<>* jilmni pl*(tan» t gorovtcl.i Deutsche Zeitung = Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — — ■chrtftbttnng und Verwaltung: Preiernsoa nltca 5, Telephon Nr. 21 <«»ter»rb«m) t vezug»pr,is« fiir da» Inland: vierteljährig 40 £in, haldjährig 80 Hin, ganz. ■Ktfinbignngcn werden tn der Verwaltung ja billigsten »edühren entgegengenommen ? jährig 160 Dtn. Aür da, ««»land entsprechend« Erhöhung. Einzelnummer Din 1.S0 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh »nd Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag ^ Telje, Sonntag, den 2V. April ISSV | 55. Jahrgang Nummer 32 Fröhliche Ostern! Man wünscht zu jedem Fest den Mitmenschen Fröhlichteil, denn ein Fest ohne Fröhlichkeit ist kein Fest, auch wenn alle Kerzen des Prunkes leuchten. Aber nicht jedes Fest kann gleich fröhlich sein, weil jedes seine eigene Farbe hat. Und fröhlich ist eine leichte, sanfte, frühlingsgrüne Farbe. So mühte doch das Weihnachtsfejt ein fröhliches Fest sein, denn es versinnbildlicht die Geburt des Erlösers, zeigt ein liebliches Kindchen in der Krippe, schimmernde Tannenbäume, und doch: fröhlich kann man die Weihnachtstage nicht nennen. Es ist ja Winter draußen vor den fest verschlossenen Fenstern! Ostern sollte dem kirchlichen Inhalt nach ein düsteres, ein trauriges, ein tief besinnliches Fest sein, denn wir erleben es, das; die Glocken verstummen, wir erleben den Karfreitag, die Kreuzigung, die Erde bebt vor Trauer, wir sehen in geheimnisdunklen Kirchenschatten das heilige Grab. Allerdings, unter Fanfaren der Verzückung und des Glanzes rollt der Stein dann vom Grab weg, Christus ersteht vom Tode zum Leben auf, das ewig wunder-bare Symbol alles Seins: leben um zu sterben; sterben, um wieder zu leben. Aber auch das kann es nicht sein, was uns das Osterfest zum fröhlichen Fest macht. Was ist es? Ein Blick hinaus in die zart-grüne Welt, auf das verschämte Erwachen der Blüten aus den Knospen, ein Gang durch unser Land, das wie nirgends anderswo nichts ist als e i n zartfröhliches Lächeln, zeigt uns Kindern dieser selben Erde, rvarum die Ostern fröhlich sind. Sie sind ftöhlich, weil nach Winterslasten der Frühling kommen will, fröhlich, weil wir aus unseren Stuben und Herzen den dumpfen Hauch des Winters verjagen. Fröhliche Ostern, mit all dem Gefühl des blühendbunten Frühlings, der Erneuerung, der Auf-erstehung, mit den Erinnerungen an die fröhlichen Osterfeiertage der Kinderzeit, wünschen wir unseren Lesern und Freunden auf das herzlichste! Wieder einmal unsere Straßen Bon einem Automodilisten Zeiten, wie sie früher waren, kann man na-türlich zum Pergleich nicht heranziehen, denn erstens waren die Straßen damals nicht in diesem großen Maß der Abnützung ausgesetzt und zweitens jjibt es heute bekanntlich die schweren Wirtschaftskrisen, mit denen jeder Nachfolgestaat zu kämpfen hat. Trotzdem drängt sich wohl jeden, hiesigen Auto-mobilisten oder Motorfahrer ein Vergleich bezüglich der Straßen und der Fahrordnung auf: der Ver gleich zwischen den Straßen in unserem Nachbar-lande Oesterreich und unseren Straßen. In Oester reich ist man mst den Straßen heute im allgemeinen bereits so weit, daß ein Fahren auf ihnen jedem Automobilisten ein Vergnügen im wahrsten Sinne des Wortes bereitet. Das gleiche kann man aber | von unseren Straßen gewiß nicht sagen. Wenn man z. B. von Körnten die Draustraße entlang herunter nach Slowenien kommt, so ist die noch vor wenigen Jahren herrliche Straße nur noch bis Brezno sozusagen gut. Von dort weiter bis Maribor ist sie voll Löcher, auf manchen Stücken geradezu unerträglich. Dabei war die Straße im vorigen Jahr noch bis Selnica schön, eine der wenigen Paradestraßen in Slowenien. Es ist für die Straße eben nichts geschehen, ihre Beanspruchung wurde aber nicht ge-ringer, sondern eher größer. Dieses Beispiel fort-schreitenden Ruines unserer Straßen dürste auf alle bisher noch passablen Straßen anzuwenden sein-, von den schon seit Jahren in einem himmelschreien-den Zustand befindlichen, etwa der Straße von Vojnik nach Celje, will ich gar nicht reden. Also Oesterreich hat heute gute Straßen, zum Teil sogar schon richtige Autostraßen, asphaltierte, trotzdem sie nach dem Kriege ebenso schlimm aus-sahen wie heute unsere Straßen. Wir hingegen sind diesbezüglich wohl sehr zurückgeblieben, und dies ist aus mehr als einen, Grund schwer zu bedauern. Ich glaube nicht, daß wir es noch lange werden so weitergehen lassen können. Denn wir halten doch auch etwas auf Fremdenverkehr und unsere einzig schönen Landschaften verdienen es wohl nicht, datz die im Automobil zu uns kommenden Fremden er-klären: Einmal und nicht wieder! Wenn es Oester -reich schaffen kann, ein kleinerer und materiell g?wik nicht besser gestellter Staat, dann muß es doch auch uns bald gelingen. Auch unsere Steuern sind ja nicht zu klein bemessen. Einige Male haben sich schon Initiativen ge- a' t, es ist aber bei den bloßen Worten geblieben, ährlich pflegt auch auf der Hauptversammlung des Automobilklubs in Ljubljana dieses naheliegende Kapitel angeschnitten zu werden, in viel schärferer Weise als ich es hier tue, aber der Effekt bisher: leider Null. Für die heurige Fahrsaijon sind wir mit unseren «traßen wieder verpflegt, d. h. sie werden schlechter sein als je zuvor. Wenn man z. B. aus der Strecke Eelje-Lpibljana fährt (bis nach Vransko ist die Straße berüchtigt!), merkt man von einer Reparatur wenig oder gar nichts. Streckenweise ist nun gerade diese Straße nicht ein-mal sehr schlecht zu nennen, d. h. verglichen mit un-seren anderen Straßen. Aber das System der Be-Hebung der Uebel erscheint mir nicht zweckmäßig. An dieser Straße sieht man Schotterhausen genug, jedoch wenig Straßenmeifter. Auch das Ausflicken der Straßen mit Lehm u. dgl. ist bloß fürs Auge, diese Materialien machen die Sache bloß noch schlechter. Wenn man dann von kroatischen Automo-bilisten hören muß. daß ihnen die Straßen in Slo-wenien noch von imponierender Güte zu sein scheinen, ist man in der Negel sprachlos. Nun aber die Verkehrsordnung! Es besteht ein Gesetz, welches das Rechtsfahren vorschreibt. Um die Einhaltung der Vorschrift aus offener Straße bekümmert sich aber, ausgenommen Auto- und Mo« torfahrer, kein Mensch. Von den vielen Fuhrwerken, denen man begegnet, sährt selten eines — und das scheinbar nur zufällig — auf der richtigen Straßen-feite. Geschieht nun ein Unglück, ist selbstverständlich der Autofahrer schuld, weil es dann immer heißt, er sei zu schnell gefahren. Ich möchte bloß wissen, ob denn dies notwendig ist und ob diesem Uebel nicht doch abgeholfen werden könnte! Diese Pottion Indolenz wäre zu heilen, wenn man Inland Das Gesetz über die „Privilegierte Aktiengesellschaft für den Export von Agrarprodutten" S. M der König hat auf Vorschlag des Hmr-delsminifters das Gesetz über einen außerordentlichen Kredit zum Zweck der Organisation des Eiports von Ackerbauprodulten unter-schrieben. 1. Für die Organisation des Exports von Agrarprodukte» stellt der Finanzminister im Laus des Jahres 1930/31 dem Handeln und In-dustrieministcrium einen außerordenllichen Kredit im Betrage von 50 Millionen Dinar auf Rechnung der Uebnschüsse aus allen staatlichen Einnahmen und Ausgaben während des Budgetjahres zur Verfügung. $ 2. Aus dem bewilligten Kredit wird der Handelsminister die „Privilegierte Ak-tiengesellschast für den Erport von Agrarprodukten des Königreiches Ju-goslawien" errichten. Die Einzelbestimmunc^en über die Aufgabe dieser Organisation und die -tä= tigkeit der Gesellschaft werden mit dem Gesellschasts-statut vorgeschrieben werden, tz 3. Die Gesellschaft ist von allen Taren, Steuern. Umlagen des Staates und der Selbstverwaltungen sowie von allen son-stigen Lasten jeder Art befreit. K 4. Der Verwal-tungsausschuß der Gesellschaft wird aus Mitgliedern zusammengesetzt, die die Versammlung der Aktionäre nach den Bestimmungen der Gesellschaftsstatuten wählt, und aus Vettretern der Ministerien für Fi-nanzen, Handel, Ackerbau und Verkehr. £ 5. Die Aufsicht über die Gesellschaft übt der Handelsmi-nister durch einen besonderen ständigen Kommissär aus. 8 6. Der Kommissär des Handelsministeriums niuß die gesamte Arbeit der Gesellschaft überwachen. Zu diesen, Zweck hat er den Sitzungen des Ver-waltungsrates wie auch den Versammlungen der Aktionäre beipiwohnen. Wenn der Kommissär fest-stellt, daß irgendein Beschluß des Verwaltungsrates oder der Aktionärversammlung in Widerspruch steht mit den Gesetzen oder den Gesellschaftsstatuten oder den wittschastlichen Interessen, hat er das Recht, die Durchführung einzustellen, er muß aber hievon sofort das Handelsministerium verständigen, das innerhalb von 8 Tagen seine Entscheidung fällt. § 7. Der Rest des mit diesem Gesetz genehmigten Kredits^ der nicht zur Einzahlung der Aktien verwendet wird,, wird dem Handelsminister für die Vetteilung von Unterstützungen an die Gesellschaft zwecks Erreichung ihrer Ziele zur Verfügung gestellt. Der Verbrauch dieser Summen unterliegt nicht der nach dem Gesetz über die staatliche Rechnungsführung vorgeschriebenen Kontrolle, sondern diese Ausgaben werden auf Grund eines Beschlusses des Handelsministers im Einver-nehmen mit dem Finanzminister und mit Genehmi-gung des Ministerpräsidenten