Mblllher G Zeitma. 3tr. 37. ft. ll. hald>. ^50. y«l di, » »« ^»st^ul,»,. s.. l«, »»III. h. < ". Montaq, N!. Februar »874. Nichtamtlicher Theil. Iouinalstimmen vom Tage. . U?ber die Reisl Sr. Majchat be« Kaiser« nach ^' Peter «burg registrieren wir nachträglich folgende "»rnlllslimmen: ..Presse": ..Den Monarchen beqleitel der leb^ 'lll Wunsch der Bevölkerungen, ee mochte durch seinen lchnthall in der nordischen Hauptstadt das so glücklich ^«bahnte freundliche Verhältnis zu dem mächtigen tochbarstaate wo möglich „och btsest^t werden." ..Tagespresse" : ..Der Kaiser trill die Reise '^ Petersburg an. um jene Bürgschaften des Friedens ^ dt« Emoernehmeiis u»lcc oen großen Mächten, "Hl Vlihrcnd der Weltausstellung gelchaffen wurden, "u zu befestigen." ..Tri ester Zeitung": ^Dle Neife. »elche ^tt Monarch nach der Hauptstadt de« russischen Rei» !« stritt, bildet ein weilells Glied in der Kilte jener Mtlnbtsuche. denen die Wettauestellung als nächste ?"sung gedient halte. AußerdlM aber ist diese Kaiser. 3^! °^ ^^ russische hoflager dazu bestimmt, zum , ^uhsltin jenes Oebüuocs d ^^"ge, die Se. Majeslül den arbeitenden Kreilen ln^ ^ in denselben zum Thelle herrschtüden Nolhlage ^»Nld s '"^' ^"ser «ct wird gewih allenthalben d,e ^ltn« ^t'ttlennunq finden und nicht wenig dazu blüllÜ"' ^ni Nothstände so »asch und so weil als nur im'" ^"be zu bereiten." ^liuuik ^lischerliorrespondenl": ..Mil hoher ^eiv^"""» verzeichnet man diesen Net als einen neuen ^ Eä ^^ rührende Theilnahme, die der Kaiser an ltztlittl <^°lt ^ kleinen Manne« nimmt. In den enl. ^^leln ^"^"l>len der Residenz wie in den Arbeiter« laicht «" >)nbustr!lllorle der Monarchie wirb da« lai> ^l e, v"bschrelben ein freudiges Echo wecken und fin» Mnunllen neu beleben." l« d!t" z.^^ nner Zeitung": ..Wie oft schon haben °°b Et m» Dchttltichs ge^hrtln Herzens erfahren. M>. «° ses ?" "'"'"' t"lw°. in dem Wunsche V" d"'s' wl'">" Se. Majestät gegenüber dem Vl un^ """llerunq °u«dlückte, jene Feier in b' >9, "t>" Weise durch St.stunaen und ^ >ibt^" ""htrrlichtn. »u« den, «llerhvchsten V?"n° .". °" Mimstc'prüsldenlen enln.mmt die ?^'lv! per» lassen die ultramontanen Organe jehl fast ganz unbeb/Ulgt, sie richten ihre Geschosse alle aus den Grasen Ändrassy. Da bis jetzt lein Grund vorliegt, demselben das Portefeuille des AllSwartigen abzunehmen, so ist na» türlich da« Oemühen der Ultramontane« vergeblich, und daß Graf Nndrassy da« volle Vertrauen des Monarchen besitzt, dafür dient als Vewe,s. daß der Minister den Kaiser nach Petersburg begleitet. Das gute Einvernehmen zwischen Oesterreich und Ruhland, welche« durch den Besuch Kaiser Franz Josephs nur beseftlgt werden wird, ündert an den Verhältnissen Oesterreich« ,u Deutschland nichts, es ist also viel wahlscheinlicher, daß die Friedens» Ouadrupel.Nllian! (Oesterleich, Dculschland, Rußland, stallen) zu stände lommt als die lalholische ^iga und selbst der eventuelle Nachfolger Andrassys würde nur ein« Polilil forlsthen. die schon Gras Neust inaugurierte, dem man jetzt nachsagt, daß er mit gegen Andrassy m> triguriere. eme Behauptung, die durch nichts erwiesen ift - Wir zweifeln nicht, daß von den ullramonlanen Frondeurs unablässig an der Erschütterung der Slellun« des Grafen Andrassy aearbeitet »ird; indessen haben wir nicht gerade gemerll, daß die ultramontane Presse augenblicklich so besonders furios gegen den Minister des Auswärtigen ist." Ueber die oonseite des Handelsministers elngedrach^ ten Elsenbahnoorla gen schreibl die „Gr. Tazes' post" : »In rascher Ausführung des laifeilichen Auf. trage« hat der Handllsminister Dr. Ganhans im Ab» qeordnetenhause eine ganze Reihe von Eisendahnvorlagen eingebracht. Die fosortige Inangriffnahme diefer Noth. ftand«baulen wird beschäftigungslosen Arbeitern die Mög. lichleil bieten, die Mittel der Existenz zu finden, bis durch die Rückkehr des Vertrauens und die volle Wieder, aufnähme der Production in Industriezweigen die Ursachen des gegenwärtigen Nothstandes beseiligt sein wer« den. Sie wird zugleich auch dem Verehr jene Veibin» dungsllnien schassen, die unerläßlich waren, wenn die Ochienenstlüngt nicht blos dem Iraneiloerlehre dienen, sondern auch ble Quellen de« ttandcsreichlhum« erschlie» ßen sollen." Der „Tagtsb. a. B." begrüßt die Gesetzvorlagen zur Unterstützung be« E i sen v a hn b aues als den ersten bedeutenden Schritt zur wirllichen Thal für die Belebung de« Gewerbe« und der Industrie. Der „Bollsfreund" nimmt die Petition der Arbeiter, welche durch Dr. Kopp im Abgeordneten» hause eingebracht wurde, zum Vorwurf eine« Leaders, worin er sagt. die Kundgebung sei e,n erster Versuch, durch Erlangung einiger politischer Vortheile sich c»el. tend zu machen und nach Erstürmung der ersten Posilion den weiteren Forderungen der soclal'demolrcltischen Ar» beilerparlei desto leichter zum Siege zu verhelfen. — Die «Tiroler Glimmen" fuchen da« Eintreten der sogenannten