^K IK. Dinstag nm H5 Jänner. R848^ Wien. g u»dc in der Gruft der schf alten Malthcserknche zu Venedig der Leichnam weiland Sr kais. Hoheit, des durchlauchtigsten Erzherzogs Friedrich von Oesterreich, scincm letzten Willen gemäß, beigesetzt. Dem seinem Range angemessenen feierlichen Lcichenzug wohnten dessen durchlauchtigsten Herren Brüder, die Vrzhe.r« zogc Albrecht und Carl Ferdinand, bei. Nachrichten aus Pavia zu Folge haben daselbst am 9. Jänner Abends unruhige Auftritte Statt gesunden, die, wie zu Mailand, mit Insulten und Gewalthandlungen gegen Tabakraucher ihren Anfang nahmcu. Durch das kräftige Einschreiten der bewaffneten Macht wurden dies« Unruhen schnell unterdrückt und die Nuhe in der Stadt hergestellt. Einige Individuen , die sich widersetzten, wurden verwundet und mehrere verhaftet. Am darauf folgenden Tage, den !0., wollten einige Studierende, von Ucbclgcsinntcn ausgchcht, die gewöhnlichen Vorlesungen ihrer Professoren nicht besuchen; sie schenkten jedoch bald den eindringlichen Ermahnungen ih-»er Lehrer Gehör, so daß die Vorlesungen an der k. k. r Universität nicht unterbrochen wurden. " ., Die Zahl der bei dem Tumulte am 9. Verwunde« ., ten beläust sich auf acht, worunter scchs leicht. n Vroßher;ogll)um Tascana. ß Der »Ocstcrreichischc Beobachter" vom .20 Kännel t- schreibt. Wir haben in unscrcn Blattern die Nachricht von n den am 6. d, M. zu Livorno ausgcbrochencn Unruhm ll4 und die infolge dessen ron Sr, k. k Hohsit, dem Groß-herzog von Toscana am 7. d. M. erlassene Proclalnation mitgetheilt, nn't dem Beifügen, daß eine außerordentliche Commission, an deren Spitze der Minister des Innern, Marchese Eosimo Nidolsi, gestellt wnrdc, nut ausgedehn-.ten Vollmachten zur Dämpfung des Aufruhrs nach Li' vorno abgeschickt worden sty. Den letzten Nachrichten aus Florenz vom li. d. M. zufolge, war dcr Marchese Nidolsi am 9. in öivorno angelangt und da sich die besitzende Bevölkerung dieser Stadt an denselben angeschlossen und die Negierungsgc. walt dadurch in den Stand gesetzt hat, die bekanntesten Häupter der radicalcn Partei, unter Beihilfe der bewaff-- mten Macht, festzunehmen, sind vierzehn derselben, die ' mit den Waffen in der Hand Wistcrstand leisteten, crgrift sen und am Bord eines Dampsbootes nach Portoferrajo gebracht werden, wo dcr Prozeß gegen sie eingeleitet wer-den soll. Preußen. Berlin, den l2. Dec. In der öffentlichen Sitzung dcs rheinischen Eassatioiishoses am 10, d. M, wurde die Gräsin Sophie von Hatzfeldt-Schönstein, wegen Ver» leumdung der Geschwister Hohns aus Düsseldorf, so wie der Liccntiat Lasalle, wegen Hilfeleistung dabei, ein Jeder zu einer Gefängnißstrafe von zwei Monaten, einer Geldbuße von 100 Nthl. und in die Kosten verurtheilt, so wie der im Art. 42 des rheinischen Strafgesetzbuches enthaltenen politischen bürgerlichen und Familienrcchtc auf die Dauer von fünf Jahren verlustig erklärt. Königreich Sardinien Ihre königl. Hoheit, die Herzogin von Savoyen ist, wie die »Gaz, di Firenzc" vom 7. d.M. aus Turin meldet, gefährlich erkrankt. Der »Gaz. di Firenze« zu Folge, haben Seine Ma. jestät, der König von Sardinien, den Erbprinzen, Herzog von Savoyen, seit dem 29. October v. I, zu allen Konferenz .