Macher M Mum. Nr. 13,. Pliinumllalion»prel«: Im «omploir »anzj. fi. l l, halbj. fi l 5U. yür die .^uftellun, in« Hau« halbj, 50 kr. Mit der Post ssa»,,, fi, 15, halbj, 7'5<», Montag, 37. Mai. Insertl«n«gebüi: Für llrwe Insnat« bi« ,n 4 Zeilen « k„ große« pi, Zeile « ti., be< öfteren Wiederholungen Pr, Zeile » lr. 1878. Nichtamtlicher Theil. Oesterreichischer Neichsrath. 386. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien. 23. Mm. kl^^e Spezialdebatte über das Gebäudestcllergesetz ^fortgeführt. c^ » 7. Steuerleistullg der sonst von der Hauszius-llin "efreiten Gebände, wird nach wenigen Vemcr-^geu von Dr. Ritter v. Wittmann und Ritter v. öel' zunowicz angenominei«. ^. «^ stellt dm Tarif für das Ausmaß der Steuer^ "^ lest. Hierüber entspinnt sich eine lange Debatte. «> Hr. Klaic spricht zngnnsten Dalmazieus. Dr. ^omber beantragt einen Nachlaß von l0 Perzent °kr Hanstlasftnstcuer. n» ^,, nbache r wünscht ebenfalls Ermäßigungen llei, ^ '^"usklassciisteucr, besonders zilm Vortheil der H lkicn biiurrlichcil Hansbesitzer, nnd beantragt, den >D^ uu dm Ansschnß znr Umarbeitung zu'rilckzu- ^ Nillcr v. Krzcczuuowicz schließt sich diesem ^ an und empfiehlt einen loperzcutigcn Nachlaß. >i,^ ^'. Keil unterstützt die Anträge von Lienbacher ^'. Prombcr. >vG '^^'"ungsvertretcr Ministerialrath Ehcrtek 'N ^^' ^"^ ^"' Äcvölkerilng ans dem flachen Lande Vol??stcht der Grbäudestener ohnedies schon große die ^^ zllgewcndct wnrden, und erklärt sich gegen Masse, b'gteit «"' "' Krzccznnowicz hält die Nothwen« ^ -Nachlässe zn bewilligen, aufrecht. 9er »?) dein Schlnßwort'dcs Referenten Dr. Mengend /^r ^!'^'" thatsächlichen Bericht igiing von ^Ntriia ^ !"'^ iur Abstiiumung geschritten; die !dt l,^ ^u Lienbacher, Ritter v. Krzcczlluowicz nnd glln^ ^ werden abgelehnt und § 8 nebst dem Tarif voi, ,^>n Antrag Dr. Prolnbers mit einem Nachlaß 12? „ Pnzent ' bei namentlicher Abstimmung mit Mn li2 Stimmen beschlossen. ^llw.2/"o hierauf ^ 2 des EinführungsgefctzeS in Rt> Q,s s'^ genommen, wonach für Trieft. Ezernowitz lüd?öburg eine fünfjährige, für Dalmazien. Tirol bcstiy,"""'lberg eine zehnjährige Ucbergangsperiode s>> wlro. ^ die n^°^"'"l motiviert den Minoritätsantrag, die Ers,"l "'9"ugsperiode im allgemeinen dort. wo »v».. "loyllng weniger als 50 Perzcnt beträgt, l> Jahre. ^ 2^i »r'uchr deträgt. 10 Jahre dauern soll. 5eH,Abg. Freiherr v. Eiani, Lienbacher, ^vcha, ' ^'!ter v. Witlmann und Ritter von ^" " uwzk, stellen Abällderungsanträge; daS Hans Jemlleton. Der Kaffee.* historische Slizze. (Fortschuna.) ^lilH Aufschwung lam der Kaffee erst. als Kaiser Kliz f?.^ einen Gesandten. Soliman Aga, nach M. st^^te. der ein Jahr lang am Hofe Lndwig ? Nes,./"l^^t. In feiilcnl Hause bewirthete er die Mrt^^eudeu '"it Kaffee nnd belehrte sie über die nl ">eii ? ^"scs Getränks. Viele der vornehmen ? rr s?.?bc" von ihm mit Kaffee befchenkt, ,lnd ^tel^ ^"^' nach Konstantinopel zurückkehrte, vcr- 'h'l I,?" Handel desselben, damit es den Francn, 2> Ve ^ ^ hätten, nicht daran fehlen sollte. s>en s7^^ ^^lussy sagt: „Hätte ein Franzose den bi l^lrde Vwarzes und bitteres Getränk angeboten. i^ser ^ er ft^ ^,f ^^„^. ^chcrlich geniacht haben; s ^eick ^ bes Orientalen aber wnrde von Sklaven shend"' welche kniend die auf goldgestickten Kissen 1'eil f. /affcttassen ihnen präsentierten; das machte 'egV Uefen Eindruck, daß sein Werth aufs Höchste d."t d"" es überhaupt ein nencr Gegenstand war, auch "n "'ches Thema ^ffee Ä"tm.g d^. Nach Sabot kostete das Pfund ^""IMlgz ^,) Eons, etwas später sank der Preis bedeutend herab, so daß Vlegny sagt. man habe ihn 1L71 mit 24 Sons bezahlt. Alsbald wurde dieses Getränk in Frankreich so beliebt, daß man es in den Straßen von Paris feilbot. Damen vom höchsten Range hielten in ihren (iqnipagrn vor den Kaffee, hänsern nnd ließen sich eine jener silbernen Tassen mit dem dnftcndcn Tränke bringen, die sie behaglich ausschlürften. Die Tafse kostete 2 Sons l, Cent. Die berühmtesten Gelehrten Frankreichs, die sich damals in Paris aufhielten, wie Fontenelle, Saurin. (iabillon. Piron. Voltaire ?«,., versammelten sich in dem fchon genannten Cafe Procope nnd lasen sich ihre Schriften vor. wodnrch immer mehr Gäste angezogen wurdeu uud das Kaffeehaus Mode wnrde. Dasselbe ist erst vor wenig Jahren eingegangen. Von Frankreich ans hatte sich der Gcbranch des Kaffees anch nach Deutschland verbreitet, woselbst er im Jahre 1070 bekannt geworden sein soll. wie Pöllnitz in seinen Memoiren berichtet. Die zweite Gemalin des großen Kurfürsten vuu Brandenburg foll ihn geliebt haben, aber Fnedrich Wilhelm I. von Prenßen. der gnte Hanshalter, foll emen. dem Verbot fast gleichkommenden Einfuhrzoll auf Kaffee und Zucker gelegt habeu. mciucnd, seine getreuen Unterthanen branchten nicht solche Snmmen für die branne Suppe zu vcrgeudeu, da ihnen eine Mehlsnppe früh morgens viel gesünder sei. So entstand denn erst im Jahre l7»;i das erste Kasfcehans in Berlin, aber die Monarchen schienen dem Mokka abhold zu sein. denn Friedrich ll. trat nicht nnr m die Fnßslapfen seines