Schdftlelhinfi:. Verwaltung und Buchdruckerei (Telephon 25-67, 25-Ö8, 25-(59, abends nur 28-67, Marburg a. d. Drau, Badgasse 6 / Anzeigen und Abonne-ments-Annahme in der Verwaltung / Bei Anfragen Rückportc beilegen ClnittfvaricaiffspMls; wochmnimg» fO Rpf Samslag-Sofififfag 15 Apl Erscheint wöc hen tlich sechsmal als Morgenzeitunc (mit Ausnahme der Feiertage). ■— Bezugspreis: Abholen monatlich RM 2.—» bei Zustellung RM 2.10. — Unverlangte Zuschriften werden nicht zurückgesandt snatburger 3eiiuag 9tr.i4g Oftorbtiro a. 0.3)rau ^reitog, 27.3uni 1941 81. Salftrgang In zahirekhen Grenzschlachten im Osten: Die MeidDiiiin ZD DDSHiiD SdM Es zeichnen sich operative Erfolge grössten Ausmasses ab Keine Atempause für England Acht feindliche Handelsschiffe mit zusammen rund 50.000 brt., ein Kreuzer und ein Tanker versenkt Aus dem Führerhauptquartier, 26. Juni. Das Oberltoinmando der Wehrmacht xibt beltannt; Im Osten wurden auch gestern die oiperatiofien zu Lande und in der Luft planmiUÜK fortgesetzt. Nachdem die Entscheidungen In zahlreichen Orenzschlach« tca zu unseren Gunsten gefallen sind, zeichnen sich operative Erfolge groBcn Ausmaßes ab. Während Einheiten der Kriegsmarine im Kampf gegen die Sowjetunion teilnehmen, wird der Kampf gegen GroBbri-tannien mit Erfolg fortgesetzt. UnterseC' boote griffen im Nordatlantlic auf den Schiffalirtswegen zur britischen Insel üeleitztige an, die durch eitie größere Zahl von Zerstörern stark gesichert waren. Weitere Atigriffe richteten sich gegen einzeln fahrende Schiffe. Insgesamt wurden acht fehtdüche Handelsschiffe mit nisammen 48.800 brt versenkt. Der schwere Kreuzer »Admiral Scheer« Ist unter dem Kommando des Kapitäns zur See Francke nach langer, erfolgreicher Unternehmung im Nord- und Südatlantik in einen deutschen Stützputtkt zurückgekehrt. Er hat dabei, wie sch^on früiier bekanntgegeben, insgesamt 152.000 brt, darunter einen ganzen Qe-leitzug mit 86.000 l>rt versenkt. Der HHfskreuzer »Pinguin«, der zur Störung des feindlichen Handels in auBerheiml-schen Gewässern eingesetzt war, ging im Indischen Ozean im Gefecht mit dem weit üt>erlegenen britischen schweren Kreuzer »Comwall« verloren. Der Kommandant und der größte Teil der B^at-zunc fanden nach heldenhaftem Kartou Anlagen des Ver-sorgungshafens Southampton eine Reihe! «roßer Brände hervorgerufen. | Deutsche Sturzkampfflugzeuge griffen am 24. Juni im Seegebiet um Tobruk britlscfie Flottenstreitkräfte an und versenkten einen leichten Kreuzer und einen Tanker, Ein schwerer Kreuzer erhielt einen Bombenvolltreffer. Am gestrigen Tage bombardierten deutsche Kampfflieger verbände mit gutem Erfolg militärische Ziele in Haifa. Schwache britische Kampffllegerver-bände warfen In der letzten Nacht wenige Spreng- und Brandbomben im norddeutschen Küstengebiet. In einem Lager wurden mehrere Kriegsgefangene getötet oder verletzt. Nachtjäger schc^sen zwei der angreifenden britischen Flugzeuge ab. In der Zelt vom 15. bis 25. Juni wurden 136 britische Flugzeuge abgeschossen, und zwar 117 In Luitkämpfen und durch Nachtjäger, 14 durch Flak-artUlerie und 5 durch Einheiten der Kriegsmarine. Während der gleichen Zeit gingen im Kampf gegen Großbritannien 35 eigene Flugzeuge verloren. So arbeitet die Romintern Sowohl der Aufruf des Führers an das deutsche Volk wie auch die Note des Auswärtigen Amtes über die sowjetrussische Verratspolitik gegen Deutschlajid hat dem deutschen Volk uno' der Welt mit klaren Tatsachen und Beweisen vor Augen gc. führt, mit welchen gemeinen Mitteln der Sowjelbolschewisnius — unbehindert durch alle Verträge und Abmachungen — in Deutschland selbst und in den mit uns befreundeten Staaten durch zersetzende Propaganda, Spionage, Sabotage und Terror gegen das Deutsche Reich gearbeitet und seinen verräterischen Dolchstoß vorbereitet hat. Träger dieser weit, verzweigten und umfangreichen Arbeit aber war die Komintern, deren vÖlker. verhetzende Wühlarbeit sich über ö'ie ganze Weit erstreckt und im Auftrage der Süwjetinachthaber, deren Befehlen sie untersteht, seit Kricgsbeginn mit dem Ziel der Verniclitung Deutschlands ungeheuer viTstärkt wurde. Sn heißt es in der Note des Auswärtigen Amtes: »Das Gcsamtbihi' zeigt einwandfrei, daß von Sowjetrußlaiid in großem Umfang gegen Deutsciiland illegale Zersetzung, Sabotage, Terror und kricgsvorbereitcnde Spionage in politischer. militärischer und wirischaftlicher Hinsicht betrieben wurden.« Der Name Komintern ist die russii^che Bezeichnung für die internalionnle Kom-uiunistenparlei, die sich auch Iii. li»ter-natinnaie nennt, iiinige Beispiele au.s dem Prograiliin und den Satzungen der Koni . Moshans Aigrilf gegen Finnland FINNISCHER REICHSTAG BESCHLIESST VtRTElDlGlINGSMASSNAHMEN MIT ALLEN VERFÜGBARI N MITTELN Helsinki, 2(». Juni. Aui Mittwoch unternahm die Sowjetrussisciie Luftwaffe mehrere Angriffe auf finnisclio Orte. Helsinki hatte viermal Luftahirin. Die staatliche Nachrichtenstelle gibt bekannt: In der Plenarsitzung des Reichstages am .Mittwoc4i gab der Staatsminister Rangell über die Lage und die Umstände, die dk) gegenwärtige Kriegsphase geschafieu haben, einen Bericht. Der Staatsniinister stellte fest, daß Finnland seit Mittwoch früh Gegenstand von Angriffen der Sow]etunk>n ist und daß die Sowjetunion Kriegshandlungen gegen Finnland vornJmmt. Aus dieserit Grunde hat Finnland mit alten verfügbaren militärischen MitteUi Verteidigungsmaßnah-nien getroffen. Nach der Erklärung des StantMulnisters sprach der Reichstag der Regierung einstimmig sein Vertrauen Fortdauernde bolschewistische Erpressungen Helsinki, 26. Juni. In dem am Freitag erscheinenden finnischen Blau.Weißbuch über das Verhältnis zwischen Finnland und der Sowjetunion, wie cb sich nach avin Friedensschluß vom 12. März 1940 bis in die letzten Tage hinein erc:ab, wird in oitier zusammenfassenden Hinführung davauf hingewiesen, daß die Reslrobungen dei Sowjetunion sich nicht mit den Verlr.iu'^''^''-li'^Ü"'')^<^'.' des Fricaenssclilusscs lici;iniglen und immer weitcr^riffen. Das Leben in Finnland war bis zum l lenbst 1940 durch di»' ständige Erwartung eines Sowjeteinfalls charakterisiert, in dieser Zelt zwiischen dein Fned'en'SÄ:hluß und dkir Jetzigen Krise ■war Finnland gezwutigen, we;gen 191) bolschewistischen Grenzverletzungen zu protestieren. In Finnland gi'bl. es nicht einen einzigen national'bewußten Mann oder eine solche Frau, die nicht begreifen würde, daß ein harter Verteidigungskampf jet/l eine Unerläßlichkeit sei. Iis geht nni die Existenz des ganzen Volkes, die in diesem Kampf für lange Zeit entschieden wird. Das Verständniis des Nordens und die Solidarität der Völker liuro-pas bedeuten für das kVeine Finnland eine geistige Kraftquelle, intern kennzeichnen deutlich genug die weltumstürzlerischen Aufgaben, die dieser Sowjetorganisation von Moskau gestellt wurden. § 1 der Satzung lautet: »Die Kommunistische Internationale kämpft für die Aufrichtung der Weltdiktatur des Proletariats, für die Errichtung einer Welt-union sozialistischer Sowjetrepubliken«. Weiter heißt es im Programm der Komintern: »Die Komintern bezweckt den Auch Schweden gegen Moskau Stockholm, 26. Juni. Nach einem vom schwedischen Außen-ministerium herausgegebenen Kommuni-quee findet der europäische Freiheitskampf durch entsprechende Maßnahmen die Unterstützung Schwedens. Kampf für die Diktatur des internationalen Proletariats und' damit des Komnui-r.isnius in der ganzen Weit.« Dieser bolschewistische Kampf wird von Anbeginn an geführt von den kommunistischen Parteien in zahlreichen Ländern, die vom Zentrale.xekutivkomitee in Moskau ihre Anweisungen erhallen. Diese Exekutive bestimmt allein und diktatorisch die Richtlinien für den revolutionären Klassenkampf. Zur Leitung der illegalen Arbeit in den Ländern, in denen die kommunistischen Parteien verboten sind und eine offene Hetzarbeit nicht njöplich ist, bestehen in Moskau Sektionen, so zum Beispiel die Sektion Deutschland, die Sektion Italien, die Sektion Japan, die Sektion Ungarn, die Sektion Slowakei, di«* Sektion Spanien und noch eine Reihe weiterer Sektionen. Daneben erhalten noch etwa 50 weitere Organisationen, die über die ganze Welt verbreite! und zum Teil gewerkschaftlich, sportlich, pazifi. stisrh, kulturell oder gar national ver. brämt sind, ihre Befehle von der Exekutive in Moskau. Als Beispiele seien hier genannt die Kommunistische Jugeml-Internationalo, die Rote Gewerkschafts.lnternationale. die Sport.Internationale, die Internationale Liga gegen Krieg und Faschismus, die Arbeiter-Bildungs.Liga, die Gesellschafi der Freunde der Sowjetunion. Bezeichnen, derweise besitzt gerade die letztgenannte Gesellschaft in London eine recht erheb, liehe Mitgliederzahl in Kreisen der fcu. dalen jüdisch-englischen Plutokratie. Die kommunistischen Parteien und Ver, bände in der ganzen Welt versuchen im. nier wieder, sich als unabhängige und selbständige Organisationen aufzuspirlen und ihre völlige Abhängigkeit von Moskai» zu leugnen. Wie aus den Zcntralstatuteii der Komintern jedoch klar hervorgeht sind alle uiesc Pnrtei-^n und Gliederungeii Untergruppen der Komintern. »Jedes Mit. glieil der konnuunistischcn Intcrnatic nale«, so heißt es in diesen Statuten »verpflichtet sich, gemäß den Anordnun. gen von Moskau in seinem Lande für dif Diktatur Ces Proletariats zu k.lmpfen, E< unterzieht sich bedingungslos den Anord. nungen von Moskau, in «einem Lande fül die Diktatur des Proletariats zu kämpfen- Nummer 149. Es unterzieht sich bedingungslos den Anordnungen der Zentralexekutive . . .