-Versammlungen zugezogen, um denselben in die Staatsgcschäftc einzuweihen. Die «Gaz. di Milano» vom 12. Jänner berichtet: die Arbeiten an der Genueser Eisenbahn werden fortgesetzt. Vom Haupttunnel ist schon der erste Durchbruch vollendet und man erkannte es als nothwendig, denselben der Länge nach zu durchwölbcn. Die Arbeiten an der grosicn Brücke über den Po zu Nalenza sind dermaßen fortgeschritten, daß man nun be.-rechnen kann, die Kosten würden den Voranschlag bci Weitem übersteigen. V e l g 5 e n. Brüssel, 8. Jänner. Am 4. d. M. ist im Cabl-mtte dcs Ministers Nogier auf Betrieb dcs General-Be» vollmächtigten des »Ocsterr. Lloyd," Hrn. Hübner, ein Vertrag über den Depeschcndicnst zwischen England und Ostindien auf dem Wege durch Belgien und Deutschland abgeschlossen worden. Der Vertrag ist auf die Vorschläge des Hrn. Hnbner begründet, nur behalt sich die belgische Negierung ein Paar Bedingungen vor, die jedoch von gb-ringcrerer Wichtigkeit sind. Belgien verpflichtet sich für die Beförderung dcr Depeschen zwischen Dover, Ostende und Cöln zu jeder Zeit ein Dampsboot und Extrazüge bereit zu halten; es sind Nachtzüge nach Cöln bewilligt, und sollen dieselben so bald wie möglich nicht bloß für diesen besondern Dienst, sondern auch für den täglichen Depe-schendicnst zwischen England, Belgien und Deutschland eintreten. Auch beabsichtigt die belgische Negierung di« nicht unbedeutenden pccuuiären Vortheile, welche ihr durch den Transit dcr ostindischcn Post und die bald sich daran knüpfende Personenbeförderung erwachsen werden, zunächst auf Vermehrung ihrer Dampfbötc für d,n Dienst zwi^ schen Dstcnde und Dover zu verwenden. Schweden und Norwegen. Stockholm, den 4. Jänner. Nachdem am 9. October cine in des Königs Namen vom Statthalter der Insel erlassene Bekanntmachung die Sclavcrci auf St. Barthelemy für ewige Zeilen aufgehoben, haben die frei« gewordenen Neger eine Adresse an den Statthalter der In« sel gerichtet, in welcher sie ihren Dank gegen den König und die Reichsstände Schwedens aussprcchcn. Die ganze königl. Familie wohnte dem von 300 Personen besuchten Neujahrs.-Bürgerballc in dcr Börse bei. Fr a n krei ch. Der „Oesterreichische Beobachter« vom !8. Jänner berichtet Folgendes: Abd-el-Kader ist, wie dcr »Coum'er Francis« berichtet, erst 3!> Jahre alt, kleiner Statur, mager und etwas gewölbten Rückens; scine Sprache ist lebhaft, kurz und abgebrochen. Er hat einen milden, aber dabei durchdringenden Blick, seine Physiognomie ist ernst und nachdenklich Sein Gesicht ist ovalsörmig, seine Augen sind schwarz, und aus der Stirn hat er einen tä-towirtcn Halbmond. Sehr proportionirt gebaut, ist er go wand und kräftig und zeichnet sich in allen Leibesübungen aus. Man versichert, daß das Pistol Abd-cl.Kadcr'5 im Artillericmuseum niedergelegt werden soll, welchem Frau von Lamoriciurc auch den Degen des Emirs, den de« Herzog von Aumale ihrem Gemahl schenkte, übergeben wolle/ Dic Regierung soll in Erfahrung