^ S4 Ireltag den K. August 1880. XIX. Jahrgang. Die „Marburgcr Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 tr.i für Zustellung in» Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl.. halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. Insertionsgebühr 3 kr. per Zeile. Laildks-Zypslhrktkballkcn. Die Frage, ob Landes Hypothekeltbanken errichtet werden sollen, oder nicht, ist noch eine offene. Bei dem Widerstreit der Meinungen halten wir es für nothwendig, sich ein klares Ur-theil zu bilden und es dürste zu diesem Zwecke nicht wenig die Denkschrift beitragen, welche seinerzeit der Agrarische Kongreß veröffentlicht. In dieser Denkschrift heißt es unter Anderem: ^Die Erschütterung des Kredites, als Folge der über den gesammten österreichischen tSeld« markt hereingebrochenen Krise, wird vielleicht von keinem Zweige der wirthschastlichen Thä-tigkeit so schwer empfunden, wie von dem Im-mobilar-Besitze. Grund und Boden und die zahlreich darauf befindlichen, WohnungS- und industriellen Zwecken gewidmeten Baulichkeiten repräsentiren einen nach Milliarden zählenden Kapitalswerth und die Basts sür den ausgedehntesten Kredit, der aber zur Zeit noch in sehr ungenügendem Maße ausgenützt werden konnte. Allerdings fehlt es in Oesterreich nicht an zahlreichen Hypothekar-Kredit-Jnftituten. Aber die Kapitalstraft derselben ist zum größten Theile zu sehr geschwächt, um dem vorhandenen Bedürsnisse mit Baardarlehen genügen zu können, und der Vermittlung von Hypothekar« Darlehen in der Form von Pfandbriefen steht einerseits die Erschütterung des Kredites dieser Institute und anderseits das Unvermögen der inländischen Kapitalskraft, welche diese Pfandbriefe aufzunehmen vermöchte, entgegen. Das ausländische Kapital aber, das sich dieser Art der Anlage mit Vorliebe zuwendet, stöbt sich an der variablen österreichischen Pa Pierwährung und varlangt in effektivem Silber verzinsliche Effekten dieser Art. Das einzige österreichische Hypolhekar-Jnstitut, das nach seinen Statuten letzterer Nückstcht gerecht werden könnte, ist leider zur Zeit rückstchtlich dieses Zweiges der Thätigkeit so viel wie gelähmt. Soll dem darnach so sehr darniederliegenden Hypothekar-Kredite ausreichende und nachhaltige Unterstützung geboten werden, so bleibt nur ein Mittel übrig, nämlich die Gründung von neuen, mit den entsprechenden Garantiefonden ausgestatteten, zunächst dem provinziellen Be-dürfniffe gewidmeten Hypothekar-Kredit-Jnstituten von ganz intaktem Kredite unter einer dem In» und Auslande unbedingtes Vertrauen einflössenden Leitung. In dieser Beziehung stellen sich landschaftliche Hypothekar-Kredit-Institute, unter der Oberleitung der LandeS'Ausschüsse stehend und von den bezüglichen Ländern garantirt, als die paffendste und wirksamste Form dar. Der Kredit der einzelnen österreichischen Kronländer steht fast ausnahmslos im Jnlande und Auslände ganz intakt da. Pfandbriefe, auf effektive Währung lautend und mit der Garantie der einzelnen Landschaften (Landesfonde) ausgestattet, würden reibenden Absatz im Auslande, namentlich auf den deutschen Geldplätzen, finden. Der große Kapitalsreichthum des uns bc» freundeten und bei der wirthschastlichen Auf-richtung Oesterreichs so nahe betheiligten deutschen Reiches würde in verhältnißmäßig kurzer Zeit wieder die Wunden heilen helfen, welche oie verhängnißvolle Krife der österreichischen Kapitalskrast geschlagen, und hiedurch den Re-generations-Prozeß mächtig beschleunigen. Ein einziger Umstand könnte der Ausführung dieses Planes hinderlich im Wege stehen: der Abgang des zur Errichtung solcher landschastlichen Kredit-Institute erforderlichen GarantiefondeS. Diesem Mangel könnte aber auch leicht dadurch abgeholfen werden, wenn der Staat einen Betrag von etwa zehn Millionen Gulden in Silber zu diesem letzteren Zwecke widmen würde. Ein derlei Gesammtgarantiefond würde nach den bei den bewährtesten Instituten dieser Art gemachten Erfahrungen volll?ommen aus- reichend sein zu einer Gesammt-Pfandbrief-Lmission von 200 Millionen Gulden, einem Betrage, welcher in Verbindung mit der Tt)ä-tigkeit der übrigen noch aufrecht stehenden Hy-pothekar-Kredit-Jnstitute auch dem gesteigertsten Kreditbedarfe der Landwirthschast und Industrie genügen dürste. Und diese groszartige reltende That wird ausführbar sein, ohne daß dasür die Hilfe des Staates in besonders nennenswerther Weise in Anspruch genommen zu werden brauchte. Die Regierung hätte lediglich die Aufgabe, sich zu diesem Zwecke einen Kredit bis zu obigem Maximalbetrage votiren zu lassen, um den einzelnen Landesfonden den zur ersten Begründung eines landschastlichen Kredit-Institutes erforderlichen Garantiöfond nach Bedarf vorzuschießen. Als Bedingung hätten