Rechtspartei in den Reich«ralh durch ihre Rücksicht auf die Krone und da» Voll zu rechtfertigen, und meinen, daß diese Partei der Krone gegenüber in loyaler weise die Vereitwilligleit an den Tag legen wollte, selbst auf j nem Boden die Hand zum Ausgleiche ,u bieten, den sie nichl al« rechtlich aner» l5nne. Angesicht« dessen eijchcint dem Blatte das fort-»ab/enbe Vchwligm dieser Partei im Reichsrnthe höchft eltfam und nichl oollsthümlich, denn das Noll erwarte speciell von den lalholifchen Abgeordneten au« Tirol eine verständliche Sprache und ein energische« Handeln. — Die llericalen Iournslflimmen stürmen noch fort gegen die consesfionellen Vorlagen; fte werden nicht müde. die von der Regierung beantragte Re-gelung der i erhllllniffe zwischen Staat und Kitche als Angriff auf das Ehrislenthum, auf den OlauOen dar» zustellen. Die ..Tagespresse" bemerlt entgegen: .Also weil der Staat fich endlich anschickt, da« Joch der Pr i e sterh e rr s cha f t abzuschütteln, darum >obl er ge«en da« Ehriftenthum! Weil man d,e Kinder in der Schule lehrt, die Dinge so anzusehen, wie fte wirtlich find, darum wlll der ^iberalilmu« die Well von Gott losreißen! Daß die Nutznießer der heist, lichen Pfründen doch immer Gott und das Ehr'sten» thum im Munde führen müssen, wo e« sich doch eit'ziz und allein nur um weltliche Dinge, um den Befitz von weltlicher Macht, weltlichem Einfluß und well-lichen Gütern Handell?! Hmderl etwa der moderne Rechtsstaat jemanden in seinem Glauben, in seinem Ehriftenthum? Ist es selbst in jenen Staate', welche die vollftündige Trennung von der Kirche durchgeführt haben, durch irgend ein Gesetz verboten. Gott zu bieien und die kehren des Ehriftenthum« zu befolgen? Ift in den confcfftonslofen Staaten ^>er nordamerilanifchen Union da« Familienleben nichl reines. gotl^e»,ÜU>yer, christlicher, al« in dem erzlatholischen Fraullelch oder Belgien? Nein, die Religion hat nicht« zu fürchten, wenn der Staat da« unnatürliche Bündnis mit der Kirche lüst und die ihm so lange vorenthaltene Au lo» rillll wieder an ftch zieht. Aber die reich dotierten Prälaten würden bann zu einfachen Funclionüren der lalhol'schen Kullusgemeinden werden, um die sich Staat und Gesellschaft nicht weiter bekümmern würben. Die Weltherrschaft der rbmlschen Eurie würde ohne den ge» ringsten Kampf von felbst aufhören und die katholischen Bilrgrr wären au« dem peinlichen Zwlespalle. der fie jetzt zwischen Papst und Kaiser, zwischen da« Gebol be< Vlschof« und die Gesetze de« Staate« stellt, mit einem Schlage befreit. Und wird es zuletzt nichl doch zu der Radicalcur der Trennung des Staates von der Kirche lommen müssen? Kann es j:mals eine aiisrichtige Per söhnun^, ein gedeihliches Eompromih zwischen Staat und Kirche geben, wenn die Vlschvje und Priester solche Prinzipien proclamieren, wie fte in dem Faflenhirten. vries des Eardinals Rauscher oollommen? Da lann nur ein Mittel helfen. Indem sich der Staat confes» sionslos elllärt und seine Gesetze von allen lanonischen Beimischungen reinigt, benimmt er dem Kle«us die Macht zu schaden und der Slaalsgewalt ein Bein z» stellen. Dann hbren die Bannflüche und Verdam» mungshirlenbriefe von selbst aus; denn ist die well» liche Macht einmal unwiederbringlich oetloren, fo fehlt für den Klerus jeder vernünftige Grund, den Kampf ge^en die Staatsgewalt noch weiter foiliusehen. Jede llerlcale Kundgebung, welche die Unoersühülichllll der lirchlichen Prütenftonen mit den Prinzipien des nioder» nen Rechtsstaates ins llare ^iHt stellt, »st für die Ge-sellsclasl ein weilerer Schritt zu der Erlennlnis. daß die Trennung des Staates von der Kirche ein Gebot der absoluten Nothwendlgleit ift." Ueber das Reichsmilitärgeletz, welche« dem deutschen Reichstage volgelegt werden wird, äußert sich die ..Prov. Korr.", n>ie folgt: .Da« Gefetz, um welches es sich handelt sund welche« in allem Wesentlichen yleichlaulenb bereit« ,m oori. gen Iahie vorgelegt war), dars in Verbindung mit den Bestimmungen der Rllch«oerfassung und be« im ganzen Reiche gellenden Gesetze« über die Verpslchtung zu» Kriegsdienste al« da« Grundgesetz der mNilärischen Or-ganisation de« Reiche« angesehen werden und ist oeehulb für dasselbe die Bezeichnung ..Reichsmililätgefetz" gewählt worden. Der Olsetzenlwurs zerfällt in fünf Abschnitte, nem. lich: I. Organisation des Reich«hee,ee 2 Ergänzun» de« Heeres. 3. Vom activen Heere. 4 Entlassung nus dem aclivln Dienst. 5». Vom Veullaublcliftande D,e wich. ligfle und grundlegende Bestimmung iideiilff der Organisation des Reichsheere« ift iü," t , 'jnedlneftülle de« Heere«. Durch die Reichsoerfossung wni lie Friedenß.Plä. senzftülft de« deutschen Heere« bi« ^m Al. < lzeu>c>cl !l87I aus ein Perzenl der Bevblteru:,» von l»67 fefl» lzeftclll. Für die spätere Zeit sollle be gritblne.Plasellz. stü'l« im Wege der Rtichsglsltzgebunz blsnmml lperb«. 