gebracht haben, daß seit mehreren Jahren arabische Familien in Syrien eingewandert sind, und daß ein Oheim Abd-cl. Kadcr'5 im Paschalik von Acre wohnt, wo er durch seine religiösen Uebungen sich einen gewissen Einfluß erworben hat. Aus diesem Umstände leitet man es her, wcßhalb der Emir seinen künftigen Aufenthalt zu St. Jean d'Acrc nehmen will. Die »Presse« ist der Ansicht, daß man die mit dem Emir eingegangenen Stipulationen halten müsse; thue man dieß nicht, so würde der Herzog von Aumale sich mit Recht verletzt finden und sein? Abdankung cin^ reichen. Ucbri.qcns sey es ziemlich gleich, ob Abd-el-Kader ln dcr Ebene der Maluia oder in dcr Wcisc umherschweife, oder ob er zu Alcxandricn oder St. Jean d'Acre unter «5 Englands Schuh le'.'?. Fraükrcich's Ehre erhäsche jcdcn-Ms, daß man das dem Emir gegebene Wort halte. Bei ^e< Deira 2lbd-el-Kader's, die bekanntlich auf sranzö'si. schcm Gebiet zu Nemours eingetroffen, befanden sich noch ^ Mann regelmäßiger Reiterei. Nachdem sie die Waf, '^ hatten strecken müssen, ließ General Lamoriciinc ihnen ^ls''lbcn wiedergeben, indem er sagte: »Ich bewunderte ^e Tapferkeit, die Ihr bei der Vertheidigung der Deira eutfalttt habt, und die Waffen, die Ihr so gut zu ge. blichen wußtet, sollen Euch auch zurückgegeben wcrden.« thränen standen in dcn Augen der meisten dieser Krieger. Ei>, Schreiben aus Algier vom 27. December meldet, daß die Unterwerfung Abd-el-Kader's dort durch Gc-schl'ihsalven angcküi^digt wurde. Am Abend war die Stadt ^leuchtet, und der Central.-Polizeicommissär begab sich nach dem Theater, wo er das wichtige Ercigniß demPu» blikum mittheilte, welches die Nachricht mit großem Jubel ausnahm. Die Marseillaise wurde begehrt, und alle Zu. Hörer stimmten im Chor in den Gesang der Bühncnsän. 3er ein. Dem General 3amorici«re hat die Regierung an. Nblich den Grascntitcl verliehen. Der »Moniteur de l'Ar-"'ee zeigt an, daß dcr Oberstlieutenant Lhcreur, Ordon. l^anzossicicr des Kriegsministers, gestern abgereist sey, um sich zu Abd - cl - Kader zu begeben. Die «Gazette de Lyon« meldet unterm 14. Jänner, daß Abd - cl - Kader am Abend zu Lyon eintreffen und im Hotel de l'Eu-rope absteigen werde. Die andern Lyoner Blätter je.-doch sagen nichts davon. Der «Scntinclle von Toulon« zu Folge war wenigstens am 4. Jänner dort noch kein Befehl aus Pans in Betreff Abd - el.-Kader's angegangen, der sich noch immer im Lazarett) zu Toulon befand. Es ging das Gerücht, Abd - el - Kader habe einen Wncf an den König gerichtet und darin um die Erlaub-mß zu einer Reise nach Paris ersucht. Die „Patrie" will nassen, der Emir hätte nun auch gebeten, man möge ihn nicht nach Acgypten bringen. „Dieser eigenhändige Brief Abd.el-Kader's," fügt dieses Blatt hi,zu, ,wärc dem Mmistcrrath vorgelegt worden, und man hätte entschieden, den Er-Emir nach Paris kommen zu lassen und ihn nach einer unserer nördlichen Citadellen zu bringen » Der Herzog von Anmale hat verfügt, daß an der Et?l. le, wo die erste Zusammenkunft Abd-el.-Kader's mit dem General Lamorici.