ausgezahlt. £ 8. Dieses Gejey tritt in Geltung, sobald es der König unter-schreibt, und erhält verbindliche Kraft mit dem Tage der Veröffentlichung in den „Sluzbene Novine". „Oesterreich provoziert" In der Kärntner Zehnjahrfeier der Volksab» jtimmung erblickt der Ljubljanaer „Slovenec" eine Provokation und schreibt demzufolge am 15. April an leitender Stelle unter der Überschrift ..Oesterreich provoziert" u. a. folgendes Hochinteressante: Das Programm der offiziellen Feierlichkeiten ist so, daß es geradezu die Würde unseres Staates und Volkes beleidigt, es ist ferner so gestaltet, daß es den Stolz der slowenischen nativna-len Minderheit in Oesterreich provo-zieren muß. Deshalb erachten wir es als unsere Pflicht, gegen eine solche Feier entschiedenen Protest Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 3? zu erheben und noch entschiedener und auch noch rechtzeitig unsere Regierung und alle maßgebenden Faktoren auf diese Provozierung unsere» Staates und unseres Volles von Seite offizieller österreichischer Faktoren aufmerksam zu machen. Aus den, Pro gramm der Feierlichkeiten, von dem jeder Punkt für die Propaganda im Ausland bestimmt in, führen wir bloß an: Es wird ein Buch über die Kämpfe in Körnten herausgegeben; die Staats- und Landes-beamten haben am Tag der Feier frei; es werden eine Gedenkmünze von 2 Schilling, besondere Ple-biszilmarken und eine Korrespondenzkarte mit bejon-derem Poststempel herausgegeben; es versteht sich, daß auch das Radio und die deutsche Presse allüberall ausgenützt werden sollen und daß am activsten der Heimatsbund und die Heimwehr mitwirken. Aus dem ZoNfelde wird ein Denkmal der „Kärntner Freiheit" errichtet werden. Alles ist so organisiert, daß auf eine für unseren Staat beleidigende Weise die Erinnerung an die Kämpfe in Kärnten aufge-frischt wird. All dies ereignet sich in einer Zeit all-gemeinen Strebens nach Pazifizielung Europas. Oesterreich provoziert vor allem uns, die wir vom Umsturz weiter gerade ihm gegenüber Beweise höchster Großmütigkeit bei der Lösung aller Probleme zum Zweck friedlichen Zusammenlebens gegeben haben. Oesterreich provoziert unseren Staat unmittelbar da-rauf, als ihm die jugoslawischen Delegalen im Haag alle Reparationen nachgelassen haben und Oesterreich es gerade dem großmütigen Austreten unserer Dele-galen zu verdanken hat, daß ihm die ganze Kriegs-entichädigung gestrichen wurde. Oesterreich prägt einen Erinnerungszweischilling und wirft Millionen für das Provozieren seiner Nachbarn hinaus, in einer Zeit, wo der Präsident seiner Regierung in den europäischen Hauptstädten um die gnädige Ge-nehmigung der Völkerbundanleihe fleht und bittet. Auf eine so provokante Feier, die auf künstlichem Wege auch in das Ausland gebracht werden soll und deren Ziel — außer der offenkundigen Be-leidigung unseres Volkes — auch das ist, der Weltöffentlichkeit wiederum die Lüge über den deutschen Eharakter Südkärntens zu servieren und ander-seits die verbrecherische Verfolgung und Tyrannisierung der Slowenen in Kärnten, entgegen den klaren Bestimm mungen der Friedensverträge, zu ver-decken und zu rechtfertigen, muß Slowe-nien, wie dies unserem nationalen Stolz geziemt, und in dem Rahmen antworten, den das Programm der provozierenden Feierlichkeiten vorzeichnet. Wir müssen der Weltöffentlichkeit beweisen, daß sich solcher Mittel nur jene bedienen, die ihren ungerechten Be-sitz und ihr ungerechtes Vorgehen rechtfertigen wollen. Unsere Pflicht ist es. vor allem das doppelzüngige Spiel der Wiener Regierung in der Verbindung mit der Kärntner Landesregierung zu entlarven und zugleich der Weltöffentlichkeit die Berechtigung der Proteste gegen das Leiden der Kärntner Slowenen zu beweisen. Auf all das machen wir die interna-tionalen Organisationen, vor allem aber den Kon !>reß der nationalen Minderheiten, aufmerksam, dessen tändiges Sekretariat seinen Sitz in Wien hat und welches ununterbrochen die Weltöffentlichkeit aufregt, wenn nach seiner Meinung irgendeinem Deutschen ein Haar gekrümmt wird. Die Kärntner Regierung wärmt nach 10 Zähren den Kampf um Kärnten wieder auf, welchen wir im Interesse des allgemeinen Friedens und im Interesse bes ruhigen Zusammen-lebens mit dem benachbarten Oesterreich trotz der Berechtigung unserer Forderungen nicht beginnen wollten. Wenn aber diesen Kamps Kärnten wiedenini beginnt, das heißt, wenn es Oesterreich nicht um die guten bisherigen Beziehungen zu Jugoslawien zu tun ist, dann nehmen wir diesen Kampf an nnd es mögen alle wissen, daß wir ihn besser zu führen verstehen werden als jemals. Ausland Ausschreitungen in Indien In der Stadt Karahi schoß die Polizei in eine Volksmenge, die sich vor dem Gericht versammelt hatte und' dort lärmte. Trotzdem mehrere Personen verwundet wurden, drang die Menge in das Gericht ein und demolierte 20 Fenster: zwei Polizeiwacht-meister wurden verwundet. In Kalkutta brachen in der Nacht auf den 16. April blutig- Unruhen aus. Die aufgehetzten Volksmengen griffen das Regie-rungspräsidium an und ein Spital, lieber 10.000 Arbeiter der Iutefabriken sind in den Streik ge-treten. Bei den Ausschreitungen wurden 50 Per sonen verwundet, hievon 18 Polizisten und 11 Feuer-wehrleute. Aus Stadt und Land Wie gegenwärtig in unseren Mini-fterien gearbeitet wird, geht aus einem Briefe hervor, der uns zur Kenntnisnahme vorgelegt wurde und dessen InHall gewiß auch unsere Leser interes-sieren wird. Er lautet: Ein Reichsdeutsche», Berliner, hat mir in der Angelegenheit einer Verwandten einen Dienst erwiesen, indem er ins Ministerium ging, um eine mehrere Jahre alte Sache zu urgie-ren. Dieser Herr schreibt mir u. a. folgendes: Wie mir Herr Dr. D. des Innenministeriums sagte, werden bezahlte Interveniern heute nicht zugelassen. Es kommen aber doch Leute, die sich von Parteien gut zahlen lassen und dann sagen, sie hätten den Beamten Schmiergelder geben müssen, was heuteaber au sgeschlojsen ist und die Beamtenschaft ungerechterweise in Verruf bringt. Berechtigte Interventionen kann heute jeder Bauer durchführen, ohne auch nur einen Para zu bejah-len. Ich habe gesehen, daß Herr Dr. D. Recht hat, denn alle Parteien werden mit der größten Höflichkeit und Bereitwillig-keit bedient, trotzdem die Beamten an den meisten Stellen sehr stark beschäftigt sind. Ich habe mit meinem schwäbischen Serbisch mehr Interesse für die Sache erweckt, als wenn ein hiesiger Belgrader-Advokat gekommen wäre. Alles in allem kann ich versichern, daß mich Ihre Sache heute sehr stark in Anspruch genommen, aber noch viel mehr interessiert hat. Ich habe eine hohe Achtung vor der heutigen Verwaltung belonimen und das gibt einem ein gewisses beruhigendes Gefühl, wenn man mal auch in eigener Sache etwas braucht! Veränderungen im neuen Eisenbahn» fahrplan. Der heurige Sommerfahrplan, welcher am 15. Mai in Kraft tritt, führt einige Verände-rungen auch im Vereich der Staatsbahndirektion Ljubljana ein. Zm Schnellzugsverkehr wird auf der Strecke Iesenice-Ljubljana-Zagreb in der Hauptsaison zwischen 15. Juni und 15. September noch ein Schnellzugspaar eingeführt, welches der Verbindung Münazen-Split dienen wird. Dieser Schnellzug wird von Iesenice um 10 Uhr 20, von Ljubljana um 17.50 abfahren und um 2050 in Zagreb eintreffen. In der Gegenrichtung wird der Schnellzug aus Zagreb um 7 55 abfahren und in Ljubljana um 10.52, in Iesenice um 12.28 ankom-men. Auf der Strecke Pragersko-Kotoriba wird ein Tagesschnellzug als Tagesverbindung von Budapest mit den Nachmittagsschnellzügen aus Trieft bezw. Wien einaeführt. Für den heimischen Passagierver-kehr wichtig ist die abermalige Einführung des Nachtperjonenzuges Ljubljana-Ma-ribor. Der Zug wird in Ljubljana un, 055 ab-fahren und in Maribor um 6 55 eintreffen; in der Gegenrichtung wird der Perfonenzug von Mari-bor (21.50) bloß bis Zidani most (0.31) fahren, von wo er erst um 5°37 weiter nach Ljubljana fährt. Der Nachmittagspersonenzug, der aus Ljubljana um 12.20 gegen Maribor a bfähr^ wird aufgehoben, an seine Stelle wird der bisherige Lokalzug Ljubljana-Celje bis Maribor fahren, und zwar Abfahrt in Ljub-Ijana um 13.49, Ankunft in Maribor um 18 Uhr. Traurige Ostern haben Heuer die Bergleute in Trbovlje, Hrastnik, Rajhenburg und Kocevje. Denn es werden bloß zwei Schichten pro Woche gearbeitet, in Hrastnik, Rajhenburg und Kocevje ist die Arbeit überhaupt eingestellt worden. Die Ur-sache dieser Lage besteht darin, daß seit ungefähr 14 Tagen zwischen der Trifailer Kohlenwerksgesell-schaft und der Direktion der Staatsbahnen VerHand-Iungen über die Kohlenpreise stattfinden und vor-läufig noch keine Einigung zustandegekommen ist. Es ist gewiß zu bebauen,, daß die alleinigen Opfer dieser Preisstreitigkeiten immer wieder die Bergar-beiter sind, die deshalb gerade vor den jetzigen Feiertagen ohne jegliche Mittel dastehen! Die Lage der betroffenen 9000 Arbeiter (mit ihren Familien 35.000 Personen) geht aus einer Eingabe hervor, welche die Berarbeiler an die Regierung gerichtet haben. Es heißt dort u. a.: Im Monate Februar haben 9000 Bergarbeiter anstatt 24 schichten nur 19 Schichten gearbeitet: der Lohnausfall beträgt Din 1,800.000: im Monate März haben die Berg-arbeiter nur 18 Schichten gemacht und verloren dabei acht Schichten; der Lohnverlust beträgt Din 2,880.000; im Monate April wird überhaupt nur mehr 2 Taae in der Woche gearbeitet. Schon in der ersten Woche verloren die Bergarbeiter Din 1 Million 440.000. Die Förderung in der Zech« in Hrastnik wurde überhaupt stillgelegt. Zugleich mit der Einfühlung der Kurzarbeit hat die Trifailer A.