«M 37. ^ ^^H ^ R845. ^>^c^>H^H^^^^^^^^^^^,^^ ll R.^^i^'^^^^i^'^H^HÄi^^H. Vaterländisches. Die Herbersteine. (Fortsetzung.) 3vTir Otto vonHarperg, der l29<) das Stammschloß Herberstein wieder an die Familie brachte, und darum den alten Namen Herberstein wieder annahm, beginnt die ununterbrochene Stammreihe. Von seinen vier Söhnen: Otto II., Richard (Reinhard), Ulrich und Georg, starben der zweite und dritte ohne denkwürdige Nachkommen. Der Erstgeborne, Otto II, durchbrach und stieß gemeinschaftlich mit Saurau, Stubenberg und den drei und zwanzig Trautmannsdorfen in der Michl-dorfer Schlacht, an dem fünfzigjährigen Jahrestage der Kaiserwahl Nudolphs von Habsburg (28. September 1322). für dessen Enkel, den schönen Friedrich, die Haufen der Böhmen, Vaiern und Franken, die Lud' wig dem Baier die Kaiserkrone erfechten wollten, nieder. Aber die Schlacht wendete sich unglücklich und brachte dem Helden frühzeitigen Tod. Nach achtzehnmonat-lichcr schwerer Haft sah er wieder die Burg seiner Väter, und als er eben im Arm der Liebe ruhen wollte (134 l), raffte ihn der Tod weg. Seine schöne Witwe Adelh.id fand ihren heftigsten Feind in ihrem Schwager Georg. Weinend mußte sie die Burg Herberstein verlassen. Ihrer Thränen und der harten Unbilden ritterlicher Helfet- wurde Friedrich von Stuben -berg des Hauses Lehenshcrr; er zwang nämlich Georgen zu einein billigeren Betragen, und der Verur-theilte, noch einmal besiegt von der Anmuth der herrlichen Frau, eroberte sich zu ihren Füßen Vergebung der Schuld und beglückte Liebe. Seine ganze unermüdliche Kraft verwendete Georg, sein Haus zu bereichern und emporzuheben, und die zahlreichen Urkunden weisen die vielen Wege aus, auf denen es ihm endlich gelang. Am Abende seines Lebens stiftete er (1384) in dem nahegelegenen St. Johann einen ewigen Iahrötag, an dessen Vorabend vier Priester mit allen kirchlichen Feierlichkeiten an seinem Grabe singen und beten, an dessen Feier sie mit Seelenamt und stillen Messen für sein, seiner Vorvordern und Nachkommen Heil zu dem allbarmherzigen Gott flehen sollten. Bei seinem zweitgebornen Sohne Otto Hl. (Heinrich und Ekhard hießen die andern), erlebte er die Freude, dessen ersten Sprossen Georg, den Stammvater der einen noch blühenden Hauptlinie des Hauses, über den heiligen Taufstein zu halten; doch erlebte er es nicht, den Stammvater der andern noch blühenden Linie, des kleinen Georg Bruder, Andreas, auf den lächelnden Kindesmund zu küssen. Otto II., nach dem Ausdrucke der Chroniken «der Demüthige', führte väterliche Vormundschaft über Ulrich und Elisabeth von Trautmannsdorf, und vermehrte in stillem Frieden das Erbe seiner Väter. Sein stiller Friede schützte ihn nicht, dap Otto ^tadler wegen der Erbschaft Otto's I. ihm in finsterer Nacht eine Vorladung an das Burgthor nageln ließ, und über den Gebeinen der Todten auf dem Got-tesacker zu St. Aegidius (Gilgen) in Gräß mit ihm rechtete. Heinrich soll in einer blutigen Fehde erschlagen worden seyn (l384). Von seinen drei Söhnen, Günther, Erhard, Leonhard, ist der erste bei weitem der merkwürdigste. Als er noch in der Wiege lag, entstan-den schon Streitigkeiten um das Besitzthum, das ihm seine Mutter, die zweite Tochter des eben erloschenen im Lavantthale mächtigen H.uses derer von Haq über-lassen dürfte. - Günther's Großvater, Georg der äl-tere, wahrte sorgsamen Sinnes seine Rechte