^re Statt gefunden, eine Pyramide in Zorm eines Obelisken erricbtct werden solle. In Betreff Abd. rl - K .der's vernimmt man so eben, daß die Re^rung ihm bereits hat zu wissen thun lassen, sie werde in keinem Falle zugeben, daß er sich nach St. Jean d'Acre oder irgend einem anderen Orte zurückziehe, welcher unter dcr unmittelbaren Oberherrschaft dcr otto. Manischen Pforte stände, da diese Macht noch den recht-wäsiigen Besitz Frankreichs in Afrika nicht anerkannt hat. Auch davon ist Abd-el,Kader Kenntniß gegeben worden, daß man ihn nicht nach Aegyptcn schicken könne, ohne Vch vorher mit Mehemcd Ali darüber verständigt zu ha-ven, der vielleicht nicht wünschen dürfte, einem religiösen Chef der Araber «Ine Freistätte zu gewahren. Zu gleicher Zeit sucht man Abd-cl-Kader dahin zu bringen, daß er von selbst verlangen solle, in Frankreich bleiben zu du», sen. Es bestätigt sich, daß Abd-cl-Kader eine Zuschrift an dcn König gerichtet hat, in welcher er, was allgemein bemerkt worden ist, nicht mehr den früher geführten Ti-tcl als „Fürst der- Gläubigen" sich beilegt, wie er es in Algerien und nachher in Marocco gethan hatte. Der König hat befohlen, daß eine Denkmünze auf die Ueberlieferung Abd .cl.-Kader's geprägt werden solle. Der Herzog von Anmale ist von Oran wieder in dtt Hauptstadt Algier eingetroffen. Paris, 7. Jänner. D« Unterwerfung Abd-el-Ka-dcr's tragt bereits in Algerien ihre Früchte. Auf Antrag des General'Gouverneurs, Herzogs von Anmale, hat die Regierung beschlossen, zwei Regimenter Fußvolk und ein Reiter-Regiment vom afrikanischen Heer zurück-zubcrufcn. Dieß ist der Anfang zur Verminderung, des Effectivstandcs desselben, freilich ein kleiner, denn er beträgt nur 4000 Mann, aber man wird dabei nicht stehen bleiben, wenn auch nicht gleich 40- bis 50.000 Mann entbehrt werden können, wie einige Journale glaubm. Die ausgedehnte Kette von Posten im Innern kann nicht plötzlich aufgegeben werden, so lange die Colonisation noch so schwach ist. Paris, 9. Jänner. Die Angabc dcr »Presse«, als habe die Regierung bereits sich für Ratification dcr vom General Lanwriciüre mit Abd-cl-Kadcr abgeschlossenen und vom Herzog von Aumalc bestätigten Capitulation entschieden, ist voreilig Man hat sich vorläufig zu einem doppelten Schritte entschlossen, nämlich bei Mehemrd-Ali in Aegyptcn anfragen zu lassen, ob er Abd-el-Kader aufzunehmen und unter geeigneter Aussicht zu halten geneigt sey, zugleich aber auch auf Abd - el-Kader selbst einzuwirken, um ihn wo möglich zn vermögen, selbst sein Verlangen, nach Acgypten gebracht zu wcrden, zurückzunehmen. Man bietet ihm dafür dcn Aufenthalt in Frankreich an, wo die Regierung bereit wäre, allen billigen Wünschen desselben zu willfahren; namentlich auch durch den Bau cincr Moschee an seinem künftigen Aufenthalts, orte für seine und seineZ Gefolges religiöses Bedürfniß Vorsorge zu treffen, überhaupt ihm eine möglichst ai^ genehme und ehrenvolle Existenz zu gewähren. Die Arbeiten im Pallaste des Elysee-Bourbon, des, sen Inneres zum Empfang Abd - cl-Kader's und seiner Fa-milie, zum Theil in morgcnländischcr Art eingerichtet werden soll, beweisen, daß