-G. die Approvisionierung der verg arbeite? eingestellt und auch die Kreditgarantie für die bei den privaten Kaufleuten eintwfend« Berg-arbeiter gekündigt. Die Hungersnot ist üb« Zehn-tausend« Bergarbeiter und ihre Familienangehönsen hereingebrochen. Die Gastwirte kämpfen um billigeres Bier. Die Blätter berichten: Am 8. April hatten die Zagreber Gastwirte und jlaffeesieder eine Ver ' sammlung, auf welcher sie den Boykott aller heimi-schen Bierbrauereien verlautbarten und von den maßgebenden Stellen forderten, daß der Zoll auf Bier herabgesetzt werde. Sie stellten fest, daß alle jugoslawisch»», Bierbrauereien kartelliert und auf In-teress«ngebietc aufgeteilt seien. Die Zölle sind sehr hoch und betragen brutto per netto 1101.60 Din. Die Zagreb« Bierbrauereien berechnen das Hektoliter Bier mit 725! Din. Hievon entfallen 220 Din auf die städtische und staatliche Verzehrungssteuer sowie auf jene des Banats. Der Preis des Bieres beträgt demnach 508 Din. Puntigamer Bier, der Waggon nach Zagreb gestellt, kostet 376 Din. In diesen Preis ist die Rücksendung der Fässer bereits eingerechnet. Pilsner und Bud-weiser Bier kosten 288 Din, die Fracht 183 Din, so daß sie in Zagreb 47! Din kosten würden. Diese Biere würden sich also trotz der Fracht um 36 Din billiger stellen als das Zagreber Bier. Deshalb wurde auf der Ver-sammlung allen Bierbrauern ein Ultimatum bis 25. April 12 Uhr mittags gestellt, bis zu welchem Termin sie die Preise um 200 Din pro hl herabsetzen müssen. Im anderen Falle wer-den alle Gastwirte im Savebanat mit dem Bierausschank aufhören. Sie werden mit allen Mitteln die armen Weinbauern unterstützen und ihnen den Verkauf des Weine» ermöglichen. Diese Aktion der Zagreber Gastwirte hat im ganzen Staate großes Interesse, aber auch allgemeinen Beifall er-rveckt. Auch in Beograd und in den anderen grö-ßeren Zentren verhandeln jetzt die Gastwirteorgani-sationen darüber, sich der Organisation der Zagreber an-zuschließen. Zum Schutz der Bierbrauereien hat am 10. April die Zentrale der Industnekorporattonen ein Eomunique erlassen, in welchem es unter ande-rem heißt, daß die jugoslawischen Vierbrauereien überhaupt nicht kartelliert seien, son-dern daß zwischen ihnen ein scharfer Konkurrenzkampf herrsche. Ferner sagt das Comunigue, daß schon 6 Jahre die Preise des hei-mischen Biers nicht erhöht worden seien. Die letzte Erhöhung sei bloß eine Folge der erhöhten Steuern des Staates, des Banates und der Gemeinden, vor allem eine Folae der erhöhten Verzehrungssteuer ge-wesen. Von dieser Erhöhung haben die Bierbrau-ereien keinen Profit. Im Vergleich mit dem Ausland sei aber der Preis des heimi-scheu Bieres noch immer viel niedriger. Bezüglich der Forderung der Gastwirte, es möge der Schutzzoll aufgehoben und dadurch die Einfuhr besseren ausländischen Bieres ermöglicht werden, betont das Communique, daß alle anderen Staaten, in denen die Bierindustrie viel besser gedeiht als bei uns, die Bierbrauereien mit einem hohen Schutz-zoll schützen und deshalb wäre jede Herabsetzung des jetzt geltenden Zolles unzulässig. Die Kommunique hat in den Kreisen der Gastwirte lebhafte Kom-mentare hervorgerufen. Ist die deutsche Sprache an den slowe-nischen Mittelschulen notwendig? Unter die-sein Titel schrieb der Sekretär der Handels- und Gewerbekammer Herr Dr. Fran Windischer an den Hauptschriftleiter des Ljublanaer „Slovenec" u.a. nach-folgendes: In verschiedenen Artikeln, besonders aber auf den Hauptversammlungen des kaufmännischen Vereines '.Merkur" für «Slowenien in Ljubljana habe ich wiederholt betont, daß in unseren Schulen viel zu wenig Sorge für das Lernen von Spra-chen und besonders der deutschen Sprache getragen wird. Bei uns ist bei der Jugend viel zu wenig ernste Kenntnis der deutschen und italienischen Sprache zu finden. Bald wird es eine Kunst sein, eine Schreibkraft mit wenigstens bescheidenen Kennt nissen von Deutsch und Italienisch zu bekommen. In dieser Hinsicht sind wir uns viel zu wenig be-wußt, was für Unterlassungssünden die Unterrichts-Verwaltung an unserer Jugend begeht. Wir sind weder Phäaken noch leben wir auf einer Insel der Seligen, sondern uns ist es bestimmt, mit fleißiger Arbeit und durch unsere Fähigkeiten eine Eiistenz zu schaffen. Wie sehr bemüht sich der Nachwuchs in sprachlicher und fachlicher Hinsicht heutzutage in Wien! Ein kleines Volk kann sich nur Bettung verschaffen, kann nur durch Oualitätsarbeit infolge von Ouali-tätsbeiähigung gedeihen. Unser sind so wenige, daß Jhmrmn 32 Deutsche Zeitung Seite 3 kaum jemand von denen in der großen Fremde, die wir mit unserer Ware und unseren Produkten suchen, unsere Sprache lernen wird. Und dabei steckt in den Slowenen soviel Talent kür das Lernen sremder Sprachen! Die Kenntnis fremder Sprachen und besonders der deutschen, die in praktischer Be-ziehung sehr notwendig ist, geht rasch zurück. Unie-rem Rachwuchs wird Deutsch tatsächlich eine fremde Sprache! Mit dem Deutschen, das bei uns in jeder etwas größeren Unternehmung unausweichlich not-wendig ist, wird es oon Jahr zu Jahr schlechter, anderseits ist aber auch die Kenntnis des Französischen, das. so schön es ist, von unvergleichlich ge-ringerer Bedeutung für unsere Gegenden ist. keines falls genügend. Einige Jahre ist es her, seit wir uns auf Einladung des Herrn Inspektors Iosip Wester in der Unterrichtsabteilung versammelten und, ich weiß nicht aus weichein Grunde, über die Fraae verhandelten, wie es mit dem Unterricht der deutschen Sprache in unseren Gegenden steht. Ich erinnere mich gut, daß damals sowohl Schul-männer als die Leute der Praxis den Standpunkt vertraten, daß bei uns in Slowenien nach den tat-sächlichen Verhältnissen und nach den Notwendig leiten des praktischen Lebens das hinreichende Lei ren der deutschen Sprache zu empfehlen ist. Ich glaube, daß sich seit damals die Verhältnisse nicht gebessert haben, im Gegenteil, die Kenntnis der deutschen Sprache geht zurück. Wer einen Dienst, Verdienst und Anstellung sucht und besonders der-jenige, der zu einem besseren Dienst emporklimmen will, muh etwas haben, das er dem anbietet, der die Arbeit anderer braucht. So kommt es, daß die Leute besonders bei kleinen Völkern Sprachen lernen, entweder nach Sympathie oder national- und staats-politischer Orientierung oder aber nach praktischer Notwendigkeit und unter dem unbarmherzigen Druck der geographischen Lage. Hoch nach Norden und nach Westen gedrückt, ist es für uns Slowenen ohne Rücksicht auf 'Herzenssympathien und Gesinnung im praktischen Leben schwer, darüber hinwegzugehen, was die faktischen Gelegenheiten und Verhältnisse gebieten. Sowohl im persönlichen Verkehr, wie in der Korrespondenz ist in praktischer Beziehung, denke man dabei an den Handelsverkehr oder an den Fremdenverkehr, an die Warenmuster oder an die Proben, die Situation doch wohl so, daß das Ler-nen der deutschen Sprache zu empfehlen ist. Diese Frage hat auch eine große soziale Seite, weil es uns nämlich passieren kann, das} wir bald fremde Angestellte für die bestehenden praktischen Notwen digkeiten und Forderungen werden importieren müssen, wenn wir mit den eigenen verfügbaren Leuten den Bedarf nicht würden decken können. einem zweiten Artikel aus anderer Feder, weli den Artikel Dr. Windischers ergänzt bezw. mit Zi-taten über die Notwendigkeit der deutschen Sprache belegt, heißt es u. a.: Als gelegentlich der Wester-schen „Krise unserer Mittelschule" der „Iutro" eine Enquete eröffnete: „Deutsche oder französische Kul-turOrientierung?", wurde an erster Stelle eine Er-klärung Otto Zupancü' veröffentlicht, der bezüglich der deutschen Sprache sagt: „Die Unterbrechung der Verbindung mit der deutschen Kultur würde mir als übereilte Amputation eines nützlichen seelischen Organs erscheinen. Das Leben sagt und will es so, nicht ich." Annähernd im gleichen Sinne erklärten sich eine Woche später die Universitätsprofessoren Pitamic („es wäre freilich falsch, wenn wir die Deutschen nicht in gleichem Maß einschätzen wür-den wie die anderen großen Völker") und Kelemina („für die nördlichen Teile unseres Staates ist die deutsche Sprache, aus genügend bekannten Gründen, wichtig genug, daß wir sie lernen"). Der Direktor der Technischen Mittelschule 3. Reisner erklärte: ..Unsere Absolventen benötigen in der Praxis die Kenntnis der deutschen Sprache. Daher: an den allgemeinen unteren Schulen, von woher die Schü-ler auf unsere Anstalt kommen, soll erfolgreich prak-tisch die deutsche Sprache gelehrt werden." Der Di-rektor der Handelsakademie Dr. L. Boehm schreibt: „Ungefähr 62% unseres Exports im Wert von :t8(X»Millionen Din und 55% der Einfuhr wickelt sich in Ländern ab, wo Deutsch als Handelsverkehrs-spräche herrscht. Der Einführung einer anderen Sprache zuliebe werden die Handelsverhältnisse nicht anders werden. Primum obere!" Auch unserem Kaufmann ist demnach die Kenntnis der deutschen Sprache von allen fremden Sprachen am