An dem ritterlichen Hofe Herzog Wilhelms des Freundlichen, schloß Günther m.t Ernst von Lobming Freundschaft die dauerte, bis Liebe und Mißverstand sie zerriß. Die reiche Erb.nn Anna von Eberstein. eben Witwe gewor-den von Dietrich von Tiefenbach, im Besitze von Eber-stein in Kärnten, Mährensfeld in Istrien, Brunn Schön- 152 berg, Burgberg ,^ Ober- und Untermaierhof, sonst reich begütert im Ennschale, in Kärnten und Krain, jung. schon und geistreich, lockte zu ihren Füßen alle kräftigen Recken der Steyermark. Ernst von Lobming vor allen diente ihr in Züchten und Ehren, und bat seinen Freund , in seinen, Namen um der Huldinn Herz und Hand zu werben. Die Gefeierte hörte still lächelnd ihren Preis von den schönen, begeisterten Lippen strömen, und erwiederte auf den unerwarteten Schlusi der fremden Werbung ganz kurz im Scheiden: »Sprecht Ihr mein großes Lob aus aufrichtigem Herzen, so muß ich Euch für einen untreuen Mann halten, der einem Andern mehr Gutes gönnt, als sich selber; sprecht Ihr es nicht aus aufrichtigem Herzen, so möchtet Ihr wohl unwahr seyn." — Günther merkte der Frauen Willen, that dem Freunde den bösen Bescheid kund, und verschwieg ihm halb verschämt, halb verlegen, das eigene GliM — Bangen und Sehnsucht zog ihn bald wieder in den Burgfrieden von Obermaierhof, und beim Anblicke der schönen Frau ruft er aus: „Ich bin kein Untreuer, noch Unwahrer, ich habe dazumal als ein Gebe-tener gethan, jetzt aber komme ich für mich selber.« — Der Bund der Herzen war geschlossen, und indem überstuthenden Strome beglückter Liebe, die überreich beseligt, und die wachsende Sehnsucht hinhälr, bis der fromme Spruch des Priesters das irdische Verlangen an den Himmel knüpft und heiligt, gedachte er nun durch einen Boten den Freund mit den Wendungen seines Geschickes bekannt zu machen, und als Gast zur frohen Feier einzuladen. Lobming sah keinen Boten, allein er kannte schon die schnelle Aenderung, lechzte Rache wider den vermeintlich untreuen und heimtückischen Freund, und hatte einen theuern Eid geschworen, des Festes Zeuge zu seyn. Er sammelte Freunde und Knechte, die Mord und Naub als Lebensberuf übten, zog schweigend, wie die finstern Nächte, in denen er sich von der Feste Lobming fünf Tagreisen weit bis Maierhofen auf abgelegenen Wegen durchwand, und sah in heimlicher Freude aus dem Forste, der ihn und seine Schaar barg, mit der scheidenden Sonne die fröhlichen Gäste von der Vermählungsfeier nach Hause kehren. Mit dem steigenden Abendnebel umdüsterte sich seine Seele. Sein Knappe Jacob lechzte nach dem Blute Christoph's, des Knappen Günther's, und umspähete wie ein Jagdhund die Burg und die künftige Beute. Mit den Schrecken der Mitternacht überstiegen die kecken Schaa. ren, Jacob voran, die Mauern; der überraschte Thür-mer vermochte nichc viel aus dem Schlafe und dem Hoch-zeitsrausche zu blasen, die Aufgeschreckten sielen unter dem schnellen Schwerte; Christoph hauchte seine treue Seele aus den weit klaffenden Wunden, die ihm der wilde Jacob geschlagen; Günther, halb bewaffnet aus dem Brautgemache eilend, stürzte in einen Kreis von Kämpfenden, die süße Braut floh verfolgt von dem jubelnden Jacob in das Grabgewölbe ihres ersten Gatten, fiehete, von ihm herausgeschleppt, gezerrl zu den Füsicn des düstern Lobming, um das Leben ihres Geliebten. Die Burg brannte, röthete die blassen Wangen der Sterbenden