; 24^ Kamstag den n. Vnwy 1828. VNaß mit ven vielen. in Rrain zerstreuten rölmschen Anschriften geschehen könnte? ^)er Verfasser gegenwärtigen Aufsatzes stellt hier die Frage auf: Ob Kram, so reich an alten Inschriften, Nichtsein cigcnes Lapidarium haben könne? Diese feine Frage beantwortet er und mancher Leser mit ihm, wit: Allerdings. Auf welche Art aber und wo ewes zu errichten sei, darüber ist er folgender Meinung : Er will nicht die Nothwendigkeit und Zweckbien-lühkeit eines Lapidariums erörtern, nicht auf das Beyspiel von Wien und Grätz aufmerksam machen, wo «lte Sculpturen, Inschriften und Basreliefs die Vor« hallen im ersteren der k. k. Antikensammlung, im letzteren des Ioanmums schmücken, sondern er geht gleich ^ Hauptuntersuchungen über. Von wem soll b'e Errichtung eines Lapidariums ausgehen? Die Ant-^ort ,'st leicht, von wem anders als von den Curatoren ^s Museums. Da aber letzteres erst im Beginnen 'st, und alle dahin gewidmeten Gegenstände von dem Ausschußo der löbl. Ackerbaugesellschaft verwahret wer-ben, so müßte auch von letzterer die Errichtung desselben ausgehen. Doch selbst bei dem besten Willen um gegen ütn Ttrom zu segeln. Ueberhaupt musi hier bemerkt wer« d«n, dasl die Hohe im» AliZdchmmg der Kasten «in starte« Hinderniß für den durchgehende,, Wiad sind, und daß er hei der Einfahrt gewöhnlich starker erscheint, alt> weiter nach innen. ") Die schmalste Stelle des HelleKpontZ. Nach Andern l°U die geringst« Breite' zwischen den beiden (alten oder zwey, ten) Kastells 3 bis yac. 'Toisen (^3oa bis 5/^u Fusj) betragen, ta Nüihiere gibt sogar.eine noch' schmälere Stelle » i^» Swnde (Lieues) nördlich v«n,den alten Schlössern an; hier soll die Breite nur 3?5 leisen «der 2l5« Fuß betraun. Ei »st dieses d,» Punct b»i Mzssra»«ap- nellen. Auf den beiden Vorgebirgen , welche dlese Ende bilden, stehen zwei Schlösser; das auf der europäis.hen Seite ist das alte Cynosema. Das Schloß auf demselben wird das zweite oder alte Kastell von Europa ge» nannt,, von den Türken Kelidar-Vahr, oder das Vor-legeschloß der See. Das zwelt^salte) asiatische Kastell heißt das Sultans - Schloß , Suttanla-Kalessi, go« wohnlich jedoch Topf-Kastell, Chanack-Kalcssi, von der Menge von Töpferschecben, welche man in der Nahe findet *> Unweit desselben steht eine Stadt von 4UllO Juden bewohnt, die davon leben, vorbeigehende Schiffe mit Lebensmitteln zu versehen. Der alte Nhodius, ein unbedeutender Waldbach, bewässert südlich die Mauer des zweiten asiatischen Schlosses. Nachdem man dem zweiten (alten) Kastelle vorbeigeschifftist, erweitert sich der Kanal, und ander europäischen Seite befinden sich 2 Buchten. An der ersten liegt die Stadt Mayla von griechischen ^Seeleuten bewohnt; diese Bucht, der alte I'^tt,>^ cueluk, ist berühmt durch den Seesieg der Athenienfer über die Laccdämonier, worin diese die Herrfchaft über den Hellespont verloren. Die zweite Bay, Kilia, wurde von den Alten wegen ihrer Tiefe Kollos genannt. Die dritte ist der alte Hafen von Sestos, den die Türken Ae^Vachi-Liman, den Hafen vom weißen Kopf, nennen. Auf tinem dahinter liegenden Hügel findet man die Ruinen von dem Fort Zeminia, das sie eroberten als sie