« Die Komintern wiecl'eruni, die nach dem ;*leichen Prinzip der Tarnung von den Moskauer Machthabern immer wieder als sclbständii^e Organisation dargestellt \\urdt\ auf die sie angeblich keinen Ein-llt'ß ausübten, untersteht völlig den jüdisch-bolschewistischen Diktatoren des Kremls. Der Sitz der Kominternexekutive ist das Volkskommissariat des Innern in Moskau, wo auch die beschlußfassenden Sitzungen der einzelnen Kominternsektionen abgehalten werden. Der Machthaber in Sowjetrußland, Stalin, ist in Personalunion Generalsekretär der Exekutive der Komintern, Und, wie Stalin selbst einmal ■^agte, ist c'le Rote Armee »die Armee der VV'eltrevolution-r. »Die Kommunisten verheimlichen ihre .Meinung und ihre Pläne nicht. Sie vcr. künden offen, daß ihr Ziel, die proleta. r:schc Wclfdiktatur, nur durch eine gewaltsame Umwälzung der überlieferten rjesellschaftsordnung erreicht werden kann«. So offen hier im Programm G'er Komintern ihre Ziele dargestellt sind, so geheim und unterirdisch sind die Mitte! und Wege, die die Moskauer Leitung c'er Komintern in allcj- Welt jederzeit beschreitet. In fast allen Ländern wurden so eigene geheime Kampfverbände aufge> stellt, welche durch sowjctrussische In. strukteure militärisch ausgebildet wercl'en und im Besitz moderner Waffen sind, die von Rußland geliefert werden. In der durch d'ie Sowjetregierung errichteten Hochschule für Politik in Moskau werden Kommunisten aller Länder zu Sowjetagenten ausgebildet. Diese werden dann von der Komintern finanziert und in bestimmte Orfc und Länd'er zur Ausübung ihrer geheimen revolutionären Tätigkeit "ntsandt. Wie sich diese Arbeit der Komintern in Deulschland und den von deutschen Truppen besetzten Gebieten gerade nach Abschluß ü'es deutsch-russischen Vertra. ges und trotz aller Versprechungen ver-• räterisch vollzog, davon gibt die Note des .Auswärtigen Amtes genügend Beispiele: Zersetzungsarbeit, Spionagedienst mit Hilfe funktechnischer Sende, und Empfangsanlagen, Sabotageakte, von organisierten Sabotagegruppen ausgeführt, die Sprengstoffe von eigenen Laboratorien erhielten. In c'en von Deutschland besetzten Ländern hct:rten die Agenten der Komintern die Bevölkerung gegen die deutsche Wehrmacht auf, in Rumänien putschten bolschewistische Lockspitzcl Männer der Eisernen Garde gegen den Staatsführer Antonescu auf. In Serbien arbeiteten Komintern una' Sccret.Servicc Hand in Hand und trieben zum Umsturz, in Ungarn wurden die Rulhencn gegen die ungarische Regierung aufgehetzt, in ('er Slowakei wühlten Kominternagenten gegen Deutschland, das finnische Volk wuru'o von eine^ bolschewistischen Run''-funkhetze überschwemmt. Das sind einige Beispiele nur aus der Verschwörerarbeit der Komintern allein während der allerjüngsten Zeit. In langen Jahren wurde die Komintern von ihren roten Machthabern zu einer brutalen Mordwaffe ausgebildet, oie der Sowjetregierung zur Durchführung ihrer jüdisch-doppelzüngigen f^olitik jederzeit zur Ver. fügung stehen sollte. Damit wurde praktisch durchgeführt, -was im § 67 der Satzung der Komintern festgelegt ist: »Die Sowjetunion wird' zur Grundlage, zum Hauptherd der internationalen Revolution . . weil sie die Rolle eines Motors der internationalen proletarischen Revolution spielt, der die Proletarier aller Länder 7Ur iMachtcrgrcifung antreibt.lgt worden sind. Provohatorisch« Elnfiflge In dem ersten der Berichte des Oberkommandos an das Auswärtige Amt wird am 13. Jänner unter Hinweis auf frühere Grcnzüberfliegungen der tief In deutsches Gebiet hinein erfolgte Einflug eines sowjetrussischen Flugzeuges registriert und mitgeteilt, daß das Oberkommando zunächst von Qegenmaßnalmien abgesehen, aber die Anweisung erteilt liabe. etwaise weitere Grenzvcrletzunffen fortlaufend zu melden. Am 1. März werden für die Monate Jänner und Februar weitere Grenzverletzungen durch die sowjetrussische Luftwaffe gemeldet. Dabei wird von dem deutschen Oberkommando die Überzeugung geäußert, daß es sich hier um bewußte Provokationen handle. Die deutsche Luftwaffe sei indessen nach wie vor zur äußersten Zu-rückhaltunj( angewiesen worden. Planmassiier Einsatz der Sowjet-Inffwaffe Ober den Reich Am J3. April bcrichtet das Oberkommando, dall im Hinblick auf die inzwischen erfolgten neuen (Irenzüberfliegun-gen nunmehr festgestellt werden müsse, daß diese nur noch als »planmäßiger Einsatz der Luftwaffe der UdSSR Uljer dem Hoheitsgebiet des Reiches gewertet werden könnell<^ Da infolge der Truppenver-stärkungcn auf der anderen Seite jetzt weitere deutsche Verbände zur Sicherung herangeführt werden mußten, sei mit einer erhöhten Gefahr folgenschwerer Grenzzwischenfälle zu rechnen. Am 6. Mai berichtet das deutsche Oberkommando, daß nun auch Grenzverletzungen sowjetrussischer Soldaten in bestargniserregendem Umfange zunehmen. Einige dieser Fälle werden dargelegt und es wird aus ihnen in Verbindung mit den sich steigernden Grenzverletzungen die Folgerung gezogen, daß die sowjetrusstsche Heeresid-tung alle ihr zur Verfügung stehenden Aufklärungsmittel systematisch einsetze. Das Oberkommando sieht sich trotz der von ihm angeordneten striikten Zurückhaltung der deutschen Grenztruppen zu dem nachdrücfclichcn Hinweis genötigt, »daß sich aus dem Grade des Span-nungszustatides, der nunmehr vorliegt, jederzeit bewaffnete Zusammenstöße auch größeren Umfangs entwickeln können«. 41 Brenzverleftaagen Eine vom deutschen Oberkommando verfaßte Zusammenstellung der Grenzverletzungen durch sowjetrussische Flugzeuge und Soldaten ergibt für die Zeit v«m 10. Jänner bis 6, Juni 1941 nicht weniger als 41 schwere Fälle. Einige davon seien im folgenden 'kurz wiedergegeben: 15. April: Im Raum von Dynow—^Lo^-7.ina—Losko überflogen mehrere Flugzeuge die Grenze. 17. Apri'l: Vier einmotorige Eindecker kreisen in 1000 Meter Höhe über Swid-dem. 25. Aipril: Wurde Oberleutnant Daliinger in mehr als 100 Meter Entfernung von der Grenze auf reichsdeutschem Gebiet nordöstlich Ramutten von sowjet-russischen Posten beschossen. 26, April: Kamen fünf Sowjetrussen (ein Unterleutnant, ein Sergeant, zwei Unteroffiziere und ein Mann) mit Maschinenpistolen bewaffnet über die Grenze. 26. April: Bei Kamienczyk hat ein Motorboot mit sechs Personen diiP'Grenze verletzt; aus dem Boot wurden Aufnahmen deutschen Gebietes gemacht. 27. April: Grenzverletzung durch ein mit sieben Mann besetztes Motorboot bei Terespiol, Am selben Tag suchten dort sowjetrussische Offiziere das deutsche Grenzgebiet ab. Am selben Tag legte ein sowjetrussisclies Motorboot bei Ca-buce am deutschen Bugufer an. 9. Mai: Bei Saranaki flog ein Doppeldecker in 30 Meter Höhe ein, am selben Tag kam bei Radeby ein anderes sowjetrussisches Flugzeug 3 bis 4 Kilometer tief über deutsches Gebiet. U). Mai: Kreiste ein sowjetrussischer lapan nnd die Kriegslage in Einpa BERATUNGEN DES KABINETTS, DER WEHRMACHT UND DER WIRT- SCHAFTSORGANISATIONEN Tokio, 26. Juni Unfer dem Vorsiti? des Premierministers Konoye fand ani Mittwoch eine Verbindungskonferenz zwischen der Regierung und der Wehrmacht zur Erörterung der mit der neuen Lage in F.uropa zusammenhängenden Fragen ,"=falt. Ihr folgten längere Konferenzen zwischen dem Staatssekretär der Reichskanzlei Tomita sowie dem ^Präsidenten des Planungsamtes Generalleutnant Suzuki und den beiden Chefs der politischen Abteilungen von Heer und Marino«, Generalmajor Muto und Konteradmiral Ako. Gegenstand der ^sprechungen war die Kriegslage in Europa und deren Rückwirkungen auf Japan. Die für gestern angesetzt gewesene Vollsitzung des Staatsrates ist dem Wunsch der Regierung gemäß auf den 2. JuH verschoben worden. Auch am Donn'crstag wurde eine Reihe von Sondersitzungen des Kabinetts, der Wehrmacht und der wirti^chaftlichen Organisation abgehalten. In einer neuen Ver-b'indungskonfereii/ zwischen dem Kabinett und der Wehrmacht wurde, wie Do-mei meldet, »eine ernste Beratung der gegenwärtigen Lage durchf»eführt«. Später hielten alle stellvertretenden Mi nister eine Sitzung nb, in der u. a. iler stellvertretende AuBeiiminister Ohaseh' i über die internationale Lage Bericht erstattete. Weiterp Unterredungen fanden zwischen dem H^^ndc'Isnlinister und deni Pr.lsitlenten dcb Planungsamtos statt. Aussprache nationaler Führer Tokio, 26. Juni Die b&kannti'Sten nationalen Führer Ja-panis hielten ani Mittwoch unter Vorsitz A'dniirals Suetsugus eine längere Aus-siprache ab, und man erwartet nach Mitteilungen der Presse, daß eine gemeinsame Erklärung an die Regte rung übergeben werden soll. Bei der Aussprache waren anwesend Adimiral Nakar-mura und der frühere Kriegsni in ister und Premierminister General Hayaschi, der bekannte Führer der japanischen Jugend, Oberst Haischinioto, der Präsident der To-ho-kai Nakano und der Präsident der früheren : ationalrsti&chen Gruippe im Reichstag, Kokumin Domel, der Senior der nationaljapanischen Bewegung, Toyama, der Senior des japanischen Sclirifttuniis und nationale Politiker Tokutomi. Der Tenno lässt sich berichten T o k i o, 26. Juni Heule nachmittags begab sich Außenminister Matsuoka zum Vortrag über die aufVMipolitische Lage in den Palast des Tenno. Auch Staalsminister Igura, der als Wirt-sehaftsorganisator innerhalb dei^ Kabinetts tätig ist, wurde heute vom Tenno in Audienz empfangen, um, wie Domei bemerkt, über Angelegenheiten seines Geschäftsbereiches zu berichten. Flieger bei Saranaki 16 Miotrton ütied; deutschem Gebiet und machte Aufnahm men. Am gleichen Ta;g fkjgen darei Sow» jetflugzeuge in 1500 Meter Höhe übe« Granne ein. 24.. Mal: Käme« drei sowjeinissisdiQ Doppeldecker bei Agniewo über Refcbs* gebiet. 