Ignaz äsl^ucs, königl. Rath, und Professors, Geographisches H a n d ö u ch von dem Ocstreichischen Staate. Dritter Band. Enthaltend Böheim, Mähren, und Schlesien bey I. V Degen« - 7 9 r. v ^-er Ordnung nach sollte gegen¬ wärtiges Band mit Böheim be¬ ginnen , allein ein Versehen unter¬ brach die Ordnung- In so weit Zeit und Umstände es Meßen , habe ich mich bestrebet, auch diesem Band Voll¬ ständigkeit und Reichhaltigkeit an in¬ teressanten Gegenständen zu geben. Das Irrige, was etwa hier und da vorkommenmöchte, wird man mir Nach¬ sehen. Selbst die Nationalschriftsteller in in den beschriebenen Ländern kommen in ihren Angaben nicht immer zu¬ sammen. Die gedruckten Schriften, und Manuscripte, welche ich bey Be¬ arbeitung dieses Bandes, theils zu Ra- the gezogen, theils benützet habe, sind alle getreu aufgeführet. Der folgende Band enthält Ungern und Siebenbürgen. Geschrieben im Zuly 1792 d e s dritten Bandes. Pil. Inhalt Bey dem nämlichen Verleger sind noch folgende neue Verlagartikcl zu haben. L.es dgtimens et les stekseins ste ^nsträ st»I- laäio receui'Ls et illuüres xar Octsve Ler- rvtli 8csmv22i ouvrage stividä en yuxtra Volume«, svee 209 xlsncbes reprezentant le« plans, les la^säes, et Iss coupes ^r. La koli» L Vicence 1786. 45 ü. Lorn ( kr. Loudon eine historische biographische Skizze samt dem Portraite des Helden von Johann Pczzl 8. i fl. 45 kr. Skizze von Wien unter der Regierung Joseph II. von Johann Pczzl- 6 Hefte g fl. 24. Gaßler Fr. Bcyträge zur Sittengeschichte bcS Mittelalters aus ächten Urkunden des kayß. Archives zn Ämbras 8- 45 kr. Cäeilius Cpprianus (des heil. Bischofs und Märtyrers ) ächte Werke aus dem Lateini¬ schen r. Theil 8» l st- 45 kr. lstetrvvios ( ^08.1 0. ) kvtrnciuctiv in juz pub¬ licum rezci HunAsrisa L- Za. kr Lsclr « Leck ftis xudlicnm Hunxürjkie cum notir autorir er nkser v «ic>nibu8 Josephi öen^ur ex origi- ejus exemplsri äesumxris nunc xrimum jn lucem xublicum emisLis Z. i. 6, KMxkel (Lnzelb.) lnüitutioncLrheologiae vox- iv iricse iu ulüm suältorum II. 1. 8>o 3 6. 45 ^1. Linne Pflanzcnsystem nach Murrays Ausgabe aus dem Lateinischen mit Zusätzen von Je Lippert 2 Bände 8> 6 fl. zo kr. Griscltni Versuch einex^ politischen und natür^ licheu Geschichte des Lemeswarer Bannats in Briefen 2 Thcile mit Kupfern und einer großen Charte gr. 4. 6 fl. 45. Schemerl (I.) Abhandlung über die vorzüg» lichste Arr an Flüssen und Strömen jU bau¬ en mit Kupfern 8- r fl. zs. — -— Abhandlung über die Schifbarnra- chung der Ströme mit 14 Kupfertafeln 8« 2 fl. Larminati B. Untersuchung über die Natur und Gebrauch des Magensafts aus dem Ital. 8. i fl- — -therapeutische Abhandlungen aus dem Lat.: i. Band 8. i st. 8. Geographisches Handbuch Von dem östreichischen Staate. Dritter Band. U H Mähren. Lhnrten: s^err Hauber führt in seinem Versuch (Ulm. 8vo 1724) einer umständlichen Historie der Land- charten folgende das Markgraftbnm Mähren betreffende Charten auf: ».) Noraviee, ostm Narconmnuorum keäes , Okoroxrapki» » b). k. b'abrieio Neciieo, L Narbsumlico cls- Icripru, et sgenerosts Norsvise Luronibus ^ui- busägm corre-stg. Diese Charte steht inOrrestj 'Ichestro orbis rsrrurum. b.) Noravama se» NvrsviL Nureliiollacus stn^ulari fiäe, ae stili- KLNkia clestneams — in Oestrrii 8peculo xeo- Zrgpliiao. c.) Noravia Narcliionatus — Laerio. Diese Charte ist eine Copte von der fabrizischen. In Gerard Mercators Atlas' ist Fabricii Charte ebenfalls zu finden. Joh. A. Comenius Charte, von welcher ver¬ schiedene Editionen extstiren. Johann Vischer, hat diese Charte unter dem Titel edirt: No- rsvise nova, L post vmnes priores scuratit- stma cielineutio tVuÄ. fo. Comemo novi- «er eäiru u I^ieol. ^oksn. äe fiiseacore. Die¬ se Charte befindet sich auch in Bläue, Jansons, und Wäsbcrgii Atlas, und in Zeilers l'opo- Krupfiia Robemi« , iVIoruvise , L Lilest«. e.) 1'sdula xeuerglis L/larcblonatus Lloravis in lex rirenlos äiviste, ^uos wanssro t^Lstrreo »cenrate emenstus lisa mgppg cielinesros exki- bet ^ok Ckrist. Nüster 8. O. N. Cspitan, Läilvre 1. st. üomsnno. ^oriber^ss. Die Lpe- A 2 emt- 4 cialcharten , deren y sind, haben den Titel : NarclnonawZ Norovise Circulus-c^ueM „iLuöiUo 'O-esareo Lc. — So weit Hauber. Außer den vorstehenden Charten führt Büschmg jm ^tcn Thcil seiner Erdbeschreibung (VIlre Auflage 1789) auch jene an, welche Grauclli seiner xermania nustriseu einverlcibet hat , fer¬ ner dir Nachstiche der Müllerschcn Charte von Covcns, Morticr, Beauraiii re; dann dre be¬ sonderen Charten , welche Julien zu Paris mit in den ersten Theil seines ^tlas toxoAr« L militaire Vom Jahr 1755 gebracht hat. Diesen Charten füge ich noch hinzu s.) Neue , und sccurats Zsneral Land Karten der ganzen Marg- grafjchafe Mahren — an das Liebt gebracht durch J. I. Lidl kön. xriv. und blniv. Ku¬ pferstecher in Wien. Jur gewöhnlichen Chartcn- format. Jllum. Mit einem Register über alle auf der Charte befindlichen Orte, Flüsse rc. d.) Ms Nsrlr^raftlmm Niedren mit ster eeltoren, ynä im Mr 178z nhßeänäcrtLU LincherlunZ 6srLrei1e, un«i tje2eicbnnnx eier t^ri-enrisv äer vlmur^er f-ioeces in 8>chielien, Aenau Ae^eicll' nsk im Mr 1784 ^cmn Vsruro äslin. I. chC. Kngelmann Le. Diese Charte bcsindet siw bey der topoge. Si cherung Mähr n§. c.) Lirin« LuNüstaite äer- NarMgfchnw NLbrens ftiräis ftiZeuei in lZiistern entworfen, 1782- in von Sreiubach» kleiner Geschichte von Mähren. Schriften. Paprotzky Spiegel des Markarafthum Mäh¬ rens. In böhmischer Sprache, Fol- Olmüz Derselbe enthält: r) die Geschichte des Landes; 7) die Genealogie des mährischen A- dets, und Z) die Topographie größerer Städte. Z Einen Ausjag von diesem Werke, in Rücksicht der Genealogie hat M, Chr. Pfeiffer !73» rdirt. (eileri) lopozraphia Vohsmig! ^orzviT, L LiieÜL. che-r ar durch lVIstdiLUM Nariav zu Franks. i6zc. in Fol. mit Comenir Charte. ?ellina fls Crmchoroä l'roflronniL lVloravs- rrzxd'.L.- Luromijchl rü6g in 8to. In böhmi¬ scher Sprache. Ichym ?skhna cis C^edhoroci iVlarr lVIa- rsviLus. t'raAL 1677 l?ol. mit einer Charte. Oermsnia nuLtriaoz. Vien 1701° in kol. in lateinischer 8xrachs mit einer Charts. Der Verfasser dieses Werkes, wie Hr. Abbe Denis in seiner Garcllischcn Bibliothek bemerket, ist der Jesuit Carl Granclli. Im Jahr 1752 er¬ schien von diesem Werke eine Auflage in 4to, welche aber bloß die östrcichischen Provinzen cythalt. Staat von Mähren, in 8vo. Kurze geographische Nachricht von dem Markgrafchuin Mähren, von Ad, Fridr. Zül^ nern ^742 in nvo. Mit einer Charte. Konsignation der sämtlichen Lahnen, und Kaminen, nach welchen die Herrschaften, und Güter im Markgrafthum Mähren nach hey Kreisen cingetheilet u. f. w. 1754, Fol. Z^eue europäische Staats - und Rersegeogra» B s phie, 6 phie, i6 Bände. Leipzig, und Görliz 1750 und folg, in gr. 8. Der erste Band enthälr Anheim. Mähren, Schlesien re. An. Fridr. Bäfchings, neue Erdbeschrei- bung, erschien 1757 und folg, in 8- zu Ham¬ burg. Im ften Theil (Vil. Aufl.) D. 241 —> 297 kömmt Mähren vor. Inkul» ÄL NorSvise. OoUezit so§. W'rat- Nonle, 8- Lrunse. 1779. Erdbeschreibung von Mähren. Prag 1780. in 8vo° Kurzgefaßte Geschichte über den Ur¬ sprung der heutigen Ordensklöster, wie auch Dom - und Collegiatstifte tm Markgrafthum Mähren aus Geschichtschreibern, und glaub¬ würdigen Handschriften zusammengerragen von Theodor Wenzel Ruprecht. Wien 1733. gr. 8vo> Des Herrn Otto Steinbach von Kranich» stein, Akten des gräflichen Cistcrcienser Stifts, Saar im Markgrafthum Mähren, kleine Ge¬ schichte von Mähren für die Jugend Zvo. Prag, und Wien bey Joh. Ferd. Edlen von Schön¬ feld, l78Z. mit einer Charte. NoravlD Hinweis. politicnL Lcelelisntics Lc. cum notis — «juum compeustio rekulsrum ,gcic>Ipk. ?il»r2 u 8. kloro, n PreraStt Kreis Nach Rosenau , LcipN'ck in dem Olmüzer Kreis, und fällt beym Dorfe Trubcck in die March. Die Vetschwä macht hier die Grenze zwischen dem Olmüzer und Prcrauer Kreis. Die Hana , entspringt im Brünner Kreis , nord- »stwärts an der Grenze des Olmüzer Kreises oberhalb Bucowino. Don hier ist ihr Lauf ost¬ wärts nach Wischau, Dürrnowitz in den Ol- mützer Kreis, wo sie bey Niemtschütz, in die March fällt. Die Iyla, (Gihlawa) entspringt westwärts an der Grenze von Böhmen bey Obercerckwc. Von hier iß ihr Lauf nordwärts nach Iglau, und Kameniz. Hier wendet sie sich nvrdsüdwärts nach Lrcbrz uhd begibt sich in den Znaymer Kreis, wo sie bey Jomolitz die Rokitna em- pfängt; zwischen Pürschitz und Kaniz den Brün» ner Kreis betritt, und südwärts oberhalb Milch- au in die Schwarza fällt, Bey Eybcnlchütz nimmt der Fluß dieOsiawa auf, und im Znaymer Kreis die Jameriz bey dem Städtchen gleiches Namens. Die March, Morava, vor Alters iVIgrn8, ent» E^nge nordwärts an der Grenze de» Graf¬ schaft Glaz, amSchncegcbirgc, im Olmüzer Kre-s, fließt von Altstatt südwärts nach Aussce , Cho- rau , Olmuz, Tobitschau, geht von hier in den Prerauer Kreis nach Krcmsier , von hier in den Hradischer Kreis nach Ostrau , Weßciy , und verläßt unterhalb Landshut im Brünner Kreise Mähren, begibt sich nach Ungern, und schei¬ det dasMarkgrafthuw Mähren von Ungern und dem Lande unter der Enö. Bcy Theben in Un¬ gern IL garn fallt sie in die Donau. Die Flüße, welche sich in Mähren nut der March vereinigen , sind: die Tbcya.' Sazawa, Beczwa , Hana,, Fistritz hey Olmüz; Olshawa Key Hradisch, Rusawa bey Kremsier , und Oslawa. Zur Schiffbar- niachung der March, hat man schon zu Anfänge vcS gegenwärtigen Jahrhunderts Versuche ge- macht , allein man machte keine Fortschritte. Unter der Joscphinischen Regierung erhielt Jo¬ hann Rochus Dorfleuth, und Compagnie am io. Oktober 1785 ein ausschließcndes k. k.Pri¬ vilegium zur Schiffbahrmachung dieses Flußes. Der Inhalt desselben ist i.) hat die Schiff¬ barmachung auf eigene Kosten den erwähnten Compagnie zu geschehen; 2.) wird derselben ganz allein erlaubt, mit Flößen, oder Schif¬ fen den Fluß zu befahren; selbst die Transporte der Acrarialproducte hat bloß die Dorfleuthi- sche Compagnie zu besorgen. Die 'Schiffahrt hatbey dem Ausflüße der March in die Donau ihr Ende, und den Anfang bey Theben zu neh¬ men. Sie geht über Dürrnbrück , Gödiug, Hradisch nach Olmüz auch immer so weit, als es der Compagnie gelingt, den Fluß fahrbahr zu machen; Z.) Dieß Specialprivilegium wird ans Zwanzig Jahre ertheilt, nähmlich vom i. November 1785 bis 1805; Den Obrigkei¬ ten wird das Recht der Ueberfahrt, welches sie bisher auf diesem Fluße ausgeübt haben, be¬ stätigt , zugleich ihnen erlaubt, auf ihren lie¬ ber fahrtplätten , oder kleinen Kähnen auf ihrem Territorium ihre eigene (nicht fremde) Produc- te hin, und her zu führen; 5.) Alle auf diesem Fluße vorhandenen, ober noch zu errichtenden Schiffmühlcn hat die Compagnie zuznlassen ; je¬ doch haben die Schiffmüllcr die Schwellstöcke also zu erhöhen, damit sie von den Schiffern leicht IZ leicht beobachtet werden können ; eben so sind die Schwellpfiöcke wieder auszuzichcn, so oft dec Stand einer Schiffmühle geändert wird. Bey den übrigen Mühlen ist zwo Klafter breite Oes, nung ausbedungen, auch ist oben, und unten die nöthige doppelte Sperrung zum Auf - und Aumachen herzusicllcn, und die Oefnung in je¬ ner Tiefe zu bewirken, damit die Schiffahrt frey bleibt; 6.) Den Unterthancn steht frey, sich statt dieser Flußfahrt der Landfracht zu bedie¬ nen ; 7.) Die Schiffahrt der erwähnten Com¬ pagnie wird von allen Wassermäuthen , und Aufschlägen , wie solche Namen haben, frey ge¬ lassen ; jedoch sind die Zölle zu entrichten , wenn die Compagnie Eifen , Leinwand, Skriüwcrk «° s, w. aus fremden Ländern frachtet. Eben dieß gilt auch von jenen Produtten, und Maa¬ ren , welche von einem Lande in bas andere verführet werden; 8.) Alle Dominien, auch landcsfürstliche Beamte, sowie die Miliz, sind , verpflichtet, der Schiffahrtsentreprise an allen Orten im Nothfaüc wcrkthätig beyzustchcn; 9.) Da die Compagnie unmittelbar unter landcs- fürstlichem Schutz sicht, so ist ihr erlaubt, auf ihren Schiffen , Fahnen , Magazinen , und Ge¬ bäuden den doppelten Adler zu führen, lalvs Ousräia auf den Magazinen anzuschreiben , und sich des Titels k. k. privilegirte Schiffahrkscom- pagnie am Marchflnße, und auf ihrem Siegel den doppelten Adler mit der erwähnten Um¬ schrift zu bedienen, ro.) Derjenige, welcher ein Holz, so die Compagnie nach Wien liefert, ent¬ fremdet , oder ein entfremdetes kauft, hat für jedes dergleichen Scheit der Armenc-issc zehn Gulden zu entrichten, im Falle der Unmöglich¬ keit der Bezahlung ist der Betretene nach Um¬ ständen jur öffentlichen Arbeit zu verhalten; »4 „.) Jene, welche Gchiffleute der Compagnie abrede» , aufhctzcn, oder ohne Entlassungsschein im Dienste nehmen, haben, wenn sie bemittelt sind , zwey hundert fi. zu bezahlen , wovon eine Hälfte der Armencaffe , und die andere der Cour-? pagnie zufällt - der Unbemittelte hingegen ist nach Unständen zur öffentlichen Arbeit in Elsen zu verhalte«. 12.) Diejenigen, welche b y die¬ sem Schiffahrtsgeschäfte gebrauchet, und auf einer Untreue betreten werden, sind als Haus¬ diebe zu behandeln, r^.) Die an der March gelegenen Obrigkeiten haben dafür zu sorgen, daß die Compagnie bey ihrem Unternehmen we¬ der in eigen-r Person, noch in ihren Angehö¬ rigen gekränkct werde. Die dawider Handeln¬ den sind mit der im 4. rr. bestimmten Strafe zu belegen ,nnd zum Ersatz des erwiesenen Scha¬ dens zu verhalten. 14.) Die Compagnie hat alle di-se ihr verliehenen Frcyheiten durch 20 Jah¬ re ruhig zu genießen. 15.) Die Compagnie ist verbunden, sich jährlich bey dem mährischschle¬ sischen Landesgvbermo auszuweisen, welche Fort¬ schritte man bey der Schiffbarmachung dex March gemacht hat. In so fern binnen acht Jahren die Compagnie durch diese Schiffbarmachung keinen wirklichen Vortheil geleistet hat, wird dieselbe des ihr ertheilten Privilegiums verlu¬ stig erklärt, und hat dieselbe den Dominien in Rücksicht des durch den Schleussenbau verur¬ sachten Schadens Vergütung zu leisten. Die Mohran entspringt im Olmüzer Kreise, dicht an der Grenze von Schlesien gegen Freu¬ denthal, läuft etwas ostwärts, und begibt sich uaweit Rcyg crsdorf nach Schlesien, wo sie bey Troppau in die Oppa fällt. Dieser Fluß macht ebenfalls nordostwärts die Grenze zwischen Mäh¬ ren, und Schlesien. Die Oder, -5 Oder', entspringt westwärts im Prerauer Kreise, dicht an der Grenze des Olmüzcr Krei¬ ses , bey dem Dorfe Kostel , oder Kofel, läuft westnordwärts, und macht nordostwärts die na¬ türliche Grenze zwischen Mahren, und Schle¬ sien , und wird dann un lezteren Lande bey Ratibor schiffbar. Die Gslarvcr, entspringt im Brünner Kreise südwärts von Saar, dicht an Neuwessely ,fließt südwärts durch dem Iglauer Kreis nach Mefe- riksch, von hier durch den Brünner Kreis nach Oslawan, und vermischt sich bey Eybcnschütz Mit der Igla. Die Sazawa, unter diesem Namen sind zweerr Flüße bekannt; deren einer im Olmüzer Kreise, und der andere im Brünner Kreise seinen Lauf hat. Die Sazawa im Olmüzcr Kreise ent¬ springt in Böhmen westnordwärts; von Landsr- krön nimmt sie den Lauf ostwärts, und betritt unweit Tateniz Mähren. Von hier ist der Lauf nachHohenstatt, wo fie in die March fällt. Die Sazawa im Brünner Kreise kömmt eben¬ falls aus Böhmen, betritt bey Saar, Mäh¬ ren , und begibt sich etwas unterhalb dieses Ortes abermahls in Böhmen, wo sie den Lauf nach Teutschbrod re. in die Moldau fortsctzt. Die Schwarza, entspringt im Brünner Kreise, nordwärts dicht an der Grenze von Böhmen in den Waldungen bey Jngrowiz. Von hier ist der Lauf südwärts ° nach Bistriz, Czernowitz , Tischnowiz, und Brünn. Hier vereinigt sich mit -ihr die Zwikawa, setzt den Lauf fort nach Ray- gern, Mischau, wo die Igla eintrit, und ver¬ eint sich hey sinterwisternitz mit der Theya. Die Th ex . ;6 Thepa, (Oigc) cheilet sich j» die untere enscrische , und mährische» Die erste entspringt jm Lande unter der Cns im Viertel Obermann- hartsbcrg in den Wäldern bey Engelstein. Ma» nennt sie die deutsche Theya, und vereiniget sich bey dem Schloß Raps mit der mährischen Theya. Diese entspringt im Jglauer Kreise in der Herr¬ schaft Teltsch. Von hier ist der Laaf südwärts nachDalschütz, bey Allhart betritt sis.denZnay- mer Kreis, unterhalb Jullitz verläßt sie Mäh¬ ren , und betritt das unterenserische Viertel Overmannhartsbcrg, wo sie den Lauf nach Raps, rc. forifttzt, und bey Frrystein wider den Znayiuer KrciS bctrit, von hier läuft sie südwärts nach Frain, Rausenbruck ; unweit ^joslowit; , verläßt sic abcrmahl Mähren und begibt sich in das untcrcnserischc Viertel Unter- wannhartSberg. Nachdem sie Laa vorüber ge¬ stossen ist, kämmt sie wieder bey Dannowitz im Brünner Kreis, nach Mähren , und vermischt sich oberhalb Unterwisteruitz mit der Schwarza. Von hier ist der Lauf südwärts nach Niclas- burg, und fällt hey Landshut in die March. Die Deutsche Theya macht von der westsüdliche» Seite Währens die Grenze zwischen diesem Lan¬ de, und dem Viertel ob dem Mannhartsberg des Landes unter der Ens, von der Südseite hingegen scheidet sic Mähren von dem unterense- riscyen Viertel Uutermannhartsberg. Die Zwitawa, entspringt im Olmüzer Kreise nordwärts dickt an der böhmischen Grenze, stießt von hier nach Zwitau , von hier durch ocn Brünner Kreis nach Kunstatt, Czernahora, und Brünn , wo sie sich mit der Echrparza ver¬ einigt. Von Sü-jM-O !7 Von den Naturproducten Mährens im Pflanzenreiche habe ich umständlich im zweyteu Bande meiner östreichischen Staatenkunde ge¬ handelt. Ich habe in demselben die Orte an¬ geführt, wo der Getreidebau, der Flachs-und Hanfbau, und wo der Weinbau vorzüglich zu Hause ist. Auch von dem Wiesenbau, von dem Safran, den Knoppern, Galläpfeln,, den verschiedenen vorhandenen Holzarten rc. habe ich das Nöthige aufgcführet. Eben so findet man in eben diesem Bande das mährische Thier¬ reich umständlich behandelt. Zum Kenntnis der mineralischen Produkte Mährens lege ich nach¬ stehende Tabelle vor: »—Tr^-e- Außer den vorstehenden Produkten hak Mähren auch Steinkohlen, Torf, Schwefel, Salpeter, mehrere Halbedelsteine, Walkererd« rc. Der Bergbau in Mähren ist schon sehr alt. Man setzt das Daseyn des Jglaucr Berg¬ baues in das Ende des 8ten Jahrhunderts. Indessen ist soviel gewiß, daß das Jglauer- bergwerk eines der ältesten in Tcutschland ist. Dasselbe hatte schon im izten Jahrhundert seine eigenen Bergrecht,. Selbst die Freyberger in Sachsen haben ihre Bergrechte nach den Iglauerischen geformet. Nähere Aufschlüße über den mährischen Bergbau gibt Hr. Host-- rath von Peithner in seinem Versuche einer natürlichen, und politischen Geschichte der böhmischen und mährischen Bergwerke. Auch ist von Spergcs tyrolische Bergwerksgeschichte S. ry4- nachjuschen. Von dem nun abermay! zu Triesch im Betrieb stehendem Silber - und Bleybergwerke will ich gegenwärtig etwas nä¬ her handeln. Sehr wahrscheinlich ist es, daß dieses Bergwerk, welches westwärts gegen die böhmische Grenze gelegen ist mit den üb¬ rigen da befindlichen Bergwerken ein gleiches Alter habe, und daß dasselbe ebenfalls in den Zeiten der hussitischen Unruhen in Vergessen¬ heit gekommen ist. Dieser Bergbau ist auf ei- mm mächtigen Quarzgange, welcher sein Strei¬ chen chen von Morgen in Abend, und das Verflä- chen von Mittag in Mitternacht hat, aufge- schlage«. Die Alten haben auf solchen viele Schürf und Schächte, dann von Morgen ge¬ gen Abend eine Stolle über 40s Klafter an¬ getrieben. Im Jahre 1769 am 16. Jul. hak man die Abteiffung eines auf der Anhöhe des Gebirges befindlich gewesten alten Schachts beschlossen. Da sich bey dessen Betreibung häufig Wasser gezciget hat, so wurden Mittels der Kunst Wasserleitungen, und Teiche Herges stellet, und nebst den gewaltigen alten Stol¬ len, noch eine tiefere Erbstolle, von Morgen gegen Abend, ohnwcit des Dorfes Sallowitz, von welchem diese Stolle den Namen erhalten hat, völlig am Fuße des Gebirges in einer noch weiteren Etreke von mehreren hundert Klaftern angeleget. Hierauf find, mit Inbe¬ griff der^Puch-und Waschwerke, Schmc'lzhük- ren, Künste , Gappel, und anderen Tagge« bäuden bey 620,020 fl. verwendet worden» Bey der Äbtt,ff>mg des sogenannten alten Schachts sowohl, als den anfänglich nur ge¬ gen Abend gemachten Auslegungen hat man schönes Bleyerzt erzeugt, und hiervon mehrere hundert Mark fein Silber in das Prager Münzamt geliefert, daneben bis 700 Centner Bley erhalten. Bis der Schacht auf 42 Klaf¬ ter abgeteiffet war, ist nichts anders, als Bleygianz, Kies, und Blende eingebrochcn, weswegen dieser Gang noch immer nur für einen Bleygang zu halten war, jetzt aber ist nebst dem Bleyschuß , auch Küpftrgelf, wo von lezterem der Centner, so vormahls nur 2, g dis 5 Loch gehalten hat, auf 6, g bis roLoth an Silbergehalt kömmt, dann schöne Spüh- «ungen von gewachsenem Silber- und Glas- B 2 rrjt 20 erzt in Vorschein gekommen, auch der Bley- schuß hat im Silbcrgehalt also zugenommen, daß, da vorher höchstens nur 4 Loch in Sil¬ ber kamen, er jetzt y bis rv Loch am Silber hält; daher auch von diesem Zeug mehrere hundert Mark in das Wiener Münzamt ge¬ liefert worden sind. Es kömmt noch anzufüh- rcn, daß in der erwähnten Callowitzer Erb- stoke , welche in einer Strcüe von hundert Klaftern weiter gegen das tiefere Thal ange¬ legt worden, sich der Gang sehr edel, auch Mit einem ziemlichen Halt im Golde eingcrich- Lct befindet, daher man angefangen hat, einen Lreibschacht anzuleqcn. Demselben kommen folgende Vortheile sehr gut zu statten: 1) der in der Nähe gelegene Teich, in welchem alle Wässer von der ganzen Herrschaft zusammen stießen, und der so gelegen ist, daß in die ewige Leisse gelangt werden kann; 2) kann mit die¬ sem SÄacht sowohl gegen Abend, unter den alten Schächten, als auch gegen Morgen aus- gelenket, und die reichesten Gefälle erhalten werden; 3) kann dieser Schacht mit sehr ge¬ ringen Kosten betrieben werden, weil bey dem oben erwähnten Uiberfluß am Aufschlagwaffer in solchen Gang leicht eine Premse eingerich¬ tet, und mittels derselben die Erzte leicht aus der Grube in viel größerer Menge gefördert werden können. Dem Werke kömmt auch noch zu statten, daß dasselbe nicht gebunden ist, in einem eingeschränkten Feld, wie sonst üblich ist, zu verbleiben; sondern man hat die Frey- heik, sowohl gegen Abend, als Morgen, wie auch gegen Mittag und Mitternacht, wo sich die Gänge mit ihrem Streichen immer hinziehen, auszulenken, und ist Niemanden erlaubt, so weik die Triescher Herrschaft langet, anzusctzen. Den s— 2r Den Ertrag dieses Baues berechnet man, dem Mittel nach, zu vier Loch, welches an Cent- nern im Monat 152a, diese zu 4 Loch gerech¬ net 6080 Loch Silber , folglich im Jahr 72,960 Loch - oder 4560 Mark ausmachct, solche be¬ tragen , die Mark pr. 22 fl. 2-5 kr., nach der Einlösungskaxe gerechnet, jährlich 101,220 ff. Hievon sind, bey Einrichtung der Amalgami» rung und Ersparung det Hüttenkosten, 25,000 fl. auf die Ausgaben abzuzichen; mithin ver¬ bleiben im Jahre an reinem Gewinnst 77,220 fl. Der Besitzer dieses Bergbaues hat von dem¬ selben eine eigene Mappa verfertigen lassen. Herr Hofrath Schlötzer fetzt im I. Hefte seines Briefwechsels die Volksmenge in Mäh- ren auf 1,502,000 Seelen. Eben diese Volks¬ zahl nimmt auch Hr. Hanke in seiner Bib¬ liothek der mährischen Staatenkunde für das Jahr 1736 an. Er rheilet die sämmtlichen Ein¬ wohner in fünf Elasten, als: u) in Hanaken, b) in Slowaken , c) in Böhmen , 4) in Deut¬ sche , und e) in Franzosen. Hr. Schwoy, im ersten Bande seiner topographischen Schilde¬ rung des Markgrafthums "Mährens, setzt S. 53- die Volksmenge Mährens nach der Kon- lcription vom Jahr 1775 auf 1,134,674 See- ren F", und theilet die sämmtlichen Einwoh¬ ner Mehrens in Slaven und Deutsche ab. Herr Hermann, in seinem Abriß der physikali¬ schen Beschaffenheit der östreichischcn Staaten, bestimmt für das Jahr 1781 die Volksmenge Mährens auf 1,137,237 Seelen. Im ersten Theile der Erdbeschreibung zum Gebrauche in den teut- schen Schulen in den k. k. Staaten, vom Jahr 1788 wird die nähmliche Volkszahl an- yegebrn, welche Hr. Schwoy für das'Jahr B Z 1775 IL — M angab. Herr Büsching bestimmt im V- Zcheil feiner Erdbeschreibung vom Jahr 1789 Eine Million Seelen. Hier ist meine Angabe, und zwar für bas Jahr 1789. In diesem Jahre befanden sich in ganz Mähren i,Zoo,vSo Seelen, darunter 27000 Juden waren. Die Miliz und die Fremden sind unter dieser An-? zahl nicht begriff«». Ich theilc sämmtlicht Einwohner in Slaven und Teutsche. Zu der ersteren Claffe rechne ich die Hanaken, Slo¬ waken , und Böhmen, Und zu der lczteren die Teutsche» und Lothringer. Die Slave» haben ihre Wohnsitze an der böhmischen, schlesischen und ungerische» Grenze, und die Tcutschen gegen die östreichischen Grenzen- Die lvthhrin- gische Kolonie hat ihren Sitz im Thereflenfeld hey Göding. Kaiser Franz 1. hat diese, als ?r 1762 die Herrschaft Göding um 920,000 si. an sich gekaufet. hat, gestiftet. So wie sich die mährische Nation in Gla¬ tzen und Teutsche kheilet, so kann man auch für dieses Land eine zweyfache herrschende Sprache annehmen, nähmlich die siavische und die teutsche. Die letztere ist die gewöhnliche Spra¬ che des Adels, und anderer Personen von Un¬ terscheidung, Auch unter dem Bürgerstand ist Mehr die teutsche Sprache in Uibung. Die Tuch-Wd keiuweherey, die Vieh¬ zucht; Mit de» davon kommenden Producten, äls: Wolle, Schmalz,c. und das Fuhrwesen sind die HaUptnahrungszwetge der Mährer. In der Hana wird die Gänsezucht sehr stark getrieben. Die Hornviehzncht macht in dem sogenannten Kühlandl, welches in der Gegend AN Neutitschein, und Kulneck gelegen, einen Haupt- »r Haupknahrunzszweig. Noch find die Jude« zu erwähnen. Sie sind vorzüglich um Ni- clasburg angesessen, und beschäftigen sich ge- wöhnlich mit der Tuchweberey, dem Brant-? weinbrennen, und dem Hausierhandel. Nach¬ stehende Kirchenlisten geben untrügliche Auf¬ schlüsse über die Geburten und das Sterben i« Mähren. Getraute -- Geb»hrne -Gestorbene -M-Gebohrne I7NZ „,«71 — 57,ZS» — 5c>,4iS — 6,946. »786 ,3,114 — 60,761 — 42,7s» — >8/?Sz. ,787 »,,«4» — 63,754 — 40,858 — -1,896. »788 9,157 — 5',«38 — 19,4-4 — Z»,4»4- Cucka 46,99, —,31,715 — >5z,v«a — 80,6,9. Hieraus zeigt fich binnen 4 Jahren ei* Überschuß an Geburten von 80629 Köpfen. Herr Büsching bestimmt in seiner schon öfters erwähnten Erdbeschreibung für Mähren 99 größere und kleinere Städte, 159 Markt¬ flecken, 2,478 Dörfer, und 87,271 Häuser. Hr. Schwoy gibt diese Zahl an: 97 Städte, 170 Märkte, z,no Dörfer, 498 Pfarren, und *?7'847 Häuser. Hier ist meine Angabe, Nähmtich: y7 Städte, 17s Märkte, 7,13» .Dörfer, 188,000 Häuser, 866 Dominien und Guter , looDecangte , 607' Pfarren, 21 Ad¬ ministrature«, und 787 tzocalkapcüaneyen. Die Städte werden in landcsfürstliche, und Schutz¬ städte abgetheilct. Der ersteren sind 7 , sie folgen also: Olmutz, Brünn, Znaym, Jg- Lau, Hradisch, Neustadt und Gaya. B 4 Mäh- 24 Mähren wurde am ersten , wie bereits be¬ merket worden ist, in drey Fürstenthümer ab- getheilt. In der Folge kam das Lundenbur- ger Gebiet hinzu , mithin bestand damahls bas Land aus vier Theilen. In neueren Zeiten wurde Mähren in fünf Kreise abgesondert. Diese waren beb Olmüzer, Brünner , Jglau- er.Znaymer , und Hradischcr Kreis. Jetzt aber hat das Land 6 Kreise. Sie folgen al¬ so , näh ulich: der Olmüzer, Prcrauer, Hradi- scher, Brünner, Znaymer, und Iglaucr Kreis. Im Jahre 178?, da Mahren , und Schlesien zusammen vereint worden sind, ist zugleich ei¬ ne neue Kreiseintheilung erfolgt. Verschiedene Orte sind daher von dem Kreise, worin sic la¬ gen, einem anderen zugecheilet worden. Ich folge gegenwärtig der alten Eintheilnng der Orte in Kreise ; so wie ich Schlesien abge¬ sondert behandele. Bey sedem Kreise werde ich die Orte anzeigen, welche eine andere politi¬ sche Lage erhalten haben, und welchem Kreise sie zugetheilt wurden. Von der kirchlichen , und Milizabtheilung wird am gehörigen Orte gehandelt. Mähren wurde im igten Jahrhundert von einem Landeshauptmann verwaltet. Zur Zeit, nähmlich gegen die Mitte des 14. Jahrhunderts , da Mähren von eigenen Königen aus dem Hause Lüzenburg regiert wurde, ist die Lan¬ deshauptmannsstelle erloschen, und blieb biS in das i;te Jahrhundert unbesetzt, 1412 wur¬ de Jaczek von Krawarz als Landeshauptmann «rnaniit. Von dieser Zeit hat sich dieses Amt ö>s jctzk ununterbrochen erhalten. Die Reihe der Mährischen Landeshauptleute stehet in der -aEvris ^loraviaa und imSchwoy ausgezeich¬ net. SA riet. Das Amt des Landeshauptmannes be¬ stand sowohl in Handhabung politischer Ange¬ legenheiten , als auch in der Verwaltung der Gerechtigkeit, und er war das Haupt (wie jetzt noch ) der Stände. Nach der vom König Wla- dislaus gemachten Ordnung folgt dem Lan¬ deshauptmann der Obrist Landmarschall, der Obrist Landkämmcrer, und Oberst Landrichter. Diese drey Aemtcr werden immer mit Perso¬ nen aus dem Herrenstande besetzt. Dem Oberst Landrichter folgt der Oberst Landjchreiber , welcher aus dem Ritterstande gewählct wird. i6Z7 wurde ein sogenanntes Tribunal, als die höchste Landesstelle errichtet. 1749 ward die Repräsentation, und Kammer eingeführt. 1760 wurde der Name Repräsentation, und Kammer in Gübernium umgeändert, unter welchem Namen die Landesstelle noch jetzt be¬ steht. Ein zeitlicher Gouverneur ist zugleich Landeshauptmann , und Director der Stände. Dem Gubcrnium waren im Jahre 1789 diese Behörden untergeordnet , als: rr) die Mil-z- commission, b) die geistliche Filialkommission «) die Robothaufhcbungscommissiou , cl) die Steuerregulierungscommission (alle 4 in Brünn) und «) 6 Kreisamter, als: das Kreisamt zu Mährisch Neustadt für den Olmüzer Kreis; zu Weißkirche für den Prerauer ; zu Brünn für den Kreis gleiches Namens , zu Hnaym für den Kreis gleiches Namens; zu Großmescritsch für den Jglauer Kreis, und zu Hradisch für den Kreis gleiches Namens. Jedes Kreisamt hat seinen Hauptmann Mik dem Charactec eines wirklichen Gubernialraths, bann 4 Kreiscom- missäre, darunter einer die Schulsachen zu be¬ sorgen hat, einen KreispbysicuS, einen Gecre- tär, Prolocollisten, 2 Kanzellisten, und 2 Kreis- B 5 dra- Z6 dragoner. Ferner waren dem Gubernio unter¬ geordnet die Provinzialbaudirection, mit einem Daudrrector, Wegdirector, Architekten, Bau¬ ingenieur, Straffeningenieur, und i Kanzel- liste»; das Oberpostamt mit z; Filialpostäm¬ tern , und die Postwagensexpedition. Mähren, und Schlesien haben zusammen eine Bankalge- fällenadministration, und eine Kammeraltobak - und Stempelgefällcnadministration, Beyde Ge¬ fälle haben einen gemeinschaftlichen Admini¬ strator. Bey der Bankalgefällenadminisiration stehen 2 Asscffores , » Atuare , i r Proto- kollisi, I Registrator, und Expeditor, 3 Ad- miittstrationsofficiere , Z Kanzcllisten, rc. Der- selben find ferner untergeordnet die Hauptleg» stätte in Brünn, die Legstätte in Olmüz, Ni- clasburg, und Anaym; das Kommerzialgrenz- Zollamt zu Brumow Hrosinkau , Landshut, Göding, Strani) , und Welka, die Hauptleg¬ stätte zu Lroppau, die Legsiätte in Teschen, und das Kommerzialgrenzzollamt zu Troppau § Hotzenploz, und Mäidclberg. Hierher gehöre« ferner di« 3 in Schlesien gelegenen Banka! in- spectsratämter , als e das Inspectoratamt zu Teschen , Weidenau , und das Jnspectorat zu ungrisch Hradisch. Im ganzen Markgraf- thum Mähren , und Herzogthum Schlesien be¬ stand das Personale des Kammeraltobaks - und Siegelgefälls aus 454 Ober - und Un- terbeamten. Zu den politischen Behörden in Mähren gehören ferner; die Lottokammer , die Lehabank, das Zeitungsamt, und die Po- liceydirection. Unter der Oberaufsicht dieser Direktion besorgen die Magistrate Vie Hand¬ habung der öffentlichen Policeianstalten. Als Justizbehörden für Mahren, und Schlesien be¬ steht jetzt: das Appcllationsgericht, das adelich« d-- orr-M-ü-o L7 Gericht, (Landrecht) und die unadeiichen, ^as ist , die bürgerlichen Gerichte. Das vsmrahls be¬ standene; Tribunalgericht ist erloschen In Folge Hofdekrets vom lten May 1783 führt chnzeit¬ licher Lanbeschef bey diesem Gerichte das Prä¬ sidium. Die erste Stelle nach dem Prästde führt der Landcskämmerer, der in Abwesenheit des Präses den Vorsitz führt. Das übrige Personale besteht in io bestimmten Rächen , 3 Secretären, r Rathsprotvcollisten, und i Expeditor, der zugleich Registrator ist. Das Übrige Kanzelleypersonale , welches mit den Landrechken gemunschafrlich ist , besteht aus 1 Exhibitcnprotokollistcn, r Adjirncten , 4 Re- gistranten, i-s Kanzeltisten , 8 Gerichtsdtenern , und l Heitzer. Das Präsidium bey den Land¬ rechten führt der oberste Landrichter. Der oberste Landschreiber hat den ersten Ei; im Rath. Da»» sind losystemisirte Räche, 4 Sekretäre, i Raths- protokoilist, 1 Registrator, Expeditor, s.Raitsffi- ciere, i Landtafelregisirator, und 3 Landtafelkan¬ zellisten vorhanden. Auch können stets 2 Auskul¬ tanten angenommen werden. Bey dem Avpella- fionsgetichte, und den Landrechten finden eben die Grundsätze statt, welche bey den übrigen Ge¬ richten dieser Art ist den Erblonden bestehen. Das Merkantil - und Wechselgericht in erster Instanz ist mit dem Magistrat in Brünn ver¬ eint. Bey dem Appellationsgerichke werden die Sitzungen am Montag, Dienstag, Donnerstag pnd Freytag gehalten ; bey den Landrechtcn hingegen am Dienstag Mittewoch , Freytag , und Sonnabend. Beyde Gerichte halten Fe¬ rien: r) vom Weinachrstag bis an den Tag der h. z Könige 2) vom Palmsonntag , bis an den Ostermontag; 3) an den z Bittagen in der Kreuzwoche, und 4) vM dem Frohnlejchnams- 23 tag bis an den folgenden Donnerstag. Der Landesadvocaten waren in Mähren io und in Schlesien 5 ; ferner in Mähren 8 beeidete Landessollicitatoren, und 7 beeidete Landes- buchhaltcr. Bey dem Fiskalamte, welches mit Len übrigen Fiskalämter in den Erblonden eine gleiche Verfassung hat, steht ein Fistal mit dem Character eines Gubernialrathes und 2 Ad- Meten. Seit 1786 haben auch die Magistrate in Mähren, und Schlesien eine Justizreform erhalten. Der sämmtlichc Magistrat ist in 4 Classen abgesondert. Bey dem Magistrat in der ersten Classe diinerr der Bürgermeister und 2 Rathsmänner unentgeltlich. Ein geprüfter Rathsmann hat jährlich zoo fi; i Kanzclley- individium ist mit ioc> und ein Gerichtsdie- ner mit 50. fl- angestcllct. Es beträgt daher die Besoldung in dieser Classe jährlich 450 fl. Dey dem Magistrate in der 2ten Classe stehen I Bürgermeister mit 60 fl; 1 geprüfter Raths- mann und Syndicus mit-Z^o fl ; 2 unent¬ geltlich bienende Rathsmänner ; r Kanzelleyin« dividuum mit i-zo und i Gerichtsdiener mit 80 fl. Jährlicher Besoldungstand in dieser Classe 590 fi. Bey dem Magistrat in der zken Classe ste¬ hen i Bürgermeister mit 120 , ein geprüfter Rathsmann und Syndicus mit 500 fl. , drey Rathsmänner ans der Gemeinde , jeder zu go fl. 2 Kanzelleyindividuen, jed^s zu roo fl. und l Gerichtsdiener mit 80 fl. Vesoldungs- stand jährlich 970 fl. Bey dem Magistrat iu der 4tcn Classe stehen: Ein geprüfter Raths¬ mann und Syndicus mit 50 fl. z Rathsmän¬ ner ans der Gemeinde, jeder zu 50 fl; 2 Kan- relleymdividuen, jedes zu 150 fl; 2 Gerichts- öicner, jeder mit Zo fl. Jährlicher Besoldungs¬ stand 1,619 fl. Nach ^welcher Classe dieser oder L9 oder lener Ort regulirtist, kann in dem fol¬ genden topographischen Ortverzeichuiß nachgeft- hen werden- Der mährische Landsiand besteht aus 4 Ständen, welche sind: her Prälaten-Herren? Ritter-und Bürgerstand. Die mährische Lan- Lesordnung bestimmt als ständische Mitglie¬ der aus dem geistlichen Stande folgende In¬ dividuen : ,,Wir setzen, ordnen , und Wüllen (sind die Worte des Gesetzes) ,,daß hinfüro „ das getreue Lhum-Capitel zu Ollmüz,sanit „ denen ?r»laten, und der ganzen Elcrifey die- „ ses Unfers Erb - Marggrafenthums , wie bcy „ andern wohl bestellten christlichen Kegimeu- „ ten gebräuchlich, der erste, und fürnehmste „ unter andern Ständen scyn soll; doch also, ,, und dergestalt, daß allein der Bischoff, des- ,, scn Thum Capitnl, und diejenigen Geisi- „ liche, welche eine Jnful zu tragen durch „ Privilegs von Alkershero berechtigt, oder ,, welche nicht infulirt, doch von vielen hun- „ dert Jahren in diesem Margrafchum auch ,, Stände gewesen, und die Legion alsStän- „ de gehabt, und darumben in Unserer Land- „ täfel eingeschriebene Güter besizen — wie „ auch die ritterlichen Ordens - Person , so „ Oommenden in diesem Unseren Erb-Marg» ,, grafrhumb xolreäiren (allzeit denen nicht in- „ fulirten in der Lslsion vorgchend ) zu ge- „ gedachten Landtagen berufen, oder beschrieb „ ben — — Also schließlichen der Bischof, „ die obrige Stelle, nach Ihme aber , da sonst „ kein Bischof vorhanden, die ncchste Stelle „ dem Capitul vot allen andren ?r»Isten ge- „ bühren solle — " Jetzt sitzen bey dem Land» tage mit Sstz und Stimme: der Erzbischof zu Olmüz zs Olmüz, der Bischof zu Brünn , 2 Deputiere des erzbischöflichen Domcapituls , der Probst zu Pöltenberg bey Zuaym. Der Herrenstand besteht aus Herzogen, Fürsten , und Grafen. Au dem dritten Stande gehören die Landsassen ritterlichen Standes. Den vierten Stand ma¬ che« die oben angeführten sieben landessürstli- chen Städte. Es besteht in Brünn ein bestän¬ diger Ausschuß, welcher die sogenannten our^ remis.(Currcnde), und alle übrigen Fälle, die keine Verzögerung leiden, im Namen der Stände in Uiberlegung nimmt, und zum Schlüße bringt. Dieser Ausschuß bestand im Jahre 1789 aus s Kepräsentllnten , welche zugleich beym Gnbernium rcftritten, und dem Landes- burggrasen. Der Landeschef, als Landeshaupt« manu , führt dabcy den Vorsitz. Zu den ü- brigen ständischen Beamten gehören l Secrckär, i Registrator, der zugleich Expeditor ist, i Kon- cipisb, 5 Kanzellisten, 2 Accessisten, 7 beeidete Landmesser, 2 Apotheker, 2 Wundärzte; fer¬ ner besolden die Stände 2 Profeffores der Rech¬ te und i Tanzmcistcr. Der Landtag wird ge¬ wöhnlich im Oktober gehalten. Auf demselben werden die landesfürstlichen Forderungen vor« gelegt, und bewilligt. Da meines Wissens bis setz? die Art, wie dergleichen landesfürstliche Forderungen auf den Landtagen in den Erb¬ enden gemacht werden, und wie die Stände darauf die Antwort geben, öffentlich noch nicht bekannt worben z so lege ich gegenwärtig den Schluß vor, welchen die vier Herren Stände des Markgrafthums Mähren , auf dem am 22. October 1782 geendigten Landtag gefaßt haben. Derselbe beginnt also: „ Im Namen der „ allerheiligsten , und unzerthcilten Dreyfal« „ Weit Gott des Vaters, des Sohns, und des Z* „ ves h. Geistes , Amen. Der Allerbmchl» - „ großmächt. Römische Kaiser , zu Hungaru , ,, und Böheim Apostolische König , Joseph der „ ^wepte, als Markgraf in Mähren , Unser ,, Allergnädigster Erblandesfärst, und Herr - „ Herr w. Geruhete in diesem Oero Erb-Ma»k- „ geafthum Mähren für das i782ste Militär - „ Jahr einen allgemeinen Landtag auf den2r. „ Monatstag Oökodri« deö l^l^cn Jahr^ „ durch die gewöhnliche im ganze» Lande künd „ gemachte ^atenken abermalen allergltädigst ,, ausschreiben , hierzu Dero allcrunterthauigste „ vier Stände dieses Markgrafthums dem Her? „ kommen gemäß samt , und sonders vvrbe» „ rufen, und denenfelben sofort durch die hier- „ zu eigends allergnäbigst ernannte Hochan- ,, sehnliche Rais. Rönigl. Landtags - Lomwit- „ «grien , die Hoch-und Wohlgebohrne, und „ Edlen, Dero rerxeätivo wirklich Geheimen „ Rath, Kammerern , dann andern Rath, ,, Obristen Landrichtern, und Obristen Land- „ schreibern in diesem Dero Erbmarkgrafchum /, Mähren, Herrn Johann Baptist Graf von „ Mittrowsky , und Herrn Johann Zablatskp von Tulleschiz, bey öffentlicher Versammlung „ Vorträgen zu lassen: Wienach Ihnen treu- „ gehorsamsten Ständen schon öftermalen um- „ stündlich vorgestellt worden seye, daß die „ Sicherheit, und Wohlfahrt Dero gesamten „ Staaten, so auch eines jeden LandstandeS ^insbesondere unumgänglich erfordere, wo- „ mit eine gewachsene Kriegsmacht erhalten, ,, und das zur Tilgung deren in denen nach „ einander fürgewesten kostbaren Kriegen zu ,, «omrailiren bemüßigten Schulden festgesetzte „ L^sceme ausgeführt werde. Es seye Jhneu «nbey auch zu etfeqmn ge-eben worben. Z, ,, daß es die landcsfürstliche Liebe nicht gc- „ gestatte, denen getreuen Erblanden etwas „ anzusiunen , so nicht die dringendste Erfor- „ derniß erheische, um Sie in der Sicherheit „ zu erhalten, und ihre Wohlfahrt zu stützen« „»Die trengehorsamften Stände hätten sich „ alldessen überzeugt gefunden, und sich daher „ aus Trieb ihrer angewohnten gegen ihren „ Landesfürsten hegenden ruhmvollen llevcnion, „ dann aus T-rbe für ihr Vaterland, und für ,, ihr eigenes Wohl bereitwilligst dargcstcliet, „ dcme die Hand zu bieten, was ihnen aus „ obcrwähntcn triftigste« Ursachen angeson- „ nen worden. Nun würden dieselbe von selbst „ wohl einschen, daß sich die Umstände der Zeit, wo besonders erst letzthin mehrmalen „ ein kostbarer Krieg ausgcbrochen, noch nicht so geändert haben, daß von der Unterhaltung „ einer gewachsenen Kriegsmacht, und von „ der Ausführung des festgesetzten Schulden „ Tilgung 8grrtemati§ abgcwichen werden mö- „ ge, mithin Ihrs Majestät eben nicht im „ Stande seyen, so sehnlich allerhöchst Jhro- „ sclbten auch wünscheten, es thun zu können, „ von deine abzugehen was yorgedachcer ein, „ und anderer Enszwck unumgänglich crfor- „ deret; dahingegen würden die treu gehor- „ samste Stände dadurch, wenn Jhro Maje- „ stat ihnen nichts mehreres. als von denen- „ selben im vorigen Jahr anverlangt worben, „ ansinnen, sich überzeuget finden, wie weit „ allerhöchst Dero landesvätrrlichr Liebe, und „ Sorgfalt von dcme entfernet seye , denen- „ selben etwas zuzumuthen , was nicht die „ unausweichlichste von Ihnen durch ihre vor- „ jährige bereitfcrtigste Bewilligungen selbst " anerkannte Erforderniß erhcischete ; Ihrs Ma- I3 ?, Majestät hegeten dahero zu Dees teeu ge- horsamsien Ständen das sichere Jurranen, „ daß sic zur Erprobung ihrer fortwährigen „ treuesten Devotion sich in allem dcme will- // fährig erfinden taffen werden, was Ihrs Majestät ihnen für das 1782sie Militär Jahr „ gnädigst anzusinnen bemüßiget seycn, weiches ,, darinnen bestünde, daß Erstens: Ihrs Kais. ,, König«. M vor allem die Ehre Gottes , wie ,, auch die Fortpflanzung des allein seclig ,, machenden katholischen Glaubens, die wahre „ Grundfeste zu ftyn, allergnädigst erkennen , /, worauf der Länder Wohl bestehet, und Sol- „ cyemnach die treu - gehorsamste mährische „ Stände zur unabiäßlichcn Beharrlichkeit i» „ ihrem bisherigen Religionscifer, und znrBe- „ Wirkung alldessen allergnädigst anftischen , „ was diesem voizäglichen Geschäft nach Mass „ deren schon vorhin zur Aufrechthaltung der „ kristkatholtschen Religion festgesetzten Grund- „ sätzen , und ergangenen Generalien einen ge- „ dcylichen Vorschub geben mag; Zweitens „ daß allerhöchst ernannt Jhro Kais. Königl. „ M. es sich von der erprobten Treue , und „ Devotion deren Ständen zuversichtlich ver- „ lp^ca-en, daß in billiger Beherzigung der „ ^b'aen triftigen Vorstellung für bas I782ste „ Militär Jahr pro Militari i,4Zl,8Zi fl« 58 pro <7»m-ruli ^17,771 si- 5^4 kr. ,, folguch zusammen 1.749,60z fl. sv^tr, will- „ fährig eingestehen, mir Ausfuhr des Huswti pro „ Militari in monatlichen amicipat Karis, mit „ demOamerali aber nach Verflicßung eines ,eden „ Viertel - Jahrs' richtig einhalten werden. " Worgegen Jhro Majestät Dero treu-gehör- „ samste Stände, daß obschon Allerhöchstdie- » selbe sowohl das oben ausgemessenen Yim». , C urn» Z4 ,, tum NUir-rre^ als das Osmerals zu dem ,, bestimmten Endzweck zu verwenden » folglich ,, beydes rein, und äsxurirt IjU harren ent- „ schlossen wären , Ihre Majestät je gleich- wohl gnädigst geneigt ftyn würben , dw zur „ Bcdeclung der Interessen nöthige sunstos allemal so, wie es seit dem Eintrittdcs 176;- ,, sten Jahrs mit aller Zuverläßigkcit gesche- />, hen, zu rechter Zeit mit andern Mitteln ans^ „ zumessen und anweisewzu lassen- Drittens, daß ,, Jhro M- sich gegen die getreueste Stände gnä- „ digst versehrten, daß sie zu denen neu ver- ,, mehrten, und rtsbilirtev Besoldungen Dero „ König!» 'Iridunnls hiesclbst, wie vorhin , als ,, auch für das toaste Militär Jahr anwie- derüm ^ooo fl. desgleichen viertens, jU 8alsrirung jetzt gedachte n'k'ridunalr , als „ zugleich angcstellten Ober - ^xxsUauvns- „ Gericht daü ^äjmum mit i,6oo st. dann ,, die zu Bestreitung der Besoldung sfur dir „ gesummten hierkändigen Creis 8eareta- „ 'dien erforderliche i.goo fl. noch; weiters „ bcyzutragen nicht entstehen , und fünf- ,, tens : die ehemahls zum Behuf Dero „ Böhmischen Hofkanzelley treu willfährig,t „ übernommene Ehrliche rooo fl» ebenfalls her- „ bey schießen, und durch den gegenwärtige» „ Landtagsschluß hestättigen werden. Gech- „ stens: Endlichen, daß gleichwie die treuge- „ horsamste mährische Stände den so dem „ Lande, wie den l'-rrtiLularou durch vollends „ baldiger Herstellung deren Strassen znflies- „ sende beträchtlichen Vortheil und Nutzen „ selbst wohl einsehcn, und dah«ro keinen An- -, stand genommen haben, zu dem tztrasscnbau ,, in denen verflossenen Jahren, einen Bey- „ trag zu leisten, also auch Jhro Majestät zuver- ZA 5, zuversichtlich hoffcten, baß ste Stände die? „ ftn so vorthsilhaften Gegenstand wohl zu ,, überlege» mchk außer Acht lassen, sondern „ denselben xarriotlLok beherzigen , foigbar „ nach möglichsten Kräften des Unterthanns, ,, oder des ständischen Domestici dem Straf» „ senbaugeschätt mehrmahlrn mit einem xroxor- „ tiouirten mäßigen Beytrag fürdas r78?stcM- „ lirar -> Jahr bcpzuspringen , angelegentlich „ bedacht seyn werden. Aus diesem hier vor- „ ausstehenden Merhuldreichcsten visrtal Vor- „ trag, haben nun dir gegenwärtig versam- ,, melre , treugehorsamste mährische Stände „ mit innigster Freude, und Auferbauung jene „ so lieb, als sorgfaltsvolle landesvätcrliche „ Fürsorge für die Wohlfahrt des Staats, „ für die Erhaltung einer gewachsenen Krie- „ gesmacht, und für die Tilgung-Sicherste!- ,, lung deren in denen vorher gegangenen „ Jahren z>i contrakiren bemüßigten großen „ Kriegsschulden mittels eines festgesetzten „ 8^8remgtis nicht sobald vernommen , als ,, Sie unter vorausgesetzter allerunterthänigstcr „ Dankcrstattuug für die mehrmahlige Eröff- „ nung des heurigen Landtages von Stund „ an samt, und sonders sich mit der heißesten „ Begierde angestammt zu seyn befanden, aste " so heilsamen, als mildväterliche aller- „ höchste landesfürstliche Absichten mit Dar- ,/ anstreckung aller ihrer , und des ganzen Lan- ,, des äußersten Kräften der Erforderniß nach „ getrcncst unterstützen zu helfen; zu dem En» ,, de, damit sie Staude die nöthigen Mittel „ und Wege zur Erschwingung aller dieser uu- „ entbehrlichen Erforderniße desto sicherer aus- „ findig machen möchten. So haben dieselbe ,, jene Hierlandes einzig, und allein vorfin- C A dige Zs biae Quellen, woraus der hiesigen La«!- / desverfassung gemäß die lllLtgliler allergnä--- ,, digsi xosnüirts Niümr - und Camera!- „ Steuer : tzuanla herzrunhmen kommen, nühin- „ lich die Vermögens-Kräften deren mähri- „ schen Landesobrigkeitcn, als kxtraoräinarr „ Steuer - concurrenten , dann deren Landes- ,, unterkhanen, als oräinari Steuer-contri- „ buentes auf das allergenaueste zu durchfor- „ schen sich angelegen ftyn lassen. (Hier wer¬ den einige Beschwerden wegen der Behebung angeführt.) „ Es waren aber fedennoch aller „ dieser Beschwerlichkeiten shngeachtet die ,, treu äevolesie mährische Stände weit davon „ entfernet, sich dadurch im mindesten abschre- „ cken zu lassen, daß siex nicht vielmehr den „ einstimmigen Entschluß faßten, denen von „ Ihrer K. K. M. Ihnen hier oben so drin- „ gend vorgestellten unausweichlichsten Staats- „ erfordernißen die willfährigste Hände dar- „ zubieten, so fort die für Heuer mchrmahlen „ allergnädigsi xostulirte 8^lkemnl Steucr- „ Schuldigkeiten pro Mlilari oräinario, «t „ extra orciinsrio, wie nicht Minder xro tla- ,, merali, so wie es hierunter des mehreren „ folgen wird, aus freudigster Unterstützung- „ und Dicnstbegierde unbedenklich allergekreuest „ über sich zu nehmen. Nur mit dem alleinig „ beygefügten alleruntcrthänigst ständischen „ Bitten , womit es bey jenem, üoas der „ §us i8^ur des hierlandcs zwischen I- 2d. „ M., und denen getreuesten mährischen Stän- ,, den errichteten OecemmI - Steuer Uecetses „ äe svno !748; so wie auch alle vorhinnige „ kandtagsschlüße wortdeutlich in sich fassen« e, daß nähmlichen weder die mährischen kan- „ desvbrikejtzn für ihre Unterthanen , und „noch 37 «och weit weniger ein Landstand für den an- ,, dern in comrjbusuäo auf was immer für „ eine Art zu haften schuldig scye , weder „ hierzu jemals angehalten werden solle, her- „ gebrachtermassen forthin allergnädigst belas- „ fen werden möchte. Wessen ausdrückliche „ allergnädigste Zusicherung dann auch das ,, von J. R. R. M. Unserem allergnädigsten ,, Ländesfürsten über obstehende allerunterthä- ,, nigst Ständische Landtagscrklärung erlassen ,, allergnädigster Oisstal Beantwortung Kescrix- „ Mm st. st. 2Z. ^av. et xrLS. io. Febr. 178^ ,, wortdeutlich.mit sich führt. Nach so ge- ,, staltrg bewirkter Erledigung deren in der „ Eingangs angeführten allerhöchst k. k. kand- „ tags Zoztruction erhaltenen gewöhnlichen „ Generalien schritten sonach die treu äevoteste „ mährische Stände nicht minder zur pflicht- „ mäßigen Erörterung deren darinnen cnthal- „ tenen allergnädigst 8pecisl Landtags ?ostu- laten dieses 178Z, Militär Jahrs. Und zwar „--.— Erstens: gaben die getreueste mähri- sche Stände durch die inhaltliche so nach- „ drucksame allergnädigste Anfrischung ihres „ allerhöchsiens Landesfürstens die Versicherung „ von sich, daß sie der jetzt, und künftigen „ unversehrten Aufrechthaltung des allein seelig „ machenden katholischen Glaubens, als der " Grundfcsie , worauf der Länder „ Wohl beruhet, nicht nur immerfort ihr vor- „ zugliches Augenmerk widmen , und dieses un- „ schätzbare Glaubenskleinod „ach Maß der „ schon vorhin zur Aufrechthaltung der christ- „ katholischen Ileligion festgesetzten Grundsä- tze, und ergangene Generalien in ihren Lan- „ desgrenzen stets auf das sorgfältigste bc, „ wahren, ja im Erfordernißfall mit freudig- EZ „ ster Zß 6---LK--.0 „ ster Daranstreckung ihres letzten Bluttropfens verfechten helfen, sondern daß Selbte auch „ fördersamsi nicht ermangeln werden , die ,, allhiesige R. R, Landesbehörde wieder- ,, Holter dahin anzugehen, auf daßxvon dort „ aus die zum Behuf des heiligen Glau- „ beus hicrlandes ehehin schon fcstge- „ stellte heilsame Grundsätze, wie auch in al- ,, len vorher gegangenen Jahren , also für „ Heuer, auf ein neues im ganzen Land Mäh- „ ren kund gemachte, sofort derenseiben un- „ verbrnchliche Festhaltung und Handhabung „ denen alhiesigen Landesobrigkeiken, und üb- „ rigen gesummten Inwohnern dieses Mark- ,, grafthums Mährens gemeßnest aufgetragcn, „ wie nicht weniger die vermöglichere wcltli- „ che , bevorab aber die geistliche Landcsobrig- „ keit, zü christeifriger Anstellung mehrerer „ Localcavlänen in denen allzuweit auseinander „ gelegenen Pfarreyen, so wie selbte durch „ ihre freygehigere Mitwirkung, bereits eine „ beträchtliche An.ahl dereaftlbcn ob ihren „ Gütern gestiftet haben rc. Zweytens: Da „ ihrem Landesfürsten die getreueste mäbrische ,, Stände bereits hicrobcn in denen ?rLlimi- „ varisn ihrer allerunterthänigsten Lanbrags- „ erklärung aus Antrieb ihrer angebohrncn Treu „ und Devotion allergehorsamst rugestchert ha- „ ben-So gienge sei dune stsllam die ein- „ stimmige Entschließung deren allcruntert. mäh- „ rischen Laudstände dahin, daß dieselben nicht „ den geringsten weiteren Anstand nehmen wollen^ „ sowohlcn das von I» R. R. M. für das „ i782stc IVlriitar 7 Jahr allergnädigft postnli- ,, ' ende 8^stemal - Steuer - Quantum xro M- ,/ litsri orciinsrio p. 982,59? st» 874 kr. und „ sro Llilitari Lxtruvräinario x. 4^9,2Zä si 39 „ kr. zusammen i,4^i,2glst. 58 kr, inmo- „ natiichen gritimchgr - Fristen, a!s auch das „ yusiimm zum Cammeralschulden--8^,tome x. „ — ^i7'77t fl. 524 kl'. kn Vierteljahrs Rgtir, „ in Lumm« also p. 1,74c-,6oz st. 504 kr. al» // ler treu äsvorest zu vcrwilligen; so fort sol- ,/ ches unter die gesummte bandesobrigkeiken, „ und Unterkhanen nach dem hergebrachten/ „ und bereits allcrgnädigsi gutgcheissenen Stell» /, er -Divisors einzukheilcn, auch ihres Ortes ,, auf das eifrigste darobhaltcn zu wollen - auf daß diese alleruntcrthäuigst verwilligte, und ,, im Lande bereits repartiere Steuerschuldig» „ kcitcn , so viel es nur immer vom ständischen „ Futhun abhangen kan, zur bestimmten Ab- „ fuhr in I(L, et ^smxor« genauest eingelei- „ ter werden. Ander- lediglich der allerunter- „ thänigst tröstlichsten Erwartung lebende, daß ,, 7;hvo Ra-s, Lönigl. M, Dero »st huno ?gs- „ sum in denen diesjährigen, allergnädigsten ,, Landtags ?»srnl3ti8 geäußerten selbst eigenen „ Zusaac gemäß, die -zur Bedeckung deren In- „ terslseu von denen Kriegs.-Vnckcipationeir /, L^lkemgl-näßig erforderliche k'unsto!- astcmal so, wie cs seit dem Eintritt des l-chgsten „ Jahrs her mit aller Verläßigkeit geschehen, // zur rechter Zeit mir andern Mitteln qusmef.- ,, ftn, und anweisen zulasten, allerhuldreichest ,, geruhen werden. Dritte-s Waren die allcr- ,, gchorjamst mäbrische Stände nicht minder ,, allertrcu—wrllfährigst bereit, anforderist zu ,, denen ncuvermehrtLn Besoldungen des königl. „ Dribunals allhier die vormals gewöhnliche „ goeo fi. sowohl als auch viertens das al- /, lergnädigst ansinnciibc Besoldung - ^stjunim „ für eben besagtes K. Tribunal, als zugh'-ch -/ aüermildest angestelltes mährisches E 4 ,, 4v ,, Istions -Obergericht mit I6ao fl. dieses aber- ,, mit dem allerunterthänigst n Vo'bch ilt. wo mit Ihrs Majestät in e«6b>t8 ^psreurse bey ,, sothanen k. k. 'Tribunals - Fremio auf die „ mährische Landcskinder den oo.züglichsien Be- „ dacht zu nehmen geruhen möchten. Wie in- ,, gleichen die zur Lslarirung deren hierländi- „ gen Creys Leerskarion mit I8OO fl. und diese ,, zwar mit dem allernnterthäniasten Vorbehalt, „ daß Eie Stände in Fall künftiger Unerkleck- ,, lichkeit ihres kunfli flcunestici weder neue Ospimlien aufzunehmen, noch an die Obrig- „ keiten, oder Uuterthanen dcßhalben neue Aus- schrcibungen zu veranlassen, oder neue kun- flos ausfindig zu machen, dann daß die ber- ,, mahlen schon an den kunäum flomerrieuM angewiesene Zahlungen allemahl vorzüglich „ von diesem neuen Zglnrien-Zusatz bestritten „ werden, und daß endlichen die K. Creys- „ Hauptleute, wcnü sie in allgemeinen Landes- angclegenhciten über Land verschicket wer- „ den, sich hiergegen aller Liefergelder zu ent- /„ halten haben sollen; und über dieses Fünf- „ rens die zum Behuf der K. böhmischen Hof- „ kanzley gewidmete, obschon von vorhin ge- ,, wöhnliche gooo fl. für das fortschreitend? „ I?8aste Militär ' Jahr aus ihrem Ständischen ,, funflo flomslrico hinwiederum aller flsvotek , beyzukragen, und durch diesen gegenwärtigen ,, Landtagsschluß dem Herkommen nach zu be- stättigen. Ueber welche treu alleruntcrthä- ', nigstc Verwilligungspunkte Ihrs R. R. M. in Dero kurz vor berührten allergnädigsten ', DiLtal Beantwortung — Reseripro ä. fl. 2^tin Mruarii, L prses. io. ma kebr. 1782 sich dahin wortdcutlich zu äußern gcruheten, wie Nü-M^s 4 t „ wie nach, da Sie treu gehorsamste Stände ,, zu deren neu vermehrten Besoldungen Dero ,, K. I'ribunslis die gewöhnliche ZOOO fl. wie „ auch das Besoldung -/rstssnum p. 1620 6. „ u. s. tv7 bewilliget haben Sechstens. Ob ,, zwar die treu gehorsamste mährische Stände „ die sän mcnkliche Ursachen, wegen welchen „ zum Behuf des hierländigcn Ctrassenbaues „ denen hiesigen Landcsunterthancn über ihre „ ohnehin obhabcnde gesummte Steuer, und „ übrige xrreLtanela auch nicht der aüergering- sie Beylrag an Geld , pder Frohndieusieu auf- „ erleget werden könnte u. s. w. vor Augen „ gestellt haben; so erklären sie doch demeun- „ geachtet aller ä«votesi zu nuhrfältigcr Dar» „ zeugur.g ihrer uubegfenzt hegenden allerge- „ treuesten Bercitftrtigkeit, und Dieustbeeife- „ rung zum Behuf des dem Lande Mähren in allerley Betracht sehr nüzlichen OdLusl'eeu- Baues , so wie in denen vorigen, also auch „ im diesem Mlitrw- Jahr einen Beitrag x. „ io,oOo fl. gewöhnlicher Massen hinwiederum „ bcyzutragen, wobeySie Stände lediglich der „ allerhöchst landcsfürsilichen Gnade allcrunter- „ thänigst bittlich anheim sielleten, womit die- „ ser heurige Beytrag 10,000 fl. zur weite- „ reu Fortsetzung, und Vollendung der dem „ Lande zur Beförderung, und Erleichterung „ des Oommereisl - Triebes so sehr erspries- „ lichen Czernahora Straffe allerhuldreichest „ verstattet werden möchte. Deine Sie Stän- de annoch das zweyfache allcrnnterkhänigste „ Bitten Mit bcyfügtcu, womit fürs erste ih-- „ ncn treu sievnicsten mährischen Ständen die „ Einsicht in die hierländige Wcgbau Raitun» ,,gen, mithin nicht nur i» die undeutliche 5um- C 5 „ma, 4L „ marischen ^xrrssten, wie es seit einiger?eit „ beschiekiet, dem bey Errichtung des dießlän- ,, di gen Strassenbaues allergnädigsi intrväucir- ,, test Herkommen gemäß allermilöest vcrstattet, „ so fort auch in diesem hierlandigen Wecgbau^ „ und!texgra:ivs«gcschäfte, wie nicht minder „ in Weeg-! Mauthsachen ohne die Stände vor- „ Hers äiLtsIitcr zu vernehmen, hergebrachter Massen nichts andcrwärtig »orgenommcn , „ oder abgeändert werde. Und fürs zweytc, „ womit Ihrs R. M. in mildester Rüek- „ sicht der in allen Punkten deren hier vorsie- „ hende» Di-mal - stnstulats dargezeigten un- „ umschränkteri ständischen Willfährigkeit— sich - allermiidest bewegen lassen möchten, esaller- „ gnäbigst zu erlauben, auf daß aus dem all- ,, schon unterm Usco den z.Mgrtii 1731 äiKtg- „ Ut«r allerunterthänigst angezeigten vielerlei „ triftigen Beweggründen, jene rooo fl., wel- „ che zu Bestreitung der nächtlichen Bcleuch- „ tungauslagen, ob denen Pläzen dieser K» „ Stadt Brünn , so wie cs bereits in denen ,, sämmentlichen Gässcn derselben sehr gedeyh- „ lieb eingefuhrct ist, nach selbsiiger Erkennt-- ,, niß der hiesigen k. k- Landesstelle annost-ab- ,, gängig sind , und worzu eben diese k. k. „ Landesstelle alles sorgsamen Nachsiunen ohn- erachtet den uöthigen Punc'lum aus denen all- „ hiesigen gemeinen Stadtmitteln nicht mehr auszusinden vermag , dennoch aber sothane , Beleuchtung deren öffentlichcu Pläzen nicht- „ nur den sämmtlichen hiesigen Stadtinwsh- ,, nern zur allgemeinen Sicherheit — sondern „ auch insbesondere denen durch diese Stadt „ zahlreich durchziehenden fremden PssssFiers—- „ zur besvklderen Erleichterung — gereichen „ wird, 4Z ,,wird, von Seite deren treu äevotestcn mäh- », rischen Ständen, die hierinfalls dem allge-- ,, meinen Festen herzlich gerne Zratjstciren möch- „ tcn, ans dem von J. L. Uk. selbsien zu ,, Nuzen des Landes allergnädigst gewidmeten, „ und wie diesfälstge Liechnungcn xro snn« „ Militari 1781 allbercits des mehreren bc^, „ wehren, für sothanes Jahr eben so, wie in ,, dem abgewichcnen i78osien Jahr ergiebig aus- „ gefallenen hierläudigen 2imx!itioation8 Trank- „ steuer» Ueberscstuß, alliährig abgegeben wcr- ,, den möge. Welcher allerhöchst landcsfürstli- „ che Gnade die K. Stadt Brünn nm so vcr- „ dienstlicher erachtet werden könnte, als ses- „ be, die doch esteüive mit dem 16. Theil des „ ganzen Gefällscinkommcr.s zum dicßfäll'gelr „ Tranksteuercrtrag, und so mithin auch znm „ dießfästigen Ueberschuß nicht das ailergering- „ sie anderweitig zu erlangen vermag; wo hin- „ gegen die übrige hierläubige K. Städte aus ,, diesem Trankstcuerüberschuß allergnädigst be- „ reits verwiiligter Massen alle Jahre den zu „ entrichten gehabten kcnnal , Tntzöetrag iv ,, Lumina 19,247 st. 78L kr, vergütertcr er- „ halten, wovon Sic Stadt Brünn von da- her nichts zu geniessen, weilen selbe bishevo „ niemals einiger stoonsl« Taz unterleg n wa- ,, re. Das — >— allerhöchst B« R. Diceml- ,, -.Beantwortung — Kescrixtum äst. L^tia ^rn» L §t'TS. !c>wa stob. 17z?, enthaltet über diesen „ Bewilligungpunkt folgende allergnädigste Aeu- „ ßerung / wie nach deren allergehorsamsien „ mährischen Ständen treu stsvsleste Gestn- „ nuug zu Dero gnädigsten Wohlgefallen mit „ dcme bekräftiget werde, daß Selbe für mehr erwähnt hcurrges Wlitsr - Jahr wiederum 44 „ 10,020 fl. beyzutragen sich anheischig gemachr ,, haben, worgcgen Sie Stände sich dießfalls „ allwegs dessen versehen könnten, daß zhnen ,, sowohl die Einsicht deren Wegbaurechnun- ,, gen freystehen, als auch, ohne Sie darüber „ zu vernehmen in privat Wegmauthsachen kei- „ ne Abänderung geschehen solle. Wie deme „ J« M. in Rücksicht auf deren Ständen in. „ ein, so anderen erfolgte willfährigste Erklä- „ rung keinen Anstand nehmcten , zu bewilligen, ,, daß «us den Tranksteuerüberfchuß - Geldern „ zur Bestreitung' der Beleuchtung der Stadt „ Brünn die gebeltene iooo fi. verwendet wer- „ den mögen. Siebentens wird die hierher)! „ schlüßige Anlags - ^abella jedermänniglichcn „ darzeig»n, was, und wie viel die hierlän- „ dige orämari sowohl , als kxtraoräinsri „ coarridusnten an denen lkscefsmässrg über» „ nomrnenen Steuerschuldigkciten durch den Lauf ,, dieses 178?sten Militär-Jahrs von Monat zu Monat snticipmo zu entrichten haben wer- ,, den. Gleichwie nun aber durch die hicrvor- „ stehende sämmentliche OiTtsl-Nerhandlungs- „ punkte, alljenes , was zur willfährigsten Er- „ ledigung deren gegenwärtigen allerhöchste lan- „ desnirstlichen Landtagsposrulaten des 1782. Militär-Jahrs, nnd somit auch zur Er- ,, reichung der allergnädigsten Zufriedenheitnur „ immer gedeihlich har erfunden werden kön- „ nen , auf das gründlichste, zugleich aber auch „ auf das getreueste erschöpft worden ist. Al- ,, so verbleibt denen treu gehorsamsten mähri- „ scheu Landesständen zum Beschluß nichts mehr ,, andres übrig, als daß dieselbe ihren allcr- „ gnädigsten Landesfürsten um die allerhöchste „ Gnade mehrmalen allerunterthänigst bitten, „ die- o— 4Z „ diesen für das 1782 Mümr-Jahr abgehal- „ tenen Landtag nunmehro zu seinen ordcnt- „ lichen Schluß hinwiederum gelangen u. s. w» „ --- , L pudlicswm bcy dem allgcmei- „ nen Landtage der königl. Stadt Brünn den „ i9ten Oökodris des :782stcn Jahis. Jo- „ Hann Zablatsty von Luleschiz, der Röm, K. „ K. auch zu Hnngarn , und Böhmen König!« „ Apost. M. Rath, Landrechts-Beysitzcr ,und „ Königl.,Obrister Landschreiber im Markgraf- „ thum Mähren (D.8.) Johann Joseph von „ Welzenffein, Jhro R. K. K. A. M. Rath, „ und Vice - Landschreiher im Markgrafthum ,, Mähren (l.. 8.) Hier folgt die oben aufge- „ führte Tabelle: „ Vbrigkeitliche Anlage pro gnoo lVMtsr! „ 1782. Diese wird pro ^nnn 1782 mit 26 fl. „ i8 kr. procenw von denen vermög der neuen „ Interims!- OslLulanon in Dvminicsli ent- ,, worfenen Schatzungen zu entrichten, und der jeden Orts hiernächst ausfallende Betrag in monatlichen kstis snticixsro 8Mems!mäßig ,, abzustatten scyn. Die Königliche Städte hm- „ gegen haben proOsmersli von jedemCamin die », 40 tr. in monakhlichen Itsris abpistatten. Un- // terthänige Anlage pro snuo Mlitsri 1782« „ Diese wird pro anno 1782 von einem deren „ reKikicirten Lahnen Jährlich L 60 fl. , Mo- „ natlich abcr k ;fl. in das Landschaftseinneh« „ mer- Amt zu entrichten sepn, als: Jähr- 46 „ Gegeben in der Königlichen Stadt Brünn den 22tcn September 178 r. Ker Römisch Kaiserlichen, anchin , Germanien , zu Hungarn , und Böhrim Königs» Apostol Machnät Präsident, Lau- deshauptmanii, und Räche bey k ero Kai- seri- Königlichen Landes - Gubernium in E Markgrafrhum Möhren. „ Christoph Graf von Blümegen Wenzel Hassenwein von Fesienberg " Wie 47 Me vorstehende Schlußverfassung übgefast- sektst , lautet buchstäblich jene vom Jahr 1782 And jene vom Jahr 1789. Hier folgen die in dem -Markgraskhnm Mähren begüterten Fürsten, Grafen , Frey- Herren , und Ritter. Die begüterten Fürsten sind: Aursberg, besitzt Czernahora. Dietrich- stein, besitzt Leipnick , Kanitz , Niclasburg, Groß Rienrtschütz, Pürschitz , Seelowitz, Ur- spiz und Weißkirche- Diese Herrschaften wer¬ den auf 1,920,000 ff. geschätzt. FurstenberF ( Fürstin») besitzt Bohnitz , Gaiwttz , und Frisch- au. Man schätzt diese Güter auf 195,000 fl. Rauniy, besitzt Austerlitz, Biskup-.tzUngarisch Brod, Nrzdcnitz, und Prackschitz. Man schäzt Liese Herrschaften, und Güter auf 1,625,000 fl. Lichtenstein, ( reg. Fürst.) besitzt Äusser, Au- spitz , Vutschowitz, Carlsberg, Eisenberg, Eisen- grub, Goldenstein, Hohenstatt; Lundcnburg, Mährisch Trübau, Nemachowij, Ostrau, Plu- menau, Pozorzitz , Schönberg, Sternberg , Stanitz, und Lyrnau. Diese Herrschaften , und Güter werden geschätzt auf 6,600,020 fl. Lichtenstein (Karl) besitzt Kromau. Man schätzt diese Herrschaft auf 602,000 fl. Lichter-- stein, geborne Rcichsfürstinn von Oetkingen- besitzt Groß Meseritsch , und Zhorz» B^pde Herrschaften werden auf 850,000 fl. geschätzt. Palin, (Fürst) besitzt das Gut Beranau. Ma»? schätzt dasselbe auf 80,000 fl. H) Die begü¬ terten Grafen sind: Althan, Andler, de Bc- leredi, Berthold , Blümegen , ( tzeinrich ) Blü- wegen (Peter) Blümegen ( Gräsinn Heinrich si) Vrayba , Brayda (Gräsinn) Brayda (Laurenz) Canal (Gräsinn) Cborinsky , Cobenzl (Gräfin») «Malto , Daun,, Dietrichst«». Ervödi (Grä« finn) 48 sinn) ' Gatkcrburg , Harrach , Herrsch ( Ge¬ nera!) , Hartes, Hartenberg, Oaugwiz, Her¬ berstein , Illeschasi , Kaschin , Kaunitz, geborne Reichsfürstina von Oettingen , Khevenbüller (Joseph), Kühnburg , Korzensky , Lamb rg (Adam), Lamberg (Lcopolo ), Lichtenstein (^>rä- finn ), Wagnis, Wagnis (Anton), Mitroweky, (Joh. Bapt ), Mitrowsky ( Ich.), Mitrowsky (Gräfin«) Monte del Abbate (Gräfin«) Na- dazd (Gräfirm), Niembscs ( Gräfinn), Oppers¬ dorf (Äräfinn), Orlici , Oteschan, Oststein , Podstatsty, Prazma (Gräfin«), Prazma (Graf), Renard , Salm Neuburg , Salm Neuburg (Witwe) Salm Rerftrschcid, Schrattenbach, Seilern, Serein ( Carl) Sercin (Bruder) Verein (Gräfinn) Sinzendorf( Prosper) St. Julien , Etockhammer > Stomm , Taruka , Troyer, Vetter, Ugarte, Waldcrodi, Wal¬ dorf, Waldstein, Wallis , Wrbna , Zerotiu (Joseph) o) Die begüterten Freiherren sind: Aimenstein, Bartenstein, Bojakowsky, Burg¬ hard von der Klee , Bretton, Eichendorf, Frey- enfels, Friedenthal , Giller, Hauspersky, Ho¬ ll, Honrichs, Jokey, Kaltschmidt , Kaschnitz, Koch, Locella, Löwen, Madrowsky , Münkwiz, Qtislar, Petrasch , Petrasch (Freyin),Reichenau (Freyin), Roden, Rotsberg , Rummclskirchen, Selb, Sobeck , Sriellfricd , Toussaint, Wald- Kälten, Wichert, Widmann, Wipler, Zavitsch, und Zedlesky- Die begüterten Ritter sind: Babürg , v. Badenfeld , Bartogdes von Tiran, Bees, Bevier, Dornfeld (Hofrakh) Geißler, Gört , Grießlau , Haraiowsky, Haslauer, Heldenherz, Hentschel, Heß (Freyin), Mayer, (Hofr.) Stiebig, Tetzler, Wasay, und Zab- ^tzkp. Dir 49 Die Gesetze , welche jetzt in den östrcichi- schen Kreisländern verbinden, gelten zwar für Mähren auch; doch haben seine Provincialrechtt ihren Werth noch nicht ganz verloren. In Folge Hofdccrets vom 7ten Juny 1784 wurde dem mährisch schlesischen Appcllationgerichr be* kanntgemacht, daß bis zur Zustandcbringung des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches in den Rechtsgeschäften der Urckerthanen, die derzeit bloß für den Bürgerstand bestimmt gewesene Stadtrechte , in so weit dieselbe anwendbar, zu beobachten find. Diese Stadtrcchte sind auch in einer teutschcn Uibersezung unter dem Titel: Vollständige Teutsche Sradtrecht, im Erb-Königreich Böheim , und Markgrafthum Mähren 1721 in 4W in Druck crichienen. Ferner ist noch anzuführen die von Ferdinand II. erneuertere Laudesordnung. Einige The- restanische , und Josephinische Speciaigesetze für Mähren werden in dem lezten Bande meines politischen Codex *) unter dem Leck- wort Mähren aufgeführt. Unter den Kunstproducten Mährens sind die Manufacturcn in Tuch, Leinen , und Wol- lenzeugen die beträchtlichsten. Die Tuchwc- ist schon sehr alt; und es ist sehr wahr¬ scheinlich, daß dieselbe am ersten in, und um _____ ÄSlau » Den dem politischen Codex sind bis itzt drev Bäne de im Public», und der vieire wird ehestens d,e Presse verlaffcn. Dieses Werk enthält n«cht bloß die Jvsephrnischei, Gesetze , sondern auch jene auS den älteren Zetten, welche theilö noch gelten, theils zur Erläuterung der neuerest Gesetze dienen; mithin istder Codex sür jede- Zeitalter brauchbar, und macht jede größere Ge- setzesammlung, die über ,vo und mehr fi. zu stehen AO °^qlau aufgtkeimct ist. 1269 ward die Stadt bkglau von König. Przcmißl Ottvcar II. zu ei« per Nicdcrlagstatt erklärt, und derselben die Freyhcit zvgcstanden, mit Tuch, Bley, und ««deren Maaren zu handeln. 1722 hat Kai¬ ser Carl VI. eine Commission zu besserer Auf¬ nahme der Jglauer Tuchwebcrcy aufgestelict. Dieselbe halte alle Gebrechen zu untersuchen, ,md ein neues Reglement für die sämmtlichen Jglauer Tuchweber zu verfertigen. Dieses Reglement ist mit landesfürstlicher Genehmi¬ gung am ly. December 17,4 ans Licht getre¬ ten. Der Titel desselben ist: Satz-und Ord¬ nung , welche von der in r-vno 1722 von Ih¬ rs Römischen K. und K. Majestät zu Unter¬ such-und wieder Empcrbringuug der Jglauer Tuch - kadriguo , allergnödigst angeordneten Commission mit Zuziehung derer alldasigen hierzu bevollmächtigten Raths - Deputaten , und denen sammentlich - dießfällige Interessen¬ ten 1724 biß auss erfolgende allergnädigste Kaiser!. HruiLcation errichtet worden. Und Vermög außgesctzct wird , wie sich künftighin sowohl das Jglauer Tuchmacher Handwerk (das ist, die Gemein - Meisterschaft) in kabrici- rung deren Tücher u. s. w. verhalten solle rc- gedrukt zu Brünn bey Jac. Max Schwvboda im Jahr 1725 -- Das ganze Reglement / ch har kommt, embehrlith Ter Coder enthält die Ge¬ setze bis zum Jahre 17x8. Er schließt mit dem VII- Bande. Dann folgt nocheiner, der die Jo- sepbinischen Gesetze von ,7 e. und bis zum äs. Februar 1700 , und zugleich Nachträge , und Berichtigungen zu den ersten VIl. Bänden «n hält Ti- Leopoldm»sch»n Gesetze machen di, weitere Fortsetzung. s- Hat vkrr Abteilungen. Die erstere betriftdie Meister/ wie sie sich gegen einander, gegen ihre Vorgesetzten, und Geschwornen zu betragen haben, was sie bey Verfertigung des Tuches zu beobachten u. s. w. In der zweyten Ab- theilung wird von der Walkerey gehandelt. In der dritten Abtheilung kömmt die Vorschrift für die sogenannten Anrabischer vor; und die vierte gibt Vorschrift für die Geschwornen. Mit der Tuchweberei) ist sowohl die Färberey, als das Walken verbunden Daher im §. 104 in der ersten Abtheilung den Tuchmachern nur in dem Fall erlaubt wird, sich fremder Fär¬ berey und Walkerey zu bedienen , wenn solche Farben verlangt werden, die in den eigenen Farbhäusern nicht vorhanden sind , oder die eigenen Walken wegen Mangel deS Wassers, oder anderer Ursachen wegen nicht zureicheten, das Bedürfniß zu befriedigen. Aber auch in diesen Fällen muß die Erlaubniß von den Acltesten genommen werden , welche der¬ gleichen Vorfälle in dem Handwerks - oder Walkregister vorzumcrken haben. Kein Luch- wcbermcistcr, der nicht gewandert ist, soll zu- gelassen werden. Jeder, der Meister werden will, hat auf eine Werkstatt zu zeigen ; die Metstermark soll in jedes Stück Tuch eln- gewürket werden. Jeder Meister hat seinen ei¬ genen Färbzeug in bas Rorhfarbhaus zu brin¬ gen. Aus zweyerlcy Wolle Tücher zu verfer¬ tigen , ist verbothen. Die Tuchweber sollen die Wolle selbst sortiren , zwey Mahl ein Tuch, ohne Vorwissen der Geschwornen, zu walken , ist verbothen. Jeder Meister har sich mit dem Handwerkszeichcu zu legitimiren. Die sämmt- lichen Tuchmachermeistcrschaft ist in Jglau in vier Vierteln abgetheilet. Das Amt der An- sabischer besteht eigentlich in der Messung des L> 2 Tn- ZL Tuckes. Ihnen liegt ob, dahin zu sehen , daß die Tücher in der gehörigen Länge und Breite verfertiget werden. Jeder Anrabischcr hat ein Rcgiestcr in Gestalt einer Rolle zu führen, in welchem er alle Tücher, die ihm zur Messung monathlich vorgelcget werden, eintrögt. Die¬ ses Aufzeichnen nennet man Anrabisckcn; da¬ her das Wort Rabisch. Von dergleichen Ein- schreibbückeln hat jeder Anrabischcr drey Exem¬ plare zu führen. Eines bekömmt der Obcrin- speckor der ganzen Jglauer Tuchwcberey, das zwcytc der Magistrat, und das dritte die Ar¬ resten und Geschwornen. Die Jglauer, Tuch¬ macher verfertigen diese Arten von Tüchern, als: Kniestrcicher, oder extra feines Tuck, Stockstrcicher, Wimmer prima plana , Wim¬ mer Kroisse , Mantcltuch ordinär , Montur ord. ord. Kroisse; schmalen Flanell, schmales Wordertuch, breiten Reversboy, Kerntuch, Landboy; geringen Reversboy, breiten Fla¬ nell , geringere Sorten desselben , feinen Schwannenboy, schmalen Reversboy, mindern Reversboy, neu gestrickten, und glattgestreif- tcn Molton, groß und klein geimpften Mol¬ ton; Doppeltuch, wovon jede Seite eine an¬ dere Farbe hak. — Die dastge Weberzunft verfertiget Leinwand , Kannefaß, Gradel, und Zwillich. Die Zahl der Tuchweber steigt jetzt in Jglau über zc8 Köpfe, und verferti¬ gen jährlich bey 40,000 Stück Tuch. Sie ver¬ arbeiten meistens mährische und ungcrische Wolle. Außer der Stadt Jglau sind die Walkmühlen , und Schönfärberei) gelegen. In der im Prerauer Kreise aelegenen Stadt Uulneck befinden sich viele Tuchweber , die jährlich 4 bis 5,000 Stück Tuck Verfertigen, stach dem Tuche kömmt dieLeinweberey am rrsten zu nennen. Sir ist ungemein br- trüchL- L3 krächtlich. Eine sehr beträchtliche Manufak¬ tur in Leinen unterhält der Rerchsgraf, und Neichshofrath von Harrach zu Johns- dorf, mähr. Janowitz. Die Maaren, welche in dieser Manufactur verfertiget werden, sind: ») weiße Leinwand 14 Elle breit, uud Zv lang; das Stück zu 6 bis 85 fl. ferner i- breit, und 54 lang, das Stück zu 22 bis 70 fl. l Elle breit, und Zv lang zu 6 bis zo fl. l Elle breit, und 45 lang zu 8 bis 23 fl. r Elle breit, und 80 lang zu 28 bis 72 fl. — d) Tuche! von verschiedenen Dcsieins Ellen breit und lang; das Duzend zu 2 biS 4 fl., ; breit, und lang zu 24 bis fl. 5 breit, und tang zu z bis 6 fl. 14 breit, und lang zu 7 bis ro fl. c) Fdaanefaß von verschiedenen Desseins i Elle breit, und 80 lang, das Stück zu 6 bis zv fl. 14 Ellen breit, und zo lang, zu 8 bis z; fl. ä) Lcorse, l Ellen breit, und lang , das Stück zu 14 bis 32 fl. s) Grad! mit Seide, türkisch, und Leinengarnflreifen j Ellen breit, und zo lang, das Stück zu 14 bis 82 fl. Detto zu 20 bis 85 fl- L) Gradl- barcher Ellen breit, und z6 lang, das Stück zu 16 bis 42 fl. ; breit, und 54 lang zu 24 bis 40 fl. H breit, und 15 lang zu 6 bis i2 fl. Z) Damaflrafeltnch mit und ohne Wapen. Die Garnitur auf 12 Personen zu 16 bis 40 fl. auf i8 zu 24 bis 6o fl. , auf 24 zu 42 bis yo fl., auf z6 zu 72 bis 140 fl. fl) Raffeesk-rvieten mit Seide, türkisch, und gefärbten Leinengarn , bas Stück zu 2 bis 8 fl.' i) Oamasthandtuch - Ellen breit , und 70 lang zu l8 bis 6o fl. k) ZwiMchtuch, Zwil¬ lichhandtuch. l) Das Duzend tttannsstrümpfe zu 7 bis 86 fl., Frauenstrümpfe zu 7 bis Z4 fl. m) Zwirn, 2 und gfachen das Stück zu Dz 2 n^W-ü-s s4 2 bis g fl. Diese Manufactur hat in Wien ihre Niederlage an der Freyung Nro. n6. Die Manufactur wurde von Ferdinand Bona¬ ventura Reichsgrafen von Harrach angelegt. Unter denManufackuren in Wokcnzeugen zeich¬ net sich die Langwiedertsche Manufactur in Mährisch - Neustadt, mit welcher vsrmahls der Landesfürst interessirt war , vorzüglich aus. Der Werth ihrer erzeugten Maaren steht jähr¬ lich zwischen izo, und 140,000 fl. Dieselbe verfertigt Tamiß, Schallon , Parkan, halb* seidene Camelorte, geimpften, Camelot, ge¬ streiften Ocmcem und-^Camelot; ferner soge¬ nanntes Sommertuch ,Rartin , Ngilieurr, 8ee- Zes äes Diemos, Oros äs , Velpa, Wcllplüsch rc. Sie hat in Wien ihre Nieder¬ lage in der unteren Bäctcrsiraffc Nro. 758» Im Jahre 1785 hat der selige k. k. privil. Großhändler in Wien , Hr. Johann Ernst Klap- perroth eine Manchestermanufactur zu Schön¬ berg angelegt. Zu mehrerer Emporbringung derselben haben Sc. Majestät dem Manufactu- vier in Folge HofdecretS vom 2ten November 1786 zugcstanden, daß er in allen Dingen, wie andere Fabrikanten sich des allerhöchsten Schutzes, und aller in den landesfürstlichen Patenten enthaltenen Vorrechte und Privile¬ gien zu erfreuen habe, und befugt sey, den k. k. Adler mit der Umschrift: k. k. privileairte mähr. Schönberg. Manchester--fabrik, sowohl an jciner Fabrik, als zu errichtenden Nieder¬ lagen auszuhängcn , ferner daß der mir der Schönberger Meisterschaft am ig. Februar 1786 errichtete Vertrag auf lo Jahre , wegen Erneuerung und Verlängerung desselben nach Umstünden das Nöthige eingeleitet werden solle» Uuch werden alle jene Gesellen und Lehrjungen von Z5 »sn der Rekroutenstellung so lang frry gespro¬ chen , als sie in dieser Manufactur arbeiten. In Rücksicht der Tuchweberei) muß ich noch «»führen, daß zu Brünn , (vormahls in Obrowitz) in der Mundischen Tuchmanu- factur sehr feines Tuch verfertigt wird. Die¬ selbe verarbeitet viele Wolle von den Lichten- stcinischen Gütern , auf welchen die Schafzucht sehr blühet, und sehr feine Wolle erzielt wird. Man verfertigt in der Mundischen Manufak¬ tur jährlich über g,ooO Stück Tuch. Die Köfelische Tuchmanufactur in Brünn ist 1789 erloichcn. Die in kettowitz gelegene gräflich Blümegensche Kattunmanufactur erzeugt jähr¬ lich über 2,O00 Stück ganz und halb Kattun, Schnürlparchent rc. In der Fabrik der Her¬ ren Luna, und Gallini in Brünn verfertigt man Wagenschmier, wie auch Potasche, Flo¬ rentiner Pomade, und holländische Schwarz- ferfe. Der Zentner Potasche wird zu 9 fl., der Centner Wagenschmier zu ca fl., und das Pfund Florentiner Pomade zu r> fl. gelassen. Hier folgt eine tabellarische Uibcrstcht der vor¬ züglichsten Kunftproducte Mährens : o-üüM-^s Lein- 57 D 5 Die Z8 c>— Die vorzüglichsten Produkte, die aus Mah¬ ren nach den Erblanden kommen , sind; s) an Naturproducten: Getreide, Butter, Schmalz, Käse (die letzteren Artikel sehr häufig) Gall- ävfel , Safran , Süßholz (dasselbe wächst vorzüglich um Niclasburg) Reis , Alaun , Schweine, Gänse (in großer Menge) Feder¬ kiele, Bcttfedern, Honig , und Wildpret; d) an Kunstproducten: Leinwand, Tuch 7 und Wollenzeugc (die Ausfuhr dieser drey Waaren- artikel ist ungemein beträchtlich) Fischbein, Leder, Ziegcnfell gearbeitetes, Potasche, Sei¬ fe , Erdengeschirr, Papier, Glas, Manche¬ ster, (vorzüglich nach Wien.) Außer den vor¬ stehenden Maaren werden noch folgende Ar¬ tikel aus den Erblanden in Mähren eingeführt, als: Getreide, Wein , Farben; Salz, (in großer Menge) Kupfer, Quecksilber , Bley, Zinn, Eisen, Galmey, Wolle, Eisenwaaren, Messingwaaren, Stahlwaaren, Galanterie- waaren, Holzwaaren, Töpferwaaren, Bücher, Liqueurs, Pocasche, Siegellack rc. Die Waa- rendurchfuhr, die sehr beträchtlich ist, kömmt dem Strassengewerbe sehr zu statten , auch kömmt dem Lande die frugale Lebensart des größeren Theils seiner Einwohner zum guten Nutzen. Von den Fremden erhält Mähren Baumwolle, Seide, Kaffee, Thee, Gewürz, und Apothekerwaaren. Mähren steht haupt¬ sächlich mit Ungern und Wien im Verkehr. Nach dem letzteren Ort wird jährlich Schmalz in sehr großer Menge gebracht. Der Strassenbau ist mit jenem in den übrigen Erblanden von gleicher Beschaffenheit. Der Hauptwaarenzug geht von Wien durch Brünn Zy Brünn, und Olmutz nach Polen. Die Strasse beträgt von der Grenze deS Landes unter der Ens bis an die Grenze vvnr östreichischcn Schlesien 126,000 Klafter in der Länge. Nicht minder beträchtlich ist der Waarenzug nach Un¬ gern. Von Brünn bis an die ungerische Grenze werden bey 5 Meilen gezählek. Irr Brünn ist der Sitz des Oberpostamrs, weichem, wie schon gesagt worden, Z; Postämter zuge- theilr sind. Sie sind nach den Kreisen also gelegen, als im Dlmüzer Kreise: das Post¬ amt zu Olmüj , Proßnitz , Hof, Lobnrck, Sternberg.Mährisch Neustadt, Mügliz, Grün- au , Zwittau , und Briesau; im prerauer Kreise: das Postamt zu Groß - Aujrzd , Weiß- kirche, Neutikschein, Zreyberg, Mährisch-Ostr¬ au , Groß - Polom ; im Brünner Kreise: daS Postamt zu Posowiz , Wischau , Lipuwka, Schwarzkirche, Niclasburg, Marienhilf, Latz, Uhritz, und Tscheitsch; im Znapmer Kreise: das Postamt zu Groß - Bitesch, Fraincrsdorf, und Znaym; im Iglauev Kreise: das Postamt zu Brcitenbach, Groß - MeserUsch, Rogens, Jglan, Stannern, Scheletau, und Budwitz. Die Posten kommen täglich in Brünn an von Wien, Lemberg, Teschen, Oimüz, und dem römischen Reich, und gehen auch täglich da- m Mittewoch, und Sonnabend kämmt dre Post aus Galicien , der Republik Polen, und ganz Rußland. Am Donnerstag kömmt die Post aus Schlesien, Breßlau, Neisse, und Berlin; am Dienstag, und Sonnabend aus Prag, und dem römischen Reich , am Mitte- wvch und Sonnabend aus Königgräz und Pre߬ burg. Hingegen geht die Post ab, am Don- herstüZ und Sonntag nach Galicien, in die 6» Republik Polen, Rußland, Schlesien, Brest- lau , Neiße , und Berlin; am Dienstag , »nb Sonnabend nach Prag, und in das teutsche Reich , am Montag, und, Donnerstag nach Königgräz, am Dienstag, und Sonnabend nach Prcßbürg. Am Donnerstag und Sonntag kömmt der Bothe aus G'ya in Brünn an, und geht an eben diesem Tage wieder von da ab. Am Donnerstag kömmt der Boche von Znaym in Brünn an, und geht von da am Freytag wieder ab. Die Postkutsche kömmt Mit jedem Sonntag in Brünn an, und fährt noch am nähmlichen Tag nach Jägerndorf. Von dem letzteren Orte kömmt sie alle Diens¬ tage , und fährt weiter nach Wien. Nach Lem¬ berg fährt die Postkutsche alle 14 Tage, und kömmt von da alle 14 Tage wieder zurück- Zur mehreren Beförderung des mährische» Manufaeturwesens wurde in Folge Patents datirt Wien den l^ten Jänner 1751 in Brünn, eine der damahligen Repräsention und Kammer untergeordnetes Manufackuramt errichtet. Die B.st'mmung desselben war alle in ganz Mäh¬ ren bestehende Handlung - und Handwerksge» werbe zu beschreiben, die Natur - und Kunst- producte zu erforschen, und zu combiniren; die Fabrik-und Gewerbvorsteher wurden ver¬ pflichtet jede ereignete Zu-und Abnahm dem Dnchvon Zeit zu Zeit vorznlegen. Ferner hatte das Manufackuramt für die Errichtung einer sdandwerksberathschlagung zu sorgen, bcy wel¬ cher die benöthigten Proben in der Erzeugung sollten abg nommen werden ; zugleich wurde die Errichtung eines Lehrstuhls für die Me¬ chanik 6! Hanik in der Muttersprache anbefohlcn. Zur Gründung eines Kommercialfunds, aus wel¬ chem die zur Emporbringung des Kommerzes nöthigcn Kosten könnten bestritten werden, wurden die Gewerbe in vier Elasten gebracht, und für jede der jährliche Bcytrag bestimmt. Die nachstehende Tabelle gibt den Aus¬ weis, wie viel jeder Meister und Gesell nach der Verschiedenheit der Elasten jährlich zu be¬ zahlen hatte. Die Lehrjungen wurden von der Bezahlung frcy gelassen. Die Elasten wurden nach den Oertern bestimmt, und zwa r also: I. Elaste Olmütz und Brünn , H. Elaste: Neu¬ stadt, Znaym, Jglau, Hradisch und Gaya, IH. Elaste : Gewitsch, Hof, Littau, Muglitz, Proßnitz , Schönberg, Tobitschau , Fulnek, Hotzenplotz, Lupnik, Neutitschein, Prerau, Wcißkirche, Auspitz, Austerlitz, Niclasburg, Wischau , Budwitz Kromau , Eybenschütz, Brost - Bitcsch , Jainnitz , Datschütz , Groß- Meferitsch, Trltsch, Trebitsch, Zlabings, und Ungerisch Brod. Jene Orte, welche nicht in der vorstehenden Elaste vorkommen, gehören zur 4ten Elaste» Hier folgt die oben erwähnt« Tabelle: In Folge Patents datirt Wien den yten Jäner 1751. wurde unter der Firma Ioh. Ank. Kernhofer und Compagnie eine Leihebank in Brünn errichtet. Die Bestimmung derselben war a»r bewegliche und unbewegliche Güter, nachdem Schätzungswerth, Geld zu lechen ; 2) jur Aus¬ lösung des Pfands wurden für bewegliche Güter eilfMonathe, und für unbewegliche 6z Monarhe bestimmt, z) Jeder Erheber oder Jnhabereines Leihcnbankswechselbriefes war be¬ rechtiget, denselben weiter zu giriren rc. Im Aibrigen war die Einrichtung einem ordentli¬ chen Pfandamt fast ganz ähnlich. Die Zinsen wurden auf 5 von hundert, und der Rabbat bey der baaren Bezahlung, vor dem Verfall¬ zins auf z von hundert bestimmt. Zugleich wurde in der Folge mit dieser Bank ein Jntclli- gcnzblatt vereint. Dieses Blatt ist jetzt unter dem Namen: Brünner Zeitung bekannt. Das dem Kernhvfer auf 25 Jahr bewilligte Privi¬ legium wurde 1764 an die Jüdischen Brüder Hönig überlassen. 1777 wurde denselben dasPrivi- egium auf zo Jahre erneuert. In der Folge haben die BrüderHönig fich getrennek, und was unter ih¬ nen geschlossen worden ist, sagt die Gubernialcu- rende vom 27. April 1781, deren Inhalt dieser ist: „ — Es haben die Gebrüder Honig am allerhöch- ,, sten Orte allerunterthänigst vvrgestcllt, daß nachdem ihnen wegen des unterm zzsten April „ 1777 ausgefcrtigtcn Octroy die mährische „ Lehnbank samt den derselben zustehenden Frcy- „ Heiken auf 15 nach einander folgende Jahre „ allergnädigst verliehen, der dazu erforderliche „ ^und pr. toO,Qoo st., gehörig ausgewiesen, „ ube^dteß auch wegen des dahin gehörigen „ Brunner Versatzamtes die ausgemeffenc Kau- „ tion pr. 50,220 bey der k. k. Hofkammer „ eingeleget, sofort dieß Geschäft bisher mit „ guten Erfolge unter der Firma Gebrüder „ Hönig gefuhret worden , fie leztcrer Hand ,, das Einverständniß solchergestalt unter sich „ getroffen, daß das bießfällige sämtliche Hand« „ lungögeschäft nebst dem Brünner Versatzamte „ ihren ältere« zwey Brüdern, als Israel Lö- », wel, und Aaron Moyscs Hönig auf eigene „ Nech- 64 , Rechnung , Nutzen, und Schaden, wie auch der Eingangserwäbnke Fund pr. 120.002 fl.; sowohl , als die obgcdachte Kaution pr. „ 50,202 fl.; lediglich der mährischen Lehen- „ banks - Handlung, und dem Versatzamte ge- „ widmet bleiben; das dahin gehörige Jntel- ,, ligenz-oder Zettungsamt abermals wozu oh- ,, uchin kein Fund, oder Kaution erforderet „ werde) die jüngeren zween christlichen Brü- „ der, Adam Adalbert, und Leopold Hönig, „ ebenfalls ans ihren eigenen <7omo, Nutzen, „ und Schaden, fortführcn, mithin eine jede „ Parthey nur allein für den auf seinen cige- „ neu Osmo übernommenen Thcil haften solle, „ und dahero gebeten, womit, da solcherge- „ stalt nothwendig wäre, daß die bisher be- „ standcne, und auf alle vier Brüder lautende „ kirwn wicderrufen, und neue dagegen ein- „ gelegct würden , hierowegcn an Behörde das „ Weitere verfüget', und respeökivs kundge- „ machet werden möchte. Gleichwie nun seine „ k. k. Apost. Majestät vermöge des in Abschrift „ hierneben gehenden allerhöchsten k. k. Hof- „ decrets ää. 7. L xreef. 26. April d. I. das „ sogestaltig zwischen obgenannten vier Brüdern „ getroffene Einverständnis allergnädigst zuge- „ nehmigen keinen Anstand gefunden haben. „ u. f. w. „ In Folge Hofdecrets vom uten April 1785 wurde die mährische Lehenbank den Inhabern derselben, nähmlich Löwel und Moses Hönig, bis zum Ende der Oktroy- Jahre also gelassen , daß sie nach ihrer eigenen Erklärung, auf particulär Maaren ohne Un¬ terschied; auf Waareu aber , die Kaufmanns- sur sind , nur dann, wenn solche erbländi- scher Erzeugung sind , pfanbweis leihen sol¬ len. Zur Beförderung des Flachs - und Hanf¬ bau bau und der Schafzucht, "hak man in diesem Markgrafthum an verschiedenen Orten Flachs und 'Wollmärkte angelegek. Ich zeige ge¬ genwärtig nur die Orte, der Garnmärkre, und Wollenmärkte an. Die Tage, an wel¬ chen diese Märkte gehalten werben, können in der folgenden topographischen Beschreibung un¬ ter dem betroffenen Orte nachgelescn werden» ») Flachs-und Garnmarkt zu Olmüz, Hra- disch , Jglau . Znaym, Kremsier, Kromau , Ful- nek, Gewitsch, Hotzenplotz, Leipnick, Littau , Groß Mescritsch, Mstglitz, Proßnitz , Neuttt- schein , Weißkirche, Wischau , Zwittau , Bauksch, Bergstakkl , Bodenstatt, Bistriz,Höstng , Hol- lleschau, Mähr. Ostrau, Roßwald, Napagedl, Paskau, und Schattau. d) Wollmarkt wlrd gehaltenzu Olmüz, Hradisch , Znaym, Au- spitz , Hof, Weißkirche, Wischau , Zwittau, Bautsch , Briesau, Drzewohostitz, Hosting , Hol-- leschau, Krzizanau , Kunstatt , LettoWiz . Ly- sitz, Mähr. Ostrau, Roßwald, und Slawiczin. Die Regulirung der Jahr - und anderer Märkte im Markgrafthum Mähren ist mittels Patents vom 28sien Oktober 1774 erfolget. Man sehe den politischen Codex im Leitworte: Jahrmarkt. Die eigentliche Verbreitung des Christen- thums in diesem Markgrafthum fällt in die . --Ef „yten Jahrhunderts, da Cyrill das bnchöfllche Amt z» Wellehrad auf sich namw Z allein die Bischöfe in dieser Zeit machten, w.e cs bekannt ist, die Figur nicht, in welcher die Bischöfe unserer Zeit erscheinen» Die Bischöfe in den ersteren Zeiten waren ungefähr das, was jetzt die Erzpriester sind. Eine gleiche Be¬ schaffenheit hatte es mit den Bischöfen zu Pole- schowtj- Andreas vonDanbrawitz, hatimJahs E re roy2 seinen bisch. Sitz von Polescho- Witz nach Olmütz verlegt, und namm die Kirche zu Peter und Paul in Besitz. Von dieser Zeit an bis zu dem Jahre 1777 war Olmütz der beständige Sitz der mährischen Bischöfe. In diesem Jahre aber stiftete hier Maria Theresia ein Erzbißthum, und zn Brünn auf dem Petersberg ein Bißthum. Der Bischof in Olmüz Theodor Reichsgraf von Colloredo wurde zum ersten Fürstbischof ge- wählet, und dem Bißthum Brünn kam Ma¬ thias Franz Neichsgraf von Chorinsky vorzu- siehen. Als dieser im Jahre 1736 zu seinen Vä¬ tern gieng, folgte ihm in der bischöflichen Wür¬ de der Rector des Generalsemmariums in Wien, Herr Johann Baptist Lachenbauer. Das auf dem Petersberg 1296 gestiftete Collegiatstift wur¬ de mit dem neuen Bißthum vollkommen vereint. An der MctropolitanMche zu Olmütz stehen: r Generalvicar, i Dechant, der zugleich Custos ist, i Präpositus, 2 Archidiaconi, r Schola- siicus, und 5 Dom-und Capitularherren. An der Domkirche in Brünn stehen: i Generalvi¬ car , i Dechant, 2 Archidiaconi, und 6 Dom¬ herren. Jeder Bischof hat sein eigenes Consr- storium, wobey ein zeitlicher Generalvicar den Vorsitz hat; Es bestehen nun in Mähren 2 Diöcesen,nühmlich die Olmüzer, und Brünner. Der Bischöfin Brünn ist Suffragan von dem Erzbischof in Olmütz. Auch befindet sich bey jeder Diöces ein Priesterhaus, und zwar dort, wo der Bischof seinen Sitz hat. Die Olmüzer Diöces erstreckt sich auch in daö preußische Schie» sren. Hier folgt eine tabellarische Uebersicht der in beyden mährischen Diöcesen gelegenen Ar- chipresbyterate , Dechanteyrn, Pfarrepen, und Lokalkapellaneyeu. Vlm. o-7-W^V 67 Plmützer Dröces. LS b) 7« V-7W--0 7» E 4 ?L 7? 