der sechs Großmächte und der türkischen Regierung über die definitive Annahme und Durchführung der dreiprozeiltigen Zollerhöhnng abgefaßt wurde: Die Botschafter der sechs Großmächte haben den: Verlangen der kaiserlichen Regieruug nach Ein- hebnng einer dreiftroZentigeu Surtaxe auf den Einfuhrzoll in der Türkei zu oeiu Zwecke zugestimmt, oaß hiednrch für die Ausgabeu der drei ruiue-lischen Vilajete gesorgt wird. Es wurde mit ihr vereinbart: 1.) Mr die auf dem Seewege oder über Lauo eingeführten Waren wird eiu elfprozen-tiger anstatt eines achtprozentigen Zolls vom Tage des Inkrafttretens dieser Vereinbarung an zu entrichten sein. 2.) Das Verggesetz. das Gesch über die chemischen Analysen bei i)en Zollänlteru. die Verordnungen über die Einlagerung des Pe troleums und über die Verbesserung des Zoll dienstes werden gemäß den von der Pforte einge gangenen Verpflichtungen durchgeführt werden. :j.) Die kaiferliche R'egieruilg wird einen Betrag von 100.000 Pfunden für den Ball und die Ver befserung der Zollanltslotale widmen. 4.) Die Hamnml-Abgaben in den Zollämtern werden gemäß den nenen den Botschaften mitgeteilten Tarifen eingehoben werden. 5.) Die Negierungen behalten sich das Recht vor, neuerdings über den Gegellstand Beratungen zn Pflegen, wenn im Laufe der sieben Iabre, während welcher die erwähnte Zollerhöhling in Kraft bleibt, die kaiserliche Re^ giernng den eingegangenen Verpflichtungen nicht nachgekommen sein sollte, tt.) Der Anteil, welcher, der Pforte aus der dreiprozentigen Zollerhöhung zukommt, wird ausschließlich den Bedürfnissen der drei Vilajete gewidmet werden. Die EinHebung lind Zahlliilg dieser Surtare erfolgt gemäß den Verein baruugen, welche zwischen oer Pforte und der Tette pliblique getroffen wurden. 7.) Das letztgenannte Institut wird gemäß der Verpflichtung, die es ill seinem Schreiben vom 4./17. Dezember übernommen hat, den Abgang in dein Budget der drei Vilajete bis zu dem Betrage von 250.000 Pfundeu jährlich decken. 8.) Da die kaiserliche Regierung beschlossen hat, die Vorschriften des Gesetzes, betreffend die Befugnisse der internationalen Finanzkommission in ihrer Gesamtheit zu beachten, wird sich die Pforte auch gänzlich den Ab' änderuugen anbequemen, welche diese.Commission in den Einnahmen und Ausgaben der drei Vilajete einführen würde. !).) Im Falle, daß die Pforte diese Ausgabeil ohne Zustimmung der Fi« nanzkommission erhöhen sollte, verpflichtet sich die kaiserliche Negierung, die ergänzenden Bürgschaften zu liefern, nm die Ausführung des Artikels 12 des zwischen ihr niw der Ottomanbank vereinbarten Reglements sicherzustelleu. 10.) Die kaiserliche Negieruug verpflichtet sich in aller Form, die Zolloperationen mit keinen anderen Abgaben, wieStom-pel und dergleichen zu belegeu. 11.) Die kaiserliche Regierung verpflichtet sich, die nötigen Maßregeln anznwenoen, znr Ausführung der früher eingegangenen Verbindlichkeiten, betreffend das Waffentragen, die Anwerbung uud Ausrüstung der Gendarmerie und die Durchführung des Artikels tti der Veroronuug über die Intervention der Gendarmerie bei Vergehen und Verbrechen. 12.) Die kaiserliche Regierung verpflichtet sich, das vollständige .Kontingent für die Gendarmerie zn liefern und im Falle der Uuzulänglichkeit, die Fehlenden gemäß den Forderuugen Degiorgis Paschas del, Soldaten zu entnehmen. 18.) Die erwähnteil Verpflichtun-gen können die Pforte nicht davon entheben, auch die Zustimmung der anderen Mächte zur dreipro-zentigen Zollerhöhung einzuholen. 14.) Das gegenwärtige Übereinkommen tritt zwei Monate nach der Unterzeichnung in Kraft, jedoch mit dem Vorbehalte, daß die dreiprozeniige Zollerhöhung erst eiugehoben werden kann, wenn die Parlamente, deren Intervention nötig ist, ihre Zustimmung gegeben haben werdeil. Unser Bericht fügt hiuzu, daß die Punkte 2, 8, 4, 8, 10, 11 und 12 dieses Miereinkommens gemäß den von der Pforte eingegangenen Ver-pflichtnngen sich bereits in Durchführung befinden. Rußland. Die Art des dem Präsidenten der Duma durch Kaifer Nikolaus bereiteten Empfanges lenkt die Aufmerksamkeit mehrerer Blätter auf die Entwick- LeuMeton. Die Völker und der Humor. Auf keine Weife zeigt sich vielleicht die Verschiedenheit der Völker deutlicher als in der Art ihres Humors, in dem, was ihnen als komisch erscheint. Eine Definition für diese verschiedenen Arten des Humors mag sich freilich kaum finden lassen; wohl aber gibt es typische Beispiele, die für den Humor der einzelncu Völker charakteristisch smd. Marviu Dana stellt in Lippincotts „Magazine" eine Vlütenlefe von solchen Scherzen zusammen. Die größte Heiterkeit lösen oft Dinge alls, ^>e über den Bannkreis eigener Auschauuug und eigenen Fühlens nnd Wissens hinausgehen. Eine Nanz alltägliche Anßeruug eines Enropäcrs kann bei Völkern, die unter anderen Bedingungen leben, andere Sitten uud andere Meinungen haben, als der denkbar komischeste Witz erscheinen. Eine Schar Neger in Afrika wollte vor Lachen bersten, als eiu Missionär ihnen erzählte, daß die Erde rund sei. llnd mail berichtet von einem Mikado, der vor Lachen erstickte, als ihm gesagt wurde, daß die AnieMi„er sich selbst regierten. Die Chinesen da-Negen haben eine Menge humoristischer kleiner Geschichteil, die voll Mund zu Mund gehen und auch bei anderen Völkern ihre Wirkung haben Würden. So erzählt man eine uralte Geschichte voll einem Mann, der verurteilt war, die Diebesfesselu Hu tragen. „Aber wie in aller Welt bist du oenu zu dieser Verzierung gekommen?" fragte ihn ein Freund. „Ach, das kam so: Ich ging auf der Straße, da sah- ich ein Stück alter Bastschnur. Ich wußte, daß sie für niemanden Wert hatte, nnd da niemand sie beanspruchte, so nahm ich sie mit nach Hause." - „Uno deswegen hat man dich so schwer bestraft^" meinte der Freund erstaunt. „Ich weiß es auch nicht," sagte der Bedauernswerte, „es könnte höchstens sein, weil an der Schnur ein Ochse hing." Die Deutschen gelten Marvin Dana als ein Volk von besonders glücklicheil Anlagen für Witz uud Humor. Als eiu Charaktcriftikum vieler Scherze will er hänfig ein Forschen nach den Ursachen aller Erscheinuugeil beobachtet haben. Oft handelt es fich da um reiil Physische Wahrnehmungen, die schon in der Fragestellnng den >^eim zur ^tomik bergen. So wird die Geschichte von einem kleinen Jungen ailgeführt, der mit seiller Mutter in Berlin Unter den Linden spazieren geht. Ein Mädcheupensionat kommt des Weges, zwei und zwei marschieren die Zöglinge, vorall die kleinen in kurzen Röckchen, dann die größeren mit halblangen Meidern und zuletzt die großen mit langen Röcken. „Mama", fragt der kleine Junge nach sorglichem Nachdenken, „warnm kriegen die Mädchen immer kürzere Beine, je älter sie werden?" Ein, französischer Witz ist die Anekdote vom Marqnis de Favieres. Dieser, durch seine schlechten Geldverhältnisse ben'lchtigt, besticht eines Tages einen wohlhabenden Herrn namens Barnard und begiuut: „Meiu Herr ich werde Sie iu Erstaunen setzeil. Ich bin Marqnis de