dabei zu gelten: 1. Die Verzinsung des GarantiefondeS zu ö Perz. in Silber; 2. dessen ratenweise Rückzahlung binnen längstens 10—20 Jahren in effekt. Währung; 3. die Uebernahme der vollen Hastung für die auszugebenden Sjlberpfandl)riefe, sowie der ganzen Verwaltung des landschaftlichen Hypothekar-Kredit-Institutes von Seite der betreffenden Kronländer; 4. die Ausdehnung der Kreditgewährung aus olle Arten unbeweglichen Besitzthumes, insbesondere daher auch mit Inbegriff von Industrial'Anlagen und montanistischem Eigenthum, und von Belehnung von Hypo-thekar-Forderungen, unter Feststellung der von der Staats-Regierung zu genehmigenden genauen Toxations-Grundsätze; 5. selbstverständlich die Fernhaltung aller son» Ägen, mit dem Wesen von Hypothekar-Instituten nicht unmittelbar zusammenhängenden Geschäfte von diefen landschastlichen Anstalten. Der Absatz dieser so zu emittirenden Silber-pfandbriefe würde gegen eine mit den einzelnen Landes-Vertretungen zu vereinbarende Provision A e u i l c e t o n. Ein Ntvolutilillär. Von Julius Grosse. Gortsepung.) „Signora Alphonsine", — flüsterte die Zofe ausdrucksvoll, „bewundert den Geschmack My-lords und ist entzückt, seine Bekanntschast zu machen." Im nächsten Augenblick befand sich Viktor Deville — nachdem die Zofe ihn eine teppichbelegte Treppe hinaufgrsuhrt hatte, in einetn eleganten Salon, der einem Prachtgemach von Trianon im Kleinen nachgebildet zu sein schien, obgleich sich der griechisch-antikisirende Geschmack der Politik auch hier nicht verkennen ließ. Säulen mit korinthischen Kapitälen säumten die Fenster und Thürpseiler. Kandelaber aus Bronze, deren Knospen mit denen des vergoldeten Lüstres korrespondirten, standen zu beiden Seiten des riesigen Trumeaus. In einer Nische der einfach rothen Wände stand eine Marmor« stalue der Göttin von PaphoS. -- Divan und Stühle, mit Seide überzogen, waren in grie« chischem Geschmack konstruirt. Alabastervasen und niedliche Nippes vollendeten die Ausschmückung psS Salons, der mit aller Majestät und Ver- schwendung doch eine gewiffe Heimlichkeit und Ruhe verband. Ehe Viktor noch ein klares Bild dieser glänzenden Umgebung gewonnen, bewegte sich leise die Portiere, und ein Weib stand vor ihm in slißer, versührerischer Schönheit, wie die kühnste Phantasie eines Orientalen sie sich nicht reizender träumen konnte. Das vollendete Ebenmaß der herrlichen Gestalt — das anmuthige Mignongesichtchen mit den großen sprühenden Augen, mit dem lose geknüpften reichen Haar — und endlich die weiche klangvolle Stimme: Alles zugleich berührte seine Sinne wie mit unsagbarem Zauber. — Es war jene Wirkung der Schönheit, welche der Berauschung und Betäubung nahe kolnmt, so daß es nur der kühlsten Geistesgegenwart oder der nichtsachtenden Frivolität gelingt, nicht in Verwirrung zu ge-rathen. Viktor Deville, der mit Geringschätzung und Widerwillen gekommen, fühlte sich allerdings von einer nie gekannten Schüchternheit und Beklommenheit befangen, während ihn die schöne Aglaö mit vollendeter Grandezza empfing. Jlzre vollen Formen zeichneten sich dei jeder Bewegung durch das leichte griechische Kostüm. Goldene Spangen um den Arm, eine antike Camvs an der Brust und einen Rosenkranz in dem vollen „ambrosischen" Haarso glich sie völlig einer Heldin des Sophokles oder einer heiteren Muse des Anakreon. „Seien Sie mir willkommen, Mylord", sagte sie mit bezauberndem Lächeln. „Die vor-tressiichen Empfehlungen, welche Sie mir bringen, lösten mich hoffen, daß wir bald gute Freunde sein werden und bleiben wollen." Jetzt erst fiel es Viktor schwer auf das Herz, daß er nicht wußte, was in jenetn BiUet Cadoudal's gestanden, und was man von ihm erwartete. Doch erinnerte er sich in seiner Bestürzung noch zur rechten Zeit, daß er vor einer Schauspielerin stehe. „Mademoiselle — die Bewunderung Ihrer Genialität und Kunst macht mich seit lange zu einem Ihrer aufrichtigsten Verehrer, der vor Begierde brennt, die Priesterin Thalias in ihrein Heiligthum kennen zu lernen. Zwar habe ich noch nicht das Glück gehabt, Sie in Ihren Hauptrollen zu sehen — denn Sie jpielen jedenfalls auch in Cheniers Gracchen — in Vol' taire's Alzire und Oedipus — auch in Olympia . . .