74 v-ürHAüü-o 7S 76 77 d- 78 79 8v n) 8» 83 84 85 SZ d) KZ o— 87, 8S LH O-üWü--Q >) yr 93 24 -6 De- 98 99 G 2 ») o-TTMü-c, lvo k) S-^Wü-S 121 «A ») ros d) rvz rol O"- Lo6 SüüWü-o I07 rog roy no m o--W^-a ,iz H4 «) "5 H 2 K) 0--M-ÜD !l6 o—VKü-O 4 3 Y rr8 Y 4 S2V isr o-ü-M-o L2» Hier folgen die im Markgrafthum Mah¬ ren gelegenen Stifte, und Klöster nach der Zeit- folge, als; Stifte. i2^ Tempelherrn -f. rzii. Diese haben in Mähren folgende Güter und Schlößer be¬ sessen , als: im Dlmützer Kreise: Blumenau Alt ( Schloß ) Hohenstatt; im prerauer Krei¬ se : Haltcnberg (Schloß); im Arabischer Krei¬ se : Cymburg ( Schloß); rm Brünner Kreise: Ezernabora (Schloß ) Eichhorn ( Schloß ) Gur- dau (Dorf) Kanitz(Burg) Luka (Dorf) Mit- trom (Schloß) Neuschloß; Obcrzau , Spiel¬ berg (Vergfesiung); im Znaymer Kreise: Jai- spitz , Kromau, Lempelstein (Schloß); im IS- lauer Kreise: Meseritsch (Groß ) Pirniü <, Teltsch. ») RsNeyiatstift; raüo. Kollegiatstift zu Kremsier. ^625. Kollegiatstift zu Niclasburg. b) Lhorherrenstift des St. Augustinus: iz7i. zu Olmütz. s- 1784. rz7l. zu Sternberg, f 1784. 1-89- zu Fulnek. f 2784. c) Benebiktinerstift : ^048. zu Raigern» S) I »K S) Listercienserstift: !2v2. zu Wettehrad. f 1784. 1274. zu Caar. f 1782. e) Rreuzherrensiift: ^240. Kreuzherren mit dem rothcn Stern auf dem Pöltenberg lMons 8. bey Zuaym« k) pränronstratens^rstift: 1151. zu Hradisch. f 1784. 1190. zu Bruck an der Theya. -j- 1784° 125 . zu Oörowitz. -j- 1784. 1614. zu Ncureisch. x) Rarthckuserstift. «388. im Thal Josaphat zu Olmütz. 1° 1782. Piaristen. zu Niclaöburg» l6z4. zu Leipnik. 1637. zu Straßniz. 1^89. zu Kremsier. 1690. zu Altwasser. I6?4. LL4 v —V-D piaristen, 169^. ju Freyberz, 1746. zu Gaja. 1756. zu Auspitz. >7Ll. zu Mährisch Trübau. 8. Mönch? loster: L) Augustiner, beschuhtes rr72. zu Gewitfth. f 1784. tZ5v. zu Brünn, b) Augustiner, unbefchuhte-, ;686. zu Fratting. «) Barmherzige Brüder r 1727. zu Proßnitz. ,747. zu Brünn, r7)O. zu Lettowitz, -755- tu Wisowitz. 6) Dominicaner" «220. zu VlÜtM. f »784« 42L^ O-üM-ü-o I 6) Domimcuner» LL2I. zu Jglau. 1° 1784, »222. zu Olmüz. 1222. zu Znaym° »26 ° zu Ungerisch Brod. 129Z. zu Schönberg» s 1784- 1704. zu Bofkowiz. f 1784. «) ZtzaueiseaneL r zu Brünn, f 1/84° «45Z- zu Olmütz. f 1784. 1479. zu ungerisch Hradisch-- r6o6. zu Krcmfier. -j- 1784» »264. zu Datschütz, rü78. zu Trübau. f 1784, k) Rnpuziner: 2604. zu Brünn, f 1784, >6iz. zu Olmütz. f 1784» 2613. zu Ntclasburg. t 1784, 126 k) Rapuziner r ,617- tu Wischau. 1- »784. 1628. zu Znaym. 1-1784- »632. zu Jglau. f »784- 1674. zu Fulnek. »686. zu Trebitsch. »724. zu Gaja, f 1784» »756. zu Proßnitz. f »784. »760. zu Namiescht. s »784. 8) Minoriren: »22». zu Jglau. »sz», zu Brünn. »24». zu Olmütz. f »784- »6»8. zu Mährischneustatt. k) Paulaner. »6z». zu Pirnitz. f »784. »6zz zuWranau. f »784. r6zz. zu Morzitz. -j- »784- . 127 i) pauliner: is;;,. zu Kromau. -j- 1753.' k) Serviten: 1678. zu Wessely, -j- 1784. l7l4« zu Iarmeritz. 1° 1784- l) Trinitarier: 1722. zu Zaschau. f 1783. 1747- j» Holleschau, 178z. Nonnenklöster: s) Tistercienserklosier : 1234. zur Himmelspforte.senseit des Flußes von dem Städtchen Tischnowitz. iZ2Z. «m Fuße des Spielbergs bey Brünn. d) Tlarisserkloster: :24s. zu Olmütz. » 1271, zu Znaym, Dommreanerkloster: 1242. zu Olmütz« »ZlL. ;m KönigöMten zu Brünne ä) rs8 ä) Zranzrseanerklöster. 1487- Dor dem Judenthor in Brünn, Vorstehende Nonnenklöster sind im Iah«« «782 gänzlich erloschen. Elifirbethinermnen t 1749. zu Brünn. D Ursulinerinnen r 1697. zu Olmütz° Hauptsummarium des sämmtlichen iÄ Mähren befindlichen Clerusstandrs- O. D. be¬ deutet OlmützerDiöceS, und B° D. Brünner Diöces- G. D- L. D. Summe Archipresbpterare. . 8 . ° 5 . . iz> Dechanteyen . - . 45 . « 35 - 8v.^ Parochicn . . . 272 . ZZV . . 602- Administraturen. » . y . . n . 20. Lokalkapellancyen . «88 . 196 . . Z84° Metropolitankirche. . i . . — ° . r.- Domkirchen i - r. Domkapituln . . . i . . i. . .2. Kollegratkirchen . . i . . i . . . 2-- Eämmtlicher Clerus an Köpfen . . L22« -r-zr2 ,255^ Mit Inbegriff des östreichischen Schlesiens, und brr in preußisch Schlesien gelegenen Orte waren in der Olmützer Diözcs zu Ende des 1789- Jahres 1437 Geistliche. Die zum Erzbißthum Oilinltz gehörigen Herrschaften. Güter, und Lehr.güker werden zusammen auf 5/100,000 Gul¬ den geschätzt, darunter die Lehcngüter im Wer- the von 2,000,000 fl. stehen. Die erzbischöfli¬ chen Lehengüter, deren sechszig gczählet wer¬ den , sind nur auf den männlichen Stamm erb¬ lich. Oberlchensherr ist der König von Böh¬ men ; mithin gebührt dem Erzbischof, und dem Domkapitul nur die Investitur. Die Lehen- rcchrskanzelley, welch sich in Kremsier,der Re¬ sidenzstadt des ErzbischofeS befand, wurde' in Kolge Hofdccreks vom 0» Sept. 178z mit dem mährisch schlesischen Landrecht in Brünn ver¬ eint. Die zu dem Erzbißthum gehörigen Herr¬ schaften sind: n) im Prcrauer Kreise, r) die Herrschaft Hochwald. Zu derselben gehören 5 Städte, als: Feeyberg, Braunsberg, Frank- siattel, Mistck, und Mährisch Ostrau, Z8 Dör¬ fer und iy8 LL Lahnen. 2) Die Herrschaft 6 Hotzcnploz mir einer Stadt gleiches Namens, Dörfern und dcm der Stadt Hotzcnplotz gehöri¬ gen Lehndorf Stubenberg, und 74 Lahnen. Z) Dw Herrschaft Keltsch. Sie besteht aus ei- ner Stadt gleiches Namens, i? Dörfern , und 4) Die Herrschaft Kremsier. Dazu gehören 4 Städte, als: Baursch, Hu- lein, Kremsier, und Liebau; ferner 52 Dörfer, welches g?7r'5 Lahnen beträgt; b) im Brün¬ ner Kreise, i) Die HerrschaftWischau , zu wel, cher gehören die Stadt Wischau, die Märkte Diediz, und Pustomerz, als Anrheile, und rr Dörfer, welche Lahnen enthalten» 2)» Die Herrschaft Chirlicz. Sie enthält 2 Märk* Ä tr. rzc» te , alS Mödritz, und Schuppanitz.^ Von drm letzteren gehört ein Thetl dem Oimützer Dom- kapttul. Z) Der Markt Schwabenitz. Der von diesem dcm Erbbißthum gehörige Äntheil br- trägt Lahnen, c) Im Hradischer Kreise, Das Bergjckloß Alt Swietlau mit dem Lehen- hof Waffililsto, welcher 14 Lahnen beträgt. Die Herrschaft Mirau,wvzu die Städte MÜg- litz, Zwkitau, Brisan , und 47 Dörfer gehören. Die sämmriichen dem Domkapitul in Olmütz ge¬ hörigen Güter theilen sich in gemeinschaftliche und einzelne Präbenden. Sie bestehen in einem Markte, 66 ganzen Dörfern, und rz Anthei- ken. Davon sind 51 Dörfer und ig Anlheile sm Olmützcr Kreise, 12 Dörfer im Prerauer, und brey Präbenden im Brünner Kreise gele¬ gen. Die dem Bißthum, und dessen Domka- Pitul in Brünn gehörigen Güter bestehen Mik Einschlüsse des Dorfs Prisenitz in 14 Dörfern, welche zusammen auf 460,000 Gulden geschätzt werden. An dem Platze, wo jetzt die Domktrche steht ,ward gegen das Ende des rz. Jahrhunderts eine Prvbstey mit zwey Kanonikern gestiftet. Im dritten Jahrzehcnt des 14. Jahrhunderts kam «in Dechant hinzu. Gegen das Ende des eben genannten Jahrhunderts erhielt das Kapitul von dem Markgrafen Jost, Statuten. 164z stif¬ tete der Probst Graf Philipp Breuner das Dorf Urisenitz für die Prvbstey. Das Kloster Tisch- riowitz hatte das Recht, den Probsten zu prä- ftntiren, welches nun bey seiner Erlöschung «m den Landesfürsicn gekommen ist. Äus¬ ser den Einkünften, welche vorstehende Gü¬ ter jährlich dem Brünner Bißthum bringen, zieht dasselbe noch jährlich 14000 fl. von dem Mrntamte der erzbischöflichen Herrschaft Chirliz. Das Brünner Bißthum ist westwärts auf ei¬ nem iz¬ vem hohen Hügel, der Petersberg genannt, gelegen. Dieser ganze bischöfliche Bezirk macht «inen besonderen Theimer Stadt Brünn aus. Bey dem Domcapitul l.in Olmütz stehen vier infulirte Prälaten, als: der Domprobst(i22g gestiftet ) der Domdechant, der Erzdiacon, und r-er Scholasticus, (der Letztere 1270 gestiftet.) Das Dasepn dieser vier jetzt infulirten Würden fällt in das Jahr r7Zi. Das Domcapitul ist berechtigt den Bischof, den Domdechant, und Domprobsten zu wählen. Der Beyname: das getreue — Domcapitul kömmt vom Kaiser Fer¬ dinand II., welcher demselben dieses Bey- wort zu führen , wegen der , dem Landesfürstcn in den Jahren 1619, und 1622 ausgezeichneten bewiesenen Treue, erlaubt hat. izo; wurden dieOlmützer Bischöfe zu Reichsfürsten erklärt. Der jetzige Titel des Fürstbischofs in Olmütz, ist dieser: Herr — —, Erzbischof zu Olmütz, Herzog, des h. N. R. Fürst, und der königl. Kapelle in Böhmen Graf. Die Reihe der Ol- Mützer Bischöfe findet man in Paprotzky Olv- Mncio Lacrv und im ersten Bande C» so—42 der topographischen Schilderung desMarkgraf- Ehums Mähren. Kaiser Carl IV. hat dem Bi¬ schof ( jetzt Erzbischof) in Olmütz 1^65 das Mecht zugesianden , der Krönung des Königs in Lohmen unmittelbar nach dem Prager Erzbischof Leyzuwvhnen, und im Faste der Erzbischof ab¬ wesend wäre, dieß Amt zu verrichten. Die Le¬ hen, welche einem Bischof in Olmütz verliehen worden, hat Joseph II. dem Religionsfund rugetheilt, Leopold II. aber hat solche dem je- Ngen Erzbischof wieder verliehen. Die Dechante, Dfarren, und Localkapellaneyen, welche in dem preußische» Schlesien gelegen, und in die Ol- mützer Diöces gehören, sind diese; als: 3- Köb- rz» rz» Dey sämmtliche C^rus in diesen brey De- chanteyen bestand am Ende des 1780. «fahr« ün 8^ Köpfen, darunter sä Pfarrer, z Admi- ^rstratoren, und 6 Lokaikapelläne waren- !34 o-üW-üS Im zweyken Jahrzehent des rzten Jahr- Hunderts fand die Lehre Huß in Mähren Ein¬ gang. Das Schiksol dieser Lehre war hier abwechselnd. Verschiedene Olmützer Bischöfe führten Kriege wieder dir Hussiten. 150g mu߬ ten ihre Belhhäuser geschloffen werden. Im zweyten Jahrzehent des 16.Jahrhunderts dranM die Lehre Luthers in Mähren ei». In der Fol¬ ge kam die Lehre der Neformirten, und der Wiedertäufer hinzu, welche letztere die söge- nannfen mährischen Brüder zur Welk brachs len. Der größte Anhang zur Lehre Luthers be¬ fand sich in Jglau, Znaych, Eybcnschütz, und Niclasburg. Endlich begann auch hier die fer- dinandische Reformation, womit man glaub¬ te alles gethan zu haben ; allein im Iahe 1777 zeigte sich das Gcgentheil; mehrere Ein¬ wohner des Hradischer Kreises erklärten sich öffentlich wider die römisch katholische Religion. Dieser Aufstand gab Anlaß, daß zur Untersu¬ chung dieser Unruhen eigene landesfürstliche Kom¬ missäre in der Person des Probstes Hay( jetzt -Bischof in Käniggräj ) und des Probstes Wit- tola abgesaudk wurden. Sie fanden das Uibel in dem übelbestellten Religionsunterricht, und Mangel an Seelsorgern. Daher die Höchstse¬ lige Monarchinn Maria Theresia die Errichtung neuer Pfarren, Localkapellaneyen, und Anstel¬ lung tüchtiger Seelsorger befahl. Dieser An¬ stalten ungeachtet konnte doch der Lutheranis- mus nicht unterdrückt werden. Den Veweiß gibt das Iosephinlsche Duldungsgesetz. Kaum ward dasselbe in Mähren kund gemacht, so be¬ fand sich eine Menge, die der römisch katho¬ lischen Lehre entsagten; und wirklich hat dies Land im Jahre 178« schon 24,000 Protestan¬ te» rzz sm gezählet. Ihre Angelegenheiten werde« von dem Konsistorio in Wien besorgt. Die erste öffentliche Schule, welche mir von Mähren bis jetzt bekannt worden, ist jene der Dominicaner in Olmütz, welche um die Mitte des izten Jahrhunderts die freyen Kün¬ ste gelehret haben. 1^20 hielten die Minorite« in Brünn lateinische Schulen. 1400 befand sich in dem Dorf Laska bey Olmütz eine Schu¬ le, welche 1484 Bischof Johann zu Wardein, in das bey der Sk. Mauritzkirche in Olmütz er¬ richtete Schulgebäude übersetzet hat. Die Ge¬ schichte der Universität in Mähren hat mit dem Daseyn der Jesuiten in diesem Lande einen glei¬ chen Uhrtag. Der Bischof Kuhn wollte im Jahre - XZ58 den ersten Grund zu einer hohen Schule in Olmütz legen; allein er konnte mit den Je¬ suiten nicht einig werden. Sein Nachfolger im Bißthum der 46sie Bischof, Wilhelm aus dem Geschlechte derPrußinowsky von Wicz- kow ließ sich die Herstellung der Universität eifrig angelegen ftyn, und schrieb dieserwcgen an Maximilian H., an Pabst Pius V., und an den Jesuiten General Borgias. 1566 wurde der erste Fundationsbrief ausgefertiget, und von dem Dsmcapitul bekräftiget. In der « Aurde em neuer entworfen, welcher vom Pabst Gregor am 21- November i fl. verweigert würden, sollen dem Col- legio Z,voc> fl. bezahlet werden. V. Bey Erle¬ digung des Bißthums soll das Kapitul alles beobachten , und nicht eher zur Wahl eines neu¬ en Bischofs schreiten, bis die Fundation ver¬ sichert worden ist. Der Rector des Collegiums , oder ein anderer , den er dazu bestimmet, soll bey dieser Versicherung gegenwärtig seyn. VI. Dieser Artikel soll den Artikeln der bischöf¬ lichen Wahlcapitulatioi» mit eingeschaltet, und der neue Bischof weder confirmirt, noch conse- crirt werden, bevor er nicht diesen Artikel be¬ eidet hat; im Falle er schon bestätiget wäre, soll er doch zur Ablegung des Eides angehalten werden. VlI. Zu Beschützern dieses Collegiums wurden der Erzbischof tn Prag, der Erzbischof tn Wien , und der Abt zu Wrllehrad bestimmt. Im folgenden Jahre am 22. December wurde die Fundation von kaiserlicher Seite bestätiget. In diesem Diplom werden jenen , welche bey den Jesuiten die Collegicn besuchen, und Beweise von ihren Fähigkeiten gegeben haben , alle Pro¬ motionen zu akademischen Würden zugestanden, und die Promovirten sollen eben solche Vor¬ rechte genießen, als ob sie auf was immer für einer Universität in Teutschland , Spanien , Frankreich, und Italien wären promovirt wor¬ den. Im Jahre 1617 am 14- October wurden diese Privilegien auch vom K. Mathias bestä- rtgt , und die Academie zu einer vollkommene« Uni- »Z7 Universität erhoben. Im Jahre 1614 am May vergrößerte der Cardinal , und Bischof Graf von Dietrichstein mit Einwilligung des Domcapitulsdey Fundus der Jesuiten mit jähr¬ lichen 58g Gulden. Im Jabr 1624 a-n 16 Octo¬ ber schenkte K- Ferdinand H. dem cvilečo die Herrschaft Czeakowitz um den SchätzungLwerth von 20-42 st. Diese Herrschaft hat 1788 Se. Majestät Joseph II. dem Studieufund abgekauft und der königlichen Familienherrschaft Göding zugetheilet. Der Kaufschilling wurde in öffent¬ lichen Fund geleget. 168?. legirtc der Domde¬ chant ju Olmütz Graf Breuner sein ganzes Ver¬ mögen dem Collegio. Jur ersten Wohnung wurde den Jesuiten die Scholasterie bey der Cathedralkirche eingeräumt; 15^7 erhielten sie das Kloster der Minorite» , zugleich auch von dem Bischof Prusiuowsky eine Bibliothek, wozu 162? der Domherr Sigmund Scholl die feuri¬ ge legirt hat; 1621 erhielt die Bibliothek von dem Jesuiten Christoph Wratisiaw 520 Thaler. Die ersten Schulen bestanden in vier Klassen, denen die Dichtkunst und Rhetorik zugefüget worden sind. i;78 sing man an, einige Theile der Philosophie zu lehren, und 1576 kam die Adre der übrigen Theile hinzu. Gleiche Be- lchaffenheir hakte es mit der Theologie. 1724 eröffneten die mährischen Stände eine Academte M Olmutz, wobey zwey Lehrer der Rechte ange- siellek wurden, wovon einer das bürgerliche und der andere bas geistliche Recht zu lehren hatte z zugleich wurden Exerciermeistcr bestellet, wel¬ che waren : ein Sprachmeister, Ingenieur, Fechtmeister, Bereiter , und Tanzmeister. Zu Anfänge des gegenwärtigen Jahrhunderts wur- de her Lehrstuhl des Staatsrechtes errichtet; In der Folge wurde das Rcchtssiudium I 5 mit rzS mit der Universität vereint. 1772 stiftete -ie höchstselige Monarchinn Maria The¬ resia den Lehrstuhl der politischen Wissenschaf¬ ten. 1778 wurde die Universität nach Brün» übersetzt, da man diesen Ort in mehr als ei¬ ner Rücksicht für die Beförderung der Wis¬ senschaften entsprechender fand; "1782 aber wur¬ de der Musensttz wieder nach Olmütz übersetzt und in «in sogenanntes Lycäum umgeändert; an welchem jetzt rg öffentliche Lehrer stehen, nähmlich :z in der theologischen Facultät, welche unter sich die Lehre der Dogmatik, Po¬ lemik , Beschichte, orientalischen Sprachen , Her¬ meneutik , sitttlichen Theologie, Encyclopädie , und der Pastoraltheologicin teutscher und böhmi¬ scher Sprache theilen; g Lehrer in der juridi¬ schen Facultät, in welcher das Natur- allge¬ meine Staats - und Völkerrecht, die Institu¬ ten mit Beziehung auf die Digesten, das Kir¬ chenrecht, die Landesgefetze und politischen Wis¬ senschaften und der Geschäftstil gelehret wer¬ den ; 2 Lehrer in der medicinisch - chirurgischen Facultät, welche die Lehre der Anatomi«, Chi¬ rurgie, Gcburtshülfe und der medicinischen Pra¬ xis unter sich theilen; hierzu kömmt noch et» Gehülf und Prosector; g Lehrer in der philo¬ sophischen Facultät, welche zur Bildung brauch¬ barer Staatsbürger, Logik »Metaphysik, prak¬ tische Philosophie, reine Mathematik und Phy¬ sik lehren. Das Lycäum hat auch seine eigene Bibliothek, welcher die Jesuiten das DaseyN gaben,unv die durch dieaufgehobenenKlosterbiblio» rheken in Mahren das männliche Alter erreicht hat. Der Vorsteher dieses Musentempels iß jetzt Herr Johann Aloys Hanke, den die litterari- fche Welt Lurch seine Bibliothek der Mähri¬ schen Staatskunde kennt. Das Lycäum ist in dem o-ü-W-Ä rzy dem Besitze des Rechts, einen Rector aus den Professoren zu wählen geblieben, und hat auch noch einen Actuar und sogenannten Pedell. Vor Aufhebung des Jesuiterordens bestanden in Mähren i; Gymnasien, welche nach der Zeit¬ folge waren: 1556» Gymnasium zu Jglau. 1567. Gymnasium zu Olmütz. 1581. Gymnasium zu Brünn. 1627. Gymnasium zu Znaym. Hier befand fi<^ vormahls ein protestantisches Schuk- Haus. i6z6. Gymnasium zu Hradisch; der erste Stif¬ tungsort war Cremsier f 1774» r6zz. Gymnasium zu Straznitz. »6z2. Gymnasium zu Niclasburg. r6z^. Gymnasium zu Cremster. r6Z4. Gymnasium zu Leipnick 1" 1774- »655. Gymnasium, zu Teltsch -j- 1774. 1659. Gymnasium in Kromau -j- 1774. »694. Gymnasium zu Freyberg 1774. 1694. Gymnasium zu Altwasser -j- 1774« »724. Gymnasium zu Gaya s 1774. 1774. !4* 1756. Gymnasium zuAufpitz-f 1774- Jetzk bestehen nur sieben Gymnasien noch wovon Straznitz , Niclasburg , und Kremsicr ganz mit Piaristen besetzet sind. An den Platz der erloschenen Gymnasien sind teutsche Haupt¬ schulen getreten. Der Jesuiten Gymnasien wa¬ ren 5, als: das Gymnasium zu Jglau, Olmütz, Brünn, Znaym und Telrsch. Außer dem Ooi- leZio und O^mnssto in Olmütz hatten die Je- suiren auch em Scminarium, und Conviet. Der erste Stifter wurde der schon erwähnte Bischof Prusinowsky. 157g stifteten Herr und Frau von Pernstein einen Knaben von ihren Herr¬ schaften mit jährlichen 420 fl. 1559 funbirte Pabst Gregor XIH. Alumnen, nnd zwar für jeden jährlich 2z Thaler; Graf Fugger stif¬ tete ro Alumnen. 1591 wurde das Convict- gebäude mit einem neuen Hause erweitert/wo¬ zu der damahlige Bischof noch ein HauS und die Kirche zum h. Aitarsfacrament hinzugefügt hat. 1596 wurde das Convict mit noch 2 Häusern vermehrt, in welchen 27 Alumnen zu wohnen kamen. 1597 hat Bischof Stanislaw Pawlowffy die Alumnen mit 20 vrrmehrt. 1617 stiftete Karl, Bischof zu Breßlau 14 Alumnen, und der Olmützer Domprobst Mar¬ tin von Grcifenthal 4 Alumnen. 1624 vcr- mehrteKaiserFerdinand H. dasselbe mit geistlichen Alumnen und ahelichen Jünglingen, wovon der dritte Thei! aus Böhmen , Mähren und Schle¬ sien ftyn sollte. Zur Unterhaltung dieser von ihm gestifteten Alumnen hat er die Herrschaft Neutitschein bestimmt. Zu dieser Herrschaft ge¬ hören die Städte Neutitschein und Stramberg und n Dörfer. Manschätzt die ganze Herr¬ schaft auf Zvo,ooa Gulden. Es kömmt noch ' bey- I4L beyzufügen , daß 1598 Freyhcrr von HauL- witz für das Semiuarium ein Kapital von 2,^00 Gulden gestiftet hat. Ein Ungenannter hat für arme Studirende insbesondere 400 Thaler, als Kapital legirt. Durch die Verwendung des Marquis de Ville wurde 1777 die für Adeliche gewidmete gräflich Teufenbachische Stiftung von Wien nach Brünn übersetzt, wofür der Selige für sein patriotisches Bemühe» von den Herren Ständen ein Geschenk von tausend Ducaten er¬ halten hat. Allein sein Nachfolger Freyherr von Stillfried wußte diese Stiftung 1782 wieder nach Wien zu überbringen, und mit der The- refianisch Savoyschen Academie zu vereinigen, womit sie noch wirklich verbunden ist, und jetzt «inen Theil des Theresianisch Savoyschen Pen¬ sionats macht. i6zo am 24. Jul. hat Rudolph Graf von Teuftubach ein Fideicommißinstitut gemacht , Kraft welches ,nach Abgänge des männlichen Stammes des Rudolph Wilhelm Graf von Trautmannsdorf, alle seine in Mäh¬ ren , Böhmen, und dem Lande unter derEns ge¬ legenen Herrschaften zu einer Rittcrschule gewid¬ met werden sollen. Nach dem Tove des Franz Adam Grafen von Trautmannsdorf namm diese adeliche Stiftung ihren Anfang. Die Güter, welche zu dieser Stiftung gehören, sind in Mähren dieHerrschaftDürrenholz,dazu gehören: dieMärk- teDurrer Holz und Unterdannowjtz, ferner dieDör» fer Brateibrunn , FröllerSdorf, Gukenfeld , Gul- denfurt und die öden Dörfer Altfröllersvorf, Holenitz, Neudorf, und Noßnitz; in Böhmen Aulowjtz und Kumburg, und im Lande unter der Ens Därrenkrut, Ebenthal und Zitzersdorf. De» mährischen Ständen gebührt das Präsett- tationsrecht bey Erledigung eines Stiftungs- plgtzes, 1784 ward das Generalseminarmm z« Oimütz L 4* Olmütz. errichtet. Es hat mit jene» in den üb¬ rigen Erblanden eine gleiche Verfassung. Matt bat zur Wohnung der Alumnen das Clarißer- kloster und das Kloster der Karkhäuser gewäh¬ ret. Die Zahl der gestifteten Alumnen belief sich auf YO Köpfe , darunter ?o gestiftete bi¬ schöfliche Alumnen waren. Inder Folge wurde Las Semtnartum in das t Meile von der Stadt Olmütz nordostwärts gelegene Stift Hra- Lisch verleget, wo es auch noch ist. In dem¬ selben werben die theologischen Vorlesungen ge¬ halten. An dem Seminario stehen ein Rector, setzt der gelehrte Dobrowsky,zwey Vicerectores und 4 Präfecte. 1789 waren in diesem Hause r«2 Alumnen, sammt 14 Religiösen. Das Haus hat seinen eignen Wundarzt und Verwalter. Die¬ ses Haus hat jährlich diese Einkünfte: Won dem ReligionSfund . . 8,c-oo si. — Von dem Bischofeckischen Kapital xr. 92,000 . . z,68s — Von dem Gute Riemnitz . . 4,000 — Von dem Hatscheiner Pacht¬ zins . « ... 650 — Non den Olmützer Benefi- ciaten zu Marienschnee . tzoo — Wo» der Herrschaft Wischau . 758 20 kr. Kstr den Könerischen Alum- num von Mährischneu¬ stabt . . ... 200 — Don ersparten Kaptka- iten .... - 358 40 , Summe 18,947 fl. " Die »43 Die Zahl der Studirenden, mit Ausnahme Ker vorstehenden Alumnen, belief sich im Jahr z/89 an dem Lycäo gegen izo Köpfe. . Die Leutschen Schulen haben mit jenen in den üb¬ rigen Erblanden eine gleiche Vcrfaßung. In Brünn ist die Normalschule, an welcher ein Director, der zugleich Katechet ist, und 5 Leh¬ rer stehen; dann sind 17 Hauptschulen im gan¬ zen Lande, nähmiich zu Ungarisch-Hradisch, Jglau, Mährisch Neustadt, Olmütz, Teltsch , Znaym, Altwaßer, Auspitz, Freybcrg, Gaya, Kremsier, Lcipnik, Niclasburg, Stxajuitz, und mährisch Lrübau. In den 9 letzter« Orten wer- . den die Schulen von Planste« besorgt. In Olmütz halten die Nonnen der h. Ursula, ihrem Institut gemäß , ^ine Mädchenschule. In ganz Mähren werden bey ayos TrivjalschMen ge- zählek. Die Schriftsteller, welche gebohrne Mäh¬ rer sind und 1778 gelebt haben, stehen im selehrten Oestreich verzeichnet. Sie nennen sich : Haiden, Meyer, Meiner (s 1789) Mon- see, Niemetz, Raymund Exrrinitarier, Ro. Sendorf (Graf) , Ruszizka, Schönfeld , Slawt- cek , Sonncnfcls , Wolf, Zehnmark, und Zlo- Tb'-r stud beyznsetzenDobrowsky, pL7, B-Zk"7' M--« Mähren hatte zwey gelehrte Gesellschaften, Keren Sitz m Olmlitz war, und von welchen uns heute kaum nocy ibre Namen bekannt sind. Die erste nahm ihren Anfang i;v8. Augustin Eäsebrod war ihr ! Urheber und Beförderer. wird von dieser Gesellschaft eine goldene Schale in dem WünjcMntt.zu Dresden auf- drq L44 v behalten, Am Nande derselben liefet man : kdoedliFemim Rcrats cobors. Lt. iVk^Ltionr. Orllo. biso. l^grera. Laccdi. Klüvers. Irrr^s» st-l uiu» I'roenl, biivc. ?roeul. jsste. j-roRnil In der Mit^e her Schale st,Heu hie Wolke; Olom. 8idi. Lt. Orat». ?otteritgti. NDVH1- 174a legle Joseph Freyherr von Petrasch den Grund zu einer neuen gelehrten Gesellschaft in Olmr'tz. Ihr Name war : Zooieiss LruMo- rum ineoAnitoruin in terri8 auslrincis. Eit führte zun! Eiuubilde eine Nachteuie. Die Mitglieder waren der bekannte Muiatorrus, der Hofrath von Rosenthal , der K. Rath von Schwandner, Professor Gottsched , der Chorherr Raymund Drnlius, der Bencdictiner Magnoldus Ziegelbauer rc. Von dieser Gc- sellschaft sind unter dem Titel: Monathliche Auszüge alt - und neuer gelehrten Sachen , drey Bände ans Licht getreten; die ersteren zwey Bände erschienen 1747 zu Olmütz, von dem dritten kamen zwey Stücke ebenfalls zu Olmütz ans Licht, und die übrigen vier Stücke zu Frankfurt und Leipzig 174g. Nähere Nach¬ richt von diesem Institut geben das I. Stück des kV. Bandes und las I Stück V. Tan¬ des des neuen Bückersaals der schönen Wissen¬ schaften ; und sllir^8. klgnmkglernoLfua mors«" -- austriaca. groSremsü 1751. Von den mäh' rischen Künstlern find Georg Flöget, Früchten- und Thiermahler, Gottfried Götz und Amas Andreides als Mahler die bekanntesten. 1769 wurde zu Brünn eine Gesellschaft des Acker¬ baues und nützlicher Künste unter dem Schutzs des Landesfürsten errichtet. Kaiser Joseph L!« gab derselben im Jahre 1788 eine wesent¬ lichere Verfassung. Man kann sie im rsts^ Bande des politischen Codex unter dem Leck- Worte: s 45 Worte : Ackerbau , nachlesen. Ein zeitlicher Landesgouverneur , ist zugleich Protektor die¬ ser Gesellschaft, welche ihren Direktor, Kanz¬ ler , Secrerär , und Kanzcllisten hat. Ihre Mitglieder stehen im Echematlsmo für Mähren und Schlesien vom Jahr 1789 verzeichnet. Mit dem mährischen Milizwesen hat es diese Beschaffenheit; zu Brünn ist der Sitz eines Generalkommando, welches zugleich die Milizangclcgenhciten des östreichischen Schle¬ siens zu besorgen hat. Jetzt sind in Mähren 9 Jnfankerieregimenter und 2 (7ksvaux lezsrr Regimenter gelegen- Von den Infanterieregi¬ menten: haben 7 im Lande ihre Werbbezirke. Den übrigen zweycn ist Schlesien zum Werbbe¬ zirk zugetheiit; ferner ist hier ein Regiment Ar¬ tillerie, wovon der Stab in Olmütz ist. Ganz Mähren ist in sieben Werbbezirke abgetheilet. Hier folgen dieselben nach den Regimentern ringetheiict. Das Regiment mit der Nummer i (jetzt K. Leopold II') Infanterie, Stab zu Proßnitz , hat den untern Theil des Olmützer Kreises. Dms Regiment mit der Nummer ra (jetzt Graf Khevenhüllcr), Stab zu Neustadt , hat den obern Lcheil des Olmützer KreiftS. Das Regiment mit der Nummer 7 (jetzt Schröder) ,Stab zu Leipnik, hat de» Prerauer Kreis. Das Regiment mit der Nummer 8 (jetzt Feldmarschalllieutenant Hueff) , Stab zu Jg- , hat den Jglauer Kreis. K Das o — W- -0 146 Das Regiment mit der Nummer 22 (jetzt Irldmarschall Lacy), Stab inZnaym, hat de» Zuaymer Kreis. Das Regiment mit der Nummer 29 (jetzt Aeldmarschall Loudon), Stab zu Brünn, hat den Brünner Kreis. Das Regiment mit der Nummer 40 (jetzt Graf Mitrowsky), Stab iu Kremsier, hat den Hradischer Kreis. Die Jnfanterieregimenter, welche ohne aus« gezeichneten Werbbczirk in Mähren liegen, sind: Das Regiment mit der Nummer 22 (jetzt Graf Kaunitz), Stab zu Neutitschein. Das Regiment mit der Nummer 56 (jetzt Graf Colloredo), Stab zu Olmütz. Diese sieben Hauptbezirke sind abermahl in na Bezirke abgetheilet, deren jeder eine bestimmte Anzahl von Orten unter sich hak, Die in Mähren gelegenen Obevaur lexero Re¬ gimenter sind: Das Regiment mit der Nummer i (jetzt König Leopold II.), Stab zu Gaja. Das Regiment mit der Nummer iz (jetzt Karaizai), Stab zu Nngerisch Brod. Jedes Regiment hat sein eigenes Kranken¬ spital und Erziehungsinstitut für 42 Knaben. Huch ist noch für die Jugend, welche sich denr Sol- 147 Soldakenstande widmet, eine besondere Stif¬ tung vorhanden, wozu die Herrschaft Hart und Muthcn, im Znaymer Kreise gelegen, ge¬ hört. Zu dieser Herrschaft, welche auf 200,000 fl. geschätzt wird, gehören 9 Dörfer. Besitzer von derselben war Graf Dcblin, welcher 1784 von einem Strassenräuber ermordet worden ist, und da er ohne Erben starb , so fiel dem Fisco das Gut anheim. Mähren hat eine einzige Festung, nähmlich Olmütz. 1741 am 27WN December eroberte sie der preußische Feldmarschall Schwerin ; er konnte sic sehr leicht erhalten , da die Festungswerke noch von keiner Bedeutung waren, allein am 2zten April sah sich der Herr Feldmarschall gcnöthiget, den Ort zu verlassen, da die Oesireicher gegen ihn im Anmarsch waren. In dem eben ge¬ nannten Jahre fieng man an, die Stadt zu einer Hauprfestung zu machen. Sie wurde es auch; denn als 1758 am 2ten Man der König Friedrich II. von Preußen mit einem großen Heer sich vor die Festung legte, und am i7len des genannten MonathS die Belagerung ordent» lich anfieng, konnte er durch volle sieben Mo¬ lchen nichts zu Stande bringen , und mußte unverrichteter Sache seinen Weg weiter suchen, da Held Loudon eine beträchtliche für da« preußische Heer bestimmt« Zufuhr an Geld und andern Krirgsbedürfnißen in Empfang genom¬ men hat. Als die Stadt sich wieder frcy sah, wurde die Festung noch mehr verbeffert- Eie prangt auch jetzt mit einem schönen Zeug¬ hause. Wieviel die mährischen Stände jähr¬ lich zur Erhaltung des Milizwesens beytragen, 'st bereits oben, wo von der Beschaffenheit d«r mährischen Stände die Rede war, ange- jeigt worden» K s Mit «48 Mit dem mährischen Finanzwesen h^ es diese Beschaffenheit. 1564 hat mass ein unterthäniges Cakastrum formirt, in das¬ selbe die unterthänigen Aecker eingetragen, und - nach Verschiedenheit des Bodens, eine gewisse Zahl Metzen zur Einsaat für Ein Lahn bestimmt« Im Jahre 1748 wurde auch in dieser Provinz der Grund zu der Rectification gelcget. Man hat 1,884,546 fl. in Anschlag gebracht, wo- von zu dem rezeßmäßigen Quanto 25 Perccnk, zur Entrichtung angenommen ward- Für eine» ganzen Lahner hat man jenen Bauer ange¬ nommen, dessen Nutzniessung jährlich auf r80 fl. steigt. Das mährische Kammerale theilet sich in jenes, welches die Stände zur Einführung, des neuen Systems zu dem Schuldcnfund auf 10 Jahr bewilligten, und in die übrigen Kam- mergefälle, welche sind: der Tobak, der jüdi¬ sche Beytrag , bas jüdische Einlaggeld rc° Das Bancale besieht in der Salznutzung, in den Zöllen und der Tranksteuer. Die Trank- steuer wurde in Folge Hofdecrets vom iten Febr. 1777 in Mähren eingeführt, und z»c Bedeckung des Domcsiicalfunds bloß auf Wein, Bier, und Brantwein gelcget. Man nennet Liese Steuer auch das Simplificationsgcfäll- Durch die Gründung der Tranksteuer sind die Schuldenstcuer, der Konsumtionsaufschlag, und der Fleischkreutzer erloschen. Zur ordentlicher» Behebung der Getränksteuer ist Mähren in ss Bezirke abgetherlet. Diese sind: der Brünner, Budwttzer, Gayer, Hotzenplotzer, Ungcrissh Broder, Jglauer, Kremsirer, Kromauer, Neu» siattlcr, Neutikschciner, Nielasburger, Proß- nitzer, Schönberger, Sternberger, Tcltscher, Tischnowitzer, Trübauer, Weißkirchner, WiE auer, Wisowitzcr, und Znaymer Bezirk. Dlmützer Bezirk befindet sich «in Bezirkscok- lectank, o— lerrant, Gegenhand ler, und eine bestimmte Zahl der Revisoren. In Brünn ist der Sitz der Oberadministratton. Das ganze Trauf- Aeuerpersonal belief sich 17^9 auf 248 Köpfe. Auch findet in Mähren die Erbsieuer statt , so wie die Pferd - und Jntcressensteuer. In Folge Currende vom yten December ,782 sinkt die Privatmäuth« in Mähren erloschen. Hier folgen nun die im Marggrafchum Mähren gelegenen vorzüglichsten Orte. I« lenen Orten, wo die Dauer der Jahrmärkte nicht ««gezeigt sicht, dauert jeder Jahrmarkt durch 2 Tage. Aüamsthal, ein Dorf im Brünner Kreise nordwärts, 2 Meilen von Brünn, zur Herr¬ schaft Pozorzitz gehörig; hier befinden sich Ei¬ senhämmer mit den dazu gehörigen Schmelz¬ öfen. Altreufch , mähr. Starazisie , em zur Herrschaft Pirnitz gehöriger Markt, im Jg- lauer Kreise, südwärts g Meilen von Jglau. In dem hier gelegenen Wald werden Kristal¬ len gefunden. Die hier befindliche Pfarr ge¬ hört in das Decanat Schelletau. Altstadt, ein zur Herrschaft Goldensicin gehöriges Städtchen , mit einer Pfarr, im Ol- mätzcr Kreis; die Pfarr gehört znn; Decanat Goldensicin. Am Montag nach St. Georg, Und am Tage St. Catharina werden hier Jahr¬ märkte gehalten. Alle Dienstage ist Wochen- Markt. Altstatt zählt "45 Seelen. Alrendsrf, eine gräfliche Podstatskysch^ O L Herx- z Zs ' d-ü-Mü-a Herrschaft mit 277 Häusern, 42 und 5 Nchk- theil Lahnen, im Prerauer Kreise. Zu dersel¬ ben gehören 2 Dörfer, Prusinowitz und Men¬ dorf. Die im letzteren Ort gelegene Pfarr gehört zum Decanat Mistet. Die Herrschaft ist ein königliches Lchngut. Zluerschütz, ein zur Herrschaft Niclasburg gehöriger Markt, im Brünner Kreise, g Mei¬ len nordwärts von Niclasburg. Die hier ge¬ legene Localcapellancy gehöre in die Pfarr An¬ spitz. Hier wird Jahrmarkt am Montag nach h. Drepkönigtaz, am Montag nach h. Drey- einigkeit, und am Montag nach h. Franciftus gehalten. Alle Dienstag und Freytag ist Wo- chcnmarkt. Auspirz, ein Städtchen mir einer Dechan- . tcy und Pfarr, im Brünner Kreise. Der Ort gehört zur fürstl. Lichtensteinischen Herrschaft Ei- scngrub, und zählt 2215 Seelen. Er liegt 4 Meilen vstfüdwarks von Brünn. Hier werden jährlich g Jahrmärkte gehalten, deren jeder durch 2 Tage dauert. Die Märkte find aM Procopitag, am Nicodemitag und GallustagS großer Wochenmarkt: am Donnerstag vor Fronleichnamstag, am grünen Donners¬ tag , am Donnerstag vor Marien Lichtmeß, und am Donnerstag vor Weyhnachten. Vor jedem Jahrmarkt wird Vormarkt gehalten. Wollmarkt wird am Mittewoch nach Fronleich¬ nam , und an dem Tag vor Gallus gehalten' Viehmarkt ist alle Donnerstag. Auf diesen / Markt wird immer viel Rindvieh aus Ungern getrieben, und damit guter Absatz gemacht» Der Viehmarkt macht den Ort sehr bekannt» Vorzüglich ist der Absatz an Ochsen sehr be¬ trächtlich. Auf diesen Märkten erscheinen f«n alle S-Ü-W--S izr «!le Fleischhauer im ganzen Lande , dahe« jährlich eine beträchtliche Summe Gelds umge¬ setzt wird. Seit dem i2ten April 1787 hat der Ort einen regulirten Magistrat nach! der drit¬ ten Claffc. Aussee, oder Ause, eine dem regierende« Fürsten von Lichtenstein gehörige, und im Ol- mutzer Kreis gelegene Herrschaft, wozu der Markt gleiches Namens und 25 Dörfer, nebst dem Antheil am Rjibnitz gehören. Der Markt enthält zz Häuser und eine Pfarr; der Ort siegt jenscit der March, die Pfarr gehört in das Decanat Müglitz. Hier ist Jahrmarkt am Philippi» und Jacobitag , am Egibitag und an Thomas Aposteltag. Alle Mittcwoch ist Wo¬ chenmarkt. Die Dauer jedes Jahrmarkts iß auf 4 Tage bestimmt. AusterUtz, eine fürstlich Kauuitzische Herr¬ schaft mit 644 Häusern, izz und r halbe Lahn, einem Schloß und sehenswürdigen Garten. Zu dieser Herrschaft gehören das Städtchen Austerlitz, der MarktNeuraußnitz und rä Dör¬ fer, von Brünn gegen Osten im Brünner Kreise Viesen. Die Stadt hat eine Dechantey und lV H'er werden jährlich 5 Jahrmärkte gehalten, als am Montag nach Paulibekeh- rung, am Montag nach Misericordia , am Montag nach St. Jacob dem Größer», am Montag nach Matthäus , und am Montag nach Elisabeth; Viehmarkt wird am Mathäus» tag gehalten. Alle Dienstage und Freptage sind Wochenmärkte. Jeder Jahrmarkt dauert durch 4 Tage. Die hier befindliche Judengemeinde hat eine schöne Synagoge; geht gewöhnlich dem , K 4 Han- LKL Hausiren nach-DteStadtAusierlitz zählt 1^4 Häu¬ ser und 1614 Seelen, darunter 164 Mische. Lahrn , oder Bährn , ein zur Herrschaft Ni- elasburg gehöriges Pfarrdorf im Brünner Kreise, ostwärts von der Poststraße nach Niclasburg- Hier wird Jahrmarkt an Paulibekehrung rmd am Montag nach Cantate gehalten. Vormarkk ist vor jedem Jahrmarkt. Banow, ein zur Herrschaft Ungerischbrod gehöriger Markt, mit einer Localkapellaucy, sie gehört in das Decanat Ungerischbrod. Hier ist Jahrmarkt nach Lucia. Battelau , ein Baron Durghardischcr Markt im Jglauer Kreise, südwestwärts an der böhmi¬ schen Grenze. Die hier gelegene Pfarr gehört in das Decanat Jglau. Hier ist Jahrmarkt am Montag nach Johann Baptist, am Montag nach Marien Himmelfatth und am h° Barbaratag. Bamsch , mährisch Dndischow , ein der Herr' schäft Kremsier zugehöriges Städtchen mit 175 Häusern , einer Dechantei) und Pfarr im Preran- er Kreise, von Olmütz nordostwärts gelegen. Hier ist jährlich Jahrmarkt an Philipp und Jacob-am Montag nach Mariengeburt und am h. Andre- aökag; großer Wochenmarkt, am Palmsonntag und an Thomas Aposteltag- AlleSonrrabend in der Wochen ist Flachs-und Garnmarkt. Wollmarkt wird im Frühling und Herbst nach der Schaaf- schur und zwar jedes Mahl an 2 Sonna¬ benden gehalten. Am Palmsonntag ist Roß- und Vichmarkt und alle Sonnabend ein Wvcyen- markt. Berystaöt, eine zur Gr afHarrachischen Herr¬ schaft Johnsborf gehörige Stadt im Olmützer Kreise, »53 Kreise. Noch gegen die Mitte des i6teu Jahr¬ hunderts befand sich hier eine trächtige Berg¬ grube an Goid, Silber , Kupfer und Bley. Die hier gelegene Pfarr gehört in das Decanat Römerstatt. Die Stadl mit roo Häusern, hat jährlich g Jahrmärkte, als: am Aschcrmittcwoch, «m Montag nach Rogate, am Montag nach Mariengeburt, und am Montag nach Manen- Opferung. Alle Mittewoche ist Wochen „-und Garnmarkt. Visen;, ein zur Herrschaft gleiches Na¬ mens gehöriges Städtchen , mit einer Dechanten und Pfarr, im Hrabischer Kreise, von Hradisch gegen Südwesicn. Jahrmarkt wird hier am Montag nach St, Dreykönigtag, am dritten Montag in der Fasten, am Montag nach Jo¬ hann Baptist, und am Montag nach Wenzeslai gehalten. Alle Montag und /Dienstag ist Wo¬ chenmarkt. Bisenz enthält 156 Häuser, und 2548 Seelen. In der hiesigen Gegend wächst der? bcßte Wein im Lande. Bistrs;itz, eine gräflich MitrowskyscheHerr- Aast im Brünner Kreise (seit 1.78 g. imJglauer Kreise) 5 Meilen von Brünn gegen Westnor- n?» d'sle*' Herrschaft gehören das Städt¬ chen BErez.tz mir einem Schloß und 20. Dör¬ fern- In dem Städtchen ist eine Dechantei) mit einer Pfarr gelegen. Der Ort zählt r/8^ Seelen. Liskupttz, eine Herrschaft im Znaymer Kreise, von Znaym gegen Norken. Zu dieser Herrschaft .gehören der Markt gleiches Namens und 5. Dörfer. Die in dem Markt befindliche Pfarr «st dem Decanat Jaispitz zugetheilr. Im Markt K 5 Bis- l.Z4 Distupitz wird vier Mahl im Jahr Markt -e- halten, als: den 24. Februar; nach Peter und Paul, am Dienstag nach Barchvlomät und am Dienstag nach Galli. Ditesch, (Groß) eine zur gräflichen Herr¬ schaft Namiescht gehörige Stadt mit einer Pfarr, westwärts gegen den Jglauer Kreis und nord¬ wärts -egen den Brünner Kreis, im Znaymer Kreise gelegen. Die Pfarr gehört in das De¬ kanat Namiescht. Biresch hält zwey Jahrmärk¬ te, am ersten Febr. und am Franciscus Sera- phicuskag; dann hat der Ort privilegirte Wo- chcnmärkte, als: am grünen Donnerstag, am Tag vor Christi Himmelfarth , am Tag vor Fron¬ leichnam und am Donnerstag vor Wcyhnach- ken. Bieischfa Vßswa, eine gräflich Waldor¬ fische Herrschaft im Brünner Kreise; dazu ge¬ hören oer Markt gleiches Namens 12. Dörfer , 104 Häuser 22 und 6 Achtthcil Lahnen. Die im Markt befindliche Pfarr gehört in das De¬ kanat Großmeseritsch. Jahrmarkt wird jährlich «m 25. Juli) gehalten. RitischLa Wewerske oder Eichhornbitesch, ein zur gräfiichen Prosper Sinzcnoorfischcn Herr¬ schaft Eichhorn gehöriger Markt, nordwärts gegen die Schwarza im Brünner Kreise (seit 178g im Jglauer Kreis) gelegen. Jahrmarkt wird hier am Mittcwoch vor Philippi Jacobi, am Mittewoch vor Jacobi, am Mittcwoch vor Simon und Judas gehalten. Vor jedem Jahr¬ markt ist Vormarkt, und am Sonnabend vor den z Jahrmärkten wird Viehmarkt gehalten» Der Markt enthält 850 Seelen, Blaus- iZZ ZSlsu^o , ein königliches Lehengut im Brünner Kreise , nordwärts an der Zwitta. Zu diesem Gut gehören, der Marit Blausko mit einer Pfarr und 14 Dörfern und ein Anthcil an Augezd. Von der Herrschaft^ das gräfliche Salm Reifcrscheidtsche Haus Be¬ sitzer. Bey dem Markt ist eine Papiermühle, Der Ort hat Jahrmarkt am Montag nach Jo¬ hann Baptist und am Montag von St. Martin. Wollmärkte werden am Montag nach Christi Himmclfarth und am Montag nach St. Wacha¬ us gehalten. Rodenstatt , eine gräfliche Walberodische Herrschaft im Prerauer Kreise, ostwärts von Olmütz. Dazu gehören die Stadt Bodenstatt und ii Dörfer. Die in der Stadt Bodcnflatt befindliche Pfarr gehört in das Decanat Odra. Die Stadt zählt 940 Seelen und halt Jahr¬ markt am Mittewoch nach Lätare, am Pfingst- dienstag, am h, Katharinatag, und am Don¬ nerstag nach h. Bartholomä. Vor jedem Jahr¬ markt ist Vermarkt, wo Flachs zum Verkaufe gebracht wird. Wottmarkt hält man am Mit» tcwoch vor Christi Himmelfarth und am Mitte- wvch nach Kreutzerhöhung. Die Herrschaft ent¬ hält 4.-6 Häuser, i88 und l halben Lahnen. -Qas Städtchen Botenstatt zählt 104 Häuser. RoFLswitz , ein zur gräflich St. Julienschen Herrschaft Swictlau gehöriger Markt, im Hradi- schcr Kreise, ostsüdwarts dichr an der ungeri- schen Grenze. Die im Markt gelegene Pfarr gehört zum Decanat ungcrisch Brod. Der Ort hält Jahrmarkt am Montag vor dem Faschings- sonntag, am Montag nach Fronleichnam und sm Montag nach Dtonysii z großer Wochen¬ markt !Z6 markt ist am Donnerstag vor Weynachteu - und am Donnerstag vor Ostern. Roßmarkt ist durch die ganze Fasten am Donners¬ tag. Der Ort hat seit dem 2/sten Jänner i?8y einen rcgulirten Magistrat nach der ersten Claffe. Rsrotrn, ein Baron Friedenthalisches Gut 5. Meilen von Brünn gegen Osten im Brün¬ ner Kreise (seit 178 z. im Jglauer Kreis) Mit diesem Gut ist auch Groß Slatina mit 4 Dör¬ fern vereint. In Borotin ist eine jLokalkapella- ney, welche zur Pfarr Blancf gehört. Bozkowitz, eine gräfliche Franz Dietrich- sieinische Herrschaftmit 529 Häusern, von Brün« gegen Norden, im Olmützcr Kreise. Zu der Herrschaft gehören ein Schloß und Stadt gleiches Namens und sz Dörfer. Die Stadt Hat eine Dechantey und Pfarr. In dieser Ge¬ gend ist ein Gyld- und Silbcrbergwerk, eine Alaungrube , Steinkohlen - Grube und Glas¬ hütte. Die Stadt enthält 141 Häuser , und hält jährlich 4 Jahrmärkte, als am Montag nach Scxqgcsima, am Montag nach Viti Mo¬ desti , am Montag nach Wenceslai un d am Mon¬ tag nach Catharina ; großer Wochenmarkt am Doinrstag vor Ostern, Pfingsten und Weynach- ten. Vor jedem Jahrmarkt ist Pferdmarkt , und alle Donnerstag Wochcnmar kt. Die Herr¬ schaft wird auf 450,000 fl. geschätzt. Die Stadt Boskowitz zählt zrz5 Seelen darunter iz; Juden sind. Brcmusbery, ein zur Olmützer erzbischöf¬ lichen Herrschaft Hochwald gehöriges Städt¬ chen Mir einer Pfarr, im Prerauer Kreise, nord¬ wärts !57 warts, dicht an der schlesischen Grenze gele¬ gen. Die Pfarr gehört zum Decanat Misteck. Die Stadt hält Jahrmarkt am Freytag vor dem Palmsonntag, am Dienstag nach Ma¬ ria Himmelfarth, und am Dienstag nach Ca¬ tharina. Braunseifc, ein zur Herrschaft Culenberg, einem Eigenthum des keutschen Ritterordens, ge¬ höriges Städtchen mit einer Pfarr, gegen Preu¬ ßisch Schlesien im Olmützer Kreise, 4 Meile« von Olmütz und 9 von Neiß gelegen- Hier ist der Postwechsel zwischen Sternberg und Freudenthal. Die Pfarr gehört zum Decanat Mömerstatt. Braunseife hat Jahrmarkt am Osierdienstag, äm Montag nach Fronleich¬ nam , am Montag nach Augustin, am Montag nach Dionys und am Montag nach Marien Em¬ pfängnis; Pftrdwarkt am Osterdienstag und Montag nach Augustin und Wochenmarkt alle Mittwochen und Sonnabend. Briesau , ein der Olmützer erzbischöflichen Herrschaft Zwittau gehöriges Städtchen , Mit einer Pfarr, südwärts gegen die böhmische Grenze im Olmützer Kreise. Die Pfarr ge¬ hört zum Decanat Zwittau. In Bricsau ist Jahrmarkt am Montag vor Pauli Bekehrung , am Montag nach Kreuzerfindung , am Mon¬ tag nach Kreuzerhöhung, und am Montag vor Lucia ; großer Wochcnmarkt vor dem Palm¬ sonntag . und am Sonnabend vor Christi Ge¬ burt. Woll-und Vichmarkt alle Sonnabend durch die ganze Fasten. Hier gewinnt nia« treffliches Weitzcnmehl , welches unter dem Nahmen, Bretsaumnehl sehr guten Abgang hat. Brad ' !Z8 Brod (nngerisch) eine Fürst Kaunitzische Herrschaft im Hradischer Kreisc. Dieselbe grenzt ostwärts gegen Ungern und westwärts ge¬ gen den Fluß Oslawa , nordwärts an Hradisch. Zu der Herrschaft gehören : die Stadt Brod, das Gut Biftupitz , das Lehen Pratschütz, 944 Häuser n und 4 Achttheillah» nen und 28 Dörfer. Die Stadt Brod ent¬ hält Häuser und 2864 Seelen. Hier ist eine Dcchantcy und Pfarr. Der Ort hat Jahrmarkt am Montag nach h. Dreykönig, am Mittewoch nach Judica, am Dienstag nachExaudi, am St. Liberatitag und am Diens¬ tag nach Simon und Juda. Vor jedem Jahr¬ markt ist Vormarkt, und an jedem Donners» Lag Wochenmarkt. Jeder der Jahrmärkte dau¬ ert durch 4 Tage. Brod hat einen regulirten Magistrat nach der ersten Classe. Bruck, sonst Kloster Bruck, Nonssterium Lmoenrö genannt, im Znaymer Kreise, an der Lhepa, vordem südwestlichen Thor der Stadt Anaym gelegen. Otto der IV. Markgraf von Mähren,stiftete 1190 hier an der Lheya ein Prä- monstratenserstift, von welchem Kloster die hier über die Theya geschlagene Brücke den Na¬ men Klosterbruck (Kloster an der Brücke) be¬ kam. Dasselbe ist .'78g erloschen , und sind die demselben angehörigen Güter zum Religions¬ fund geschlagen worden. Zu diesen Gütern ge¬ hören die Antheile an dem Markte Proß- merzicz und der Anrheil an dem Markte Schat- tau 'und an den Dörfern Taßowitz , klein Taja und Urbau. Der Dörfer, welche noch zu die¬ ser Herrschaft gehören , sind 23 , nebst sieben öden Orten, welche zusammen 322 z; Lahnen »"ragen. Bey Erlöschung des Stiftes befan¬ den 1 L-üW^r- »Z4 den sich in demselben 96 Chorherren, darunter r; als Pfarrer und z als Loka! kapelläne dien¬ ten. Im Ganzen hatte das Stift z8 .Kirchen zu versehen. Man schätzt die ganze Herrschaft auf 400,000 Gulden. Das Kloster hatte im i6ten Jahrhundert schon seine Druckerey. 1595 erschienen aus derselben: Abtcns Sebastian von Baven, Kricgsruff wider die Türken , und Georg Scherers 8cala Jacob , Himmels¬ leiter. Brünn, jetzt die Hauptstadt in Mähren, grenzt nordwärrs an die Zwittau, ostwärts ge¬ gen den hradischer Kreis, süd und südwestwärtS an die Schwarza. Ihre Entfernung von Wien beträgt r8 Meilen, von Olmütz 9, von Tcschen 15, von Lrvppau9, von Zwittau 8, und vos Neiß in preußisch Schlesien 22 Postmeilen; Brünn soll seinen Namen von dem mährisches König Bryonne, welcher den Ort soll ange¬ legt haben , bekommen haben. Bonder West¬ seite dient der Stadt der so genannte Spiel¬ berg zur Sicherheit; sie ist ferner mit gut gemauerten Basteyen und einem breiten Gra¬ he« umgeben. Der Ort wird von 4 Thoren umschloßen, welche sind das Renn-und Früh- lichsthor, und das Brünnerthor. Die Stadt wird in drey Pfarren abgetheilet, als: ») in die Pfarr an der Cathedra!- Kirche auf dem Petersberg, b') in die Pfarr zu St. Jacob und c) in die Pfarr zu St. Johann Baptist. Die Vorstädte Brünns sind abermahl in drey Pfarren abgetheilet, als:s)in die Pfarr zu St. Thomas in der Neugasse, d) in die Pfarr zu St. Magdalena in der Vorstadt Krön« und c) in die Pfarr in Altbrünn unter dem Spiel- derg. Die Boxstadt Altbrünn zählt 172 Häu¬ ser -;6s ser und 2,502 Seelen- Hier sind 2 Nonnen- kiöster, und ein Hospital des Johanitcrordens gelegen. Die Nonnenklöster sind Erloschen, Das Königin« Kloster, wurde igaz unter dem Namen Mari^nsaal, von der Elisabeth , Wlttwe K-Wencels II. gestiftet- 1^45 hat das Kloster den Marke Alt-Brünn an sich gebracht. S°'it der Aufhebung dieses Eisterciensernonneuklosters gehört der Markt dem Religivnsfund. -78z ist die hier gelegene Pfarrkirche, zu St. Wenzel genannt, geschlossen , und die Pfarr in d-e so¬ genannte Königin» Klosterkirche übertragen worden. Die Pfarr wird von den Augustiner- eremiren besorgt. Eie hatten ihr Kloster zu Et. Thomas genannt, zwischen der inner» Stadtmauer und dem Holzthor , und wurden in dem eben angeführten Jahr hierher über¬ setzt. 1777 erhielt Brünn ein Bißthum. Außer dem angeführten Angustinerercmitenklosier , dem ein infulirter Abt vorsteht, sind iu Brünn noch diese Klöster gelegen, als das Minorrten- kloster in Brünn; das barmherzige Brüder¬ kloster in Alt-Brünn; und eben da das Elisabcthi- nerkloster. Die Klöster, welche in Brünn er¬ loschen sind, sind diese: das Kloster der Do¬ minicaner , Franziscaner, Kapuciner , bas Nonnenkloster der Cisterzienserinnen, Domini¬ canerinnen und Franciscanerrnnen. 1654 hat Johanna Francisca PrlSka Gräfinn Magni, gehorns Bergerinn von Berg in Brünn, zur Gründung eines Fräuleinstifts 62,000 Gulden und das zwcy Meilen von Brün« gelegne Gut Medlanko, weiches auf 25,020 Gulden geschätzt wird, gestiftet. 1697 brachte Ferdinand Fürst von Dietrichstein, die Stiftung unter dem Na¬ men : Marienschule, vollkommen zu Stande, And leairte die Herrschaft Neustgftl im Brün¬ ner- O— rSr «er Kreis gelegen, hinzu. Man schätzt die Herr¬ schaft auf ^O2,DOO Gulden. Die Zahl dieser Fräulein ist auf 12 bestimmt, wovon 4 aus dem Herrenstand , 4 aus dem Ritterstand und 4 aus dem Bürgcrsiand seyn sollen. Eine zeit¬ liche Marggräfinn hat das Protcctorat über dieses Stift, und der regierende Fürst von Diekrichstnn ist Director und hat das Präsen- tarionsrecht. Diese Fräulein stehen unter kei¬ nem Gelübde. Sie können bas Stift verlassen, heurathcn , unv erhalten bcy dem Austritte eine Ausstattung. Die Oberinn des Stifts ist stets eine Witwe aus dem Herrenstande; sie wirb von der Protectorinn gewählct. 1641 wurde das in Olmütz errichtete Tribunal nach Brünn verlegt. Das hier gelegene Landes- gubernium hat seit 178z seinen Sitz in dem ehemaligen Augustinerkloster zu St. Thomas. Ferner ist in Brünn der Sitz des Kreisamts für.den Brünner Kreis , der Bankalgefälldi- reckion, des Appellationsgerichts und der kandrechte. In Brünn befindet sich auch das mährisch schlesische Milizcommando, dann der Stab des Loudonischen Regiments und der Stab des Ullrich Kinskyschen Regiments. Man zählt in Brünn 1246 Häuser und 1^,402 See¬ len. Zum Kenntniß des Verhältnisses der Ge- bohrnen zu den Gestorbenen in diesem Orte wer¬ den nachstehende Listen einiges Licht geben. Gehörne — Gestorbne — Getraute. rüL In Brünn sind ein Gymnasium, emk Normalschule und mehrere Trivialschrrlcu. Dir i» Drünn befindliche Policeydirection besteht aus einem Director und 2 Commissären; da¬ zu kommen ein Magistratstath, als Police!- deputirter, der städtische Policcicommissär , der Policciactuar und der Marrtaufseher ; ferner der Poltcei - Wachtcommandant , mit Z Kor¬ poralen , 1 Tambour und 26 Gemeinen. In Brünn ist eine feine-Tuchmanufactur, eine Sei¬ fen-und Wagenschmierfabrik befindlich. Brünn ist der Hauptsitz des mährischen Gpeditions - und Kommissionshandel. Das Wechsel-und Mercantilgericht ist mit dem Magistrat vereint, welcher besteht aus einem Bürgermeister , 9 Rächen, 4 Wechsclgerichtsbeysitzern, 4 Sekre- tairen mit dem erforderlichen Registratur - und KanzeLcypersonale. Zu den sehcnswürdigen Gebäuden in Brünn gehören die Pfarrkirche zu St. Jacob , welche mit samt dem Thurm mit Kupfer gedeckt ist; ferner das Landhaus, Rath¬ haus und der fürstl. Lichtensteinische Pallast. . In der Pfarrkirche zu St. Jacob ist das Grab¬ mahl zu sehen, welches 1720 dem Kaiser!. Feld¬ marschall Ludwig von Soucheä errichtet wor¬ den ist. Bruun hat diese Märkte: s) Jahr¬ markt am ersten Montag in der Fasten. am zweyten Montag nach St. Dreycinigkeit; am ersten Montag nach Mariengeburt, und am Mon¬ tag nach Mariencmpfängniß. Jeder dieser Märkte har durch 14 Hage zu dauern; die erste Woche ist zum Handel, und die zweytr zur Zahlung gewidmet ; b) Wollmarkt: am Sonnabend vor St. Dreyeinigkcit undam^ten December: c) Pfcrdmarkt : am i. und nten Montag in der Faste», und am zweyten Sonn¬ abend nach Mariengeburt. st) Bichmarkt r A L>—W--V 16Z Z Tage vor dem Jahrmarkt von der Stadt, als am Donnerstag, Freytag und Sonnabend. «) Wochenmarkt , alte Mittewoch, Freytag und Sonnabend- Die Volksmenge in Brünn beläuft sich , mir Inbegriff der Mili; auf 16000 Seelen. Brünn haarte schon im Jahr 148s eine Druckerey, s. Dobrowfty gkes Stück, Magazins für Böhmen und Mähren S. 78. Brünner Rreis,hatvon der Stadt Brünn seine Benennung. Derselbe grenzt gegen Nor- den an Böhmen , gegen Nordost an den Olmü- . tzer KreiS, gegen Osten an den Hradischer Kreis, gegen Süden an das Unkercnsische Vier¬ tel unter Mannhardsberg, gegen Südwestcn an den Znaymer Kreis, und gegen Westen an den Jglauer KreiS. Die wcstnordliche Seite dieses Kreises ist mit Gebürgen umschlossen, der südliche Theil ist sehr eben und trächtig an Getreide und Wein. In den Gegenden , wel¬ che gegen Böhmen grenzen, werden der Flachsbau und die Viehzucht getrieben. Zu den vorzüglich- stenFlüffen, welche diesen Kreis durchstrvmen, ge¬ hören die Zwittau, Schwarza, Jglau und Theya. Die mineralischen Produkte dieses Krei¬ ses sind: Alaun, Steinkohlen-, Vitriol, Gra¬ naten , Marmor und Halbedelsteine. Der Städ¬ te sind iS, darunter eine landesfürstliche (Brünn) ist; ferner 46 Märkte, 872 Dörfer, 429^ Bahnen; r8 Decanate, Ii5 Pfarren und gl Lokalcapclla-- ueyen. Die Volksmenge dieses Kreises beträgt den 4ten Theil von der ganzen Volksmenge Mährens. Um Niclasburg, Pohrlitz, Kanitz, Buschowitz rc. sind Juden anaesessen ; die Ver« möglichsten sind in und um Niclasburg. Die Zahl der sämmtlichen Juden dieses Kreises be- L 2 läuft ,64 läuft sich gegen 7475 Köpft. Die vorzüglich¬ sten Kunstprodukte in diesem Kreise sind: Cat¬ tun, feines Tuch, Bänder in Atolle, und Fisch¬ bein. Zu den in diesem Kreise erloschenen Stiftern und Klöstern gehören die Stifte, als: das Cistereiensersiift zu Saar, das Prämon- stratenftrstjft zu Obrowitz, und das Karthäu- scrstift zu Königsfeld; die erloschenen Klöster sind: das Kapueinerkloster in Wjschau, und Niclasburg, das Panlanerkloster zu Wrana, und das Cistercienser Nonnenkloster in Tischno- Witz. Zu den noch bestehenden Stiften und Klöstern in diesem Kreise gehören: das Bene- dictinerstift in Raigcrn , das Kloster der Barm» herzigen Brüder zu Lettowitz und das Kloster der Pioristen zu Auspitz. Die in der Haupt¬ stadt aufgehobenen und noch bestehenden Klöster sind bereits oben aufgeführt worden. Hier folgen die in diesem Kreise gelegenen Dominien und Güter, welche sind: Augezd (Malthe- scrorben. ) AusterU; ( Fürst Kaunitz. ) Bern¬ stein ( Graf Stoühammer.) Birnbaum ( Mal- theftr Orden.) Listrzitz (Grf.Mitrowsky.) Bi- tischka Gffowa (Grf. Waldorf.) Bkauoko (Graf Salm Reiferscheid. )Borotin (Hofr. v. Friedenthal.) Budischau ( Baron Wichert.) Lut- sichowrtz (reg. F. v. Lichtenstein.) Lystr^iy (Gr. Jos. Mitrowsky.) Tzeikoroitzs köntgl- Fa¬ milienherrschaft.) C^ernahora (Fürst Aursbcrg.) Dieditz ( Gräfinn Kaunitz.) Vurrnholz ( Sti- pediakfund. ) Dworzissre ( Spital zu Bistrzitz.) Eisyrub ( reg. F. Lichtenstein. ) Gödiny (Fa¬ milienherrschaft.) Sabrowan (Studienfund.) Sayan ( Baron Waldstätten. ) Sebitschauf Gr. Stomm.) Jnyrowiy ( Gr. Beleredi. ) Ranitz (F. Dietrichstein. ) Royatek t Bar. Locclla. ) fGr. Walderodi.) Ärmstatt (Baren Hon- HonrichS.) Lettowry ( Gr. Hein. Blümegen.) Lissitz (Piati von Dürrnowitz. ) Lomnitz(Gr- Sereni.) Lösch (Baron. v. Äreynfels. ) Lun- -enburs (reg. F. Lichtenstein.) Mauchnitz ( Dar. Giller.) Maloftswitz ( Gr. Stockham- mer.) Medlanko (Fräuleinstift in Brünn.) Mitrow (Gr. Blümegen. ) Morawetz (Bar. Toussaint.) Neuschloß (FreyinnvonPetrasch.) Neustadt! ( Fräulenstift in Brünn.) Niclas- (F. Dietrichstein.) pürschütz ( F. Diet- richsiein.) Vberbojanorvitz ( B.Rumerskirchen ) Mstrau (reg. F. Lichtenstein.) posorozrtz ( reg. F. Lichtenstein.) Radtschuy (Gr. Brayda.) Reitz (Gr. Salm Reiferscheid. ) Ritschan (Gr. Prosp. Sinzendorf.) Rositz ( B« v. Hauspersky.) Rozinka(Gr. J.Mitrowsky.) Schardec;ka(Bar. LoceÜa.) Seelowitz ( F. Dietrichstcin.) Sla» tma (Gr. Chr. Blümegen. ) Slatmka Oder (Hr. von Friedenthal.) Sokolnitz. ( Gr. Franz Dicttichstein.) Stanitz ( F. Lichtenstein.) Strutz Cäcilra von Sekenberg.) Urspitz (F. Dietrich- stnn. ) weßeli ( Gr. Chorinsky.) wizomielitz (Graf Prazma.) Mit Ausnahm der Rcligions- und Stiftungsgüter enthält dieser Kreis 57 Do¬ minien und Gäter. Bubischau, eine Baron Wichertische Herr¬ schaft im Brünner Kreise ( seit 1788 im Jglauer- Kreise)von Brünn gegen Nordost. Zu dieser Herrschaft gehören der Markt Budischau und Taßau, z Dörfer und die Antheile an Hole- bi Zhorz, und Uhrzinau. In Budischau ist eine Pfarr, welche zum Decanat Namiescht ge¬ hört. Budischau hält Jahrmarkt auf Andreas, grossen Wochenmarkt am Thomas Aposteltag und «m Montag in der Charwoche. r 3 Dud- r66 VuLwiir, eine Stadt mit einem Schloß und Herrschaft im Z: aymer Kreije , 4 Meilen von Zna»m, 6 von Igla« nnd :6 von Prag. Hier ist der Pvstwechscl zwischen Freynersdorf und Schel- letau. Die Strasse führt hier noch Böhmen. Budwttz zählt i7<>cz Seelen. Der Ort hält Jahrmarkt «m Dienstag nach l). drey Könige, am Dienstag vor Christi Himmelfahrt , am Dienstag vor Egidi und am D'enötag nach Gal¬ li. Jeder Jahrmarkt dauert 4 Tage. Budwitz hat einen regulirren Magistrat, nach der ersten Sasse. Diitschowitz, Herrschaft im Brünner Kreise, von Brünn gegen Osten. Zu dieser Herrschaft, «in Eigcnthum des regierenden fürstl. Hauses Lichtenstein, gehören der Markt Bukschorvitz 478 Häuser 70 und 5 Achttheil Lahnen, ir Dörfer und der Antheil an Lschertschin. Die hier befindlichen Juden verfertigen verschiedene Erdgeschirre. In Butschowitz ist eine Dechan- ttty und Pfarr, der Ort hat Jahrmarkt am Montag vor Fastnacht, am Montag »or Pfing- si n , am Montag vor Vartholomä, am Mon¬ tag nach Simon und Juda; grosser Wochen« markt ist am Mittewoch vor Wcyhnachten, am Mittcwoch vor Ostern und dem Tag vor jedem Jahrmarkt, Viehmarkt. Czernahora, eine Fürst Anrsbergische Herr¬ schaft im Brünner Kreise, (seit 178z im Jg- lauer Kreis) 5 Stunden von Brünn. Zu die¬ ser Herrschaft gehören der Markt Czernahora, io Dörfer und 6 Anthcile an Augezd , Bud- witz, Hazan, Lang Chvtta, Scherkawetz und Wodihrad. Im Markt Czernahora ist eine kokakcapellaney, welche zur Pfarr Borzitow ge¬ hört. hört. Czernahora hält Jahrmarkt am Mitte-» woch vor Ostern, am Mittewoch vor Pfingsten und am Mittewoch vor dem h. Christtag. , Lhropm, ein zur Herrschaft Kremfier ge¬ höriger Markt mit einem Schloß im Prerauer Kreise, gegen Norden, am westlichen Ufer der March. In Chropin ist eine Localcapellaney - welche zum Decanat Preran gehört. Der Ort hält Jahrmarkt am Montag nach Misericvrdia, am Egidii und am Gallus Tag. Lzeikovsitz, eine königl. Familienherrschaft im Brünner Kreise, am westlichen Ufer der March gelegen. Zu dieser Herrschaft gehören der Markt und das Schloß Czeikowitz und 5 andere Dörfer. In Czeikowitz ist eine Pfarr, welche zum Decanat Göding gehört; der Ort halt Jahrmarkt am Montag nach St. Marcus und am Montag nach Kunegund. Dakeschütz, ein Markt mit einem Schloß, im Znaymer Kreise. Zu dieser Herrschaft , wo» von die Frau von Heß Besitzer ist, gehören das Schloß und der Markt Daleschütz und 4 Dörfer. Mit diesem Gut sind auch die ^üter Slawletitz und Waltsch vereint. In Daleschütz ist eine Pfarr, welchr zum Decanat Jaromierz gehört. Der Ort hält Jahrmarkt an St. Paul Gedächtmß und St. Leopvldtag. Wochenmarkt ist alle Mittewoch. Damborschütz, ein zur Herrschaft Stanitz gehöriger Markt im Brünner Kreise, südwärts gelegen. Im Markt rst eine Pfarr, welche zum Decanat Klobauk gehört. Damborschütz hält 8 4 Jahr- ,68 077-M-o Jahrmarkt am Montag nach Christi HimmelfahrL und am Montag nach Martini. Dannowiy ( Unter ) ein zur Herrschaft Dürrnholz gehöriger Markt im Brünner Kreise bey Niclasburg gegen Wcstnorden. Der Ort hält Jahrmarkt am Montag nach Lucia. Datschütz, eine gräflich Oststcinischc Herr¬ schaft im Jglaner Kreise, an der mährischen Theya.Zu dieser Herrschaft gehören das Schloß und die Stadt Datschütz, der Markt Liepoltz und 16 Dörfer. In der Stadt Datschütz ist der Sitz eines Dechants und Pfarrers. Der Ort zählt i6co Seelen, und hält Jahrmarkt nach Reminiscere, am Dienstag nach Laurcnti, am Dienstag nach Franz Seraph und am Diens¬ tag nach Nicolai. Den Tag vor jedem Jahr¬ markt ist Vormarktj; Viehmarkt ist am itcn und Aten Mittewoch in der Fasten, am 2tcn Mon¬ tag nach Laurenti, am 2ten Montag nach Franz Scraphici und am Montag nach Nico¬ lai. Wochenmarkt ist alle Sonnabend. Jeder der Jahrmärkte dauert durch 4 Lage. Das h»cr gelegene Franziscanerklostcr wurde von Georg Kapeta, einem Bürger in Datschütz» gestiftet. Datschütz hat einen regulirten Ma¬ gistrat nach der ersten Classe. Daubrarvitz, ein zur gräfl. Salm Reifer¬ scheids Herrschaft Reitz gehöriger Markt im Brünner Kreise, von Brünn gegen Norden. Die Pfarr in Daubrawitz, gehört zum Dcca- nat Gedowitz. Der Ork hält Jahrmarkt am Montag nach Fabiani , am Pfirrgstdicnstag, am Montag nach Bartholomä, an Simon und In- Juba; Pferd- und Viehmarkt am Sonuabend vor jedem Jahrmarkt. Daubrawik, ein zur Herrschaft Bernstein gehöriger Markt, im Brünner Kreise, von Brünn gegen Norden gelegen. In dem Markt ist ei¬ ne Dechantey mit einer Pfarr, zu welcher die Localkapellancy Czernowik und Huma gehören. Der Ort hält Jahrmarkt am Dienstag vor Christi Himmelfahrt, an Johann Baptist, am Montag nach Mathäus und am St. Andreas- tag. Pferdmarkt ist am Montag nach Judica, am Montag nach Margarethe» und am Mon¬ tag nach dem Schutzengelfest, und Wvchen- markt alle Mittewoch. Deblin, ein Dorf mit einer Pfarr im Brünner Kreise , von Brünn gegen Nordwest gelegen. Das Dorf gehört der Stabt Brünn und ist mit dem Gut Eurem vereint. Die Pfarr gehört in das Decanat Gurein. Der Ort hält Jahrmarkt am Dienstag nach h. drcy Könige, am Montag nach Verklärung Christi, um Dienstag nach h. Dreycinigkert und am h. Michaelstag. Dobromielitz, ein Gut mit einem Schloß und einer Pfarr im Olmützer Kreise (seit r/83 im Prcraucr Kreis ) jn der Hana gelegen; die Pfarr ist dem Decanat Schwabenik jUgethcilt. Doloplaß , ein Gut mit einen; Schloß im Olmützer Kreise (seit 1733 imPrcraucrKreise) zwey Meilen von Olmütz gegen Osten- Donrstattl, ei«; jur Herrschaft Sternberg Irhöriger Markt im Olmützer Kreis, an der L 5 Fck 17s Feistritz, und der Strasse nach Troppau gele- Zen. In Domstattl ist eine Localkapellancy, welche zum Decanat Sternberg gehört. Der Ort halt Jahrmarkt am Montag in der Fasten und den 2g. Oktober, Wochcnmarkt alle Sonn¬ abend. Orahotausch. ein zur Herrschaft Wei߬ kirche gehöriger Markt mit einer Pfarr, im Prerauer Kreise. Die Pfarr gehört in das Decanat Leipnik. Der Ort hält Jahrmarkt an St. Valentin, am 2;ten April, am Don¬ nerstag nach Laurenti, und am siten Dezemb. Alle Dienstag ist Wochenmarkt. Drzewohostiy, ein Gut mit einem Schloß und Markt, im Prerauer Kreise. Zu diesem Gut, welches ein Eigenthum der Gräfin» von Opversdorf ist, gehören 7 Dörfer und der Anrheil an Tuczin. Der Ort hält Jahrmarkt am iten Dienstag nach Lichtmcßen , am Diens¬ tag nach Philippi und Jacobi, am Dienstag vor Mariengekurt, und am 2ten Dienstag nach Allerheiligen; Wollenmarkt am Montag nach Wenceslaus; Pferd-und Viehmarkt am Montag vor jedem Jahrmarkt. Orzewnow'y, ein Gut im Olmützer Kreist (seit 1783 im Prerauer Kreise.) Ourrenholz, eine dem adelichen Stipen- dienfuud gehörige Herrschaft, im Brünner Kreise, i Meile von Niclasburg gegen Nord¬ westen. Zu dieser Herrschaft gehören der Markt Dürrenhokz, Treskowitz, und ein Ankhcil an Jritz, ferner 8 Dörfer. Die in dem Markt Dürrenhokz befindliche Pfarr gehört in das De- 17» Decanak Grußbach. Dürrenholz hat Jahr« Markt am Montag nach Dreykünige, am Mon« tag nach Oculi, am Montag nach Jubilate, am Montag nach Bartholomäi, unv am Mon¬ tag yor Brigitta; Pfcrdmarkt am Sonn¬ abend vor dem iten, Jahrmarkt. Alle Mitte- woch Wochenmarkt. Die Pupplilengelber für die Pupillen, die Untcrthancn, und der unkerm i2ten Jänner 1787 erfolgten landesfürstli- chen Begünstigung entsprechend zu verwenden, hat die Herrschaft Dürrenholz die Einleitung getroffen,, daß ans dem baarcn Puplllenvetmö¬ gen , mit Ausnahme jenes, von welchem die abfallenden Zinsen der Vormünder zur Erzie¬ hung des Pupillcns, oder zur Besorgung, der seiner Verwaltung anvertrauten Grundstücke, unumgänglich zu verwenden hat, eine allge¬ meine Casse, gegen geleistete Sicherheit errich¬ tet, aus welcher jeder Untcrthan , zu jeder Zeit, Geld, gegen eine , mit gesetzmäßiger Hy» Potek bedeckte grundbächerlich vorgcmerkte Verschreibung, als ein Darlehen gegen billige Zinsen erhält. Cassen von dieser Art sind das vorzüglichste Mittel, den Wucher zu unter¬ drücken. Dürrnorviy, ein Gut im Brünner Kreise (seit r/Lz im Jglauer Kreise) zu diesem Gut gehören 6 Dörfer, und die Antheile an Austop und Wohdirad. Zwischen Dürrnowitz und Lißitz ist eine Alaungrube mit einer Alaun- stederey. DrvorzisstM, ein dem Spital zu Tistrzitz ^gehöriges Gut im Brünner Kreise (sett 178; l>n Jglauer Kreise.) - Lia- L-'» Erstzrub, eine Herrschaft im Brünner Areise, an der Grenze des Landes unter der Ens. Au dieser Herrschaft, welche ein Ei' geuthnm des reg. F. von Lichtenstein ist, ge- hören: die Stadt Auspitz, der Markt Eis- grub , und 6 Dörfer. Im Markt ist eine Pfarr, welche zum Drcanat Kostel gehört. Der Orr hält Jahrmarkt am Montag nach z König , am Montag nach Cantate , am Mon¬ tag nach Egidi, und am rten Abventsonntaa« Wocheawarkt ist alle Mittewoch. Hier ist auch eine Stuterey, die bereits ein Alter von roo Jahren zählt. Erbberg, ein zur Herrschaft Joslowitz gehöriger Markt mit einer Dcchantey und Pfarr im Znaymcr Kreise. Die Commende des Mal- theftrordens zu Mailberg, im Lande unter der Ens, übt über die Pfarr das Patronatsrecht aus. In Erdberg ist ein großer Fasangarten gelegen. Von der Herrschaft Joslowitz ist das g-ästiche Haus Niembscs Besitzer. In Erdberg ist Jahrmarkt am Gt. Jacob Major. Epbenschütz , (tt^ken8cbicium) eine zur Herrschaft Kromau gehörige Stadt, im Znay- m>r Krei e, von Brünn gegen Güdwesten ge¬ legen. Die Stadt hat eine Localkapcllaney und gehört zu der Pfarr Augezd. Der Ort enthält 2560 Seelen, und hat Jahrmarkt am Fastnachtmontag, am Montag nach Urbani, am Dienstag nach Laurenti, am Montag vor Wenzeslai , und am Montag vor Nicolai; Pferdmarkt am Diestag vor dem ersten Jahr¬ markt. Jeder Jahrmarkt dauert durch 4 Tage. Tuliens !7Z Eulenvery , eine der teutschen Ritteror¬ dens Commende zu Freudenthal in Schlesien gehörige Herrschaft im Olmützer Kreise, ge¬ gen Norden, 6 Meilen von Olmütz, 4 von Teschen , und 7 von Nciß , in preußisch Schle¬ sien gelegen. Zu dieser Herrschaft gehören die Städtchen Braunfcif und Eulenberg, der Markt Friedland und 2^ Dörfer. In Eulenberg ist Jahrmarkt an St. Mathias, an St. Laurenki und St. Andrcastag. Die Herrschaft enthält 1040 Häuser, 211 und i Achttheil Lahnen. Epwanorvitz, ein der Freyinn von Rei¬ chenau gehöriges Gut im Olmützer Kreise, ge¬ gen Osten in der Hana gelegen. Es gehören dazu die Märkte Eywanowitz und Schwabens ; ferner die Orte Hostitz und Medlowitz. Die sin Markt Eywanowitz befindliche Pfarr gehört zum Decanat Schwabenitz. Eywanowitz hält Jahrmarkt am Pfingstmontag, am Laureutt und St. Nicolaustag. Das Gut enthält 225 Häuser, ;r und z Achttheil Lahnen. Frain, eine Herrschaft im Znaymer Kreise an der Grenze des unterenserischcn Viertels Obermanhartsberg. Zu dieser Herrschaft, ein Eigenkhum des Michael Jvh. Grafen Althan, gehören die Märkte Frain, Lukau, Schafa, und Schrltern; ferner rz Dörfer. Im Markt Frain ist eine Pfarr mir einer Dechantey. Zu der Pfarr gehören die Localkapellaneyen All- pekrein und Schwalatetz. In Frain ist Jahr¬ markt an Floriani, an St. Anna, am Mon¬ tag nach Paulibekehrung, und am Allerseelen* kag; Pferdmarkt am Sonnabend vor Pauli- ^^kehrung; Vichmarkt am Sonnabend nach Phi- Philippi und Jacobi, am Sonnabend nach Michaelis. und am Werktag unmittelbar vor Allerheiligen. Hrankstatt, ein zur Herrschaft Hochwald gehöriges Städtchen im Prerauer 'Kreise ge¬ gen Osten. In der Stadt ist eine Localcapcl- ianey, wclcke zur» Decanat Schönberg gehört. Der Ort hält Jahrmarkt am Dienstag nach dem Neuenjahr, am Dienstag nach Quasimo» dogcirili, am Dienstag nach Johann Baptist, und am Dienstag nach Wcnceslaus; Pferd und Vichmarkt am Montag nach Johann Bap¬ tist, und am Montag nach Wenzcslaus. 8r«ttiny, ein zur Herrschaft Ungcrschüy gehöriger Markt mit einer Pfarr, im Anaynree Kreise, an der Grenze des unterenserischeN Viertels Obermannhartsberg. Die Pfarr ge¬ hört zum Decanat Jamn-tz. Das hier gele¬ gene Kloster der unbeschuhten Augustiner ist »784 erloschen. Der Stifter desselben war Franz Benedict Graf von Berthold. In Frat- ting ist Jahrmarkt am Dienstag in der Char- woche, am Dienstag nach Margarethen, an» Dienstag nach Egidi, und am Dienstag nach Catharina; Pferd und Mehmarkt den Tag vor selbem Jahrmarkt. Von der Herrschaft Ungerschütz ist Graf Hartig Besitzer. Zreyberg, «ine zur Herrschaft Hochwald gehörige Stadt im Prerauer Kreise, io Meilen von Olmütz und 5 von Teschen. Hier ist eine Hauptschule, welche die Piaristen Versehen- Das Collegium der Piaristen hat Fürst Bischof Carl von Lichtenstein mit 24000 fl. gestiftet- Der Ort hält Jahrmarkt am Montag vor Licht- r7S Lichtmeß , am Montag vor Philipp unb Ja¬ cobi, am Montag vor Jacob Major , und am Montag vor Hedwigis; Pferd-und'Vieh- markt am Montag nach Indica, am Montag nach Viti Modesti, am Montag nach Marien- gcburt, und am Montag nach Martini. In Freybcrg ist der Postwechscl zwischen Nerttit- schein und Friedck. Die Stadt Freybcrg zahlt 282c» Seelen, unb hat einen regulirten Magistrat nach der ersten Classe. Friedland, ein zur Herrschaft Eulenberg gehöriges Dorf mit einer Localkapellaney im Olmützer Kreise an der Ostrawitz; sie gehört zum Decanak Römerstatt. Friedland hält Jahrmarkt am Josephi am Pfingstdienstag, am Montag vor Matthäus, und am St. Thomastag. Wochenmarkt ist alle Freytag. Friedland, ein zur Herrschaft Hochwald gehöriger Markt mit einer Pfarr an der Mo¬ ra, im Prerauer Kreise. Die Pfarr gehört zum Decanat Misteck. Der- Ort hält Jahr¬ markt am St. Georgi, an Michaeli, am Mon¬ tag nach dem ersten Tag St. Matthäus fol¬ genden Sonntag; Viehmarke an Georgi unb am rSten Septemb. Fulneck, eine Herrschaft im Prerauer Kreise, nordostwärts gegen Schlesien. Au die¬ ser Herrschaft gehören die Stadt Fulncck, ra Dörfer, und ein Ankhcil an Wolfsdorf. Die in Fulneck gelegene Pfarr gehört zum Decanak Odra. Das hier gestiftete und 1784 erloschene lateranenstsche Chvrherrensiift St. Augustin ist von Bensch von Krawarz gestiftet worden. Dir Stiftsgüter sind in Schlesien gelegen, wo- L76 hin der Probst als Landstand gehört hak. Diese Güter hat jetzt der Religionsfund. Den Grund zu dem hier befindlichen Capucinerkloster hat der Obristkanzler in Böhmen, Graf von Wrb- na, gelegek. Der Ort hält Jahrmarkt am Montag vor St. Sebastian, am Dienstag vor dem Palmsonntag, am Montag nach Maricn- heimiuchung , und am Montag nach Franz Seraph Fiachsmarkt wird an den Jahr - und Wochenmärkten gehalten. Die Dauer jedes Jahrmarkts ist auf 4 Tage bestimmt. Pferd- und Viehmarkt ist am Dienstag vor dem Palmsonntag, am Montag nach Franz. Se¬ raph; Wochenmarkt ist alle Sonnabend. In Fulneck sind sehr bemittelte Tuchmacher ange¬ sessen. Sie setzen ihre Tücher größtentheils in Wien, Ungern, und Steyermark ab. Die Herrschaft Fulneck, wurde 1787 aus einem Fideicommißgut in ein Allodialgut umgeändert. Der jetzige Besitzer dieser Herrschaft nennet sich Carl von Badenfeld. Gap« , eine landesfürstliche Stadt mit ei¬ ner Dechantey und Pfarr im Hradischcr Kreise, grenzt gegen Qstfüden an den Brünner Kreis. Sie wird von 1650 Seelen bewohnt. Die Piarisien und Capuciner haben hier Klöster. Die ersten wurden von den Vermächtnissen der Witwe Jurowski, und dem Primator Jo¬ hann Franz Philipp gestiftet. Sie halten hier eine Hauptschule. Das Capucinerkloster ist er¬ loschen. Johann Adam Fürst von Lichtenstein hat dasselbe mit zo,ooo fl. gestiftet. Zn dec Stadt gehören die Dörfer Bucowin, Brzezo- wetz und Keltfchau. Es sind hier auch den 68 jüdische Familien angesessen. Gaya hält Jahrmarkt am Dienstag vor dem Palmsonn¬ tag, »7? tag, am Pfingfldienstag, am Dienstag nach dem Schutzengelfest , und am rten Dienstag im Advent; Pferdmarkt am Donnerstag vor In¬ dica und am Donnerstag vor Pfingsten« An dem Tage vor jedem Jahrmarkt ist Pferd-und Hornviehmarkt, und alle Dienstag und Frey- tag Wochenmarkt. Jeder Jahrmarkt dauert durch g Tage. Eedowniy, eine Dechantey mit einer Pfarr, im Olmützcr Kreise. Der Ort hält Jahr¬ markt am Montag nach Quasimvbogeniti, am Montag nach Wcnzcslaus; Wollmarkt am Mon¬ tag nach Drcyeinigkeit. Gewirfch, eine Stadt mit einer Pfarr im Qlnu'tzer Kreise, von Olmütz gegen Westen ge¬ legen. Das Gut ist ein Eigenthum der Gra¬ fe» Salm Neuburg. Das hier gelegene Au- gusiiuereremitenkloster ist erloschen. Die in Gcwitsch befindliche Judengemeinde beläuft sich auf i;c> Familien. Die Pfarr gehört zum De¬ kanat Ovpatow. Gewiksch hält Jahrmarkt am Mo.itag nach Septuagesima, am Montag nach bantate, am Montag nach Bartholomä, und am Montag nach Catharina. Flachsmarkt ist alle Woche am Dienstaa. Jeder Jahrmarkt Dauert durch 4 Tage. Gewitsch hat seit dem rbken Dtkcmber 1 88 einen regulirten Magi¬ strat nach der ersten Classe. Gibau, ein Markt mit einer P^arr im Olmützcr Kreise. Der Ort gehörte zu den Gü¬ tern des in Olmütz erloschenen Karthäuserstifts, Die Pfarr ist zugetheilt dem Decanat Stern¬ berg. In Eibau ist Jahrmarkt am Montag M nach L78 nach ChristiHimmelfarth, und am Montag nach Bartholomä. Wochenmarkt ist alle Montag. Göding, eine königliche Familienherrschaft im Brünner Kreise, gegen das südliche Ufer der March. Zu dieser Herrschaft gehören das Städtchen Göding, der Markt Czcch, mit ei¬ nem Anehcil an Geiz, ferner 84 Dörfer. In Göding ist cinDecanat, eine Pfarr, und eine königliche Stuterey. Kaiser Fran; der I. hat 1762 die Herrschaft um 900,000 fi. an sich ge¬ kauft, und hier eine Colonie von Lothringer«! angeleget- Der Ort dieser Colonie wird das Theresienfcld genannt. 1742 haben das Schloß Göding ei«, Haufen von gso Rekruten gegen 6,ooo Preussen tapfer vertheidigt; wäre Ker Ort haltbar gewesen, so würden die 600s Preussen unter ihrem Anführer, dem Prinzen Dietrich von Anhalt, auch hier ohne etwas zu behaupten , haben abjichen müßen. Göding hält Jahrmarkt am iten Montag in der Fa¬ sten, am Montag nach Rogate, auf Laurent,, und am Montag vor Simon und Juda; Pferd- und Vishmarkt ist am rien Montag in der Fa¬ sten, und am Montag nach Simon und Ju¬ das. Wollmarkk den 7ten May und am sten Oktober. Bey Göding sind jwey merkwürdige Teiche , deren einer, seiner Größe wegen, der Nimmersatt, und der andere der Ententeich genennt wird. Die in der hiesigen Gegend ge¬ legenen Waldungen sind trächtig an Knopper» und Galläpfeln. Goldensiem, eine Herrschaft mit einem Schloß im Olmüyer Kreise an dem Bordslusse. Zu dieser Herrschaft, ein Eigenthum des re¬ gierenden Fürstlichen Hauses Lichtenstein, gehö^ ren ren die Städte Goldenstein, Altsigtt, und 26 Dörfer. Im Städtchen Goldenstein, in wel¬ chem 8-o Seelen leben, ist ein Decanat und Pforr. Der Ort hält Jahrmarkt am Montag nach dem Armenseelensonntag, und nach keo- nardi. Wochenmarkt ist alle Montag und Freytag. Grunbery, eine zur Herrschaft Eisenberg gehörige Stadt mit einer Pfarr, im Olmützer Kreise. Die Pfarr gehört zum Decanat Schön¬ berg. Grünberg hält Jahrmarkt am Oster- dienstag, an Maria Magdalena, und am Mon¬ tag vor Elisabeth, Pferd-und Vichmarkt an dem Tage vor jedem Jahrmarkt. Grußbach, eine Herrschaft im Znaymer Kreise, von Niclasburg gegen Westen gelegen. Zu dieser Herrschaft, ein Eigenthum des gräf¬ lich Althannischen Hauses , gehören der Markt Grußbach, und 8 Dörfer. In Grußbach ist «in Decanat und Pfarr. Der Ort hält Jahr¬ markt am aten Jänner, an Philippi und Ja¬ cobi, an Laurenti, an Martini; Wochenmarkt Elle Sonnabend. Gurein, ein der Stadt Brünn gehöriger Markt, mit einem Decanat und einer Pfarr, im Brunner Kreise. Der Ort hält Jahrmarkt an» MoNtag nach Sebastjani , am Montag nach Georgi, an Magdalena und am Montag nach Allerheiligen- Hana, wird jene Strecke Landes genennt - welche von den sogenannten Hanakcn, welche Man für die Stammväter der Mährer angibt, bewohnt wird. Dieselbe wird im Umfange auf M? fünf i82> o Meilen bestimmt. Sie nimmt ihren Anfang km Brünner Kreise bey Wischau, da, wo der Fluß Hana entspringt, und dehnt sich bis nach Krem» fier, wo sich der Fluß in die March verliehrt. Ihre Grenzen find diese: im Olmützer Kreise ge¬ gen Norden'. Posowitz, Blumenau,undLittau; im Preraucr Kreise gegen Osten die jenftik der March gelegenen Orte Lcipnik, Bistupitz, und Hollcschau; im Brünner Kreise gegen Sü¬ den Butschowitz , Neupagcdel , Austerlitz rc. «nd gegen Westen die Mseit des Ursprungs der Hana gelegenen Orte. Die Gegend, wel¬ che diese Nation bewohnt, gehört zu den frucht¬ barsten in Mähren; man baut vorzüglich Wei¬ tzen , und unter der Viehzucht ist die Gänsezucht diejenige , der man besonders nachgeht , auch Gersten und Hafer werden häufig gebaut. Man ryeilt diese Nation in die Hanaken , Blatniakc» und Sabetschaken; die Hanaken wohnen an der Hana; die Blatniaken bewohnen das Morland an der March , um Tobitschau und Kogetein. Die Sabetschaken bewohnen den jenscit deS Fluß Vezwa gelegenen Bezirck. Hosting, ein Graf Gatterburgisches Gu» jm Znaymer Kreise, 4 Meilen von Znaym. Zu diesem Gut gehören der Markt Höfling, und das Dorf Zerkowitz. In Höfling ist eine Pfarr, welche zu dem Decanat Zaispitz gehört. Hö¬ fling hält Jahrmarkt am Montag nach H.Drep- könig, am Montag nach dem schwarzen Sonn¬ tag , am Montag nach Philipp und Jacob und «mMontag nach Michaeli. Flachs-Pferd - Vieh? und Woilmarkt ist am Sonnabend vor jedem Jahrmarkt. !8» -gsf, rine zur Herrschaft Carlsberg gehöri¬ ge Stadt, mit einem Deeanar und einer Pfarr, im Olmütz er Kreise gegen die schlesische Grenze, 5 Meilen von Olmützund 4 von Troppau» Der Ort, in welchem 1750 Seelen leben, hält Jahr- markt am Montag nach Drcyeinigkeit und am Mathaustag; Wochenmarkt vor des Herrn Fastnacht und am Mittewoche vor Lucia. Woll- markt ist täglich 8 Tage vor den Jahrmärkten» In Hyf ist der Postwechsel zwischen Sternberg und Dorf Leschcn. Hof hat einen regulirten Magistrat nach der ersten Classe. Diese Stadt enthält 141 Häuser? Hohenstatt,' eine Herrschaft im Olnn'cher Kreise, an derSasawa. Zu dieser Herrschaft, ein Eigenthum des regierenden fürstlichen Hauses Lichtenstein, gehören das Städtchen Hvhenstatt, M Dörfer, ein Anthcil an dem Dorf Ulschcn, rrc>o Häuser , 169 und 6 Achttheil Lahnen. Im Städtchen Hvhenstatt befindet sich eine De¬ chanten , Pfarr und bas fürstliche Oberamk. Hvhenstatt hält Jahrmarkt am 21.