notwen-digsten. Geht auf jede beliebige Mittelschule bei uns und ihr werdet sehen: in der ersten Klasse gibt es zwei, drei Parallelklassen, jede mit 60 Schülern; in der achten Klasse ist aber eine Parallelklasse oder keine. Viele sind berufen, nicht alle aber auserwählt. Wohin find sie nun auseinandergelaufen im Lauf In Icher der acht Jahre? Einige erkannten schon im ersten und zweiten Schuljahr, daß sie nicht für die Mit-telschule sind. Andere wollten ohnedies bloß das Untergymnasium absolvieren: nach der Vierten gin-gen sie auf eine Handelsschule, auf die Technische Mittelschule, auf die Handelsakademie, auf die Leh-rerbildungsanstalt und ... wohin sie kamen, überall benötigten sie die deutsche Sprache. Wie gern würde der Absolvent eines Unterrealgymnasiums z. B. auf der Handelsschule seine ftanzösiichen Kenntnisse mit deutschen vertauschen! Daher ist es klar, daß der Schüler auf der unteren Mittelschule vor allem jene fremde Sprache lernt, die ihm im praktischen Leben recht kommen wird. Wenn wir daher aus dem humanistischen Gymnasium nur zwischen obligatem Deutsch und obligatem Französisch zu wählen haben, werden wir uns wohl für Deutsch obligat entscheiden müssen. So will es das Leben. — Wir haben die obigen Ausführungen gebracht, weil es uns interessant vorkommt, daß man sich hierzulande noch immer über Selbstverständlichkeiten des langen und breiten klar werden muß. Wir glau-ben, wenn irgend ein Fremder bloß ein einziges Mal durch Slowenien durchkommt, wird er nicht einen Augenblick im Zweifel sein, welche Sprache in den hiesigen Schulen zu lernen ist: Deutsch. Fran-ösich oder Italienisch. Französisch und Italienisch ört er nämlich so gut wie niemals, Deutsch hin-gegen auf Schritt und Tritt! Demjenigen, dem man die Notwendigkeit der deutschen Sprache erst noch eintrichtern muß, wäre einmal eine Fahrt im Schnell-zug oon Ljubljana nach Veograd zu empfehlen. Wie viele Rei'ende hört man deutsch sprechen! Oder ein Blick in d e Auslagen unserer Buchhandlungen: die Mehrzahl der Bücher deutsch! Ferner mögen die Fremdenverkehrsstatiftiken angesehen werden: wenn die deutschen Fremden nach Tausenden zahlen, so zählen die lieben Franzosen nach Einern und die Italiener nach Zehnem. So eindringlich spricht das Leben, begründet auf Geographie und Geschichte, überhaupt auf keinem Gebiet als auf diesem, so Stile! Namen ©indischer, Reisner. Boehm, Wester natürlich guten Slowenen angehören. Tschechische Propagandatätigkeit in Oesterreich. Am 5. und 6. l. M. fand in Graz die Eröffnung eines „Tschechoslowakischen Hauses" statt, zu welcher aus ganz Oesterreich, aber auch aus Prag, die Vertreter tschechischer Ver-eine und Kolonien zusammengekommen waren. So-gar Maribor war durch den Legaten Herrn Franjo Bures vertreten, welcher den Wunsch aussprach, die tschechischen Organisationen mögen auch mit den slowenischen Landsleuten in den steirischen Industriezentren in Verbindung treten. Es wäre eigentlich interessant festzustellen, ob, falls mit diesem Hause auch ein Restaurant verbunden ist, dort die tschechi-schen Speiseiarten ebenso verboten sind wie die deutschen in Prag. Wir glauben nicht. Die Strahe von Lesce nach Bled wird, wie die Blätter berichten, schon bis 1. Juli voll-kommen umgearbeitet sein. Die Banawerwaliung hat beschlossen, sie zur Gänze zu asphaltieren. Diese Arbeit wird die Ljubljanaer Firma „Slograd" und eine Schweizer Firma ausführen. Die Blätter be-tonen, daß es schon höchste Zeit war, an die Re-konstruktiv«, wenigstens dieser unserer Repräsentations-straße heranzutreten. Unwetter in ganz Europa. In vielen Ländern scheint es höchst ungemütliche Ostern ge-den zu wollen. In Frankreich herrschte dieser Tage große Kälte, in Spanien fiel Schnee, in Oesterreich und im Böhmerwald wütete am Mittwoch ein ge-waltiger Sturm, welcher Bäume ausriß, Dächer da-vontrug und große Ländereien verwüstete. Hernach schneite es stundenlang ununterbrochen, so daß der Schnee eine Höhe von über einem halben Meter erreichte. Die Temperatur fiel auf 10 Grad unter Null. Eine schreckliche Kinotatastrophe ereig-nete sich dieser Tage im ttino des Städtchens Li-cata auf Sizilien. Infolge Kurzschlusses verlöschte das Licht im Theater und in der Kabine des Appa-rates entstand ein Brand, der jedoch sofort gelöscht werden konnte. Trotzdem entstand eine ungeheure Panik. Die 500 Zuschauer drängten auf einmal zu den Ausgängen, so daß 17 Personen, meistens Kinder, getötet und 22 schwer verwundet wurden. Sei fahler, nrauaetdlicher Hautsärbuna. Mattigkeit der Augen. üblem B«fi«dcn. verminderter Arbeitskraft, trauriger GemütSstimmung. schiveren Träumen, Magen-schmerz«». Kopsdruck und Krailcheitzwahn ist ei ratsam, einig« Tage hindurch frnd »lichter» ein Glas natürliche« ^ Franz Joses" Bitienvasier zu trinken. In der ärztliche»« Praxis wird das 5ra»z-I»sek Wasser darum vorzugsweise auaewendet, weil eS die Ursachen vieler KraiikheilSerscheinungen rakch beseitigt. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 32 SindSie schon «ttglied des „Volk, (Lju, 'g :ijeu wir tigeFdlesbezüglicheIInserat.» M selbsthilf-ne»? Wem udsta samopomoi) Berei- Wenn nicht, verweisen wir Sie aus dassheu- 11 1 »^Kirchenmusik in der Marienkirche am Ostersonntag. Anläßlich des hohen Osterfestes bringt der Kirchenchor der Marienkirche am Oste r-sonn tag beim feierlichen Hochamte um S Uhr vormittag, unter freundlicher Mitwirkung oon Mitgliedern des Cillier Männergesangvereines unter Leitung des Chordirigenten Herrn Baumeister Louis Kalischnigg, Josef Grubers ..Große Iubiläumsmesie" mit vollem Orchester zur Aufführung. Weiters wird das „Tantum ergo» von Nudolf Pehm und als Offertoriumeinlage das „Kegina coeli» laetare*, gleichfalls von Josef Gruber, mit Orchester zum Vortrage gebracht. Die Aufführung der in Vorbereitung befindlichen herrlichen Messe in li-Dur des großen Liederfürsten Franz Schubert mußte infolge einiger unvorhergesehener technischer Hindernisse auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Grubers klangvoll schöne „Große Jubiläumsmesse", welche gleichfalls sehr große Anforderungen an Chor und Orchester stellt, wurde ein einzigesmal vor vier Jahren in Celje zur Aufführung gebracht, weshalb der Aufführung des bedeutend verstärkten Chores mit Interesse entgegengesehen wird. Evangelische Gemeinde. Am Ostersonn-tag wird der Gottesdienst um 10 Uhr in der Christuskirche stattfinden. Anstatt des kranken Pfarrers predigt Herr Vikar Neumann aus Zagreb. 80'läbriges Geschäftsjubiläum. Zu Be ginn des heurigen Jahres waren 80 Jahre ver gangen, feit im Hause Aleksandrova ulica Nr. 9 der Bürstenbinder Karl Georg Sager, der im Jahre 1847 aus Lübeck zu uns eingewandert " ---- eschäft ----- ute fid i haber Tag weiter, wo es sich zur Feier seines 80-jährigen Bestandes durch eine Nenovierung verjüngt und auch vergrößert hatte. Es ist etwas Ehrwürdiges um das Werk 80-jährigen, ununterbrochenen Handwerkerfleißes in der gleichen Familie und im gleichen Hause! Wir wissen, welchen Schicksalszu-fällen gerade solche Geschäfte ausgesetzt sind: wie oftmals sind die Zeiten schlecht, dann hat vielleicht der Sohn nicht die Lust zum ?verk des Vaters oder es ist kein Sohn da und der Name geht mit einer Tochter unter usw. Ueber dem Geschäfte Sager stand aber ein guter Stern, der Stern der Treue, deutscher Zähigkett und alten Handwerkerstolzes, den der Großvater aus der meemmrauschten Hansastadt a zu war. sein Bürstengeschäft eröffnet hatte. Aus win-zigen Anfängen baute sich das Geschäft, reell und solid oon seinen Inhabern geführt, bis zum heutigen Lübeck mit auf die Wanderschaft in unser sonniges Südland genommen hatte. Auf den Vater folgte der Sohn, der heutige Inhaber Herr Johann Saaer, der im 73. Jabre steht, und ihm nahm die Arbeit wieder der Soyn Herr Hans Sager ab, der im Verein mit seiner Schwester Louije das angesehene und bewährte Geschäft betreibt. Wir gratulieren der Firma I. Sager herzlich zu ihrem ehrenvollen »0-jährigen Bestand und wünschen, daß sie noch viele Jahrzehnte durch die Bewahrung der in 80 Jahren erprobten Traditionen blühen und gedeihen möge! Z6»jährigesFachjubilSum. Am 21. April sind es 25 Jahre, seit der hiesige Kaufmann Herr Mal Oswatitsch in dem Kohlenfach tätig ist. Bei dem kleinen Glanzkohlenbergbau Pecoonik bei Celje hat er seine hindernisreiche Laufbahn als Sohn mittelloser EUern begonnen, schon damals verheiratet. Dort konnte er sich den Elementarbegriff seines Faches aneignen. Doch die Lebensdauer der Gruben-gesellschaft war kurz bemessen und so suchte er ein anderes Unternehmen größeren Stils. Er kam zur Firma Jng. Lapp in Graz, zur Schaltthaler Kohlen-gewerkjchaft mit den Gruben in Velenje und Zabukooce. Durch ehrliche Freude im Berufe, durch seine jugendliche Tatkraft und charaktervolle Kauf-mannsarbeit ist es ihm gelungen, über den Kopf mancheines ätteren Kollegen hinweg der Berater seines von ihm so geschätzten Chefs zu werden. Als knapp vor dem Kriege die beiden Gruben nach dem Tode des Herrn Jng. Lapp in staatlichen Be-fitz übergingen, bewarb sich Herr Oswatitsch um den Generalverkauf dieser Marken, den er bis zum heutigen Tage in vorbildlicher Weise leitet Nach dem Umstürze behielt er den Generalvertrieb der kgl. jugoslawischen