Nr. 14tt. Mittwoch, 20. Juni 1888. Itt?. Jahrgang. LMcher Zeitung. vr«numtrat»°n«prel«: Mit Poftversendung: gan»jährig fi. i», halbjiihrig sl. ?.eo. Im «omptoli: «»n.jähnn sl'il. halbjährig sl.b.oo, Für die Zustellung in« Hau« ganzjährig ft. I. — Instriionsatb»»: Für Neine Inserate bi« ,u < feilen 2»lr.. größere per Heile « lr,: bei öfteren Wiederholungen pr. Zeile 8 lr. Die ,,l!aib!,cher Zeitung" erscheint tiiylich mit Nusnahme der Vonn» und sseicrtagc Dir Abminiftrolio» bcfindct sich NahnbosaaNe 15, die Redaction wienerftraße l5, Sprechstunden dcr Ncdaction täglich von ,0 l>!« 12 Uhv vormittags.— Unsranlierl«lvr,ess werben nicht angenommen und Vianuscripte nichtznrüilgcftellt. Amtlicher Mil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Merhöchster Entschließung vom 15. Juni d. I. dem 5ectio„schrf im Haudcls'ministcrinm Karl Haardt vun Hartenthurn den Orden der eisernen Krone Meiler Classe und dem Sectionsrathe in diesen: Ministerium Ernst Becher denselben Orden dritter Classe, beiden taxfrei, allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 14. Juni d. I. dem Uandesgerichtsrathe in Czernowitz Dr. Johann Ritter ^>n Dylew ski das Ritterkreuz des Franz-Ioseph-^ldens allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 14. Iuui d. I. die bei bem Obersten Rechnungshöfe für die im Neichsrathe ^rtretencn Königreiche und Läuder erledigte systemisierte H^frathKstelle dem mit dem Titel und Charakter eines ^"listerialrathes bekleideten Rechuungsdirector im Acker- bauministcrium Joseph Held allergnädigst zu verleihen NMiht. Der k. k. Landespräsident in Kram hat den beurlaubten Thierarzt des 13. Corps-Artillerie-Regiments Und provisorischen Äezirks-Thierarzt Johann Kirschik, lll Dienstcsverweuduug bei der k. k. Vczirkshauptmann-Mft Gottschee, zum definitiven Vezirks-Thierarzt für l>en politischen Bezirk Gottschee ernannt. Nichtamtlicher Mil. Zur Sprachenfrage. I. Der Einsiedler von Emmersdorf hat wieder einmal zur Feder gegriffen, um aus Nnlass der großen geschichtlichen Gedenktage dieses Jahres an seine Mit» bürger in der soeben im Manz'schen Verlage erschienenen "loschüre: «Der österreichische Sprachenzwist. Ein Wort "Us Anlass der diesjährigen historischen Gedenktage an leine Mitbürger gerichtet von Dr. Adolf Fischhos' ein Wohlgemeintes nnd eindringliches Wort zn richten. Dr. Mols Fischhof ilt bekanntlich Specialist auf dem Ge> biete der sprachlichen nnd nationalen Zwistigkeiten Ocster- reichs. Eine reife politische Erfahrung und eingehende Studien der sprachlichen Verhältnisse in anderen national gemischten Staatswesen lassen ihn als den be-rufeuen Mann erscheinen, um in diesen Fragen ein maßgebendes Wort zu sprechen. Was Dr. Fischhof in dieser Sache zu sageu hat, wirkt umso eindringlicher und überzeugender, als seine politischen Anschauungen von hohem Ernste getragen sind und aus jeder Zeile seiner Schriften der tiefgefühlte Wunfch eines aufrichtigen Patrioten spricht, sein Scherflein beizutragen zur Beseitigung des nationalen Haders, der nun schon seit so vielen Jahren an dem Marke des Staates zehrt, die besten Kräfte der Völker von edleren Zielen abhält und zahlreiche Gegensähe schafft, die den cul-turellen und materiellen Fortfchritt auf Schritt und Tritt hemmen. Der Wert der Beiträge Fischhoss zur nationalen Frage liegt vorzüglich in der positiven Seite derselben, indem der Verfasser alles, was die vorhandenen Gegensätze verschärfen könnte, sorgfältig aus dem Wege räumt und ganz bestimmte Vorschläge zur Be< kämpfung des Uebels erstattet. Wir sind mit der einen oder der andern Einzelheit in den Ausführungen Dr. Fischhofs nicht völlig einverstanden; allein der politische Ernst, das nationale Wohlwollen und der patriotische Geist, welche seine letzte Kundgebung durchdringen, legen nns die publicistische Pflicht