-Jänner , am Montag nach Fronleichnam, am Tag nachBar- kholomä , und am Ursulatag; Pferd «und Vieh- markt am Montag nach Jnvocavi und am Mon- Bartholom«. "Hvhenstatt hat seitdem 26. Februar 17^ einen regulirten Magistrat nach der ersten Classe. Holeschau, eine Herrschaft im Prerauer Krcrse an der Rusawa gegen Osten. Zu dieser Herrschaft, ein Eigenthum der Grafinn Erdödi, Schoren die Stadt Holeschau, 20 Dörfer, 512 Häuser, 94 und 6 Achttheil Lahnen. Die Stadt Alt 200 Häuser, hat eine Dechantey und Pfarr. Der Ort hält Jahrmarkt auf Mtfastcn, " M Z am rz» am Dienstag nach Fronleichnam: am 2-. Ju» zy, am 2tcn Dienstag nach Wenccslaus und am Thomas Apostcltag und an diesem 8 Tag Wochenmarkt; Flachs und Wollmarkt au den gememen Wochenmärkten. Alle Mittewoch iß Wochenmarkt. Zoyenpkotz, s. Schlesien. Hosterliy, ein zur Herrschaft Kromau ge¬ höriger Markt, mit einer Dechantcy und Pfarr, im Znaymer Kreise , von Znaym gegen Nord- vsten. Hier ist Jahrmarkt am Montag nach Sexagesima , am Dienstag nach Rogate , an Maria Magdalena, an Ludmilla, und an Ca¬ tharina. Flachs - Pferd - und Vichinarkr ist an dem Tag vor jedem Jahrmarkt. Alle Montag ist Wochenmarkt. Hrabin, mit einem Schloß, im Fürsten¬ tum Troppau, im Prerauer svormahls im Jägerdorfer) Kreise gelegen. Die hier befind¬ liche Lokalcapellaney gehört zum Decanat Grätz. Hrabin hält Jahrmarkt an Marien Vermählung, am ry. Merz, am iS. May, am sten July, am Montag nach Mariengeburt- und an Simon und Judas. Arabisch , eine königliche Kreisstadt im Krei¬ se gleiches Rahmens, auf einer Insel, io Met¬ zen ostsüdwärts gegen die ungerische Grenzt gelegen. Die in dieser Stadt gelegene De- chantey und Pfarr gehören zu dem Kremsirek Presbiterat. Man zählt in Hradisch Z25 Häu¬ ser , 8 Dörfer, 92 Lahnen und 1680 Seelen. Von dem hier gelegenen Franciscaner Kloster war Johann, BischofznWarasdin in Kroatien, und .Z8Z Lrnb Olmüy Stifter. Die Stadt hat sejt 1774 eine Hauptschule; vormahls stand daselbst ein Gymnasium unter der Leitung der Jesuiten, welche von Kremster hierher versetzt worden sind. In Hradisch ist auch ein Bankalinspeetorat und Galzlegstattamt. Zu der Stadt Hradisch ge¬ hören - Dörfer. Man schätzt die sämmtlichen der Stadt gehörigen Güter auf 202,002 Gul¬ den. Unter den 9 Dörfern ist auch die Vor¬ stadt Hradisch, unter dem Namen Altstatt ( Alt- hradisch) begriffen, dicsseit der March gelegen« Hradisch hält Jahrmarkt am Dienstag vor dem Faschingssonntag, am Dienstag nach Jubilate, am Dienstag nach h. Margareth, am Dienst tag nach Marienhimmelfarth und am Dienstag nach Martini ; Vormarkt am 2tcn Montag vor dem Faschingssonntag, am Montag nach Ju¬ bilate und am Montag nach Marienhimmelfarth; Flachsmarkt an den Vormärkten, wie auch au jedem Mittewoch und Sonnabend in der Woche; Wollmarkt, an den Vormarkten , Pferd-und Viehmarkt am Montag in jeder Woche und Wo- chenmarkt alle Mittewoch und Sonnabend. Je¬ der Jahrmarit dauert durch 8 Tage. Arabisch, (Kloster) eine Viertelmeile von Dlmutz gegen Nordostcn , im Olmützer Kreise. Hier befanden sich die 1151 von dem mährischen Fürsten Otto III. gestifteten Chorherren des Prämonstratenser Ordens. Sie kamen aus dem Stifte Strahof zu Prag und aus Leutomischel und erhielten jene Guter, welche das 1274 hier ge¬ stiftete und 1149 erloschene Benedictinersttft Schabt hat. 1784 ist auch das Prämonsiraten-- s«e Stift erloschen, und 1785 das Generalsemi- uarium hierher versetzt worden, in welchem Kun auch die Theologie gelehrt wird. Der Abt M 4 die- V-TW^'» »84 dieses erloschenen Prämonstratenserstifts hatte hey deü mährischen Landtagen den zwcytcn Sitz unter den infulirten Prälaten und war seit 1Z70 im^ Besitz der Insul. Die Herrschaften und Güter, welche bas Kloster gehabt hat, sind nun ein Eigenthum des Religionsfundcs. Diese Güter werden eingetheilt in jene, welche im Ge¬ birge liegen und in jene, deren Lage in der Ebene ist. Fu den erstern gehören Schcbettau; Hradisio und Könitz , Hradtsch und Brzcßowitz« Diese Güter enthalten z Märkte, 44 Dörfer, und 7 Anthcile. Auch gehört noch hierzu der bey Olmütz gelegene sogenannte Hcijigenberg, mit einer Wallfarth und einem Wirthshause. Man schätzt diese sämmtlichen Güter auf gop-ooo Gulden. In Böhmen besaß das Stift das Gut Hrochow Teinitz. Bey Hradisko wird eine Art von Myrrhen und Weyrauch gegraben. Auch gehören zu diesem Gute beträchtliche Waldun¬ gen, tzradischer Rreis , oder der ostsüdliche Theil des Markgrafthums Mährens, grenzt gegen Norden an den Preraucr?Kreis, gegen Osten und Süden an Ungern, gegen Westen an den Brünner Kreis, und gegen Westnorden an den Olmützer Kreis. Dieser Landesbezirk ist mehr gebirgig, als eben; gegen die westliche Seite hat er die meiste Fläche. Der Haupt¬ fluß in diesem Kreise ist die March, welche an der südwestlichen Seite die natürliche Grenze zwischen Mähre» und Ungern macht« Nach der verschiedenen Lage der Gegenden in diesem Kreise sind auch die Naturproducte gemischt. Man bauet Getreide in nicht unbeträchtlicher Menge in den ebenen Gegenden; hingegen ist der Flachsbau und die Viehzucht im 'Gebirge zu r85 zu Hause. Daher in diesen Gegenden der Handel mit Schmalz, Käse, Wolle rc. nicht Unbeträchtlich ist. Bey Czetechowltz ist ein Marmorbruch , und dey Nezdienitz ein dem Saizwaffer fthr ähnlicher Brunnen. Die Volks¬ menge in diesem Kreise beträgt den 8ten Theil von der ganzen Volksmenge in Mähren. I» diesem Kreise sind gelegen 2 königliche Städte, nähmiich Hradisch und Gaya, und io herr¬ schaftliche, ferner 2z Märkte, 217 Dörfer, 222 e Lahnen, n Dcchanteyen, 62 Pfarren, 2 Aoniimstrakurell, und 46 Localkapellancyen. Zu den in diesem Kreise gelegenen Stiftern und Klöstern gehören ; das Cistcrcicnserstift inWel- tehred (-s); Barmherzige Brüder in Wistowitz; Dominicaner und Franciscaner in ungerisch Brod; Capucincr in Gaya (f); Piaristen in Gaya, Piaristen in Straznitz; Serviten zu Weßely (s). Hier folgen die in diesem Kreise gelegenen Dominien und Güter, diese finde Bisenz (Gräfinn Salm.) Biskupitz, (Gräfinn Blümegen.) Ilngerrfch Brod , (F. Kaunitz.) Brunnow, sGr. Jlleschasi.) NrzezoUtz, (Gr. Jos. Khevenhüller.) Buchläu, (Gr. Berthold) Budrschau, (B. Wichert.) Bylowiy, (v. Be¬ bler.) Lhwaknow (Gr. v. Podstatzky.) LLzetecho- wrtz, (Bar. Peterswalbsky.) Lzekowicze, (k. Fa- Milienherrschaft.) Drzrno'w, (Gr. Waldsrodi.) ^oschtltz, (v. Geißler.) Gradel-, (B. v. Boja- kowsky.) Rletschuwky, (ö. Stibig.) Rritfthttn, (Bar. Gillcr.) Romarow , (v. Bojarowsky.) Äostelest, (v. Hentschel.) Rwassrtz, (Gräfinn Lamberg.) Lebedau, (B. Otislaw.) Lipthal, (Bar. Otislaw.) Littentschuy, (Gr.v. Podstatz- kyHLuchatschömst, (Gräfinn Sereni.) Lukow , (Gr. Seilern.) Malenowitz, (Gr. Salm Neu- bürg.) Mladoütz, (B. v. Bojakowski.) Milos M § nitz rS6 - o-ü-W-ü-o niy, (Gr. Prafchma.) Melotitz, (Gr. Berent,)) Mossrzeniz, (Gr.Khünburg.) Mosteinitz, (Frau von Löwenfeld.) Napagedl, (Grästnn von Co- benzel.) Nemochowitz, (reg. F. o. Lichtenstein.) Neuschloss , (B. Petrasch.) Nemochorvetz, (reg. F. Lichtenstein.) Nezdemitz , (F. Kau¬ nitz.) Vfterau, (reg. F. Lichtenstein.) Prack¬ schütz , (F. Kaunitz.) pohorzeliy (Gr. Salm Neuburg.) przilex, (Gr. Seilern.) Roketnitz, (B. Bojakowsky.) Blawitfchin, (Gr.v. Podstatz- ky) Grraznitz, (Gr. Magni.) Strazowiy, (Frau von Heß.) Strzslek, (Gr. von Kühnburg.) Gwatoborzitz, (Gr. Serini.) Swictlau- Neu, (Gr. St. Julien.) Wessely, (Mich. Gr. Cho- rinsky.) wisskp , (von Vayay.) wolefchna, (Bar. Almenstein.) wselin , (Gr. Jlleschhasy.) Wvsswicz, (Gr. Blümeqen.) Zborowitz, (von Kramer.) Zdaunek, (alsErbpachtDar. v. Kasch- nitz.) Zdislawitz, (Bar. v. Kaschnitz.) Zaran»- «oitz, (Gr. Seilern.) Zlm, (Gr. Khevenhül- ler ) Iaispitz, eine Stadt mit 2 Schlößern, eine Dechantey und Pfarr, im Znaymer Kreise. Die Herrschaft, ein Eigenthum des Grafen Aloys vo» Ugartcn, enthält die Stadt Jai- spitz, und 7 Dörfer. Der Ort hält Jahr¬ markt am 2. Montag nach Jacobi, und am St° Nicolaustag. Iamnitz, eine Herrschaft, im Znaymer Kreise, an der Zeletawa- Zu dieser Herrschaft, ein Eigenthum des Grafen von Daun, gehö¬ ren das Städtchen Jamnitz, 12 Dörfer, 242 Häuser, 184 und 7 Achttheil Lahnen. Die Stadt zählt 115 Hauser, und der Ort hält Jahr- -87 Jahrmarkt an St. Appollonia, am Montag nach Fronleichnam, am St. Jacobitag, am St. M-chaeltag, und am Montag nach St. Andreas. Pferd -- und Viehmarkt an dem er¬ sten Werktag vor jedem Markttag; Wochen- markt alle Dienstag r vd Crnnabcnd. Jeder Jahrmarkt dauert durch 4 Tage. Ianorvitz, s. Johnsdorf. Iarmeritz, eine Herrschaft im Znaymer Kreise an der Nokitna. Zu dieser Her-schast, ein Eigenthum des Grafen Kaunitz Questen¬ berg , gehören der Markt Jarmcritz , 15 Dör¬ fer, Z40 Häuser, 82 und z Achttheil Lahnen. Der Markt hat eine Dechantcy, Pfarr, und hält Jahrmarkt an St. Valentin, an St. Margareth, an Mathäustag, an Martinitag; Pferd? und Viehmarkt am Tage vor den Jahr¬ märkten , als am, 14. Februar, i2ten Ju!y, roten Sept., und 10 November, alle Sonn¬ abend Wochenmarkt vom izten September bis r April. Iykau, eine königliche Stadt, vormahls «ine Kreisstadt, an dem Fluße gleiches Na¬ mens , im Jglauer Kreise , 22 Meilen von Wien, dicht an der böhmischen Grenze in der Ebene , und ist mit Bergen umschloßen, welche trächtig an Waldungen sind. Der Ort zählt gegen 1200 FeuersieUen , und 10140 Seelen, darunter über ^00 Tuchweber sind. Die Stadt hat 4 Thore, als: das Böhmische Thor, das Dirnitzcr Thor, das Spiralchor , und das Frauenthor. In der Stadt ist' der Sitz eines Dechants und Pfarrers, eines Gymnasium, und einer Hauptschule. Ferner befindet sich 'M hier eine Berggerichtssubstitution , untergeord¬ net dem Berggerichte zu Kuttenberg in Böh¬ men; weiter eine Salzlegstakt und Wegzoll-', oberamt ; dann ist hier auch der Stab des Huefsischen Infanterieregiments gelegen. Die der Stadtgerichtsbarkeit zugetheilten Untertha- nen belaufen sich auf 5252 Seelen, mithin enthält der ganze Jglauer Bezirk 15,890 See¬ len. Die in Jglau gelegenen Klöster sind: das Dominicanerkloster; einige geben zum Stifter desselben einen Herrn von Waldstein auf Ruckstcin an, andere den König Ottokar. Das Kloster ist erloschen, und befindet sich jetzt in demselben die Milizöconomie. b- das Mi- noritenklosier, vom König Przemißl Ottokar II. gestiftet, c) Das Capucinerklvster ; den er¬ sten Grund zu demselben hat Graf Magni 1628 gcleget; eine zweyte Stistcrrnn desselben wur¬ de i6g2 die Gräfin» Blanca von Colalto, ge- bohrne Gräfinn von Thurm; das Kloster ist 1784 erloschen, ä) Das Jesuitencollegium von Adolph Graf von Althann gestiftet, 1774 er¬ loschen. In Jglau sind jetzt drey Pfarren, als i) die Hauptpfarr mit einer Dechantey zu St. Jacob; 2) zu U. k. Frau; z) zu St» Ignaz; die Multerpfarr wird stets von einem Prämonstratenser Chorherr» aus Prag verse¬ hen. Die der Stadt Jglau angehörigen Gü¬ ter bestehen in dem Markt Stannern und 2g Dörfern. Diese Güter werden auf 400,00c» fi. geschätzt. Jglau hält Jahrmarkt am Don¬ nerstag vor Stanislaus, am Donnerstag vor Johann Baptist, und am Donnerstag vor Katharina: Vormarkt vor allen 4 Jahrmärk¬ ten; Fiachsmarkt den Tag vor Johann Bap¬ tist , den Tag vor Katharina ; Pferd - und Vichmarkt am Montag vor dem letzten Jahr« matktz L-7-W^o 189 markt, und alle Donnerstag Wochmmarkt. Jeder Jahrmarkt dauert durch 8 Tage. Das Jalauer Stadt - und Bergrecht, dessen Daseyn in die Miite des iztcn Jahrhunderts sollt, sicht im IV. Bande der Nonnmentorum Irstto- ricorum Lobemme, von Dobner. Itzlauer Kreis, oder der westliche Theil des Marggrsthums Mähren , grenzt nord¬ wärts an den Brünner Kreis, gegen Osten an den Znaymer Kreis, gegen Süden an das untercnserische Viertel ober Mannhartsberg, und gegen Westen an Böhmen. Dieser Kreis ist ganz gebirgig und reichhaltig an Waldun¬ gen. Unter den Getreidarten sind grösten- cheils Korn und Hafer im Bau. Hingegen ist die Hornviehzucht desto beträchtlicher. Man zählt von dieser Gattung Vieh bey 18,002 Stück. Den Kreis machen seine bry Jglau und Tricsch gelegenen Bergwerke vorzüglich Merkwürdig. Die Volksmenge dieses Kreises beträgt etwa den i;tcn Theil von der ganzen Bolkszahl in Mähren. Der Kreis zählt 6 Städte, darunter eine königliche ist, rz Märk¬ te , Zk,ü Dörfer, 7 Dechanteyen, .43 Pfar¬ ren, und 2i Lokalkapcllancyen. Unter Heu Kunstproducken steht die Tuchweberey oben an 7 auch die Leinweberey ist nicht unbeträchtlich. Außer den, bey der Stadt Jglau angezcigten Klostern, sind m diesem Kreise noch gelegene ») das Prämonstratenserstifl zuNcurcusch, d)daS Branciscanerkloster zu Dalschütz. c) Pa uianer Kloster zu Pirnitz Die in diesem Kreist befindlichen Dominien und Güter sind, als^ ^«telau (Bar. Burghard), Leranau (Fürst Palm.) , Lororvna (Gräfin» Lichtenstein.) Oststein.), Lußborf (Religion^ fand.) o-ü^Lk-ü-s fund.), Ienikau klein (Gr.iOststein.), Rirchs wiedern (vo Rolsberg.) , Marquarey (Gr. Oststein.), Navers (von Rolsberg.), Meserzitz groß (Fürstin« Lichtenstein.'), Niemtfthütz Over (Gr. Oststein.) , Odrzisko (v. Heldenherz.) , Palupin (v. Haßlauer.) , pirnitz (Gr. Collal- do), Popelin (Studienfund), pucklitz (von Grießlau), Rarfthütz (Gr. Brayda), Rudoletz Böhmisch (von Hartenberg), Rudolrtz Tcutsch (Gr. Colaito), Telrsch (Gräfin» Lichtenstein) Triesch (Gr. Herb rstein) , Trebitsch (Gr. Watdstein) , wiese (Taron Wiedmann), Wo- Leschna lBöhmisch (v Rabenstein) , Zhorz (Fürstin» von Lichtenstein.) Inyrowitz, ein Gut im Brünner Kreise, (seit 17FZ im Jglauer Kreise.) Von Brünn gegen Westnorden an der Schwarza gelegen. Zu demselben gehören der Markt Ingrowitz, und 8 Dörfer. Der Ort hält Jahrmarkt am Montag nach Christi Himmelfahrt, und am Montag nach Kreuzerhöhung; großer Wochen- markt am Montag nach Indica , und am Montag an Thomas Aposteltag. Iohannesthal, ein zum Lehengur Hen¬ nersdorf gehöriger Markt, im Prerauer (seit 178z im Jägerndorfer) Kreise. Die im Markt gelegene Lcnalkapellancy gehört zum Deeanat Hotzcnvlotz. Johanncsthal hält Jahrmarkt an St. Georgi, am Montag vor Maricnge- hurt und an Thomas Aposteltag; großer Wo¬ chenmarkt am Pstngsidienstag. Ishnsdorf, mähr. Janowitz, eine gräf¬ lich Harrachische Herrschaft, tm Olmützer Kreise, gegen IYI gegen Norden gelegen. Zu dieser Herrschaft gehören; dieStadtRömerstatt, der Markt Berg« statt!, das alte Bergschloß Äabenstein und 14 Dörfer. Bey Johnsdcrf sind Eisenwerke, und im Orte selbst ist eine ansehnliche Leinwand- manufactur. Gey Römerstatt befanden sich noch im ryten Jahrhundert Goldbergwerke, und im r6ten Jahrhundert war bey Bcrg- stattl noch der Bau auf Gold, Silber und Bley bekannt. Man schätzt die Herrschaft auf r;o,ooo Gulden. Irrig, ein Markt mit einem Schloß und Pfarr, im Znaymer Kreise, zwischen Niclas- -urg und Kroman gelegen. Die Pfarr gehört zum Decanat Grnßbach. Jrritz hält Jahr¬ markt am Dienstag nach dem Namenjesnfest, und am Montag nach dem 2tenAdventsonntage. Ranitz, eine fürstlich Dietrichsteinische Herr» Schaft, an der Igla, im Brünner Kreise, z Meilen von Brünn. Zu dieser Herrschaft ge¬ hören das Srädtchen Kanitz, der Markt Prač¬ ki/ 7y5 Häuser, 16 Dörfer, 174 und 5 Acht- cheil Lahnen, und ein Anthetl an Mieleschau. «n ist eine Pfarr, welche zum Decanat Wolfframitz gehört. Das Städtchen liegt an »er Jglqwa har Häuser, ^541 Seelen, und ein BergschloH. Die hier befindliche Judengemeinde besteht aus 121 Familien; sie »rennen Brantwein und hausiren mit Getreio, ÄZolle und Rohhäuten. Zu Kuprowitz ist eine Ansehnliche Stuterey. Die Herrschaft, welche Atzt auf 400,000 st. geschätzt wird, hat dec Cardinal Dietrichstein zu einem Majorat ge- ^rachr. K-nitz hält Jahrmarkt an Ssbastian, an 292 an Iofcpht, an Florian, an Johann Baptist, am Montag nach Felip Adauct, und am Diens¬ tag nach Catharina. Relrsch, eine Herrschaft, im Prerauer -Kreise, von Kremster gegen Nordostcn gele¬ gen. Zu dieser Herrschaft, ein Eigenkhum des Erzbißkhums in Olmütz , gehören die Staot Keltsch mrv r7 Dörfer. Man schätzt die Herr¬ schaft auf 250,000 si. In Keltsch ist eine Pfarr, welche zum DecanatS'obiechlew gehört. Keltsch hält Jahrmarkt am Montag nach Phi¬ lippi und Jacobi, am Montag nach Kreuzer¬ höhung , am Montag nach Marienhetmsuchung, und am Montag nach Elisabeth. Mobauk, «in zur Herrschaft Brunow ge¬ höriges Städtchen , im Hradischer Kreise. Die Stadt, in welcher 7280 Seelen leben, hat eine Dechantey und Pfarr. Der Ort hält Jahrmarkt am Dienstag nach Paulibekehrung, am chten Montag nach Ostern, am Montag nach Wencesiai; großer Wochenmarkt am Vor¬ abend der Geburt Christi, und alle Mitkewoch; Pferdmarkt alle Montag durch die ganze Fasten. Rlobauk, ein zu den Klostergätern Obro- witz gehöriger Markt, mit einer Dechantey/ Pfarr, und einem evangelischen Vetthaus, iM Brunner Kreise. Der Ort hält Jahrmarkt aM Montag nach Dreyrinigkeit, und am Montag nach Laurenti. Diese Herrschaft besitzt Hofratp von Dornfeld, als Erbpacht. RoFetein, eine Herrschaft im Olmützek Kreise an der Blata, an der Straffe gegen Olmütz lyZ Olmütz gelegen. Zu dieser Herrschaft, ein Ei- genthum der Gräfinn Ernest Kaunitz, gehören die Stadr Kogetein, der Markt Nienttschütz, 4 Dörfer, z6r» Häuser, ro6 und g Achttheil Lahnen , und eine Judengemeinde. Die Stadt, welche 2oa Häuser und 2754 Seelen zählt, hat einen regulirten Magistrat nach der ersten Elaste. Der Ort hält Jahrmarkt am Diens¬ tag nach Jubilate, am Dienstag nach Ma- ricngeburt, und am Dienstag nach Sebastian; Viehmarkt am Montag vor jedem Jahrmarkt. e Rönigsfelb , ein Dorf, 4 Meile von Brünn im Kreise gleiches Namens. Die hier vom Markgraf Johann gestiftete Karthaus ist 1782 erloschen, und sind die dem Stifte angehöri¬ gen Güter dem Religivnsfund zugefallen. Die¬ se Güter bestehen in 6 Dörfern, Z Gassen in Brünn, und einem Antheil an dem Dorf Kö¬ nigsfeld. Man schätzt die Güter auf 250,000 st. Romy, ein Güt, im Olmützer Kreise, Westwärts gelegen. Von dem Gute war ehe- Mahls das Stift Hradisch Besitzer, jetzt ist dasselbe ein Eigenthum des Religionsfunds. Zu diesem Gut gehören der Markt Könitz und ro Dörfer. Die im Markt befindliche Pfarr gehört zum Decanat Czech. Könitz hält Jahr¬ markt am Montag nach Mariengeburt, großen Wochenmarkt am Mittwoch vor Ostern, am Mitcewoch vor Pfingsten, und am MittewoH vor Weynachten. Rostelctz, ein zur Herrschaft Dlumena» gehöriger Markt, mit einer Localcapellaney, im Olmützer Kreise. Die Localcapellaney qe- ^rt zum Decanat Holeschau. Kosteletz hält N ^ahrq !94 Jahrmarkt am Dienstag nach Miserieorbia, sn Laurent«, am Dienstag nach Bartholomä; Getreidmarkt alle Dienstag durch das ganze Jahr. Rastel, eine zur Herrschaft Luntenburg gehörige Stadt mit einer Dcchantey und Pfarr. Der Ort, welcher i^i8 Seelen hat, darunter 28^ Juden sind, hält Jahrmarkt am Dienstag nach Paulibekehrung, am Dienstag nach Philippt und Jacobi, am Dienstag nach Peter und Paul, am Dienstag nach Jacob Major, am Mitte- woch nach Francisci und am Dienstag nach Katharina; Pferdemarkt an Paulibekehrung und am Katharinatag. Die Stadt Kostel haö seit dem 22sten Jäner 1788 einen regulirten Magistrat nach der zweyten Classe. Rrenrster, eine zum Erzbißthum Olmütz gehörige Herrschaft im Prerauer Kreise, von Olmütz gegen Süden an der March gelegen. Zu dieser Herrschaft gehören 4 Städte, als: Kremsier, Bautsch, Hntlein und Liebau; ft> mer 57 Dörfer , und 2 Antheile; von den Dör¬ fern sind 49 im Prerauer Kreise - im Olmützcr Kreise und 3 im Hradischer Kreise gelegen. Un ter den vorstehenden Orken sind die Dörfer Darziz und Tischnowitz begriffen, welche die Gemeinde der Stadt Kremsier als ein erzbi¬ schöfliches Lehen eigenthümlich genießt. In die¬ ser Herrschaft wird viel Flachs erzielt,daher auch die keinenweberey hier sehr beträchtlich ist. Die Stadt Kremsier war dis gegen dir Mitte des izten Jahrhunderts ein Dorf; Di^ schof Bruno in Olmütz ( 1252—1281.) umgab den Ort mit Mauern und einem Graben , und machte denselben zu einer Stadt. Dieselbe hat 3 o-^-o !yZ Z Tbore und viele ansehnliche Gebäude, dar¬ unter das erzbischöfliche Residenzschloß vor¬ züglich hcrvorlcuchtct. Der darin befindliche Lehensaal und die Bibliothek machen es beson¬ ders fthenswürdig. r.-6o hat hier der Bischof Bruno die Collegiatkirche und das CapikNl ge¬ stiftet. i6yz stiftete Carl von Lichtenstein für das Capitui noch 2 Canonicate. Dieselben wurden mit noch zweyen im Jahr 1769, mittels einer vom Fürst Bischof Leopold von Eck hin¬ terlassenen Stiftung vermehret. Cs stehen also jetzt an dieser Collegiatkirche, die zugleich eine Pfarr ist, ein Probst, 6 Canoniker und 4 Vi- earien. Den Probst und die Canoniker hat ein zeitlicher Erzbischof zu Olmütz zu präftntiren. Mir dieser Pfarr ist auch das Archipresbyte- rat in Krcmsier vereint. Äusser dieser Pfarr ist noch eine zu U. L. Frauen, womit das Krem- sirer Decanat verbunden ist. Die Piaristen ha¬ ben hier ein Collegium, Scminarium, Gym¬ nasium und eine deutsche Hauptschule. Ihr Stifter war der Bischof Earl von Lichtenstein. Das hier gelegene Franziscanerkloster, von welchem der Cardinal Franz von Dietrichstein Stifter wurde, ist erloschen. Zu Kremsier ist, wie schon gesagt worden, der Sitz des Ober- '^ftrner befindet sich hier ein landesfürst- uches Salzlegstattamt. Die hier befindliche Ju- dengemcinde ist gegen ioc> Familien stark. Krem- sier hält Jahrmarkt am sren Montag in der Fasten, am Montag nach Cantate, am ;ten Monrag nach Pfingsten, am Mathäustag, am St. Luciä Tag; Vormarkt den Tag vorMa- thäus und Lucia; Flachsmarkt an allen Wochen¬ märkten; Wvllmarkk am Mittewoch nach Kan¬ tate; Pferd-und Viebmarkt 8 Tage vor dem ersten Jahrmarkt, am Mittewoch nach Kantate Ns «nh !96 und den Tag vor Lucia, und Wochcnmarkt alle Sonnabend; jeder Jahrmarkt dauert durch 4 Tage. Man schätzt die Herrschaft auf 650,000 fi. Krcmstcr hat einen reguiirtcn Magistrat nach der vierten Elaste. Rromau, eine Herrschaft im Znaymer Kreise, zwischen Brünn und Znaym gelegen. Zu dieser Herrschaft, ein Eigruchum des Für¬ sten Carl von Lichtenstein, gehören: die Städ¬ te Kromau , und Eybenschütz , ferner die Märk¬ te Hostcrlitz, Rohowan, Wolfframitz nebst dcn Anthcilcn an Proßmierzitz und Aschmieritz, wei¬ ter ion Häuser, ^Dörfer, Z47 Lahnen und die Anrheile an Chupitz, Schankowjtz und Wie- drowitz. Man schätzt die Herrschaft auf 600000 fl. In der Stadt Kromau, welche 6z Häufte und IO2O Seelen enthält, ist auch ein ansehnliches Rcsidenzschloß. Dichter befindliche Pfarr gehört zum DccanatEwantschütz. Kromau hält Jahr¬ markt am 17. Märtz, an Philippi und Jacobi, au Et. Anna, und an St. Martini.- großen Wo¬ chcnmarkt am Grünendonnerstag, am Tag nach St. Thomas Apostel; Flachsmarkt am Montage vor Cyrillus und Methubi , an St. Anne und an St. Martini; Wochenmarkt alle Montag. Jeder Jahrmarkt dauert durch 4 Ta¬ ge. Die Stadt Kromau hat einen regulirteu Magistrat nach der zweyten Elaste. Rrzetm , ein Gtaf Walderodisches Gut im Brünner Kreise ( seit 178^ im Jglauer Kreise) d»'- hier gelegene Pfarr gehört zum DccanatCcl- towitz. Rrzizavtru, ein Gut im Brünner Kreist, (seit I78Z im Jglauer Kreise.) Dieses Gut hat das Listerzienftrstift Saar , welches schon -d7 schon im iZten Jahrhundert einen Theil von diesem Gut bekommen, aber wieder verloren har, 1727 um iFr.oav fl. gan; an sich gekauft; jetzt ist dasselbe ein Eigenthum des Religions¬ funds. Die im Markt Krzizanau gelegene Pfarr gehört zum Decanat Grosi Meftritsch. Krziza- nau halt Jahrmarkt am Tag nach Peter und Paul, und auf St. Catharina. Wollmarkt «m Mittewoch nach Georar und Pf-rdmarktan Et» Katharina. Runstatt, eine Herrschaft im Brünner K,reise (seit 173z im Jglaucr Kreise) an der Strasse nach Böhmen gelegen. Zu dieser Herr¬ schaft, ein Eigenthum des Baron Honrichs, gehöre» die Markte Kunstatt und Elß, 40 Dör¬ fer und die Antheile an Jasinow, Anstop, Mezerziczke, Nedwediczko, Rothmühle und Wohodierad. Die in Kunstatt befindliche Pfarr gehört zum Decanat Lettowitz. Kunstatt hält Jahrmarkt am aten Jäner, und am Montag vor Allerheiligen, Wollmarkt an St. Johann Baptist und an Wenceslaus. Lanyendorf ( Unter ) ein dem teukschen Ritterorden gehöriges Gut im Olmützcr Kreise. Die im Dorf Langendorf befindliche Pfarr ge¬ hört zum Decanat Ncustatt. Langendorf hat Sine Papiermühle. Lautschütz, ein zur Herrschaft Seelowitz gehöriger Markt mit einer Pfarr , im Brünner Kreise gegen Süden gelegen. Die Pfarr ge¬ hört zum Decanat Seelowitz. Lautschütz hält Jahrmarkt am Pfingstdienstag, am Donners¬ tag «ach Wenccslai und am Dienstag nach Ni¬ colai- N 3 Le'v- o—HA—»o !98 Lelvnik, eine Herrschaft im Prerauer Kreise von Olmütz gegen Osten an der Beczwa gele¬ gen. Zu dieser Herrschaft, ein Eigenthum des Fürsten von Dietrichstein, gehören die Stadt xeipnik und 26 Dörfer. In der Stadt befin¬ det sich eine Dechantcy mit einer Pfarr. Die ganze Herrschaft besteht größrentheils aus Ha- naken. Das hier gelegene Bergschloß führt den Nahmen: Helfens! in. An der Beczawa, wel¬ che bey Uiberschreitung chres Bettes viele Ver¬ wüstungen stiftet, befinden sich viele Mühlen. Die hiesige Judengcmeinde steigt gegen 240 Familien. Leipnik hält Jahrmarkt an Pauli Bekehrung, in der Fronleichnams Octav, an St. Bartholomä, an Galli, am Dienstag vor Katharina; Vormarkt vor sedem Jahrmarkt; Pferdemarkt 2 Wochen, von Mittcwoch Nachmit¬ tags in der Fasten bis Frcytag in der folgenden Woche; dann die andere Woche nach Neminiscere, auch 2 Wochen von Mittcwoch bis auf den 2tcn Frcytag; Wochenmarkt alle Montag. Jeder Jahr¬ markt dauert durch 4 Tage. Lettowitz, eine Graf Heinr. Blümegische Herrschaft im Brünner Kreise ( seit 1783 im Jglauer Kreise) an ocr Zwitta. Zu dieser Herrschaft gehören der Markt Lcttowitz, 2g Dörfer und 6 Anthcile« In Lettowitz ist ein Decanat mit einer Pfarr, ferner sind in dcm Markt das Herrschaftamt, das Kloster der Barm¬ herzigen Brüder mit 24000 sl. von dem ehema¬ ligen Hofkanzler Grafen Heinrich von Blüme- gen gestiftet, und eine Kattunmanufaktur nebst einer Leinwandbleiche gelegen. Dieß Ma¬ nufakturgebäude befindet sich am Fusse des Echloßberges. Lettowitz hält Jahrmarkt am Montag nach Oculi, nach Peter und Paul, nach s 99 «ach Egidi, und am Montag nach Martini; grosser Wochenmarkt am Mittewoch vor Ostern, am Mirrcwvch vor Pfingsten, und am Mitte¬ woch vor Weynachten; Pferdemarkt alle Mit¬ tewoche durch die ganze Fasten und am Sonn¬ abend vor Egidi; Vormarkt an dem Tag vor jedem Jahrmarkt und Wochenmarkt am Diens¬ tag vor Kreutzerfindung, und am Dienstag nach Kreutzerhöhung. Lievau, eine zur Herrschaft Kremsier ge¬ hörige Stadt mit einer Pfarr, von Olmsttz ge¬ gen Nordwesten gelegen. Die Pfarr gehört zum Decanar Bautschen. Liebau hält Jahrmarkt am Montag nach dem Namen Jesufest, am Montag nach Exaubi, an St. Jakob Major und an St. Martin. Littarr, eine Stadt mit einer Pfarr auf einer Insel an der March im Olmützer Kreise gelegen. Die Pfarr gehört zum Decanat Cho¬ lin« Die Stadt enthält 204z Seelen , auch ge¬ hören zu derselben 6 Dörfer und ein Antheil an Mezitz. Der Ort hält Jahrmarkt am Diens¬ tag nach Pauli Bekehrung, am Dienstag nach Indica, am Pfingstdienstag, am Fest St. Ja» kob und Anna, und an St. Nicolaus: Vor- Aartt am Sonnabend vor den Jahrmärkten; Flachsmarkt an den gewöhnlichen Jahr -- und Wochenmärkten, Pferd -- und Viehmarkt alle Montag und Freytag. Jeder Jahrmarkt dauert durch 4 Tage. Die Stadt Littau hat einen re- gulirten Magistrat nach der vierten Classe. Lomniu, eint gräflich Serenische Herr¬ schaft im Brünner Kreise (seit 178g im Jg- lauerKreise) Zu dieser Herrschaft gehören der N 4 Markt LOO "6-7-W--V Markt Lomnitz mit einer Dechantey und Pfarr, 14 Dörfer und die Antheilc an Hluboky , Mar iostowitz, Scherkowitz und Strcharz. Der Ort hält Jahrmarkt am Dienstag nach Judiea , am Dienstag nach Johann Baptist, am Diens¬ tag nach Franz Seraph und am Dienstag nach dem ersten Advent Sonntag; Wochenmarkt al¬ le Mittewoch. Loftin, auch Loschütz, ein der Stadt mährisch Neustatt unterthänigcs Städtchen, an der Jrzebowka, im Olmützer Kreise. Das Städtchen zählt ^05 Häuser, und 1200 Seelen. Die hier gelegene Pfarr gehört zum Decanat Müglitz. Lostitz hält Jahrmarkt am Montag nach h. Dreykönige, am Ostcrdienstag, am Marienheimsuchungstag , am Matthäustaq ; Wochenmarkt alle Donnerstag. Der Ort hat seit dem roten April 1787. einen regulirten Ma- gis/rat nach der ersten Claffe. Luntenbury, eine Herrschaft im Brunner Kreise, südwärts gegen die Grenze des unter- enserischen Viertels Untermannhartsberg. Au dieser Herrschaft, «in Eigenthum des reg. fürstl. Hauses Lichtenstein gehören die Städtchen Kostel und Landshut, der Markt Luntenburg mit einer Pfarr und der Markt Dürrnitz, ferner 7 Dör¬ fer , und eine Judengemeinde. Im fürstlichen Schloß ist das Oberamt. Die in Luntenburg befindliche Pfarr gehört zum Decanat Kostel, kuntenburg hält Jahrmarkt an St. Georg und «n Bartholornä; ^Zochenmarkt alle Donners¬ tage. Lissirz, ein Gut im Brünner Kreise, von Brünn gegen Norden gelegen. Zn demselben ge- o—20 r gehören der Markt Lissitz und 5 Dörfer- Die im Markt befindliche Pfarr gehört zum Deka¬ nat Lettowitz. Lyssitz hält Jahrmarkt am Dienstag nach Marien Lichtmeß, an St. Ge¬ orgi, am Dienstag nach Marienhimmelfahrt und am Dienstag nach Leopold; Vichmarkt ist vor jedem Jahrmarkt; Wollmarkt nach je¬ dem Jahrmarkt, und Wochenmarkt alle Sonn¬ abend. Meftritsch, eine Herrschaft im Prerauer Kreise. Zu dieser Herrschaft , (ein Allodium) die ein Eigenthum der Gräfinn Prazma ist , ge¬ hören die Stadt Meftritsch Mil einem Schloß, Dcchantey und Pfarr. Ferner das Städtchen Arasna, der Markt Roznow, 27 Dörfer, 956 Häuser, ny und z Achlthei! Lahnen. Hier tvird viel Flachs gebaut, und mit Leinwand, Wolle und Käse gehandelt. Meftritsch hält Jahrmarkt am h. Dreykönig, am Dienstag nach Dreyeinigkeit, am Dienstag vor Bartho- lomä, und am Dienstag vor Elisabeth; Wo¬ chenmarkt alle Montag. Die Stadt Meftritsch hak einen regulirten Magistrat nach der zwcy- ten Classe. In dem Prerauer Kreise liegt auch das erzbischöfliche Afterlehengut, wovon Gr. Joseph Zierotin Besitzer ist. Das Gut enthält r Stadt und 4 Dörfer. , (Groß ) «ine Herrschaft im Jglaucr Kreise, an ber Oslawa, von Brunn gegen Nordwester, gelegen. F« dieser Herr¬ schaft, ein Eigenthum der Fürstin« Lichten¬ stein, gebohrncn Rcichsfstrsiinn von Oettingen, Zehören die Stadt Meftritsch, der Markt Ra- dostin, 650 Häuser, 92 und 7 Achttheil Lah¬ nen , 25 Dörfer und ein Antheil an Vhrzinow knd Wolin: Man schätzt dir Herrschaft auf N 5 700,ayv LSL 700,oc» fl. ZN der Stadt Meseritsch, welch« 267 Häuser uud 2498 Seelen zählt , ist cin« Deckantey und Pfarr. Die hiesige Judenge- meinde besteht aus 140 Familien. Meseritsch hält Jahrmarkt am Dienstag nach Sebastjani, am Dienstag nach Hnsstmväozeviü, am Diens¬ tag nach Procopi, am Dienstag nach Maxime» lian und am Dienstag nach Andreas; Vormalkt vor jedem Jahrmarkt; Flachs-- und Viehmarkt an dem Tag der Vormärkte und Wochenmarkt alle Mittewoch und Sonnabend. Die Stadt Meseritsch hat einen regulirten Magistrat nach der zweyten Classe. Morawetr, eine Baron Toussaintische Herr¬ schaft im Brünner Kreise (seit 178z imJglauer Kreise, von Brünn gegen Westnorden gelegen- Zu dieser Herrschaft gehören der Markt Straš¬ ko uud 8 Dörfer. Die in Morawetz befindli¬ che Localcapekaney gehört zur Pfarr Krzi» zanau. Morkowiy, eine Herrschaft im Olmützer Kreise (seit 178^ im Prerauer Kreise) in der Hana an der Straße nach Kremsier gelegen. Au dieser Herrschaft, ein Eigentbum des Gra¬ fen Braida, gehören der Markt Morkowitz mit einer Pfarr. ferner drey Dörfer. Die Pfarr gehört zum Decanal Schwabens. Hier ist die Gänsezucht ungemein beträchtlich. Morkowitz hält Jahrmarkt am Montag nach Georgi und am Montag nach Mariengeburr; großen Wo- chenmarkt am Mittewoch vor Weyhnachten und Mittewoch vor Ostern. Morzitz, ein Gut im Olmützer Kreise (seit k78Z im Prerauer Kreise.) Dreß Gut war vor- «SZ kormahls ein Eigenthum des zu Wranau erlo¬ schenen Paulancrklosters. Jetzt ist'davon Be¬ sitzer der Religivnsfund; zu diesem Gute ge¬ hören 5 Dörfer. Muglitz, eine zur Hcrrschfat Mürau ge¬ hörige Stabt mit einer Dechantey und Pfarr im Olmützer Kreise. Die Stadt, welche 270 Häuser und 2522 Seelen zählt, hält Jahr¬ markt am Montag nach Sexuagesima, am Mon¬ tag nach Rogate, am Montag nach Maricnge- burt, und am Martinitag ; großen Wochen- Markt am Montag nach Marienhimmelfahrt, Und an St. Anna; Flachsmarkt alle Sonna¬ bend und Wochenmarkt ebenfalls alle Sonn¬ abend. Jeder Jahrmarkt dauert durch 4 Tage. Der Magistrat in Müglitz ist nach der dritten Nasse regulirt. > . Mürau, eine dem Erzbißthum Olmütz ge¬ hörige Herrschaft im Olmützer Kreise. Zu die¬ ser Herrschaft gehören die Städte Mürau und 6wittau; der Markt Brisan und 49 Dörfer. In Mürau ist eine Localcapellaney, welche zum Decanat Müglitz gehört. Man schätzt die Herr¬ schaft auf 600,20« fl. Die Stadt Mürau hält Jahrmarkt am Montag nach Quasimodogeniti Und am Montag nach Portiuncula. Mystek oder Mistek, ein zur Herrschaft Hochwald gehöriges Städtchen , mit einer Land- vechantey und, Pfarr im Prerauer Kreise an Ostrawitza , dicht an der Grenze des öst- ^ichischen Schlesiens. Mysteck hält Jahr- "^rft feisten (fetten) Donnerstag, anr Kfunen Donnerstag, am Donnerstag nach monleichnam, an St- Jacob Major, Pferd - und L04 und Vichmarkt am Donnerstag vor St. Tho¬ mas , und Wochcnmarkt alle Donnerstage. Namiescht, ein Schloß, Dorf und Pfarr im Olmützer Kreise. Zu diesem Gut, von welchem Maria Rosalia Gräfinn von Kinsky / gebohrne Gräfinn von Harrach Besitzer ist, gr- hären der Marke Namiescht und das Dorf Bym kubstwo. Man schätzt das ganze Gut aus roo,O0Q ff. Zn Namiescht ist eine Pfarr ge¬ legen , welche zum Decanat Cholin gehöret- Auch befindet sich hier eine Manufactur in Leinwand. Namiescht hält Jahrmarkt am Mon¬ tag nach Jnvocate, am 2ten Mitwoch nach Bartholomä > und Wochenmarkt alle Don¬ nerstage. Jeder Jahrmarkt bauert durch 4 Tage. Namiescht, Nonr liliorum, eine Herrschaft im Zyaymer Kreise, an der Oslawa, an der Straße nach Jglau. Zu dieser Herrschaft / ein Eigenthum des Generalmajors Grafen Haug- witz, gehören die Stadt Groß Bttesch , der Markt Namiescht und 54 Dörfer , darunter sich fünfe im Brünner-und Jglauer Kreise/ und 4y im Znaymer Kreise befinden. In Na¬ miescht ist eine Dechantey mit einer Pfarr. Das hier gelegene und 1752 von Graf Wilhelm vos Haugwitz gestiftete Kapucinerkloster ist erlo¬ schen. In den hier gelegenen Bergen gibt es schöne schwarze Marmorbrüche, Topase, Amethi- sie ec. Der hier befindliche Thiergarten hat 4 Meilen fin Umfange. Man schätzt die Herr¬ schaft auf 6vO,or>v fl. Namiescht hält Jahr^ markt am Dienstag nach Misericordia , a»t Dienstag nach dem i4>en Sonntag der Dreieinigkeit, am Dienstag nach dem ite» Sonn- 205 Sonntag nach Martini, und SM Dienstag nach dem Neuenjahr ; Pferd-und Vichmarkt am Tag vor jedem Jahrmarkt, izzz wurde hier beym Casper Prosticgowsky gcdrukt 4 Bencsch Opfats und Peter Gzcl böhm. Grammatik , und Erasmus von Rotterdam neues Testament II. B» Böhm. Literat. S. 34. Napagedl, eine Herrschaft im Hradischcr Kreise an der March, von Hradisch gegen Nor¬ den. Zu dieser Herrschaft, wovon die Grä- sinn Cobenzel, gcborne Gräfinn von Monte de l' Abbate Besitzer ist, gehören die Märkte Napagedl und Tlumaczow und rg Dörfer. In Napagedl ist eine Dechantcy und Pfarr. In den Dörfern, wo Slawaken sind, wird vor¬ züglich die Schafzucht sehr emsig getrieben, auch viel Wein gebaut. Das in Napagedl ge¬ legene Schloß hak eine reizende Aussicht. Au der March ist eine herrschaftliche Mühle. Dec Ort hält Jahrmarkt am Dienstag nach Licht¬ meß , am Dienstag nach Johann Nepomuk, am Dienstag nach dem. Fest Barrholomä , und am Dienstag nach Allerheiligen , Flachs- Markt vor jedem Jahrmarkt. Neureusch, eine Herrschaft im Jglauer Krerfe, zu derselben gehören der Markt Ncu- rrusch, mit 69 Häusern, 9 Dörfer und 2 An¬ teile an Paunenska Ruziczka, und Zabisna. Im Jahr rrii befand sich hier ein Prämonstraten- Icr Nonncnstift, dessen Vorsteher ein Abt von Reichem Orden war. 1432 wurden die Non- ken sammt den Priestern von den Taboriteu d^rjagk. itLi kam eine Kolonie von 8 Or- densleuten aus dem Stifte Obrowitz hierher, "«d namm das Kloster in Besitz. 1Ü52 be- LOS Ü-üüMü-0 kam das Stift abermahl einen infulirren Ab¬ te« , welcher zugleich mährischer Landstand ist. Pie Herrschaft Neureusch wird auf200,000 fl geschähet. In Neureusch ist eine Pfarr, weiche zum Decanat Schelletau gehört. Ne^' reusch hält Jahrmarkt am Donnerstag nach Ostern, am Dienstag vor Peter und Paul, am Dienstag nach Ursula und am Dienstag uach Krcutzcrhöhung; Viehmarkt am Lage vor jedem Jahrmarkt. Neusiatt, (mährisch) eine landesfürstliche Kreisstadt an der Oslawa im Olmützcr Kreise, 29 Meilen von Wien, go von Prag und ö voit Olmütz. Die Stadt ist mit doppelten Mau¬ ern und einem guten Graben umgeben. Die Güter, welche zu dieser Stadt gehören , be¬ stehen in der S,tadt Loschütz oder Loßkitz, »nb in 5 Dörfern. In Neustadt ist eine Land' dechanrey Pfarr, die Langwiedertsche Wollen' zeugmanufactur, welche beträchlichen Debit macht, ein Postamt und der Sitz des Kreis' amtes seit 1784. Die hier befindliche Juden- gemeinde verfertigt ganze und halbe Raschs DaS hier gelegene Minorite« kloster besteht seit 1618. In Neustatt ist auch eine Hauptschuld und der Postwechscl zwischen Muglitz und Ol¬ mütz. Neustatt hält Jahrmarkt am Dienstag nach dem Namen Zesuftst, am 2ten Dienstag '>u May, am Dienstag vor Johann Baptist, a'U iten Dienstag im September am Dienstag vor Martini; großen Wochenmavkt am D»u- nerstag vor Wcyhnachten, und am grünen Don¬ nerstag; Pferd und Viehmarft z Tage vor je- dem Jahrmarkt; Wochenmarkt am Dienstag und Freytag. Der Jahrmarkt dauert durä»» Tage. Bey Neustatt sind : eine Glashütte / rine Pukvermühle und Salpekerhütte gelegen. In Neustatt ist auch der Stab des Kheven- hüllerischen Infanterieregiments gelegen. Neustattl, eine Herrschaft im Brünner Kreise (seit i/gz im Iglauer Kreise) von Brünn gegen Westnorden gelegen. Von dieser Herr¬ schaft , zu welcher das Städtchen Neusiattl und »2 Dörfer gehören, ist bas Damenstift in Brünn Besitzer. Man schätzt die Herrschaft auf 302,000 Gulden. Ncustattl, in wel¬ chem 16^6 Seelen leben, hält Jahrmarkt am lten Febuar, am ivten Iulii, am Uten Aug. und am uten September; Pferd - und Vieh- markt alle Donnerstage von Lichtmeß bis Pfingsten. In Neustattl ist eine Dechanten mit einer Pfarr. Nemitschem, eine Herrschaft im Prerauer Kreise, von Fulnek gegen Süden gelegen. Zu derselben, welche jetzt ein Eigenthum des Sti¬ pendienfunds ist, gehören die Municipalstadt Neutitschein und Stramberg und io Dörfer. In Neutitschein ist eine Dechantey, und Pfarr, ein Salzkransport; Wegzollamt; der Stab des Kaumtzischxn Infanterieregiments und eine Schönfärberey gelegen. Der Ort war im löten Jahrhundert eine landcsfürstüche Stadt, wurde aber, wegen des genommenen Antheils an der mährischen Rebellion, eingezogen, und dem Convict in Olmütz als eine Stiftung ge¬ schenkt. 1778 hat Kaiser Joseph die Stadt von der Leibeigenschaft losgesprochcn , und ihr alle Rechte freyer Menschen xuerkannt. Die Stadt ist im Besitz eines Landgerichts, und da befindliche Magistrat ist nach der er- sten Ciaffe rejMtt. Die hier blühend; Tuche 2t-8 webcrey macht den Ort sehr bekannt« Neu- titschein hält Jahrmarkt am Mittewoch vor Pfingsten , am Mittewoch nach Laurcntt und am Mittewoch vor Simon und Judas ; Flachs¬ markt und-Wochenmarkt Pferd-und Viehe- markt an den Jahrmarktstagen und Wochen¬ markt alle Sonnabend. Jeder Jahrmarkt dau¬ ert durch 4 Tage. Die Gegend um Neutitschcin nennt man das Kühlandl, entweder von dem ehmaligeuBefrtzer dieses Bezirkes, Hrn. Kra¬ mar s Teutsch Kühwarter) oder wegen der in dieser Gegend beträchtlichen Hornviehzucht. In der Stadt Neutitschein ist der Postwechsel zwi¬ schen Weißkirche und Freyberg. Nezamifilitz, ein Gut in der Hana bey Morzitz im Olmützer Kreise ( sejt 178z im Jg- lauer Kreise.) Dasselbe erhielt 1^85 das tthor- herrenstift des h. Augustins zu Allerheiligen in Olmütz, jetzt ist cs ein Eigenthum des Re- ligionsfunbs. Zu diesem Gut gehören io Dör¬ fer mit 2 Schlößern. In Nezmnißlitz ist eine Pfarr, welche dem Decanat Schwabenik zu- getheilt ist. Nickasbury, auch Nikolsburg, eine fürst¬ lich Dietrichsteinische Herrschaft im Brünner Kreise. Zu dieser Herrschaft gehören die Mu- nicipalstadt Nielasburg, 5 Märkte, als Au- erschütz , Muschau, Pausram , Tracht und Un¬ ter Wisteruitz ; ferner 8 Dörfer , c-6q. Häu¬ ser uud 267 Lahnen. Man schätzt die Herr¬ schaft auf 650,020 Gulden. In dieser Ge¬ gend wird viel Wein gebauet. Die Wcinge- wächst um Popitz, Pollau und Wisteruitz sind bekannt. , Ni«- O-7-W^o Lvy NielasburU, eine zur Herrschaft gleiches Namens gehörige Stadt mit einem Schloße, im Brünner Kreise, 12 Meilen von Wien uiid 6 von Brünn, än der Grenze des ünterenserischen Viertels unter Mannharlsberg giilegen- Der Ort war schon Um die Mitte des r^tcn Jahr¬ hunderts eine Ctädt; vom Kaiser Rudolph 1° erhielt sie die Freyhcit- einen Wochenmarkt zü halten- Niclasbürg hat 4 Thore, diese sind: das Brünnerthor , Drückcrthbr - Laaer- khvr , und Dberdörferthor. , Der Drt ist seit 1784 in jwey Pfarren abgesondert ; die erste und älteste ist die Collegiatkirchö - und die andere die Kirche zu St. Johann; Man zählt in Niclasbürg 580 Häuser, darunter tbH Jüdenhäuset sind, ferner 7520 Eeelcn , dar¬ unter gü20 jüdische; Die, Mutter pfark zu St. Wenzel hat 1624 der Fürst Cardinal von Die¬ trichstein zu einer Collegiatkirche erhoben - und dieselbe mit einem infulirten Piöbsten, 4 Ca- Uonikekn, 2Vicarien und einem ScttriNar für 4Knaben- zum Dienst der Kirche, gestiftet-. ^778 stiftete Maximilian, Fürst von Diekrich- stein einen Capitulardechant; der jetzt zugleich Archjpresbiter, LanVbechant und Pfarrer a« der Kirche zu St. Johann Baptist ist- Die Reihe der Pröbste ist im 2ten Bande der To¬ pographie des M. Mährens S° 124 — 126 Verzeichnet. Die in Niclasbürg gelegenen Klö¬ ster sind: düs PiaristeN -- Collegium in der Vor¬ stadt, vöm Cardinal Dictrichstein gestifter. Diese Ordensmänner versehen die hier gelegene Pfarr, Unterhalten ein Gymnasium und eine Haupt¬ schule« Eben genannter Cardinal ist auch der Stifter des hier gelegenen Und -78 s erlosche¬ nen Capncinerklosters. Jit Niclasbürg ist. auch "ne Zoll und Salzleastätte und Wegzollobcr- ^Wt- ein Postamt, das fürstliche Oberainl UM O Rath» Nachhalls. Auch befindet sich hier rine FlsK- deinfabrik. Das hier gelegene Schloß pranget mik ckner ausehnlichcy Büchersammlung. Die Ju- dengemeinde unrerhält 2 Synagoge und be¬ steht aus 620 Familien. Sie handeln sowohl tm Großen als Kleinen mit Wolle, Tuch tt, und machen aus den Jahrmärkten in Wich und Brünn mit ihren Waarcn guten Absatz- Arn Ende der Vorstadt, gegen Südostcn, befiitt der sich das vom Cardinal Dictrlchstein auf gZ Arme gestiftete Hospital. Zu den sehenswür¬ digen Gegenständen in Niclaöbnrg gehören dek außer der Vorstadt gelegene Fasangartcn, und in einer Entfernung von H Meile der Thier» garten. Man sicht hier auch schöne Marmor¬ brüche, und einen Steinbruch bey dem Dors Doirelbrunncn. 1526 erschien öeym Simprecbt Sorg, genannt Froschauer; im Drucke: Hub¬ rieis Schriften. E. Denis Wiener Buchdrucker- Zcsch. C. gr/. Niclasburg hält Jakrnraikt am Montag nach Scxagestma , am Montag nach Rogate, am Montag nach Maricngcburt und an. St. Martini; großen Wochenmarkt ist am Montag nach Maricnhimmclfarlh, rtnb an Et. Anna; Flachs-und Wochcumatkt alle Sonnabend. Der Magistrat in Niclasburg ist nach der dritten Elaste regulirt. In diesem Orte kam der Lichtverbreitcr in Oestreich / Joseph von Sonnenfels, dem die Erblaiidt die Verbannung der Tortur , die Herstellung eines gesitteten Nationalrhcaters, und so viel anders Gutes zu banken haben, in di« Welt. Niemtschütz, ein zum Gut Kogetein gt- höriger Markt; im Olmützer Kreise. I" denr^ Markt ist eine Pfarr, welche zum De¬ kanat Dubey gebürt. Niemtschütz hält Jahr¬ markt srr Markt am Montag nach dem Palmsonntag, und an St. Bartholow.ä. Von dem Gut Kogetcin ist die Frau Gräsinn Kaunitz, geborne Reichs- fürstinn vou Oettingen, Besitzer. Zu dieser Herrichaft gehören noch die Stadt Kogetein und 4 Dörfer» Niemtschüy, ein Gut im Brünner Kreise . von Brünn gegen Ostsüden an der Schwarza. Zu diesem Gut, ein Eigenthum deö Fürsten Dietrichstein , gehören das Schloß , und der Markt Niemkschütz. Die in Niemkschütz befind¬ liche Pfarr gehört zum Decanat Auspitz. Ntemt- schütz hält Jahrmarkt >den Tag nach dem Neuenjahr, und am Dienstag nach Fron¬ leichnam. Nußsau, ein zur Herrschaft Seelowitz gehöriger Markt, mit einer Localkapellaney, ge¬ hört zur Pfarr Mcdlowitz im Decanat Seelo¬ witz. Die Hälfte der Einwohner bekennt sich seit 1782 zur reformirten Kirche; die Gemein¬ de unterhält einen eigenen Prediger. Vbrawa, ein zur Herrschaft Saar gehö¬ riger Markt im Brunner Kreise, an dem Bach Bobruwka, welcher den Ort in zwcy Theile ab¬ sondert , und daher zween Märkten Ober - und unter Obrawa das Daseyn gibt» Der erstere Ort hält Jahrmarkt am Montag nach Drcykö- nigen , am Monrag nach h. Veit „„z, am Mon¬ tag nach Martini. Untcrobrawa hält Jahr¬ markt om Mcntag vor Georgi, den Tag nach Danholomä und am Merseelentag. Oels, oder Oelsen, ein zur Herrschaft Kun¬ sta« gehöriger Markt mit einer Pfarr im Brün- O » ner 2!L E Kreise , von Brünn gegen Norden gelegen^ Die Pfarr gehört zum Decanat Lettowitz- Oels hält Jahrmarkt am Montag nach, Christi Him- melfarth ünd am Montag «qch Wenccslai. Gl^orviy , ein zu dem erloschenen EtifE des Klosters Bruck gehöriger Markt , im Znay- wer Kreise, von Zntiym gegen Nordostcn. gele¬ gen- Der Ort ist schon seit rgzH ein Markts Die hier gelegene Pfarr gehört züm Decanat Hosteriitz. Ockowitz hält Jahrmarkt an H.Ro- chus ünd an Katharina Dlmü'y, eine Festung ünd die erße könig¬ liche Hauptstadt des Markgrafthnm Mährens, im Kreise gleiches Namens, 27 Meilen vort Wien, 7 von Brünn - 15 von Tefchen - 9 von Trrppauund r8 von Neyße in preußisch Sckle- sten, an der Marek gelegen - von welchem Flus¬ se sie von drey Seiten umströmt wird, mrkhtN ihte Lage einer Insel gleicht- Der Ort halte vorwahls sechs Thore - wovon nün zwey ge¬ schloßen sind - an deren statt zwey Pforten of¬ fen stehen- Die Thore nennen sich: das The- resienlhor, Burgthor, Katharinalhor Und Rein- dclkhor- Die Stadt wird in zwey Thcild ab¬ gesondert, nähMlich in diö innere StNdt und Dorburg; Die letztere soll älter als die erstere seyn« Woher der NüMe Olmütz, Olomutirnst sich leite, ist noch Nicht entschieden- Einige lei¬ ten den Namen dieser Stadt von dem Zulius- berg lJulüinonr, Olomunz) her, auf welchem Berg Kaiser Julius Maximians die neue s in- nere) Stabt erbauet haben soll. Dieser Berg ist im Inneren der Stadt gelegen- Man zählt inOlmütz rvOv Häuser undiivco Seelen-Die Stadt hatzwey sroßePlätze-derObrr-üüdNicber^ ring Mg genannt. Auf dem letzteren stehet, nebst der Hauptwacne,dasIiathbaus,undcin Thurm, «N deßeri Fuß ejn künstliches Uhrwerk sieben Klaf¬ ter hoch zss sehen ist- Dasselbe wurde 4422 an¬ gelegt und in den Jahren i57), und 1246 Verbessert? Zu obtsst auf dem Thurm siehet man 4 Uhrplatten. In der ersten Platte sind alle Tage des ganzen Jahres mit ihren Buch¬ staben und Zahlen zu sehen, weiche ein Engel B't einem Zeiger weiset; diese Platte enthält Zugleich den immerwährenden Kalender bis >849 wobey die gewöhnlichen Kalenderrubriken, als dieEpacten, die goldnc Zahl, die Römerzinszahl ec. anqebra chk sind. Im zweyten Geschosse ist das Astrolabium 75 Zoll groß, welches den Thierkreis bezeichnet, ingleichen den Sonnenlauf nach den Graden. Um diese Platte sind die 24 Stunden gezeichnet, welche die Länge der Jage und Nächte bemerken; daran sind jwey beiger, einer mit der Sonne , welcher die Tags- stunden weiset, der andere mit der Mondkugel, ^r die Nachtstunden bemerket- Man sieht noch 4 kleine Platten, welche die Minuten , Vier- ^lstunden , die gemeine Eintheilung von rs stunden und die Planetcnstunden anzeigen. Im dritten Geschoße stehet man sechs geschnitzte En- Zel , deren jeher eine kleine Glocke und einen Hammer hält, welche nach der Zeit, da das Werk gehen gelaßen wird , 4 musicalische Stücke Wielt, wobey unken auf der einen Seite die Dreyköniqe, oben Mariss mit dem Jesukmd ; vie Flucht in EWtcn vorstcllend, erscheinen, Ms der andern Seite hingegen wieder hinein- Tehen» Man siehet auch den h» Wenzel und Ge- ^rg Mit dem Drachen verschiedene B.ewegnngen fachen. In eben diesem Geschoße ersei,einen 4 Wännchen - davon ersteres einen Stock hält- untz p Z ysch nach geschlagene« 4 Vierteln vor der E*tunös das Stuudenglöckchen läutet: berzweytc Enge" bat in der linken Hand, an einer Schnur 12 Korallen und die rechte hält er zum Zählen be- reit; der dritte Engel sicht mit einem Hammer Key einer Glocle und schlägt bey jeder Stunde» Der jte Engel führt eine Trompete, in welche er jedesmahl siößt, so oft die Stuudenschläge vor¬ über sind. Im vierten Geschoß erscheint das Bildniß I. d?r° der K. K« von Ungern und Böheim. Es isi Schade, daß man nicht fort¬ fährt, dieses künstliche Uhrwerk zu erhalten. Auf eben diesem Platz vor dem Rakhhaus sicht eine 19 Klafter hohe Marmorsäule, die h. Dreyeinigkeit vorsiellend, der Grund zu dieser Säule wurde 1717 gelcget; 1749 aber erst voll¬ kommen zu Stande gebracht. Das Vildniß dec Dreyeinigkeit, des Erzengels Michael und die Weltkugel sind von Kupfer formirt und stark ver¬ goldet. In der alten Stadt, zwischen dem ehe¬ maligen Jesuiten Collegio und der h. Clara- kirche steht die Bildsäule Marienemvfängniß aus Stein gehauen, 5 Klaftern hoch, und aufdenr Juliusberg eine ähnliche Säule mit dem Bild¬ niß des h. Florians. Außer diesen Säulen sind auch zwcy Springbrunnen sehcnswürdig' deren einer dem Rathhaus gegenüber, und der andere in der Messergasse steht. Der erstere stellet Julius Cäsar zu Pferde vor; unterhalb des Cäsars sieht man einen Hund, welcher auf die Treue der Olmützer gegen ihren Landesfür¬ sten deutet. Zwcy liegende Wassermänner gs- beu einander die Hände; Sie deuten auf die Vereinigung der March mit der Donau. Der zweyte Springbrunnen stellet zwey wilde Män¬ ner vor. Diese halten über sich eine große Mu¬ schel, oben auf derselben ist ein Kind, wel¬ ches »rz Kes zwey Drachen an der Kette hält ; aus dem Munde des Kindes und des Drachens steigt das ^Lasser drcy Ellen hoch in die Höhe. 1092 wnr- de unter Wratiskaw. dem ersten döheimischen Kö¬ nig, der bischöfliche Sitz hierher verleget, und die Kirche zum h. Peter und Paul, zu einer Dom¬ kirche erhoben, n^o entstand die heutige Dom» jetzt Metropolitankirche zum h. Wenzel. Ihr Er¬ bauer war der Olmützer Bischof Wenzel; 1777 wurde das Vißthum in ein Erzbißthum verwan¬ delt. Die bischöfliche Residenz, welche Bischof Car! bou Lichtenstein gegen das Ende des l7ten Jahr¬ hunderts erbauet hat, ist fammt den Wohnun¬ gen der Domherren in der Dorburg gelegen. Die Zahl der Canonieathäuser st»igt auf 14 Mrd jene der Vicariathäuscr auf 12. Im Jahr l t45 wurde die Kirche zu St. Maurus mit der Domprobstn) vereint, die mit einem sehr großen. Thurm prangt, in welchem die große Glocke 1^6 Zentner wiegt. Die in der Vorburg ge¬ legene K'rche zu u. l Frauen ward !227 vom Heinrich l'rimas Olmuoenki; erbaut. In de» h Mauritzkirche verdient die Orgel bemerkt zu weiden, welche 1745 zu Stande kam ; sic be¬ sieht aus 48 Mutationen, und enthält 2312 Vf ife» Diese Orgel ließ der Dom probst Gi af Granini, Marquis von Capinetti.auf eigene Ko- si/" ^^^^'^k'gen. Die in Olmütz theils gewesene theils noch bestehende Klöster sind diese: » ) RegUlirtes Chorherrnstift des h. Augustins zu Allerheiligen in der Dorburg , von Peter Bischof inOImütz. 1784 ist das Stift erloschen, d.) Di« Karthause , unter dem Namen: Thal Josaphat von Albert von Sternberg , Bischof zu Leitomi-, schcl gestiftet; das Kloster bestand anfänglich in feinem Stiftunasort, dann liest es sich n: der k dem Dorfe Dolein b Das Franciscanerklyster in der innern Stadt- s.) Das Eapucinerkloster in der Vorstadt- Die Mönche erhielten dahin den Ruf von de« Cardinal F. von Dietrichstein. 1614 ließ Rawka von Rziczan auf Brumow für sie ein Kloster fanimt einer Kirche bauen- Das Klystep ist 1784 erloschen, h.) z Nonnenkloster , als:»,) Las Dcminicanernoanenkloster zu St. Catharina sf 78^ k )DaS Franciseanernoanenkloster von Cunegurcha aus dem Geschlechte Krawarz, Ge§ nrechlin» Jaroslaws von Sternberg gestiftet- Das Kloster ist ebenfalls f 1782 erloschen, c.) DasUrsulinerklvster von Bischof Carl von Lichten¬ stein gestiftet. DlMÜtz har 4 Hospitäler; als das Burgerspital , das Hospital zu St. Hiob und Lazarus, das Spitaš zu U I- Frguen und das Spital zu St. Andreas- Diese 4 Spitäler sind nun ebenfalls nach dem ejngeführten Jo- sephinischcy System im Stiftungs - und Armen- wesen . regulirt. Von dem in Olmütz befindli¬ chen ^0x0, Ozrmnssto, Ritteraeademie re. ist bereits gehandelt vorden. In Oimötz ist der Sitz eines Festungskommandanten mit dem baz» gehörigen Personale , dann ist hier der Stab des 2ten Artillericregiments, ferner eine Aoll- salzlegstalt und ciu Wegzollobcramtmit 4 Filial¬ ämtern. Olmütz hat für die Handlung eine vottrefliche Lage, da der Ort gleichsam der Mit-- LI 7 kelpunct zwischen Oestreich, Schlesien und Po» len ist. Olmütz hält Jahrmarkt am Mon¬ tag nach dem Sonntag in der Octav der h. Dreykönige, 2) den ^sien April, 2) den Tag nach Johann Baptist, 4) den Tag nach St. Michael; großen Wochenmarkt den Tag vor jedem Jahrmarkt; Flachsmarkt an den Vor-und welchen Jahrmärkten, auch am Mirtewvch und Sonnabend in jeder Woche; Wollmarkt den Mittcwoch nach Pfingsten, und den Tag vor Allerheiligen; Vichmarkt 8 Tage vor jedem Jahrmarkt, und Wochcnmarkl alle Mittewoch und Sonnabend. Jeder Jahrmarkt dauert durch drcy Wochen. ' (vlmützer Rrei'o, oder der westnördliche .Weil des Markgrafthums Mähren, grenzt nordwärts gn die Grafschaft Glatz, nordost¬ wärts an den Prerauer Kreis. südwärts an den -Hradischer Kreis, südwestwärts an den Brün¬ ner Kreis und westwärts an Böhmen. Gegen Horden und Westen ist das Land mit Gebir¬ gen umgebendes sind aber nicht Laades - son¬ dern fremde Gebirge; eigentlich ist es der so¬ genannte Sudersch, nach andern das Niescn- Zeb'^e, welches die westnordliche Grenze Mährens mach-!. Der Theil des Gebirges, ^latz und Mähren die natür¬ liche Scherdewa,>d macht, wird das Gesenke, ein Tbeil ist, genannt. An dreser Seite hat das Land auch viele Wal¬ dungen, dann Eichen, Buchen, Tannen , Fichten rc. Vorkommen. Der südliche Theil des Kreises ist eben und macht einen grossen Theil der Hana aus, in welcher der Weitzenbau und die Federvichzucht vorzüglich getrieben werden« Unter den Flüssen dieses Kreises ist die.'March " O 5 " an Ll8 ambemerkungswürdigsten. Man zählt in die¬ sem Kreise: i Festung, ro Städte, darunter 2 königliche, uäbnilich Olmütz und Neustatt, 2k Märkte , 7^7 Dörfer, i Crzbißkhum, ty Deca- nate, ri7 Pfarren, 7 Administrature», 7? Localcapellaneyen, ler Postämter urid 2 Jnfau- teriereaimenker. Die Volksmenge dieses Krei¬ ses beträgt den >ten Tbcil von der Volksmen¬ ge in ganz Mähren. Au den in diesem Krei¬ se grlegene-- Stiftern und Klöstern gehören: die reguiircen Chorherrenstifrc des ch. Augustins z» Alle! h.tilgen und zu Sternberg , beydc 1784 er¬ loschen ; das Prämonstratenserstift Hradnch s 1784; das Kloster der beschuhten Augustiner- ere i.iken f «78-l r Barmherzige Bruder zu Proß- niy; die Dominicancrkläster in Olmütz , Schön¬ berg und Boikowitz, in den zwey letzteres Orten stad diese Klöster erioscken; bas Fran¬ ci canrkloster zu Olmütz; das 1784 erloschene Kavucchcrkloster; das in eben diesem Jahre er¬ loschene Minorircnk^ostcr; das Minyritenkloster zu Neustatt; die Karthans ich Thal Josaphat s- 1782; das Piaristen Collegium in Mährisch Trnoau; das Ursnlinerklvstcr. Zu den vorzüg¬ lichsten Kunstprohucten in diesen Kreise gehö¬ ren die Leinenweberey, die Manufaktur t« Woücnzcug re. Die in diesem Kreise gelegene Dominien und Güter stnb: Anssee (reg.Fürst Llchtenst- in. ) B'Skuvltz s Gräfinn von Kln- N ege«.) Llanda ( Graf Carl Zirotin.") Blu¬ me'an ( reg. F. Lichtenstein.) 8,skowitz ( Graf Di reichstem.) Drz ffowitz ; Thudorvein (Gr. Audi.'.) Szech ( G". Syiva Tarueca. ) Dobro- mii-l'N (Gr Corzinsky.) -8 okoplas (Graf Sromn.) vahonow'y Gr. Sylva Taruccä.) l> rz?'voveitz ( Gr. Stemm.) Eifea-erg (reg. A. Lichtenstern.) !Lw«.rowrtz (Freyinn vor» R««- o— LlK Reichenau.) Gewirsch (Gr. Salm Neuburg.) (Lolöenstein (reg. F. Lichtenstein.) Hohenstatk (reg. F. Lichtenstein.) Jaromierzitz ( Gr.Salm Neuburg.) JohnsdorfsGr. Harrach.) Johrnv- borf (Bar.Stillfried. (Rogatek (Bar. Lo» ceüa.) Rrakowetz (Gr. Sylva Tarucca.) Rrai'tz (Gr. Seilern.) Lixen ( Gr. Mit- trowsky.) Littau, ( Stadt) Morkowitz ( Gr, Drayda.) Norkowiy ( Gr. Brayda. ) rniescht (Rosalia Gr. von Kinsky, geb. von Harrach.) Vpvatowitz (Gr.Salm Neuburg.) Mttaslarvitz ( Gr. Schrottenbach.) rpatsch- larvitz ( Gr. Chorinsky.) Plumenau s. Blumen- au; prödlitz ( Gr. Schrottenbach. ) Prosnitz ( Stadt. ) Schönbery ( Stadt. )Slarinka klein, (Gr. Heinr. Blümegen. ) Sternberg (Stadt.) Tirschütz ( Gr. Stomm. ) Tobitschau (Gr. Kühnburg.) Trübau (Stadt.) Türnau (reg. F. Lichtenstein.) Ullersdorf ( Gr. Zierotin/) Uhrschütz (Gr. Chorinsky.) Wessely (Gr. Chorinsky.) Halb Wranowa (Gr. Mikrows- ky.) Whroslawitz (Gr. Walderodi.) ?iradlo- witz (Gr^ Mittrowsky.) ^wittau (Stadt.) Oppatau, ein zur Herrschaft Pirnitz ge¬ höriger Markt mit einer Pfarr imJgiaucr Krei¬ se an der Brtniezka. Die Pfarr gehört zum Decanat Schelletau. Oppakau hält Jahrmarkt am Montag Nach Johann Baptist und an St. Andreas ; Pferd und Viehmarkt an den Jahr- markkstägen. Gslowan, ein Gut im Brünner Kreise »n der Oslawa, von Brünn gegen Südwe¬ sten. Von diesem Gut war das erloschene Ci- sterzienser Nonncnstift Besitzer. Jezt ist es ein Eigcnthum des Religionsfunds. Zu diesem Gur tze- L2S gehören der Markt Oslowan, 7 Dörfer, Md cm Antheil an dem Dorf Zbraßlau. Die lkt Oslowan befindliche Pfarr gehört zum Decanat Ewanczif Qslawan hält Jahrmarkt am Mon- tag in der Charwoche, am Montag nach Jo-? Hann Baptist und am Montag nach Galli? Vstran , eine «Herrschaft im Hradischer Kreise, an der March» Zu derselben, einEi- genthum des regierenden Fürsten von Lichten¬ stein, gehören die Municipalstadt Ostrau yB. einer Pfarr, 4 Märkte als: Hroznolhytg, Huk, Kunowitz und Niwnitz, 7549 Häuser, A54 sind 6 AchttbeU Lahnen, und 2l Dörfer. Hier wird Tobak gcbauet. Im Dorf Klein- wrbkq ist ein evangelisches Bethhaus. Die Pfarr gehört in die Brünner DiZces zum De- eanat Ewgnschütz» Ostrau hält Jahrmarkt an, Eebastsani, am Montag nach" Ostern, anr Montag nach Pfingsten und am Montag nach Mariengcbure; Wochenmarkt alle Dienstag? Die Btadt Ostrau enthält, ohne die Juden, 774 Seelen- - Vstrau, mährisch , eine zur Herrschaft Hoch¬ wald gehörige Stadt mit einer Localcapellaney, im Preraner Kreise, an der Ostrawitz, 4 Mei¬ len von Teschen gelegen? Die Localcapellaney gehört zum Decanat Kralik, Ostrau hält Jahr¬ markt an dem ersten Tag nach dem Neuen>ahr, an St. Matthäus, am Mittewpch vor Chri» stj Himmelfahrt, am Montag nach Portiuncu- ja.an St. Mathäus und an Cä^ilia; Pferd- undVichmarkt sind vor jedemJayrmarkt; Flachs¬ und Wol'markt am Sonnabend nach Philipp ^und Jacob, am Sonnabend vor St. Michael; großen Wochenmarkt am Dienstag vor Wcyhs «ach-. »2l Aüchten und am Dienstag vor Ostern. Wo- chenmarkc alle Sonnabend. In Ostrau ist der Postwcchsel zwischen Groß Poiom und Nieder- bludowitz. Der hiesige Stadtmagistrat ist nach der ersten Classe reguiirt. paskau, ein Gut im Prerauer Kreise an der Ostrawitz« Zu demselben gehören der Markt Paskau , mit einer Pfarr und Schloß und 7 Dörfer- Die Pfarr gehört zum Decanat Mi- stech- Paskau hält Jahrmarkt am Montag Nach Pauli Bekehrung, am Moittag nach Ur¬ bani , am Montag nach Lucas Evangelist» Flachs - Wöll-und Viehmarktvvr jedem Jahr¬ markt- patschlavsitz, ein Markt und Schloß im Dimützer Kreise ( seit 178z im Prerauer Krei¬ se) von diesem Gut ist Gr, Chsrinsky Be- ßtzer, , pernstein ( Bernstein ) eine gräflich Stoch- hammerische Herrschaft, im Brünner Kreise, (seit 17^ im Jglauer Kreise, ) von Brünn Segen Norden gelegen» Es gehören zü dieser Herrschaft die 2 Märkte Daubrawnik und Nied- rind, ein Antheil bcm erz- vikchöstichen Lehengut Mladostowitz. Noch im r6ten Jahrhundert war hier der VaU aufGold irnd Silbet bekannt- Es sind auch hier einige Eisenhammer gelegeni PLencizkp, ein Dorf und Rittcrsitz ini Prerauer Kreise. Von demselben ist Besitzev detz Gener«lmajor, Freyherr von Petrasch^ L2L' 07^W7Ü7!.> petersMKld , ein dem Domcapitul in Ok-- wütz gehöriges Gut und Schloß im Preraucr Kreise. ' pohrUrr, ein zur Herrschaft Seelowitz ge¬ höriges Städtchen mit einer Pfarr im Brün¬ ner Kreise an der Igla. Die Pfarr gehört zuM Decanal Seelowitz. Pohrlitz hält Jahrmarkt an Gt. Mathäus, am Dienstag nach Kreutz- erfindmrg, am Dienstag nach Jacob Major, am Dienstag nach Franz Seraph und an St. Andreas. PSlrenbery, ein Gut im Znaymer Kreise, von der Burg Inaym nordwestwärts gelegen» Zu diesem Gut, wovon der Probst des ritter¬ lichen Krentzordens Besitzer ist, gehören der Markt Pöltenberg, 5 Dörfer, ein Antheil, an Hodnitz, und Moratitz. Die Probstey hat Kö¬ nig Wenzel IV. 1240 gestiftet. Der Probst, welchen der Großmeister in Prag einsetzt, ist tnfulirt, und hat Sitz und Stimme auf den mährischen Landtagen. Posoritz, oder Posorzitz', eine Herrschaft M Brünner Kreise, 2 Meilen von Brünn und 7 von Olmütz. Zu dieser Herrschaft, ein b genthum des reg. Fürst Lichtenstein, gehören 20 Dörfer. In Adamsthal sind Eisenhämmer» Die in Posoritz gelegene Pfarr gehört zumO^ eanat Austerlitz. Posoritz hält Jahemaikr "Ni Montag vor Sebastjani, an Sr. Anton von Padua, am Montag vor Cajetan und Montag nach Andreas. In Posoritz ist bet Postwechftl zwischen Brünn und Wischer». prer S2H preran, cine Herrschaft gleiches Nameus an der Beczwa, von Olmütz südostwärts gele¬ gen. Zu dieser Herrschaft, ein Ligenrhumdes Baron von Petrasch, gehören die Stadt Pre- rau mit einer Deciautey, und Pfarr, 5 Dör¬ fer, 274 Hauser, co und 4 Lahn, und eine jüdische Gemeinde von 40 Familien. Die Stadt hält Zahl markt am Dienstag nach In¬ dica, am Dienstag nach Christi Himmelfahrt, «un Dienstag nach Laurenkii, am Dienstag Nach Allerheiligen; Vormarkt vor jedem Jahr¬ markt und Wochenmarkt alle Dienstag und Frey- tag. Die Skavt hat eine Dcchantey und Pfarr. Der hiesige Magistrat ist nach der ersten Claffe regulirt. Die Herrschaft Prerau soll jetzt ein Eigcnthum des Baron Bretton , Schwieger¬ sohns des Baron Petrarsch, seyn. prercruer Rreis, oder der nordöstliche ThcU des Markgrafthums Mähren , grenzt gegen Norden an Schlesien. gegen Osten cm das Fürstcnthum Teschen , gegen Süden an den Hradischer Kreis , gegen Südwestcn cm den Brünner Kreis und gegen Westen an den Olmützer Kreis. Der Kreis ist mehr gebir¬ gig als eben; die meiste Fläche hat er gegen die March. Derselbe enthält 26 Städte , 6 Märkte, ^4 Dörfer, ,5 Decanate, 92 Pfar¬ ren, 1 Administratur, 6y Lokalcapellancyen, Und !L Postämter. Die in diesem Kreise ge¬ legenen Klöster sind: Das regulirte Chorherren¬ stift St. Augustins in Fulnek, r?84 erloschen; das Franciscanerclvster in Kreinster, 1784 ^loschen ; die Piaristcncollegien in Altwas- "hr, Kremster , Frevberg und Leipnik; das ^-rinitarierklostcr zu Zaschau 's 1784. In die- Um Kreise sind folgende Dominien und Güter ge- 244 gelegen , als : Altendorf (Gr. Podstatzki.) Alkitschem (Gl. Seilern.) läistrxitz (Grn. Mon¬ te de l'Abbate. ) Lsdenstatt(Gr° Walderodl-) Lhorin(Bar. Kaitschinied») Lrzewohrsirtz (G" Opstersborft ) Fulaeck ( v. Dadenfeld» ) Grose ( Bar. Löweü ) tzolaschue ( Gräfin» Cr- dödi.) Atstopitsch (Pagaksch») Jafsnik teütfth ( Gr. Andier» ) RNttendorf ( v. Harüsowsky«) Rellersdorf ( Görtz.) Runwald ( Gr- Har- Vach.) Rüröwitz ( Gr» Seilern.) Laurschkä ( Gr. Leop» Lamberg. ) Leipuik ( F. Dietrich- stein.) Leitersdorf (Tetzler-) Lösch,ra ( Gr. Podstatzky. ) Lvöcrzow ( Gr- Harra.i. ) Martinitz ( Graf Seilern.) Matzdocf (Bar. Bartenstein») Meseritsch walachisch (Gräfinn Prazma.) Neuhnbel (Gr» Vetter») partschea- dorf (Gräsinn Canal.) Paskau ( Gräfin» Mr- trowsky.) pienvzizky ( Bar. Petras». ) pre¬ ran ( Bar. PetrNsch.) prusenowltz (R^tchs- gräfinn Monte de l' abbatc» ) R^iköwitz (Rzi- kowsky.) Schlakan (Gr.Podstatzch.)Schlac- ten (Bar. Sobccl.) Schönstei,i (Gr»Örlik.) Sedlntz (Bar. Eichendorf.) Sporau (Bar- Zawisch.) Stablorvitz ( Bar. Svbecl .) Tc- nawka (Harostöwsky.) Tschekin ( Bar» Pe- träsch.) Wallersdorf (Gr» Jos. Wtbaa-) weiß- kirch (F» Diekrichsteiiu ) wesseliczko ( Podstaczky») witzochicrzig ( Gräfin» Ernel» Kaunitz.) Zelatowltz(Dar° Bretton) Prosnitz, eine zur Herrschaft Btnmenair Kestörige Stadt mit einer Dcchantey und Pfarr, tm Olmützer Kreise, in der Hana- 7 Meilen von Dkünn und 2 von Olmütz gelegen. Hier M Ser Pöstwcchscl zwischen üLischau und OlU''A Dcr Olt^ in welchem 40Z0 Seelen leben, Zahrmarkk am Dienötag nach Mitsasten , aM Diens- S2§ Bienstag vor Christi Himmelfarth , am Diens¬ tag nach Abdon, am Dienstag vor Simon und Juda, Vormarkt vor jedem Jahrmarkt r Flachsmarkt am Montag nach Mitfasten am Montag vor Abdon, am Montag vor Si¬ mon und Juda , am Montag vor Marten- rmpfängniß; Pferdmarkt, am Montag vor Mik- fasten, am Montag vor Christi Himmelfahrt, an dem Tag vor Fronleichnam, Wochenmarkt alle Montag und Donnerstag. Der hiesige Magistrat ist nach der vierten Classe regu» kirr. Tdozinka, ein Gut im Brünner Kreise ( seit 1788 im Jglauer Kreise. ) Don dem¬ selben ist Besitzer Joh. Nep. Graf Mt- trowskh. Raußmy (Neu ) ein zur Herrschaft Auster¬ litz gehöriger Markt mit einer Pfarr im Brün- ner^Kreise, an der Poststraße nachOlmütz ge¬ legen. Die Pfarr gehört zum Dccanat Au¬ sterlitz. Der Markt Raußnitz , in welchem 620 Seelen leben, hält Jahrmarkt am Mon¬ tag nach Josephi, am Montag nach h. Drry- rinigkeit, am Montag nach Bartholomä, und am Montag nach Francisci ; Wochenmarkt alle DienStag und Freyrag. Rayyern, ein B-nedickinerfiift im Brün¬ ner Kreise. Der Grund zu diesem Stifte ward 1045 gelegt, in welchem Jahr Brzet-slaw Her¬ ing in Böhmen dem Benebickinerstift zu Braun¬ au in Böhmen das Schloß Raygrad schenk- t« , welches dasselbe mit einigen Mönchen chres Ordens besetzte. 1048 bauete HerjvK ^rjetislaw «in ordentliches Kloster. Der Abt V trägt L26 , trägt die Insul und hak Sitz und Stimme auf den mährischen Landtagen. Die zu diesem Stifte gehörigen Gäter bestehen in dem Markt Raygern und iz Dörfern. Die Dörfer sind theils im Gebirge, theils in der Ebene gele¬ gen. Im Dorf Domaschow wurde das Puquoi- sche Armeninstitut durch den Arrendatvr Hrn- Ioseph Postler am ersten in Mähren eilige führt, und zwar im Jahr r/84. Römerstatt, ein zur Herrschaft Johns- borf gehöriges Städtchen, mit einer Dechantey und Pfarr im Olmützer Kreise an der Mora. Das Städtchen hält Jahrmarkt am Montag vor Pfingsten , an Marienheimsuchung, am Montag vor Michaeli und am Montag vor Martini; Wochcnmarkt alle Sonnabend. Roßwald, ein königliches Lehengut (jetzt ein Eigenthum des Erzbischofs in Olmütz)im Prerauer Kreise. Von diesem Gut war vor- mahls Besitzer der Graf Hoditz, der die Herrschaft in ein zweptes Arcadicn umschuf, aber dieselbe mit großen Schulden nach sei¬ nem Lode verließ. Zu dem Gute gehören der Markt Roßwald und 8 Dörfer. Die in Ro߬ wald gelegene Pfarr gehört zum DecanatHo- tzenplotz. Roßwald hält Jahrmarkt am Mon¬ tag vor St. Jacobi und am Montag naw Cantate; Flachs und Wochenmarkt alle M>t- rewoch. Saar, eine Herrschaft im Brünner Krei¬ se, jenscit der Satzawa, dicht an der böhmi¬ schen Grenze. Von dieser Herrschaft, zu wel¬ cher die Stadt Saar, die Märkte NeuMesie* ti- o-^Nk^-o 227 li, Ober-und Unter Obrawa Z8, Dörfer, 97 Lahnen und 6zo Häuser gehören , war das 1784 erloschene Cisterziensersiift gleiches Na¬ mens, Besitzer. Der Stifter dieses Klosters war Gerhard Boczko von Kunstatt und Burg¬ graf zu Znaym. Oer letzte Abt dieses Stifts war Otto, aus dem ritterlichen Geschlechte Stein¬ bach und Kranichstcin , ein im Reich der Wis¬ senschaften geschätzter Mann. Das Stift war auch in Böhmen begütert. Alle Güter, wel¬ che das Stift inne gehabt hat, sind jetzt rin Eigenthum des Rrltgionsfunds. Saar , eine zu der Herrschaft gleiches Namens gehörige Stadt, im Brünner Kreise, von Brünn wcstnordwärts, dicht an der böh¬ mischen Grenze gelegen. Die in der Stadt ge¬ legene Pfarr, dann die Administratur an der Kirche zu St. Margareth gehören zum Deca- nat Neustadt. In der Gegend um Saar fin¬ det man Topase, gefärbte Kieselsteine rc. Saar hält Jahrmarkt am Dienstag nach dem Neuen- lahr, am Dienstag vor Mitfasien, am Diens¬ tag nach dem Fest der h. Dreyeinigkeit , am Dienstag nach Bartholomä , und am Dienstag vor Martini; Viehmart am Montag vor je¬ dem Jahrmarkt. Schattau, «in zur Herrschaft Joßlowitz gehöriger Markt mit einer Pfarr, von Znaym gegen Süden gelegen. Die Pfarr gehört zum Decanat Znaym. Schattau hält Jahrmarkt «n Sebastian-, am Pfingstdiensrag, an Rosa¬ rn , ten und 4ten Jahrmarkt und Wo¬ chenmarkt an Adalbert und Cäcilia. Stürmern, ein zu den Igla uerStadtgüter» gehöriger Markt, mit einer Pfarr, im Jglauer Kreise 2 Meilen von Jglau und 8 von ZnaymaU der Straße nach Prag. Die Pfarr gehört z«M Decanat Jglau. Stannern hält Jahrmarkt den Tag nach Marienlichtmeß, den Tag naA Peter und Paul, an Wenceslai ; Nichmarkt an den Jahrmarkttagen und Wochenmarkt alle Sonnabend. Hier ist der Postwechsel zwifche" Schelletau und Jglau. Sternberg, eine Herrschaft im Olmütz^ Kreise, 2y Meilen von Wien, 2 von Olmütz? 7 von Troppau. und 8 von Teschen, an dct Strasse nach Schlesien, ostwärts gegen de" Prerauer Kreis gelegen. Zu dieser Herrschaft? ein Eigenthum des reg. F. v. Lichtenstein - gehören: die Stadt Sternberg und ? der Markt Domstattl, 28 Dörfer, 24Z Lau¬ nen, und 1196 Häuser. In Sternberg " «ine Dechanten und Pfarr, wie auch der Pon' wech- 2zr wechsel zwischen Olmütz und Hof. Sternberg, in welchem ^8io Seelen leben, hält Jahr¬ markt am Dienstag nach Lichtmeßen , am Dienstag nach Ostern, am Dienstag nach Lan- rcnti, und am Dienstag nach Gallus; Pferd- Und Vichmarkt nach Paulibekchrung, und am Montag vor. Laurenti; Wochenmarkt alle Mon¬ tag und Freytag. Die Weberey in Leinen ist hier beträchtlich. Jeder Jahrmarkt dauert durch 4 Tage. Straznitz, eine Herrschaft im Hradischer Kreise, auf einer Insel, welche hier die March formirt, gegen die ungecischcn Grenzen gelegen. Zu dieser Herrschaft, ein Eigenthum der Gra¬ fen Franz Magni, gehören die Stadt Straß» nitz, die Märkte Lipowa und Welka, ferner t2 Dörfer. In der Stadt Straznitz ist eine Dechanrey, Pfarr, ein Gymnasium und eine Hauptschule gelegen. Das hier gelegene Pia- tchcncollegium , womit das Gymnasium und Hauptschule vereint ist, ist von Franz von Aagm gestiftet worden. Die Einwohner der ^tadt, deren Anzahl über 4000 Köpfe steigt, gestehet aus Katholiken, Reformieren , und ^Mden. Die R eformirten habe» ihr Bethhaus J^ornik. Straznitz hält Jahrmarkt an Dorothe, am Pfingstmontag, am Mon¬ tag nach Marienheimsuchung, an Kreutzerhö- >Ung und an Marienopftrung. Studein, ein zur Herrschaft Teltsch gehö- ^Ser Markt, Mit einer Pfarr im Jglauer Krei- westwärts von Teltsch, dicht an der böh» Aschen Grenze. Die Pfarr gehört zum De- ^nak^ Te^sch. Studein hält Jahrmarkt an " Johann Ne^omuck und an St. Mathäus; P 4 großen HZ, großen Wochenmarkt am Montag in der Char- woche und am Montag vor Wcyhnachten; Weh* markt an den Iahrmarktstagen. Swabeniy, ein Markt mit einer Decha»* tey und Pfarr , von Olmütz südwärts in der Hana im Olmützer Kreise gelegen. Der Ort hält Jahrmarkt am Faschingsmontag , am 4te» Montag nach Pfingsten und am Montag nach Michaeli. Teltsch, eine Herrschaft im Jglauer Krei* se, ostsüdwärts gegen den Inaymer Kreis g^ legen. Zu dieser Herrschaft, ein Eigenthum des Grafen Podstatzky Lichtenstein gehören die Städte Teltsch und Zlabings, die Märkte Studein, Mrakotin und Schrletau ; ferner ein Schloß / 70 Dörfer und §in Antheil an Zabusna und Woleschna. In der Stadt Teltsch ist eine De* chanrey , Pfarr, und seit 1774 eine Hauptschuld (vvrmahls ein Jesuiten Gymnasium , 1655 von Francisca Gräfin» Slawata, gcbohrnen Gräfin» Meka» gestiftet) gelegen. Teltsch hält Jahrmarkt am Dienstag nach Paulibekeh' rung, am Dienstag nach Lätare, am Pfingstl dienstag, am Dienstag nach Schutzengelfest, und am Dienstag nach Martini; großen chenmarkt am grünen Donnerstag ; markt vor jedem Jahrmarkt und Wochenmatkk alle Dienstag. In der Stagt Teltsch lebe» 2772 Seelen. Der hiesige Magistrat ist naE der jweyten Classe regulirt. Tischnowiq, ein der Stadt Kremsier höriges königliches Lehengut ( jetzt ein Eige» thum des Erzbischofs in Olmütz ) «m Preraue Kreise, südwärts von Kremfier; dicht an bei» »33 Hradischkr Kreis gelegen. Die im Dorf Ttsch- nowitz gelegene Pfarr gehört zum Decanat Kremsier. Tischnowitz, eine Herrschaft im Brünner Kreise, sseit 178z im Jglauer Kreise ) von Brünn gegen Norden an der Schwarza gele¬ gen. Diese Herrschaft war ein Eigenthnm deS hier gelegenen CisterzieusernonnenkloAers, von der Constantina , Gemahlin» des Przemißl Ottokar I. König, in Böhmen, gestiftet. Jetzt gehört diese Herrschaft dem Religionsfun», Zu derselben gehören der Markt Tischnowitz und 2Z Dörfer. Im Markt Tischnowitz ist «ine Pfarr zum Dekanat Gurein gehörig. Der Ort hält Jahrmarkt am Montag vor Marien Lichtmeß, am Montag nach Philippi Jacobi, am Montag nach Marienhimmelfarth , und am Montag vor Clrmentis j Wochenmarkt alle Montag. Titschein, s, Neutitschkin. Tobitschau, eine Herrschaft im Olmütze» Kreise ( seit 1783 im Prerauer Kreise) an der March, von Olmütz südwärts, dicht an dem Pr-rauer Kreise gelegen. Zu der Herrschaft , rm Eigenthnm des Grafen Kühnburg , gehö¬ ren die Stadt Tobitschau, 16 ganze Dörfer, und jwey Anthrile an Opietkowitz und Chor- wart. In der Stadt Tobitschau ist ein Schloß Und eine Pfarr gelegen. Die Pfarr gehört zum Dekanat Dub, Tobitschau hält Jahrmarkt den Tag nach dem Neucnjahr, am Osterdicnstag, am Pfingstdiensrag , und am Diepstag uach Nrnceslaus« V J Tre« 2Z4 Trebitsch , eine Herrschaft im Jglauer Kreise , bon Jglau südostwärts am Fluß Igla gelegen. Zu der Herrschaft , ein Eigen- thum des Grafen Waldstein, gehören die Stadt Lrebitsch und das Schloß gleiches Namens , der Markt Wladislaw und 4 Dörfer. Tre» bitsch wird in die Stadt und Vorstadt abge- theilet. In der Stadt ist eine Dechantey und Pfarr gelegen, zu welcher die bey der Schlo߬ kirche befindliche Localkapellauey gehört. Die Vorstadt hat ihre eigene Pfarr. Die hier befindliche Iudengemeinde besteht aus 264 Fa¬ milien. Trebitsch hält Jahrmarkt auf Mit¬ fasten , und an St. Hartholomä; großen Wo¬ chenmarkt an St. Anna ; Pferv - und Vich- markt den Tag vor jedem Jahrmarkt, und Wo¬ chenmarkt alle Montag. Jeder Jahrmarkt dauert durch 4 Tage. In der Stadt Trebitsch leben Z2OQ Seelen. Triefch, eine Herrschaft im Jglaucr Krei¬ se , südwärts von der Stadt Jglau gegen die böhmische Grenze gelegen. Zu dieser Herr¬ schaft, ein Eigcnthum des Grafen Herberstein , gehören der Markt Triesch, 5 Dörfer und ein Antheil an Panenksa Rostczka. Im Markt Triesch ist ein Schloß »nd eine Pfarr, weiche zum Dccanat Jglau gehört, gelegen. Von den hier befindlichen Stlberbergen ist bereits gehandelt worden. Die Juden in Triesch ver¬ fertigen Tuch , Zsattin, Molton rc. Triesch hält Jahrmarkt am Zten Montag in der Fa¬ sten, am Montag nach Procopi, nnd am Mon¬ tag nach Franz Seraph ; Viehmarkt an den Jahrmarktstagen und PZochenmarkt alle Frey- tage. Tscheitsch 235 Tscheitsch, auch Czeitsch, ein Dorf mit einem Postwechsel im Inaymer Kreise, zwischen Posoritz und Urczitz 7 Meilen von Brünn und z von Holitsch gelegen. Trübau, eine Herrschaft im Olmützer Kreise, an dem Bach Trzebowka , von Olmütz gegen nordwest gelegen. Zu dieser Herrschaft, ein Eigenchum des reg. F. von Lichtenstein, gehören die Stadt Trübau und Zv Dörfer, In Trübau ist eine Dechantey und Pfarr. Hier sind die Leinweberey , Viehzucht, und der Weinhandcl sehr beträchtlich. Trübau hält Jahrmarkt am Montag nach Reminiscere , am Montag nach h. Dreyeinigkeit, am Montag nach Rochus, am Montag nach Fran; Se¬ raph, und am Montag nach Lucia; Pferd - und Viehmarkt am Donnerstag vor dem iten und 4ten Jahrmarkt; Wochcnmarkt alle Sonn¬ abend. In der Stadt Trübau leben ao-z« Seelen. Türnau , eine Herrschaft im Olmützer Krei¬ de, bey Trübau gelegen. Zu dieser Herrschaft, ein Eigenthum des reg. Fürsten von Lichten¬ stein, gehören der Markt Türnau, undizDör- ser. Die in Türnau befindliche Pfarr gehört zumDecanat Trübau. Türnau hält Jahrmarkt «M iten Montag in,der Fasten , an Et. Ge¬ org , an St. Jacob, am Werktag nach Ma- riengeburt und an St. Nicolaus. Türnitz, ( Dürrnitz) ein zur Herrschaft Bunkenburg gehöriger Markt, nordwärts zwi¬ schen der March und Thcya im Brünner Kreise gelegen. Die in Türnitz befindliche Locaikapellaney gehört zum Dečana! Pod¬ vin. Türnitz hält Jahrmarkt am Montag «ach »z6 «ach dem Sonntag käkare, und a« Gk. Ms« thäus. weißkirch, eine Herrschaft im Preraurs Kreise, zwischen Bodenstatt und Meseritsch ge¬ legen- Zu dieser Herrschaft , ein Eigenthum des Fürsten von Dietrichstein gehören die Stadt Weißkirch mit einem Schloß und 2- Dörfer. In der Stadt Weißkirch ist eine kocaleapella- ney, welche zum Decanat Jägerndorfgehört. Luch ist hier der Sitz des Arcisamtes für den Prerauer Kreis» Hier sind viele Tuchmacher angesessen. Weißkirch hält Jahrmarkt am » ften März, am Montag nach Jacob Major, den Tag nach Marien Geburt , am Montag vor Lucia ; Vormarkt am rten und 2ten Sonn¬ abend vor den 4 Jahrmarktstagen; Flachs- Wolk--und Viehmarkt an dem Tage der Vor¬ märkte , Wochenmarkt alle Dienstag und Frey- tag. Wessely , eine Herrschaft im Hradischro Kreise, auf einer Insel der March , gelegen-- Die Herrschaft ist rin Eigenthum des Graf Michel Chorinsky; zu derselben gehören der Markt Wessely und z Dörfer. Die im Markt bestiidlicke Pfarr gehört zum Decanat, Jäger¬ dorf-, Wess'ly hält Jahrmarkt am Mittwoch nach dem Palmsonntag, am Mittewoch nach h.-Dreyeinigkejt, an Bartholomä, und an Ni¬ kolaus, »der am Mittewoch darnach; Viehmarkt am Tage vor jedem Jahrmarkt. wischau, eine Herrschaft im Brünner Are sc, 4 Meilen von Brünn, und 5 von Ol- mütz. Zu dieser Herrschaft, ein Eigenthum Erzbißthums in Olmütz/gehören die StadL Wk -L7 Mischa» , di« Antheilt an den Märkten Die- ditz und Pusicmcr; und r; Dörfer. In Wi- schau ist eine Dcchantcy und Pfarr. Der Ort hält Jahrmarkt am Montag nach Dreykönigen, am Mittewoch nach Cyrilli und Methudi, nach Philippi und Jacobi , am Montag nach KreuP-- erhöhung, und am Montag nach Allerheiligen; Vormarkt 8 Tage vor jedem Jahrmarkt; Woll¬ markt, am Montag nach Philippi und Jacobi, Und am Montag nach Kreutzerhöhung; Flachs- Pferd i und Viehmarkt an den Tagen der Vor¬ märkte , und Wochenmarkt alle Mittewoch und Sonnabend. Jeder Jahrmarkt dauert durch 4 Tage. wisteruiy, ein zu den Gütern des Ol- mützer Domcapituls gehöriger Markt , mit einer Dcchantcy und Pfarr im Olmützer Kreise , an der Feistritz , von Olmütz ge¬ gen Osten gelegen. Der Ork hält Jahrmarkt «n St- Mathäus, am Montag nach Philipp ^nd Jacob, an St. Bartholomä, und an St. wisternitz ( Unter) ein zue Herrschaft Nie-- lasburg gehöriger Markt mit einer Pfarr, im Brunner Kreise, von Niclasburg gegen Nor¬ den an der Thcya gelegen. Die Pfarr gehört jUM Decanar Niclasburg. Wisternitz hält Jahr¬ markt an Philipp und Jacob, am Montag nach h. Dreyenngkeit, an St. Jakob, am MontaK ^ach Bartholomä, an St. Mathäus und am Montag nach Andreas. Wladiolau, ein zur Herrschaft Trebikfch Ahörjger Markt, mit einer kocalcapckanep, an Jglau im Kreise gleiches Namens. Di« j.Alcapellaney gehört zur Pfarr Stare;. Wla» hält Jahrmarkt am Donnerstag vor »em »38 o-r^W^c» dem Palmsonntag, am Donnerstag vor dem Kreutzwochensonnkag, am Donnerstag vor Sk° Mathäus und am Donnerstag vor Thomas. welka, ein zur Herrschaft Gtratznitz ge¬ höriger Markt mit einer Pfarr, im Hradischer K" ist der Postwechftl zwischen Jetzelsdorf und Krainersdvrf. Znaym.wird jetzt in 2 Pfarre" abgetheilet, nähmlich in die Pfarr zu St. N'- colaus und zum h. Kreutz^ Die erstere ist die Hauptpfarr und ist mit derselben die Dechan tey für den Znaymer Bezirk verbunden. der letzteren gehören jwey Localcapellaneyen, deren ein« tn der oberen Vorstadt und die an- S4L dere in der unteren gelegen ist. Vormahls be¬ fanden siel! in Znaym 4 männliche Klöster und ein Nonnenkloster; jetzt ist hier noch ein männliches gelegen , nämlich das Dominicaner¬ kloster vom König Pzrmißl Ottokar I. gestiftet. Au den erloschenen Klostern gehören: das Je- suitercollegium von Michael Grafen von Alt- Hann gestiftet; das vom König Przemißl Otto, kar It. gestiftete und 1732 erloschene Clarisser- nonnenkloster; ferner das Franciseanerklostck ebenfalls vom König Przemißl Otrokar II. ge¬ stiftet , und das Kloster der Kapuciner, dessen Stifter eigentlich der Graf Cäsar von Gall und Graf Magni waren. Die Hanpt- pfarr wird von den E.rprämonstratrnsern des Kloster Bruks versehen. Das in Znaym gc- kegene Gymnasium war vormahis ein protcstan- sischcs Schulhaus, denn der größere Thcil der Einwohner bekannte sich zur protestanti¬ schen Kirche. Die Stadt Znaym mir einem Schloß lag bis in das 2tc Jahrzchent des »Ztcn Jahrhunderts zwischen der heutigen Burg Und dem Pölkcnberg. Zwischen i222unbl22t er¬ baute der König Pzermißl Oltok-er !. die heutige Stadt. Znaym war im uten Jahrhundert «in Fürstcnthum. war dasselbe an -Herzog Otto von Oestreich für ,922 Mark Silber ver¬ pfändet; izü7 belehnte hier Kaiser Carl IV. tue Herzoge Albert und Leopold von Oestreich Mit der Erbfolge in Böhmen, und seinen Bru¬ der den Markgraf Johann mit der Erbfolge in Oestreich. Bis in die Mitte des löten Jahr¬ hunderts kommen noch Burggrafen von Znaym vor. Unter Ferdinand dem II. wurde Znaym Ein landesfürstliches Kammergut, die demsel¬ ben angehörige Mühle an der Theya, das Dorf Prenditz mit dem Hof, »no dem Waid Q Burg- Durgholz, schenkte Ferdinand dem hiesigen Jr« suitercollegio. Die der Stadt jetzt angehöri¬ gen Güter bestehen in den Märkten kispitz und Wolframitzkirche, acht Dörfern und dem An- theil an Vrbau, und Chastahotitz. Znaym hält Jahrmarkt an St. Dorothee, am Dienstag nach Oculi, an Georg, an Johann Baptist, am Donnerstag nach Mariengeburt, an Si¬ mon und Juda und am Donnerstag nach Ma- rienempfängniß; Vormarkt vor jedem Jahr¬ markt; Flachsmarkt an Simon und Juda, am Sonnabend vor dem atcn Adventssonntag, Wollmarkt beyder Sommer-und Winterschur an den Sonnabenden; Pferd - und Viehmarkt 8 Tage vor Georgi, 8 Tage vor Johann Bap¬ tist ; 8 Tage vor Simon und Juda ; und Wo¬ chenmarkt alle Sonnabend. Znaymer Rreis, oder der südwestliche Theil des Markgrafthum Mährens grenzt ge¬ gen Norden und Osten an den Brünner Kreis, gegen Süden und Südwest an bas Untercn- serifche Viertel Obermannhartsberg, und gegen Westen und Westnord an den Jglauer Kreis. Ge¬ gen Wcstnorden ist dieser Landesbezirk sehr ge¬ birgig , mehr eben aber gegen Osten und Ost' südcn; die hier gelegene Gegend erzeugt gutes Getreide und guten Wein. Die Volksmenge in diesem Kreise macht etwas mehr als den raten Theil von der Volksmenge in Mähren aus. Der Kreis enthält 8 Städte, darunter i königliche, 96 Märkte, 951 Dörfer, 48 Dominien und Gäter re?. Dechanteyen yk. Pfarreyen i Ad¬ ministratur und Zl. Localcapellaneyen. Äusser den bey der Stadt Znaym angezcigten Klöstern hatte der ganze Kreis bis zum Jahr 1782. 2 Stift« und 7 Klöster, wovon erloschen sind, »s L4K das unbeschuhte Augustiner Kloster kn Frat« ring; die Kapucinerklöster in Namiescht, und Znaym; das Paulinerkloster in Kromau; daS Servtcenkloster zu Jarmerttz, das Kapuciner Hospirium in Namicjcht, und das Clarissernon« Neukloster in Znaym. Zu dem erloschenen Stift gehört das Prämonstratenserstift in Bruck. Zu dem noch bestehenden Stifte gehört das K'reutz- herrnsiift am Pöitenberg von König Wenzl IV- Zestiftct. Im ganzen Kreise zählt man an Hornvieh und Pferden gegen 20,00» Stück. Die Manufactur in Wollenzeug ist in diesem Kreise von einigem Belange. Die in diesem Kreise gelegenen Dominien und Güter find: Au» yezö ( v. Bartonides-) Biskupitz ( von Pi- liersdorf.) Aohnitz (Fürstinn von Fürsten¬ berg.) Lozkowstein (Gr. Gatterburg ) Au- bischkowitz ( Gr. ÄLallis.) Ludkau ( Gr. Ber¬ thold.) Mährisch Ludwig ( Gr. Wallis.) Da- beschütz (Frau von Heß.) Löschen (Gr. Ber¬ thold. ) Oomeschütz ( Gr. Berthold.) Drzervo- dostitz (Gr. Lippersdorf.) Eydenschütz (reg. v. Lichtenstein.) Frain (Gr. Mich. Aithann.) xtrschau ( Fürstin» von Fürstenberg.) Gruß- °«ch(Gr. Althann. )Gurhau (Bar. Roden. - «effny ( Gr. Gatterburg.) Iaispitz ( Gr. Uzar- Iamniy (Gr. Daun.) Iarmeritz (Gr. Kaunitz Questenberg.) Iasnik, Teutsch, (Gr. ^ndler. ) Iatzkau ( Gr. Oteschan.) Ioslowitz (Gr. Niembsch.) Rrnschüg ( Gr. Oteschan. ) Aronrau ( F. C. Lichtenstein.) Latein (Gr. ^?un.) Lessonitz (Gräfinn Nadazd, geb. v. ^'chbsthel,) Urisliborzitz ( Gr. Oteschan. )Na- . !(scht ( Gr. Harrach.) Neuserowitz ( Gr. O» ^an.) Platsch (Dar. von Widmann.) pul» ql^Gr. Berthold.)Ratibsrzic; (Gr.Nadazd, L'- .Traf Eichbühel.) Sadek(Graf. Wal- Slawitz ( Graf Daun.) Lapkowig oder Q 2 Les- 244 o-M-o TeykorviY ( Freyherr von Koch ) Tschernakow wiy. ( v. Zablatzky.) Unyarschün ( Gr. Hartig.) Vörrau ( Gr. Daun.) wallsch ( Frau von Heß») Ü)illlmowitz ( Gr. Waldstein. ) wischenau (Bar. Selb.) witschaz (Gr. Nadazd, geb. Gr. Eichbühel.) Zdenka» (Gr. Nadazd, geb« Er. Eichbühel» ) Zcvoditz ( Gr. Waldorf.) Zrvittau, eine zürn Erzbißthum Olmntz ge» hörigcStadt an der Zwtkta, im Olmüyer Kreise, von Olmützwestnordwärts, dicht an den Grenzen von Böhmen, 26 Meilen von Wien, 8 von Brün« und 10 von Königgrätz gelegen. Diese Herr¬ schaft ist mit Mircm vereinigt. In der Stadt Zwittau befindet sich eine Dechantcy mit einer Pfarr, ferner ein Postamt. In und uB Awi'tau wird die Weberei) in Leinen und Tuch stark getrieben. Bcyde Artikel wachen einen we¬ sentlichen NahrungSzweig derStadt Fwirtau aus Der Ort hält Jahrmarkt am -Montag nach Marien Lichtmeß, am Montag nach Marien- heimsuchung ; den Tag nach Egidt; Und aM Montag vor Martini ; großen Wochenmarkt am Montag nach Et» Georg, Und am Mon¬ tag nach Gallu« ; Flachsmarkt alle Montag? Wollmarkt am Donnerstag nach Kreutzerfi»' düng und gleich an den 2 darauf folgende" Donnerstagen; Vichmarkt alle Montag durch die ganze Fasten , mit Ausnahme der Charwo- che. und Wochenmärkte alle Montage. Jeder dieser Jahrmärkte dauert durch 4 Tage. . ?witlawka, ein zur Herrschaft HradisE gehöriger Markt im Olmützer Kreise an der Zwitta. Seit der Erlöschung des KlosterHra- disch ist der Markt ein Eigenthum des Rell- gionsfunds. Der Ort hält Jahrmarkt am Mo"^ tag nach dem Neuenjahrsrag, am Mons"- nach Jacobi und am Montag nach Gallus chenmarkt alle Dienstag» Gchls- »4« recnxerst» — — vor» Iah. Jas» Lidl. in Wien 1746. Uucsni! 8i1s6» 'lsrbul» altera 8nperio- rem 8ile6arn exbikena ex lVlapp» Llasiana Majore äsfnmt» Lo. exeua» per Homan- Nianoa tterecles. ^orimberx« Lnno ^1. D. ccxxxxvi. Schlesien war anfänglich rin Theil von Polen. Da aber die schlesischen Herzoge bey den Dolen keinen Schutz fanden, da man keinem schlesischen Fürsten den Zutritt be» den poltschcn Landtagen gestattete, und die Schlesier um vie¬ le, ihrer in Polen gelegenen Gäter gebracht wur¬ den ; so begaben sie sich unter den Schutz der böhmischen Könige. Herzog Heinrich VI. in «reßlau war der erste, welcher sich 1^27 un¬ ter böhmischen Schutz begab; Ihm fo.gten Her¬ zog Casimir IV. zu Teschen, Lcscus zu Rati- BoleslauS zu Oppeln, und Conrad zu Ocls. Diesen sind 1329 Herzog Heinrich IV. zu Sagan , Conrad zu Wvhlau und Uladislaus tu Liegnitz gefolget. Diese Ergebung der schle¬ sischen Herzoge an den böhmischen König Jo¬ hannes, gab zu einem Krieg zwischen Böhmen Und Polen Anlas; allein Johann war zu mäch¬ tig und Casimir von Polen mußte im Jahr allem Anspruch auf die schlesischen Länder Zusagen. Carl der Sohn (in der Folge Kai- unter dem Namen Carl IV.) und'Nachfol- Q 4 ger »48 ger des Johann , kam iza8 nach Breßlau,lreß sich huldigen und vermählte sich 1^57 mit des Herzog Heinrich zu Schweidnitz und JanerLoch- ter Maria Anna; durch diese Heurath bekam Carl die Fürstenthümer Schweidnitz und Inner And vereinte r;;; die sämmtUchen Schlesisches Herzogthümer durch eine pragmatische Sanction auf immer mit des Krone Böhmen. Mit die, fcr Krone kam ganz Schlesien an das Erzhers zogthum Oestreich. Friedrich ll. König in Preus¬ sen , der immer auf Erweiterung seines Rei¬ ches zielte, bemühte sich 1740 durch verschiede¬ ne ans Licht gebrachte Scheingrrln de seine ver¬ meinten Rechte auf den Besitz van Schlesien zN behaupten, pnd da er weitere Beweise zu ge¬ ben für zu wcitkänftig hielt , so fand er ach Besten in dem oben genannten Jahr am 16 December Schlesien unvernruthet zu überfallen und ließ den gröstenTheil der niederschlcsifcheN Fürstenthümer schleunig besitzen; 1742 am it Juny kam cs zu einem Friedensschluß, welcher jin dem oben genannteuJahr unter hem 28« Juntz vollkoiunien ratificirt worden. In Folge des¬ selben überließ die Königin» Maria Theresia, mit völliger Unabhängigkeit von der Krone Böh¬ men , an den König "von Preußen und bessert Erden be»derley Geschlechts r.) Nieder-und „ Oberschlksien, ausgenommen das Fürstenthuch ,, Teschcn, die Stadt Troppau, und wasjen- „ seit des Oppastroms und in den Gebirgen „ vo» Obcrschlesien gelegen istz 2.) DieHwr- „ schäft Hennersdorf und die andern in Ober- ,, schlesien eingcschlossenen , bisher zu ME „ reu gehörigen Diftricte; ?.) Die Grafschali „ Glatz. Dargcgen bezieht sich der König vo ,, sich und seine Erben aller alten und »euch Ansprüche an die Königin« rc. 5. „ In den. Irre- o-ÄS^cr »49 Frledensfchluß am 25. December 7745 wurde der Breßlauer Friedensschluß uno die Grcnzein- richiung vom Jahr 1742 erneuert; abermahlige Erneuerung geschah 176z durch den Frieden zu Hubertsburg. Derjenige Theil Schlesiens, Welcher dem Hause Oestreich geblieben , ist der kleinste und wacht den südlichen Theil von ganz Schle¬ sien. Die Grenzen dieses Landcsbezirkcs sind gegen Norden das preußisch Schlesien, gegen Osten Polen, gegen Süden Ungarn und gegen Westen Mähren. Die Länge dieses Landesbezirks von Westen gegen Osten beträgt bcy 24 Meilen, seine Breite ist schwer zu bestimmen. Der ganze Flächeninhalt beträgt 90 sJ Meilen. Zu den Happtgebirgen, als natürlichen Grenzen dieses Landes, gehören das Carpatiiche Gebirg, wel¬ ches das Land von Ungarn scheidet, und der Sudetsch , oder das sogenannte Niesengebirg, welches die Scheidewand zwischen Mähren und Schlesien ist. Eigentlich gehört nur jener Theil dieses Gebirges, welcher unter dem Namen r Gesencke / vorkömmr, als die natürliche Grenz- scheib zwischen diesen Ländern, hier bemerkt zu werden. >» Zu den vorzüglichsten Flüßen, welche den sstreichtschen Antheil von Schlesien bene gen, ge¬ hören die Oder, Weichsel, Biala oder Biela, Ostrawicza , Ocls , Oppa und Mora. Die Vder entspringt, wie bereits angemerket worden ist, 'N Mähren , beucht einen Theil von dem Für- stcnthum Lroppau, nimmt bcy Oderberg derr Lguf nordwärts , durchfließt Ni.der schienen Q 5 MS LZ» lmd von da weiter «ach Frankfurt an der Oder und verliert sich in den Belt. Die Weichsel entspringt in dem Fürstenthum Teschen, südost¬ wärts gegen die ungcrische Grenze, setzt den Lauf gegen Osten fort, und begiebt sich in der Standcsherrschaft Pleß nach Polen. Die Oder macht also gegen Südwesten und die Weichsel gegen Osten die natürliche Grenze. Auch die Biala gehört zu den Grenzflüßen Schlesiens, da dieselbe das Fürstenthum Bielitz und einen Theil von dem Gebiete Teschens gegen Ostsü¬ den von Polen scheidet. Die Oels oder Elsa entspringt im Teschnischcn, südwärts an der ungcrischen Grenze und vermischt sich oberhalb Oderberg mit der Oder» Die Pppa kömmt von Iägcrdorf, nimmt von hier den Lauf nach Troppau und vermischt sich hier mit de» Mora, welche aus dem Troppauischen von Sü¬ den kommt. Die Oppa entspringt eigentlich im Fürstenthum Neyße und betritt zwischen Wrdn- chal und Carlsthal das Jägcrdorfcr Gebiet- Das Clima im Ganzen ist gemäßigt, nur die gegen das Carpatische Gebirge gelegenen Gegen¬ den genießen einer rauhen Luft. An Brenn¬ holz sind die Gebirge trächtig. Der Lerchen- bäum kömmt häufig vor. Der Getreidebau ist nicht von Belang, da das Land mehr Gebir¬ ge als Fläche hat. Die vorzüglichsten Produc- ten im Pflanzenreiche sind Haber , Gerste, Hül- senfrüchce, Obst, Flachs und Hanf. Im Mi¬ neralreich kommen vor etwas Eisen, Goldsand, Salpeter, Wasserblcy rc. Vorzüglich reichhal¬ tig ist das Land au Gesundbrunnen , das Sel¬ terwasser zu Wrbnthal, der Sauerbrunnen zuWie- se, Md Zuckmantel sind bekannt. Im Thicrreicbe zeichnet sich die Hornvi-Hzucht sehr aus ; daher der Handel mit Käsen von vielem Belange ist. s77v wur- «Zr wurden 20,948 Stück Pferde gezählet, darun¬ ter waren 4,685 Hengste, L076 Stuten, uns 8-87 Walachen. Bienenzucht und Seidene»!» tur liegen darnieder. An Wildpret ist kein Abgang , und die Carpatischen Gebirge find der Aufenthalt vieler Raubthiere. Der österreichische Antheil an Schlesien besieht aus Fürstenthümern und sogenannte« Standesherrschaften. Der Fürstenthümer gibt «s vier: nähmlich: das Fürstenthum Teschen, Troppa», Bielitz und Iägcrdorf. Die 8r>- ins minore» oder mindre Standesherrschaften find : Dombrau, Friedeck , Freudenthal, Frcy- siatt, Oderberg, Odrau, Olbersdorf, Orlau, Reichwaldau , Roy , und Teutschleuten. Die Fürstenthümer theilen sich in solche , welche vollkommen dem Erzhause gehören, und in solche, von welchen dasselbe bloß Antheile be¬ sitzt. In die erste Classe gehören Teschen und Bielitz, und zu der zweyten Troppau und Jä- gerdorf, wozu noch einige Besitzungen im Fursicnthum Neyße kommen. Seit 1784 ist Schlesien in zwey Kreise abgesondert, welche sind: der Jägerdorfer und Teschner Kreis. 2U dem letzter« gehören die Fürstenthümer feschen und Bielitz, mit den in demselben ge¬ legenen Standesherrschaften. Der Jägerdor- fcr Kreis enthält Troppau und Jägerndorf; ferner dre in diesen zwey Fürstenthümern und -n dem Furstenthum Neyße gelegenen östrcichi- schen Orte. . Man zählt in dem östreichischen E-chke- Nen 2^ Städte, r Markt 536 Dörfer und Häuser. Troppau ist die Hauptstadt im 'sireichtschcn Schlesien. Im sZL Im Jahr 1776 hat man in Schlesien 247,046 Seelen gezählet; darunter waren 122,582 weiblichen Geschlechte. Vom männ¬ lichen Geschlechte waren von 1 bis 17 Jahren, 85,674. Von r8 bis 40 Jahre 41,297 und Hon 41 bis hinab—1-27,49z Seelen. Der Jn^ den waren 767 darunter 440 Jüdinnen, Jetzt beläuft sich die ganze Volksmenge auf 270,89^ Seelen. Hier folgt ein specieller Ausweis: 1776 « . 1777 bis mit 1784 1785 . * 4786 . . 4787 1788 1789 « »47,046 256,26z . 258,2zc> . 262,IOK . 266,585 . 268,79z ° 270,851° Es kommen daher auf eine lJ Meile z,oco Seelen . Im Verhältniß mit andern Provinzen behauptet Schlesien unstreitig eine starke' Volksmenge. Nachstehende Kirchenlistetz geben Aufschlüße über die Geburten und da» Sterben in dieser Provinz. Getraute - Gebsr. - Gestor. - M» geb- L< 0-rW^o »Z? Es ist bereits gesagt worden, daß Mähr -en und Schlesien unter einem Gubernio , dessen Sitz in Brünn ist, stehen, Zu den polnischen Stellen, die eigentlich das östreichi» sche Schlesien angchen , gehören das Kreisamt in Jägerdori; die Policcydirection, unter de¬ ren Aufsicht der Magistrat der Stadt Trop- pau das Policeiamt besorgt; ferner das Ban« calinspectoratamt in Troppau, in Teschcn und Weidenau, weiter das Kommereialzollamt in Maidelberg , und das Kommcrcialjoll - und tzalzamt in Hotzenplotz. Dem Bancalinspec- tvrat in Troppau sind untergeordnet, das Hauptzoü - und Ealzlcgstattamt, dann Fleisch¬ kreutzer Collcct - und Weinimpostoberamt in Troppau; ferner das Filialzollamt in derJak- Ler Dorstadt, und Kakiborer Vorstadt ; das Zollamt in Kreutzendbrf, Jägerdorf, Olbers¬ dorf, Größen, Tentsch, Pawlowitz, Henners¬ dorf, Smollau, Dzcehelau, Hartun, Spa- >'chendorf, und das Accisamt in Freudenthal. Dem Bancaliuspectorat in Teschen sind unter¬ geordnet, das da befindliche Zoll- undSalzleg- stattamt,- das Wegzollamt Friedcck, Freystatt, di« Weazollstation in Schönbrunn , Königslau, das Zollamt in Hauschau , Oderberg, Mark- towitz, Jstcbna, Schwarzwaßer , bas Zoll - tind Saljlcgstattanit Biclitz , das Zollamt in Djicditz , das Zoll-Sa!j: und Wegzollamt in Jablunkau. Dem Bankaliuspectorar in Wei¬ denau sind zugethcilet : das Zoll-und Salzamt du Weidenau, Zuclmantel, Niclasborf, Groß- knnzendorf, Weißbach, Barzdorf, Weistwas- s«r, Krautenwaib und Epigljtz. Zur Hand¬ habung des Tobak-und Sicgelgefälles befinden pch >m Jägerdorfer Kreise : ein Kommissär Histrictrtvijor, UlMrrevijor, ein Guts- dkr LZ4 S-ü-M-'o beschauer, y Oberaufseher , und r> Unteraus» scher. Im Teschner Kreise, ein Kommissär, ein Distrietsrcvisor, ein Unterrevisor, ^Guts- beschauer, 6 Bereiter, io Oberauffther, und 14 Unteraufseher. In Troppau ist der Sitz der Erbsteuercommißion. Zur Besorgung des Justitzwesens bestehen im östreichischen Schle- fien 4 Landrechte , als 1) das Sachsen Tesch- Nische Landrecht , dem der Landeshauptmann als Präsident vorsitzt; ihm sind zugetheilt , der Landmarschall, der Oberlandrichter, und der Landeskanzlcr ; ferner i Rath und das Kanzelleypersonale. 2.) Das Fürstbischöfliche Landrecht des Fürstenthums Neyße östreichischen Antheils auf dem Schloß Johannesberg. Bey diesem stehen der Landeshauptmann, i Vice- Präsident, und 4 Räche, nebst dem erforder¬ lichen Kanzelleypersonale. Der Diccprästdeut ist zugleich Director des F. Land - und Cri- minalgerichts des diesseitigen Fürstenthums Neyße; dann Comissär bcp der K. Staatscom- mißion und Fürstbischöfiicher Commiffär in städtischen Sachen. z.) das Lroppauer - und Jägerdorfer Lichtensteinische Landrecht , die¬ sem sitzt vor der Landeshauptmann alS Präsident, chm sind zugctheilet der Oberstlandkammcrcr, oberste Landrrchter, der Obcrstlandschreiber , 2 Räche, und das erforderliche Kanzellcyper- sonale. Hierzu kömmt das herzogliche Vor¬ merkungsamt ( Landtafel) zu welchem gehö¬ ren der Unterlandkämmerer, Unterlandrichtcr, Unterlandschretber, und der UnterlandeSpvhonecj. i?8y waren der k. Landesadvocaten 4, und 4 kandrechtsadvoeaten. 