258 Hieraus ergab fich für die Zeit bis zum 31. Dezember 1871 eine Präsenzstärke des Heeres von 401,659 Mann. und dilst Ziffer itt durch daS Relchsaesetz von 1871 auch für die Jahre 1872. 1873 und 1874 als Norm feft. gehalten worden. In der jetzigen Vorlage wird nun vorgeschlagen, an dieser Friedens-Prasenzstürle auch für die Zeit nach 1874 „bis zum Erlatz einer anderweitigen geschlichen Vestim-mung" festzuhalten. Die Friedensstärke steht mit der gesummten Orga« nisation des Heeres in so innigem Zusammenhange, daß es unmöglich sein würde, die eine gesetzlich zu regeln ohne gleichzeitig die andere dauernd festzustellen. Line veränderliche, etwa von Jahr zu Jahr. je nach der po« litlschen Lag« zu bestimmende Frie0tli«»Präsenzft2lle mag zulassig und selofl zweckmäßig sein für Staaten, welche den größeren Theil der zur Kriegführung zu verwenden» den Kräfte auch im Frieden bei den Fahnen halten. Sie ist aber unvereinbar m«t einem System, wie wir e« haben, bei welchem jede Vtläiideruna der Friedens«Prä« senzstärte auf Zeiten, deren polllische Veränderungen un> berechenbar find, derart nachwirkt, daß fich beispielsweise aus elner Herabsetzung derselben um nur 5000 Mann nach 12 Jahren eine Verminderung der Kliegsstärle um mehr als 20,000 Mann ergeben würde. Es liegl zu tage. daß ein solcher Ausfall eine Aenderung sowohl der Kriegs, als auch der Friedens« formationen des Heeres nach sich ziehen mühte. Vei einer so bedeutenden Rückwirkung der Friedens« Präsenz;>ffer auf die Kriegsstärke des Heere« erscheint aber auch eine etwaige Herabsetzung der gegenwärtigen Ziffer aus Rücksicht auf die Sicherheit des Reiches nicht zulässig. Keine andere Macht befindet fich, wie Deutschland, in der Laqe, auf weite strecken von drei europäischen Großmächten und vier Mittllftaalen begrenzt zu sein, während es überdies an einer ausgedehnten Meereslüste zugänglich ist. Die unmittelbaren Grenzbeziehurigen zu Staaten, deren europäische Geoölterung fich auf etwa 157 Millionen Seelen 'beläuft, gewähren große Vorzüge, aber sic legen auch erhöhte Pflichten im Interesse der Sicherheit des Reiches auf. Die militünsche Macht der Nachbarstaaten entspricht der Größe derselben; ja Frank» reich, m,t einer Bevölkerung von 3? Millionen Ein« wohner, hat sogar nach Einfühlung der allgemeinen WehrpftiHit mit zwanzigjähriger Gesammtdienstzeit die Friedensstärke seines Heere« auf 428,000 Mann (außer 26.738 Offizieren festgestellt. Angesicht« dieser V:rhällnisse kann für daS deutsche Reich mit 41 Millionen Einwohnern ein Heer mit einer Friedensstärke von 401.659 Mann und mtt zwölfjähri» ger Gesammldienstzeit nur im Vertrauen auf die von der inneren Tüchtigkeit der Organisation abhängige Schnei« dlgleil deS Kriegsmftrumenles. sowie auf eine zweck» müßige Verwendung desfelben, für ausreichend erachtet »erben." Politische Uebersicht. Laiback, 15. Februar. Die Neuaereommisston hat am 11. d. M die suc-cessioe Veräußerung der ungarischen Staats» domünen beschlossen und will vorläufig bei der Mani« pulat on 150.000 ft. ersparen. — Die Petition des hltsigen Oppositlonstlubs an das Abgeordnetenhaus ver« langt daS Wahlgesetz mit allgemeinem Stimmrecht und geheimer Abstimmung. — Ein Artikel des ..Unga« rischen Lloyd" wünscht, daß die Umgestaltung der P a r-teien sofmt beginne, damit dlejllbe beendet sii, wenn Se. Majestät zulückgelehrt ist, und das Cabinet demis. sionlert hat. — Im ungarischen Justizministerium wird — wie ,.M. P." meldet — für das Inslebenlreten der Notar ia ls ordn ung kräftig vorgearbeitet, damit, so» bald daS Notariatsgesetz voliert und promulgiert ist, die Actioierutig und Organisation des öffentlichen Notariats leinen Aufschub erleide. — In der am 12. d. in Her» mannstadt abgehaltenen Sitzung der sächsischen Na« tions'Universität gelangte ein Erlaß des Ministers d.S Innern zur Verlesung, welcher die von der Universiliit gegen die Neueintheilung des Landes im vorigen Dezember gerichtete Repräsentation misbilliaend rügt, den darauf bezüglichen Uniocrsitütsbcschluß kassiert und der Universität strenge verbietet, lünftizhin über politische Landesfragen zli verhandeln. Die Vorarbeiten zu dem Gesetzentwurf« über das Verfahren gegen die renitenten Bischöfe in Preußen sind bereits im letzten Stadium begriffen. Allem Anscheine nach wird sich die Vorlage auch gegen die niedere Geistlichkeit richten, welcher im Falle fort» gesetzten Ungehorsams der Aufenthalt an bestimmten Orten untersagt, beziehungsweise auferlegt werden soll. — Die ..Prooinzial'Eorrespondenz" meldet, daß der preußische Landtag noch vor der definitiven Erledigung des Civilehegesetzes förmlich vertagt werden solle. Dem wird nun von allen Seiten widersprochen. Der „Independancc Velge" wird au« Pari« te< legraphiert. daß die Dreißiger»Eommission den von Du« faure beantragten Wahlgesetzentwurf angenam» men hat. Danach wird ein jedes Arrondissement einen Deputierten zu wühlen haben. In sehr stark bevölkerten ilrrondissements soll jede Section