- Aglaü's Augen nahmen bei diesen Komplimenten einen staunenden Ausdruck an, und wie Wetterleuchten des Lachens zuckte es über ihre Züge. ^Meinen Sie wirklich, Mylord, daß ich Talent hätte, die Olympia zu spielen von einem renommirten Kredit-Institute zu übernehmen sein, welches sich unter den näher sestznsteUenden Bedinjjungen auch j^u deren Ueliernahmc zu einem festen L^oulse bereit finden tvlttde. Die näheren Bestimmungen hiertiber müßten der Vereinbarung von Fall zu Fall vorbehalten bleiben." Zlli' ^leschiihlk' de-z Tlige^. Die Halbamtlichen deuten — allerdings noch in verblümter Weise —- an, Deutschland und Oesterreich-Ungarn werden ernstlich für den A erlitter Vertrag eintreten, wenn es in dstt Valkanländer»! zum Brande kommt. Dieser Brand wird zu eifrig gelebt, üls daß der Ausbruch uuterblechen könnte. Auf die Aus> dehliuug der Okkupation machen wir uns gesaßl, denn sie ist ja nur eine Folge der bisherigen Orientpolilik. Die HalbanNlichen werden balo Gelegenheit finden, diese Folgerichtigkeit offen zu preisen. Der Albanierbuud hat nun die verwun d-barfte Stelle Griechenlands entd.eckt— die eigenen Stammgenossen aus dem Gebiete des Königreichs, die bis Atben lünunter wohnen. Diese Albanier sollen durch Emissäre aufgewiegelt werden. Nordamerika geht den Großstaaten mit gutem Beispiele voran, wie man die Schuld tilgen soll. Im letzten Verwaltnngsjahre, welches mit denl l. Inll abgeschlossen, wurde die Bun-desschulv um fünfundachtzig Millionen verringert — macht mit den früheren Abzahlungen 8l4 Millionen! Und trotzdem hat der Staatsschatz noch Vaargeld genug. Vermischte ZIachrichtei». tPi-^UUU-g^Sparkassen in Deutsch-Bekanntlich hat sich in den letzten Jähren die Aufmerksamkeit aller Orten iu an->etkennensmsrthester Weise der Frage über llm-/ fang und Wirksamkeit der verschiedenen Sparkassen-Systeme zugewendet, namentlich in der Richtung, welches der rn Betracht kommenden Systeme am meisten geeignet sei, eine Verbesserung der wirthschastlichen Lage besonders der Mderen unv.vMiger liemittelten Bevölke-rungsklasien herbei^lhren. Man hat in Rücksicht aus diesen le^teren Umstand hauptsächlich den L^st- und 2^riks-Sparkassen die größte Beachtung gescheM Gegenwärtig tritt man in Deutschland der Sache von einer anderen Seite näher. Der L)arms^ädter BTein gegen Ve.MMung und Atltelei steht nämlich im griff, einen besonderen Plan zu verwirklichen. Bei dem allgemeineren Interesse, welches der Gegenstand im Hinblick auf seine hnmanen Deville gerieth von Neuem in Verwirrung. „Sie streben vielleicht nicht nach dem Kranze der tragischen Kunst — weil Ihnen der der Terpstchore noch Hölter erscheint. Diese Viel« seitigkeit ist doppelt bewnilderungswürdig, nnd in der That wird eine so reizende Erscheinung selbst die Dichter Frankreichs zu neuen Werken begeistern." Viktor Deville, der trotz seiner re-publikanischen Gesinnung gleichwohl die feine, standesgemüße Erziehung eines Kavaliers nie verleugnete, redete sich aus lauter Unsicherheit, den richtigen Ton zn treffen, in izine Fülle von konventionellen Artigkeiten hinein, die gleichwohl keine Wirkung hervorbringen zu schienen. Agluö brach endlich in ein fröhliches Lachen aus. „Mylord sind zu herablassend, meine ein-stigen Erfolge schon zn gegenwärtigen zn machen. O nein, Mylord, ich will mich nicht mtt sremven Federn schmttcken, denn ich bin noch Anfängerin auf der Bühne und kaum erst einigemal ausgetreten. Doch gesetzt auch, ich trüge den Kranz einer Clairon bereits — so lassen wir es den Rezensenten und den Habttues, ihre Bewunderung in rechte Worte zu bringen. Ich denke übrigens", setzte sie mit einem Anflug von Stolz hinzu, „diese Kouiissen sind etwas wahrhaster als jene Welt des Lampenlicht« und des Scheins; und wenn ich Stunden des Ehrgeizes habe, so träume ich von jener großen Weltbühne, welche Zisle beansprucht, wollen wir aus die Details etwas uäher eingehen. Der genannte Verein beabsichtigt, cm verschiedenen Punkten der Sludt Darmstadt Pfennig-Sparkaffsn zu errichten, in denen an jedem Soiinabeno Abend Erwachsene und Kinder Ersparnisse von 5 Pfennigen an einlegen können. Die Kassen ertheilen darüber unentgeltlich Quittnngsbücher und schreiben die Einlagen in ein Tagebuch, aus welchem dieselben in das Hauptbuch aus den Namen deö Einlegers eingetragen werden. Die tägliche Gs-sannnteinnahme wird dann in dem Tagebuche addirt, von den Beamten der Pfennigs-Spar-kasse nnterfchrieben und diU! Betrag an die städtische Sparkasse als Einlage der betreffenden Sparstation eingezahlt und dort quitlirt. Sowie die Einlagen eines Sparbuches ein Mark erreichen. wird der Betrag in der städtischen Spalkasse auf den Namen des Einlegers einge-trageil und verzinst; der Einleger erhält ein Buch der stäotischen Sparkasse, damit er die Einlagen selbst kontroliren kann. Allerdings leisten die Pfennig-Sparkassen keine Rückzahlung. Soll eine Pfennigeinlage zurückgezahlt werden, so müssen der Einleger resp. dessen Erven die Einlagen znvor bis zu einem Mark vervollständigen. Znr Sicherung aller Pfennigeinlagen unter dem Betrag von einem Mark wird bei der städtischeu Sparkasse eine Einlage von eintausend Mark gemacht, aus welcher, sowie aus den erwachjenden Zinsen alle Verluste, welche etwa bei den Pfennigsparkassen