4.) das fürstliche Laud- amt des Fürstenthums Bielitz. Dasselbe be¬ steht aus einem Präsidenten, 2 Rächen und denk erforderlichen Kanzelleypersonale. LZ§ Der Kurfürst'in Cöln, Erzherzog Max- Millan, hält als Meister des teutschen OrdenS einen Statthalter für die Herrschaft Freu¬ denthal. Die übrigen Standeshertschaften her¬ ben ihre Erbherren; das Gut Olbersdorf steht Unter herzoglicher Administration. In Folge Hofdeercts vom 20. Iuny wurde das m Trop- Pau bestandene k. Amt aufgehoben , und mit dem mährischen Tribunal ( jetzt Appellations- gericht) vereint. In Folge Hofdeerets vom^8- Oktober 1782 wurde das oben aufgefu^te Vormerk - und Hypothekenbuch mit dem Amte der mährischen Landtafei vereint , und die keitung desselben , dem mährischen Appella- lionsgericht also überlassen, daß jeder, wel¬ cher in dein Hypothekenbuch eine Vormerkung «der Auslöschung nothwcndig fände , flch arr das Appellaüonsgericht in Brünn bittlich zu wenden habe. Die Aufstellung der oben auf- Mführen fürstlichen Landrechte veranlaßte das Hofdecret vom iken Jul. 1784. Zu den vorzüglichsten Kunstproducten in vem östreichischcn Schlesien gehören Leinwand , -ivollenzcug und Tuch. Die Schlesische Lein- w^nd ist ihrer besondcrn Güte wegen bekannt, -ilüan schätzt die jährliche Erzeugung derselben "uf 80,200 Stück. Im Jahr 1785 hat sich der Absatz an Umwand und, Schleyer außerordentlich ver¬ ehret. Der Debit hat sich größtentheils auf daS ,Ml«nd beschränkt. Wollenzeuge werden vor- Lslich in Jauernik Verfertiger , so wie die b7fberey ,m Tuch zu Bielitz und Lroppan sehr ..nächtlich ist. In Weidenau ist eine Spies ^brik » r» Wrbnchal ein Eisendrachtzug, Md «56 > 077-M^o und in Troppau verfertiget man die unter dem Nahmen : Leschinken bekannten Feuer¬ röhre. Eine k. privilegirte Schmelzliegelsa- brikist, seit 1788 zu Barzlorf, und eine Wachs- keinwandfabrik zu Oderberg. In Troppau wirb , wie bekannt ist, vorrrcflicye Seife er¬ zielt. Aus dem, was Schlesien bedarf, und was dasselbe an andere Länder jährlich gibt, läßt sich der Vorthcil berechnen, welchen das Land aus seiner Handlung zieht. Schlesien bedarf Getreide, Hopfen , Honig , Wachs , Wein, Wolle, Seide, Flachs, Hanf, Pota¬ sche, Salz, Bley, Kupfer. Galmey , Eisen- Ferner Kattune, Seidenwaaren, Tuch, Pot- celaine, Wollenzcuge, Galantertcwaaren, Bu¬ cher, Papier, Glas re. Schlesien gibt an an¬ dere Länder ; Käse , Butter , Schmalz e Seife , Häute , Leinwand , Zwirn , Tuch e Hülzwaaren, Spiegel, Töpfergcschtrr, Wachs-' lcinwand rc. Ein genauer Vergleich vorste- hcndsr Einfuhr - und Ausfuhrartikel offenbar , daß Schlesien die Bilanz des Vor- theiis , nicht aber die Bilanz des GeldcL behaup¬ tet , besonders, wenn man die Eir.suhr an Liqueurs, Kaffee, Zucker , Thcc , noch an¬ dere Specerep 7 und Aporhekerwaarrn hini^ fttzt. Die »774 unter Maria Theresia in scheu angelegte Messe hat Kaiser Joseph aufgehoben. Man sehe im politi-chen Co^ das Lcitwort: Jahrmarkt. Die Länder, n welchen Schlesien vorzüglich in» Verkehr i"y sind: Polen, Mähren, Böhmen, Ungarn » . Wachsen. Wegen des beträchtlichen Waa^ 257 zugs, welcher über Teschcn nach Polen geht, ist das Straffcngcwerbe sehr blühend. Der Postäm¬ ter in Schlesien sind iz. als i) im Jägerdorfer Kreise , in Dor/ Teichen, Jägerborf, Zuck¬ mantel, Ubanthal, Freudenthal und Bcntsch. 2) Im Teschner Kreise zu Niederbludowitz, Lo¬ schen, Wotschau, Bielitz, Friedck, Cmilowitz und Jablunka. Uiber Teschen und Bielitz führt die Strasse nach Lemberg ; Sie beträgt von Te¬ schen aus in der Länge 230,000 Klafter; fer¬ ner führt die Straffe von Teschen nach Neyße und Breßlau; über Jablunka führt der Weg nach Ungern» Die Orte, welche in Schlesien zur Hal¬ tung der Jahrmärkte privilegirt sind, sind die¬ se: Bielitz, Benisch, Engelsberg, Freuden¬ thal , Frystatt, Frcywald, Frubeck, Grätz, Hra- bin, Jägerdorf, Jauernick, Königsberg , Oder¬ berg , Odrau,Olb>rsdorf,Skotschau, Schwarz- Wasser, Troppau, Teschen, Wagstatt, Wei¬ denau , Wcißn affer, Wägstattl, Wrbnthal und Juckmantel. Die Tage, an welchen in jedem dieser Orte Markt gehalten wird , können in der folgenden Oerterbcschreibung, der) dem betref¬ fenden Orte nachgelesen werten. Die Römisch katholische Religion ist auch in dem östreichschen Antheile an Schlesien die herrschende. Im i7tcn. Jahrhundert fanden sich Bekenner der lutherischen Religion ein, welche auch noch jetzt öffentlich geübet wird. Das in Teschen gelegene Cvnsistorium wurde *784 aufgehoben und nach Wien übersetzt. Die römischkatholische Kirche besteht aus 2 Diöce- sen, nämlich der Olmützer erzbischöflichen und Breßlauer bischöflichen. Zu der Olmützer R Diö- LZK' DiöceS gehören der Jägerdorfer Kreis, ig weichem die Decanate Iägerdorf , Eckers¬ dorf , Freudenthal, Troppau und Hotzenplotz gelegen. Die Pfarren und Localcapcllaneycn, welche in jedem der vorstehenden Decanate ge¬ legen , stehen Seite 85 verzeichnet. Die Breß- lauer Diöces erstreckt sich über alle jene Or¬ te, welche nicht der Olmützerdiöccs zugetheilk find. Der Bischof hält einen Officiai zur Be¬ sorgung der geistlichen Angelegenheiten in dem östrcichschen Antheil Schlesiens der Fürstenthü- mer Teschen, Bielitz, und Nepße; ferner zwey bischöfliche Kommissäre, deren einer in Tesche» und der andere zu Frcywaldau seinen Sitz hak' Der Kommissär in Teschen hat die Gerichtsbar¬ keit für den diesseitigen ober« Kreis der Brest- lauer Diöces, der Fürstenthümer Teschen, Gir¬ litz, dann der dem Teschner Kreise zugetheil- ten freyen minderen Skandesherrschaften. Der Kommissär in Freywaldau übt die Jurisdiction über die östreichischen Orte im FürsienthuM Neyße und die sreye mindere Standesherrschaft Olbersdorf aus. In dem ganzen östreichischen Schlesien hat man zu Anfang des Jahrs 7 Klöster (darunter i Nonnenkloster) gezählt- Dieselben waren das Dominicauerkloster, Fra»- tiscanerkloster, Minoritenkloster zu Troppa»' das Minoritenkloster in Iägerdorf. Da* Piaristencollegium zu Freudenthal und Weißwass^' und das Clarisser Nonnenkloster in Troppa»' In dem östreichischen Schlesien ist sowohl der teutsche Ritterorden, als der Maltheserorde» angesessen. Von dem erstem hat der Landes commenthur seinen Sitz in der Stadt Freuden¬ thal, von welcher, so wie von der ganze» Herrschaft, -er Orden Besitzer ist. Derselbe d» 2L2 solche van dem Bischof Carl in Brcßlau, einem Bruder Karser Ferdinands II. zum Geschenk er¬ halten. i6^y wurde die Herrschaft von dem Furskenthum Troppau , ganz unabhängig erklärt. Der Orden besitzt in Mähren folgende Herr¬ schaften, als: im Olmützer Kreise, die Herr¬ schaft Busow, zu welcher der Antheil an dem Markte gleiches Rahmens und iz Dörfer ge¬ hören; ferner in eben diesem Kreise die Herr¬ schaft Eulcnberg , zu welcher gehören die Städ¬ te Braunseif und Eulenberg, der Markt Fried¬ land und 22 Dörfer. Weiter das Gut zu Langcndorf, Rötkelhütten. Diese Herrschaf¬ ten und Güter zusammen werden auf 640,000 Gulden geschätzt. Der Malthcserorden hat eine Commende in Troppau. Den ersten Grund zu den öffentlichen Schu¬ len im östreickschen Schlesien legten die Pro¬ testanten , diesen folgten die Jesuiten, welche in Troppau ein Gymnasium hatten; zu Teschen hatten sie eine Residenz und Convict. Jezt bestehen in Schlesien z Gymnasien, deren eines zu Teschen, das andere zu Troppau und das dritte zu Weißwasser ist. An jedem Gymnasto stehen ein Vicedirektor, ein Prüftet Und 4Leh- Das Gymnasium zu Weißwaffer versehen die Piaristen. Der teutschen Hauptschulen sind jetzt 5. Sie haben ihren Sitz zu Troppau, Jä- gerdorf, Teschen , Freudenthal und Weißwas¬ ser. An den 2 letzteren Orten versehen die Pia- ristcn die Schulen. Die Schule in Jägerdorf versehen die Minoriten. Die königliche Gesell¬ schaft des Ackerbaues und der Künste erhielt im Jahr i/87 eine zweckmässige Verfassung. Man kann dieselbe im politischen Codex unter dem Leitworte r Ackerbau, Nachlesen. R s Das »6c> Das ganze östreichische Schlesien ist in zwey Hauptwerbbezirke abgetheilt, als i) in das Für- rhum Troppau, und ten vsireichifchcn Antheil an dem Fürsienthum Ncyße.2) In die Fsirsten- thsimer Bielitz , Tcschcn und Jägcrdorsi Den ersten Wcrbbezirk versieht das in Mähren ge¬ legene Infanterieregiment Nummer 20. ( jetzt Gr« Wenzel Kaunitz ) den zweytcn Wcrbbezirk ver¬ sieht das cdenfaUs in Mähren gelegene Infan¬ terie Regiment Nummer -rü (,ctzt Er. Wenzel Col- lorcdo). Jp Troppau liegt der Stab des Hu- sarenregtmentsNummer r6.(zctz!FeldmarschallGr« Hadickf). Die Milizangelegenheit-n in Schle¬ sien werden von dem Generalcommando in Ersinn besorget» Hier folgen nun die nach der geschehenen neuen Eintheilung in dem östreichischen Schle¬ sien gelegenen Oerter , diese sind : Adelsdorf, ein zur Stadt Freywalde ge¬ höriges Dorf, im Iägerdorfer (vorMahls im Repßer) Kreise. Varrschendorf, 'eine der Gräfinn Canal gehörige Herrschaft, imIägerdorfer s vürmahts im Neyßcr ) Kreise. ZZasonowitz, eine dem Freyherrn von Saingenois gehörige Herrschaft im Teschne« Kreise-, BauwMrten ; eine dem Herrn von HHönich gehörige Herrschaft im Teschner Kreise. Nielitz, ein Fsirstenthum, grenzt nor^ rvärts an die preußische Standesherrscliaft Pleß? »stwärts an die Eiala, südwärts an Tesches *N» 26 l und westwärts, an Skotschau im Teschnischen. Die Weichsel scheidet das Fürstenthum von der Etandcsherrschaft Pleß und die Diala von Po¬ len. Biclitz liegt von Teschcn z Meilen ent¬ fernt. Das Fürsienkhum war vormahls eine Mindcrherrschaft; 1752 aber erhob sie Kaiser Franz I. zu einem Fürstenthum. Herzog Wen¬ zel Adam von Teschen gab Bielitz . da es »och ein Theil von dem Fürstenthnm Teschen war, seinem Sohn Casimir, in der Folge kam die Herrschaft an Carl Freyherrn von Promnitz, alsdenn an die Freyherrn von Sonneck. 1724 gehörte sie den Grafen von Solms und Tek¬ lenburg, i7gO erhielt sie Gr. von Solms Wil¬ denfels. i7zy Graf von Haugwitz und von diesem kam sie an Alexander Joseph des heil. R. R. Fürsten von Culkowsky, Grafen zu Lis- fa in Polen. Der jetzige Besitzer nennt sich: Franz Joseph Ordynat Culkowsky Herzog M Bielitz, k. wirklicher Gchermrath, königlich po- lischer Generalinspector, Generallieutenant der Kronarme, auch Chefeincs unterhaben¬ den Kroninfanterieregtments, Malthesercom- mandeur; der Orden vom weissen Adler, des Gt. Stanislaus, des St. Alexander Newsky und St. Huberts Ritter. In der Stadt Vilitz ist, die Tuchwebercy sehr im Flor. Der Ort zählt: 66v S eien und hält Jahrmarkt am ersten Montag nach Rewinisce- re, am Montag nach Johann Baptist und am Nicolaustag. Viehmarkt wird gehalten am Montag nach Dreycinigkcit, am Johann Bap- Eifttage, an Jacobi und am i; September. In Stadt Bielitz ist der Postwechsel zwischen Mstschärr und Kenty, der letztere Ort ist in R z Gal- L6s V--W2-V Galicien gelegen. Die Stadt liegt an dev Biala. Hier ist ein evangelisches Belh- haus. Vautsch, eine dem Fürsten von Lichten¬ stein gehörige Herrschaft im Jägerdorfer Kreise. Lenisch , oder Bendschin , ein offenes Städtchen im Jägerdorfer Kreise. Die hier befindliche Pfarr gehört zum Decanat Freuden- cha'. Der Ort hält Jahrmarkt am iten Sonn¬ tag in der Fasten, an Peter und Paulan Egidi und Catharina. ' , Bransdorf, ein Dorf mit einem Schloß an der Oppa im Jägerdorfer Kreise. Dasselbe gehört dein Niclas Frevherrn von Weichs- Die hier gelegene Localcapellaney gehört zum Decanat Jägerdorf. Lraunsdorf, ein Pfarrdorf im Jägerbor« fer Kreise. Die Pfarr gehört zum Decanat Jägerdorf. Brosdorf, ein dem Guido Freyherrn von Kalkruck gehöriges Gut, im Jägerdorfe» Kreise. Bludowitz, (Mittel-eine Herrschaft mit einem Schloß im Fürstenthum Teschen. De» Besitzer derselben ist Herr von Gaßner. Bludowiy, (Nieder-eine dem Freyherrn von Saiger gehörige Herrschaft im Fürsten¬ thum Teschen. In Niederbludowitz ist de» Post- L6z lpofiwechsel twischen mährisch Ostrau unk Tesche». Bludovsitz, (Ober) eine dem Herrn von Richter gehörige Herrschaft, im Fürstentum Leschcn. Lranitz, eine Herrschaft im Fürstentum Zägerdorf. Dieselbe besitzt Heinrich Graf von Reichenbach. Breitenau, ein Pfarrdorf im Jägerdor- fer Kreise. Die Pfarr gehört rum Decanal Jägerdorf. Czechorvitz , ein Kirchdorf mit einem Schloß im Fürstentum Bielitz , im Teschner Kreise. Won dem Gut ist Graf Renarv Besitzer. Dittersdorf, rin Dorf mit einer Local- «apellaney km Jägerdorfer Kreise. Die Lo- «alcapellaney gehört zum Decanat Jäger- dorf. Dobroslawitz , ein dem Joseph Graf Wiekersky gehöriges Gut , im Jägerdorfer Döschna , eine dem Grafen von Renard gehörige Herrschaft im Jägerdorfer Kreise. Domajlowitz, (Ober) eine dem Herr» ^on Grohmann gehörige Herrschaft im Teschner Kreise. R 4 Do- 364 Domaslowrtz, (Nieder) eine Herrschaft im Teschner Kreise. Von dieser Herrschaft, tsi Besitzer die Witwe Frau von Jano- fchowsky. Doinbrau , eine dem Freyherrn von Matenklot gehörige Herrschaft im Teschner Kreise. Drachomischel, eine den« Friedrich Frey¬ herrn von Kalisch gehörige Herrschaft im Ecsch- ner Kreise. Eckersdorf, ein Dorf mit einer Dechan¬ ten und Pfarr im Fürsienthum Troppau iM Iägerdorfer Kreise. Endersdorf, mit einem Schloße, in dem östreichischen Antheil an dem Fürsienthum Neyße, im Iägerdorfer Kreise gelegen. Besitzer die¬ ses Gutes sind die von SommcrsbcrgischeS Erben. Engelsberg , ein offenes Städtchen i» der Minderherrschaft Freudenthal, im Jägcr- dorfer Kreise gelegen. Di« in diesem Städt¬ chen befindliche Pfarr gehört zum Decanat Frc»^ denthal. DaS Städtchen liegt in einer birggegend an der Straße nach Neyße. Engels berg hält Jahrmarkt am Sonntag vor Pauli- Lekchrung , am St. Anna Tag , und am Mo^ tag vor Gallus. Freudenthal , kreuäentkalia, Böhmft^ Brunuenthal, eine Minderherrschaft mir eine Stadt gleiches Rahmens, an demmähriftm Gebirge, das Gesenke genannt, 6 Meile» vo OÜ-W--Q 26Z Olniätz und 7 von Ncyße im Jägerdorfer Kreist gelegen. Die Herrschaft , ein Eigen¬ tum des t.utschen Ritterordens , war vor- Mohls ein Theil des Fürstenthums Troppau. In der Folge kam sie an die Freyhcrren und nach¬ malige Grafen von Wrbna, Kaiser Ferdinand H« zog sie ein. Die Erzherzoge und Hoch¬ meister des teutschen Ordens 5 Leopold Wil¬ helm, ein Sohn , und Carl Joseph , ein Enkel des genannten Kaiser besaßen die Herrschaften nach einander. 1630 erhielt sie der Hochmeister des T. O. Johann Casper von Ampringen, der zugleich Ober¬ hauptmann von Ober - und Niederschlesicn war , und da die Verwaltung dieses Anttes einen Fürsten federte, erhielt er Freudenthal unter dem Titel eines Fürstenthums. Von dieser Zeit an blieb der teutsche Ritterorden im Be¬ sitz dieser Minderherrschaft, der Titel: Für¬ stentum aber unterblieb. In der Stadt Freu¬ denthal ist ein Decanat und Pfarr gelegen 5 sie ist zugleich der Sitz eines Statthalters und Commenthurs, emes Postamts und Ae- eisamts. Zu der Mindcrherrschaft Freudcnihal gehören: Die Stadt Freudenthal, das Städt¬ chen Engelsberg und Wrbnthal , die Dörfer Allstatt, Lichtenwerder', Klein Mohrau , Grif¬ fen , -rchrom, Alt Vogelscife , Nicderwild- grub und Wokendorf. Auch gehört hierher die in Mähren gelegene Herrschaft Eulenbcrg. Dir Stadt Freudenthal hält Jahrmarkt am 'Mon¬ tag nach dem Neuenjahr, am Montag nach Reminiscere, am Montag nach Georgi, am Montag nach Margaretha und am Martini- tag. Zreystatt, krezlsigämm orievtsle, eine Min- kerhcrrschaft an der Elsa, südwärts von Tr-? ' R 5 schty. S66 schen, im Teschner Kreise gelegen. Diese Herr» schäft war vormahls ein Lheil des Fürstenthums Tesche». Sie wird in der Schlesischen Steu- erindiction das Gut Freystatt genannt. Her¬ zog Wenzel Adam gab sie seinem Sohn Frie¬ drich Casimir. In der Folge erhielten solche die Freyherren Czigan von Slupska, dann die Grafen von Saschin, von diesen kam sie an Wienzkowsky, von diesem an den Fürste» von Croy , jetzt ist Besitzer davon Rudolph Graf Taaffe von Karlingfort. Diese Minder- Herrschaft enthält das Städtchen Freystatt und die Dörfer Altstatt , Konkotna und Zawada» Das Städtchen Freystatt zählt 950 Seelen» Hier ist der Sitz eines Wegzollamts. Der Ort hält Jahrmarkt an Paulibekehrung, am Mon¬ tag nach dem Sonntag Exaudi, am Bartho- lomätag, am Simon und Judastag; Woll- markk de» Tag vor dem Sonntag Exaudi, am Tag vor Simon und Juda, Wochenmarkt alle Dienstage in jeder Woche. In Freystatt wird die Leinweberey sehr ämstg getrieben. Der Ort wird zum Unterschied des in Niederschlc- sien gelegenen Freystatrs, kreuttsärum oriental« genennt. Freyrvalde, oder Freywaldau, ein denk Bisithum von Breßlau gehöriges Städtchen, in» Fürstenkhum Neyße, im Jägerdorfer Kreise «n der Billau. Zu diesem Orte gehören Z Pfarren, 1 Kirche,5 kocalcapellaneyen und r) Mühlen. Freywalde hält Jahrmarkt den Tag nach dem Neuenjahr, an Johann Baptist, Dartholomä, und am Michaeliskag, Friedberz, ein dem Bißthum von Brest- o-W--a 267 kau gehöriges Städtchen im östreichischen An¬ teil des Fürstenthums Neyße im Jägerdorftr kreise. FrieöeE, eine dem Grgfen Johann Ne¬ pomuk von Praschina gehörige Mmderberrschaft 'M Teschner Kreise', 12 Meilen von Olmütz, Und g von Teschcn'gelegen- Dieselbe wird von Mähren und dem Fürsicnthum Teschcn umge¬ hn, Der Fluß Ostrawitza macht z vischen die- ser Herrschaft und dem Markgrafthum Mäh¬ ten die natürliche Grenze; Friedeck war vor- Mahls ein Theil des Fürstenthums Teschen. 1545 ward sie an Jvh. von Bernstein ver¬ pfändet. Diese Minderherrschaft enthalt das Städtchen Friedeck , und die Dörfer Bruzo- Mitz, Droban, Leskowitz, Sedlitz und Skaliy. In Friedeck leben 2099 Seelen. Auch ist hier rin Wegzollamt und der Posiwechftl zwischen Freyberg und Teschen. FuchsrvinVel, eine von Stillfriedische Herr¬ schaft, im Jägerdorftr Kreise. züllstein, ein dem Erzbißthum Olmütz ge¬ höriges Lchengut im Jägerdorftr (ehemahls im Prerauer ) Kreise, hey Hotzenplotz gelegen- Fm Dorfe Füllstcin ist eine Pfarr , welche zum Decanat Hotzenplotz gehört. Geppersöorf, eine dem Joseph Grafen von Seednitzky gehörige Herrschaft im Jäger- ''vrftr Kreise. Glockervdorf' (^^os) «in Dorf im Fürsten¬ tum Troppau im Jägerdorftr Kreise. Don dem ^Ut ist Carl Freyherr von Wippler Besitzer. Glom- -6F Glommy , «in Dorf im Fstrstenthu^ Lroppau, im Jäggrdewfer Kreis'- Von derv Gut ist Graf Anore vonRenard Besitzer. Gottschdorf, mit einem Schloß , wovo« Carl Traugott , Freyheer von Szrbenstv Besitzer ist , im Färstenthum Troppau , im 3^' gerdorfer Kreise. Erektz, ein Markt und Schloß an Mora, im Kärstenchum Troppau, im Jäg^' dorfer Kreise. Grätz hält Jahrmarkt am S" Mkchaelstag , und am unschuldigen K<^ vertage, Grodrey , mit einem Schloß zwischen Weichsel und dem Aärstenthum Bielitz gelegk^ im Teschner Kreise. Von dem Gut ist Fri^' rich, Freyhcrr von Kral isch Besitzer. Groöischy, ein der Witwe , Frey'"^ von Marklowsky gehöriges Gut im Teschs Kresse. Gurek, (Grofi) eine der Witwe Frey'"? von Marklowsky gehörige Herrschaft im 3"' gerdorfer Kreise. Grofi Herrliy, eine dem Grafen Eug^ Wrbna gehörige Herrschaft im FürstcnthU^ Troppau im Jägerdorfer Kreise. Hennersdorf , ein königliches Lch^) gut (Lehentragcr ist jetzt Bischof in Olmütz^^. Hotzenplotz gegen Westen im Jägerdorfer Kre. fe gelegen. Fu diesem Gut, wovon Freym. von Bartenfiein Besitzer ist, gehört das Sta^ Iah» L6y « Der Fürst hält in diesen üstreichischen Für« uenthümern einen Landeshauptmann, wie be- ^>ts bemerket worden ist. Er sendet »ä Oon- Evkus xubkico» (Fürstentage) einen Abgeordr ten. Az, diesem Jürstenthum gehörigen Oer- L?L Oerter find die Stadt Jägerdvrf , das Städt¬ chen Bensch, dann folgende Güter, Schlößer und Dörfer , als r Bartschendorf , Bautsch , -Bransdorf, Branitz, Braunsdorf, Breuthen, Brosdorf , Dobroslawitz , Döfchna , Enders- dorf, Dittersdorf, Fuchswinkel, Füllstein , Fultneker Prvbstey , Gcppcrsdorf, Henners¬ dorf, Hotzenpwtz, Jeschkowttz, Jungferndorf, Kammcrau , Karlsthal , Kellersdorf, Köhls¬ dorf, Krondorf, Leutersdorf , Lichten , Loben- steiu, Maidelberg , Morzinau, Meltsch, , M plochowitz , Oberdorf , Pawlow'tz , (Böhm -) Pawlowitz , (Teutsch) Polanka , Seyffersborf / Skrochowitz, Schlekau, Schönstein, Somolkan, Spachendsrf. Gttebrowitz, Strzebomitz, Stein- Vlowitz, LaUbnitz, Wcißkirche, und Zvssttz- Iä'gerdorf, «ine fürstlich LichtensteimE Stadt im Fü'stenthum Jägerdorf, im Kreist glrichesNamcns, zwischen Gebirgen an der Opp^ 25 Meilen von Wien, Z von Troppau, und Z von Neyße gelegen. Das hier gelegene S^M hat den Namen Lobenstein ; in einiger Ent' fernung sieht mau noch Uiberbleibstl des ehe' maligen Bergschloßes Schellenberg. In ver Stadt ist ein Decanatund , eine Pfarr, ferne' «in Zollamt, ein Postamt, und eine teursast Hauptschule. Auch ist hier der Sitz desKre'^ «mkes von dem Jägerdorfer Kreist. Der O'. hält Jahrmarkt am Montag nach Ocnli, Montag nach Exaubt, am Montag naci> rien Htmmelfarth; am Montag nach Marie' ' gebürt, und am Montag nach Marienopt rung; Pferd Und Viehmarkt am Montag r , dem Palmsonntag, am Montag nach Margr rhen, am i^ten Ju. am Montag nach , M-olomä, und am Montag vor St. Nicob o--W^-o -7Z Das Wapen der Stadt besteht in einem gol¬ denen und an goldenen Bändern Hangenden Jagdhorn in einer blauen Spitze zwischen zw. y Steinen. In Jägerdorf befindet sich ein Mi- noritcnkioster,und vie Weberei) in leinen Zeu- gen macht hier einen wesentlichen Nahrungs- zweig aus. Iayerborfer Rreis, oder der wcstnördliche Theil des östr ichischen Schlesiens ; >Zu demsel¬ ben gehören jetzt der östrerchische Ankheil an dem Fürstenthum Neyße und Troppau , das Für- sienthum Eiclitz und die oben aufgeführken Min- derherrschafrcn , als: Oderberg , Freudenthal, Olbersdorf, Fricdeck u. s. w« Die Grenzen die¬ ses Kreises sind Mähren, das preußisch Schle¬ sien und das Fürstenthum Tcschen. Ianernik, ein dem Bißlhum Breßlau Zehöriges Städtchen ,in dem vstrejchischen An¬ teile von dem Fürstenthum Neyße, im Jäger- dvrfer Kreise. Der Ort hält Jahrmarkt am Mon- Mund Dienstag nach Pauli Bekehrung, an Milippj und Jacobi ; an Jacobi und am Linien und Judastag. An jedem Jahrmarkt a zugleich Pferd - und Viehmarkt. Alle Diens¬ tage ist Wvchenmarkt. Das Städtchen hat ei¬ nen regulirteu Magistrat nach der ersten Classe. Icschkowitz, ein der Witwe Frau Fran¬ cisca von Tctzlcr gehöriges Gut. Ilowitz, ein dem Rudolph Freuherrn von ^clesta gehöriges Gut im Jägecdorftr Kreise. Iohannesbery , ein Dergschloß und di« Ne- ^°tnz des Bischofs zu Breßlau, bey dem Städt- S chm Z74 chen Jauernick im östreichischen AntheildesFut» stcnthums Neyße im Jägcrdorfer Kreise, Iohanneschal, s. Mähren. Iunyfcrnborf, ein den von Nimersber^ gischen Erben gehöriges Gut im Jägerdorser Kreise. Raktenstein, ein Städtchen in dem reichischcn Antheil an dem Fü.stenthum Ney" im Jägerdorfcr Kreise. Rammerau , ein fürstlich ssichtensteinisch^ Kammergut, unweit der Oppa, im Jägerdors^ Kreise. Rarwin, ein dem Grafen Joseph vo" Jarisch gehöriges Gut im Teschner Kreise. Ratscher, 'ein erzbischöfliches Olniütz^ Gut , jenseit der Oppa, zwischen Troppau Raribor gelegen. Der so genannte Kaki^ -'strikt gehörte vormahis den Hei zogen zu scheu, kam er an das Bißrhum in > mütz. Der Oberherrschaft dieses DistrictS S, sich Friedrich H. König in Preußen bcniä^ , get. In diesem Distrikt ist das Stävtw Kätscher, in welchem nun ein Arcjnpresbi-"r« Deckanat und Pfarr ff. Seite. iZL) sind ; r" die Dörfer Ehrenberg. Zteßlic» / Kaiferl, seid, Langenau, Groß Pctrowiy, Neuwr^^ Paezedluk, Groß Perrowiyund Srolzmury- ! Dörfer Krokfeld, Ehrenberg und Lange" sind königliche böhmische Leden . wein' , Krone Böhmen an den Erzischof in Olm"? lieh'" «75 Erchen hat. Von diesen Dörfern ist jetzt Be- sitzer Graf Saschin oder Kakschin. Rönigsderg , im gemeinen Leben Künsr berg, ein Städtchen mit einem Schloße, im Für- sienthum Troppau, imJägerdorfer Kreise. Der Drt hält Jahrmarkt am Lataresonntag , an St. Dreyrinigkeit, am St. Laurentiitage, an l>'a- thaiina; Vieh - und Wollmarkt an Philippi und ^acooi ; alle Montage ist Wochenmarkt. Rrautenveakd , ein dem Grafen von Schafs Aotsch gchörigcs Gut in dem östreichischen Anrheil a» dem Fürstenthum Neyße, im Jä- gerdorfer Kreise. Rnnzevborf, mit einem Schloße, wovon dos Bißthum Breslau Besitzer ist , im östrei- rb'schen Antheile des Fürstentbums Neyße, im Jägcrdvrfcr Kreise. Leutendorf, ein von Petzlerrsches Gut im Jägerdorfer Kreise. Lobenstein , ein fürstlich LichtensteinischeS ^ammergut,mit einem alten Bergschloße, im Vstrcichischen Antheil an dem Fürstenthum Ney: xc, imJägerdorfer Kreise. In einiger Ent¬ fernung von Lobenstein liegt daS fürstliche Vorwerk am rochen Hof genannt. Mapdelbery , «ine gräflich Etrasolbische Herrschaft im Jägerdorfrr Kreis«. , rNeltsch, ein Dorf mit einer Localeapel- (ist kameralisch) im Jägerdorfer Kreise. S r Die 276 Die hier gelegene Localcapellaney gehört zu« Decanat Eckersdorf. Moruwetz, ein Dorf mit einer Localca-? pcllanu) iin Fürstenthum Troppau im Jäger-? bo-fer Kreise; die Localcapellaney gehört zuM Decanat Eckersdorf. Mohrau, (Groß) eine Localcapellaney in der Minderherrschaft Freudenthal, im Jä- gerdorfcr Kreise. Die Localcapellaney gehört zum Decanat Freudenthal. Neplchowitz , ein dem Frcyhern von Witt-? rof gehöriges Gut, im Fürstenthum Troppau , im Jägcrdorfcr Kreise. In dem Dorfe ist ei¬ ne Pfarr , welche zum Decanat Troppau ge¬ hört. Neyße, darunter begreift Man jenen strict von Obcrschlefien , welcher in Folge des von Oestreich mit Preußen 1742 geschlos¬ senen Friedens dem Erzhause Oestreich geblie¬ ben ist. Das Fürstenthum Neyße gehört dem Bißthum Breßlau. 1179 trat Herzog Boieslau^, ,Iru5 genannt , seinem Sohne die Neyßs^f Landschaftab« 1198 wurde Jaroslaw Bisc^' in Breßlau. 1199 schenkte er diese Landschaft dem Bißthum Breßlau, welches dieselbe nach besitzt. 1240 erhielt das Bißthum vom Her¬ zog Heinrich II die fürstliche Herrlichkeit stucale ) über diesen Landesbezirk, r 41 kaufet das Bißthum vom Herzog Boleslaw Hl- Bneg daö Grottkauische Weichbild , welches deut Fürstenthum Neyße einverleibt wurde. Jen^r Theii von diesem Fürstenthum , welcher gegt» Mähren gelegen, wurde, wie schon gesagt wor-? 277 wsrden, brni Königreich Böhmen zugetheilt. Der Bischof in Breßlau hat daher zwey Ober- Herren , nähmlich den König von Böhmen, rind den von Preußen. Zn dem öftreichischcn Neyße gehören die Städte Friedberg , Frey- Walde, Jauernick , Kaltcnstein, Weidenau und Zuckmantel, dann die Dörfer Barzdorf, Ein¬ siedel, Endersdorfmit einem Schloße, Gursch- dorf, Herrmbstadt, Johannesberg, Johannes- Eval, Krautenwald, Knnzcndorf, Niclasdorf, Dbergrund, Sandhübcl, Saubsdorf, mit ei- dcm Schloße, Voitscroffe , Weißbach, Wie¬ dersdorf, Wilschütz, Bühelsdorf, Adelsdorf, Büchsdorf, Herrmannstatt, Obergrund, Nie¬ dergrund , Breitenfnrth, Thomasdorf , Nie¬ derleidenwiese , Dohmsdorf, Kaltseife, Ober- lindewiesen, Sorgsdorf, Walbeck, Haugsdorf, ^ilkrothwasser, Ncurokhwaßer, Sicbcnhubcn , Petersdorf, Grenjgrund , Ncnwillensdorf, ^öhmischdorf rc. NrelasburF, ein dem Bißthum Breßlau gehöriges Gut, nn ^östreichischen Antheile an ^sFürstenlhum Nsyße , im Jägerdorfer Dderbery , eine freye Minderherrschaft 'N Oberschlesien. Diese Herrschaft g bört mit «er Slandesherrschast dem Fürsten von Te- n>en. 1477 überließ Martin Corvin, König «n Ungarn und Böhmen das Land pfandweise -N Johann von Zierokin, von welchem es an '^Svg Johann von Oppeln, und von diesem, Erlaubniß König Ludwigs zu Ungarn, d ° Böhmen, an Markgrafen Georg von Bran- ^'^Urg kam. Ihm folgte sein Sohn Ma-kqraf Friedrich, und diesem Joachim Frie- S Z drich- «78 drich- i6iz hat das Ober - und Fürstenrtchk dieß Land dem Kaiser zuerkannt. Dielcr »ver¬ ließ es an Grafen Lazarus I» Henkel Frcyherr» von Donncrsmark , pfandweise für dctzcn Schuldfvderung. i6gi kam zum Besitz diest Landes der jüngere Lazarus. Seine Soh» theilten die väterliche Herrschaft also: älteste Elias bekam Oderberg. Von dieses kömmt die noch blühende Oderbergische L>>»^ dieses Gräflichen Hauses her. 1650 hat §rZ< Herzog Franz in Jnsbruck die Henkel in v''- Grafenstand erhoben. iS6i ertheiltcn sie d« kaiserliche Diplom darüber; der TheresianM Friedensschluß vom Jahr 1742 brachte vc König von Preußen in den Besitz der Nieder 1 Herrschaft Beuthen , und eines Theils von Ode>' berg. Jener Theil von der StandesherrE? Oderberg, welcher zwischen der Oder und gelegen , blieb bey der Krone BöhMch^ Diese Herrschaft grenzt gegen Ratibor , chenwaldau und Mähren. Au dieser Herrscht gehören die Stadt Oderberg, die Dörfer pitau , Schönichel, Pudlow rc. Der jetzige Besitzer dieser Standesherrsä>^ nennt sich Johann Erdmann Graf von kel, Freyherr von Donnersmark , Herr aufG^' und Vesendorf, Erbherr der minderen Sta»^ und Fideicommißherrschaft Oderberg. Die Herrschaften Gefäll und sind im Lande ob der Ens gelegen. Lazar» Graf Henkel erhielt solche 1607 vom K'». Rudolph auf Abschlag seiner Schuldfoder» " fü. 22O/OOO fl. 1629 erhielt diese Herrsab . LazaruS der jüngere erblich. Er star^ 2/y Kinder, daher weder seine Brüder noch der¬ selben Erben (der Vater hatte die Herrschaft zum Fidcicommrß gemacht) in den Besitz dieser Herrschaften kommen konnten. Oderberg , «ine Stadt mit einem Schlo¬ ße , in der Standesherrschaft gleiches Rah¬ mens im Jägerdorfer Kreise an der Elsa und Oder gelegen. Hier ist ein Zollamt. Der Ort hält Jahrmarkt an Adelgunda, am Montag nach dem Sonntag Misericordia, an Maria- Heimsuchung , und an Michaeli. Vdrau, oder Odar ein Städtchen mit einem Schloße, an der Oder, im Fürstcnthum Tropvau, im Jägerdorfer Kreise, südwärts von Troppau, dicht an dem Prerauer Kreise ge¬ legen. In der Stadt ist eine Dechantey und Pfarr gelegen. Der Ort hält Jahrmarkt am Montag nach h. Drcykönigen , am Montag nach Ouafimodogeniti, am Montag vor Johanni, und am ersten Montag nach Kreutzcrhvhung. Olbersdorf, eine Minderherrschaft, grenzt nordwärts gegen den Hotzenvlotzer Bezirk , ostwärts und südwärts gegen das Fürstcnthum Lägerdorf, und westwärts an das Fürsten- thum Neyße. Zu dieser Herrschaft, welche dem Jägerdorfer Kreise zugetheilt ist, gehören der Markt Olbersdorf mit einem Schloße, daS Dorf Heinzendvrf re. Olbersdorf hält Jahr- Markt am ersten Sonntag nach Dreykönigen, an Philippi und Jacobi, am Sonntag nach Ma- ^>a Himmelfahrt . und an Simon und Juda; Mochenmarkt alle Mittewvch. Olbersdorf war kvrmahls em Eigenthum der Jesuiten in Ney- S 4 ße; -8o s-TMüüv ft,; jetzt ist die Herrschaft ein Kammergut- In Olbersdorf ist ein Zollamt. Dstrau, (Polisch) eine dem Graf Wilde schcck gehörige Herrschaft im Teschner Kreise. pawlorv'N , (Ober) ein erzbischöfliches Le» hengut, von Hotzcnplotz gegen Wesitüdcn tiv Iägerdorfcr Kreise gelegen. Zu diesem Gut, ein Eigenthum des Freyherrn vor Iokay, ge¬ hören das Dorf Pawlowitz nnd Lahnen- Die in Pawlowitz gelegene Pfarr gehört zum Decanak Prerau. pawlowis (Teutsch) ein Dorf und Rit- kersitz von Hotzcnplotz gegen Levrden im Iä- gcrdorfer Kreise gelegen. Das Gut ist ein erzbischöfliches Lehengut, wovon Frcyherr von Matterklot Besitzer ist. Die in Pawlowitz be¬ findliche Localeapellaney gehört zum Dekanat Echwabenik. y-rerswal-, eine dem Grafen Taaf gehör rige Herrschaft, zwischen der Elsa, Ostrawiza z und Herrschaft Friedcck im Teschner Kreise gelegen. Reichenwaldau, eine Minderherrschaft? grenzt nordwärts an Tcutschlcutcn , ostwärts an Freystatt, südwärts an Teschen und west- rvärks an Oderberg im Teschner Kreise. Au di 'ftr Herrschaft, ein Eigenthum des Herrn von Mönich, gehören die Dörfer Rcichenwaldau, mit einem Kebloße, Polisch Leuthen, Dombrau, Poremba. re. Nie- D8r Rr'cyersdorf, mit einem Schloße, im Tesch- Aer Kreise. Von diesem Gut ist Graf Po- Kinsky Besitzer. Roy, eine Minderhcrrschast an der Elsa Sm Teschner Kreise. Dieselbe wird in der Schlesischen Skeuerindiction , so wie Freyh statt, Teutschleurhcn und Neichenwaldau, Gut gencnnet. Besitzer dieses Gutes sind die Frey- Skrbenskyschen Erben. Es gehören dazu die Dörfer Roy , Darkow, Luczka, Epluchow rc. Roßwakd, ein dem Erzbißthum Olmütz Zchöriges Lehcngut, von Hotzcnplotz gegen West¬ süden , im Iägerdorfer Kreise gelegen. Von diesem Gut waren ehemals die Grafen von Hoditz Besitzer. Graf Albrecht von Hoditz, der auch die Lehen Füllstein und Unterpawlo- witz besetzen hat, machte Roßwald zu einem Arcadien , hinterließ aber dasselbe mir vielen Schulden. Das Gut wird jetzt landesfürstlreh ad- iNunstrirt. Zu demselben gehören der Markt ^oßwald, mit einer Pfarr und g Dörfern. Die Pfarr gehört zum Decanat Hotzenpiotz. Der ^rt hält Jahrmarkt am Montag vor Jaco- dr, und Montag nach Cantate; Wochen - und Flachsmarkt alle Mittcwoch. Rothwafser, mit einem Schloße in dem östreichischen AntheHe an dem Fürstenthum 3ieyße, im Iägerdorfer Kreise gelegen. Dietz »Gut ist kammeralisch. ' r, » , . Saiibsöorf, mit einem Schlöße, in dem Mcichjschen Antbeile an dem Fürffe.tthum ^ytze, im Iägerdorfer Kreise gelegen. Von S 5 die- s8s diesem Gute ist das Bißthum in Breßla« Besitzer. Schönhof, mit einem Schloße, im Tesch» nee Knift. Von diesem Gute sind die Freyh- Skrbenskysche Erben Besitzer. Schwarzrvasftr, poln. Strnnuen , eint Gtadr qn der Weichsel, im Teschner Kreise- Jn der Stadt, in welcher Seelen le» den, ist ein Zollamt. Der Ort hat vormahls, nebst verlchiedcncn Dörfern, eine eigne Herr» schäft gemacht , wovon Friedrich Casimir, Her» zogö Wenzel Adam Sohn, Besitzer war. Die Stadt hält Jahrmarkt an Georgi, Michaeli, und nach Iacodi; Wochenmarkk an Dreyeimg^ keit und an h. Barbara. Seibersdorf, mit einem Schloße im Tesch» ner Kreise. Der Ort wird in den ober» und untern abaech. ib t. Von Obcrseibersdorf sind die von Krisftlo^Skische Erben Besitzer. Unter» seibers orfhingcgen ist ein Eigenthum des Frey- Herrn non Uatttnklot. Skotschan, auch Skozow, eine Stadt mit einem Schloße an der Weichsel , 2 Meilen von Teschen und 22 von Tarnow, im Teschner'Krei» se gelegey. Die Stadt hält Vieh-und Jahr» markt b>n Tag nach Christi Himmelfarrh, a» Marien Heimsuchung und an Bartholomäi. iTasichnowirz, ein Gut im Teschner Kreift, wird in das obere und untere abgecbeilet. Von beyoen ist Hr. von Skrziiowsky Besitzer. 0--W--D -8g T-'schen , ein Fürstenthum , grenzt gegen Norden an die Stanoesherrschaft Pleß , gegen Nordosten an das Fürstenthum Beelitz, gegen Osten an Polen, gegen Süden an das karpa¬ tische Gebirg, gegen Westen an Mähren, und gegenWestnorden an dieMinderherrschaftReichen- waldau. Der größte Theil dieses Fürstenthums ist gebirgig; die stärkest« Gebirgkette macht das karpatische Gebirg. Von Jablunka bis Mäh¬ ren zieht sich das sogenannte mährische Gebirg, gegen Norden ist viele Fläche, die größtcn- theils Moorland ist; An Waldungen ist diese kandesstrecke gesegnet. Die vorzüglichsten Flüsse sind hier die Weichsel und die Elsa. Die Ostrawica ist die Scheidewand zwischen Mähren und Te- scheu. In diesem Fürstenthum ist die Horn¬ viehzucht von besonderem Belange , daher der Handel mit cingesalzener Butter, Schmalz rc. sehr beträchtlich ist. Weitzen und Gerste wer¬ den häufig gebauet, daher auch die Bierbrauc- rey hier nicht unbeträchtlich ist. Wie das Her- zogthum Teschen an die Krone Böhmen gekom¬ men , ist bereits G. 247 gezeigt worden. Hi r kommt noch hinzu zu fügen, daß Kaiser Carl vl. oieß Fürstenthum 1722 dem Herzog von Lothringen Leopold Joseph Carl eingeräumt hat, A1729 seinem Sohn Herzog Franz »achmaligem Kaiser überließ ; Don i wsem kam es 1766 an die jetzigen Besitzer, wel¬ che gnd Mana Christina, königliche Prinzes¬ sin« zu Ungarn und Böhmen, Erzherzogin« zu Oestreich re. und höchst Ihr Gemahl Albert, königlicher Prinz in Pole« und Likhaucn , Her¬ zog zu Sachsen rc. Das Fürstenthum enthält: l-) Die Städte: Teschen , Jablunkau, Skotschau, und Schwarzwaßer UH Folgende Güter und Schlößer, als; Albersdors, Baßanowitz, Baum- iUUtcn, Vilowitzko, Biuvowitz ( obsr, mittrr und LS4 und Nieder) Domaslowitz (ober und nieder) Dombrau, Drachomischl, Bystrzitz, Dzingilau, Satty, Golleschau , Grodictz , Grodicschtz , Gu- reck ( groß ) Hatzlach mir einem Schloße , Herzmanitz, Hnoynik, Jlowitz, Iskrziezin, Jstebra , Kalenbitz - Karwin mit einenr Schlöffe, Katschütz, Kisselau mit einem Schlos¬ se Konskau, Kostkowitz, Kotzoberg, Kun- schütz (groß und klchn ) Kujakan, Lischna (Ni der), Lipvwetz, Marklowitz (ober) Mend- zifowetz, Niedeck, Nierodin, Niiborg, Ochab mit einem Schlosse, Ogrodzow mit einem Schlos¬ se , Orlau, Ostrau (Polifch) Pcrerswald, Pictrau, Pogorsch, Punzau, Natimow mit einem Schlosse, Riegersdorf, Ropitz, mit ei» nein Schlosse, Rzedisch, Schinorctz, Schölr- schowitz ( ober und nieder) Schömberg , Schön- Hof, mit einem Schlosse, Seibersdorf (ober und nieder) Etanjßlowitz, Steinau mir einem Schlosse, Such« ( ober und nieder ) mit Schlös¬ sern , Tierliczko l ober und nieder) Trzenitz, Trziebisch, Weichsel, Wendrin mit einem Schlos¬ se , Wilamowitz, Wirzbitz , Zamarsk, Zlaslatsch und Zurau. Teschen, !»t. lesefiena, Nessinum die Hauptstadt im Fürstenthum gleiches Namens,, beider Elsa,?; Meilen von Wien, 15 von Olmütz, 4 von Biclitz und 8 von Troppau. Das fürstliche Schloß liegt von der Stadt ab¬ gesondert, ostwärts gegen die Weichsel auf ei¬ nem Berge. Die Stadl hat g Thore, als das Wasserthor, Odcrthor, Frcystatkerthor, hierzu kömmt noch das sogenannte Mühlpförtei. In der Stad sind die Pfarrkirche, 2. Mönchsklö¬ ster, nämlich das Kloster der Dominicaner und Barmherzigen Brüder gelegen, ferner befindet Ach hier das Krejsamt für den Teschner Kreis« ein -85 rin Banealinspectoramt, ein Zoll-und Salz- legstattamt, ein Gymnasium und eine tcutsche Hauptschule. In der Vorstadt ficht die evan- gclisebe Gnadenkirche mit einer Schule. Die evangelischen Stände haben dem Kaiser für die Erlaubniß zu beydcr Erbauung «in Ge¬ schenk von icooo fl. gemacht. Die Stadt soll sammt dem Schloß 8^« von Herzog Kasimir, einem Sohn Lescus Hl. erbauet worden seyn. Das Wapen der Stadt besteht in einem Blu- ttrenschilb mit einer weissen Burg , welche zwey gespitzte Thürme hat, vor welchem sich ber gel- de Adler zeigt. Der Waarendurchzug von hier ins Bolen, ins östreichische und preussische Schle¬ hen ist sehr beträchtlich. Die hier bestandene Messen, sind , wie bereits bemerkt worden ist, ^loschen. Tcschen hält Jahrmarkt den Mon- t?g nach Lichtmeß/ am Pfingstdienstag, am Montag nach Maria Magdalena, an Marien- Seburt und am St. Andreastag. In Leschen hat der bischöfliche Breßlaucrkommiffär seinen und ist zugleich Dechant und Stadtpfarrer, rnuer ihm sichen die Archiprcsbitcrate in Bie- . Freystatt, Friedcch, Loßlau und Schwärz¬ te^ Rrels, oder der osisudliche Lheil es ostrelchrschen Schlesiens. In diesem Krei- h s-nd gelegen: die Städte Teschen ' Bielitz, freystatt, Friedeck^; Jablunkau , Oderberg, ^kotschau und Schwarzwasser. Ferner der ^arkk Olbersdorf, das Fürstpnthum Bielitz, Minderherrscbaften Friedeck, Freudenthal, ^eeysintt, Oderberg, Olbersdorf, Reichenwal-- Roy, und Teütschleuten. Hierher ge- ^en noch die bey drmFürstenthum Teschen auf» ^führten Oerter. Trop- 286 Troppau , e;» Fürstenthum , l'ricixotus c>x^ pavienstg. Wie uns die Geschichte lehrt: so war dieß Fürstenthum vormahls e'^ stenthums und die gütige Maria Theresia be¬ gnügte sich in dem 1742. geschloffenen Frieden mit jenem Theil dieses Füstenchums, me-- chen das Erzhaus Oestreich noch bchtzt. ist der Krone Böhmen einverleibet Dieser reichsche Antheil an dem Fürstenthum Trovp 287 Zrenzk nordwärts an den Jägerdorfer Kreis, nordostwärts an den Preussischen Antheil von Trvppau , ost - und südwärts an Mähren und westwärts abermahl an denJägerdorferKreis.Der preussische Antheil an dem Fürstentum Trop- pau, ist diesseit der Oppa gelegen. Die Haupt¬ ssüsse in diesem Fürstenthum sind: die Oppa, Ober und Mora. Diese Landcsstrecke ist mehr eben. Sie zählt 5 Städte, welche sind - Trop- Pau, Königsberg, Oder, Wagstatt, Wigstadtl; Ein Markt, als: Grätz , dann die Dörfer-Vie- lau, Boydensdorf, Dittersdorf, Dobischwal» de, Eckersdorf, Erbersborf,Glokersdorf (groß) blomnitz, Gottschdorf, mit einem Schlosse, Herlitz (groß und klein) Hrabin mit einem Schloße, Jaktar, Kreutzburg mit einem Schlos¬ se, Lublitz (neu) mit einem Schlosse; Lnkau, Mankendo'rf, Morawitz, Mvkrolastz, Nepla- chowitz, Petersdorf (klein) Peterwiy, Pleß.- mit einem Schlosse, Pohruba mit einem Schlosse, Priese, Rattkau, Schwansdorf, Skritz- ssu, Stauding mit einem Schlosse, Stablowitz, E tieberwitz, Stiebnig, Taschendorf, Tharnau, ^rzebowitz, Wolmersdorf, Zatkig , Zcchsdorf, halt und neu). DiesesFürstenthum ist jetzt dem Lägerdorfer Kreise zugetheilet. , ^rnx^svia die Haupt¬ stadt im Aurstenthum gleiuies Namens und von ganz Oberschlcstcn an der Oppa , von wel¬ chem Fluß sie ihren Namen hat. Die Stadt «st gemauert und hat eiyMeS fürstliches Schloß. Die wird jetzt in 2 Pfarren abgerheilet, die Haupkpfarr, womit die Dechantey verbunden ist, gehört zur Commende des Johanniter Rit- tervrdens. Die Pfarr zum h. Geist ist milder d»r gelegenen Mlnvrlten Kirche vereinigt. I» der L88 der Vorstadt ist eine Localcapcllaney. In Trop- pau waren Mönchsklöster z, als das Colle¬ gium der Jesuiten, das Kloster der Domini¬ caner , Franciseancr und Minoriten. Die er¬ sten, dreymebst dem Clarissernonnenkloster sind erloschen Der Johanniter - Ritterorden hat hier eine Comnicnöc. In Troppau ist das fürst¬ lich Lichtensteinische Landrecht, das landesfürst¬ liche Bancalinspcctol atamt, das Hauptzoll und Salzlegstatt- wie auch Fleischkreutzer-Kollect» und Weinimpostobcramt. Hier ist auch der Stab des Husarenregimenks mit der Numee r6. ( jetzt Graf Haddick f ) gelegen. Ferner hat Troppau ein Gymnasium und eine Haupt¬ schule. Der Magistrat besteht aus einem ge¬ prüften Bürgermeister Und 4 geprüften Räthen- Hierzu gehören noch r Cerretar, i Protocollist, r Cphibitenproioeollist, r Rairoffizier, 2 Kan¬ zellisten und i Geeichtsoicner. Mik dem Ma» gistrat ist zugleich das Wechsel - und Mercan- kilgericht vereint» Troppau hält Jahrmarkt am iten Febr. durch 4 Tage, den iten May durch 14 Tage, den iten Äugust durch 8 Tage, und den iten November durch 14 Tüge;gros¬ sen Viehmarkt 8 Tage nach Dreyeinigkeit, 8 Tage nach Johann Baptist, 8 Tage nach Ja" robi und 8 Tage nach Mariengeburt; kleine^ Dichmarkt in jeder Woche am Sonnabend. lVaysiatt, Böhm. Belowas, eine Stadt an den mährischen Grenzen, an der Waage tm Fürstenthum Troppau, mGJägerdorftr Kre> se. Der Ort hält Jahrmarkt den aken Do nerstag in der Fasten, an .Egidi und an a"- colaus, Viehmarkt am Donnerstag vot sti Himmelfahrt und am Donnerstag . Fronleichnam; großen Wochenmarkt am 5 LYS ^rn Donnerstag und all« Donnerstage Wo¬ chen -- «nd Getrcidmarkt. Weidenau, ein Städtchen/ wovon das Bißthum in Breßlau Besitzer isi, südwestwärts bvnNeyße, im ösireichischcn Antheile des Für- strnthums Neyße ,im Jägerdorftr Kreise ge¬ legen- In diesem Städtchen isi der Sitz eines Bancaiinspectoraramts und eines Zoll- und Ealzamts. Der Ort, welcher einen regultrte» Magistrat nach der zweyten Ciasse hat, hält Jahrmarkt am Montag nach dein Ncuenjahr Und am Montag nach dem Sonntag Rogate, §n Laurenkii und am Montag nach Franz Se-- ; Wochenmarkt alle Montage durch das Üanz« Jahr. , Weißwüsier, eine Stadt, wovon das Erj.- '°thum inOlmütz Besitzer ist, im östreichischeuAn« an dem Fürstenthum Neytze, im Jägcr- °^'fer Kreise. Hier ist ein Zollamt, ein Pia» uen Collegium mit einem Gymnasio und et- ^ursche Hauptschule. Der Ort hält Jahr- ^rkt am Montag nach Maria Lichtmeß, den ^ Montag nach Ostern; am Montag vor N^chärrs und am Montag nach Allerheiligen alle Donnerstage durch das ganze wieysiattr, böhm- Wakow , ein Städtchen Ostwärts an der Grenze von Mähren , im Für- /Nthum Trvppau im JLaerdorfcr Kreise ge- L>rt hält Jahrmarkt an St- Veit mn Mittewoch vor Galli; Wochenmarkt C^^ittewoch vor Ostern, am Mittcwoch vor -Ny vi.Himmelfahrt; Woll- und Pferdemarkt Mittewoch vor Fronleichnam, Niehmarkt, T den s. 90 Len Mittewoch vor Michaeli, Woll-Pfe»^ rrnd Viehmarkt, großen Markt am Mittewoch vor Weynachten» TVrbnthal, ein Städtchen in der Minder? Herrschaft Freudenthal, nordwärts gegen das Fürstenthum Neyße, jm Jägcrdorfcr Kreiste 5 Meilen von Neyße gelegen. In dem Städt¬ chen ist ein Postamt und eine Loxalcapcllaney? welche zu der Dechankey Freudenthal gehöret. Wrbnthal hält Jahrmarkt am Sonntag vot Marienlichkmcß/ am Johann Baplistraz «n Michaeli« ^uckmantel, eine dem Bißthum Breßst^ gehörige Stadt zwischen Neyße und Wrbntha^ im östreichischcn Antheil an dem Fürsienthu^ Neyße im Iögerdorfer Kreise, drcy Me"e von Neyße gelegen. Hier ist ein Grenz Pdw amt. Der Ort, welcher einen regulirtcn gistrat nach der dritten Classe hat, hält Iaht' markt an Mathias, am Montag nach ExaE an Malhäus und an Andreas; Wochen»^" alle Mittewoch unst Sonnabend. Teurschleuthen , eine Minderherl'sch^b/ südwärts von Reichwaldau, im Teschner se gelegen. Der Besitzer dieses Guts ist Rudolph GrafTaaffevon Karlingfort. Königreich Böheim. 0'—!8k—s 291 Lharten. -v^ch liefere gegenwärtig bloß eine trockene An- jkige Charten , auf welchen Böhmen cheils Allein, theils mit andern Ländern erscheink- Jn meinem östreichischen Atla« / der , wen« Umstände es zulassen sollten - im Druck erschei¬ nen wird, find die Charten Böhmens systema¬ tisch gereihet. Nähere, Aufschlüße von der Be- ^deitung dieses Atlas gibt der von mir ans eicht getretene ^tlos l^rvlsniis, welcher in «cm im Jahr 1782 zu Jnsbruck herausgegebe- Journal der Literatur und Statistik, zu chens* ^ier soiger» nun die Charten B öy- Sebastian Münster hat in seiner bekannte» in ^schreib»»«, eine Charte von Böhmen -Holjstich geliefert. Sir ist der böhmischen Übersetzung dieses Werkes einverleibt. Joh. Crigingcr eine Chorog. von Böhmen zu Prag heraus. Man tgr t si^. in Drtrlii Dhestr. Orbris ter- ^rvm, jn Mercators ^tlavr« und in der h vmvgraphie Johann Ravius mit Charte« H ' Joh. Büsscmccher , und Quaden (»624 Ner.els' May»), Peter Kär hat die crin- ßv,"che Zeichnung verbessert, und Joh. Jan- 16»9 gestochen. , T Z Paul L 94 PaulAretinsfvon Ehrenfeld ) Charte l6rc>- S. Baldins Nisc. vec. I. l.. m. 1632 er¬ schien vom Aretin selbst die Charte ver¬ bessert. Aegid. Sadeler,, k. Kupferstecher in Prag nach Kreisen abgetheilte Charte 1620, Nach- stiche davon haben geliefert , in Frankreich Niclas Šanson , Huber, )giI1or, und Joy. Norin; kn den Niederlanden Mercator, Hond, Gerard de Judeis (8xscu!um ordir rerrD^, vv« Bläw, Zanßon, Wansberg , Witt, Visch^ Dankerts , von Ram , und Peter von d,7 Aa; inTeutschland Zeilcr (Topogr. von Deh¬ me«) mit Zusätzen' Jacob«? Sandrat. Jac. Cantel von Vignola Charte 1691. N^' sikche derselben habe» Seuter und Weigel gelieft^« In Moritz Vogts, Cisterziensers in jetzt lebendem Königreich Böhmen ^1712), 'i ebenfalls eine Charte von Joh. Zieger in N»^ berg gestochen zu finden. Sic ist nach Krcih auf einer Platte abgetheilet. Mnp Aeogrgphica kegni llobsmi L , in z 6scim Lirculos äivisse, oum Lomitutu Olac«'' . et lliürictu lk^eruno,rrlljunctis circumjscenttc^ Idexionnm p^rtibus aontermini8 ex necor^. tonu« kegni perIu8trLtione et Zeowetrioa nienkione, omnibu8, ut ^ar enr absoluta Lä ulum conimoäum, nec non ownia xula chHEiu8 co8no8Leolia XXV Leo» düs exkibita a jok. Oliri8r. lVluller Os^itan. er In§e». B. C. IVI. D. k). 7^' ein Diese Charte brachte Möller nachher " kleineres Format auf «inen Bogen. Joh. Wolf Wieland, Ingenieur Lieut-M die Müüersche große Charte, verkleinert^ o-sü-W^k-D LHK «5 Blätter v Hier ist ihr Titel: Ngpxz ß-Y- ßrapftics noviss. totius reAni ftoftsmiL, in stuo- rlocim Orc. 6iv. cum t7omit. Olac et Oiftr. jjxrnnc» , «cijnnstls stegion. ^artiftus cou- terminis ex gccur. tot. üeZni stsrlulirntip- ns et Aeomytricu lümens. Nanstsry orssreo inllitutg, in lmnc fprmnm reftastn er aci usum , commoäuM, nes non omnia et sin^ula äiftine- riuz co^noxseixla XXV 8sölioniftus exliibi- ts » Job. Cnrisc. Nuller L. — ftnno in ft'or- wow reäu^ls » ^c>k. W. Wielanä 1726. Alle diese drey Charten bat Michael Käufer in Augs^ bürg gestochen. Die große Müllerische Chart« wird um io fl. und die Wielandische um 5 ft. Rhein, gelaßen- 1769 gaben die Homannischen Erben eine Charte von Böhmen unter diesem Titel ans Licht: LoftemiB ReZnum iu X!l- '-ireulos cliviftrm suui (lomitaru Olasensi et ^iftr. Is^gi-gizo «Ntsris^us circumjssentiftuL ^rri8 ex Nullsrianis ulrisczus (choro^raxft:- Lunliclüs stslinentum. Hieraus iü der be ¬ kannte Howaunische Atlas kegni LolrsmiD in ZuiwleLim Käppis entstanden/ und 1776 in Nürnberg ans Licht getreten- Die Müllerische ferner copirt ans Licht gestellt; Tobias Conrad Lotter in Augsburg ; ft) Loh. Jacob Lidl in Wien, (Bey dieserChar- te sind die auf derselben geteichneken Orte nach der Vttchstabenfolge anr Rande zu lese» ) <-) in den Niederlanden Joh. Convenus und Peter Mortier auf 9 Blattern. I.s XouAs W Paris 1757 Nazopz Asograjchica rotiu« ^dFni ftoftemiL in XIl ftrovinoias clivisM, Comirgm Olaoenll , Its^inns ^Frana, limitiftns ftnitimarum strovincigrum -°« Bbil. Güri. aestochen in Erbers boriti» u nftriz LoftemrD L. mit 12. Special warten yach Müllers Charte, e) die Mül- T 4 ln>- , L<)6 lerrsche Charte in ro Blättern in I. W. Jä¬ gers topograph. Charte von Teutschland r7^ k> Königreich Böhmen mit seinen Kreisen und Bezirken ans der Mäkler. Charre extrahirt, und zu bequemen Registern eingerichtet. Gest^ v. Seb. Dorn auf einem Qnartbl. im erste" Band, neu Europ Staats-und Reifegeogra- pl'ie. Au den Nachstichen der Mstllersche» Cbarte gehören die Ckarten Carl Allard > 1 Wilhelm de l' Jslc, Niclas de Fer , David Funks, Franz Halwa , Perer Hussons , Johanrr Luyts, Hermann Moll, Peter Mortier, Melch' T ivrrnier, Philip Briet (in V. 2 karril. geoK- v»t. et. nov. ) Bohnslaus Balbi»; GraneUi- Scherer ( Oeoxr. univ. ), Rost (in^tl. xor- rat. lerrek.), Niederndorf IN Oeogr. 8^.; Rocht- zang vonIteeerou. al>r«vi»6o cl,I Ileguo äo Lobewl« zu Madrid von Thom« Lopez s. Gatterers Ad' riß der Geographie. Charten von einzelnen Kreisen g) Chrudi- mer Kreis; VHIten Heft der Mat. der alt- und neuen Staat. ».Böhmen , l») Bunzlau^ Kreis IX Heft M. z. a. u. n. S. v. B. Charten , worauf Böhmen , Mährt» Schlesien und Lausitz auf einem Bogen j»' sammen erscheinen , hat Nie. Sani»» (1680 ) geliefert. Nachstiche von diese" Charten haben gemacht Schenks Valk, Da»' kret, Jaillot, du Val, Nolin, Will, Dischs de Ram , Homan , Senter, Weigel, CovenS, Käufer (in Köhlers Atlas > Georg Schreis in der Reisebeschreibung, Wilh. Sanfon g»" die Charten seines Vaters auf 2 großen gen verbessert heraus. ihm folgte la No»« --742 und Tobias Mayr hat sie 1748 durch vw Ho- Sy? Homannische» Erben ebenfalls verketzert gelie¬ fert. Zu den Charten, worauf Böhmen mit andern Ländern erscheint, gehören noch ») R. I Julien erster Theil, nouv. fliegt, äe la guer- rs, ou ^tl. xeoxr. et milit, ä ?nris 1757. d) Tobias Mayers Nspps criticn Ferm. c) Harz- Heim Clwrozr. omn. ^piscox. 6er- maniX. ) ZokomiX inoorporLtsrumgus LrovincraruM furibus no LrlviloFus L. 1627. , Oarl e. s. ch 'Loxozrajidiil zni LobsmiL toi. 1701. 8rran8kzr sta Lexublioa Lojem» LgAä- l6A4 Mrnb- 1719. toi. Vögten Mauritz, das jetzt lebende Kön^ reich Böhmen, in einer historisch und gcog>^ phlschen Beschreibung vorgcsiellt , u. ft ' ' 4> Staat von Böhmen in 8- - Kurze Geogr. Beschreibung von dem Böhmen u. s. w. l74l. L9tz Mxlivß. Ivan. (7omponäimn kk^8icD ex- Perimentalis äs corporibu8 mixt>8 MneMi- dus Zenerakim er äs aämixgnäiL LobenÜL mö- rallis , Iaxiäihu5 Ls. Leck, OKr. bxecimen l. surir xubl- Äult. Lc. 40, 1752. In der 2tcn Abcheilung wird das öffentliche Recht von Böhmen, be¬ handelt. Eeyfark, Jo. Fried- Entwurf einer al* lerneucffen Beschreibung des K- Böhmen , «n welchem von dieses Landes geographischen , physicalischen, politischen Beschaffenheit u. f. w. 1757. Lrder, Lernarä , Xokitia illustris Regnl 8ci!prorum geographica st cboro- Lraxdica collskta- Lol, Viuäod- Ll.l)Io.LdX. pelrel, Franz Martin , kurzgefaßte Ge¬ schichte von Böhmen 8 Thcile II. Prag 1774 Und 1779. Frcymüthige Gedanken über einige Ge¬ genstände der böhmischen Sraaksverfaffung 8 Prag, 1778. Topographie des K. Böhmen. — von Ja¬ ros, «schaller des O. der Fr. Schulen- r? Lherle 1785» ^790 Noch fehlt Her Bidschower Kreis. Versuch einer Geschichte Böhmens für den Bürger, nebst historischer Erdbeschreibung die¬ ses Landes zum Gebrauch der Jugend ver¬ saßt von Pat. Alex. Parizeck, Pred. Ord. öff. bey der k. Normal Schule in Prag, 2te Aufl, 8° Mi! einer Charte G?» zsc» Geschichte des K. Böhmen, zum Gebrau¬ che der studirenden Jugend in den k. k. Staa¬ ten , 8- Wien i78z. Der sel. J. H. WolfProf. der Universalgeschichte an der Universität ia Prag war der Verfasser dieses Werks. Kurzgefaßte Naturgeschichte Böhmens zu« Gebrauche der Jugend vom P. Alexius Pari- zek. 8. Prag 1784. Materialien zur alten und neuen Statistik von Böhmen IX. Hefte gr. 8. Leipzig 1787— I78y. Reichhaltig an statistischen interessanten Daten zu einer künftige« Staatenkunde von Böhmen. Anhang zur neuen Chronik von Böhmen, 40. q. Hefte Prag 1781. Ferbers Beyträge zur Mineralgeschicht« von Böhmen, 8> Berlin 1774. Böheim , im gemeinen Leben Böhmen , Ist. Lobernjg, hat seinen Namen von den Bo¬ jen, , welches celtische Volk die ersten Einwoh¬ ner in Böhmen waren, und neben den Hel¬ vetier» den Harzwald ober hcrcinischen Wald bewohnt hat. Dasselbe wurde gegen das Ende des letzten Iah, Hunderts vor Christi Geburt von den Marcomanncrn vertrieben. Nachdem diese Ließ Land bey 500 Jahr besessen hatten, wur¬ den sie von den Langobarden bekriegt und überwunden. Den Marcomannern folgten 'N Böhmen die Thüringer, welche die Franke» verdrängt haben Im sechsten Jahrhundert ka- Aen, auf Veranlassung der ZrankewElaven als ZOl Kolonist«» nach Böhmen. Nachher Mcynung des ehrwürdigen Dobners waren diese Slaven derjenige Stamm, der den Namen Czechen (über den Ursprung dieses Namens ist man nicht einig) geführt hat. Dieses Volt war in verschiedene Familien getheilet, deren jede ihren eigenen Fürsten hatte. Die Geschich¬ te nennt einen Samo, unter dessen Anfüh¬ rung die Franken aus Böhmen vertrieben wor¬ den sind: Ihm folgte Krvk (lN-oaus) erstarb Zu Anfang des 8tcn Jahrhunderts» seine Toch ter kibussa übernahm die Negierung, stand derselben bis in das Jahr 722 vor , und mach¬ te, daß die Böhmen Przemißl zu ihrem Beherr¬ scher wählten. Er starb 745. Ihm folgte sein Evhn Nezamißl, diesem Mnata, dem Sohn des vorigen. Er starb 804. und hatte zum Nach- s°lger seinen Sohn Wogens 820. Seine Nach- solger waren: Wnißlaw, Kresümisl ru. Bis hierher ist die böhmische Regentenge- Schichte sehr dunkel; man weiß nur so viel Air einiger Gewißheit, daß vorstehende Zür¬ nen das Prager Fürstenthum geherr- lchet Huben. 876. übernahm die Regierung Bori- ^og vdel Borzpwor; er begab sich unter den Schutz des damals mächtigen Königs der Mäh- ward 894 mit seiner Ge- mahlinn^kudomiila von» Bischof Methu- dio in Mahren gekaufet und erat 849« seinem S-ohn Spitinew die Regierung ab. Unter ihm tain Mähren an Böhmen. Er starb 415« und darte zum Nachfolger seinen Bruder Wratislaw dl« Wradislaw erhielt 107;. die Lausnitz. Er war erste, der den Titel eines Königs führte, At erhielt denselben auf dem Reichstage zu ^»rms. Seine Nachfolger bedienten sich Des¬ tel- AO2 ses nicht. i!4v. war Wladissaw II. Beherrschet »on öhmkn , und erhielt zu Regensburg mZ8 die Ernennung der königlichen Würde von Böhmen. Bisher war der Titel eines Königs nur persönlich ( »6 xsrlonam). Przemißl erhielt ihn aber für sich und seine Nachfolgers Mit ihn? fängt die Regierung der Könige in Böhmen an. 1224 bekack Ottokar die Regierung; ck beherrschte nicht nur Böhmen und Mähren, sondern war auch Herr von Oestreich , Stcyer- markt, Kärnten, Kram, Windischmark, denk Seehasen Pvrtenau, Schlesien , und einem Stück von Pohlen und Preußen» 12g; kam Wenzel II. zur Regierung, seit I2g6 vermählt mit Kaiser Rudolphs Tochter Judith tf 1297° JunP r8»)-' er bekam Mähren, Meißen und Lausitz wie¬ der zurück, wie auch das Egcrische Gebiet» JhiN und seinem Nachfolger wurde die Kurwürdk und das Erzmunbschenkenamt im teutschen Rei¬ che besiättigt; zerfällt rzOi mit Kaiser Albrecht wegell Bergwcrkszehent in einen Krieg, stirbt rzOZ. am 2Z. Juny. Ihm folgte in der Re¬ gierung sein Sohn Wenzel, ergibt sich des Wollüsten und beschließt am zten Aug. iZo»- den bisherigen einheimisch böhmischen Mann»' stamm, der von Przemißl an geblühet' hat- Rudolph von Oestreich, ein Sohn Kaisers Al¬ brecht, ward König in Böhmen. /z >7. tat» Heinrich Herzog aus Kärnten auf den Thron- er wurde 1210 abgesctzt und an seinen Platz de» Kaiser Heinrichs VII Sohn, Johann von Lutz/^ bürg gewählet ; dieser vermählte sich mit Kömö Wenzel Ilk. jüngsten Tochter Elisabeth, Unter Is/ «er Regierung kam die Lausitz wieder an Bo/ Men und er machte die schlesischen Fürsten zu v hen»' Zvtz hensleutcn der Krone BöheiM. Ihm folgte 1^46 sein Sohn Carl,- der unter den römischen Kaisern der IV. dieses Namens gewesen ist. Er brachte Böhmen zum höchsten Grade der Glückseligkeit- Mik seiner Genrahlinn,des Pfalz¬ grafen Ruprechts Tochter, bekam er verschiede¬ ne Städte und Schlösser, welche er, nebst den Schlesischen Fürstenthümern der Krone Bö-Heim einverleibted 1375. kaufte er die Mark, Vrvn- denburg, und vereinte sie mit Böhmen; er suchte hie böhmische Krone erblich in sein Haus M bringen, stiftete die hohe Schule in Prag, brachte bas Erzbistrhum zü Stande, bestimmte seinen Sohn Wenzel zum Thronfolger Und starb *Z7'ch am 2y. November. Wenzel IV. König von Böhmen, erwirb schlimmer beschrieben, uls er wirklich gewesen, stirbt 1418- Nach sei¬ nem Lode blieb der böhmische Thron bis r ^edig; j» dieses« Jahr trat Sigmund, der Bru- Wenzels IV. die Regierung an; seit 178". ^önig in Ungarn, seit r^io. röm. König; Un- ihm wurden die HußMschen Unruhen bcy- geleget und stirbt 14^7. im December. Ihm solgre fein Schwiegersohn Albert, unter den ^vmische» Kaisern der Iweyte; seine Regie¬ rung war von kurzer Däner. Seine schwan¬ gere Eemahünn Elisabeth gebahr nach seinem Lode den Ladrslaw ; während dessen Minder¬ jährigkeit wurde das Königreich anfänglich von jwey Statthaltern, dc.nn vott einem allein ver-° waltet« Ladislaw wird in seinem irrten Lebens- fahr böhmischer König, stirbt mitten in der Blüthe seiner Jugend- Georg von Podiebrad uus einem alten abclichen Hause von Berncck, während der Minderjährigkeit kadislaws ms Statthalter bas Königreich verwaltet hatte, wurde 145z. von den Ständen zum König er- , wählt;' AO4 wählt; er hätte Händel mit dem Pabst, Mit K. Friedrich III. und mit dem König Mathias von Ungarn und den Schlesiern« Für seinen Sohn erlangte er von dem Kaiser die fürstliche -Würde; seine männliche Nachkomme« haben dis 1647. als Herzoge von Münsterberg und Oels geblühek. Er starb 1641. WladiSlaw, ein Sohn des pvlischen Königs Kasimir wird zum böhmischen König ernannt, war auch Kö¬ nig in Ungarn, stirbt 1516 in Ofen. Sein Sohn Ludwig wird König in Ungarn und Böh¬ men, stirbt in der Schlacht 1526. bey Mohatz rn Ungarn gegen die Türken« Ferdinand Erz¬ herzog von Oestreich wird zum böhmischen Kö¬ nig erwählt; er bestätigt den böhmischen Stän¬ den ihre Privilegien. Allein 1547. erklärte ec auf einem Landtage die Böhmen, welche sim wider ihn zusammenrotteten, ihrer Privilegien verlustig, und das Königreich zu einem Erb-und unumschränkten monarchischen Reiche« Als Carl der V. 1556. dem Kaiserthnnt entsagte, wurde Ferdinand zum römischen Kai- ser erwählt« Seit dieser Zeit bekleideten die böhmischen Könige immer die kaiserliche he, und Böhmen blieb ununterbrochen als em Erdreich mit dem Hause Oestreich vereint. Ferdinand H. der 1619. den böhmischen Thr^n bestieg, seines Gegners, Königs Friedrich Kur- fürstens von der Pfalz, Kriegsherr auf dem wen- fen Berg bep Prag 1620. geschlagen hatte- ward Böheim zu einem völligen Erdreich g macht. Die Güter der als Rebellen hing " richteten Protestanten wurden ringezogen; " Werth dieser Güter bestimmte die damablige mische Landtafcl auf §3,074449 Thaler. Folge der carolingschen pragmatischen Eanr O-TüM-O ZO4 nahm die Tochter Kaiser Carls VI. Mana Theresia, als älteste Prinzess-UN von Ocstrcia), »vn bcu sämmtlichen Erblanden, insonder¬ heit auch von dem Königreich Böheim, Besitz» Der Churfürst von Bayern suchte ihr den Be¬ sitz, mit französischer Hülfe und preußischer Mit¬ wirkung, streitig zu machen , und ließ sich am December 1742. zum König von dem Kö¬ nigreich ausrufcn und die Huldigung leisten» Allein Maria Theresia behauptete ihren ge¬ rechten Anspruch, der bayrische Asterköuig wußte sich zurück ziehen und Maria Theresia ward i74Z. in Prag gekröner. Seit der Zeit, daß Böheim ein Erdreich ^st, haben die Stände dieses Landes, in Anse¬ hung der Regierungsfolge, nichts mehr zu sagen» Die Salbung des Erbkönigs verrichtet, ver¬ mög einer päbstltchen Bulle von 1245, d->r Erzbischof zu Prag ( vormahls der Churft.rst A?u Mainz). Die Krönung geschieht in Prag. Die ,'kichskleinodien bestehen a) in der Krone, b) .U dem Szepter, c) in dem Reichsapfel, d) 'U dem Schwert des St. Wenzeslaus, in -i- "rr Mitra und in dem Ring. Berger 8uccinA» -vinmemislio go lur« conlecrancii 3'<^u6 eo- ^vnskillj «ezem L Idsginam üodomi» W mischen Königs einen römischen König mit j« wählen. Es erhellet hieraus, in Wieser" der König von Böhejm, als ei» Stand des >)' R, Reichs anzusehen sey. verlangten die Churfürsten auf dem Reichstage in Augsburgs daß Böhmen gleich anderen Reichsfürsicn Entrichtung der Reichsabgaben beptragen so«^ allein Ferdinand I. erklärte das Königreichs» allen Reichsanlagen frey. 1708 haben «« drey Reichscollegien erkannt, daß der Ko«» von Böheim, als Kurfürst, das Recht zu And Stimme auf allen ReichsversammluE habe und demselben frey bleibe, ob und w«« derselbe bey allen ordentlichen und ausserorde« lichen Zusammenkünften den böhmischen , und die böhmische Stimme durch einen neu bevollmächligtenGesandten inskünfttge der einnemmen, bekleiden und führen lam, wolle. Zugleich versprach der Kaiser Jo>^ I., daß Er, wegen der Krone Böheim u«d, dazu gehörigen Länder nicht nur zu allen Rer^ und Krcissteuern und Anlagen einen ch"u«'^ lichen Anschlag, sondern auch zum Unter« des Kammcrgerichts cum ^urexrTlsntauäi 1^, !ich gOo fl. übernehmen und bezahlen lasse« le; dafür versprach das gestimmte Reich/. Königreich Böheim, sammt allen dazu Ländern, in seinen Schutz zu nehmen. har in dem churfürstlichen Collegio den » Platz'nach den geistlichen Churfürsten. S- von dem Sitz und Stimmrechte der Böhmen b'ey den Reichsberathscl lagunge« Im Jahr 1714. hat Kaiser Carl VI. das R x, dlntererbschenkenamt der Familie der o-^W-r-cz 3°7 Älthan verliehen. S. vmquilltio kli8t. äe vriZ. prv^relLu ^rcdixincernslus Zolremioi.. I^ixs, r i. Die Krone Böheim besitzt auch das Ooerschenkenamt im Stifte Bamberg, welches die Herren von Aufses von der Krone als ein Afterleben besitzen. S. Gärtners Oilsert. üs ?euä. Lleäk. Lamberg. l,ixs. 1726. l>ieus <^uxZ. 1741. Das Wapen des Königreiches Böheim, vormahls ein schwarzer Adler im silbernen »kide, der aus dem Schilde des h. Wences^ -?"s entstand; Wratislaw II. erhielt vom Kai- sir Friedrich die Erlaubniß , statt des Adlers ci- silbernen gekrönten Löwen mit einem ge¬ doppelten im rothen Felde zu führen. Das Königreich Böheim hat eigentlich kei- Ritterorden; sondern die Könige pflegen ^och ihrer Krönung einige Ritter des h. Wcn- eslaus zu schlagen. Wie alt diese Gewöhn- sey, ist nicht bekannt. Die Grenzen des Königreichs Böheim sind « gen Norden Meißen und die Oberlausitz ; ge- Schlesien; gegen Osten die Graf- «g)afk Glatz und der Olmützer Kreis in Mäh- , " ' fl^en Ostsüden der Brünner und Jglau« Kreis, gegen Süden das Unterenserische Vier- Obermannhartsberg im Land unter der Ens, Aen Südwcsten, das Mühlviertel im Lande der Ens, das Hochstift Paßau und Bay- , " , gegen Westen die obere Pfalz und ba?^ Westnord, das Markgrafthum Kulm- und Voigtland, oder der Doigtländische im Meißnischen. U - Die Z "8 Die Größe dieses Königreichs beträgt OuadratNeilen ( I. B. der östrcichischen tenkundc) Büsching nimmt §oo und Erber 682 Quabratmeilen an. Seine Länge wird auf D und die Breite auf zo Meilen bestimmt. Daß Böheim hoch liegt., zeugen feint 8^ ße, die alle ans demselben fließen. Dieses nigreich ist fast ganz mit Gebirgen umgebe"/ darunter das böhmische Gebirq , der böhmil^ Wald Oudret», 8^lv» kercinia) der Donnersbcrg die bemcrtcnswürdigstcn Das böhmische Gcbirg nimmt im Bunzla") Kreise seinen Anfang; dasselbe macht csiu Theil des Riesengebirges (Sudetsch) und dct Schlesien, die Grafschaft Glatz und «M. Thcil von Mähren von dem Königreiche heim. Der. böhmische Wald hat seine uung von Wcstsstden nach Westnorden, er der Böheim von Bayern, der Obern E// Franken und Vogtland; die Strecke dieses dirges, welches sich von dem Fichtelberg an die Paßauer und Bayrische Grenze d°achimsthal, Kaaden , Postclberg , Laun;von ' h/'l ber nordwärts nach Budin, und , Nebr sich bey der Festung Theresienstadt in r Elbe. Die Flüße , welche sich mit der Eger Zwischen, sind: die Töpel bey Carlsbad, der ?«ch bey Falkenau, bey Saaz die Saa und chm Postclberg die Kammeran. Dieser Fluß ,^cht die natürliche Grenze zwischen dem Leut- s^tzer ^nd Rakonitzcr Kreise. Noch ist zu bt- ! s^'ken - daß die Eger, bevor die Festung The- x ""stiadr hcrgestcllet worden ist, sich oberhalb ^Meritz mit dec Elbe vereint hat. Die Elbe, -UK», Böhm. Labbe, entspringt Uz / > r.yrtz- Zrn nordwärts dicht an der schlesischen Grenze lit dem Königgrätzer Kreise zwischen der SAne^ koppe und dem Knieholtz ( beyde find Theue des Riesengebirges) Von hier ist der Lauf wärts nach Arnau, Jaromirz, Käniggrätz , duditz, Kolm, Nicmburg. Altbunziau (nicht wen von hier nimmt sie die Jser auf), Meinik, ( y'^ nimmt sie die Moldau auf) ,Theresienstadt, sie die Eger empfängt, Leutmcritz , von h'" begibt sie sich in das obersächsischc Kreisland/ und macht zwischen diesem und Böheim dir E tätliche Grenze. Der Lauf dieses Flußes " von Norden nach Süden, und von Süden na? Westnvrden. Die Elbe ist bey Leukmeritz flh'" har. Die Ifer, Gizera, entspringt nordwärts di^ an der schlesischen Grenze am Fuße des kammes, einem Theilc des Riesengebirges, Bunzlauer Kreise, ostwärts von dem Ürspc"„ ge der Elbe; Ihr Lauf ist südwärts nach mil, Turnau , und Jungbunzlau , und ve s mischt sich dey Altbunziau, wie gesagt worden mit der Elbe. Die Moldau , Böhm. Wlatawa , Moldau"' entspringt südwestwärts im Prachiner Keeils Gebirge, bey Außer Gefild , fließt södn?",^ nach Oberplan , Freyberg , Hohcnfurt, senberg; hier ist der Lauf nordwärts nach K^^ au, Buvweiß, Augezd , Prag, welche" der Fluß in zwcy Theile absondert, und Lauf nach Melnick fortsetzt, wo er "A-ße- der Elbe vereint. Die vorzüglichste" » welche sich mit der Moldau vereinigen, die Malsch bey Budweiß , die Lutzttitz beh^ die Beraun bey Königssaal und die »v bey Dawle. Bey Hohnfurt fängt die bau an schiffbar zu werden. Die o-ü-M^o ZU Topel , Tepla , Ogera , hat ihre Quelle im Pilsner Kreise, westwärts von Prag, und südwärts von Carlsbad, unterhalb oer Stadt Töpei , im sogenannten Baderkeich oder Kam» ikersce; von hier ist der kauf nordwärts, be¬ tritt bey Petschau den Elbogner Kreis, ver¬ mischt sich mit dem im Carlsbad befindlichen warmen Brudel) und fällt unterhalb der Stadt in die Eger. Die übrigen Flüße und Teiche, welche noch in Böheim gelegen, werden bey jedem Kreide insbesondere aufaeführet. Die böhmischen Flu» 8e und Teiche sind reichhaltig an schmakhaften Fischen , Forellen und Lachsen. Unter den Fi¬ schen werden die Karpfen, Hechte, Grundeln u. s. w. sehr gesucht. Das Königreich Böheim ist an Naturpro¬ dukten in allen drey Reichen der Natur un« gemein gesegnet. Es erzeuget Ksrn und Wei¬ hen im Uiberfluße, womit sowohl ins Ausland, nach dem Lande ob der Ens jährlich *'u großer Absatz gemacht wird. Die Leutwc- *'tzer, Bunzlauer und Rakonitzer Kreise sind chres beträchtlichen Korn - und Weitzenbaues wegen bekannt. Aus demLcutmeritzerKreisc kömmt lährlich vieles Getreide nach Meißen. Die Men¬ ge der Bierbraucreyen , weiche in Böhmen vor¬ handen sind, laßen von sich aufeinen beträcht¬ lichen Gerstenbau schließen. Der Haferbau fin¬ det vorzüglich in den im Bunzlauer-und Kö- ^ggräzer, Kreise gelegenen G.birggcgcuden 'katt. Auch an Erdäpfeln ist Uibcrfiuß. Man schätzt die ordentlichen ackcrbarcn Felder in die- s"" Königreiche auf g,6oy,z6o Joch, 776 Klaf¬ ft 67,11; Joch, i,Z7Z Klaftern Teiche, mit Aeckern verglichen , 220,136 Joch, 1,393 U 4 Klaf- Z" Klaftern Trischfelbcr. Sum. 3,896,61 Z Jocks- 342 Klafter; erbauet 1,874,241 Metzen Wer¬ tzen , 10,^67,145 M. Korn, 4,149,429 M° Hafer, 4,140,4 9 M. Gerste, und 8,278,54»-. M- Hafer. IX. Heft der Mar. z. a. u. st. Stat, von Böhmen. Der Flachsbau wirb starr getrieben in allen Gebirggegcnden , wo die rauhe Luft dem Getreidebau nicht entspricht- Im Pilsner Kreise ist die Gegend um Töpel . und Plan , im kmtmeritzer Kreise die Gegend um Wernstaktl,im Czaslauer Kreise die Gegend, um Kuttenberg und Czaslau, im Bunzlauer' Kreise die Gegend um Gabe! und ReichenbM und im Königgräzer die Gegend um Urnau u>ch Lrautenau des Flachsbaues wegen am bekann¬ testen. Sehr feireer Flachs wrrb im Bunzlau¬ er Kreise erzielet. Daß Böhcim den besten Ho-- pfen in Deutschland erzeugt, ist eine allgemein bekannte Sache. Der Anbau dieser Pflanze m ungemein beträchtlich; er hat seinen vorzügli¬ chen Sitz in dem Leutmcritzerund Saatzer K'stl' sc. In dem ersten Kreise wirb Hopsen häu¬ fig und von besonderer Güte um Ausche, Aol- nitz , Liebeschütz, Ploschkowitz , Iahorzan , Enzvwan erzielt; imSaatzer Kreise ist dcrH^ pfcnbau zu Hause, um Saatz , Falkenau, Ste^ nitz, Horaticz und kiboritz. Der beste H§* pfen wächst um Ausche, Saatz und Faltens Die Waldungen in Böheim tragen jene Bü»- me, welche in Ktcyermark zu finden stnd,«^ wovon eine Anzeige im zwcyren Bande de gegenwäreigen geographischen Handbuches 00^ kömmt. Der Maulbeerbaum ist heute in d^esi Königreiche nicht mehr selten ; umer der Iop- phinischcn Regierung hat die Pflanzung dw . Bäume hier Landes sehr zugcnomnren. Im 4" ' Hefte der Matcrialicu zur alten und fit H 'Statistik von Böhmen sieht ein Verzeichne Ma»'- o— Arz Maulbeerbäume, welche von dem italienischen' Epital in Prag besorgt werden« Die Zahl der großstämmigen und zum Laubnehmen taugli- chen Bäume belief sich 1787 aufz,48Z Stück, tm Waisengarten waren iz,6oo Stück Sätz-- linge; im sranrösischen Spitalgarten befanden, sich '1,850 Stück, im Sporkischen Garten I^9O0 Stück und auf den Schanzen 1,504 Stück« Die¬ se Sätziinge haben die Waisenknaben gepflanzt, Und zwar jene in der ersten Claffc 2772 Stück, lene in der zwrytcn 7,982 und jene in der drit» 'en 12100 Stück« Zu Kraupcn im beutmeritzre Kreise findet die Pflanzung der Maulbeerbäu¬ me guten Fortgang. Der Obstbau ist in Bä- heini ungemein beträchtlich. Es wird vieles Obst insAusland debitirt chiclMost nudEssig dar¬ aus bereitet. Unter den Aepftln sind die Bor-- ^orfcr oder Mischcnkcr die gesuchtesten. Die ^genannten welschen Nüße sind nicht selten; Kraupen. im Leutmeritzer Kreise hat viele wel- N/ Nußbäume. Im Jahr 1786 hat man in Lohmen gezählt 1,051,348 Acpfelstämme ; ^5Z,362 Eirustämme; 4,278,1^0 , Zwctschen- en 4,52306 Pflaumenbäume, 317,a.60 Weich- mbäume. 454,427 Kirschenbäume, und 9938^ ^ußbäüme. An Apfelbäumen und Birnbäumen war der Lcutmeritzrr Kreis , an Zwischen der atakonitzer und Äaurzimer Kreis, an Pfiau- >Uen der Königgrätzer , an Weichsel» der Kaur- i'wer , an Kirschen der Leutmeritzcr und an Ruß- ^umcn abermahl der Leutmeritzer Kreis der särkesie. Vil. Heft der Mat. °zur alten und äeuen Statist, von B- S. 202. Der Wein- wie ich bereits im zweyten Bande der Tgreichjschen Staatenkunde ang-mcrket habe, BSHeim nicht unbeträchtlich. Man ge- weißen und rothen Wein, Die beßtek U 4 Wer- Z^4 Weine sind im Bunzlauer Kreise diessett der El¬ be bey Melnik; sie haben von diesem Orte den Namen. Der Melniker Wein theilek sich in den weißen und rochen- Der erstere soll de« Rheinwein gleich kommen, wenn er iz biS 20 Zahr im Keller vergohren hat. Vön dem ro- khen Wein wird ein sehr schmakhafker Aus- bruch , welcher dem Burgunder sehr nahe kämmt, bereitet. Bey Aussig im Lcukmeritzer Kreise wächst ebenfalls sehr guter Wein." In eben diesem Kreise wird auch sehr guter Kräuter- wein bereitet. Den eigentlichen Grund zust Weinbau in diesem Königreiche har Ottokar 126? geleget z eer ließ Weinreben aus Oestreich hierher bringen und begünstigte ihreAnpflanzunö' Tobak wird in Vöheim einzig um Kolin ist Kaurzimer Kreise gcbauet. Die böheimisch^ Gebirge find reichhaltig an Medicinalkräurcrtt« Der bekannte Mathiolus hat in seinem Krm^ Lerbuche einige Kräuter von dieser Art, wel»^ in dem Riesengebirge Vorkommen, aufgcnost' men- Ein Verzeichnis von Medicinalkr'äuterUe welche in der Herrschaft Klösterle vorkomm^- hat Herr Schalter im VlI. Heft seiner Top^ graphie von Böhmen S. 147 — 149 eing^ schaltet. Auch in Parizck kurzgefaßten Na/U^ geschichte Böhmens kömmt S. 77—79 ein al)'' liches Verzcichniß vor. Zu den inländisch?, Sträuchern in Böhmen gehören die Wachh^, der, die Jmbeer, Iohannisbeer, der HsU" der rc. Im Pilsner Kreise um Altzettlitz u» eine gute Wachholder Lattwerge bereitet'! wie in dem Berauner Kreise bey dem erwl«^ ! nen Augustinereremiten Kloster zu St. Berns die Imber häufig vorkommt. Unter den iwo mischen Gewürzkräutern sind der Kalmus , Kümmel, das Körbelkraut, der Safran. Z'5 Fenchel , das Pfefferkraut, die Petersilie rc. die bekanntesten. Sv sehr Machtoms den bö- hcimischcn Safran anrühmet, so erreicht er doch lange nicht die Güte des Unterenserischen. Der Wiesenbau ist in jenen Gegenden von ei¬ nigem Belange, wo die Viehzucht eine vorzüg¬ liche Aufmerksamkeit des Landmannes wird. Die natürlichen Wiesen sind in diesem Lande noch wenig bekannt; indessen fängt man seit eini¬ gen Jahren an, sich mehr mir den Futter- kräutern bekannt zu machen. Erst bann, wenn die Spuren der Leibeigenschaft ganz verschwun¬ den seyn werden , wird der Feldbau ',n dieser Provinz vollkommen gedeyhen. Das Thierreich ist in Böheim nicht minder von Belange. Ich habe bereits ( Hren Land der östr. Staaterrkiinde S. io8) die Bemerkung gemacht, daß in Böh¬ men wegen der herabgcsunkenen Pferdezucht, l?82 der Befehl an den Landbauer kam, statt der Ochfenanspannung sich -der Pferde zu be¬ dienen. Ohne Zweifel lag der Grund dieses Ge¬ setzes in der Milizvorspann , dieJn allen Pro¬ vinzen dem Landbauer als eine Art von Froh- ne, sehr lästig fallen muß, und den Feldbau nie begünstigen kann. Es ist eine mathemati¬ sche Wahrheit, daß sowohl der Landbauer als der Feldbau bey der Ochsenzucht immer mchv gewinnet , als bey der Pferdezucht. Bzheim hat den besten Pferdeschlag im Chrudimer K^i- Landeskreisen, in welchen die mi¬ sten Pferde Vorkommen, gehört der Chrudimev, Koniggräzer, Kaurzimer, Bunzlauer, Bidscho- wer und Prachiner Kreis. Im Jahr ,76g hat Man in ganz Böheim, 162,120 Stück gezäh¬ lt, und im Jahr 1736 um 3,247 weniger. Hingegen hat die Hornviehzuch zugenom- ^en., Im Jahr 127^ hat mau an Ochse« 242,851 Stück gezählt, im Jahr 1786 hat sich zrS sich die Zahl um 4740 Stück vermehret- Ma« sicht aus dieser Angabe, daß Böheim in Rück¬ sicht des Hornviehes Ungarn und Polen nicht entbehren kann. Die starkeste Ochsenzucht war im Budweiser, Taborer, Prachmcr, Pilsner, Klattauer, Czaölauer, uudVunzlauer Kreise. Ar¬ cher die Beschaffenheit der Schafzucht in Böhmen habe ich im zweykcn Bande der östreichischen Staakenkunde S. iz6 144 und 145 bereits näher gehandelt, wohin ich den Leser verweise« Die zahme Schweinzucht ist in Böhmen nicht unbeträchtlich; vorzüglich ist sie im Klattauer und Rakonitzer Kreise zu-Hause. Die Wal* düngen sind reichhaltig an Schwarzwild, «n> wird damit sehr guter Absatz in Wien g^ macht. Im Hundgeschlechte, in Rücksicht dck Raubthierc, sind die Bären und Wölfe in die- femLande selten : aber beträchtlich ist dir Zucht des zahmen Viehes; eine beträchtliche Mengt von zahmen Federviehe wird in die st" -Böhmen grenzenden Länder geliefert. Die. böhmischen Truthähne werden sehr- gesucht« Anker dem Federwild finden die Fasanen, Rep' hüner, Schnepfen ,c. beträchtlichen Absatz. A" Hasen ist Uiberfiuß; die Bälge dieser Thiers bringen dem Lande viel Gewinst. Im Inses' ten - Geschlecht ist die Biene in Böheim nicw unbekannt, aber Honig und Wachs sind no« keine Handlungsespecuiativn des Böhmens Auch der Geidenvozel bedarf in diesem Lanv^ . noch eine größere Ermunterung, vorzüglich auch in dieser Provinz, die Arbeiten in Sei anfangen beträchtlicher zu werden. Ungfwe reichhaltig an Productcn ist das Minerale" -« Eie zu übersehen , mag nachstehende dienen; macht sie gleich ans Vollständig nicht ganz Anspruch, so ist doch eine vollsia - digere bis jetzt nicht ans Licht getreten» Z-7 Zl8 zid Aro- ZLO ZL§ A«2 323 Z'4 r Z«5 ZL6 327 A28 22Y Z 5 Iftr o—M---«- 33- 33» ZS- Dorf AZ.I Z34 R»- 335 zz6 Ö-^L-^6 d-üW--c> Z 37 ZB 33- Dai 33- A Z s—M-s-s Z4« So wie uns die Geschichte lehrt, so wur¬ de Gold in Böhmen am ersten gegraben» Die Entstehung dieses Bergbaues fällt in bis Mitte des achten Jahrhunderts. Diese Gold¬ grube ist bey der Stadt Eule im Kaurzi- wer Kreise gelegen. 998 hat man aus der Fundgrube Tobola ioo.^ac> Mark Goldes ge¬ wonnen. Unter Carl IV. kam dieser Berg¬ bau noch mehr empor. Unter K. Wenzel 1^° sollen 48 Kuxen aoooo^ Goldgulden getra¬ gen haben. Das rote Jahrhundert wurde am Bergbau noch günstiger. Man entdektt Goldgruben bey Bauden und Czizow im Pr«' chiner Kreise ; ihnen folgte die Silbergrube n- Unter Carl IV. und Wenzel IV. war der Bergbau inr igten Jahrhundert noch immer im Flor; er kam aber in dem ersten Jahr- zehent des izten Jahrhunderts, zur Zett des Hußitenkriegs, in Verfall. Um die Mitte de» r^ken Jahrhunderts, unrer LadiSlaw, kamt» die Bergwerke bey Kuttenberg wieder a»l° Im i6ten Jahrhundert unter Ferdinand dem I waren die Bergwerke bey Abcrtann, Plat- Len, Gottesgab rc. im Umtriebe. Unter ximilian dem H. gerieth der Bergbau zu E» le und Kuttcnberg in Verfall. Der ga»» Bergbau in Böhmen verfiel unter Ferdin«» HI. der mehr Mönch als Staatsmann w«' Unter Maria Theresia hat sich das goldt F.italtcr des böhmischen Bergbaues genähert, und unter Joseph II. erhalle ' Das Stlberbergwerk bey Ratiworzicz w» um die Mitte des räten Jahrhunderts decket; es gerieth in der Folge in Verla», X7!y aber da die Herrschaft Cheynow, welcher Rattborzicz gelegen - an den für- 24» kürsien von Schwarzenberg gelangte; kam der hie- stgeBau auf Silber wieder empot. Derselbe beschäftigt 6 bis 700 Knappen jährlich« Unter den böhmischen Bergwerken nemmen unstreitig die Ztnngruben den ersten Platz ein: Das böh¬ mische Zinn hat nach dem englischen in Euro¬ pa den ersten Rang. Diese Gruben find auch ?us dem Grunde wichtig, da sie die einzigen m der ösireichischen Monarchie sind. Nicht bloß, daß dieser Bergbau einer Menge Men¬ schen die Nahrungswege erleichtert, sondern auch die verschiedenen Gattungen von Maa¬ ren, welche aus dem böhmischen Zinn in der ganzen Monarchie verfertiget werden, ver¬ größern noch mehr die Nahrungswege und be¬ fördern den Geldumlauf ungemein. Auch an Gesundbrunnen hat Böheim reichhaltige Schätze. Die bemerkenswvrdigsten Brunnen sind: E- ser, Töplitz, Seidschütz , Scidlitz, Bilm u. s. w. Man theilt sie in Sauerbrunnen, Bäder ^nd Bitterwässer. Die bekanntesten Sauer¬ brunnen sind: zu Eger, Töplitz, Bilin re. Unter ben Bädern Böheims nehmen die Carlsbäder ben ersten Platz ein. Seidlitz und Seidschütz vabcn vvrtrefliche Bitterwässer. Die Bestand¬ teile, der Gebrauch und die Kraft jedes vie¬ ler mineralischen Wässer können in Freyherrn von Cranz ösireichischen Gesundbrunnen nach- gelesen werden. Zu den wichtigen mineralt- Aen Produkten Böheims gehören auch die Granaten, die, wo üe nicht die orientalischen übertreffen, doch wenigstens ihnen ganz gleich Omnien. Der Granatenhandel ist sehr be¬ achtlich; hoch ist er etwas herab gekommen , ?a der Granatenschmuck nicht so häufig mehr 'n der Mode ist. Die Erzeugung des jährli- Äobofts steht zwischen io und rrovoCent- « N 4 ner. Z4» mr. Der Betrag der Ausbeute des Goldes-, Silbers, Zinns, Bley und Kupfers dürfte jähr- kick tm Durchschnitte über 1,000,000 Kvlderr rheinisch steigen» Die Erzeugung des Alauns steigt jährlich auf ?c«Q Centner» Gey de« böhmischen Bergwerken besteht nun auch die Don Bornische Ämaigamationsmethode. Nach Stranskischer Bemerkung war Böh¬ men in den ältesten Zeiten in zwey Haupts cheile gesondert, nähmlichin den Distrikt dies und senseit der Elbe, welche Bezirke wieder tn Fürstenthümer eingethcilet waren, als bas Saatzer und Kaurzimer Herzogtbum. ter Carl IV. wurde dieses Königreich, in FA Ze Hofrescripts vom?ten August igy6, inzns" Kreise abgesondert. Diese waren der Kami', mer Kreis ; zu diesem gehört; die Alt - und stadt Prag , der Pilsner, der Leutmeriyer, Königgrätzer, Rakonitzer, womit der Bera^ ner Bezirk verbunden war , der Chrudinttl Prachiner, Scdlaner , diesem wurde die sog^ nannte Kleinseite in Prag zugetheilct , Bunzlauer, Eaatzer, Czaslaucr und BcÄ'" ner. Unter Wladisla kl. hat man von d^ Rakonitzer Kreis den Podbrher Bezirk abgk sondert, denselben zu einem besonderen K"' gemacht, und einen neuen unter dem men : Moldauer Kreis hinrugefüger. heim hatte also um diese Zeit 14 Ktt''. In Folge Hofrescripts vom ^ten August wurde unter Carl VI. Böheim abermahl ,x Zwölf Kreise getheiler. Es waren diese Prachiner Kreis, der Kaurzimer, Verauner, konitzer, Leutmeritzer, Saatzcr, Pilsner, -p chiner, Czallauer, Chrudimer, Königgray' .. und L unzlauer. Der Schöner Kreis w-n 34Z kem Rakonitzer, der Moldauer und Podbrder Nurtcn zusammen in einen Kreis gebracht, And demselben der Nähme: Berauner Kreis beygelrat. Die Grafschaft Glatz und der Ege» rische Bczuk blieben auch unter der Carolini- schen Regierung von den vorstehenden abge¬ sondert. Zu der unter Carl Vl. erfolgten Nreisablheilung gab der Landtag , welcher im , Jahr 1715 in Prag gehalten worden ist, den Anlaß. Auf demie den beschloßen die Stände, Ken König bittlich um eine inue K'eiöüdrhct- lting anzugehen. Sie zeichneten tn dieser Ab- sw t . chtn Entwurf , weichen die Land sstelle in Prag mit ihrem Gutachten an den König breiter Hai. Nach dem Entwürfe wurden die vorsteh nden 12 Kreise mit Ausschluß der K. Peager Städte ausgcmeßen. Per Ellbog- ner District wurde rem Egerischen Bezirk und kie Herrschaft Falkenau dem Saatzer einvcr» «ibet. Einige zur Herrschaft Brandeis ge- ^rigen Orte wurden aus dem Kaurzimer dem Bunzlauer Kreise zugrrhcilet. In Folge Hof- /scripts vom 2^ten Jänner i7^r wurde Bö- in 16 Kreise abgesondert. Dieselben sind s " Leutmeritzer, Bunzlauer , König sgrätzet, ^tdschswer, Chrudimer, Czaslaucr, Labvrcr , ^Udweißer, Prachiner, Klaerauer, PiUncr , ^Ilbogner , Saatzer , Rakonitzer, Kaurzimer »nd Berauner. Bey dieser KreiLabkheilung wurden der Budwcißer, Saatzer, uno König- ^rätzcr getheilet, nähmltch: von dem Saatzer wuihe der Ellbogncr Bezirk, und von dem k^uigHrätzer der Bidschower Bezirk ahgrson- dem Pechiner Kreis entstund der '^borer und Budweißer Kreis; der Egerische Eüdognrr Kreise zutzetheiler- »rnh V5 344 Md von dem Pilsner Kreis wurde der Mat-' tarier Bezirk getrennet, und zu einem beson» derer» Kreise gemacht. Auch die Zahl der Kreishauptleute wurde verändert, und jedem Kreise nur ein Hauptmann vorgesetzt, da vor- Mahls jeder Kreis zwey Hauptleute hatte- Irr den ersten Zeiten war eine Kreishauptman»^ stelle eine bloße Ehrenstelle, daher dieselbe allzeit Som Adel aus dem Herren - und Ritterstanbt bekleidet worden ist. 1646 wurden jene, weh che einem Kreise vorstanden, aus ihren kern von dem cmere psrlormli frey gesprochen und dem Herrenstande wurden 12, und deM Ritterstande, 8 Bauern nachgesehen. Noch eben diesem Jahr wurde die Zahl der Bauer» bey dem Herrnstande auf 6 , und bey der» Rittersiande auf 4 herabgesetzet. In der ge wurden die Kreishauptleute aus dem E bischen Domesticalfund bezahlt. Der Ktt^' Hauptmann aus dem Hertensiand erhielt jäm' lich l2Oo fl. , und der andere 800 fl. Jn F^ ge Hvfrcseripts vom 8i- Dec. 1752 erhielt el» Kreishauptmann jährlich 2000 fl., wovon ei^ Hälfte die Kammer und die andere der rnesticalfund zu bestreiten hatte. Von diesem^ halte mustevon jedem Kreishauptmann das»/ rhige Personale, welches er nach Willkühr »»^' nehmen, und entlassen konnte, unterhalten wttvf,' Der Kreisscerctär bezog aus dem Kämmet» jährlich Zoo fl. In Folge Hofrescripts 4ten Jun. 1774 wurde der Gehalt des Kre Hauptmanns auf 1500 fl. bestimmt, und er der Unterhaltung desKanzelicypersonale ' sprachen. Unter der Joscphinischen Regier» , wurde die Theresianische Kreiseinthei'lung » behalten« Nur in Rücksicht der Lage der Ä Z4Z ämter wurde hier und da eine Aendcrung getroffen. Jedem Kreishauptmann wurde der lkharacter eines wirklichen Gubernialrathes beygeleget, der Gehalt aufoooofl jährlich be- st'mwt; das übrige Personale wurde ans drey Kreiscvmmrssär, festgesetzten derFolge erhielt auch jeder Kreis einen Kommissär zur Handhabung ver Schulsachen; r Seeretär, i Protoeollisten " Kanzellisten; r FilialkreiHcassier, l Physieus , i Wundarzt- Die 4 Pragerstädte sind keinem Kreise zugetheilek, sondern hatten vormahl ihren eigenen Stadrhauptmann. Hier folgen die Kreisämter, wie sie nach den Kreisen unter Joseph tl. bestimmt worden sind, als : 'M LeutmerißerKr. —Kreisamt Leutmeritz — Der Z46 Der Leukmeritzer und Bunzlauer Kreis machen den nördlichen Theil von Böheim, der Königgrätzer den nordöstlichen, der Chrudimcr den östlichen, der Czaslauer den ostsüdlichen- der Taborer den südlichen, der Prachiner und Klattauer den südwestlichen, der Pilsner de» westlichen, der Elbogner und Saatzer den rvest- nördlichen. Der Leutmeritzer , Bunzlauer, Niggrätzer, Prachiner, Taborer, Pilsner, bogner und Saatzer Kreis grenzen an fremde Länder , hingegen der Chrudimer , Budweißer und Prachiner an östreichische Provinzen- Berauner, Rakonitzer, Kaurzimer und Bidsü!^ wer liegen eigentlich in dem Innern von heim. Die ersten Einwohner Böheims wak^ Deutsche, welchen die Slaven gefolget st»-' Die letzteren bewohnen jetzt den beträchtlichst^ Thetl des Landes. Die Wohnsitze der Te^ fchen sind eigentlich von Westnorden bis Nordost gelegen, auch in dem südlichen BeM des Königreichs sind viele Teutsche angesest^ Die Einwohner theilen sich ,wie gewöhnlich^, Landbauer und Bürger- Die letztere ClaO^, greift die Geistlichkeit, den Adel, die Be^ ten , die Profeßionisten und Handwerker in Daß auch der böhmische Landbauer zur strie aufgelegt ist, davon gibt uns die Hebung der Leibeigenschaft den stärksten Bew H Es istIetzt keine unbekannte Sache mehr - zur Zeit der Leibeigenschaft der Landbauer , nicht im Stande war, in festgesetzten Ternu' nur goc> Gulden in einem Jahr pünktttco^ bezahlen, wo man jetzt Beyspielc h88 daß wan im Jahr 1771 in Böhmen 1,194,999 Ein¬ wohner männlichen Geschlechts (Schalters An¬ gabe lm ersten Bande seiner Topogr. des K. S. 7) gezöhlct habe, daß man mithin die Sum- We aller Einwohner ungefähr auf 2,520,000 schätzen konnte« Allein noch in diesem Iahe knd"r772 nahmen der Mangel an Lebensmir- teln und tödtende Krankheiten ungemein viel Ntenschen hinweg» Nichts destoweniger, sagt «r weiter , gab man 1786 an, daß in Bö- Heim 2,757,9:0 Menschen gezählet werden.^ In Hofrath Schlötzers Briefwechsel Heft XX!. ?°w Jahr 1774 wird die Volksmenge von Bö- veim auf 2,292,622 Seelen bestimmt. Die Erd¬ beschreibung zUmGebrauche der studierenden Ju- ?end fn den k. Staaten vom Jahr 1782 und 78r bestimmt die Volksmenge Böheims auf ^-65,202 Seelen. Eben diese Angabe hat Hr. Ermann in seinem Abkiß der physikalischen Be¬ schaffenheit der östrcichtschen Staaten aufge» vmmen. In der Anleitung zur Erdbeschrei¬ bung zum Gebrauch in den tcntschen Schulen v-r k. k° Staaten vom Jahr ryzz werden ^-822,202 Einwohner mit Inbegriff der Frem- angegeben. Hier folgt eine summarische Übersicht der Volksmenge Böheims vom Jahr bis auf 1775; dann vom Jahr 178" bis /86 Dies« Uebersicht wurde aus dem Viten der Mater, zur alten und neuen Stat. " Böheim entlehnt. Die Angabe der Dolks» nien- H— S48 menge von jenen Jahren, welche in diesem Jonk- rrale nicht Vorkommen, habe ich nach den Kit- chenlisten bestimmet. Hier ist die Angabe: »772. . . . .2^14,785. Seelen 277Z. . - - -,-,04,577. -774' . . . 2,343,699. -775- - - . 2,369,104. 1776. » . . 2,401,115. 1777-bis mit 1779. 2,410,000. ,78o. . . . 2,563,527. -78-- . . . 2,561,966. 178-'. . » . 2,641,238. 1783. . . -> 2,666,182. 2784. . . . 2,695,098° -785- . . ° 2,717,461. -786. . . ° -,767,9 ro. 1787. . - « 2,8^4-632° -788« « . « -,8^8,382. 1739. . - . 2,922,233« Die Volksmenge hat sich allso binnen Jahren (von 1780) in diesem Königreiche 410,267 Seelen vermehret. Seit der Aufhrbuns der Leibeigenschaft und der Frohne hat der Lerschuß an Geburten beträchtlich zugenommA wie es nachstehende Kirchenlisten unwiderspft^' lich darthim. Dir beträchtliche Vermehrung mit dem Jahre 1786 an. Hier folgen die Kirchenlisten r Geerauete - Gebor. - Gestor. - M° -785. 23,264 — 9z 189 — 94,846 — 34^' -786. 25,468 — 123,916 —83,332 — 4->,5^' -787. 26,517 — 127 748 — 81,026— 467^. -788- 17,782 — 105,0,7 — 71,317 — 3^,757, -789. 22,617 — 117,052 — 70 1-1 — 3^b^. duikrc i«5648 —- 569,372 — 409622 — 349 Ich habe bereits in dem ersten Lheile mei- Arr Staatenkunde Seite ror die Bemerkung über die Unrichtigkeit der Kirchenliste vom Jahr l?8Z gemacht: Ich wiederhole, daß der Uiberschuß viel größer in diesem Jahre war , als die von dem LandcSgubermo in Prag ins Publicum gegebene Kirchenliste ausweiset. Zu- ^erläßig ist es, daß der Uiberschuß von Ge¬ burten in diesem Jahre wenigstens 12,^00 Kin¬ der gemacht hat. Im Jahr 1736 belief sich die Zahl der jüdischen Familien in Böheim auf 4.329 Familien, welche 42,721 Seelen enthal¬ ten haben. In eben diesem Jahre waren in Böheim aus anderen Erblonden 1410 Ser¬ ien, und aus fremden Staaten A7Y7- Im Jahr 1787 belief sich die Zahl der Acathvli- kchen auf 44,212 Seelen, darunter waren ^ugsburgische Confeßionsvcrwandte 10,237; helvetischen Kirche bekannten sich 33,975. Aon den "ersteren sind die meisten im Czaslauer greift, und von den letzteren im Chrudimer Preise angesessen. Ungefähr der 34t? Kopf ist " Töheim ein eigentlicher Landbauer. 