Gruben Velenje und Zabukovce, denn er ist auch heut« anerkannt einer der ersten Braunkohlenfachleute auf kaufmännischem Gebiete. Auch manch anderen Betrieb hat er in dieser Zeit freilich gesehen. So war er kaufmännischer Direktor 12545676902509&7654521 2 3 4 5 <5 7 8 § 2 3 4 5 6 7 ü 9 2 3 4 5 2 Die Zahlen sprechen für Schicht Ceres-Speisefett. Wasser erhält man beim Einkauf von 1 kg: FlMich C«r«t Buttar Brot Kein Wasser, sondern 100% Fett (reines Kokosnußfett) enthält nur Schicht Karloffaln SPEISEFETT 2 3 4 5 6 7 8 9 0 2 3 4 5 6 7 8 9 2 3 4 5 2 100%REINES KOKOSNUSSFETT der Johannistaler Kohlenwerksgesellschaft in Klagen-furt und recht oft kann man leitende Herren oon Bergbauen zu ihm kommen sehen, die ihn um seinen stets gern gewährten und objektiven Nat bitten. Die Zusammenarbeit mit dem größten Kohleninstitut in Slowenien hat ihn seinen« ersehnten Ziele nahe ge-bracht und seine großpigige Art wird ihn in den kommenden 25 Jabren sicher zum Jugendideal verhelfen, das er treu oeschirmt. Herzliche Glückwünsche! j. Juni-Feuerwehrtag. Wie alljährlich, so hält auch am heurigen l. Juni (Sonntag) unsere Feuerwehr ihren Feuerwehrtag ab. Wie wir hören, sind die großzügigsten Vorbereitungen im Gange, um den Feuerwehrtag mit außerordentlichen Ueberraschungen zu versehen. Bemerkenswert ist auch, daß es bei der Tombola nicht bloß glückliche Gewinner der Beste, die Heuer besonders reichhaltig sein werden, geben wird, sondern jeder Spieler wird mit einem reizenden Ge-schenk b eteiU werden. Todesfall. Am 13. April ist Herr Franz Wohlgemuth aus Gaberje, Meister in der Fabrik Westen, im Alter von 5« Jahren gestorben. Das zahlreich« Leichenbegängnis, auf dem auch die Feuerwehr von Gaberje. die Eisenbahnermusikkapelle und der Arbeitergesangverein ..Sooboda" mitwirkten, bewies die große Beliebtheit, deren sich der Ver-storbene erfreuen konnte. Unser herzliches Beileid! Der Autobus Celje-Mozlrje fährt ab Donnerstag, dem 17. l. M, mittags bis Recica ob Saoinji und zurück; er trifft in Recica um 12 Uhr 11 ein und fährt aus Recica um 12 Uhr 39 nach Celje ab. Sonst bleibt bis 15. Mai der Fahrplan unverändert. 1.VI.1S30 Feuerwehetag) t. VI. 1930 verbunden mit reichhaltiger Tombola. Auf der Autobusstrecke gegen <£t. Peter pod So. gor. und Podsreda verkehren am Ostersamstag 2 Autobusse, solange es not-wendig ist, damit die Reisenden in dieser Richtung, besonders in tot Jurij nach Kozje und in Gro-belno nach St. Peter, nicht zurückbleiben. Polizeinachrichten. Dem Fleischhauer Viktor Hohn« wurde aus dem Flur des (Hafthauses „Zum Engel" sein Fahrrad «Marke ..Esektra", Nr. 2655, Aufschrift aus beiden Kotschützern „Skerlec Milko, So. TomaZ'Ormoz") gestohlen. — Am Bahnhos wurde dieser Tage die polizeibekannte Hedwig Vodnik aus Horjul in Krain wegen Land-streicherei und verbotener Rückkehr verhaft^, — Im «vasthaus Janzek krawallisierten der 32 jährige Arbeiter Martin H. und sein Genosse Ivan nicht genug damit, daß sie die Zeche schuldig blieben, auch noch dergestalt, daß ihnen die Polizei Nacht-quartier im Arrest beschaffen mußte. — Wegen Hausierens ohne Bewilligung wurde der 28-jährige Matija K. aus Celje angezeigt. An einem der letzten Abende entstand in einem hiesigen Gasthaus-lokal ein Streit zwischen einigen Zivilisten und einem Feldwebel. Der Feldwebel machte vom blanken Säbel Gebrauch und richtete zwei Zivilisten so zu, daß sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußten. Ein gewisser Franz L. hat von einem Säbelhieb die linke Gesichtseite durchschnitten, so daß er im Spital geheit werden muß. — Der Gärtner Leopold Zohar verlor in der Nacht vom 13. auf 14. April in der Stadt in einem öffentlichen Lokal seine lederne Brieftasche, in der sich 1700 Din befanden. In Gaberje wurde der 33-jährige arbeitslose Arbeiter Miha Frece verhaftet, weil er stark betrunken in Prioathäusern bettelte. ,uZ'"u firammuphoiien di.'A" Anton Leönik, Celje, Glavni trg 4 Die Lizenzierung von Stieren findet in Celje am Viehplatz beim Städtischen Schlachthaus am Montag. dem 28. April, um 8 Uhr früh statt. Die Stierzüchter werden aufmerksam gemacht, daß sie alle über 1 Jahr alten Stiere herbeibringen müssen, also auch jene, die bereits im vorigen Jahre lizen-ziert wurden. -iwtlltge Feuerwehr X«Icpt)»n W. Den Komm ftrctrotUtgt Feuerwehr Celje. Teleptz«, Wochtndienft übtrnimmx an 19. April der IV. manbani: «»ttfr«» Schlosser. Nummer -tS Deutsche Zeltung Seit« 6 l Auch das Osterei macht die Mode mit. Bon Gerhard Slahl Die Ntenschen haben nun einmal ihre Sehn-sucht nach Abwechslung. Würden die guten, braven Hennen, allen Zuchtversuchen zum Trotz, nicht be- harrlich länglich-runde Eier legen--wir würden das Osterei alljährlich in anderer Form, mal lugelrund. mal viereckig, mal als Ikositeträder auf den Ostertischen finden. Aber, was die Form anbelangt.. da scheint wirklich nicht viel zu machen zu sein. Schön. Das hindert uns nicht, der Eierschale unsere modische Aufmerksamkeit zuzuwenden. Und sie ist denn auch zur Ofterzeit mannigfachen Aende-rungen unterworfen. Jede Zeit hat ihre Ostereier, wie sie ihre Häuser. Frisuren, langen und kurzen Röcke hat. Sage mir, wie deine Ostereier aussehen, und ich werde dir sagen, welcher Epoche Kind du bist... Die Sitte, den Eiern schöne, bunte Farben zu leihen, ist gar nicht so alt. Hier sind unsere Er-fahrungen noch gering. Das künstliche Ei aber, die mehr oder minder kostbare Hülle für mehr oder minder köstlichen Inhalt, sieht schon aus eine stattliche Ahnenreihe zurück. Wir müssen be-denken, daß das Hühnerei den seinen Leuten oon annodazumal nicht vornehm genug war, und daß sie sich frühzeitig nach einem passenden Ersatz umsahen. Da haben sie sich denn auch entsprechend ange strengt. Vereinzelt traten diese vornehmen Ostereier schon im späten Mitteialter auf, sie sind Produkte des Kunsthandwerks, Gold- oder Silberschmiede Arbeiten mit Edelsteinen oder eingelegtem Elfenbein oder kunstvolles Holzschnitzwerk. Wir wissen heute freilich nicht, ob sie wirtlich zu Ostern geschenkt wurden oder ganz im allgemeinen nur als Schmuckkästchen galten. Das ist sa auch gar nicht so wichtig. Das Ei ist jedenfalls schon damals cm dankbares Objekt der Künstler gewesen. Als Osterei findet es zur Rokokozeit allgemeine Nachfrage. Es besteht zu dieser Zeit aus Höh, ist nicht in der Längs-, sondern in der Querrichtung geteilt, innen mit Seide gepolstert, mit Spitzen besetzt, außen mit Damast bespannt und mit zierlichen Miniaturen bemalt. Auch Emaille-Arbeit findet sich dann und wann. Immer mit den typischen Nokokomotiven, die wir ja alle kennen. E» ist jetzt aber noch Spielzeug und Privileg der Be-güterten. Erst Herr Biedermeier macht es volkstümlich. Zum ersten Alale wird gepreßte Pappe verwendet und schöne, blaßrote oder klein gemusterte Seiden-despannung. Im Inneren findet sich gewöhnlich ein Bild der schenkenden Person. Das Osterei ist Postillon d'amour geworden. Bei den minder wohl habenden Schichten tritt erstmalig das gedrechselte Holzei auf. Oeffnet man es, so ist ein zweites darin. Und im zweiten ein drittes. Und so weiter. Jahrzehnte vergehen, und die Gründerzeit be-mächtigt sich des Ostereis. Da sieht es nun aus wie die Stuckfafsaden der alten Mietskasernen. Innen ist es nur aus Pappe und nicht einmal mst Seide ausgeschlagen. Aber nutzen — — außen ist es oho! Es gibt ja nichts auf der Welt, was man nicht draufileden könnte. Muscheln, bunte Glasperlen, Spiegel, künstliche Blumen, Federn. Tannenzapfen. Schrecklich! Und das gute Osterei wird erstmalig — is) lichem Moos, man setzt einen Hasen mit echtem Fell darauf. Schrecklich! Schrecklich! Dann — der Jugendstil. Butzenscheiben-romantik auf dem Osterei. Ostereier aus durch-sichtigem Kandiszucker mit einem Glasfenster zum Durchgucken, darin szenische Darstellungen ... Vorkriegszeit: die Wiener Werkstätte beklebt es mit buntgemustertem Papier. Die Tapete erobert ein neues Feld. Die Massenfabrikation hebt an. Nachkriegszeit! Batikseide umspannt das Ei. kubistische Embleme versuchen sich zaghast auf einer Form, die nun beim besten Willen nicht kubistisch m. Heute sieht man wieder bunte, gefällige Muster. Die „neue Sachlichkeit" hat dem Et nichts anhaben können. Wer unbedingt sachlich sein will, der schenkt eben Hühnereier. Und da wären wir wieder beim guten alten Ausganaspunkt — dem Hühner-Osterei, das — pfst? nicht weitersagen! — wirklich vom Huhn und nicht vom Hasen gelegt wird. Es stammt auch in seiner Eigenschaft als Osterei vom Lande. Wurde jahrhundertelang so verwandt, wie es das Huhn legt hatte, nämlich weiß. Dann wird wohl eme tüchtige Bäuerin darauf gekommen sein, daß man es mit einem Abguß oon gerösteten Zwiebelschalen hübsch braun färben kann, zur Abwechslung. Aber die richtige Buntheit setzte sich erst durch, als die giftfreien Anilinfarben erfunden wurden. Seither — es find nur ein paar Jahrzehnte — gibt es Oster-eier in allen Farben. Ab und zu kommen Neuerungen auf: Abziehbilder, gemusterte Papiere, die sich in heißem Wasser auf das Ei abdrucken. So etwas kommt und geht. Aber die einfarbigen Eier bleiben bestehen. Sie sind auch am schönsten. So eine Schüssel oder ein Korb mit Eiern in allen Farben — das ist die schönste und darum auch die dauerhafteste Mode für das Osterei!