man wirklich die Ankunft des Araber-Häuptlings in hiesiger Stadt erwartet. S p a n i e n. Die »Verl. Z. H." enthält Folgendes über dic Siz-, zung des Congresses vom 4. und i. Jänner. (Sitzung vom 4.) Erst um 3 Uhr Nachmittags bestieg Hr. Mon dcn Präsidcntcnstuhl. Die größte Aufregung herrschte im Saale. Dcr Zudrang des Publikums war außerordentlich, «6 ba man schon allgemein wußte, daß sämmtliche Abthci. ! lungcn (Bureaux) fast einmüthig die Verlesung der An- j klage-Acte gegen Hrn. Salamanca, den vorigen Finanz, i Minister, genehmigt hattcn U« 3 Uhr 5 Min. erfolgte ' die Verlesung dieses merkwürdigen Actenstückcs wirklich. Alle Minister waren gegenwärtig, ,nk einziger Ausnahme deS Ministers des Auswärtigen, den Unpäßlichkeit zu erscheinen hinderte. Hr. Sejas Lozano erhob sich hieraus, um die Anklage zu begründen. Aller Augen waren auf Hrn. Salamanca gerichtet. Derselbe erhielt nun das Wort zur Vertheidigung. Sichtlich ergriffen durch dle Anklage, widerlegte er einen Punct nach dem andern mit vieler Wärme und schloß also: »Ich wiederhole noch einmal, daß ich nicht verlange, meine ehemaligen Colleger! gleich mir diesen unangenehmen Verhandlungen auszusetzen. Aber sowohl die Angelegenheit wegen der Eisenbahn nach Aran» juez, als die 'Angelegenheit wcgcn der Zollstrcirigkcitcn zu Alicante, und endlich die Umwandlung der Hofwcchscl und Staatspapiere durch Buschcnthal geschah nicht bloß von mir allcin, sondern mit Zustimmung und untcr amtlicher Berathung meiner Kollegen, deren Beschlüssen die Koni» gm ihre Genehmigung gab. Ich berufe mich vorläufig auf das Zeugnis; des hier anwesenden Hrn. Venavidcs. (Dieser ruft: Ich verlange das Wort!) Die kürzeste Vcrthei» digung liegt in der Aeußerung eines meiner Ankläger, der öffentlich ausgesprochen hat: »Ich weiß wohl, baß Salamanca reich ins Ministerium gctrctcn ist und dasselbe arm verlassen hat; aber man muß ihn stürzen! (Eine Stimme: Wer hat das gesprochen?) Hr. Ncgreto! (Dieser verlangt das Wort,) Ich will« fuhr Salamanca fort «Niemanden anklagen noch beleidigen, aber ich muß mich vertheidigen, um so mehr, als meine Ehre von Ihren Stimmkugcln abhängt.« — Nach Salamanca sprach Hr. Pidal für die Anklage. Hr. Bcnavides wollte antworten, doch es war zu spät und sein Vortrag wurde auf den andern Tag verschoben. Sitzung vom 5. Hr. Benavidcs, »hemaliger Col» lege Salamanca's, erhielt das Wort. Er suchte in einem langen, sehr gründlichen Vortrage einen Anklagepunct nach dem andern zu entkräften. Hr. Bcnavidcs hatte noch bei Abgang der Post die Tribune inne. Ihm sollte Hr. Ne-greto solgen. Im Publikum herrschte die größte Spannung Madrid, 4. Jänner« Bereits vor einiger Zeit war zu lesen, daß der Gesundheitszustand der Königin Isabella Manches zu wünschen übrig ließe. Letzthin vernahm man, daß ihre Nerven durch krampfhafte Anfälle erschüttert würden, über deren eigentliche Beschaffenheit alle die Königin zunächst umgebenden Personen jedoch ein geheim, nißvolles Schweigen beobachteten. Indessen verbreitete sich seit einigen Tagen das Gerücht, daß die Königin einem abermaligen, heftigern