2. So wie sich die Einwohner in Böheim m in und Slaven kheilen, so hat man auch nil. Provinz zwey herrschenden Sprachen^ ähmlich die slavrsche , als die Sprache des/ Sememen Mannes , und die teursche In den Segen Norden gelegenen Gegenden nähert sich Sprache in etwas dem Hochteutfchen. Bis "l die Zeiten Ferdinand ». war so zu sagen slavische Sprache die herrschende. Bey ^"ielleygeschäften hat man sich gewöhnlich ^r lateinischen Sprache bedienet. Eigentlich es hj« Reformation , welche der teut- schen schen Svrache in diesem Lande bas Fükgeps recht gub. Uiber die Angabe der Wohnplätze in heim ist man s-hr unbestimmt. Aretiuus gibt aut seinen Charten von Böheim vomZahrr^^ — 72: große und kleine Städte , 200 fest* Schlößer und 7277 Ritkersttze an. Derbekan»' tc Hagek liefert in seiner Böhmischen Chrom' ein Verzeichniß vom 122 Städten , darunter^ königliche und 61 unterrhänige; gcg Etädtc!.s/ und Mä-kte , 258 Hauptschlöss.-r unv ,6 kö- nigitche Schlösser. Erber zählet 112 Städtt^ darunter 84 bemauerte, und rg unbemauertt, 145 Märkte mit Schlößern , 286 Märkte ob«* Schlößer, Hg verwüstete Schlösser, 752 ss«, kegien, Commenden, Einsideleien und Klösts^ 70 Gnadendildrr. Schaster im ersten Tb^ feiner Topographie des Königreichs Böb'^ sagt: daß nach der Konscnptivn vom L«« 1770 in Böb im 244 E rädte, zog Märk" ^ und 11,284 Dörfer gczählet worb n sind, diese Angabe har auch Büsching in seiner Et« beschreibung ausgenommen In der Anl zur Erdbeschreibung zum Gebrauche der scheu Jugend in den k. k. Staaten vom 1788 werden ebenfalls 244 Städte go6 te , und 11,42; Dörfer angegeben. den Bcvölkerungslisten, welche im bten te der Mst. zur alt. und neuen Stat. Böhmen Vorkommen, werben für das , 178s. 242 St.; 207 M., 11,247 D-40^'.^ H. angegeben, für das Jahr 1786 244 St. 206 D. i l.^5 M. und 4^. Häuser. Nach den XV. Kreisen des reichS Böheim, welche Schaller bis /ctzc gra- L5! Raphisch beschrieben, und ans Lickt gestellct hat, hätte Böhttm 190 Städte , und 7-2 Märkte. Hier ist meine Angabe für das Jahr 87^9, in welchem Jahr in Böheim waren, Z Festungen, 548 Städte , mit Inbegriff der Festungen, 421 Märkte, und 470,05" Häu¬ ser. Die Städte werden eingctheilr in k. Le«b- gedingstäbte, in königliche Städte, in Bcrg- städte, und in Hcrrenstädte. Der königlichen Städte sind 27, als : Außig, Beraun, Brüx, Bömischbrvd, Czaslau, Jungbunziau , Kaa- den, Kaurzim, Klaktau, Kolin , Laun, Leut- Nuritz, Mieß, Nimburg, Pilgram, Piftk , Vleß ( zugleich eine Festung ) Prag, Ratonitz, Äokizan, Saatz , Schultenhof, Tabor, Tauß, Teutschbrod, Theresienstadt (zugleich eine Fe¬ stung ) und Wodnian. In die Kläffe der keib- Sedingstädle gehören Königinngrätz (zugleich eine Ästung) Polttschka , Mclnik , Lrautenau , ^'dschhw, Jardmirz, Chrudim, Königinnhof, Hohenuraukh. Diese y Städte stehen un- dem Unterkämmerer , dieselbe waren zum Unterhalt der königlichen Witwe bestimmet, ^ue königlichen Städte sind dem Landesunter- sawmcramr untergeordnet. Der Bergstädte wer- ^en 22 gezählek, und sind diese: Bleystatt, Berg- cichenstein, Budweiß, Carlsbad, Elbogen , ^ylau, Gottesgub, Joachimsthal, Kutten- »erg , Knin , Lauterbach , Pilsen, Platten, Lrcßnitz, Przibram, Schläckenwald, Eebastian- , Sonnenberg , Reichenstein (Unter), Wie- 'chthal, Weinberg, und Weypcrr» Die sum¬ erische Angabe der 548 Städte ist unstreitig ÄstMg, da dieselbe sich auf die Univer- ust Accisordnung der böhmischen Stände vom Decemb. 1708 gründet» In dieser Ordnung 3 wer- zzr werden 55 königliche, und Bergstädte, ferner 4yo Herrenstädte; mithin 54; Städte oufge- führt; hierzu die k. Städte, Pleß, There- sicnstatt, und Wodnian; so ist die 00t- ge Angabe der 548 vollkommen bestätig'' Die Herrenstädte, welche in der angeführte» ständischen Acctsordnung Vorkommen ; ss"" drese, Aycha ( Eiche ) Arnau , Altbunj' »au , Auscha, Aufti, Airwall, Adamsfreyhe^/ Adamstadt, Altsedlischt, Braunau , bömist» Cameniz, Brandeiß , Budin, Bilin , bay" misch Leippa, Bechin, Brzeznttz , Bobdanez' Bergstadt, Blattna, Benßcn,Brandeyß Trau'' mannsdorf , Bystra, Bawora, Benescho^ Bakow , Bausow , Bischitz , Brodecz, Bora» radek , Boganow, bömisch Trzcbon^ Boroma r Boroworok, Biela, Bystrzitz, Borwan, Berua tiz, BoroMn, Beneschau Rosenberg, Bin'" ' Blowiz, Beneschau, Broschany , BuzkaU ' Commotau, Crummau, Cladran, Chotinbori' Czastaiowitz, Eheynau, Cbotzen, Chrast, Ch^ tiz, Czerhvwitz, Chlumez, Chrausiowitz, tiz , Chotosiz , Czestin, Chlum, Czcrheu'» Czerkan, Cerekwiz , Chwaidschiny , Clow' Cakharinberg, Czista, Culmb, Czernow'S, Dobruschka , Du^, Dobrowiz, Daschiz, Ds, zon , Dobrzisch , Diwischyw, Domam/' Deschneg , Einsiedel, Cydliz, Engelstatt, land, Falkenau, Fricbftcin , Freyhcit, berg, Frauenberg, Flöhau , Gcörkau , . schin, Gistebniz , Gabel, Gräsliz, Geyerf»^ Guttenplan , Eeörgenthal , Gazengrii" ,, Horazbiegowitz, Herzmanmtestez, Harzepu , Heydt, Horzowtz, Hradischt, Hirschberg, jiz, Hohen Elbe, Huwpolez, Hoseniy , cheufurth . Husinez , Hodkowi;, Huadek, N,w, Holiz, Hammer , Haaber, Heilbrunn, Hradck, Hostau, Heinrichsgrün , Mob, Hoffka, Habichstein, Holany, H.osiom- Hüncrwasser, Jchnitz, Jenikau,Iur,g Wo- ^"j'Zablon, Janow'izky, Janowitz , Jankau, , J'Nowiz , Krotka , Königs- ^rz, Kvstelez ob ver Elbe, Kameni; , Kreyliz , ^iinez, Kopidno, Krutlch, Kvstelez, Kostete;, ^aroaschrzeoschij, Kapli; , Kascgowiz, Krazau , ^niezmost, Krzastaba, Königsstadtl, Krztw- mudvw , Kaczow , Kruzenburg, Kambergk, ^iecz-n, Klomin, Kumschak , Koline; , Kato» , Köniaswarth, Klenau , Kolowez , Ku- pterberg, K iegeen , Karbiz, Kladno, Kra- ^Wez , Kozlan , Königssaal , Kamcgk , Krasna Hora , Lcutomischl, Landstron, Lomniz, ^udiz, Libochowiz , Ledetsch, Lysa, Lusche , ^Lbow , Lowosiz, Liechtensiattel , Liebau, ^bstattl, Lomni; , Lukawez, Launiowiz, Ltp» Ledeni; , Landstein, Leftau, Lochowiz, Mühlhausen , St. Michaeisberg , Mscheno- Lobes , Mirowiz, Malin, Manetin, Mie» Milekin, Machow , Maleschow , Mie- Mochow, Mezymosty, Miroticje, Mie- , Muticnin, Mercklin, Mascha«, Man- M , Megto , Milin, Mnischek, Marschow-z, euhaus , Netoliz , Nachod, Neustadt an der ^ttau , SicugLding , Nepomuk, Neudeck , ' N/upaka , Neumarkt, Neustadt! , eusiadt, I.asawrk, Naczerädez, Neureichen- u, Neubyitriz, Neurzcrekwiz, Neuern, Neu¬ erer , Ncrzetin , Nickclsberg , Neustadt!, Net- Ncuwelkau, Nechwi; , Ober - Graupe ' Oschwi; , Opotschen , Ober - Plan, An - Haydt, Podiebradt, Pardubiz, Polna , bin^^k' Prachatiz, Plan, Przelaucz, Przi- Paczow , Priesen, Pvdhor;an, Poliz, "ensteiu, Planran, Przeschtij , Petschau, 3 » . Pecj- ZZ4 Peczka, Pilnikau, Prrehrady, PrzibraM, M powiz, Przidoli, Podhrady, Protiwin, rüz, Piwoniatty, Porziezen, Plzaneez, Puja^ wiz, Pernichau, Pleißwcdl, Przi;, berg, Rüudniz, Reichenau, Rosenberg , Run-' bürg, Reichstädt, Rothen Wcsely, Rozviai wiz, Rziczan, Rothey Rzeejiz, Radniz, R' «ensko, Richberg, Rokttniz, Ronow, RokM Rattay, Reichenau, Rosenthal, RoschmietM Raby, Ragow, Ronsperg, Rudik , Raden'? Radauschow , Sobieslaw , Schlackenwerw- Solni; , Sedlejan , Skrakoni; , Schl^^ Skursch, Senfftenberg, Straschiz, Sobotk Sazka, Smirziez, Schwein!;, Staab, SM, Lach, Scplez, Strobniz, Sowinka , SeN" Skreni; , Gmibar , Schazlirz , Starkes, Ley Brauna , Starkenstatt, StarkenbaM, Schwarzenthal, So;en!z, Swoganow, Se»' Senozatny, Silberbcrg ,, Swiekla , Sms^ Gkworez, Sazawa, Gtiepanow, Strzimi^ Strasch , SUe;, Stolinky, Gilberberg , StM, kowiz, Skieknij, Stemkau , Saudow, Eu , zor , Skrleschin , Schwihau , Saudau , Schluggenau, Senomaty, Löpliz, Lurnau, Teyn , Erzbisch -- TeynhorlM , Tachau, Tuschkau, Tupau, Letschen, Ta» , Lrzebechowtz , Taufchin, Töpe!, TrzeM h- Lynischt , Teynez Hrachow , Thra ° , ratka , Teyni; , Tauschiin, Trj»b ° , Leyni;, Unhoscht , Upiz, Unter Kra>o Unter Bukvwfto, Unter Ratibor; , Heydt, Uttwa Witttngau , Wodniani , warn, Wifchehradt, Wesely, Wolin , WA" / Wlaschin , Warrenberg , Weiß - -Wamberg, Waqnow Mieste;, Wostarn, kiz, Weft)y,Wtsoka, Windig - Jenikau, ^vw, Wondrzegow, Wclcschin, Wallischbürgen , -Welharriz , Wscherau, Weseriz , Wochow, Wil- ^mitz, Waltsch, Wiermeriz , Wernstattl, Mra¬ čna , Ziebrak, Zwikau, ZqLmuk Zcrowniz ' 2'ekezny Brod, Zizeltj, Zumbcrg, Ziel), Zhrasr '«»viz, Zrucze, Zappi, Zdislawiz, Zettwing, ??"lez, Zinkau, Fbir"w, Zdiz. Die Dominien veilen sich s/ in Kammergüter, d) in Lehen- ?^er, c) Religionsfundsgüter, ä) in Stu- ^nfundsgüter, s^) in weltliche Stiftungsgüter, ständische OberstburggräfticheGüter, und >n Herrengüter. In der ersten Elaste ge- ^en-. Betschwar, Brandeis, Kollin,Köknginyhvf, Fröschau, Pardubitz, Podiebrad, Prcßnitz, Äersw , Smirzitz , Smrkowitz, Toschnick, ^vßeck, Iahyrzan, und Zhirow. Hierzu kom- die Kammckcifenwerke in Carlshütten, L°brziw, Hollaubkau , Padert und Stra- k, Zur Claffe der Rcligionsfundgüter gchö- Böhmisch Eiche, Biela, BranvUn, Cho: Lechau, Dawle, Do^an, Egerer St. Claragut,- ^iienchal, Hals , Hrachowteinitz , Jungfer r Kai ' Jungfer Teinitz , Kladrau , Königs- !tz Krummauer St. Claraggnt , Pctzau, ^«iiDl«ß,Prtehorzow, Przestitz Radim, Sa- Scidowitz, Eikalsko, Siapp, Sobschütz, Kunitz, Stattenitz, Stockau, Trzebaul und Wo- Studienfundgüter sind: Altsaktelhradeck, tz^ivnin; Bernarditz, Czuklin, Ozwertschobes, ki,?wet , Dollan , Koschumbcrg , Krzefttitz , ^schütz , Millitschowes, Milttgau , Petro- tz?/ P^zim, Rzimau, Scsiambach, Schatzlar, schNlhvschtitz , Schurz, Tuchomierzitz, Weim- - Wvdvlka, Woporzan, Wostrzdcck. Hierzu M ziehen die Prager Universitätsgüter , ' Dralleschütz, und Nichle. In die Claffe Z Z ' der zvr der weltlichen Stiftungsgüter gehören:Chwall^ Horzepnik, Hluboschepp , Lautkau , Liebtscva Marienschein , Oderweckclsdorf , OkrauU? Sobochleben, Sosvinka Turz, Zbierz und " lantitz , hierju gehören auch die Damcnstiftnngsgüter; diese sind : Carlstem Krzitz, Ledetsch , Millin und Zcrhenitz. lich die ständischen oberstburggeästichen AM guter, welche sind ; Hostiwartz, und ßiil. Die böhmischen Lehengüter lassen am füglichstcn in zwcy Hauptclaffen bringt' nähmli.ch in die böhmischen und tcutschen hen. Die böhmischen Lehen thcilen sich Carolinischen und Fcrdinandischen; dazu gE noch die Friedländischen. Die CaroliM' Lehen werden in die Ritterlichen und A lchcn abgetd ile. Kaiser Carl IV. har »M Mitte des XIV. Jahrhunderts zur BesäM^,, der Festung Carlstcin die von ihm genast- Lehen gestiftet. Man nestnt sic daher die/- steiner Lehen. Ferdinand H. hat naM 1620 beym weißen Berg gegen di« schcn gewonnenen Schlacht ihre Güter zogen , und einen Theil derselben wiße Verbindlichkeiten als Lehen verMJ», Die Carlsteiner Lehen sind größtenthr''^- Berauner Kreise gelegen. Keinem ger ist erlaubt, ohne Bewilligung des ei' ein L chen zu verkaufen, zu verschenken/ nen Dritten zu tcstiren, ober mit zu belegen u. s. w» Unter Joseph "'^hen^ verondnct, daß die Investituren und herrliche Consenscrtheilung dem DberstY"^^ richter Vorbehalten bleiben sollen^, Isd streitkgkeiten hingegen wurden an die k° Land- rechte in Prag verwiesen. Das Ohersthoflehen» richteramt, dessen Pflicht die Aufrechthallung der oberstlehensherrlichen Gerechtsame war, be¬ stand aus dem obersten Hofrichter, der ein o- berster Landesofficier war, und den Rang vor demAppellationspräsidenten hatte, 2 )aus dem Vi- jehvflehenrichter in der Person des k. Fiscus, 3) einem Hvflehensschreiber, und 4) eincmKan- jeltisten. Ein Derzeichniß der böhmischen Lehen steht im VHten Hefte der Mat. zur a. und n. Skat, von Böheim. Eben dieses Verzeichnis ist dem Schemstismo für das Königreich .Bö- Äeim 1790 einverlcibet. Hier muß ich noch ein Mahl der Einthei- iung der böhmischen Lehen erwähnen, näm- lich. 1) der eigentlichen böhmischen und der putschen Lehen. Die böhmischen Lehen thei- -sn sich in die Carolinischen und Ferdinandi» ^)en, wie bereits bemerket worden ist. Diese ^chen sind innerhalb den böhmischen Grenze« gelegen und haben ihr Richteramt in Prag. teukschen Lehen sind ausserhalb Böheim ge¬ igen und teutsche Stände empfangen sie von König in Böheim. Diese Lehengerichte mrd von den böhmischen noch darin unter- schieden , daß sie einen eigenen Hauptmann Ha¬ den , dessen Amt setzt mit dem Appellationsprä- noch verbunden Ist. Einige dieser Lehen sie, Hen unmittelbar unter dem König selbst. S. Neu» shann von Puchholz st« natura keuä. Lok- Die- ^Hetzen theilen sich in solche, welche bloß de« ^genannten st^exum feuclalom erkennen. Die Aschen Lehen der erster» Classc sind in dem ^stbogner Kreise und dem egerischen Bezirk 3 4 g-H Z6s gelegen. Die Belehnung dieser Lehen geschieht- wenn sir seustu mujoru sind, von dem König in Bohr im selbst Bey den übrigen findet kein Schluß von der böhmischen Lehensverbinbl'»)' keit auf die kandsässigkeit statt, der Vasall mag selbst die Landeshoheit besitzen, oder eines dn^ ten landesherrliche Gewalt erkennen. S. DeM J. p. txec. ?. x. 2A7. Das Verzeichniß d^t teuuchen Lehen der Krone Böhe'ms steht FahcrH Staatskanzlcy im 1 H. p. und Lüuigs Reichsarchiv i c. x, 469. Man sch^ auch Glaseys pragmatische Geschichte der ne Däheims, und Gordast sts Regno öob^ wiT. Ein V'rzeichniß der 1621. confiicirt^ Herrschaften und Güter findet man im 6^ und ytcn Heft der Mater, zur alten urrb nestt' Statist- von Böheim. Die königlichen Landesämter des Kön'^ reichs Böheim , folgen in seiner LandeSorbiuE «Iso-, i) Der Oberst Burggraf, 2) der k«d. Hofmeister , der Landkämmerer , 4) der Od'v^ Kanzler, 5) Der Oberst Lehenrichrer und e der Appellaiionspräsident. Jetzt nimmt - Oberst Karzler den ersten Platz. Er ist , Oberhaupt der bäheimischen Hofkanzelley, che gewöhnlich ihren Eitz da hat, wo der -> « tiig von Böheim refibirt. Diese Hofstellt in Wien Ich habe von derselben im eN- Bande der östreiclischcn StaK.nknndc gev . delt. Dieselbe entstand im i6ten Jahrh"" und unter Mathias kam sie nach Wien Z ist sie erloschen, da für dteJustitzsachcn ew vilormm. unter dem Titel: "Oberste in Wien , errichtet worden ist. Die polit' Angelegenheiten, welche diese Hofstelle Z6r fpraen Katke, wurden dem damahls errichteten PireLborio in xnbliejg L cnmeralikus zuge- khetles; «m Cnde dcö r/dolen Jahrs wur¬ de die böhetmische Hofkanzestey , wieder her- Zestellt , damit die östreichische Hofkan- zelley vereinigt und ihr bloß die Handhabung Politischer Gegenstände anvcrtrauet. 1782 wur¬ de mit dieser Hofstelle die Hofkammer und Mtinisterialbancodeputation verbunden. Diese Hofstille führt jetzt den Titel: vereinigte böhmi¬ sche und östreichische Hofkanzelley, Hofkammer - And Ministerialbancodeputation. Der erste Chef dieser Hofstelle hat den Nahmen böhcimischer sberster und östreichischer erster Kanzler. Von der böheimifchen Hofkanzelley zur Zeit Ferdi- vaud H findet man auch Nachricht in dem sel¬ tenen und interessanten Werkeben mit dem Ti¬ tel >. Nams xsrtiLulariL lsteximims 8 O N. ker- 'ainznäi tl. t2. 10. ^7.von demielben hab ich ei- ^cn Auszug in der Wiener Realzeitung vom ^Ahr 17^5 gegeben. Zu den ersten politischen teilen >n Prag gehörten vornzahls die k. Statt- ^lterey, deren Sitz in Prag war- Dieses ^taarscollegium hat in Abwesenheit des Kö- kgs die wichtigsten Landcsgeschäfte besorgt. Dorsitz dabey führte der Oberstburggraf, As erster böheimischer Landsoffici> r; ferner lassen in diesem Collegio der Oberst Landjäger-, Meister, der Oberstlandmarschall, der Oberst- mndkämmerer . der Oberstlandrichker , der Oberst- doflchcnrtchter, der Grandprior des Johaniter- ^dens, der Apellakionspräsident, der Oberst- «andschreiber, der Landcsunterkämmerer und 5^ Burggraf des Königgrätzer Kreises« Jetzt die erste politische Stelle in Böheim das iy Prag Z6» P/ag befindliche Landssgubernium, von wel« chem ebenfalls der oberste Burggraf erster Chef ist. Der Titel des Landeschefs ist jetzt dieser: N- N. Obrist Burggraf zu Prag und Präsident des Landesgubermum in Böheim, der dasigen k° patriotischen öconomischen Gesellschaft Protek¬ tor, des k. Damenstiftes ob dem Prager Schloß allermiidest bestimmter Commißär und des nut demselben vereinigten, vorhin in der k. Neu¬ stadt Prag gewesten frey adelichen Stifts aller- gnädigst bestellter perpetuirlicher Protcclot» Ferner hat diese Landesstelle ihren Vicepräsi¬ denten , 17. Beysitzer mit dem Charakter wirk¬ licher Gubernialräthe, 17 Sekretäre und Csneipisten. Hiezu kommen das Einreichung^- Protokoll, die Registratur, das Expedit, das Generaltax -- und Expeditamt und das alte Stat^ haltereyarchiv. Iu dem unteren Personal dieser Landesstelle gehören, 6 Rathsthürhütt^ « Kammerbothcn, z Landeshausmeistcr und Hausknechte. Das sämmtliche Personale en^ hält 55 Personen. Außer dem Gubernio besi^ hm rheils in Prag,.thei!s außer demselbe" verschiedene demselben untergeordnete Coninru' stonen und Behörden: s) Kommissionen: geistliche Commiffwn; bey derselben führt 0 oberste Burggraf den Vorsitz; Beysitzer si" der Vicepräsident, z Räthc von dem Landes gubernio und ein infulirter Prälat in der P^', son des Herrn Okto Steinbach von Krank stein. 2) Oie Milizcommißion. Dieselbe beit - aus Civil - und Milizräthen. Die ersteren ' Beysitzer von dem Guberninm; der oberste Bu . graf führt den Vo> sitz, o, Uibrige Dehor ' 1) Das Unterkammeramt der k. Leibgediug mit einem Hofrtchter, Sekretär und o-üM-so Z6z ter. 2) Das königliche Landesunterkammer- amt. Dasselbe besteht ans dem Landesunter- käwmer, vem Hofrichter, einem Secretär, r Kanzellisten, 2 Buchhaltereyofficiere. Diesem Amte,. dessen Chef ein böhmischer Landesvffi« rier ist, sind die königlichen Städte unterge¬ ordnet, z) das Oberstlandjägermeisteramt mit dem Ob rstlandjägermeister, einem Amtsftcre- tär. Ferner gehören hicher die auf den Staats¬ gütern befinolichen Förster, 4) die Staats¬ güteradministration mir einem Administrator, A Adjunkten, i Secretär, Registrator, 2 Pro- tokollistcn, z KanzeUrsten, i Kanzelleydiener - und r Heitzer. Dieser ! ehärde sind die Wirth- schaftsämter der Seife Z55 angezeigten Herr¬ schaften untergeordnet. Die Administration hat eine eigne Buchhaltern), bey welcher 2 Rait- räthe, i Raitoffizier und 2 Accesststen mani- pulirtn. 5) Die Polizeidirection mit einem Po- lizeidireetor, der zugleich den Charakter eines Gubernialraths hat; ihm sind zugetheilet: z Kommissäre, 4 Bezirkscommissäre und die Po- lizeywacht, welche besteht aus r Lieutenant, 3 Feldwäbcln, 6 Korporalen und izo Gemei¬ nen. 6) Die vereinigte Kammer»! - und Pro» vinzialbuchhalterey. Bey derselben stehen: ei« Buchhalter, ein montanistischer Buchhalter, 2 Vicebuchhalter, Viceconducteur. 20) Die ökonomische patri»' rische Gesellschaft, von welcher in derFolge näb^ gehandelt wird. 2iH Die Kankalqefälladmini' siratlon mit einem Administrator, 4 PeE tz rn, zActuarien, i Examinator , a Pro^edi' listen, 2 Koncipistcn; Ferner ein Registratott r Expeditor, 7 Amtsofficieren, 5AceessrsteN'^ Rollisten, 8 Practieanken, 2 Zollcommista^r 2 Zollrevisoren, und 4 Zollaufseher. Behörde sind zugekheiltr r) Die Adminib^ rionSrecknungSconfection , 2.) Die BankohaUp^ casst. z ) Das Prager' Hauptzollamt, 4.) Prager Tranksteueroberamt; 5.) Das Prd zugetheilet, die Zolllegstätte, in böhmisch leippa und Leutmeritz, das Haupteinbruchamt ch Rumburg, Lobendau und Petersdorf, e.) Das Jnspectoratamt in Gitschin; damit sind vereint die Zolllegstätte in Jnngbunzlau, bas Hauptcinbruchsmt zu Königshan und Ebers- dorf, das Salzamt zu Teautenau, Svbotka und Wermerzitz. 5.) Das Jnspectoratamt zu ^°niggrätz , zu Neustadt an der Mettau, von Demselben hängen ab, die Zolllegstätte in Kö- Mrätz, das Haupteinbruchamt zu Nachod und -^icderlipka, g.) Das Jnspectoratamt in Pil- mit der Zolllegstätte in Pilsen , Salzamt in -visek und Luditz. k.) Das Jnspectoratamt Ta« mit der Zolllegstätte Neuhaus und Bud- 2echt.) Das Jnspectoratamt Czaslau mit der zolllegstätte Tcutschbrod, dem Salzamt Politsch- Chrudim und Pilgram, k.) Die Tobak- Nd Siegelgefällenadministralion mit einem Ad¬ ministrator, L Adsuncten, i Secretär , r Pro- '?co, listen, der zugleich Examinator ist, i Re- L'strakor und Examinator, g Kanzclltstcn, 2 ^Mtsschreibern , 2 Amtsdienern ; Hierzu kom¬ men «och die Caste, die Fabrikverwaltung , die Fabrik in Jenikau; das Papierstempelamt, nebst k?'" dazu gehörigen Landes-Ober und Unter- ^Mten. 22.) Die Lottogefällsadministratioq A a mit M: mit einem Administrator. Das übrige Perje- nale vetäust sich auf Z8 Köpfe. 23.) Die Ar- menanstaltenoberdireetion. II ) Die Justizbehör¬ den. Diese thcilcn sich in Civil -und Milizge» richte. Die ersteren theilten sich vormahiä in weltliche und geistliche Gerichte. Die weltli¬ chen Civilgcrichte, welche in Böheim bestan¬ den , waren : r) das königliche größere Land¬ recht. Die Böhmische Landcsordnung S. 3- sagt: „Wenn Jhrv K. M. selber beym große- „ ren Landrecht sitzen soll (nach denen Herzo- „ gen und Fürsten —7 da sie dieses Tribunals „ Bcysitzer sind) die erste Stell haben der Ob- „ rist Burggraf , dann der Obristlandhofmei- ,, sier und der Obriste Landmarschall , weint , er ein Assessor ist--- auf der linken Sei " ,, tcn neben dem königlichen Stuhl ist zu sitzes „ geordnet, der Oberiandcammerer, Oberland- „ richtcr, Ob'ristkanzler, Obcrlehenrichter, daps „ der Appellations-und Cammer Präsident, wa»s „ ler letztere einer aus dem Herrcnstand ist' „ wäre aber der Cammerprasident ausdemR'^ „ terstand, so soll er seine Session und „ vor allen, jedoch nach denen Herren Hades/ „ weiters soll nach obbcmclbten Land-und „ deren Officicren und Beysitzern auf beyd^ ,, Seiten sitzen, erstlich die Herren aus den-" „ alten Geschlechtern,des Herren Standes (d^ „ unter auch diejenigen gehören , wessentweg- „ I. M« sich in 8pecis resolviret haben , ,, süxra nov. i8 umb ein und des ande „ getreuen Dienste , noch resolviren werden /^ und hernach die Herren aus denen „ Geschlechtern jetzt berührten Herrensta" § „ und dann letztlich diejenige ro Personen" „ der Ritterschaft, nämlich auf bepde Z7r fünf, es sollen auch sowohl beym Zand - als ?° anderen Rechten dir ^ü'oilorex und Rätbe „ Nit nach den Jahren, solchern wie einer nach „ dem andern mit Landoder anders Recht „ kombt sitzen rc, „ Dieses Gericht mußte drcy Mahl im Jahr gehalten werden, und zwar Ke- desmahi durch 14 Tage, und insbesondre durch 4 Tage für die Rechte der Witwen und Mai¬ len ; die Gegenstände, welche vor dieses gchA'- tm, bestimmt die Landesordnuugfolgender ich ^ene Klauen, welche Landgüter und Erbsa- chcu betreffen ; 2.) Die Klagen wegen der,Stra- fen , in welche jemand wegen Verfälschung der Grenzzcichen verfallen. Z.) Ehrensachen. II.) Das kleinem Landrecht; vor dasselbe gehörten alle Rechtssachen, die nicht unmittelbar ein Gegen¬ stand des größeren Landrechces waren. Hl) Kammerrecht lVch Das Hvflchenqericht; v.) Die Landrafel; VI.) Das Burggrmfenamk Snicht. Non d-escm har der Ritter Wokarm ^ besonderes Merkchen in Druck gegeben ; und el,n>) Die Äppc llationökammcr. Von allen diesen ^kri«)ten gibt Strausky in seiner IksNubliLS «ost. nähere Nachrichten. Zu den genannttn Berichten kommen noch beyzufügen, das Fis- salamt, die Berggerichte , der Oonkellus in Gaulis 8mumi prwLchiz L LommiHorum, das univerurütsgenchr. Z» den geistlichen Gerich¬ ten gehörten die Consistori n, deren jeder Bi¬ schof ein eigenes hatte. Ja Böhmen waren °rep geistliche Consistoricn , nähmlich das errbi- lchöfiiche zu Prag, das Leutmentzer bischöfli¬ che , und bas bischöfliche Königgrätzer. Der ^-'gerischc Bezirk ist der Regensburger Diöces öugttheilet. Der Rechtszug von dem König- Skätzer und Leutmcritzer Consistorium ging an Aas das Z7» das crzbi'ch. Prager Consistorinm. In jtnrB Fall, wo das erzbisch. Consistorinm in erster Instanz zu sprechen hak'e geschah die Berufung an den Erzbischof als lega um nutum. Auch tu dem Fall konnte an den Crchischvf appellirt werden, wenn das erzbisch Gericht denSpruch ia d.r ersten Instanz abgeändert hatte. In den Milizgcrichtcn gehören die Rrgmicntsgerich' tr und das ^nclioium milimro mixtum. "unter der Joscphiuischen Regierung haben fast alle Liese Gerichte eine andere Gestalt bekommen. Das größere und kleine Landrecht, das Kammer rechte Las Hoflehengcricht, das Buragrasenamtsge- richt, die Landtafcl , die Cvnsisto iaigerichte? LasUniversitätsgericht sind ganz erloschen. Di* sämmtlichen Gerichte wurden in zwei) Haupt' tzlassn abgethcilt, nälmlich in die erste u»b rrveyte Instanz. Die erste Instanz ist in zwey kam abgesondert, nähmlich in das adeliche rum und in das unadelrche. Das erstere be- st-ht unter dem Namen Landrecht. Juden»»' «delichtn oder bürgeriichen Gerichten gehöre» - dch Magistrstsgerichte und dir Grundgerich^ Der Ekand des Landrechts in Prag wurde Folge Hofdecrcts vom r. Zuty 1782 also be¬ stimmt; r Präsident in der Person des ober¬ sten Landrichters, r VieepiLsid nt, r6 Nächst 8 Secrerä'e, 2 Rathspro.ocollisten , i Expeb'' ror, i Aejnnct, r kanorafclregistrator, ioLa»b' rafeikanzellisten , r Buchhalter, und 8 Rairot sichere. Auch werden 4 Lnsculranten zugechH sen. Die Gerichtsbarkeit für dieses GerUm i in derInrisdictionsnorma vom uten Hör 178? eusgewiestn. Das Hofdccret pea« Jul. 178? bestimmt den Sta d des Appe , Nonsgerichl- also: , Präsident, » Dicepra» ö-ü-M-k-o S7Z denk, 17 Näthe, 4 Secretä^, z Rathsvroto» collisten, i ExveMor. Folgendes Personale hat zugleich die Geschäfte des Landrechts zu besorgen, als: i Registrator. i Einreichungs- prokocollift, 2 Adjuncten . 8 Rcgistranten , 20 Kanzeliisten; l8 Gerichtsdiencr und i Heitzer» Mit diesem Gericht wurde zugleich di: Verwal¬ tung der rcutschen Lehcnshauptmannschaft und bas Kriminaloberggerichc vereint. Ein zeitli¬ cher Appellationspräsident wird von dem ober- neu Burggrafen im Nahmen Sr. Majestät dem Gerichte vorgesteilet. Im Jahr 1789 waren in Bähcnil 88 kündcsadvocaten, und n beeidete ^sfentliche Nokarii. Der Magistrat in Prag ist Eben auf den Fuß gesetzek, wie jener in Wien , besten Verfassung im ersten Hefte der ostrei- ch'fchen Staatsanzeigen.vom Jahr 1784 nach- gelesen werden kann. Das Personal des Pra- Ser Magistrats besteht in r Bürgermeister Vicebstrgermeisicrn, 28 Aäthen, 8 Sccretä- und 4 Raths - Protocollisten. Zu dem ^Przelleypsrsonale gehören : das Expedit , Taxamt und die Registratur. Ferner hat er Magistrat 19 Gcrichtsdiener, i Stadtr , chfost, 2 Civilgefangenwärter , und 5 Cri» ">>nalgefangenwärter. Mit dem Magistrat ist ^bch das k. Merkantil - und Wcchstlgericht vereint. Zu den Prager städtischen Aemtern Schären: das Stadtamt, Steucramt, Kirchen- r?t, Spital-uvd Conscriptionsamt; ferner ge¬ hren hierher die Wirthschafstinspcction, die Gemeinde- und Criminalcasse, der Holzcommis- g ' Holzrevisor, die geschwornen Echätzmci- und der Magistratwahl Ausschuß , das Mralamk in Böheim ' besten Sitz in Prag ' ' bat mit jenen in den übrigen Ecblandc« A a Z rin« 274 eine gleiche Verfassung; nur liegt dem böb- wischen FiSral auch ob, die Aufsicht über tue in diesem Königreiche befindlichen Frepsaffengüter r ^)N Rücksicht dieser Güter hat das Fiscalamt: ») ein ordentliches Grund-und Jurisdictions- buch zu führen, in dasselbe die Beschaffenheit des Gutes., seinen Besitzer, die darauf haften¬ den Anlagen re. genau einzutragcn. lr) Uebck diese Freyfaffen, wenn sic in "Rücksicht ihres besitzenden Gutes angegangen werden , das R'et)- teramt nach den Gesetzen zu verwalten. c^Die Personal, Jurisdiction über sie ( Freybauern). und in den Geschäften des nokilia Imlicir zu besorgen. 4) Dahin zu sehen / vamir sie gegen alle Bedrückungen geschützt und für ihre eigene sowohl als auf ihrer Grü"^ und Hofe Aufrechthallung gesorget, und dap ohne Genehmigung des Fiscus mit einem FreY^ saßcngute keine Veränderung vorgcnomM^ werde. In Folge Patents vom toten Ju^ r/8Z erhielt Böhcim folgende BerggerichA als: i) das Berggericht zu Joachimsthal f". benSaatzer, Ellbogner, Lcutmeritzer undP'''' uer Kreis. 2) das Berggcricht zu Prjib-^ und z) das Berggericht zu Kuttenbcrg» Berggericht Joachimsthal sind nntergcordncl- Lie Berggerichrssubstttution zu B!eystatt,P>7 ten, Gottesgab, Aberthann' und Vornit^^' Preßnitz und Weypert; Sonnenberg, b«, siianberg, Kupferberg und Hauenstein , tharinenberg, und Klostergab , Kommotav sammt Schönfeld und Lauterbach, M-r» » „ allem also neun Berggerichtssubstttionen. . Berggcricht zu Przibram ist zugetheilr bie-sr 0 gerichtsfubstitution zu Eule , und jene ' Knien. Dem Berggsricht zu Kuttenbcrg «ll ö ge- »--kW--- v 37L Kerheilk, die Tcrggerichtsfubsiitution zu Rn - Lolphstatt, Teutlchdrod, und dir Berggerichts- sudstitulion zu Jglau in Mähren. Diesen Berg- Gerichten liegt ob, die Handhabung der im Jahr !78Z ans Acht getretenen Instruction über die Manipulationsart der k. k.^ Berggrrichte in sä mm tuchen k« k. kcutsch und böhm, Erb lande. Bey dem Bergoberamt in Joachims- rhal stehe», F Oberbergverwalter , zugleich Bergrichter, i Obcrzehcntner , i Oberzehnt- aintükontrolor ; beydc sind zugleich Beysttzcr hey dem Oberamtc; ferner gehören hierher, r Actuar, l Kanzellist, zugleich Zeuggewölbs- kontrolor , l Amtsdiener und Koboldprobicrer. Zu demlBerggsricht gehören i Bergmeister, s Geschworne, i Actuar, i Gcrichtsdiener. Die- sem Gerichte sind untergeordnet , der Markt- scheider, die Berggefchworncn in Aberrann , der Pochwcrksinspcctor, Zeuggewölbsfactor ; der Schichtmeister beyden k. tiefen Stollen ; der Schichtmeister bey der Hohentann ; derKon- ktolor desselben - der Schichtmeister bey Schön- Vk; der Schichtmeister bey Graf Laurenz ^chlikcnsiollen in Abertantt ; der Schichtmei¬ ster bcym Fkaiscr Joseph , und der Schicht¬ meister bey sachf. Edellcut Stollen. Hierher gehören noch das Waldamt mit i Waldmei¬ ster , i Förster der Gottesgaber Revier und r Förster der Plattncr Revierweiter das Hüt- tenamt mit einem Hüttenmeister, Gegenhand- icr und Probierer,; das Forstamt ist Schla- der Bergwerkslehen und Gerichtsbarkeit nickt befugt sind, in ihrem Bezirk keine Berggerichts- barkeit auszuüben , und sind daher jener k' Berggerichtsbehörde untergeordnet, welche für den Bezirk, wo jemand ein den Bergbau trei¬ bendes Dominium besitzt, bestimmt istdes Privakdvminien ist jedoch gestattet, die Berg- gerichksbarkcit in ihren Bezirken andasnäckst* gelegene landesfürstliche Verggericht oder Berg- gerichts Substitution zu übertragen. Folgende Privatdominien find dem Berggerichte zu Przi- bram zugetheilet, als: das Bergdominium Do- borzisch, Duscknik, Hlaubietin, Hlubosch, Hok- zowitz, Giersch, Libau undZbirow. Dem Berg- gerichte zu Kuttenberg ist untergeordnet , das Bergdominium Neusiadtl, Wart'enberg, Bran«, Starkenbach, Reichenau, Nassabcrg und Rei- chcnberg. Zuber Berggerichtssubstitution Mieb und dem Berggericht zu Joachimsthal gehören, die Dominien, als - Kloster Kladrau, Mayer¬ hofen , Kuttenplan, Plan, Tachau, Poritsck - Rokitzan und Tichlau. Der Berggerichtssub- flitution Rudolphstakt, und dem 'Berggerickse Kuttenberg sind zugeth ilet , die Donu- nien Budweist und Gratzen. Zu dem Böbcim nach dem Josepbinischcn Justitzsvst^ regulirten Magistrate gehören die Magistrale iu den k. Leibgedingsiädten und königlich^ ad- 377 Städten. Der Magistrat in den Leibgeding- städtcn besteht aus i geprüften Bürgermeister, 4 MagistrakSräthen , 2 Repräsentanten , i Se¬ kretär , zugleich Rakhsprotocollist ; dann ge¬ hören dazu der Einrcichuugprotocollist, zugleich Registrator, der Expeditor , zugleich Taxa¬ tor, i Raitofficier, zugleich Grundbuchhänd- ter , z Kanzellisten, z Gerichtsdiener und 2 ^ivilgefangenwärter. Aehnliches Personale be¬ ucht bey den Magistraten der k. Städte« Der Recurs von allen diesen Gerichtsffellen geht an das j« Prag befindliche Appellationsgcricht» *548 hat Ferdinand I die ehemalige Pro- Location nach Magdeburg und Leipzig aufge¬ hoben, und eine Appestationskammer errichtet, ^escr Kammer waren auch die mit Böheim vereinten Länder untergeordnet. Der Recurs diesen Behörden gicng an den König. Jetzt ^stehen wie schon gesagt, bey dem Appellationsge- i Präsident, der zugleich Präses des Kri- ^'"algrrichtes , und der deutschen Lehenshaupt- annschaft ist; ferner l Vicepräsidcnt, 17 Räche, ^ecretäre und g Rathsprotocollisten. Zum Kenntntß der böhmischen Landesgesctz« ^hten «) Balbin von den Gesetzen in Böh- s- Hren Heft der Mater, zur alten und . den Statist, von Böhmen G. 22g h) Alte ^heimische Privilegien von Friedrich Ist ivrr Lünigs R. A. xart. 8x>ea Oonr I. e) bö¬ hmische Kapitulation Ferdinandi I. vom 15. THc. 1526. im 2tcn V. von Europ Hip5is! 1614 Adam Cramers Burgers und Advocaten in der Stadt Plan in Böheim, kurr zer Extract aus den Böhcimischen Stabrrew^ een und Landesordnung. Altenburg 1618- s) Ferdinand I!. verteuerte Landesordnun,g de Erdkönigreichs Böheim 1627. May 10. 2640; Ferdinand Hl. über der neuen Handes- vrdnung des Königreichs Böheim publicirte kö¬ nigliche Declaratorien und Novellen. Wied ^642. Febr. i) ?rc>wtuariuM in die königlich verneuerte Böhmisch und Mährische Landes ordnung in alphabetischer Ordnung verftist von Franz Ferd- von Eerponte. toi, 1678. k) Vollständiger Auszug der verne»^ ren Landcssrdnung und Novellen in Böhe?^ -durch John. Jac. von Weingarten,-^' kern 40. Prag 1686. I) Ovstex siorstinancie Imopoläino - )ozepsiino Osrolino pro he^ stirariv regn« Pokemise so ineorpvraris provineiir utpore Narekionritu Noravi^ . ckuoaru 8iIe8lL u. s. w. Von Jo. Jac. kE-, es äs >VernA3rten :c. kol. Prag r7^o-§ Vollständiges tcuksches Stadlrecht im königreich Böheim und Markgrafthum 8^'.^ -42 Wien 1721. n) Einleitung ZurkH^ ömtlichen Wissenschaft im Königreich Dbd ss verfaßt vom Johan Edlen von Mayern ' köu. öffentlichen Lehrer dieser Wissenschaft 4,, 8 Prag, 1776. In Rücksicht der Ä'^ock' Böheim s° im politischen Codex bas Juden. Schon im roten Jahrhundert ko-» in Böheim die Juden vor. Bey dem rkenzdll, welchen König Przemißl ange-E^^^l mußte jeder Jude für den kragenden v > Z Heller, r Schüler, für den Schreibe; v 37? Pfennige, und r Geistlicher von der Platte ?o Pfennige geben. Unter Ferdinand ll und !l!. erhielten die Juden in Böheim ansehnli- che megünstigungen. 1744 im December soll¬ ten sie das Land räumen,. 1745 im May er¬ hielten sie aber neue Aufnahme für 600 Fa- Uniien. Tie Landstände in Böheim theilen sich Wenfalls s'l in Geistliche , d) in Herren , c) Ritter, und ä) in Bürger. Der Prälaten- nand ,st erst von Ferdinand tl. wieder eingc- lührt, urd zum ersten Stand erkläret worden; sidoch,v, daß allein der Erzbischof und jene Geistliche, welche cmr Insul zu tragen berech- Äer sind, und in der Lcmdtasel eingeschriebene Güter besitzen , darunter verstanden werden. . ersten Platz behauptet also: der Erzbischof B. Prag, als Primas reßvi; diesem folgen der ^'schvf j» Lcutmcritz, Koniggrätz , Budweiß, Grandprior des Malkheserorde ns. Das ^vmcapitul zu St. Veit ob dem Prager Schloß >mmr unter den Prälaten die erste Stelle ein, <>?a r sich der Domprobst desselben schreibt: cster Prälat im Königreich Böheim; nach dem ^vnrcapitul haben folgende Prälaten auf den: Landtage Sitz und StiMme als: n) der Prä- «t des ritterlichen KrcuzordcNs mit dem ro¬ chen Stern, b) der Abt des Benedicttnersiif- zu Brannan, e) Der Abt des Prämonstra- ^nsersiiftes ob dem Etrghof in Prag. ä) Der Abt des Cisterzienscrstifts zu Oßek. e) Der Abt des Prämonsteatenserstifts zu Strahof; s) Der Abt .des Benediclinerstiftes bey St. Sassawa zu Brzewnolv ß) Der schirrte Laxsttuiardechant auf Lem Wtscherad. d) zs» k) Der Provst zu Altbunzlau. i) Dek Abt des Bcnedictincrstifrs zu Enraus- Der Abt dcs Prämsnstratenscr Or» dcns zu Töpl. I) Der Abt dcs Cisterzienser« stifts in Hohnfurth, und m) der Abt des Prä» nionstrakcnserstifrs zu Scclau, Dcr Herren« stund besteht aus Herzogen , Fürsten, Grafen - und Frcyhcrren. Zum Ri'terstand gehören jene, welche bis in das dritte Glied ehelich gebohren sind , ( Nnv 17. ) Im einer aus dem Ritterstande dem Herrenstanvc wollte cinverleibt werden, hat er vier abelichc Ahnen zu erweisen, jedoch kann in Folge elarat: stch tu. Dec. ,«40 dcr Herrenstanv dem Cand,baten solche nachs-hen. Dem Ril' ter stände folgen die Edelleute, oder der WE Venadcl, wchche aber keinen besonderen Sta»- nuömachcn. Der viert« Stand, nähmlich bcl Bürgerstand besteht ans den königl. Städtt"' Dey dem Herrenstand haben den ersten die Herzoge , diesen folgen die Fürsten dc" Alter nach, die Stimmen aber werden naE den Landesämtcrn gegeben. Die Grafen vo» Teautmannsborf, Martinitz, Wrbna, Thu" ' Lichtenstein und Salm (in Mähren die fen Colaldo ) sind hiervon ausgenommen. Erstgebohrnen dieser Familien haben in " Landtagen aus besonderer Begünstigung 8.^' dinands H. und Hl. gleich nach den oberst kandesofficleren ihren Rang und Sitz- Abel in Böhcim thcüt sich, wie gewöhnlich , den hohen und minderen^ leonischen). 3" Ciasse d s ersteren Adels gehört, der , und Ritterstand, und in die Classe des jw ten Ao-ls die Edell.'ute. Auch in Böheim rezi vor dem rztcn Jahrhundert die Fam »a^ 38» Nahmen weder erblich, noch waren die Wapen in Uibung- Maa hat so, wie im Oestreichr- scheu den Annahmen von dem Eule, io j-mand inne gehabt hat. entlehnt, und das Wort , Graf, hat in diesen Zeiten nians an« ders als den Vorstcher eines ganzen Bezirks bedeutet, daher im Lande ob der Ens der -stahmc, Graf von Machland , das ist . Inha¬ ber deö Bezirkes unter dem N'ynicn: Mach, iand, Als Fcedmand II. mittels des Schwerts "ch Böheim unterwürfig gemacht hat, so ver- 'vhrcn die Stände das Recht , jemanden als Mitglied anznuehmen, und hat sich die Aus¬ übung dieses Rechts der Kön'g in seiner LandS- vrdnung für sich und seine Nachfolger Vor¬ behalten. Wenn in den ältern Zeiten eine Fra- M über die Aechtheit des Adris entstand , hak- der oberste kandhofmeister den Eutscheid za Leben in der Folg: gehörte dieser Entscheid v°r das Forum des größeren Landrechts Seit ^82 «bcr gehören alle adetiche rechtliche An- ?",egcnhcitcn vor das k. Landrecht in Prag, "bin auch jene Adriichc gehören, welche vor- '"bls dem Magistrate , in dessen Bezirk sie gesessen waren, untergeordnet waren. Die ^uter, welche der Adel besitzt , sind Allodial- «'dcicvmmiß - oder Lehcngüier. Dvn den letz- ten ist bereits das Nöthige angemcrket wor- ea. Drc ade ichrn Güter sind nun im Allge¬ meinen allodial, das ist, der Besitzer derselben «Nn frey damit schalten und walten. Ferdi, -bild sl. hat durch seine Landesordnung di< .^bannten Machlspruche in Böhmen anfae- 3»m Besitz eines unbeweglichen de» Böhmen wird das Indiaenat erfor- r, welches mit k. Bewittiguttg muß eriangs wrr- z82 werden. Der Landtafel fähige Städte kir¬ nen jemanden das Bürgerrecht also crtheilen, daß hierdurch der Besitzer desselben fähig wird , ein in einer solchen Stadt gelegenes Gut an sich zu bringen. Die Acmker, welche der Adel in Böheim bekleidet, sind entweder oberste Lan- dcsäinter (Hsfämter ) oder Landes ( ständi¬ sche Aenrker ). Von den Landcsämtern geschieht in der Folge Erwähnung. Es kämmt hier beyzufügen, daß das oberste Landschrei¬ beramt, und das Burggrafenamt in König- grätz für den Rikterstaud bestimmt worden- Das Unterkämmeramt kann einem Ritter, ober einer wapenmäßigen Person aus der Alkstabk Prag verliehen werden. Das obriste Münz- meisteramt behielt sich der König bevor, nm einem aus den dreh weltlichen Ständen zu be¬ setzen. Die übrigen acht Acmter sind dem Her- renstand gewidmet. Die Besetzung der Lnn- desämter ist ein königliches Vorrecht. Ans diesem Grunde kömmt wahrscheinlich das lAe- .setz, vermög welchem die obersten Lanbesojf'" eiere nicht anders als k. obriste Landesofficie^ im Königreich öheim zu tituliren sind. den Fundamentalgefttzen soll ein Landesa^ nicht länger, als durch fünf Jahre bcfeß-^ werden. Die geistlichen Würden, welche n» von dem Herren oder Nitterstande können " -Besitz genommen werden, sind, das Erzbißth"^ in Prag , die Bißthümer; die Probstey an b Metropokitankirche zu Alkbunziau; dieDech^ tey auf dem Wischerad, und bey den Alle - heiligen. Der Adel war von jeher in Böheinr mer sehr zahlreich. Der Ankauf aber klein Z8z Uiltersstze zuMaloratenundFidertommrssen hat nvthwendig die Verminderung des Adels nach ßÄ ziehen' müssen. Unter Joseph II, wurde der Ankauf dergleichen Güter zu Majoraten und Fidcicomrnissen weislich verkochen. Ohne Bewilligung des Königs darf nicht nur kein Landtag gehalten werden, auch ist Niemand er¬ laubte ohne königliche Erlaubniß bey einem Landtage etwas vorzutrageu , was den Maje- stätsrechten entgegen ist. Im übrigen werden die Landtage auf die Art, wie bey Mährenan- Lezcigt worden, auch in Töheiru gehalten. Da ldie Stände nicht «mmer allgemein zusammen- treten, so ist ihnen gestattet, zur Besorgung der Geschäfte einen Ausschuß zu halten, wozu die Mitglieder aus den vier Ständen gewäh- let werden. Dem Ausschuß folgt das Ober¬ steueramt , welches erstens die auf dem Land» tage bewilligte postulirte Landsanlagen nüch dem Exequatoris Domin uud Ansässkgkeitsrolla ollgc- Acln vertheilct, und die geschehene Verthei- '«ng durch die Landesstelle zur Kundmachung ttnd Reparation zustcllct; ferner liegt demsel¬ ben die Behebung der Gelder durch die Filial¬ isten und die Abführung der erhobene»Sum¬ men in den bestimmten Fristen an das könig- ache Kammerzahlamt ob. Das Rcctificatorium Wird ebenfalls unter dem Vorsitze des obersten Älrggrafens von dN« Ausschuß und den 4 Ständen besorget. Ihre Verrichtung ist: i) ^ie Regulirung der Ansässigkeit im ganzen Lan- 2) Die Ausfertigung der AollareMacts and des Subrepartitionsschlüssels, g) Die Ver¬ esterung der Ansässigkeit. 4) Die Untcrsu- »wi!g der Widersprüche, dir dieserwegen ent- "Heu mögen, r) Die Ab - und Zuschreibung der 384 Dic der Ansässigkeit. 6) Die Vereinbarung gaitz scparirter Körper oder die Absonderung eini¬ ger Thcile. 7) Die Mberschreibung dergleichen <7vrxor. aus einem Kreise tri einen andern. 8) Die Vormerkung der Vertausch - und Egui- valirung steuerbarer Realitäten. Hier wird auch das Exequarorium als ein Repartitions- läastsscl obrigkeitlicher Schuldigkeiten oder des Extraordinarii ausfindig gemacht. Uiber das Ganze wird eine Registratur also geführt, daß man ersehen kann, alle Realitäten , wie viel solche nach der Einsaat betragen, von wes¬ sen Eigenschaft solche sind und wie solche M nennt werden und dergleichen. In die An¬ sässigkeit werden unter dein Nahmen FictitiniN noch eingezogen : s) Die Gewerbe von Häusern« d) Die Beschaffenheit des leichten Und schwe¬ ren Verschleißes der Landesproducte. c) Lage von Flüssen, Städten u. d. gl. AM nsässchkeir ist, kann rm politischen Codex un¬ ter dem Leitwortc: Ansässigkeit, nachgclcst'l? werden. Hier kömmt noch anzumerken: i) baß nnttr der Ansässigkeit in den Erblanden niclss bloß der Feldbau, sondern auch Häuser u-rb Gewerbe begriffen werden. Für einen ganz Au- g seffeneu hält man in Böheim jenen, dein a" rerncn Gewinst 82 Gulden jährlich übrig blei¬ ben , erhält er aber nach Abzug aller Kostsss an reinem Gewinst nur 74 Gulden jahruA Uibcrschuß, so wird er für einen ganzen Baus gehalten. In sofern er diesen Gewinst bewerfen kann: so wird ihm etwas an b Anjäßigkeit, an der Frohn, anZinSgerrei oder Grundzins abgerechnet. 385 Die Landtafcl wurde in den ältern Zeiten in drcyfachcr Bedeutung genommen . i) als rin Vormerkbuch, 7) als ein Provincialrecht- buch und als ein Landescollegium. Als ein Vormerkbuch oder Archiv enthielt sie die Bücher Und Protokolle, worin alle Urkunden, die sowohl das ganze Land, als einzelne Grund¬ stücke betrafen, eingetragen wurden« Hierher gehörten auch die Kauf-Pfand-Ladung^ unbGe- bächtnisbricfe, die alten und neuen Quate« ne. Ais ein Provinzialrecht enthielt sie die verschie¬ denen Schlüsse ,dic in Streitsachen gefällst wor¬ ben sind. Ich habe eine Landkaftl von dieser Art im ersten FZande der oberenscrischcn Landeskunde Mitgetheilek. Als ein Landescollegium besorg¬ te sie die Landeshandelsbücher , registrirke die Klagen gegen Herren - und Rilterstandsper- svuen und übergab sie dem größeren Landrechts Pir Entscheidung. Dieses Collegium bestand aus dem obersten Landcskämmerer, obersten Landrichter, obersten Landschreibcr, Viceland- kammcrcr, Vicclandrichker, Vicelandschreiber Jetzt wird die Landtafel bloß als ein Vor¬ merkbuch angesehen. Ihre übrige Bestimmung m erloschen. Der Ursprung der böhmischen ^undkafel wirb in das Jahr 1^21 gefttzet. Die Avrrechte der Landtafel enthält Ferdinands .U> Declarar. 5. io. 16. Sie bestehen dar- 'U: Landgüter können anders nicht als mit der Landtafel afficirt, vergeben noch verwendet Heroen; ein jeder Erbe eines Landgutes hat i'ch bey der Landtafel zu melden; Niemand kann die Landtafel überzeugen, und darf Nie- 2'and Zeugniß dawider führen; ohne Bewer- ""ig in der Landtafel findet kein ^olselsto- B b nix, Z86 o-k-M-cr M8, viclweniger einige lesnati» Domimi in irgend einem Lanhgut statt. Unter den sämmtlichen östreichischen Skaa- ' ken steht Böheim^tn Rücksicht der Menge sei- ner Kunstprodukte oben an, darunter zugleich viele von ausgezeichneter G^e sind. Ich lege gegenwärtig eine tabellarische Übersicht der sämmtlichen Kunstproducte dieses Königrei- ches vor. Es ist die erste in ihrer Art, wel¬ che von dieser Provinz ans Licht tritt. In, VHIten Hefte der Materialien zur alten und neuen Statistik Böhetms Seite r6. und 122. kömmt eine summarische Mbersicht der sämmt- lichen Kunstproducte dieses Landes vor. Sie ist vom Jahre 1786. Ich habe eine ältere Kunst¬ tabelle von Böheim in der Fortsetzung meiner Etaatsanzeigen ausgenommen, von welcher das Manuscript schon seit 4 Jahren nicht mehr in meinen Händen ist. Ich bin daher äusser Stand «inen Vergleich mit jener vom Jahr 1786 P' machen, wo in Böheim waren: 2 Alaunhütten. 157 Arbeiter in Gold, Silber und Galanteriewaaren. ic>66 Bandmachermeister in Lei- nen . . Stühle -060« s BandmachermeistevinWol- le ... Stühle 4' 256 Bandmachermeister in Sei- „, de . . . Stühle 784- ' 5N4 387 Z83 4§8 Färber, darunter 461 Schön» und Schwarzfärber r Feilenhauer. 2 Fischbeinfabrikanten 59 Flaschenkellertischler. 7 Formenstccher. rz Gelb - Roth-und Glocken¬ gießer. 605 Glasermeister. 287 Glaskugler 58 Glasmacher. Hütte» 162 Glasschneider. 125 GlaS mahler und Vergol¬ der. ryi Glas- und Wapenschneiber, z Goldschlager. 7 Goldschläger. 90 Gürtler. S2i Handschuhmacher. 93 Huf - Schnallen - und Ringelfchmiedc. 55 Hutmacher. 26 Instrumentenmacher, dar¬ unter 2 musikalische uud 24 mathematische, . Ls Kammacher, S8S ^2 Kartenmahler. Klempner. ?9 Knopfmachrr. 6 Kronleuchterbauer. '077 Kürschner. 8. Kupferhammermeister Hammer 8- 8i Kupferschmiede. 7 Kupferstecher. Leinweber, s. Weber in Leinen. *14. Loh - und Rothgerbrr- Meister. 8 Löffelmachrr in Blech. Mahler. '4 Messerschmiede. ^8 Nadlermeister. ^2 Nagelschmtede. Ofenröhrmachcr. Papiermacher. Pergamentmacher. '79 Perlenschneider darunter 176 Meister in Glaßperlen z in Stahlperlen schneiden. Petschierstecher. Potaschensieder. Bb s »4. zys 14 SZgeschmiede. 28 Salpetersicder - - Hatten 2°' z Scheidewasserbrenner. . Hütte 2Z8 Schnallcnmachcr. i Schriftgießer. i2 Schraubenmacher. 55 Schwerrftger. Z4 Scidenzeug und Florma- .. clrer . . . Stühle 564 Seiler. 1 Silberschmelzer . . Hütte '' sz Spiegelmacher. 2 Spiegelfolienmacher. 281,365 Spinner, darunter 221,889 Spinner in Flachs 39,584 Spinner in Wolle u. 19,892 Spinner in Baumwolle- 186 Cpitzklöppelmeister. 13903 Spitzklöppler.. 7 Sporer. 511 Stein und Compositions. Schneider. 37 Stopfcleinbohrer. 1164 Strumpfstricker. i7i> Strumpfwirker. - Stühle ^ v--S8^-o zg r rzl6 Tuchmacher . . Stühle Z98N 247 Tuchscherrcr 107 Tuchwalker. 90 Uhrmacher. 6 Vitriolsieder . . Hütten x. r Wachsleinwandmacher. 125 Wachszieher. »7^46 Weber in Lei- , ' nen . . Stühle A5,7n. 6oz Wcißgerber. »72Z Wollenzeugmachcr . Stühle 2928. ro Zeug - und Waffen¬ hammermeister. . . Hütten 2. . . . . Hammer 7. 49 Zeug - und Zirkelschmiede. ro6 Zinngicßer. . Schmelzhütken 2. Der Fabriken und Manufakturen wäre» se, als: 8 Blechfabriken. io Blaufarbfabriken, z Dofenfabriken. io Eifenfabrtken. 2 Fifchbeittkeifereyen« » Glasknopfabrtk. B b 4 a 39» 5 Feuergewehrfabriken. 4 Granakenfabriken. 2 Knöpffabriken. !4 Manufacturen in Baumwoll- waaren. 2 Manufacturen in. Leinwand. 2 Manufacturen in Scidenband. i Meffingfabrik. 1 Rußfabrik. 6 Spiegclfabriken. 2 Spiegelfolienfabriken. 2 St chlperleufabriken. 2 Tuchmanufacturen. r Vitriolählfabrik. i Wachsleinwandfabrik. 8 Wollenzcugemanufacturen. i Zwirnmanufactur. Im Jahr 1785 hat man kn diesem K«?-' nigrciche 219/869 Spinner gezählt, darunter waren 180,066 Spinner in Flachs , Spinner in Schafwolle und 9,676 in Baum¬ wolle. Hier folgt die Kunstproductentabelle voni Jahr 1789. Kunst- LU Bb 5 z<)4 395 Hör- Ay6 Rok. o-kW^o 397 AY8 V7Ü-M--Q Zy9 O'T-W" c> 400 «eÄWL-o 4or C e Chlu- o^üW^v 40z 4»4 Leut- 46Z C c F »ex s—V--S S-W---N 407 C'c 4 '428 HIV Br<^ 4ir Tür- I 4!A Tabor 4l4 o-7«k^c> S7» OüüW^s 4iS y-üüMü-O 4k d D d s schaft 420 d—Müüv 42r D d z 4»v o-üM^cr 42z duct 4-4 Oü-üW-ü-S Sach- 425 4«6 427 -28 wer- 07--W--O 4«, 4Zr 43» ver» 43S 434 W-W— v beträchtli¬ chen Absatz satz finden. Dorjüglich werden jene Tücher ge- suchet, die aus spani¬ scher 86ZV- vi« leonsli» Wolle ge¬ wirtet wer¬ den. Der Preis ist nach den Farben ver¬ schieden ; die Elle kömmt von 5 dis 8 fl. zu stehen. Der Graf ließ io ge¬ schickte Ar¬ beiter in Tuch aus Holland und in der Fol¬ ge auch ei¬ nige aus England kommen. Wie sehr der Slb- 435 436 s-ü-Mü'S 4?7 «ach- E e z 43» Bo» 43- 440 de- o—M-o 44» Ec; ri- 442 O'üüWü-N kräht 44z schwarz 444 o--^o 445 V .-^7. ^.-ist product. j Gegend. Kreis. Kreise, wo ' 178^. 1064 Srühlc, 515 ' > Meister, 549 Gesellen, K?8 Jungen und l«i^8 Gchülfengr- zählet wor« den sind und im KS- niggratzer Kreise, in welchem sich ' befanden 482 Stühle, Z2V Meister, 54 Gesellen,» - zi Jungen und 27- Ge- hülfe. Jin Bunzlauer Kreise wur¬ den 1788 Meselan und halbwollene Acuqe16055 Siück ver- fcr.tgt, dar¬ unter in Lle- benau L120I / > Stück *46 44- 448 Aus o— Uns den vorstehenden Kunstproducken, wen» ße schon noch nicht die gehörige Vollständig» seit haben , kann man doch erkennen - welche Gattung vom Kunsiproduct am stärksten im Gange, und in welchem Kreise dieses König¬ reiches die meisten Kunstproducte erzeuget, und von welcher Gattung solche gewonnen werben. Unter den Kunstproductcn Böheims stehen die Arbeiten in keinen und Wolle oben an; nicht Nur daß diese zwey Kommerzialzweige eine gro¬ ße Menge von Menschen beschäftigen, sondern sie bringen auch sehr Vie! Geld , theils aus den Elblandcn, theils aus fremden Staaten nach Böheim- Nach einem sehr mäßigen Anschläge beschäftigen diese zwey Hanblungzweige im Durchschnitte jährlich ^50,000'Menschen, und der Werth der in diesem Königreiche jährlich gewebten Leinwand, Drilliche, gezogenen Zeu¬ ge , des Tuchs , der Strümpfe , Wollenzeuge 2c. steigt gegen 5,000,000 Gulden. In der zmeyten Elasse der böhmischen Kunstproducte ßchen das Glas und Papier; beyde Produc- te mögen zusammen jährlich bey 4600 Men¬ schen beschäftigens So gering die Anzahl der be¬ wiesen Gewerben beschäftigten Menschen ist; Um so beträchtlicher ist das Geld , welches die¬ se Producte, vorzüglich das Glas, in das Land bringt. Das böhmische Glas wird allgemein seiner Reine und wohlfeilen Preise wegen ge¬ sucht. Wie stark jährlich die Erzeugung des Glases in "Böheim sey, läßt sich daraus ent- Uehmen, daß bloß in den sieben im Bunzlauer Preise gelegenen Glashütten die Menge ihrer Producte sich jährlich auf eine Million und ^voooo fl. Hüttenwaaren erstrecket; setzt man wie Erzeugnisse der übrigen 79 Glashütten hin-- - Ff zu, 45s zu, welch eine beträchtliche Meng2 von GkM kömmt nicht zusammen. Hingegen hemmt jetzt der Mangel an Potasche die Erzeugung des Glases sehr. Der Bunzlauer Kreis erzeugt bey 418 Zentner jährlich an Potasche x die Glashütten in diesen Kreisen bedürfen 1900 Zentner Pokasche, folglich haben sie an diesem Product einen jährlichen Abgang von 1482 Zentner, welcher Abgang theils aus ungern, theils aus Mähren ersetzt werden muß. Die vielen Glashütten , die nun auch in den übri¬ gen. Erblanden empor kommen, und der gesperr¬ te Absatz des böhmischen Glaics in America und einigen andern Orten im Auslande , sind neue Hinderniße der weiteren Verbreitung in der Erzeugung des böhmischen Glases. Inder dritten Classe der beträchtlichen böhmischenKunst- producte stehen die Hüte , die musicalischeu Instrumente, die Stahl-und Jinnwaaren. Der Werth der jährlich erzeugten Hüte steht zwi¬ schen 90 und 100000 Gulden. Von den ZU' ckerraffinericn in Böheim habe ich bereits iM dritten Bande der östreichischen Staatenkunbe näher gehandelt. Welche die vorzüglichsten Kunst' producte sind, die jede»; Kreis in Böheim er¬ zeugt , davon gibt nachstehende Tabelle den Aus¬ weis, als: 45 r Der Granatenhandel , welcher vormahlS, wie ichs im zweytcn Bande gegenwärtigen Hand» buchs dargethan habe, in Freyburg zu Hause war, ist in diesem Laude sehr herunter gekom¬ men, seit der Zeit, baß man in Böheim mit der Kunst, Granaten zu schleifen und zu po- liren bekannt wurde; allein , da man den Gra- natenschmuk nun nicht mehr so häufig trägt, so ist hier ebenfalls dieser Handel in etwas herun¬ ter gekommen, aber der Handel mitden böhmi¬ schen Halbedelsteinen und der daraus verfertig¬ ten Maaren ist jetzt sehr im Flor, wozu auch die Stahlperlen kommen ; die sogenannten Etghlperlenschnallen hat man nicht fetten häufig § f 2 gttra. 45'2 getragen. Auch der Handel mit muffcallschen In^ sirumentcn ist nicht unbeträchtlich, vorzüglich fanden sie bisher guten Absatz in der Türkei^ Ich geh; nun zu den Prpducten über, wel¬ che Vorzüglich in Böhrim ein und ausgeführt werden und theilc solche in diese zwei) Hauvt- zweigc, nährnlich in die Einfuhr und Ausfuhr; Leydc haben wieder eine zweifache Unterihei- jung, als: i.) Einfuhr der Narurproöuree, -welche sind: Gab; (in beträchtlicher Menge aus dem Lande ob der Ens) ; wein , aus Ungern , Und dem Lande unter der Ens; Safran aus dem Lande unter der Ens ; Tobak aus Ungern/ jährlich bcy iZoo Zentner; Knoppern aus Un¬ gern und Mähre«; Flachs , Von dem Auslän¬ de; Eisen aus Cteyermark; Bley und Galmey aus Kärnten; Kupfer aus Ungern; Ouccksil- der aus Friaul; Hornvieh aus Ungern; Sei¬ de , Baumwolle , Kaffee, Zucker, Thec, Oeb, Ge¬ würz re. aus fremden Staaten. s) Ausfuhr an Natürproöueren, Getreide, nach dem Lande ober und unter, der Ens, Oberlausitz und Sachsen ; Hopfen nach dem Lande ob und unter der Ens; Fische i» großer Menge nach den angrenzenden Länder«, eben so Zinn, Wildprec, vorzüglich Schweine , Fasanen, Rephüner rc. sehr häufig nach den angrenzenden Ländern, eben so Schmalz unk Butter, Bittersalz, Gcsundheitwasser, sehr häu¬ fig nach den angrenzenden Ländern; Alaun, M- rrivlw« 45» !.) Tinfuhr an Runstproöueken, Wollenzcuge, feines Tuch, Galanteriewaa- ren, Bücher, Liqueurs, Seidenwaaren, eng» lische Metallwaaren, Tapeten, Eisenwaaren, sehr häufig aus dem Lande ob der Ens, Potasche, leonische Waarcn, Porzellan, Majolikgeschirr, Dleyweiß, Bleistiften, Messingwaaren rc. 2.) Ausfuhr an Rrrnstproducten. Lein',vaaren, Tuch, Wollenzeug, Glas , Papier, Zwirn , Hüte , Spiegel, musicalische Jnstru» mente, KompositionSwaaren vonSteinen,Stlüm» pfe in Wolle, Winkcrsäcke, Westcnsäckc, Blech, Karlsbadcrwaarcn, Granaten; Bücher , Per- en, Vitriolöl. Vorstehende Uebersicht der Ein»und AuS- fuhr Böhelms zeigt hinlänglich , daß dieses Königreich die Bilanz des Vorthciles gegen al¬ le Staaten behauptet; aber auch die Bilanz des Geldcs hat dasselbe größtentheils für sich. Man kann daher auf den beträchtlichen Geldumlauf in dieser Provinz schließen. Dieser Geldumlauf ist vorzüglich unter der Josephinischen Regie¬ rung , seit dem Verbothe der Einfuhr entbehr¬ licher Kunstproducte gestiegen, wie hierüber den unumstößlichen Beweis die Populations - und Kirchenliste gibt, welche Seite Z48 aufge¬ führt steht. Seit dem Jahr 1784 da dieses Verbots) seinen Anfang nahm, hatBöheim bin¬ nen 6 Jahren an Gehurten einen Uebcrschuß Non 170,000 Seelen erhalten. Der eigentliche Flor der Handlung in die- Königreiche fängt mit Carl IV. an, Straf« Z f I se» TZ4 s-E-o sen wu-ben angeleget, das Zollwesen , nicht als ein Finanzzweig, sondern a!s ein Kommerzi- alzwcig bchandelt. Hierdurch wurden vorzüglich italienische Kaufleute nach Prag gcloclet, wo sie rndcrFvlge sehr zahlreich wurden. Bis zu der Re¬ gierung Fcrdinanv II. war die Handlung in Böheim in gutem Stande, allein seit seiner Zeit kam sie herunter/ Maria Theresia brachte sie wieder empor. 1749 erhielt Prag das Recht jährlich 2 Hauptmassen zu halten. 1750 wr den angehenden Manufacturicurs undFabricanten wichtige Vorchcilc zugesichert. 1759 wurden zur Aufnahm der Glasfabricatur und der Leinwebc- rey, die Ausfuhr deö Flaches und des rohen Glases verbolhcn. 176g wurde die Ausfuhr der einschürigen Wolle eingcstcllet. Es erschie¬ nen Anleitungen zur Schafzucht, zur Spinne¬ rei), Verordnungen für die Tuchmacher, Glas¬ macher re. Der Strassenbau in Döheim sieht mit je¬ nem in den östreichischen Kreisländern auf glei¬ chem Fuße. Der Hauptstrassen werden VI ge- zählet. Diese sind: !.) Die Wiener-Straffe, sie beträgt von Prag bis Wien 170,000 K wf- ler in der Länge; ihre Lage ist südlich. II) Die sächsische Strasse; sie enthält von Prag bis an die sächsische Grenze 57002 Klafter in Lcr Länge; ihre Lage ist nördlich. III.) Die Reichsstrasse, sie beträgt von Prag bis an die pfälzische Grenze 97,000 Klafter; ihre Lage ist südwestwärts. IV.) Die Linzerstrassc. Dieselbe beträgt von Prag bis an die Grenze des Lau¬ bes ob der Ens 97,000 Klafter; ihre Lage ist südwärts. V.) Die Schlesische Strasse. Die¬ selbe beträgt von Prag bis an die Grenze von Glatz 89000 Klafter, ihre Lage ist nordostwärts. 4SS 1/s.) Die Saatzer Strasse, diese führt ».) nach Carlsbad, b.) nach Erfurth und v.) nach der Markgrafschaft Kulmbach. Die erstere beträgt von Prag bis mir Carlsbad 24200 Klafter: die zweyte bis an die Grenze 112,202 Klafter, und die dritte enthält 122022 Klafter. Die Postäm¬ ter, welche auf jeder dieser Strasse gelegen, sschen, S. vO. angezeigk. Die Straffe von Prag nach Mähren ist eben jene, welche süd¬ wärts von Prag nach Wien führt. Die Salz¬ fuhren nehmen im Lande ob der Ens ihren Weg über Mauthausen ; die Strasse von hier bis an die Grenze Toheims beträgt in der Länge 11520 Klafter. Die Postkutsche (. Diligence) fährt wöchent¬ lich am Dienstag des Morgens um 8 Uhr nach Wien durch Mähren- ferner an eben diesem Tage des Morgens um n Uhr durch Lobositz, Petcrswald u.s. w. nach Sachsen. Dann alle 14 Tage am Freytag des Morgens um n Uhr die Reichsdiligence über Pilsen, Kleutsch , Wald¬ münchen u. s. w. Die Postkutsche kömmt wö¬ chentlich an, von Wien und aus Sachsen am Freytag; die sächsische Postkutsche trift alle 14 Tage in Prag ein. Außer der Post gibt es eine Menge Land¬ kutschen und Bothen, deren man sich zur Fahrt bedienen kann. Einige derselben kommen täglich, andere alle 14 Tage in Prag an und gehen von da wieder ab. Mit der Landkutsche von Wien nach Prag wird die Reise gewöhnlich in sechs Tagen gemacht. Von den in Prag ankom¬ menden und abgehenden Privatlandkutschen oder F f 4 Kut- 45s Wochen will ich blos nennen: i) die Arnauek Kutsche ; sie kömmt kille >4 Luge und hälr im ncurn Wirthshaus in der Altstadt, 2 ) die Burg- sieinerkutsche; sie kömmt alle 8 Tage und hält in den z Amscheln am Graden. Der Dudwcißer Dorhe spricht im neuen Wirtshaus in der Altstadt zu. 5) Der Bunzlauer Boche alle 8 Tage und hält indem blauen Schw.in am kleinen Mng. kJ Czelnitzrr Fuhr mit Tü¬ chern alle 14 Tage in Etoez am Roßmarkre. Die Ocdenburger Kutsche hält Ku blauen Ekern in der Hibernergaffe. 8) Die Drcsdncx Kutsche hält im alten Umgcld. y) Die Ellbog- uer Kutsche alle 8 Tage in den 2 rochen Hir¬ schen nächst St. Jacob; io) dieEgcri^che Kut¬ sche alle Wochen im rothcn Hirschen, r 1) Die Friedländer Leinwand - und Ealzfuhren alle 14 Tage in den Z Amscheln am Graben. 12) Die Jenikauer Lobakfuhren alle 14 Tage im Karans am Rosmarkte, ig) Die Jglauer Kutsche im blauen Stern in der Hibernergaffe. 14) Die Joachimsthalcr Silbcrfuhren alle 14 Tage im schwarzen Rößel am Graben. 15) Die Kamni- Her Kutsche akle 14 Tage im Stvczek am Noß- markt. 16^) Die Carlsbader Kutsche im rothcn Hirschen. 17) Die Carlsbader Zinnfuhrcn al¬ le 14 Tage im schwarzen Rößel. 18) Colli» ein Judenbothe alle 8 Tage im Spinka aM Roßmarkte, i ) Die Kommotauer Kutsche alle 14 Tage im Spinka am Roßmarkte. 20) Die Königinngräzer alle 14 Lage im Spin- ka am Roßmarkr. 21) Die Leipziger Kutsche ir» alten Umgcld. 22). Die Lcrumcritzer Kutsche in jeder Woche indcn Amscheln amGrabni. 22) Die Libiner Kutsche mit Töpswaren zur Markts- 457 zeit im schwarzen Rößel am Graben. 24) Die Neuhauser Kutsche mit Lüstern alle 8 Tage beyin Mihalcct. 25) Die östreichischen Wein¬ fuhren alle z bis 4 Wochen im Fabian am Roßmarkte. 26) Die Ollmützer Kutsche im blauen Stern in der Hibernergasse. 27) Die Pilsner Landkutsche im alten Umgctd. 28) Die Rothcnhauser Kutsche alle 14 Tage im blauen Stern in der Hibernergasse. 29) Die Rum¬ burger Kutsche im grünen Adler an der Hiber¬ nergasse. 20) Die Schlachenwaidcr Bleyfuh» rech alle 14 Tage im schwarzen Rössel am Gra¬ ben. Al) Die Lcmwandkutsche von Shosti in federn Monath, im blauen Kreutz am Roßmarkt. 22) Die Leinwandfuhren von Gkutsch alle 8 Tage im blauen Kreutz am Roßmarkt, zz) Die Töpliker Kutsche in den 2 rothcn Hirschen, Z4) Die Turnauer Kutsche alle 14 Tage, im Kpjnka am Roßmarkt. 34) Dre Wornsdorfer Kutsche im schwarzen Rvßel am Graben. 36) Die Zittauer Kutsche alle 8 Tage im grüney Adler in der Hibernergasse. Ju Erleichterung des Umsatzes der Maa¬ ren tragen die Jahrmärkte und andere Märkte, zu deren Haltung verschiedene Oerter in Böh¬ men privilegirt sind, vieles bey. Der Oerter, in welchen Jahrmärkte oder andere Märkte in diesem Lande gehalten werden, sind 2Z?- Ich Ich führe gegenwärtig nur die vorzüglichsten sim Diese sind -- , F f? Arnssir s-^Ak-ü-s 48T Arna», hält Pferd - und Viehmarkk an St. Dorothee, am Montag nach Dreyeinig- keit und an Allerheiligen. Außrg über die Elbe, hält Jahrmarkt am Montag nach Sebastian, am Montag nach Margarethen, am Montag nach Bartholomä und am Montag nach Martini; Wochenmarkt alle Montage und Freytage. Bechin, hält Jahrmarkt am 2ten Diens¬ tag in der Fasten, am Osterdienstag, am Dienstag nach Philippi und Jacobi, am Diens¬ tag nach Marienhimmelfahrt, am Dienstag nach Wcnzeslaus und am Dienstag nach Urban. Diese Märkte können alle fremde Handelsleute und Handwerker als Verkäufer besuchen. Außer diesen Jahrmärkten hält der Ort auch Markt am Montag nach dem Namen Jesufest , den Tag nach Peter und Paul und am Allerseelen- tagc; Woa-enwarkt alle Dienstage. Bielitz, hält Jahrmarkt an Josephi, am Montag nach Peter und Paul, am Montag nach Mariengeburt und nach Martini. Lilin, hält Jahrmarkt am ersten Sonn-? tag in der Fasten, am Freytag nach Frohn? lleichnam, an Laurentii und Martini; Vieh? markt am Montag vor Pfingsten und am Mit? tcwoch nach Bartholomä ; Wollmarkt alle Sonn¬ tag vor Georgi und nach Bartholomä. Lunzlau, (Jungbunrlau) hält Jahrmarkt «m Dienstag nach Dreyköntgen, am Oieno< vag vor Pfingsten und Bartholomä, Woche»? s—M—s 45? -Nb Wollmarkt alle Sonnabend vom roten bis »Z. May, und vom roten bis 2Zten October. Oaschiy, hält Jahrmarkt am Montag nach dem Sonntag Cantate, am Dienstag nach Jacobi und auf Wcncesiai; Wollmarkt am Mittewoch nach Dreyköuigen, am Mittewoch nach Jubilate, nach Kreutzerhöhung und am Mittewoch nach Martini; Gespinnmarkt am roten Febr. an Georgi und Lucia. Du-r, hält Jahrmarkt am Mittewoch nach dem ersten Sonntag in »der Fasten, an Et, Veit, an Bartholomä, und am Montag vor Allerheiligen. Gilcmn'tz oder Starkenbach hält Jahr¬ markt am Montag nach Quasi uodog., Monrag vvn Jacobi und Dionys. Jeder der Jahr¬ märkte dauert durch 8 Tage. Alle Montag ist ^vchenmarkt. , ^oraschöowitz, hält Markt vor dem Fa- ichingsonnkag, am Ostcrdiensiag, am Donners- mg vor Peter und Paul, am Dienstag vor ^alli, an Portiuncula, an St. Barbara, alle Dienstage in der Fasten, und Vichmarkt alle Dienstage. . Zorzorvitz, hält Jahrmarkt an Jacobi M'rch z Aage. Viehmarkt am Sonnabend vor T^isiigeburt, und Wochenmarkt alle Sonn- "veno. ^0: »7^88^ OLD- ^ostsmnitz , hält Wollmarkt am Mitte- wvch nach Georgi und am Montag nachWen- ceslans-, Ramnitz, böhmisch, hält Markt an Ma¬ ria Magdalena, an Wenceslai, am Montag nach Allerheiligen, den ersten Freytag in dec Fasten, am Dienstag nach Ostern, am Don¬ nerstag nach Christihlmmclfahrt und Wochcn- markt alle Montag. Röniymngratz hält Jahrmarkt am Zten Mittewoch in der Fasten und Mariengeburt. Königinngrätz hält auch beträchtliche Vichmärk- te, auf welchen vieles polifchcs Viehe abgefe- tzet wird. Rönigrnnhof, hält Wollmarkt am Diens¬ tag nach Galli. Rnmschack, hält Markt mit Flachs und Wolle am Donnerstag nach Wenceslai bis Llchrmesscn. Rnttenberg, hält Jahrmarkt am ersten Montag in der Fasten, den Lag nach Fron¬ leichnam , Montag nach Mathäus und nach Martini, Rcumau, hält Jahrmarkt am Donners¬ tag in Mittfasten, am Donnerstag nach Fron' lcich mm, am Montag vor Galli, und auf Kn- charina. LeunE F.eirmieritz, hält Jahrmarkt am Montag «ach Se^agesima, Cantate, Marienhimmelfahrt Und vor Catharina. F,ipmtz (Groß ) hält Jahrmarkt am Pfingst-, dicnstag, den Tag nach Mariengeburt, am Mittewvch nach Martini; Wollmarkt an Flo¬ rian- und Montag nach Gallus. Mascha« , hält Jahrmarkt am erstenSonn- tag in der Fasten, an Philippi und Jacobi Und am Montag nach Allerheiligen. Jeder dieser Märkte dauert durch 6 Tage» Wollmarkt ist am Freytag nach Georgi und Egidi. Mnnzifap, hält Weltmarkt den Tag vor Philippi und Jacobi und vor Mathäus, Wo- chemnarkt alle Mittewoch. Nachod, hält Jahrmarkt am izten Jun- ^ud irren November. Pilsen, hält Jahrmarkt am ersten Mon- Eag in der Fasten,'nach Johann Baptist, nach 'Hartholomä und Martini. Diese Märkte wer¬ den pon Ausländern stark besucht. ptefi, hält Jahrmarkt am Dienstag und Mittewoch vor Margarethen, aw2ten undgten December, Wochenmarkt alle Montage und Don« kcrstage. ' . Pray, hat zwey Jahrmärkte, als ») jy ersten Woche nach Ossern in der Neustadt, »('4 Tage vor Michaeli mit Pferbemarkt, "N selber an einem Sonntag fällt, wird er - > i 46» 8 Tage vor demselben in der Altstadt gehak- ten. An jedem Jahrmarkt wird auch Holz. und Töpfermarkt gehalten. Töpfermärkrc find noch an folgenden Tagen, n) in der Woche nach Dreykönigen, d) in der Mrkfasten au Josephi und c) an Margarethen. Jeder dieser Märkte wird im Neustädterviertel am Noßmarkt ge¬ halten. Radomtz, hält Markt durch 8 Tage wik Pferd, Hornvieh und Kramerwaren an kau-» renzi; an Dartholomä abermahlü durch 8 Tage mir Wolle, Butter, Käs rc. Wochenmarkt am Dienstage. Radrmig, hält Jahrmarkt am Montag nach dem Todtensonnrog, den Montag naÄ Christihimmelfahrt, am Montag nach F>o>^ leichnam, den Montag nach Mariengeburt m'" Montag nach Lucas; Wochenmarkt alle Do"- nerstag mit Getreide und Viehe. Ruuönig, hält Jahrmarkt an Kreutzers^ bung , an Christihimmelfahrt, an Maria MA dalcna, am Donnerstag nach Egldi, und a" Donnerstag nach Martini. Reichenberg, hält Jahrmarkt am So"'' sag vor St. Veit und am Sonntag vor M riengeburk. Ruurburg, hält 4 Jahrmärkte und Wochen einen Getreide - und Konsumtiv" markt. RU- 46z Saatz, hält Jahrmarkt an Pault Bekeh¬ rung , Mittcwoch vor Pfingsten und an Catha« rina. SchkaEenwerd, hältJahrmarkt am Mon¬ tag vor kaurentzi und Montag vor Galli, alle Montage isi Wochenmarkt. Skalitz, Böhm, hält Wollenmarkt alle Dienstage nach Georgi und Egidi. blrvietla, hält Jahrmarkt am Dienstag nach Christi Himmelfarth und vor Galli; Wo- chcnmarkt alle Sonnabend. Tabor, hält Jahrmarkt an Verklärun- Thristi, auf Galli und Andreas. Theresienstadt, hält Jahrmarkt am ersten Montag nach den Osterfeyertagen und am er¬ sten Montag nach Wenreslat / Wochenmarkt alle Mittewoch. Trüban, Böhm., hält Jahrmarkt an Ma- chäus, am Dienstag nach Chrisiihimmelfarth. «M Laurenzi und am Mathäus ; Wochenmarkt alle Donnerstage. wittinyau, hält Jahrmarkt an Philippi Und Jacobi und h. Thomas. ^ahradka , hält Jahrmarkt an Gallus und Andreas. *) An einem Sonntag und gebothenem FeW darf kein Markt gehasst wexheg, Tis 494 Die römisch katholische Religion ifi auch in ganz Böheim die herrschende. Unter Bori» woy, der sich 874 in Mähren taufen ließ , ward der erste Grundstein zur katholischen Religion in Böheim gelcget ; unter Drcrhomira, der Ge¬ mahlin» , Wratislaw hatten die .Christen ( um Las Jahr 925) starke Verfolgungen auszuste¬ hen. Endlich wurde unter Boleslaw kl. die ka¬ tholische Religion fast allgemein. An der Aus¬ breitung dieser Religion im Königreiche Bö- Heim haben die h. Cyrill und Metudius grossen An- theil gehabt. Unter Carl IV erreichte die ka¬ tholische Religion in Böheim ihr goldenes Al¬ ter; er erhob (1-4;) das Bißthmn in Prag z» einem Erzbißthum; stiftete das Bißthum in Leu- tornischcl, weiches in der Folge nach Königinn- grätz verleget worden ist; der Kirche zu Aller? heiligen auf dem Prager Schloß, nebst der Stif¬ tung eines Probstcus, der Kanonie in Carls' Hof, dem Bencdictincrstift in Enraus, nebst vielen anderen Kirchen und Klöstern gab Carl das Daseyu- Unter Wenzel kV. sieng die erst^ Religionsspaltung (igyo) in Böheim an. M Gelegenheit hierzu gab Johann MUitz , wel¬ cher wider den Papst und die römisch katholi¬ sche Geistlichkeit zu predigen aufieng; ihm folg¬ te Mathias Janow; diesem (R4O2) Johann V0N Hchsiynetz, im gemeine» heben Huß , ciN berühmter b'eyser an der hohen Schule zu Prag und Prediger an der aeademischen Kirche Bethlehem. Er wagte es, verschiedene H b sätze und Mißbräuche der römisch kathol-ch-c Kirche zu 'bestreiten und zog hierdurch 0 Haß der römisch katholischen Geistlichkeit so a. s sich, daß ihm vom Papst gebotheu wurde, vor dem Kirchenrathe zu Costanz zu stell^ 4§Z einer Lehre wegen zu rechtfertigen. Um den ehrlichen Mann nichts Böses erwarten zu las¬ sen , gab man ihm einen öffentlichen Gewährs¬ brief . der ihm sein Leben und seine Frcyheit vc-sicher» sollte; Hiissinccz ließ sich täuschen, gieiiq nach Cvstanz, und da er seine Leh¬ ren nicht widerrufen wollte, wurde er öffent- - lich verbrannt. Gleiches Schicksal erfuhr Hiero- vrmus , der nach Cvstanz gekommen war, sei¬ nen F-eunb zu besuchen. Dieses unmenschliche Verfahren des berüchtigten Costnitzer Kirchen- rathes brachte die Böhmen ins Feuer; das Con- cilium suchte seine ausgeübke Grausamkeit mit dem dcmEvangclis wibrigenGrundsatz zu rechtfer¬ tigen : hartnäcligen Ketzern sey man nicht schul¬ dig das gegebene Wort zu halten. Die Böh¬ men wandten sich nun an den Kaiser Sieg¬ mund; da sie aber bey ihm keinen Vcystand fanden , und König Wenzel außer Stand war, Hülse zu leisten; so griffen sie zu den W ffen; die Hußiten wählten den Nicolaus von Hus- nnctz und Johann von Trocznow (Lrautenan) M ihren Anführern , und schlugen auf einem Awrgc im Bechiner (i'tzt Taborer) Kreise ein Lager auf, welches in der Folge in eine Stadt bfrwandelt ward und Gelegenheit gab, daß die Einwohner Laboriten (gelagerte) genannt wür¬ ben. Die Hußiten rheüten sich in der Folge in Kaljzuiner , Laboriten und Orebiten. Die er- stcren verlangten den Empfang des Abendmchls ^Uitcr bcyderle» Gestalt; Die Laboriten und fehlten folgten gänzlich der Lehre Huß; sie 'äugneten das Fegfcuer, verwarfen Vie Kir- ^ugebräuche rc. Endlich kamen noch die so- ^"«nnten Adamiten hinzu , welche die Anbe¬ tung des Altarssakraments verwarfen , und G g glaub- 466, Klaubten, die Menschen sollten unbekleidet, ftz wie Adam im Paradiese, gehen. Nach vielen gewechselten Religioksstrertigkeiken zu Basel und Peag wurde endlich von dem Kirchcnralh in Ba¬ sel den Taboriten zugestayden : i.) Das Wort Gottes von ihren Priestern in ihrer Mut¬ tersprache frcy predigen zu lass.n ; 2 ) Das Abendmahl unter beydcu Gestalten zu empfan¬ gen ; Z ) Die Geistlichkeit solle keine Güter be¬ sitzen , und 4.) aste Todsünden sollen von der weltlichen Obrigkeit bestrafet werden. Allein die Taborite» waren damit nicht zufrieden; sic fickten den Compacratcn die vier bekannten Pra- gcrarticiel Entgegen. Den Calfttiaern hinge¬ gen wurde der Empfang des Abendmahls unter Leyden Gestalten zu gestanden , jedoch nicht als rin Glaubensartikel, sondern bloß als eine Be¬ günstigung , die man Compactaten nannte. End¬ lich da die Taboriten von ihren Sätzen nickst abgchcn wollten, kam es zu einem Kriege und ein entscheidendes Treffen zum Nachtheile dct Taboriten wurde geliefert. Von dieser Zeit aü «rhieltcn in Böhcim zwcy Religionen die Ober" Hand, nähmlich die katholische, als herrschende, und die der Ealiptiner, welchen der Empfang des Abendmahls unter beyden Gestalten zuge- standen war. Allein trotz dieser Bewilligung hatten die Anhänger dieser Lehre viel Ungemach auszustehen und sahen sich abermahl ebenfalls gctäuschet. Die Taboriten nannten sich a»ck) Pikarbcn oder böhmische Brüder. Sie wurden unter Ferdinand l.aus Böheiin vertrieben, eben dieser Zeit kam Luther, welcher "aus de» Schriften der Waloenser und des Hussinecz em neues Lehrgebäude verfaßt hat. Luther lies durch ein Schreiben die Böhmen zur Annahm 467 feiner kehre einladen; er fand schnellen Anhang Und von dieser Feit an vereinigten sich die Böh- tnen mit den Verwandten der Augsburgischen Confeffion. Maximilian II. beherrschte damahls Böhmen, man suchte bcy ihm Schutz, und die¬ ser weise Monarch »erstattete jedermann eine völlige Gewissensfrcyhrit. Rudolph II. bestät¬ igte durch den bekannten Majestätübrief (r6-^) nicht nur die freye Religionsüdung, sondern auch ein Untcrcousistorium und das Recht Pre¬ diger zu bestellen. Unir Mathias erhielten die Protestanten in Böhmen kein günstiges Schrk- sal; als ste sich bey ihm beschwerten, baß der Abt zu Braunau-ihnen das Braunauer und der Erzbischof von Prag das Klostergrab BethhauS wider den Vertrag gesperret habe, fanden sie kein Gehör Sie warfen Verdacht aufdes Kö¬ nigs Minister Slawata und Martinih. Ihre Ver¬ bitterung gegen ste (Minister) stieg so hoch, daß, als solche ihnen den K. Befehl kund mach¬ ten , sie bcyde zu den Fenstern des Gcrichts- laales hinausstürzten. Diese unmenschlicheHand- iung gab abermah! Anlaß zu einem blutigen Krieg; indessen starb Mathias, und Ferdinand H. zog nun mit Gewalt gegen die Protestan¬ ten los. Auf dem weißen Berge , nächst Prag, kam cs zu einer Schlacht, in welcher noth- wendig die Protestanten unterliegen wüsten , da ste keine fremde Unterstützung hatten, und ste selbst zum Widerstande nicht stark genug waren« Die Protestanten wurden nun (1621) des Ma- jestätsbriefes und aller Vorrechte beraubt, mü¬ llen das Land räumen, und ihre Güter wur¬ den confiscirt. Von dieser Zeit an wurde die Römisch katholische Religion allein die herrschende, *">d die sogenannten Compaclattn wurden füy E g 2 er. 468 Äü-M-o erloschen erkläret. Indessen blieben auch i« Böheim einige Protestanten verborgen , trotz aller Mühe, die man anwandke , sie gänzlich zu vertilgen. Der glückliche Fortgang der? Ferdinandischcn Waffen auf dem weißen Berge machte ihm Muth mit seinem Heere nach Teutschland zu ziehen, und auch da die Katholiken welche nickt zur römischen Kirche geschwohren haben, auszurotten. Allein er fand heftigen Widerstand an dem König in Schweden, der mit einem ansehnlichen Heere seinen Religions- Verwandten zu Hülfe kam. 1648 unter Fer¬ dinand HI. kam es zu hem bekannten westphä« lischen Fricdensschluß, vermög welchem die rö¬ misch katholische Religion , die evangelisch lu- thrische und die reformirte Religion zu den herrschenden gemacht worden. Böhcim wurde darunter nicht begriffen, weil man solches als ein durch die Gewalt der Waffen erobertes Land ansah. Die römisch katholische Religion blieb daher ausschließungweise die herrschende in Böhcim. Die Protestanten, die sich in Bö- Heim befanden, haben st h in der Folge vermög Schutzdecrete , die der Commerzeonseß in Prag nach dem geendigten Kriege 1767, den r ach Bö¬ hcim kommenden fremden Manufacturiers er- theilet hat, sehr verwehrt , genossen aber' keines freyen Religiouscxcrcitiums, bis in di« Zeiten der thatvollen und merkwürdigen Re¬ gierung KaisersJosephll. Die Religionsedictt wurden aufgehoben, und 1781 die Duldung der augsburgjschen und helvetischen Rcligionsvcr- wandten gegründet. Cs ist in der Thar auffallend, wie der duidungsvolle Monarch gegen die Deisten im Jahre 178 t , so konnte verfahren lassen, und durch StocksckE 469 8e fir von ihrer gefaßten Religionsmeinung woll¬ te abbringen lassen. Allein der Monarch gieng in der Folge von dieser Härte ab; die Dei¬ sten wandten sich zur protestantischen Kirche, (blieben aher gewiß Deisten ) und sind ru¬ hige und nützliche Bürger. Außer den römisch Katholischen hat Göhcim setzt evangelisch Luthri- sche, Rcformirte, Hussiten, Deisten, nicht- unirte Griechen (in Prag) und Juden. Di- Anzahl der Protestanten in Böhcim habe ich beite g49 , so wie jene der Inden an¬ gegeben. Nach Kundmachung des Josephini- sehen Duldungsgcsetzes kamen viele Protestanten aus Sachsen und Schlesien nach Prag , und errichteten da auf der Kleinsette im gräflich Morzinischen Majorathausc ein Vcthhaus, so¬ wohl für die teutsche als böhmische Gemeinde. Herr General Wurmscr versah das Bethhaus Mit den nöthigen Gcräthschasten- Der römisch katholischen Kirche steht in «öheim ein Erzbischof vor , dessen Sitz in Prag ist - dieses Erzbißthum ist i;44 unter ^arl IV. errichtet worden. Zum ersten Erz- ^chok wurde der damahlige Bischöfin Prag Ernest von Parbuwitz gewählet. Er stand sei- Uer Kirche durch 21, Jahre vor. Von der seit des Hussitischen Kriegs bis zum Jahr l;6i war das Erzbißthum ohne Oberhaupt, Md stand unter katholischer Administration. Anton Breiß von Meiglitz aus Mähren cr- Meinr in dem eben genannten Jahr als erster ^l'zbischof. Von dieser Zeit an geht die Reihe Prager Erzbischöfe ununterbrochen fort, werden seit dieser Zeit 14 Erzbischöfe gezäh- ck Der jetzige Erzbischof nennt sich Anton Przt- ^vwsky gchs dem gräflichen Hauße Przichows- Gg ? kst. 470 ky, von Przichowitz. Er trat das Erzbißthum ,764 an. Ehemals hatte der Erzbischof auf dem teutschcn Reichstage Sitz und Stimme. Er ist setzt beständiger Legat des apostolischen Stuhls zu Rom, des heiligen römischen Reichs Fürst, Primas des Königreiches und bestän¬ diger Kanzler der Universität in Prag. Seit dem Lahr 1345 hak er das Recht, den König von Böhcim zu krönen, und hat jetzt »rey Snffragane , nähmiich den Bischof zu Leut¬ mrritz , den Bischofzju Königinngrätz, und den Bifchofzu Budweiß. Der Titel des Erzbischofs ist dieser: Herr Herr N. N. Erzbischofin Prag, des heil, römischen Reichs Fürst K. wirklicher Geheimerrath, des Königreiches Primas, Prä¬ lat des Königreichs Ungarn, der Carl Ferdi- nandischen Universität zu Prag perpetuirlicher Kanzler und Protector Studiorum, Herr der erzbischöflichen Herrschaften Manterscheid , Lau¬ nowitz , Roth - Rzetschitz ,Neu Reichenau, Mol¬ dauthein , Rosenthal, Schwatz,Wonschow und der Allodialherrschaft Benatck, Vöheim ist in Rücksicht seiner Kirchenan- gelegcnheiten in fünf Diöceft abgetheilet. Die¬ se sind r) die Prager erzbischöfliche Diöces. (Erzdiöces) Zu dieser gehören der Kaurzi- mer,, Rakonitzer, Berauner, Pilsner und Eil- bsgner Kreis. 2) die Lentmeritzcrdiöces. Der¬ selben ist zugetheilt, der Leutmeritzer, Bunj" lauer und Gaatzer Kreis, g) die Königgrätzek Diöces; dieselbe hat unter sich den König- grZtzer, Czasiaucr, Chrudimer u°'d Bidscho-ver jKreis. die Budweißer Diöces ; derselben st zugetheilt der Vudweißer, Prachiner , LN- borer und Klatcauer Kreis. 5) Die RegenS- churger Diöces. Dieselbe ersircket sich über den s-M—a 47 r ganzen Egerischen Bezirk, Das Dorf Fickere, und die Hälfte von Fleusen in diesem Bezirks sind der Auasbilrqiscken Confession zugethan. Jede dieser Diöcese isi in Vicariate (Archi- diaconate und Liese übermahl in Diaconate abgettzeilet. Der Raum gegenwärtiger Blät¬ ter läßt es dermalsten nicht za, eine speciele Anzeige aller in Böheim vorhandenen Vicaria¬ te und Dceanate, nebst den in jedem der letz» tern gelegenen Pfarren und Localcapellancycn zu geben. Ich behalte mir aber einen Nachtrag hierüber bevor. Das Bißthum Leutmeritz wurde 1655 von Ferdinand Hl. errichtet. Der erste Bischof war der an der hiesigen Collegiatkircüe gestan¬ dene Probst Maximilian Rudolph Frei-Herr von Schleinitz. Das Bißthum zählt bis jetzt sieben Bischöfe. Der jetzige nennt sich Ferdinand Kindcrmann von Schulstcin. Er war infulirtec Probst auf dem Wischerad , Scholastieus bey dem Domkapitul in Prag , und Oberaufseher Uber das teutsche Schulwesen rin Böheim. Ecine Verdienste um die Verbesserung deck deutschen Schulwesens und die Beförderung der Industrialanstalten in den Schulen die- fts Landes machen sein Andenken unvergeßlich. Er erhielt das Bißthum im Jahr r/yo. Da die Einkünfte des Bißthums nicht besonders beträchtlich sind, so wurde mit demselben die Probstcy auf dem Wischerad verbunden. Der Titel des Bischofs ist: Herr Herr, N. N. Bischof in Leutmeritz , und infulirter Probst an der Collegiackirche auf dem Wischerad z Herr der bischöflichen Herrschaften Drum uiw Trzeboschjtz. Das Bißthum ->' Königiungrätz entstaub G S 4 r6 472 1659. rtt Welchem Jahr das Dißchum Leuko» Mtschl hierher übersetzt worden ist. Dicß Biß- thuiu zählt bis jetzt ^.Bischöfe. Der jetzige nennt sich Johann Leopold von Hay. ein Mann von ausgezeichneten Verdiensten um die Kirche. Er trat das Bißrhum im Jahr 1780 an. Der Titel des Bifchoses ist : Herr Herr 3?. N. B-schof zu Königinngrätz , Herr der bischöflichen Güter Chrast, Podlaschütz, Chlum, Zazczd7^',. Vl. Zu Sedlez, Czasiau. K. KS-- nig. D. H44 »on dem Fürsten Miroslaw ge¬ stiftet. Die Colonie kam aus Waldsassen. Chorherren des St. Augustins I. zu Torokan oder Horbes , Bad. K. Bud. D. gleiches Rahmens 1474 von Peter Neichsritter von Linden gestufter. II. Zu Carlshof in der Neustadt Prag 1^51 vom Kaiser Carl IV. gestiftet» III. Zu Wittingau, Bud. K. Bud. D. az6/ von den Brüdern von Rosenberg gestiftet, nähmlich dem Peter Probst zu Aller¬ heiligen in Prag, dann Jodok, Ulrich und Johann von Rosenberg. Alle drey Stifte sind 1785 erloschen. Jesuiten; sie kamen 1555. nach Böheim , und befassen bis 777g, als dem Jahr ihrer Auf¬ lösung, 75 Häuser, nähmlich 14 Collegicn , als: zu Brzeznitz, Eger , Gitschin , Klat- tau Komotau, Königinnqrätz, Kossumberg, Krumau, Kuttcnbcrg, Lcutmeritz, Neuhaus, Prag (0) Saatz ; 8 Residenzen, als tu Alt- Lunzlau, Heiligenberg, Jenikau -Licbcschütz, Ma-ienschein , Luchomcritz , Tuppau und Woporzan. r Probchaus, zu Prag; i Ter- ziorat ,u Gitschin; 10 Scminarien als : in Brzezcntz, Gitschin, Klattau, Komotau, Kö- viginngräy Krumau, Leutmeritz, Neuhaus, P'ag , ( )r Konvict zu Prag. In Saatz war eihe Mission. Kar- 477 Karthäuser zu Walditz, nächst Giczin Bid. K° König. D. f. 1782. 3) Stifte. Kreutzherren nut dem rothen Herz in der h. Kreutzgaffe zu Prag im Alkstätterviertel 12^6 von dem König Przemißl gestiftet, f i78z. II. Kreutzherrcnmit dem rothen Kreutz oder reguline Chorherren, Beschützer des Grabes Christi in der Neustadt Prag im Zda- rascrvicrtei, vom Wratislaw III. royi gestiftelt 's. l?85> Kreutzherren mit dem rothen Stern am Brnckcnplätzl in der Altstadt Prag, ein Spital von der Agnes, der Schwester Kö¬ nigs Wenzel III. gestiftet, und die Verpfle¬ gung der Armen wurde den Kceutzherren eingeräumet. Der Generalgroß meister dieses Ritterordens erhielt 1224 vom Pabst Johann die Unabhängigkeit von dem Prager Erzbi¬ schof. Der Titel des Großmeisters ist: N. N. des ritterlichen Krcutzordens mit dem ro¬ chen Stern durch Böhcim, Mähren, Schle¬ sien , Oestreich , und Polen, Ordensgeneral und Großmeister und des Königreiches Bö- Heim Prälat. In Eger hat dieses Stift ei¬ ne Kommende mit einem Spitale , in wel¬ chem ( 1785) 6 Aimc, männlichen, und 22 weiblichen Geschlechts verpfleget wurden- Das Stift hält hier bloß einen Kommandeur. Der Orden erhielt dies Armenstift 1271. Maltheserkirche am ersten Malthescr Plätzchen auf der Klcinseite in Prag. Die Maltheser uammen hier 129-; ihren Sitz; sie befanden sich durch 2g Jahr in der Neustadt. 1254 war der Vorsteher dieses Ordens zum Groß- prio? '478 prior ernannt. Der Grandprior hak auf Lenk Landtage den vierten Sitz. Piaristen I. zu Bcneschan, Ber. K. Pr° D. 17 3 vom Grafen Franz Carl Przchorzows- kl) — k. -Seatihatter rc. geftistcr. It. zu V craun, Ber. K. Pr. D. 1772. von der Jungfrau Ludmilla Rudolph gestiftet. III. ztt Brandeis, Kaurz. K- Pr. D. 1750 von Mag¬ dalena Budinska gestiftet. IV. zu Brüx, Gaatz. K. Leutm. D. 1768 von der dast- gen Skadkgemeinde gestiftet. V. Zu Bud- weiß im Kreise und Diöcese gleiches Rah¬ mens , 2762 von dem dasigen Stadt- Magistrat gegründet. VI. Zu Jung Bunz» lau im Kreise gleiches Rahmens , Leutm. D» seit ,784. Die Priester kamen 1688 nach Koömonos , wo sie vom Reichs Grafen Jac. Hermann Czcrnin von Chudenttz ge¬ stiftet worden sind. VII. Zu Hayda LentM. K. Leutm. D. 1763 vom Rcichsgrafen Jo¬ seph Kinski) und der dasigen Bürgerschaft gestiftet. VlII Zu Leutomischel, Chrud. K- König. O. 1240 von Helena Cusebia Grä- Mtt von Pernstein gestiftet. IX. Zu Rei> ü enau, König- K. König. D, gest. r7 « X. Schlackenwerd, Ellb. K. Pr. D. 1666 von Anna Magdalena , Hcrzoginn von Sach' sen kanenburg gestiftet. XI. zu Schlan, Rak. K. Pr. O. i6;o von Ferdinand Gra» fen von-Martinitz gestiftet. XII. zu Prag inl Rcustädterviertel , in der Herrcngasse lest l/as. Die Priester befanden sich vormabls in der Altstadt in der Zeltnergasse. Jr> /'ie- sein Colleqio lebte der durch seine Echrst^ ten geschätzte Gelasius Dobncr, welcher a>« ?4ten May 1790 ii» Lebensalter t» 472 A^ern gieng. S. I. D- des gel. Oestr. XIII. Zu Tuppau oder Duppau, Ellb. K' Pr. D. seit 17/4. Prämonstratenser , I. zu Prag auf dem Hrad- schin gcst»i i4Z von KöuigWladislaw in dem so- gcnannrcn Slrahöfer Bezirk gelegen, daher Lies Stift den Nahmen Strahof führet. Die er sic Colonie kmu von Rheinfeld. 1182 wurde dir Kirche von Albrecht, dem Erzb. in Salzb. zum 2. mahl geweihct. Das Stift hat eine fthcnswurdige Bibliothek, welche im Jahr 1783« eine bequemere Einrichtung be¬ kommen hat. Der Abt dieses Stiftes hat auf dem Landtage in Vöheim Sitz und Stim¬ me. II. zu Selau Czasl. K. Pr. D» Die Entstehung dieses Stiftes wird um das Jahr "49 gefttzct. Vormahls befanden sich hier Denedictiner. Der Abt dieses Stiftes hat Sitz und Stimme auf dem Böheimischen Landtage. HI. Zu Mühlhaufen , Tab. K. Dud. D. n8o oder ny7 gestiftet. Die Co- lonic kam von Strahof in Prag , mit wel¬ chem das Stift 1786 am izten Febuar ganz vereint worden ist. -j- 1786. IV. Zu Tövel Pils. K. Pr. D. nyg vom Wladicte Hrotz» nata gestiftet. Die Colonie kam von Etra- hof. Der Abt hat Sitz und Stimme auf dem Böhmischen Landtage. b) Mönch Mster : Augustiner , beschuhte: I. zu böhmisch Kerppa Lcutm. K. Leutm. D. 1627 v^n Heinrich Waldsiein gestiftet. II. Hohenelbe, Bud. K. König. D. III. Zu Et. Thomas auf der Klcinseike zu Prag 1285 von Przemifl. Otto- lar gestiftet. IV. Zu Prag im Neustädter- vier« 48s viertel 1612 gestiftet. (1355 befand sich hier ein Nonnenkloster des uähmlichen Ordens.) s 1785 V-ZuRotschow, Saatz. K. Leutm. Diöces 137z von Albert Kolowrat dem äl¬ teren gestiftet. Vt. Zu Schopka oder Tscho- pa, Leut. K. Leut. D. -j- 1785. VH. zu St. Benigna zu Ostrom, Ben. K- Pr. D. n6g gestiftet. 1- 1785. VUl. zu Stockau, Klatt. K. Dud. D. 1266gestiftet. (Vormahls bekunden sich hier Gulielmiten oder Mön¬ che des h. Wilhelm.) f 1785 IX. zu Tauß, Klatt. K. Bud. D. 1288 vom König Wen¬ zel gestiftet. X. zu Weißwasser Bunzlauer K. Leut. D- lZZ7 vom Freyherrn Hniek Berka von Lippa gestiftet. 1348 kam die Stiftung durch Daniel Freyherrn von Ha¬ senburg ganz zu Stande. Augustiner, unbeschuhte: I. zu Lissa, Bunz. K. Leutm. D. I78Z von Franz Anton Grafen von Spork gestiftet. H. zu St. Wenzel in Prag im Neustädterviertcl r in der Hartischcn Gasse: 1623 gestiftet f 1785 IH. zu Schlüs¬ selburg , Prach K. Bud D. 1684 von dem Grafen Thomas Czernin von Chudenitz ge¬ stiftet. LV. zu Tabor. Tab.K'. Bud. D. 16^0 gestiftet. V. zu Teukschbrod Czas. K. König- D. 1674. gestiftet. Barnabiten zu Prag auf der Kleinscike seit 162/ f 1785- Barmherzige Brüder: zu Knkus im Königgrä- tzer Kreise und Kirchsprengel. II. zu Neu¬ stadt an der Mietau im Königgrützer Kreise rmd Kirchsprengel. Itl.zu'St. Simon und Juda in Prag im Altstätterviertel iZ^o stand hier eine Kapelle , welche 1618 die 48r Protestanten zn einer Kirche erhoben haben. 