Vaters, sondern ließ sogar Staats - Kaffccbrennereien errichten, wo man den Kaffee fechsmal thenrer zahlen mnßte, als beim Kanfmann. Seine landesväternche Absicht wollte dadnrch das niedere Volk von dem verführerischen Getränk zurückhalten, und machte den Kafsechauoel 17^1 zum Monopol; nur der Adel, Geistliche und höhere Beamte erhielten sogenannte Arennscheinc nnd dnrften in ihrem eigenen Hause Kaffee brennen lafsen. Die anderen, die sich diesem Genusse hingeben wollten, mußten ^ Loth gebrannten Kaffee mit 1 Thaler, später mit 1«; Groschen be zahlen. Der große König war ein entschiedener Gegner des Kaffees, denn derselbe drohte für das gemeine Volk ein Bedürfnis zu werden; ^/x Millionen Pfund Kaffee wnrden in Prenßen damals confnmicrt. das war ihm anßer allem Spaß; daher ließ er fchon 1779 den hiuterpommcrschen Ständen, die weitere Anträae ans Einfuhr des Kaffees gemacht, antworten: „Es ist abscheulich, wie weit es mit der Konsumtion deS Kaffees geht und wie viel Geld dafür aus dem Lande grfchickt wird. Das macht, ein jeder Bauer und ge-meiner Mensch gewöhnt stch jetzt zum Kaffee, da sol-cher auf dem Lande fo leicht zu haben ist. Wird das aber ein Bischen erschwert, so müssen sich die .^' wirdcr an das Bier gewöhnen. Seine königliche ..', jestät höchstselbst sind in der Jugend mit BiersuM' erzogen worden, das ist gesünder als Kaffee; mithin können die Leute dort eben fo gut mit Biersuppe er-zogeu werden." In einer Kabinettsordre vom 14ten Jänner 1781 fagt der König selbst, daß blos für Kaffee wenigstens jährlich 700,00 Tage nach Vollendung des Baues, sondern vielmehr erst nach Ertheilnug des Bewohnuugseonscnscs überreicht werden müssen. Die U 14 bis 18 (Schluß) werden unverändert angenommen. Das Haus geht hierauf in die Berathung des Gesetzes über die Nachlässe bcl der Erwcrbstcuer über. tz I enthält den Tarif. Freiherr v. Zschock kritisiert die Eintheilungcn des Tarifes nnd die Einbeziehung der Äergbau-Unter. nchmungen iu die Erwerbstcuer. Auch findet er den von, AÜsfchnß vorgeschlagenen Tariffatz für dicfelbcn von 75) fl. viel zu hoch gegriffen. Der Minimalfatz sollte vielmehr 10 fl. sein. Er beantragt daher die Zurückweisung an den Ausschuß, eventuell aber die Aufnahme der Regierungsvorlage. Wickhoff unterstützt diese Anträge. Gomperz nnd Ritter v. Krzec znnowicz bekämpfen lebhaft den Entwurf uud verlaugen gleichfalls die Zurück-weifung an den Ausschuß. Nach einigen Vemertungeu von Dr. Krona-Wetter nnd Wolf rum und dem Schlußwort des Referenten Dr. Menger befchließt das Haus, den Entwurf an den Ausfchuß zurückzuweisen. Dr. Monti nnd Genossen stellen einen Antrag in Bezug auf die Handelsflagge. Schromm nnd Genossen interpellieren den Justiz-minister wegen der Entziehung der Verkaufslicenzen für die „Morawslu Orlice." Die nächste Sitzung findet Montag den 27sten Mai statt. ________________________ Die indische Hragc in, englischen Parlamente. Am vorigen Molitage bereits begannen bekanntlich in beiden Hänsern des englischen Parlaments die Debatten über die Berechtigung der Regierung zn der ohne die vorhergehende Zustimmung des Parlaments verfügten Hcrbeiziehung indifcher Truppen. Die dies bezüglich von Hartington gestellte Resolution wurde vom Unterhause am 24. d. M. mit ^47 gegen 22ll Stimmen verworfen, nachdem das Hans vier volle Sitznngstage hindurch darüber verhandelt hatte. Be^ fondcrs lcbhaot gestaltete sich die Debatte gleich am Eröffminystage. an welchem auch der Premier Lord Beaconssteld das Wort nahm, indem er entfchieden erklärte, in der vorliegenden Frage gegenwärtig in keine näheren Erörtcrnngcn eingehen zu können. Ueber den Vcrlanf der betreffenden Sitzung liegt nun in deutschen Blättern in Ergäuzuug des bisher blos auf telegrafischen! Wege erfolgten kurzen Resuims der nachstehende Bericht, ddto. London, 21. d.M., vor: „Im Oberhausc lenkt Lord Selborne. der ehemalige Lordkanzlcr. die Aufmerksamkeit der ziemlich zahlreich versammelten Pairs auf die Frage, ob indische Truppen iu Friedcnszeitcn anderswo als in Indien ohne vorherige Genehmigung des Parlaments im Einklänge mit der Verfassung verwendet werden könnten? Welche Sicherheit existiere für die Freiheit der Bevölkerung des Vereinigten Königreichs, wenn es der Discretion der Krone überlassen werden sollte. Truppen aus Theilen des Reiches außerhalb der Greuzcu vou Großbritannien und Irland zu berufen? Der Redner citiert fodann die Ufancen früherer Jahre zur Illnstriernng feines Arguments und hebt hervor, daß kein Präcedenzfall für die jetzt beabsichtigte Ver» Wendung indischer eingeborncr Trnppen in Europa uuter deu gegenwärtigen Umständen existiere. 