und entflammte die Sieger zu rascherer That. Aufjauchzend drängten sie sich auf den Schloschof um ihren Führer, der den gefangenen Günther an dessen Vetter Georg von Herberstein, den sechszehnjährigen Knaben Otto's des Demüthigen, fesseln hieß «Herr Jesus! erbarme Dich Deiner armen Magd," schrie die verzweifelnde Braut, als sie Günthern mißhandeln und fortführen sah, von den blutigen Händen Jacobs sich voran aufs Roß gehoben fühlte, und der Rappe donnernd über die Brücke fortstürzte. Ihre aufgelösten Kleider, ihr losgebundenes Haar flatterte wild durch die Nacht. Die freundliche Sonne mahnre die Räuber zur Ruhe; des Tages über hielten sie sich in Forsten und schwer zugänglichen Felsen auf; des Nachts setzten sie die Reise forr, bis sie an die Ruinen von Eppen-stein am Fusie der Stubenalpen gelangten. Der Abgrund eines alten, festen Thurmes, unerschüttert von den Seufzern vieler dahingeschwundener Geschlechter, öffnete seine kleinen eichenen Thüren, und verbarg Günther's, Annen's und Georgen's Klagen vor einander und vor dem lauschenden Ohre spähender Freunde lange Zeit, denn bei dem Zwiste und den Fehden der Landesfürsten waren Recht und Gerechtigkeit im Landverstummt. (Fortsetzung folgt.) Thomas Gray, der Erfinder der Eisenbahnen. Thomas Gray, der Begründer des Eisenbahnsy-stems für England, der Mann, welcher Tausenden seiner Landsleute ergiebige und sichere Erwerbsquellen öffnete, Thomas Gray, welcher der Stolz seiner Landsleute, ein besonderer Gegenstand der Hochachtung für die gesammte Menschheit seyn sollte, lebt jetzt in sei, nem eigenen Vaterlande in dürftiger Zurückgezogenheit, fast ungekannt und gänzlich ungewürdigt. Für Thomas Gray, dem Schöpfer des Eisenbahnsystems in England ist jetzt die öffentliche Wohlthätigkeit in Anspruch genommen worden. In London erschien zu seinen Gunsten eine Broschüre von Thomas Wilson. — Wilson, einer der ausgezeichnetsten Ingenieure unserer Zeit, ist der Erste gewesen, dem Gray seine weltumfassenden Ideen mitgetheilt; er hat dessen jetzigen Aufenthaltsort nicht ohne die größte Mühe erforscht, und fand den Freund, d^ — 153 — Vo« einen, kümmerlichen Glashandel vergessen in Exe-ter lebt. Gray schrieb über Eisenbahnen, lebte und webte nur in der Idee ihrer Vervollkommnung. Ganz so hatte Wilson den merkwürdigen Mann im Jahre H8I5 zu Brüssel gekannt, wo er sich Monate lang in feinem Zimmer einschloß, Tag und Nacht über sein System brütete und hier, einmal begraben unter Büchern, Papieren, Karten und Planen, von Wilson über» rascht wurde. »Noch ist es nicht Zeit, Dir mein Geheimniß zu entdecken,« sagte Gray, nachdem seine erste Bestürzung vorüber war, „doch binnen zehn Tagen kann es geschehen." Diese Zeit verstrich und Gray legte in Wilsons Hände ein Manuscript nieder, worin, wie der Verfasser andeutete, die Quelle einer neuen Circu-lation für die Welt vorhanden war. Natürlich mußte ein solches Riesenproject damals als die Ausgeburt eines phantasirenden Gehirns, als unsinnig erscheinen. Doch nach 30 Jahren sehen wir bereits die Verwirklichung in großartigem Maßstabe, und kein Zweifel ist, Gray's Plan wird einst in seinem ganzen Umfange die Ausführung erreichen. Gray wollte Manchester und Liverpool, die reichen und industriellen Handelsstädte, zunächst für seine große Sache intereffiren. Er durchzog voll Muth und Vertrauen England nach allen Richtungen. Es