-- Auferstehung Jubelt, ihr Himmel. Strahlet, Gestirne, Jauchze, o Erdkreis, Lächelt, ihr Firne! Sie sind geschwunden, Die düsteren Stunden. Der Palmen Zweige Künden euch Freude. Frühlung, erscheine! Blumen am Raine, Schmücket die Flur, Verklärt die Natur! Ihr Blümlein im Moose, Du herrliche Rose, O haucht in die Lüfte Balsamische Düfte! Denn Christ ist erstanden Aus Todesbanden. Getreu seinem Worte Erschloß er die Pforte Des Lebens uns allen. So lasset erschallen Der Harfen Klänge, Singt Lobgesänge! Berge, lobsinget, Quellen, entspringet! In Berg und Tal Erschall's überall: Ja, es ist Wahrheit, Christus in Klarheit Vom Grab auferstand, Den Tod überwand! llmond zu feiern sei. Daraus ergaben sich nun mannigfaö leiten. Frühlingsanfang ist der 21. März. Aber da die Mondmonate nicht mit den Kalendermonatrn zusammenfallen, wechseln die Daten fortwährend. In früheren Zeiten war es gar nicht so leicht, den Ostertermin festzustellen. Es gab oftmals foaar nnf<-hafte Streitigkeiten. Erst der große Mathematiker Gauß hat im Jahre 1800 eine Formel aufgestellt, nach der inan Ostern für jedes Jahr ansetzen kann. Die Formel ist zu kompliziert, als daß ich sie hier erläutern möchte. Es sei nur soviel bemerkt, daß sie von der Ziffernsuinme der betreffenden Jahreszahl ausgeht. Unsere Zeit, die immer mehr mit wirtschaftlichen Momenten rechnen muß. empfindet den steten Wechsel der Ostertermine schmerzlich. Man möchte Ostern gern auf ein bestimmtes Datum festlegen, genau so. wie das bei Weihnachten der Fall ist. Aber wann sollte dieses Osterfest der Zukunft ge-feiert werden? Es ist doch naheliegend, daß es als historisches Fest am Jahrestage der Auferstehung Christi zu feiern wäre. Wir wissen, daß Christus am dritten Tage nach seiner Kreuzigung auftrttanden ist. Wann fand die Kreuzigung statt? Wissen wir es? Die alten Kirchenväter wußten es ja nur ungefähr. Aber die moderne Geschichtsforschung hat das genaue Datum feststellen können. Der Evangelist Lukas ist nicht ganz zuverlässig, denn er sagt nur, daß Jesus ungefähr (hojeis 30 Jahre alt war. als er mit der Lehrtätigkeit begann. Jesus wurde noch unter der Regierung des Königs Herodes geboren. Herodes stard im Jahre 4 vor unserer Zeitrechnung. Jesus öffentliche Lehrtätigkeit begann aber im Jahre Lv unserer Zeitrechnung; er muß also damals schon mindestens 34 Jahre alt gewesen sein. Die Lehr tätigkeit dauerte 3'/, bis 4 Jahre lang, die Kreuzigung kann demnach frühestens im Jahre 33 erfolgt fein. In dieses Jahr fällt auch die in der Bibel erwähnte Sonnenfinsternis. Wir wissen ferner, daß die Kreuzigung an einem Freitag und am 14. Risan des jüdischen Kalenders stattfand. In dem in Betracht kommenden Zeitraum fiel der 14. Nijan aber nur einmal auf einen Freitag, und zwar abermals im Jahre 33. So daß diese Jahreszahl wohl ein-wandfrei feststehen dürfte. Rechnet man die Daten des jüdischen Kalenders auf unseren Kalender um. so ergibt sich für den 14. Nisan des Jahres 33 der 3. April unseres Kalenders. Jesus ist also Freitag, den 3. April anno 33 gekreuzigt worden, und Sonntag, 5. April, auferstanden. Demnach wäre das Osterfest am 5. April, als dem historischen Erinnerungstag. zu feiern. Hier entsteht aber eine neue Schwierigkeit. Die Auferstehung fand an einem Sonntag statt, das heißt, am ersten Wochentag nach dem jüdischen Sabbat. Die christliche Welt feiert Ostern von jeher an einem Sonntag. Eine Verlegung auf den je-weiligen Tag des April, also meistens auf einen Wochentag wäre aus diesem und wohl auch aus wirtschaftlichem Gründen schwer möglich. Das feste Datum des ö. April läßt sich daher nur dann einhalten, wenn eine gleichzeitige allgemeine Kalender-reform die Sonntag« ein für allemal füiert und den April für immer zum Sonntag bestimmt Die meisten unter den zahlreichen Kalender reformplänen, mit denen sich der Völkerbund be-schäftigt, sehen eine derartige Fixierung vor. Mm» will die Wochen- und «onntage auf bestimmte Daten festlegen, und den überschüssigen Tag eines jeden Jayres und die beiden überschüssigen Tage des Schaltjahres als namenlose und datumlose Sondertage gelten lassen, die entweder zwischen dem 31. Dezember und I. Januar oder zwischen dem 30. Juni und I. Juli eingeschoben werden. Wenn diese Kalenderreform durchdringt, dann ist es auch sehr wahrscheinlich, daß wir — eine diesbezügliche Einigung aller Kirchen vorausgesetzt - das Osterfest ein für allemal am Sonntag, dem 5. April, feiern werden. Rummer 32 De»tsche Zeitung Seite 7 Maribor Empfang deutscher Ingenieure und Lokomotivführer au» der Tschechoslowakei in Maribor. Im nachfolgenden geben wir den uns übermittelten Zeilen gerne Raum: Am 2. Mai um 2 Uhr nachmittags treffen auf der Durchreise ungefähr 300 Ingenieure und Lokomotivführer aus der Tschechoslowakei in unserer Stadt ein. Ihre Beiuchsfahrt wird sie durch unseren Staat führen, wo sie aufoer den Naturschönheiten auch die größeren Eisenbahn Werkstätten unsere» Landes besichtigen wer-den. Nachdem sich zu diesen, Ausfluq durch Iugo-slawien eine namhafte Anzahl ofeen genannter Herren imt ihren Familienangehörigen aus dem deutschen Sprachgebiete angemeldet Hai, erachtet es der Empfangsausschuh für seine Pflicht, die deutschen Kreise unserer Stadt darauf aufmerksam zu machen und sie gleichzeitig zu bitten, sich am genannten Tage möglichst zahlreich am Hauptbahnhofe einzufinden, um bei dieser Gelegenheit ihren Volksgenossen aus der Tschechoslowakischen Republik den deutschen Will-kommengrub zu entbieten. (Der Aufenthalt in Ma ribor ist mit ungefähr drei Stunden vorgesehen.) Für den Empfangsausschuß: Hermann Zei, Lokomotivführer. Geschäftseröffnung. Herr Änderte hat in der Herrengasse (Pirchanyaus) ein Lebensmittel-Spezialgeschäft eröffnet. Die großstädtische Ausmachung dieses eleganten Geschäftes fällt allgemein auf. Beim Betreten des Geschäftslokals wirtt die künstlerische Ausstattung im Verein mit der außerordentlichen Sauberkeit äußerst ansprechend auf die Besucher. Es fehlt daher auch nicht an Neugierigen, die dies Schmuckkästchen bestaunen. Die Reklame, die Herr Änderte entfaltet, ist jedenfalls als sehr originell zu bezeichnen. Er schickte z. B. an 2000 Hausfrauen Künfilerkarten mit dem Bild des Kinolieblings Willi Frttfch und mit der freundlichen Einladung, seinem Geschäft einen Besuch abzustatten. Maler-meistcr Holzinger hat bei dieser Gelegenheit wieder einmal sein Können bewiesen. Malermeister Horvat lieferte die Firmenaufschrift, die direkt vornehm wirkt. Auch die anderen an diesen Arbeiten beteiligt ge< aesenen Gewerbetreibenden haben ihr ganzes Können gezeigt, so daß Herr Architekt Karl Klaus, von dem die Entwürfe stammen, mit seinem Werke zufrieden sein kann. Im übrigen verweisen wir auf das Inserat in unserer heutigen Nummer! Die herrlichsten Dauerwellen I im Salon Tautz & Zahradnik Maribor. Trg svobode | Todesfall. Hier ist am Mittwoch Herr Johann Lah, ehemaliger Beamter des Triester ..Lloyd", Wachmann i. R. und Kolporteur, im Alter von 60 Jahren gestorben. Der Verstorbene sprach fließend zehn Sprachen, darunter auch Türkisch, Arabisch und Persisch. Verzollungen und Uebersiedlungen und alle sonstigen SpeditionsHücndcn besorgt promptest und billigst „Merkur", internat. Transportges. in. b. H. in btarihor. Auskünfte und Offerte kostenlos. Freiwillige Feuerwehr und Rettungsabteilung Marrbor, Fernsprecher 2224. Den Bereitschaftdienst in der nächsten Woche, und zwar vom 20. bis einschließlich 26. April, über-nimmt der 1. Zug. Kommandant > Brandmeister Martin Ertl. 1 , JUQEND- FRL/CHE unö SPANNKRAFT erlangen Sie leicht wieder durch eine Trinkkur mit Kadeinrr Mineralw asser. Dieses enthält eine blutanfl'riKcheode Jodverbindung und ist daher die beste natürliche Medizin. Aerztllche Anleitungen dazu erhalten Sie frei von der Heilanstalt Slatlna Radenci. Ptuj Tanz und Symnastikabend von Frl. Erna Kovac samt Gruppe im hiesigen Stadttheater. Am Freitag, dem 4. d. M., hatten Jhre hellfarbigen Schuhe werden wie neufwenn mit Brauns* R jCederfaxpe frisch aufgefärbt! AuchMtUnkzschen.Xjffer. Ledersessel etc. erstatten ein Missehen wie neu / : haben m 9hrbengeschafi*n. enproperien etc wir Gelegenheit, die Vorführungen der nun schon bestbekannten Tänzerin und Gymnastikerin Erna Kovac und ihrer Schülerinnen aus Eelje zu sehen. Schon die erste Nummer: „Rhythmische Gymnastik" überzeugte uns von dem wirklich echten Verständnis und der wahren Liebe, mit der die Damen diesem bei uns noch so wenig gepflegten Zweig der Körper-kultur obliegen. Besonders das Gruppendirigieren (System der Hellerauer Schule) zeigte die starte Verbundenheit zwischen der leitenden Künstlerin, ihren Schülern und der Musik. Die Gruppe folgte suggestiv den ausdrucksvollen Gesten der Führerin. Die Ausführung beider Nummern war sehr graziös und präzis. Das Gruppendirigieren war eine der interessantesten Nummern. Die Pianistin Frau Maria Blazon hat hier ihre schwere Aufgabe glänzend ge-löst. Bei den tänzerischen Vorführungen müssen wir außer Frl. Erna Kovac auch ihre Schwester Vera lobend erwähnen. Erstere faszinierte uns durch das Schaukeln und Gaukeln der frisierenden Libelle. Der Norwegische Tanz von Ed. Grieg, der Unga-rische von Brahms, der Spanische Tanz von Moskowski wie auch