1008 Der Lordkanzler vertheidigt das Verfahren der Regierung. Die eingeborne indische Armee bilde einen Theil der Streitkräfte der Krone; zn den Prärogativen der Krone gehöre indeß die Berechtigung, ihre Streitkräfte nach irgend einem Theile der Besitzungen der Krone senden zu können. Es liege demnach jedermann, welcher behaupte, daß die königlicheu Prärogative ausgedehnt worden, die Beweisführung ob, in welcher Hinsicht die Prärogative ausgedehnt worden. Lord Granville unterstützt das von Lord Selborne eingeschlagene Verfahren. Er räumt ein, die Regierung sei berechtigt, in einem großen Nothfalle anf ihre eigene Verantwortung zu handeln und auf die spätere Unterstützung des Parlamentes zu zählen; aber kein solcher Nothfall erheischte die jüngste Maßregel der Regierung, zu welcher die Genehinigung des Parlamentes, welches zur Zeit tagte, unbedingt hätte eingeholt werden sollen. Dem Führer der Opposition folgt Lord Beacons-field. Der Kabinettschef vertheidigt in sehr beredten Worten das von der Regierung eingeschlagene Verfahren. Ohne sich über die technischen Gründe für das Schweigen der Regierung mit Bezug auf die Berufung indischer Truppen nach Malta zn verbreiten, wolle er der Opposition nur antworten, daß die Re^ gierung glaubte, es würde uicht zum Vortheil des Gemeinwohles sein, daß dem Parlament die beabsichtigte Maßregel mitgetheilt würde. Das erschöpfende Expose der Frage seitens des Lordkanzlcrs werde hoffentlich seine Wirkung nicht verfehlen. Es ist schade — schließt der Premierminister, — daß die Discussion in einem Augenblick stattfindet, wo unsere Lippen geschlossen sind. Ich und meine Kollegen waren vorbereitet, die Politik der Regierung zu vertheidigen und befriedigende Gründe für die von uns empfohlenen und eingeführten Maßregeln anzugebeu. Die Regierung ist während dieser ganzen Angelegenheit lediglich von dem Gefühle beseelt gewesen, eine Politik des Friedens zu sichern, die Freiheit Europa's sowie die Position dieses Landes aufrecht zu erhalten, und dieses Gefühl inspiriert sie noch immer. (Beifall.) Die Regierung ist noch immer bemüht, diese großen Resultate zu erreichen, aber es ist in diesem besonderen Augenblick unmöglich, Angriffen und Discussioueu zn begegnen, wie die, welche heute vorgebracht worden sind; oder das Verhalten der Regierung zu vertheidigen, ohne Argumente zu gebrauchen und Erklärungen abzn-geben, welche höchst nachtheilig für diese großen Zwecke sein dürften. Wenn die Zeit erschienen sein wird, wo die Negierung ihre Politik vertheidigen kann, wird ihre Antwort folgende fein: Das, was wir gethan haben, geschah in dem Glauben, daß wir es für das Gemeinwohl thaten, und obschon man nns angreift, ziehen wir es vor, lieber zu schweigen, als durch uusere Vertheidigung das Land zu schädigen, dem zu dienen wir verpflichtet sind. (Beifall.) — Im Unter hause hatte die erwartete Debatte über die Verwendung indischer Truppen in Enropa ebenfalls recht volle Bänke gemacht. Auch in den Zn« schauerräumen drängte sich Kopf an Kopf. Nach Erledigung etlicher Interpellationen, welche bereits telegrafisch gemeldet worden, erhebt sich der Marcmis von Hartington unter dem lebhaften Aeifalle, seiner Parteigenossen und stellt folgenden Antrag: „Daß kraft der Verfassung des Reiches vou der Krone in Friedens-zeiten keine Trnppen in irgend einem Theile der Besitzungen der Krone ohne Einwilligung des Parlaments angeworben und unterhalten werden können, ansgenom« men nur solche, welche thatsächlich in den indischen Der Kurfürst von Hannover, Georg III., verbot um dieselbe Zeit den Handel mit Kaffee auf dem Lande, cr gestattete ihn nur in den Städten, aber nie nnter einem Pfunde, das war für viele eine zu hohe Ausgabe auf einmal. In Schweden und Dänemark war er Anfang des 18. Jahrhunderts noch nicht bekannt, erst dnrch Kriege wurde er im Norden von Europa bekannt. Der Schwede Bergius führt in seinem Buche: „Ueber die Leckereien 1792" den Kaffee noch nicht an. Der hohe Preis, den er fortgesetzt behielt, erhob ihn stets zur Delicatesse, die sich eigentlich nur reiche Leute gestatten durften. Trotzdem aber gewann er immer mehr Terrain, und in allen großen Städten Europa's bürgerte er sich ein. Wien bekam 1083 sein erstes Kaffeehaus, ihm folgten nach einigen Jahren Nürnberg, Regensburg und Hamburg nach. Erst 10514 sollen die Holländer den ersten rohen Kaffee nach Europa gebracht haben, sie hatten von ihren ostindischeu Kolo. nien den Muhamedanern denselben massenhaft zugeführt, »ach Europa aber noch keinen, der ungeröstct war, gebracht, denn es wird besonders betont, daß er in früheren Zeiten nur gebrannt verschickt wnrde; als mm aber der rohe Kaffee massenhaft eingeführt wurde, der Anbau iu deu verschiedenen Kolonien immer mehr zunahm, betam anch Europa ihn bcdentend billiger. 