26. Mai: Ein sowjetrussisctier Jatsd-einsitzer überflog in 2000 Moter HBInii unsere Kasernen in Woyiece und Rowpall und den Bahnhof Ostrotenlca. 6. Juni: Zwei sowietrusslsdie I>Qppei* decker flogen in 500 Meter Höbe ütibR Goworowo—Ostro—'Mtte—/ÖkÜewo. Die sowietsaUafei wWhim M« die fifMM Femer berichtet das deutsoÜe ,Ober« kommando über eine ganze Reibe von« Fällen, iin denen von sonsvi^rtisslsclieil Grenzposten Leute, die sich auf detfU schem Gebiet befamdein, beschossen, verletzt und erschossen wurdetu Hier npi) einige Beispiele aus der 2^ vom 35. Dezember 1939 bis 8. März IWO. Bei Mrzyglod: Schti^ auf detttscbea Zollgrenzschutz bei Festnalmte eine» militärpflichtigen Russen. Kusawka: Beschießung ekies Üeutsdieii Zollbeamten. Gluchow: Erschje&ung eines auf deutschem Boden befindlichen Ffüchtlings. Danilowo: Beschießung: einer deut« sehen ZoMstreife. Woäka-Nadburzna: Erschießung einer aus der UdSSR konrmendon Frau auf deutschem Boden. Sokolow: Beschießung von FHichtlin-gen durch russischen Posten mit Leucht-sipiirmunrtiioin. Einschlag auf deutscher ^ite 300 Meter von der Grenze. Rayskle-Sän: Ukrainer wird 110 Me* ter von der Grenze beschossen. Koytniky-San: Flüchtling auf deut* schem Boden erschossen. Ein anderer schwer verletzt. Ostrow-San: Zwei chinesische Hausfe* rer erschossen. Kankowo: Sowjctrussische Grenzposten haben auf 'uifbekannten Qrenzgän* ger geschossen, der auf deutschem Qe* biet war und tödlich getroffen wurde; ein zweiter sowjetrussischer Grenzposten überschritt die Grenzlinie und ver-^ schleppte einen jüngeren Grenzgünger. Ugniewo: Zollstelle meldet Beschic* ßung deutscher Zollposten durch sowjetrussische Grenztruppen. Sokal: Sowjetrussische Grenzwache erschient einen Flüchtling aüf deutschem Boden sowie eine Frau. Przemysl: Bei Übertritt wurde eine Frau von russischer Seite aus mit zehn Schüssen beschossen und durch Oberschenkelschuß verwundet. Sokal: Jude auf deutscliem Boden von sowjetrussischer Grenzwache erschos^ sen. Sokal: Zwei Grenzgänger auf deiit-» schem Gebiet beschossen; einer getötcts- Der sowietrassiscHe Anfmaracii iKginnt Am 11. Mai weist das deutsche Oberkommando das Auswärtige Amt auf das Anwachsen der sowjeirussischen Divisionen vor der deutschen Grenze hin, die bereits das Bild einer iinifa&sQtiden Truiipeii-konzentratloo ergeben. Dabei wird die wachsende Schwerpunktbildung durch sowjetrussische Panzerverbände und die sowjetrussische Luftwaffe besonders hervorgehoben. Die allgeineine Beurteilung der Lage auf Grund dieser Indizien geht dahin, »daß dieses einer Mobilmachung praktisch gleichkommende Ausmaß des russischen Aufmarsches an der deutschen Oslgrenze nur noch als Vorbereitung für OfletisivniaOnab-men größten Umfanges gedeutet werden kann. Die Gefahr eines bewaffneten Konflikts rückt daher in bedrohliche Nähe. Der annähernd abgeschlossene Aufmarsch ihrer Wehrmacht ermöglicht der sowjetrussischen Staats* führunir dabei freie Wahl des Ancriffs-bevrinns. Entsprechende deutsche Qe^en-malinahmen werden nunmehr unumgänglich.« 158 Divisionen vom Sciiwanen Meer Iiis nr Ostsee Ein Berich! vom II. Juni gibt ein um-iassendes Bfld des »Oroßaufmarschos der Sowjetarmee vom Schwarzen Meer Xi.;miiier 1 '9. »Marburj;t='r ZcituKgx 27. Juni 1041. Seite 3 bis zur Usti>ec«, Jus den ganzen Umfaiis der Truppcnküiizciitratiun in dickem Raum klarstellt. Die Konzentration im balti.sclioii Raum und im russisch-rurnä-nischcn ürcnzraum, die im letzten Falle nadi deutscher Übcrzcu^unjs' zum Cin-Kreifcu in den lialkankonflikt an der Seite Knjjlands hestimiiTt war, werden dabei besonders liervorjielioben. Im Einzelnen ergibt sieh, daß am 1, September 1939 an der sowjet-russischen Westurenze ins^osamt 65 Divisionen standen. Diese Zahl be-trug am 28. November 1939 106 Divisionen, am 1. Mai 1941 158 Divisionen. für die militarisclie Führung des Reiches ergab sich iiieraus. daß der Aufmarsch der Sowjetarmee im wesentlichen als abgeschlossen angesehen werden niülJte. Angesichts dieser Sachlage hat das deutsche Oberkommando nach und nach erhebliche Kräfte an die deutsche Ost-ErC|nze verlejsen müssen. Es betont dabei ausdrücklich, daü diese deutsche Umgruppierung: unmittelbar und ausschließ-lich durcli den bedrohlichen sowjetrussischen Aühiiarsch veranlalit worden sei. in dem erwähnten I3ericht des deutschen Oberkommandos findet sicii abschließend die ernste Fcststelluni;: »AHe diese Tatsachen zusammen mit dem in der Sowjetwehrmacht gezüchteten VerniditunKswillen segen Deutschland zwingen notwendlK zu dem Schluß, daß die ^wjetunion sich bereit macht, in jedem Hir seetenet scheinenden Augenblick zum Angriff gegen das Großdeutsche Reich anzutreten.« Das erste Feuergefechl Der letzte vom 20. Juni datierte Bericht des deutschen Oberkommandos an das Auswärtige Amt verzeichnet ein durch Sowjet russische Grenzverletzune herbeiffeführtes 'FeuerKefecht an der ost-preußischen Grenze und s:ibt eine Über-.sicht iil->cr die insbesondere gegen das ostpreußische Gebiet gerichtete sowjetrussische Truppenkonzentration, die allein für den Grenzabschnitt Suwalki—Memel 127 Divisionen umfaßte. In dem anschließenden Bogen um %alystok waren insgesamt rund 30 Di-TÄionen zusammengezogen, \Vährend auf den sowjetrusslschen FluKi>lätzen ^ nördlich der Pripet-SÜmpfe nafiezu 3000 Flugzeuge konzentriert waren. Eine weitere Reservearmee von 10 Infanteriedivisionen war in dem ostpreußischen benachbarten Raum weiter rückwärts zusam-nicngczogen. Das deutsche Oberkommando sieht sich angesichts dieser weit vorgeschrittenen ,nissischen Vorbereitungen zu fol-jetidcn abschließenden Feststellungen genötigt: »Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß SowJetniBlaiid den deutscb-ruftsiscben Pakt seit Monaten nur noch als eine Sicherung lietractttet hat, um möglichst ungestört im Sinne Englands den gewaltigsten müHärlschen Atif* marsch seiner Geschichte gegen Deutschland zu voUzielien. Die Sicherheit d« Reichel macht es erforderlich, diese Bedrohung unverzlieHch zu beseitigen.« Sowjet-ll-Boot im Nahgefecht versenkt Vom Kriegsberichter Ulrich Kurz Neue Kundgebungen in Barcelona Barcelona, 26. Juni. Neue antisowjetrsche Kundgebungen, «n denen Taufende von Personen teJl-tiahiiien. fanden am Mittwoch nachmittag in Barcelona statt. Plakate mit Aufschriften wie Rußland iit schuld!«, »Nieder mit Sowietnißland!« wurden den DcnionstratioDSs^gen vor-angetra:^en. Ein Plakat truf; die Inschrift »Rußland Ist schuld. Serano Sutier.«. Die Demonstranten durchzogen verschiedene Straßen ^s zur Provinzialleitung der Falangc. wo der Zivilgouvenieur Correa eine kurze Ansprache hielt, in der er das bolsciiewistische Rußland als Plnge der Zivilisation bezeichnete. F*K. 20. Juni Seit Sonntag tummeln sich unsere Schnellboote Tag und Nacht in der östlichen Ostsee. Sic werfen iMinen, machen lirkundungsvorstößc und versenkten eine Reihe von kleinen Sowjet-Mandclsschif-len aus der Küstenfahrt. Sn-bnkl der Auf-! trag beendet ist, kehren die Schnellboot': jnit hoher Fahrt mi einen Stützpunkt zurück, nehmen neue Torpedos und Minen an Bord, ergänzen Munition, Brennstoff und Verpflegung. In wenigen Stunden stoßen sie dann wieder nach Osten vor. Jiine Rotte von zwei Schnellbooten hatte irgendwo vor einem Meerbusen eine Sperre geworfen un<.i befand sich auf der Rückfahrt. Plötzlich entdeckten die beiden Boote ein Sowjet-Unterseeboot, auf das .sie sich in höchster Fahrt stürzten. Beim Näherkommen sah man, daß von der feindlichen Besatzung noch einige an Deck slanden. So entschlossen sich die beiden Sehnellbootkommandan-ten, ihre wertvollen Torpedos zu sparen und das F3oot im Nahgefecht zu überrumpeln. Als der Gegner diese Absicht entdeckte, war es für sein Tauchnianöver zu spät. Der feindliche Kommandant schickte die Bedienung an das Deckge-scliiitz. Jetzt hätte die Lage doch noch gefährlich werden können. Zum Torpe-(ioschuß war die Entfernung schon zu kurz. Also; Ran an den Feind! So kam es auf wenige Meter Entfernung zu einem Seegefecht, wie es im 20. Jahrhundert wohl noch kaum dagewesen ist. Handgranaten klar! Unsere Schnell-bootmänner warfen ihre Handgranaten auf das feindliche Boot. Ein wohlgezieltcr Wurf landete auf dem Turniluk. Der Offizier, der Wacht gehabt hat, kommt of- i fenbar zu dem Entschluß, seine an Deck j stehende Geschützmannschaft zu opfem, und doch noch einen verzweifelten Tauch-! versuch zu machen. ! I Mit Maschinenpistolen vertreiben wir die Sowjetmatrosen von ihrem Geschütz und halten sie in Schach. Inzwischen war das U-Boot gerade tauchklar geworden. Mit Handgranaten und Maschinenpistolen hätte sich das Tauchen nicht mehr verllindern lassen, aber noch stehen Achtern an Deck eines unserer Schnellboote zwei Wasserbomben. Und dieses Schnellboot kreuzt nun, während das andere die Beschießung niit leichten Bordwaffen fortsetzt, den Kurs des feindlichen U-Bootes uiHi wirft ihm zwei Wasserbomben unmittelbar vor den Bug. Das U-Boot bäumt auf. Die Explosionen haben ihm das ganze Vorschiff zerrissen, und das Wrack versinkt in der Tiefe. Alles das hat sich in wenigen Sekunden abgespielt. Ein paar überlebende schwimmen umher und werden an Bord genommen. Ihre Aussagen sind zunächst völlig verworren. Ganz benommen sind sie noch von dem Erlebnis. l:s stellt sich heraus, daß sich das Boot auf der Flucht aus einem Hafen befanil, in