Vereinigte L für die Schauspielergesellschaft zustellen. Nach Be- > endigung desselben lehrten Höchstdiesclben in die Burg zurück, vor welcher hierauf von der Kapelle des Infanterie-Regiments Wimpfen, den allechöch- , sten Herrschaften eine Nachtmusik unter Beleuchtung ! von Flambeaus gebracht wurde. Die Stadt war abermals erleuchtet. Sonntags früh um halb 6 Uhr, nach Anhörung einer heiligen Messe verliessen I. I. M. M. unsere Sradt, und setzten Ihre fernere Reise über Villach fort. Unsere Segenswünsche folgen dem hohen Hcrrscherpaare überall nach, das frohe Andenken aber an die kurze Zeit, in welcher wir das Glück hatten I. I. M. M. hier zu verehren, bleibt in unsern getreuen Herzen zurück, und wird nie erlöschen. (Klagf. Z.) Österreich. Wie n. Zu Wien erreichte am 2. d. M. im ölsten Lebensjahre das Ziel seiner irdischen Laufbahn Joseph Johann Graf v. Wilczek, Erb - und Bannerherr zu Hlürschin und Guttenland, r. r. Kämmerer, wirklicher geheimer Nach, Ritter de5 goldenen Vließes und Obersihosmarschall. Vermöge allerhöchster Anordnung wird für Se. Majestär Carl IV., König von Spanien, morgen den 17. Februar die Hoftrauer angezogen, und durch fechs Wochen bis einschließig 3o. März 1619, mit folgender Abwechslung getragen. Die ersten zwey Wochen, d. i. vom 17. Februar bis eiilschließig 2. März, erscheinen die allerhöchsten und höchsten Herrschaften, die k. k. geheimen Räche, Kämmerer und Truchsesse, in schwarzen glal: ten Kleidern, mit seidenem gleichfarbigem Unterfutter, mit angelaufenen Degen und Schnallen; die andern vier Wochen, d. i. vom 3. bis einschließig 3a. März, in erwähnter Kleidung, mit Manchetten von Spitzen, g-efärbten Degen und Schnallen. Die allerhöchsten Frauen und die Damen erscheinen die ersten zwey Wochen im schwarzen Gros de Tour, mit schwarzem Kopfputze und Garnituren, dann mit schwarzem Schmucke; die aitdern vier Wachen in voriger Kleidung /., mit Kopfputze und Gar- ülturen von Spitzen oder Blondes und ochtsm Schmus cke. (W. Z.) Italien. Venedig, den 2. Febr. Die Pest welche sich vor einigen^Monaten unsnähcrte und uns gegeißelr haben würde, wenn nicht gleich die kräftigsten Maaßregeln dagegen genommen worden wären, hat nun gänzlich aufgehört. Deswegen hat die königl. Mu: nizipal'Verwaltung im Einverständnis; mit S. E. den, Patriarchen eine 3lägige Andacht veranstaltet, um dem Allerhöchsten für die abgewandte Gefahr zu danken. (W. Z.) Ausland. Italien. Neapel, den 3o. Jan. S. k. k. H. der Erzher-Hog Joseph, Palatin von Ungarn, fahrt fort, nicht nur die Gegenstände der Kunst, die Alterthümer und andere Naturmerkwürdigkeiten in unserer Stadt, und Gegend zu besichtigen, sondern sich auch mit unsern Einrichtungen und öffentlichen Instituten bekannt zu machen. Er woßnte vorgestern bei dem obersten Kri» minal- Gerichtshöfe einer Untersuchung eines der abscheulichsten, Verbrechen von Anfang bis zn Ende bei. Es hatte nämlich ein Unmensch sein Weib in der höchsten Schwangerschaft mit mehr als 40 Streichen umgebracht, und nachhin, um seine Lastecthar zu verbergen, döu Leichnam verbrannt. Er wurde zum Tode verurtheilt. Lucca, den 26. Jan. In einem so eben erschienenen Edikt sagt unsere Herzogin, daß ihr unabänderlicher Grundsatz jederzeit seyn werde, jeden ohne Rücksicht auf Rang und Umstände vor sich zu lassen und ihre Vorträge anzuhören. Da aber manche durch den Anblick des Hofes schüchtern gemacht, mir der Wahrheit zurückhalten könnten, so haben I. k. H. beschlossen, eine geheime Korrespondenz anzunehmen/ um desto sicherer die Wahrheit zu erfragen. Deßwegen ist außerhalb des Ballastes ein Platz bestimmt, wo man unterschriebene Vorträge, Anzeigen und andere wichtige Anliegenheiten sicher hinterlegen kann, indem zu diesem Posten nur allein die Herzogin Zutritt hat. Wahrhafte und nützliche Entdeckungen werden mit Fremden angenommen und die Namen . 