1750 wurde Kaffee und Ehocolade das allgemeine Frühstück der Vornehmen, und in abgcschwächtcrer Weise auch das der minder Bemittelten und theilweisc auch des Volkes. (Vortsehung folgt.) Besitzungen Ihrer Majestät dienen." Zur Unterstützung dieses Äutrages bedient sich der Führer der Opposition ausschließlich nur constitutionellcr Gründe, nämlich der „Bill of Rights", kraft welcher indische eingcborne Trnppcn nicht nach dem Vereinigten Königreiche gebracht werden dürfen, sowie des Armecdisziplingesetzes (Uutins ^et), anf Grund dessen die Regierung in Friedenszeiten ohne die Sanction des Parlaments nicht berechtigt ist, Truppen über die von der Legislative festgefetzte Zahl hinaus anznwerben. Zunächst nimmt der Eolonialmmister Sir M. Hicks-Beach unter enthusiastischen Beifallsbezeigungen der conservative« Bänke das Wort. Die Differenz zwifchen der Negierung und der Opposition liege darin, daß letztere nicht an die Wirklichkeit der Krisis glaube; die Regierung aber verstehe dieselbe zu würdigen und sei entschlossen, der Welt zn zeigen, daß sie im stände sei, die Streitkräftc eines einigen Reiches im Nothfalle rasch und entschlossen zu Hand» habeu. Das Haus möge entweder die Regierung ihrer schweren Pflichten, welche sie seit den letzten zwei Jahren erfüllt, entbinden, oder sie gegen die kleinlichen Chicanen, nnanfhörlichen falschen Darstellungen und vulgären persönlichen Angriffe derjenigen, die danach trachteten, die Macht des Landes zn verkleinern und desfen Resfourceu zu cntwerthen, schlitzen. Der Mini ster schlicht seine häufig durch den lebhaften Beifall der Negiernngsanhänger unterbrochene kräftige Rede mit der Stcllnng des bereits bekannten Amendments, welches es für unnöthig und unzweckmäßig erklärt, ir-geud cine Resolution anznnchmcn, welche dazu an-gethan ist, die Hände der Regierung in dem gegenwärtigen Stande der answärtlgeu Angelegenheiten zn schwächen. Die Debatte wird bis zur nächsten Sitzung vertagt." Die Russen vor Konstantinopel. Ueber die Motive der russischen Truppenbcwegim-gen vor Konstantinupel findet sich gleichzeitig in dm „Times" und der „Natiunal-Zeitung" eine Version, welche die Bedeutung derselben wesentlich abschwächen würde. Dem Cityblatt wird von San Stefano gemeldet: „Mit Ausnahme von zwei Infanterieregimenten sind alle Trnppen von hier entfernt worden. Sie lagern jetzt nnter Zelten in bessern und gesundern Positionen. Vor vielen Wochen schon hatte sich der Großfürst für diefen Schritt entschieden, aber General Tottleben fand die Regimenter zersplittert, von ihren Eorps getrennt und ohne Plan und Methode in zn viele Detachements zcrstrent. Die Disziplin war lax geworden, Unthätig-teit und Trunkenheit hatten die Truppenkörper dem» ralisiert, Krankheiten sie geschwächt. Namentlich in den sumpfigen Distrikten von Tschataldscha wüthete das Fieber. Der Vorpostendienst war ganz vernachlässigt oder nur in sehr ungenügender Weise ansgcübt. Der General suchte nun diesen Uebclständcn nach Möglich» keit abzuhelfen. Die zerstrcuteu Abtheilungen wurden gesammelt nnd besser vertheilt. Neue, in strategischer wie in sanitärer Beziehung günstigere Positionen wnr-den ansgewählt. Brnnnen wurden gegraben, Maßregeln getroffen, nm die Kranken zu isolieren, uud schließlich der oben erwähnte Plan des Großfürsten ansgcführt. Die verschiedenen Gardcbrigadeu siud alle aus ihren früheren Positionen entfernt worden. Das 8. Corps nntcr General Raoehky occnpiert die Höhen im Nord-often der Tschataldscha-Sümpfe, Skolieleffs Division bleibt in St. Georg. Diese Division uud die Gardeu habeu beträchtliche Verstärlungcu erhalten, welche über Burgas kamen uud sich auf 0000 Maun belanfen dürften. Die Artillerie hat über Rnmänicn Zuzüge erhalten. Jede Artilleriedivisiun ist nun wieder voll' ständig anf 4H Geschütze gebracht. Wie schon gesagt, hat die rnssische Armee die letzten Monate in monotoner Trägheit verbracht. Es wurde nicht die geringste Vcrtheidigunasmaßregcl getroffen, es wurde keine Vcrschanzuug aufgeworfen, kein Schützengraben gegraben. Die Türken dagegen haben mit großer Vorsicht und Energie Tag uud Nacht gearbeitet. General Tottleben hat mm nicht gleich seinem Vorgänger die Absicht, diese Arbeit zu hindern. Er sieht aber den Moment gekommen, wo sowol im Interesse der Gesundheit der Armee als auch der Vorsicht, Ordnung, Disziplin und Uebnng die russische Armee das Beispiel der Türken nachahmen müsse, er hofft, die Türken werden weder dnrch diese „Uebnngs-Arbeiten" noch dnrch die beabsichtigten „Manöver im Feuer" beunruhigt werden. Viele Vorräthe werden der Armee anf dem Seewege zugeführt. Um die doppelte Verladuug zu ersparen uud die Distauzcu abzukürzen, wird der Kanal von Kutschuk-Tschekmedsche ansgetieft, damit cr größere Schiffe aufnehmen kann. Hierauf wird er mit der Eisenbahn verbunden werden, damit die Güter direkt nach Adrianopcl versendet werden können. In großen Quantitäten werden Ochsen, Zwieback und Mehl von Odessa gebracht. Trotzdem ist die Verpflegung der Mannschaften eine schlechtere als früher. Zwei englische Dampfer wurden gemiethet, um 1200 Kranke und Verwundete nach Odessa zu führen." Der Konstantinopelcr Korrespondent der „National-Zeitung" sagt ebenfalls, die Truppenverschiebungcu haben ihren Anlaß in einer partiellen Dislocierung, die au Gesundheitsrücksichten durch den Oberbefehlshaber ^ geordnet wnrdc. Zum großeil Theil sei das Tew> Mischen Sail Stefano und Bnjut-Tschetmedsche ""' Moraststrcifen durchzogen, die namentlich im SoW" Fieber crzengen. Hieranf mußte fruhzcitiq M'^! genommen werden. Mgesneuigkeiten. — (Vum Pariser Pustkongreß.) Von ^ Bestimmungen, über welche sich der Pustlungreß >« 1"" crsten beiden Sitzungen geeinigt hat, kann die ^.