Laibach er DieMtag den 21. Julius. Inländische Nachrichten. L^ibach, den 2O. Julius. Se. Maj, haben den bisherig?« Zahlmeister der hiei vereinigten k. k. I. Oe. Kamera!-unt Banpalkassa Joseph Nikola. Niederbacher in Rücksicht seiner beynahe. durch4s.Jahre treu geleiteten Dienste mit dem gan en Gehalt in den Ruhestand zu setzen, und das dadurch in Erledigung gediehene ^ahlmei-siersamt dem bisher bey der nämlichen Kassa angestellten Kontrolor Nikol. Schund zu verleihen geruhet. N)ien, den 15. Julius. Die Nachrichten aus Laxenburg lauten schon seit dem 3. dieses iminer ersreulicher : schon seit 14 Tagen laßt sich kein Fieber mehr bey dem Monarchen spüren , Eßlust, nebst erquickenden Schlaft , stellt sich ben ihm all-niählig wieder ein, und die Leibeskräfte kehren nun wieder zurück, so, daß wir jetzt mehr, als jemals Hoffnung haben unsern geliebtesien Landesfürsten bald gänzlich hergestellt zu sehen. Selbst der Freytz. . v. Störk, der vor ic> Tagen bereits Laxen-? bürg verlassen hat, und nur alle dritte , Tage ben Sr. Maj. den Besuch abstattet, i umersiützet unsere Hoffnung mit deutlichen Versicherungen, daß der Monarch auf dent Wcge der vollständigen Genesung die erwünschtesten Fortschritte mache. — Ber, alle dem giebt es doch Leute, die behaupten wollen, daß nebst dem Dr. Sclle aus Berlin, auch der Dr. Zimmermann aus Hanover, und der 2r. Frank, der Zeit Professor zu Pavia, — dren der berühmtesten Aerzte,— nächstens hier eintreffen sollen. — Die Gräfinn Chanclos, Qbersthoflueisterinn bey der Erzherzoginn Elisabeth K. H. hat vor einigen Tage« mehrere Meublen von hier nach Laxenburg bringen lassen , woraus man Messen kaun, daß der Aufenthalt in Lareuburg noch auf einige Monate hinausgesetzet worden sey. — Die meisten der Kurriere, und Sta-fettn treffen unmittelbar in Laxenburg ein Ne Departements - Chefs lassen ihre Por- tefeulles in der Kabinetskan;l>y ablegen; die sogenannten Depeschcn-Einspänner überbringen allcs , was einlauft , 2 bis zmal Ües Tages nach Laxenburg , und die Nück-expedizio nen folgen auf das geschwindeste. Man erzahlt hier, der Reichstag , am welchen die Wahl des Rom. Königs vor sich gehen solle, sey lcich den Fledermäusen , wünschten heut sei?: Leben , und morgen seinen Tod, je, nachdem es ihr Eigennuz oder Umstände fo-dcrten. Uscng durchreiste seine Staaten;, hörte ftlbst sein Volk, halfseinen Bcdrü-kungen ab , strafte immer den 5l erbrecher, in welchem Stande er ihn fand, zertrümmerte di? Ketten der Leibeigenschaft, setzte die unterdrükre Menschheit in ihre Rechte ein, schafte den Gewissenszwang ab , verbesserte die Gksezve«wolttlnq, schrankte die Bonzen ein, die den Landmann und Bürger auffrassm , ließ seinem Volke Unterricht iu der Wahrheit gtben, ermunterte den Kunstfteiß ; suchte ein sicheres Ebcn- ma ß in ken fur die Erhaltung des Staat« nothwendigen Abgaben einzuführen ; bewies ben Oberpriestern ihre Unterthanigkeit; schwang sein Reich in den ersten Rang der Reiche, und wünschte alles um sich her beglückt zu sehen. Schon war er am Rande des Grabes izt, als plözlich der Ruf «rscholl: Usong sey ausser Gefahr. Wenige jubelten