6^ - der Entdecker verschwiegen, unnütze aber den Flammen übergeben; boshafte Vcrlaumder werden sich die höchste Ungnade zuziehen. Da diese Maaßregel nur zum Zweck hat, hinter tie Wahrheit zn kommen und dadurch das Wohl der Unterchanen zu befördern, so hofft man um so mehr, daß kein Mißbrauch davon gemacht werden wird. Preuße n. Die Staatszeitung berichtigt die Angass ein^s nilswärtigen Blattes, welches den Preußischen Mi-Utar- Etat auf 33 Mill. Thaler angegeben, dahin, daß derselbe bloß 22 Millionen koste. Von einer Verminderung des stehenden Heeres ist es übrigens wieder ganz still. Dasselbe officielle Blatt widerlegt die Behauptung : das: die Preußische Regierung die Verfügung des Aachener Vicari.Ns, nach welcher die Kinder aus gemischten Ehen ohne Ausnahme in der katholische», Religion erzogen werden müßten, genehmigt habe. So viel Beurtheilungskrafr (sagr sie) sollte doch jeder vernünftige Katholik und Protestant haben > dergleichen für unmöglich zu halten. Übrigens sey die Sache noch nicht geschlossen, und man werde das Umständlichere nächstens erfahren. (W. Z.) Großbritannien. Die Stadt London hat beyden Kammern eine Petition übergeben, worin sie tie so fürchterlich zunehmende Anzahl der Verbrechen der Strenge der Englischen Gesetze zuschreibt, welche den menschlichen Gefühlen so sehr widerspricht, daß dieGeschworncn-gerichte und die Regierung wetteifern, den Verbrechern durchzuhelfen, und daß von 2a zum Tode Vere urtheilten kaum Einer hingerichtet wird. Sie bittet daher um eine Revision der Criminal-Gesetzgebung. Der Courier schreibt den Zuwachs der Verbrechen der Zügellosigkeir der Presse und dcm Mißbrauch der Aufklärung zu. Dagegen bemerkt das Morning-Chroniklc,' daß die meisten Verbrechen in den Theilen des Reichs begangen würden, wo d« niedern Volks-Classen am mindesten aufgeklärt und dcm Gift der Presse ganz unzugänglich seyen. Die Verbrechen in England,/ verhalte sich zu dem/ mit wohl einge» richten Schule» versehenen Schottland wie zo zu i, und in Irland , wo aus dcm triftigsten Grunde/ den es nur geben kann, niemand aus ocn niedern Volts? Classen gefahrliche Schriften lese, Hatten im Jahre iüiH 5167 Verurteilungen Smtt gefunden, i» 'England aber bey seinn- weit größeren Bevölkerung in demselben Jahre nur L3)o. (W. Z.) Frankreich. 'M Bei dcm niedrigen Wasscrstande der Rohne hat man zu Arlcs Nachgrabungen aufgestellt, und meh-vcr? Aschenkrüge und Münzen gefunden, unter andern eine Medaille auf die Vermahlung Constanc lin des Großen. Das beste Stück aber war eine äußerst sauber gearbeitete, drei Fuß hohe Vase. (Die bekannte Vcnus von Arles, und der mit Unrecht so genannte Schild des Scipio, sind auch in der Rohne gefunden worden, die wahrscheinlich, wie die Tiber, eine Menge Herrlichkeiten verdecken mag.) , (Osir. Beob.) « Schweden und Norwegen. « Briefe aus Tornea und Luleä reden von elner Wärme von 5 bis 6 Grad in diesen sonst durch eine Kälte von Ha Graden um- diese Iahrszeit erstarrten Gegenden, und aus der Handelsstadt Uleaborg im nördlichen Finnland klagt man über die aus MangelD an Schnee gänzlich ausbleibenden Fuhren aus dein.^ Innern. Die dadurch veranlaßte Unterbrechung dec Bergwerks-Arbeiten und Transporte ist in Schweden eben so wenig erwünscht, als es in Rußland der Mangel an Schnee in vielen Gegenden ist. (Osir. Beob.) N o r d c A m e r i k a. H Washingtoner Blatter enthalten nun auch Berichte des Amerikanischen Commissars Bland über deu Zustand von Chili. Denselben zu Folge theilen sich die Revolutionäre von Chili iiv zwey Partheyen, , an deren Spitzen zwey machtige Familien stehen: die Carera leiten die democratrsche Parthey, und die Larrin, wozu der gcgemp6rtige Ober-Dnector Don O'Higgins gehört, die aristokratische. Nachdem der General der Hülfotruppcn von Buenos-Ayres, San - 65 - Martin, durch den Sieg über den Spanischen General Marco/ bey Ehacabuco, der Sache der Unabhängigkeit wieder das Übergewicht verschafft/ erklärte er sich für.