desselben einen Deputierten wählen. Velannllich wurde Th'ers wegen seiner Verfassungsentwürf« gestürzt. Heute sieht sich die aus tenselben Elementen wie damals zusammengesetzte Com« mission gezwungen, denselben Entwurf, den man dazu< mal perhorrescierte, zu acceplieren. — VonapartisNsche Eomitus organisieren Kundgebungen sllr den 17. März, an welchem Tage der kaiserliche Prinz volljährig erklärt werden soll. In den Werkstätten circulieren Sub» scriptionsliften, um dem Prinzen ein Oischent im Namen der Arbeiterklassen zu senden. Im schwedischen Reichstage soll sich bei Re« vision gewisser Rechnungen herausgestellt haben, daß der verstorbene König Karl im Jahre 1870 au« Abneigung gegen Deutschland nahe daran gewesen ist, mit in den Krieg einzutreten und zur Mobilmachung der schwedischen «lrm'e wirklich schon 1.700.000 Rdl. verausgabt hat. Englische Journale stellen bereit« Combinationen über die künftige Zusammensetzung eine« Disraeli'scheu Ministerin m s an. Man nimmt an. daß Lord Cairn« Lordkanzler werden auf Lord Derby das Portefeuille de« Auswärtigen übernehmen würde. Vezüqlich der evenlulllen Uebernahme des indischen Amtes werden abwechselnd i'ord Salisbury und Sir Stafford Northcote. für da« C)lo-nialamt Lord Carnarvon und Sir C. Adderley, für das Krieasminifterium General Peel, der Herzog von Rich« mond und Lord Longford, für die Admiralität Fir John Patingtlln genannt. Um die Süatzlanzlerskaft > scheinen sich Ward Hunt und Sclater Vooth zu streiten.! vielleicht wird aber letzterer Secretür für Irland. Der! Herzog von Nbercorn wirb wohl aufs neue das Vize«^ lönigs'Scepter in Dublin übernehmen, wo man ihm eine wohlwollende Erinnerung bewahrt. — Von den 604 gewählten Parlamentsmitgliedern getMn !!26 den Conservatives,. 278 den Liberalen an. Die EoN' servatloen gewannen 92, die Liberalen 32 Sitze. Zur Austage neuer Grundbücher. (Schluß.) E« liegt auf der Hand, daß die so gearlett neue Anlegung der Grundbücher große und umlassende. wi<" tige und schwierige Arbeiten bedingt, welche nicht neben-her behandelt werden können, daher es bei allen s«^ Männern feststeht, es gehe durchaus nicht an, die ^^ zlrlsgerichte. welche ohnehin mit Geschäften iM bürdet sind und bei ihrem kleinen Personalftande ll» letzteren nicht nachkommen können, noch mit oblels Aufgabe zu belasten und die Grundbuchscommlssion ^> den Bezirksgerichten zusammenzusetzen, unter der fichtltl Aussicht, daß entweder die denselben oblieglnden ^' oder welche in anderen öffentlichen Vüchern lnne lill ' nicht Objecte der Grundbücher sein können. WlrlB, seit« theilen die letztere Anficht, setzen aber vars^. werde bald mit der Errichtung von eigenen E'se"^ Grundbüchern Ernst werben, deren Objecte ausseM jene Liegenschaften zu bilden hätten, welche im v^', einer Elsenbahnunternehmung — zum Getriebe Eisenbahn dienen. Die Gesetzvorlage wurde von ' stet« rührigen Iuftlzminister bereits im H:rrenhans^. gebracht und scheint es daher, es dürften die Eise»t>". grnndbücher noch eher ins Leben trete», als die l" Grundbücher für die Realitäten überhaupt. .^« Eine wichtige grundsätzliche Bestimmung l»«l >. dem zu erwartenden Gesetze bezüglich de« etwaigen v^, bestände« der Landtafeln oder ihrer Auflos^s ., Oinlegung ihrer Bestandtheile in die Grundbuch" tnfftn fein. ,s> Der Ausschuß für die Berathung der tinga"^« »ahnten, dem nlederösterreichischen Landtage alN^. Voltage hat fte nach ^nahender Erträgu» g allel ^ stände fir die Beibehaltung der Landtafel uusgesp^, well mi dem Besitze lindt^filcher Gül'r d-rzeil "^s , , litisHe «echte in Genaßh-lt der Lan)tagÄwahl°^F^ > veibunden sind, durch die bloße Anmerkung der l' «' < ! landtäfiichen Eigenschaft in den betreffenden 3°^lse > t'tuen Grundbücher aber eine genügende Wahru^'l ! politischen Rechte nicht gefunden werden kann. ^ >,«», den eben an einen in der Landlafel ersichtlich s^'', lsellisselml. Aus der vornehmen VeseUschaft. Erzählung von I. Krllger. (Fortsthnng.) Der unglückliche Mann hatte für den Augenblick genug gehört. Im Hause selbst lonnte und mußt« er ja noch MhüleS über das an ihm begangene Verbrechen erfahren. Er biß fich die Lippen blutig, aber er schwieg. Mit einem Satze war er wieder im Wagen. <5hri« stian erhielt den Befehl, den Rücksitz einzunehmen, und nun aing es. als wenn die Furien die Pferde peitschten, nit Winde«schnelle dem Herrenhause zu. Als man ausstieg. raunte von L«eb«n dem Alten zu: .Tu schweigst vor der Hand gegen jedermann, bis ich mich näher von allem unterrichtet habe." ^Ach, das wird nicht« mehr helfen." erwiderte der Alte, .denn die Kammerjungfer hat gestern Morgen im Schlafzimmer der gnädigen Frau einen offenen Zettel gefunden." ,An mich gerichtet?" Ja. Herr Baron, fte hat ihn gelesen und mir dann "den Anhalt mitgetheilt. Deshalb habe ich Sie auch am Eingänge der Allee erwartet." Bon Lleden hatte die letzten Worte de« Greise« nicht mehr gehört. Mit raschen