auf, dieselbe einer ein« gehenden Würdigung zn unterziehen. Ein treffendes Bild uuserer nationalen Verhältnisse entwirft Fischhof in dem Vorworte seiner Schrift. «Der große irische Agitator Daniel O'Connell,» sagt er. «führle auf feinen AgitatwnKzügen stets einen Mann mtt ftch, den er semen Pacificator'nannte und welchem die Aufgabe zu^el. die durch dir Reden des Herrn und Meisters leidenschaftlich erregten Volksmassen zu simf-tigeu und Ausschreitungen möglichst hintanzuhalten. Bei uus hat jeder Duodez-Club seinen Agitator, jede Ver-emskncipe ihren O'Connell. Wo aber sind die Pacifi-catoren? Wachte nicht die hohe Obrigkeit, es gäbe keinen Tabor ohne Revolutiöncheu, leinen sprachlich gemischten Ort ohne Bürgerkrieg en miniature. Nicht brandstiften heißt nach der Meinung nationaler Ultras sich brandmarken, nnd der Träger' eines Löscheimers erscheint ihnen als dcr Träger eines untilgbaren Makels, einer unauslöschlichen Schmach. Ja, alle schüren, niemand dämpft. Solch permanente Aufstachelung muss zur Verbitterung der Gemüther führen, zur Verwil-derung der Sitten, zur Verirrung der Geister und zur Verwirrung der Rechlsbegriffe nicht nur bei den Einzelsondern auch bei den Volks-Individuen. Durch stetes Processieren rechthaberisch geworden, glaubt bei uns jede Nationalpartei allen Ernstes, dass sie allein recht habe, sie ganz allein. Und hierin liegt die Schwere unserer Calamität; denn so lange der eine wie der andere der nationalen Streiter sich fälschlich in vollem Rechte und den Gegner in vollem Unrechte glaubt, wird die Verständigung zur Unmöglichkeit. Lässt ja der Rechtswahn, ganz sowie das Rechlsbewusstsein, die Nachgiebigkeit als Selbstverrath ansehen, als Versündigung gegen ein ethisches Gebot. Erst wenn beide Parteien zur Erkenntnis gelangen, dass manches in ihren Forderungen von höchst problematischer Berechtigung sei, hat ein Ansgleichsversnch Chancen des Erfolges. Fühlen nur erst die Streiter, dass der Rechtsboden unter ihren Füßeu schwankt, und geräth hiedurch ihr Selbstvertrauen immer mehr ins Wanken, dann erfassen sie gerne die ihnen zur Hinüberleitung auf eine minder breite, aber feste Rechtsbasis dargebotene Hand. Hiemit ist die Aufgabe vorgezeichnet, die jeder sich zu stellen hat, der bei uns ftacificatorisch wirken soll. Er muss ohne Furcht vor Verspottung oder Verdächtigung dem Wahne entgegentreten, welchen die Agitatoren und Volksschranzen allüberall so üppig genährt. Er muss auf das Unrecht, die Unbilligkeit oder Unklngheit hinweisen, denen man in gar mancher Forderung der einen, wie der andern Nationalpartei begegnet. Er muss auch die Wege andeuten, auf welchen die verschiedenen nationalen Interessen einander nicht kreuzen, sondern ohne gegenseitige Beirruna. und Störung parallel lausen. . . . Das mir vorschwebende Ziel nie aus dem Auge verlierend, habe ich, durch wiederholte Misserfolge unbeirrt, in dieser Schrift mir neuerdings die eben skizzierte Aufgabe gestellt. Im Kampfe für eine gute Sache weicht ein ernster Mann vor momentanen Miss» erfolgen nicht zurück. Der Irrthum erfreut sich ja oft der Huldigung des Tages, aber die Billigung der Zukunft wird nur der Wahrheit zutheil; denn, wie sehr die Leidenschaft auch tobe und lärme, am Ende schreit sie sich heiser, und das letzte Wort bleibt der Vernunft, der sorgsam erwägenden, streng prüfenden und stets zur Wahrheit hinlenkenden Vernunft. Was mir ganz besonders Muth zu dieser Publication verleiht, ist das Bewusstsein, dass es mir vor vier Decennien beschieden war, ein anregendes Wort mitzusprechen, als es für Oesterreich die Freiheit zu erringen galt. Durch dieses Jeuilleton. Ueber Frauen. . Für Frauen hat es immer ein gewisses Interesse, Meile über ihr Geschlecht aus Mä'nnernumd zu huren. Freilich haben sie für manches nur ein über« Agents oder verächtliches Lächeln, manches