Donnerstag den 11. Grtober 1838. TN i e n. ^3e. k. k. Aposiol. Majestät haben mittelst Aller« höchsteigenhänd'lg unterzeichneten Diploms, dem k. k. Hoftath der obersten Iustizstell«, Johann Nep. Schwarzkönig, den Adelsstand des österreichischen Kaiserstaalts mit dem Ehrenworte und Prädicate »Edler von Murfcld" allergnädigst zu verleihen geruhet. Dle k. k. vereinigte Hofkanzlei hat die im Lai-bacher Kreise in Illyrien gelegene land^sfürstliche Pfarre MorLutsch, dem dermahligen Pfarrer zu Luslthal, Nlasius Lipovicz, verliehen. (W. Z) Nombarvisch « Vcnetianisches Königreich. Ihre Maiestäten der Kaiser und die Kaiserinn haben Mantua am 26. Sept., nachdem Al-lerhöchstdieselben der heil. Mefs? in der Domkirche beigewohnt, und den Civil <, geistlichen und Militär-^ behörd>n Abschitbsaudlenzen ertheilt hallen, von den innigsten Segenswünschen der Bewohner dieser Stadt begleitet, verlassen, und die Reise nach Verona angetreten. Ihre Majestäten wurden an der Gränze der Provinz von Sr. Exc. dem Herrn Gouverneur der »enetianischen Provinzen, Grafen von Spaur, und oem k. k. Delegate« ehrfurchtsvoll empfangen, und lugten unter dem Donner der Kanonen, dem fest.-lichen Geläute aller Glocken und dem freudigen Zu-'lif einer unermeßlichen Volksmenge gegen halb 2 Uhr Nachmittags Ihren Einzug in die Stadt, deren Sch lüs< sel Sr. Majestät dem Kaiser an dem neuen Thore, "o ein geschmackvoll verzierter Pavillon errichtet war, von dem Podesta überreicht wurden. Ihre Majestäten stitgtn im Pallaste der Marchcse Canossa ab, wo Aller-bockstdiefelben von den durchlauchtigsten Erzherzogen Franz Ca,rl, Johann, Ludwig und Rainer, St. Exe. don Herrn Gouverneur Grafen von Epaur und den vornehmsten Civil« und Militärbehörden cnipfangen wurden. — Nachdem St. Majestät der Kaiser kurze Zeit ausgeruht hatten , fuhren Allerhöchsidieselb»« vor die Stadt, um die Festungswerke, die sich südwestlich von der Porta Nuova bis zur Porla S. Zenone erstrecken, in Augenschein zu nehmen. — Abends war die ganze Stadt aufs glänzendste beleuchtet. Ihre Majestäten fuhren durch die in Tageshelle schimmernden Straßen, unter dem Iubelruf der freudetrunken ncn Menge, in's philharmonische Tdeater, wo Aller-böchstdieselben beim Eintritt in die große Loge von dem zahlreich versammelten Publikum mit dem leb-haftessen Applaus begrüßt wurden, der sich bei jeder Strophe des nach dem Erscheinen Ihrer Majestäten angestimmten Volkslieds, und eben so als Ihre Majestäten das Schauspielhaus verließen, erneuerte. (Ost, B.) Die Venediger Ztq. meldet unter dem 27. September: Nachdem Se, Majestät der Kaiser gnädigst zu beschließen geruhten, daß zwei der königl. Insignien, welche bei Allerbochsideffln Lrö'nuna zum Könige des lomb. - vcnerianiscben Ko.iiareiches yebraucl t WUlden, nämlich der Reichsapfel und der Scepter, i„ dem Kircbersckaht des b Marcus nlcdlrgeleqt, und dort durch die Fürsorge drs Patriarchen, u„d dcs dorlic'en Capitels aufbewahrt werden sollen, wurde zweien fönigl. Commissarien, n5n>sich dcm Plcvinzial: Vics-delegaten, Carl Freibrrrn v. Pascolink. und dem Vtncdiger Municipal-Assessor, Nobilc Moros/n!, der Auftrag ertheilt, sich zulj! Uebernahme der besagten Insignien nach Mailand zu verfugen. Nachdem dieselben am gestrigen Tage in Venedig angrksn-n^n