^ die folgenden anführen: 1.) Das Purw für "w., nationale Korrespondenzen wird alls 25 ^eutiiucs l' Vricf bis zu 15 Grammen festgesetzt; 2.) daö ^" für Korrespondenzkarten beträgt 10 Centimes; 3>) Geschäftspapiere, Muster, Zeitungen nnd Druckschw wird das Porto anf 5 Centimes per 50 Grami» >^ gesetzt, mit einem Minimum von 25 Centimes f'" „ Geschäftsvapierc und von 10 Centime» für die M^' 4.) der Preis für die Necommandiernng nnd das ^> für den Empfangsschein dürfen nicht 25 Centimes"^ steigen; 5.) die Gewichtsgrenze für Sendnn^'N Drncksachen wird liun 1 anf 2 Kilogramme erlM ^ — (Der Papst und die PH utugrapl)^ Der Berichterstatter des „Munitenr" berichtet a»s ^ ' l:;. d.: „Im Vatican laufen täglich einige Dw Briefe, von Phuwgrnphen ein, welche alle in tchr^v' vuller Form, aber mit großer Hartnäckigkeit Se. V^ ' teit bitten, ihnen die Ehre zn erweisen, ihn Ph"lW"pl)" zn dürfen. Alle diese Snppliken bleiben natürlich » antwortet. Nichtsdestoweniger hat Leu XIII. ai» "'» Dienstag dennuch eingewilligt, sich Phutugraphi"^ .^ lassen, nnd zwar nnf dic Bitten eines Coinitcs, d^ znm Zwecke der Grnndnng eines Hospitales s>^ v^, reichische nnd dcntsche Katholiken in Aim» gci'Mt ^ , Um <; Uhr murgens begab sich der Papst, nacP"^ seine Gemächer verließ, dnrch das Mnsenm des "'"„^i in den Garten. Se. Heiligkeit war vun zwei ^'' « nnd zwei Nubelgarden begleitet; vier SchN'siM", „ schritten ihm voran. Am Fnße der kleinen, ""' ^,< Mnsenm führenden Treppe stieg der Papst ''/ <>s, Tragsessel nnd ließ sich nach den, in, Garten von ^'" ,^ erbanten Pavillon bringen, wu er einer von "N" <^,, Kaplnne celebrierten Messe beiwuhnte. Beim ^<^c des Pavillons fand er an dessen Thor zwei ^'.?M des Cliinilc's, luelche ihm den Phutugraphen um ^ „Richten Sie einstweilen Ihre Apparate her, l,. der Heilige, Vater zn dem Phutugraphen, ,"^.M nuch meine Messe zn lesen", wuranf er sich " ^ tnng eines seiner Hansprälaten entfernte. 3ia") ^c 20 Minnten kehrte der Papst wieder zuriick "''^,, nicht wenig erstannt, als er in einem der Sa'^/ ^ villmls seine pontifiealen Gewänder über TM „»ich Stühle sorgfältig ausgebreitet sah. „Ihr >"'' ^z'<> alsu in diesen Gewändern haben", sagte d"' ^ lächelnd zn einem der Cumitemitglieder. " . '„f>^ Wille geschehe." Se. Heiligkeit bekleidete sich ^"^ dem päpstlichen Ornate, nnd setzte die, seinein ""Ha„tcl von der Palastgarde gespendete Tiara alls. D"''.'ß hB stammte ebenfalls von Pins IX. Der P^'^'', p»«' Photographen dreimal, nnd zwar zweimal ^. ,B<>d^ tifiealen Gewändern nnd das drittemal im "^"'^, ^ kustnme" mit weißer Suntane und rothe," ^,"" «sB scheint, daß der Heilige Vater manche Kle'dU' ^ ^ trägt, welche noch Pins IX. anaehiirt hatten, o ^ü ruthe Mantel, den er Dienstags trng, war w" ^,i entfernt, nen zn sein. Der Papst machte 1 c , ^ PhutiMaphen gegenüber deshalb eine sch"'^'! sc>»^ merknng. Um 8 Uhr bestieg der Papst w'^ ^ Transtnhl nnd begab sich in seine Gemach" ' A„cl — (Ein mechanischer Stenograp^^,p der wirklichen Wnnder der italienischen Se"" sF' Weltansstellnng ist vun einem Handwerker y ^ ^ der nicht lesen nnd nicht schreiben kann. " ^Mc <^ gekommen ist. eine su große und wahrhaft pr" >^^„i-decknng zn machen, ist unerklärlich. W '>! ". O^" scher Stenograph, auf dem man, "ach ""'^^. ci"" des Stndinms, jeder Rede, in was imm" > ^ !^ Sprache folgen nnd sie niederschreiben k"!'"' ' ^stcll"" gehalten wird. Es befinden sich anf der We^ . ^c"ss zwei Nichten des Erfinders, die stets von , ,,^,L"" von Lenten umgeben sind, welche diese^ " ^>ß" Instrument anstaunen. Dasselbe a^M !">^.„, "^ Ansehen nach einer Phisharnwnita mit " ^ z!l> welchen acht tt-moil in zwei Partien g"1 V t sich . händig „gespielt" wird. In der Mitte b^ ^ kleiner Zilinder, unter welchem e>n ^.^orsc^ läilft. gerade su wie beim Telegrafen nacy ^,„ ^> stem, der dann mit den SchriftzeiclM ""'V,„its '" " schein kummt. Die zwei Mädchen, welche ^rc^,, Behandlung des Instruments erfahren 1'' ' ^ iü ^ das Andittierte vum Murgen bis znm ^ hic - ,^, Sprachen - auch uhne s" ^ verstau ^H, schine phunetisch die Tüne wiederhol,"' ^ gM ^ lende" Mädchen hört. Derjenige, ""«)"« in!!"^ bnng mitgetheilt hat, hat die Masch"" ' ^„, d>^l scher Sprache eine Rede, niederMe'ven li ^,^c, ^ rnand verstand, al" derjenige, welch" ! ^ sM praktische N,chen des Instrumente- ', Iftft» ^tend. Es wird bald bei allen Parlamenten, Gcrichts-tom" "^ "gütlichen Vcrsaulmlungen in Anwendung mmen nnd den Stenographen selbst von außerordent- M»! 3inhen sein, von welchen einer jetzt den Dienst y/Mil Verseheu kann. Der Erfinder ist ein gewisser "chela cms Quassulo bei Ivrca im Piemuntcsischeu, der . ly einen gewissen Di Pictro für die Verfertigung des Mrumruts beigezogeu hat. Der Erfolg desselben ist ^ grüß, haß hie, italienische Kolnmissiou beschlossen hat, Mbcn einen Platz anzuweisen, auf dem es vou jcder-h?" »esehen werden kann. — Ob sich dies alles so ^Mt, ,nnß der „Fanfnlla" verantworten, del» wir diese ^'.entnehmen ""(Der Orden Klilt) Einen etwas nn-^'whnlichl'n Orden pflegt der König der Palan-Inseln s> zu den Carulineu gehörcu) zu verleihen. Dieser lvirb! ^'^ '^^'^" '"^ l"Mil ans dein ersten Hal3-ke« s ^^ ..Dugong", der indischen Seeluh - er wird an t!