aber über-hascht durch die richtige Erkenntnis des Frauencharat-y?b' die es verräth. Im Folgenden find einige solcher Msprüche verschiedener Autoren zusammengestellt; sie ynndrln von Koketterie und Schönheit, von Freund' Mft zwischen Fran nnd Mann; von Liebe und von ^.r verschiedenen Art zu lieben, wie sie den Mann und "^ sie die Frau charakterisieren, y. Von koketten Frauen sagte Alfonse Daudet: «Die ""gen einer Kokette gleichen hellen, glänzenden Sft,e-^lti, die jede Regung'anderer wiedergeben, ohne jemals bathen zu lassen, was in der eigenen Seele vorgeht!» 7^ Ein Norweger, Jonas Lic, schildert das Elend an "." Seite einer Kokette mit folgenden Worten: «Wenn s'" verständiger Mann im Begriffe steht, einen Haus-!?"d zn gründen, was sucht er dann? Vielleicht eme ^u. deren Reize ihn gefangen nehmen, welche kokett "Nd interessant ist, deren Wesen er aber nicht zu er. Winden vermag? Sic kann ihn heute bezaubern, lim M morgen zu betrüben, und kann cs ein größeres ^"o in der Welt geben, als gezwungen sein, an der n?e einer Frau auszuharren, die unser Vertrauen "Ht besitzt?, ^.. 2a Bruyrre unterscheidet zwischen einer koketten "b einer galanten Frau folgendermaßen: «Eme ga- lante Frau wlll, dass man sie liebt; einer Kokette ge. nügt cs, dass man sie liebenswürdig und schön finde; die erstere gleitet langsam von einem Verhältnisse ins andere; die zweite hat mehrere Amusements zugleich. Die eme beherrscht Leidenschaft und Vergnüguugssucht, die andere Eitelkeit und Leichtsinn. Die Galanterie ist eine Schwäche des Herzens oder ein Fehler der Complexion. Die Koketteric ist eine Uuordnung des Geistes. Die galante Frau macht sich gefürchtet, die Kokette verhasst.» Derselbe Autor sagt über Untreue: «Eine nntreuc Frau ist nur untreu, wenn sie von der betheiligten Person dafür gekannt wird; hält diese sie aber für tren, dann ist sie perfide.» Und weiter: «Einige Frauen haben während ihres Lebens zwei Verhältnisse zu unterhalten, gleich schwer zu brechen und zu verhehlen. Dem einen fehlt nur der Contract, dem anderen das Herz.» Ueber Franenschöiiheit fällt er das reizende Urtheil: «Ein schönes Gesicht ist das schönste Schanspiel und der süßeste Wohltlang die Stimme jener, die wir lieben.» Das Schicksal mancher Schönheit kennzeichnet er mit den wenigen Worten: «Vielen Mädchen hat ihre Schönheit nie zu etwas anderem gedient, als dazu, sie eiu großes Glück erwarten zu lassen.» Auch über die Launenhaftigkeit so vieler Schönen klärt uns der Autor auf, indem er sagt: «Die Launenhaftigkeit ist deshalb der Schönheit so uahe, damit sic ihr als Gegengift diene; durch sie hat die Schönheit weniger Eiufwss auf deu Mann, der ohne dieses Heilmittel nie genäse.» Die vielfach aufgeworfene Frage, ob Freundschaft zwischen Personen verschiedenen Geschlechtes wahrhaftig bestehen lönne, entscheidet La Bruyere auf geradezu treffende Weise; er sagt: «Freundschaft kann unter Personen verschiedenen Geschlechtes ohne jede Unhöflichkeit bestehen; trotzdem sieht die Frau in dem Manne immer den Mann, und ebenso erblickt der Mann in der Frau immer die Fran. Ein solches Verhältnis ist nicht Leidenschaft, nicht reine Freundschaft — es bildet eine Classe für sich.» Ueber den Einflnss der Zeit auf Freundschaft und Liebe äußert er: «Die Zeit befestigt die Freundschaft und fchwächt die Liebe.» Noch einer treffenden Unterscheidung begegnen wir auf demselben Gebiete; La Bruyere sagt: «In der Freundschaft vertrauen wir nnser Geheimnis an, in der Liebe entschlüpft es.» Friedrich Halm singt über den Beginn der Liebe: «Sie kommt nicht, sie ist da.» La Bruylre drückt denselben Gedanken aus, indem er spricht: «Liebe beginnt mit Liebe; und aus der stärkste« Freundschaft kann nur eine sehr fchwache Liebe entstehen.» Verlassen wir nun die Vergleiche von Freundschaft und Liebe und bleiben