waren, wurden sie mit jenem Pomp. und jener Feierlichkeit empfangen, welche Allem gebühren, was die Majestät des Threncs umgibt und vorstellt. (W. Z.) 332 Nachrichten aus Verona zufolge besichtigten Se. Majestät der Kaiser am 2?. Sept. Morgens, nachdem Allerhöchstdieselben die Generalität und das Officiercarps empfangen hatten, in Begleitung Sr. k.k. Hoheit des Erzherzogs Johann, der übrigen Erzherzoge kk. HH. und Sr. Erc. des Feldmarschalls Grafen Nadetzky, die Festungsarbeiten am linken Ufer der Ecsch, und wohnten hierauf einem uon der Brigade-des Gencralmaiors Mertz ausgeführten Manöver bei. — In den Pallast zurückgekehrt, geruhten Se. Maj. der Kaiser um i Uhr Nachmittags die verschiedenen Behörden zu empfangen, welche Allerhöchstdenselben von Sr. Erc. dem Hrn. Gouverneur Grafen von Spaur vorgestellt wurden. Hierauf empfingen Se. Majestät den hoffähigen Adel, und geruhten den Bischof, die Generalität und die vornehmsten Beamten zur Tafel zu ziehen. — Nach aufgehobener Tafel verfügten Sich Ihre Majestäten, von II. kk. HH. dem Erzherzog-Vicekönig und Seiner Gemahlinn, den durchlauchtigsten Erzherzogen Franz Carl, Ludwig und Johann, dann Sr. Exc. dem Hrn. Gouverneur und dem k. k. Provinzialdelegaten Hofrath Freiherrn di Pauli begleitet, in das Gebäude der Handelskammer, um die in den dortigen Sälen veranstaltete Gewerbs-ausstellung in Augenschein zu.nehmen. —Abends be« ehrten Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserinn, nebst II. kk. HH. den durchlauchtigsten Erzherzogen, ein von der 5oci(Uü 6cg!i ^iiliotii kloc-.oi-ei in den an das philharmonische Theater stoßenden Sälen ver-anstaltetes Ballfest mit Ihrer Gegenwart. (Ost. V.) N e u t s ch l a n v. München, 2. October. Diesen Abend halb 6 Uhr ist Se. kais. Hoh, der Großfürst-Thronfolge^ von Rußland über Ingolstabt, wo er den Festungsbau besichtigte, hier angekommen, und im Hotel der russischen Gesandlschaft abgestiegen. (Allg. Z.) Freiburg, 25. Sept. Die Versammlungen der deutschen Naturforscher und Aerzte wurden heute mit der dritte^ allgemeinen Sitzung, welche um 10 Uhr ihren Anfang genommen, beendigt. (Prag. Z.) V r e u si c n. Berlin, 27. Sept. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserinn von Nußland nebst Ihren kniserl. Hoheiten den Großfürstinnen Maria, Olga und Alexandra, sind von Potsdam heule Nachmittags hicr eingetroffen, und in den für Allerhöchst- und Höchst-dieselben in Bereitschaft gesetzten Zimmern auf dem königl. Schlöffe abgestiegen. . (Prag. Z.) Italien. Florenz, 27. Sept. Fürst von Metternich trashier am vorgestrigen Nachmittag von Genua ein,- der Hof ward schon gestern zurückerwartet. Die Krönung in Mailand kommt in ihren Folgm auch den Florentinern zu Gute; die Fremden strömen in diesem Augenblick hier in Menge zusammen. (Allg.Z.) Mieverlanve. Einem Amsterdamer Handelshaus wird aus dem Haag geschrieben, daß daselbst für Holland sehr günstig lautende officiöse Berichte aus London eingetroffen seyen. England hätle nur zur Vermeidung von Zwangsmaßregeln gegen Belgien nicht auf der gänzlichen Ausführung der 24 Artikel bestehen wollen. König Leopold sey nach England gekommen, um dcn Belgiern zu zeigen, daß alle Mlttel zur Erreichung günstiger Bedingungen angewendet worden. Indeffen sey man über