5 12. Kamstag den22. Mär^ 1828. 31 m 53. d. M. wurde von einem Dilettanten-Vereine zum Besten des hicrortigen Armenfondes im siän-dischcn Theater aufgeführt: F^ricvrich ver Schöne. Vin b'storischss Schauspiel m ,wei Abtheilungen, von Joseph Cinanutl Hilscher. Der theatralische Werth bicsts Schauspieles in a Acten, zwischen welchen auch mit Genehmigung des hier garnisonirenben löblichen Regimentes von der Ca-pelle desselben die beliebtcstcn Stücke der neuesten Opern rnit Präcision ausgeführt worden sind , wurde durch den ungetheilten Beyfall bewähret, und das volle Haus bestätiget die oft wiederhohlte Erfahrung, wie edclsin-Nig das Publicum dieser Stadt durch das Zusammenwirken aller Stande auch bei geselligen Vergnügen die Thränen des Kummers zu trocknen sich bemüht, indem die Einnahme von 232 fl. 12 kr. C. M. den Ar-Wm-Verein in die angenehme Lage setzt, das Elend Mancher unglücklichen Familie durch ausserordentliche Beyhülfe lindern zu können, wcßwegen dem Dichter sowohl, als den Unternehmern hiemit öffentlicher Dank abgestattet wird. ---------- ^ ----------- Das k. h. Rarster Uof-Oestlitte NiWiM und dessen Mliale VrösiramF. Auf dem kahlen Rücken des Karste«, dessen ode Stemfclder dem Ackcrbaue ein ewiges Hinderniß setzen, und wo der arme Landmann nur durch rastlose Mühe bcrren von Cd-l'nss, von diesen la.^ es an Graf Vcrnartzin Barbe, da>i« an dic Frcihcrrc« von Obcrbutg; gcgen Vn< be des siclenjehntcn Ia^rhioidertes erhfirathete es Peter Maraftoni, dessen Witwe eö an di« li» I^on brachte. ie. Dle ursprünglichen Racen dursten vermuthlich aus denz nicht entfernten Pole sine, und'dem übrigen damahls in der Pferdezucht blühenden Italien, so wie aus dem durch Familienbande versandten Spanien, be-^ zogen wor^n sey«. Die Schicksale b'e« Hsf< «Bestuttes zu Lippizza, sind mit dem des Landes Krain innig verwebt. Bald nach seiner Entstehung war es ben wiederhohtten Streif-zügen der Türken mehrmahls ausgesetzt. Bei dem feindlichen Einfalle der Franzosen 1803, wurde es bis nach Arad in Ungarn versetzt, und erst im Jahre 1815, kehrte es auf seinen vormahligen Standpunct zurück. Im Jahre 1711 hatteKaiser Carl VI. vondem Fürsien Auersberg die Herrschaft Adelsberg zum vess«ren Unterhalte des e. k.Karstcr-Hof-Gestüt-tes erkauft, und diesem Hof-Gestütte einverleibt. Da-mahls war ein Filial - Gestatte in der Nah e des Schlosses von Adelsberg errichtet worden. Als im Jahre z?27derk.k. Oberst- Stallmeister Fürst von Schwär-zenberg dieses Gestütte besuchte, fand er den Mangel an Trinkwasser auffallend. Einige Tranklachen war alles, woraus Menschen und Thiere ihren Durst stillen konnten. Seitdem wurden im Gesiütthofe zu kippizza selbst, zwey schö'ne Wasser-Cisteciren in Felsen gehauen, und zur Aussammlung des Regenwassers Mittelst der Dachrinnen bestimmt. Brunnen-Quellen gibt es weder zu Lippizza noch in der Filiale juPröstraneg bei Adelsberg. Mehrere Versuche diesem Übel abzuhelfen, wurden während der Regierung Kaiser Io se pH s II. gemacht, zuletzt in den Jahren 53l? und 1313 durch den k. k. Oberst-Stallmeister Grafen von Trautmannsdorf erneuert, ohne den Zweck zu erreichen. Im Jahre 1736 wurde unter dem k. k. Oberst-Stallmeister Grafen Gundacker von Althan das vor- . mahlige Servilen-Kloster zu Prostraneg unweit Adclsberg , zu einem Filiale für das k. k. Hof- Gestütt« in Liptzizza ;uerst eingerichtet und verwendet. Im Iahre 1799 wurde die Herrschaft Ad elsberg von dem k. k. Hof- Gestütte zu Lippizza wieber getrennt, und zum Bancalfond geschlagen, doch blieb sie stets mit dem k. ?. Karster-Hof- Gestütte in einer gewissen Art von Verbindung, die sich meistens auf verschiedene Natural-Lieferungen, auf den Genuß ihrer Alpen, Wiesen, Holzrechte u. s. w. erstreckte. (D,e Vtschlus solzl.) Ounve - Melancholie. Als von der Klugheit der Hunde in eine? Gesellschaft die Mede wak, und dieser Discurs zur größten Pein des anwesenden Professors ^ durchaus' nicht endigen wollte, mischte sich ber gelehrte Herr auch in diese Unterhaltung: »Das glauben Sie wohl nicht, meine Verehrten« , — sprach er mit ernster Miene — »daß Hunde auch -Clnblldkraft besitzen, die oft an Schwermuth gränzt?