dem der Aufenthalt durch den Fortschritt der deutschen Operationen gefährlich geworden war. Sie erzählen, daß die Kommandanten von drei anderen Sowjet-U-Booten Ihre Boote im Hafen gesprengt haben. Nur diesem einen gelang der Ausbruch, aber wenige Stunden später hat nun auch ilieses Boot das Schicksal ereilt. Freude herrscht bei unseren SchncU-bootmännern. Italiens Expeditioiskorps gegen die Sowjets DER DUCE BEI DER ERSTEN MOTORISIERTEN DIVISION VOR IHREM ABMARSCH Rom. 26. Juni. Am Donnerstag besichtigte der Uuce in einer Stadt der Po-Ebene die erste motorisierte Division des Expeditionskorps, das an die sowjetrussische Front abrücken soll. In Begleitung des Duce, der in seiner selbstgesteuerten Maschine in der Stadt angekommen war, befanden sich der deutsche Militärattachee General von Rintclen, der Chef des Gcncralstabes General Cavallero, der Chef des üene-ralstabcs der Luftwaffe General Pricolo und Parteisekretär Serena. In einer Ansprache an die angetretene Division hob der Duce hervor, daß die Soldaten einem Geschehnis entgeieen-gingen. das ihnen allen für immer in Erinnerung bleiben würde. Sie würden gegen das sowjetische Rußland, den Todfeind der Zivilisation, kämpfen. Der Duce erinnerte an die schweren Verluste, die die deutschen Kameraden bereits den sowjetischen Horden beigebracht haben. Mussolini gab zum Schluß seiner Uberzeugung Ausdruck, daß die italienischen Soklaten in i'eder Lag« und geilen .ieden Feind neuen Ruhm an Ihre Waffen heften werden. Angriffe gegen Flughäfen auf Malta FÜR 1>»E ITALIENER ERFOLGREICHE LUFTKÄMPFE Rom, 26. Juni. Der Lialiciiische Wchrmacbtbericht vom Donnerstäc hat folgenden .Wortlaut: Das Haui>tquurticr der Wehrmacht gibt bekannt: In der Nacht zum 26. Juni wurdon die Flughäfen auf Mafta bombardtert. In Luftkämpfen im Luftraum der Insel zwischen unseren und feindlichen Jägern wurden drei englische Maschinen abgeschossen. Unsere Ja&dflugzeuge kamen im mittleren MKtehneer mit einem feindlichen Boinberverband ins Gefecht, wobei eine Bienheim abgeschossen wurde. 1« Niordairika hat)en italienische und deutsche Fhigzeufce feindliche im Norden von Marsa Luch, östlich von Tobruk, fahrende Schiffe angegriffen. EngHsche Flugzeuge haben Beugasi bombardiert. in Ostafrika unternahm der Feind zwei heftige Angriffe gegen unsere Besatzung von Debra Tabor, die sofort abgewiesen wurden. Im ös'tlichen Gebiet von Galla und Sidamo haben unsere wohlgelungcnen Gegenangriffe den Gegner zu einer Verminderung seines Druk-kes iiczwungcn. Feuerüberfall auf britische Kolonnen Berlin, Juni. Deutsche Artillerie nahm am 24. Juni eine größere britische Kraftwagenkolonne vor Toi>ruk unter Feuer und zwans sie zur Umkehr. Einige Fahrzetfge blieben schwer beschädigt liegen. An einem anderen Abschnitt in Nordafrika zersprenj^e deutsche Artillerie vorstoßende britische Panzerkraftwauen, die sldi unter der Feuerwirkung eiligst zurückzogen. Vom Hilfskreuzer „Pinguin" B-erlin, 26. Juni. Der nach seinen erfolgreichen Kreuzerfahrten ehrenvoll untergegangene Hilfskreuzer »Pinguin« brachte neben einer groUen Anzahl wertvoller Prisen auch drei für England fahrende Walkochereien mit insgesamt 36.500 brt ein. Sie waren mit Walöl voll beladen, inzwischen der deutschen Wirtschaft ziigeliihrt wurde. Abgeschossene Feindflugzeuge Berlin, 26. Juni, bin deutsches iWinenräumboot soli(iU am 25. Juni in der Östliciien Ostsee ein Sowjetflugzeug ab. Deutsche Marineartillerie hat an der Nordseeküste ein britisches Kampilhig-zeug abgeschossen. An die slowakische Wehrmacht P r e 1.! b u r g, 26. Juni. Der Beielilshaber der slowakischen Armee und Nationalvcrteidigungsminister General Catlos erlicl.» einen I^feh! die slowakische Wehrmacht, in dem er auf die schädlichen Gefahren hinweist, welche der die ipriniitivstcn Reclite der persönlichen und religiösen Freiheit unterdrückende jüdische Bolschewismus ii' sich birgt. Der Führer des Deutschen Reiclies, so heißt es im Armee4)eiehl weiter, erkannte die Gefahr. Fast alle Völker der Erde nahmen den Entschluß Adolf Hitlers mit Genugtuung auf und stellten sich hinter ihn. Slowakische TruppenteiU überschritten di6 Grenze, um sich mit ihren deutschen Kameraden im Kampf zu vereinigen. Der Armeebefehl weist darauf hin, daß General Stefanik ber(»its im Jahre 1918 mit einer Handvoll siowaki-soher Freiwilliger in Sibirien gegen die Bolschewisten heldenhaft kämmte. Dieser Kampf geht nicht gegen das russische Volk, sondern wird für die Befreiung der Menschheit und vor allem auch für die Befreiung der russischen Nation von einem verderblichen Übel geführt. Einstimmige Ratifikation in Ankara Ankara, 36. Juni. Der türkisch-deutsche Freundschaits-vertrag wurde am Mittwoch durch die große Natk>nalversammlung von den 308 anwesenden Abgeordneten einstini' mig ratifiziert. Aulienmitiister Saracoghi hielt vor der Ratifizierimg eine Rede, worin er zunächst liervorhob, dal.l unter Beibelial-tung der bestehenden gegenseitigen \'cr-pfüchtungen der Vertrag mit Deutschland der Türkei erntögliclie, sich mit Eifer dem Ausbau der deutsch-türkischcn Freundschaft zu widmen. Das X'crtrags-wcrk sei inmitten des Krieges ein schönes und glückliches f rle-denswerk für das türkische Volk und sogar für die ganze Menschheit. \\ as noch schöncr und verlieillungsvoller sei als das erzielte Ergebnis, das sei der Weg, der eingeschlagen wurde, um zu diesem Ergebnis zu gelangen. Aulienmi-nister Saracoglu ging in diesem Zusammenhang auf den Austausch von [Botschaften zwischen Adolf Hitler und dem türkischen Staatsobcriiaupl hnhiii Nowic auf die Reiclistagsrede des Führers ein. in welcher der Führer (ledankeii und Meinungen zum Ausdruck gebracht habe, die ebenso richti'g wie verbindlich gewesen seien. So habe Adolf Hitler, der sich mit größter Geschicklichkeit an die Herzen und Gewissen zu wenden wisse, an das Herz der türkischen Nation gerührt. Durch Korrektheit und Offenheit und durch Bofolffung des direkten Weges sei es gelungen, das Werk auszubauen, das die weitestgehende Billigung der ganzen Menschheit gefunden habe. Toast auf König Georg und Stalin Genf, 26. Juni. Bei dem Essen des britischen Vertci-digungsausschusses, so wird aus London berichtet, brachte der Vorsitzende Lord Nathan einen Toast auf den König und einen Toast auf Stalin aus. Her anvse-icnde Sowjetbotschafter Maisky bedankte sich für die Art, in der die An-wesenden den Toast aufnahmen. Wehriti einnschaff des Sfeirischen Heiinafbundes fDannschaftsuuettkäm Marburci 29. Juni 1Q41 Seite 4 ^►Marburger Zeitung« 27. Juni 1941. WIRTSCHAFT Der Warenverkehr Untersteiermark—Laibach Hin Abkonimen zwischen dem Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark und dem Hohen Kommissar in Laibach I siel; ergebeiuk' Saldo wird durch Ein -] zaliluiig in Lire oder in Reichsiriark im ^ Rahmen des zwisehen Italien und dem Deutschen Reich geltenden Clearing-Ab-I kommen ausgeglichen. Beide Vertrags-I teile behalten sich das Recht vor, die Er-I höhiing der angegebenen Wertgrerizcn innerhalb der Vertragsdauer zu erhöhen, falls sich die Notwendigkeit hierzu ergeben sollte. Dieses Übereinkommen, das ursprünglich bis 15. Juni getroffen wurde, verbal- VOLK und KULTUR Zur Regelung des Warenverkehrs zwischen den von den deutschen und italieni-.•^chen Truppen besetzten ehemaligen jugoslawischen (jebieten wurde zwischen dem Chef der Zivilverwaltung für die besetzten Gebiete Kärntens umt Krains und dem Chef der Zivilverwaltung für die Untersteiermark einerseits und dein Hohen Kommissar der Provinz Laibach auf (jrund von Wirtschaftsverhandlungen in Laibach ein Clearingabkommen geschlossen. Danach wurden bis 15. Juni der Warenverkehr aus dem (iebiet der von den lungert sich automatisch um je einen deutschen Truppen besetzten Teile Krains | und der Untersteiermark in die von den italienischen Truppen besetzten ehemaligen jugoslawischen Ciebiele und umgekehrt bis zum Gesamtwert von 200.000 RM oder dem entsprechenden Wert in Lirj in bestimmten Warengruppen durch sofortige i:rtcilung von Ausfuhrbewilligungen zugelassen. Diese Warengruppen sind für die Ausfuhr aus den genannten deutschen Gebieten Kohle und I-igni^ elektrische Ivnergie, Milch, Zement und Zellstoffe; für die Ausführ aus der Provinz Laibach Blechwaren, Pnrkettbretter, Holz und Holzwaren, Leim, Glassand, Harryt, ungelöschter Kalk und Hefe. Darüber hinausgehend werden von beiden Seiten W^arenausfuhrbewilligungeii für andere Waren bis zum Gesamtwert von 50.000 RM oder dem entsprechenden Wert in Lire erteilt werden. Die in den von den italienischen 'l'rup-pen besetzten Gebieten ansässigen Käufer von Waren, die aus den von den deutschen Truppen besetzten Gebieten stammen, bezahlen die Gegenwerte in italienischer Währung auf ein Konto der Cre-ditanstalt Krainburg oder der Länderbank Wien AG., Filiale Marburg, bei der Banca (Titalia, Filiale Laibach. Der bei .Ablauf dieses Abkommens zwischen den bei der tianca d'Italia und der Creditanstalt Krainburg sowie der Länderbank Wien A. G., Filiale Marburg, geführten Konten ben Monat, wenn es nicht fünf Tage vor Ablauf dieser Frist gekündigt wird, w()-bei für den Zeitraum der Verlängerung, die halben, in dem übereinkommen festgesetzten Wertgrenzon gelten. Bei den Wirtschaftsverhandlungen in Laibach wurde außerdem ein Übereinkommen über die Rückgabe der Waren, die bei Ausbruch des Krieges von den in das Gebiet der Provinz Laibach geflüehteten F^ersonen verschleppt wurden, getroffen. Hin weiteres Übereinkommen sichert die