die Hauptsache — die Ausnahme der 2^» Artikel in den zwischen Holland und Belgien abzuschließenden Tractat — einig, und nur in der rückständigen Zinsenschuld werde Holland Opfer bringen muffen. (Ost. N.) Dänemark. Als am 1?. September die königliche Fregatte „Ro ta" mit Thorwaldsen an Bord b«i den drei Kronen zu Ank«r ging, H.Ute sich an der Zolibude trotz des starken Regens «in« große Menschenmenge versammelt, und blunltnb«kränzte Boote, auf welchen Professoren der Universität von Kopenhagen und der Kunstakademie, Gtlehrte, Künstler zc. sich befanden, zogen ihm mit Musik entgegen l ihr dreimaliges Hurrah wurde von derFrcgatt« her beantwortet. Dann stimmte die Musik di« Weise: »Wir Seeleute machen nicht viel Worte," an, es wurde «in Lied zur VewiUkommnung des Künstlers gesungen, der vom Verdeck her dankle. Mehrere fuhren an Bord, ihn zu begrüßen, under dav-auf ans Land, wo das Volk die Pferde von seinem Wagen ausspannte und ihn jubelnd nach Charlottenburg zog. Abends wurde ihm'dort in «inem von Künste lern veranstalteten F>ickelzuge ein Gesang gebracht. Alle Kopenhagen er Blätter sind von dem Euthusiasmus, wo die Dänen ihren heimkehrenden ' Thorwaldsen begrüßten, erfüllt. Mit einer Begeisterung, die keine Gränzen kannte, führte oder nng ihn vielmehr das Volk triuMphirend auf die Charlol-tenbnrg. Am 20. ward Thorwaldsen zur königlichen Tafel gezogen und von II. MM. dem Könige und der Königinn äußerst huldreich empfangen. An demselben Tage begrüßte ihn eine Deputation des Kopenhagener Magistrats und der deputirten Bürger, und verkündete ihm dabei, daß Kopenhagen ihn zu seinem Ehrenbürger ernannt habe, eine Auszeichnung, welche um so bedeutender erscheint, als noch Keiner zuvor ihrer theilhaftig geworden ist. Das Diplom soll Thor-waldsen in einer Plenarversammlung deS Magistrats 333 und der Deputirten nächstens überreicht werden. Aus einer dem »Dagen« gemachten Mittheilung erfährt m«n, daß der Einladung des königl. Commissars zufolge Thorwaldsen am 24. September an dem Eröffnungstage der Ständeversammlung in Noeskilde an der Festmahlzeit, welche den Deputirten gegeben wirb, Theil zu nehmen gedenkt. (^st. B.) Frankreich. Das Geschwader, welches gegen Mexico unter dem Befehle des Contre-Admirals Vaudin zusammengezogen wiid, dürfte, wenn es vereinigt ist, und das schwarze Erdrechen nicht als mächtiger BundesGenosse den Mcxicauern zu Hülfe kommt, hinreichen, Frankreichs Forderungen durchzusetzen. Es wird aus 2? Schiffen, nämlich 6 Fregatten, 6 Corvetten, 11 Briggs und !l Bombender., wozu noch 3 Dampsdoole kommen, bestehen. (W. Z.) Toulon, 25. Sept. Eine telegraphische Depesche, welche diesen Morgen von Paris abgegangen ist, befiehlt dem Marineprä'fecten, die Bombenschiffe Eclair und Volcan bereit zu halten, am 50. in die See zustechen, sic werden durch eine Brigg von 20 Kanonen cocortin. Das Linienschiff Hercules von 100 Kanonen hat den Vcfchl erhalten, sich mit Lebensmitteln für sechs Monate zu versehen, und sich bereit zu machen, nach der Levante abzusegeln, wo es zur Es-cadre Lalande stoßen wird. Auch auf dem Linienschiffe Ma^engo trifft man Vorbereitungen. Daoselb« soll nach der LlVcmte segeln'und das Linienschiff „Jupiter" crfttzen, welches Ausbesserungen nöthig hat. Die Brigg Palinure von 20 