wir bei dieser allein. Hier frappiert uns die Behauptung Bruyere's über die so« gcuannte «Unempfindliche»; er sagt: «Eine unempfind« liche Frau ist jene, welche dem noch nicht begegnet ist, deu sie lieben muss.» Karl von Holtey nennt Liebe «Sehnsucht ohne Absicht; alles andere — ist etwas anderes.» In Wilhelm Viehls «Liebeszanber» finden wir folgende Stelle: «Die heimliche Liebe brennt am heißesten, und kml Heiliger kann einer Minne widerstehen, deren Nähe er ahnt und empfindet und die sich nicht einmal vor sich selbst zur Schau trägt.» La Vruycre behauptet: «Die am raschesten entstandene Liebe bedarf am längsten zu ihrer Heilung.» Bei uns heißt es im gleichen Falle nicht selten von der Dauer Llliblichcr Zeitung Nr. 140. 1198 20. Juni 1888. erhebende Bewusstsein fühle ich mich gedrängt, ein anregendes Wort auch jetzt zu sprechen, da die Wohlfahrt der Monarchie dringend die Herstellung des innern Friedens erheischt. Persönlicher Erfolg winkt mir nicht; denn der Weg, der zu ihm führt, ist lang und mein Lebensweg nur kurz; doch gleichviel, wenn nur qesin« nungtverwandte Männer dereinst erstreben, was ich zeitlebens angestrebt. Die Ehre, die an den Erfolg sich knüpft, ski ihnen neidlos gegönnt.» Dr. Fischhof geht von dem Briefwechsel aus, der jüngst zwischen dem Oberstlandmarschall von Böhmen und dem Führer der Deutschböhmen stattfand. Er verschließt sich nicht der Bedeutung der traurigen Thatsache, dass die Ausgleichsaction zwischen den Deutschen und Czechen neuerdings gescheitert ist; aNein er findet anderseits in diesem Briefwechsel genug wichtige Au-näherungspunkle, um denselben nicht allzu pessimistisch zu beurtheilen. Er weist darauf hin, dass eine Eini« gung erzielt worden sei hinsichtlich des Curiatvotums sowie iubetreff der Regelung der Sprachenfrage bei den Gemeinden und Bezirken, und er findet ein wertvolles Entgegenkommen in der Frage des Gebrauches der Landessprache bei den Gerichtsbehörden. «Jeder Unbefangene,» meint er. 65 t6mm6«» entnommen. Ich kann aber, um ganz ehrlich zu sein, einen seiner Aussprüche nicht unterdrücken, den ich in keine der Gruppen eingereiht, sondern aus gewichtigen Gründen zum Schlüsse gelassen habe. Er lautet: «Es gibt wenige Frauen, die so vollkommen sind. dass sie ihren Mann hindern, mindestens einmal täglich zu bedauern, dass er eine Fran hat, oder jenen glücklich zu preisen, der keine hat.» .'l. k. dränge, bezeichnet Fischhof die geschichtlichen Gedenktage, welche das laufende Jahr bringt: den vierzigsten Jahrestag der Wiener Volkserhebung und die Thronbesteigung unseres Monarchen. Er fände die Herstellung des nationalen Friedens durch unsere Gesetzgeber als ein Geschenk, dem an Kostbarkeit und historischer Bedeutuug keines gleich käme, das ein Parlament bei ähnlichem Anlasse dem Herrscher und den Völkern eines Reiches jemals dargebracht hätte. In diesen Worten verräth sich allerdings der etwas zu weitgehende Optimismus des Mannes, der von der Stille seines abgeschiedenen Lebens heraus die nationalen Gegensätze, welche den Staat zerklüften, beurtheilt, ohne dieselben unmittelbar zu beobachten und deren ganze Schroffheit zn kennen. Deshalb begeht er auch den Irrthum, die nationalen Schwierigkeiten ausschließlich als subjective zu bezeichnen, welche mit dem nöthigen Aufwande an gutem Willen sich ohneweiters hinwegräumen ließen. Wir sind zwar weit entfernt davon, den hohen Wert dieses guten Willens zu verkennen, und vindicieren demselben bereitwillig eine maßgebende Rolle bei der Herstellung des nationalen Friedens; allein auch die objectiven Schwierigkeiten der Sachlage dürfen nicht so ohneweiters hinweggeleugnet werden. Wer sich in ernster Weise mit dem österreichischen Sprachenstreite befasst, wird zugeben, dass er da alls Schritt und Tritt den heikelsten Subtilitäten begegnet und dass nebst