der Tanz der Anjuska in echten und geschmackvollen Kostümen, zeugten von der vollkommenen Beherrschung der Technik schwerer Tanzschritte und der Fähigkeit der Tänzerin, sich in die verschiedenen Volkstänze einzuleben. Unbestreit-bar ist das hohe Niveau dieser noch so jungen Tanzkünstlerin. In Kreislers „Schön Rosmarin" entzückte uns die Harmonie des Zusammenklangs beider Schwestern Kovac. Das schöne Bild der Gruppentänze der Matrosen und Chinesen wird uns in bester Erinnerung bleiben. Etwas mehr Exaktheit und Gleichmäßigkeit wäre durch größeres Training gewiß leicht zu erreichen. Im allgemeinen können wir Frl. Erna Kovac zu dem schönen Erfolg auf unserer Bühne bestens gratulieren. Der herzliche und starke Applaus war Beweis für die Sympathie und das große Interesse, mit dem das Publikum der Aufführung vom Anfang bis zum Ende folgte. Außerdem bekam die Künstlerin einen prachtvollen Strauß bunter Nelken. Wir werden uns sehr fteuen, die Tänzerin samt Gruppe wieder bei uns zu sehen, und hoffen, daß das Haus dann noch besser besucht sein wird wie das letzte bzw. erste Mal. Pros. ZANGE ordiniert wieder am 2R, April Graz, BcethovctiHtrasse 3—4. Wirtschaft U.Verkehr Für die Erneuerung unserer Strahen. Der Ljubljanaer „Iutro" berichtet: Das Amtsblatt des Draubanates veröffentlicht in der Verordnung über die Banatfteuern die Bevollmächtigung des Finanzministers, demzufolge der Banus zum Zweck der Errichtung eines besonderen Straßentonds eine besondere Umlage auf die jtaa tliche Ver-zehrungssteuer auf Benzin imAusmaß von höchstens 100 Din auf 100 kg einführen darf. Außerdem ist der Banus bevollmächtigt, zur Deckung der außerordentlichen Aus-lagen eine Investitionsanleihe bis 60 Millionen Din aufzunehmen. Wie wir erfahren, wird für das Drau-banat nach tschechischem Muster ein besonderer „Straßenfond" errichtet, aus welchem die Ausgaben für eine systematische moderne Herrichtung unserer Stra-ßen gedeckt werden sollen. Die Anleihe von 60 Mil-lionen Din, welche die Banatverwaltung bei den heimischen Geldinstituten aufzunehmen beabsichtigt, wird in der Hauptsache diesem Zwecke dienen. Die Banatverzehrungssteuer auf Benzin wird für die Verzinsung und Amortisierung des Investitionskapi-tals verwendet werden. Man rechnet damit, daß sie eine Einnahme von 8 Millionen Din ergeben wird. In Beograd studiert man gegenwärtig die Frage der Errichtung eines Staatsstraßen fand es, für dessen Verzinsung die Automobiltare, das Aequi-valent für den Kuluk, die Ueberschüsse der Benzin-steuern usw. herangezogen werden sollen. Die Frage, ob die Banatautomobiltcue auch ausschließlich fiir den Straßenfond dienen wird, was ihrem Charak-ter entsprechen würde, ist vorläufig noch dicht entschieden. Als wichtigste Arbeiten werden der Bau der Strecke Lesce-Bled (asphaltiert) und die Pflas-terung der Straßen in der Umgebung unserer grö-ßeren Städte (angeblich mit einem Radius von 2 Kilometern) begonnen werden. — Nach dieser oor> läufigen Darstellung der beabsichtigten Straßenher richtung — deren höchste Dringlichkeit zeigt uns auch die an leitender Stelle unserer heutigen Folge veröffentlichte Zuschrift aus Automobilistenkreisen würden aber bloß die Inhaber oon Motorfahrzeu-gen die Kosten für die Herrichtung der Straßen zu tragen haben. Alle anderen Fuhrwerke — man denke an die hochaufbcladenen Folzfuhrwerte, welche recht eigentlich die Straßen ruinieren — sollen demnach nichts beitragen, trotzdem fie sich als die eigentlichen Herren auf der Landstraße fühlen. Mehr Verständnis. Man schreibt uns aus kaufmännischen Kreisen: Schon wiederholt wurde von Seiten der Gewerbetreibenden, besonders an-läßlich von verschiedenen Zusammenkünften, die fiir einen Laien ganz berechtigt klingende Frage aufge-warfen: „Wir Gewerbetreibende müssen uns plagen und arbeiten — wie kommt ein Kaufmann dazu, fertige Kleider und Schuhe zu führen und zu ver-kaufen? Wäre dies nicht der Fall, könnten wir be-deutend mehr Verdienst hoben!" Für den ersten Moment wird gewiß jeder aus dem Stande der Gewerbetreibenden von solchen Worten begeistert fein und in jedem Kaufmann eine große Konkurrenz erblicken. Doch sehen wir uns einmal das Ganze von der richtigen Seite an und wir sind überzeugt, daß, nachdem die Herren vom Gewerbestande diese Zeilen gelesen haben, sie andersdenken und den Kauf-mann um den Verkauf von fertigen Kleidern und Schuhen nie mehr beneiden werden. Woher bezieht der Kaufmann die fertigen Waren? Vom Fabri-' kanten, das heißt vom Großgewerbetreibenden, welcher Hunderten von Meistern und Gewerbegenossen Arbeit und Brod gibt. Wieviele von diesen Gehil-fen werden dann selbständige Meister? Wenn nun KOLINIKA TVOCHItA fMCORIJC LJUBLJANA ite Echter Koliner Kaffeezusatz! H. Seit« 8 Deutsche Zeitung Nummer ein Kaufmann vom Grohgewerbetteidenden (gairi» ~T3arfn, wie Kleider ui verkaufen, so dient fönten) die fertigen Waren, wie Kleider und Schuht, " r zu verkaufen, so dient er ja doch nur wieder dem (öewcrbestande und wird aus die- sauft, um weiter jem Verkoufe in einer Prooin^jtodt kaum einen be-deutenden Nutzen ziehen können, denn unmodern ge-wordene Stücke oixr Größen, welche nicht verkauf-lich sind, für die ober jeder Kroßgewerbetreibende unbedingt sein Geld bekommt, muß der Kaufmann oft mit ganz bedeutendem Verlust verkaufen. Und warum geben die Großgewerbetreibenden dem Kauf-manne ihre Erzeugnisse Mi Verkauf? Erstens, weil sie unbedingt einen Absatz brauchen, um die Arbei-ter besKäftigen und zahlen zu können, und zweitens, weil die Kaufleute meisten» über die nötigen Schau-fenhler verfügen, um den Käufern die Ware richtig vor Augen führen zu können, was mit wenigen Ausnahmen in der Werkstätte des Kleingewerbe-treibenden kaum oder überhaupt nicht möglich ist. Den Kaufmann wegen des Verkaufes von fertiqen Woren bekämpfen, hieße dem Großgewerbe auf jeden Fall Schaden zufügen oder viele Arbeiter brod-los machen bezw. die in den Fabriken arbeitenden Fachkollegen zu den Arbeitslosen schicken, deren es heute leider viel zu viele gibt. Der Kaufmann braucht das Gewerbe und das Gewerbe den Kaufmann, deshalb ist es gewiß nicht zuviel gesagt, wenn man behauptet, daß sich Handel und Gewerbe gegen-festig unterstützen, aber nicht bekämpfen sollen, denn sich bekämpfen heißt sich gegenseitig großen Schaden zufügen. Stelle man sich einmal das Hutgewerbe vor! Wie könnten die großen Erzeugungsstätten ihre Erzeugnisse absetzen, wenn es nicht Kaufleute gäbe, welche gerade diesen Artikel in Massen verkaufen und absetzen! Und wieviele Kleingewerbetreibende gibt es heute, welche gerade am liebsten für die Kaufleute arbeiten, erstens bekommen sie für ihre Erzeugnisse sofort das Geld und zweitens sind sie im Grunde genommen doch froh, wenn diese Ar- HUMÄNIK NEUHEIT FÜR DAMEN FEINF&RBICEl hODELEDER PUR HERREN SCHWARZ ODER BRAUN DUFTIGEN tikel der Kaufmann recht gut und rasch verkauft, weil es immer wieder frische Arbeit gibt. Sport Akademischer Sportverein Graz: Athletik. Zu den Osterfeiertogen gastiert in Celje seit longer Zeit wieder ein ausländischer Klub. Es ge-lang der Sportleitung der Athletik, sich den erstklassigen Grazer Akademischen Sportverein zu ver-pflichten. Beide Klubs treten in stärkster Aufstellung an. Die 'Athletiker werden stark kämpfen müssen, um gegen diese erstklassige Mannschaft ein ehren-volles Resultat erreichen zu können. Die Stärke der Grazer liegt in der Verteidigung, in welcher Keckstein vom GAE und Klaus vom Grazer Sportklub, unterstützt vom vorzüglichen Tormann Westen aus Celje, ganz Außerordentliches leisten können. Wir hoffen auf guten Besuch dieser beiden Spiele; es wäre sonst der VereinsleitunA in Zu-kunst unmöglich, weitere internationale Spiele abschließen. da diese große finanzielle Opfer erfordern. Vorspiel um 2 und Athletik Reserve. Uhr. StstMfino Ttadtlino. Ostersonntag und Mittwoch. 23.April: „Auf Abwegen", deutscher Froßfilm in 6 Akten. In der Hackptrolle die berühmteste deutsche Schauspielerin Brigitte Helm und Jack Trevor. Ostermontag und Dienstag: „Die Geheimnisse des Hofes Abdul Homids", onentolijcher Großfilm in 6 Akten^ In diesem Mm treten zum erstenmal türkische Schau spieler auf. Achtung auf die Einteilung der beiden Filme! Dame» f Lassen Sie bei der Wahl Jhrer Strümpfe niemals ausser fleht, dass nur das Spezialgeschäft L.PUTAN,celje mit der grossen Auswahl ]hre Wünsche voll befriedigen kann Beamter od. Pensionist findet guten Nebenverdienst durch Führung eines Patentartikels für Jugoslavien. Kann io der Wohnung geführt werden,Kunden werden nicht aufgesucht. Verkehr ist brieflich. Offerte an W. Slezacek, Wien, IX., Sechsscbianmelgasse 5. Zuckerbäcker, HÄcker, Hotels und Reatau-raurn»t» gebrauchen nur Tee - Margarin - Butter welche feiner und be«*er als natürliche Butter iat, weil »io auf frischem Bahrn u. Eidotter erzeugt wird und kostet da« Kilogramm nur t« Dia Franjo Stoboda, Zagreb, ierjaiii'era «1. 2 Neu eingelangt! Neu eingelangt! Für die Frühjahrssaison in grösster Auswahl alle Arten Modestoffe für Daraenfrühjahrsmäntel. 