entstehen sollten, den Einlegern zn ersetzen sind. Diese Kaution soll von dem allgemeinen Verein gegen Verarmung und Bettelei stets vollzählig erhalten werden. Die Oberleitung der Pfennigsparkassen hat ein Kuratorium von drei Personen, deren eine Mitglied des Vorstandes der städtischen Sparkasse sein soll. In jedeni Stadtbezirk soll eine Spari^tation errichtet werden. Die Aemter der Verwaltung sind Ehrenämter. Es haben sich auch bereits angesehene Männer dazu bereit finden lassen, und so glaubt man mit der Eröffnung dieser Pfennig-Sparkassen im Herbste l. I. beginnen zu können. (Der Monat August im österr. Salzkatnmergnte.) Mit Schluß der Schulen erreicht die Saison im Salzkammergute den Höhepunkt. Der August ist dort der lebhafteste Monat des ganzen Jahres und bringt Leben und Verkehr in die sonst ländliche Stille der herrlichen Gegend an den waldreichen Ufern der den Schafberg umgebenden Seen. Jeder Zug in den Anschluß'Stationen Lambach, Gmun-om. Altnang, Vöcklabruck, Straßwalchen und Ischl bringt neue Gäste von Nahe und Fern, welche Omnibusse und Dampfschiffe füllen, und sich an dem schönen AnbUck der Gegend erfreuen. (Versicherungswesen. Lehrkanzel.) Frankreich bedeudet: Das freie Frankreich, und lch denke, es ist rühmlicher auf dieser Bühne vielleicht einst eine höhere Nolle zu spielen, als zwischen Lampen und bemalter Leinwand!" Dabci blitzte ilir Auge, und ein allerliebster Uebermuth schien ihre Gestalt zu heben, während ihre kleine Hand einige flatternde Haare zurückstrich, als wollten sich diese unter eii» unsichtbares Diadem nicht fügen. — Man darf nicht vergessen, daß Paris schon seit der Zeit des Direktoriums das Paradies der Abenteurer war, wie einst Nom zur Zeit der sterbenden Republik. — Wo genmne Soldaten Marschälle, Lente aus dem Volk zu Ministern, Artillerieoffiziere zu Staatshäuptern aufsteigen konnten — warum sollte nicht auch eine Phyllis und Lr)dia ausschweisende Hoffnungen hegen. Viktor Deville jedoch suhlte sich mit jeder Minute mehr den Boden unter den Füßen weggezogen. Hatte er denn hier nur eine Soubrette vom 'IIiLlltro oder eine jener Göttin- nen der Verunnfl vor sich, in deren Häildchen die Zügel der Geister lagen, die Frankreich zogen — war es eine zweite Adrienne Meri-court — eine Noland — eine Staiil, die mit geistreichen Augen seine Gedanken verwirrte. Wohl dachte er einen Moment lang an die Weisungen Eadoudals und au seine Andeutung in Betreff deö Herzogs, und doch erschien es Die „Oesterr. Vers.-Ztg." schreibt: „Die neu« eilen Anregungen des Verwaltungsrathes des österr. uiig. Beamtenvereines gereichen uns zur ganz besonderen Besriedigung, da sie von weit« reichenden Folgen flir die heimischen Assekuranz-Jujiitute sein können, wenn sie Beachtung finden. Der Veamtenverein strebt die Errichtung einer Lehrkanzel sür Versicherungswesen an, erklärt sich zu Kostenbeiträgen bereit und rechnet auf die Mitwirkung ver kollegialen An» stalten, welche ihm für dies löbliche Bestreben sicherlich nicht fehlen wird. Ein hervorragendes Mitglied des Verwaltungsrathes hatte den Antrag eingebracht, daß zur Erinnerung an das fünfzehnjährige Bestehen des Vereines aus den Mitteln des allgemeinen Fonds ein Stipendium zu denl BeHufe errichtet werde, um dasselbe jeweilig dem Sohne eines unbemittelten Vereinümitgliedes zu verleihen, welcher nach vorzüglich absolvirten GrMnastalstudien, an der philosophischen oder juridischen Fakultät einer inländischen Universität sich vorzugsweise dem Studium der Volkswirthschaft und insbesondere des Versicherungswesens mit hervorragendem Erfolge widmet. Bei dem Umstände, als die Mittel des allgemeinen Fonds des Vereines dermalen noch nicht so gestärkt erscheinen, um die Entnahme eines beträchtlichen Fundations» Kapitales zu gestalten, sowie in Betracht, daß hierdurch der dem Stipendium zu Grunde liegende schöne Zweck der Förderung der Volks-wirthschafts- und Verstchcrungs-Wissenfchaft doch nur in beschränktem Maße erreicht werden würde, beschloß der Verwaltungsrath, dem Ko-mite die Ermächtigung zu ertheilen, weitere Studien und lZrhebungen namentlich in der Richtung zu pflegen, wie in einer die Mittel des allgemeinen Fonds nicht so sehr in Anspruch nehmenden Weise der beabsichtigte Zweck, insbesondere was die Förderung der Versiche-rungs-Wiffenschaft anbelangt, allenfalls in Ge-meinschast mit den anderen Assekuranz-Gesellschaften in größerem Umfange angestrebt und erreicht werden könnte. Die Idee, welche der Versammlung in dieser Hinsicht vorzugsweise vorschwebte, betraf die Schaffuug der erforderlichen Mittel zur Dotirung einer eigenen Lehrkanzel für das Versicherungsfach an einer der Hochfchulen in Wien auf dem Wege des gemeinsamen Vorgehens der betheiligten