^ie Parthey der Larrin, weil er bey dieser am meisten Talente/ Kraft und Einheit bemerke/ ohne welche auch die beste Sache scheiterte O'Hig-gins erklärte selbst noch gegen den Amerikanischen Com-missär: „er halte für den Au zcnblick eine repräsentative Verfassung für unzweckmäßig; die Congresse Hütten Mexiko und Venezuela zu Grunde gerichtet ; in den Zeiten der Gefahr bedürfte man einer Regierung mit Einheit und Srarke ausgerüstet, um das Vaterland zu retten; wäre die Ireyheit erkämpft und die Ruhe hergestellt/ dann sey es Zeit an Aufstellung siner republikanischen Regierung zu denken." (W. Z.) T ü r k e y. Zu den merkwürdigsten Ereignissen/ welche im kaufe des verflossenen Monaths zu Eonstantinopel Statt fanden / gehört dl. Absetzung des Griechischen Patriachen'Cynllus und dessen Verweisung nach Adrian opel. Der Bischof von Ainoros/ Gregorius, welcher die Stelle eines Griechischen Patriachon' z,u Constantinopel s.j.on zwei Mahl bekleidet hat, ist fein Nachfolger. Die Absetzung des ersteren hat wenig Theilnahme zu seinen Gunsten erregt/ weil ,In-toleranz, Ränkesucht und Geldgier diejenigen Eigenschaften sind, welche dieser Mann wahrend seines sechsjährigen Patriarchats vorzüglich entwickelte. Die Armenische Geistlichkeit machte fast zu gleicher Zeit ebenfalls Schritte beim Großherrn, welche die Entfernung ihreS Oberhirten zum Zwecke hatten. So bald dieß aber kundgeworden, versammelten sich 2 bis 3oo der Ältesten und Angesehensten dieser Gemeinde/ Am dem Großherrn die bundigsten Versicherungen zu 'geben / dasi sie ihren bisherigen Oberhirten zu behalten wünschcen. Mit Unmuch und Widerwillen, sagt ein Schreiben aus Constan-inopel, ist man Zeuge solcher Scenen und Umtriebe, die, im Ganzen genommen, mcht geeignet seyn kö-niien, beyden .Nu'ul-tr,aw,l günstige wegrisse vo-i der christlichen Religion Mld lhre^ BerelMtN'n zu erwecken., X __________«_ Dem Englischen Botb'chnter ist von Seiten der Pforte eröffnet worden, daß nach deni Vorgang anderer Höfe, auch der seinige sich die 6'chöhung des bisherigen Zoll-Tariffs gefa.len lasse., müsse. Siri Robert Liston har dar.^er nach London berichtet, und . Instruclionen nachgesucht. (W. Z.) M i s z e l l e n. Nach dem Beyspiele von Magdeburg hat auch in Oldenburg eine sehr große Anzahl von Einwohnern ' die Vereinbarung getroffen, sowohl in der Stadt, als auf Spaziergangen, sich der Begrüßung durch Abnehmen des Hutes ganzlich entHallen, und nicht an» ders als durch Berührung des Hutes mit der Hand grüßen zu wollen. Diese Grüßungsart ist in doppelter Hinsicht sehr vorzüglich: sie schützt das Haupt vor Erkältung, und den Filz vor dem Abnützen. Sinnreicher wäre es jedoch, wenn man Frauen grüßte, die Hand aufs Herz zu legen. Man sagt, die Hm-macher harten dagegen eine Prorestation cing:!egt^ in der sie sich Freunde der Höflichkeit nennen, und das mit Recht. (pe^Outu,!^ in mol'^l) Unfern von Liverpool erschienen eines Morgens in emer Dorfkirche 12 Brautpaare, die sich verheirachen wollten. Einer Unpäßlichkeit dos Pfarrers wegen mußten die Heyrathen bis auf den nächsten Tag ver'choden werden. A-n andern Morgen erschienen alvr nur 7 Paare; die übrigen waren über Nacht andern Sinnes ge.vor, en. (2. Z.) Bey Somnlevsfelden in Franken bemerkt man, seir etwa 5 Wochen Zogen Abend eine erstaunliche Mcnge Buchfinken, die mit ihren Zügen die Luft verfinsterten, und des Nachts einen solchen Lärm in den Wäldern erregten, daß man aus der Ferne Ha-gclsHlag zu hören glaudre. Sie sind sehr fett und wie man vermuthet, durch die m südlichen Ländern herrschende Kälre getrieben worden, in so unncwöhn« licher Jahreszeit Zuflucht im Norden z'l suchen. (Wdr.) W echsel.Cou rs in Wien vom 17, Februar »3.-^. Conventionsmün^e von Hundert 2bz Geruckt bey Ignaz Alo^s Edlen von Klein