ist hier in Erinnerung zu bringen, daß die Schienenwege bis dahin fast ausschließlich nur bei Kohlen- und andern Bergwerken zur Benutzung gekommen waren, und daß Gray's Scharfblick im weitesten Sinne die Wunder in Voraus erkannt hatte, welche durch ihre Anwendung zum Menschen - und Güterverkehr erzielt worden sind. Man hat Gray's bis in das Kleinste ausgearbeitete Theorie der Eisenbahnen späterhin in England allgemein benutzt. Nicht einmal eine Anstellung, die ihm bei einer der englischen Bahnen feine Existenz gesichert hätte, erhielt er durch seine fortwährend eingereichten Suppliken. Jetzt ist auf Anregung seines Freundes Wilson, der in seinem Briefe an Robert Peel ihn daran erinnert, daß Gray bei dem letztern schon vor ein - oder zweiundzwanzig Jahren pe-ii'tionirte, eine öffentliche Sammlung für den Begründer des englischen Eisenbahnsystems zu Stande gekom-men. Rowland Hill, der die Penny - Post ins Leben gerufen, wurde von der Nation reich belohnt, ohne dessen zu bedürfen, denn er sitzt als reicher Mann im Parlament. Thomas Gray wird vermuthlich seinen Glashandel fortsetzen müssen, da die Sammlung zu seinem Besten einen sehr schlechten Fortgang hat. Feuilleton. (Wissenschaftliche Grausamkeit.) Es zst gewiß ein sehr erfreuliches Zeichen der Zeit, wenn wir sehen, daß überall sich Vereine bilden, um den Quälereien, welche der Mensch so häufig an andern Ge^ schöpfen Gottes sich zu Schulden kommen laßt, mög-lichst zu steuern; aber wie muß es auf der andern Seite wieder das Gefühl empören, wenn wir wahr» nehmen, daß gebildete Männer, angeblich im Interesse der Wissenschaft, richtiger bezeichnet aber aus Ncu-gierde und Lüsternheit, sich die größten Grausamkeiten gegen hilflose Thiere erlauben! — Man komme nicht mit dem Einwürfe, das; es dem Laien nicht zieme, der Wissenschaft Vor- und Einwürfe zu machen; wir kennen dieses nach Unfehlbarkeit schmeckende Dictum, und acceptiren es nicht; auch kann es wohl Niemand dem Laien wehren, sich im Interesse der Humanität über — seinem Verstandnisse zugangliche Handlungen, selbst der Wissenschaft angehönge, zu äußern. Veranlassung zu dieser Bemerkung gibt ein neulich uns in die Hände gefallenes Heft oon Müllers »Archiv für Anata-mie,« in welchem ein Herr Dr. Budge Beiträge zur Lehre von den Sympathien bringt, das heißt, Men Sympathien oder geistigen Connexionen, worin die subtilsten Nervenorgane thierischer Körper zu einander stehen. Nachdem der gelehrte Herr nun an einem so eben ge-tödteten Kater über die Sympathie des kleinen Gehirns mit einer straks entgegengesetzten Doppelextremität ein Experiment vorgenommen, bei dem er sich leidlich menschlich gezeigt, kommt er auf die Erforschung der Darm. bewegungen hinsichtlich ihrer Abhängigkeit von den Hauptwerkzeugen (Centralorganen) des Nervensystems, und da hören wir nun zuvörderst, daß, wenn man einem Thiere lebendig den Bauch aufschneidet, sich eine sehr langsame Bewegung der Gedärme zeigt, die allmälig zunimmt, und selbst nach dem Tode noch lange fortdauert. Dock) dieses Bauchaufschneiden ist eine Zärtlichkeit gegen das, was wir bei den Versuchen hören werden, die an Hunden, Katzen, Kaninchen, Tauben, Hühnern, Raben und Sperlingen angestellt wurden. Man höre und schaudere! Wir wollen indeß nur das Nesumö der einzelnen Versuche geben, die hinlänglich seyn werden, unsern Unwillen zu rechtfertigen. Das erste