Auslieferung der vor Ausbruch des Krieges schon bezahlten Waren, die derzeit noch im Gebiet des anderen Vertragspartners liegen. * X Der Eisenbahn- und Warenverkehr zwischen Kroatien und Serbien ist in vollem Umfange wieder hergestellt worden, während hinsichtlich des Telephon-, Telegramm- und sonstigen Postverkehrs noch Verhandlungen schweben. Ein ungedrucktes Mozart-Fragment veröffentlicht r!)r. Müller von Asow veröffentlicht im »Wiener Pijraro«, den Mitteilungen der Wietier akademischen Mozart^e-mciiide, jetzt ein bisher ungedrucktes Mozart-Fragment, ein Divcrtimenbo In F-dur, für eine Violine, Viola. Baf] und Hörner. Die Handschrift stannnt aus Privatbesitz. Sic hat keine Überschrift, ist auf feinem Papier mit besonderer Sorgfalt niedergelegt und umfaßt drei Bliltter mit sechs beschriebenen Seiten in kleinem zchnzeiiigen Querformat. Sie ;:cifft 77 Takte. Das alles läßt den Schluß zu, daß dieses musikalische Dokument eine Reinschrift darstellt und daß der offenbar vollständig ausgeführte erste Satz, später verloren .sjeganKen sein muß. Nach sachverständigem Urteil wurde das Werk von Mozart zur Feier des Namenstages der Gräfin Antonia Lodron zum 13. Juli 1777 geschaffen. * •I- ostverband des Richard - Wagner -Verbandes deutscher Frauen in Graz. Am 29. Juni findet in Graz die Gründung eines Grazer Ortsverbandes des Richard-Wag-ner-Verbandes deutscher Frauen statt. Die Vereinigung bezweckt in erster Linie die Aufbringung von Geldern durch Mitgliederbeiträge, Sammlungen und Veranstaltungen. die der Richard-Wagner-Sti-ipendien-Stiftung zugeführt werden sollen, die dem Wunsch des Meisters entsprechend Minderbemittelten die Teilnahme an den Bayreuther Fests^pielen ermöglichen, darüber hinaus aber auch das Bekanntwerden des ganzen deutschen Volkeis mit Richard Wagners Kunst und Kulturideen vermitteln soll. Der jährliche AAitgliederbeitrag beträgt 5 RM. Vorsitzende des Ortsverbandes ist Frau Lmerika Neumann. 1 Friedrich Cari Butz gestorben. Im Alter von Ö3 Jaliren starb in Frankfurt/ Main der Dichter und Schriftsteller Friedrich Carl Butz, der besonders durch seine Bauernromane »Ein Dorf wacht auf« und die Schilderung des Soldatentnms im dreissigjährigen Krieg »Der schwarze Reiter« bekannt wurde. Obwohl in Fran'k-furt geboren, war Butz seiner Herkunft nach eng nnt dem Bauerntum vcrvvpchscn. Sein Lebensweg war geradezu abenteuerlich. Vor dem Weltkrieg zunächst Kaufmann, wandte er sich bald ^ein^n künst^ lerischen Neigungen zu. Als joumalist gründete er mit Hermann Loens in Hannover eine Tageszeitung, besuchte nebenbei eine Musiikhochsehule, sang «.päter Heldenrollen, wurde Spielleiter unü schrieb Theaterstücke und Gedichte. Im Weltkrieg, den er wegen eines Leidens nicht mitmachen konnte, leitete Butz ein industrielles Werk. .Anfangs der zwanziger Jahre unternahm er weite Reisen, studierte Menschen und Länder, und legte die dabe gewonnenen Eindrücke in zahlreiche Schriften und Büchern nieder. r Der Intendant des Sofioter Rund funks in München. Der Intendant des So fioter Rundfunks, Dr. Todorov, traf i einein mehrtägigen Aufenthalt in Mün chen ein. Der Präsident der Deutsch-Biil garisclien Gesell'schaft in München, Dirck tor Carl Repp, veranstaltet aus Anlaß sci-| ner Anwesenheit einen Empfang. -] Bayrische Landesbiihne^ bestehtj, 20 .lahre lang. In diesen Tagen konnte die von Karl Heinrich Strohm gegründete Bayrisclie Landcsbülme auf ein zwanzigjähriges Bestehen zurückblicken. Von ihrem Gründer bis 1925 Rcleitet. sali sie ihre Hauptaufgabe darin, den tliea-terlosen und abgelegenen Städten und Orten Bayerns gute und volkstümliche Theaterkunst zn vermitteln. In Verbin dung mit der NS^Gemeinschaft ^^Kraft durch Freude« betreut sie in vier Spiel gruppen fast alle Städte und Gemeinden Bayerns, die kein ständiges Theater ha ben. Im abgelaufenen Spieljahr führ die Bayrische Landesbühiie nicht we gcr als Of)!) Aufführungen durch. |- Neii-hiSzenierung der »Götterdäm-nicrung« in der Bayerischen Staatsoper-Als Sclilußstein einer völligen musikalischen und szenischen Nciisrestattiiiig des »Ringes der Nibelungen«, die von der Bayerischen Staatso'per in den beiden lezten Spielzeiten durcligetiihrt wurde, gelangt dort jetzt auch »(lötterdiinTTne-rung« in neuer Inszenienuv.r zur Aufführung. Die nntsikalisclie Leitung liegt in den Händen von Clemens Kranit. Die Inszenierung wird von Rudolf Ihnimann durchgeführt. Die Kustüme und das Bühnenbild stammen voi| Ludwig Sicvcrt. ha/ s T' (PK.-Ciisian-Wcllbild-Wagcnborif-M.) Die ersten Aufnahmen vom Kampf im Osten Neben den Kolonnen unserer vorgehenden nippen marschieren die ersten Gefangenen zu den rückwärtigen Sammellagern. (PK-Mcycr —Schcrl-M.) Ehie Pak wird auf den Floßsack gehoben Die I'lijßübergange ins Sowjetgehiet wurden meist ini Kampf cr/unngen und mit Floß-« Säcken nnd behelfsmäßigen Fähren durchgeführt. Die schwarzen Plerde Roman von Tarjei Vesaas (29. Fortsetzung) ,\uf dem knarrenden Karussell schwanken rote und blaue Lichter im Kreis. Di-j Rennbahn ist ausgestorben. Am Rande irgendwo brennt ein großes Lagerfeuer und daneben wird getanzt. Hier sitzt Bj(>rnskinn auf einem Stein, erschöpft vom Uhrenhandel und stärkenden Schnäpsen, auch hat er keine weiteren Gedichtaufträge bekonnnen. Indes laufen bei Brankestad die Mädchen um die Welte, der Siegerherr, Am-bros Förnes, hat heute so viele Pferdeliebhaber und andere eingeladen, daß drei lange Tische voll ber.etzt sind. So gehört es sich von einem Siegerherrn, sagen manche und schmieren ihm Honig ums Maul. Viv sieht mit Schrecken, welche Töne ihr Vater anschlägt. Kann er sich das leisten? Trotzdem ist es scfiön. jetzt zu Anfang, sie sitzt neben ihm und läßt sich blenden. Anibros ist auch nicht mehr so starr wie heute früh, er hat Wein getrunken, und ilie Pferde waren so gut wie noch nie. Hier wird ein Wohl ums amire getrunken, für den (jewinner, für den Verlierer, für die Tochter des Gewinners. An dem einen der Seitentische erhebt sich ein mächtiger Graubart: »Aul die Fürnesplcrdelt »Auf die Fohlen, tlie noch frei herumlaufen!« Er ist auch dabei. Viv hat ihn nicht gesehen, seit sie ihn gefahren hat. Leiv ist nicht da. .Ambros fragt, wo er ist. Viv weiß es nicht, vielleicht ist er bei den Pferden. Ja, das wird er sein, sonst soll er meinetwegen sein, wo er will. Ambros schenkt sich wieder ein. Viv flüstert ihm zu: »Nicht soviel Wein, Vater! Wenn ich dich schön bitte, Herzensfreund —« »Soll ich bloß zuschauen, wo ich noch dazu Gastgeber bin?« >'I3aR brauchst du nicht, aber du treibst ja die anderen an. Du wirst nämlich dann —«, sie spricht es nicht aus. Er fragt etwas scharf, w;as er dann wird. »Du wirst so garstig, wenn du — ja, wenn du betrunken bist.« Es herrscht rechts und links ein solcher Lärm, daß man frei von der Leber weg sprechen kann. ^>Kann ich denn überhaupt anilers sein''<, fragt er so, daß es weh tut, »als garstig?« Sie antwortet fest und herzlich: »ja, du kannst.« Er leert das Glas auf einen Zug. »l;s geht bergab, Viv — schau bloß, daß du im Sturz nicht mitgerissen wirst. Sic schweigt, siebt, daß cs nichts nützt, daß er schon nicht mehr überlegt, was er sagt. »fhirst du nichl, Ambros?« ruft es vom Tischende herunter. Da steht der Sattler mit einem vor Gutmütigkeit strahlenden Gesicht. »Will dir eine Rede halten, Ambros, verlaß dich drauf, sie wird nicht lang, und meinen tu' ich alles damit, ich sage: herzlichen Dank für gute Kameradschaft, Ambros!« »Prost, dein Wohl, Aas, und danke gleichfalls!« Vielleicht*hatte Aas es nicht so gemeint, aber Viv hatte plötzlich das Gefühl, als ob Aas Abschied genommen hätte. Die anderen merken es wohl nicht, es wird so häufig angestoßen. Viv hat nun schon lange mitgehalten, jetzt wünscht sie sich wieder: wenn es nur vorüber wäre. »Ich lege mich nieder, Vater.« »Ach, bleib noch ein wenig sitzen!« bittet er sie. »Du glaubst gar nicht, wie allein ich bin, du.« Sic hätte am liebsten seinen Arm gedrückt und gesagt: doch, ich weiß es, »Nur noch ein wenig«, bettelt er, »bis Leiv kommt.« Da bleibt sie neben ihm an der Spitze der Tafel sitzen, es geht nicht anders, ,.. Aber Leiv kommt noch lange nicht, er hat andere Dinge vor. Er und Ketil Sveinson gehen vorerst einmal in den Stall und sehen nach den Pferden, Die drei Sieger stehen in ihren Boxen und kauen langsam und nachdenklich, so, als ob sie erforschen ^ wollten, wozu das wilde Rennen heute eigentlich gut gewesen sein soll. Und neben ihnen steht Sankerib, init den Hufen scharrend und durch die Nase schnaubend, voller Kraft, die er niclit loswerden kann, und ist auf seine rmsgepumpten Gefährten ganz eifersüchti«, Ketil tröstet Sankerib, während er ihm mit dem Schahscl über den Rücken fährt: xUu wirst ndiii mehr als genug bekommen!« Sankerib seiiarrt immer noch ungeduldig mit den Hiifen. Dann gehen die zwei Burschen hinaus auf den M.irkt, »Bei Brankestad ist nichts los«, entscheidet Leiv. »Aber Viv ist doch dort!« sagt Ketil sich versprechend. »Na mnl, die sehen wir doch nicht zum erstenmal, und sie sitzt auch nicht zu ihrem Vrrgnügen dort.