von Herzen öffentlich, bie meisten schwiegen für Acrger über diese Nachricht, einige aber brummten ganz leise -. fast war es zu wünschen. Und doch war Ufong der Wohlthäter seines Volks, und unschuldig an allem Uebel, das sonst aus den besten seiner Anstalten stoß, weil sie widriggesinnte Schleicher und Vtrräthcr untergruben und vereitelten , die ihres Amts wegen sie mit Leib und Leben hatten unterjnnen sollen. Usonq wur-^ gesund, und Schurken gaben Feste nnd Balle — m der Maske. ^ Scmlin, den 3. Julius. Der Herr F M. Graf von Haddik hat 4 Regimenter unter den Befehlen des F. M. L. Gr. Strasoldo, und des G. M. v. Türkheim beordert, die in unserer Gegend kampiren um bey jedem erfolgendem Falle sür unsrre Festung sowohl, als das Ba-nar gleich an der Hand zu seyn ; sie werden mit den in der Gegend von Surdok kampirenden inooO. Mann ein allerdings respecktables Korps ausmachen. Altgradiska, den 4. Julius. Die Festung Berbir ist von den Uusrigen nicht ganz umringt; denn man hat gegen die ^eite des Waldes eine Oefflumg gelassen, um der Besatzung, wenn sie zu sehr ins Gedränge kommen sollte die Flucht zu erleichtern, und hiedurch unsern Truppen eme verzweifelte Gegenwehr zu ersparen, «ls gestern waren schon unzahlige Bom-An m dle Festig geworfen, und ein "Nttel des in der Mitte stehenden sehr s festen Thurmes ward dadurch eingestürzt. 5 Aber die'guten Kasematten dienen den Tür-' ken zum Schutze. Auch besiattiget es sich, 1 daß sie sich in großer Anzahl versammeln, > um die Belagerer an^ugreiselu Es sind aber zu ihrem Empfange auch schon die gehörigen Anstalten getroffen. — Noch muß ich einiger Umstände erwähnen , wel« che die Belagerung Berbirs in der Geschichte verewigen werden. Die Schlagunz unserer Schifbrüke, die Uebersetzung unserer Truppen, die schnellm Verschandln«» gen, und jede andere Disposizion, die der Hr. F. M. zum Beginne der Belagerung Bcrbirs machte, sind solche Mei« sterstüke der Kriegskunst, die den graue« Helden allein schon unsterblich machen müssen. Es ist lmerklarbar, wie ein so gewaltiges Stück Arbeit mit solcher Geschwindigkeit, Ordnung, und Püncktlich-kcit unter der Hauptleutung eines einzigen alles überschendcn alten Manne.s vor sich gehen konnte. Selbst unsere Leute, deren jeder seine eigene angewiesene Be« schaftiqung hatte, erstaunten dls Morgens über das Werk einer Loudonischen Nachs, . (so wird diese Nackt itzt vorzugkwcise im Lager betitelt) die Entsetzung der Türken aber war unbeschreiblich. Armderg, den 4. Julius. Wie malt vernimmt, ist der würdige Hr. Oberste Gr. v. Kanw, Kommandant in der Festung Choczim von Sr. Maz. zum G. M. befördert worden. Ob derselbe noch ferner in Choczim verbleiben , oder einen andern Nachfolger bekommen soll, hievon ist noch nichts bekannt. — Ein neues Gericht vom Hospodar Mavrojeni: Man kann eben nicht sagen , daß er die seidene Schnur zum Lohne für seinen Eiser erhalten habe ; allein Fürst von der Wallachey ist er nicht mehr, ohne daß man weiß, l.