Opfer war eine Katze, der von dem sehr gelehrten Herrn ein Schnitt von einigen Zoll Länge durch die Haut des hinteren Nückentheiles gemacht wurde, dann ließ er den Vordcrkörper straff anziehen, schnitt darauf weiter in die bloßgelegten Muskeln, und stieß dann ein starkes, schmales Zergliederungsmesser (Skalpell) in das Rückenmark. Schon bei der leisesten Berührung desselben schrie das Thier sehr heftig, und zuckte. Er führte nun das Messer tiefer bis zum unte-l-en Theil des Wirbels, und zerschnitt das Mark völlig. Das Thier streckte vor Angst und Schmerz die Hinterbeine, zuckte und war dann an allen Hintertheilenge- - 154 — ähmt; jede willkürliche Bewegung war dahin; gleich lobten Massen sielen die Hinterglieder herab, und wurden wie fremdartige Körper nachgeschleppt. In den ersten Tagen nach dieser Operation war die Katze recht munter, und frasi (so?), dann nicht mehr; und am vierten Tage war sie todt. Sie starb erschöpft, fast ohne Kraft, ohne einen Ton von sich zu geben. (Also vier Tage Qual! — schandlich!) Die zweite Marter traf ein Kaninchen, dem es ganz eben so erging, und das auch am vierten Tage starb. Der dritte Versuch wurde in derselben Art an einem sehr wilden und starken Hunde gemacht, doch rif; man ihn, mit einer scharfen Zange zwei Wirbelknochen weg; er mußte sich drei Wochen quälen, und mochte in dieser Zeit fast nichts als Wasser trinken. Zum vierten Versuche nahm man wieder eine Katze, Anfangs ähnlich behandelt, wie die zuerst gequälte, dann aber wurde ihr det Bauch bis auf die letzte zarte Haut geöffnet, um durch diese die innere Bewegung der Gedärme zu beobachten, die bei jedem Stoß in das Rückenmark schneller und lebhafter wurde. Das Thier starb nach 48 Stunden an Kräm-pfen. Der fünfle Versuch traf eine eben getödtete Katze. Bei dem sechsten wurden einer lebendigen Katze gewisse Nerven am Halse blosigelegt, dann der Bauch geöffnet und die Eingeweide hervorgeholt und sie bald darauf getödtet. Solcher Durchschneidungen des Rückenmarkes folgen noch eine Menge, auch Versuche, dasselbe durch Quecksilber und andere Stoffe zu ersetzen, mit deren Erzählung wir indeß den humanen Leser verschonen wollen; aber die Frage möchten wir noch auswerfen: ob ein solches gefühlloses, die Menschheit entehrendes Verfahren gegen arme, wehrlose Geschöpfe nicht eine angemessene Ahndung verdiente? (Das Schaukeln, als Mitttel gegen die Lungen sucht.) Ein englischer Arzt im 18. Jahrhunderte, Namens I. Carmichael Smyth, gab ein Werk heraus, worin er Allen, welche mit Lungensucht oder Schwindsucht behaftet sind, häufige Bewegung in einer Schaukel oder in einem schwankenden Kahne empfahl. Die Schifffahrten wurden von jeher als sehr heilsam für Schwindsüchtige gepriesen, und schon die alten ^ Römer, welche zu dieser Krankheit geneigt waren, pflegten nach Aegypten zu gehen. Plinius berichtet unter Anderem, daß der Consul Annaus Gallo durch eine Seereise von der Schwindsucht geheilt wurde. Manche Aerzte schreiben der Seeluft die heilende Kraft zu, andere dagegen finden die Ursache der thatsachlich oft erfolgten Heilungen in den schwankenden Bewegungen des Schiffes und in dem Schwanken des Geistes, zwischen Furcht und Hoffnung , zwischen Freude und Trauer, wodurch auf das Nervensystem eine ,sehr heilsame Wirkung hervorgebracht werde. Celsus empfahl allen Denen, welchen keine Schaukel, keine Sänfte und kein