Unternehmungen. Das „gemeinsame Vorgehen" ist auch das richtige, ba es nicht nur des Zu< sammenwirkens finanzieller, sondern auch geistiger Kräfte bedarf, um die gute Idee wirkungsvoll zu gestalten. Die bisherigen Versuche zur Einführung des Assekuranz-Unterrichtes endeten mit einem kläglichen Fiasko, weil die Vorstände der Assekuranz-Anstalten stch denselben gegenüber indifferent verhielten und so es mit der Zeit auch die Lehrmeister wurden. ihm unbeschreiblich unzart und indiskret, jetzt schon die Herzensgeheimnifse dieses reizenden Wesens zu berühren. „In der That, Mademoiselle", erwiderte er galant, ^wir hoffen es gleichfalls, daß die Wett nicht allein von der Freiheit — noch mehr von der Schönheit erobert werden will — aber wenn cs Nicht uubescheiden ist, von mir zu reden, so werden Sie erfahren haben, daß ich ein Flüchtling bin . . „O wir sind ja alle Flüchtlinge, Mylord", — unterbrach sie ihn mit bezauberiider Grazie — „Flüchtlinge der Sorge, Flttchtlinge der Knechllchaft — Flüchtlinge der Sehnjucht, uin eine Freistatt zn suchen, für verschinähte Liebe, für unerhörte Gebete, für treulose Götter. — Wir verstehen uns, Mylord", und daniit reichte sie ihm die Hand, die er pflichtschuldigst küßte — „was bleibt uns auf Erven, als der Traum, doch keiu Nachdenken — die Flucht und keine Rückkehr, eine Rast auf der Fahrt und Blumen auf deu Weg — das ist aU' meine Weisheit vis est UN vv^axo, 'I'l^ebous cto l'öiudöllir »letous vur gvQ pnsgttxs rosos tlu xiaisir l" Und sie begann eines jener reizenden Chan-fous zu trällern, welches die horazische Weisheit des otu'ps äiom in der modern französtfchen (Wiener Preßpolizei.) Ueber die Thätigkeit dieser Polizei im Jahre 1879 be--rtchlet die Direktion: Der admittistrativen Ab^ lheilunfl des Preh-Äureaus wurde» J2.0L7 Pflicht'Exemplare periodischer Druckschristen vorgelegt, Uber Herauötiabe 147 und über Nsr-änberung periodischer Druckschriften 825 Anzeigen erstattet. Die Anzahl der bis Ende des vorigen Jahres erschienenen periodischen Druckschristen belies sich aus 387. Erhebungen und amtliche Belichtungen aus Anlaß von Journal-Notizen wurden 225 vorgenommen. Von nichtperiodischen Druckschriften wurden 3697 Pflicht-Exemplare vorgelegt. In der gerichtlichen Abtheilung wurden Z5.45L periodisch erscheinende und 257l nicht-periodische Druckschristen, bezüglich welcher eine besondere Vormerkung geführt wird, gelesen. Die Zahl der in Vormerkung genommenen ge-richtllch verbotenen Druckschristen unt) solcher, welchen der Pzst-Debit entzogen wurde, belies sich auf 3l!0 periodische inländische und 50 ausländische Druckschristen, sowie 14 nichtperiodische inländische und 19 anslälivische. Von amtswegen durch Beschlagnahme wurden bean-standet: 1^ Druckschristen wegen Verbrechen, 59 wegen Vergehen gegen das Strafgesetz und 12 wegen Vergehen gegen das Preßgesejz, 45 wegen Uebertretung gegen das Preßgesetz. Ohne Beschlagnahme, blos als Uebertretung des Preßgesetzes wurden 153, in Folge Prioat^Klagen wegen Nachdrucks 7 und wegen El)renbeleidi-gungen 5 beanstaitdet. Am Schlüsse des Jahres 1879 bestanden im Wiener Polizei-Rayon 76 Buch^, Kunst, und Musikalien-Handlungen, 202 Buchhandlungen, 25 Leii^-Blbliotheken, 11 Musi-katien-Leihanstallen, 113 Händler mit Schul-und Gebetbüchern und Kalendern, 832 Zeitungs-verschleißer, 305 Pränumeranten-Äammler, 142 Buchdruckereien, 69 Buchdruckereien mit beschränkter Konzession, 134 lithographische Anstalten, 20 Kupferdruckereien, 28 xylographische Anstalten, 24 Schrlftgießereien und Stereo-typeure und 12 Spielkarten-Falirrkanten. (Weinba u. Lehranstalt rnKlosterneuburg.) Die t. k. önologische und pomotogische Lehranstalt in Ktosterneuburg tiei Wien versendet ihren sechsten Jahresbericht. Im Schuljahre 1879—80 waren an dieser Lehranstalt 26 Studirende inskribirt, unter welchen sich 4 Ausländer tie-fanden, die übrigen verthetlen sich auf alle weiubautreibenden Länder der österreichischungarischen Monarchie. Der Lehrkörper besteht aus 6 Professoren und 2 Demonttratoren. An DemonstrationS-Objekten hat die Lehranstalt einen Versuchs-Weingarten, in welchem über 100 Sorten im Größeren gezogen werden — einen Versuchskeller, in welchem die Produkte derselben eingelagert stnd — einen pomologischen Garten, eine Baumschule, einen landwirthschast-lich botanischen Garten, eine große Sammlung Weise feierte. Wahrlich eine horazische Lydia erschien sie, geschaffen, ihm Nosen in das Leben zu flechten. Der Augenblrck war ftir den jungen Mann gefährlich, und ohne seine heiße, wahN' sinnige Lrebe zu Minerva Leonis wäre der schöne, träumerische Mars der Normandie vor dleser Venus verloren gewesen. Er fühlte, daß er, um nicht belerdigend oder lächerlich zu erscheinen, ernen