« ■ Ketil ist froh, daß es noch so glatt vorüberging, und folgt Leiv ohne weitercj Einwiiiule, Die zwei stecken nun, seit sie Ambros auf seinen Reit- und Fahrturnie-ren begleiten, viel beisammen; für Ketil Sveinson sind schöne Zeiten angebrochen. Sie gehen zu den Lebzeltenbuden uiul der Kegelbahn, für das Karussell sind siii zu uroß. Aber wahrsagen können sie sicll lassen. Es wird ihnen Gutes und Böses willerfahren, sagt das Orakel, und eines Tages werden sie sterben. Nicht viel klüger als zuvor, gehen sie ni'f Wärme zu, wo getanzt wird. Aber wie sie da im Lichtkreise stehe« lind nach eineni Mädchen Ausschau h,'Ilten, mit dem sie tanzen wollen, spürt Leiv, daß ihm jeiiiaiul einen winzigen Stein auf den Rücken wirtt. Nummer 149. »MarHuffier ZcitunR-- 27. junl 1941. Seite 5 AUS STADT UND LAND Föhrerappell im Kreis Marlmrii-Lanil Bundesführer Stelndl Uber die Pflichten der Heimatfront Mittwoch, den 25. Juni 1. J. fand ein Fülirerappell des Kreises Marburg-Land statt. Nach der Eröffnung durch den Kreisführer s,pracli Bundesfiihrcr S t e i n d I zu den angetretenen Männern. In seiner Rede schilderte der Bun-desführer in mitreitienden Worten den Kani'pf des Tiationalsozialistischeii Deutschland gegen den Kommunismus. Kr zeigte, mit welchen Methoden der Bolschewismus seinen Kampf um die Erringung der Weltherrschaft führt und wie durch die Taten unseres Führers und die Arbeit der nationalsozialistischen Bewegung das deutsche Volk vom Kommunismus bewahrt blieb. Weiters gab der Bun- desführer den Männern des Steirischen Heimatbundes Richtlinien für die Aufgaben. die der Heimatfront in diesem großen Entscheidungskampf gestellt werden, damit nach der siegreichen Beendigung dieses Kampfes die Heimat würdig an der Seite der tapferen Wehrmacht bestehen kann. Der Oiaube an Führer und Volk wird uns die Kraft geben, alle Anforderungen zu erfüllen, die diese grolie Zeit von uns allen fordert. Die Ausführungen des Bundesfülirers erweckten größte Begeisle-ung Nach einigen arbeitstechnischen Bcsurechungeu wurde der Appell mit dem Treuegelöb-in's zu dem Führer beendet Untersteirische Postscheck- und Post-sparkassen-Guthaben JHafttinfr der ReichspoSf Eine bedeutsame Verfügung des Reichspostministers Ohnesorge Der R^'icht>postniinister Dr. Ing. Wilhelm Ohncsur^je hat verfügt, daß die Deutsche Reiehspost die jugoslawischen l-'ostschock. und Postsparguthaben im bc_ üreiten Unterland unter voller Haftung unt^ ohne jeden Vorbehalt übernimmt. Wenn Reichspostminister Ohnesorge damit einem Wunsch des Chefs üer Zivil_ verwaltun;! in der Untersteiermark Rechnung trägt, so geschieht dies umso über, zcugter und beieitwilliger, als er sich mit der Steiermark und seinen Menselien eng verbunden fühlt. Die bekannt soziale Einstellung des Reichspostministers, die der großen Organisation der Deutschen Reiehspost ihren Stempel aufdrückt, hat ihn bewogen — dem allgemeinen Wunsch nach klarer und eindeutiger Lösung der Angelegenheit Rechnung tragend — dem kleinen Geschäftsmann, tieni Bauer und Arbeiter, kurz dem kleinen Spare^ Siehe fieit zn verschaffen. Dabei muß festgestellt werden, daß durch das Fehlen eines eh*»-mals jugoslawischen Postverwaltungszen. trums auf untersteirischem Boden außerordentliche Schwierigkeiten zu überwin den sinii Durch dieses Vorgehen der Deutschen Reichspost, die dieserart beispielgebend im Unterland auftritt, wird das Vertrauen in die Einrichtungen des Reiches in der Bevölkerung uer neuen steirischen und kUrntnerisehen Gebiete weiter gestärkt. Das Postscheck- und Poslsparkasson wesen der Untersteierniark bildet somit von heute an einen Bestandteil des großen deutschen Postscheck, und Postsparkas, senwesens, das mit 1 '/a Millionen Post scheckleilnehinern und 3 Millionen Postsparkassenteilnehmern, die nom Reich Hunderte von Millionen Sparguthaben anvertrauen und auf den Scheekkonten einen Umsatz von weit über hundert Mil- Dreiiehn verschwanden spurlos... Geheimnisvolle Menschcnschicksale Wie jeden Morgen verließ dieser Tage ein vierundzwanzigjähriger Handwerker aus Ai)eville seine Wohnung, um sich an seine Arbeitsstütte zu begeben, lir trennte sieh von seinen Angehörigen mit der Versicherung, zur gewohnten Zeit heimzukommen. Aber der Tag verging, es wurde Nacht, ein neuer Morgen brach an, ohne daß sich der Handwerker einfand. Fr blieb bis zur Stunde verschollen, verschwunden, als hätte der Erdboden ihn verschluckt. Das Verschwinden dieses jungen Handwerkers hat in Abeville ungeheures Aufsehen erregt. Fr ist sozusagen das dreizehnte Glied in der Kette der bisher in Abeville Verschwundenen. Die Natur deckte noch Eis und Schnee, als der erste Bewohner dieser Stadt auf geheimnisvolle Weise in das Nichts untertauchte. Ihm folgte bald der zweite und drifte, einer nach dem anderen — der Handwerksmeister ist nun der dreizehnte. Die Polizeibehörden sind fieberhaft bemüht, Licht in diese dunkle Angelegenheit zu bringen. Ein Kind findet nach neun Jahren seine Eltern wieder ' Daß Menschen verschwinden, konnnt in einer Stadt, in der so viele Menschen niil- unil nebeneinander leben, schon ein-♦nal vor. Allerdings findet ihr Verseilwin- liardcn Mark tätigen, die größte Einrieb, tung dieser Art in der Welt darstellt. Die Macht des Reiches und die verantwortungsbewußte Verwaltung der anvertrauten Gelder gewährleisten damit von nun an auch den Steirern im Unterland ein nicht mehr zu überbietendes Maß an Sicherheit. Wir wir erfahren, wird die Deutsche Reichspost die Bevölkerung und die Post, ümter des Unterlandes in der nächsten Zeit mit den .Ausführungsbestimmungen über die Übernahme der früheren jugoslawischen Guthaben bekannt machen. Für geordnete Postversorgung der Front Da eine Anzahl bisher zur Feldipostbe-förderung benutzter Züge in beiden Richtungen ausgefallen ist, ist eine Verzögerung der Laufzeiten für Feldpostsendun-gen, besonders für Päckchen-Post, oft unvermeidbar. Von der Deutschen Reichs-jpost und der Feldpost wird alles geschehen, um nach Wiederaufhebung der gegenwärtig bestehenden kurzfristigen Feldpostsperre, den Verkehr so gut wie möglich zu gestalten. Das Oberkommando der Wehrmacht wendet sich jedoch in diesem Zusamiiienhang mit einem Erlaß auch an die Wehrmachtan-gehörigen, die j nach Kenntnisnahme der bestehenden Ei-seiibahnmöglichkeiten ermahnt werden sollen, ihren eigenen Feldpostverkehr auf 'ein venuinftiges Maß innzuschränken. Die ' Soldaten sollen auch alle die Personen, mit denen sie im Feldpostverkehr stehen, darauf hinweisen, daß sie sich im Interesse einer geordneten Postversorgung der Front die gleiche Beschränkung auferlegen mochten, diiß sie insbesondere den Päckchen-Versand einschränken und den den fast immer seine Aufklärung. Daß die polizeilichen Nachforschungen, wie bisher in Abeville, völlig im Sande verlaufen, gehört /.u den größten Seltenheiten. Verloren und wieder aufgetaucht __so kann man das ungewöhnliche Kapitel aus dem Lebensbuchc eines lothringischen Eisenbahnersohnes überschreiben, das im Jahre 1919 tragisch begann und 1928 seinen versöhnlichen Abschluß fand. Der Junge zählte acht Jahre, als er in der Gegend von Nancy in einem Eisenbahnabteil aufgefunden wurde. V.r wußte wohl, daß er Lang heiße und sein Vater Eisenbahner war, aber wie er nach Nancy gekommen und wo seine Eltern geblieben waren, konnte er mit keinem Wort angeben. Die Nachforschungen der Behörden nach den Eltern des Jungen und ihrem Aufenthaltsort erstreckten sich über neun Jahre. Erst nach Ablauf dieser Zeit konnte festgestellt werden, daß die Eltern, die in den Wirren der Nachkriegszeit mehrfach ihre Wohnung gewechselt, in Wittring in Lothringen ihren letzten Aufenthalt genommen hatten. Als das verlorene Kind seinen Eltern wieder zugeführt wunle, war es bereits zu einem jungen A'\anne von 17 Jahren herangewachsen. Opfer einer Namensgleichheit In wcichen« Ausmaß Namensgleicheit i Schicksal spielen kann, zeigt ein Fall, der i vor wenig mehr als fünf Jahren in dem I schwäbischen Dorf Münster unweit von j Augsburg heillose Unruhe und Aufregung I in eine Familie getragen halte. Ein Ar- Versand von Lebensmittelpäckchen an die Front, zumal in der warmen Jahreszeit, ganz unterlassen mögen. Wehrmachtangehörige im Luftschutz-Selbstschutz Ihre Pflichten Seit dem 31. März 1941 sind alle Angehörigen der Wehrmacht zum Luftschutzdienst itn Selbstschutz verpflichtet, ausgenommen die kasernierten Wchr-machtangehörigcn. Das Oberkommando der Welirmaclit stellt in einem Erlaf.» klar, daß alle nicht kasernierten Angehörigen der Wehrmacht der Heranziehung durch die Ortspollzeibehördc zur Luftschutzdienstpflicht im Selbstschutz Folge zu leisten haben. Die Heranziehung ist sofort der vorgesetzten Dienststelle zu melden, die jedoch nur auf Grund zwingender dienstlicher Notwendigkeiten Einspruch erheben kann. Für den Sicher-heits- und Hilfsdienst, den Luftscliutz-warndienst, den Werkluftschutz und den erweiterten Selbstschutz dürfen Wehrmach tangehörige auch weiterhin nicht herangezogen werden. Der Erlaß bezeichnet es als Pflicht eines jeden Angehörigen der Wehrmacht, sich im Falle des Luftschutzeinsatzes beispielhaft bei der Abwehr von Gefahr und Beseitigung von Schäden zu betätigen. Wenn er dies an führender Stelle, z. B. als Luftschutzwart, tun könne, so entspreclie dies am ehesten seiner Stellung in der Volksgemeinsehaft und fordere das Vertrauen zur Wehrmacht auch auf dem Gebiet des Luftschutzes. Unter diesem Gesichtspunkt sind, wie der ErlaÜ besonders hervorhebt, Freistellungen von der Luftschutzdienstpflicht im Selbstschutz nur in ganz dringenden Fällen gerechtfertigt Lehrlingszelt — Vorschule des Lebens Von der LehrUngserziehung in den Be-; trieben des Gaues Steiermark. 