Anfalle fast erlegen wäre. Die Minister suchten auch dieses bedenkliche Ereigniß der öft fentlichen Kenntniß zu entzichen; es unterliegt jedoch kei. «en« Zweifel, daß am Nachmittage des 31. December die Königin plötzlich, von Schwindel ergriffen, zu Boderl sank, und eine Hofdame, auf die sie sich zu stützen suchte, mit niedcrricß. Erst nach zwei Stunden gelang es den Anstrengungen der Aerzte, sie aus ihren: bewußtlosen Zu» standc zu erwecken, woraus denn die Königin, aller Vorstellungen ungeachtet, in die Oper fuhr, und dm-ch ihre entstellten Züge die anwesenden Zuschauer in Besorgniß versetzte. Als sie in den Pallast zurückgekehrt war, versank sie abermals in einen leidenden Zustand. Während man am folgenden Tage in der „Gaccta" den hergebrachten amtlichen Artikel, „die Königin erfreue sich der besten Gesundheit,"' las, hatten der französische Gesandte und Herr Mon eine lange Zusammenkunft mit dcr Königin Christine, nach deren Beendigung eine telegraphische Depesche unb ein Courier nach Paris abgefertigt wurden. Walachei. Buckarest, 25. Dec. Als Nachtrag zu der neulich mitgetheilten Mordgcschichte (siehe ,5aib. Ztg" Nr. 8.) muß man noch hinzufügen, daß die beiden verlarvten .Harren einen gleichfalls maskirten Kutscher und Bcdienttn mit sich hatten, und daß dcr von ihnen abgcholtcn Hsb, amme die Augen erst im Wagen verbunden wurden. Sie gibt auch an.- über eine Treppe Klangen zu seyn, bevor sie in die Stube zu der kreisenden Frauensperson, deren zarte und schöne Hände sie besonders rühmt, geführt worden war. Nach dcr vollbrachten That wurden ihr sogleich dle Augen verbunden und zehn Ducatcn gegeben, die sie abermals unter ausgestoßcnen Drohungen behalten mußte. Sie wurdc nach langem Herumfahren nicht in ihrer Wohnung, sondern in der Kreuzgaffe bei Kurtia Vekie auszu> steigen geheißen, und soll in der Commissionsabtheilmig die Anzeige gemacht haben. Leider war dcr folgende Taa dem Andenken deS h. Nicolauä gcwidn-.tt, dessen Fest mit allem möglichen Pomp alljährlich gefeiert wird, wo< durch Behörden sowohl, als Publikum in zu großen An> spruch genommen wurden, als daß man dcr ohnehin fast fabelhaft klingenden Geschichte einige Aufmerksamkeit hätte widmen können. Jetzt ist sie dagegen das stereotip« Ge< sprach in alle» Kaffchhäusern und andern geselligen Krci< stn, obgleich man nichts DssicielleK davon veröffentlicht hat. A e g y p t e n. Alerandrien, 26. December. Moharrcm Bey, del Schwiegersohn Mehemed Ali'S und Gouverneur von Ale' randrien, ist am 20. gestorben und am folgenden Tage mit großen Ehren bestattet worden. N«ch alter Sitte werden bei dem Begräbnisse Neiß, Brot und Fleisch reichlich vertheilt. Moharrcm Bey hatte einen großen Pallast in der Stadt zu einem Karawanserai für Pilger nach Mecc" einrichten lassen, und war von einer solchen Wohlthätig' keil, daß der Vicekönig für nöthig hielt, seine Freigebig' kcit einzuschränken. — I« Cairo steht der französM Consul, Hr. Barrot, in großer Gunst bei Mchemed Ä'.i-dieser fährt selten ohne ihn oder Madame Varrot spazin^. Verleger: IKnaz VUvi5 <3dler v. Kleiu«ay,. Anljana zur Im!zac^ecÄeitnnH. ^ours vom 20. Manner l848- Staat«schuldverscbreib, zu 5 s,^. ^4 .. <, "- ^ sten, Stevermark, Kärn-^iU» »« i ten. z^rai», Gorz u>,5 ! >u » 3j4 .. l 44^4 — dec W. Oberk. AmleS ^ ______I_____________^ ^ Vetreid - Durchschnitts - Preise in Laidach am 22. Jänner itt/^. Marktpreise. Ein Wiener Metzen Weizen . . 