üt> ^ ^'^ ^'" Armband getragen, und die Schwie-^ besteht darin, die Hand durch die ziemlich enge dch?""U des Wirbels zu pressen; oft geht ein Finger jede«! ^^"ll'"' und die Haut der ganzen Hand wird be>n? "^ fortgerissen. Nichtsdestoweniger wird nach ber l^^^ " ^'"''^ hohen Ehre eifrig gestrebt, nnd ^'"grbovne, der ihm noch nicht hat, blickt mit un-^, denselben Gefühlen auf seiu leeres Handgelenk, zu s^' '"^ Ordensbegehrliche aus ihr leeres Knopfloch ^Hauen pflegen. fokales. «jj^, ^ (Eine anerkennenswerthe That.) Atii^" Sonntag, den 1'.». d. M., nnternahmen fünf . °N)rn im Mer y^, l4 bis l!» Jahren, geführt vou tzz.'s' Ruderer, am Rinfchcbache zn Äiloschwald bei ^ ?7 eine Kahnfahrt. I"f"lge der Ncberlastung schlug sa»»it plötzlich um, nlld sämmtliche fünf Mädchen ^lns/ '^""^ ^ihrer stürzten in den dort nahezn drei W? ^^st'n Aach. Der in diesem lritischen Augenblicke ^»3« ^ spazierende l. l. Gyinnasialdirettor Herr lich s? Knapp und der in seiner Gesellschaft befind-te^ fMunasialprufcffor Herr Franz Gerdinie stürz, llc»,, ^' "^ ^'^ diesen Unfall wahrnahinen, ohne Verzng ^°^geklcidct in den tiefen Rinschcbach nnd erretteten t>^ Mc anderer hcrbeigeeilter Mcnschcnfrcnnde nnd Willis ^^ ^"^ "'^ Ucbnng begriffen gewesenen frei-ß^^^littschccr Fellcrwchr alle vrruuglückteu Mädchen. 3iettn, ." ^'"'so menschcnfrcnndlichen als aufopfernden ssj^ . ^act wurde den beiden genannten Herren vun-^>trk/ ^' ^ ^andespräsidiums in Laibach die belobende ""umg ausgesprochen. i>^^ (^orberathende Schnlcomites.) Da ^c>ssl>il ^"" nns seinerzeit mitgetheilten Ministerial» Cp^ ^ln ü. ^pril d. I., betreffend die Fördcrnng des äeiiau ^^chtcs in den Volts- nnd Aürgcrschnlcn, ein ^hta/' ^'^ vorgeschriebenen Lchrplan ansführcnder l!0H?'ll nach Klaffen und Abthciluugcu aufgestellt und s»tM,^ äcmachtcu Erfahruugcu vou Zeit zu Zeit einer ^"äe,, ^cvisim, nnd etwa erforderlichen Verbch'c-La,^ ' uuterz^l'n werden soll, so fand sich der trainische z>lsoi^Mlrath ^ einer Viittheiluug der „V. Schlztg." »^ bcstinimt, vorerst eiu Comite von Fachmän- ^«e>,ä'k ^'llm llnd dasselbe mit der Aufgabe zu bc->»e„'^ ^'u Entwurf eines solchen Lehrganges zusam» btttu 9 Dasselbe besteht nnter dein Vorsitze des ^ulius^, ^"liuspcttors ^ ^lrler aus sechs Äezirls-l»üi i^^""'l und sechs anderen Fachmännern. In der ^ihuna -s^' ^"" ^'^'"' 6l)'"'^ abgehaltenen ersten ^lles s. "'^'uen die Zusammcnstellnng eines Lchr-^rci, bk" Sprachnnterricht gemeinschaftlich die slhilli., ' ^uektor Hruvath, Professor Zakclj, Bezirts-^ ?"' ^'^l' Oberlehrer Praprotllik und Privat' ^..^guar; für den Rcchcnnntcrricht die Herren ^gsui l '"stören Eppich nnd Sima; für den Ge->»lte^' "'"cht Herr Mnsitlchrer Ncdved; für den Turn-l>lh^„ ^ Herr Tllrnlehrer Schinidt; für den erdlund-d. ^/chtlichen Unterricht Hcrr Äezirlsschnlinfpcktor "l>ti^/^ldi; der Entwnrf eines Lehrganges für den ^ Li, s ^"^ Unterricht bleibt Herrn Äczirlsschuliuspct-IlhiilrM ^, p"^>.'haltcn. — Ferner fand der Landes. ^!c»l ?. ""! Hinblick auf die in den diesjährigen Herbste ^uiit^' ^'udendc Landcslehrcrkonfercnz eben dicfes b»,g. "uch "lit der Anfgabc zn betranru. die Eiulci-'>>ld t>j , ^"rbereiiungeil für die LaudeSlehrertonferenz ^t. u^.'^bezüglich zn treffenden Maßnahmen, serner ^c >> ^'^ DlUll!r und die zn verhandelnden Gegen-Ü^zieü^ ^uufcrcnz einer eingehenden Vcrathnng zn , ^liiss '^"'^ ^le einschlägigen Anträge nnd gefaßten ^Me^ " k. k. Landevfchulrathc zur Gcnchlnignng ^tlier b - ic ^audcslchrcrtouferenz dürfte am U. Scp- ^o^ (Selbstmord eines Doctoranden.) °'N Ni l "" ^ Uhr nachts hat sich in Graz anf 3^ Nia ^^"'^ gegenüber der Elifabethfchnle eiu jnn-^t F^s" "lit einem Revolver erschossen und »uurde in Wt U) als Lcichnain daselbst anfgefnnden. Anfangs ^ll,,^. "u den Erschossenen für einen fubfistenzlosen ^llr^'s.^"^r stellte fich jedoch, wie die „Grazer ""der>, n '"'"heilt, heraus, daß derselbe kciu Kclluer, ^a^ "ucturand der Medizin und Assistent am La, 6'vilspitalc war, welcher nach Graz gekommen War, nm sein letztes Rigorosum abzulegen. Er soll dasselbe nicht bestanden und ftch deshalb die Kugel durch deu Kopf gejagt haben. — (Großes Schadenfeuer.) In der zur Ortsgemcinde Iablaniz gehörigen Ortschaft Untersemon im Gerichtsbezirte Feistriz la»t am 18. d. M, nnl l Uhr nachmittags ans bisher nicht bekannter Entstehungsurfache ein Schadenfeuer zum Au3vruchc, welches biunen fünf Stunden sieben Wohnhäuser sammt den dazu gehörigen Stalluugcn uud einigen Wirthschaftsgebäuden in Asche legte nnd einen Gcfammtfchadcn von ungefähr 7000 fl. anrichtete. Mcnfchcn nnd Thiere wurden gerettet. Von den durch das Unglück betroffenen sieben Besitzern waren sechs im Betrage von A<>00 fl. gegen Feuerschaden versichert, einer war unversichert. — (Aus dem Laibacher Schwurgerichts-saale.) Gor dem hiesigcu SchwurgcrichtShofe hatte fich an, A4. d. M. der 21jährige Bauernburfche Florian Rack aus Porebre, im