1 Lehrlingszeit! Leider stand hinter uiesem I Begriff früher der nur allzu oft berech. j tigle Seufzer; Leiclenszcit. Und es ist nocli ! nicht so lange her, daß sie manchem auf. I strebenden jungen Menschen bitter genug gemacht wurde und daß er. crdrückt von • den harten Tatsachen verständnisloser . Arbeitsauffassung, Schaffensfreude und j Jugcncizuversicht verlor, um dann im ! "Stumpfen Heer müder Lohnempfänger I lebensenttäuscht zu versinken. Der Lehrling von heute geht einen an-i deren Weg. Sein Werden liegt wirklich 1 in seiner Hand und in seinem Wollen. I «^enn schon die Vorbedingungen dazu sind ; von ancerer Art, l:r kommt nicht mehr unvorbereitet als schüchterner Junge, dem die Wärjue des Elternhauses fehlt, unter die harte Fuchtel eines .Mei^sters. Denn schon durch die straffe Erziehung in der HJ-Genieinschaft wird ihm der Ernst des Lebens una' der Wert der Leistung klar ceniacht. Er weiß, daß im späteren Leben nur der zählt, hinter deni die Tat steht. Es mag im ersten .Augenblick nüchtern klingen und fast so scheinen, als hätte unsere Jugend keine Jugend mehr. Denn die Entschuldigung, der Junge müßte sich erst langsam an die -Arbeit gewöhnen können, war ja nur ein Vorwand, um der früheren Meisterin zu einer billigen Haus, haltskraft zu verhelfen una den Gesellen einen Jausendiener zu stellen. Damit ist'» heute Schluß. Wir zählen heute schon eine beacht. liehe Reihe von Betrieben, die der Lehi-Imgsausbildung ihr besonderes Außen-merk zuwenden. Als Musterbeispiel dafür kann der mit dem Gaudiploni ausgezeichnete Betrieb der Elin A. G. in Weiz, gelten. Hier wurd« nichts unversucht gelassen, um den Lehr, lingen wirklich jene Ausbildung zu si_ •iiern, die sie flir ihre Entwickluniz zu Facharbeitern benötigen. Planmäßiger Unterricht in den theoretischen Fragen des Materials gibt die Grundlage der späteren praktischen Erprobung. Aufmerksam wird vom Lehrmeister auf Anlage und Talent geprüft und gefördert. Keine Minute darf durch Nebensächlichkeiten ver. Inren gehen, damit durch zweckmäßige Verwendung der Lernzeit die nötige Freizeit für die Erholung als Ausgleich zur Verfügung steht. m. Todesfall®. Im Marburger Gaukran-kcnhaus verschieden der 34-iährige Winzer Josef Slivnik. der 7l-iäiirigc Schulleiter i. R. Johann Puscnjak und die 59-jährige Josefine H a j d i n. m. Erste deutsche Oratorien-Auflüh-rung in Marburg. Ein für Marburg besonders festliches, künstlerisches Ereignis dürfte das Chorkonzert am Mittwoch, den 2. Juli im Stadttlieater Marburg werden, das zur Marburger Erstaufführung von Händeis Oratorium »Der Feldherr« Grazer und Leobner Chöre zusammen mit dem Steirischen Landcs-orchcster zum ersten Male nach Marburg führt. Unter Leitung des Direktors der Grazcr Hochschule für .Musikerziehung Feli.x Oberborbeck werden der Chor der Hochschulc und Landes-nutsikschule sowie der Leobner Männcr-j gesangverein und Frauenclior (Leitung '.Hugo Micksch) die Chorpartien des im ganzen Deutschen Reich in letzter Zeit aufgeführten Werkes übernehmen. Erste Grazer und Wiener Solisten sind zu den Solopartien verpflichtet. m Feierabendveranstaltung in GonL»>:tz. Das .Amt Volksbildung im Steirischen Heimatbund erfreute die Bevölkerung von Gononbitz durch einen lusitigen Steirer-a'bend unter dem Motto: »Lcutln, Feierabend ist!?: Das famose Puchquartet aus Graz, bestehend aus den Herren Maier, Pecht, Gotlhart und Bodncr, der Zither-virtuose Professor Riedinger und der Komiker Lackner fanden stürmischen Bei-falL Besonders der Komi.ker wurde herzlich Ixjlacht, Der sehr gut besuchte .Abend hat allgemein hoch befriedigt. jn Das MusiklehrerSchulungslager. Zu dem Bericht über das Musiklehrerschu-lungslager im Bergheim auf dem Bachern ist nachzutragen, daß Professor Reinhold Heyden, der Komponist vieler Lieder, beiter, namens Franz Schüßler aus Münster, war bei einem Bauherrn in Penzing beschäftigt. Vieundzwanzig Stimden später, nachdem Schüßler hier die .Arbeit aufgenonunen hatte, wurde auf der gleichen Baustelle ein Arbeiter nantens Peter Schießer eingestellt. Dem letzteren waren vom Schicksal nur noch wenig Le-! bensstunden vorgezeichnet. Ein Herz-; schlag machte seinem Leben ein pUitzli-^ ches Ende. Die ähnlich klingenden Nameii } wurden nun die Ursache einer Verwechs-j lung, die Tage lang die Wogen der Er-I regung in der näheren Unigebung recht hoch gehen ließ. Der tote Peter Schließer wurde in die Wohnung des Franz Schüßler gebracht. Mutter und Tochter, im ersten Moment begreiflicherweise entsetzt, erklärten nach eingehender Betrachtung des Toten, daß dieser keine Ähnlichkeit mit Schüßler habe und infolgedessen eine Verwechslug vorliegen müsse. Tatsächlich stellte sich der Irrtum heraus. Franz Schüßler, der mit Rücksicht auf die weite Entfernung seiner Baustelle von seinem Heimatdorf nur an Sonntagen nach Hause kam, wurde gesund unil munter bei seiner Arbeit angetroffen, ohne zu wissen, daß in seiner N\'ohnung ein Sarg stantl, mit einem Toten, mit ilem er identisch sein sollte . Kaspar Hauser das ungelöste Rätsel Man kann das Kapitel (jeheimnisvolle AAenschenschicksalCA wohl nicht besser abschließen als mit der kurzen Darstellung lies Falles Kaspar Hauser. Taucht«: da am 26. Mai 1828 in Nürnberg plötz- lich ein 16--18-jähriger Bursche auf. Er war in die abgelegten Kleider eines Erwachsenen gehüllt und trug einen an den damaligen Rittmeister der vierten Eskadron des 6. Chevaulegerregiments von W essenig adressierten Brief in den Händen, zu dem er geführt zu werden '.yünschte. Auf alle an ihn gerichteten Fragen über seine Herkunft wußte der seltsame Jüngling keine Antwort zu geben. »Ich will ein Reiter werdende — il.is war so ziemlich alles, worüber er sich in oberbayerischer Mundart äußerte. Kaspar Hauser wurde, als alle Ermittlungen der Kriminalpolizei, die liltern des Jünglings aufzufidnen, ergebnislos verliefen, auf Kosten der Stadt Nürnberg dem Professor Daumer zur Lehre und I'flegt übergeben. So geheinmisvüll wie sein plötzliches Auftauchen, so geheimnisvoll war auch sein plötzliches Ende. .Am 17. Oktober 1829 wurde im Keller des Hauses seines Pflegevaters von einem Unbekannten ein Anschlag auf Hauser verübt — eine un-bekatinte F^erson, lieren tlesicht mit einer schwarzen Maske verhüllt war, hatte ihn hinterrücks niedergeschlagen. Alle Nachforschungen nach dem geheimnisvollen .Attentäter blieben damals erfolglos. Ein zweiter .Anschlag, der im Dezember 1831 auf Kaspar Hauser im Nürnberger Schloßgarten verübt wurtle, hat ihm dami den Tod gebracht. Das (iehennnis seines Lebens hat er mit in das Grab genommen. Schrl. 5e:te »iMiirliuri;cr 27. Jnni IDll, Nummer 149, über uic HUI' ^ > Arbeit in (Jen Sin^;-unii Spiclsciui.\n rochen hat, III Beginn der Deutsch-Kursc in Gono-bitz. Am 23. d. begannen hier die vom Amt V^olkßbildunf; des Steirischen Heimat-biiiiders veranstalteten Deufschkurse. Der, Antiranfj fjiezu war hier wie Uberali aus-serordcntirth stark. Tis haben sieh 480 Teilnehmer gemeldet, für die vorderhand elf Kurse eröffnet wurden. Weitere Kurse werden demnächst beginnen. m. Ein Onyxlager In dCr Steiermark.. Der Onyx, der schon im Altertum als. Schmuckstcin begehrt war, finüet sich | nicht allein in Mexiko oder Brasilien, son. ^ dem auch in der Steiermark. Die von einem steirischen Stcinnietzmcister bei der Leipziger Messe ausgestellten Zicrgcgcn-stände erregten seinerzeit beträchtliches Aufsehen. Es ist ]:och nicht lange her, daß er dt€ Onyxlager in der Nähe von Maria. Puch in Obersteiermark entdeckt hatte. Die zur Verarbeitung des kostbaren Materials beschäftigten Stcinci'rchcr sind fast durchwegs Siidtiroler, da in unseren Gauen dieser Beruf fast unbekannt ist. Unter den Händen des Fachmannes koiri, men die w'underharcn Muster und Schattierungen des Onyx, der dem in Brasilien oder .Mexiko gebrochenen in nichts nach, steht, erst richtig zur Geltung. SPORT Sportwettkämpfe in Mahrenberq Am Sonntag, den 22. d. M. haben die Sportwcttkämpfe der »Deutschen Jugend« in Mahrenberg stattgefunden. Um 13 Uhr versammelten sich vor der Vojiktsschule die drei Gefolgschaften mit den Fähnleins Ho-henmauthen, Saldenhofen und Mahronberg, nachtlem der Maisch zur Turnhalle mit den Fanfarenzug und der Fahne der Gefolgschaft Mahrenberg erfolgt war. Nach der Meldung an den Bannsportwart erfolgte die Flaggenhißung. Uni 14 Uhr begannen zwischen den Gefolgschaften und Fähnlein die Wettkämpfe, wobei in allen leichtathletischen Disziplinen gute Leistungen erzielt wurden. Mit den Fußballspiel, das zwischen den beiden Gefolgschaften Mahrenberg und Hohenniauthcn um 15 Uhr ausgetragen wurde, erreichte der Kampf seinen Höhenpunkt. Dais Spiel wurde in kameradschaftlicher Weise aufgetragen und von den Zuschauern begeistert vorfolgt. Es endete mit dem verdienten Sieg der Mannschaft Hohenniauthcn (0:0, 2:1). Nach der Flaggeneinholung wurden die Einberufungen für die Gebietssportwett'kämpfe ausgeteilt, die die Sieger mit Begeisterung entgegennahmen. Pas Spnittreffen war für die Jugend ein großes Erlebnis und ein neuer .Vnsporn für die weiteren großen Aufgaben in der 1-iibeserziehung. Höhepunkt des Rennsporis Schlag auf Schlag fallen die großen Entscheidungen im deutschen Rennsport an den Juni-Sonntagen. Nach dem Union-Rennen, Preis der Diana und dem Gold-pokal der Traber erreicht das Rennjahr am 29. Juni in Hamburg mit dem Großen Deutschland-Preis der Dreijährigen mi Werte von 100.0(X3 Mark seinen Höhepunkt. Um die höchsten klassischen Ehren im Galoppsport geht es hier. In den Vorführungen dieses Jahres haben sich der Schlenderhaner Magnet und Nuvo-lari, der Erstling der großen Nereide, klar herausgeschält, und so wird man diese beiden wohl im Endkampf um die begehrte Trophäe sehen. Der Sireichungs-termin