Schiff zu Gebote stand, die Iscllilci» P6N8Ü68, oder Betten, welche den Wiegen ähnlich, hin und her geschaukelt werden konnten. Auch für andere chronische Krankheiten wurden die Schaukelbetten von den alten römischen Aerzten empfohlen. Lautes Lesen und Declamircn wurde ebenfalls von den Aerzten des Alterthums empfohlen,, um die Stimme auszubilden und die Brust und die Respirationsorgane zu stärken. Durch dieses laute Lesen wird die Luft kraftig ein- und ausgeathmet, die Wär-, me und die Transpiration wird vermehrt und die Lunge von aller überflüssigen Feuchtigkeit befreit. Das Schaukeln scheint dieselbe Wirkung zu haben in Folge des Luftstromes, welcher mit mehr oder weniger Schnelligkeit an die Lunge dringt. (Verfeinerungen der E i sen bahnreisen.) Die Engländer gehen, wie ein französisches Blatt meldet, damit um, auf den Wagenzügen der Eisenbahn zwischen London und Liverpool eine Restauration und ein Kaffehhaus einzurichten; zu diesem Zwecke wird eine Seiten-Gallerie angelegt werden, damit Kellner und sonstige Bedienung von einem Wagen zum andern gelangen kannen. (Wunderbare Beschaffenheit des mensch-lichen Hautorganes.) Unser Hautorgan besteht aus Schuppen mit zahlreichen Poren (oder kleinen Oeffnungen). Ein Sandkörnchen deckr 250 Schuppen. Ein einziges Schüppchen hat über 500 Poren. Hundert solche Poren in einer Linie machen '/^ Zoll aus. Ein Zoll faßt 1000 Poren in einer Reihe; ein Schuh 12,000; ein Quadrarschuh l44 Millionen. — Nun betragt die Oberfläche der Haut bei mittelmäßiger Größe l4 Quadratschuhe, und 20l6 Mill. Poren. vßr i-üllinliell dkkimiNo Virl>!l)8o Mlf 6er lamliiu-llisell«» U»nllnlili6, rr 8lllN ffLMilollt W6rl1sn. I^Äi'liÄcll likli 10. 86jit6lnli6r 1645. Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr. ^<^--- Dem heutigen Illyr. Blatte liegt das „X. Verzcichniß de s hist ori sch en Vereines" als besondere Beilage bei. Besondere Beilage zum Illyrischen Blatte Nr. 37. R845. Ver^eichniß x. der vom historischen Provinzial-Verein für Kraitt erworbenen Gegenstände. (Fortsetzung.) Nr. 90. 3^Soiü Herrn Ludwig Reyer, Verwalter der Herrschaft Äuersperg: eine Silbcrmünze; .^0«^^: der kniende, vom heil. Marcus belehnte Doge, mir der Umschrift: /Vll1. Vtiliot.; /i^<'e> .>'.- der Weltheiland in segnender Stellung, mit der Umschrift: '1il»i ^nli (ilni-i». Uncen MM.—Von Venedigs Dogen Andreas Gritti, welcher im Jahre 1523 erwählt wurde, nnd im Jahre 1533 starb. Nach Versicherung des Herrn Geschenkgebers wurde diese Münze bei Äuersperg ausgegrabe». Nr. 91. Folgende Urkunden: a) Urkunde, ausgefertiget bei Lack am 8. Mai I26I, gemäß welcher Conrad, Bischof von Freisingen, seinem Waffenträger Reinhard eine bei Lack gelegene Hübe eigenthümlich übergibt. l») Urkunde (l(lo. «. Juni 1262, der zu Folge Ho-holdus de Npdekke, einverständlich mit seiner Gemahlinn Agnes, einige Besitzungen der Kirche der h. Maiia und des h. Corbinian in Freisingen eigenthümlich überläßt. c) Urkunde A e) Zwei Original-Legitimations-Urkunden der k. k. Berggerichts-Substitution in Krain, beide llcln. 19. Febr 1790, für P. Tomaschouz und L. Viditz. (I) Stiftbrief llclo. Steinbüchl am l. Nov. 1794 betreffend eine vom Gewerken Andreas Thomann angeordnete Messenstiftung. 0, t' H555) Drei Original- Legicimations - Urkunden des k. k. Oberbergamtes im Herzogthume Krain, llllc). 9. April 180?