Steiner Bezirke, des Verbrechens des Todtschlagcs zn verantworten. Der vom Staats-anwalts Snbstitnten Schctina erhobenen Anklage zufolge hatte Fluriau Rack am Abende des i). Jänner d. I. in der Nähe von Stein zwei anf ihren Schlitten nach Hanse fahrende Realitätenbesitzer: Joses Kolanz nnd Müller Matthäus Drolz, mit einem Messer überfallen. Während es dein ersteren, Dank der Schnelligkeit seines Pferdes, zn entkommen gelang, fiel Matthäus Drolz dem Attentäter leider zum Opfer. Letzterer schwang sich nämlich anf defsen Schlitten nnd versetzte ihm mit seinem scharsgcfchliffenen fpitzigcn Mcffcr ohne jegliche Veranlassung, lediglich nur aus wilder Rauflust, drei leichtere Stiche iu die Brust, die Arme und nächst dem Schlüsselbeine, sowie einen schweren, von den Gerichtsärzten Dr. Kapler ans Laibach nnd Dr. Samcc aus Steiu für absolut tödtlich erklärten Stich in den Bauch. Trotz dem war es dein Ucbcrfallencn noch möglich, weiterzufahren und den I. Kolanz einzuholen, woranf dieser auf defsen Erzählung vom Vorgefallenen an den Thatort znrncklehrtc nnd den Attentäter festzunehmen versnchtc, was ihm jedoch nicht gelang. Zwei Tage nach diefem Vorfalle erlag Matthäns Drolz den erlittenen Verletzungen. Der von feiner Znständigkcitsgemcindc mit einem fchr schlechten Lenmundszcugnissc ausgestattete Angeklagte, der in der ganzen Gegend als gefährlicher und bereits wiederholt abgestrafter Raufbold gefürchtet wird, verhielt fich der Anklage gegenüber cntfchicdcn lengncnd nnd bezeichnete zwei andere Bursche: Kotuit uud Kouenit, mit denen er kurz zuvor im Gasthausc des Ansclm Svctic iu Vrhtole gemeinsam gezecht hatte, als die Thäter. Den von der Anklage vorgeführten Bc-lastungszcugcu gelang es jedoch, die Geschwornen (Obmann Hcrr Paner) von der Schnld des Angeklagten zu überzeugen, infolge dessen dieselben die ihucn vorgelegte Schuldfragc einstimmig bejahten, worauf der vom Advokaten Dr. Ahazhizh vertheidigte Angeklagte Florian Rack vom Gerichtshöfe des Verbrechens des Tudtschlagcs schnldig erkannt und zu sechsjähriger schwerer Kerker strafe, verschärft durch ciucn Fasttag in jedem Monate nud Duukelhaft am jeweiligen Jahrestage der That, vcrurthcilt wurde. — (Vcrgnüguugszug.) Anläßlich der Pfingst-fcicrtage veranstaltet die Südbahngesellschaft Samstag den 8. Inni d. I. einen VergnngnngSzng mit bedeutend ermäßigten Preisen von Trieft nach Wien, der selbstverständlich von allen Südbahnstationcn aus bcuützt werden lautt. Die Rückreise kann innerhalb vierzehn Tagen mit jedem Pcrsonenzngc (Eilzügc ausgenommen) angetreten werden. Toul> uud Retourkartcn für die ganze Strecke Triest-Wien losten II. Klasse 20 st-, 111- Klasse 14 fl.. von den Zwischenstationen ans stellen sich die Preise entsprechend billiger. — („Heimat.") Die Nummer 35 des illustrierten Familicnblattes „Die Heimat" enthält: Unersetzlich! Roman von Josef Weilen. (Fortsetzuug.) — Au der Grabstätte Klopstocks. Gedicht vou Kajctau llcrri. — Die Ahnfrau iu der Neujahrsuacht. Nuvellctte vou P. v. Harder. (Schluß.) — Illustratiuu: Der erste Liebesbrief. Von E. Fontana. Nach einer Photographie von Franz Hanf-stängl in München; auf Holz gezcichuct vou Emil Görner. — Oesterreichs Thicrwclt. Von Professor Dr. Gustav Jäger. Ungarns Seen uud Sümpfe. — Das Volkslied iu Trieft. Vou Robert Hamcrling, — Wiener Kosaken, Von Anton Langer. I. — Illustration: „Erlegt." Nach einem Gemälde von Guido u. Maffei. — Pariser Welt-anSstellnng.. Der indische Schatz des Priuzeu von Wales. Von Dr. Max Nordau. — Aus aller Welt. Aus dem Schwurgcrichtssaale. Laibach. 22. Mai. Verbrechen des Raubmordes. (Mchnütlagsverhandlung.) (Forlschung.) Zeuge Iohaun Orazcu, 35 Jahre alt, Schuster in Koee, sagt aus: Der Angeklagte kam zu mir und trug mir auf, seine Stiefel zu repariereu. Geld sagte er, werde er bald bekommen, sie beabsichtigen ohuchin, nächstcrtagc den Pfarrer von Slavina, der verreisen wird, zn bestchlcu. Ianez Bole wisse gauz genau, wo sich die Kasse befinde. Einmal habe er ihm wieder wörtlich Folgendes gesagt: „lio^iii «s uH Krcditacticn 21780. 1860er Lose 11425. 1864er Lo,c 1A ' österreichische Rente in Papier 62 52^/,, Staatsbahu 257'-^,/",^ bahn 208 25, 20 - Franleustücke «66, nugarische Kredi" . 196—, österreichische Francolicmt —'—, österreichische -l"H7." 0550, Lombarden 73—, Uuiunbaul 5? 25, Lloydacticn ^> tiirtischc Lose 1675. CoinmuualAulchcil 92 10, EMtM Goldrente 72 05, ungarische Goldrcutc —'—. MschwM^ Handel und MkswirUchasll'M Laibach, 25. Mai. Auf dem heutigen Marlte s'"dH schienen: 12 Wagen mit Getreide, 8 Wagen mit vc" Stroh. 24 Wagen uud 2 Schisse mit holz (1« KubitmttM Durchschnitts Preisc. ^^< Mlt, Ma,,-, M^ ^ sl,!lr, ,1, lr.! ^"^ Weizen pr. Hcltolit. 9jl0 10,56^ Vuttcr pr. .Wo . ^5^ K'oru „ 6 1 6,67 Eier pr. Stück . . ^ ^ > Gerste „ 5 20 5 80 Milch pr. Liter . ' ' ' ^ Hafrr „ 3 25 3 57 3tiudfleisch pr. Xlilo ^ ^ ^,. .halbsrucht „-------7 40 «Kalbfleisch „ ?» ^ Heiden „ 5 85 6 60^ Schweinefleisch „ "^?