Favieres. Ich kenne Sie nicht und komme, um von Ihnen 500 Louis zu borgeil." — „Mein Herr," erwiderte Barnard gl> lassen, „ich werde Sie noch mehr in Erstaunen setzen. Ich kenne Sie lind werde Ihnen das Geld leiheil." Der englische Witz gilt als einer der knappsten und schlagendsten nnd die Amerikaner lind alle euglischsprechenden britischen >^oloiiien zeigen die gleichen Anlagen. Eine Probe schottischen Humors ist die Geschichte des Schotteil, der vou drei Wegelagerern augefalleu wird. Er wehrt sich wie ein Wilder nnd ehe er nach hartem Kampfe überwältigt, wird, verletzt er zwei der Räuber nicht unerheblich. Als mail ihil uuu uutersucht, findet man nichts als ein verbotenes Sixpcneestück. „Hm", meint der Räuberhauptmaun, „ein Glück, daß er nicht mehr hatte; nm 18 Pence würde er uns alle drei totgeschlagen habeu." Die Ireu erzähleu gern die sprachlichen Entgleisungen von Sir Boyle Roche. Einst schrieb er eiuen Brief. „In diesem Allgenblicke, mein Lieber fchreibe ich mit einem Schwerte in der Rechten nnd einer Pistole in der Linken." — Ein anderer Ire wollte sehr höflich sein und sagte zu einem anderen Herrn: „Wenn Sie einmal meinem Hanse auf eine Meile nahekommen, hoffe ich, daß Sie dort, Halt machen werden." Die Amerikaner erzählen Anekdoten anderer Art. Die kleine Nelli war nnartig. Sie soll mm Gott uni Besferuug bitteu. „Uud bitte, lieber Gott," sagt sie, „mache Nellie zu einem guten kleinen Mnde." Aber mit demütiger Resignation fügt sie gesenkten ,5anptes hinzu: „Aber Dein nnd mcht ,'ueill Wille geschehe." Die Amenkaner können freilich auch bissig werden! So erzählt ein Gatte, daß er kurz nach'der Heirat seine Frau so anbetete, daß er sie aus lauter Liebe hätte auffresseil können. Später bereute er bitter, das nicht getan zu haben .. Laibacher Zeitung Nr. 96. 868 27. April 1907. lung der Dinge in Rußland. DaZ „Fremdenblatt" hebt hervor, daß ein Vertretuugskörper an Lebenskraft verliert, weun er sich Tag für Tag der Auflösungsgefahr gegenübersieht. Trotzdein es den Anschein habe, als hätten sich die Dinge auf der, Linken der Dnina etwas verschlechtert, sprechen doch beachtenswerte Tatsachen gegen pessimistische Auf-fassungen in betreff der Arbeitsfähigkeit der Duma. Einer Vertretung, die an: Aufbau eines neuen Vel> waitlMssssystems mitzuwirken bereit ist, würde die .Negierung gewiß einige der Rechte zugestehen, die sie aus berechtigter Turge für ihre Autorität einem Parlamente verweigern muß, das sich in reiner Negation gefällt. Die Meldungen über den Empfang (holovins berechtigen zn günstigen Erwartungen. Die „Osterreichische ' Volk'^zeitung" glaubt nicht, daß der Hof sich der Umgestaltung Nußlands zum modernen Staate widersehe. Warum sollte n dies? Für ihn fehlen die Motive, die den Reaktionären ihren Haß gegen die Duma einflößen. Im Interesse der Dynastie liegt ein ungestörtes funktionieren des parlamentarischen Apparates. Schon im Vorjahre hat Stolypin den Kadetten Ministerposten angeboten. Diese Art der Parlamentarisierung des Kabinetts scheiterte damals an der Weigerung, das von den Kadetten zur Bedingung gemachte Rcgieruugsprogramm anzunehmen. Wird sich nicht einer Wiederholung des Versuches die gleiche Schwierigkeit in den Weg stellen? Es scheine, daß am Hofe die Strömung, die für ein Paktieren ist, jetzt die Oberhand hat, aber es ist abzuwarten, ob sie sie behält. Das „Vaterland" betont, daß ein Parlament nnr dann fortbestehen nnd etwas leisten kann, wenn es eine Mehrheit hat, die klugeu nnd tüchtigen Führern folgt und wenn diese Führer in gutem Verhältnisse zur Regierung stehen. Wenn die letzten Nachrichten nicht täuschen, so hat in dieser Hinsicht ganz unerwartet ein heller Licht strahl das (bewölk durchbrochen. Das wäre vor allein ein Verdienst des starkmütigen Stolypin und der einsichtigen Führer der Mitielparteien. Politische Ueberficht. Laib ach, 26. April. Das „Illustrierte Wiener Extrablatt" bemerkt: Zwischen den Worten und Taten Englands in der Angelegenheit der Einschränkung der Rüstungen gibt es einen durchsichtigen Widerspruch. Die Tätigkeit der Kolonialkonferenz sieht nach ollem eher au5, als nach Abrüstnng. Von dieser spricht man bloß, handelt aber im Sinne des Gegenteils. England wolle an Ausgaben für die Flotte sparen, zugleich aber deren ausgesprochene Suprematie behalten. Darum solle abgerüstet werden — von den andern. Darauf werde kaum jemand „aufsitzen". ....... In ganz ähnlicher Weise argumentiert die „Österreichische Volkszeitung", die gleichfalls die Nrr der englischen Abrüstung ironisch behandelt» Im „Neuen Wiener Tagblatt" reagiert eine Stimme aus Verlin auf die entgegenkonnnenden Ausführungen Pariser Ursprungs. Man nehme in Perlin mit aufrichtiger Befriedigung Akt davon, daß die Herren El6menceau, Pichon und Cambon freundschaftliche Beziehungen zwischen Frank-r e i ch und Deutsch la n d herzustellen wünschen. Auch in Berlin halte man ein befriedigendes, ja gutes Verhältnis für möglich uud wünschenswert. Mit der Zeit könnte dann die Freundlichkeit zur Freundschaft erstarken. Herr Cambon dürfe von den, freundlichen (Besinnungen des Kaisers überzeugt seiu. Es werde daukbar anerkannt, daß Herr Cainbon ernstlich uud sehr vornehm bestrebt ist, die Beziehungen der beiden Regierungen und Staaten derart zu Pflegen, daß sie Hinanswachsen könnten über die üblichen diplomatischen Höflichkeiten. Es habe also nichts Überraschendes, zu hören, daß er den Weg einer Verständigung zu finden hofft. Einen Znsammenhang zwischen Marokko nnd der Bagdadbahn könne man aber in Berlin nicht entdecken. Deutschland babe in Marokko nichts zu verschenken, Frankreich nichts in >lleinasien. Eine Beteiligung französischen Kapitals wäre ebenso er< wünscht, wie etwa eine solche englischen oder rns-sischen. Es müßte also für die Realisierung der in Paris bekundeten Absichten eine andere, tragfähigere M'nndlage gesucht werden, als die ganz unmögliche und vollkommen inhaltslose eines vermeintlichen Ausgleiches zwischen der Marokko- und der Bagdadbahufrage. Die amtliche» Kreise iu Kairo befassen sich nut der Vorbereitung von Sympaihieveweisen, welche Lord Cromer bei seinem bevorstehenden Ab schiede dargebracht werden sollen. Um dieser Kuud^ gelmug ein internationales (Gepräge zu geben, trat man au das diplomatische Korps herau, welches einwilligte, au dem Komitee teilzunehmen, das diese Vorbereitungen leitet. Der Ministerpräsident Mn-stafa Pascha Fehmy führt den Vorsitz im >tomitee, dein außer dem diplomatischen Korps sämtliche Minister, die Staatsräte, die Mitglieder der gesetzgebenden Körperschaft und mehrere eingeborene Notabilitäten angehöre!,. Das Komitee, welches eine Kundgebung im Namen der europäischen Kolonien plante, hat sich dem Programm des amtlichen Komitees angeschlossen, so daß die beiden Kundgebungen in eine gemeinsame verschmolzen werden. Es wurde beschlossen, in einem der Schau-fpielhäuser Kairos eiue große Versammlnng abzu-halteu, iu welcher der Präsident des Ministerrats