—'Ich kann Sie versichern, daß ich einen rabenschwarzen Pinche« habe, welcher vler Tage nichts genießen wMe, weil er sich im Spiegel gesehen und sein Gesicht blaß gefunden hatte. So kannte ich einen Pudel, der sich acht Tagelang einbildete, er fei ein Spitz.« — Alles schwieg, und von dem Hunde-Genies war nicht mehr tn'e Rede. NtsOichto d e r Nkavemie ver Gperosen und des Ackerbaues in Urain. (Fortsetzung.) Zweyter Abschnitt. Di« Gesellschaft des Acker.baueS und de? nützlichen Künste in Krain. 3) Ein öffentlicher Lehrstuhl der Mechanik für Künstler nnd Handwerker. Der berühmte Jesuit, Gabriel Gruber, Lehrer dieses Zweiges , verdient allen Dank der Nation. Er lehrte den hierlä'ndigen Gewerbsmann seine Arbeit nach mechanischen Grundsätzen berechnen und ausführen. Noch jetzt ist alles, was Krain in der Architektur und Zimmermannskunst Erträgliches leistet, eine Frucht aus seiner Pflanzschule. Mit der Mechanik verband cr die Zeichenkunde, die Geometrie, die Hydraulik und das Geniewescn. Seine Zöglinge leisten dem Staate die wichtigsten Dienste. Dieser Lehrstuhl, den die Herren Stände großmüthig unterstützten, der die Ehre der Gesellschaft und des Landes war, tyurden im Jahre 176? errichtet, und dauerte, obschon am Ende mit ungleichem Eifer, bis zur letzten, unverdienten Katastrophe dieses würdigen Mannes im Jahre 4?8^> if) Die Vereinigung der theoretischen Physik am Lyceo mit der Naturgeschichte und Experimenlallchre. Für dieses Fach war der Jesuit Franz MühIbachcr berufen. Die Ackerbaugesellschaft war im Begriffe, die erforderlichen Instrumente anzuschaffen. Allein nun wurden die Jesuiten aufgehoben. Der Lehrer forderte über feine Pension, einen Gehalt. An diescr Fel-stnwanb scheiterte der Plan, und es blieb , ly!e vorhin, bei der bloßen Theorie der Physik. 5) Der Professor Hacquet erklärte sich im Jahre H?85, unentgeltlich zu eincr öffentlichen Lehrschule in der mebkimfch>3konomischen Chymie. Die Gesellschaft trug alle Kosten au'f Bücher, Werkzeuge und Geräth-schaften. Allein, da er bald darauf nach Lemberg als Professor der Naturgeschichte abgerufen wurde, so unterblieb für Laibach die ideirre, vortreffliche Anstalt. 6) Ungefähr eben da.nals eröffnete der Landingenieur , Schemerl, eine Zeichenschu.le für Handwerker und Künstler. Die Gesellschaft versah ihn mit der nöthigen Einrichtung.' Sie erhielt sich durch zwey Jahre, mit dem besten Erfolge, bis sie endlich ihr Grab in jenem der Gesellschaft fand. -?) Einige andere zeitliche Lehranstalten in verschiedenen Zweigen der Industrie, von welcher Art die im Jahre 4786 errichtete, wandernde Spinnschule war, würden uns zuweit über die Gränzen eines Entwurfs hinausführen. L) Eine öffentliche Bibliothek, die sie zu errichten im Begriffe war, würde ihre Verdienste um das Vaterland, obschon außer dem Wirkungskreise eines ökonomischen Institutes, vollendet haben. Nachher, als die Gesellschaft schon getrennt, und ihr Vermögen schon eingezogen war, hat der Staat die Lycealbiblioihek, das ist, die aus dem Brande von i7?5 geretteten Bücher der ehemaligen Jesuiten und verschiedener aufgehobener Klöster im Lande, für eine öffentliche erklärt, und die Kosten aus dem Schul-fonde beigetragen. Aber noch ist in dieser Sammlung das ökonomische und physikalische Fach, daß die aufgehobene Gesellschaft hingab, das vollständigste. In diesem Vermächtnisse überlebt sie ihr Daseyn. Anwtnduug der Theorie a»f praktisch^ Fälle. 