162-z zur Zeit der Reformation ward das Hofspital der Barmherzigen Brüder errich¬ tet. 1/8; wurde die Spitalstiftung in Neu¬ stadt hierher übertragen. Dominicaner: I. zu Außig, Leut. K. Leut. D. seit 1618 in der Stadt; im i4tcn Jahrhun¬ dert befanden sie sich diu der Vorstadt / und wurden von den Hußiten vertrieben, f 1785- II.zuBudweiß imKrcift und Kirchsprengel glei¬ ches Rahmens. Von Przemißl Ottokar II. gestiftet, -f 1785. lll- zu Eger, Ellb. K. Pr. D 1294 von Dielherrn von Naßau einen Priester des Predigerördcns gestiftet. IV. zu Gabel, Bunz K. Leutm. D. 1260 von Jaros» law von Berka gestiftet ; dessen Gemahlinn Zdiftawa brachte dicStistung 1267 zu Stande. '785 V. zu Klattau, Klat. K. Budw. D. im igten Jahrhundert gestiftet. VI. zuKom- motau, Caatz. K. Leur. D. f 1788. VII. zu Leukmeritz, im Kreise und Kirchsprengel gleiches Rahmens 1250 vom König Wenzel I. gestiftet. VIII. zu Nimburg Bunzl. K. Leurm. D. DasKloster soll K. Wenzel.II. errichtet, und Berneck von Podiebrad die Stiftung zu Stande gebracht haben ^1785 IX. zu Pilsen, Pils. K. Pr. D. von Theobald Borßo von Niesenburg gestiftet. X. zu Pi» sek, Prach. K. Bud. D. 128» von Audras- ky von Kcstcrzan gestiftet, 1419 von den Hus¬ siten vertrieben. 1-1785. XI. Zu St. Ma¬ lta Magdalena in Prag auf der Kleinseite vom K. Carl IV. gestiftet, f. 1785. Xll. Zu St. Egidius in Prag im Altstäd- terviertel. Der Orden erhielt dieses Klo¬ ster vom Kaiser Ferdinand 1625. Bis zu die- H h sen 482 o-TüWüüo sem Jahr befand sich hier ein Canonicatstifk j- 1785» XIII. Zu Neuhof, im Czasl. Kr« König. D. von Bernard Grafen von Wie;- nik und dessen Gemahlinn Barbare, geb. von Echwichowsky gestiftet, -h 1785. Eremitenbaus für Welkpricster zu St. Carl Boromä in Prag im Neustädkerviertel in der hartigcn Gasse. 1785 wurde dieß Ju- siitut aufgehoben und die Geistliche» in Pen¬ sion geseger. Franciscaner: I. zu Arnau, Budw. K° Könige D. f 1785. 1!- zn Bechin, Tab. K. Bud. D. 1492 gestiftet. Sie wurden genölhigek rsry das Kloster zu verlassen, wurden aber rü2Z wieder eingefü -rt und von Joh. Rob. Tav. Herrn auf Bechin re. reichlich fundirt. III. Zu Eger, Elb. K. Pr. D« 1263 gestiftet, 1466 gehörten sie zur Säch¬ sischen , 1604 zu der Straßburger und seit 1782 zu der Böhmischen Provinz. IV. Anr Annaberg bey Eger. Die Väter dieses Klo¬ sters wurden 1787 im August mit jenen in der Stadt Eger vereint, V. Zu Ha- gck, in der Herrschaft Tachlowitz 167z von Franz Zdiarsky Grafen von Sora ge¬ stiftet f 1785. Rak. K. Pr. D. VI Zu Hayndorf, in der Herrschaft Friedland 1691 von Ferdinand Graf Gallas, und dessen Ge¬ mahlinn Johanna geb. Grf. von Gaschin ge¬ stiftet. 1598 brachte Wenzel Graf Gallas der Sohn die Stiftung zu Stande. Bunz- K. Leut. D. VII. Zu Horzowitz , Ber. K- Pr. D. if'84. Von dem Oberstburggraftu Bernard Reichsgrafen von Martinitz gestif¬ tet. VIII. Zu Kaabrn Saatzer Kreis, Leut. 48Z D. !47Z gestiftet , an dem Orte, wo der Galgen stand. IX. Au Neuhaus , Tab° K. Bud-v. D. Hier bestanden im i6ten Jahr¬ hundert Minoriken, im I7ten Jahrhundert, zur Zeit der Reformation erhielte» das Klo¬ ster die Franciscaner von de,- strenger» Ob¬ servanz. X. Zu Pilsen, Pils. K. Pr. D° 1460. von Georg von Podiebrad gestiftet. 1^46. befanden sich hier Minoriten. XI. Zu Prag im Neustädterviertcl zu Marien? schnce. 1^47 befanden sich hier Carmeliten, da diese von den Hussiten vertrieben wurden, gab Ru>''vh II. das Kloster den Francisca- nelii. XII. Zu Prag im Neustädterviertel auf dem Hchernerplatz zu St. Ambrosius 1772 gestiftet, f 1786 XkH. Zu Schlan, Rak. K. Pr. D. 1655. von Bernard Gra¬ fe» von Marcinitz gestiftet, f 1785. XlV. FuSchalka, in der Herrschaft Mischeck, Ger. K» Pi» D, 1767- Von Benedicta Gräfinn Ci?gia, ged Gräfin» von Binau gestiftet, s l7>>. XV. Zu Tachau Pils. Kr. Pr. D. 146». gestiftet. Das hier gelegene Kloster Ist das erste , welches die Franciscaner von der strengere» Observanz in Böheim bekom¬ men haben. Die Bürger in Tachau haben dasselbe auf Veranlassung des Johann von Kapistran gestiftet. Die Colonie kam von Glogau '646 wurde das Kloster zerstöhrt. In der Folge wurde die Frau Gräfinn Bar¬ bara Theresia von Wriby die Wiederherstcl- lerinn desselben. XVI. Zu Turnau Bunzl. K. Lcuc. D» l^i. von Maximilian I. Rcichs- grafen von Waldstcin gestiftet. Gegen die Mitte des i^ken I hrhunderrs befand sich hier ein Dominicanerklvster von Bened. von H h 2 War- 0-üW-üO 484 Wartenberg, Obersten Mundschenk in Bö- Heim und dessen Gemahlinn Dorothea, geb. Duba gestiftet. Dieses Kloster wurde von dem bekannten Zizka zerfahret. XVII. Zu - Wotitz, Ber. K. Pr. D. 1629. von Geznna Grafen von Wrtby gestiftet, f 1785. XVIil. Zu Zasmuck, Kaurz. K. Pr. D. 1692. von Adolph Wratislaw Grafen von Sternberg gestiftet. Kajetaner zu Prag auf der Klcinjeite in der Gpornergasse. Hier stand vormahls ein Haus für Edelknaben, welches K. Leopold 1672 den Kajetanern gescheuter hat. f 1735. Kapuziner: I. Zu Böbmischbrod Kaurz. K. Pr. D. 1750 gestiftet -f 1785. H. Zu Bru? Saatz. Kr. Leut. D. 1616. von -Wi-H. Po- pel Freyh. von Lobkowitz gestiftet f 178)' IH. Zu Budweiß im Kreise und K'iröft sprenge! gleiches Rahmens. '614 von Ma« rie Anne, Gemahlinn des Königs Mathias gestiftet, f 1785 IV. Zu Chrudim , im se gleiches Rahmens, König. D- /656. vs» dem Primator^ zu Kuttenberg, Georg krvczil von Lilienberg gestiftet. V. Zu F"/' kenau, Ellb. K. Pr- D. :66z. von JP)- Hartwig Grafen von Nostltz gestiftet. Vft Zu Kollin, Kaur. K. Pr. D. 1667 von Eleonora Maria Hartwigcns Grafen vo Nostttz Gemahlinn gestiftet. Vil. ZuLeM' weritz, im Kreise und Kirchsprengel gleich' Nahmens 1656 gestiftet, ch 1785. VHI- Marienftrg bey Eger, Ellb. K. Reg- ' ' 1-785. H- Melnik, im Bunz. K. Le ' D. 1750 gestiftet.-f 178?. X- 3" Munch ' gratz, Bunz. K. Leut. D. 1699. von Crnei 48Z Ans. Reichsgrafen von Waldstein gestiftet. i "8). XI. Zu Gotschna , im Kreise und Kirchsprcngel gleiches Rahmens. XII. Zu Prag auf dem Lauretoplatz 16-20 gestiftet. 1Z 1785- XIH. Zu Prag in der Neustadt zu St. Joseph »6:6 vom Freyherrn von Oue- sicnberg gestiftet, f 1785. XlV. Zu Raud- nitz, Rak. K. Pr. D. 1615 von Zdenko von Lobkowitz gestiftet. XV. Zu Reichstadt, Bunj. K. Leut. D. 1676. vom Julius Franz, Herzog von Sachsen - Lauenburg gestiftet. XVl. Zu Rumburg, Leut. K. und D. »688. vom Anton Flor. Fürst von Lichtenstein ge- stiftet. XVII. Zu Saatz, im Kreise gleiches Rahmens, Leut, Diöces 1675. von der Grä¬ fin Kollowrat gestiftet. 1- 1735. XVIll. Zu Schüttenhof, Prach. K. Bud. D. 1654. vom Ferdinand Hl. gestiftet. XIX. Zu Bischof Teinitz, Klatt. K. Bud. D. 1650. von Ma¬ ximilian Grafen von Trautmannsdorf ge¬ stiftet. f 1785. Karmeliten, beschuhte, I. Zu CSiesch, Elb. K. Pr. D. 15^8. von Bohcslaw von den Brü¬ dern Johann und Dietrich von Gutenstern gestiftet. 15^8 wurde das Kloster zerstöhret, und 1627 wieder hergestellt, f 1786. U. Zu Prag im Altstädterviertel am Kohlmarkt; 1627 bekamen die hier gelegene Pfarrkirche zu St. Gallus die Karmeliten. 1671 ward die Kirche nebst dem Kloster neu gebauet. f 1785. f Karmeliten, unbeschuhte, I. zu Prag auf der Kleinseite. Die hier gelegene Kirche wur¬ de i6ii von den Protestanten gebauet. Man nannte stc die Drevcinigkeitkirche. Zur Zeit der H h H Ne« 486 Reformation 1620 erhielten die Kirche famM dem Kloster die Karmelikm si i/sz. II. Zn Patzau, Tab. K. und D. >6ch. von dein Frepherrn Sig. Misset von Hirftwa, ft Feldmarschall gestiftet. 1708. kam die Stif¬ tung zu Stande si 1785. Minoriten I. Zu Brüx , Saatz. K. Leut. D. Die Entstehung dieser Ordensmänner in Brüx setzen einige in das izke andere in das i4te Jahrhundert. Das Kloster befand sich vormahls außer der Stadt; in der Fol¬ ge wurde dasselbe in die Stadt versetzet, II. Zu Eule König. K- Pr. D. Im r^ten Jahrhundert gestiftet, von den Hussiren zcr- stöhrt und 1626. dnrch den Herrn Benik wieder hergcjfttlet. ch 1785. III- Au Horaz» Liowitz^, Prach. K« Bud. D- 4330 von ei¬ nem Bürger , mit Kähmen, Theodor Mec- zirz, gestiftet. Zn Anfänge des röten Jahr¬ hunderts wurde das Kloster hinlänglich do- tirt, IV. Zu Jungbnnzlau, Bunzl. K. Leut, D. 1345. von Beneß und Johann von Mi- chacloberg gestiftet V. Zn Kaaoen, Saatz, K. Leut. D° 122^. gestift. ch 178s. VI. ZU Königinngrätz Kr. und aleichcs Namens nach Kuklcna übersetzt. VII. Zu Krumau im Budweißer Kreise und Kirchensprengel 125/ von den Brüdern U! ich , Peter, Jodok und Johann von Rosenberg gestiftet. VIII. ZU Kuklcna im Königgrätzer Kreise nnd Kirch- sprenge! 1785. IX. Zu Leutnieritzim Kreise und Kirchspreugel gleiches Rahmens; 1232 von dem Bischof Johann III. in Prag gestiftet' f 1785 X Zu Mies, Pils. Kr. Pr. von Johann von Wodniansky gest'ft 487 ket. -j- 1785. XI- s» Pardubitz Chrudimer K König. D. s 1785. XU. Zu Prag im Ältstäbterviertel zu St. Jacob im Bezirke glciches Rahmens vom König Przcmißlesa; gestiftet. Paulaner, 1. Zu Bistritz oder Neufistritz,Tabc K, Bud- D.vom Grafen Joachim Slawa- ta im i7ten Jahrhundert gestiftet. U. Neu- packau , Bidsch. K. Königg» D. Ul. Zu Prag im Altstädtcrviertcl Die hier gelegene Kir¬ che haben die Protestanten bis in das Jahr 1624 besessen, in eben diesem Jahr erhiel¬ ten die Paulaner dasselbe. lV. In der Weisbühl Gegend 4 Meile von Tachau, Pils. K. Pr. D. 1739- von Johann Philipp Hußmany gestiftet. Alle IV. 17,85 erloschen. Pauliner zu Woborsitz Ber. K- Pr. D. 107^ von Thomas Pcsina von Czcchrod gestiftet, f 1786. Derviten, I. An Gratzen, im Budweißer Krei¬ se und Kirchsprengel 1677. von dem Grafen Ferdinand von Buquoi gestiftet, 1785. U° Zu Grulich im Königgrätzer Kreise und Kirchsprengel» Ul. Zu Konoged im Leut- meritzer Kreise und Kirchsprengel. 17Z9 im April von Franz Rudolph Graf von EchweertS sammt seiner Gemahlinn Anne Katharine gestiftet. IV. Zu Rabenstein Ellb. Kr. Pr. D. 1666 im März vom Grafen Sebastian von Pötting gestiftet, p 1786. V. Zu Prag im Altstadterviertel am kleinen Ring, vom K. Ferdinand 1620 gestiftet.i 87« Vi. Zu Prag im Neustädterviertel im soge¬ nannten Slup iz6o von Carl IV. gestiftet. , H h 4 Tri« 488 Trinitarier zu Prag im Neustäbterviertel in der Tuchmachergasse, 1711 vom Freyherrn von Putz gestiftet. 1715 ward die Stiftung vom Erzbisedof Mayr in Prag vollkommen zu Stande gebracht, -f 1783. II. Nonnenklöster. «) Stifte: r. Kaiserliches englisches Fräuletnstift zu Prag im Ncusiädterviertel- Die kaiserliche Be¬ stätigungsurkunde über dieses Stift ist aM iten Sept. 1700 erfolgt. Die Stifterin« war eine Adeliche, deren Nahmen aber nicht bekannt ist. Die Bestimmung dieses Stiftes ist, vom Adel entsprossenen, Fräulein eine stan- desmäßige Versorgung zu geben. Die Can¬ didatinnen für dieses Stift haben die Aecht- heit ihres Adels mit vier väterlichen und eben so viel mütterlichen Ahnen zu beweisen» Dieses Beweises sind aber jene enthoben, welche auf eigene Kosten in dem Stifte le¬ ben wollen. In der Folge wurde die Stif¬ tung von der Frau Magdalene von Wer- schowetz mit einem Fräulein vermehret. In* Jahr 1706 erhielt das Stift das Vorrecht/ daß sich die Oberinn desselben des Titels ei¬ ner Reichsfürstinn bedienen kann. 178 wur¬ de das Stift mit dem 2) Königlichen Damesstift zu Prag auf dein Hradschin gelegen. Die Stifterin» dieses Stiftes war die höchstselige Kaiserin« Kö¬ nigin» Maria Theresia, Erzherzogin«! zu Oest¬ reich 48Y reich re. In Folge Hofrescripks vom ?i. May 1766 kann keine Dame in dieses'S lift ausgenommen werden , welche nicht vorher ih¬ ren Adel erwiesen hat. Wie der Stammbaum zu entwerfen, und die Beweise über die Aecht- beit des Adels darzuthun sind, ist im ersten Bande des politischen Codex unter dem Leit¬ worte : Damessitift , zu lesen. Beydc Stifte zusammen haben diesen Titel: Hocha- deliches k. k. Thcrestanisch vereintes'Dames» stift. An demselben stehen eine Aeb: Ässinn mir dem Charakter einer ReichLkür- stinn. Diese Stelle ist jetzt unbesetzt. 2 ) Si¬ ne Dechantinn, 7.) Eine Unterdechantinn und 4.) Zwey Assistentinnen. 1789 haben in die¬ sem Stifte 47 Kapitularchanoinessn gelebek. Die in diesem Stifte befindliche Dames legen keine Gelübde zur Haltung des ehrlosen Le¬ bens ab; jede dieser Frauen kann heurathen. Ein zeitlicher Oberst Burggraf in Nöheim ist Protektor dieses adelichen Frauenstiftes. Das Stift hat folgende Herrschaften , welche sind : Carlstein, Krzitz, Ledetsch, Melin und Zar- henitz. Bey der Herrschaft Lebetsch befindet sich eine ansehnliche Waldung. Z.) Bcnedictinernonncnstift zu St. Georg in Prag auf dem Hravschin. Die hier gelegene Kirche ließ Wratislam im Jahr 912 bauen. 967 wurde die Kirche zur"crsteu Abtey in Böheim, auf Veranlassung der Fürstinn Mi- lada des Herzogs Boleslaw Schchestcr erho¬ ben. Diese Fürstin» bekleidete die erste Aebtissmnstelle. Unter Kaiser Carl IV. 1748 wurde das Stift zu einer gefürste¬ ten Abtey erhoben. Die Acbtissnn erhielt das Recht bey der Krönung des Königs von Bö- Hl) 5 heim 49» Men demselben mit dem Erzbischof in Prag dA Krone aufzufttzcn. Im Besitz dieses Rechts ist scir 1782 das vorstehende Damesstift. Man sehe I. B. das pol. Codex im Leitwort: Da¬ messtift 1782. f 4.) Cisterziensernonnen zu Frauenthal, Czasl. K. König. D. i2ÜZ von der adelichen Fran Utha gestiftet. Zur Zeit des Ziska wurde das Stift verwüstet, nach 75 Jahren war es wieder hcrgcstellt. Das Stift hatte eine Aeb- kissmn.f Elarissernonnen , unbeschuhte zu Eger , Ellb. K. Regensb. D. 1272 von den Herren von Hecht und Höninger gestiftet. Das Stift hatte eine Aebtissinn.-j- kölestinernonnen zu Prag im Neustädterviertel in der Hcinrichsgasse 1759 vom Grafen von Spork gestiftet, -j- Englische Fräulein, seit 1782 zu Prag auf der Klcinftite in der Josephsgasse. Hier stand vormahls ein Karmelitennouncnkloster, welches Kaiser Leopold 1656 bauen ließ. Die englischen Fräulein , deren Bestimmung ist § Mädchen zu unterrichten, hatten vormahls neben dem eben genannten Nonnenklostek ihre Wohnung. Prämonstratensernounen, I.) zu Chotieschau, Pils. K. Pr. D. 1200 von Wladiken Hrozna- ta, mit einem Probsten gestiftet. Der Adr war Landstand in Böheim. l.l.) Zu Doxau^ Rak. K. Pr. D. vom Herzog Wladislaw und dessen Gemahlinn Gertraud gestiftet. Di^er- ste Colouie kam von Dunewald aus dem Kor¬ ner- 4yl nergebiete, sic brachte den Abten Erlebold mit, 1726. erhielt das Stift (.welches n 2 seinen Anfang soll genommen haben) vom König Przemisl die Bestätigung, ft Ursulinernonnenkloster, I. Zu Prag im Ncu- siädtervierrel am Graben 1676 von der Gräfiun Sybilla von Lamboy gestiftet, ll. Zu Prag auf dem Hradschin, in der Urse- linergasse seit 17 8« Das Kloster stand Vormahls in der Neustadt; 1691 begaben sich die Nonnen auf die Kleinseite, von da sic auf den Hradschin gezogen sind. 1784 wurden die Nonnen abesmahl mit jenen in her Neustadt vereint. III.zu Kuttcnberg Czasl, K. Königs-D. f Clarißernonnen, beschuhte, I. Zu Kruma» Bud. K. und Kirchsprengcl, iz6, gestiftet von Anna von Lippa , gcborncn von Ro¬ senberg, und Agnes von Rosenberg geb. von Walser. II. Zu Prag im Altstädtcrviertel gestiftet. I2Z4 f Dominicanernonnen , I. Zu Pilsen, Pils. K. Pr. D. 1712 von der Gräfinn Catharina Wratislaw von Mitrowitz einer Nonne glci- ches Ordens gestiftet. II. z» Prag in der Altstadt i.^iZ gestiftet, f Elisabethincrno'nnen I. Au Prag im Neustäd¬ terviertel Ui Sjup 1719 gestiftet. II. zu Kaaden, Eaatz. K. Leut. D. 1748 von der Gräfinn Caroline von Schönkirchen geb. Freisinn von Erben gestiftet. Karmcliternonuen, unbeschuhte zu Prag auf der Kleinftite ist der Joftpbsgaffe 1656 ge¬ stiftet, f Mag-- 49» vüüM-?K Magdalenerinnen oder Ordensfrauen St Au^ gusttns zu Brüx, Saatz. K. Leut. D. i2zr von K. Wenzel II. gestiftet, f Es sind also erloschen Benedictinerstifte — — 6 verbleiben z. Chorherren des St. Augustins z — — — Cisterziensersttfte — — 4 —. — 2. Kreutzherrenstifte — — 2 — — 2. Maltheser Commende — — — — 1. Piaristen — — iz. Prämonstratenftrstifte — i — — 3. Summa — 16 verbl. 24. Klöster. Augustiner, besä). — — 4 verbleiben 6. Augustiner , unbesch. — l — — 4. Barmherzige Brüder. — — - — z. Barnabi ken — — i — - Dominicaner — — 9 — — io. Franciscaner — --7 — — 1r. Kaftraner — e —- — Kauirziner — / — ir — 8- Karmeliten besch. — 2 — — —- K-irmeiiten unbesch. —' 2 — — — Minortten — — 6 — — 6. Paulaner — — 4 — — — Pauliner — — r — — i. Serviren «-> — 5 — — r. Trinitarier — — r — — Klöster 55 verbl. 5?' Hierzu die Sti fte — i 6 — — 24^ . Summa — 71 — — 76. Bott 492 Von den vorstehenden achtzehn Nonnen¬ klöstern sind 1782 zwölf, und 1784 ist ein Kloster erloschen, mithin verbleiben, nämlich: Englisches Fräulcinstift — — i. Elisabethiner Klöster — — 2. Ursuliner Stifte — — — Summe -- 5. Außer den angezeigten Stiften und Klö¬ stern befanden sich in Böheim bis zum Jahr 1782 17 gestiftete und 66 ungcstiftete Eremi¬ ten oder Waldbrüder. Von der sogenannten Oalsa 8alir (Salz¬ kasse) in Böheim ist soviel zu bemerken, daß dieselbe ihr Daseyn dem König Ferdinand II. zu danken hat. Als derselbe 1620 auf dem weißen Berge gefieget hatte, wollte er aus Dank¬ barkeit, der Regulargeistlichkeit über den Ver¬ lust ihrer Güter die möglichste Vergütung lei¬ sten , und da es nicht möglich war, ihr alle Gü¬ ter , welche derselben entzogen worden , zu- rükzustellen, so bestimmte der Kaiser 1620, mit Einstimmung dcs Pabstens Urban, auf die Ein¬ fuhr jedes Küsten Salzs in Böheim 14 kr. und diese Aecise sollte der Geistlichkeit als eine Vergütung zukommen. Die Geistlichkeit mußte aber auf alle Güter Verzicht thzrn , welche sie schon vor Rudolph II, verlohren chatte. Auch sollte es dem König in Böheim nicht erlaubt styn, ohne Bewilligung des Pabsiens diese Ac- eise in Unbewegliche Güter zu verändern. Jo¬ seph dev ll. aber fand es zweckmäßiger, vh- ^e Anfrage an den Pabsten die Salzkasst dem Relisionsfund zuzuwenden. Dasdieserwe- > SM 4Y4 gen am uken July 1782 ausgefertigte Hof- dccret lautet also: Don nun an soll dem römischen Stuhle auf keine Art nur der min¬ deste Einfluß auf dieselbe ^Salzkasse) zuge¬ lassen werden, noch weniger aber die Begnch- migung über die Vcrtheiliuig der Saizgelder von demselben anvcrlangt wndeu. In der Fol¬ ge wurde mittels Hofdecrets vom sten August r/8Z der Beytrag, welchen die Benedictincr, Cisterzienser, und Prämvnstratenser bisher aus dieser Kasse gezogen haben , bis auf weitere Anordnung bestätigt, und haben diese Indi¬ viduen den Beytrag von dem Reiigionsfund zu erhalten. 1758 beliefen sich die Kapitalien der Eastsa 8ulis auf 6;8,948 fl» Ich komme nun zu den Anstalten , wel¬ che in Böheim zu Bildung der Jugend, und zur Erweiterung der Wissenschaften und Künste bestehen. Unter allen Erblandcn hat Böheim im Reiche der Wissenschaften noch immer das Meiste geleistet. Das Königreich hat zu allen Zeiten Männer gehabt, Vie sich die Kultur der höheren Wissenschaften, als da sind : die Mathematik, die Naturgeschichte , die Da- Lerlandsgeschichke re. vorzüglich angelegen fty>t ließen. Auch hat sich jederzeit der Adel in die¬ sem kande durch Beförderung der Wissenschaft ten und Künste, durch Unterstützung der Mat^ ner von Wissenschaften vorzüglich ausgezeich¬ net. Selbst die Geistlichkeit hat es in diesem Königreiche nie unter ihrer Würde gerechnet^ den Wissenschaften zu huldigen. Dieser Sran weiset viele Schriftsteller auf, welche ftl > im Auslande einen entscheidenden Ruhm haupren. Unter den jetzigen böhmischen . lehrten steht von Born, als Mineralog 495 üls Mäcen der Wissenschaften oben an. Er behauptet unter den ersten Mineralogen Euro- pcns einen entscheidenden Ruhm, Erlist bis jetzt das plu8 ultra in der Amalgama. Aber auch die Summe Geldes ist beträchtlich, welche Vorn zur Aufnahme der Wissenschaften und zur Unterstützung angehender Gelehrten bisher ver¬ wendet hat. Hätten wir einen gelehrten Or¬ den; so würde Bornen schon lange das Gro߬ kreutz zieren. In dem ersten Bande meines gelehrten Oestr ichs findet man eine kurze , aber ächte Lebensnachricht von diesem Manne, In diesem Werke werden zugleich 44 geböhrne Böhmen als Schriftsteller aufgeführt, die in den Jahren 1776 und 1778 gelebet haben, Christian von Skala und Cosmos sind die zwey ältesten Schriftsteller in dem König¬ reiche Böhcim. Der erste lebte um das Jahr V76, und der andere um das Jahr 1045. Hier folgt ein Namenvcrzeichniß der jetzt le¬ benden geborncn Böhmen, welche theils in ih¬ rem Vaterlande, theils außer demselben leben. Es sind diese: Adler, Balder, Piar.; Bartl, Prof.; Bauer; Becher ; Bienenbcrg; Bieschin, Hokr.; Bohadsch; Böhm, von; Born, Hofr. Butscheck , Prof ; Candidus, Exaugust. ; Cbmcl, Präl. ; Chladek , Prof. ; Clary und Aldringen , Präs.; Cramerius; Cornowa , Prof. Curto von; Diesbach ; Durich, Expaul.; Du- schekEbenfeld, Hofr. ; Erlacher; Fischer, Prof. ; Frida ; Gamperle ; Gerte; Groß, Prof. ; Hansa; Hartig, Graf; Hay, Bisch.; Hebenstriet, Prof; Hcnct; Herzog; Hofmann, Prof.; Huber; Jrcsek; Kaiser; Kaucz, Piar ; Ahun; Kindermann, Pisch.; Kinsky, F. A. Knobloch, - Prof.; Kratow cczky,Piar.; Kry- Pgt» 4y6 parschek;Lichnie von Savinom; Mayr, Ioh. ; Mayr , P'wf. ; Mikan , Prof.; Mörawetz ; Nun ; Opitz ; Parizek; Peithner, Hofr.; Pelzel; Belzel; Pitrof; Prof; Pubitschka; Puteani; Probasta; Raymund. Extrin.; Reuß; Robek; Rohn; Rosen thaler ; Ropko, Prof.; Ruch , Sallaba ; Schafgotsch, Graf, Schmiede, Prof.; Schön¬ feld ; Scirönfeid , Hfbd.; Sexstetrer . , P,ar.; Spazierer; Stach, Prof.; Steinbach, Präl.; Steinsberg; Steinsberg ; Stcinsky; Mrnad, Astronom ; Strnnz; Stumpf; Tham; Tham ; Tomsa; Troschel; Trsttmann , Hein. Prof.; Unger, Bibl.Wallis, Graf; Wander; Wiener, Iud; Wiser; Wifling ; Woldrzich, Prof. ; Worel; Würkncr ; Wydra , Prof. ; Zanschner. Prof. ; Zinner , Prof.; und Abbe Zippe, Hofe. Diesen kann man noch binzu- fügen. den Rector des Generalsemiuars zu Olmütz Hrn. Dobrowsky; er ist zwar ein ge- Horner Unger, allein er kam, da er noch kaum sechs Wochen alt war, mit seinem Vater nach Böheim, wo er sich gebildet hat , und seine Befördrung fand. Es halt schwer, die eigent¬ liche Zeit, wann in Böheim Schulen eröffnet morden sind, zu bestimmen. Gegen das En^e des siebenten Jahrhunderts soll ein gewiße Budetz eine Schule (Welche ?) errichtet haben, allein es fehlt dieser Angabe der diplomatih Beweis. Zur Zeit des Cosmas soll sich be- reits eine Schule zu Prag befunden haben) wenigstens erzählt es der Biograph des Eos; mas im ersten Bande listig virar, lVlor. et- Roll. Sehr wahrscheinlich ist es aber , bas der bekannte Probst Marcus in Prag io68st^ nen Kanonikern rheologische und moralische lesungen gegeben haben mag. Oer Anfang v Mönchs- tz-ü-üMsS E MZnchsschttlen fällt in Böheim in das l2te Jahrhundert, wo die Prämonsiratenser zu Tö- pc! Unterricht zu geben anfiengen. Zn der Folge unterhielten sie sechs öffentliche Schulen; gegen bas Ende des rzten Jahrhunderts stif¬ tete Przemißl Ottokar in Saatz Prämonstratcu- ser, welche in der Folge ebenfalls öffentlich zu lehren ansingen ; sie errichteten 6 Schulen , und der dasige Magistrat hat zu dieser Unter¬ weisung jährlich einen Beykrag von >40 fl. gemacht. i6s; soll an dieser Schule, außer der lateinischen Sprache , die hebräische und grie¬ chische Literatur sehr eifrig getrieben worden seyn. Auch die Bcnedictiner in Braunau ga¬ ben sich mit der Unke rweisung der Jugend ab, und unterhielten zu diesem Ende sechs Huma» nirätSclassen. Mit der Einführung der Mönchs- schulen cröfuete sich auch in Böheim die Epoche des Unterrichts in der lateinischen Sprache,, welche man immer als ein wirksames Mit¬ tel ansah , die Verbreitung der Aufklär- tung zu begrenzen. Um die Mitte des rzten Jahrhunderts wurde in Prag, nebst der Theo¬ logie, auch die Philosophie gelehret, welchen der Unterricht in einigen Zweigen der Arznrykuude gefolgct ist. iZ48 wurde unter Carl IV. die hohe Schule zu Prag nach dem Muster der Pa¬ riser Universität gestiftet; Theologie, die geist¬ lichen und weltlichen Rechte , die Arzney- knnde , Weltweisheit und Meßkunst wurden die ersten Lehrgegenstände. Zum akademischen Gebäude wurde das Haus des Juden LazaruS Sswählet. Dieses Haus befand sich in der Gegend der heutigen Judenstadt, die man ins» ^Mcin das Oolleßium Uexin Z^encezsgj ,,sn» Net. Kaiser Carl der tV. war vorzüglich be« I i -acht. 498 geschickte Lehrer vom Auslände noch Prag zu ziehen , daher räumte er den Frenu ett in Entscheidung öffentlicher accademischcr Angelegenheiten drey, den inländischen Leh-? rern aber nur eine Stimme ein. Die Univer¬ sität war in vier Nationen abgcthcilet, nähm- lich in die böhmische, teursche , polische und bayrische. Jede von diesen Nationen hatte bey Len Versammlungen ihre eigen ? Stimme. Dec Vorzug, den Carl IV. fremden Lchrrrn zugesian- den hat, als auch die übrigen Begünstigungen, deren jene genossen, welche stach Prag zum Etndieren kamen , war von den glücilichsten Folgen. Die Universität erhielt geschickte Leh¬ rer und man zählte in diesen Zeiten bey 6oooo. Studenten in Prag. Diese Begünstigungen er¬ hielten sich bis in die Zeiten des Hussinecz, welcher unter dem K. Wenzel bewirket hat, daß die Böhmen drey, die fremden Lehrer aber nur eine Wahlstimme bekamen. Die Folge war, Laß die fremden Lehrer Prag verließen , wel¬ chen ZÜoeo fremde Studenten gcfolget sehr» sollen. Wie es nun immer ist, so ist doch ge¬ wiß, daß dieser Vorgang die Gründung der Universitäten zu Ingolstadt, Rostvk und Krakar» zur Folge gchabr hat. Die in der Folge ent¬ standenen Religionsunruhen brachten die Uni¬ versität ganz in Verfall. Unter Kaiser Sig* mund sieng man an, die Universität wieder in Aufnahme zu bringens die Lehrer an derselben waren theils Katholiken, theils Utraquistcsi- Die letzteren zeichneten sich an Gelehrsamkcu und eifriger Verwendung besonders aus. ließen aber keine Fremden zu Lehrämtern; lste^ zu kamen noch Uneinigkeiten unter den Lehrer selbst, und die Universität befand sich fast 4YY fast ohne Schüler. Während daß sich die aca- demischea Lehrer in Prag entzweyten, wurden die Pcaidcu durch ihren Unterricht, welchen sie auf d-m offenen Lande gaben , bekannter, un s erhielten immer häufiger» Zuspruch bey ihrer PnvatuinerwcisliNg, vorzüglich bekamen sie vie¬ le Aveliche zu unterrichten. Diese Picardische Epoche dauerte bis in die Zeiten Ferdinandi, da die Picarden Böheim verlassen mußten. r;;6 ward eine sogenannte katholische Acade¬ mie, welche den Jesuiten, die von Rom ka¬ men, übergeben wurde, errichtet. Die Aca¬ demie ward die Ferdinandische genannt. Ru¬ dolph der H. bemühte sich, die Carvlinische Universität wieder herzustcllcn, die Utraquisten fiengen wieder zu lehren an, der Gehalt der Lehrer wurde ansehnlich vermehrt; fremde Ge¬ lehrte genoßen allen möglichen Schutz , ein bo¬ tanischer Garten wurde angeleget ; kurz, der Monarch wandte alles an, Wissenschaften und Künste empor zu bringen. Unter K. Mathias wurde die Ferdinandische Acadcmie im Jahr tfio zu einer Universität erhoben. 1622 wurde me Caroliner Universität mit der Ferdinandi- ichen vereinet, r6zz aber beyde wieder von ein¬ ander abgesondert, und 1654 abcrmahl zusam¬ men unter dem Namen: Carl Zerdinarchifche Universität, vereinet. Von dieser Zeit an hatte die Hobe Schul- in Prag mit den Studien iir den Erblanden überhaupt ein gleiches Schick- sal. In dem IV. Bande meiner Staatenknnde kömmt eine kurze Geschichte der Studie n in den ^blanden vor. 1750 ward in Prag auf Ko- sien der Stände eine Profeßur für die mathe- "wtischrn Wissenschaften errichtet; das Lehramt "hielt der bekannte Schor, ein TyroUr von Ii 2 Pr 468 Geburt; in der Folge wurden folgende kehck stähle auf landesfürstliche Veranlassung errich¬ tet , als: 1756 der Lehrstuhl der teurschen Neichs- geschichle und europäischen Staarenkund«; 1762 Lehrstuhl für die Bergwerkskunde (Peithner) 1764 Lehrstuhl der schönen Wissenschaften (Seibt) 1766 Lehrstuhl der politischen Wissenschaften sButschek) 177 Lehrstuhl der kreisämtiichcn Wis¬ senschaften ( von Mayern ) 1774 Lehrstuhl cher tcutschen Pastoraltheologie; 1774 Lehrstuhl der Jngenieurwisscnschaft (Hergct) 1775 Lehrstuhl der Pastoraltheologie in der böhmischen Spra¬ che; 1776 Lehrstuhl der Naturgeschichte; 1776 Lehrstuhl der Landwirlhschast, (Butschet) 177/ Lehrstuhl der allgemeinen Weltgeschichte (Wo7) 1787 Lehrstuhl der Thierarzneykunde (Knobloch) Im Jahr 1776 wurde ein öffentlicher Lchr-r der theoretischen und praktischen Bienenzucht in ter Bergstadt Ncuknyn im Berauner Kreise ange- stellet. Das Lehramt bekam Herr Johann Hall¬ mann und die Besoldung erhielt er von den Ständen. Der Lehrstuhl der LandMirchschast ist 178! e loschen, >788 aber wieder hergestcllt worden. Zum Lehrer dieser Wissenschaft wurde Herr Schönbaucr gewählct. Im Jahr 179^ standen in der theologischen Facultät, 5 Pro- ftssores und ein Lector; In der suridischenIa' cultät 6 Lehrer; in der medicinischen 7 Lehrer, und in der philosophischen 7 ordentliche und 2 außerordentliche Lehrer. Nun folgen nach der Zcikfolge die im Jahr 1770 in Böheim gelegene» Gymnasien. ny. Gymnasium zu Töpel im Pilsner Kreise, sechs Classen, welche das da gelegene Pr^ monsiratenserstift versah. 12.. Gymnauum Z0I zu Saatz rm Kreise gleiches Namens, sechs Classen , in welchen drcy Prämonstratenser Unterricht erthcilten. 128. Gymnasiuur zu Tauß, im Klattauer Kreise, 6 Classc» , weiches Geistliche aus dem da gelegenen Arr- gusttnereremitenkloster versahen. Die Stadt gab hierzu dem Kloster jährlich 18 Fäßer Bier, 2 Zentner Karpfen und das nöthige Holz zur Heitzung der Schulen und Zimmer der Lehrer. 1774 wurde das Gymnasium in eins Hauptschule umgeändcrt- i zz. Gymnasium zu Braunau im Königinngrätzer Kreise, 6 Classen, in welchem Geistliche des da gelegenen Bene» dictiner Stiftes Unterricht gaben. r^^Gpms nasiumzu Pilsen, im Kreise gleiches Namens, 4 Classen, bcy welchen 2 Lehrer auö dem da gelegenen Dominikanerkloster standen. Die Unterhaltung gab die dasige Stadtgcmeinde. 1516 Gymnasium zu Pardubitz im Chrudimec Kreise, 6 Classen, welche das da gelegene Minoritenkloster versah- Dieß Gymnasium wurde zum Thcil von dem dösigen Dechant Adam Sinctius, zum Theile von dem dama¬ ligen Etadtprimator und der Stadrgemeinde funbirt. 1556 Gymnasium zu Prag in der Altstadt, nahm mit den Jesuiten seinen An» fang. Man lehrte hier Böhmisch und Teuisch. Im Jahr 1776 aber wurde in Folge könig¬ licher Verordnung die Lehre in der böhcimi- schen Sprache in diesem Gymnasio einacstellt und die böheimische Jugend in das in der Neustadt gelegene Gymnasium -angewiesen. Jetzt stehen an diesem Gymnasio e Präsect und 6 Lehrer; dieses Gymnasium ist mit der Universität vereint; der Lehrer der Dicht¬ kunst und der Lehrer der Redekunst sind Mik- I r z gli«- ZoS glieber der philosophischen Facnltät i588Gym- nasrum zu Krurnau im Budweiser Kreise. Das¬ selbe har mit den Jesuiten eine gl iche Ent¬ stehung- Guiliclm Ursin von Rosenberg ist der Stifter. Anfänglich standen an diesem Gym- nasio nur 4 Lehrer, in der Folge führte man 6 Elasten ein« Dieß Gymnasium wurde 1774 rn eine Hauptschule umgeändeit; an welcher stehen, Director i Katechet, g Lehrer und l Gehülf 1590 Gymnasium zu Komme kau im Saatzer Kreise von Georg Lobkvwitz ge¬ stiftet. Dieses Gymnasium wurde von der sächsischen Jugend vormahls sehr stark besucht. Es stehen jetzt an demselben r Präfcct und 5 Lehrer. 1594 Gymnasium zu Neuhaus , von Adam von Neuhaus und dessen Gemahlinn Catharine gebohrnen vonMonrfort gestiftet und denJesuiten übergeben. Es befanden sich hier 6 Classen , das Gymnasium wurde 1774 in eint Hauptschule umgeändert. 16. Gymnasium z» Chrudim im Kreise gleiches Namens, von dem Hauptmann des Baden Badischen In¬ fanterieregiments Herrn — — — Ko¬ penhagen mit einem Kapital von 4000 st, ge¬ stiftet. Dieß Gymnasium ist erloschen 1623 Gymnasium zu Gitschinun Königinngrätzct Kreise von Albert Waldstein gestiftet. Die Ab¬ sicht des Stifters war hier ein Lycäuin rsi errichten, es wurde auch i6g2 hier die Phi¬ losophie und 1624 die sittliche Theologie Lst- lehrt Beyde Lehrstühle sindin der Folge eM- gegangen. Das Gymnasium versahen oie Je¬ suiten. Dasselbe wurde 1774 in eine Haupt¬ schule umgeändert, in welcher jetzt ein Dl- rector, r Katechet, 4 Lehrer und 1 Gebullt stehen« 16.7 Gymnasium zu böhmisch s°r im Leukmeritzer Kreile, von Albert Wa!d- siein gestiftet. Es befanden sich hier 6 Clas- sen, welche das dasige Augustinereremitenklo- ster versah. 1774 wurde das Gymnasium in eine Hcuwrschule nmgeänbert. 162^ Gym»-a- sium zu Prag auf derKlernseite. Stifter bes- selben warenFürst Lichtenstein undHerzog Rup¬ recht Waldstein. Es war dieses Gymnasium eines der ansehnlichsten inBüheim. 164-7 stu« dirten hier 70 adeliche Jünglinge, unter wel¬ chen 14 Rcichsgrafcn waren. Jetzt irehen an demselben 1 Präfect und 5 Lehrer. Es war rin Jesurten-Gymnasium, welches sie aber erst 162; nebst dem dabcy gelegenen Pfarrhause auf Befehl Kaiser Ferdinands von dem käsi¬ gen Stabtrathe erhalten haben. Graf Adam Erdmann Trozka von Lippa, ein Protestant sorgte für den Unterhalt der Lehrer. i6zc» Gymnasium zu Prag in der Neustadt von Marie Maximiliane Gräfin» von Sternberg, gebohrnen Reichsgräfinn von Hohenzollern ge¬ stiftet. Es hatte dasselbe mit dem Kleinseiter Gymnasium eine gleiche Anzahl Lehrer, rüge» Gymnasium zu Eger im Ellbogner Kreise von Heinrich Grafen von Schlick gestiftet. Da- Gymnasium, welches die Jesuiten versahen, ist erloschen. r6zg-G^nrnasium zu Weißwas» se im Bunzlauer Kreise hat mit dem da ge¬ legenen Augustinercremitenkloster eineugleichcu Ursprung. Der Stifter desselben war das Haus Waldstein, und das Kloster mußte sich verbindlich machen, von Einem Geistlichen in Trivialschulcn und 4 lateinischen Elasten eben¬ falls von Einem Geistlichen Unterricht geben zulasten. Das Gymnasium ist erloschen 1636 Gymnasium zu Klattau im Kreise gleiches S-ü-Wü-o Z04 Namens. Stifter desselben waren Martin Hochwerta, ein spanischer Freyherr und kaifi Odi lster; ferner Graf Dionyö Kotz. Das Gymnasium, welches ein Eigenthum der Je- sinken war, wurde 1/74 in eine Hauptschule Uwgeändert. 16^6 Eymnasmrn zu Leukme- ritz im Kreise gleiches Namens, hat mit den I-luicen eine gleiche Entstehung, welche hier vom K. Ferdinand gestiftet worden sind , der er ihnen einen Lheil der confiscirtcn prote- stanttfchen Güter übergeben hat. Es bcfin- drn sich hier § Classen mit eben so viel Leh¬ rern . l Präfect und eine!» Dircctvr. 1676 Epmnasiumzu Königinngrätz hat ebenfalls mit den Jesuiten eine gleiche Entstehung. Fried¬ rich von Oppersdorf war ein vorzüglicher Elif- ker bcss'lbtn. Es bestehen hier 4 Classen. 164» Eyin asinm zu Leukomischl im Chrudimcr Krei¬ se von Fredvnia Helena Erästnn von Pern- stein gestiftet und an Piaristen übergeben. 175g wurde hier auch Philosophie gelchret. Jetzt befinden sich hier 5 Classen mit eben so viel Lehrern und i Präfect. 1658 Gprstnasium zU Echlan im Rakonitzer Kreise von Bernard Graf von Martinitz gestiftet, und den Pia¬ risten übergeben. 1780 wurde dasselbe in eine Hauptschule umgeändert. 1666 Gymnasium zu Echlaclenwero im Ellbogner Kreise von Anne Magdalene Herzogin» von Sachse" Lauenburg gestiftet und den Piaristen über¬ geben ; 1782 in eine Hauptschule umgcändcrt. r6c>8 Lpmnasiilm zuKosmonos im Bunzlau¬ er Kreise von Johann Jacob Hermann Reichs- grafen Czernin von Chubenictz gestiftet, und Len Piaristen übergeben. Die Tochter des Stisterö hat hier für die Kleriker des Pur¬ risten- 50Z ristenordens ein theologisches Studium gestif¬ tet. 1784 ist das Gymnasium hier erloschen, da die Piaristen nach Jungbunzlau übersetzet worden sind. 1674 Gymnasium zu Teursch- brod im Czaslauer Kreise von einer dasigen Bürgerinn mit Namen, Catharine Kobsinin gestiftet, und den hier gelegenen Augustinern Baarfüßcrvrdcns übergeben. Dasselbe erhielt von der Stistertnn einen bürgerlichen Con- tributionsgrunb zu 8,6-rOfl. anSckätzungwerlh« Zur Unterhaltung des dritten Lehrers gab die hiesige Stadtgemeinde dem Kloster jühruch 6c> Gulden, ferner 6 Fässer Bier und 6 Klaf¬ ter Holt zur Heitzung der Schulen. 1685 Gymnasium zn Koschumberg im sshrudjnttie Kreise, auf 8 Classen von Eve Maximiliane Hielerinn mit 5020 st. gestiftet. Es ist er¬ loschen. 1722 Gymnasium zu Marienschein, oder Maricnkraupen im Lcutmeritzer Kreise hatte 2 Classen Ist erloschen. Die Jesuiten waren Besitzer desselben, r/og Gymnasium zu Beneschau ink'Berauner Kreise mit einem Collegio der Piaristen vom Franz Carl Przchor- zowsky, Rcichsgrafen von Quasegowitz gestif¬ tete Das Gymnasium ist erloschen, i/lg Gym¬ nasium zu Reichenau im Köuiggrätzcr Kreise mit einem Piaristencollegio von Norbert Lieb- stcinsky Grafen von Koiowrat gestiftet. DaS Gymnasium ist erloschen. 1762 Gymnasium zu Budwciß im Kreise gleiches Namens mit einem Piaristencollegio von dem dasigen Stadt- magistrak gestiftet. An dem Gymnasio stehen i Präfect und 5 Lehrer. 176z Gymnasium zu Hayda im Lcutmeritzer Kreise mit einem Piaristencollegio von der dasigen Bürgerschaft und dem Reichsgrafen Joseph von Kinsky ge: I t 5 stift Ko6 o-!üW--o stiftet. Man lehrte hier in 4 Classen. Jetzt ist hier eine Hauptschule. 1768 Gymnasium zu Brüx im Saatzer Kreise mit einem Pia- ristencvllegto von Anton Elias und der dasi- gen Skadtgemcinde gestiftet. An dem Gym- nasis stehen r Präfect und 5 Lehrer. 1770 Gymnasium zu Duppau im Ellbogner Kreise mit einem Jesuitcncollcgio von Anton Joseph von Klement gestiftet. 1774 bekamen das Col¬ legium sammt Kloster die Piaristen. An dem Gymnasio stehen r Präfect und 5 Lehrer. Außer den vorstehenden Gymnasien befan¬ den sich in Böheim noch folgende, als: ».) Gymnasium zu Laun im Saatzer Kreise« 4 Elasten. Die Stadt hat zur Unterhaltung desselben jährlich 17.2 fi. 24 kr, 4 V. Wei¬ tzen, 10 St« Korn, 2 St. Gerste, 2 St« Erbsen und io Klafter hartes Holz beyge- tragen. Ist erloschen, b.) Gymnasium zu Köuigenhofim Köntgiungrätzcr Kreise, g Clas- sen ; dasselbe, woraufcbMalls eine Stiftung haftet, ist erloschen. o.)EWymnasi.um zu Ra» konitz im Kreise gleiches Namens. Ist erlo¬ schen. Es waren also Vormahls in ganz BöbeiM z6 Gymnasien; jetzt sind deren nur 15, nähm- Ach z zu Prag, ferner i zu Braunau , Brüx» Budwcis , Eger , Jungbunzlau , Kommorau , Königinngrätz , Leutnieritz , keutomischl, Pilsen , Pisck , und Duppau; darunter befinden sich " Viaristeugymnasien, welche sind: in Prag Meustädtervicrtel, in Brüx, Budweis, Jungbunj- lau, Leutomischl und Duppau. In Folge Hol' dekrets vom-si März 1788 sollen die durch die aufgehobenen Gymnasien dem Studienfund zu- gefallenen Gelder für die Lehrer an den teutfaM Schulen verwendet werden. o-M-o 5-^7 Auch die Künste haben von jeher schon in Böheim sehr geblühct, vorzüglich kann sich das Königreich vortrcfiichcr Tonkünsticr ruh- m n. Die Baukunst war schon im 12» und iZlen Jahrhundert sehr im Gange. Iminen Jahrhundert kam die Baukunst noch mehr em¬ por, wovon die in Prag gelegene Metropo¬ litankirche und die Pragerbrückc( rg;8 gcbauct) die untrüglichsten Zeugnisse geben; mit der Baukunst stieg die Bildhauerei) Das im Pra¬ ger Schloß befindliche und aus Erz gegossene Wildniß den St. Georg vorstellend, wur¬ de iZ7Z von Martin und Georg von Klau¬ senberg verfertiget. I» eben diesem Jahrhun¬ dert befand sich in Böheim schon eine Mahler¬ zunft. Die ersten Satzungen dieser Bruder¬ schaft sind vom Jahre 1348. Die Bruderschaft bestand aus Mahlern, Bildhauern , Glasern und Goldschlägern. In diese Zeit fällt der Ge¬ brauch her gefärbten und eingebrannten Glä¬ ser an den Fenstern in Böheim. Die Statu¬ ten dieser Zunft können im Viten Heft der Mak. z. alt. u. neu. Stak, von B. S. 119. nachgelefen werden. Im iften Jahrhstrchert, zur Zeit der hußjtischen Unruhen, kamen auch die Künste herunter; sie fiengen aber wieder an unter Wladislaw II. zu blühen. -488 be¬ fand sich eine Buchdruckern) in der Altstadt zu Prag. Im i6ten Jahrhundert unter- Rudolph li. ward die Mahlerzunft aufgehoben und zu ei¬ ner freyen Kunst erkläret. Unter eben diesem Monarchen kam die Kupfcrstecherkunst in Auf¬ nahme, da der Monarch den Kupferstecher Sa- deler aus Rom nach Prag kommen ließ ; zur Zejt des schwedischen Kriegs kamen die Künste «bermahl herunter / welche aber rn der Folge s^8 in die Höhe gestiegen sind. Die K. Bilder- gallerie und das Kunstkabinet, welche sowohl von de» Sachsen als den Schweden tüchtig geplündert worden sind, wurden wieder her» gestcllet. Der Baumeister Dinzenhofer, dessen Daseyn in diesen Zeitraum fällt, war Vorzug- lich bemüht, die Bauart nach wälschem Ge¬ schmack zu gründen, er war auch in seiner Be¬ mühung nicht unglücklich. Im i/tcn Jahrhun¬ dert waren als Künstler und gebohrne Böh¬ men vorzüglich bekannt: Dinzenhofer, em Bau¬ meister, Peter Brandcl ein Mahler, Wenzel Holler ein Kupferstecher. Unter den Künstlern, die wirklich in Böheim gebohren find und im gegenwärtigen Jahrhundert gelehrt haben, sind die bekanntesten, Raphael Mengs, (Mahler.) Mannsfeld, (Kupferstecher.) Dominik Auliczk, (Bildhauer zu Policka.) Anton Kern (Mahler aus Teschcn.) Als Toutüusilcr kommen zu nen¬ nen : Florian Maßmann, Franz Tumr- §2Z Kianchen Künstler in diesem Fache r z. B« Carl Helmer cin Prager , ist , als ein sehr geschick¬ ter Lanken - und Instrumentenmacher bekannt; der Kunstdrechsler Doiegschy macht die besten Hodoes, Flauten re. Caspar Strnad .ist in Verfertigung vorkrefiicher Violinen, Lauten rc. bekannt. Zum Schluffe dieses Artikels führe ich die ältesten in Böheim gelegenen Buchdru- ckereyen auf, mit der Weisung, wo mau nähere Nachlicht davon findet. Diese Buchdruckereyen sind nach der Zeitfolge diese: 1476 zu Pilsen, Abhandl. cin. Privatg. in Böh. B. V. S. 247. und Böhm. Liter. B. I. S. 53. 1473 zu Pray Abhandl. einer Privatg. in Böhmen B. V. S. 233; und Ungars Prag. Bibliothek. S- 69. 1489 zu RukteuberF, Dobrowsky Bö hm. Litt. B. I- S. 55 und Ungars Prag. Bibl. E. i8- lzoy, zu keutomischl, Dob¬ rowsky Magazin für Böhmen und Mähren ril.es St. S. 75- 77- 1518 ZU Vunzlau, Voigts liter. Lob. L Norav. Vol. I. p. 264. Neue Literat. S. 279. Ungars Prag. Bivl. S. 77. Dobrowsky Mlgaz. E. 77. 1520 zu Biela, im Bunzlauer Kreise, Abhandl. ei¬ ner Privatg. in Bohm. B. V. S. 249, 152t zu Willnow im Czaslauer Kreise. Abhandl. e-ner Privatg. in Böh. B- V. S. 249. 25z. Index pragensis S. 65. zu ?lrnau Ab¬ handl. einer Privatg. in Böh. B. V. S- 249. 1542 zu Lentmeritz. Hier wurde in 4to durch den Andreas Dufchik gedruckt: Erasmus von Rotterdam Paraphiasis üvrr bas Evangelium des Heil. Matthäus in Böhm. Sprache. ,552 zu votWarek im Leutmeriher Kreise. Lslbini «ofi. xzrr UI. al> vu^r, «liirs x, 1Z4. Bit Zio Wie beträchtlich der Stipendiatsfund i» Böheim ist , zeigt ras Werl, welches der wür¬ dige Gnbcrnialrath Herr von Riegger unter dem Titel: Stiftungen in Böhmens ans Licht gestellt hat; dasselbe erschien nut von Schön- feldischrn Schriften. Der ganze Stipendiats¬ fund betrug 1789 a) An einzelnen Stiftungen mit Inbegriff der Gcmina' ienstiftuugen 1,2:7,649 fl. 59 kr. b) die wendische Stiftung. 26.020 fl. gc> kr. 0) Stiftungen für das Generalsemi-- narium 215,5^2 fl. 40 kr. st) Hierzu die im Jahr 1789 gestiftete Stipendien zu 7400 fl. Summe 1,586,61z si. 9 kr. Die Verbesserung der teutfchen Schulen in Böheim wurde in Folge Hoftesrripts vom 6ten Detember 1774 befehlen, im folgenden Jahr am Montag nach dem Dreyeiuigkeirssonn- tag wurde die Normalsciule in P-ag eröfnet; ihre Einweihung ist in eben diesem Jahre am i;ten November erfolgt. Um die Empor brin- güng der teutschen Echulanstalten hat sich Herr Kindermann von Schälstein (jetzt Bischof in Leutmcritz) in Böheim unvergeßlich ge¬ macht. Er fand an dem Dominicaner Parlzck (jetzt Wcltprit ster und Director an der Nor¬ malschule in Vrag ) den thätigsten Mitwirker» Was das böhmische tcutsche Schulwesen beson¬ ders auszeichnct und empfiehlt, sind die soge¬ nannten Jadustrialschulen, welche in diesem Lande bestehen. Dergleichen Schulen sind ei¬ gentlich 4 , als 1) die Flachs - und Baum¬ wollspinnschule, 2) Strick - Nähe- uud Stick¬ schulen für abgesonderte Mädchen. 2) Obst-und Küchengartenschulen und 4) Schulen zum Un¬ terricht in der Pflegung der Setdenwürmer ge- wid- Zir widmet. Am Ende des '789km Jahres be¬ standen in Böheim 1) die Nvrmalschule zu Prag mit einem Dircctor, i Katecheten, 5 Lchrrn Und 2 Gehülfen ; 20 Hauptschulen . als zu Prag am Thein in der Aitstadi. Zu Vranl cis, Teukschbrod, Gikschin, Hayda, Klattau, Kö- niginngrätz, Krumau, Kuttcnberg, Marien- schcin, Neuhaus, Pardubitz, Pilsen, zu Prag in der Neustadt, Reichenau, Schlackenwerd, Strakonitz und Tauß. Der Mädchenschulen waren 42, darunter, die llrfuliner - Schu¬ len zu Prag in der Neustadt und zu Kutten¬ berg , dann das englische Fräuleininstitut zu Prag auf der Klcinseite nicht begriffen find. 1774 im November wurde in Prag eine Schril¬ le für Judenmädchen eröfnet. In derselben er¬ halten die Mädchen äusser dem gewöhnlichen Unterricht, Alenitung im Stricken, Nähen und Spinnen. Der Spinnerlohn kömmt den Mäd¬ chen zu Gutem. Vey Eröfnung dieser Schu¬ le fanden sich 140 Judenmädchen ein. Der Grund zu dieser Schule wurde durch den Herrn Probstcn (jetzt Bischof) Schulstein ge» leget. Die Gründung zweckmässiger Schulen für die indische Jugend in Böhcim wurde durch rin Hosdccrct vom ryten Oktober 1781 dem Herrn von Schulstein anvertrauct. Zur Aus¬ führung dieses Vorhabens trat Herr von Schul- ste-n mit dem jüdischen Stadtprimator, dem Oberrabincr, den Nettesten und Gcmeinältestcn zusammen. Man bestimmte in dieser Versamm¬ lung das Schulhaus, die Bildung der Lehrer, die Lehrstunden, die Verfassung der Schulbü¬ cher, den Gehalt der Lehrer rc. Zur Erbau¬ ung des Schulhauscs fand sich unter den Ju- den ein großmüthiger Menschenfreund, der hier¬ in gir V zu einen beträchtlichen Vorschuß gab. Zn bek Folge geruhten Se. Majestät eine Summe von fl. aus vem Aerarlo für Prag und eben soviel für die jüdischen Landschulen zu bewilligen. Das Schulhaus bekam ncdsi der Wohnung des Famulus fünf geräumige Echuiziinmer uno ei¬ nen Prüfungssaa!, welchen das Bildniß Sr. Majestät des Kaisers Iosspv lt. und einige Vorstellungen äus der Geschichte zinsen. D?e jüdischen Lehrer erhielten den Unterricht in oer Normalschule zu Prag. In Folge Hofdecrets vom 7 August 1784 wurde befohlen, die sich auszeichncnden jüdischen Lehrer zu belohnen. Im Jahr 1782 am 2ten May wurden die schu¬ len feyerlich eröfnet. Des Mvrgcns um 7 Uhr stimmten die Hebräer in allen ihren Hauptdeth- schulen Lobgesänge und Psalmen an, uno ver¬ richteten das öffentliche Gebeth für die glück¬ liche Regierung des Monarchen. Nähere Nach¬ richt von dieser Schule gibt das Merkchen / welches 1780 zu Prag bey Diesbach unter die¬ sem Titel erschien: Nachricht von dem Ursprün¬ ge und Fortgang der teutjchcn jüdischen Haupt¬ schulen in Prag, von MoseS Wiener, öffent¬ lichen Lehrer au eben dieser Schule; Wie seht die teukschen Schulanstalten bis jetzt in E-ö- hetm reifen, zeigen nachstehende Angabin: 178, belief sich die Zahlbar Schulkinder aus 117,7ZZ Köpfe, welche in 2200 ordentlichen Schulen Unterricht erhalten haben. 1788 hat man Winrerkurse 174,909 Schulkinder gezähler, mit- hin hat sich binnen 8 Jahren die Zahl 57,176 vermehret. Zur noch wirksamer« Auf¬ nahme der Jndustrialschuien in Lvheim ist im Juny ein Plan zur Errichtung einer pa^ trivtischen Gesellschaft ans Licht getreten. Zlz Absicht derselben ist die Beförderung der In¬ dustrie durch den Unterricht der Jugend. Die¬ ser Plan kann im Uten Heft der Mat. zur alt. und neuen Stat, von Böheim G. 26^— 266 nachgelesen werden. Im Vkllt n Hefte der angef.ihrten Materialien wird'S. 8 re. der Zustand der Normal - Bürger - Stadt - und Landschulen in Böheim am Ende des Win- tcrkurses 1787 geliefert. Zur-Erweiterung der Wissenschaften hat Böheim der Bibliotheken mehrere. Dieselbe theilen sich in öffentliche lind PrivatbibliothekiN. Zu den erstern gehört dir mit der CarolinischFerdinandischen Universität vereinte Bibliothek, welche aus jwey besonde¬ ren Bibliotheken, nähmlich der Carolinifcheu und Clemcntinischen, entstanden ist. Als Carl IV. die Universität stiftete, so wurde zugleich auf eine Bibliothek gedacht; zu diesem Ende ließ er die in 114 geschriebenen Bänden be¬ standene Bibliothek des Wischcrader Dcchants Wilhelm von Hasenburg kaufen. 1421 zur Zeit der Ziskaschen Unruhen wurde die Bibliothek ein Raub der Flammen. Man brachte in der Fol¬ ge, theils durch die Freygebigkcit der Profes- sores, theils durch andere Wohltäter eine Bi¬ bliothek wieder zusammen. 1622 erhielten die Bibliothek die Jesuiten im Clementiner Colle- gio. i6z8 ward dieselbe den Jesuiten wieder abgenvmme- ; 1700 erhielt sie einen beträchtli¬ chen Zuwachs durch die Büchersammlung des Grafen Georg Carl von Sternberg; von die- ser Zeit stand an dieser Bibliothek ein Custos Und" sie wurde zum öffentlichen Gebrauche ge- widmet; 1750 wurde die Bibliothek, welche durch die Kriege und andere Landesunruhen sehr ge¬ litten hatte, unter der Aufsicht des Bibliothe- K k käls Zi4 kärs Grasel in einem Zimmer von mittelmässigek Größe Verwahrer. 1752 beschenkte die höchst- fee!. Monarchin» Marie Theresie die Biblio¬ thek mit einer Menge Dvplicate ausder Hof- bibltothck in Wien; i757erhielc die Bibliothek einen Zuwachs durch das Vcrmächtniß des Prager Wcihbischofs Graft» von Spork; 176z kam das Vermächtnis des Schloßkaprllans Dörfelmayr hinzu. Nun wurde am Carolince Hofe eine Bibliothek gcbauet, und gewisse Stunden im Tage bestimmt, in welchen Jeder¬ mann der Gebrauch dieser Bibliothek offtn stand. Zum Bibiivthkkär wurde gcwählet Samuel Gotthelf Wenzeslaus Wende; r774 wurde die Caroliuer Bibliothek in das Clemenriner Colle¬ gium zum zweyteuMahl übertragen und mit der clemcnrinischcn Jesujtcnbibliothek vereint,- der Wibliothckär Mende wurde dem Btbliothekär Charuel, einem Epjesuiten, untergeordnet. Das Dascyn der Clementiner Bibliothek fällt in das Jahr 1556. da mit Erlaubniß K. Ferdinand I. eine gichße Anzahl von Büchern aus dem Cölesttnerkloster zu Opwin bey Zittau in der Lausitz hierher durfte gebracht werden. Es befanden sich darunter viele Manuskripte. In der Folge wurde die Bibliothek, theils durch Echenkuiße, theils durch Vermächrniße ansehn¬ lich vermehret. 1582 bereicherte die Bibliothek Ferdinand Herzog von Bayern mit der bekann¬ ten aus 9 Bänden bestehenden Liblia regia- 1597 legirte Valentin von Rokcnstej», Probst an der Domkirche in Prag, seine Büchersamm- lung der Bibliothek. r6oo kam die Bücher¬ sammlung des Johann von Pernstctn hinzu. 1622 schenkte ihr Paul Pistorius, Dechant »,rl Mtschrrad seine auf zooo fl. geschätzte Bu¬ cher- S'S Versammlung. In eben diesem Jahr erhielt die Bibliothek einen beträchtlichen Zuwachs vom K. Ferdinand dem H. 1651 kam die Bücher- sammlung des Georg Graf von Martinih hin¬ zu. Die Jesuiten verwandten auf die Biblio¬ thek jährlich no fl. Sie brachten in der Fol¬ ge auch ein Kapital von 4400 fl.' zusammen. Die Bibliothek wurde noch mit der Bücher¬ sammlung des Ferdinand Grafen von Herber¬ stein v ermehrt, welche die Jesuiten um 4000 fl. an sich gebracht haben. Bey Aufhebung der Je- suiteneollegien in Böheim und der unter der Josephinischen Regierung erfolgten Klostcrauf- hebung erhielt die Bibliothek beträchtlichen Zu¬ wachs , welcher noch ansehnlicher wurde durch die gräflich KinäkischeMajoratsbibliothek/wel¬ che auf Veranlassung bes F. M. L. Grafens don Kinsky hierher kam. Es besteht auch seit der allerhöchste Befehl, daß von allen 'n Böheim gedruckten Werken ein Exemplar an die Bibliothek abgeliefert werden muß. 1732 kam an den Platz des gestorbenen Bibliothekars ^barucl, Carl Ungar aus dem Prämonstraten- ierstifte Strahof in Prag, jetzt Weltpriester Und Domherr zu Altbunzlau. Diesem Mann dankt man den jetzigen glüklichen Stand der 'earolinisch Ferdinandtschen Universität. Eine Umständlichere Beschreibung findet man im ten ^heil öslbini Lokemin UoÄn eciies n R. lln- kar. Die Strahofer Prämonstratenser Biblio- Edrk in Prag hat mit dem Stifte gleiches Lahmens einen gleichen Ursprung. 1648 wur- de sie mit anderen Bibliotheken in Böheim von den Schweden geplündert. 1659 war es schon daran, die Büchersammlung von den Schwe- den gegen eine bestimmte Geldsumme einzulö» K k s. ftn; Zi6 sen; allein man fand nicht genug Sicherheit, und legre dafür eine ganz neue Bibliothek an. 1679 hat die Bibliothek bereits 12000 Bünde gezählet. 1771 wurde die Bibliothek mit 2000 Bänden vermehret- 172-4 wurde die Klauserischt Bibliothek, welche aus 6ooo gedruckten Bü¬ chern und 8^o Manuskripten bestand, ange- kaufet. 178?, war es an dem, wegen deS großen Zuwachses der Bücher, den Büchersaal zu erweitern. , Von einigen übrigen in Böheim, vorzüglich in Prag befindlichen Privat - und Klosterbibliorheken behalte ich cs wir bevor, bey einer anderen Gelegenheit zu handeln. Ein Verzeichnis; der Privatbibliotheken in Prag sieht im Schematiömo für das Königreich Bö^ heim 1790. S. 20. Das aeademi'che Naturalif enkabinet befindet sich unter derÄufsicht deöProf« Fauschnxrs. Dasselbe (1775 errichtet) hat seiik Daseyn der Freygebigkeri des Fürsten von Für- stcnberg und Franz Grafen von Kinsky zu danken, welche beybe Mäcene ansehnliche Na- turaliensammlungcn dem Kabinet gcschenket ha¬ ben. Auch Hal die Vervollkommnung dieses Ka- binels dem Herrn Hofrath von Dorn vieles zcr danken. Seit dem Jahr 1775 befindet sich das Kabinet an dem jetzigen Orte. Das ma¬ thematische Rabiner wurde in dem eben gf- nannten Jahre aus dem Clementiner Colleg'" hierher gebracht. Die Jesuiten gaben dieses Kabinete das Daseyn; vorzüglich haben sich die Jesuiten Fligcrs und Klein um das Kabr^ nek verdient gemacht Die Aufsicht über dies physische Kabinet führte bis zu seinem Todt der bekannte Astronom Ct-vling; setzt hat dl Direcnon darüber der Professor der Epperimen' talphysif. Die älteste «Sternwarte in Prag ist un- S»7 Unstreitig jene de» Lycho Brahe zwischen dem k. Lustgarten und der k. Holzlage auf dem Hradschin gelegen. Zu der jetzigen Sternwar- te hat der I. suitcnrector Retz den Grund ge- leget. 1748 wurde dieselbe unter der Anleitung des sel. Steplings neu gebauct, in Gemächer abgetheilet, und zu astronomischen Beobach¬ tungen viel bequemer gemacht. Die hier be¬ findlichen Instrumente wurden größtentheils von dem Jesuiten Gtepling und Zeno ange-> kaufet. Jetzt sieht der Sternwarte vor Herr Professor Srrnadt. Dieselbe befindet sich im Generalseminargebäude. Das anatomifcheThea» ter steht im Carolin unter der Aufsicht der P.ofessores Prohaska und Arnold. Dasselbe hat zwcy Abtheilungen, nähmlich eine zur Me¬ dicin und die andere zur Wundarzney. Die erstere besitzt eine ansehnliche Sammlung au Präparaten und die letztere an Instrumenten. Der botanische Galten ist vor dem Attgetzer-- thor am Ufer der Moldau gelegen. Die Auf¬ sicht darüber führt der Professor der Botanik. Das Maschinencabinet unter der Aufsicht des Professors Hergct, befindet sich im Schulhau- se nächst dem Dominicanerkloster. Von der Universität in Prag hat eine kurze Geschichte der sel. PMrist Voigt im llcen Band der Abhand¬ lungen einer Privatges. in Bäh. geliefert. Die¬ selbe erschien auch einzeln im Druck. Hier kommen Noch anzusetzen, n) Scherschnik über den Urspr u. die Aufr.ah. der Vibl. am Element. Coll, im ateu Band der Abhandl. einer Privatg. in Bäh. b) Prohaska äs sLc. lib.^rt iu Lob. L lVlor. ka- Commsnt. c) Dobrowsky, böhm u. mähr, kitkeratur. Das Daseyn der ersten gelehrten Gcs ll, lchaft jn P^g fällt in das Jahr 1772. Sie K k? gab Zl8 gob eine National gelehrte Zeitung unter de» Titel : Prager gelehrte Nachrichten , im Dru¬ cke. Born hatte an Vieser Gesellschaft großen Ankheil. AufVeranlassung dieses Mannes ent» stand im Jahr 1775 eine andere gelehrte Ge¬ sellschaft, welche ihre Arbeiten ebenfalls dru¬ cken ließ; die Sammlung hat den Titel: Ab¬ handlungen einer Privatgesellschaft in Böheimrc. Die ganze Sammlung beträgt Vl. Bände. 1785. entstand die jetzige gelehrte Gesellschaft; sie hat den Titel: gelehrte Gesellschaft der Wissenschaften- in Böheim. Dieselbe hat ei< ucn Ehren Präsidenten, Ehren Vicepräsiden- ten. Die Mitglieder werden in ordentliche Mitglieder, Ehrenmitglieder , und auswär¬ tige abgekheilet. Die erste Ehrenpräsidenten- stelle bekleidete verwirkliche Geheimerath, Oberst- hofmarschall und Ritter des goldenen Vließ, Eugen des heil, römischen Reichs Graf von Wrbna und Freudenthal. Als dieser 178? starb, bekam seinen Platz der wirkliche Ge¬ heimerath und Obersttandrichter Herr Procop, des heil. röm. Reichs Graf Laschansky; Freyhert von Bukowe, ein Mann der wegen seiner weit¬ verbreiteten Kenntniße im Fache der Wissenschaf¬ ten und seiner ausgezeichneten Neigung i" Beförderung des Nützlichen eben so geschätzt wird, als GrafWrbna allgemein bedauert wird' Die Mitglieder der Acadcmte stehen im Scsi^ matismo für das Königreich Böheim 1790aus¬ gezeichnet. 1766 im August ward die AgrisU^ tur Gesellschaft in Prag errichtet, und 1709 erneuert. 177^ wurde dteJmmatrieulirung der Wirkhschaftsbeamten bey der Gesellschaft eim geführt, und 1788 erhielt sie ihre jetzige fassung. Sie wurde in dem genannten gr; isi kandesfürstlichen Schutz genommen. Die¬ selbe führt den Titel: K. Oekonomische patrio- rische Gesellschaft im Königreiche Böheim. Ein zeitlicher Oberstburggraf ist Protektor die¬ ser Gesellschaft. Sie hat ihren Präses, wel¬ cher der oben aufgeführte Graf Laschansky ist, sie hat ihren Secretär , und die Mitglieder rhcilcn sich in wirkliche und korrespondierende» Die wirklichen Mitglieder theilcn sich in zwey Classen, a) in die, vermög der Instruction be¬ stellten wirklichen Mitglieder und b) in die, durch Die Wahl bestellten Mitglieder. Die wirklichen Mitglieder der ersten Claffe waren 1788 der k. Rath und Protomeoicus Bayr; k. Rath und Prof. Bulschek; Gubernialrath von Erben ; Professor Ausbloch; Professor Mikan ; Professor Schön- bauer und Professor Zauschner. Die Mitglie¬ der der zwcyten Classe waren 1788 Graf von liuguoi, Oekonom Bulla, Buchhalter Don- Hamer , Graf Canal , Graf Franz Anton Ko- lowrat, Prälat von Strahof, Herr Mayr, Buchhalter Redlhammer, Graf Salm; Graf Spork ( Obristlandjägermeisicr ) Astronom Strnadt, und Buchhalter Wolf. Die Instruc¬ tion dieser Gesellschaft kann im ersten Bande des politischen Codex unter dem Leitwerke : Ackecbangesellschaft, nachgelesen werden. Ganz Böheim ist in Rücksicht der Mikir in 14 Werbbezirle abgekheilek. Es befindet sich zur Handhabung des sämtlichen Mili, wesenS Böheims ein Generalcommando in Prag, dem ein Generalftld^cugmeister Vorsicht. Ihm sind .un- iergeordnet, s) die Feldkriegskanzelley, bey welcher stehen ein Direktor mit dem Charakter stnes k. Raths und Hofknegssecretärs, 2 Con- K k 4 rlpi- K«0 eipistcn , l Registrator , 2 Kanzellisten, d) Das Oberkriegseomm-ssariat mit y Kriegscominissä- reu und 6 Commissariatofficicren. c) Die Feld- knegskasse mit dem nöthigen Personale, ä) DaS MUitzvcrpfleqamt mit einem Director, demnö- thjgen Personale, und der hierher gehörigen Kasse. In jedem Kreise befindet sich cin Vcr- pflegscommissär, in einigen Kreisen auch meh¬ rere. e) Das Etadtcvmmando in Prag mit einem Generalmajor, Platzmajor , und Platz¬ hauptmann. s) Die Garnisonartillcrie mit dem dazu gehörigen Personale, g) Die Milizöcono-- miecommistion mit einem Commandanten. n) Die Fortificationsdireckion mit einem Dinclor uno übrigen Personale. i)Das Invalidenhaus mit einem Obersten als Comm andante» , 2 Obrtstlieutenants , 1 Auditor mit Hauptmanns- charaktcr, r Rechnungsführer mit Hauptmanns-? character, i Oberwundarzt; die Chambreecom» Mandanten, nähmlich Z Hauptleute, 1 Kavitain- lientenant, i Oberlieutenant und ein Unterlieute- nant. k) Das Generalauditoriat mit einem Generalauditorlieutenant nnd Generaladjutan- ten, I) Das Fcldsuperiorar mit einem Felds»- periorgnreraloicar. m) Die Feldapotheke mit einem Oberprovisor und dem übrigen Per¬ sonale. n)Die Garnisonspitaldirection mit ei¬ nem Etabschirurgus und 0) Die Ingenicur- corpsdirection mit einem Major, HaupimanN Unterlieutenant und Rechnungs^uhrer von dcM nöhmlichcn Corps. Hierzu kommt das Z" Prag gelegene; Judicium milimre mixtum - wobey der cvmmandirenbe General den LorsiS führet. Die Z2l Die in Döheim gelegenen Regimenter Heilen sich s) in Jnfanterieregimentcr und b) Cavalleriregimenter. s) Jufanterieregi» nienter. Diese sind Stab. Nr. io Kheul F. M. L. — — Dudweist. Nr. n Mich. Wallis — — Kolin. Nr. i; D' Alton , F. M. L« — Chrudim. Nr. 17 Hohenlohe — — Lcutmcritz. Nr. i8 Brinken — —Jung Bunzlau Nr. 2i Gemmingen — — Gitschin. Nr. 25 Lreclininvills — — Strakonitz. Nr. 28 Wartenslcben — — Kuttenberg. Nr. Z5 Brentano — — Pilsen. Nr. z6 Fürst Kinsky — — Brüx. Nr. 42 Matthcscn — — Eger. Nr. 47 Franz Kinsky — — Prag. Nr. 54 Callenberg — — Prag. Nr. 57 Franz Colloredo — — Reichenau. Also in allem 14 Jnfantcrieregimenter, deren jedes seinen bestimmtes Werbbczirk hat, als: Nr.ro. denBudweißer und Tabor. Kreis,- Nr.n. Kaurzimer. Nr. 17. Chrudimer. Nr- 17. Leut» rneritzer.; Nr. rg- Bunzlauer.; Nr. 21. Bidscho- wer. ; Nr. 25. Prachiner.; Nr. 28. Czaslau» er.; Nr. 85 Pilsner und Klattauer.; Nr. 26. Saa- tzer.; Nr. 42.EKbogner.; Nr 47. nlakonitzer. Nr. 54. Dcrauner. ; Nr. 57. Königinngrätzer. d) Cavallerieregimenter: Diese sind; K k 5 Cara.- ALL O-'V— c» Hierzu die 14 Jnfanterieregimenter , s<^ steht die Zahl der in B-lheim gelegenen Re¬ gimenter auf 19. Hierzu kommen noch ;Gre- nadierbakaillons, von w ichen 2 in Prag, r zu Neuhaus, i zu Sobreslau, unv i zu Br- zesno gelegen ist. Von den oben stehenden 14 Lnfanterieregimentern haben folgende auch Werbbezirke in Galicien und Lodomerien , als: Nr. io Bochnier Kreis; Nr. n San- deezer. Nr. 15 Aislenicer; Nr. 25 Stanis- lawor. Nr. 35 Tacuopo ler. Nr. 54 Sanol» ler. ' ' / Das 52z Das weltliche Sttftungswefen wird nun fluch in Böheim nach dem Josephinischcn Sy¬ stem, von welchem im IVren Bande meiner Staakenkunde eine nähere Beleuchtung vor¬ kömmt, geleitet. Im Ilten Hefte der Mak. z. a. u. n. St. v. B. kömmt S. AZ8 eine tabellarische Uiber- sicht der sämmtlichen in sedem Kreise gelegenen Armenhäuser vor. Drese Tabelle enthält Z262 Skiftlinge , die gestifteten Capikalien betra¬ gen 952773 fl. 42 kr.; die eigenthümlichen be¬ laufen sich auf 587,964 fl. 4O kr.; die Realitä¬ ten machen 605,237 fl. 43, und die Beyträge Z2,yZb fl. 54 kr. Die Barmherzigen Brüden haben, wie be¬ reits gesagt, in Böheim drcy Krankenhospitäler für ihr Geschlecht, als zu Prag, zu KukuS und zu Neustadt an der Metau. Im Jahr 1789 haben in Viesen drey Klöstern 4z Brüder gclebet. Die Nonnen der h. Elisabeth haben ein Spi- , tal für ihr Geschlecht zu Prag und zu Kaadrn. In diesen bryden Klöstern haben 178s» 43 Non¬ nen gclebet. Gerührt durch die traurige Lage, in welche die zwey schreklichen Jahre (1772 und 1773) so viele Waisen in Böheim versetzt haben, veranlaßte den k. Kämmerer und wirkli¬ chen Appellationsrakh in Prag Herrn Kajpar Herrmann Graf von Küntgl?, Freyhcrrn auf Ehrenburg und Warth einem kleinen Zirkel seiner Freunde (am 2Z. Jenner 177z) den Wunsch zu äußern, sich mit ihm zur Errich¬ tung eines Instituts zur Erziehung fünf und zwanzig armer Waisen zu vereinigen. In der am uten July eben genannten Jahrs gehal¬ tenen Z24 tenen Zukammentretung verband sich jedes Glied zu einem bestimmten jährlichen Beytrag. In der Zujammentretuug am 7ten des erwähnten Mo¬ nats July leate der Handschuhfabricant Mal- Vieux der Gesellschaft einen Plan vor, nach wel» ce-em die Waisen die für seine Fabrik erforder¬ liche Näherey um den festgesetzten Näher lohn Übernehmen könnten. Der Plan ward geneh¬ miget , auch ist die erste Unterzeichnung schon so reichhaltig ausgefallen , daß man von ihr und dem Näherlohn für die Handschuhe , rZ Kinder unterhalte» konnte. DaS Promemorta, welches Herr Graf von Künizl, dem damali¬ gen obersten Burggrafen Herrn Fürsten von Fürstenbcra übergab, hatte die Wirkung , daß die Landessiclle das Institut mit 2ü Bettstätten und anderen Gräthschaften aus dem ehemali¬ gen Lazareth zu Koschiez beschenk e. Es wur¬ de ein HauS, gegen jährliche 60 Gulden Zins, für 6 Knaben und iy Mädchen gemie- lhet; Graf Künigl bekam die Oberaufsicht dar¬ über und am zr. July /77g erfolgte die fcyer- liche Einführung der Waisen in dieses Haus. Zur Besorgung des Unterrichts wurden zwei) Lehrer , nämlich ein Geistlicher und Weltlicher augestellet. Der erste besorgte den Religionsun¬ terricht der zweyte gab Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen. Sine umständliche Nach¬ richt von diesem brüderlichen Jnstimt kömmt in demW.rkchen vor, welches 1785!» Prag erschien, und den Titel fuhrt: Geschichte des Waiftnin- siituts zum heiligen Johann dem Taufer , von Ignatz Cornova. Die Brochüre wird zum Be¬ sinn des Waisenfunds um EincnGulden verkaufet- JmJahr 1785 betrug bas Stiftungcapital dieses I"-' Z -5 Instituts 12600 fl. und die erspartenKapitalien be¬ liefen sich auf 12460 fi. mithin betrugen di« sämmtlichen Kapitalien 25,460 Gulden. Am En¬ de des 178'-'. Jahrs standen an dem Hause, welches in der Neustadt in der Bredauergassc N. 882 gelegen , 6 Ooervorsteher. Diese waren: Graf Küuigl, Konrad Frcyherr von Zedlitz (zu¬ gleich Director im Hause N. 882) Graf Adolph Kaunitz; Bibliothckär Ung«', Carl Wahr , und Bergrath Rösler. Die Medicindoctores Mar- wan und Prcusler, dann die Wundarzneyboc- toren Pfeniger und Hagen besorgten die kran¬ ken Kinder unentgeltlich. Von HcÜy lieferte die Mcdicamcnte unentgeltlich und von Schönfeld besorgte die Buchdruckercybedürfnisse unentgelt¬ lich; dann standen bcy dem Hause 4 Lehrer, darunter sich ein Zeichenmeisicr unr ein Leh¬ rer in der französischen Sprache befand; daS übrige Personale bestand in 2 Kanzellisten , wel¬ che zugleich das Geld einsammelten, 1 Mädchen- aufseherinn, i Oberzimmcraufseher, 1 Unter- rimmeraufscher, i Spinnmeisterinn , i Kran- kenwärrerinn, und i Hausmeister. Seit 1789 bcsindet sich zu Prag in der Neustadt am Vieh- markt N. 558 ein ^aubstummeninstitut, wel¬ ches ebenfalls sein Dascyn und Fortgang dem erhabenen Grafen von König! danket. Es wer- den ocy diesem Institut sowohl Armenkinder als Kostkinder erzogen. Am Ende des 178Y. Jahrs war Obervorsteher GrafKünigl , Vorsteher war Konrad Freyherr von Zedlitz, Carl Wahr und Hauptmann Carl von Riera. Die kehrerstek- 1e versah der Weltpriestcr Carl Berger. Un¬ entgeltlich hat beym Unterricht Hülfe geleistet Lvseph Groß. Noch ist der Italienischen und Mit ALS mit derselben fetzt vereinten französischen Stif¬ tung in Prag zu erwähnen. Jmrzten und r6 Jahrhundert befanden sich des Handels wegen mehrere Italiener in Prag (Man sehe den zten Band der östreichischen Staatenkunde in Zusä¬ tzen und Berichtigungen) Diese Nation legte in Prag den Grund zu einer Kapelle , in welcher in ihrer Sprache der Gottesdienst konn¬ te gehalten werden. 156c. in April kam daS Vorhaben in etwas zu Stande und der Jesuit P. Ludwig hielt die erste Predigt in italienischer Sprache in der Kirche des h. Klemens. 1569 baueten sic eine Kapelle, aus welcher 1^77 die dermahlige Galvato-skirche entstanden ist. 157g errichteten sie eine Conqregation, darunter vor¬ züglich der Z. merkwürdig ist , vermög wel¬ chem die Glieder verbunden sind , die in Prag unehelich gcbornen und verlassenen Kinder bey- derlcy Geschlechtes, als die unglücklichsten Ge¬ schöpfe in der Welt, bann vaterlose Waisen durch Bcysteuer vom Verderben zu retten. 1590 wurde eine größere Kapelle gebaut. Die Neigung dieser Kolonie ihren nokhleidenden Mitmenschen beyzustehen, namm so zu, daß einige Mitglieder dieser Congregation in ih¬ rem eigenen Hause Arme verpflegten. >6or im Decemb. wurden in dem Hause des Uo- minico äe Lotsi ersten Assistenten; auf oer Aleinseite t-o Personen verpfleget. Dieses Haus überließ er den Vorstehern für einzige 600 Schok. Non dieser Zeit an hatte das Haus den Nah¬ men , das wälsche Spital. Demselben wurden mittels eines Rudochhinischen Gnadenbriefs vom Jahr läoy verschiedene Freyheiten ver- liehem i6n fieng der Bau eines neuen Ho¬ spitals und einer Kirche an. 1617 76; zu bauen angefangen worden, und 176z von dem Fräulein Augusta Gräsinn von Kinsky ein Legat von 5cc>oo fl. erhalten hat, mit dem italienischen Epital vereint. 1776 wurden 177 Kinder und 8 schwangere Mäd¬ chen verpflegt. 1776 im Jul. ließ die Mo - narchinn znm Bau eines neuen Hauses govo fl, aus dem Aerario verabfolgen. 1776 im Eeptemb. gab die Monarchinn den Befehl, an das italie¬ nische Epital, die in Prag befindliche« Maul» berbäume, wie auch die Graserey zu überge¬ ben. Zugleich wurde mit dem Spital das vor 15z Jahren gestiftete, und in der Neustadt gelegene französische Spital mit dem italieni¬ schen vereiniget. 1777 am ersten April ist das sämmtliche Vermögen dieses Spitals mit den dazu gehörigen Gütern kaukow und Hvr- iepnik dem ikalien Institut übergeben worden. Nähere Nachrichten von diesem italienischen und französischen Institut gicbt der Vlklte Heft der Mat. zur a. und n. Stak, von BöhctM. Hier folgt noch eine summarische Uiber- ficht der Revenuen dieses Instituts , als: italienisches Spital, 1) an Kapit. 166,196 „ 16 „ 2) an Real, r 6z,911 „ 42 „ Summe 330,107 „ 56 „ Franzos. Spiral, 1) an Kapit - ^ 733 „ — „ 2) an Real. 85,676 „ ^>umme 119,049 „ 59 „ Findelhaus. 1) an Kapjt. 78/860 „ — ,/ s) an Real- 9000 §28 „ — „ Summe 87,860 „ 16 „ Totalsumm« -—5 ^7,378 „ n. Das Münzwesen in Böheim hat mit dem Bergbaue in diesem Königreiche ein gleiches Schicksal; im 8ten Jahrhundert prägte man goldene und silberne Pfennige. Auf den er¬ steren sähe man die Libussa auf einem Stuhle sitzend, und an einem Rocken spinnen. Die größeren Silberpfennige zeigten den Pezemis- laus. Im loten Jahrhundert nannte man die größeren Pfennige, vennrü Im raten Jahr¬ hundert prägte man Blechmünzen , die man Braktcatcn nannte. 1297 ließ König Wenzel II. einen Münzmeister aus Florenz "kommen , und Groschen prägen , deren 62 auf eine Mark giengen, daher die Rechnung der Schock Groschen aufgekommen. Diese Schockgroschen hatten auf der Avcrsseite die böhmisch Krone Mit doppeltem Umkreis, in welchem die Wor¬ te zu lesen: ^eneoslaus lscmiclim: von au¬ ßen : I)ei Orsilg, Kex öoemio. Die Ne- versseite zeigte den Böhenmschen Löwen und am Rande las man: Oroki UrgAsnles. Un- ker Johann I. sah man die erste goldene Mü«' ze. 1462 haben die böhmischen Groschen statt 62 nur 20 Groschen gegolten; man nannte sie die Meißner Groschen, von dem Hause'/ in welchem solche gepräget worden. Zu Ende des izten oder Anfänge des r6tcn Jahrhun¬ derts wurden die sogenannten Joachimsrha- ler geprägt. Anderen Platz kamen die Weih'- Pfennige, deren einer 8 Pfennige galr. Un¬ ter Maxmilian II. kamen die sogenannten M"- leoqroschcn hinzu. Auf der Aocrs»' »te la- 'MN. NnxmU. H. v. O.k. 8. S. tl. 6. li. 52» Auf der Reversseite: lVl lVlalax (Zrofz. Unter Mathias wurden die sogenannten Böhmen oder Argent gepräget. Die Avfrsfcite zeigt das Bildniß K. Mathias mit einem Kragen um den Hals , und der Deyschrift: lVlatstm8 ü. 6. k ,s. 8 6. 8. L. Ikex., und auf derRe- versseete dendoppeltenReichsadler mit dem Herz- schilb , darinn der döheimische Löw zu s b 'n. Die Umschrift lautet: ^rediä. O. öu. <7o. Izr- i6iy. In der Folge prägte man auch Kaiser Kreutzer , deren einer gj- Pfennig betrug. Die Münzstätte befand sich vormablS zu Kut- trnberg, seit-1726 aber zu Prag. Dieselbe führte den Buchstab (7. Joseph II. hat 1782 das Prägwesen in Prag aufgehoben, und verordnet, daß die edlen Metalle zur Münzung nach Wien geschicket werden sollen. Das Münzhaus bezog das Milizgeneralcom- mando, und im Banealadmtntstrationshause wurde ein Amt zur Einlösung des Goldes und Silbers eröffnet.Die Aufsicht über das böhmische Münzwesen, womit zugleich die Oberaufsicht über den sämmtlichen Bergbau in Böheim ver* «int war, führte bis in das Jahr 178z eiw oberster Münz-und Bergmeister , welcher mit einem Jndividuo aus den brey weltlichen Skä«» den kann besetzet werden. Gewöhnlich bekleid dete das Amt ein Mitglied des Herrenstandes. Das böhmische Contributionale theilt sich in das Militare ordinarium, in das Kammerale, und in das Extraordinarium. Für daS Mi¬ litär« ordinarium wurden bestimmt zur Kontribution . . 4,200,002 fl. „ und für das . Kammerale . . 1,070.488 ff. 44 fr Summe 5,290,448 st-44 kr. L l X Zu »--M!--» S3^» Zu dem Ordinario , wovon dieMUkz untep!» halten wird . trägt jedermann bey. welcher ver¬ mög der Rolle ein steuerbares Gut besitzt; ferner die Gewerbe, die sogenannten Ftctitianten, welche sich bey einer Gemeinde nähnn , die Profeßionisien und Jnleukc, welche Dich hal¬ ten. ( Hofdccret 1754 Julit 21.) Nach dem bett Ständen ertheilte» Decrnnal Recep wer¬ den die übrigen Milizerforderniffe , als Vor¬ spann, Mtlizquartier re. von der Kricgscass« bestritten. Das , was die Obrigkeiten von ihren Doniiniealerträgnissrn an das Staats- öractum geben, beträgt mit Inbegriff des Ege- rischen Bezirkes 1,8^4^42 fi. Diese Abgabe be¬ steht unter dem Nahmen: Extraordmaire Steuer. Bevor noch das sogenannte Aequatorinm do¬ minirale zu Stande kam wurde das Extra- ordinarium nach der Ansässigkeit abgetkctlet. Allein die vielen Beschwerden , die dieserwe- gen vorkamen, veranlaßten , daß die Stände mit landesfürstlicher Bewilligung 1749. Faßtonen über die Domiuicaierträgnisse abforverren , wo- bey ein gewiff.s Schätzungscapttal bey jedem Dominio und Gut zumGrunde geleget, wor¬ den und von diesem der vierte Theil, wel¬ cher die yuota clominicslis genennet war , für die t^nnrs extrsdräinnrii gusgeworfen. Da aber auch dieser 4te Th il der ganzen Extraordt- nari Quota nicht entsprach, so wurden noch 4 st. hinzugeschlagen , mithin bezahlen die Obrig¬ keiten jetzt 2y Percent. Diese Ausnleichuna er¬ hielt den Nahmen : LxL^nauo äominicalis t dieselbe nahm mit dem Jahr 1757 den An¬ fang. Unter dem Deeennalreceß versteht man die Versicherung, welche die Monarchinn am Zoten Julit »748 den Ständen rrtheilet hat. Ver- SA» Vermög derselben sind die Stände Verhalten , durch io Jahre für die Miliz das Ordinarium zu 4,2cQ,L0O st. das Kammerqle zu 1,070,488 fl. zu übernehmen, und das Milizordinarium in monathlichen , das Extraordinal ium aber in zweymvnatdlichen Fristen abzuführen; auch alle übrigen Postulate, als da sind, Dongratuits, Vcrmögensteuer, Kopfsteuer, Wiegenband rc. ; ferner wurde den Ständen die cxtrcwrdinaire Bier-und Brantwetnsteuer nachgesehen , und ihnen zur eignen Disposition nebst dem Musi¬ calimpost überlassen. Zur Vergütung des Feu¬ er - und Wasserschadens wurde eine Summe von 170,000 fl. aus der jüdischen Contribu» tionscaffe zu 700,000 fl. bestimmet. Ferner wurde den Ständen der Salzaufschlag , Kar» reu-und Kalenderstempel, die Kapitalanlage und Adminicularcollecte überlassen; den Fleisch- krcutzcr, die Tobakreluition und den Pönal- taz behielt sich das Etatsärarium bevor. Der Preußische Krieg hat in der Folge zur Acnde- rung dieses Recesses Anlaß gegeben, und 1757 wurden die Supererogaten bekannt. Mar, versteht darunter jene Vorschüsse, welche das kand über die vorgeschriebene Schuldigkeit ge* macht hat. Dieser Vorschuß betrug nach geen¬ digtem Kriege io Millionen, und die Krieas- bcschädigungen 17 Millionen. Umstände ließen die Vergütung nicht ru, daher die Supererw- gata auf 28 und die Krieaöbeschädigungcn auf 2 fl. 44 Prcent reducirt wurden; zugleich wur¬ den Papiere ausgestellt. Nach der Redm-tion blieben an Supererogaten 2,998,76? fl. unk an Kriegsbeschädigungen 357,029 fl. Zur Til¬ gung dieser Forderungen wuroe der Viehauf, schlag auf-7 - Jahre eingefähkt; derselbe cwer Ll » wurde -Z2 wurde aber 1776 aufgehoben. Im Jahr 1748E oteu Sept, wurde ein neues Konrriburionsst- stem eingeführt, welches die Vorschrift gibt, wie die durch den Dccennalreceß festgesetzte Miliz und Kammercontribukion pr. 5,270^^8 st» 44 kr. in den bestimmten monatlichen Fristen zu erheben sey- Die vorzüglichsten Punete dieses Gesetzes sind: s) daß das Ordina- rium in monatlichen Fristen stets anlicipoto abgeführet, und in abgesonderten Casten auf^ behalten werde, d) die Kontribution soll in jedem Monath am 2vten vorhinein , das Extraorei- narium aber in zwcy monathlichen Fristen ab- geführt, c) das E-:traordinarium von den Domintcaletnkünften erhoben werden. 6) Die Freysassen, welche unter keinem Netteste« ste¬ hen, entrichten die Anlagen für sich , jene aber, welche einen Aeltesten haben, lassen die Anlagen durch diesen abführen. e)Zur Sicher¬ heit der Contribution werben neben den Steuer- bücheln auch Bauernhandregister anbcfvhlen- k) Die Bonificationes sind gleich baar zu be¬ zahlen. 8) Die Tobak - und Fleischkreutzer- collecte soll nicht auf die Kontribuenten als solche , sondern im Nothfalle auf die Verzeh¬ rer verlegt werden; k) Berkoth der Vermi¬ schung der Kontributiostsgelder mit den Rent- gcldernzi) den Obrigkeiten wird die Subre- partition der Landesschuldigkeiten eingeräumet. ie') Die Feuer - und Wcttcrschaden Vergütung soll nicht an der Ansäßigkeit abgeschne- ben, sondern aus dem neuerrichteten Fund von 170,000 fl. wie oben gesagt worden , geleistet werden. Die Besichtigung dergleichen Schä¬ den hat durch die Kreiscommissäre zu geschehen. Jeder Beamter, in Hessens Bezirk sich ein Feuer- s-^s^ü S3Z vnd Wasserschaden ereignet . hat die An¬ zeige binnen drey Tagen, nach dem erfolgten Schaden , an das Kreisamt zu machen. Die Wetterschäden sind nach Verlauf von drey Wo¬ chen von dem Tage des erfolgten Schadens ge¬ rechnet, anzureigen. Hat sich aber der Scha¬ den vor dem Schnitte ereignet; so ist solcher auch vor demselben zn untersuchen. Unter dem Worte Diäkale versieht man die Bestimmung der Ansässigkeit und des Dommicalschlüssels, die Errhctl - und Erhebung der kandesschul- bigkeiten , die Ausmessung der Schadensver¬ gütung, den Landescreditu. s. w. Die obrig¬ keitlichen Schuldigkeiten werden, wie bereits gesagt worden, nach dem Exequatorio domi¬ nirali , die untcrthänigen Schuldigkeiten aber nach der Ansässigkeit bestimmt. Von dem Rec- tificatorio ist ebenfalls oben gehandelt worden. Zu den Nebenanlagen in Böheim gehören die Pferdsteuer, Musikimposi, die Brandweinan¬ lage,, der Biertaz und der Erbtaz. Die Pferdsteuer wurde im Jahr 176z eiugeführt; Jeder, der Pferde zur Lust und Bequemlich¬ keit hält, muß sich jährlich im Monath Mär; fatiren und für icdcs Stück 4 fl. bezahlen. Der Musikimposi ist nach der Zahl der Wirths- hüuser, welche in jeder Herrschaft oder auf einem Gut gelegen sind, regulirt, dafür wird denselben f Wirthshäusern ) erlaubt, Musik zu halten. Unter dem Nahmen außerordentliche Tranksteuer wird seit dem ryten Jäner 1764 von jedem Maß Mcth^ und Brantwein, cs mögen dergleichen Getränke aus einem andern Lande nach Böhmen gebracht, oder da zum eigenen Gebrauche oder zum Verkaufe berei¬ tet werden, eine Abgabe von britthalb Kreu- L l A tzern Z 34 Hern bey Konfiscationsstrafe erleget. In Folge Verordnung vom ig. März lst bey Konfisca- tion von jedem in Böhmen erzeugten oder da¬ hin gebrachten Eimer Weik ohne Unterschied so kr. unter dem Nahmen außerordentliche Tranksteurr zu bezahlen. In Folge Patents vom rüten August l/75 wurde der Fleischkreu¬ tzer, die Schuldensteuer und der innländische Viehaufschlag ganz nachgesehen, dafür aber kömmt von jedem Bier Eimer, oder 170 unter» «nftrisches Maß haltendes Faß Bier drey fl. zu entrichten. Diese Steuer ist unter dem Nah¬ men: katasirirte Bier - Flcischkreuher - Vieh¬ aufschlag - Klassensteuer, Reductionsaufschlag und Extraordsnaritranksteucr bekannt. Dem sogenannten Pönaltaz unterliegen diese Städ¬ te: Böhmischbrod ( k. Sradt. ) Chrudim (Leib- gedingstadt.) Czaslau (k. St.) Leutmerttz (k. St.) Melnik (Lcibgedingstadt.) Kaurzim (k. St.) Kolin (k. St.) Neu Bidschow ( L. St.) Nimburg ( k. St. ) Polirfchka ( L. St.) Tentschbrod (k. St.) Carlsbad (Bergstadt.) 'Ellbogen ( Bergstadt.) Jungbunzlau (k. St.) Lrautenau ( Herrenstadt. ) Tauß ( k. St.) Klattau (k. St. ) Schüttenhof (k. St.) Kö- ntgtnngrätz (L. St.) Königinnhof (L. St.) Jaromterz ( L. St.) Hobenmauth sk. St. ) Pisek ( k. St. ) Mies (k. St. ) Rokozan s k» Sr. ) Beraun ( k. St.) Außig ( k. St. ) Brüx (k. St.) Kaaden (k. St.) Kommotau (Her¬ renstadt) Laun (k.St.) Saatz (k.St.) Ta¬ bor sk. St.) Wodnian ( k. St.) Prager Städte. i75y wurde auch die Erbsteuer ge¬ gründet. Das Tobakgefäll besteht seit hundert Jahren. Das Salzgefäll ist in diesem König¬ reiche schon sehr alt. Die Tonne Salz kam an? 535 fänqlich auf 5 si. 52 kr. in der Folge aber auf 7 fl. zu stehen In Folge Verordnung vom ry. Oktober 1770 darf auf dem offenen Lande das mit dem Zimmenrirungs Brandmah- le bemerkte Salzmaß nicht höher als um zwey und Dreyviertel Kreutzer verkauft werben. End¬ lich ist noch des StempelgefällrS und des Lot¬ to zu erwähnen, welche beyde Gefälle eben¬ falls in Böheim rxistiren. Die Joscphinische Steuerregultruug, welche 1789 auch in Böheim begann, ist Mittels Patents von 1790 erlo¬ schen. Der Ordnung nach sollte nun da- topo¬ graphische Verzeichnis der vorzüglichsten in Böheim gelegenen Städte, Märkte, Dörfer ,c. folgen. Allein, da bereits Schallrr XV Bände geliefert hat; so verweise ich den Leser auf dieselben. Ich liefere gegenwärtig ein w» möglich vollständiges Verzeichniß der sämmtlich in Böheim 1789 vorhandrnen Güterbesitzer; dasielbe ist nach den Kreisen geordnet. Bey der Verfassung dieses Verzeichnisses habe ich fol¬ gende Werke zu Hülfe genommen, als die ständische Accisordnung vom Jahr 1728, den Iren Band der neuen eürop. Staatsund ReiCegeog. ; den ^ten Thcil Büschings Erdbeschr. (Vll Aust ) E'bers Norir. illust. Lok ; Schematism. fürs K.Böh. 1790; Mat. z. a. u. n. St v. Böh. ;von Schalters Topogr. und die Rektifikation, ein N8. BevorMch zur Anzeige der Güterbesitzer schreite, lege ich eine kurze geographische Uibersicht vor. pra»r, die Hauptstadt dr s Königreich-, iße ungefähr in der Mitte desselben, am Fus- Ll 4 K -A» se des Pekriner - und Schweinbergs, an der Moldau 42 Meilen von Wien i8, von Dres¬ den , und ^2 von Linz gelegen. Prag grenzt gegen Norden an den Leutmeritzer und Bunz¬ lauer Kreis, gegen Nordost und gegen Osten an den Bidschowcr Kreis, gegen Süden an den Kaurzimer, gegen Südwest an den Bcrauner Kreis, und gegen Westen an den Rakonitzer Kreis. Der kauf der Moldau ist hier von Süden nach Norden ; sie ist hier ungefähr 700 Schritte breit und seit 1764 schiffbar. Die stei¬ nerne Brücke, welche Carl IV. !ZZ8 über die¬ sen Fluß bauen ließ, ist 1790 Pragerschuh lang, und 5 Klafter 2 Fuß 5 Zoll breit. Dieselbe ruhet auf 16 Bogen und acht- zehen Pfeilern und ist auf beyden Seiten mit 29 geistlichen Bildsäulen gezicret, welche größ- tentheils von harten und weichen Sandsteinen gemacht sind. 1669 wurde das im Feuer ver- vergoldte Crucifix aus dem Strafgelde eines wider das Kreutz Jesu ausgestosscnen Läster- Worts der Juden errichtet. r68g im August wurde die Bildsäule Nepomuks auf Kosten des Freyherrn von Wunschwitz aufgestellet. Diesel¬ be wurde zu Nürnberg aus hartem Metall ge¬ gossen. Sie ist 8 Schuh hoch und hält 20 Zentner am Gewicht. Prag wurde vormahls in vier Theile abgetheilet, nähmlich a) in die Klcinseite, b) in die Altstadt, c) in die Neu¬ stadt und ä) in den Hradschin. Seit dem Jahr 1784 aber, in welchem der Magistrat in Prag regulirt worden, machen sämmtliche vier Städ¬ te unter einem Magistrat eine Stadt, welch? in vier Viertel abgesondert wurde. Diese Vier¬ tel sind, 1) das Kleinseitenviertel, 2) das Altstädterviertel, z) das Neustädtrrviertel uns §37 O das Hradschinerviertel. Im Jahr 7784 im May wurde ganz Prag in 20 Pfarren ab- getheilet, welche nach den Vierteln also gele¬ gen sind: i) im Hradschiner Viertel: s) die Muttcrpfarr in der Metropolttankirche zu St. Veit, d) die Pfarr auf dem Strahof, 2) im Kleinftitncr Viertel: n). die Hauptpfarr zu St. Niclas, d) die Pfarr zu St. Thomas, c) zu Marie de Victoria, im Altstädter Viertel s) die Hauptpfarr im Thein, b) die Pfarr zu St. Egidi, c) zu St. Castulus ci) zum h. Geist, e) zu St. Jacob, k) zu St. Gallus, x) zu den Krcutzherren. 4) Im Ncu- siädter Viertel: s) die Hauptpfarr zu St. Hein» rich, b) die Pfarr zu St. Stephan , c) zu St. A- dalbert, st) zu St. Peter, e) zu St. Appolli- nar, k) zu Marien Schnee x) zur H. Drcy- «inigkett. Hierzu kömmt die Pfarr auf dem Discherad, als zu St. Peter und Paul. Den Umkreis von ganz Prag berechnet man auf drey teutsche Meilen. 1. Die Rleinsette, oder klei¬ ne Stadt Prag liegt westwärts zur linken Sei¬ te der Moldau. Man bestimmt ihre Länge von dem Strahoferthor bis zur Brücke auf 2000 Schritte und auf eben so viel Schritte die Breite vom Sandthor bis zum Augezder. Die Erbauung dieser Stadt setzt man in das 2te Jahrzehent des 8ten Jahrhunderts, ki- bussa hat dieselbe jenseit der Moldau am Fusse des Petrziner s jetzt Laurentiberg) bauen lassen , und ihr den Nahmen Praha, von Prag (Lhür- schwelle) gegeben , weil die von ihr Abgeordne¬ ter» in dem Walde, wo das Dächchen Brus- ka in die Moldau fällt, wie die Libussa vor- Sesagt hatte, einen Mann fanden, der die Schwel¬ le zu einem Hause zimmerte. An diesem Platz L l z also S-üEMü-K §3» also wurde die Kleinseitr angelegek. Ober¬ halb dieser Stadt ist die königliche Burg zur Residenz des böhmischen Königs gelegen. Das Wapen der kleinen Stadt Prag ist ein mit zwey offenen Lhorflügeln versehenes Thor, auf welchem zwey große und zwey kleine Thürme zu sehen; über der Thormauer in der Mitte retgt sich ein Löwe, und oben auf dem Thurm find zwey Männer , welche in die Trompete stossen. Die Stadl hat vier Thore, als das Carlsthor, das Augezderkhor, das Sandchor und das Etrahoferthor. Man zählt in diesem Bezirke 5^8 Häuser, darunter die bemerkens- würdtgsten sind: das Haus des Buchdruckers Dobroslawa; die Apotheke zum weißen Ad¬ ler von Wenzel Ebernberger 178^ gebauet; das Sachsenhaus; das fürstlich kichtrnsteinische Haus; die Malteserkirche, das Marzinische Majorathaus rc. II. der ^radschin, von dem böhmischen Wort Hrad (Bergschloß) geleitet, macht eigentlich keine besondere Stadt, son» Lern ist als der obere Theil der Kleinsette an- zusehen. Er wird abgetheilet s)tn den Echloß- bcztrk oder den untern Theil des Hradschtns , d) in den eigentlichen Hradschin, oder den mittleren Theil, der zugleich die sogenannte neue Welt in sich begreift, und c) in den Strahöfer Bezirk, als den obersten Theil, dar¬ unter auch der Pohorzelitz gezählet wird. Man setzt den Ursprung des Hradschins in das zweyte Jahrzehent des gten Jahrhunderts. Man zählt im Hradfchtn bey 200 Häuser: der Gchloßbezirk enthält io Häuser; darunter ist merkwürdig das königliche Schloß. Der Ur¬ sprung desselben fällt in die Zeiten der ersten Erwetterung der. Stadt Prag. Dasselbe ist S3- Auf dem vormabls genannten Schweinsberg gelegen; von Süden liegt ihm der Petrziner- berg entgegen. Unter Carl IV. wurde das Schloß gebauet; unter Wladislaus gegen das Ende des r^ren Jahrhunderts erweitert; unter der Regierung Marie Thcresie bekam das Schloß seine jetzige Gestalt. Es wurde zu dem neuen Dau deslelben 1756 der Anfang gemacht und 1774 vollendet. Die Höhe desselben beträgt drey Geschoße. Der ganze Schloßbezirk bildet «in Viereck und betrügt in der Brette 80a Schritte, in der Länge aber 720 Schritte. Die hier befindlichen königlichen Zimmer , die Bilder- gallerie, die Landstube und der große Saal, darin« bey der Krönung eines böhmi¬ schen Königs öffentliche Tafel gehalten wird, find sehenswürdig. Die kandstube ist 6o Fuß lang und 40 breit. Aus den königlichen Ziincrn führt ein Gang in die jetzige Dvmkirche, wel¬ che i?44 König Johann zu bauen anfieng; Carl IV. setzte den Bau 1346 fort. Hier ist auch das Damesstift gelegen. Nro, 50 befin¬ det sich der Lustgarten, welcher gegen 8o-> Schritte lang und gegen 200 breit ist. Der auf dem Laurentiplatz Nro. 151 gelegene gräf¬ lich Tscherninische Pallast ist besonders sehcns- würdiq, er hat 32 grosse und maßive steiner¬ ne Säulen, die von unten bis unter das Dach gehen. III- Die Altstadt, dieselbe soll hun¬ dert Jahr nach der Kleinseite vom Herzog Mna- ta gebauet worden feyn. Sie liegt jenseit der Moldau rechts, enthält -^2 Häuser, und hängt mit einer Brücke, welche über den Fluß gespannt ist. mit der Kleinfeite zusam¬ men. In einem Winkel an der Moldau ist die Judenstadt gelegen, und wird von der Altstadt mit- S4S mittels einer Mauer geschieden. Die Juden-" stadt hat 6 Thore, 266 Häuser und bey 7000 Juden. Hier befinden sich 8 nach Art der christ¬ lichen Kirchee von Stein gebaute Synagoge; sie nennen sich die Altneuschule die Meiselschule, die Altschule, die Pinchcrschule, die Klausschu- le, die Zigeunerschuie, die »roße Hofschule und die Neuschule. Die Vorsteher der jüdischen Ge¬ meinde bestehen aus i Primator, 5 Aeltesten, i Syndieus, 6 Gemeinältesten und 12 Bey- sitzern. Die Juden können nun auch an Sonn- und Fcyertagen aus ihrer Stadt ohne Passrer- zettel gehen und zugleich wurde das Unterschei¬ dungszeichen der Juden, welches in einem gel¬ ben Umschlag an dem rechten Arm bestand, ab- gestellet. Die Thore in dieser Stadt sind also - gelegen, g.) eines bcym Spitalberg an der Mol¬ dau; b) gegen St. Valentin; 0.) zu Anfang der Karpfgasse; ä.) Hinter der St. Nico- lauskirche ; ) nächst der h. Geistkirche und k.) gegen das ehemalige Kreutzherrn-- stift mit dem rochen Herz. In eben dieser Stadt ist auch der jüdische Freudhvf gelegen. In der Altstadt sind gelegen die Universität, die Kirche und daS Spital des Großmeisters des ritterlichen Kreutzherrcnstiftes mit dem ro¬ chen Stern, die Hauptpfarrkirche in Thein (8?4 gebaut) das Nachhaus, in welchem das Uhr¬ werk zu bemerken ist, welches von M» Haunschcn, einemSternkundigen »nProfessor dec Mathematik an der dasigen Universitär verfer¬ tiget worden ist. sVll. Heft der M.zur a. u. n- Ctat. von Böh ) Das Nationalthcater von dem ehemaligen Obristen Burggrafen, Grafen von Nostitz gebauet; das Gcneralseminar; der .