namens der ägyptischen Regierung und Graf S6-rionne, eines der Mitglieder des Komitees der europäischen Kolonien, im Namen der letzteren das Wort ergreifen werden. Ungeachtet dieser sehr diskreten uud korrekten Form der geplanten Kundgebung wollen uach einem bisher unbestätigte!: Ge- rücht, die Nationalisten eine Gegenkundgebung veranstalten. Der Kapitän des im Hafen von Amapala in Honduras vor Anker liegenden amerikanischen Kreuzers „Chicago" meldete dem Staatsdeparte-ment der Vereinigten Staaten telegraphisch, daß am 23. d. M. vormittags der Friedensver -trag zwischen Nicaragua und Honduras zustande gekommen sei. — Aus San Salvador berichtet man, daß die Vertreter von Salvador und Nicaragua iu Amapala den Friedensverlrag unterzeichnet haben, dessen Bedingungen für beide Länder ehrenvoll seien. Salvadors Bedingungen wurden augeuommen, während die Forderungen Nicaragua^ auf Zahlung eiuer Entschädigung für den Schadeu, der Nicaragua durch die Einmischung Salvadors in den Streit zwischen Nicaragua und Honduras entstanden sei, und die Forderuug nach freiein Warenaustansche zwischen Salvador unb Nicaragua verworfen wurden. Tagesneuigleiten. — (Von Blutegeln getötet.) Eines fürchtcrlick>en Todes starb in Budapest ein Arbeiter, dessen Identität bis jetzt noch nicht festgestellt w«'° den konnte. Bei der am Ende der Königin Elisabeth" Straße befindlichen Eisenbahnübersetzuna vernahm die dort vorübergehende Polizeipatrouille das Stöhnen und Wimmern eines Manneo. Die Polizisten eilten zur Stelle, woher das Wimmern kam, unc fanden am Nanoe eines mit Wasser gefüllten Grabens einen ohnmächtig gewordenen Mann, dessen Kopf sich noch am Grabenufer, dessen Körper aber sich schon im Wasser befand. Die Polizisten zogen den Mann aus dein Wasser und bemerkten nun zu ihrem Entsetzen, daß der Körper des Ohnmächtigen über und über mit Blutegeln bedeckt war. Es wurden sofort telephonisch Ärzte gerufen, allein bis diese ankamen, war der Mann bereits tot. — (Es gibt keinen Kahlkopf mehr.) ^)er Mann, der die berühmten „Ich war kcchl"--Auuonceu an die Zeitungen schickt, hat scharfe Konkurrenz bekommen: man hat jetzt nämlich die Grund^ ursache der Kahlt'öpfigkeit uud zugleich auch ein sicheres Mittel zur Neubewaldung auch der größten Glatze entdeckt. Nie Kahlköpfigen können freier cmf-atmeu, ja sie sollen sogar recht frei atmen, weil gerade in der Atmung die Ursache ihres Unglücks und auch das vielgepriesene Heilmittel liegt. Es ist ein Arzt, ein amerikanischer natürlich, der die Kahlheit aus der Welt schaffen will; aber er ist nicht der erste beste Arzt, fondern der Dr. Delos Parker von der medizinischen Fakultät in Detroit. Nach i.hm Wird man nur deshalb kahl, weil man schlecht atmet. Wenn die verdorbene Luft der Lungen nicht richtig ausgeatmet wird, spaziert sie wie ein Gift durch das Blut, so daß die Haarwurzeln uur eine ungenügende und schädliche Nahrung erhalten. Dr. Parker hat Kinder der Finsternis. Stoman von Anton von Perfall. (51. Fortsetzung.) (Nachdruck velboten,) Johnuneis zog den Hut. Sie hatten eben die Mandelstraße verlassen und bogen m eine Haupb straße ein. „Sie haben völlig freie Bahn! Ich umpschle mich." Johannes wandte sich ans die entgegengesetzte Seite. Soran wollte ihn zurückhalten. „Johannes, 5as ist kein Scherz mehr." Er nahm ihn beim Arme, Johannes lachte, während sein Antlitz feuerrot war und sein Blick leuchtete. „Verstehst du denn gar keinen Spott mehr, Philister? Ich will uur uoch schnell etwas besorgen -- weiße Krawatte für heute abend — als Inhaber des Cassanpreises. wär' noch schöner!" Ehe Soran sich besann, war er ihm schon ont> Wischt und in der Menschenmenge verschwunden. Johannes hatte in den letzten vier Jahren rastlos cm sich gearbeitet. Die Wissenschaft Cassans hatte, es ihm angetan. Gerade die Irrtümer dieses gewissenhaften Gelehrten reizten ihn. Vielleicht war er berufen, sie abzustreifen und zu berichtigen, die große Idee ans Ziel zu führen. Das Bewußtsein, mehr oder minder seiner dunklen Abstammung nach selbst zn der Klasse zu gehöl-en, deren Rettung Cassans Bestrebung galt, verlieh ihm einen asketischen Eifer. Cnssan war Anatmn seines Faches, Dieser Umstand verführte ihn, in seinen Forschungen zu großen Wert auf die anatomischen Erscheinungen zu legen, dnvnix'r tno unzähligen Begleiterscheinungen zu ver-n^chlä^gc:,. dw nnhr W dem Reiche des Seelischen lieben. Er erkannte später selbst seinen Irrtum und es gebrach ihm nur an der Zeit, sich zu lcrriniei-en. So hielt es Johannes für feine Aufgabe, da anzusetzen, wo Eassan so plötzlich und unerwartet abberufen wurde. Der Mensch als Einzelwesen sowohl wie als Gemeinschaft, iu Staat uud Gesellschaft, bU-dete von nun an den Mittelpunkt seines Interesses. Er arbeitete unermüdlich, uud Soran hielt treu zu ihm. Der Einblick in die ihm völlig neue Welt Cassans übte anf diese schwärmerisch angelegte Natur mit altruistischer Geistesrichtung eine entscheidende Wirkung. Sein bisheriges Leben erschien ihm iu seiner ganzen Oberflächlichkeit, dagegen die werktätige Mit-arbeilerschaft a» diesen weltbewegenden Fragen als eine der vornehmsten Verpflichtungen seines Stande^ der anstatt sich an die Spitze sc>lcl)er Bewegungen zu stellen, immer mehr in nichtssagenden Äußerlichkeiten und überlebten Vorurteilen aufging. Dazn kam noch der Einfluß der starken Natur Ohnesorgs, eine seltsame Sympathie, die dn-sen Mann vornehmer Abkunft mit dem Sprößling der Niedrigkeit verband. Seit zu>ei Jahren im Besitze seiner väterlichen Güter, machte e>r sich sofort daran, die Theorien seines Freundeo in das Praktische zu übersehen, indem er au,f einem seiner Güter, uuweit der Universitätsstadt, in der sich Ohnesorg niedergelassen, im Gegensake und zugleich als Ergänzung Gundlachs ewe Kolonie entlassener Sträflinge eingerichtet hatte, die, unter sich selbst eine kleine Republik bildend, ihre eigenen Vorarbeiter wählten und in gewissem Sinne eigene Gerichtsbarkeit übten. Das Unternehmen war bis jetzt noch ein „Problem", dessen Hauptzweck war, zu nxnteren Schritten uach dieser Richtung anzuregen. Johannes selbst ermunterte den Grafen, sich cm der Lösung der Cassanschen Preisfrage zu beteiligen. Beide Freunde ergänzten sich in der uneigennützia-sten Weise in ihren Arbeiten. Johannes sprach ihm bereits den Preis zu. Seine eigene Arbeit war seiner Ansicht nach viel zu gnndlachfeindlich abgefaßt. Hatte er doch darin seine eigene bittere Erfahrung niedergelegt, und Frau Marianne, die Preisrichterin, in der unzweideutigsten Weise bei ihrer schwächsten Seite angegriffen. Um fo erstaunter war er, alo Sieger hervorzugehen. Jetzt erfaßte ihn erst die ganze Bedeutung dels Sieges für ihn. und eine gewisse Schadenfreude regte sich bei dem Gedanken an den Ärger Frau Ma-ricmncns, lvenn sie erfuhr, wen sie gewählt hatte. AIs dann die Einladung Frau Cassans eintraf, reiste er sofort; diesen Triumph wollte er sich nicht entgehen lassen. Soran folgte gerne seiner Aufforderung, sich anzuschließen, schon lange willens, die Cassansche Hinterlassenschaft sich näher anznsehen. Johannes empörte das kalte Entgegenkommen Mariannens ebenso, als ihn der Anblick Klärchens, ihre der Mutter völlig entgegengesetzte Sinnesart, entzückte. Diese Doppelwirkung warf ihn völlig aus dein Geleise. Eine plötzlich iu ihm sich regende Liebe zu Klar< chen wurde dnrch den Gedanken, anf diesem Wege eine erschöpfende Wiedcrvergeltimg an der Mnttcr nehmen zn können, zur flamiueuden Leidenschaft gesteigert. Sie verzehrte im Nu alle Errungenschaften der letzten Jahre. Das heiße Blut regte sich und trübte seinen Blick. Sein Urteil, sonst so scharf und klar, sank iu einem Augenblick auf das Niveau eines verhetzten Proletariers. Laibacher Zeitung Nr. 96. 