^ Hirse „ 5 85 6- Schöpsenfleisch „ .n ^ .Wltnruh „ 6 20 6 50 Hähudel pr. Sliict - '" ^ ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 50------- Tauben „ 7« ^ Linsm pr. Hellolit. 9---------- Heil 100 Kilo . - 1!« ^ Erbsen „ 10----------- Stroh ., - - ^ Fisolen ,. 10 50------- Holz, hart., pr. vier g ^ Niudsschmalz Kilo — 94 — - Q.-Metcr """4.^ Schwciurschmalz „ — 80------- -weiches,., ^^^^ Spccl, frisch „ - 72------- Wein, roth., 100 Lit. ^ ^ ^ — geräuchert „ — 75------ — weißer „ ^7^-^ Angekommene Fremde. «lm 25. Mai. ,,>,'. Hotel Stadt Wien. Haselwauder, Gcrichlsbcamlcr: A^l, Reis.; Gellis, Mullitsch, Mr., uud Preis,, Wie». ^Hch Kfm,. Äriiml. — Scheibe, Kausm., Offcubach. ^ ^ Gottschec. — Hieumcislrr, Vauluorstaud, Prag, Mi» Hotel Elefant. Vradjeviu, Weiuhinidlcr, "lsM'N, ^ ,.,, ^ Rcaliläleubesihcriu, Rudolsswerlh. — Hariug. "',,,,« — Nicwiz, Reisender, Wicu. — Spch. PriesM, ^"^ Schreiner, Privat. Grnz. - Littmcum, Muf'N,, Ä»d^> lLhmel, Reis,, Brim». Mohre». Montaigne, Wien. — Alberti, Trieft. Sternwarte. Dollinar, Agcut, Triest. Stadt Laibach. Göhl. Hdlsm., Graz, Mtozichullgen vom 25. Mai: Wien: 4 20 80 50 47. Graz: 1« 50 5l <>)0 20. ^^^ Meteorologische Beobachtungen itt^5!^l 7U.MaV'7!l0 0!l ^-17'2 SW.schiuach halb!)^"' 1^.„ 25. 2 „ N. 729 47 ^21'6 SSW.Hcslig bewoM M ^. " ^llb^ 728'91^-i5-0 SW. nläftig^ ^^<^> '' 7 U. Mg.! 7:^0 97 ^- I'i' 1' S'W^'schluäch ' l,c»»öW 1 26, 2 „ N 7:i4:l!t fi6 0 SW, schwach l'!'.''" 3i'ü' 9 „ Ab.I 7:^7 04 ^-10^4 SO, schwach halb«)"'" ^,B, Dcu 25. morgcus uud vormittag nu'chselud^ ^.^ „i^ Souucuschei»; nachmittags uud abeuds Rege». ^^ . sM geus uud vormittags Rege», uachmitlagS Aushe'tcrii'^^ ^> ^'lbcud. Das Tagcsmiücl der Närmc am 2b. -t" ,,„i ^ 26. 4- 12 2"; beziehungsweise um 2'1° über »no uutcr dem Anormale.______^_______________.—7"7^a. Verantwortlicher Redacteur: Ott 0 mar Äa"^^ ^lil^Nliti'lM^. Wien. 24. Mai. (1 Uhr.) Ohne das; das Geschäft sich zu bedeutenden Dimensionen entwickelt liiitte. xeiate sicl, dock eine durchaus sehr aünstige Tendenz- ^ Geld Ware Papierrente ........ 6245 62 55 Silberrente........6510 6520 Goldrente.........72 - 7210 Lose. 1839........334 - 336 — . 1854........108 - 108 50 . 1860........114— 11450 . 1860 (Fünftel) .... 121 50 122 - „ 1864........141 50 141 75 Ung. Prämien.Anl.....76 — 76 25 Kredit-L..........162 — 162 50 Rudolfs-L.........1450 15-' Prämicnanl. der Stadt Wien 91 25 91 50 Douau.Negulierungs.Lose . . 108 50 104'— Domänen-Psandliricfc . . . 142 25 142-75 Ocstcrrelchische Tcha^schciuc . 9850 9875 Ung. 6pcrz. Goldrentc . . . 8615 8625 Ung. Eiscnbahn.Änl.....100 — 100 50 Ung. Schatzbons vom I. 1874 111 50 112 — «lnlehen der Stadtgemelnde Wien in N. V......9625 9650 Grundentlaftungö Dbligatlsnen. «öhmen.........103 25 103 75 Niederiisterreich ......104 50 105-> Geld Ware Galizien.........86-— 8630 Siebenbürgen.......?6'50 77 — Tcmcser Vanat......78— 7850 Ungarn..........79 60 79 90 Uctien von Vanlen. Geld Ware Anglo-östcrr. Ban!.....93 50 94 — Kreditanstalt.......21830 218 50 Depositenbank.......154'— 155'— Kreditanstalt, ungar.....19625 19650 Natioualbaul.......798— 799 - Unioubank........57'-. 5750 Vertchrsbanl.......9450 95 — Wiener Bankverein.....3050 81'-- Actien von Transport-Unterneh' mungeu. Geld Ware Alfäld«Nahn .......11525 115 75 DonllU'Dampsschiff.»Gcsellschaft 391-— 392- - Elisabeth-Wcstbahn.....173-50 174 ^ ^crdinands-Nordbahn . . 2092—2095 — 3ranz-Ioscph'Bahn .... 129 — 12950 Geld Ware Galizische Karl - Ludwig < Vahn 247 25 247 50 Kaschau.Odcrbergcr Vahn . . 105— 105 50 Lcmbcrg-Czcruowitzcr Vahn . 121'— 121 50 Lloud-Gcscllschllst......448— 450 - Ocsterr. Nordwestbahn . . . 108-50 109 - Rudolss'Vahn.......113 75 114 25 Staatsbahn........25750 258 — Südbahn.........73— 73 50 Thcisj-Vahn........193 — 193 50 Uugar.-galiz. Verbindnngsbahn 82 50 83 50 Ungarische Nordostbahn . . . 11225 11250 Wi'cuer TramwalMcscllsch. . 153 - 15350 Pfandbriefe. Allg.öst.Vodcukrcditanst.(i.Gd.) 110— 110 50 „ „ ., (l.V.'iä.) 9125 91-50 Nationalbank....... 9845 9860 Ung. Voocntrcdit-Inst. (B..A.) 95— 95 25 Prioritätg Obligationen. Elisabeth V. 1. Em..... 9440 94 70 Fcrd.-Nordb. in Silber . . . 106 75 10? — Franz Joseph-Vahn .... 8975 90 — Gal. Karl-Ludwig Ä., 1. Em. 102 75 103 — ------------------------------------------------------^- Gelb ^,^s. Ocsterr. Nordwcst Vahu > - ^.^ H^ Siebcubürger Vahu . - - - ^g^ I^sl» Staatsbahu 1. Em..... t.^b l^... Südbahn ä 3"/»...... 958«) ">^ ,, 5°/,.....' ^.^ ^ Südbahn, VonS.....' Devisen. ^B Ans deutsche Plätze . - - - ' M^ j^-l" London, kurze Slcht . - - ' ^1'^ B^ Lolldou, lange Sicht . > - ' 48I" Paris........' ' Veldsorte«. ^^^ DM,»,,,, °/^ '>'" Napolcousd'or . ^ ,, go ^ Dclltschc Neichö- ^^ 59 " ^.I " bautnolcn. . - ü9 „ ^ lOb., Silbcrguldcu . . 105 „ "^ " -------------VObliga"'^' Kraiuische OruudentlastM'^ ^4. . Privatuolierung: Gcld/0 . ^ b,^ Hit 21«40 bis 218 50, Auglo - Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Mmuten notieren: Papicrrcnte 62 45 bis 62-50. Silberrente S5- - bls <»5 20. ^oldrentc 72'—bis 72 10. Kr« U,ndvn 12u v0 his 12110. Napoleons »67»/, bis 9 68. Vilbcr 195 — bis 105'—.