4 fl. 55^ kr. — — Kukurutz . 3 » i5 » — — Halbflucht . — ., — » — — Kur» ... — „ — n _ ^_ Gerste . . — » — „ ^. — Hirse . . 3 » 3« . — __ Heiden . . 3 „ 7^4 " — — Hafer . . 2 » -^ » K. K. Lattaiiehungen. In Triel't am I». Iänncr 1848: 7 34 74 38 15 Die nächste Ziehung wird am 29. Jänner 1848 in Trieft gehallen werden. In Gray am 22. Jänner 1848: 5U. 48 «« 10. 74. Die nächste Ziehung wird am 5. Februar 1848 in Hray gehalten werden. In Wien am 22. Jänner 1848' 52. l0. w. 45 81 Die nächste Ziehung wird am 5. Februar 1848 in Wien gehalten werden. ^rcmvcn « Anzeige ^ d,r H>e7 ?ll> gekommene n und Abgereisten. Am 21. Jänner 1848. Hr. Friedrich Streif, Manufatucrwarenhandler; — Hr. Carl Leyiih, Nacio:,alba»k-Buchhaltungs. beamte; — Hr. Thomas Fasano, Musikprofcssor, — u. Hr. Joseph ^schloll, Kaufmann; alle 4 von Wien nach Dlest. — Hr. Carl Heyd, k. k. Registraturs-Accesslst, von Gratz nach Triest. — Hr. Wttllam Molliue, Fabrcksbesiyer, nach Wien. Am 22. Hr. LeonidaS Ross», Sprachlehrer, — u. Hr. Vl»cenz Mattel, Musirdirecior, sammt Gat-tm Maria; bclde von Triest nach Wlen. — Hr. Hlt. (Z. Laib. Zeit. Nr. ,, v. 25. Jänner »tt4L,) ronimns Zara, Besitzer u. Handelsmann, von Triest nach Grah. — Hr. Romano Genua, Privat, von Bellnno nach Wien. — Hr. Joseph Stabler, k. k. Bergamtsadjunst, von Idria nach Hall. Am 24. Hr, Phöbus Menkcs, Doctor der Rechte, nach Wien. 3 92. (3) Oesterreicbischcs Nationalwerk. 3n untei$eid)netem SBcrloge erscheint uiib toiib bei IGNAZ ALOIS EDLr V. KLEINHAYB in 2aibad) (Subscription angenommen: d«r sechs Hauptsprachen Oesterreichs. In fünf Bänden. 1. Band. Deutsch, böhmisch, illyrisch, polnisch, ungarisch, italienisch. 2. „ Vöhmilch, iUy^isch, polnisch, ungarisch, italienisch, deutsch. 3. , Polnisch, ungarisch, italienisch, deutsch, böhmisch. iUyrisch. l». , Ungarisch, italienisch, deutsch, böhmisch, iUyiisch, polnisch. 5, „ Itali'nijck, deutsch, böhmisch, illylisch, polnisch, u>lgc»iisch. Bearbeitet von Dr. I. P. Jordan. Um die Anschaffung dieses schönen und prac-tischcn Werkes, dessen Werth sich nie verringern kann und welches namentlich jeden Gebildeten des Kaiscrstaates interessiren muß, zu erleichtern und den Besitz desselben Jedermann möglich zu machen, wird die Ausgabe in Lieferungen und daher das Werk in fünf starken Banden, jeder zu zehn erscheinenden Lieferungen 5» 36 kr. C. M. erfolgen, alle sechs Monate ein Band, das ganze Werk aber in 2 '^ Jahren vollendet seyn. — Man subscrwirt zwar auf die Abnahme des ganzen Werkes, zahlt jedoch nur für je eine Lieferung einzeln beim Empfang. Nach jedesmaligem Erscheinen eines Bandes tritt für denselben der um '^, erhöhte Landenpreis cin, zu dem dann die Bande auch einzeln abgelassen werden. Nach Erscheinen des