herzllcheren Ton anstimmen mußte, und mit (Aewalt überwand er eine Thräire, vre ihm bernr Andenken an Leonie unwillkürlich in das Auge getreten. Aller es war tiereitü zu spät. Aglal!, welche ihr Chanson rasch abgelirochen, wandle sich plötzlich mit einer Mieire des Mitleids zu ihrem Gaste, dessen unbewegliches und düster blickendes Antlitz ihr zugleich Staunen und Mißtrauen einflößte. „Wahrlich, Mylord, es muß ein trauriges Loos jein, ein Engländer zu sein. Sie sind unglücklich, Mylord. — Entschuldigelt Sie meine heitere Laune." „Nicht doch, Mademoiselle, verzeihen Sie vielmehr meinen Mangel an Selbstlieherrschung. Gewisse Erinnerungei', gewisse Äilder theurer Personen -- wer vermag darüber zu gebieten. Doch um wahr zu sern und Ihr Vertrauen —-Ihre Freundschaft nicht zu mi^tirarichen, die ich allein nur einer fremden Fürsprache — nicht von Geräthsn für Wein- und Obstbau und Kellerwirthschast. Im abgelaufenen Schuljahre wurden auch zwei vierzehntägige Fachkurse fsir Praktiker über Kellerwirthschast im Winter. Wein- und Obstbau im Sommer abgehalten, zil welchen sich 17 Theilnehmer aus Ober- und Nieder-Oesterreich, Böhmen, Mähren uiidUngarn einfanden. Die Bekämpfung der Neblaus durch Eingießen von Schwefel-Kohlenstoff in den Boden zeigt in diesein Jahre erfreuliche Resultate. Die Vegetation der Weingärten ist eine üppigere, wie bisher und läßt sich auch eine Abnahine der Nebläuse konstatiren. Besonders erfreulich ist es aber, daß die Bevölkerung, welche dieser Maßregel bisher mit Mißtrauen begegnete und theilweise Widerstand entgegensetzte, die Stiln-mung größtentheils geändert hat und den Bekamp sungsarbeiten Vertrauen entgegenbringt. «ilülrüttrger Mrichte. (Gewerkschaftskauf.) Die außerordentliche Versammlung der Kohlengewerkschaft Trisail hat beschlossen, die Gewerkjchasten Hrastnigg und Sagor anzukaufen. Zehntanfend Prioritätsobligationen zu 500 Frk. werden ausgegeben und 17.000 Trifailer Aktien verkauft, um die beiden Werke zir bezahlen und das erforderliche Betriebskapital zu beschaffen. (Brandstifter.) Der Taglöhner Florian Tomasitsch von Unter-Zcheriafzen, welcher in der Nähe eines strohgedeckten Winzerhauses einen Haufen Laubpauschen angezündet, ist nach dem Wahrspruche der Geschwornen zu schwerem Kerker auf die Dauer von drei Jahren oer-urtheilt worden. (Ertrunkener Artillerist.) Am 3. August Vormittag wurde bei einer Drauwehre in Tresternitz der Leichnam eines jungen Mannes an das Ufer gezogen. Dieser war mit einer Unterhose aus seinem Stoffe bekleidet und fand man die Buchstaben M. G. gemärkt. Em weiteres Kennzeichen war ein goldener Fingerring an der rechten Hand. Den Nachforschungen zu Folge war dieser Todte jener Ar-tillerist, welcher kürzlich in der Nähe von Mahrenberg beim Baden ertrunken. Die Beerdigung faird mit Bewilligung der politischen Behörde' ain Mittwoch Nachmittag aus dem Garnser Friedhose statt. (Hagel.) Leutschach, Kranach, Fötschach, Pößnitz und Glanz sind durch ein Hagelwetter schwer geschädigt worden. (Nache.) In Gamlitz wurde der Keller des Bürgermeisters Lehmann erbrochen und sämmtlicher Wein mit Schnaps vermengt und verdorben. Persönliche Gegner — nicht Gauner — sollen dies verübt haben. (Brandlegung.) Zil Gaberje sind in Folge einer Brandlegung zwei volle Getreide- mir selber verdanke, will ich Ihnen gestehen, daß ich nichts wünsche, als einige Tage hier zuzubringen — ein kleines Zimmer, wo ich unbemerkt schreiben darf, ein Schreibzeug, ein Licht und mein eigener Schlüssel -- das ist Alles. Bei Tage werde ich selten oder nur stundenlang anwesend sein — Nuhe und Sicherheit ist das höchste Ziel meiner Hoffnungen; im Uebrigcn werde ich Sie nicht weiter belästigen, auch erweisen Sie mir eine Gnade, wenn Äie nicht weiter versuchen wollen, den Schleier meines Geheimnisses zu lüften." „Ah, das ist ja höchst interessant, Mylord! Haben Sie kerne Sorge, ich fühle keinen Berus, in Ihren Schmerz einzudringen. Wir sind ja Alle elend und Jeder hat sein Leid zu tragen", ^ erwiderte Agla^; höflich, aber mit einem Ton und Blick, als habe sie den Flüchtling eines Irrenhauses oder irgend einen spleensüchtigen reichen Lord vor sich, der sich die wunderliche Grille in den Kopf gesetzt — es sei sür einen Einstedler weit pikanter — nicht in einem Kloster, sonderir in einem Hain der Cythere seiner schwarzblütigen Träumerei nachzuhängen. Kopfschüttelnd und mit verbindlichem Lächeln erhob sich die Grazie, uin dieser peinlichen Szene, die sie langweilte und ärgerte, ein Ende zu machen. harpsen des Gruiidbesitzers I. Westermaier ein--geäschert worden. (Nechenschastsbericht.) In Cilli findet morgen eine WälMversamnilulig statt nnd wird Dr. Foregger irber seine Thäligküt im Abgeordnetelihause berichten. (Cilli — Unter-Drauburg.) Die technischen Vorarbeiten fiir die Eiserrbahn Cilli — Unter-Drauburg werden jetzt degiunen und sind mit denselben drei Ingenieure der Südbahn betraut werden. BekanntÜch hat da^ Ministeriunt dem Neichsraths-Abgeordneten Dr. Foregger die Bewilligung zur Einleitung oieftr Arbeiten ertheilt. (Technische Vorarbeite n.) Der Firma Zappsrt und Thomas in Wien ist die Bnvilli-gung ertheilt worden, die technischen Vorarbeiten sür eine Lokal-Eisenbahn Eibiswülo-Leitilritz, oder Eibiswnld-Ehrenhausen vorzunehmen. Diese Bewilligung dauert sechs Monate. Letzte 'P-vst. TschechischerseitS wird voln Ministerium ein „rascheres Tempo" in der nationalen Frage verlangt. Zwischen Tust und Podgoritza werden zwölfe tausend Montenegriner konzentrirt. Rumänien hat zwanzig Millionen scharse Patronen bestellt für hunderttausend Mann, di? es vorerst im Kriegsfalle ausbieten will. Der König von Griechenland hat ein Dekret unterzeichnet, welches die Mobilmachung des Heeres verfügt. Dom Rüchertisch. Vor kurzem wurde das Erscheinen des ersten Heftes von Martin s „Jllustrirte Naturgeschichte der Thiers" (Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig und Wien) angezeigt; jetzt liegen uns bereits sünf Hefte vor. Sie entsprechen durchweg den gehegten günstigen Erwartungen. In der Darstellung ist auf geschickte und Kesselnde Weise das wiffen-fchaftliche Element mit dem volksthümlichen verbunden; vielfach werden auch die Ersahrungen und Beobachtungen, die unsere zoologischen Gärten darbieten, benutzt, urn über die Natur, den Organislnus und die Lebensäußerungen der fremdländischen Thiere interessante, zum Theil ganz neue Ausschlüsie zu geben. Unter den zahlreichen Bildern zeichnen sich durch charakteristische Porträtirung besonders aus die ganzseitigen Holzschnitte: Ein indisches Tigerpaar, Eine Bärenmutter, Der Mantelpavian, Eine Javaner Affensamilre. Wiederholt sei das vortreffliche Werk dec allgemeinsten Theilnahme empsohlen; bei dem ülieraiiS billigen Preise von nur 13 kr. für das Hest ist die Erwerbung jedermann möglich gemacht. „Darf ich bitten, Mylord", nahm sie in fast spöttischem Tone das Wort — „ich glaube jetzt erst Ihren Empfehlungsbrief recht zu verstehen. Es ist Alles zu Ihren Diensten. Wollen Sie die Güte haben, einzutreten. Hier finden Sie ein Kabinet — mein LieblingSzimmerchen, ich denke, es wird nach Jlirein Geschmack sein — Sie werden ganz ungestört bleiben — gliick-liche Ruhe, Mylord!" setzte sie mit der Mieite einer Vestälin hinzu und ivollte durch die gegenüberliegende Thür sich zurückziehen. Doch mit der echlen Kunst einer Schauspielerin hielt sie auf der Schivelle noch einmal an und wendete sich — halbbeleuchtet von dein Schimmer der Kcrze, deren Licht sie mit rosige,n Hauche be-schattete, so daß ihr römisches Profil sich dnnkel abhob, während der volle Lichtschein aus dem schöngeformten Halse und den blendenden Schultern ruhte. „Mylord-, sagte sie dann langsain, „ich bin Ihnen mit der Loyalität begegnet, die Sie nach so vortrefflichen Einpfehlungen erwarten dürfen, allein die erste und unerläßlichste Bedingung der Freundschast ist volle Offenheit/^ lSortsetzung folgt.) AM- Mt«I »orj 8sni8t«x ilen 7. ^iixiisl 1889 « vom Lttviekorekestei' äei uvtvr persäolieder I^eitunA ikrss tLapsIImeistsrg llsrra ^ 374 Programm nou.'WU ^ufavZ I!^Qtrse 20 Icr. L»Ae^67ie mae/it ?rs.QL Vols. 8SM Söll 8. Ml W IMil Niill! dm. Lrossos liigtonsvlios 8 tägliel^ Avöü'llLt von 6 Ill^r I^ao^mitiagZ Iiis 10 Ilkr ^denäg dei drillanter LeleueÄuvß. v t r 6 e: I. k^lariL so , II. I^lat-: lO 872) It. vra.ooo, virMor. Kincadung zu dem am s. August l. I. im Gasthause de« ^osts LöWig. Frail) ZoWraßt 13, Magdalenavorstadt Marburg beginnenden A^Aest-H^gelschieb^tt welches mit folgende» Besten ausgestattet ist u. z. I. Best: Eine Naturfeltenheit ein schö« geteichaeter Ziegeubick mit W^vier Hörner.'WU II. Best: Fünf Stuck Dopp'lthaler, III. Best: Fünf Stück Stibergulde« nebst einem Jux-Beste. Einem zahlreichen Besuch entgegensehend, zeichnet Hochachtungsvoll (871 1o8vf l.vsolinig. ÄN edle Zilenschensreunde! Ich bin ein GreiS von einundachtzig Jahren, beinahe gänzlich erblindet, körperlich gebeugt und gebrochen und sehr arm. Erst einmal habe ich mich bittend an die Oeffentlichkeit gewendet; aber meine Noch ist so groß geworden, daß ich diesen Schritt noch einmal untermhmen muß. Nachdem ich siebzehn Jahre beim Militär gedient, kam ich 1833 nach Marburg, war zuerst Sollizitator beim Dr. Hartnagel und dann als Privatlehrer (siir Mathematik, Schönschreiben, Zeichnen, Malen und Musik) u. A. auch in den Häusern Bancalari, Delago, Gamiljchegg, Murmaier, Tegetthoff beschäftigt. Viele Jahre war ich Pfarramts-Schreiber (Grazer-Vorstadt), Korrespondent