Schritten stürmte er nach ob:n. wo das gemeinsame Schlafzimmer lag. 6r brauct.lt niHt lange zu suchen, um das Docu« ment. das die ,hm beieitet« Schmach enthielt, zu finden Der Zettel lag auf einem T'stde, der in der Nähe des Vlltes stand. Er riß ihn vom Tische und la«: «Deiner nicht mehr würdig, verlasse ich dein Hau« auf immer. Du wirst mich niemals wiedersehen! Gott segne dich und unsern theuren Knaben. — Verlha." Die Schrift war offenbar in tübtlicher Angst auf« Papier geworfen und diese« selbst zeigte Spuren von darauf gefallenen Thränen. Ein langes, schmerzhaftes Stöhnen quoll au« der breiten Vruft be« betrogenen Galten. Er zerknitterte das Papier in der Hand und sank in einen Stuhl, wie empfindungslos vor sich hlnftarrend. Er hatte sich «ohl nicht sobald au« dieser Lage erhoben, würe nicht Christian eingetreten. Da« Geräusch der Thüre weckte ihn aus der Erstarrung. Aber der Alte kam nicht allein. Der lleine Verthold. dessen Hand er hielt, war bei ihm. Das Kind sah an diesem Tage nicht so frisch aus, wie sonst. Seine rosigen Wangen waren erblaßt, seine Augen standen voll Thränen. Von der Natur günstig begabt, hatte Gerthold schon deutlich sprechen gelernt in dem zarten Alter, wo minder fein organisierte Kinder noch zu stammeln pflegen. Den Vater sehend, riß er sich von Christian los und lief auf ersteren zu. «Papa!" rief er mil weinerlichem Tone. „wo ist Mama? Habe sie gestern nicht yesehen. Haft du fi« nicht wieder mitgebracht?" Der Naron fuhr im Sessel empor. Er umschlang den Kiemen, drückte ihn fest an seine Vrust, welche er durch einen Stiom von Thrünen, die über das Antlitz des Kindes Hinabflossen, entlastete Verlhold blickte mit umschleierten Augtl» » Vater auf. M^ ..Du weinst. Papa?" sagte er. .Dahast»"^ wohl nicht wiedergefunden?' . l«'- Es war dem starken Manne, als wenn '^ Herz zerspringen sollte. ^ „Nein, mein Liebling." versetzte er. «Un»'" sie nie wiedelsinden." ^ ^ Der Knabe schien ihn nicht recht zu oelst^ sah ihn verwundert an. sagte aber lein Woll- ,^ sl > ,Nie, nie," wiederholte der Valvn »»^ .^ mich, sür dich. auf ewig verloren." „iool^z, Da« Wort ..ewig" halte der K«abe ""., abel . hört. Wie Hütte er e« verstehen sollen? O^le.' griff er. daß er die Mutter nicht wiedersehen '.^i/ er begann abermals bitterlich zu weinen "" ^ ^ ..Ich habe leine Mama mehr! leine M°" ^ ° Der Varon strich ihm die dunllen Loa^ se' Gesicht, die schönen, glänzenden Locken, die e ^ Mutter geerbt hatte. zjslll, l «Nein. leine Mutter mehr. aber «l"" ^ z" ,/,. dich unsäglich liebt und dich über den v<^ ^st sten versuchen wird. Und, «ichl wähl, ^ auch lieb?" ^ls"^ Die kleinen Arme umschlangen den p>" ^ ..Ja. Papa. sehr lieb!" ^i"^ , ,.Und wirst nicht mehr um "^" «lls weinen, wenn es mich traurig macht?' jli^.'^ ..W,ll nicht mehr weinen." sagte bs« o"«^ ich Hütte doch auch gern mein« schont ^ ^- / ..Es ist gut. mein «erthold. A"" "s<«,< ^ mit Christian in den Garlen. Er s°U sg ge^' « men pflücken. Du hast ja die Vlumen ! ^« 257 Vlfitz gelnNpft find. Nicht ohne Gewicht blieb auch die Velrachtung, daß die Urlundensammlung der Landtasel tin große« Hanzes bildet, dessen Zerreißung misliche Folgen haben mühte, insbefolidere aber bei jeder büch^r. lichen Amtshandlung Verzögerung herbeiführen würde, i '""" h°bc ich leine Angst um Sie." l° lchnell l.< l" ^""en auf den Arm und verließ. """" seine allen Velne es erlaubten, das Him«er. lF'rtsttznug folgt.) ren 3estiglelt mittelst ^izer Stengel derbullden werden. Der so getrocknete FlaH» wird bis zum Frühjahre oder länaer gut aufbewabrt, w.'il er durch Lagerung vor dem Rosten wie man allgememui behauptet, bcsscr wiit. Der Zweck des Röstens besteht darin, durch Auf. lüsung und Entfernung des in der Pflanze l!,« Hlend sehr groß ift. Von Samstag ans Sonntag (vom 31. Jänner zum 1. Februar), hat man 5b Erlranlungen und 2b Todesfälle an Cholera ssisch«lothringischen ^andesth«il< mit 1.597 238 Seelen ab, so bleibt noch immer die un« erfreuliche Wahrheil, daß fich o,e Veovllerunq von Franl« re»ch feil 1866 um 491 905 beelen verminbert hat — (Vine Revolution) brach in Moslau au«, 200 Mann Musketiere mußlen nnl schuhserngem Genehr ausrucken. Unter den bisher friedlich nebeneinander lebenden — vleisußiqen Bewohnern be« zoologischen Varten ift da« belannle „Aufsi möchl i!" z»r Thatsache geworben. Namem» lich sprengte der Elefant seine Kelten und zerstörte sein Hau«; es galt, die wilden Söhne »nd Tbchter der heißen Zone in der ihnen zwangsweise angewiesenen neuen Helmal zurückzuhalten. ! — lDie Witwen der sla»esischen Zwillinge) wollen an« dem Tode ihrer Gallen Kapital schla« gen und suchen die Doppellelche um 10,000 Dollar« an Mann zu bringen. Locales. — (Unsere «eichsrälhe.) Herr Vürgermeift« Defchmann wurde in den ltlssnbahnansschnß de« Nbg«-orbnelcnhauscs gewählt. — Herr Dr. slazlag beantragte in der Generaldebatte Über da« siecrnlencontingent folgende Resolution: ,.Da« hohe