erstcn Bandes (dem die Namen der verehrten Subscribcnten bcigcdruckt werden), ist überhaupt die Subscription geschlossen und das Werk nur noch zum Ladenpreis zu beziehen. «8 Auch wird eine kleine Anzahl Exemplare auf feinem Schreibpapier zu 46 kr. pr. Lieferung gcdtuckt, und man wolle daher auf den Sub-scriptionsscheinen stets bemerken, welche Ausgabe gewünscht wird. — Für eine saubere Ausstattung, schönen Druck (kein Augenpulver) und regelmäßige Ausgabe der Lieferungeu garantirt der Verleger. L e i t m e r i tz. I. W Pohtta, Verleger u„l) Eigenthümer des Polyglotton. Z. «4. (2) Wohnung zu vermiethen. In dem Hause Nr. 15, in der Polana-Vor-stadt, in dem vormals Schlosser Medwed'schen Hause, smd für die kommende Georgizeit im I. Stocke zwei lichte, freundliche Wohnungen, die eine bestehend aus 3 Zimmern, Küche, Speisekammer, Holzlege und Keller, die andere aus 2 Zimmern, Küche, Holzlege und Keller zu vergeben, worüber man die nähere Auskunft im Hause selbst, zu ebener Erde links, und auch bel dem Hauseigenthümer erhalten kann. Z. 63. (3) Wohnung zu vermiethen. Mit GcorgiI848 kommtauf der Gollmayr-au, in der Polana - Vorstadt,Nr. 87, der erste Stock mit 4 Zimmern, I Dienstboten - Cabinete, Küche, Speise, Keller, Holzlege und Dachkammer zu vermiethen. Das Nähere darüber ist beim Hauseigenthümer zu ebener Erde zu erfragen. Z. 153. (I) Die Herren PränUmeranten der Loscha n'-schen Karte werden anmit ersucht, über ihre in Empfang genommenen Ergänzungsblätter von der „euen Spccialkarte des Königreiches Illy-rien die Zahlungsrückstände durch die betreffenden löbl. Bezirks - Commissariate an den Herrn Conscriptions-Revisor Obcrlieutenant v. Catta-rozzi nach Laidach ehemö'glichst einsenden zu wollen. Gleichzeitig wird die im Interreffe der ?. l. Herren Subscribenten pro 1848 verlängerte Prailumeration auf obgenannte Karte anmit zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Z. »36. (2) Beachtenswerte Anzeige- Um dem mehrmals geäußerten Wunsche vollends zu entsprechen, wird hiemit allgemein zur Kenntniß gebracht, daß dle Detail - Handlung des L. M. Ootsmuth, „zur goldenen Kugel" m der Elephanten-Gasse, Gewölb-Nr. 18 und 19, ein bedeutendes Quantum aller Gattungen aus Banater Weizen erzeugtes Mehl am Lager hält, solches nach dem gehörigen Wag-Gewichte (nicht aber nach der Maßcrei, wie sonst hicr am Platze gewöhnlich ist,) und zwar zu dem bllligen Preise verkauft, je nach Qualltat, von 4, 5, Z'/, bls 8'/2 kr., und besten Weizen-GneS, ebenfalls auch zu 6V2 kr. pr. Pfund. Bel Abnahme in großen Parthien werden im Verhältniß billigere Preise gemacht, und lst zu jeder Stunde von 7 Uhr Morgens bis 8 Uhr Abends jedes beliebige Quantum zu erhalrcn. Ebenfalls wcrden auch hier die Bouteillen-Weine in vortrefflichster Qualität, alter Malaga, Dpro, Malvasie, französischer Champagner, Plcolit, Refosco, Ofner- und Ruster-Ausbruch, Gnnzinger, dann Ieru-salemer k Kersckbachcr, so wie auch Zucker, Kassel) und Gewürze, dann sehr gutes Tafelöl, Neiß, Mandeln, Weinbeeren und Rosinen, zu billigsten Preisen begeben. Laibach im December 1M7.