und Buchhalter bei Herrn Jakob gelber (Kärntner-Vorstadt). In manchen Familien dürfte man wohl noch mein gedenken; diese und überhaupt alle edlen Menschen, die ein fühlendes Herz für Leidende haben, rufe ich an in meiner tiefsten Bedrängniß. Herr Eduard Janschitz ist so gefällig, milde Gaben für mich in Empfang zu nehmen. Gamö bei Marburg. Johann Haida. Aiiowvkskluilx. IZt» der Manufakturwaaren-Branche, tüchtiger De» taillist, wird sofort acceptirt. (869 Auskunft im Comptoir d. Bl. LeziuLllelimevä meine Voraii^eiFe briuLe je!i lu'ermit 7.ur AosÜ.I1igev KonntnisZ-lllldme, liass iek lZag ain A. «>. I?I. «»rttLInet nud erl^^ul^e uiir Inermit, üu reeltt ^alilrsielism ZütiAem vesuclls äes8sU)eii IMielist einzuladen, wit äer Versiodeiun^, dasL ielt ^Ues autdieteu ^veräe, um mir die vollLt^e /ut'iiellenlieit meiner geelirten (IÜ.8t.e 2u erv^erden. ?üi' eel^te ^tttur^veine, Zut adgelegenes Ooti^'selieL N iir7.enliier, sedmaelc-kattv, dilliZe Xüeds un<1 autinsrksame ZeäienuvZ vveräe ieli de3ten3 do30rgt sein. 87k) IloedaektullssvoU AU, Saytreiche AeugnUe der ersten medizinischen WA verschiedener AutoritSten. ^ ^«»«tvttunxen. Vurvl» SO ^».dro vrprodtos A«alhmii-M»»di>ilijser von ll. Zäoriü Ä Lo. UQÄ Llsrrn kuodsr; Cilli: Baumbach'S Ww., Apotheke und E. KriSper; Leibnitz: Rußheim, Apotheker: Mureck: Steinberg, Apotheker ; Lutten berg: Schwarz^potheker; Pettau: Girod, Apotheker, W.Fe ist ritz: v. GutkowSki Apotheker; W. Graz: Kalligaritsch, Apotheker; Tonobitz: Fleischer Apotheker: RadkerSburg: Andrien, Apotheker, sowie in sämiQtliolisii ^pvttiölcsu, I^krturnsrisn u. (^alautvris-vaai'öudalläluiixsoii Ltvlsrm^rlls. Ein kleines Gewölbe sammt Sparherdküche ist in der Kärntncrgaffe Nr. 18 sogleich billig zu vergeben. (675 Wst-Gtstuh. Zum Export geeignete große Birnen und große Aepsel, harte, seste, gepflückte Frucht. (873 Offerten an lZsi-l Vstterlvin in l.eip?ig. von äer li ' sinä in vvrsLdieäenou <^rös3en im Oomploir dieses Llattss 2U Italien. ZItil 2V ZIkark Anzahlung und movatlicben Theilzahlungrn ü 5 Mark gebe ich an solide Lente daS bekannte großartige Prachtwerk: Dierer'8 Eonver^aiionZ-^exi^m Ml8 ASnde, elegant gesunden, ^reis 12k Mark« ganz neu camptet ans einmal aö. Dieses nach den llrtheilen der Presse und hervorragender Männer der Wissenschaft beste Wert seiner Art ist soeben vollständig geworden, und bin ich so fest von der außerordentlichen Zufriedenheit' der Empfänger überzeugt, daß ich mich hier verpflichte, daS Werk innerhalb 8 Tagen nach Empfang gegen Erstattung der Frachtauslagen zurückznnehmen, falls Jemand glaubt, Ausstellungen machen zu können. Die Zusendung der IS Bände erfolgt direkt perFrachtgut. Noch nie dürste ein solches Werthobjekt unter so gün-stigen Bedingungen abgegeben worden sein. AbonnrmrntS werden in der Expedition dieses Blattes entgegengenommen. Krnst ZSolm, Nuchyandkung 787 Dttsfelvorf. Wo ist Pferdesteisch von btsttr Wnalitiit M habt«? In der Blumengasse Hans Nr.E. Kilo SS kr. ohne Bein und Zuwage. Ferner ist daselbst durch praktische und gute Zubereitung viel verbessertes geselchteS Fleisch, Kilo kr. ohne Bein, zu haben. Um zahlreiche Abnahme bittet achtungsvoll 803) Pferdeflelschhauer. MZliw«» t4I»eell ^^l^K^vertreibt die weltbekannte Ar. AiFi'sche Original-Zkowpadonr jede Unreinigkeit ans demGe-g^-^sichte, als: Sommersprossen, Leberflecke, Wimmerln, ^^Miteffer. Blatternarben, Pockenflecke, rothe Stasen. -T^^Auch verleiht die Pasta dem Teint ein feines weiches »^^sammtartigeS Aussehen. Der Verkauf geschieht unter K^^Garantie und wird daS Geld ohne Anstand retour-Ai^^gegeben, wenn die Pasta nicht wirkt. 1 Pokal sammt »-z^GebrauchS-Anweisung fl. 1.50 bei Witketmine Witwe des Ar. Adalvert Ni^, Wien, Stadt, Adlergasse 12, 1. Stock. (247 Eisenlliöbel-Fabrik von Kkiellsrl! Si l^omp. in IN., Marxergafse Nr. H7, neben dem Sophienbad. Da wir die CommifsionS-Lager in den Provinzen sämmtlich eingezogen, weil eS häufig vorgekommen, daß unter dem Namen unserer Firma fremdes und geringeres Fabrikat verkauft wurde, so ersuchen wir unsere geehrten Kunden, fich von jetzt ab directe an uusere Fabrik in Wien wenden zu wollen. (764 Solidest gearbeitete Möbel für Salon, Zimmer und Gärten find stets auf Lager und verkaufen von nun an, da die Spesen sür die früher gehaltenen CommissionS-Lager entfallen, »u U»°/, Nachlaß vom PretStarif, welchen ^f Verlangen gratis und franco einsenden. Eine Wohnung im 2. Stocke deS HauseS Nr. 2, Herrengasse, bestehend aus 5 Zimmern, Küche, Speise, Keller und Holzlage, ist vom I. Oktober an zu ver-micthen. (760 Ebenso ein Keller auf S« Startin. Anzufragen bei Herrn H. Reichenberg. Verautwortttche Redattiv», Druck nvd «erlag von Eduard Savschitz in Marburg. WM---