ist am Dienstag abgelaufen. : Ober 400 Meldunficii für dk Titelkämpfe im Schwimmen. Ein für die Kriegsverhältnisse einzignrtigVis Meldeergebnis haben die deutschen Kriegs-mci-sterscliaften im Schwimmen, Springen und Wasserball am 12. und Kl, Juli im Wiener Schwimmstadion aufzuweisen. Von 114 Gemeinschaften t:.ind iiTSgcsaint 400 Meldungen abgegeben wüiilen, davon allein nahezu die Hälfte für die acht Mej-sterschaftswett'bewerbe der Männer. Die sechs Einzelineisterchaften der Frauen haben 100 Meldungen gefunden. In den Männerstaffeln stehen 45 Mannschaften bereit, 21 für die drei Staffeln der Frauen. Dazu kommen 11 Mannschaften für das Wasserballturnier und 22 MclduiTgcn für die RahmcnibcweTl)c der Vereine o^rne Winterbad. : Ein Tumländerkämpf Deutsehland — Slowakei wird am 6. Juli in Sillein stattfinden. Allein gegen fünf Dutzend Feinde WIE SICH OBERSTLEUTNANT GALLAND DIE SCHWERTER ZUM EICHENLAUB DES RITTERKREUZES VERDIENTE PK, Mit der Vernichtung von 26 feindlichen Maschinen haben die am Kanal der Wacht liegenden tlcutschen Jäger den britischen Versuch beantwortet, in groß angelegtem Angriff in das besetzte fran. zösische (jcbiet einzuflicgcn. Oberstleutnant Galland, dessen Geschwader den gemeldeten wunderbaren Abwehrsieg erringen konnte, erhielt vom Führer nach sei. nein dabei erzielten 67., 68. und 69. Luftsieg als erster Offizier <-lcr Wehrmacht die Schwcrtcf zum Eichenlaub des Ritterkreuzes verliehen. Es war wirklich ein heißer Tag in jeder Beziehung. Schwer lastete die Mittagsglut über der Kanalküste. Aber die Männer des Flugmeldedienstes kann sie nicht zu Fcrienträunien verlocken. ».Manu!« Noch geben die 21 Abschüsse des 17. Jiini den Stoff aller Gespräche ab, da ertöni das allzeit erwartete, das überraschend kommende Wort ».Marm!« Schon wird uns von der Küste aus der Feind sichtbar — eint wahre Wolke von Flugzeugen, Geschlossen, an den plumperen Umrissen erkennbar, Bomber — neun Bristol-Blenheim zählen wir später, aufgelockert der Hornissenschwarm der Jäger — Spitfires und Hurricanes sind es in buntciii Gemisch. Und zwar nicht weniger als 50! Die Engländer scheinen die letzte Abfuhr noch verdammt gut in Erinnerung zu haben! Die Maschine des Kommodore hat sie?* als erste des alarmierten yerbandes vom Platz dem Feind entgegengehoiben. Wie angekettet folgt ihm sein Katschmarek. Als Oberstleutnant Galland den Gegner ins Blickfeld bekommt, fliegt er tiefer a)' der Feind, und sein Verband' hat noch nicht den Anschluß an die Führermatschine herstellen können. Aber der Kommodore weiß, ohne sich vergewissern zu müssen, daß seine hundertmaj bewährten Kaniera_ c'en hinter ihm her hetzen, erfüllt wie er von jenem seltsamen Gefühlsgeniisch aus angespanntester Erwartung, Kampfmut und kühlem Berechnungswillen, wie es Männer dieser Art bei der Begegnunjj: mit der höchsten Gefahr zu packen pflegt. Er weiß, daß sein Verband eine stählerne Einheit mit ilnn bindet, auf deren Zusammenwirken er sich unbedingt verlassen kann. Unci' so nimmt er den jedem Zuschauer tollkühn erscheinenden Kamiif im Verhältnis 2:59 auf. Kommodore Galland geht der Sachc gleich auf den Grund. Die Boirjbcr sind sein Ziel, Was sich nun in Sekundenschnelle vollzieht, kann mit so nüchterner Sachlichkeit nur ein Mann vollbringen, der o'ie Erfahrung von Hunderten von I.uftkämpfen in sich trägt. Die Zahl seiner Feuerstöße ist nur gering, aber wie iTW-p:-netisch angezogen fegen die Spuren der Munition hinü^ber zum Rumpf des sich erbittert wehrenden Feindes. Plötzlich schweigt das Gegenfeuer, die Blenheijii fängt an zu brennen, zwei ihrer Insassen retten sich im Hechtsprung mittels Fallschirm. Aus ist der Kampf. Schon hat Kommodore den nächsten Gegner vorn, scfion ist das Gros der Mes_ serschmitt-Maschinen heran und stürzt sich wie eine Iningrige Meute auf die Engländer. Eine zweite Blenhcim spuckt vor den Garben Q'es Oberstleutnants zwei Fallschirme aus und geht mit dicker Rauchfahne im steilen Wiftkel herunter, um im Wasser aufklatschend in Trümmer zu zerspringen. Ringsumher aber entrollt sich das grandiose atemberaubende Bild einer großen Luftschlacht, aufgelöst In EinzeL kämpfe, in denen noch eine Anzahl Spit. fires den letzten sich crgebenQ'en Knix nach vorn machen und kopfüber i'en Todesflug, antreten. Das Abdrängen der Briten beendet df? Schlacht. Der Verband ist zersprengt, ihrr Aufgabe unerfüllbar. Vielleicht glaubten die Engländer \^'e-nigstens unmittelbar nach dem Kampf mit einem kurzen Lorbcerschlummer ihrer He-sieger rcchnen zu können: um 16.30 Uhr wiederholten sie ihren Angriff, diesmal aus verschiedenen Richtungen. Am wenigsten aber hatte in der Zwischenzeit unser Bodenpersonal geschlafen — längst waren die Jagdmaschinen wied.-^r startklar. Die Eile cl'es Starts brachte es diesmal mit sich, daß der Kommodore im ersten Augenblick ganz allein dem Verband der zehn feindlichen Bomber und 30 bis 40 Jägern gegenüberstand. ,Et zögerte auch jetzt nicht eine Sckunei Cllli, gutgehend, mit großem Wirkungskreis, gegen Barzahlung sofort zu verkaufen. 3994-4 Speisezimmer, Korbgaruitur, Vorzimmerwand zu verkaufen. Adr. Verw 4054-4 Kleinauto. Adier jun., in suteni Zustande, zu verkaufen. Adr. Verw. 4053-4 Nähmaschine im Salonkastcn# fast neu. zu verkaufen. Me-telkogasse 45. 4052-4 Verkaufe größeren Personen-waisen. geeisnet als Liefe-rungswaßen Adr. Verw. 4056-4 SUBheu ab Wurzel in Ober-rotwcin zu verkaufen. Anzufragen Bela. Burggasse 7, od. Oberrotwein .32. 4055-4 BekannUnachung Von der GENOSSENSCHAFTSMOLKEREI MARBURG werden vorerst folgende (jt'schäfte mit MILCH beliefert: Molkerei Marburg, Tegetthoffstraße 51, Maria Kuhnwald, Sophienplatz 1, Josefinc Kralj, Herremgasse 37, josef Tibaut, Badgasse 2. Aniulic Rantner, Kärntnerstraße 10. Franz Schwarz, Josefigasse 1. Betti Schäfer, Eisenstraße H, Franziska Fiausch, Lissagasse 19. Anna Kreßnig, Franz-Josefstraße 42. Anna Lackner, Magdalencnstraße 91. Emilie Suppan, Triesterstraße 46. Franz Kautschitsch, Pcttauerstraßc 59. Franz Wuga, Dobrawa 166. Agnes Oobec, Brunndorf, Ottokar-Kernstockslraße 5. Anna Stuchez, Brunndorf, Lcmbacherstrsße 3H. Soweit Verbraucher ihren Miichbeilarf nicht mehr direkt heim Erzeuger decken können, werden sie an diese Geschäfte verwiesen. 4U72 Der Leiter des ErnährunK»amtcn Stejfmüller Frisetirgehllfc wird aufgenoin-mcn bei August Raditscli, Friseur in Uonohitz. 4064-S f^hrliclie, fleißige Bedienerin, die Qartciiarbcil versteht, wird aufgcno'nnncn. Kloster-gassr 1'^. 406.3-8 Kontoristin mit Kenntnissen der deutschen Kurzschrift iind Maschinschreiben wird auf-Kcnommen C, Büdefeldt, Marburc, HerrenRasse. 4065-8 Kanzicikraft# auch Anfänger, für Nachmittass-Stunden kc-sucht AiJKcbotp an die kommissarische LeituuR des Cafö »Astoria«. 4061-8 HofIttSftOkdfHMh Witwer in mittleren Jahren, landwirtschaftlich versicrti ohne Auszüp:ler. besitze in der Untersteiermark bei Rel-chtnburjr einen prachtvollen arrondierten Besitz mit neuer Villa mir zehn Räumen Obst-curten, f eldti. Wiesen. Wai-Uun'.{en. Weinsrärten. Kute Luit, Mraclitvolle Aussicht, sucht Miiüchen in den mittleren Jalirtn oder kinderlose Witwtj vor« vorteilhaftem Äußern, kräfliK. ruhiKCn Charakters sympathisch, mit unbescholtener VerganKcnheit. 7iir Lt-bensgefä'hrlin zwecks EröffumiK eines besseren Gastlianses oder einer Pension. AnträKc mit Lichtbild unter »Schöncs , Landleben« an die Vorw 4071-10 HEUTE BURG-KINO 44 Ab Freitag, den 27. Juni „Premiere der Butterfiy Ein 'Maria Cebotari-Film der Grandi-Fihn-Storici S, A, I. Rom im Verleih der IBavariu- Filmkunst, ü. m. b. II. Produktionsleitung: Max Hüske, Drehbuch; Emst Marischka, Musik: Luiggi Ricci, Kamera: Anchisc Brizzi, Kcj(ie: Carmine Gallone, Darsteller: Maria Cct)otar], Lucic Englisch, Fosco Cia-chetti, Paul Kemp, joachini Pfaff, Slcgrid Schürcnberg, Alfred Neugebauer, Heinrich Fuchs, Luise Stranzingcr, Angclo Ferrari. Für Jugendliche nicht zugelassen! Kulturfilm! Neueste deutsche Wochenschau! t Vorführungen: Heute 16, 18.30 und 21 Uhr Karten von 10—12 und ab 15 Uhr ESPLANADE r-crnrut 25-29. ilN DOKUMINTARPIIM UBER DAS WELTJUDENTUM NACH EINER IDEE VON DR. £, TAUBERT GESTALTUNG« FRITZ HIPPLER MUSIK, F. R. FRIEDt Staatspolitisch — künstlerisch wertvoll (l ur Jnpendliche und schwaclmervige Pet-sonen nur die Vorstelhinf? um t Uhr geeignet) Wochenschau Kulturfilm ino Brunndorf STADT Ai^ATOC Wochenschau und Beiproj;ramm. — Vorstellungen Freitai»: 20 Uhr — Samalng : IS »nd 20 Uhr — Sonntaif: 15.30, 18 und 20 Uhr 4067 In Vorhercilunj* Der jjrünc fcaiscr. >• Prima Zitronen neue Ernte, Din. 27.^.— pro Kistr .Abzugeben And. Suppanz Großvcrteiler für ausländ. Obst und Gemüse Marburg a/Drau, BlumenRasse 20, Tel, 21-1(> für Geländeaufnahmen in Untersteierniark- sowie ein Architekt werden aufRenommen Antra,mit üehalts-ansprüchen sind zu Vichten an die ; SU waag^ in Graz, Friedl-Sekanck-Rinpr 7. 404^ »CR.OAT1A « Bahördllch koniassionlertas informations-BUro A.-G. Tel. 24-147. 24-148 ZAGREB, ilica 2« 1. Tel. 24147 24 148 INFORMATIONS-ABTKILUNO'erteilt rasch itnil Rcwissenhaft verlrtlMiche Auskünfte über hirmen und Private im In- Auslände. KeichlialtiKes Information»-archiv. Korrespundentcji in allen größeren Ortschaiten des In- und Auslände«. INKASSO-ABTEILLINQ — REVISOREN-ABTEILUNü ~ VERTRETER-ABTEI- LUNO — ADRESSEN-ABTEILUNO — SIPPEN ! OHSCHUNOS ABThll.UNG ^ KORRESPONDENZ-ABTEILUNG . ?• HnupUchrilllCiter Anlon (irrschack. Stellvcrlrctendcr Haiiptschriftleifcr Udo Kasmr — ünick dpr ..Mnrlinracr IlnicUriri"