Hau« wolle beschließen, die hohe Regierung werde ersucht, auf verfassungsmäßigem Wege I. eme Abänderung des tz 17 de« Wehrgesehe« vom b. Dezember 1868 dahin anzubahnen, daß auch der einzige Sohn, resp. Lnlel eine« 60jährigen Vater« beziehungßweise Großvater« ohne Rücksicht auf besfe» ohnehin mehr sellene Grwerbs» sähigleil von der Pfllchl de« Vinlrilte« in da« stehende Heer, die Kriegsmarine oder Landwehr zeitlich befrei« werbe; 2 eine Erweiterung der Vegunftigung be« F 2b de» Wehrgefehe» auch auf jene ha,ten Antheil In heilerer freundschaftlicher Stimmung bewegte sich d,e lanz« lustige Gesellschaft b»« in die heulige«, Morgenstunden. Unsere Oper war zahlreich vertreten; atermule sahen wir unsern „Zalftafs" i« Kreise der luftigen — Damen von Kaibach. In den Uebenlocaluälen fand sich eine große Nn-zahl von Oäften ein, die in heiter« ,n Geldzeiiten beim Polizeiamle de« hiesigen E<^ '» «n smpfang nehmen. — (Aus dem verein»leben) «« I d »r»lde der neuconstil»ie,le ^asinoverein w Kraind«rg festlich 258 mftallierl; anwesend waren 50 Mitglieder und mehr als 80 Gäste. — In Sittich fand a« 8. d. «ine Dilettan» ten-Thealervorstellung statt. — (Ein Schadenfeuer) lam — angeblich wie» der durch Unvorsichtigkeit einiger Kinder — am «. d. M. vormittags im Stalle des Narll Kosma in Ostrog, Hau«. Nr. 14, Gemeinde Sl Bartelmä, Nezirl Gurlfeld, aus, wodurch die Wirtschaftsgebäude des genannten Besitzer« und auch jene des Anton Jordan, haus'Nr. 12, des Varll Udorc, Haus.Nr. 13, der Maria Verlach, Haus'Nr. 37, und die Fluchtharfe de« Johann Smole Nr. 16 famml Verrathen, überdies die Pferde des Vartl Kosma ein Naub der Flammen wurden. Der Oesammlschaden beträgt biOOfl. — ( gur Gefangenhausftatiftil.) Wie die „Grazer Tgp." berichtet, betrug mit Schluß des Jänner l. I. in d«n Oefangenhäusern der sechs dem grazer Lbcr» landesgerichte unterstehenden Gerichtshöfe erster Instanz der Stand der Gefangenen 1130, und zwar 1014 männliche und 116 weibliche Individuen. Von der Gesammtzahl dei Gefangenen waren 403 Untersuchungsgefangene und 727 Kellerst äftmge. Von den letzleren waren 6bb Kerterfträf. lmqe mit einer Strafzeit bis zu einem Jahre und 72 llerler. sträfiinge mit «ehr als einjähriger Strafdauer. Zur Straf, auestehung wurden an die l. l. Bezirksgerichte abgeliefert 35 Häftlinge. Nach ausgeftandener Stiafhafl fanden im Jänner l. I. ihre Entlassung 203 Individuen, während 45 männliche Häftlinge zur Strafabbußung an die l. l. Strafanstalten in Graz (Karlau) und Laib ach und zehn weibliche Häftlinge an die Lorreclians- und Strafanstalt in ^towltz abgeliefert worden sind. Gestorben sind in Laibach zwei männliche und in.Araz «m männlicher Häftling. — (Für Militär'Penf,onieftenlreife.) Die „Tageepresse" meldet: „Vonseile der Armee wird dem Zusammentritte der Delegati»n«n diesmal mit viel Hoff» nung entgegenges.hen. Es soll ja endlich das neue Pensions» normale vorgelegt werden, welches sowohl für jene, welche ihre Dienstzeit bereits vollbracht, als auch für jene, welche noch eine Reche von Dlenstjahren vor sich haben, von un» endlicher Tragweite sein wird. Dadurch, daß statt 40 Jahren 35 Jahre genügen, um Anspruch auf den Bezug der vollen Gage als Pension zu haben, dadurch, daß es nicht mehr nochlg ist, fünf Jahre zu warten, um eine erhöhte Quote zu erhalten, fondern die Pension von Jahr zu Jahr steigt, dadurch, daß bei Generälen, wie man fagt, statt 50 Jahre Dienstzeit 40 Jahre genügen, werden fehr viele n,cht nur m den niederen, sondern auch in den hohen Chargen sich bewogen fühlen, in Pension zu treten, wodurch den activen Offizieren und den Öff'zlersaspiranlen «ine gewlß nicht ge» rrng anzuschlagende Aussicht auf besseres Avancement wird cröffnet werden. Hiezu tommt noch, daß das Avancementgesetz einer Umarbeitung und Aenderung wird unterzogen werden und jonnl die Hauptgründe wegfallen dürften, warum sich die Intelligenz von den Offizieisprüfungen ferne hält." — (Südbahn.) Dem Vernehmen nach werden die Verhandlungen mit der Negierung bezüglich der Tren, nung de« österreichisch».!» Netzes von dem ilalienifchen nach slledlgung der eingebrachten Eisenbahnvorlagen beginnen: als Glunblage für die Feststellung der Türe« beider Bahn, netze wird das auf Veranlassung der Regierung ausge» arbeitete Memorandum des Generaldirectors Herrn Eugen Oonloux dienen. — (Gegen Blattern.) Nachstehende Notiz dürfte ärztliche Kreife interessieren: Der tüchtige italienische Na« tnrforschei und Reisende Odoardo Paccari schreibt von den Aru-Inseln (im Süden von Neu.Guinea), die er zum Gegenstände eingehender Untersuchungen in botanischer und zoologischer Hinsicht gemacht hat, daß er in dem ganzen insellelchen indischen Archipelagus die Blattern allenthalben wütheten, daß man sie aber vonseite der Holländer mit Chmin rehandle und — heile. In starler Dose (60 bis 100 «nglische Gran) genommen, bewirte das Ehinin, daß das Auftreten der Kranlhen «in sehr sanftes fei, die reich« liche Eiterung verlaufe leicht und ohne Beschwerde. In dem holländischen Epitale von Amboina seien bei Anwendung von Chinin von 300 Ertränkten nur zwei gestorben. Nac» cari, der selbst erlranlt war, hat sich durch dasselbe Mittel am ^eben erhalten und die Krankheit leicht Überwunden. — (Zur Schonzeit de« Wilde«') Nicht nur in unseren Mauern, auch in anderen Städten wird noch immer Wildpret serviert. Die ,Wiener Ztg." berichtet: „Um den Absah des in der ,Schonzeit" erlegten Wilde« auf dem hiesigen Platze zu hindern, unternimmt das städtische Marltcommissarlat beständige Untersuchungen in den Gewölben der Wl'dpiethändler. In den Gasthäusern werden die Tarife genau revidiert und wenn man Wild» pret aus der Schonzeit vorfindet, so wird stets mit enlfpre-chenden Strafen vorgegangen. — (Theaterbericht vom 14. d.) Die einactige Operette „Aebeszauber" von Vumpert enthält sehr gefällige, überaus freundliche Motive, namentlich sind die Ensemble» stücke meifterhasl gearbeitet. Frl. Möller (»löschen), die Herren Mohr (Peter) und Fahr (Kratzer) sührten den gesanglichen Theil vorzüglich au«; Frl. Möller brachte auch die Stellen in der hohen Stimmlage sicher, präcise, über» Haupt den ganzen Part mit inniger Wärme. Herr Mohr entwickelte ebenauch in der hohen Lage sehr sicheren und reinen Ton; nur sein Spiel ist u«beholfen und muß noch einer fleißigen, starten Feile unterzogen werden. Diese iunge Vefangslraft sollte, nachdem sie ein reiches Äepertoir besitzen soll, öfter in lyrifchen Opern verwendet werden. Herr Fahr und Frau Kr of et (Brigitte) eicellierlen im to« mlfchen Theile. Die recht lebhaft aufgeführte Operette er» freute sich einer recht beifälligen Aufnahme; da« oben genannte Trifollum erwarb sich wiederholten Hervorruf. — I. Rosens Lustspiel „Ein Engel" ging süperbe über die Bretter. Frl. Solwey (Gertraud) trat eigentlich als „Engel" anf, fpielte auch wie ein „Engel." ,Co«merzien» rath Saldau" ist wohl eine der besten Rollen des Herrn Martens. Ebenauch fehl lobenswerlh spielen Frl. Nram -billa (Beate) und Herr Lackner (Moriz). Sämmtliche Darsteller wurden beifällig gerufen. Das Haus war sehr schwach befucht. — (Für Blumenfreunde) bietet sich jetzt in der C. Schmldl'schen Gärtnerei auf der. Karlstädlervorftadt eine herrliche Augenweide. Hunderte der prachtvollsten Hyazinthen in allen Schattierungen, von fast schwarz, blau, roth. gelb »und weiß, gefüllt und einfach blühend, Tulpen in ihrer blendenden Farbenpracht, weiße und rothe gefüllte Primeln, Narzissen, Tazetten, Azaleen, Camellien lc. lc. entzücken das Auge jede« Veschaueis. Wie wir hören, hat der Besitzer der genannten Gärtnerei heule am Hauplplah ein Vlumenge« wölbe eröffnet und dort die geschilderten Kinder Iloras zum Verlauf gestellt. Neueste Post. Peters bur«. 14. Februar. Sämmtliche Blatt« veröffentlichen anläßlich der Anwcsenheit Sr. Majestät des Kaiser« von Oesterreich Flstarlitel. Dit deutsche „Petersburger Zeitung" sagt: Zum ersten male weilt em Kaiser von Oesterreich m der Hauptstadt des russi« schtn Reiches und stattern in unseren S«raßen die schwarz« gelben Fahnen neben den russischen. Der Vesuch des mächtigen und tdlen öfterreichlschen Kaisers am Herde unsere« geliebten Herrschers ist der Ausdruck des freund» nachbarlichen Verhältnisses beider Staaten und zugleich eine Forderung dieser Gcmeinsamlllt und dieses guten Verhältnisses. Die durch persönlichen Verkehr, durch gegenseitige Besuche und Freundschaftsbeweise zwischen Petersburg, Wien, Berlin und Italien errichtete solid», rische Einheit bildet «in Festungsoierect frildlicher Macht, welches die Ruhe Europas und die ungestörte innere Entwicklung der Staaten gewährleistet. Die .Nordische Presse" antwortet in einem Artikel der wieder Presse und sagt: Wenn die wiener Presse diese Zusammenkunft als ein neue« Pfand für die Fortdauer des europäischen Friedens hinstellt, so lann man in Petersburg damit einverstanden sein, in dem Sinne, daß Rußland zu jkoer friedlichen Verhandlung, zu jeder freundschaftlichen Annäherung, die eine Garantie friedlicher Entwicklung birgt, gerne bereit ist. Graz. 14. Februar. Unter dem Votfitzt de« Vize« Präsidenten Stollasa conftituierle sich heute nachmittag« im Locale der Nationalbanlfiliale die hiesige Staatsooo schuhlasse. Di« Geschäfte derselbtn beginnen Montags. Telegraphischer «kchselcur, «,!,» 14. Iebruar. Pllvitr.sleutt 6925. — Sul»«.«ent, 74 45. — I860« sl»«t«:Nnlthen 104-. - Vllill-Attifn 982. — «lrebit-Uctiev 239.50. — London 112 30. — K,lbsr 106 7f». — «. l Mtln,,Dn» calen. — 3i»ool,«»»d'°r 9 02. Wien. 14. Februar. 