/ 19. Febr. 1790 «l l2, Nov. l?99, für M. Schusterschitz, S. Primoschegk nnd A. Warl. Nr. 94. Vom Herrn Andreas Skopctz, Cu- racen in Lom: a) Mehrere Briefe vom Missionär Franz Picrz aus Nordamerika, darunter acht in Original. d) Mehrere Gedichte in krainischcr Sprache von, Missionär Franz Pierz. - 6 — e) Zwei Reden des Einsenders. Manuscript. ill«!- 8Ul»tv«, 8. Laibach 1811. ll) I^l)Vll p«'nlil<2 «n lljiln 18l3, und 1) Gedicht auf die Anwesenheit Kaiser Franz I. in der Prula am l7. August 1829. Deutsch und kramisch. Nr. 95. Folgende Werke: 2) siN'l'um pi'omzNliui'mm, kramische Predigten vom Pater Johann Bapr. 2 st. Oru««. 5 Bande. 4. Venedig und Laibach 1691. d) Ol'llolmullc« »l8 «p!8cnjii, ßt. ^lol'io.^l^llni lVIart),'!« opui» 1''nl. 1593. <^) Die Weltgeschichte, für gebildete Leser und Studierende, von Carl Heinrich Ludwig Politz. 4 Bande. 8, Wittenberg 1813. mit Kupfern. 6) Versuch eines Auszuges der röm. Gesetze, in einer freien Uebcrsetzung zum Behufe der Abfassung eines Volks-Codex 3 Bände. 8. Breslau l804. t) I^li^cnpi «? t!'i:n'< Il.'Nli .^!sililuii ^'«ipin. 8. 'l'6l'A««ti l833. 5s) I^ll'ol'llÄ nl^tilieü: Äuclore ^o86f)l»l) I^l>p6l2 ^/.<>,l«>l'il. 4. V6ll«lii5! l?58. 6t!< !k8i»8tlc>l,n Niliv6l'. l2. I^uliuci 1759. ic) Naturlehre für die Jugend von Benno Michl. 8. Laibach 1795. l) Geschichts- und Erinnerungs - Kalender. l3 Jahrgänge, von »831 bis im:!»«, 1843. 4. Wien. ,n) Das Buch der Psalme. 8. Wien l78l. n) Johann Hübner's Staats-, Zeicungs- und Conver-sations-Lericon, 8. Regensburg und Wien l?6l. o) ^ntonii » 2l)lil»^viulu«. 4. l774. lz) Universal-Kalender für alle kaiserlich österreichischen Staaten, auf das Jahr 1822. 4, r) Allgemeiner Kalender für die katholische Geistlichkeit, auf das Jahr 1836. Gratz 4. «) Großer steyermärkischer National - Kalender , die Jahrgänge 1819, 1821 bis ill?!»». 1826 und 1828. 4. Gratz. f) Mmllu» Zylnlinliou», ä Ii. l). ^u^„8linn Nl'3tl». I?nl. l)s»!oniiw Hnri^^inn« 1695. u) Allgemeiner Kalender für die katholische Geistlichkeit, die Jahrgänge 1832 bis iu(-Iu«iv« 1836. 4. Gratz. v) (^»llxllinn'iiMÄ; darinnen allerhand zur Historie, Cri-tik, Literatur und übrigen Gelehrsamkeit gehörige Sachen abgehandelt werden. 45 Stück in 9 Bänden. 8. Halle 1715 — 1728. vv) Neueste Sammlung jener Schriften, die von einigen Jahren her über verschiedene wichtige Gegenstände zur Steuer der Wahrheit im Druck erschienen sind, 40 Bande. 8. Augsburg 1783 — 1788. x) i>1iti<^IIniwn, enrhalrend 29 Stücke in 4 Bänden. 8. Berlin und Wien 1781 — 1783. >) Vil'illiu-'mln polilics» !l!8l.l)l'i«„m, von ^. v. X. V. 6. V. .4. 4. Leipzig 1688. 2) Paul Jacob Marpergers Magazin. 2 Bande. 8 Hamburg 1748. nn) Völker- und Zeiten-Spiegel aus Tacitus. 8, Germanien 1614. kli) Neue Organisation des Gottesdienstes in Frankreich. 8. 1802. <^') Rede und Gebet bei der Einweihung des Denkmals auf dem Schlachrfelde zu Kulm den 30. August 1817, von R. Eylert. 8. Leirmeritz 18l8. INN58lNNtÄ 12. V«' lwlii» 1617. l'l) 8V6ll) !«l« vliM v' ttlm olili^NNl) , 86uj l'l!»-sllll'i«!w p« 2«!l knwll'llki 2^1'liVl Oll lvßtlNH ox,llll NuliQ«; »n il»r<'<1„o iinjii«8lvo »»-l)r»iw z)o N3«ll>j:mjn Mlliwil-6, zx»»»- r^wi-w ^«l-vu-6 i«xl<; n«I 9Nlw 1841. cz. t'ol. I<) Programm und Verzeichnis; der Geschäftsgegen-stände' für den am 16. Sept. 1844 abgehaltenen Postulaten- und Verhandlung?-Landtag der kraini-schen Herren Stände. l) ^lV6!lt,15 <'. p. «>MN28li I.!'