869 27. April 1907. Kahlköpfe und andere Köpfe, die kahl zu werden drohten, einem von ihm erdachten System rationeller Atmung unterworfen nnd vortreffliche Resultate er» zielt. Eine Woche nach dem Beginne der Kur, die nur Geduld nnd Ausdauer verlangt, waren die Trockenheit und die Sprödigtcit der Haare verschwunden. Zehn Wochen genügten, um dem Haarboden eine ungeahnte Frnchtbarteit zn verleihen. Sah man doch sogar auf Köpfen, die schon seit zwanzig Jahren kahl waren, eine neue Haarblüte hervorsprießen! Da gegen begannen Hunde und andere Tiere, denen mau ausgeatmete verdorbene Luft eingespritzt hatte, ihr ganzes Haar zu verlieren. - Das klingt wieder einmal recht amerikanisch! — (Weibliche Ingenieure) gibt es znr Zeit noch wenig. Eine Nussiu, Fräulein Kangerskij. hat als Pionierin für diesen Beruf vor längerer Zeit in Paris ihre Prüfungen mit gutem Erfolg bestanden und bekleidet jetzt in ihrem Vaterlande eine wichtige Stellung bei der Eisenbahnvcrwaltung. Eine ähnliche Stellung hat jetzt Miß Alice Perry in Irland als Inspektorin in der Provinz Galway übernommen. Sie ist ihrem Vater Mr. James Pei-ry im Berufe gefolgt; als der Vater gestorben war, wurde ihr vertretungsweise feine Stellung übertragen, und da fie ihre Obliegenheiten ladellos erfüllte, so ist sie jetzt endgültig zum Inspektor ernannt Worten. — (Der Bettler mit dem Phonographen.) Ein neues Hilfsmittel hat sich in Berlin ein stummer Bettler mitgedacht, um Mitleid zu erwecken. Ein gebrechlicher Mann lnntet an den Woh-nungstüreu und hält dem -Öffnenden einen kleinen Phonographen entgegen, auf welchem er eine Walze in Bewegung setzt. Wohl jeder schaut verdutzt auf den alten Mann, der mit bittender Gebärde auf den Apparat weist, und fchon ertönt au5 dem letzteren eine herzbewegende Geschichte. Der Apparat erzählt, daß sein Inhaber ein (>5jä'hriger Korbmacher sei, der vor vier Jahren infolge eines Schlaganfalles die Sprache verloren habe. Zum Schlnsse ertönt dann aus dem Trichter die Bitte, den Greis durch eine Spende zu unterstützen. Dieses Bittgesuch bleibt selten ohne Erfolg. (A u tom o b i l e fü r den Nordpol.) Nachdem die Polarforfchung bisher mit Dampf- oder Segelschiffen, mit Hundeschlitten und selbst nrit Luftballons ihr letztes Ziel noch nicht erreichen tonnte, wenden sich die Nordpolfahrer dem Automobil zu. In Amerika sind zur Zeit bereits sechs große Auto-mobile in Konstruktion, die im Jahre 19W gegen den Pol aufbrechen werden. Zwei davon sind für Dr. Frederick A. Cook bestimmt, der schon an einer der Pearyschcn Erpeditionen teilgenommen hat; eures hat Anthony Fialn bestellt, der die Ziegler-Ervedi-tion leitete-, die übrigen drei sind zu anderen Expeditionen bestimmt, die ebenfalls wie Cook und Fiala im nächsten Jahre zur Fahrt nach dem Nordpol aufbrechen werden. Die Automobile werden für die Verwendung auf Land wie im Wasser konstruiert', sie werdeu nach dem Prinzip des „Scooter" gebaut, die von Long-IZIandseglern schon erprobt sind und die sowohl auf dem Eise wie im Wasser zu gebrauchen sind. Erst kürzlich erzielte ein neu konstruierter Aut» mobilscooter auf dem Eise eine Stundengeschwindig-keit von 7l) englischen Meilen, und man glanbt, die Schnelligkeit bis auf hundert steigern zu können. Anch im Wasser entwickelt das Fahrzeug eine ansehnliche Geschwindigkeit. — (Die Bekämpfung der Malaria durch Fische.) Aus Sydney wird der „Frankfurter Zeitung" geschrieben: Süßwasserfische, die an den stets am Wasser gelegenen Brutstätten der Moscmiws aufgesetzt werdeu, sollen, wie es heißt, die Eigenschaft haben, mit den Larven dieser kleineu Plagegeister gründlich aufzuräumen. In sumpfigen Flachlandgegenden, in denen die vorhandenen Gewässer nur eine sehr geringe Tiefe haben, stand dieser Art von Bekämpfung der Mosguitos bisher freilich die Schwierigkeit entgegen, daß man keine Fischart kannte, die in derartigen Gewässern fortzukommen vermochte. Eine solche scheint nnnmehr ein Züchter der hiesigen Vorstadt Stanmore, Herr Gale, aus» findig gemacht zn haben. Infolgedessen hat er auch bereits den Vesnch des hiesigen italienischen Kow-snlaragenten erhalten, der sich im Anftrage seiner Negierung nach diesen Versuchen eingehend erkundigt und, nachdem ihm Herr Gale nachgewichen hatte, daß die gesuchte Fischart in Neu°Süd-Wales tatsächlich zu finden ist, ihn ersncht hat, 600 Stück dieser Fische nach Italien zu schicken. Die Beförderung soll in lustdicht verschlossenen Fässern, die ein genügendes Quantum Wasser enthalten, geschehen. Falls dieses erste Experiment gelingt und die Fische lebend und wohlbehalten ihren Bestimmungsort erreichen, soll die italienische Negierung die Absicht I>aben, große Mengen tiefer Fische in den sumpfigen nnd von der Malaria heinigesuchten Landstrecken des Königreiches anzusiedeln. 3olal- und Prolimzial-Nachlichten. — (Seine k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Josef Ferdinand) weilt seit 28. d. M. in unserer Stadt nnd macht von hier ans Iagdausflüge, die vom schönsten Erfolg begleitet sind. Am 24. d. erlegte der hohe Iaadgast im Revier des Herrn LalideZhanptmann-stellverireters Freiherrn von Liechtenberg, bei welchem er auch abgestiegen war, zwei Prächtigo Anerhähne. — In pietätvoller Weise besuchte Seine k. u. k. Hoheit das Grab des verstorbenen Obersten Stephan Vn<-et!