unter dem Sultan Vrcan 1356 über den Helles-pont setzten. Einige, Ueberbleibsel vom alten Sestos sieht man zwei Meilen östlich von Mayta. Auf der asiatischen Seite, Sestos gegenüber ist das Vorgebirge Nagara oder Nakara; es scheint die Durchfahrt zu schließen, und engt den Kanal bis auf 7 300 preußische Fuß ein. Nicht weit von diesem Vorgebirge ist eingehe guter Ankerplatz, die Pascha-Quelle genannt. Man hält diesen Punct für das Vorgebirge von Abydos ^) unfern davon findet man schwache Spuren ') Die beiden alten oder zweyten Kastells wurv«n im Jahre ^ i^öi und 5, von Muhamed li. erbaut, die btioez, neuen oder ersten im Jahre l658 von Kiuperli gegen di» Brno-tiancr. "^ Sestos und Abydos sind mchrfach berühmt geworden: ») Durch Xerxes Drucke und Ucl,ergang ^8a v. C. G. !>) Durch Alexanders uebcvgang in einer oder in jwel «tolo»-ne>» von Europa nach Asien. Z3^ v. E. G. e) Durch Sol!»ian's Uebcrfahrt auf einem bloßen Vloüe »"t Z bis Hano'Türken, lUs n. <3. ä) Am 3- März isic, schwammen Lord Vyron lind Eckenbca», «roßbritannische LicutenantL, von Sestos nach Abydos durch den Hellespoitt; ,»o«n und mehrere hundert Jahr, früher lvar Leander jn.cntgegengcsehter Richtung von Adyt»<>< n<»ch Sestos durch die lallen Meeresfluthen zu d«r sch»"^ H„o, htt Pritsterinn der Veuuj Idgliss, geschwommen. von Gebäuden und Schutthaufen, in denen Ueberbleib-sel von Mauersteinen, Geschirren, Granit und Mar-mortrümmern angetroffen werden i sie zeigen die Lage der alten Stadt an; jetzt stehen auf diesen Ruinen Obst-bäume von einer Mauer umschlossen. Unterhalb Na-gara-Cap wechselt die Brette der Meerenge zwischen 5000 und 8000 Fuß. Auf der europäischen Seite mündet der Egos-Potamos (Ziegenfluß), von den Türken Kara-Ora genannt, in den Hellespont. An den Ufern dieses kleinen Flusses wurde die Schlacht geliefert, welche dem peloponnesischm Kriege ein entschiedenes Ende und Sparta zum Herrn von Athen machte (^05 v. C.) An derselben Seite liegt Gallipoli, eine Stadt von 16,000 Einwohnern, mit einem Leuchtthurm, 6 Leagues vom Eingänge ins Meer von Marmora. Von Nagara-Cap bis Gallipoli kann man an beiden Ufern sicher ankern/ man findet 2 Kabeltaulänge vom Ufer überall in 30 Klaftern einen feinen Sandgrund. Die Rhede bei Gallipoli, die zwei Kabeltaulänge vom Ufer einen harten und festen Ankergrund hat, liegt dem Südwestwind sehr ausgesetzt. Gegenüber liegt Lamsaki, vormahls Lampsacus, berühmt durch die Verehrung des Priapus, j:tzt ein elendes Dorf. Die Strömung in dem Kanäle geht aus dem Meere di Marmora nach dem Archipel; sie legt gewöhnlich in einer Stunde 7 ^2 englische Meilen zurück, jedoch an der engsten Stelle zwischen den beiden alten Kastellen 3 bis tz englische Meilen in einer Stunde. Kriegsschiffen aller mit der Pforte befreundeten Völker ist erlaubt, in die Straße der Dardanellen einzusegeln, und zwischen den ersten und zweiten Kastellen zu ankern; aber -unter keiner andern Bedingung dürfen sie letztere paffi-ren, als wenn sie dazu eine besondere Erlaubniß von Konstantinopel erhalten haben. Kauffahrteyfahrcr können geradezu nach Konstantinopel fahren, aber bei ih« rer Rückkehr müssen sie entweder unfern Cap-Nagara, «der vor