2 Uhr. Schlußcurse: Hredil 239'.. Nnglo 154—, Union 134'.. Francobanl 47—, Handelsbank 92'/,, Verem«bant i»5'., Hypolhelarrentenbanl 30 -. allaem. Vauaestll» schuft 85 . wiener Vaubanl94'.. Unionbaubanl 58',.. Wechsln« baubont 18',, Vrigittenauer 26 . Staatsbahn .'l«i . ko»» barden 160',,. Fest. Handel' und Wolkswirthschaftliches. Wochenaubwei« der Nativnalbank. (Nach § 14 ber Statuten, dann auf Trund des Gesetzes vom 25». Nugufl I8«6 und der lais. Verordnung v. 13. Mai 1873.» Veränderungen seit dnn Wochenlluswtlse vom lll.Jänner 1874: Vanlnoten-Umlaus: 323.U06.780 fi. «edeckung: Metallfchah 144.178.691 fl. 18 tr. In Metall »ahlbare Wechsel 4.251,982 ft. 80 lr., SlaatsnoltN, welche der Vanl gehören. 2.089.240 fi. - Escompte: 150 Mill. 433.703 fl.95',, tr. Darlehen bl.59l.3O0fl. Eingel. . ^. Fisolen „ 660------- H°l,.hart..pr,Klfl. — — y.^ R,nd«schmalz Pfd. — 58--------------- »eiche«, 22"____h^a Schweineschmalz „ — 42------- Wein. roth., Eimer____zg » Kpccl, fnsch, ,—86------- — »eißer ^ ____zzi ^ - geräuchert « — 42------- ^ Angekommene fremde. »m 14. Februar »««»!«> »t«»«>t HV««». Probasla. KrailiSbeim, Deaen Rei sende, Wien. «linger, Reis.. Matteisdorf ' »«»««> «,«5»n«. Spitzer, «eis.. Wien - Krasovic, Zirlniz. ^ ««»-«P». Taufsig. Saatfeld. - Taussig Iosefixe. Wien, — Poder, Ndelöberg. H«»»>^«n. Mogoscheg, Marburg. — Olimp, Privatier, Trieft. 5»«'>»>»»»'»5T5. Kitzel. Wien. — Pein. Priv., Graz. Der« «an,, handelsm., Lelseilberg. - Preschern. Stein. - Probnii und Berdavs, Eurtfeld. Lottoziehung vo« >4. ssebrnar. _________Trieft: 2 25 10 39 43. Theater. Hente: Die Teufel«n,Uhle am Wienerberae Voll«' Märchen mit Tesang in 4 Alten. Ilteleorolaaische »fotiachlunyel! in Laihach. .. i"3?« """ 8, winlXlill "htite^ w"3d ^"t?" ^""'« bei.« 0.« 10, M. 742 »a ^. I.. , W. mäßig gan, bew. , S U.Mg. 741« - U.^ O. schwach aan, dew 10,. «b., 789 7, > 8.. SW. mäß,g ,anz bew. Den 14. heller, «bendroth. abends zunehmende «ewüllung. Den 15. tagllber bewüllt. Negen>«°l,en an« T«dw7ss D^« Ta«« ! Mittel der Wärme an beiden Tagen - 0«' und -l-2 »' "-flere« m,t dem Normale Ubereinstlmmend. letztere« um 3 1''ill," demselben. _____«"llntwortlicher «edacteur: Ign», °7«le, nmayr. ^l'^1's»'l^^l^s «Uien, ,3, Februar. D,e Värse war anfangs auf berlmer «enchte etwas matt und durch Vesorgnisse vor Prolongationsschwierilileiten wie niHt mink,^ d...<4. .!^< <)0lslvllIwl. Oftdahn-Affa.re und da« Verhältnis der Nnglobanl zu derselben betreffende Z.i.ungsmeldun« gedruckt; sie besest.gte sich ,ed°ch .m Verla.se nnd schloss b.r«' n^'i» < !„ recht günstiger Etlmmung, »«lche wohl hauptsächlich durch gUnstige, di« Kreditanstalt bctr,ff«nde Blianzgeruchle hervolgeiulen wurde. ^ " ' «<"«""" Geld War« M°i. ) y,_., l.....69 30 69 40 Yebruar-) *" " (.....6930 6940 Jänner-) «il5«,«t, ^ ... ?4 45 74 «0 »pnl. ) »"""renle < . . . 74 45 74 60 kost. 18A9.......316-324- . 18b4.......l>d25 9V75 I860 .....1^3 75 104 25 . 1860 zu 100 fi. ... 10l> - L '.-50 I 1864 .... "2 ' ,4225 «»"manen.Pfandb'ritfe . . . .119 25 11975 3A" l «rnnb. s ' ' ?7 50 78 - Klebeutürgtu? "^ / 74-50 75- Ungarn " j last««« > . . 76— 76-50 Donau-«toMerung«.L«fe . . 96'50 9? — Ung. «iileub^tllaus!«ü: . . 117— 1IU — CcedlllluftaU...... lü!1- ^39 50 - Franco-Vanl ..... 46 75 4725 Handelsbanl....... 92 50 93 — i!änderranienvere<».....88- 92 - ^lllioualbanl......383 — 984-— iDefierr. allg. Vanl .... 67 K0 68-0efterr. Vanlgesellfchaft . . . 202 - 204 - Umoubanl.......134 75 1 »5 25 »ernn«i«rl.......25 50 26- «trtlhl«d»i:l.......124 — 124 50 «eti«, »o« »»««sp,»t.Unt»«»eh. «»»«e» «,.^^ «. ^ ' ^tlt, Ware «IldldlVayn ..... 142__i4g__ «arl^udwig-Vllhn . . ^ ' .' iiuz.50 233 -Donau°Dlllnpjschifi..«tstllsch«f, 523— 524 Elisabeth-Neßbahn. . . .211—212 Hllfabtth.Vahu li.'luz.»ud»cher >ö.Nl.->i7)...... lk7- l««>. ^s- r . 2(l35 2^,40 .^ .....20b 50 2(^7 . ^.'emb.-Cjeru.lIassy-Vahl, . . 142 25 142 75 <"^t.OtltU'a,.......455—457 c,»e>rr. ««ttlvlstt^« . . . .191—132-- «eld «,r» «udolfs-Vahu.....158 75 159 25 Staatsbahn......326 327 — Sudbahn........160tV) 161 ^ Thelß-Oahn.......200 - 201'- Ungansche siordoftbahu . . . 10650 107-.. Unganscht Oftbahn .... 61 — —— tta»ll^.Otsellsch......169— 171 — »auaeseUsch«fte». Mg. ilfterr. «augesellfchafl . . 83?b 84 25 Wlmer Vaugesellschaft.... 9425 9475 Vfauvbrlefe. «llgem. llfterr. Vodwcredit . . 85 70 96 — dto. in 82 I«chreu 86— 86 25 Nationlllbanl ll. U..... 31 — 9115 Ung. Vodencrldtt..... 86- -. 8625 «l,s»beth-V. 1. «m.....9650 »7^ Ferb..«ordb. S......106 — 10l»50 MaAz.Iojeph-V......l02.'X) 102 7:> «kl. K°rl ^udVie.V., l. «!,. 106- - 106-50 c dw'ß.«. 100 8<^ 101 ^ ..l ... . t-2l0 <-3 — St«i^«i>«»hu ... . . 140— 141 — Sudb«hnk8',......in1!)lu2 5'/......97. 972b Slldbahn. Von« . . 226 - 2s« ^ Ung. Oflbllhn ....'' 6725 67'^ lredit.l».........luft.yz ,S3^ «udolf«.L........^5<) 14^ »ngsdnrg........95,0 3bA »rarlfnrt........9530 ^j" Hamburg........55 sz b5^ L°t«d°n........1,8^. llij^ Pari«.......' . 4460 «^ »Helvs»»ten. «eld «»" . Dulatn» . . . 5 ft. 88 lr. 5 fi. s» ' :'iap°lc°u»d'or - ^ l« . 9 ^ 04 . l'reuß. Kassenschein, I ^ 68^ , . 6»! - ^>''>tl ... l^S . 8.', . Il>7 . ^ ' «rainische srundentlaftungs-Obligationel», Priv«tn«timwl: Geld 86 00, V«« —'^'