1) Durch Versuche einzelner Mitglieder. Nach dem Geiste des Instituts wurden über ncue Entdeckungen und Vorschläge zur Verbesserung der Landesiv.rlhschaft einzelne Mitglieder, welche nach der Beschaffenheit ihres Wohnorts und ihrer Kenntnisse dazu geeignet waren, zu praktischen Versuchen aufgefordert. Das Beyspiel und der Erfolg follte angränzcnbe Landwirthe jur Nachahmung reihen. 2) Durch Versuche der Gesellschaft überhaupt. Es wurde eine Wiese unweit Laiüach gekauft, und mit einem Wirthschaftsgebäude verschen, damit der Lehrer des Ackerbaues in den Stand gesetzt wurde, seine Schüler mit der Natur, mit der Behandlungsart fremder und einheimischer Pflanzen, und milder eigenen, unmittelbaren Handanlegung vertraut zu machen. Allein überzeugt, daß ein so kleiner Terrain für die unendliche Verschiedenheit der pcactischen Falle in der Landwirthschaft nicht zureichen könne, hat die Gesellschaft im Jahre 1??9 ihre Absicht auf ein Landgut, daß mit Acckern, Wiesen, Waiden, Flüssen, S«n, Waldungen, Weingärten, Alpen, u. s. wr versehen / ^------- w5re, gerichtet, um ökonomisch? Versuche aller Art, durch alle Zweige der Lanowirthschaft im Großen zu unternehmen. Aber eine Hosoerordnung vom 11. Febr. 17Uo verwarf ihren Vorschlag. 2) Durch UnterstÜMg des inländischen Fleißes. So hat z. V. die Gesellschaft, um aus Hunderten nur einige Fälle anzuführen , fremde Saamen aller Art, aus allen Weltgegenden kommen lassen, und demjenigen , die ihr Gedeihen versuchen wollten, hingegeben, Bienenstöcke in großer Anzahl zur Verthei-lung an die Unterthanen,in allen drei Kreisen, verfertigen lassen; spanische Zuchlwidder und Mutterschaa-fe aus der Merkopaler Pflanzschule eingeführt, unb unter die steißigen Landwirthe besonders in Istrien und Svexkrain, gegen annehmbare Bedingnisse vertheilt. Sie hat nicht gewartet, bis der inländische Fleiß sich selbst ankündigen würde, sie hat ihn aufgesucht, sie ist ihm mit thätiger Unterstützung, mit barem Aufwande zu Hülfe gekommen. i») Durch den Reitz der Belohnungen. Sie hat für die besten Zeichnungen und Modelle, für die größte Menge der Bienenstöcke, der gepflanzten Maulbeerbäume , der erzeugten Erdäpfel u. a. m. Prämien gegeben. Durch sie sind die Erdäpfel, die bevor im Lande unbekannt waren, ein einheimisches Producc geworden, und nähren das Volk in mancher sonst unfruchtbaren Gegend des Landes. Sie hat ihre Aufmerksamkeit auf einzelne, für das allgemeine Wohl verdienstvolle Handlungen gerichtet, und, um einen auszeichnenden Fall nicht zu übergehen, den Namen eines Bauers, Lorenz Sotelz, bei Litai in Unterkrain, der seine Nachbarn mit seltenem Patriotism aufmunterte, über dcn Fluß Reka eine steinerne Brücke auf eigene Kosten zu erbauen, in eincm Denkmahle verewigt. Um folche Unternehmungen zu wagen, wovon die jetzt angeführten Thatfachen nur.herausgerissene Data aus dem ganzen Zusammenhange sind, mußte die Gesellschaft allerdings ein Vermögen haben. Im Jahre 1781, dem letzten ihres Daseyns, wies sie mit letzten October einen realen Fond von 901^1 st. 22 kr. aus, worunter der Werth der mechanischen, physikalischen und chemischen Instrumente, der beträchtlichen Büchersammlung und des Maperho-fts nicht begriffen war. Hier anzuzeigen, was das landesfürstliche Acra-rium, und was die ständische Kassa zur Erzeugung desselben durch so viele Jahre in einzelnen