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Kapitel interessierte mich freilich sehr und ich fragte die Brüder genugsam aus. Sie erzählten — und von ihrem Standpunkt aus konnten sie auch nicht anders — durchaus nichts Erfreuliches darüber. Diese Leute waren, wie die überwiegende Mehrzahl aller Sol-daten südslawischer Nationalität in jener Zeit, noch nicht im geringsten zu praktischen Folgerungen aus der südslawischen Idee erwacht. Der Dicke aus Se-nosetsch war nach Art seiner engeren Landsleute sogar ein recht Heller Bursche, aber ich zweifle, daß er die südslawische Idee in Beziehung einer aktiven Mitwirkung im Kampfe gegen Oesterreich überhaupt kannte. Diese Männer waren also - wer kann ihnen die Treue verargen? — noch immer gute österreichische Soldaten. Ich muß das betonen, weil es die reine Wahrheit ist. Trotzdem der Krieg nun schon so lange dauerte, nie habe ich von diesen ein-fachen Soldaten aus der Masse jemals irgendein abfälliges Wort gegen Oesterreich gehört. Und doch gab es hier ja keine Hemmungen, in diesem Bretter-verschlag im Lagerarrest redeten wir doch ganz ver-traulich und aufrichtig miteinander. Was für einen Witz hätte es gehabt', uns gegenseitig etwas vorzumachen ? Die Hoffnung auf Heimkehr entschwand ja immer mehr. Es brauchte schon niemand mehr Strafe zu fürchten, wenn er seinen Haß gegen das Land ausbrechen ließ, das ihn in so großes jahrelanges Elend und, wie mt fast schon glauben mußten, in den Tod so fem der Heimat getrieben hatte. Und doch, niemals hörte ich gegen das alte Land eine Klage oder auch nur einen leisen Tadel. Man liebte es über die unendlichen Fernen hin wie eine verlorene Mutter. In meinen Kameraden von Siebzehn waren noch immer die Väter lebendig, die bei Kustozza und bei den anderen italienischen Nestern gekämpft und geblutet hatten. Wohl darf man auch nicht übersehen: in jener Zeit, d. i. im Sommer und Herbst 1917, stand es auch für diese slowenischen Bauern noch felsenfest: Oesterreich wird siegen! Deshalb kamen sie immer zu mir um Nachrichten und wenn ich ihnen günstige geben tonnte, erschien auf ihrem Gesicht stets eine aufrichtige Freude. Ueberhaupt hatte ich schon immer beobachtet, daß die Slowenen, die Bosniaken und die Kroaten sich nicht den Russen anbiederten, sondern immer isoliert und fast stumm blieben. Sie blieben für sich und kehrten sich auch nlcht an die Polen, noch wenig« aber an die Tschechen. Am freundlichsten und heimatlichsten standen sie. so kam wenigsten mir vor, noch mit uns Deutschen. Ich gebe nun ohneweiters zu. daß ich nur einen winzigen Ausschnitt aus dem Völkerausbruch des Weltkrieges gesehen habe und daß das Bild in anderen Lagern und bei den gebildeten Jugoslawen, Einjährigen, Offizieren, Sokoln, ein anderes gewesen sein mag. Davon habe ich ia gehört, daß sich aus diesen Kreisen einzelne leidenschaftlich dafür einsetzten, daß die Kriegsgefangenen jugoslawischer Nationalität gleich wie die Tschechen eigene Truppenkörper bilden und auf Seite der Entente in den Kampf eintreten sollten. Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch nichts davon sagen. Ich habe bloß Soldaten der anderen Art gekannt und diese empfanden es als ein ihnen angetanes Unrecht, in diese Kampsoerbände als „Freiwillige" eingeteilt zu werden. Wie überhaupt alle diese Legionen, einschließlich der tschechischen, wenn man von ihrem treibenden Kern absieht, zu ihren ansehnlichen Mannschaftsständen kamen, das verdiente, einmal wahrheitsgetreu dargestellt zu werden. Freilich würde dadurch die fanatische Glut des Kernes nur noch Heller herauskommen! Bald hätte ich vergessen zu erzählen, daß sich unter unseren brummbärtigen russischen Wachsoldaten auch einige Deutsche befanden. Besonders einer steht mir in klarer Erinnerung, ein alter, von vieler Bauernarbeit etwas hochrückia gewordener Rotbart mit allen möglichen ruffischen NMitärauszeichnungen quer über die Brust. Er hieß Oster, mit einem Auge schielte er ein bischen, und war aus einer deutschen Ansiedlung in Sibirien, nicht gar so weit von Barnaul, ich glaube, sie hieß Slawgorod, abstammte er aber aus Saratow an der Wolga. Dieser Oster kam häufig zu uns in die Pozarna. Wir betrachteten ihn ganz als Unseren und auch er war mit vollem Herzen auf unserer Seite. Wenn er kam, dann schaute er immer vorsichtig um sich und fragte: „Ist ein Gebundener da?" Gebundene wurden von den Deutschen die Russen genannt nach der Schnur, die alle über dem Hemd um den Bauch trugen. Oster hatte in China gekämpft, hatte den russisch-japanischen Krieg mitgemacht, war dort verschüttet worden, die Medaillenerinnerungen klirrten zahlreich auf sein« Brust. Aber trotzdem war er kein russiicher Patriot. Nicht im geringsten: wie hätte « es auch sein können? Für diese Leute war Deutschland noch imm« das herzgeliebte Baterland, trotzdem ihre Väter schon vor über 100 Iahren nach Sibirien oder nach Saratow an der Wolga gekommen waren. Ich glaube, daß wir niemals mit jener inbrünstigen Tieft Deutschland hätten lieben können wie diese Entwurzelten, die die russischen Medaillen trugen. Damals konnte ich daraus noch nicht die Tragik des deutschen Volkes herausnehmen, aber ganz eigen-artig berührte mich das Bild doch, das ich eines Tages vor uns«« Pozarna sah. Ein ganz einfaches Bild. Drei Leute standen zusammen und redeten. Einer war ein auffallend kleiner Soldat mit einem schwarzen Gesicht und Löwenknöpfen auf seinem seidgrauen Waffenrock. Wir nannten den kleinen Baiser „Schwäbele", weil er nur schwäbeln konnte und so klein war. Der zweite, ein bleichgesichtiger langer Bursch mit verbissenen, verschlossenen Mienen, war, wie ich wußte, aus Syrmien zuHaus. Er trug auf seinen Hosen noch Stücke von der blaugrauen Verschnürung der kroatischen Landwehr oder unga-rischen Honved. Und der dritte war der Längste, ein blondbärtiger Aiann aus einem deutschen Dorf bei Omsk, ein gewisser Weber, der ebenso wie die übrigen russischen Soldaten deutscher Nationalität häufig zu uns kam. Diesen Web« habe ich gut in der Erinnerung, weil er einen zähen, unheimlichen Kampf gegen die Möglichkeit kämpfte, doch noch zum letzten Abwäschen an die KerenskiFront zu kommen. Dies« Bauer weikte sich bei uns in einem Topsscherben Tabaksblätter ein, die dann eine ekel-haft schwarze, dicke Flüssigkeit ergaben. Und dieses Gift soff der arme Mann. Freilich bekam er die unnatürlichsten Zustände davon, aber seiner Bären-natur machte es nicht viel. Er kam hall immer noch nistig zu uns herüber und trank den verteufelten Sud, der ihm nur eine Blässe beibrachte. Schließlich ging der Knenski-Unsinn auch ohne ihn flöten und er brauchte nickt mehr an die Front, so daß er seine Roßkur umsonst erlitten hatte. Also diese drei Männer standen beisammen und redeten. Ueber irgendetwas: vielleicht über ihr« verschiedenen Heimaten. Sie redeten die haargenau gleiche Sprache. Den nämlichen schwäbischen Dialekt, als ob sie aus dem gleichen Dorf zuhaus gewesen wären, lind doch war der eine aus einem Dorf bei Omsk in Sibirien und Soldat des russischen Zaren bzw. jetzt des Sozialisten Kerenski, der zweite war aus den weizentragenden Fluren Syrmiens zuHaus, ein Kind der Donau, und war Soldat des Königs von Ungarn, und der dritte, das kleine Schwäbele, das aber mit seinem verhuzelten schwarzen Gesicht und dem geringelten Mohrenhaar am wenigstens deutsch aussah, viel wenig« als die hochgewachsenen blonden Germanen aus Syrmien und Sibirien, trug die Löwenknöpfc des Königs von Bayern. Das ungeheure deutsche Schicksal hatte sie da zu einem Plausch auf einem Quadratmeter Erde in einem sibirischen Kriegsgefangenenlager zujammenge-bracht. Urenkel von Borfahren, die vielleicht einmal, vor 100 und niehr Iahren, gemeinsam im gleichen Schwarzwalddorf gesessen haben mögen. Zwischen ihren Kindern waren Tausende von Kilometern, weite fremde Länder gelegen, erst der Blutstrom des Weltkrieges hatte sie hier zusammengeschwemmt, so daß sie sich in die Augen sehen konnten, ohne im geringsten zu empfinden, daß diese Augen eigentlich hätten weinen müssen. Schon bald, nachdem ich in der Pozarna aufgenommen worden war, ließ sich häufig ein unter-jetzt« Knabe aus der Baracke bei uns sehen. Trotz des Eindruckes, man kann sagen, wüster Kraft, glänzte auf seinem Haupte bereits eine ansehnliche gelbe Glatze und von den oberen Vorderzähnen waren nur noch die Eckzähne vorhanden, so daß sein ver-gllbtes Gesicht einen fletschenden Charakter hatte. Wastl, so hieß der Aiann, machte sich bei uns be-liebt, indem er verschiedene Kraftkunststücke vorführte, auf seiner Glatze Kopf stand, weiter hopste und dergleichen. Dabei hatte er ein außergewöhnlich flinkes Mundwerk. Manchmal ließ « es angehen wie eine Mühle. Welcher Nation « eigentlich angehörte, war schwer zu sagen. Er redete Deutsch ohne jeden fremden Akzent, im Dialekt, lebte in Immen-stadt in Bayern, aber « tonnte ebenso gut Tschechisch parlieren Mir kam vor, als sei ihm diese Sprache, die er mit ungeheurer Geschwindigkeit daherflatterte, die angemessenere. Sonst erwies er sich als guter Kerl, als eine von jenen Mannschaftsgestallen. die mit Selbstverständlichkeit ükrall populär werden. Seite 10 D«»tsche Zeitung Nummer 32 ln äer Ära der Preisstürze eröffne ich in Maribor GOSPOSKA ULICA 20 ein spezial-lebensmittel- u. kolonialwaren-geschäft Reichhaltiges, frisches Qualitätslager aus ersten Bezugsquellen. Rasche, aufmerksame Bedienung. 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