^0- »igshof, die Residenz der böheimischen König e--W^o S4r And das Münzamt , wovon bereits Erwähnung geschehen ist. IV.) Die Neustadt, welche Carl !V. angelegethat, umgicbt die alte Stadt ganz bis auf die Wasserseile. Dieselbe hat ; Thore, als: Das Wischcraderkhor, bas Schweinsthor, das Roßtbor , das Neuethor und das Spital- thor. Die Neustadt wurde anfänglich von ih¬ rem Erbauer Carlstadt genannt. Man zählt in diesem Bezirk 1246 Häuser. Das Stadt- wapcn besieht in einem Schild, worinn ein Thsr mit zwey Thürmen aus be.yden Seiten, Unter welchen gleichfalls ein Eingang , als ein Thor mit zwey Flügeln ist; über demselben steht «in geharnischter Mann nut einem offenen Schwerdt in der rechten Hand, und einem Schild, in welchem ein doppelter Adler, in der lin¬ ken Hand; auf dem Helm stehet man eine k. Krone, welche zwey gekrönte Adler auf bey- bcn Seiten halten. Das Wapcn der Altstadt bestehet in einem Schilde, in welchem man et» ue Mauer oder rin Thor mit drey Thürmen, linker deren mittelsten der Eingang ist, ste¬ het, auf dem Helm ist eine königliche Krone, 2 köwen über dem Schilde halten. Kaiser Friedrich H. hat bas Wapen 1477 bestätigt. Die Neustadt wird in Viertheile «bgctheilet, diese sind: das Zdarascrvtertel, das ^>tephansviertel, das Heinrichsvtcrtel und das Dttersviertel. Zu den Merkwürdigkeiten dieser Etadt gehören bas N. 776 gelegene kais. eng¬ lische Reichsstift, von welchem bereits Er¬ wähnung geschehen ist; die Franciscanerkirche, 475 das Bleichhäusel zur Appretur der Einwand in der Gärbergasse N. 157, die ehema- Carlshöferabtey; das gräflich Küniglische Waisenhaus zu St. Johann Baptist N. 882. der Bredarm'gasse: die Saljnieberlage an der Dl« K4» Moldau ; die Abtey Emaus; bas WasserzoO thor der k. Navtgationsdirectior.. Der Zoll ge^ hörte vormals der Gemeinde und sok 9000 st» jährlich getragen haben re. Das hier gelegen^ Rachhaus hat Carl IV. 1^48 gegründet. Das Schloß wissehrad in einem abgelegenen Thest der Neustadt an der Moldau gelegen vom Der« -og Krol im Jahr 68Z angeleget. 714 ließ kt« Luffa dasselbe erweitern. 1Z48 ließ Carl IV/ das Schloß mit der Stadt Prag vereinigen» 1420 wurde Wissehrad nebst den da gelegenes iZ Kirchen von den Hussiten gänzlich zerstöhret. Der Bezirk begreift in der Länge 8t>c> und in der Breite zov Schritte in sich. Es ist bereits gesagt worden, daß das hier gelegene DonV kapitul ic-68 gestiftet worden ist» Das hstk befindliche Zeughaus macht einen Theil des al^ ten Wissehrader Schloßes aus. Hier wurde der erste elektrische Ableiter zur Verhütung des B^ tzcs in Prag angebracht. Durch das Wissehr^ derthor führt dir Strasse nach dem Lande der Ens. Der Wissehrader Bezirk ist dem Kantt zimer Kreise zugetyeilet und steht daher un^r der Gerichtsbarkeit des Amtes desselben KrA ses. Die Einwohner in Prag theilen sich iE der Religion, « ) In römisch katholische; d- in Protestanten; c.) in nicht unirte Grieche" undstJJuden. 178", Md aus dem Preußischen unu Sächsischen viele Fabrikanten und Künstler «aw Prag gekommen, und haben sich da niederge lassen. Auch gibt es in Prag mehrere länder. Im Jahr 1784 waren mit JnbA " der Judenstadt, in der Altstadt, 1206 H"^ ser. Inder Neustadt, 1245. Auf der Kleru' feite, 742. Summe 3191» S4Z Das ganze anwesende Volk belief sich auf 76on Köpfe. Hierzu die Miliz zu 8"vo. Summe Darunter waren 7901 Juden, »"o? hat Prag 40,355 Seelen gehabt, dar¬ unter waren 10081 Juden. Nachfolgende Kirchenlisten von Prag wer¬ den hier am rechten Orten stehen: Geer. Gebohr. Gest. M. Geb. M. Gest. Der eigentliche Uiberschuß gn Gebohrnen be¬ trägt binnen fünf Jahren 366 Köpfe. Wenn Ulan die Volksmenge nach der Verschiedenheit der Stände durchgcher, so findet man unter den Einwohnern in Prag dieses Verhältnis: Vom geistlichen Stande 1422. Adcliche620., Be¬ amten und Honoratiorcs?io.Bürger ^/o.Gärt- lcr u. s. w. 10700. Dom weiblichen Geschlecht Z67-2. Von den in Prag befindlichen politischen Und Justitzdcpartcmenten ist bereits umständlich Schandclt woroen. In Ansehung der ständi¬ schen Verfassung habe ich noch anzumerken, dast zu den jährlichen kanvragen zwey aus dem «iilmstande vom allerhöchsten Ort bevollmäch¬ tiget 544 riget, im Nahmen des Landesfürsten die so¬ genannten Postulate« auf dem Landtage schrift¬ lich übergeben. Von dem Bürgerstande: von den königlichen Städten sind Prag, Bud- weiß, Pilsen und Kuttenbcrg die einzigen , wel¬ che Deputirte zum Landtage zu senden be¬ rechtiget sind. Diese Deputirte sind Reprä¬ sentanten deS ganzen Bürgerstandes. Die Deputirte» von Prag haben das Recht zu sitzen; jene aber oon den Landmagistraten stehen in einem besonderenStallv. Die städtische Depu¬ taten haben rin einziges Votum curiatum im Nahmen des ganzen Bürgerstandes, welches gewöhnlich der Prager Deputirte gibt. Die Ritter sitzen nach dem Dienstrang, oder wie sie nach ihrer Einführung den Sitz erworben haben. Der oberste Landschreiber, Landcsun- terkämmerer und Burggraf des Königinngrä- tzer Kreises sitzen allen übrigen Rittern vor. Der ständische-Ausschuß besteht aus zwey Glie¬ dern von jedem Stande; aus dem geistliche» Stande benennt ste der Erzbischof; aus dem Her¬ renstande der oberste Burggraf und aus be>» Ritterstande der oberste Landschreiber. Die Wahl geschieht auf Z Jahre. Bey diesem Aus¬ schüsse werden jene Gegenstände behandelt, wel¬ che keine Verzögerung zulassen. Hier folge» die Erbämter: Obersterblandhofmeister, l Ladislaw von Lobkowitz; 1756 Graf von Gm- las jetzt Fran; Ferdinand Kinsky, R"ch° graf, von Chinitz und Tetkau. Dbersterv landkammerer, 1789 Gr. Klebelsberg. Mbern erblandmarschall, dessenWürde zählt bereits Alter von 500 Jahren; r^6 erhielt dieses um das Haus von Ltppa erblich. Obertterblan stallmeister, jetzt unbesetzt. Mbersterblan Mundschenk, dessen Würde zählt einAlr^ 0--W--0 S45 Zrz Jahren. »884 erhielt dies Amt erblich bas Haus Warter>berg. 1627 erhielt das Amr die Familie von Slawata; jetzt bekleidet das¬ selbe Procop Adalbert Graf Cschernin von Chudenitz, Regierer des Hauses Neuhausund Cbndenitz. st'bt-rsterbla^ drruchsest; in den al¬ ten Königinngrätzer Briefen 1084 ist ein gewisser Cuno, als Truchseß unterschrieben. 1^6 er¬ hielt diese Würde das Haus von Hasenburg erblich. 1746 bekleidete das Amt Graf von Colloredo. Der Truchseß trägt bey dem Krö- nungseeremontel ein goldenes Fäßchen vor, und legt bey der feyerlichen Tafel dem Kö¬ nig die erste Speise vor. Vbersterblandjager» meister, jetzt Johann Carl Reichsgraf vo» Spork. Dbersterblandfilberkammerer, 1746 Graf von Uhlefeld. Vbersterblan-küchenmei- ster, jetzt Franz Carl Wratislaw, Reichsgraf von Mitrowitz. Dbersterblanbthürhüter, jetzt Joseph Mladota von Solopisk. Vbersterb- la^dpanier, Herrenstandes: Anton Graf von Kvrzensky des h. R. Reichs Graf von Tere- schau, Ritterstandes: 1746 Wantschura von Rzechnitz. Obersterdlandmünzmeister, jetzt Unbesetzt» Vbersterblandvorschneider, tm 15. Jahrhundert hat das Amt das Haus Austy, bekleidet ; jetzt bekleidet dasselbe Vincenz des h. R. Reichs Graf von Waldstein und Herr von Wartenberg. Gbersterbkampfrich- ter und Schildträger. Obersterblanöstabel- Meister jetzt unbesetzt, Dbersterblandschag- »neister, 1746 Graf Wrtby. Oberfterbland- Postmeister, jetzt Johann Wenzel dcs,h. R. Reichs Fürst von Paar, Freyherr zu Hart.- berg und Krotteustein. Im Jahr 178^ be- «andrn sich in Prag folgende Kommerzialpro- M m ftssto- -46 fessionisten, Fabriken und Kommercialgewerbr Manufactur in Baumwolle ig. Bandmacher in Seide, darunter die Posamenlircr begriffen, loi MeMer; Bildhauer 14 , Blattbinder i, Bleiche duf dem grossen Venedig; Buchbin¬ der 25, Buchdrucker iz , Büchsenmacher und Schuster 6, Bürstenbinder 5, Dosenmacher r , Drahtzieher in Gold und Silber 6 , Drechs¬ ler 14, Färber 8, Feilenhauer 4, Fischbein-» fabrikant i, Gelb -- Roth - und Glockengies¬ ser y,Glaser r8; Gold -- Silber - und Gaiau- teriearbeiter 78, Gürtler 12; Handschuhma¬ cher ig, Hutmacher 16; Instrumentenmacher ( mathematische) 2^ Instrumentenmacher ( mu¬ sikalische 8, Kammmacher 7, Klempner 16 , Knopfmachcr i, Kürschner A9, Kupferschmiede 8 /«Kupferstecher 5 Leinenwebcr 47, Loh -- und Rothgerber 19,Mahler z6, Kartenmahler 4, Messerschmiede 8, Nadler io, Nagclschmiede 8, Papiermachcr i, Pergamenkmacher 2, Petsch-ec- stccher 5, Posamentierer, S. Bandmachcr« Schwertfeger 22, Schnallenmacher 6, Schrift-» gieffer i, Seidenzeug und Flormacher2^6, Sei¬ ler 17, Spiegclfabricanten 5, Spinner a) in Flachs 169, b) in Schafwolle Z67, c) in Baumwolle 8or, zusammen 1^7. Spitzen- klippler zr7, Sporer 5, Stein -- und CoM- posttionschneiler i, , Strumpfstricker 19» Strumpfwirker 32 , Tuchmacher Z4, Tuchsche¬ rer ?,, Tuchwalker i, Uhrmacher 24., Wachö¬ leinwandmacher i, Wachszieher 12, Weisger¬ ber 9 , Wollenzcugweber 9, Zeug -- und Aft' kelschmiede 4, Zinnqiesser 14 , Manufacturier in Baumwvllwaaren , Tobaksfabrik in der Neustadt in der Heinrill sgasse ; TuchmanU» factur. in der Altstadt iu St Anne; Hand¬ schuh- Z47 fchuhfabtik unter der Firme Bonlogne undCom» pagnie im Peterrviertel. Schmerscifenfabrik vor dtM Skrahöfer Thor. Im Jähr I78c), 6. April ist die Thorsperre aufgehoben worden. Die Thore die in Prag gelegen, find diese: das Epitalchor, Neuerhor, Roßfhor , Kornthor, Wissehradcrthor, Augezderthor, Strahöferthor und Sandlhor. Beschreib, der k. Hauptstadt Prag. 8. 1774. Vollständige Beschreib, der k. Hauptstadt Prag. 8. 1787« Nun folgen die in jedem Kreise befindlichen Güterbesitzer. Leutmeritzer Vrels , kitonneziczky Krag , Oirculus ljtvmericensis, grenzt nordwärts an die Oberlausitz, gegen Norden und Osten an den Bunzlauer Kreis , gegen Ostsüden an den Bunzlauer Kreis, ge¬ gen Südwest an den Rakonitzer Kreis, gegen Westen an den Saatzer Kreis, und gegen Wesinord an Meissen. Von Westnorden biS Osten ist dieser Kreis ganz mit Gebirgen um- gchen» In demselben gibt es ergiebige Stein» kohlenbrüchc. Der Hauplfluß in di.sein Kreise ist die Elbe, von welcher bereits Erwähnung geschehen ist. Das Thal, welches der Fluß bestreicht, nachdem er von sehr hohen Stein- klippen, die man den Feigclsicin nennet, her- ndsällt, hat den Nahmen Elbgrund. Die klei¬ neren Flüsse in diesem Kreise sind die Bila ; sie kömmt von Westen, und betritt bey Rudels¬ dorf den Leutmeritzer Kreis, bey Außig ver¬ mischt sich der Fluß mit der Elbe; ferner der Fluß Polzen; er kömmt von Osten , betritt südwärts be-m Dorf Weßeli den Leutmeritzer M M -r Kreis §48 Kreis und fällt unter Tetschen in die Elbe. Die Natur - und Kunstproduete dieses Kreises sind in den vorstehenden Productentabellen aufgcführt. Bey Außig wächst guter Wein. Erber zählet .in diesem Kreise 60 geschlossene, Und g offene Städ» te, 6 Märkte mit Schlössern, 21 ohne Schlösser , und 55 Schlösser, oder adeliche Sitze. Bü- sching zählet Z8 Städte, 4 Märkte, und 866 Dörfer; Schalter 17 Städte, 24 Märkte und y87 Dörfer und einzelne Wohnstätte. Die ständische Aecisordnung führt 26 Städte auf, darunter befinden HÄ): Eine Festung, nähm- iich Theresienstadt, 2 k. Städtediese sind Lustig und Leutmeritz; bann 22 Herrenstädte. Diese sind: Ausche, Bensen , Bilm , Duchs , Georgenthal, Klostergrab, Habichstein,Hayda, Hoian, böhmisch Kamnitz, Karbetz, Kraupen, böhmisch Leippe, Lobositz , Libochowitz, Neu¬ stadt! . Niclasberg , Plciswedel, Sandau , Schluckens», Töplitz und Tetschen. Der Märk¬ te sind also 16. Sie sind: Brozan, Drum , Eule, Georgenberg, Altgeorgswald, Grabron Heinsbach. Kreybitz, Obcrleutensdorf, Lewin, Rumburg, Schürgswalde, Trebnitz, Türrnitz, Wcrnstartl und Zinnwald. Der Dominien sind 4^, der Güter sr , und der Dörfer 8^4. Nun folgen die Gütrrbesitzer. Ztuynsimererenriten , zu L-üppe, Gut Schönborn. Dazu gehören 6 Dörfer. * Ausfg, eine königliche Stadt, Gut Wa- Ndw mit z Dörfern. Bielin, Stadt, Iablonitz. Liß- §4- Ristchum Leuemeritz, s) Herrschaft Drum; dazu gehören das Städtchen Pleiswedl , der Markt Drum und iz Dörfer , b) Gut Trze-- bautitz mit einem Schloß und 4 Dörfern. Thotek, Johann Rudolph Graf, Gut Bieloschitz mit dem Schlosse gleiches Namens, und 4 Dörfern. Listerzienserstift zu Oßck, Herrschaft glei¬ ches Rahmens, wozu 25 Dörfer gehören. Llarp und Aldrinyen , Johann Först, s) Fideicommißherrschaft Tepütz. Dazu ge¬ hören die Stadt Tcplitz mit einem Schloß, dann 4'. Dörfer, b) Herrschaft Binsdorf mit einem Schloß , dem Markt Kreybitz und 12 Dörfern, c) Bergherrschaft Kraupen; dazu ge¬ hören die Stadt gleiches Rahmens, der Markt Zinnwald und 6 Dörfer. Erzbißchum in Pray, Herrschaft Schwa- mit einem Schloß, dazu gehören iz Dörfer. Dietrichstein, Först von, Herrschaft Li- bochowttz; dazu gehöret die Stadt gleiches Rahmens mit einem Schloß und r6 Dörkern. Oomdechantep zuLeutmeriy, Gut Wora- schitz» Dominicaner in Leutmeritz, das Gut Oberaugezd mit einem Schloß und 8 Dörfern. Domstift in Bautzen, Gnt Schörgswalda mit einem Markt gleiches Nahmeuö und s Dörfern. M m z Don>- S5» vamllift in Lk-Ntmeritz , Gut Althei» sonst Lcittitz mit 4 Dörfern. Dubnitz , s. Reisky. ^arracka , Johann Graf, Reichshofrath, s') kleinen Theil des Gutes Marckerödorf mit 4 Dörfern. Im Dorf Freudenberg darf jeder, dessen Frau in die 6 Worten kömmt, durch eben soviel Wochen Bier schenken, b) Herr¬ schaft Großpriesen mir einem Schloß und iz Dörfern. Hartmann , Procop Graf, Herrschaft Su- kohrad und Schnebowitz mit 2 Schlössern und io Dörfern. Hartiy , Ludwig Joh. Maria Graf, Herr¬ schaft Schebritz mit einem Schloß und 20 Dörfern. rch Herschaft Presnitz mit einem Schloß und i8 Dörfern. Hatzfeld Gleichen , Carl Friedrich Graf, Allodialherrschaft Dlaschkowitz mit einem Schloß und 15 Dörfern. Hrzan von Harras, Majoratherrfchaft Milleschau mit 6 Dörfern. Kammer, königliche , seit 178! mittels Kaufes Herrschaft Zahorzan mit 18 Dörfern. Kaunitz, Mich. Carl Graf, Fideicommiß- Herrschaft Neuschloß mit den Städtchen Ha- bichrsttin und Ncnstattl, böhmisch Holan, Lei- pe und 79 Dörfern. Rinsk> 5Sl Kinsky, Franz Ulrich Fürst, Allodialherr- schäft Kamnitz. Dazu gehören die Stadt glei¬ ches Nahmcus, der Markt Kreybitz und 39 Dörfer. Kinsky Jos. Max.Graf, Herrschaft Bürg¬ stein mit einem Schloß. Dazu gehören das Städtchen Hayoa und 26. Dörfer. Rlebelsberg, Adal. Wendel Graf, Gut Trziblitz mit einem Schloß, und 4 Dörfern. Rokorvrat Liedsteinvky , Marie Anne, vermählet mit Grafen von Thun , Herrschaft Kulm mit einem Schloß. Daru gehören das Städtchen Karbitz und 22 Dörfer. Rresel, Carl Freyherr von, s) daS Gut Wrbiezan mit einem Schloß, d) Das Gut Lrzebuschin mit einem Schloß und 2 Dörfern. Leutmeriy, eine königliche Stadt , Gut Schlitz mit n Dörfern. Lichtenstein, regierender Fürst, Majorat¬ herrschaft Rumburg, dazu gehören das Städt¬ chen Georgenthal, der Markt Rumburg, und ,6 Dörfer. " Lobkowiy, regierender Fürst, s) Allodial- zut Brozan mit einem Markt und z Dörfern, i») Modialhcrrschaft Liebshausen mit ei¬ nem Schloß und 27 Dörfern, e) Allodial- Herrschaft Bielin ; dazu gehören die Stadt Sketches Rahmens und 36 Dörfer, ä Herr. Schaft Schrökenstein mit einem Schloß und? Wm 4 Lör- SZ2 Dörfern, v) Herrschaft Enzowan mit einem Schloß und 7 Dörfern. k)Raudnitz. Maltheserorden, Herrschaft Oberliebich mit dem Markt gleiches Rahmens und 9 Dörfern. Mitrorvktz, Carl Reichsgraf Wratislaw, Herrschaft Schönwald mit einem Schloß und 8 Dörfern. Nosiiy und Rhmek, Franz Anton Graf, Maioratherrschaft Linay mir einem Schloß und 6 Dörfern. Nostitz und Rhi'iek , Friedrich Graf a) Allodiaherrschaft Tirnitz mit dem Markte glei¬ ches Rahmens nnd 18 Dörfern, b) Allodi- dialherrschaften Czernosek und Libochowan mit 2 Schlößern und 4 Dörfern. Pachta, Hubert Carl Graf, Allodialherr- schafkcn Czebus, Dradobns und Lidoch mit z Schlössern, und 24 Dörfern. Prag, die Hauptstadt, Gut Mastirzowitz. pergrvolfln, Anne, s) Gut Kofarowitz. Probstep am wischehrad, Gut Schüttle- uitz, und z Dörfer. Reisfy, Joh. wen;. Frepherr von Dub¬ nitz, n) Gut Boretsch mit einem Schloß und 6 Dörfern, d) Gut Wchtnitz. R-- düüSMü^s S5L Religionsfund, s) Gut Czernrscht, vor- mahls ein Etgenthum des erloschenen Mtnori- ten Klosters in Leutmeritz. b) Herrschaft Czis- kowitz mit ernem Schloß, ferner gehören hier¬ zu der Markt Trebnitz und io Dörfer. Vor- mahls ein Eigenrhum des Frauenstiftcs zu St. Georg in Prag, c) das Gut Lauben und Zie¬ gendorf. Vormahls ein Eigenthum des erlo¬ schenen CistcrzienserstifteS zu Pleß. Salm Reiferscheid , Franz Wenzel Graf , Herrschaft Hainsbach mit einem Markt glei¬ ches Nahmens und 29 Dörfern. Schwarzenberg, regierender Först, s) Allodialherrschaft Wrschowitz mit einem Schloß und 9 Dörfern, d) Allodialherrschaft Lobo- sitz , mit einer Stadt gleiches Nahmens und 18 Dörfern, c) Herrschaft Kamnik mit einem Schloß und z Dörfern. Studienfund, s) Gut Sobochleben mit Z Dörfern; b) die Herrschaft Licbeschütz und Ausche, c) das Gut Nutschnicz, Hierzu gehö¬ ren die Stadt Ausche, der Markt Lewin und Wernstattl, ferner 43 Dörfer. Sweerts Spork, Johann Christian Graf, Herrschaft Konoged mit einem Schloß und 7 Dörfern. Theresienstadt, eine königliche Stabt, und Festung; dazu wurde 1780 der Grund geleget, und kam an dem Platz zu stehen, wo das Dorf Teutsch gelegen. Mm; Thun s'S4 Thun, Franz Joseph Graf, »)GttkMar^ kersdorf, größere Tbeil, mit 7 Dörfern, b) Herrschaft Bensen mit einem Städtchen und q. Dörfern. Thun, Wenzel Joseph Graf, Majorakherr- schäft Tetschen, mit einer Stadt gleiches Rah¬ mens und 99 Dörfern. Veym Dorf Klop ist ein beträchtlicher Steinbruch. Thun, s. Kolowrak. waldek , Christ. Auz. Reichsfstrst, ») Allo* Lialherrschaft Politz mit dem Markte Ober Pö¬ litz und 16 Dörfern, b) Allvdialherrschafk Schwaden mit 7 Dörfern, c) H.-rrschaft Plvs- kowitz mit einem Schloß und 23 Dörfern. Waldstein und wartcmbery, Carl Joseph Graf , Fibelcommißherrschaften Duchs und Oberleutensdorf. Dazu gehören das Schutz- stäbtchcn Duchs, der MarktOberlcutensdorfund Niedergeorgenthal, ferner zz Dörfer. wieschnik, Wilhelmine Gräfin» , gebohr- ne FreyiiUi, von Schirnding ») Allodialherr- schäft Kosteublat mit einem Schloß und 5 Dör¬ fern. b) Allobialgut Krzcmusch mit 4 Dör¬ fern. Bunzlauer Dreis, Bolellawsky Krag, Oirco« Ins Loleslavieusis, grenzt nordwärts gegen Lausitz und Schlesien, gegen Nordost an den Königinngrätzer Kreis, gegen Osten an den Bidsci)vwer, gegen Süden o— S55 «n den Kaurzimer, gegen Südwest on den Pragerbezirk, gegen Westen an den Rakonitzer Und gegen Westnorden an den Leukmeritzer Kreis. Hier fängt das sogenannte Riesenge- birg (Sudetsch ) an, welches diesen Kreis von Schlesien scheidet. Die vorzüglichsten Flüße in diesem Kreise sind die Jser , von welcher bereits Meldung geschah, und die Neyße, welche sich in die schwarze und Görlitzer Neyße thcilek. Die schwarze Neyße entspringt nordostwärts im Rieftngcbirge unterhalb Hayndorf, fließt Von hier nach Einsiedl, Kratzau und vermischt sich nordwärts bey Weißkirche , mit der Gör- iiyer Neyße, welche ostwärts bey Neyßbrunnen entspringt, den Lauf nordwärts nach Wiesen- thal, Proschwitz, Röchlitz, Reichcnberg Ro¬ senthal, Paulsdorf rc. nimmt: oberhalb Krot- tau Böhmen verläßt, und durch die Lausitz sich in die Ober bcgicbt. Dieser Kreis ist reich¬ haltig an Halbedelsteinen, wie cs vorstehende Nakurproductentabelle darthut; auch ist hier die Flachserziclung beträchtlich , so wie das Melniker Weingewächs sehr bekannt ist. In diesem Kreise zählet Erber 5 geschloffene und 2 offene Städte, 15 Märkte mit Schlössern , 2O ohne Schlösser, und 45 adeliche Eitze. Büsching zählet I2 Städte, 80 Märkte, und S89 Dörfer; Schalter 12 Städte, 21 Märkte, Und 1094 Dörfer, und einzelne Wohnstätte. Im Vten Hefte der Mater, zur alt. und neu¬ en Stat, von Böh. werden 37 Städte, 6 Märkte , 47 Güterbesitzer 26 Dominien, und 25 Güter angegeben. Die angeführte städtische Ac- cisordnung enthält Städte, darunter sind die Leibgedingsradt Mclnik, die k. Städte Jung- *u»zlau und Nimburg und zv Herrcnstädte. Diese SZ6 Diese sind; Bakow, Bausow oder Unter Bau» reu, Benatek, Bischttz, Brodeez AltBunzlau, Dauba, Dobrawitz, böhmisch Eiche, Fried¬ land , Gabel, Grortau, Hün-wwaffer, Hirsche berg,Krzinccz(Neukunstberg)NeuLißa,Mscheno, Eöh. Neustadtl, Reichcnberg , Reichstadt , Ro« tveusko, Rozdialvwitz, Gemtl, Sobotha, Sobintr ka, Türnau,Wartenberg,Wegstattl, Weißwasser, und Zivikau. Der Märkte wären also io. Diese sind: Brzczno, Fürstenbruk, Eisenbrod, Hochstaot, Kratzau, Liebenau, Münchengrätz, Niemes, Oschütz, Etrenttz. D- Dominien find ZO, der Gäter 29 und der Dörfer loiz» Nun folgen die Gäterbesitzcr dieses Krei¬ ses : Auyustmereremiten zu Weißwasser, Gut Wiska mit der Stabt Weißwasser und 4 Dö» fern/ S. Provinz. « Bolz«, s. Mirbach« Lunzkau alt, f. Dechankey. Dunzkau jung, k« Stadt, 12 Dörfer un» r Bauernhof. Zisterzienser zu Lauban in der Oberkau¬ sitz , Gut Günterövorf mit ioz Häuser«- Clam TaUas, Christoph Philipp Graf, u) Gut Brodctz und Luschtienig^mit y Dörfern- b) Herrschaft Friedland, Stadt Neusiattl »uv zi Dörfer; bey Friedland ist ^eine Papiermuy- 0Ü-M--V S57 ir. Herrschaft Grafenstcin mit 27 Dör» fern, ä) Herrschaft Läwberg mit den Märks ten, Fürsteubruk und Mllnchengrätz und 99 Dörfern. e) Herrschaft Rkichevberg mit 42 Dörfern, k) Herrschaft Rotzbialvwitz mit 7 Dörfern. Llam Gallas, Carl Graf, Gut Diete» Nitz nebst Wossenitz mit 9 Dörfern. Tlary und Aldringen , Philipp Graf, Herrschaft LodeS, mit dem Städtchen Msche- No und 7 Dörfern» Dechantep in Altbunzlau, Gut Altbunz- lau mit 7 Dörfern. Dechantey zu Wissehrad, Gut klein Wschel- üs mit 96 Häusern von ivo Personen bewohnt. Des Fours, Franz Anton Graf, s) Herr» ichaft Morchenstein mit l6 Dörfern, d) Herr¬ schaft Rohosetz, mit dem Markt Eisenbrod Und 48 Dörfern. , ^5?. 8ours, Franz Wenzel, Herrschaft Klein Skal mit 32 Dörfern. Ehrenburg, Ioach. Freyherr, Gut Na- warow mit 12 Dörfern. Erzbistum in Prag, s) Allodialberrschafk ^cnatek mit 20 Dörfern, b) Schutzstadl Be¬ steck Mit 4 Dörfern von Lio Personen be- 'vvhnt. Lür. §58 Kürsteuberzt , Philipp Fürst, g) Herrschaft Dobrawitz mit der Stadt gleiches Rahmens und Z2> Dörfern, b) Herrschaft Lautschrnmit 15 Dörfecn. firauenderka, Dominik, Freyhof Hlawe Uv Subow mit einem Haus. Harrach, Johann Graf, Gut Mlkawa, und Wschelap mit 6 Dörfern. Martig, Franz Anton, Graf. r>) Hrr^ schäft Warkcmberg und Gut Alt Eiere, nebst Domaslowitz und Kressa. Dazu gehören di« Stabt Wartenberg und n Dörfer. Hawle, ( Wenzel Aua.) Erben , Gut Mla^ diegow und Nowen mit rz Dörfern. Raunitz, Mich. Earl Graf, a) Herr^ schäft Brzezno mit io Dörfern» i>) Herrsch«^ Hauska mit 2z Dörfern. Rolorvrat Nowohradsfp, Fran; Anteil Graf, Herrschaft Koschatek mit ro Dörfern. Lauban, s. Cisterziensev. Lazary, Johann Heinr. Freyherr, Niemierzitz mit z Dörfern. Lobkowitz , Marie Ludmille Fürstin«' geb. Gräfin» von Czernin, Herrschaft Mc»' nik nebst dem einverleibten Gut Kischiy Czeczelitz. Dazu gehören die Städte Mei«' und Wegstatti mit 52 Häusern. ? o-üqWL^r- 554 Mesni? , keibgedingstadt, Stadt Melnik, a) Dorf Glomek , b) St. Melnik mit ivi D, c) Vorstadt Melnik mit 65 D> Ferner gehört dazu das Gut Unter Prztwor mit io Dörfern und i82 Häusern, welche von 12-2 Seeelea bewohnt werden. Milleslmo, Joseph Caratto Graf, Herr- scbaft Scmil mit der Stadt gleiches Rahmens »nd 52 Dörfern. Morzin, Franz Tav. Jdseph Graf, rr) Herrschaft Krzinetz (Neukunstberg) nebst dem Gute Dobrowan. Dazu gehören Z4 Dörfer. i>) Gut Ronow mit 7 Dörfern. Morzin, Johanne Nepomucene, Rit- terinn, geb. Gräfinn von Martini;, Witwe vom Grafen Bolza, Herrschaft Kosmonos, nebst dem Gute Skaschow, dazu gehören 54 Dörfer. La Motte, Johann Ritter, Gut Geffenay Mit 5 Dörfern. Neubery f Joh. Franz Ritters) Erben , Gut Czegtitz mit 7 Dörfern. Nimbury (k. Stadt) Nimburg 286 H° Und das Dorf Schlottawa i H. Pachta, Franz Joseph Graf; ») Gut Betzno mit den einverlcibren Gütern Nemes- lvwjtz und Horka, dazu gehören 14 Dörfer Wit zzi Häusern, welche von 1762 Seelen be¬ wohnt Z6o wohnt werden, d) Herrschaft Gabel mit IS Dörfern, c) Schutzstadt Gabel. pacht«, Johann Joseph Graf, Herr¬ schaft Lieblitz nebst Bosilüe und Hostina; da¬ zu gehören rz Dörfer. przichowsky von Przichowitz, s. Erzbi¬ stum. przichowsky von Przichowitz, Franz An¬ ton Graf, Gut Stranow mit 9 Dörfern von 157 Häusern. Provinz (Böhmische) des Augustinercre- mitenordenS, Gut Stranka mit 2< 0 Hausern, welche von 1662 Seelen bewohnet werden. pulpan, Joseph, Gut Domauschitz mit 6 Dörfern. Religionsfunö, Böheimischer, s) Gut Neubuschel mit z Dörfern. Vormahls ein Ei- genthum des erloschenen Frauensiiftes zu Et. Georg in Prag, b) Gut Skalsko mit 2 Dörfern. Vormahls ein Eigenthum des Ser- vitenklosters zu Prag im Altstättervtertel. c) Gut Landen mit 20 Häusern und St. Gabel oder die sogenannte Rinnengasse mit 6 Häu¬ sern von ry Personen bewohnt. Vormahls ein Eigenthum des erloschenen Dominicanerkwsters in Gabel, e) Gut Schopka mit 4 Dörfern. Vormahls ein Eigenthum der Scrviten in Prag- Reliyionsfund, unterenserischer, Herrschaft Eiche nebst Friedstein und Siebendörftl. Da- S6r zu gehören die Stadt Eiche, der Markt Lir- benau und Oschitz und 76 Dörfer« Die gan¬ ze Herrschaft, welche Vormahls die Kanonis» seiinnen des St. Augustin zu St. Jacob in Wien besrssen haben, enthält 2437 Häuser, welche von 13,723 Personen bewohnt werden« Sweerts Spork, Johann Franz Christ. Graf, a) Herrschaft Lissa mit 20 Dörfern; Gut Perstein mit 18 Dörfern, c) Gut Wrdrm mit io Dörfern. Stipendiatgfund, theologischer, Gut So» winka mit 6 Dörfern. Wald-k, Christian August Fürst, Allo- dialherrschaft Reichstadt, nebst dem Gut Krom¬ bach und Zwickau. Dazu gehören das Städt¬ chen Reichstädt und Zwickau und 26 Dörfer. Bey Oberlichtenwald wird treflicher Flachs und Hanf gebaurk. walderode, Franz Johann Graf, Herr- chafc Azepin und Lieben mit n Dörfern, 267 Häusern, und 1898 Einwohnern. waldstein,( Emanuels Grafen) Erben. ») Herrschaft Swtgan nebst Albrechtih uns kaukowctz; hierzu gehören 77 Dörfer und /87» Häuser. Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf 10,825 Seelen, d) Allvdialherrschaft Grost Skal mit der Gchutzstadt Turnau (306 H, Liyr Pers.) und 101 Dörfer, 132; Häusern und 9404 Einwohnern, darunter Turnau nicht begriffen ist. P fl Watt» o-!"W^y 562 Walöstein , Vinzenz Graf, s) Herrschaft Hirschberg mit der Stadt gleiches Rahmens, und 2Z Dörfern. Die Herrschaft zählt 5620 Personen, d) Allodialhcrrschaft Munckengrätz mit dem Markt gleiches Rahmens und 98 Dörfern. Die Herrschaft zählt H220 Ein¬ wohner. Mit derselbe» find einvcrleibt die Klostergäter Zasadka, Koczinowttz, Hradec- zek, Ober - Unter - und Klein Bratrzitz und Zwirzetitz. c) Allodialhcrrschaft Weißwafscr mit der Schutzstadt gleiches Rahmens und zz Dörfern. Die Zahl der Einwohner auf dieser Herrschaft beläuft sich auf ügro Seelen. wieschnik , Franz Graf, Gut Groß Wschellis mit 7 Dörfern. wissehrad, s. Dechantey. wrarislarv von Mitrowitz rmö NetroU'tz- ky, Anton Grafti Fideicommißherrschaft Kost, mit der Stadt Bausow und 47 Dörfern. wrbna, Joseph Wenzel Graf, s) Gut Krnsko und Rzcchnitz mit 4 Dörfern, b) Gut Wrutitz mit 4 Dörfern. Römginngratzerrreis , HradetfchkoKrag , U»" KinoliraäenliL Oirculus. grenzt nordwärts an Schlesien, gegen Osten an die Grafschaft Glatz, gegen Süden an den Chrudimcr Kreis und gegen -Westen an den Bidschower Kreis. Gegen Norden wird dieser Kreis, zu welchem vormahls auch der Bidschower Kreis gehört hat, von dem Nie- S6» fengcbirg umschlossen. In diesem Kreise ent¬ springt, wie bereits S. 509 gesagt worden, die Eibe. Zu den übrigen bcmcrkcnswürdig- sten Flüssen gehören: s) Der Adlerfluß, wel- eher gewöhnlich in die wilde und sirlle Adler ein» gekheilct wird; der erstere entspringt nord¬ wärts in der Grafschaft Glatz auf den See- feldern und macht zwischen dieser Grassa < ft und dem Königreich Böheim die natürliche Grenze; bey Hocherlitz betritt er Böht >m, läuft südwärts nach Wigstattl, Podeinstein, und wendet sich hier westwärts nach Koste- letz re. wo er sich mit dem stillen Adler ver¬ mischt. Dieser entspringt ostwärts bey Grü- bich an der Grenze Mährens, läuft von hier nach Geyersberg, Wchdorf, Schützcndorf, nimmt bey Kostelecz, wie eben gesagt worden, den wilden Adler auf, fetzt den Lauf nach Ti- nischt, Hochenbruk und Königinngrätz fort und fällt in die Elbe, b) Die Aupa auch Eypel, entspringt nordwärts an der Schneekoppe, ei¬ nem Theil des Riesengehirqes, fließt südwärts nach dem Dorf Groß Aupa, von da nach Frey- heit, Altstadt, Traukenau, Skalitz, Nahor- zan, und fällt bey Jaromirz in die Elbe, c) Die Metau oder Metge nimmt ihren Ursprung nordwärts bey Hüttendorf, läuft südwärts nach Braunau, Nachod und fällt bey Pleß in die Elbe. In diesem Kreise ist das Sreinge- birg merkwürdig, welches bey Feldkretschme auf dem Gut Adersbach gelegen. Diese Stei¬ ne formen sich wie Thürme, sind gewöhnlich i-vO auch wohl 2oo Schuh hoch, und stehen ganz frey, wie Säulen, völlig senkrecht; jede bestehe aus einem einzigen dichten Stein. Ihre Lage ist so, daß man unter ihnen einige tausend N n » Schrir- Z 66^ * Schritte weit durch verworrene Gänge, als durch einen Irrgarten gehen kann. Herr Rit¬ ter und Kreishauptmann von Btenenbcrg hat von dieser Eteinmasse in den Alterthümcrn Böheims eine lescnswürdige Schilderung ge¬ macht. Crber zählet in diesem Kreise 6 ge¬ schlossene Städte, is Märkte mit Schlössern, ig ohne Schlösser , und 5^ adeliche Sitze; Büsching 7 Städte, Zi Märkte, und 705 Dörfer. Echaller 18 Städte, 27 Märkte und 722 Dörfer, und einzelne Wohnstätte. Die Accisordnung enthält Z2 Städte, darunter sind r g Leibgebingstädte, als Jaromir; , Königinnhof und Königittttgrätz. c) Die Festung und Frey¬ stadt Plcß und ä) 28 Herrenstadkc. Diese nennen sich: Bärnstadt, Borohradeck, Bran¬ deis , Braunau, CzaflalowitzDobruschka, Geyersberg, Grulich, Reu Hratk, Hronow, ^ostelecz am Adlerfluß, Kostelecz bey Nachod, Neustadt, Politz, Pottenstein , Reichenau, Roketnitz, Sanftenbcrg, Groß Skalitz^ Emir« zic;, Solniez, Starkstadt, Tinischt, Traute- nau, Wamberg und Wiegstattl. Der Märkte sind also io: Gißhübel, Hohenbruk, Jelney, Kr<2- pin, Kukus, Machau, OpoczrauPürgiitz, Schurz, und Eypel. Man zählet 19 Dominien/- 22 Güter, und ^62 Dörfer. Nun zu ven Gü- terbesitzcrn. Diese stud: Adlerschwung / Joseph Paul, Edler von, Gut Welchowek. Alchan, Mick. Otto Graf, Majoratherr- schaft Grulich , mit dem Bergstättcken gleict Nahnvns und dem Städtchen Wigstattl nebst 16 Dörfern. Barm« 567 Barmherzige Brüder in Kukus, besi¬ tzen die Herrschaften Gradlitz und Herzmanitz, wozu der -Markt Gradlitz und Kukus gehören, Mit einem Gesundbrunnen und 18 Dörfern. Benedictinerstift zu Vrzewniow, Herr¬ schaft Braunau mit der Stadt gleiches Rah¬ mens und 22 Dörfern. Die Stadt Brau¬ nau Bronow, Lrnunovin, achtzehn Meilen von Prag gelegen, ist ihres blühenden Tuch¬ handels wegen bekannt. Im Jahr r/84 befan¬ den sich in diesem Orte 414 Häuser und 2757 Einwohner, deren Anzahl bereits gegen 2800 steigt. Ferner findet man hier zwey Schwarz- und zwey Schönfärbereyen, z Tuchwalken und «ine xeinwandapretur. Kaiser Carl IV. hat den Ort zu einer Stadt erhoben. 1785 sind die hiesigen Ordensbrüder von Z5 auf 18 re» ducirt worden. Bergamt, s. Kuttenberg. Blümeyen (Grafens Christoph) Söhne, Gut Adersbach mit 9 Dörfern. Bredau, Theresie Gräsinn, Allodialherr- schäft Geycrsberg mit der Schutzstadt gleiches Rahmens und 28 Dörfern. Bubna und Lilliez, Franz Adam, a) Majoratherrschaft Sänftenbcrg, mit der Stadt und einem Schlosse gleiches Rahmens uud 2; Dörfern. Die Stadt Sänftenberg mit Z09 Häusern liegt am Adlerfluß, d) Gut Saud- *ab und Jelenp mit 16 Dörfern. N u z Lavriani, Z65 Lavriani , Gräfin» , Guc Klein Vu-^ kowa. Eavriani , (Gräfin» Elisabeth) Söhne, als Joseph, Maqistraksrach , Franz, Appellations- rarh und Johann . Domherr in Wien Allobi- alherrtchafr Kostelecz am Adlerfluß und Gut Przestawlr. Dazu gehören die Stadt Kostelecz und i6 Dörfer. Das Gut Przcstawlk hat dicGrä- finn Elisabeth 1762 um Z8,ovo fl, käuflich an sich gebracht, und mit den 2 dazu gehörigen Dör¬ fern Horka und Reitz der Herrschaft Kostelecz rinverleibt. Lhamare, Johann Anton Graf, Modial» gut Pottenstein oder Bodenstein mit der Stadt gleiches Namens und 4 Dörfern. Lolloreöo, Gundacker, Fürst von und" zu, Majoratherrschaft Opoczna mildem Markt glei¬ ches Namens und 98 Dörfern. Dobrzenskp von Dobrzenrcz , Joh. Jo¬ seph Freyherr n.) Gut Nadiclischt mrt 5 Dör¬ fern. d.) Gut Chwalkowicz mit einem Schloß und io Dörfern, Gut Hodicschin. Domkaprtul in Königinngrätz, Gut Dl- schofstein oder Ekal mit 8 Dörfern. Des Zours zu Mont und Adienville , I"' scph Adalb. Graf, g.) Allodialgut Studnitz nüt 4 Dörfern, d-) Fideieommißherrschafk Nachod nur der Stadt ( 266 H.) -gleiches Namens, de» Märkten Eypel und Machau, und 102 Dörfern b. Nachod. s«r- Z66 ^arrach, Johann Graf , Gut Stößer der Sliezery mit 7 Dörfern. Jaromir; , königliche Leibgedingstadt; die Elbe und die Aupe, welche bcyde Flüße den Qrt umgeben, machen dieselbe zu einer Insel; der Ort zählt 438 Häuser und hat unter König Wenzel iV. die freye Rcligionsübung und das unbeschränkte Recht zu testiren erhal¬ ten ; die Königin» Elisabeth hat auf ihrem Schloß zu Melnik 1445 diese Privilegien bestätigt. Die Stadtgcmeinde besitzt 6 Dörfer und 2 Höfe. Kammer, königliche / Herrschaft Smirzicz mit der Stadt gleiches Namens und 27 Dör¬ fern. In dieser Herrschaft war vormals das Dorf Plcß gelegen, welches 1782 zu einer Frey¬ stadt und Festung erhoben worden ist. Raiserstem, Franz Joseph Freyherr, Fi- deikomnüßherrschaft Marktstadt mit der Stadt gleiches Namens und II Dörfern. RoNowrat - Liebsteinsky , Joseph Graf , «.) Fideicommißhcrrschaft Reichenau nebst dem Gut Wamberg. Dazu gehören die Städte Rei¬ chenau mit 4Z2 Hausern und Wamberg mit 200 Häusern und 66 Dörfern. Die Stadt Rei¬ chenau ist am Berg Kniezna 16 Meilen von Prag gelegen. Diesen Ort macht die hier sehr beträchtliche Tuchweberey bekannt. Das Gut Wamberg wirb auf Z2 bis ;4Ooo fi. geschätzt, b ) das Majoratgut Vorohradek mit der Stadt Aseiches Namens und 6 Dörfern. KL- N u « SN Roniyinnyray, eine königliche Leibgeding- stadt und Festung, von welcher der Kreis den Namen hat. Koniginngrätz an der Elbe 14 Meilen von Prag und von Wien gelegen, wurde 782 angeleget. Im izten ^Jahrhundert bestand hier schon das Burggrafenamt; unter der Regierung Marie Theresie im Jahr 1772 wurde der Ort zu einer Festung gemacht. Es ist hier der Sitz eines Bischofs; Ferner bcfin, den sich hier io Kirchen, darunter die Dom¬ kirche die bemerkenswürdigste ist. Der Stadt- gcmeinde gehören 20 Dörfer und eine Mühle. Die Geschichte der Stadt Königinngrätz hat Herr Ritter von Biencnberg beschrieben. Der erste Lheil davon ist i78o zu Prag erschienen. Röniyinnhof, eine Le'bgedingstadt , Kra¬ kow») Dwur, Ouris ReZinT an der Elbe, wo sich die Bäche Netrzeba und Katz mit derselben vereinigen. Unter Wenzel II. wurde der Ort zu einem Witwensitz für dessen hinterlasseneWitwe Misaheth bestimmt. 1476 erhielt der Ort vom K. Wladislaw II. das Recht, mit Hab und Gut frey zu schalten, und dasselbe, wem im¬ mer, mit Ausnahme der Geistlichkeit , zu ver¬ machen. Der hiesigen Stadtgemeinde gehören 7 Dörfer und r Hof. Ruttenberyer Bergame, Gut Dobray. Leslie,Anton Graf, Fideikommißherrschast Neustadt mit der Stadt gleiches Rahmens , dem Markte Krezin und zo. Dörfern. Die Stadt Neustadt an der Mettau, Nown Miesto , zählt sammt den Vorstädten 212 Hauser und 1420 §68 2400 Einwohner. Das hier gelegene Hospital der Barmherzigen Brüder wurde 1090 gestiftet. rmadota von Solopis?, Johann Nopomuk, Gut Skalka mit z Dörfern, einer Mühle und Gasthause. NaHod, Herrenstadt, zur Herrschaft glei- ches Rahmens gehörig. Die dasige Skadtge- incinde besitzet 6. Dörfer , und dem HofLschcrmek Neustadt, s. Leslie. Nostitz, Johann Joseph Graf, Herrschaft Roketnicz mit dem Städtchen gleiches Namens und iz Dörfern. plefi, eine königliche Festung und Frey¬ stadt. Man sehe im 2ten Bande dcö politischen Codex, das Leitwort: Freystadt und oben rn Kammer. Rclitftsnsfund, »I Herrschaft Politz mit dem Städtchen gleiches Namens und 24 Dör¬ fern. b.),Herrschaf Politz mit der Stadt glei¬ ches Namens, einem Schloß und iz Dörfern : diese Herrschaft war ein Mgenthum der unbe- schuhtcn Karmeliter, auf der Klein fette in Prag. Politz gehörte dem Benedictinerstift gleiches Na¬ mens. Gchaffgotsch (Berthold) Graf von Künast und Greifenstein Herrschaft Marschendorf mit n Dörfern. Schaffgotsch, (Franz Graf) von Künast und Greifenstein, Gut Altenbach mit 7 Dör¬ fer». N n 5 Soff, L6Y SsssnoWitz , (Wenzel) Freyherr von Wla- konowa, Gut Unterwekelödorf mit 4 Dörfern. Spork, Johansi Rudolph Graf, Herrschaft Horzeniowes mit zo Dörfern. Im Schloß Horzeniowes ist seit der Zeit , daß Königinn- grätz eine Festung ist, der Sitz des Krcisamtes von dem Königinngrätzer Kreise. Gternhery, Johann Franz Graf, Herr¬ schaft Czasialowitz mit dem Städtchen gleiches Namens, dem Markt Tinischr und zi Dör¬ fern. Stipen-iatöfun-, (Adelicher) s.) Gut Lipr fchan mit 8 Dörfern. Das Gut ist vom Peter Grafen von Starka 1709.zu einer Ritteracade» mie gewidmet worden, b.) Gut Oberweclels- dorf und Iohnsdorf mit 6. Dörfern und einem Mayerhof. Dteß Gut hat der obige Graf von Starka ebenfalls zu einer Ritteracademie be¬ stimmt. Gtudrenfund, g.) Gut Przim mit einem Schloß Und n Oörfern» d.) Gut Schur, und Dubenecz, mit dem Markt Schurz 20 Dörfern. «.) Herrschaft Schatzlar mit oem Städtchen Bern¬ stadt und n Dörfern. ä.) Gut Zambach mit 9 Dörfern. Von allen diesen Gütern war der Iesuiterordcn in Eöhcim Besitzer. Trautenan, eine Herrenstadt, an dem Fluß Uppaumik AQz Häusern. Die Anlegung oie- ses Ortes setzt man in das erste Jahrzchent des eilften Jahrhunderts. Hier werden gute Tü¬ cher gewebet. Der hiesigen Stadt gehören 14 Dörfer. Trau»-, 67L, Trautmannsdorf, Franz Robert Graf, Allodialherrschaft Branders, mit dem Städt¬ chen gleiches Namens und 2! Dörfern. Das Städtchen Brandeis, BrannyHrad, Lrunän- Irnm, ist am Adlerfluß gelegen urtd zählt 119 Häuser, liegt von Prag 17 Meilen entfernt. Biöschorver Rreis, grenzt gegen Norden und Osten an den K§- U'ginngrätzer Kreis , gegen Oftsüd an den Chrudimer Kreis, gegen Süden an den C;as» lauer Kreis, und gegen Westen an den Bunz¬ lauer Kreis. Dieser Kreis war vormahis , wie bereits erwähnet worden ist, mit dem Königinngrätzer Kreise vereint. In diesem Kreise zählet Erber z geschlossene Städte und i of¬ fene Stadt , n Märkte mit Schlössern, rz Märkte ohne Schlösser , und 45 adeliche Sitze; Bäsching zählt 4 Städte, 24 Märkte, und 5Z7 Dörfer. Im IXten Hefte der Mat. zur alt. und neuen Stat, von Böheim werden aufgcführet, 16 Städte, 12 Märkte, Gü- terbcsitzer, 19 Dominien, und 28 Güter. Die Accisordnung enthält 22 Städte , darunter die k. Leibgedingstadk Neubidschow, ferner 2 Kammeralstädte, als: Podiebrad und Gatska, dann io Herrenstädte. Diese sind : Arnau , Chlnmetz , Freyheit, Gitschin , Hohenelbe, Horzitz, Königstadtl, Libau, Liebstadtl, Lom¬ nitz, Milletin, Neu Paka , Petzlau, Pilinkau , Psdhradi, Schwarzthal, Smidar, Starken¬ bach, Rothwesseli und Jitzelitz. Der Märkte sind also 5, als Bielohrad, Eisenstadtl, Ko, pidlno, Mlasowist und Nechanitz. Hier fol¬ gen die Güterbesitzer. Diese sind: Ast- S74 v^üWü--?S Astfelö, Freyherr Johann Wenzel , Gut Pechlowitz mit ZO Häusern. LeNkdictiner zu Braunau, Gut Slaup- no mit einem Schlosse und 4 Dörfern. zzidschow , k. Lerbgeding: und Kreisstadt, Herrschaft Bidschow mit 14 Dörfern. Die Stadt Neu Bidschow enthält Z88 Häuser, 2882 Einwohner. Hier ist der Sitz des Kreis» amrs für den Bidschower Kreis. Bolza, Joseph Graf, Herrschaft Arnau mit der Stadt gleiches Rahmens und i-r Dör- fern. Die ganze Herrschaft zählt 6450 Ein¬ wohner ; Die Stadt Arnau zahlt 22z Häuser und 1242 Seelen. Bredau, Appollonie Gräfin«, GutStrat» schow mit einen Schloß und 2 Dörfern. Lrowne, Philivp Graf, Gut Czerekwitz mit einem Schloß und 6 Dörfern. Thorirrsky, Ignatz Dominik Graf, s)Gut Forst mit einem Schloß und 5 Dörfern, ir) Gut Studenetz mit z Dörfern. Auf beyden Gütern leben 2L87 Seelen. Tlary und Aldrinyen, Carl Ignatz Graf, Gut Kuntschütz mit z Dörfern. Lolloreöo, Camillus Graf von, s) Herr¬ schaft Dymokur, mit -9 Dörfern , d) Herr--- schast Smibar und Hludschütz, mit dem Städt¬ chen Z7Z chrn Smibar (148 Häuser und 890 Einwoh¬ ner) und 14 Dörfern. Dobrzenfty, von Lobrzenitz, JohannJo- feph Frepherr, Gut Dobrzenitz mit 7, Häu¬ sern. - Eßterhazy, Elisabeth Fürstinn, geb. Grä¬ fin« vou Wcißenwolf, Herrschaft Wokschutz mit Wellisch, dazu gehören die Stadt Pob-- hradi und 47 Dörfer. Podhradi zählt über 170 Einwohner. Gieschrn, eine Schutzstadt in der Herr¬ schaft Kumburg. Der Etadtgemeinde gehört der Markt Eisenstadtl. Die Stadt zählt 315 Häuser und 2190 Seelen. S. Traurmanns- dorf. Grä'tzel von Granzenstein, Tobias und Johanna, s) Herrschaft Sadowa mit dem Markt Nechanitz und 19 Dörfern. 0) Gut Trzcmeschna mit einem Schloß und 4 Dör¬ fern. c) Gut Wollanitz mit einem Schloß und 2 Dörfern. Harrach, Johann Graf, ») Herrschaft Kranna mit 23 Dörfern. Dieselbe zählt 12470 Seelen, d) Herrschaft Starkenbach!mit der Stadt gleiches Rahmens und z6 Dörfern. Die Herrschaft zählt 13,654 Einwohner. Die Stadt Starkcnbach zählt 1564 Seelen. Invalidenmstitut, a) Gut Großbarchow mit einem Schloß und 2 Dörfern, b) Herr¬ schaft Horzitz mit der Stadt gleiches Rahmens, nem 576 dem Markt Mlasowitz und 26 Dörfern. Die Stadt Horzitz zählt 2Z50 Seelen. Rammer, königliche ») Herrschaft Podieb¬ rad , mit der Stadt gleiches Rahmens der Stadt Sadska und 70 Dörfern. Die Stadt Sadska. zählt 21z Häuser und izzo Seelen. Die Herrschaft 16010 Seelen. Auf dieser Herrschaft befinden sich jetzt 5 reformirte »Leih¬ häuser , als : zu Chleb, Horzatew, Libitz, Wollenitz und Wellim. b) Gut Smrrkowitz mit z Dörfern. Die Schutzstadt Podiebrad, in der Herrschaft gleiches Rahmens. Die Stadt enthält, nebst einem Schloß, 225 H. und 2»42 Einwohner. Rinskp, Franj Ferdinand Graf, ^ Herr¬ schaft Chlumetz mit den einverleibten Gütern , Groß Wiklek, Kratrnau, Obiedormtz und Wi- nar. Zu dieser Herrschaft gehören die Stadt gleiches Rahmens (H. 275 Einw. i87§ ) Die Stadt Zizelitz ( 17.? H 994 S.) und 7Z L-r- fer Das Gut Kratenau enthält r Schloß 6^ Häuser und über 502 Seelen und das Gut Winar zr. H. 200 Seelen. Rlanner, Wenzel von, Gut Syrowatka mit zr Häusern. Rottulinskp, Franz Joseph Graf, Herr¬ schaft Politschan mit r8 Dörfern. Larifch , Josephe Frepinn, Gut Ko- wanitz. Ls- L77 Lederer , Ignatz, Freyhof Popowitz mit 2 Dörfern, gehört irr die Herrschaft Miller- schowcs. Löwenehr, Franz Freyherr, Gut Hollo» waus mit einem Schloß und 9 Dörfern. Morzin, Franz Taver Graf a) Gut Czista Mit einem Schloß und 9 Dörfern b) Herrschaft Hohenelbe mit der Stadt gleiches Rahmens , der Stadt Schwarzthal uttd r6 Dörfern. Ho- hcnelbe zählt 2868 Einwohner und Schwarz- thal 4^. c) Herrschaft Lomnitz mit der Eadk gleiches Rahmens und zo Dörfern. Die Stadt zählt 209 Häuser, 1220 Seelen. Netoleykp, Walburge Gräfin», GutEkr- ziwan mit 4 Dörfern. Obietitzky , Johann Freyherr, Gut Klein- Barchow mit 25 Häusern. paar, Johann Wenzel Först , ») Gut Gcrschitz mit 4 Dörfern; b) Gut Roth Wes¬ sely , mit dem Städtchen gleiches Rahmens , und 2 Dörfern; das Städtchen zählt mH. und 6ys Seelen. Rellyionsftmö, n) Gut Chvtesch mit ei¬ nem Schloß und z Dörfern , vormahls ein Ei- genthum des Paulanerklosters in Neu Paka, d) Gut Petzkau mit dem Städtchen gleiches Rahmens und n Dörfern. Das Städtchen zählt iüt H. und 8oo. Einwohned, vormahls et» Eigenthum der Karthäuser zu Walditz, e) Herr- S78 Herrschaft Radin mit iZ Dörfern. Kormahls rin Etgenthum der Karthäuser zu Walditz. Richter, Anton Joseph, Gut Swykom mit 2 Dörfern. Sadlo von wrazny , Franz Rudolph Rit¬ ter, Gut Tschermna mit 121 Häusern. Schaffffotsch, Johann Verthold, Herr¬ schaft Bielohrad mit dem Markte gleiches Nah. mens und 20 Dörfern. Schlick, Joseph Araf, Herrschaft Kopild- no mit dem Städtchen Liebau und 28 Dörfern. Das Städtchen zählt 676 Seelen. StifrunFsfund, Gut Turz mit Zbterz , dazu gehören 9 Dörfer. Studienfnnd, Herrschaft Millitschowes, mit einem Schloß und 17 Dörfern. Vormahls ein Eigenthum der Jesuiten in Gtrschtn. Trautmannsdorf, Ferdinand, Graf, Herrschaft Kumburg mit Aulibitz; dazu gehör ren das Städtchen Liebstadt!, das Städtchen Paka und 52 Dörfer. Liebstadtl zählt 8zo und Neu Paka 1720 Seelen. WIkanow , Johann Joseph Freyherr, Er- den , Herrschaft Milletin , mit der Stabt glei¬ ches Rahmens und 24 Dörfern» Das Städt¬ chen zählt 950 Seelen» Lhru» S77 Thrudim^k Rreis, Chrudimskey Krag , Oireulus Ollrustimensis. grenzt gegen Norden an den Bidschower KreiS, gegen Nordsst an den Königinngrätzer Kreis, gegen Osten an das Markgrafthum Mähren, gegen Süden abermahl an Mähren, gegen Süd¬ westen und Westen an den Czaslauer Kreis , gegen Westnord an den Bidschower Kreis. Die Elbe du> cliströhmt den Kreis von dernord-- we,rlichen Seite, Der jweyte bemerkenswür« dige Fluß in diesem Kreise ist die Chrudinka, welche südwestwärts dicht an dem Czaßlauer Kreise entspringt, von da nordwärts den Lauf nach Boganow, CHIin, Swidnitz, Chrudtm re. nimmt, und bey Pardubitz sich mit der Elbe vereint. Erber zählt in diesem Kreise 6 ge¬ schlossene , und 2 offene Städte , 7 Märkte mit Schlössern, 18 Märkte ohne Schlösser, und 19 adeliche Sitze. Büsching, 6 Städte, 26 Märkte, 14 Dörfer. Nach Schallet hat der KreiS 9 Städte 2s Märkte. 856 D- u. einzelne Wohn¬ stätten. Die Accisordnung enthält 22Städte, dar- UntergLeibgrdingsstädte, als Hohenmauth, Chru- dim und Politschka , 1 Kammeralstadt mit Nah¬ men Parduwicz und 19 Herrenstädte, als Bi¬ stra , Boganow, Bohdanecz, Choltitz, Chrast, Chraustowiy, Daschütz, Gabel , Herzmanmie- stecz, Neu Holicz, Landskron, Leutomischl, Parduwicz, Przelautsch, Schnmberg, Getsch, Skutsch, Gwojanow und Hochrow Teyniy. Der Märkte sind also 12 als : Groß Absdorf: Hlinlko, Tlwowa Kamenicze, Luze, Nasaberg, Proseč; , Richenburg , Segenicz, Swralka ,El¬ be Teynitz , böhmisch Lrüdau und Wilden* L» schwer» K78 schwerb. Hier folgen die Güterbefißtr. Die? se sind: Aursberg, Johann Adam Fürst n) Ma- joratherrschaft Nasaberg, nebst den damit ver^ einten Gütern Setsch, Slatina« und Nabot- schan. Zu dieser Herrschaft gehören die Stadt Setsch, der Markt Nasaberg und n6 Dör¬ fer. Bey St. Jacob ist eine Papiermühle, das Laboratorium des Bcrgvitriols rc. und ein Thiergarten. Dey Lukowitzka wird Schwe¬ fel und Scheidewasser fabricirt. d) Gut Prze- stowelt mit 6 Dörfern. Bißthum zu Röniyinngratz , Herrschaft Chrast, Raubowiez und Zagezdecz. Dazu ge¬ hören das Städtchen Chrast und 20 Dörfer. Budna uyd Littiez , Anton Ignaz von, Allodialgut Weywanowicz und Blato mit einem Schloß und Z Dörfern. / Lhamare, Johann Harbuwal Graf, Allo» dialhcrrschaft Neuschloß; dazu gehören der Markt Proftcz und 24 Dörfer. Chrudim, k. Leibgeding - und Kreisstadt an dem Flüßchen Chrudinka 14 M- von Prag; sie wird in die Stadt und drey Vorstädte , nähmltch in die Neustadt, Katharinestadt, Jo- hannesstadt abgetheilet. Der ganze Ort zählt .623 Häuier, und 4700 Seelen. Die hiesige Sradtgemeinde besitzt 5 Dörfer. Harrach, Marie Rcbekke Gräfinn, gebohr- ne Gräfinn von und zu Hohenems , F'detr com- A79 kommißherrfchaft Bistra mit der Stabt gleiche- Namens und iS Dörfern. Zohemauch , Mysoky Meyto k. Leibge- bingstadt, am Bache Lauczna i8 Meilen von Prag. Sie wird in die Stadt und A Vorstäd¬ te adgetheilt, als in die Wrazlawer- Cbvvnrr» und Leutomischler Vorstadt. Der Ort zählt ^8K Häuser und 4750 Seelen. Die Skadrgemeinbe besitzt rs Dörfer und den Hof Schmakow mit der Mühle. Kammer, königliche, Herrschaft Pardubiez, mit der Stadt gleiches Namens, der Stadt Prze- lautsch, Bohdanerz, Neuholdez, Daschltz, dem Markte Elbe Teynttz, Sezemeczund 157 Dör¬ fern. Pardubtcz mit einem Schloß hat 2 Vor¬ städte und 551 Häuser; zu Tuniechody ist dis Setbcnkultur tn Flor; zu Eemin ist eine Pa¬ piermühle, und zu Lezowicze , Bukowka, Bu¬ kowina und Lukowna sinh helvetische Brth- häuser. Rinsky . Franz Ulrich Fürst, rl.) Frdeicom« Mißherrschaft Chotzen mit der Stadt gleiche- Namens, 29 Dörfern und l Papiermühle, b ) Gut Borowicz mit einem Schloß und 12 Dör¬ fern. c.) Herrschaft Nosttz und Brzezowtcz mit einem Schloß und 27 Dörfern. Rinokp , Philipp Graf,«.) Allodialherrschafs Chraustonicz und Holeschowicz. Dazu gehören di« Stadt Chraustowicz und sg Dörfern Zu Lositz ist ein reformirtes Bethhaus. b.) Allodi, alherrschaft Richenburg mit der Stadt Skutsch, dem Markt« Richenburg , Swratka ,Hlins- O 0 » k» 58s ko und 70 Dörfern. Zu Swrakau und Krauna sind reformirte Bethhäuftr. Lichtenstein, regierender Fürst, Majorat¬ herrschaft Landskron mit der Stakt gleiches Na» nrench, der Stabs Gabel, dem Markte Böhmisch Trübau, dem Markte Waldenfchwert und 5s Dörfern. Lemonüschl, s« Waldstein. paar, Johann Wenzel Fürst , Gut Fde¬ chowitz mit einem Schloß und 7 Dörfern. Zu Lrawka ist ein evangelisch lutherisches Beth- Haus. policzka, Policz, königl. Leibgedingstadt, i8 Meilen von Prag, hat 4 Stadtkhore, 2 Vorstädte, 4.Z9 Häuser, und r>4o Einwohner. Die Stadtgemeinde besitzt 24 Dörfer , in welcher 6740 Seelen leben. Zu Borowa ist ein evan¬ gelisches Bethhaus, wie auch zu Teleczy. yöltiny- und perslnz , (Johann Norbert Graf), Frevherr zu Obcrfalkcnstein, EutDrzeia- kau und Freyhammer mit einem Schloß und 4 Dörfern. Reliyionsfund, mährischer, Herrschaft Hro- chvw Teynitz und Trojowitz mit oem Städtchen Hrochow Teyniy und Dörfern, vormahls ein Eigenthum des Prämonstratenserstifls zu Hra- disch bey Olmütz. Rößler, Gur Domoradicz. Salm, S8> Salm, Carl Vincenz Graf, Gut Swoja- «ow mit dem Städtchen gleiches Namens und il Dörfern. Spork , Johann Wenzel Graf, Allodial- herrschaft Herzmann Miestecz und Moraschitz. Hcrrmannstadt; Herzmann - Miestecz, Mesle- cium Lermsnni mit einem Städtchen gleiches Namens und 46 Dörfern. Das Städtchen zäh¬ let 265 Häuser, 47 Judenhäuscr und eine Sy¬ nagoge. Hier kam 1662 am 9ten März Franz Anton Graf von Spork in die Welt und starb am go. März 17?8 im 76. Lebensjahr. Dieser Mann war ein ausgezeichneter Beförderer» der Künste und Wissenschaften. Er ließ in PariS einige von seinem Gefolge, die er mit sich da hatte , auf dem Waldhorn unterrichten und berei¬ cherte in der Folge die Tonkunst in Böh eim mit die¬ sem Instrumente. In Lissa legte er eine Buchdru¬ ckern- an; seine Buchersammlung belief sich auf 80000 Bände, seine zwey Töchter Eleonore und Franzisce beschäftigten sich vorzüglich mit Ui- berfttzungen moralischer Bücher aus dem Fran¬ zösischen ins Teutschc. Spork war aber auch ein wahrer Vater der Armen- Auf einer Rei¬ se nach Carlsbad ließ er Zc>oc> st. an Arme ver- rheilen. Man sehe den ll. Theil der Böhm, und Mähr. Gel. Studicnfrmd, Herrschaft Kofchumberg mit dem Markt Luze und 9 Dörfern, vormahls ein Eigeuthum der Jesuiten in Chlumek. Thun, Franz Joseph Graf, Majoratherr¬ schaft Choltitz mit der Stadt gleiches Namens «end 22 Dörfern. O 0 r ver» L82 Vernier, Johann CarlFreyherr von, Gut Medleschitz mit z Dörfern. wül-ero-e von Eckhau^en, Franz Johann M'voniuk Graf, Fidercommißherrschaft Etela Mit einem Schloß und 6 Dörfern. Waldflein und wartembery, Georg Christ. -Graf , Fidejkommißhcrrschaft Lcutomischl mit ider Stadt gleiches Rahmens, 88 Dörfern und i Hof. Die Stadt Lerttomischl, Ltkomissle, IHcomMium ist am Bache Lauezka gegen Mäh» reu gelegen. ir-^y erhielt die Stadt, vom H)rz Mysl Ottokar II. alle jene Vorrechte, deren die Städte in SSöhcim genießen. Die Stadt fammt den 2 Vorstädten zählt 469 Häuser. Won dem hier vormahls gelegenen Bißthum ist bereits Erwähnung geschehen. Die Stadtge- meinde besitzt rz. Dörfer. Im Dorf Nieder Elaupnitz ist ein reformirtes Bethhaus. ^asadczsx, (Georg JenikMeichsritter von Kamsendorf, Avodialgut Zamrjk mit»einemSchloß nnd 4 Dörfern. Ezaslauer Rreis, Craslawssey Krag, Oiroulu» Orstlavienlis, grenzet gegen Norden an den Bidschower Kreis, Legen Nordost und Osten an den Chrudimer Kreis, gegen Süden an Mähren, gegen Süd-- ivesi an den Taborer Kreis, gegen Westen und Wrstnsrden an de» Kaurzimer Kreis. Die br» merkenswürdigsten Flüße in diesem Kreise findr die Sararva , Daubrawa und Zrliwka. Von dem Ursprung und dem Lauf der Sazawa ist S8Z bereits baS nöthige S. rz aufgefähret worden. Die Daubrawa entspringt bey Kreutzberg dicht an der wesisüdlichrn Seite des Chrudtmer Kreises, läuft nordwärts nach Liebitz,Perzerow,Trzcmosch- nitz, Hock rc. Bey Saborzy fallt sie in die Elbe. Die Zeliwka entspringt im Taborer Kreis und betritt südwestwärts bey Selan den Czaß- lauer Kreis; von hier ist der Lauf nordwärts nach Fabratka. Bey Butsch wendet sie sich westwärts, läuft nach Kralowitz; Borowsko, Hulitz und verliert sich bey Sautitz m die Satza- wa. Crber zählet in diesem Kreise z gemauer¬ te Städte, 2 offene, rg Märkte mit Schlös¬ sern, ist Märkte ohne Schlösser und 5z adeli- cheSitze oderSchlösser; Vüsching führt an gStäd - re, 22 Märkte und 802 Dörfer. Schallet zählet 6 Städte zzMärkte rzo^D. u.Wohnstätte. Nach der ständischen Aceisordnung hat derKreis rgStädte, nähmlich : Biela, Tcutfchbrod, Chotieborz, Cho- tusttz, Czaslau, Crechtttz, Gang , Haber, Ham¬ merstadt , Humpoleez, Ianowiczky, Golz Ient- kau, Windisch Zenikau , Kuttenberg, Ledecz , Lipnitz, Lukawecz , Maleschau , Wognu Mie- stecz, Pctfchkau, Polna , Przibram , Przibis aw, Ronnow, Senozat, Swietla , Wil- llmow. und Zleb. Ferner 15 Märkte, als: Bo- rau, Czestln , Kostel , Oberkcalowitz, Unterkralo- Witz, Kaczow,Kreutzberg, Krziwsaudow, Neuhof, Weiß , Podol , Stecken , Suchdol , Zahradka , Zbraslowitz und Zruez. Unter den vorstehende« ,28 Städten sind zwey königliche, nähmlich: Teutschbrod und Czaslau, dann die Bergstadk Kuttenberg und 25 Herrenstädte. Hier folge« die in diesem Kreise befindlichen Gürerbcsitzer, welche sind: O v 4 Aurv- o -HK- s LS4 Zsursbery, Joseph Adam Fürst - s.) Herr¬ schaft 8led mit dem Städtchen gleiches Namens und 22 Dörfern. b.d Herrschaft Tupadi mit rinem Schloß und 2Z Dörfern. In Tupadl be¬ findet sich eine ansednliche Manufactur in Par- chent, Kattun, Musselin , Schleyer rc. Der jetzi¬ ge Besitzer dieser Herrschaft hat dieselbe (Ma¬ nufactur) angcleget- o.) Ruschinow mit 2 Dör¬ fern und einer Mühle, ä ) Gut Modletinund Lipka mit 17 Dörfern. In Modletin ist ein Gesundbad, e ) Gut Maletsch mit einem Schloß Und iA Dörfern. ZZechinre, Laz. Freyherr von , Gut Ro- sochatetz mit einem Schloße, 8 Dörfern, einer Glashütte und Mahlmühlc. Bovzek Dohalsky, (Adam) Grafvon Doha¬ kitz , Modialgut Podhorzan mit einem Schloß und 8 Dörfern. Behm, Anton Mauritz von, Gut Kosche- ticz mit einem Schloß und 3 Dörfern. Brachfeld, Vincenz, Gut Breitenhof. Briffaut, (M. Theresie) Nitterinn von Slawictin, Gut Lukawecz und Slawietin; da¬ zu gehören das Städtchen Lukawecz und i; Dör¬ fer. Teutschbrod , Niemeczky Brod, Demo 8ro- ela, eine königliche Stadt am Fluße Sazawa, 16 Meilen von Prag gelegen. Dieselbe wurde 1637 von Ferdinand III. den k. freyen Städ¬ ten zugetheilet» Das hier gelegene Kloster der «ubs- S8» Snbeschuhten Augustiner wurde 1785 von 2» Ordenc gliedern auf 14 reducnt. Der hiesigen Stadt gekoren 11 Dörfer, und das Gut Brei- tenkopf mit 2 Dörfern. Thotek von Thotksma, Johann Nepom. Rudolph Graf, Herrschaft Neuhof mit einem Schloß und Markt, gleiches Namens und 2p Dörfern. Tedo von Brachfeld, Joh. Paul Ritter, Herrschaft Choticborz, und Nemojow, mit der Stadt und Schloß Ehoticborz (Einwoh. 2709) und 2l Dörfern. Czaslau, Tschaslau, eine königliche Stadt am Flnß Chrudienskp, deren Erbauung indaS Jahr 796 gesetzt wird. Hier ist der Sitz deS Kreisamcs von dem Kreise Czaslau. Das hie¬ sige Rakhhaus und der Marktplatz sind sehens- wsirdig. Die Stadt zählet mit der Vorstadt «3Z Häuser; und 2O6o Einwohner. Slzermak, Johann Kaudela und Prokop j Wut Brzcwnitz mit 2 Dörfern und t Mc»)er- Hof. Damesstift in Prag, s) Herrschaft Ledecz mit der. Schutzstadt gleiches Namens und 47 Dör¬ fern. Die Stadt Ledctsch zählet 172 H. und § 72 Einwohner. 175z hat Marie Thereste, Kaiserinn Königinn, die Herrschaft von dem k. k. wirklichen Hofcath und Kabinetssecretär Freyherrn von Koch um 240,002 fl. gekauft, und dieselbe dem von ihr errichteten Damesstift in Prag gewidmet. Die Herrschaft steht unter Ooz kö- L86 königlicher Administration. Das Schutzstäbchen Leder; I^äecium liegt rm Lhale an der Sazawa, hier befindet sich eine Papiermühle. Der hiesigen Stadtgemeinde gehören die Dörfer Obcrproseczka und Unterproseczka.- Deffen, Franz Anton Ritter von, Gut Wie; und Kwiernau mit einem Schloß 8 Dörfern und i Meyerhof. Dietrichstein, Johann Carl Fürst, Majo, ratherrschaft Polna mit der Gchutzstadt gleiches Nam ns, der Gchutzstadt Przbislaw , dem Markt Kreuzberg. 68 Dörfern nebst einigen Müh¬ len und Mayerhofen. Die Schutzstadt Polna ist gegen Mähren gelegen, und zählt 388 Häu¬ ser , und 2Y-7Q Einwohner. Hier wird viel Tuch für die Armee aewebet. Der Stadtgemeir.de gehören, die Dörfer Oberwalke, Unterwalke, die R ohrermühle und Podlcster Mühle. Die Schutzstadt Przbislaw liegt an der Sazawa. Dieselbe zahlet ryz Häuser und nag Seelen. Der diesigen Gemeinde gehören der Hof Ni- keifeld. 2 in der Vorstadt gelegene Mühlen und ein Mayerhof. Bey Unterjazau ist eine Tuch- walke. Doborzensky von Oobrzenitz, Joh. Jos. Freyherr von. ») Gut Auhrvw mit 2 Dörfern- b) Gut Negepin mit 2 einzelnen Bauernhö¬ fen ; c) Gac Przibrain mit dem Städtchen glei¬ ches Nahmens und 7 Dörfern. Srepsassen, königliche , aus dem Viertel LtS ältesten Freybauers Gerzabek. Dazu ge¬ höre» 14 Dörfer. M Krepfassen königliche, auS dem Viertel des ältesten Freybauers Joh. Schwenda; den¬ selben gehören 22 Dörfer. *) Die Freysassen werben eingetheklet in solch», welche einen Aeltesten haben, und in solche, Welche keinen haben. Hutfchekowsky von Grünhof, Gut Pcl- llerskirche mit 6 Dörfern. Gang, ein Städtchen, eigentlich aber ei» «e Vorstadt von Kuttcnberg. Hier wird Sil¬ ber gebaut. Gang gehört sammt Baschta zu dem Kuttenbergeramte. Gemeinde zu Horzepnik im Taborerkreise, besitzt das Gnt Noczitolowtcj. Gerzabek, s. Freysassen. Herrmann, von Herrnritt, Johann, Gut Batzkow mit i Schloß und r Windmühle. Horzepnik, s. Gemeinde» Iylau, königliche Stadt in Mähren; der¬ selben gehören die Dörfer Lukau, Leutsch Gißhü¬ bel , Schippenhof, Alk Rinek, Höfen, Schwam- menhof, Alt Stetndorf, Jesau, Girschina, Mieschmg, Weißenstein, Pöstenhvf-, Altenberg, Waldorf, Waldhof, ein Meyerhof, Rothe Mühle und Sattelmühle. Kammer, königliche, g) Gut Hodkon, Nir 2 Dörfern. Ra« Z8S v-ürW-kA Ravanay, Mauritz Ignaz Graf, Gut Ginditz mit «nem Schloß und 7 Dörfern. Rhevenhüllcr, Johann Joseph Graf, Gut Nabborz mit 6 Dörfern. Roch ( Freyherren ) Erben, Herrschaft Petschkau mit dem Städtchen gleiches Rahmens und 17 Dörfern. Beym Dorf Pottp werden Granaten von der besten Gattung gefunden. Rollowrath Rrakowvky, Leopold Graf ») Herrschaf Golz Jenikau und Hostaczow mit dem Städtchen Golz Jenikau und sz Dörfern, b) Herrschaft Swietla, Willimowitz und Wrz- dicz. Dazu gehören die Stadt Swietla und 24 Dörfer. Die Stadt Swietla liegt an der Satzawa und enthält 1Z7 Häuser, darunter 4 jüdische sind. Bey Ober Brzezinka ist eine Brettmühle; zu Benetitz eine Glashütte, zu Kullemühle eine Papiermühle. Auch befindet sich in dieser Herrschaft eine Granatenschleif- mühle. Zu dem Gut Wrbiczc gehören 5 Dör- fcr, 5 Mühlen, 2 Meyerhöfe. Zu Chran Boze ist eine Glashütte, c) Gut Neudorf 12 Dörr fer und 2 Mühlen. Runwald, Joseph Wrazda Freyherr, Gut Hradack ober Podaust mit einem Schloß und 4 Dörfern. RuttenberF, Hora Ketkna, Cuttenbcrga eine königliche Bergstadt am Bache gleiches Rahmens, y Meilen von Prag. Das hier gelegene Silbcrbergwtrk wurde 1237 entdeckt. §89 Der hiesigen Stadtgemeinde gehören : a) Das Gut Janowitz mit dem Städtchen gleiches Rah¬ mens, 22 Dörfer und s Mühlen, b) Das Dorf Noliezan und Horzan. Langer von kangendorf, Joseph Maria -Freyherr, Gut Biela mit dem Städtchen glei¬ ches Rahmens, Ein Dorf, 2 Meycrhöfe, r einzelner Hof, 2 Mühlen, 2 Bauernhöfe, i Meyerhof. Larisch, Freyherr, Gut Libitz mit einem Schloß, 4 Dörfern und 2 Meyerhöfett. Löwenehr oder Löwen - Ehre, Anton Sig¬ mund Freyherr, Gut Neu Studenecz mit ei¬ nem Schloß und 2z Dörfern. Löwenehr (Marie Francisce ) gebohrne Freyinn Straka von Nedabelitz, Gut Stiepa» now mit z Dörfern. Mac »Neven, O Relly von ?sgrim, Freyherr, Allvdialgut Zrucz mit dem Markte gleiches Rahmens, io Dörfern, r Glashütr re, einem einzelnen Gasthaus«,2 Mühlen. Malcheserorden, Gut Oberkralowitz mit 4 Dörfern. Mileffrno, Joh. Jos. Caretto aus den Markgrafen von Savona, Grafvon, »)Herr» schäft Ronnow, Trzemoschnttz, Westeez, und Morawan. Dazu gehören das Städtchen Ro- nww , und 42 Dörfer; b) Herrschaft Willi- Uvw, mit dem Städtchen gleiches Rahmens «nd Hz Dörfern, tkkvkNr Kyv Morawetz von Wostrow Sigmund von Gut Wostrow mit einem Schloß 2 Dörfern und r Meyerhof. Mühlensdorf, Georg Freyhcrr vou, Gut Neüesdorf mit einem Schloß, 8 Dörfern und r Mühle. Nachadsfp von Neudorf, Jqnat, Gut Groß Gbell mit 2 Dörfern. Nefzern, Conrad Freyherr von, Allodial- Herrschaft Heralecz und Humpolecz, dazu ge¬ hören die Stadt Humpolecz, 15 Dörfer, l Mühle und 2 Höfe. Die Stadt Humbolecz ist i2 Meilen von Prag gelegen und zählt zi2 Häuser, darunter 24 jüdische. DieAugs- durgtsche Confeffronsverwandten erhielten hier im Jahr 1783 «in Bethhaus. ZuCzegow, Ko- -etzin, und Slawnitz sind Tuchwalken. Palm, Carl Joseph Fürst,») Allodialherr- schaft Schritkens, auch Carlswald genannt, nebst BUdtkau, Friedenau, Livnitz und Smi- lau. Dazu gehören das Städtchen Lipnitz, der Markt Steken, bas Gut Frevholzmühle, 77 Dörfer, mehrere Mühlen, i Jägerhaus rc» Die freye Holzmühle, da dieß Gut in Mäh¬ ren gelegen, steht in Rücksicht der öffentlichen polnischen Angelegenheiten ( quoaä publica po- Urica) unter dem dortigen LandesguberniuM« Bey dem DorfSchrittens, in dem da gelege¬ nen Thiergarten, ist ein sehenswürdtges Lust¬ schloß mit einer reihenden Aussicht, b) Allo- dialherrschaft Krziwsaudow mit dem Städt¬ chen gleiches Rahmens, dem Städtchen Czech-- tttz, zo Dörfern, l Hof, 2 Mühlen und s 59 l einzelnen Wirtshaus. Zu Babic; find einige Freysasscn aus dem Schwenbcrviertel. c) Herr¬ schaft Hammerstatt mit dem Städtchen gleiches Rahmens und 20 Dörfern, pötti^, Ioh. Adolph Graf, ») Gut Fak mit 2 Dörfern und einer Schäferey. b) Gut Brzcwniz mit 2 Dörfern und r Meyerhof« pramonstratenser am Strahof zu Prag. Gut Rindlerhof. prckmonsiratsnser zu Selau, Herrschaft Selau, 8elsvia mit dem Stäbchen Senszat,72 Dörfern und 6 Mühlen« Ebuasko ( Elisabethe Gräfin«) gebohrne Gräfinn Netoiiczky von Eisenberg, Gut Ko- narowitzmitg Dörfern und I einzelnem Wlkths- haus. / ReUyionssund, ») Gut Damirow, das¬ selbe ist zum Unterhalt des Pfarrers in Kirch- leb gewidmet, b) Herrschaft Sedlerz, nebst den Güter» Kirchlcb und Malin; dazu gehören gi Dörfer, 2 Brettmühlen und 4 Mühlen. Die¬ se Herrschaft war Vormahls ein Eigenthum des in Sedlecz 1144 gestifteten Cisterzieuser- klosters. «) Wognu Miestecz mit dem Städt¬ chen gleiches Rahmens und n Dörfern, ä) Herrschaft Fraucnthal mit r; Dörfern; das¬ selbe gehörte dem in Frauenthal gestifteten CV sterztensernonncnsloster. Schmidt ( Maria) Frcyherrn von Schmie, den Gut Hogeschtii, i D./ r ßchäferey und ' Jägechaus. Spi-, 692 Spital, italienisches, zu Prag , L> Herr¬ schaft Windig Ienikau, mit der Stadt glei¬ ches Rahmens, 4^ Dörfern, und der Glas¬ hütte zu Temnik, b) Tut Wiklantitz mit 4 Dörfern. Stipenölütfund (adelicher) Herrschaft Okrauhlicz mit 27 Dörfern. Zu dieser Herr¬ schaft gehören auch das Gur Libczan, und Oberweckelsdorf. Man schätzt die Herrschaft auf Z77,voo Gulden. Der Stifter war Jo¬ hann Peter Straka vonNedablicz und Libczan, welche noch insbesondere Z8542 fl. für eine Ritteracademte gestiftet hatte. Stromberg, Johann Wenzel Weywoda von, Gut Prawoninn und Czaslawsko mit io Dörfern und i Meyerhof. Stttdienfund, Gut Aumonin und Krze- Letitz mit 29 Dörfern, r Jägerhaus und 2 einzelnen Hegerhäusern. Vormahls einEigen- thum des Jesuiten Collegiums zu Kuttenberg. Thun, Franz Joseph Graf, Maiorats- herrschaft Sehuschitz mit dem Markte Chotufitz, dem Markt Weiß Podol,Zi Dörfern und einer Mühle. Trautmannoborf, Marie Anne Gräfinn, Gut Zbraßlawicz und Horka. Dazu gehören das Städtchen Zbraslawicz, 6 Dörfer, der Hof und die Glashütte zu Chotiemierzieje und der Meyerhof. Ta. 59Z Taborer Rreis, Taborskey Arag , Oirculus 1'aborienllz. grenzet gegen Norden an den Kamzimer Kreis, gegen Osten an den Jglauer Kreis in Mähren: gegen Ostsüden an das unterenseri- sche Viertel Obermannhartsberg, gegen Süden an den Budweißer Kreis, gegen Westen an den Prachiner und gegen Westnord an den Berauner Kreis. Dieser Kreis war Vormahls Unter dem Nahmen Bechiner Kreis bekannt und cnthielr auch den Budweißer Kreis, wel¬ cher jetzt für sich besteht. Schalter zählt in diesem Kreise 21 Städte und rz Märkte. Nach der ständischen Accisordnung enthält der Kreis 23 Städte, mithin ii Mälkte. nter den Städ¬ ten sind 2 königliche, nämlich Pilgram und Tabor ; die übrigen 21 sind Herrenstädte; wel¬ che sind: Adamsfreyheit, Bechin, Bernardttz, Uuterbtstritz, Unter Cerekwe , Borotin, Neu¬ fistritz , Horzepnik, Kamberg, Kamenicz, Ks- ntgseck, Miitschin, Mühlhausen, Neuhaus, Poczatek, Ratiborzicz, Neu Reichenau, Kar- dasch Rzeczicz, Teschen, Wittingau, und Jung Wozirz. Die Märkte sind: Alrstatt, Bo- zcgow , Obercerekwe, Cheynow , Czernowier, Neu Etting, Neustift, Neustupow, Schamers, Eerowitz und Tremle. Die in diesem Krei¬ se befindlichen Güterbesitzer sind: Adler, Witwe, Gut Tallenberg. L'u/ä'ireour, Elisabeth, Gut Pekrowicz mit s Meyerhöfen und 2 Mühlen. Aurobery, Leonard Graf , Gut Neu Czerekwe mit dem Markte Neusttft, z Dörfer» end i Meyerhof» P P Drei- o— -Y4 Brerfeld, Jos.Joh.,Gut Weseliczko mit 4 Dörfern. Lukuwka von LMuwky, Franz Sigmund, Modialgut Wschelincz mit dem Markt Neu Etting, und n Dörfern. Llary, (Antonie Gräfin«,) gebohrne Grä¬ fin« von Fünfkirchen, Allodialherrfchaft Neu- fistritz oder Tisiriez mit dem Städtchen (244 Häuser) gleiches Rahmens, dem Städtchen Adamsfreyheit und 17 Dörfern. Lzernin von Chudenicz Franz Joseph Graf, Majoratherrschaft Neuhaus, mit der Stadt gleiches Rahmens, dem Markt Scha- mers 58 Dörfern und z Höfen. Die Stadt Neuhaus , Gindrzichu Hradecz, «ovs Domus, ist am Bache Netscharka und dem Teiche Bei« kar, ry Meilen von Prag gelegen. Das hier am grünen Donnerstage übliche Spend hat der Besitzer dieser Herrschaft dem 1783 da ein¬ geführte» Graf Buquoischen Armenmstitut ge¬ widmet. Die Stadt zählt 229 Häuser. Der Ctabtgemetnde in Neuhaus gehören die Dör¬ fer Unterkrischau, Teutsch Woleschna und Za- hradka bey Worzetin. Deym, von Trpitccz, (Antonie Gräfin« ,) gebornc Gräfin» von Magnis, Gut Woditz, mit dem Schloße gleiches Rahmens, 2 Dörfern und 4 Mühlen. Deym, von Trvitecz, (Ludmille Gräfin«,) gebvhrne Freyinn Gfellner von Sachsengrün , Gut Kamena Lhotha mit einem Schloß. Eh- H-M---» S95 Lhrenfeld , Anton vosi, Gut Czastrow. Erzbißchum m Pray , n) Gut Wonfchvrv Wit einem Schloß, n Dörfern und 2 Meyer- Höfen. Herrschaft Roth Rzeczicz mit dem Städtchen gleiches Nahmens und 31 Dörfern» Zu Mo>-awccz ist ein rcformirtes Bethhaus. e) Herrschaft Neu Reichenau mit dem Städt¬ chen gleiches Nahmens am Srädtchen Unter- rzerckwitz , Deut« Oereg uicium, n Dörfern, r Meyerhof und 2 Glashütten. Escherich, Adam Franz Ritter von , Gut Budtsa u und Tuczap und 3 Dörfern. Freysaßerr , ft Kletecjka , Sluneczko und Wondrak. Feuerstein, Anton Freyherr von , Allo» dialhcrrschaft Nadickau, mit einem Schloß , 14 Dörfern, l Dauerngrund, 3 Mayerhöfcn , r Ritter sitzen . i Tdelsitz und l Mühle. Zu Kwie- tusch sind !2 Freysassen und 8 Judenhäuser mit der Synagoge. Zu dieser Herrschaft gehören noch s) der tm DorfWlkschütz (Lerauncr Kreis) befindliche Meyerhof, Jägerhaus und 2 Cha- luppen, b) das Wirthshaus im Dorf Czun- Kreise"f Getrzichowitz im Berauner Gfellner von Gachsengrun, Carl Frey¬ herr, Gut Wlasenicz mit 3 Dörfern. Golz, (Marie Anne Gräfinn) geb. Gräfin« Wratrslaw von Mitrowitz, Allodialherrschaft Kampnitz, mit dem Städtchen gleiches Rah¬ mens , und 8 Dörfern. Günther pon ^Steknek, Hrani Wenzet 596 077^W77üS Ritter, Güt Eschen Kamen mit einem Bcrg.^ schloß und 2 Dörfern. GuLenus, Johann Freyherr von , Alles dialherrschaft Roth Lhota mit einem Schloß, dem Städtchen Deschna, Dessny, 9 Dörfern, und 2 Meyerhöfen» Kachel, Anton Joseph, ein Bürger in Prag, Gut Neustupow mit dem Markt glei¬ ches Rahmens , einem Schloß, 5 Dörfern, 2 Mayerhöfen. Herberstein (Graf,) Freyhxrr von Neuberg und Guttenhaag, Majorakherrschaft Landstcin mit einem Bergschloß, dem Städtchen Wit- tingau, dem Markt Altstatt, n Dörfern 2 Mühlen, und i Meyerhof. Janowskp, (Marie Anne Freyinn) gebshr- ne Gräfinn pon Deym, Gut Pluhowp Zdiae mit i Dorf. Italienisches Spital in Prag, Gut Hor- zepnik und Lautkow mit dem Städtchen Hor- jepnik, (raz Häuser) und 8 Dörfern. Rleteezka undwlach, Freysassen Viertel; diesen gehören das Dorf Etvgisiawecz , Sini- lowy Hory , Obratic;, Groß Jeschow , Klein Jeschow, Lhota Salaczowa, Groß Cjerna , Klein Czerna, Swietla, Unter Swietla> Bra- daczow , Babcjicz , Wossikowitz , , Lhota , Samotie, Bidlrn, Ksteka, Wondrzegka, Leiejkow, und die Mühle Koczaurek- Rol- S-d--v 597 Rollowräth RrcrkowEy , Leopold Graf , Nllvbialherrschaft Hroby und Hradenin mit einem Schloß und 23 Dörfern. Lichtenstein, Marie Johanne Gräfin» von , Majoratherrschaft Fönigseck mit dem Markt gleiches Rahmens, dem Städtchen Trom» les und n Dörfern. Lobkowitz, Franz Joseph Fürst, Modiak- herrschaft Zelcz, mit einem Schloß, Z4 Dör¬ fern, 2 Mayerhöfen und einem Fifcherhauft. Lobkowist, Joseph Maximilian Fürst, Herrschaft Gistebnitz mit A7 Dörfern und s Mayerhöfen, r Fiscalhof- Bey Gistebnitz be¬ findet sich seit 1781 eine Granatcnfabrik, in welcher die Granaten, die von Bilin und Liebst Hausen roh hergebracht werden, gebohrt, ge¬ schliffen und brillantirt werden. Migazzi, Cardinal und Erzbischof in Wien. s) Herrschaft Chotowin mit 12 Dörfern und dem Gasthof Weselka. b) Gut Röth Za- horschy. Mitrowltz, Fran; Joseph Wratislaw Graf »'von, s) Gut Radwanow mit 2 Dörfern, b) Ansticgvw. Mierorvitz, Johann Rudolph Wrakislaw Graf, AllodialgutMißkowitz mit einem Schloß und 4 Dörfern. Paar , Johann Wenzel Fürst, Allodial- herrschaft Bechin mit der Stadt gleiches Rah¬ mens > 26 Dörfern, 7 Mühlen, 2 Höfen und r Schäftrey. Die Stadt Bechin, Bechyme , P P Z Ls- Kecdins an den Flüßen Luschnitzund ^mukna, i2 Meilen von Prag gelegen. Dieselbe zäh¬ let sammt den Vorstädten 228 Häuser. 1776 wurde hier eine Reitschule 50 Klafter lang an- geleget. In einiger Entfernung von der Stadt ist ein Thiergarten gelegen, welcher 34682 Schritte im Umfange hat. Man zählet darinn bey 72O Stück Wildpret. Pilgram, Pclhrzimow, eine königliche Stadt «n dein Vielster Bache 12 Meilen von Prag gelegen; dieselbe zählet sammt der Vorstadt 34z Häuser , 2580 Seelen. Der Grund zur An¬ legung dieser Stadt soll 1225 geschehen ftyn; Bischof Peregrinus soll der Ervaucr seyn. 1572 hat sich die Gemeinde dieses Orts mitsammt den dazu gehörigen Gütern losgekauft. 1596 wurde dieselbe in die Zahl der königlichen Städte gesetzet. Die hiesige Stadtgemeinde besitzt die Dörfer: Gießhübel, Czastontn,Miß- lotin , Wokow, Rowna, Dobrawoda, Pro- secz, Plewrstcz, Radniow , Zagiczkow, Alt Pil¬ gram , Radietin, Krasikowicz, Dubowicz, Ra» nowtcz, Rohozna, Lipitz, Baczowicz, Hodte- gowicz, Chwognow, Klein Autiechowatz , Rib» niczek, Groß Autiechowiez, Massowicz, Milo- tltz, Putinow, Skregßow, Kogcicz Sluzarka, Eazawa, Branßow, Krzyemeßnik, Ianowttz, Wlasenitz, Czelißna, Langendorf, Rinaretz, Gedlischt, Porzicz, Nemogow, Letna, Koricze. Dazu gehören 22 Mühlen ; Eine Walke für die Wetßgcrber; Eine Papiermühle, 99 Fisch» reiche, Wälder in 20 Hegereyen abgetheilet. Die Mayerhöfe sind nach dein bekannten Ra- bischen System zergliedert. prc- o ."M— s S9- prckmonstratenser am Strahof in Prag , ») Gut Groß Chischka mit 4 Dörfern, b) Herr¬ schaft Mühlhausen mit dem Städtchen gleiches Rahmens, einer Residenz, zä Dörfern, 2 Meyerhöfen, 1 Wirthshaus. Religionsfund, Herrschaft Patzau mit dem Städtchen gleiches Rahmens und 17 Dörfern. Von dieser Herrschaft war das in dem Städt¬ chen Patzau, Paczow, gelegene Kloster der un- beschuhten Karmeliter Besitzer, welches 178z erloschen ist. Richly Joseph, Gut Miroschau mit einem Schlöß und z Dörfern. Rindsmaul, (Marie Anne Gräfinn ) geb. Gräfin» Taff, GutTiehobus mit einem Schloß und 2 Dörfern. Rindsmaul , Grafen SigmundS Töchter (Caroline und Johanne ) Allodkalhcrrschaft Ober Czerekwe mit einem Markte, in wel¬ chem z Judenhäuser sind, und 22 Dörfer. Rittersrvaldische Erden, s) Gut Mttie- schütz mit 2 Dörfern und r Mayerhof, d) Gut bhwalkow. Sauer, Freyinn, Gut Roth Augezd. Schönewecz s Dismas ) Freyherr von Ungcrswerth und Adlerslöwen, Gut Wlczko- wicz mit 9 Dörfern. Schubert, Michel Wenzel, Gut Pawlow. Gchronsky, Adam Freyherr, Gut Klein Chischka mit 4 Dörfern. PN 4 Slun- vü-M-üo 6sy Sluneczka , (Freysaßen Viertel) Muticz, Slupschjtz, Malowicz, Roth und Chljstow. Schvoarrenbery, regierender Fürst, Ma» koratherrschaft Cheynow, mit dem Eergstärtchen Matiborzicz, im gemeinen Leben Bergstadtl dem Markt Cheynow mit Ay Dörfern und i Meyerhof. Der Bergbau bcy Ranborziez ist um die Mitte des i6ten Jahrhunderts entdeckt worden. Das Städtchen liegt y 4 Meilen von Prag entfernet. Bey Wiejna ist ein ergiebiger Kalksteinbruch. Schleichharö von lyiesenthal , Joseph Ritter von, Gut Prdseez Wiesenthal oder EH-- renfcld mit 3 Dörfern und r Mayerhyf. - Spital, s. Italienisches. Sternberg, Adam Graf von , Majorat- Herrschaft Serowicz und Allodialherrschaft Czer¬ nowitz mit dem Städtchen Poezalek, dem Mark¬ te Serowitz und A4 Dörfern. Man zählt m dieser Herrschaft 12 große ünd 27 kleine T'ei- che. Poezalek enthält szi Häuser. Tabor, Hory Tabor, Kotnow; Oullrum Alontis, eine königliche Kreisstadt des Kreises gleiches Rahmens, auf einem Berge, am Fluß Luschnitz, t2 Meilen von Prag gelegen. 142? ward,von dem besamten Johann Zischka das Schloß Hradischt angegriffen , welches auf dem Berge Ktokotsta Hora liegt, von den Hußiten Ta¬ bor (ein Lager) genannt, und erobert. Er legre hist eine Stadt an, welche den Nahmen Ta¬ bor erhielt. 1437 wurde die Stadt vmn K« 6)l Sigmund in die Zahl der königlichen Städte gesetzet. Das hier gelegene Kloster Augustiner Baarfüßerordens wurde auf 14 Ordensbrüder im Iahr r785 redueirt. Die Stadt zählt sammt den Borstädten Z87 Häuser und 3042 Seelen. Die Dörfer, weiche der hiesigen Stadtgemein¬ de gehören, sind diese: Drazicz, Bor, Drho- wicz, Bradarka, Czelkowitz, Klokot, Nachod, Zahradka, Nastawerk, Wfchehof und Kassow , Strabow, Heilow, Ncchiba, Smolin , Cze» kanicz, Laborer Berdstadtl, Wrtaezka , Sa- mory, Chota , Zarybnicz, Czekonitz , re. 2 Müh len, l Ziegelhütte und 6 Mayerhöfe. Tam, Procop Freyherr von , Gut Dra¬ zicz mit ^Dörfern nebst der Papier-und Mahl¬ mühle Lipowtko. won-rak, Freysassen Viertel, Ober Hra- chowtcz , Unter Hrachowitz, Mostet und Lomna- woraeziczkp von pahiniez, Anton Graf, s) Masorakherrschaft Bozegow mit demMalkte gleiches Rahmens mit 7 Dörfern; d) Allodm!- gut Chaustnik mit IO Dörfern. Wratislaw, s. Golz; Mitrowitz. "Zasadsky, Ritter von Gemsendorf, Gut Brzezina mit 4 Dörfern. ZZudweißerRreis, BUdiegowskcy Krag, Oircullm Luävioen8is , grenzt gegen Norden an den Prachiner, ge¬ gen Nordost an den Taborer Kreis, gegen P P 5 We- 6s» Westen an bas Viertel Untermannhartsberg im Lande unter der Ens , gegen Süden an daS Mühlviertel im Lande ob der Ens und gegen Abend abermahl an den Prachiner Kreis. Der Bu dweißer Kreis war Vormahls, wie bereits gesagt worden, ein Theildes Bechiner Kreises. Die bemerkenswürdigsten Flüsse ,n dem Bud- weißer Kreise sind : s) die Moldau, von wel¬ cher bereits Erwähnung geschehen, b) die Luz- nicze, dieselbe kömmt aus dem ostsüdwärts ge¬ legenen Rosenberger Teiche, läuft von hier nord- ostwärcs nach demDorf Luznicze, von hier nach Weseiy, wo sie dem Bach Nescharka empfängt; sie entspringt ostwärts beyPlatz, wendet sich vdn hier Westwärts nach Tabor, von da nach Bcchin, und verliert sich nordwestwärts bey Teyn in dieMol- dau. c) die Malsch entspringt südwärts im Mühlviertel im Lande ob der Ens, betritt bey Unterhayd Böhmen, läuft von hier nordwärts nach Reichenau, Kaplitz, Benefchau , und vermischt sich bey Bubweiß mit der Moldau. Schalter zählt in diesem Kreise 9 Städte und §5 Märkte; die ständische Accisordnung hinge¬ gen enthält 2i Städte. Unter diesen Städten ist eine einzige königliche Stabt, nähmltch die Bergstadt Budweiß. Die 20 Her- rcnstädte sind: Adamstadt, Beneschau, Unter Bukowsko, Oberhayd , Unterhayd , Hohen¬ furch , Kaplitz, Krumau, Lomnitz, Metzy, Mosty, Ober Plan, Podhrad , Rosenberg , Rosenthal, Schweinitz, Sbbicslau, Moldau Teyn, Wesely, Woleschin und Wittingau. Die Märkte sind diese: Brünnel ob der Roh¬ tau, Forbes , Friedberg, Heillbrunnen, Ho- ritz, Ledenicz, Lischau, Priethal, Reichenau, Rudolphstadt , Zamoß und Zetwig. Die in diesem Kreise befindlichen Güterbcsitzer sind: Lern- 6oz Verchord, Prosper Traf, Allodialhrrr- schäft Platz mit einem Schloß und 7 Dörfern. Budweiß, Vudiegowitz, knäviomm, ei¬ ne königliche Berg - und Kreisstadt an dem Mallchfluß 20 Meilen von Prag 14 von Linz und 28 von Wien entfernt. Man setzt die Anlegung der sogenannten Altstadt Budweiß tn das Jahr 126z. Man nennet diesen Ort jum Unterschied des in Mähren gelegene« Ortes gleiches Rahmens Böhmisch Budweiß. 1358 im Februar verlieh K. Karl kV. der Stadt das Stapelrcchr. Wegen der hier nahe gele¬ genen Silberbergwerke gestattete Ferdinand I. 1547 in Budweiß nicht nur ein eigenes Berg- und Zehentamt, sondern auch eine Münzstatt anzulegen. Budweiß zählet sammt der Pra¬ ger - Schweinitzer - und Krumauervorstadt / ferner dem Schreppenhof und Generalmau¬ rerhof 6z2 Häuser. Der Ort zählt in sich 4900 Einwohner; Mit Inbegriff der Rudoiphstadt und der übrigen der Budweißer Etadtgemein- de gehörigen Dörfer zählt der ganze Budwet- ßer Bezirk 10450 Seelen. In Budweiß ist ein Artilleriekorps gelegen, wie auch ein Gymna¬ sium. Vondemhier neu errichteten Bißthum ist bereits Erwähnung geschehen. Das diescrwegen erfolgte päbstlichc Breve kann im 4ten Ban¬ de des politischen Codex im Kirchsprengel 1785 nachgelescn werden. Unter den Kunst- producten wird die Tuchweberey am häufigsten getrieben. Die Stadtgemeinde in Budweiß besitzt folgende Güter: «) Rudoiphstadt, Itu- ävlxhsiaäium , ein Markt nntsammt dem hier¬ her gehörigen Dorf. 1547 wurde hier der Bau auf Silber eröffnet, welcher Gelegenheit jur 6o4 zur Anlegung dieses Orts gab. b) Gukwasser, Dobra Woda, o) Daubcawic; mit einemSchioß. ä) Elinih ein einzelnes Gut; e) Gut Daudiczko. k) Dubin mit einem Menerhofe. x) Bucharten, d) Pfaffenhofmit einem Schloß; j) Barths Mayhof. k) Linz; I) Chotker Wirths- haus rc. Die sämmrlichen der Eudweißer Stadtgemeinde gehörigen Güter und Dörfer belauft» sich auf 57. Louquor (Johann Nepomuk Graf )Frey- herr zu Veaux, s) Majoratherrschaft Gratzen, Nowyhrady, l>evLZlkrum, ^vvolrruäum mit dem Städtchen gleiches NahmenS, den Städten Beneschau, Kaplltz, Schweinitz, Wo- leschen, den Märkten Heilbrunncn, Brünne! ob der Röhrau, rzo Dörfern , 5 Glaßhütten, r Papiermühle, wo in einiger Entfernung der Bach Schwarzau sich in die Malsch ergießt, und 5 Meyerhöfen. Nächst Beneschau ist ein Eisenwerk, welches vom Herrn Johann Hein¬ rich John betrieben wird. Eine Meile von dem Dorf Puchers, bey dem zu einen Reser¬ voir hergestcllten Puchersteiche hat der fetzige Besitzer dieser Herrschaft, Herr Graf Johann von Bouquot 1774 mit beträchtlichen Koste» cine Holzstösse angeleget, mittelst welcher jähr¬ lich i.ovo Klafter Holz auf dem Puchers- bach , von da auf die Schwarzau, und von diesem Bach auf die Malsch uach'Budweiß, von hier aber auf der Moldau bis Prag gesto» ßet werden. Die Stadt ist am Güllitzcr Bache¬ dicht an der Grenze des Landes ob der Ens, M. von Prag gelegen. Sie^ zählt sammt der Vorstadt Rederthal, r6g Häuser. Das hier gelegene Schloß ist mit 6 Klafter tie- 605 sen Graben umgeben- In dem Schloß befin» bet sich das herrschaftliche Archiv. Dasselbe Hat eine Verfassung, deren wenige Archive fich rühmen dürfen. Die Einrichtung besorgte der -Regent der sämmtlichen gräflichen Bovquoischen Herrschaften und,Güter, der Consistorialrath bey dem Budweißer Consistorio, Herrx Spazirer ist ein Mann von ausgebreiteten wissenschaftlichen Kenntnissen. Die Stadt Kaplitz mit 21z Häu¬ sern liegt bey 4 Meilen von der Grenze des Landes ob der Ens und 24 von Prag. Hier beschäftigt man sich vorzüglich mit der Stri-e cherey in Handschuhen, Perükcn re. Das Städtchen Beneschau liegt au der Schwarzau, die reich an Forellen ist, iy Meilen von Prag und itz von Kaplitz oder Gablitz gelegen. Die hiesigen Bürger wurden schon iz8? vom Jo¬ hann von Michelsberg, damaligen Jnnhaber des Ortes von der Leibeigenschaft los¬ gesprochen. iüZZ wurden die Bürger von der Frau Gräfinn von B ouquoi vollkommen in Frey- heit gesetzet. Die Bestätigung hierüber ist so¬ wohl unter Carl Vl. als unter Marie There- sie erfolgt. Das Städtchen Woleschau oder Woleschin an der Malsch zählt 8l Häuser. Das Städtchen Schweinitz mit 205 Häusern, hält »vochentlich einen beträchtlichen Viehmarkt. Die Stadt Glatzen macht noch das 1779 hier gegründete Armeninsiituk, welches von ihrem Urheber Herrn Grafen von Bouquoi, den Nahmen führt. Man sehe im iten Ban¬ de des politischen Codex das Wort: Armen- institut. b) Majoratherrschaft Rosenberg; sie kam 162g mit der Herrschaft Gratzen an die Grafen Bouquoi. Zu derselben gehören: daS Städtchen Rosenberg, Rosenthal, Unterhayd und 6o6 und Oberhayd, der Markt Friedberg und Zetwicze mit 96 Dörfern. Das Städtchen Ro- senberg an der Moldau , 20 Meilen von Prag, zählet sammt der Vorstadt Lodrvn i6z Häuser. Rosenthal zählt 8i Häuser, Unter- hayd, Glorios inferior hat 85 Häuser und Obcrhayd, lVlericg Luperior 78 Häuser. Die s letzteren liegen dicht an der Grenre des kandrs ob der Ens» Crsterzrenser zu Hohenfurr, s) Gut Klein Umlowitz, seit 1778 mittels Kaufs von der Frau Marie Dominike Gräfin» von Thürheim gebohrnen Freyinn von Hagen. Zu dem Gut gehören ro Dörfer. Zu Klein Umlowitz befin¬ det sich ein Gesundbrunnen, b) Herrschaft Ho-" henfurt mit dem Städtchen gleiches Rahmens, dem Markte Höricz und n Dörfern. Das Städtchen Hohenfurt, Wissybrod, ist an der Mol¬ dau 5 Meilen von Budweiß gelegen und zählt rz7 Häuser. 1785 ist die Zahl der in dem hie- iigen Cisterzienser Stifte befindlichen Ordens¬ brüder von 6z auf rg reduciret worden. Erzbißthum inPrag, Herrschaft Tein auch Moldau Tein genannt, mit einer Schutzstadt gleiches Rahmens, 26 Dörfern , 2 Meyerhö- fen und 1 Mühle. Die Stadt Moldauerin, Teinnad Wlatwann, an der Moldau ( hick setzen die Lachse ihre Brut ab) iz Meilen südwärts von Prag gelegen. Erzdechantey in Krumau, Gut Rauschin oder Röyschin mit Z7 Dörfern und l Mühle. Bey Besenicz ist eine Windmühle , wel¬ che der geschickte Mechaniker, Herr Johann Ao- vüüW^o 6or Joche! verfertiget hat. Auch ist dieser Manu ein sehr geschickter Arbeiter in Sack » Reise- und Nachtuhren. Zünskircheu, Johann Franz Freyherr, Gut Chlumecz mit 9 Dörfern. Rrumair s. Schwarzenberg. Mitrorvicz Johann Rudolph Wratislaw, Graf von, Put Koloding mit einem Schloß , z Dörfern mit rog Häusern und einer Schä- fercy. Mitrowiez, ( Franz Adam Wratislaw Graf von ) Erben, Mazoratgut Dirna und Zalschy mit i2 Dörfern. riruykenbery, Ferdinand und Anton, Gut Hörfchtag, Czeßky Hörschlag mit 26 Häusern. Religionofund ( Böhmischer) s) Gut Por« , zicz , an der Moldau mit 2 Dörfern. Von demselben waren die Dominicaner inBudweiß Besitzer, d) Gut Goldenkron, Oorovs anre», wovon das im Dorfe gleiches Rahmens gele- aene Ctsterzienferstift Besitzer war, mit 22 Dörfern, c) Gut Przechorzow mit 6 Dörfern, wovon vormahls das Ctsterzienferstift in Gol¬ denkron Besitzer war. ä) Herrschaft Krumau, mit dem Markte böhmisch Reichenau und 29 Dörfern. Von dieser Herrschaft war das hier gelegene und erloschene St. Clara Nonnenklo¬ ster Besitzer, piattt piattl (Georg Ritter) von Tiernowitz, Gut Ljiu mit 2 Dörfern von 6z Häusern. pramonstrarenscrstift zu Schlögl , iitt Mühlviertel ob der Ens, Gut Saurau mit 2 Dörfern von 64 Häusern» Schwarzenberg, regierender Fürst, ü) Ällodialherrschaft Frauenberg mit einem Schloß, der Stadt Podhcad, Adamstadk, dem Markte Lischau, Zamost, -8 Dörfern, 4 Meyerhöfen, ei¬ nem Hammelhof und 1 Thiergarten. Beym Dorf Giwno ist eine Artilleriedepositionshütte und «in Pulvermagazin. Bey Lhoticz werden Stein¬ kohlen gegraben. Im Meyerhof Krzenowiczv > ist ein Gestüt ; in Libnicz rin Gesundbad. Der Thiergarten Nawesniho hält 4 Meilen im Umfange, b) Majorakherrschaft Wittingau mit der Stadt gleiches Rahmens, dem Städt¬ chen Wesely, Mezy Wosty, Lomnitz, Unterbu- kowsko, 84 Dörfern, 5 Höfen und Z Meyer- Höfen. 1364 wurde sie erbauet, 1620 kam sie an die Kammer, Kaiser Leopold übergab dieselbe dem Johann Adolph Fürst von Schwarzenberg. Die Stadt Wittingau ist am sogenannten Gold¬ bache 19 Meilen von Prag südwärts gelegen. Dieselbe zählt sammt der Vorstadt Häuser. In einer Entfernung 4 Meile von der Stadt ist der Rosenberger Teich gelegen ; durch den¬ selben fließt der Goldenbach. Diesen Teich hält man für den größten See in Böhmen. Uiber diesen Teich ist eine r?ry Prager Ellen lange Brücke von Holz gespannt, l/87 hat der selige Fürst Johann Joseph Procop von Schwarzen¬ berg einen sehr geraumen Wasserfluder von Quatersteinen ganz neu bauen lassen, durch 62) welchen die Luznicze den kauf fortsetzet. In Wittingau befindet sich das sehr gut einge¬ richtete Rosenbergische Hausarchiv, ras Ober¬ justizdepartement , ein einträgliches Brauhaus» Auch ist hier ein landesfürstüches Postamt ge¬ legen. Der Stadtgemeinde gehört der Magda¬ lene Meyerhof mit 6 Häusern. Das Schutz- siädkchen Wescly i6 Meilen von Prag und N von Linz gelegen , zählt 17, Häuser. Mezy Mosty zählt 75 Häuser, Lomitz 1Z7 und llnter Bukvwczo 85 Häuser. Der Besitzer der Herrschaft Wittingau ist zugleich kehensherr der im Lande ob der Ens gelegenen Güter, als des adelichcn Sitzes Lichtenau , deö Guts Bu rgstall, Hagelau und Gneisenau. e) Gut Bjy und Zimuticz mit iF Dörfern und 1 Meyerhof, ä) Gut Wittingau, wovon das da gelegene Chor- herrnstist St. Augustin Bescher' war. Bey sei¬ ner Aufhebung 1785 gelangte es an den Re- Ugionsfunb, von welchem es 1787 das regie¬ rende F. Hans Schwarzenberg gekauft hat. Zu diesem Gut gehören 15 Dörfer, 2 Meyer- Höfe, eine Mühle, 4 Höfe, darunter der Mla- dvschowitzer Hof 9 Bauernhöfe in sich be¬ greift. e) Gut Forbes mit dem Markte glei¬ ches Rahmens mit 2 Dörfern und I Hof. s) Krumau, Krumlow, ein Herzogthum mit ter Stadt gleiches Rahmens, an der Moldau ,'dem Städtchen Overplan, den Märkten Printhal, Anter Muldau und Kalsching, 700 Dörfern und Mehreren Mühlen, Mcycrhöfcn und einzelnen Höfen. Diese sehr beträchtliche Herrschaft grenzt südwärts dicht an die Grenze des Landes ob der Ens. Der sogenannte Berg Plöäenstein vder Blockenstein, welcher südwestwärts gelegen, scheidet Böhejn» von dem Lande ob der Ens Q st Md o-üW--) 6i« und dem Paßauer Gebiet. Man nennt diesen Ber^ auch nicht selten Drehsessel, wahrscheinlich von den hier befindlichen Z Sitzen von Stein, de¬ ren einer das böheimische, der andere das paß- auische und der dritte das oberenserische Wap- pen führt. Auf dem Berge selbst befindet sich ein See von 200 Schritten in der Länge. In der Gegend, welche an diesen Berg grenzt, ist die Flache erzielung und die Viehzucht be¬ trächtlich. Auf der Moldau flößet man hier jährlich bey ivoo Klafter Holz nach Kru- mau. Die Herrschaft Krumau ist eine der größten in Böhcim; im rzten Jahrhundert war Zabisch von Rosenberg Besitzer; Unter Carl IV hatte dieselbe Friedrich von Schön¬ berg inne. 155 war Besitzer Wilhelm von Rosen¬ berg. Rudolph /I. übergab sie feinem natürli¬ chen Sohn Julius; 1622 im December schenk¬ te Ferdinand II. die Herrschaft sammt dem her¬ zoglichen Titel Ulrichen von Eggenberg. 1710 erhielt solche Johann Ehnstoph von Eggenberg, nach dessen Tode trat in Besitz seine hinterlas¬ sene Gemahlin«, Marie Ernestine gcbohrne von Schwarzenberg, welche 1719 ihren Vetter AdaM Franz von Schwarzenberg zum Universalerben einsehte. 