/' und legte dort als Zeichen seiner Gewogenheit sin- .den dahingeschiedenen Regimentskommandanten einen herrlichen Kräng nieder. — (Personalnachricht.) Seine Exzellenz der Herr Feldmarschall-Leutnant Rudolf Edler von Chavanne, Kommandant des 13. Korps und kommandierender General in Agram, wurde zum Feldzeii gnleister eruannt. Soran hatte es selbst auf Klärchen abgesehen. In seiner Gegenwart, während er mit Klärchen die seligsten Erinnernngen tauschte, vollzog sich zwischen der Mutter und dem Freunde der Verrat. Und zum Schlüsse gab er ihm eben jetzt noch den Gifttrank: Du könntest ja ihr Bruder sein! Das Blut trenut dich für immer von ihr! Das war dämonisch! Schon fühlte er es heraufsteigen in seiner Bnrst -- und der rote Schleier — er kannw nur zu gut die alten Zeichen. Er mußte sich wenigstens für den Augenblick trennen von Soran, möglichst rasch. Jetzt eilte Johannes mit brennendem Haupt ziellos durch die Straßen. Eine Flucht von Ideen überkam ihn. Der sonst so sichere, feste Ausdruck des Antlitzes geriet ins Wanken, bald glich er einem von jähem Zorn Befallenen, bald einem Schwerlei den den. bald einein stürmifchen Sieger in seinem selbst» bewußten Gange, bald einem hoffnungslosen Dulder in seinem finsteren Brüten. Die rauhe Winterluft kühlte allmählich sein Hirn, das logische D^enken kehrte zurück und mit ihm die schreckliche Einsicht in einen Zustand, den eb längst völlig überwunden glaubte. Das war sozusagen der erste Probetag nach jahrelanger Haft im Studierzimmer. Das erstemal nach Jahren, daß wieder ein starkes Motiv auf ihn wirkta — und da erlag er schon wieder den fin,-steren Mächten, So wenig hat die strenge Selbstzucht Hegen sie gewirkt. Wie uralt mußte ihr Vesitzrecht sein in der Tiefe Kiner Seele! Uud da wunderte er sich, daß Frau Marianne ihn nicht liebte, daß sie ihr Kind vor ihm schützen wollte! Sie, die alle die unheilvollen Quellen seine» Wesens kannte, über die er, der Forscher, der Aller» Weltsseelenai-zt, sich immer wieder hinwegtäuschte! Warum wagte er nicht die große Frage an Frau Marianne? Sie konnte ihm die Antwort nicht verweigern, auch wenn sie selbst davor erröten müßte, selbst wenn Soran recht hätte, mit seinem eben ausgesprochenen Verdachte, dann war Klärchen verloren für immer. Und Plötzlich war es ihm als ob alles andere, was er schon gedacht und gelitten, nichts dagegen wäre - ein leichtes, ein Spiel, und nur das Eme, das Furchtbare, Unerträgliche, das ihn völlig aus den Angeln heben könnte — der ewige Verzicht auf dieses Mädchen, mit dem er nur ein paar Blicke gewechselt, nnd das doch — er fühlte es, nnt dem ganzen, Ungestüm seiner entfachten Leidenschaft — sein einziges Sehnen war, nicht nur seit heute. Johannes war an dem Strom angekommen. Jetzt fesselten ihn seine hoch übereinander getürmten Eisschollen. Er stand vor einer steinernen Brücke, die in zwei schlanken Bogen auf da» andere Ufer führte. Dort hoben sich aus dem Weiß des Schnees ringsum schwarze Mauern, dicht gedrängte alte Giebeldächer. Das Viertel fügte sich seltsam in die großstädtische Umgebung. Früher reichte es sichtlich bis zum Ufer des Stromes, einzelnen Trümmerresten nach, jetzt hatte die Neustadt schon den Fluß überschritten und preßte nnn das häßlich Viertel zwischen Höhe und Fluß: man suhlte ordentlich den Kampf heraus, den es kostete, es ganz in sich zu ersticken, die Zähigkeit seiner Existenz. Johannes sah lange hinüber, dann wieder auf die Brücke mit den großen Erzkandelabern an d nießen derartige Mitteilungen die Portofreihcit und sind die Erlagscheine für Steuerzahlungen an der entsprechenden Stelle daher auch mit dem Vordrucke „Über amtliche Aufforderung portofrei" versehen. Die Postämter wurden demnach angewiesen, derart aus« gefüllte Erlagscheine nicht zu beanständen. — (Der 1. Mai.) Die hiesige Lokalorganisa« tion der sozialdemokratifchen Partei hat beschlossen, nnt Rücksicht auf die bedeutende Anzahl von Feiertagen im Monate Mai fowie nnt Rücksicht darauf, daß nicht nur der 14. Mai (Wahltag), sondern wahrscheinlich auch der 23. Mai (eventuelle engere Wahl) als Arbeitstage entfallen, die übliche Maifeier heuer ausnahmsweise auf den 14. Mai zu übertragen. Wohl aber soll am Abend des 1. Mai eine Verfamm° lung abgehalten nnd ein Kommers veranstaltet werden. ^ (W äh ler ver sam m lung.) Im großen Saale des Hotels „Union" wird morgen vormittag um 10 Uhr vine Versammlung von Wählern der Slovenischen Volkspartei stattfinden. AIs Redner treten die Herren Dr. Ivan ^usteröiö und Ivan Kregar auf: ersterer wird daZ Thema „Ivau Hri» bar und sein Programm", letzterer das Thema „D«r Reichsratsabgeordnete für Laibach und die slavisclien Sprachen" behandeln. — Im Berichte über div am verflossenen Sonntag im „Mestni Dom" abgehal» tene Wählervorsammlung ist der Passus in de-r Re.de des Herrn Bürgermeisters Hribar, betreffend dw Hanszinssteuer, dahin richtigzustellen, daß der Herr Bürgermeister an allen Kongressen der Städte mit eigenem Statute, die sich in Österreich mit der Frage der Herabsetzung der Hau'szinssteuer beschäftigten, lvcrktätig teilgenommen haibe. — (Unentgeltliche Impfung.) Vom 1(!. Mai I. I, an wird jeden Donnerstag nachmittags um 3 Uhr im großen Saale des „Mestni Dom" un° entgeltlich geimpft werden. Laibacher Zeitung Nr. 96. 870 27. April 1907, — (W ä h l c r b e r s a m in l n n g.) Im Glas salon des Kasino fand gestern abend eine vom Deutschen Wahlausschusse einberufene, stark besuchte Versammlung der deutschen Reichsratswähler für Lai-bach statt. Herr Dr. Eger erösfin'te sic mit einer Ansprache und brachte zum Vorsitzenden den Beamten der ,Krainischen Sparkasse Herrn Dzimst'i in Vorschlag. Aid Wahlnx'rber stellte sich sohin Herr Bezirkshauptmann a. D. Gustav Del Cott vor, der sein Programm entwickelte, mehrere Anfragen beant-wortete und schließlich einstimmig zum Reichsrats-kandidaten für Laibach aufgestellt wnrde. Mit der Aufforderung, sich an der Wahl geschlossen zu beteiligen, fand die Versammlung ihren Abfchluß. — (Die Hauptversammlung der „Slovr! nsta Matic a") wird am 29. Mm um stand, in einem Kugelfange mit seinem Dienstgewehr den linken Unterschenkel dura> schössen, wodurch das Bein zertrümmert wurde. Man brachte ihn mit dem Rettungswagen ins Garnisonsspital. * (Polizeihunde.) Die Aufgabe der Kri-minalpolizei besteht darin, die tatsächlichen Momente des Verbrechens aufzuklären und die Täter den Strafe behördeu zu überliefern. Eine Kriminalpolizei, die ihrem, Berufe treu bleiben will, muß sich aber mit allen Bedürfnissen einer modernen Polizei wappnen. Das größte Hindernis bildet dabei stets die Geldfrage. Eine moderne Kriminalpolizei muß nebst gut geschulten und gewaudteu Agenten auch ein Verbrecheralbum, eine Spezialitätenregistratur, eine anthiVpometrische und daktyloskopische Meßstation, ein K^iminalmnseum usw. besitzen. Ihr Bestreben nnlß dcchw gerichtet sein, sich alle Erfindungen und Entdeckungen auf alle» Gebieten nntzbair zu machen. In der neuesten Zeit befaßt man sich mit dem Gedanken, offiziell den Huud als ein modernes Hilfs» mittel der Kriminalpolizei einzuführen. Diese Idee ist ja nicht nen. Im Jahre l90.", hat sich,in Düsseldorf eiu Polizeihunde-Verein gebildet, der sich zur Aufgabe stellte, die Einführung nud Verweudnng von Hnnden im Eretutivdieuste der Polizei auzustrebeu und zu fördern. Die Huude könnte man auf die Auffindung von Spureu von verirrten Kindern, Schwachsinnigen, Selbstmördern uud verunglückten Personen dressieren. Die Polizei der Stadt Schwelm verwendet, Polizeihunde im Nachtdienste, und zwar eine deutsche Dogge, einen deutschen Schäferhund und eiueu Airedale-Terrier. Letztere Nasse soll sich besonders beim Aufsuchen uud Verfolgen von Spnren be währen. Die Polizeihunde von Philadelphia bilden eine von den dortigen Behörden sehr hoch eingeschätzte Vet-stärkung der Polizeiwache. Sie ja>gen nach Trunkenbolden wie die