<, «r sich gegenwattig befinde. Auslandische Nachrichten. Deutschland. B?rlin / den i. Imius. Die Frau Erbstatthalterin, Prinzessinn von Orani-en , Sr/ Preuß Maj. Schwester, ist mit dem ältesten Priu en, und dcr ältesten Priniessin am 26.'v. :u Potsdam eingetroffen. Die gesammte Bürgerschaft, welche I'r. ^. H. entgegen gegangen war, zoq vor der Prin'ess'ü her, so daß ihre Ankunft einem feyerlichen Einülge glich; auch waren Triumpfpforten errichtet, und andere Vorkehrungen getrogen Ir. K. H. die Liebe und Verehrung des Preuffischen Volkes ?.u be:cugcn. — Gleiche Ehrenbezeugungen haben I. K. H. ui Magdeburg , und allenthalben ill den königl. Staaten gefunden. Hie? wird diese ver-ehrungswürdigste ffrau morgen erwartet. Manheim, den z. Julius. Durch ^an' Bayern fährt man fort dem Hrn. Kurfürsten durch öffentliche Freudensbe-^eugungen, Beweise der allgemeinen Lic-be, und Erkenntlichkeit zu geben, daß Se. Kurf. Durchl. wieder nach der Hauptstadt München Zurück gekommen sind. — Den zc>. v. M. nahmen Sc. Kurf. Durchl. eine Reise nach Augsburg vor, um dem Kurfürsten von Trier einen Besnch abzustatten, und trafen am 2. d. wieder zurück ein. Rußland. Petersburg/ den 25. Iunius. Ge« stern lief unsere Kriegsflotte, die aus 3 l. Schi^en besteht, in 3 Abtheilungen aus Kronstadt. Die erste, welche gerade nach den Finnlandischen Meerbusen gieng , kom-mandirt der Ritter v. Litta, vom Mal-thes-r Orden; die Zw.'yte nach der Baltischen See bestimmt, steht unter den Befehlen des Prinzen v. Nassau - Siegen ; die Dritte wird vom Hrn.V.Winter komandirt Von dem Einfalle unsrer Truppen itt das Gebieth von Finnland, wovon die vorlaufige Nachricht schon in d«>r Laibacher - Zeitung Nro. 29. ist mitgetheilet worden, lautet der erschienene Hof-Bericht also: „Den 11. I'llN. mit Anbruche des Tags giengen die Vortruppen von dem Korps des Generallieutenauts Michelson, unter dem Kommando des Generalmajors Nauten-feld / bey Wekkera über die Grenze, und nach einem Marsche von 5 Wersten, näherten sle sich auf dem Wege, der zu dem Kirchspiele Chistina führt, einem bey dem Dorfe Kiry aufgeworfenen feindlichen Re-trenchement, stellten sich hier in Erwartung des Hauptkorps in Schlachtordnung, und besetzten die Desileen und Anhöhen, die ulss vortheilhaft seyn konnten/ Der Generallieutenant Michelson eilte selbst mit seinen übrigen Truppen eben dahin, und fand das N^trcnchement durch zwey Batterien vertheidigt, And mit Wasser umgeben, die Brücke aber abgenommen. Er ließ al^o unsere Feidartillcrie eine gegenüber liegende Anhöhe einnehmen , und durch sie eine der nächsten feindlichen Batterien zuGrunde richten; da aber die andere von unsern Kanonen nicht erreicht werden konnte, und ihre Lage so beschaffen war, um unsere Ueberfahrt durch Kartetschen ^u hindern , so fiengen die auf der gegenüber liegenden Anhöhe stehenden Jäger zu feuern , die dort postirten Baschkiren aber ihre Pfeile abmWess?«?, an , wahrend dem die Generalmajore, Baron Sprengporten und Rautenfeld, und der Volontair , Kammerjunker , und Gardekapitain Bibikow, mit dem Grenadierdetaschement gerade auf das Retrenchement vordrangen. (Die Fortsetzung folgt.) Wird alle Dienstage nachmittag um 2. Uhr aufdcm Platze Nrv. 135. in der von Kleinmayerschen Buchhandlung ausgegeben.