^»^«^« ««»»» 6X-6UNt«5 9!lllN 80lw!l18tl 18^5. ^l. m) 14 Stück Landkarten und Pläne. Nr. 97. Vom Herrn Franz Xav. Richter, Doctor der Theologie: 7 a) Schenkungsurkunde ) Ueber das Gleichgewicht von Europa, von Johann ^usti. 4. Altona 1758. l nun!)»« l-ss. 8. Göttingen l75l. l) Betrachrungen eines deutschen Patrioten. 8. Frankfurt und Leipzig 1776. ß) Thomas Abbts vermischte Werke. 3 Theile. 8. Berlin und Stettin 1772. ll) klal ll« lg si-imce »u »soi» 6« I>l9i, l794. 8. il I^l)iil1l'6.6<:li0l'. 8. H. I'ül-l» 1781. p) Gedanken über eine alte Aufschrift. 8. Leipzig 1772 <1) I- v. Sonnenfels über den Geschäftsstyl. 8. Wien 1785. l') ^N6elll)l68 int«r««»9Nl68 t>t l,i8t0l-iP»6» 6« l' Ül«l8trli Vo)3^6llr; ?6Nllunl 80» 86 ^oilr Ä I?»' rilj. 8. Vi«l»n l« <^iM8« «ivili «I» 0886rvi»i'8i. 8. ^ VwuilI 1781. v) ?lbhandlung über die Nechtmäßigkeit des Simultane», nach dem Geiste des westphalischen Friedens, von Franz Haim Edlen von Haimhoffer. 8. Wien 1798. >v^ Hißmoirl;» 6 ll» I^oi'll I^avill. 8. ^ ^mstm'llmn 1747. ^) Ueber das neue Grundsteuer-Rectisicationsgeschäft, von Ignaz Benedict Heßl. 8. Wien 1790. 2> L« l-l)i m:mn-,li-iil,8 molliln - ellLmic» a ^l»n«l80l, X»v. l)i«ll 8. V,6,mn« 1772. llll) H«<:ilMU8 8. ^ I^ill« 6t I.^»n 1747. 66) 1/ «l»l sil-686nt ll6>' Vmpil-6; pur ^l'. ^dl)ö llo VilV!-!»<-. 8. 4 ?ill-l8 171 l. N') Betrachtungen über Napoleon Bonaparte 8. Erfurt und Neuburg 1805. l"5) k6cpc)lllM6IllN ^6N«s»l6 ll«' (3„illiej 6lllll2li, «8»!» "l«' ('l)N0NI-8l ll«' O«lMl)sl llll N886l-V3,8l, 8. ^ Vi«,m» 1781. llll) v«vnnll»l« l^0N8ilil)rmn. 12. 'I'vrnavi'»« 1745. ji) I^«c!it llll V0)»«6 ll6 8». ^Ins«8U' l' NlN' N6l«Nl- ^08«l>ll II. llllN8 !«8 I'ü^8-Il»8 l' »nu«ft 1781. 8. ^ N»!in«8. l. 18. April 1576, an Papst Oregor Xlll., worin er ihn ersucht, zur Befreiung des in türkische Gefangenschaft gerathenen Helden WolfEngelbertFreiherrn von Auersperg. einem Sohne Herwärts von Auersperg, behilflich zu^ftyn. F) Schreiben des Christoph Freiherrn von Auersperg an den Erzherzog Sigisnumd, 18. December 1539, in welchem Jacob Schreck von Srotzingen, Erzherzog Ferdinand's Geheimschreiber, die Freiherren Herwarth und Wcikhard von Auersperg um Uebersendung des Leibharnisches und der Rüstung ihres Ahnherrn, Herwärts) von Auersperg, in welcher er gegen die Türken gefallen, für die Sammlung zu Ambras ersucht werden. !,) Erlast Kaiser Leop. des I., dlw. I. Jänner 1700, an Wolf Engelbrecht Grafen von Auerspcrg, bezüglich der landeofürstlichen Postulate für das Jahr 1700. i) Instruction Kaiser Maximilian II., ddn. 2o. Sept. 1565, für den Hofkriegsrath Freihcrrn Weikhard von Aucrsperg, als landcsfürstlichen in das Feldlager nach Ungarn rückenden Commifsär. k) Schreiben Kaiser Friedrich des IV. an Mathias König von Ungarn, mit dem Ersuchen, Engelharcen von Auerspcrg in dem pfandweisen Besitze des Schlosses Szamabor zu lassen, oder die Rückzahlung der Pfandsumme von Seite des Martin Frangepan zu bewirken. I) Deutsche Uebersetzung des grostherrlichen Fermans vom März 1631, womit Georg Nakoczi zum Grost-fürsten von Siebenbürgen ernannt wird. H'l)I. I^»lii»l',i 1776. n) U-.'kunde llllo. am Sonntage nach Maria Geburt 1469, in welcher sich Doym von Frangypan verpflichtet, demPangraz von Aucrsperg entweder seine Tochter Anna binnen 3 Jahren zur Frau zu geben, oder 6000 Goldgulden zu bezahlen. o) Kt?<'<5/'.>5 I<)!„a«,i8