Bernhardiner in den Alpen nach Vernnglückien. Diese Polizeihunde ge-hören auch dieser Nasse au. Nachts streichen sie durch die Tbraßen der Stadt uud, wenn sie einen Bctrun kenen finden, laufen sie zu dem nächsten Schutzmann, ziehen ihn zn der Stelle hin und weichen nicht vom Platze, bis der Hilflose abgefichrt wird. Mit ihrem wunderbar scharfen Niechorgan entdecken sie schnell jeden, Arandgernch und sie könnten leicht darauf dressiert werden, die Polizei zu warnen, wenn sie eine Fenersbrnnst auffpürten. Ein Hund uameus Ner hatte schon füuf Grande entdeckt, ehe der Wächter durch Ranch auf die Gefahr aufmerksam gemacht wnrde. Die Bernhardiner bringen auch verirrte Kin-der zumck. Wie sich die Hunde bei der Verfolgung von Verbrechern bewähren, zeigt uns der folgende Fall: In der Nacht vom 27). Jänner v. I. statteten Diebe dein Schuhmaclierladen von Horzella in Hannover eiueu Besuch ab. Al5 die drei Diebe mit ihrer in Säckel, verborgenen Beute aus dem Laden traten, erblickten sie in einiger Entfernung zwei Schnhlenw, weshalb sie in anderer Richtung das Weite siuhten. Sie wnrden aber von den Schntzleuteu bemerkt. Jeder der Schutzleute nahm die Verfolgung eines der Ein-brecher auf. Auf eiueu fliehenden EinbreclM hetzte ein Schutzmann seinen Hnnd, der den Flüchtigen ein-holte nnd festhielt. Der Hund, ein dressierter deutscher Schäferhuud, flößte dein Dieb solche Angst ein, daß er sich nicht zu rühren wagte. Die Prager Polizei-di'rettion machte den Anfang mit der Einführuug von Polizeihunden, indem sie einen acht Monate alten Hund der sogenannten Dobermanuschen Nasse erwarb. ^ Heute und morgen wird in Wien eine Kriegs- und Polizeihnnde-Prüfung stattfinden, zu der von Ferdinand IV. Großherzog von Toskaua eiu prachtvoller Ehrenpreis, sodann vom Reichskriegs-Ministerium, von der Polizeidirektion, vom Fürsten Johann zu Lichtenstein usw. Preise gewidmet wurden. Die Prüfungen sollen im Schwarzenbergschen Garten öffentlich vorgenommen werden. Daran wird sich anch der Chef des Laibacher städtischen Polizei-departemens, Herr Polizeirat Johann Lauter, offiziell beteilige!,. — Die Einführung von Polizeihunden wäre für den ausgedehnte» Polizeiranon in Laibnch von großem Praktischem Wertv. — (D i e M ä r ch e ukinder,) wie Carmen Sylva die Zigeuner bezeichnet, haben in Unterkrain durchaus nichts Märchenhaftes au sich. Die Zigeunerbanden pflegen sich iu beliebigen Holzlxitäudeu fest-znlagern, die sie anch sogleich als ihr ausschließliches Eigentum betrachten. So versuchten am verflossenen Sonntag nachmittags mehrere Landleute aus Gotendorf bei RudolfsweN eine schon seit Monaten in ihren Waldbeständen hausende Zigeunerbande zu vertreiben, doch mußten sie sich vor den Zigeunern flüchten, die auf sie mit Hacken. Beilen und Revolvern losstürmten. Solche Vorfälle ereigneten sich wohl nicht, lvenn man den Banden energisch an den Leib rückte. Vor allem wäre ihnen das Halteu vou Pferden, Eseln uud Schweinen zu verbieten. Kein Zigeuner besitzt einen Stall zur Unterbringung dieser Tiere, keiner kann nachweisen, daß er für sie das erforderliche Futter kauft oder erfechst, da er keinen. Grundbesitz fein eigen nennt oder in Pacht hält. Somit wird das Futter gestohlen, oder die Tiere müssen hungern. In anderen Bezirken verfahren die Gemeindeämter in dieser Richtung ganz anders. Sobald eine Zigeunerbande, oder einzelne Mitglieder mit Pferden, Eseln oder Schweinen im Gemeindebereiche betroffen werden, wird ihnen das Vieh von Amts wegen abgenommen und öffentlich versteigert. Dadurch werden einerseits in vielen Fällen Diebstähle von Pferden und Schweinen hintertrieben, weil die Zigenner ganz gut wissen, in welcher Gemeinde man ihnen scharf zusetzt, anderseits aber können dem Landmann an den Felt> fruchten durch das Weiden und Füttern des Zigeuner-vichcs keine Schäden verursacht werden, weil dor Zigeuner kein Nutzvieh besitzen darf. Feruer sollte jede Zigeuuerbande fcharf kontrolliert und aus jedem Walde, dessen Besitzer ihr nicht ausdrücklich den Aufenthalt gestattet, unnachsichtlich vertrieben werden. — (E i n K i n d v e rbra n n t.) Am 19. d. M. zündete der 7 Jahre alte Besitzerssohn Johann Osol-nit in Neber, Gerichtsbezirt Egg, über Geheiß seiner Mutter auf einem Acker einen Haufen zusannnen»-gerechten Laubes und Reisigs an, der daun unbeauf-sichtigt bis Nachmittag brannte. Der .^ Jahre alte Sohn Peter begab sich trotz des Verbotes seines Va>-ters auf den Acker zum Feuer. Hiebei gerieten seine 5lleide!r in Brand nnd. der Knabe erlitt so heftige, Verletzungen, daß er des Nachts starb. I. — (S e l b st m o r d.) Am 12. d. M. wurde dor seit 19. März vom Hanse abgängige 51 Jahre alte, schwachsinnige Besitzer Anton Bratu« aus Großmeierhof, Gerichtsbezirk Adelsberg, in der Waldung „CeHjak" oberhalb Pali^je tot aufgefunden. In der linken Hand hielt er einen Revolver, ans dein er offenbar in einem Anfalle oon Geistesstörung zwei Schüsse gegen den Hals abgefeuert hatte. ^) Intennezzo aus der Operette „Die lustige Witwe". 2. u) F. S. Vilhar: „Izpod Triglava". li) F. Iu-vanec: „Na goro", gemifchte Chöre. !>.) Waldteufel: „Mein Tranm", Walzer. 4.) Strauß: „Fledermaus"-Potpourri. 5.)***: „Vitez Tugoslav", komische Operette in zwei Akten. Beginn des Konzertes um 5! Uhr abends. An das Konzert schließt sich ein Tanz-tränzchen an. ^ ^- ' (Unfall eines Pferdes.) Heute nacht ist aus dem Stalle der Artillerietaserne ein Besvan-nuugspferd entsprungen uud hat sich eiu Bein ge-brocheu. Das Tier wurde sofort geschlachtet und an den Pferdefleischhaner Etückler verlauft. Theater, ßunft und Literatur. — (Die Ge n e r a l p r obe z u m V. Mit -gl i ede rko nze rte der PhiIhar m ol, ischen Gesellschaft) findet morgen nm halb 1l Uhr vormittags statt. Der Besuch ist uicht auf Gesellschaftsmitglieder beschränkt, sondern steht jedem gegen den Eintrittspreis von 1 X frei. -- Vortragsordnnng: l'-llioIl-Sinfonie; 4 deutsche Volkslieder, 4 stimmige Chöre ohne Begleitung; Tragische Ouvertüre. Alle Nummern sind Kompositionen von Johannes Brahms. — (K ouzer t.) Das heurige Kouzertjahr wird, wie wir hören, mit einem bedeutenden künstlerischen Ereignis ihren Abschluß finden. Fränlein Charv, von Sebeöt, eines der begabtesten jüngeren Mitglieder der k. k. Hofoper in Wien, gedenkt am tt. Mai I. I. in der Tonhalle ein itonzert mit einer geradezu entzückenden Vortragsordnuug zu geben. Die Kiinst-lorin ist vor allem eine glänzende Mozartsängerin nnd wird unter anderem die wegen ihrer Schwierigkeit nnd Schönheit berühmte Arie der Königin der Nacht aus der „Zanberflöte" zum Vortrage bringen. Die hohe Künstlerschaft des Fräuleins von Sebeök ist dem Schreiber dieser Zeilen Wohlbetanut, so daß er einen Kunstgenuß ersten Ranges zn verbürgen vermag. Mögen sich darum alle Musikalischen unserer Stadt am C. Mai vollzählig in dor Tonhalle einfinden. — Alles Nähere wird noch bekanntgegeben werden. ^8- ( (^c r k v <^ ni SIn « !»mmer: 1.) f Pater Angelikns Hribar. 2.) Fr. Kim over: Wie sei das Kirchenlied beschaffen? 