Posten, auf verschiedene und zahllose Anlässe beigetragen habe, ist jetzt weder möglich noch nothwendig. Es wirb genug seyn anzuführen, daß aus der landesfürstlichen Kammeralkasse jährlich 7 78 st-, und aus dem ständischen Domestikalfonde jährlich ^000 fl. systemmasilg zur Ge-stllschaftskasse bezahlt wurden. Aus diesen Beiträgen und deren guten Verwaltung erwuchs nach und nach über allen gemachten Aufwand das angezeigte Ncr-mögen. Unterm 23. May j?ss? erfloß eine Hofverordnung des Inhalts- ,.Es sei angezeigt worden, daß d?e in Kram bestehende Ackerbaugefklcschaft ihren Mayerhof, und die von Sr. Ma-cstat bewilligte jähr-li'che Summe, anstatt ihrem Zwecke zu entsprechen, zur Vermehrung ihrer Kapitalien verwende.« Es mag seyn, baß die Gesellschaft damals ln Verlegenheit war, sich gegen diesen Vorwurf zu rechtfertigen , weil sich der Einfluß eines ökonomischen Instituts auf,die Kultur eines Landes nicht so, wie die Zinse eines Kapitals berechnen läfft. ' Es haben aber dock, die Folgen gezeigt, daß Se. Majestät mit ihrcr Rechtfertigung beruüigt waren, und daß nicht so sehr ibre Ausartung, als das damals angenommene System der Grund zu ihrer Aufhebung war. Denn die bald darauf unterm 6. August des nämlichen Jahres erganqene, entscheidende Hofverord-nunq lautete also : »Man habe bn dieser Gelegenheit in Erwägung gezogen, daß es zwar immer ein lobens-würdiqes Bestreben sey, wenn sich'einzelne, in dem Facht des Ackerbaues mit gehöriger Einsicht begabte Personen vereinbaren, um in ihrer Provinz die Aufnahme desselben durch ihr Beyspiel, ihren Rath, oder ihre Schriften zu verbessern oder. zu verbreiten. Da m.in aber bereits in einigen ?. k. Provinzen die^e Gesellschaften, in so fern sie bisber aus irgend einem öffentlichen Fonds eine Unterstützung gehabt haben, aus der Ursache aufzuheben befunden hat; weil die dieß-fälliqen Fruchte der Auslage nicht hinlänglich zu ent-sprechen schienen, und man daher die Verwendung dieses Betrages für andere Staatsbedürfnisse nützlicher zu senn erachtete, so werde dem Gubernium bedeutet, daß auch in Ansehung der in Kram befindlichen Acker-baugesellschaft die weitere Unterstützung aus öffentlichen Fonds nnt dem letzten October dieses Jahres aufzuhören habe." In Kraft dieser Koben Verordnung wurde ihrVer-msgen zum Normalschulfonde eingezogen, ihre Bücher wurden der Lycealbibliothek übergeben, nur^ einige wenige Maschinen wurden ihr in dem Falle überlassen , wenn sie aus löbsjckem Eifer ihre Bemühungen zur Aufnahme des Ackerbaues, als eine Privatgesellschaft fortsetzen sollte. (Der Neschlllsi folgt.) Nie beivcn größten Vielschreiber. Der Erste ist der Spanier Lope be Vcga. Er erwarb sich durch seine Schriften 150,000 Dukaten. In Madrid zeigte man ihn allen Fremden als ein Wunder; wenn er ausging, so zog ihm das Volk nach als einem Heiligen. Es ist unbegreiflich, wie er bei allen seinen Verbindungen und Amtsge: schaftcn so ungeheuer viel schreiben konnte als er wirklich geschrieben hat. Es sind von ihm mehr als 5» Quartanten lyrischer und prosaischer, und 26 dramatischer Werke jm Druck erschienen. Sechs und sieben-zig Quartbände, und kaum die Hälfte seiner Arbeiten ! Er sagt selbst: obschon von mir viel gedruckt ist, so ist es doch nicht der kleinste Theil von dem, was noch zu drucken wäre. Man zählt 1800 Comodien und Tragödien, und 400 Autos-Sakramentales von ihm, die alle gespielt wurden. Nach sembr eignen Angabe kommen auf jeden Tag seines Letzens fünf Bogen. Man hat berechnet, daß er nach dieser Angabe br e l» zehn Millionen, dreitausend, zweihun« dert und fünf und zwanzig Bogen und nach Abzug der wenigen prosaischen Werke und nach Ver