dem Dorfe der Dardanellen ankern. Hier wer. den sie untersucht, um zu sehen, ob ihre Papiere in Ordnung sind, und ob sie nicht verbothene Waaren, entlaufcne Sclaven, Unterthanen der Pforte oder Muselmänner, am Bord haben. Daß es nicht von großen Schwierigkeiten seyn kann, mit Gewalt durch die Dardanellen, trotz dem Feuer aus den türkischen Kastellen zu segeln, haben die Engländer im Anfange des Jahres 1307 bewiesen. Der Vice-Admiral Sir John Duckworth ging bekanntlich nebst den Contre-Admirälen Louis und Sir Sio? ney Smith am 18. Februar, begünstigt von einem starken Südwinde, ungeachtet des heftigen Schießens von den Forts, fast ohne Verlust durch die Dardanellen. Die Flotte unter seinen Befehlen bestand aus 2 Linienschiffen von na Kanonen, 2 Linienschiffen von 84 Kanonen, 4 Linienschiffen von ?4 Kanonen, 2 Fre- gatten^ mehreren Brandern und Bombardier-GalNottn, letztere postirte er gegen die Forts, welche darauf schössen, und segelte mit den Linienschiffen.hinter ihnen durch. Bei seiner Rückfahrt durch die Meerenge von Gallipoli erlitt er einigen Verlust, weil in kurzer Zeit auf Betrieb des Generals Sevastiani, des französischen Gesandten in Konstantinopel, durch die französischen Artillerie-Offiziere Fay und Voulin, fo wie durch Iu-chcrcau be St. Denis, viele Batterien errichtet und mit 545 Kanonen und Mörsern besetzt waren. Di« Engländer büßten jedoch nur eine Korvette und ein» Brigg ein, beide mit Munition beladen. Eben so wie Duckworth segelte Lord Elphinstone, von Geburt ein Schotte, aber Contre-Admiral in russischen Diensten, 37 Jahre früher, am 26. Iuly 1770 auf einem Linienschiffe durch den Hellespont hin und zurück, ohne Verlust und ohne Beschädigung von den türkischen Kastellen zu erleiden. Ja er ankerte fogar mitten im St. Georgs Kriege müßten ganz aus der Mode kommen n. DerjDeutsche, C. A. Wein hold, königlich-preußischer Negiern lgs - und Medicinal - Rath , ordentlicher Professor der Medicin und Chirurgie an der Universität zu Halle-Wittenberg , Ritter des rothen Adler-Ordens 3. Classe, Mitglied und Ehrenmitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften, schrieb ein eigenes Bächelchen : Von der Übervölkerung in Mittel -Europa und deren Folgen auf die Staaten und ihre Civilisation. Halle, bei Eduard Anton, 1827; dem königlich-preußischen hohen Staats-Ministerium ehrfurchtsvoll überreicht. 53 S. in 8. — Zu Mittel-Europa rechnet er S. 2^ Großbritannien, Frankreich, Ober-Italien sammtFlorenz; einenTheiloes Kirchenstaats , ganz Deutschland, die Schweiz und die Niederlande , Dänemark und das südliche Schweden. Alle diese Länder stehen, nach ihm, hinsichtlich Civilisation und Übervölkerung auf gleicher Höhe. — Portugal, Spanien, Irland, der größere Theil des Kirchenstaats, Neapel, das nördliche Norwegen und Schweden, sowie Hoch-Schottland selbst, Rußland, Pohlcn, Ungarn, Böhmen, sowie mehrere slavische Länder, geben eine zweite Stufe der Volksbildung in Europa. — Er befaßt sich nur mit den Erstern, und sagt: daß dort eine große Übervölkerung herrsche, daß ein Theil der werdenden Generation nach der Geburt aus Mangel an Pflege und zweckmäßiger Ernährung durch Krankheit und Elend bald