3.) Der Kirchenorganist. 4.) Pater H. Satt-u e r: Eine nene Orgel. 5.) Aus dem Ausschüsse des Cäcilienvereines. 6.) Zuschriften. 7.) Verschiedene Mitteilungen. 8.) Anzeiger. — Die Musitbeilage enthält Kompositionen von I. N n P n i k, Qovro Hafner uud f Pater Angelikus Hribar. — („Wiener Mode.") Das Jahr 1907 hat uns um die Frühjahrsmode bctrogeu, das heißt besser gesagt um den Frühling, der die Frühjahrs-mode bedingt. Man braucht Regenkleider, warine Umhüllen, Trottenrröcke, kurz Toiletten, die der Herr« schenden Unbill des Wetters standhalten. Nach dieser Nichtnng gibt das soeben erschienene Heft 15 der Wiener Mode gute Ratschläge, ohno dabei der ele° ganten, reicheren Frühjahrstoilctten zu vergessen. Im Handnrbeitsteil ist für sommerliche Vorlag«: gesorgt, die bei aller Leichtigkeit durchaus künstlerisch wirken nnd das „Boudoir" bringt unterhaltende, fesselnde Literatur. Salbader ffcitmig SHr. 96. 871 27. Stpri! 1907. Illusion »«.or». i» der ZornlUrchc. Toilii^al-, d ^ n ^K. April (Paul l,'oni Kreuz) um W Uhr Hochouit: .>1i88tl in Iioiiui'^nl «tnn-ti I^,'tlu<-i«ci Xilvclii von Dr. Franz Witt, Alleluia — I'i'o omuiliu« nioitun« <^«t Cni'itttu« von Anton Ioorstt"!', nach dem OfMtm'inm li(^ii>!l <'li !:,<»<:»!-(' von Vinzcnz Vodopivcc, In der KtadtpfarrkircHe St. Jak^b. Sonntag d c n ^8. April lh^il. Paulnt', Vrkmucr) um 9 Uhr Hochamt: ^li«^:l in I><»nn> ^«. ^Vn^ic nnt der Cnnard-Linie oder von ÄcNIPten nnd Indien ankonimc-nden Fremden in Triest verteilt zu w?rde,r. Wien, 26. April. Der bekannte Chirurg Professor Albert Nitt, v. Mosetia, sliirzte i>^ die Donan nnd fand den Tod. Es ist noch nicht festgestellt, ob ein Selbstmord oder ein Uua,liicksscül vorlieft. Wien, W. April. Professor Mosetia. litt an Arterienverkalkung und war häufig Schwindel anfallen unterworfen. Wie Augenzeugen berichten, hat er sich am Ufer des Flusses Augen und Kops gewaschen. Hiebei dürfte er ins Wasser gestürzt sein. Er rief um Hilfe, doch hatte ihn die Strömung bereits erfaßt. Die Rettungsversuche eines Schiffers blieben erfolglos. Die Leiche wurde bisher nicht gefunden. Genf. 2«. April. Vom Mont Galeve bei Genf stürzten zwei Genfer Gymnasiasten ab nnd fanden dabei den Tod. Die Leichen d<'r Verunglückten wurden geborgen. Mako, 2ll. April. (Meldnng des ungarischen Telcgraphen-Korrespondenzbnreaus.) Die Maros uberslntet das Weichbild der Stadt, sowie die Schuh-dämme und überschwemmt :'. 7 U. F. ! 721-9 , 8-9>SSW. mäßig j » j 0'0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 10-9°, Nor» male 11-4°. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Vorlragzzadenü. Ii6ut6 UM 8 UIn- adenli» ^vilä im ^roüen ^lilllL 668 Xa^inovs'ieiiikZ Ilsi-r k. u. k. 866-^2äott I. XI. ?au! LI^I «inen Vm-ti-aj? üdei-: ^lliwN) XU dickem äi6 I'. "l. V6i-oin8mit8ii6ä6!' 1wklit:l!8t 6iu^6l»(l6n >v6iä6n; g.uc1l ^sicktmit-3^6(161- li3,d6n 2U äi686m Vortra^c' t'l'6i6N Zutritt. I.3.idaoli, 9,m 27. ^.prii 1907. ^, Unserer heutigen Nummer (Gesamtauflage) liegt ein -Prospekt über Joseph Viktor von Tcheffel gesammelte Werke bei; es beginnt foebcn eine neue billige Gesamtausgabe der Schcffclschen Werte lsiehe Inhaltsverzeichnis am Prospekte) zum -preise von X 1-80 pro broschierten und I( 2«8 pro elegant gebundenen Band zu erscheinen und werben Bestellungen hierauf 'u Laibach von Jg. v. Kleinmahr H Fed. Nambergs Buchhandlung entgegengenommen und promptest effeltuiert. m Die Bor und Lithion-hältigo j Salvatot-| Quelle 'f: bewährt sich bei Nieren- und '•! Blasenleiden, Harnbeschwerden, Rheuma, Gicht und Zuckerharn-?: rühr, sowie bui Catarrhen der Ath-I mungs- nnd Verdauungsorgane. I Harntreiberde Wirkung! i ----------------------------------------¦----------s_ p Eisenfrei! 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In iminer weitere Kreise dringt der Ruf der außerordentlichen Reize dieses an Natnrschönheitcn und Geschichts» dcntmälrrn reichen Landes. Das rühmlichst bekannte Weltreise-bureau Thos. Coot H Son, Wien. Stephansplatz Nr, 2, veranstaltet zu Pfingsten Abfahrt am 18. Mai) wieder eine Ge-fellfchaftsreifc nach Dalniatim und Montenegro, zu welcher Anmeldungen im genannten Vnrean entgegengenommen werden. Programme anf Wnnsch kostenlos. (15> Parketten und Linoleum tadellosen, trockenen und waschbaren Hochglanz zu verleihen ist nnr mit der in Österreich-Ungarn, Deutschland und der Schweiz patentiert., bczw. gesetzlich geschützt. «Cirine» möglich. Dieselbe hat sich im Gebranch, sowohl bei Privaten als anch im Hotel» und Kurhausbetrieb deshalb glänzend bewährt, weil die Verarbeitung bedeutend leichter ist und iin Verbrauch, da felbst viel benutzte Böden jährlich höchstens zweimal eingelassen zu werden brauchen, sich bedeutend billiger stellt, wie alle anderen bisher bekannten Einlaßmittel, Ein großer Vorzug derselben besteht noch darin, dah das Holz seine Naturfarbe behält nnd Linoleum, besonders farbig gemustertes, wie neu belebt wird, was durch täglich einlaufende Gutachten bestätigt wird. (1647 a) (Wien"<3emmering Wien.) Die vom Allgemeinen Motorradverband veranstaltete Qnalitätsfahrt Wien-Semme-ring-Wien, 1? km, brachte dem leichten Motorrad Neckarsn mit Mugnetzündung einen überlegenen Sieg über alle anderen Fabrikate. Es starteten nur zwei Maschinen und belegten ersten und zweiten Platz, was doch eine vorzügliche Leistung ist. Durch diefe Sorge haben die Ncckarsulm-Wrrte wieder bewiesen, welche erstklassige Qualitätsmaschinen sie zu bauen verstehen. Der Ge» neralvcrtreter der Neckarsulmcr Fahrradwerke ist Georg Herbst, Wien, VI., Mariahilferstraße Id. (ili5Z) Innigsten Dank allen, die unseren teuren Vater, bczw. Großvater, Schwiegervater und Onkel, Herrn Georg Gblak in seinem langen schweren Leiden besuchten, bei seinem Ableben nns trösteten, ihn zur letzten Ruhestätte begleiteten; nnserrn herzlichsten Dank auch für die schönen .Kranzspenden und den Gesang. Li ttai am ^l!. April 1907. Die trauernden Hinterbliebenen. ! I .^! .I »I > l^ M! ! . l l ^ M MßWWWH^sl>> ^ll All-l Ä .^11 ^^ l'^1 5 ^.M(.1^pn^°„ aM^d. -»L ^ V5jZ^ 1^5._____——" ^ H) :¦—8 Wien, Berlin, Korn. verbessert den Geschmack von Suppen, Saucen usw. Zu haben in allen Dellkatess- u. Kolonialwarenhandlungen, sowie Drogerien. (1239) 3-3 Laibacher Zeitung Nr. 96. 872 27. April 1907. Kurse an der Wiener Oörse (nach dem offiziellen Kurslilattej vom 26. April 1907. Die notlerten Kurie verstehen sich in Kronenwähruna. Die «^o per Stück. >«eld Ware Nllgemeinr Staatsschuld. Einheitliche Rente: lonv, steuersrei, Kronen (Mai-Nov.) per Kasse . , «»'du 98-?>> detto (Iän,-Inli) per Kasse 98-4« 98 60 4-2 °/n ö. W. Noten (Fcbr.-Aug.) per Kasse......W'9!> >>10I5 4-2°/,, ö, W, Silber («lpril.Olt.) per Kasse....., «9 9b lno'lf 18S0 er Etaatslofe 5UN sl. 4"/„ !50-8.'> l52-c,.°> i860 er .. lW fl, 4"/„2l0-- ^12--18U4el ,, 100 sl, . . «8'- li64- 1864 er „ 50 sl. , .- Staatsschuld d. i. Neichs« ra e vertretenen König» reiche und Länder. Osterr. Goldrcnte, stfr.. Gold per nasse .... 