1628 im April hat Ferdinand II die Herrschaft zu einem Herzogthum erhoben, und Carl VI. gab die Bestätigung 172^ im Sep¬ tember; zugleich wurde der herzogliche Titel der männlichen fürstlich Schwarzenbergischen Defcendcnz eingeräumet. Die Webcrey in Tuch wird hier vorzüglich getrieben. Die Stadt Krumau , Krumlow, Oümlovium, eine freye Bergstadt unter dem Schutze der Herr¬ schaft gleiches Rahmens, ist an der Moldau »8 Meilen von Prag, 7 von Anz, und gr 6n Voy Wien gelegen. Die Stadt mit dem Bub, weißer Flößbergen, und Oberkhorer und ko, Lronvorstadt zählt 557 Häuser Und ZZoc> Ein¬ wohner. Von den Häusern gehören 47 der Herrschaft Krumau ; 4 dem Religionsfund, i2 der Erzdechautey in Ltiimau und 4 dec Ewdt Krumau. Die Stadtgemeinde in Kru- mau besitzt 17 Dörfer. Gobieslaw, eine unter dem Schutz der Grundvbrigkeit in Witkingau siebende Stadt an der Luznicze 12 Meilen von Prag gelegen. Peter Wock von Rosenberg faßte den Entschluß, hier eine protestantische Schule anzulegen und bestimmte zum jährlichen Unterhalt der Lehrer 4000 Reichsthaler; der Tod hinderte ihn aber in diesem patriotischen Unternehmen ; sein Sohn suchte die Schule zu Stande zu brin, gen, allein die bekannte ferdinaudische Refor¬ mation vereitelte das ganze Unternehmen. In Sobieslau wird sehr viel Tuch für die Militz« ökonomie verfertigt. Der hiesigen Stadtgemein- de gehören i; Dörfer. Srndienfrmd, GutRzimau mit 7Dörferu* Von diesem Gute waren die Jesuiten in Kru» mau Besitzer. Zu Ober Rzimau hatten sie eine Residenz. Wrarislaw, s. Mtrowiez. prachiner Rreiö, Prachensky Krag, Oiron- Ins UracdenUr. grenzt gegen Norden an den Berauner Kreis, gegey Osten an derz Taborer, gegen Aq 2 Eü», 6l» Südost an den Budweißer, gegen Süden an das Mühlvierlel im Lande ob der Ens, gegen Südwestcn an das Paßauer Gebiet und gegen Westen an Niederbayern. Von den Flüssen dieses Kreises kommen zu bemerken; a) die Wratawa; sie hat mit der Moldau fast einen glek chen Ursprung; bey dem Schloß Kllngenbcrg verliert sie sich in die Moldau. Dieser Fluß führt Goldsand und ist reich an Perlen, b) die Wolnika entspringt ostwärts von Wtnter- berg , fließt nordwärts nach Skalttz und verliert sich bey Sttakonitz in die Watawa.c) die Lla- nitz entspringt ostsüdwärts im Taborer Kreise im Walde Lyßa, läuft nach Wodnian, wo der Kluß eine Insel formirt; von hier ist der Lauf nordwärts nach Protiwm und fällt bey Budm in die Watawa. Erber zählet in diesem Kreise 7 mit Mauern umgebene Städte , 3 offene Städte, 12 Märkte mit Schlössern, l6 Märkte ohne Schlösser, und 65 adeliche Sitze» Büsching zahlet iZ Städte, 9 Märkte und 940 Dörfer ; Schalter 16 Städte und 2v Märkte. Die ständische Accisorbnung führt^ 22 Städte auf; darunter sind 3 königliche Städte, alst Pisek, Schüttenhof und Wodnian, dann 2 königliche Bcrgstädte, nähmlich Bcrgreichenstcin» Gergstadtl und Unterreichenstein. Die übri¬ gen Städte sind Herrcnstädte, und sind die¬ se: Blatna, Brzeznitz , Horazdjowitz , Hus- finecz, Kassegowitz, Katvwitz, Mirowiy, Nctolitz, Prachatitz, Nabry, Rosenthal, Sab« lath, Sedlitz, Silberberg, Gtrakonitz, Win- tcrberg und Wolin. Der Märkte find also r-, diese sind: Barau, Bielczicz, Wälsch Birken, Elhenitz, Hartmanitz, Mirotitz, Protiwin ,Ri¬ domischl, Etiekna , Strunkowatz, Wallern und Welhartitz. Die in diesem Kreise befindlichen Eürerbesitzer sind: «l- sü-M-ü« 6iz Atter Wenzel Ritter von , Gut kazan. Mit 2 Dörfern. Bangone, s. Marquisinn. Verystattl, U. L. F. Nontes ^ksriani» eine königliche Bergstadt, ward 1522 vom Kö¬ nig Ludwig zu einer Bergstadt erklärt. Sie zahlt 59 Häuser, Die ständische Accisordnung setzt dies Städtchen in die Classe der Herrenstädte. Bergreichenstein, Kasspersky Hory, eine königliche Stadt, auf einem Berge gegen Paß- au und Bayern gelegen. Dieselbe zählt 154 Häuser. Hier sind i Papiermühle, 2 Glas¬ hütten und eine Patcrlenhütte gelegen. Der hiesigen Stadtgemeinde gehören die Herrschaft Carlsberg, Carlspersky, Böhmerwald, Silv» Mhrers, 2i Dörfer und L Mayerhöfe. Rieschm , Ioh. Jos. Ritter von, Gut Horosedl mit i Schloß und i Dorf. Borzek Dohalsky (Christoph ) Graf von Dohalitz ») Gut Przcsienitz mit i Schloß und 5 Dörfern, bh Gut Zikow mit i Schloß, ir Dörfern und i Schloß. Borzek Dohalsky, M. Anne Gräsinn, gehohrne Gotz von Dobrz, Gut Untcrtie- schau mit i Schloß und z Dörfern. Lubns, Warlich von, Lehengut Slaw- kowitz. Bukswanokp (Franz Carl) Pinto vo» Qqz Bu- Sir 0--SL---V Vukowan , Gut Obertieschau mit r Schloß und s Dörfern. Buqusi, Ioh. Nep. Graf von/Herrschaft Llbiegitz mit r Schloß gleiches Nahmens mit 4» Dörfern und z Mühlen. Burini von Lhota, Berbara Francisco von, Gut Babinow mit z Dörfern. Lhcrnowoky , Ioh. Jos. Ritter , Fideicom- mißgut Niemctcj und Kraselau und 12 Dör- frrn. Lheynow, s. Malowecz« LHIumczansky von Przestawuk und Chlu» ^c^an Adalb. Jos. Ritter von, Gut Hoschtitz mit 23 Häusern. Dietrichsiein, Fürst, Herrschaft Wälschbir- ken mit dem Markt gleiches Rahmens und zr Dörfern. Dlauhowesky s Ferd.Ritter von langen» Lorf, Gut Oberkernsalz mit 2 Dörfern. Domprsbstey der Cathedralkirche zu Prag, Herrschaft Wolin mit der Stadt gleiches Rah» mens und 2l Dörfern. Dubnitz Franz Wenzel Reißky Freyherr von, Gut Wosek mit r Schloß und 6 Dör¬ fern. Eih S-^S—s 6iz Eisner, Anne Marie, Güt Vogelsang mik r Glashütte. Lrzbifichum ^u Pray , Herrschaft Ro¬ senthal mit dem Städtchen gleiches Rahmens und 20 Dörfern» Des Fours zu Mont und Adieuville Fried. Graf , a) Herrschaft Lazan mit r Schloß und 6 Dörfern, b) Herrschaft Welhartitz mtt dem Markte gleiches Rahmens und 2 Dörfern. Freibauern , (König!) ober Walbhwotzd , dieser ganze Freybauerbezirk besteht aus 8 Ge¬ richten , welche über 1752 H. enthalten. Freyherren Obiteczky von Obitetz; Reben¬ haupt, und Souche, Gut Straschowitz mit 27 Häusern. Gfässer, Christ. Joh. Paulin, Ritter von, Herrschaft Bratronitz mit 6 Dörfern. Grofiprior, s. Johanntterorden. perversen von Helversheim Freyherren, ») Gut Czekanitz mit 34 Häusern, b) Gut Za- luzan mit 65 Häusern, c) Gut Köierdorf , mit r Schloß und 2 Dörfern. 'Zora von Oezelorvitz, Joh. a) GutCzach- rau, mit 4 Dörfern, d) Allodialgut Kniezicj mtt l Schloß und 8 Dörfern. Ianorvsbp, von Janowitz Fr.Dom. Frey- Herr von, Allodialgut Woseletz mit Dörfern. Johanniterorden, s) Herrschaft Warwa» 2 g 4, schau 6i 6 vüüMü-o schau mit y Dörfern und i Mayerhof. h) Herrschaft Strakonitz mit der Stadt gleiches Nahm, ns, und dem Markte Rodomischl und 45 Dörfern. Die Stadt Strakonitz, 8tr»clma, liegt an der Walawa, ig Meilen von Prag. Der Fluß thetlct die Stadt in die große und kleine; zwischen beyden umerhält die öder den Flutz geschlagene Bräche die Gemeinschaft ; die Stadt sammt den Vorstädten zählet 327 Häuser. r'-'Zä fiel die Herrschaft in Folge des Testaments des Herrn Bawarn von Stra- konitz dem Grospcror des Maltheserordens ju. Rollowrat,( Joseph Marie Graf) Frey- Herr von Vgezd. Allodialherrschaft Brzeznitz; mit dem Städrchen gleiches Rahmens, i6 Dör¬ fern und i Meyerhof, Rotz von Dobrsch, Adam, Gut Wohra- zenitz mit r Schloß und 5 Dörfern, d) Gut -Hlawniowitz mit i Schloß und 6 Dörfern. Ruhu, (Joseph) Graf Belgfy und Lich¬ tenberg, a) Gut Ncmelkau mit ^Dörfern , b) Gut Chamukatz mit i Schloß und 3 Dör¬ fern. Lamberg-, Fürst, Masorat^errschaft Zicho- tvitz mit r Schloß, de« Städtchen Raby und 29 Dörfern. Lobkow'tz, Ludmille Fürstin» von , u) Herrschaft Drhowl mit 1 Schloß und 28 Dör¬ fern. d) Allodialherrschaft Sedlitz mit d.m Städt- yü^W- o Li- Städtchen gleiches Rahmens, 6 Dörfern und Mehreren Mühlen. Sedlitz zählt rc>y Häuser. Löwenstein Wertheim , Carl Thomas Rcichsfürst,souaerainer Fürst zu Clmlss kierre, Allobialherrschaft Horatzdiowitz mit der Sradk gleiches Rahmens, dem Schloß Groß Bor , 28 Dörfern nebst dem Gut Baubin , welches der Pfarrkirche ;G Horatzdiowitz gehört. In dieser Herrschaft ist der Berg Prachtn, Prach- no, von welcher der Kreis den Nahmen hat, gelegen. Hier werden viele Granaten gefun¬ den. Die Stadt Horatzdiowitz , Harawitz an der Watawa, rz Meilen südwärts von Prag gelegen, zählet 227 Häuser, darunter iz Iudenhäuser sind. Das Brantweinbrennen und die Weberey sind die Hauptnahrungszwrige, die hier blühen. Malowee; (Maximil) Freyh. von Chcy- now und Winterberg , u) Sentoratgut Hoch Hradek mit r Schloß und z Dörfern, d) Fi, deicommißgut Ekalitz mit 1 Schloß und 4 Dör¬ fern. c) Fideicommißgut Groß Zdickau mit 6 Dörfern ; Majoratgut Czestitz mit 8 Dörfern« st) Gut Kunkowitz mit 4 Dörfern. Malawec; ( Johanna ) von Vukowan , Gut Unter Kernsalz mit 6 Dörfern. Malrheserorden. Gut Dozitz mit r Schloß Und Z Dörfern. 1747 hat der Orden diese- Gut gekaufet, und mit der Joseph Balley ver¬ eint. s- Johannitrrorden. Mitrowicz, Prokop Wratislaw Graf von, Q q 5 Allo- 5 iz Allodialherrschast tzzimelitz mit 4 Dörfern und r Höfen. Nostitz (Marie Elisabeth Gräfinn) ge- bohrne Kollowrat, Freyinn von Dgezd, Allo- bialhcrrschaft Drachenitz ; und 2ü Dörfern i Mühle und 2 MayerhSfen. Dbiveezky, s. FreyherrW. Dczelowitz, s. Hora. pisek, kifec», eine königliche Stadt an der Watawa, iz Meilen südwärts von Prag gelegen. Sie zählet fammt den Vorstädten 319 Häuser, welche vonzooo Seelen bewohnet wer¬ den. Hier hat auch das Kreisamt von dem Prachtner Kreis seinen Sitz. Es ist hier auch «in Gymnasium und «in Postamt. Der Stadt- gemeind« gehören 14 Oerter, darunter 2 Dör¬ fer , i Mayerhof und l Ziegelhütte sind. prämonstratenserstift zu Windberg in Nie¬ derbayern , Gut Albrechtsried mikZ Dörfern und 4 Höfen. Rebenhaupt / s. Frey Herren. Reichenstein, ( Unter ) eine königliche Vcrgstadt an der Watawa. Dieselbe besitzt mir Bergreichenstein gleiche Privilegien. Die in der hiesigen Gegend gelegenen Glashütten , die Weberey und der Flachsbau find die vor¬ züglichsten Nahrungsjweige , denen man hier nachgehet. Reis» Reiskv, s. Dubnitz. Religionsfund, Gut Zbenitz, mit r Schloß, Z Dörfern und i Mayerhof. Von diesem Gut war das Benedictinerstifr zu St. Johann uns term Felsen Besitzer. Rumerskirchen, Ferd. Joach, Freyherr von, Allodialgut Chanowitz mit z Dörfern. Schonowitz von Ungerswcrd und Adler-« löwen (Freyinn von Vernier) Herrschaft Dochowitz mit io Dörfern. SchLnpflug von Gemsenberg , Laurenz Ritter von, Gut Sttechowitz mit 2 Dörfern. Schumanninn,'Freyinn , Gut Langen- dorf mit r Schloß und 2 Dörfern. Schüttenhof/ Sussyeze , Zicea, eine kö¬ nigliche Stadt an der Watawa, iz Meilen westsüdwärts von Prag. Sie zählt Z59 Häu¬ ser. Die Stadtgemeinde besitzt den Markt Hartmannitz, is Dörfer und z Höfe. Der Markt zählet 60 Häuser. Schein / Carl Fried. Freyherr von, Allo« Lialherrschaft Nezdaschow mit 6 Dörfern. Da- Dorf Nezdaschow zählt zg Häuser, darunter ,2 jüdische; Im Dorfe Hladna ist die Haupt - Niederlage des Flößholzes. Schwarzenberg, regierender Fürst, ») Majoratherrschaft Worlik ; die zu dieser Herr¬ schaft gehörigen Oerter sind dies und jenseit der 62» S-^W-ÜO der Moldau gelegen; es werden deren -v ge- zählt, darunter find: das Städtchen Miro- Witz mit Y-; Häusern und ro Dörfern. b)Al- lodialherrschaft Protrwin mit dem "Markte gleiches Rahmens und 53 Dörfern, e) Herr¬ schaft Netolitz, mit dem Städtchen gleiches Rahmens, dem Markt Elhenitz, dem Markte Barau, dem Markte Strunkowitz, zz Dörfern, und dem Dominicalgericht Thiergarten genannt. Dasselbe zählet 46 Häuser, ä) Majoratherr¬ schaft Winterberg mit der Stadt gleiches Rah¬ mens, dem Städtchen Husslnecz, dem Städt¬ chen Sabloth undPrechatttz, dem Markt Wal¬ lern Woilary, und n6 Dörfern. Die Stadt Winterberg ist an der Wolnicze gelegen, und zählet 22i Häuser. Prachatiy enthält rüg Häu¬ ser. Der dasigen Stadtgemeinde gehören z D. e) Allodialhcrrschaft Przekschiv mit 19 Dörfern und i Mayerhof. Sereney,(M Elisabeth Gräfinn) geb.Gräsinn Waldstein, Herrschaft Blatna, mit dem Städt¬ chen gleiches Rahmens, und 18 Dörfern. Sickinyen, Joh. Freyherr von und zu, Modialgut Lltschowitz mit rz Dörfern. Ssisska , von Jamoliez, Ernest Ritter von, Modialgut Matschütz mir 2 Dörfern. Touche, s. Freyherren. Storchenfeld (Frau Aotonie) gebohrne Burinne von Chot Gut Waletitz mit 8 Dör¬ fer und i Mühle. Studienfund. 2) Herrschaft Altsattel Hra- dek mit rv Dörfern, li) Herrschaft Hoschtitz mit dem Städtchen Katowitz und 15 Dör- Herr.- 0ÜÜM--O 62 L fern, e) Gut Strahl mit is Häusek. Diese Herrschaften waren Güter der Jesuiten in Bö- Heim. waldhrvozb, ft Freybanern. Hattauer Rreis. Klattowsky Krag, Circulus Oattovien»i8, grenzet gegen Norden an den Pilsner, gegen Osten an den Prachiner Kreis, gegen Süden und gegen Westen an Bayern. Erber zählet in diesen Kreise 4 geschlossene Städte; 7 Märk¬ te mit Schlössern, 16 ohne Schlösser und 80 Cdelfitze, Büsching 2 Städte, 21 Märkte und Z87 Dörfer. Schaller zählet 5 Städte und 19 Märkte; nach der ständischen Arcisvrbnung hätte dieser Kreis rz Städte, darunter s kö¬ nigliche sind, nähmlich Klattau und Tauß; die übrigen n sind Herrenstädte und sind : Hostau, Janvwitz, Kolowecz, Merklin, Ne» Pomue, Neugedein, Ncumarkt, Planitz, Pol¬ na und Bischof Tetnitz. Der Märkte in die- lern Kreise wären daher 12 und find: Blowitz, Chudenitz, Drosau, Klenitz, Meczin, Mut¬ tersdorf, Oberneuern, Unterneuern, Przcstitz, Ronsberg, Rupin und Swichau. Die in die¬ sem Kreise befindlichen Güterbesitzer sind : Aktvater, Carl Joseph von , Gut Luzart Mit z Dörfern. Atter und Jvnag Wenzel Enis von , ») Gut Augczd; b) Gut Borzikau. Bangone, s. Marquesinn. Bellsti, Carl von, Hof Ptchowitz. Bie« 622 Liesch in, Ant. Jos. Ritter von, Enk Bernardih- Lelestin, Jos., HofWinderkum. Lolloreöo Mannsfeld, Franz. Gunb» Fürst, Allodialherrschaft Grünberg mit dem Schloß gleiches Rahmens , dem Städtchen Ne¬ pomuk, und zr Dörfern. Lzernin von Chudenitz , Joh. Rud.Graf von, Herrschaft Chudenitz mit dem Markte gleiches Rahmens, dem Städtchen Polna und 44 Dörfern. Dohalsky ( Elisabeth, Gräfin« ) , geb. Freyinn von Wrzezowacz , Gut Grzinojterz mit rinem Schloß und z Dörfern. Elvenich, Ludovi ke Freyinn von, Gut Hradischt. Harrach, Maxmilian Ritter von, Gut Malmeez mit einem Schloß und 2 Dörfern. Hatzfeld zu Gleichen , Carl Friedrich Graf von, Allodialherrschaft Unterlukawecz sammt den damit vereinten Gütern Renez und Secz mit 17 Dörfern. Hennigar, von Eberg, Wenzel von, Gut Przichowicz mit 9 Dörfern. Hrzan von Harras, ( Aloysie Ludovike, Gräfinn von), geb. Freyinn von Nunndorf, tn- - / 62Z »ntorie nomine» Gut Nahoschütz mit z Dör¬ fern. Ianowsky von Janowitz, Vincenz Frey- Herr von , Gut Wotjn mit einem Schloße und 4 Dörfern. In einiger Entfernung von dem DorfTieschnitz ist der bekannte Deschcnitzer See gelegen, er soll 40 Klafter tief seyn. Ianorvsky , Frau , Gut Ginderzichowitz Mik Z Dörfern und i Meyerhof. Mattau, Klatkvw, Mswviu, eine kö¬ nigliche Stadt an den Tächen Angel und Dr» nowy , 17 Meilen von Prag gelegen. Diesel¬ be ward 771 gebaut; zu Anfang des eilften Jahrhunderts ist sie mit Mauern umgeben worden. Sie zählet sammt den g Vorstädten , 455 Häuser. Die Tuchwebern) ist an diesem Orte sehr beträchtlich; auch hat hier das Krcisamt des Klattauer Kreises seinen Sitz. Der hiesigen Stadtgemeinde gehören 8 Dörfer. Zn Lub ist eine Walkmühle. Rollowrat Emanuel , Graf Krakowsky von, s) Majoratherrschaft Teinitzl mit 46 Dör¬ fern- Rollowrar , Joseph Marie Graf Kra- kvwsky von, Majoratherrschaft Hradischt mit dem Markte Blowitz und 21 Dörfern. Rottenau, Ludwig Hubatius von, Gut Apkau und 4 Dörfer» Nünigl, Grafen, Caspar Hermann; Phi¬ lipp 624 lip Wenzel und Hermann Peter , Gut Bez^ dickan mit dem Schlöße gleiches Namens, 6 Dörfern und i Mayerhof. Linker , und kutzenwick Johann Franz Freyherr von, Allodialherrschaft Ronsberg mit dein Markte gleiches Namens und n Dörfern Löwenstein werrheim , Carl Thomas Fürst von, Majoratherrschaft Pernartitz (Bernardih) mit einem Schloße und n Dörfern.^ Löwenstein U)ercheim (Josephe Färstinn) gebohrne Freyinn von Schirnding , Modial- gut Woleschna mit einem Schloß und 9 Dör¬ fern. Maltheseroköen, »«) Gut Miecholup mit , Dörfern. Maly, Johann Wenzel, s.) Gut Valo- nitz, d.) Gut Obitz mit einem Schloß und 9 Dörfern. Martiniy, Franz Carl Graf von, Majo¬ ratherrschaft Planitz mit dem Städtchen glei¬ ches Namens und 30 Dörfern. Marquisinn, Marie Dangone und Marie Marazzant Visconti, gebohrne Gräfinnen Terzi von Stffa, Gut Podol mit 2 Dörfern. Meny von Reinfeld (Eleono ra FreyinN von) gebohrne Frepinn von Linder heim, Gut Chotiemirz. M»r- 62 K Morzin , Peter Voit Graf von , Modial- Herrschaft Merklin sammt dem Gut Jeschew und Planin mit dem Städtchen Merklin und ik? Dörfern. Das Städtchen Merklin zählet ns Häuser, und ist seit r6yZ berechtiget, 3 Vteh- und Maaren Märkte jährlich zu halten. Müller von Altamerthal, und Fronhofen Anne Catharine von, Gut Grafenried mit 2 Dörfern. NeßlGyer, von und zu Schelchengraben, Ritter, Gur Tierietitz. Oppersdorf, Franz Graf von, Allodial- gut Kopctzm mit einem Schloß und 4 Dör¬ fern. Ottenhausen , Carl und Johann Joseph Hildpr. Freyherren von und zu, Gut Wost- raczin mit einem Schloße und 69 Häusern. Palm, Carl Joseph Fürst, Herrschaft Bistr- jitz sammt den dazu gehörigen Gütern Oeschnitz Und Opalka mit dem Städtchen Janowitz und 60 Dörfern. pasarka, Johann, Hof Laschanka. Pauer, Franz, Gur Gloßau mit 5 Dör¬ fern. peryler, von Perglas, Anton, Gut Neu» ezefln mit z Dörfern. ReUgionyfund, s.) Gut Stockau mit rz R r Dör« 626 o— Dörfern; dasselbe gehörte dem erloschenen Au gustiner Ercmitenkloster im Dorf Stockau, d.) Gut Scharowitz mit dem Markte Przestitz uu>' 3 Dörfer». Dasselbe gehörte dem erloschenen Benedietincrsiift in Kiadrau. Gchmicdgrabner von kustenek, Johann Wenzel Ritter von, u.) Gut Mileritz b.) Gut K'anitz mit 4 Dörfern. Smith , (Robert) Freyherr von Balroe, Gut Klenau mit z Dörfern und r Mühle. Stadion und Dannhausen, Hugo Johann und Franz Conrav, Grafen von , Allodialherr- schäft Kauth summt den damit vereinten Gü¬ tern mit einem Schloß, dem Städtchen Neu¬ markt, dem Städtchen Ncugedein, dem Markte Klencz und 75 Dörfern. Bep Kreutz ist eine Glasbüttt ; das Städtchen Neugebein, Kdynie, Plec-leclinn , rü 4 Meilen von Prag gelegen, zählet 126 Häuser, Von der hier gelegenen ansehn¬ lichen Wollenzeuchmanufactur ist S. 440 bereits Erwähnung geschehen. Gtudienfund, Gut Dolan und Czwrczowes mit 5 Dörfern. Dasselbe gehörte dem erloschenen Jesuitcr Collegium in Klattau. Tauß, Domazlicze, '?n8tn, eine königliche Stadt an dem Bache Rzubrzina iS Meilen von Prag gelegen. Die Anlegung dieses Orts wird in das Jabr Y64 aesetzet. Die Stadt zählt sammt den Vorstädten 4zc> Häuser. Der Stadtgemcin- de gehören 17 Dörfer und 2 Höfe. Zu Mila- wetz ist ein Gesundbad ; bey Babylon eine Alaun- ü »7 Alaunsieberey und am Fichtenbach eine Glas¬ hütte. Thun , Vigilius Graf, hak das Gut Obitz gekauft, und zu einer Maltheser Kommthurey be¬ stimmt. s. Obitz, Teinitz, s. Trautmannsdorf. Trautmannsdorf Ferdinand, Graf von r Majoratherrschast Bischof T-'initz samm k den da^ zu gchörtgen Gütern Czeczowitz, Hostau . Lasch¬ nowitz , den Allodialgütern Putzliy, Schlewitz und Webrowa. Zu Vieser Herrschaft gehören die Stadt Teinitz, das Städtchen Hostau und 9-> Dörfer. Die Stadt BischofTeinitz, Horssows- ky,'?^nhorfchovium ist an der Raddutza I- Meilcn von Prag gelegen. Dieselbe zählet sammt den Vorstädten 26/ Häuser. Der Stadrgemetnde gehört der Meyerhof. Visconti, f. Marqueftnn. Walde?, Christian August Fürst von, Al- lodialkcrrschaft Roth oder Kron Porikschen mit einem Schloß und 2z Dörfern. wiedevbery , von Widerberg , Franz Graf Freyherr von, Gut Muttersdorf mit dem Markt gleiches Namens und iz Dörfern. Wrrbv, Franz Joseph Graf von, Herr¬ schaft Zinkau mit einem Schloße und 22 Häu¬ sern. Zadubsky von Schönthal, Wenzel Ritter hon, Gut Podhurzy. Rrr Zu- 6,8 Zucker , (Johann Erasm. Graf) Freyheri von Damfeld, Fideicommißherrschaft Heiligen kreutz mit ry Dörfern und i Mühle. LMoyner Rreis , Loketskey Krag , Oirculu» cubitamm, grenzet gegen Norden an Meißen, gegen Osten an denBerauner Kreise , gegen Süden an den Pilsner Kreise und gegen Westen an die Mark- grafschast Kulmbach. Die bemerkenswürdigsten Flüße in diesem Kreise find die Eger und Tö- pel, von welchen beyden Flüßen aber bereis das Nöthrge oben aufgeführct worden ist. Die¬ ser Kreis hat vormahls einen Theil des Saa- tzer Kreises gemacht, welche beyde Bezirke aber jetzt von einander abgesondert sind, und jeder für sich einen eigenen Kreis -macht. Der Ege- rische Bezirk macht einen Theil des Ellbogner Kreises. Erber zählet Z geschlossene und 6 offe¬ ne Städte , ferner ? Märkte mir Schlössern , 12 Märkte ohne Schlößer und 6 Edelsitze. Bü- schtng zählet z geschlossene und ? offene Städ¬ te und 14 besondere Städte und Märkte. Schal¬ ter zählet 2g Städte Und 16 Märkte. DieAe- crsordnung enthält 28 Städte; der Märkte wä¬ ren also n. Unter dem Städten sind io kö¬ nigliche Bergstädte , als Blcystadt, Carlsbad , Ellbogen , Eottesgab, Joachimsthal, Lauter¬ bach , Platten, Echlackenwald, Wiesenthal und Weypert., Die krbrigen 18 Städte sind Herren- städre, als; Buchau, Chisch ,Duppau, Eger, Falkenau, Görlitz, Heinrichsgrün > Kupferberg, kichtenstadt. Luditz, Marienkulm , Neudek, h. Nirolansberq , Petschau , Rabenstcin, Schla- rtenwald, Schönfeld und Waltsch. Die Märkt/ sind, 629 sind k Abertann, Asch , Barringer , Engelhaus, Fribus, Grossengcün , Königsberg , Libenz, kie- benstein, Redwitz und Sandau. Die in diesem Kreise befindlichen Güterbesitzer find: Asch, Ascher Gericht grenzt gegen Nor¬ den und Osten an das Voigtland, gegen Abend an Bayreut. Dasselbe ist'südwärts im Egeri» schen Bezirke gelegen und beträgt 6 Meilen im Amfange. Man zählet in diesem Gerichte ig Gemeinden, 1552 Familien - über 1200 Häu¬ ser und 72O0 Seelen. Das Gericht ist ein k. böhmisches Lehengut, wovon der männliche Stamm der Herren von Zettwitz Besitzer ist. Die¬ ser Bezirk begreift in sich a) den Markt glei¬ ches Namens; derselbe ist an der Asch Meil von Eger gelegen. Der Markt zählet 420 Häu¬ ser. Die katholischen Einwohner in diesem Be¬ zirke gehören zu der Regensburger Diöces. 1747 wurde hier der Grund zu der evangelischen Kirche gelegt und 1749 kam dieselbe zu Stande. In Asch ist auch ein kaiserliches Reichspostamt. Der Dörfer werden in diesen Gerichten r-- gezählet. Vaden und Höchberg, Elisabeth«! Auguste Markgräsinn, Fideicommissherrschaft Udritsch mit einem Schloß, i Mayerhvfund 17 Dörfern. Reust, (Rittervon) St.Nicolausberg ein böheimisches Mannslehengut unEgerischen Be¬ zirk. Zu diesem Gut gehöret das Städtchen gleiches Namens mit einem Schloß. Es ist hier «ine protestantische Kirche. Bigato, Christoph Ernst, Ritter von, Gut Rokendorf Mit 4 Dörfern. N r K Vie-, 6zo Blepssadt, eine kleine königliche Bergstadk; Graf Schl-ck wird als Hersteller derselben an¬ gegeben. Cie kam in der Folge an Hie könig¬ liche Kammer und izbi befreyte ste K. Ferdi¬ nand von der Unterwürfigkeit der Herrschaft Hartenberg. Brann von Braunsdorf, Johann Fer¬ dinand Ritter von, Herrschaft.Ober Chodau mit 4 Dörfern. Bredan, Grafen von , Herrs aft Her- tenberg mir einem Schloße gleiches Namens und r6 Dörfern. Karlsbad , Warmbad , Wary , l'lierm« Oarolinse, eine königliche Stadt in einem engen Toni zwischen den Bergen Hirschberg , Kreuz- be>g und Buchberg an der Eger. i6 Meilen von Prag und 58 von Wien gelegen. Der Ort hat zgl Häuser und über Z0O0 Einwohner. Das Wapcn der Stadt zeigt einen halben Lö¬ wen , der auf z Strömen ruhet. Die Entde- kung der hier gelegenen warmen Bäder fällt in das Jahr iz-o. 1759 ist sie größtenteils abge¬ brannt. Die vorzüglichsten blühenden Gewerbe inCarlsbad sind: r) die Zinngießer. Sie verferti¬ gen jährlich neue Formen von den schönsten Silber-Gefässen in Augsburg. 2.) Die Büch¬ senmacher. z ) Die Messerschmidte; 4) Nadler; 5 Die Arbeiter in Stahl; 6.) Die Stein-und Wapenschneidcr rc. Die Stadtgemeinde besitzt 8 Dörfer. Nähere Nachrichten von Carlsbad und seine» Badern geben diese Werke: Abhandlung vom Carlsbad N. A 17:6 Springfeld Abhand¬ lung vom Carlsbad N. A- 1772. David Becher 6zr Abhandlung vom Carlsbad N. A. 1771- Go. Schreibers Reise nach Carlsbad 1768 und Cranz östreichische' Gesundbrunnen. Herr Physicus Becher hat hier eine Salzsiederei), welche vor- mahls von einem dastgen Bürger anSschließend getrieben worden, angeleget. Der Sprudel springt aus seinem Ständer 4 Ellen hoch. Für die Pferde, die von gehemmter Transspiration krank sind, dienet zu ihrer Genesung das Ro߬ bad oder Pferdetümpcl. Lolloredo Maynsfelö, Gund. Fürst, Allodial- herrschaft Duppau mit der Stadt gleiches Nahniens, 15 Dörfern und 2 Höfen. Die Stadt Duppau an dem Aubach 12 Meilen wcst- nordwärts von Prag gelegen, zählet 225 Häu¬ ser und 1222 Seelen. 1770 erhielt dieselbe daS Privilegium, jährlich 2 Jahrmärtte und wö¬ chentlich einen Markt zu halten. Die Tuchwe¬ berei) macht einen Hauptnahrungszweig der Ein- . wvhncr in der Stadt Duppau aus. Ellbogen, nach anderen Ellnbogev , koket, Oubitus , eine königliche Stadt mit einem Schloß auf einem hohen Felsen 174 Mciltn westwärts von Prag gelegen. Von dem einer Krümme LhnlichenEllenbogen, welchen hier die Eger macht, will man den Namen der Stadt ableiten. Im Jahr 870 soll sie der Markgraf von Vohcnbmg angelegt haben. 1547 wurde sie eine königliche Stadt. Sie zählet 241 Häuser und 1202 Ein¬ wohner. Die Stadtgemeinde besitzt 60 Güter, wovor ^6 dicsseit und 26 jenseit der Eger ge¬ legen. Egerifcher Bezirk, kßrgnum , Hebanum, N r 4 L^reo- 6zr Vü-M-N Lgrenft Derritorium, grenzet gegen Osten an Pilsen, gegen Süden an Die Oberpfalz und ge¬ gen Westen an Kulmbach ; man setzt seinen Um, fang auf 5 II Meilen. Seinen Namen hat er von bcm Fl' tz Egcr, Orizi, Ohrze, welcher ihn durmströmet. Man zählt in diesem Bezirke 2 Gebiete, eine Stadt, die unter dem Namen, Eger bekannt ist; ferner g Märkte z Domi¬ nien , Güter, i8o Dörfer und über zoooo Seelen. Die Wohnplätze, die in diesem Bezir¬ ke gelegen, sind außer der Stadt Eger der Markt Asch , das Ascher und Fraisische Gebiet, ferner die Lchngüter Nielausbcrg und Asch dann fol¬ gende Herrschaften und Güter, als: Altenteich, Gut; Asch, Gebiet;Vodneshof, Gut; Eger, Lurtz >- Eger , Gradt ; Ferbau , Herrschaft ; Fraistfchcs Gebiet; Fonsau , Haßlau , Kinsberg, H. Licbenstcin, G. Lindenha u,H. Nicoiausberg, Paliez, G. Oberpilmersreut G. Unkerpilmersreut, G. Pokrad, G. Red- Witz, G. Cchcibcnreut, G. Schloppcnhof, G. Mildenhof, G. Und Wildcnstein G. Der Ege- rische Bezirk war vormahls ein Eigcnthum der Markgrafen von Vohenburg, einem Geschlech¬ te der Herzoge von Bayern. 1267 eroberte Herzog P,zcmißl Ottokar die Stadt Eger, und setzte Markgrafen ein. 1276 kam dieser Bezirk adermahl an das römische Reich. 1292 gab Nuooiph von Habsburg den gatizen Bezirk sei¬ ner TochtcrIudikh zum Heurathgut, weiche sich mit dem lft heimischen König Wenzel II. ver¬ ehelicht hat. 1205 ward dieß Gebiet abermahl dem röm. Reiche zugecheilet: izzL aber wurde dasselbe vom Kaiser Ludwig dem König Johann in Böheim für die zum Besten des Kaisers an¬ gewandte 4000 Mark Kriegsunkostcn verpfän¬ det. 633 det. In Kirchensachen ist dicß Gebiet der Re¬ gensburger Diöces zugerhcilet; in weltlichen politischen Angelegenheiten sieht es in der er¬ sten Instanz unter dem Kreisamt in Ellbogen. Das in der Herrschaft Lieberrstein gelegene Dorf Fikerey und die Hälfte von dem Dorf Fleussen auf dem Gut Wildensicin bekennet sich zur evan¬ gelisch lutherischen Kirche. Eger, Chebbe, Lgr», eine Stadt mit ei¬ nem Schloß und der Hauptort in dem Gebiete gleiches Rahmens, 22 Meilen von Prag und go von Wien auf einem Felten gelegen; sie ist mit Mauern und tiefen Gräben umgeben und hak 4 Thore, als das Mühlrhor , Bräckenthor, Obcrthor und Schiffchor. Sie zählet, sammt den z Vorstädten, 740 Häuser und gLoo Ein¬ wohner. Zu den Gütern, welche im Gebiete der Stadt gelegen sind, gehören ein Markt und 99 Dörfer, sie sind theils frey, theils gehören sie unmittelbar der Stadt, theils haben sie ver¬ mischte Besitzer Die Zahl (ammtlicher Einwohner der im EgcrerStadtbezirk gelegenenOerter beläuft sich gegen lyOOO Seelen. Unter den 99 Gütern gehören 26 unmittelbar der Stadt Eger. In diesem Gebiete kommen zu bemerken, der de» kannre Egerischc Sauerbrunnen , jenseit der Eger gelegen ; eine Flasche von einem dergleichen Brunnen hält 6 böhmische Seidel und wird zu Prag um 4 Kr., zu Wien aber um 48 kr. ver¬ kaufet. Bey Hammersdorf ist ein schwarzer Kalksieinbruch, eben so bcy Schlvalbenmühle; Bcy Stein ist eine Papiermühle, 2 Mühlen bcy Seebcrg. Der Stadt Eger gehören noch g) das Gut Nedwitz mit dem Markte gleiches Rahmens und 2 Dörfern. DerMarkt zählt 104 Rr 5 Häu- 6Z4 Häuser. Die Einwohner auf diesem Gut be¬ kennen sich zur evangelischen Lehre. Die Stadt Eger hatte vormahls das Recht Heller zu mün¬ zen, welche bloß in ihrem Bezirk gangbar wa¬ ren; und d) Gut Oberpilmersreut. Eger , Burg , derselben gehören Aag , Dirschnih und Langenbrücke. Ferner gehören hierher aus dem Bayreuthischen^Selbsthaushal- ter, als 7 in Silbergerichte, 2 zu Bleßberg , r zu Brünn, 1 zu Eckersreut, i i zu Filitz, i zu Neu¬ haus , l zu Reichenbach, r zu Schönwald und 7 zu Wildenau. Falkenau, s. Nostitz. Fraisisches Gebiet, im Egerifchen Bezirke gelegen, und wird westnordwärts von der Mark- grafschafc Kulmbach und südwestwärts von der Oberpfalz begrenzet. Die Untcrthanen in diesem Gebiete stnd getheilet; ein Drittheil gehöret nach Bvheim und zwey Lritkheile nach Oberpfalz. Die Gerichtsbarkeit ist daher zwischen dem Stadt- rach in Eger uns dem Stifte Waldsassen ve¬ rheilet. Bcym Dorfe Alralbenreut gräbt mau Braunstein und Kobolt. In Ernostgrün sind Eisenhämmer; zu Ottengrün ist ein Eisenham¬ mer mit einem Hochofen, und zu Taubrath gräbt man Kobolt. In diesem Gebiete sind bas Schloß Hardck und 12 Dörfer gelegen. Haberer, ein Bauer, Gut Wildenhof. Markig, Ludwig, Joh. Nepomuk Grafen von, Herrschaft Geßhübel mit einem Schloß, der Stabt Buchau, dem Städtchen Engelbaus (L4 V-üW-O 6Z5 (84 Häuser , 40O Einwohner) und 30 Dörfern. D,e Stadt Buchau an der Straffe nach Carls- bad gelegen zahlt 205 Häuser und 984 Ein¬ wohner. v Heßler, Johann Franz von, Gut Wele- chau. Joaehimsthal, Jochenthal, Vallis loacki- mica, eine königliche Bergstadt am Bache Weseritz 16 Meilen von Prag westnordwärts gelegen. Die hier gelegenen Stlberdcrgwerke wurden i;iü entdecht. 1520 wurde Ivachims- thal zu einer k. Bergstadt erhoben. 1519 hat Graf Schlik hier die ersten groben Silber¬ münzen aus den hiesigen Bergwerken schlagen lassen; diese Münzen hatten anfänglich den Nahmen: Schlikenthaler; endlich erhielten sie den Nahmen: Joachimsthaler, Vallenses )os- obimicor. Als der Ort noch ein Dorf war , Hatteer den NabmeN Lonradsgrün , und zählte t2 0 Häuser, jetzt als eine Stadt nur 617. 1579 wurde Jvachimsthal als ein Krongut dem Königreiche Böheim einverlcibet. Zu die¬ ser Bergstadt gehören folgende Oerter , als : Die StädteAbertann, ander Weseritz gelegen, Eottesgab ,mit rzo Häusern, an dem Schwarz¬ wasser ; Stavt Wcipcrt mit goz Hausern ; an dem Jungfraubächelchen; Wicsenthal mit 64 Häusern; ferner Z7 Oerter. Die Einwoh¬ ner der ebengenannten Städte und übrigen 37 Oerter stehen bloß unter dem Schutz dcö Magistrats in Jvachimsthal. Rager von Stambach , Franz Jos. Rit¬ ter 6z6 ter, Gut Goßlau mit einem Schloß und 2 Dörfern. Rammerer, Gilt Palitz mit einem Schloß im Egcrischen Bezirk. Rarmitz Rittberv, Andreas Graf von , Modialherrschaft Pekschau mit der Stadt glei¬ ches Rahmens , Zl Dörfern, und i Mühle. Die Stadt Petschan, Baczow, an der Töpel, 14 Meilen von Prag westwärts gelegen, zählt 1 92 Einwohner. Hier werden gute Hüte ver¬ fertigt. Rlebelsbery, Eräfinn, geb. Gräfin» kü- tzow, Gut Drahenz mit 3 Dörfern. Rlement, Anton von, Gut Kosterczan. s. Patz. Rokorzovoecz von ^okorzowa, Ferd. Ja¬ cob Graf von, Majoratherrschaft Luditz ; die zu derselben gehörigen Güter und Dörfer sind diesseit und senseit der Strzcla gelegen. Da- zu gehören die Stadt Luditz, welche mitsammt der Vorstadt Lomnitz 228 Häuser und 148» Einwohner zählet, ferner 23 Dörfer. RolbonschlüF von, Gut Mostau mit ei¬ nem Schloß und 6 Dörfern. Rreutzherrenstlst mit dem rothen Stern in Prag, Gut Marienkulm mit 82 Häusern. Lazansky, (Prokop Reichsgraf von ) Frey- Herr 6Z7 Herr von Bukowe, u) Allodialherrschaft Chisch mit dem Städtchen gleiches Rahmens, dem Städtchen Libenz, Dörfern, Z Gchäfereycn und i Mayerhof. Das Städtchen Chisch an der Strzcla gelegen, zählet 157 Häuser und 84; Einwohner, b) Allodialherrschaft Raben- siein mit dem Städtchen gleiches Rahmens und r/ Dörfern. Löw, Wolfgang, ein Bürger, Gut Lippett- grün mit 27 Häusern. Luditz, eine Municipalstadt in der Herr¬ schaft gleiches Rahmens Gut Kowarzen mit 2 Dörfern , 6 Mühlen , r Mayerhof und r Wirthshaus. S. Kokorzowecz. Metternich winnenburg und Beilstein Franz Georg Graf von, s) Herrschaft San¬ dau mit dem Städtchen gleiches Rahmens und 4 Dörfern, b) Herrschaft Lindenhau im Eger- schen Bezirk. Mosern, Ferdinand Ritter von, Allo, diacherrschaft Haßlau mit einem Schloß und « Dörfern im Egerischen Bezirk. > Gut Scheibenreut im Egeri- fchen Bezirk. Müller, Gut Bodneshof im Egerischen Bezirk. Mulz von Walda , Thereste Freyinn. , »") Gut Königsberg mit einer Stadt gleiches Rahmens und 6 Dörfern. Die Gtadk Kö¬ nigs- 6zz nlgsberg an der Eger gelegen , zählt s>6 Häuser und 1775 Einwohner. l>) Herrschaft Walhof mit rz Dörfern. Nostirz, Franz Wenzel Grafvon, ») Herr¬ schaft Falkenau mit der Stadt gleiches Nahmens und z8 Dörfern. Die Stadt Falkenau , Zal- kenorv, kalkenavia an der Eger, iy Meilen von Prag westwärts gelegen, zählet g Thore 292 Häuser und 1452 Ciwohncr. DerStabt- gemcinde gehört das Dorf Löwenhof, sie be¬ sitzt auch Häuser zu Lowes und Unterreichenau. Bey Zititz ist ein Eiscnsteinbruch. b) Majo¬ ratherrschaft Heinrichsgcün mit dem Städt¬ chen gleiches Nahmens, dem Städtchen Fri¬ das , dem Markt Schönlinde und 20 Dör¬ fern. Die Stadt Hrinrichsgrün an dem Horns¬ bach gelegen, zählet i8r Häuser und rozc» Einwohner, e) Allodialherrschaft Graslitz mit der Stadt gleiches Nahmens, einem Meffingguß- werk und n Dörfern. Dre Stadt Graslitz an der Zwoda , westwärts von Prag gelegen , zählt 44g Häuser, und 2716 Einwohner, s) Modialherrschaft Werscheritz mit 8 Dörfern. Nostiq, Friedrich Grafvon, Allodialherr- schäft Saar mit einem Schloß und 5 Dör¬ fern. Oczk-, ein ungarischer Edelmann , Gut^ Hltentein mit 2 Dörfern , im Egerischen Bezirk. pergler von Perglas, Carl, Ritter von^ Gut Katzengrünn mit einem Schloß, und 6 Dörfern. Pi- o-7-W^O 6Z9 pttzel, Gut Unterpilmersreuk im EgeM scheu Bezirk« Puy , von Breitenbach, Franz Xaver Frey- Herren und Anton von Klement Mut Libkowitz mit z Dörfern- Relitzionsfund, s) Herrschaft Schlossen- reut mit 2 Dörfern, l>) Herrschaft Ferbau Mit 3 Dörfern und 2 Höfen im Egerischen Bezirke, c) Herrschaft Frisau mit 5 Dörfern im Egerischen Bezirke. Alle diese orey gehör¬ ten dem erloschenen St. Clare Nonnenkloster in Eger. Schlackenwald, Slawkow, eine königli¬ che Bergftadt am Bache Flößgraben , von Prag westwärts gelegen. Man setzt die Anlegung dieses Orts in das i4te Jahrhundert, und legt dieselbe den Brüdern Slako von Rosen¬ berg bcy; in der Folge kam der Ort durch Heurath an die von Gleichen. 1531 wurde der Ort zu einer Bergstadt erklärt. Als /547 Caspar von Pflug Oberst Kanzler in Böheim als Besitzer dieses Guts geächtet worden ist, fiel die Stadt der k. Kammer zu. Die Stadt zählt 456 Häuser. Es gehört ihr das Dorf Robesgrün, ferner Windhorund Wolfs¬ hof. Unter dem Schutz des dastgen Stadt- magistraks stehen: die Stadt Schönfeld (315 H. ) die Stadt kauterbach (129 H.) Au dem letzten Ort gehören die Dörfer Ehrlich und Hasentauz. Schlackenwerd, s. Baden. ÄchöB 640 Sch8n.au , Wolfgang Ritter von «) Gut Eiche, b) Gut Schönlind. Gpiesel, Marie Änne Freyinn, gtbohrnc Freyinn Rodowsky von Hustirzan, Gut Kir- chenbirg mit einem Schloß und z Dörfern« Studienkund , s) Herrschaft Miltigau mit Z Dörfern; b) Herrschaft Kinsberg mit 5 Dör¬ fern und i Mayerhof im Egerische» Bezirke. Von beyden wareu die Jesuiten in Eger Be¬ sitzer. werndle, von Lehenstein (Ernest) besi¬ tzet Ernestgrün und Ottensgrün im Freysischen Gebiete gelegen. Werner, Gut Schloppenhof. Zettrviy von, Lehengut Liebenstein , ei« böhmisches Mannslehengut im Egcrischen Bezirk gelegen. Dazu gehören das Städtchen gleiches Namens und 7 Dörfer. Beym Städtchen Liebenstein ist der Berg Platten gelegen, wo Qua.- bersteine in großer Menge gebrochen werden» Saayer Rreis, Fateczko Krag, Lirculus ^UleLLNLi, , grenzet gegen Norden an bas Markgrafthum Meißen, gegen Nordost an den Leutmeritzer Kreis, gegen Osten an den Rakonttzer Kreis, gegen Süden und Westen an den Ellbogner 'Kreis. Dieser Kreis hat vormahls, mit Sius^ nähme des Egerischen Bezirks, auch den Ellbog» ner Kreis in sich begriffen Nach Erber zählt der Saatzer Kreis 5 geschlossene Städte und v— 64 t eine offene Stadt, 6 Märkte mit Schlößern, iy Märkte ohne Schlößer und 83 Edeisitze. Büsching zählet 6 Städte und 12 Märkte« Schal¬ ter zählt r9 Städte, 8 Märkte , 505 Dörfer und einzelne Wohnstätte. Die AcciSordnung führt 24 Städte auf, darunter find 4 könig¬ liche Städte, als: Brüx, Kaaden, kann und Saatz , ferner g königliche Bergstädte, als : Preßnitz, Sebastfanbcrg und Sonnenberg , die übrigen 17 sind Herrenstädte. Diese sind : Eidlitz, Iechnttz , Jörkau, Katharinenberg, Klösterle, Kommotau , Kralup, Kriegern, Mascha», Podhorzan, Postelberg , Priesen, Puschwitz , Radonitz, Rudig , Seestattl und Willowitz. Die Märkte wären also : Platz, Pomeisel, Hchöles und Skirl. Die in diesem Kreise befindlichen Güterbesitzer sind diese: Audrrczky von Audracz, «) Gut Lischnitz. b) Gut Stranrtz. Augustiner Eremiten in Unterrvezow be¬ sitzen bas Gut gleiches Rahmens mit 4 Dör¬ fern. Baden Baden und Hochberg, Elisabeth Markgräfinn, Majoratgur Podersan oder Pod- horzan mit dem Städtchen gleiches Rahmens und 4 Dörfern. Bierayh, Patritius Freyherr von , Gut Miecholup mit 5 Dörfern. Brüx, Gnenin, Most, ?onw§, Lruria, «ine königliche Stadt an der Bila nordwest.- E s wärts 64» wärts von Prag; dieselbe zählet 406 Häuser , »420 Einwohner. Hier hat der ritterliche Kreutzherrenorden eine Kommende, auch wird hier viel Bittersalz bereitet.! 1729 kam in der Stadt Brüten der bekannte Tonkünstler und Hof¬ kapellenmeister in Wien Florian Gaßmann in die Welt. Der Stadtgemeinde in Brüx gehört das Gut Kopitz mit 20 Dörfern. Lhotek von Chotkowa und Wognin, Jo¬ hann Rudolph , Modiaigut Wernsdorf mit einem Schlosse gleiches Rahmens und 4 Dör¬ fern. Zisterzienser in Oßek, Gut Skirl mit dem Markt gleiches Rahmens und 6 Dörfern- Llary und Aldrinyen, Leopold Grafvon, Herrschaft Dobriczan mit 8 Dörfern. Czernin, von Chudenitz, Johann Ru¬ dolph Graf von, ») Herrschaft Schönhof mit dem Städtchen Puschwitz und 25 Dörfern, b) Fidetcommißherrschaft Petersburg mit zz Dör- ern. c) Gut Flöhau. ä) Gut Rudik. Debeufe, Jos. Gottfr., Gut Kramitz. Desfin, Marie Anne Freyinn gebohrne Gräfin» von Clary und Aldringen/ Gut Lene- schitz mit 76 H. Dietrichstein, Fürst vo« , Majoratherr¬ schaft Pomeiset mit dem Markte gleiches Rah¬ mens 0Ü-M--0 64Z mens , dem Städtchen Artgern und, rs Dörfern. Domdechantey in Leutmeritz, GutHrziwitz. Dudniy, Freyhcrr Reisky von, GutKol- losoruk mit 24 Häusern. Erzbißrhum in Prag, Stiftgut Pschatt Mit Az Häusern. Eben, und Brunn, Freyhcrr,») Gut Rib- Uian mit iz Häusern, d) Gut Weiten Trebitsch und Rust mit z Dörfern, a) Gut Litschkinmit 4 Dörfern. Meißner von Wostrowitz, Anton, Ritter, Gut Sterkowitz. Glaser ( Franz Lav. ) Edler von Glaser berg, a) Gut Stranitz mit ry Dörfern , d) Gut Grünthal; e) Gut Harrath. Golz, (Johann Franz) Herr auf Wi- lomicz, Fideieommißhcrrschaft Mascha» mit dem Städtchen gleiches Rahmens, dem Städt¬ chen Wilowicz und io Dörfern. Grünbery, von Grünfeld, Frau, Allodial- gut Sobiesak mit 2 Dörfern. Iandin, (Frau,) gebohrne von Reichold, Gut Miloschttz. Raaden, Kadan, e»äang, eine königlt« che Stadt an der Eger, von Saatz w-stnord- wärts qelegcn, zählet sammt den Vorstädten 54 Häuser. Man setzt den Pau dieser Stadt S s -r in 644 in das Jahr 821. Der hiesigen Stadkgemein- de gehört das Gut Milfau mit 14 Dörfern. Kaadner Bürger, GutPrcllhöfe. Rager, (Franz Wenzel) Graf von Stam¬ bach , Fideicommißgut Linz mit z Dörfern. Kammer, königl. ») Gut Liebetitz mit z Dörfern; b) Herrschaft Prcßnitz mit der Stadt gleiches Rahmens und 20 Dörfern. Rommotau, Chomotow, Odomowvinwp eine Stadt am Bache gleiches Rahmens, zählt sammt den Vorstädten 536 Häuser und 5120 Einwohner. Der Stadtgemeindc gehören das Gut Schönlinde und Hruschowan mit 15 Dör¬ fern. Die bey Cchönlinde gelegene Alaun¬ werke sind bekannt; sie bestehen vermahlen in 228 Ku/en, wovon 4 der König besitzt, wel¬ cher zugleich den ZeheNk von dem sämmtlichen erzeugten Alaun zieht. Die Entstehung dieses Bergwerks fällt gegen das Ende des i6ten Jahrhunderts. Rreutzherren mit dem rothen Stern, ») Gut Khan mit 4 Dörfern, gehört zur Kom¬ mende in Drüx; d) Gut Schab mit zo Häu¬ sern. c) Gut Nemelkau. Kulhanek (Franz) Graf von Klaudcnstein und Pollbusch , Gut Steknitz mit einem Schloß und 2 Dörfern. Diesen Orr macht der hier gelegene und unter dem Nahmen Stcknitz bekannte Gesundbrunnen merkwürdig. Laun, 645 Laun, Luno, Imns, eine königliche Stadt «n der Eger, z Meilen von Saatz, zählt 20z Häuser und 18^0 Einwohner. Dem hier be¬ findlichen Spital gehören 4 Dörfer. Bey Nerfchig ist ein Gesundbrunnen. Mareinitz, Franz Carl Graf von, Fidei- commißherrschaft Brunnersdorf und Hagens- dorf mit dem Städtchen Peißen (125 Häu¬ sern) dem Markte Platz und 42 Dörfern. Bey Glieden ist seit 1779 ein Eiftnbcrgwerk. In Götkersdorf verfertiget man Holzgcschirre in großer Menge. Pachta, (Ernest Carl Graf von) Frey- Herr von Rayhofen, Allodtalhcrrschaft Czitolib mit 14 Dörfern. Paul von, Gut Domauschitz. pergen, Johann Anton Graf und Herr von u) Gut Oblat mit 2 Dörfern, b) Allo- dialherrschafk Polig mit ,0 Dörfern. przibil, Gut Paredel, mit 2., Häusern. Rcligionsfund a) Gut Teutsch Schlading z dasselbe gehört der erloschenen Fronleichnam- Christi Bruderschaft in Brüx. b) Gut Mi- chaelsdorf, vormahls ein Eigenrhum des er¬ loschenen Chorherrenstifts St. Augustin, c) Gut Seydowitz mit z Dörfern, vormahls ein Eigenthum des erloschenen Magdalenen Non¬ nenklosters in Brüx. Reisky, f. Dubnitz. Roch, Carl, Gut Altschow. Sfr R», 649 vüüM^Ü Rothenhan, Heinrich Franz Graf von> ») Allodialherrschafr Rothenhaus, mit der Stadt Jörkau und dem Städtchen Eidlitz, dem Städt¬ chen Cathannenberg und z6 Dörfern. Die Schutz¬ stadt Jörkau, Jörkow, Borek ist gegen die Bila gelegen, zählt 240 Häuser. Hier sind 2 Pa¬ piermühlen. Das Städtchen Eidlitz , Vdlicz an dem Wildbache zählet 147 Häuser , darunter 48 Judenwohnungen Hnd. Das Städtchen Catha- rinenberg an der Schweinitz gelegen, zählet ,77 Häuser. Die hier gelegenen Bergwerke, welche Silber und Kupfer zur Ausbeute geben, sind landesfürstltch. Bey Kalk, Kalich, ist ein ergie¬ biger Kalksteinbruch; bey Gabriela Hütten ist ein Eisenhammer. In einiger Entfernung von Kalk ist seit 1771 ein Eisenhammerwerk mit s Hochöfen, z Srabhütten, i Zahn und r Zen¬ hammer: in Bielnitz ist ein Fasangarken und in Rothenhaus befindet sich die bekannte Ma¬ nufaktur in Kattun, Leinwand, Muffelin.d)Gut Btlenitz. Gaay, Zatec, 2atscium, eine königliche Stadt auf einem hohen Berge an der Eger, n Meilen von Prag gelegen. Ihr Daftyn setzt man in das 8te Jahrhundert und soll anfäng¬ lich Luczko genannt worden seyn. Dieselbe zählet sammt den Vorstädten, zzo Häuser und 1^470 Einwohner. Hier hat das Kreisamt des Saa- tzer Kreijes seiven Sitz. Der Stadtgemeinde gehört das Gut Holetitz mit 6 Dörfern, Bey Dreyhöfcn ist ein Steinkohlcnbruch. Die hier gelegene Gegend ist ihres vortreflichcn Hopfen¬ baues wegen bekannt. Schwarzenberg, regierender Fürst s) Al- iodialherrschaft Postelberg mit dem Städtchen glei- oüü-W-ck 647 gleiches Namens und 27 Dörfern. 1>) Herr¬ schaft N-uschloß mit einem Schloße gleiches Na¬ mens und i8 Dörfern, c) Allvbialgut Mohr mit 2 Dörfern. Spital zu St.Paul in Prag),Gut Dlaschin, Studienfund, Gut Wclmschloß mit 4 Dör^ fern. Dasselbe gehörte den Jesuiten in Kom' MD tau. Thun, Franz Joseph Graf von, Fideicom- mißhcrrsckaft Klösterle mit dem Städtchen glei- ches Namens, und 6z Dörfern. Weinberger , Franz Anton Ritter von, Gut Liboczan mit einem Schloß gleiches Na¬ mens und 2 Dörfern. windischgratz, (Johann Ernest Graf von) Freyherr zu Waldstein im Thal; Ma/oratherr- schäft Winteritz mit dem Städtchen Nadonitz und 16 Dörfer. Das Städtchen Radonitz - Radenitze zählt 129 Häuser. Unweit Kogetitz ist ein Sauerbrunnen. Zeitliy, Christ., GutHabernhof. Zeßner von Spitzenberg, Vincenz Euse¬ bius Freyherr von , Gut Seltsch mit einem Schloße gleiches Namens. Verauner Rreis, Berannsko Arag, (Circu¬ lus Lersunensts. grenzet gegen Norden an den RakonitzerKreis' gegen Osten an den Kaurzimer,gegenOstsüben a« denTaborer, und gegen Süden an den Prachiner Kreis. Nach Erber zählet dieser Kreis Eine ge¬ schlossene Stadt und z offene Städte, 7 Märkte S s 4 mit 648 OüüWüüV mit Schlößern, r6 ohne Schlößer und zo ade» liche Sitze. Büsching zählet io Städte ,22 Märk¬ te und /84 Dörfer, Schüller io Städte, 22 Märkte und H95 Dörfer und einzelne Wohnstätte. Die Accisordnung gibt 20 Städte an, darunter eine königliche Stadt ist, nähmlich Beraum dann jwey königliche Bergstädte, alsrPrztbram undNeu Knien, ferner 17 Herrenstädte; dieselben sind: Bc- neschau , Czerhowitz , Chlumecz , Horzowitz, Hostomitz , Janowitz , Kameik , König, saal, Bochowitz , Marschowitz , Milin , Nckworzitze. Sedletz , Seltschau, Motitz , Ze¬ bras unb Zbirom. Der Märkte wären 12 als: Amfchelberg, Birkenberg, Budnian, Bistrzitz, Dawle, Dobrzisch, Mauth, Neweklau , Prczicz, Schönberg, Stiechowitz und Tieschkow. Die in diesem Preise befind! chen Güterbesitzer find: Astfeld und Widrzi, Johann Wenzel Frey, Herr von, Gut Nalzowitz mit einem Schloß und 9 Dörfern. Atter, Joseph Enis Freyherr von, Gut Dukowa. Auerswald, von, Gut Bolechowitz. , Verarm ^Slawoschow, klersuns, eine kö» nigliche Stadt an der Beranna. westwärts von Prag, zählet sammt den Vorstädten 24z Läu¬ fer. Ihre Entstehung setzt man in das Jahr 718. Außerhalb der Stadt find Kalk - und Mar¬ morbrüche zu finden. Bifiinyen, (Franeisce Gräfin» von) Frey- inn von Astfeld, Herrschaft Smilkau mit r Schloß und A« Dörfern. Vor, 449 Vorzek Dohals?y, (Franz Adam) Graf von Dohalitz , Gur Krhleb mir 4 Dörfern. Brechler, Joseph von , Allodialgut Litten mit 6 Dörfern. Budna und kittiy , Joseph Warltch Rit¬ ter von, Gut Raditz mit 7 Dörfern undiMcy- ) Herrschaft Carl, stein mit der Stadt Hvstomitz und Zv Dörfern. Das hier zerstöhrte .Dergfchloß ließ Carl IV. 1^48 bis 58 bauen. Seine Bestimmung war, die Reichskleinodien, Privilegien, u. s. w. zn verwahren, b) Herrschaft Milin mit dem Städt¬ chen gleiches Namens und IZ Dörfern. Dechantey am Carlstein, Stiftgut Pra߬ kotes mit 2 Dörfern. Hier ist eine Papiermüh¬ le und Walkmühle. Dechantey am Wischerad zu Prag, Gut Kozorz. Oom?apirul zu Et. Veit auf dem Schloße in Prag, Herrschaft Leschhan mit dem Markte Networjitz und zo Dörfern. Ss; Eben, s^Lk--Ä Eben, Carl Freyherr von, Gut Roth Hra- bek mit io Dörfern. Eyben, Philip, Gut Wschenor und Czer- nolitz. Des §ours, zu lVlorn -und ^äieuville, Fried. Graf, Gut Tmein mit einem Schloß und 2 Dörfern. Zliegelsfeld, Joseph von, Gut Wermier- zitz mit einem Schloße gleiches Namens und 4 Dörfern. Zrepenwald, Johann Jonak von, Gut Hoch Augezd mit 2 Dörfern und 44 Häusern« Gfaßer, Christian Ritter von, Gut Trno¬ ma. Goy von Dobrsch, Anton, Lehengut Czim mit 2 Dörfern. tzochber«, (Carl Anton) Freyherr von Hemmcrsdorf mit dem Schloß Hlubosch und 8 Dörfern. Hillebrand, Freyherr von, Gut Wysoka mit 2 Dörfern. Hollakowsky, Martin, ein Bürger zuPrzi- bram, Gut Cholin. Hradeezky von Hradecz, Marie Josephe Gräfin» , Gut Strzebnitz mit einem Schloß gleiches Namens und ü Dörfern. ÄMNo d-ü-HK-76 6Zl Rammer, königl. s) Herrschaft Abirow mit dem Stä'scheu gleiches Nrmens , dem Städtchen T-cschkow g Dörfern, Mühlen, i Meyerhofund i Glaßhücte In 'Hohlaudkowek ist ein E'len- Hammer , eben so zu Dobrziw b) Herrschaft Tocznik mit dem Städtchen Zcbrak, demStädt- chen Czerhowitz, i6 Dörfern und i Mühle» Au Hrzedl ist ein Eisenhammer, c) Herrschaft Königshof, Villa regia, mit einem Schloß glei¬ ches Namens und 17 Dörfern. Zu Carlöhüt» en sind 2 Eisenhämmer. Raunitz, Johann Adolph Graf von, ,) Gut Drahlowitz, b) Allodialherrschaft Wscher» diy mit dem Schloße gleiches Namens , 5 Dör¬ fern, i Meyerhof und i Mühle. Rain (Neu) eine k- Bergstadt, an der Koczaba. Rreutzherren, mit dem rothen Stern in Prag, a) Gut Dobrrichowitz mit 5 Dörfern. Bey Sliwenetz bricht bmunrokher Mar. mor. b) Gut Alt Knin mit 14 Dörfern, c) Gut Kiuczenitz mit z Dörfern. Rnnafch, von Machowitz Johann Ernest, dann Stephan Niemetz und Ädam Nosalwig, Lehenhof Zebrakow. Runasch.von Machowiy Johann Ritter von, Gut Mieschetitz mit z Dörfern. Lanius , von Wellenburg , Carl Graf von, Gut Woseczan mit dem Schloße gleiches Na¬ mens und 6 Dörfern. Linker , und kutzenwik, Johann Franz Freyher von, Gut Zahradka mit 7 Dörfern, ' Li» 6ZL Ltpsw«?y, von kipowitz, Joseph Ritter vo, s) Gut Sukdol, b) Gut Stictkowitz mit 4 Dörfern. Lipowsky, von kipowitz (Theresie) gebohr- ne Freyinn Malowetz von Cheynow und Win» terberg, Gut Groß Kniowitz mit 7 Dörfern. Lobkowitz, regierender Fürst, »)GutAm- schelberg mit dem Markte gleiches Namens und n Dörfern, b) Gut Jetrzichowttz mit dem Schloße gleiches Namens, ry Dörfern und i Mühle, c) Majoratherrschaft Chlumetz mit dem Städtchen gleiches Namens, dem Städtchen Seltschan, dem Städtchen Kameik und 107 Dörfern. Maliczek, ein königlicher Freysaffe, Hof Wesely. Malowetz, von Malowitz Johann Kosorz, Ritter, ») Güt Prtschitz mit dem Markte glei¬ ches Namens und ao Dörfern, d) Gut Dob- rohost. c) Gut Strzezmirz und Milestitz mit 9 Dörfern. Masche? , von Maßburg Wenzel, Gut Dmidarz mit z Dörfern. Mirrowitz, Johann Wenzel Wratislaw, Graf von s) Majoratherrschaft Ginetz mit ei¬ nem Schloße gleiches Namens und 18 Dörfern, b) Gut Mitrowitz, mit einem Schloße gleiches Namens und - Dörfern. Mirrowitz, (M. Anne Wratislaw GräfiNn) gci 653 gebohrne Don Bieschin, Gut Woykau mit rinem Schloße gleiches Namens und 4 Dörfern. Neuberg, Johann Franz von, Gut Jab¬ lan und Nekluk mit 7 Dörfern und r Mühle. Netoliczky von Eisenberg (Walburge Grä¬ fin») gebohrne Gräfrnn vonBredau, Allodial- herrschaft Lochowitz mit dem Städtchen gleiches Namens, 5 Dörfern und i Mühle. Niemetz, s. Kunasch. Nosakorriy, s. Kunasch. Pachta, (Ernest Carl Graf) Freyherrvon Nayhofen, Allodialherrschaft Tloskau mit dem Schloße gleiches Namens und dem Markte Byst- rzitz, 8o Dörfern, r Mayerhofund 5 Mühlen. pra'monstrateusev am Strahof in Prag, s) Gut Hradisko mit 6. Dörfern, d) Gut Zduchowitz mit einem Schloß, und 8 Dör¬ fern. Religion sfun-, s) Gut St. Johann unter dem Felsen mit 4 Dörfern und i Meyerhof. Bey Bukowitz ist ein Pottaschenfiedcrey. b) Gut Dawle mit dem Markte gleiches Rahmens, der Insel Ostrom und 7 Dörfern. Von diesen g Gütern war das erloschene Cisterzienserstjft zu St. Johann am Felsen Eigenthumer. ci) Herrschaft Köntgssaal mit dem Städtchen glei¬ ches Namens und z Dörfern, e) Gut Slap mit einem Schloß und Dörfern. Von die- sey Güter» war das erloschene Cisterzienserq 654 o—o stift zu Königsaal Besitzer, k) Gut Woborzlschtz dasselbe gehörte dem Pauliner Kloster imDor» fe Woborzischt. Schittelsberg, Heinrich von, Gut Su- dowitz. Skronsky und Budczow, Gustav Georg Freyherr von, Gut Rzidka. Skroneky und Budczow, Gustav Georg Freyherr von, Lehengut Smolotel. Stenz, Rosalie Freyinn von, gebohrne von Pechen , Gut Slowanska Lhota und kan- gen Lhota mit einem Schloß und 4 Dör¬ fern. Studienfimd, Herrschaft Petrowitz mit einem Schloß und i4Dörfern. Dieselbe war ein Eigenthum der Jesuiten zu Prag im Neustädter- Viertel. Unrverth, Johann Wenzel Graf von, «) Majoratherrschaft Mischet mit einem Schlosse und 9 Dörfern. I>) Gut Czelpn mit 2 Dör¬ fern. Wagner von Angerburg Mathias, Gut Kamena mit z Dörfern. Wischerad, s.Dechantey am Wischerad. Witek, von Salzberg Joseph, Gut Er« dtfchvwih. Wratiolaw, s. Mitrowitz. Werh.- 65z Wrbna, Norbert Graf von, Modial- herrschaft Hdrzowitz mit der Stadt gleiches Rahmens und Z2 Dörfern. Wrrbp, Franz Joseph Graf von, Al- lodialherrschaft Konopischt mit dem Städtchen Beneschau und 80 Dörfern. wrtby, Franz Ernest Graf von , g) Ma foratherrschaft Wotitz mit dem Städtchen glei¬ ches Rahmens und 48 Dörfern, b) Allodial» Herrschaft Janowitz und Olbramowitz mit dem» Städtchen Janowitz , einem Schlosse und 8 Dörfern. -Zlmiczkp Freyherr, Gut Skrüschau mit einem Schloß und 7 Dörfern. Rakonitzer Rreis, Rekownickey Krag, Oir- eulur Ksoonienüs. grenzet gegen Norden an den Leutmeritzer Kreis, gegen Osten an den Bunzlauer Kreis, gegen Süden an de» Berauner Kreis, gegen Süd- rvesien an den Pilsner Kreis und gegen Westen an den Saatzer Kreis- Erber zählet in diesem Kreise 5 geschlossene Städte, 6 Märkte mit Schlössern, y Märkte ohne Schlösser und 52 adeliche Sitze. Vüsching zählet 12 Städte, 6 Märkte und 526 Dörfer; Schalter 7 Städte 9 Märkte, nnd 655 Dörfer. Die Accisordnung enthält n Städten mithin wären der Märkte 7, Unter den Städten befindet sich die könig¬ liche Stadt Rakonitz; die übrigen io Herren- stä dte sind: Budyn, Czista, Kladno, Kozlan Muncifap,Raudnitz, Schlan, Straschetz, Wel-, warn 6Z6 H "M»-- cr warn und Wranay. Die Märkte sind: Aunoscht, Bikow, Kornhaus , Senomat Slaweein, Jungfer Teinitz und Zlonitz. Hier folgen die Gäterdesitzer. Adalbertikirche, zu Prag im Neustädter, viertel, Dorf Chaby. Astfeld, Baron, Gut Owenetz. Augustin ereremiten ju Et. Thomas in Prag, Gut Luzec. Aunoscht, Unhoscht, ein freyer Markt uns ter dem Schutze der Herrschaft Bürglitz an dem Bache Turin. Benediktiner zu Brzewnow oder St. Mar¬ garetha, ») Gut Brzewnow mit 6 Dörfern, d) Gut Hrdly und z Dörfer, e) Herrschaft Ober Berschkowitz mit 4 Dörfern. Vberstburggrä'fliche Güter bestehen in IZ Dörfern. Lhotek, (Aloyste, Gräfin«von), gebohrne Gräfknn von Kinsky, MajorakherrschaftJcnio- weS; die zu derselben gehörigen Dörfer sind dies- und jensett der Moldau gelegen, es find ihrer i; an der Zahl. Dameostift, Herrschaft Kritz mit einem Schlosse gleiches NahmenV, dem Städtchen Czista und 29 Dörfern. Oechantey zu den Allerheiligen in Prag, «)Gut Lhotek mit z Dörfern, b) Gut Zduschin. Der OÜÜM--2 LZ? Derhowsky, Gut Liditz. Dietrichstein, Fürst, s) GutZerotin ist der Herrschaft Libochowitz zugetheilek. b) Herrschaft Budin mit dem Städtchen gleiches Rahmens und ro Dörfern. Oomkapitul zu Prag, Herrschaft Wra« nay mit dem Städtchen gleiches Rahmens und 12 Dörfern. Dcmprobstey zu St. Veit in Prag, ») Gut Dchnitz mit 4 Dörfern, b) Gut Chrasch- tian mit 4 Dörfern. Fürstenbery, Philipp NeriuS Fürst von, a) Herrschaft Dürglitz mit dem Beschlöße glei¬ ches Rahmens , dem Städtchen Straschetz und »7 Dörfern. 6) Herrschaft Nischburg mit dem Schlosse gleiches Rahmens und 4 Dörfern. Zu Neuhütten sind 5 Hammerwerke und ein Hoch« vfen. Grennet von, Gut Lochkow. Harris ( Marie Thereste Gräfin» von) gehohrne Gräfinn Kollowrat Krakowskp, Herrschaft Ober Berfchkowltz mit einem Schlosse und 4 Dörfern. Hildprandt (Wenzel Carl) Freyherr von Ottenhausen, Herrschaft Horkau, mit einem Schloß und 9 Dörfern. Rinskp, Fürst, ») Modialherrschaft Zlo- nitz mit dem Markte gleiches Rahmens und ' L t s» LZ8 20 Dörfern b) Allodialherrschaft Hospofln mit Lo Dörfern. Rreutzherren, mit dem fokhen Stern in Prag, Gut Tursko mit 4 Dörfern. Ledebur zu Wicheln und Perutz , Bene- Liek Freyherr von, Herrschaft Perutz mit ei¬ nem Schloß und 4 Dörfern. Lichtenstein, regierender Fürst, Herrschaft Rostok Mit z Dörfern. Lobkowitz, regierender Fürst; s) Majo- ratherrschafr Raudnitz mit der Stadt gleiches Nahmens und 28 Dörfern. Diese Herrschaft hat Kaiser Joseph H. im Jahr 1776 zu einem Herzogthum erhoben, nachdem das fürstliche Haus Lobkvrvitz das in Schlesien gelegene Her¬ zogthum Sagan verkauft hatte. Die Stadt Raudnitz ; Raudnize , liauünieium ist an der Eibe gelegen. Dieselbe zählet, sammt den 2 Vor¬ städten, 250 Häuser, darunter sich 45 jüdische Häuser befinden. Das Skadtwapen stellet « Thürme im rothen Felde vor. Der Stadtge¬ meinde gehören die Dörfer Podlusk, Hracholust und Poaiischl. Im Dor»' Lezie ist ein reformir- tcs Bethhaus u-ib zu Cztinowes ein Bethhaus für die Gemeinde der Augsdurgischen Confcssi- onsverwandten. b) Majoratherrschqft Unrer Berschkowitz mit 7 Dörfern, c) Herrschaft Mühl¬ hausen mit io Dörfern. Maltheserorden zu Prag, Gut Motol. Martini«, Franz Carl Graf von, ») Ma- lorak- 6^ soratherrschaft Smetschna mit dem Städtchen Muncifay und 4z Dörfern, b) Majoratherr¬ schast Schlau mit der Stadt gleiches Rahmens und 14 Dörfern. Die Stadt Schlau / Elany , Slanu , am rothen Bach, 4 Meilen von Prag und 46 von -Wien, zählet 494 Häuser. , Man setzt das Dasevn dieser Stadt in das Jahr 750. Meravirstia LriveM, Anton Graf von, Herrschaft Woleschna mit 7 Dörfern. Noftikt, Franz Anton Graf von , Allodi- alherrschaft Rzebccnik mit einem Schlosse und z Dörfern. Pfarrkirche am Thein zu Prag, im Alk¬ städter Viertel, Gut Zakolani) mit 2 Dörfern. pramonssrätenfer am Strahof in Prag, ») Gut Treschowitz mit 6 Dörfern, b) Gut Pa¬ ke! mit 7 Dörfer». Rakonitz , Rakownjt, Idaconz, eine kö¬ nigliche Stadt an der Mies, zählet 227 Häu¬ ser. 1588 wurde dieselbe königlich. Der Stadl- gemeinde gehört das Städtchen Seno mat. Rellyionsfund, 3) Herrschaft Iungfran Leinttz mit dem Markte gleiches Rahmens Und z Dörfern. Vormahis war dieselbe ein Ei- gcnthum des erloschenen Nonnenklosters zu St. Agnes in Prag, b) Herrschaft Dexan. Die zu derselben gehörigen Dörfer sind dieS -und stnseit der Egec gelegen. Es sind ihrer i; an der Zahl, c) Herrschaft Statenitz mit § T t 2. Dör. 66c> Dörfern. Von derselben war das erloschene Frauensiift zu Stt Georg in Prag Besitzert 6) Herrschaft Platz; die zu derselben gehörigen Dörfer und einzelne Wohnstätte sind diesscit der Strela gelegen; es sind ihrer Z2 an der Zahl. EinEigenthum des erloschenen Cisterctenserstiftcs in Platz. Schörber, Franz, Gut Selz. Schwarzenberg, regierender Fürst, «) Herrschaft Ginonitz, Ginowic, mit einem Schlo¬ ße gleiches Rahmens und 4 Dörfern. In S michow befindet sich eine Manufactur in Hüten und Parchent. k) Herrschaft Korn¬ haus mit dem Markt und Schloße gleiches Rahmens und 9 Dörfern, c) Herrschaft Tau- zetin mit einem Schloße und 6 Dörfern. Spital, zu St. Paul zu Prag im Altstäd¬ ter Viertel, Dorf Budohostitz. Sternberg, Adam Graf, Gut Buben. Stipendiatfun-, Herrschaf Klukotvitz. Die¬ selbe war ein Eigenthum des St. Bartholemä Konvicts zu Prag. Gtudienftmd,») Herrschaft Strcdokluk mit 7 Dörfern. Das in dieser Herrschaft gelegene Dorf Wokor stiftete 1649 Iaroslaw Borita Graf von Marttnitz für z Jünglinge, welche sich der Theologie widmen Das Präscnkatlonsrecht erhielt der Magistrat zu Smetschna. Die Sti¬ pendisten losten nach zurückqelegten Studien auf den Marrinitzifchen Gütern zur Seelsorge ver, wendet werden. Von der Herrschaft Etredok» luk waren die Jesuiten Besitzer, dann b) von der 66, -er Herrschaft Tuchomeritz. Das Clementiner Collegium zu Prag brachte die Herrschaft 1621 mittels Kaufes um 24002 st. an sich. Au dieser Herrschaft gehöret das Schloß Tuchomeritz, wel¬ ches der Baumeister Kilian Dienjenhofer gedan¬ kt hat und »8 Dörfer. Tuma , Wenzel, ein Bürger zu Prag, tm Alkstädter Viertel, Gut Nesypka. , Ubelli, von Siegburg , Johan» Thadäuck Ritter von, Herrschaft Koletsch mit 4 Dörfern. Walde? , Christian August Fürst von, ») Herrschaft Tachlowitz mit dem Schloße glei¬ ches Namens und .40 Dörfern. In dieser Herr¬ schaft ist der sogenannte weisse Berg, Bjla Ho¬ ra gelegen. Dieser Berg ist in der Geschichtt merkwürdig durch die Schlacht, welche hier im November 1620 K. Ferdinand den Akatholiken geliefert !, und den böheimischen Ständen den Verlust ihrer Freyheiten nach sich gezogen hat. e) Herrschaft Swoltnowes mit dem Schlos¬ se gleiches Namens und 12 Dörfern, c) Herr¬ schaft Buschtehrad mit 17 Dörfern. Wallis, Stephan Olivier Graf von , Al- lodialherrschaft Hoch Libin , mit einem Schloße gleiches Namens und 7 Dörfern, b) Allodi- alherrschaft Petrowitz mit 7 Dörfern. 0) Al- lodialherrschaft Kollcschowitz mit einem Schloße gleiches Namens und ro Dörfern. Weinberg, Johann Anton Ritter von, Gut Slawetin mit dem Markte gleiches Na¬ mens. — L t r Wei- Welwarn. Welwary, , eine Stadt, am rothen Bache mit 4 Thoren , an der Strasse nach Dresden, nordwärts von Prag gelegen. Dieselbe zählet sammt der Vorstadt 127 Häuser. Das Daseyn dieses Städtchens, welches unter dem Schutze des obersten Burg» grafens in Prag steht, wird in das Jahr -;6 sesstzet. Raurzimer Rreis, Kaurzimskey Krag, Oren- lus Ourimenlis. grenzet gegen Norden an den Bunzlauer KrciS, gegen Osten an den Czaslauer Kreis, gegen Sü¬ den an den Taborer Kreis, gegen Westen an den Berauncr Kreis , und gegen Westnor¬ den an den Rakonitzer Kreis. Erber zählet im Kaurzimcr Kreise 4 geschloffene Städte, eine of. fene Stadt, 14 Märkte mit Schlössern , 16 Märkte ohne Schlößer und 54 adeliche Sitze. Düsching führet an 22. Städte, 19 Märkte und «'>4 Dörfer. Schaller 9 Städte , 28 Märkte und 925 Dörfer und einzelne Wohnstätte. Die ständische Accisordnung enthält 26 Städte, da¬ runter g königliche Städte sind, als : Böhmisch Brod, Kaurzim und Kolin. Die übrigen 25 sind Herrenstädte, und find: Auwall,> Basta ,Bran, dcls, Czelakowitz, Czerhenitz, Eule, Diwischau, Neu Domaschin,Iankau, Kohlen Janowitz,Ko- stelrtz an der Elbe, Schwarz Kostelctz, Launio- witz, Michowitz, Mochow, Naczehradik, Pla- Uian , Rattay, Sazawa,Stiepanow ,Wlaschin, Wdndzegow , Zaßmukund Zdtslawitz. Der Märkte st-'d aNs.) n, nämlich C hlomin , Groß Nchwist, Pilchcly , Postupitz, Alt Prerau, Rjiczan , Schkworctz, Skalitz , Böhmisch Sternberg vü-Mü-o 66z ünd Wrab. Hier folgen die iu diesem Kreise befindlichen Gürerbesitzer, welche sind : Adelbertikrrche, in Prag, Hof Goldberg. Zllthan, Mich. Jos. Graf von , Fidet- commißherrschaft Swoyschitz mit einem Schloße gleiches Rahmens und 8 Dörfern. Altstadt, in Prag , Gut Lieben mit r» Dörfern. , Allfcld und Widrzi , Joh. W. Freyherr von, Gut Troja mit dem Schlosse gleiches NahmenS. Aurvbery ,( M. Josephe Fürstin») gcbohr- ne Gräfin« Trautson uub Falkenstein , Allo- dialherrschaft Wlaschim mit dem Städtchen gleiches Rahmens, mit dem Städtchen Neu Domaschin und 46 Dörfern. Der Stadtge¬ meinde gehört das Gut Cjtiborz Vene dictinerzu Brzewnow ,Gut Chlomin, mit 4 Dörfern. Benediktiner zu Emans, Gut Trzebcschitz unk dem Schloße gleiches Rahmens und - Dörfern. Lißiyen, (ffranzisceGräfinnvon,) gebohrn« Areyinn von Astfeld , Gut Petrowitz. Böhmisch Brod, Cesky Vrod , Lrossa Ros- mic», eine königliche Stadt an dem Bache Zembera, jähler 141 Häuser. Lt 4 O- 664 o-HK-n ' Vbcrst Burggraf, Gut Hostiwarz. Tlam und Gallas, Christ. Phil. Grafvon, Gut Klcotzan mit dem Schlosse gleiches Nah» mens und 4 Dörfern. Llary und Aldringen, Philipp Graf von , Allodialherrschaft Obrjlstmy mit i) Gut Wald¬ heim mit 5 Dörfern. Löwenstein Wertheim, Carl Th. Fürst von, s) Fiteieommißherrschaft Hapde, mit der Stadt gleiches Nahmens, der Stadt N'U» siattl, und 15 Dörfern. Die Stadt Hayde, Bor, lVlerics, zählet 222 H. und H50 Ein¬ wohner; die Stadt Neustatrl 152 H. und r 142 Einwohner. b>) Fideikommißhcrrschaft Wcse- ritz mir dem Städtchen gleiches Namens und 64 Dörfern. Metternich Winnenburg und Te'-lsteln, Carl Graf von, a) Herrschaft Königswarrh, mit dem Städtchen gleiches Namens , einen. Schloß, und tü Dörfern. ImLilleumaid kom- U u v«ea 674 men nicht selten Granaten unH Topase vor; dey Meyersgrün wirb Kobolt geschärfek. c) Gut Amonsgrün. Michna von Weitzerau, Carl Graf von, Gut Stienowitz, mit z Dörfern. Mieß, Strzjbro, ^rFenkina, eine königliche Stadr, am Fluße gleiches Namens wcstnordwärts von Pichen gelegen. Das Da, seyn dieses Ortes wird in das Jahr iizi ge- sctzer. Die Stadt mit den Vorstädten zählet 282 Häuser. Hier wird auf Bley gebauet; ferner sind hier 2 Papiermühlen. Der Ort wird die Silberbergstadt genannt, weil vormahlS sehr viel Silber hier erbeutet worden ist. Die Stadtgemeinbe besitzet 9 Dörfer , und 5 May- erhöse. Millach, Joh. Christ. Ernest von, Gur Mochlowa. Otto, von Ottilienfeld, Johann, Gut Pauthen. peryler, von Perglas, Ignatz Heinr.,s) Gut Vogelsang, b) Gut Piwana. Pilsen, Plzen, stilsns, eine k. Kreisstadt, zwischen der Mieß rindBradawka , ra M. von Prag und 47 von Wien gelegen , zählet sawmk den Vorstädten, 457 Häuser, und 4945 Ein¬ wohner. Mit den der Stadt gehörigen Dörfern steigt die Volksmenge über 10,000 Seelen, Die Stadt ward um die Mitte des rzten AahrL Hunderts erbauet. Alt Pilsen eurstand 775. Prä- c>77!M-7O 6/5 pramoustratenserstift zu Topel , Herr- schäft gleiches Namens, mit der Stadt Tö- pcl, Einsiedel, Neumarkt, 70 Dörfern und mehreren Mühlen. Die Stadt Topel, Tepla , von Prag westwärts gelegen, zählet 225 H. und 1ÜZ0 Einwohner. Einsiedel, Mieschow, hat iZ7 H, und 870 Einwohner; Ncunrarkt zählet i2) H. und 970 Einwohstcr. Bey Czihana ist ein ergiebiger Mühlsteinbruch, bey Wrschezan r Eifer,brrgwrrke, i Hochofen, z Stabhütteu , r Zahn Hammer ; eben so beym Hamnierbof, 7 Eisenhammer; hey Holleniu Eisensi in, bey Auschowitz Salzquellen, bey Wifchkowitz eni Kalksteinbruch. Der Abt die« ses Stiftes, Graf Trautmannsdorf, führte 1772 in Topel die Rormaifchulc , das ist , eine ver¬ besserte teutsche Schulverfassuüg ein. Die Herrschaft Töpel ist reichhaltig o.n Gesund.- brunncn. prricho'wsfp, von Przichowitz, Franz Graf von, Allodiälherrfchaft Schweising mit 6 Dör- fern. Tlelitzronsfrmd , 8) Gut Biela, und Kacze- row, mit io Dörfern; vormahls ein Eigen- thuiN des erloschenen Cistercrcirserstiftes zu Pieß. b) Allodialherrschaft Kladrau, und Gut Cze- min , mit dem Städtchen Kladrau , dem Städt¬ chen Tuschkaa, (1756 Einwohner) gyDörfern. Das Städtchen Kladran zäblct r--8 H. und O'ro Einwohner. Die Herrschaft war ein Ei- qcnthum des erloschenen Kenediltincrstiftes in Kladrau. c) Herrschaft Ehotieschan, nut der Stadt Stab (rzo H. uno ,162 Einwohner) dem Städtchen Staukan, und 34 Dörfern, U u 2 , der 676 der Stakt Dobrzan , (222 H. und 1725 Ein- wohner)- Die Herschaft was Vormahls ei» Ei- gcnrhum des erloschenen Planwüstrakruftrnon- ncnklestcrs zu El-oriefcl a.n. 6) Hu rschaft Hals, vermähle ein Cigcnthum des Paulanerllvstcrs in Lachau. Tlnrnerskirchcn, Ferd. Freyherr von, Gut Mzcfchohlaw. Rokiyan, Nolyezan» , eine königliche Stadt, am Bache Kiabawa, von Pillen westwärts gelegen, zählet 291 Häuser. Sie ist seit rz8Z eine k. Stadt. Schirnding, Jvh. Ant. Freyherr von, Modialgut Malesttz und Kozolup mit 4 Dör¬ fern. Schirnding, Franz Joach. Freyherr von, ») Gur Oschelin. b) Gut Schönwald mit 4 Dörfern , und i Glashütte. Schirnding, (Marie Anne Frcyinn Von) geb. Freyin vonHaugwitz, Herrschaft Lichtenstein mit 12^ Dörfern. E. Hora. Sinzendorf, und Tanhausen, Prosper Graf von, Majorathcrrfchaft Trpistund Trie¬ be! , mit einem Schloß, 34 Dörfern, und mehreren Mühlen. Sinzendorf, Franz Wenzel Graf von, Majorarherrschafl Plan , mit der Stadt glei¬ ches Namens, dem Städtchen Michälsberg, und 32 Dörlern, sammt i Glashütte. Bey Mi- o-rM^c) 677 Michälsberg bricht Dleyglanz. Die Stadt Plan, Plana , westwärts von Prag gelegen, zählet r/5O Einwohner. Schorst, Franz von , Gut Alt Zetlitz. mit dem Städtchen gleiches Namens , und Z Dörfern. Die Herrschaft war vormahls ein Eigentum des östreichischen Mineralogen von Morn. Das hier gelegene Schloß prangte da» Mahls mit einer ansehnlichen VüchrrsamiN» lung, und Natnraiicnkabinet. K Ssper von Burgsburg und Edling , Jos. M. Freyherr von, Modralgut Uhlitz und Gez» na, mit 5 Dörfern. Steinbach, s. Dohalsky. Sternberg, (Anne Josephe Gräfinn von) geb. Gräfin» Krakowsky von Kollowrat, Allo- dialhcrrschaft Raduitz. mit dem Städtchen qlei» chcs Namens und ri Dörfern. Das Städk» chen Radnitz zählet sammt der Vorstadt 174 H. und roLO Einwohner. wideraberA von Widersberq , Joseph Menzel Ritter ven, a) Gut Kräuschowitz, mit s Dörfern, b) Gut W'chischen mit 2 Dörfern. Bey Wilkischen ist ein Steinkohlenbruch. wind'schyratz (Johann Nieol. Graf von) Freyherr zu Waldstcin, Fidcicommißherrschaft Tachau, Schoffenreut, und kangendörfel mit der Stadt Tachau und 50 Dörfern. Die Etavt Tachau, Drzewnow , an der Mieß, westwärts von Prag gelegen , zählet sammt Uuz de« 678 o— den Vorstädten 4^7 Häuser und 257s Ein¬ wohner. Witek vonSalzberg, Thomas, Gut Te- reschau. wslfinyer, GutKrzin. wrtbp , Franz Joseph Graf von , s) Modialherrschatt Krzimitz , mit 7 Dörfern, d) Allodiaihcrrschaft Nekniirz mit 12 Dör¬ fern. Alphabetisches Verzeichnis; der Güterbesitzcr inr östrcichischen Schlesien. Albert, Herzog, s. Teschcn, Seite 283. Hartenstein, s. Hennersdorf. S. 26z. Bees, s. Hnoynik, S. 2^9. Bißchum zu Brefilau, s. Freywalde (S. Sü6) Friedberg, Jauernik , Johannesberg, Kunzendopf, Ncyße, Niclasburg, Saubsdorf, Weidenau und Znckmandel. Canal, s. Bartschendorf, S. 260. Christine, Erzherzoginn, s. Tcschen, G. Erzbißthum zu Olrnütz, s. Füllstein (S, «67) Hennersdorf , Hotzenploh , Kätscher , Pamlowitz ( Ober)Roßwald und Weißwaffer. Lreywalde, s. Adelsdorf, S. 260. Gotschalksw, Herzmanitz, S. 269. Saßner, s. Bludowitz ( Witter) G.asiz Grohmann, s. Dvmaslowitz, S. 26z. Ä-n- 6/9 Henkel, 's. Oderberg, S. 277, Ianoschowsky , s. Domaßlowitz. S. 264 Iokay, s. Pamlowitz ( Ober) S- 280. Xalkruk, s. Brosdorf. S. 262. Rralisch, s. Drachomifchl, S. 264. Rrisselowsk- , s. Gerbersdorf S. 28« Larisch,s. Karmin, S. 274, Letzen, königliche, s. Föllstein, ( 2L7 ) Hennersdorf, Hotzcnplotz , Pamlowitz (Oder) Noßwald. Lichtenstein, s. Bautsch (S. §62) Jä» gcrdorf, Kammer«», Lobenstetn , Troppau. Markowsky , s. Grodischtz , S« 268 Gurek. Matenklot , f. Dombrau ( S- 264 ) Paw- lowitz ( Tcutsch ), Seibersdorf. Nimeroberg, s. Jungferndorf, S. 274 U7önich, s. Baumgarten ( S. 260), Rei- chenrpaldau. poninsky, s. Riegersdorf, S. 28i« petzler, f. tentendorf, E. 275. prafchma, s. Friede!, S. 267. Reichenbach, s. Branitz S. 26z. Religionsfunö, s. Meltfch(S. 275) Roth« zvasser. Renard, s. Cjechowitz (S. 25z)Döschna, Glomnitz. Richter, s. Bludowiy (Ober) S. 26z. UU 4 Sain- 6gs y— Samye^ois , s. Basonowltz , S. 260. Schafyotsch , s. Kraulenwald , S. 275» Seednitzry, s. Geppersdorf, E. 267. SUger, s. Bludowitz, S. 2C2. Gkrdens?>>, f. Gottschdorf (S. 26Z) Roy Schönhof. Gkrzilowsky , f. Taschnowitz, 6^.282. Somnrersbery, s. Endersdorf, S.^s^ Stillfried, s. Fuchswinkel, S. 267» Strasoldo, s. Mandclberg, S, 27z. Studienfund, s. Olbersdorf, S. 279. Sulkowsky, s. Bielitz, S. 260. Taa§>, s. Freystatt ( S. 265) Peters» Wald, Teutschleuthen. TtUtscher Orden, s. Freudenthal (S. 264) Urb-Mal. Tetzll-r, f Ieschkowktz, S. 27z. weichs, s. Bransdorf, S. 262. rvie^ers?y, s. Dobroslawitz, S. 26z, Wildscheck, s. Ostrau. S. 28O. Wiopler, s. Giockersdorf S. 267- wittrof, ?. Neplchowitz, S. 270. wrbna, s. Groß Herrlitz, S. 268- Aelesta, s. Ilowitz, S. 27z. Zu- 68! Zusätze und Berichtigungen. Seite 4 Feile 8 von unten nach Mähren , lies: Palwls g!mB Oicocesis smpl. lipiscopn- tusO'umoccnsts in!>XlIOecan:ttu8 divi!» ,com- xleölens omnes cjusdom Haroclrias L Lavella- natus locales una cum locis lin^nlis cnilidsr I^arocho c^noacl curam animarnm si-bsessis; <1«am li. ac. coli. N. O. O. ^saximil'gno, Plpiicopo (Uum . Lc. Lc. clsdicac goan. ^snc. L. de N^rcnlels, catli Ncc>. olom. Orrno- nicns Lc. excudsnt'bns klierest. Istowanianis. ^orimb. /r. NllSODXll. . S. II. A' 6. Hana entspringt u. s. w. lösch den ganzen §. und lies Hana enr'"pr>ngt im Brünner Kreise nordwärts bey Krasenko; 2 Meilen nordostwärts von Wischan bey Eywa- nowitz (dieser Ort war der eigentliche Sitz der Hanakcn) im Olmützer Kreise; erhält der Fl-isi den eigentlichen Nauen Hanaier einpfangt bey. Titschin die Schwab-mH, bey Kogetin die Ok- tasiawitz und vermischt sich im Preraucr Kreise oberhalb Kremsier mit der March. / Die Ha» naken bat der Welkprlcster Philip Friebek an den Maximilian Schrmek s jext Expiariste» ) in 6 Briefen, darunter 2 in lateinischer Sprache sind, 1778 beschrieben. Herr A-be Schimek, damals Pmnst, liest diese Brief in Form einer Abhandlung im Vllkeu Thls. Xl^ken Briefe Schlötzers Briefwechsels cinschalten. S. ir. A. 19. Oberhalbv Mischa» , lies Mu schau. Uu 5 S. 682 S. 16.2, -7. von unten chrmtama n. f. w. löschten aan;en s. und lies, s wicawa entspringt im Olmatzer Kreise nordwärts an dem Chru« dimer Kreise Böae-ms, streßt von hieb südwärts nach kertvwltz, Dobrarvitz, Masko , Buiowitz, Spilberg und vermischt sich bey Brünn mit der Schwarza. G. 22. F, 2. Hier ist meine Angabe lösche bis mit 1,32-0020 und lies: Hier folgt die Volks¬ menge Mährens von 1775 bis mit 17^9. 1775- 1,134,674. Seelen« 1784« 1,168,130. 1785. 1,175,076. 1786. 1,193'493' 1787. 1,216,335. 1788- 1,248,809. 1789. 1,262,042. S. 23. Z. 13. nach 1788 u. s. w. lies: 1789. 11492 Getr. 57463 Geb. 44330 Gest. 13133 M. geb. A. 15. Summe 4-992. lösche bis mit 806'9 und lies: 58,484. Ger. 291,178. Geb. 197,416. Gest. 93,759. A?. geb. S- 4°-» ?- 3- nach 6789 lies: vorstehenden kandtagschluß von 1781 hat mir Herr Prof. Flobitzky zur Bekanntmachung mitgethcilet. Den Landtagschlusi vom Jahr 178Z habe ich in dec Fortsetzung meiner Staatsanzeigen (S«386inr gegenwärtigen Bande ) ausgenommen. Ich habe das Exemplar auf dem hiesigen Trö¬ del» 68Z delmarkt vorgesnnden. Wenn cs der Raum gegenwärtigen Handbuchs zugelaffsn hätte, so würde ich Auszüge aus älteren.Mährischen und Vöheimischcn Landmgschlüsscu iUitgetheilet haben. S. 5ch F./.fürBrüan (Vormahls in Obro- w:tz) lies: in Tischno v'tz. Z. iz nach erloschen, lies: In Brünn hat Herr von D-etrich, Landes» advoeat eine Kappelmanufactur in Tucherrich- tet. Diese Waare findet beträchtlichen Absatz zu Jaffa. Herr von Dietrich hat auch eine Kom uißicinwebcrey zu Jessenitz angeleget. In Brünn hat der bekannte Na-chdruchcr Traßlcr eine Spielkartcnmanufactur errichtet. S. ^7. 3- 7 Aursberg besitzt Czernahora ist zu löschen und lies: 7 von unten Aurs- berg, vor Andler. S- 48. Z° 7. von unten, lies Abel vor Baburg. S. 122. Z, Z. iznlies 1214. Für die An¬ gabe der Oerter, welche die Tempelherren in Mähren sollen besessen haben, und dis ich aus Echwoy entlehnt habe, kann ich nicht Bürg¬ schaft leisten. Bis jetzt ist die eigentliche erste Existenz dieser Ritter ia Mähren und Asheim Diplomatisch nicht erwiesen. Das Okrovicvn I4oplgch. nach der Dobnerischen Ausgabe setzt Las erste Daseyn der Tempelherren in Böheim in das Jahr 12 >8, die Petzische Ausgabe hin¬ gegen in das Jahr 1250 Herr Professor Zlo- biyky ist eben mit genauer Be stimmung der An¬ kunft der Tempelherren in Böheim und Mäh¬ ren , und welche Guter sie in diesen Ländern besessen haben, beschäftiget. Bey einer neuen Aus- 684 Auflage des ersten Bandes vom gegenwärtige« Handbuch werde ich das Resultat meiner Rach, forschungen über das Daftyn der Tempelher¬ ren iin Erzhcrzogthum Oestreich verlegen. S. i66 Z. y eine Fürst Aursbergische, lies: seit i/8Z eine Franz Anton Graf Aursbergi- sche. S. 142 Z. ir von unten lösche Dobrowsky und F. 9 von unten Bartl, und lies Prohas¬ ka, Prof. S. i"7 zwischen Czeikowitz und Daleschütz kommt zu stehen: Chwallowitz ein Gut im Hradischer Kreise, von Gaya nordwärts gele, gen. Hierzu gehört das Gut Kumerau. Seit 1782 ist Herr von Abel im Besitz dieser Gürer. Die in Chwalkowitz gelegene Pfarr gehört zum Dekanat s'aunek. S. 2Za. F. 17. lies: 27^,822 für 270,??;! 4. von unten 1749. 226'. für 2122; 995z für 948 5. 1794 >. für 72^8 und 2227 kür 2258; 2. von unten lies: 107z! für roüoi; 4896z für 48495' lZ44Zr fürZgyrz.145;2 für 1418z. S. 27). ?. i->. von unten ny8 wurde lies: 1198 erhielt dieselbe» S. 2Zi. ?. 5. von unkm für kammeralifch, lies: ist ein Eigcnthum des Bißthnms in Brest- lau. 1 ließ Kaiser Joseph ll. alle dem Biß- Ibum Breßlan im östreichischen S6)lesien ge¬ hörige Güter in die Administration nehm-m; Leopold H. aber hat dieselbe im Iuly 1790 auf» ge- L 68Z gehoben und das Bißthum kam wieder in den unmittelbaren Echtz seiner Güter. Zu den gedrillten Schriften, welche S. -95 ri. s. w. aufgeführt werden, kommen C- 20a, nach Ferbers Bentrügc u. s. w. einzurücken, diese zwey merkwürdige Manuscupte, als: u) Z^nvpsiL oder kurzer Begriff Mein Jo¬ hann Christoph Lorschcko, auf Ihr K. und K. M. allergnädigstcn Befehl von Dero Hof- kammeralarchio in eine etwas befere Ordnunq gebrachter und ins Reine beschriebener Voku- minosnm Nanuscrixroium. Dieses Werk, wel¬ ches für die bvheimische Staatcnkunde sehr in¬ teressante Aufsätze in allen Fächern, das Pub¬ likum , Politicum , Kammcrale, Staatörecht Milizwesen w. enthält, hat der k. Rath und Hoftamniersecrctär Ivh. Christ. Borschck in 32 Bänden, in Groß Folio zusammen getra¬ gen. Die böhcimischcn Stünde haben dies Werk O718 July iö) von dem Verfasser um 5000 Gulden abgenommcn; ein gewißer Hipmann, der sich dabcp als Unterhändler gebrauchen ließ erhielt 150 Gulden. Von diesem Manuscripte befinden sich 21 Bände in demk.Hof ammerara jv n Wien, b) h^siemg 8ratu! zrublici A cuinera- Ü8 in stegno stob emire oder baubes - und Ca- Nl-.ralverfassung im Königreich Böheim ex st>o- cuinenus pudlicis zusammen getragen , von Ihrs Kais, auch zu Hung. zrnd Bohci'ni K--n. Mat. Kön. Böheiniischen Dezutirten Amts- wie auch Zolladmimstrationsprotocollisten Carl Ioch^h Ritlitz. Dieses Manuscript besteht^aus lX. Bünden in Großsolio und wird in der k. Hof- bibiiochek aufbewahret. Der Inhalt jedes die¬ ser Bände ist dieser: I. Band enthält k. bas Re- ' 686 Religionswcsen , k l. von der Wahl und der Ne- gierung derer Herzogen und Könige in Bö- Heim. III. Von? geglichen Stande. lV Voar Hcrrenstandc. . V. Vom Nitterstande. VI. Vo-k dem Bürger stunde. VII- Bon den Landespri¬ vilegien. VII H Von den Landtage«. IX. Von Kriegswesen. X. Von den Ausländern, fer¬ ner der ehemaligen Hochachtung der döh. Spra¬ che. re. Xl. IX- ^ure lcgis le: onst« und Be¬ stellung dcr l. Lanbesämtc!. XU. Von den Jahr¬ märkten , Schlössern , Festungen, Zollwesen re. XIII. Von dem Land-oder sogenannten kleinen Umgcld. XIV. Von der Nobilitation und Wape'n- Briefen. XV. Von Et Heilung des Geleites XVI. Von Bergwerken und Mün¬ zen. XVII. Von der k. Procuratue. XVIII. Von Confisciruug der Guter. XIV. Von den Land-und Erbävrtrrn'. XX. Von dcr Kröuung- stcuer, verschiedenen I)on3liouihn8 re. XXI. Von den zur Krone Böheim gehörigen Lehen. XXII. Von Erdvcreinignng. XXIII. Von der Landcsbegrenzuug. den Greuzsireitigke ten. XXIIil. Von dem Leibgedinge der Königin¬ nen in Böheim. XXV. Von der Herrschaft und dem Schloße Melnik. XXVI Von dcr Herrschaft und dem Schloße Carish jn» XXVII. Von den k- Kammerschulden. XXVIII. Vom Ursprung und d-mi Fortgang der Landtafel im K. Böheim. XXIV. Von der Landcsorduung wie auch dem «Ltadt-und anderen Rechten. XXX. Von den Steuern. XXXI. Von dem t^uauro camsrrli. XXXII. Von der Prager und der Egerischcn Forlification. XXXlll. Von den Lavdekcnsaaben, oder sogenannten Domesticali XXXIIIi. Von der Anticiparion oder frcywilligen Darlehen. XXXIV.--on ver¬ schiedenen Moäis colloKaiicli 1. Von dem Beyrrag der Grafschaft Glatz , des (v'llbogner Kreises'und Egerischen V.zn kes. XXXVftl. Don den Pragepstädten, ltt.v Ne oct! rechten. XXXIX. Von de» übrigen k. Staatsschul¬ den. XG. Von dem Obreren Burggrafen Aintü- haus rc. XI,I. Von den Ob? iste» Landkam- meramts: Gütern re. Xl^II. Von dem Obri- sien Laudschreiver. X-.ti>. V"n dtm König- grätzer Durggrafenaivr. XINV. Vo«r der Bo- nificirung derEtappe-r, Marschuukosten rc. XI.V. Von der Rekrouteustellung , Acmentepftrüen. XGVI.. Von der Iudcnschaft. Xl.Vil. Von der Extraordinaci Trankst-',ier. XGVI1I. Non dem sogenannten Ordinär», oder Erdlsterka,', wie auch dem sogenannten V'-rPiatgcscM. HiHX. Von dem Salzmesen. Gil. Vor^ uukerfthiedli» chen Aufschlägen. ! .!> Vha dem Tobakaufschkag. XII. Non dem Fleischausschlag. (1514) G!Is. Von dem ständischen Moll-und Tuchaufstchag. 1,1V. Von der Elbschistarth, wie auch Navi- gabelmachung des^ Moidaustroms. GVI. Vv,, der Reparation der Erraßcn rc- G7G. Von der Thcuruna der Hanvwerksleutcri, Dicust- bothen rc, I.VH. Non der Iägcrey. GV. N>m verschiedenen königlichen Schlöffern. GVtlI. Von verschiedenen k. SchtöMern, wie aucy Herr¬ schaften und intern. I.IX./Non der unter der Regierung k^rdingucli II. fürgeqengenen Re¬ bellion. I>X. lVliloeUgnen. tch8ts derjenigen Herr¬ schaften und Güter, weiche wegen der im Kö¬ nigreich Böbeim i6ig angefangen'n und b's den 8 Novemb. 162c- continuirken R bellion pro yrrts vel iu rotum eonD«M,wpi)lN sviche dec- Nia- 688 malen gehören, dann wie hock selbige taxiert rind Wem , cr-ch wie thcuer dieselbe Verkäu¬ fer oder sonsten überlassen worden, Inclex der 1621 consieeirten Herrschaften und Gü¬ ter tm Königreiche Böheim. Inclex derjenigen, welche einige confiscirte Herrschaften und Güter erkaufet oder sonst übcrkoromen haben. Dteß ist der Inhalt des ersten Tandes. Dcrzwey- te hat die Aufschrift : Ppitome cowikiornm ober 8ud!kgntial68, Innhalt bcr in dem König¬ reich Böhciiu von der böhcimischen Regentinn Libuscha bis zu angctretcncr glorwürdigsten Regierung der Maria Theresia ab r^nncr 722. bis 1741 durch 1019 Jahr gehaltenen Landtagschiüssen. Dieser Band enthält X. Ab¬ schnitte; 1. von der Religion, von Einrich¬ tung her Pfarren, den Jesuiten, der Prager Academic, der Buchdrucierey re. II. Wahl und Regierung der Herzoge und Könige in Bohcim III. Krönungssteuer. IV. kandes- privrlegien. V. Die Krone Böheim betreffenden Lehen. VI. Erbver.injgung. VII. Landes- grenzen rc. Vlil. Von den Leibgevingcn rc. IX. Herrschaft Melnik. X. Herrschaft Carl- stein. Im dritten Bande , welcher in XXVlll Abschnitte abgetheilct ist, ionimcn vor ;Kam- nreralschulden ( sie werden auf 1,561,0,3 st. und lcüoo Ducaten angegeben) Landtafel, Landesordnung, Mchtannchmung der Auslän¬ der in Kreiöianbesämtern, Ob. Burggrafcn- amtshaue, Obristlandesamtsgüter, vom Ob. Lanbschrcrber, vom Königinngrätzcrburggrafen- amt, von Steuern, von dem ^imnto egmerali; von den Landesausgaben oder so genannten Domcstico, rc. Im I Vtcn Bande kommen vor die ehemalige Krirgöverfaffuvg, Bonisicirung der o-^^ü-v 689 der Etappen Nekrutenstellung , Judenschaft, (Die Juden wurden im Jahr gy^inPrag aus¬ genommen); Extraordinari Tranlstcuer (r,8i) Salzwesen, Ledcraufschlag, Tobakaufschlag, re. Miscellen: Pilsen, B udweiß und BcrgstäLte werden in das Mitleiden gezogen, kandesleib- ärzte und Wundärzte werden (1585 ) angestellct. Tobak re. Der V. Band hat die Aufschrift: Töhcimische Ehrintafel oder historische Beschrei¬ bung einer hoch - und niederen Familie , aus welcher jemalen einige Landesäincer und Dien¬ ste im Königreich Böheim Besitzer gewesen. Die Fortsetzung dieser Materie kömmt im V. Bande vor. Der Vstl. Band hat die Auf¬ schrift : ^xpenäix sä Oostrasm kerstinanstso- is,eoxolstino - ^osepkino - Osrolinum , oder kurzer Junhalt jener L^solutionum xraZman^ calium, dann besonders Kaiserlichen Rescrip- ten und anderer auserlesener Do »menten , weiche weder in des Weingarten Ovstioe ker- stinnnsteo-Leopolstino, re. noch in den dicß-- fallö gedrukten Oontinuationibus enthalten , sondern theils aus denen bcy der Landtafel dazu eigens haltenden Quatcrnen, theils aber auö anderen Notitzbüchern ausgezogen und in folgende Chronologische Ordnung zusammen ge¬ tragen worden. Von 1487 bis 1757. Der achte Band führet den Titel: Oostex keistinansteo^ I^eopolstino-^osepdino- Osrvlinus eum ejus- stein Oonlinuationibus et locupleri ^ppensties unnexisgus siinc inste 8gnösjon:bus xrsZmgti- culibus Oucatus 8ilestL eompilatus Der nennte Banu hat zur Uiberschrift: Oenerslis Instex s) 8zrstem»ti8 status xublici er csmers- lis in steßno kodemiL. b) lilpitoms cvmi- riorum. c- Lost Lod. ust l>surmum Oost Buse. L'x ' st- ä) 8zrnoxsss sxpensticis aä ssoüicem. Ze¬ rles ffrocerum et offiLialium in Rstznn Lolre- mise. L) Consignation der Landtagschlüffe sd Anno 1528 bis 1741. Vorstehenden Inhalt habe ich selbst aus den» Manuskript ausgezo, gen. Herr Professor Zlobitzky besitzt ebenfalls einen Auszug aus diesem Werke. In meinem systematischen Werke, welches unter dem Titel: Staatsverfaffung der östreichischen Monarchie systematisch — in einem Bande bearbeitet ans Licht treten wird, sobald der IVte Band der vstreichischen Staatenkunoe die Presse verlassen hat, werde ich sowohl von Borscheks , als Kittlings angeführten Manuskripten etwas näher handeln. Pelze! in der ersten Ausgabe seiner Geschichte von Böheim S. 646 führet diese Bibliotheken auf , wo einzelne Auszüge aus diesem Manuscrip- te vorkommen , als: «) in der Bibliothek des Fürsten von Fürstenberg : Kittlitz bk>hm. Ehrentafel; re. d) in der Putzlachischen Biblio¬ thek: Kittlitsii lVlgnuscripta omni» in VII° l'. wie auch die böhm. Ehrentafel, c in Kallrini Lok. üoota. Lüit. Osnsiäi s. I^ber«, 'I'rscr. H. x. uz liest man — — Xittiit-I 8^stemn Status publiei et camerglis in ffeAno Lokemiae, unacum Latslozo I^obilitatis Lo- demae. lom. VH. in kol. ä)Der sei. Fürst Johann von Schwarzenberg hat vor 5 Jahren von dem Herrn (jetzt Barvn)Hofrath von Heinke das ganze Kittlizische Mamrscript an sich ge¬ bracht. e) Einen Auszug aus dem ganzen Kitt- Itzischen Werk besitzt, wie schon gesagt wor¬ ben, Hr. Prof. Zlobitzki. In der angeführten Fürstenbergtschen Bibliothek befindet sich auch aus Borscheoks Werk: die Abhandlung über 6yr die Schiffarth und Handlung auf der Elbe und Moldau. S.Pelzcl am angeführten Ort. S. 327. Z. !2. lösche Wralis!aw II. u. s. w. führen , und lies:' Der silber¬ ne gekrönte Löw, den Böhcim im rochen Fel¬ de führet, wurde aufBefehl des Przmissl 124- in allen Urkunden, Siegeln und Münzen ge¬ braucht. S. zc-y. Z. iz lies : Bradwaka für Ra¬ butz«. S 342. Z. 9. von unten lies: 14^2 wur¬ den Kreishauprlcute angestellt. Die Kreise waren: der Schlauer, Köntginngrätzer, Pils¬ ner , Saatzer , Nakonitzer und Bunzlauer Kreis. S. Z3O.Z. 7 von unten statt im i6ten lies: im 15. Jahrhundert. S. 35Z.I- 4°lies 306 M. 11435 für D.zo6 D. und 11435 M. S. 361. Z. 14 nach Kanzler lies: der erste weltliche Hvfkanzler kömmt im Jahr 1452 vor. S. Z80. Z. 6. von unten, lösche (Leo- nischen.) S. 468. Z. 8 lies 1772. S. 454. F. 19. nach Glasmacher kieS: »767 war in Döheim das erste Mannfacturhaus L x 2 auf -6^2 auf der Herrschaft Wartenberg tm Bunzlauer Kreise errichtet. Die Beschreibung davon er¬ schien im Druck. C. 474- Z- 3 lies 1770 für 1780. S. 480. Z. 15. von unten lies: 1736 für 1785- S. 496. A. 5. lösche Naymund, Extr. S. 4YZ. Z. i2. nach Waldbrüder, lies.'bey der Bestimmung der Angabe des vorstehenden Standes der Regulargristlichkeit habe ich fol¬ gende Werke zu Hülfe genommen; i) den 4ttn und 6tcn Hefe der Staaksanzcigen i» die k. k. Staaten, r) das 4zte Stück der Wiener Real¬ zeitung vom Jahr 1735. Z) die Beschreibung Prag vom Jahr 1787. 4) den 7ten Heft der Mat. zur alt. und neuen Staat, von Böhcim. 5) Gchallers Topographie und 6) den Prager Schematismus 178-, S. 512 Z. 17 lies 1785 für 1782. S. 527. A. 11. von unten nach gicbt, lies.' gebens) das Büchelchin mit der Aufschrift: von der Verfaß und Verwaltung dann dem Personal- und Vermögenstande, nicht minder den Gut- thätern des Spitals u. s. w. 1780. und b) S. 5^Z. Z. 8- von unten nach, halten.'lieS 1712 Apr. 12. wurde die Ball - und Tanzcol- leete eingcführct. S. 5^4. Z. 4 von unten nach gründet, lies der Erbrax oder das Ordinari - Tranksteuerge- füll nahm seinen Anfang im Jahr 1547 unter Ferdinand I. als sich wider ihn die k. Etävtt mit o—M—o 693 mit dem damahlS in die Acht erklärten Chur» fürsten Johann Friedrich von Sachsen ver¬ bunden haben. S. 5-4. Z. z. von unten nach Jahren, lies: 1658 wurde durch einen Landtagschluß der Hande! mit gestossenem und geriebenen Rauchtobak frey gestellet, der Handel mit Rauch- toback aber wegen des vielen Schadens , so er stiftet, ( Auch die Oberenserschcn Stande erklärten den Tobak cle geuero xrokichito- rum , s. von Rctzers Todakpachtung re. ) vcrbothen-, 1664 wurde auf die Einfuhr des Rauchtobaks zwey Rkhlr. für eine Truhe und r Rchsthr für die Ausfuhr gele» get. I6Z5 wurde dem Rittmeister Peter Theo¬ bald der freye Handel mit Rauchtobak auf Ein Jahr zugestanden, er hatte vom Zentner z fl. zu bezahlen. 1669 wurde der Tobakauf¬ schlag den böheimischen Ständen noch auf Lin Jahr überlassen. 1672 haben die Prager Kauf¬ leute den Lobakhandel über sich genommen, und sich verbunden, von Einem Zentner in¬ ländischen Tobak 4 fl., von schlechten aus- ändischen hingegen zfl. von Brasilien -unkVir- yniier Toback 5 fl. zu entrichten. 1702 wurde von Seite des Kammerale der Tobakaufschlag ge¬ gen jährliche 20000 fl. verappaltiret, und den Ständen nur das pactirte Quantum zu 753^ fl, 46 kr abgestattet, der Uiberrest aber in das k. Rentamt zu Prag geliefert. 170z erhielt der Wiener Banko den Tobakaufschlag. 172t fand sich ein gewißer Boussard , Kam¬ merdiener des Hofkanzlers von Sinzendorf; welcher die eigene Erzeugung des Tobaks vor¬ geschlagen hat. 1737 übernahmen die Stände L z: z aber» 6^4 abermahl bas Tobakgefäll und stipultrken eine Summe von 2^5,002 Guldcn- S. 535. Z. y. nach existiren, lies: bis in die Zeiten Ferdinand l. erhielt Döheim das ibm nöthige Salz theils aus Bayern , theils aus Sachsen. Die Einfuhr des fremden Sal¬ zes wurde mit einem Zoll beleget, und die Böh¬ men musten sich des oberenserschen Salzes be¬ dienen. Bis zum Jahr ic/02 kam noch frem¬ des Salz nebst dem oberensertschen nach Böheim. Don i6ze> bis auf 17,2 wurden in diesem Lande 7-;4,229 Bayrische und Sächsische Salzkuffen versilbert; von 1630 bis mit 1716 betrugdie Versilberung des oberenserischen Sal¬ zes 6,039,048 Kuffen. S. 53z. Z-4 von unten, nach vor. UeSr von: S. 6ly Z. 3 von unten kömmt zu be¬ merken, daß in Folge Hofdekrets vom ryJuly dieses Jahres die Herrschaft Worlik zum Fi- deikommiß für die Secundogenitur des fürstl. Schwarzenbergischen Haus , statt der Steyri- schen Fideicommißgüker bestimmt worden ist.