wieber zu Grunde gehe. Da, wo die Zeugung am regsamsten ist, nähmlich in den untern Volksclassen, da sey auch jetzt, mehr als jemahls , die Armuth und Arbeitslosigkeit zu Hause. Die Folgen hie,rvon seien nicht zu berechnen, wenn sich eine arbeitslose Massa von Menschen anhäuft,^ die in ihrem An-wogen, gegen die Oligarchie, in ihrem Geschrey nach Brot und Erwerb immer bringenoer werben muß. Die Staaten sollten also der großen Volksvermehrung einen Damm setzen; 'wer für die Erhaltung einer Familie keine Bürgschaft leisten kann, dem werde die Ehe verjagt, und die außereheliche Erzeugung unmöglich gemacht. Dem Frauenzimmer sollte in südlichen Ländern nich'c vor dem 20., in nördlichen nicht vor dem 30. Jahre zu heirachen erlaubt seyn. Für die zur Sterilität verdammten Männer, worunter er alle rechnet, die ein zur Ehe hinreichendes Vermögen , oder Einkommen nicht besitzen, erfand er selbst ein Mittel, daß in feinem oben bezeichneten Büchlein nachgelesen werden kann. Man dürfte beinahe seinen Augen mcht trauen, wenn man solche Sachen liest; und doch ist die große Erfindung, wodurch auf einmal aller Noth auf Erden abgeholfen werden kann, um 2^ kr. C. M. klar und deutlich zu lesen. Es wird doch Niemanden einfallen, den Erstern, oder den Letztern dieser Rathgeber widerle- gen zu wollen? —Aber an Jenen sei eme FragHu stellen erlaubt: Ob? und wer? die eine Religion einzuführen und alle Kriege abzuschaffen im Stand sey; und ist das wahr, das ^ll,! <5,pna lot, 8l>n5N8? —. An diesen aber: ob die menschliche Gesellschaft ohne arme Leute bestehen könne? und ob er wohl hätte sein Buch — wozu die Lumpen wahrscheinlich nicht Capitalisten ge-sammelt haben— schreiben können, wenn es nicht arme Leute gäbe? (Aus d. W. Holgs. 3,) A h a r a v e. Dcr Frau Aloisia Dermann, geborncn von Nehmann. hochachtungsvoll gewidmet. (Zwey Sylben.) Was schleicht durchs Gemach so leise und weich. Und lauert behaglich ans Veute? Jetzt piept's in der Ecke —sie haschen eß gleich Wie den Rammler die lauernde Meute.— Zwar zählen den Leu'n sie zu ihrem Geschlecht. Doch w,il! er die Freundschaft nicht kenne» ; Man weiß woh>, der Herr will den niederen Knecht, Als feinen Verwandten nicht nennen. D'rnm brüten sie Rache und kochen Wuth, Nn» kühlen sie in des Vefreyers Vluf. (Eine Sylbe.) Ist's edel: so ziert es des Kaisers Ornat, Ist'S schlecht: so gründet eö Städte, Wie einstens, zum Anfang von einem Staat UnS Amphion lockte zur Kette. Und wer fein Vaterland trsli nicht liebt, Der Hai ein Herz — wie'5 die Sylbe gibt, (Dao Ganze.) Hoch, wo die Alpe den Himmel begrüßt, Und bis in die Wolken sich baittt, Dort fühlet ihr stolz, was die Heimath ist, Wen» ihr sternennahe es schauet. Ss lebt im Mund der Geschichte fort, Weun lang seine Zinnen versunlen. Mir blühte ein Leben der Wonn« dort. Den FreudenÜclch hab' ich getrunken. Und ivie einst in Tagen, die Icmge verweht, Dort miünigl'ch Frauen gewaltet, So lebt dort noch Oine, die's herrlich versteht, Wie man Anmuth und Würde entfaltet, Denn Liebreih und Tugend, der Grazien Schaar,, Sie reichen den Kranz ihr der Weiblichkeit dar. Franz Xav. Mully. Nevacteur: F"r. Vav. Keinrich. Verleger: Kgnaj M. EVIcr v. Aleinmayr.