4°/» liß S<> II? 1( Osterr. Rente in Kruncnw. stfr., Kr. per Kasse, . . 4"/„ 5«'b< W?<> detlo per Ulünw . , 4«/„ 88 üO 98?s «bst. Investitions,-Rente, stfr., Kr, per Kasse . »'/i"/° l»»-iü 88-3!> lllenl>ll>iN'ztallt»schuld> utlschllibunssen. El isabethbali» i» W,, steuerfrei, zu 10,00« sl, . . . 4",n —-- —>. Franz Ioics-Bah» in Silber (did. St.) ,. . , 5V<,"/n l23'8.? ,24-3!' Gal. Karl lludwig-Nahn (d,v, Stücte) Kronen , . 4°/„ 88-30 V9 3> studulfbahn in Kiuncnwährung. sleuerfr, (diu, St.) . 4«/„ 98-45 894t, Borarlberger Uahn, steuerfrei, «0 Kronen . . . 4«/„ 98 50 99i>o Zu Ktaat»schull>l!tlschltlbnn»lN llbgeHnnptll« GisnlbahN'Akne» Glifabcth.V. 200 fl. KM. 5'//, von 400 Kronen .... 466 90 4l>8-9> dettu Lioz-Äudweis 200 fl. ö. W. S, 5,'/<"/,,. - - . »»3--43K-50 detto Salzburg T'iol 200 . b. W, L. ü°/<> .... »29 — 433 5<> Geld Ware yon» zlaate 1« Zahlung üb«> nommene llleubahn»Prioitliit». ffbllglltlonen. Äöhm. Weftbahn, 0 3<> Klisabethbahn 600 und llOUN M. 4 ab io°/<,......11« 4u 11? 4« ltlisabethbahu 40U und 2oaa M, 4°/„........117-ob il« ob ^ranz Josef-Vahn Nm. 1884 ldiv. St,) Gilb. 4°» . . 98 ?5 U9l»<> Oalizische Karl Ludwig-«ahn lbiv. St,) Silb. 4"/„ . . 9880 9U'6s llng.-galiz, «ahn 200 fl. S. 5°/» lw — 111-«urarlberger Nahn Em. 1834 tdiv. Et.) Sllb. 4°/. . . 98-6L 88-65 Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4"/u ung. Goldrcnte per Kasse , 112-50 Iiü'?!! 4"/o detto per Mtimo 112^0 ilL ?>> 4"/u una. Rente in Kronen» »ähr, stfrei per llll^e . . 9i-go 94b» 4"/„ detto per Mtinw »4 3N L» b!^ 3'/,°/., dettu per »asje . 83 10 88 3N ling. Prämien.Llnl. il 100 fl. . 19>'»5 19UZ5 betto il bu sl. , ,97 3!> 1!'» 35 Iheih-Reg,-!lose 4"/» . . , . »4« üd lü>)'«,' »°/u ungar. Orundentl.-Oblig 84-20 91,2^ 4"/„ lroat. u. flau, Grundentl. Oblig........»545 —'- Andere öffentliche Anlchen. Vo«n. Landc«.«!!l. (biv.) 4°/o , 93'6b 94 6i> Busn. ° herceg, Eisenb. -llandes« «nlehen (dw.) 4>/,°/„ . - S970 iou 65 5"/» Tonc»! Reg,°Nnleche 187« 103Ü» 104 ko iliicnci Verlel,r«-A«leilie 4"/« «89,^ 99 9) dettll l9UU 4°/u 98-Äü l'9-9ö Anlehen drr Stadt Wien , . 102'- in»-detto (S. od. G.) . . . 121 — l-i^i -dcttn (1894) .... Sü-75 877k detto (1898) . , . . 9U'» 99 4Ü BursebauMnlehen verlosb. 5°/„ 9»-4> Uulg. StllatselIenb.'Hl»p.°Anl. 1889 Gold . . . . «"/°il9-eu 120 ea Änlg. Staats« Hypothelar ?lnl. 189»......6°/<> 120 62 12l'0<' Geld Ware Pfandbriefe lc. Vlldc!iti.,acla,öst.m. Hypotl)elenbanl verl.4°/u 99 li, 100-,b .^entral-Vod.'Kreb.-Bf., «sterr.. 4ü I. verl. 4'/,°/° - - - 10120 lOL b« Zentral «ov..»red.-Vl., osterr., 6K I. Verl. 4°/u .... 99-10 I»0 10 z,red.-Inft.,Sfterr.,f.Verl..Unt. u.öffe!!tl.«lrb.Kat.^ul.4°,<, 981" 99-Lanbesb, d. Kön. Valtzien und Lodom, ü?'/, I, ruclz. 4"/^ 97'2.°> 98'2!> Mähr, Hhpothelenl,. «erl, 4«/., 988') 8« b.'< N..österr.^llndes.Hyp..Änst.4'Vu 9»-10 i0U-in octto inll,2°/^Pr. verl. 3'/,<>/c. 9175 92'7k> dctto«,.Schulbsch.v/2°/° 9i'5l> 925« detto Verl. 4°/<> 99— 100- Osterr..unnai. Van! 50 Mr. vcrl, 4°/u 0. W.....9925 ,0<1 2k> detto 4"/u Kr.....8975 100- Vparl, I.öst., 60 I. veil. 4°/<> 101'2« 102 20 Eisenbahn-Prioritäts-Obligatillnen. Ferdtnllnos.Norobllhn Em. 1888 — - —-drtto Eul. 1904 —'— — — Östrrr. «ordwestb. 20U fl. S, , 104-30 105-8» Ntaatsbllhn 5(w Fr..... 410 üc, — — i-ndbah» il 3"/o Jänner. Juli 50« Fr. (per St.) . . . 3c3 75 805 75 Nüdbal,!, il 5»/u..... 122'LU 123 L Diverse Lose >per Stüll), Ptlzw,llche lllsl. "/« Podenlredit.Lose Ein. 1880 271 50 281 5> bett» Nni. 1889 282'ü" 292 b« ü°/u Donau »Regulierunas-Lose ,00 fl. ö. W..... 247— 2o?'- 5erb. Präm.'Anl. v. 100 ssr. 2°/« U6'2.'i 106 25, zlnntljin»lich» kose. Äudüp..Vasilila (Dombau) ü fl. 2l 70 Ü3 7>> Krct,i»olc 100 sl...... 43? — »47 — Clary.Lose 40 fl. K, M. . . li««- 146- Osencr Lose 40 fl..... i'?5-— i^-i - Palsfy.Uose 40 sl. K. M. . . 1',"' 180- liotcn Kreuz. öst. Ges. v., 10 fl. 45 60 4760 «ölen Kreuz, una. «es. v., 5 fl. 27 40 2U'4>, Nubols.Lose 10 fl......«.>>-- --- 3lllm.Lulc 40 fl. K. M. . . 1«5'— I9,i>- «eld Ware Xnrl. E..«..«nl. Präm.'Oblig. 400 ssr. per Kasse , . . 19> 5« I9l'ü<» dettu per M. , , «90-75 I9l 7b Wiener Komm,«Lose v. I. 1874 481- 4ft1-Oew.'Sch.d. 3«/uPräm..Schuldv. d. Uodener.'Nnsl. Lm. 1889 ?7 — 85- Nltieu. fillu»pllrt>ßnttrnlhmnngnl. «ussig.Tepl, Eisenb. 500 ll. . 24?.^- ^477 - ÄöljM, Nordbahn 15,0 fl, . . 349-30 3'»14>' Vuschtiehrader Eisb. K00 fl, KM. 3000 — 8N10 — betto (lit. li.) 200 sl. per Ult, ti»4-— 11L« -Donau » Dampffchlffahitl! > Ges., 1., l. l. prill., 500 fl. KM, »034 — 1040 - Dul'Vodenbacher Eish, 40«Kr. 5«0 — .^66 — FcrbTl!ierEilenh.I00fl.llbasl, 225- 226 90 Tlaaieeisb. 200 135-5«' Sübnorddeutsche Verbinbunasb. 20« sl. KM...... 40450 4O4-7ö Tramway »Ges,, neue Wiener, PriuritätS.Ullie« 100 sl, . —'— —'— Ungar. Westbahn (Raab.Graz) 20» si, S....... 408-— 4«< 75 Wr. LolaIb..«Nien.Bel. 200 N. ,8o— 19«- Banken. «»sslo.Oslerr. Vanl. 120fl, , . 306- 307- Banluercin, Wiener, p« Kasse — ---— detto per Ultimo . , , 54«-10 i>4/ »? Budenlr.Anst, österr.,200fl,S i««4 — lus»— Zentr..Äob..Kredb. ist.. 200 fl. 554— bbü--Kreditanstalt für Handel und Gewerbe, 160 fl., per Kasse — — detto per Ultimo ««2'^' s«8'50 Nreditbanl allg. una., 2U0 fl, . 77l, 50 ??n-!»'> Tepositrubanl, »Na., 20U fl, , 460- 4i>1-Eslonlple. Gesellschaft, nieder» östrrr.. 4W Krooen . , , 574 5» 577--Giro» und Kassenverein, Wiener, 2«!» il....... 45»- 464 — Hypothekenbank, österreichische, 200 fl. 30°/u E..... 285'— 289 — Ländcrbanl, üNerr,, 2on fl. per K°s!e..... - — — - detto per Ultimo . . . 44b 50 446 50 ,,Merkur", Wechselst,. Altieli. Gesellschaft, iloa sl, , , . 68I-— 635 — Veld 3^liw,.Leil)g,, erste, 100 fl, 20!2 ?ö Tlcltr.Gcs.. aNg.osterr.. 2on sl, 4>Hiitte", Tleaelguhttabl» ss..Ä,.G, 200 fl, , . , 480- 486 — Vrager Eise».Iud,Salgo»Tarjllner Eisenw. 100 fl..... 551-25 552 2» Zalao.Tarj, Steinkohlen in» fl, 578— 5bL — ,.Schlöglmühl", Papiers..20«fl. 342- 347-..Schodnica", N.»G. f. Petrol.. Ind., 500 Kr..... 547— 25v-- „Steyrermühl". Papierfabrik und V'G...... 456 — 4^0 — Trifailer «ohlenw..!». 70 fl. . 269 - »7I — Türt. Tab»lr«gie.Ees. 200 Fr. per Kaise . —-— —- detto per Ultimo 415 — 420 — Waffenf..Ges,. osterr,, in Wie», ionfl........ 253- «? — Waagon'Leihanstlllt, allgem., in Pest, 400 Kr..... —— ----- Wr. Äaugesellschast 100 fl. . . ,54- 156 50 Menerberger ZieaeK,.«tt..Gel. 765 - ?/« - Devisen. znlze pichten uud zcheck«. Amsterdam....... 19940 l99Sl> Deutsche Plzye...... 117-bH li? ?<» Uonbon........ l!40 5^:^ 24^-85 Italienische Vanlplän? , . . 9^ ^u 95-4?» Parii!......... 35 50 9,i>b Mrich und Basel..... 95 30 9^45 Valuten. Dukaten ...... 1136 11-40 2«°Franlen-Slücle..... 19 11 IS,4 !i«.Marl-Stücke...... 2» 45« 2» 5s Deutsche Reichsbanlnoten . . .1,7 55 ll? ?z italienische Vantnote» . . . 95 3i> 9i>-b5 !>inbel°Äioten , . , . x-5i z zz Ivou .umen, ÄS^Äou, Au.i««, I J. C Mayer Privat-Depots (Safe-Deposits) Lo««n «tc, nevlNru und Valuten. 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