Kanonen geht am 1. oder 2. October nach Tunis ab. — Ein Circular der Negierung hat vor einiger Zeit bekannt gemacht, daß die Behöcden allen Handwerkern und Ackerleuten, welch« nach Algier sich zu begeben wünschen, Vorschub leisten , sollen. Auch sind die Intendanten unserer Stadt bevollmächtigt, denselben die freie Ueberfahrt zu bewilligen. (Allg. Z.) Der Commerce vom 28. Sept. bleibt bei seiner Behauptung, daß die französische Regierung von dem eidgenössischen Vororte ein Verdannungsdecrel gegen Louis Napoleon begehre^ es soll deßhalb bereitt ein Courricr an den Duc de Montebello abgeferlig, worden seyn. (Ost. B.) Der Messager spricht von einer Neise de« Herzogs von Nemours in den ersten Tagen de« Octobers nach Deutschland. Der Prinz werde vy» einem seiner Adjutanten und dem General Athali: begleitet seyn, ukd wolle die Residenzstädte Brüssel Dresden, Berlin, München berühren. Das Journal des Debats wiederholt diese Nachricht. In Guadeloupe war, Nachrichten vom 39. Juli zufolge, das gelbe Fieber ausgebrochen und richtete große Verheerungen an. Der königliche Procu-ratur zu Marie-Galante, Hr. von Sambucy, war ein Opfer dieser Seuche geworden, an der besonders die europäischen Soldaten zu Dutzenden des Tages sterben. — Den neuesten Berichten über St. Tho? mas vom 20. August zufolge war jedoch die Krankheit bereits wieder in Abnahme. (Ost. B) K p a n i e n. Man schreibt aus Baponne vom 23. Sept, Die Niederlage des Alaix ist nun gewiß. Auf Elpar-tero's Geheiß zog dieser General nach Tafalla; zu Monreal angelangt, stieß er auf den Carlisten-Chef Garcia. Anfangs schien der Sieg sich für die Christinas zu erklären; allein Garcia bekam bald die Oberhand, Alaix, schwer verwundet, wurde nur mtt vieler Mühe nachPuente de la Nepna gebracht. Dem Garcia wurde cin Pferd gelobtet. Die Carlisten verloren in diesem Gefechte viele Offiziere. — Zu Elorria hieß es den20.d,, daß eine bedeutende Anzahl mit Kriegsvorrath belade-ner Wagen daselbst eingetroffen seyen. Balmaseda sieht zu Amurrio mit 700 Mann und ^oo PferdH. Er ist zu Maroto gestoßen. (Don Carlos hat vor, die ganze Linie zu infpicirrn. Espartero war den 17. d. noch zu Pancorbo.) (W Z.) Im Hauptquartier des Don Carlos war ein Bericht des Carlisiischcn Commandanten Carrion, der im Königreiche Leon umherstreift, angelangt, wSrin derselbe meldet, daß er bei Sahagun eine von dem Gouverneur von Palencia commandirte Colonne Überfall lcn, ilI Gefangene gemacht, und gegen Y0 Pferd? erbeutet habe. Der Gouverneur, der sich unter einem Haufen Stroh versteckt hatte, bch'ndet sich unter ben Gefangenen. (Ost. B.) ^ Telegraphische Depesche. Fünfundzwanzig Va- ' taillone Carlisten haben sich in Viscaya und im Thale von Mcna vereinigt. Zahlreiche Convois nehmen fort-' während die Richtung nach Balmaseda, wo Maroto > und Don Carlos noch am 22. waren. Die Carlisten ' scheinen sich Portugalett's bemächtigen zu wollen, ! dessen Artillerie und Proviant in der letzten Zeit vcr-^ mehrt worden war. Auch hat die Garnison aus S° Sebastian eine Verstärkung von 500 Mann c-rhallen. 5 Espartero war am 18. Zu Haro. S">? Arme?, we!-5 che um acht Bataillone, die nach ^T-inUtn gesandt 1 worden, verringert war, stand zwi''^ - Te^^Marsa-5 ds-Cuba und Ona stasselförmig c ' - ^ ^s!>, ^ > ,