dem guten Willen der nationalen Parteien auch eine ausgiebige Portion staatsmännischer Einsicht und die intimste Vertrautheit mit allen Anforderungen des administrativen und des Iustizdienstes sowie der Thätigkeit der autonomen Selbstverwaltungskörper nothwendig find, um den nationalen Ausgleich auf gesunder und dauerhafter Grundlage herbeizuführen. Immerhin aber ist uns der Optimismus Fischhofs hundertmal lieber, als der Herostratische Standpunkt jener Schreier, welche, weil ihre Bedeutung ausschließlich auf dem nationalen Kampfe beruht, den Frieden al« eine Unmöglichkeit bezeichnen, wohl wissend, dass der Friedensschluss das Todesurtheil für ihre Existenz im politischen Leben bedeutet. Politische Neberstcht. (Die österreichische Delegation) hielt vorgestern mittags eine Sitzung ab, worin Präsident Dr. Smolka dem Kaiser Friedrich einen langen, äußerst sympathischen Nachruf widmete. Redner rief die Er» innenmg an die tragischen Ereignisse der letzten Monate zurück, wies auf die pflichttreue, rastlose Thätig« keit und heroische, klagelose Duldung des todkranken Kaisers hin, dessen ganzes Leben hohen Geistesadel, Gerechtigkeitsliebe, Friedensliebe. Menschenfreundlichkeit, rührende Herzensgüte wiederspiegelte. Daher sei der unsägliche Schmerz, die tiefe Trauer dcs deutschen Kaiserhauses und des deutschen Volkes ermessbar, wie auch die Gefühle tiefer Trauer der gesammten gesitteten Menschheit die Bahre des Verewigten um< schweben. Redner sprach die zuversichtliche Hoffnung aus, der jetzige Kaiser werde pietätvoll an den Tra» ditionen seiner erhabenen Vorgänger festhalten; unserem Kaiser ein ebenso getreuer Freund und Verbündeter bleiben; das Freundschafts- und Bündnisverhältnis werde sich als unzerreißbar bewähren und der Friede noch längere Zeit erhalten bleiben. Möge die tiefe und allgemeine Trauer über den hintritt des Verewigten und die Gewissheit, dass sein Andenken fortleben werde im dankbaren Herzen seines Volkes und der gesammten Menschheit, und fortleben in der Geschichte als erhabenes Beispiel aller Regenten »Tugenden, der hochherzigen Kaiserin-Witwe, dem jetzigen Kaiser, den Kaiserhaus-Mitgliedern Trost und Linderung gewähren. Redner schloss unter nochmaliger Betonung des schmerzlichen, auch von unserem Herrscherhause ebenso schmerzlich empfundenen Trauerfalles mit dem Antrage, behufs feierlichster Trauerkundgabe von weiterer öffentlicher Verhandlung Abstand zu nehmen. Der Minister des Aeußern soll ersucht werden, den Ausdruck der tiefen Trauer der österreichischen Delegation der deutschen Regierung in geeignetem Wege zur Kenntnis zu bringen. (Zustimmung.) (Parlamentarisches.) Der Vicepräsident des Abgeordnetenhauses Graf Richard Clam zeigte dem Präsidium mittels Schreibens vom 12. Juni an, dass er sein Reichsrathsmandat niederlegt. Als Nachfolger werden Graf Friedrich Kinsky und Graf Salm genannt, beide Mitglieder des Czechenclubs. Es verlautet jedoch, dafs die Stelle eines ersten Vicepräsi-denten der Opposition durch Vorrückung Chlnmecky's überlassen werden soll. (Aus der ungarischen Delegation.) Im vereinigten Vierer-Nns'chusse der ungarischen De< legation dürfte der außerordentliche 47-Millionen-Credit heute und der Occupations-Credit am Donnerstag verhandelt und erledigt werden, und auch der Schluss-rechnungsausschuss wird heute mit seiner Arbeit fertig werden. Der Heeresausschuss wird die in Schwebe belassenen Titel des Ordinariums in einer Ende der Woche stattfindenden Sitzung, in welcher auch schon die Referate der beiden SnbconMs vorliegen werden, verhandeln. Es erscheint nnnmehr nicht unmöglich, dass die Delegations-Session mit 1. Juli geschlossen werde. (Das Reichsgesetzblatt) veröffentlicht das sanctionierte Gesetz, betreffend die Coiwertierung vun Hypothekar-Forderungen der zur Ausgabe vou Pfandbriefen berechtigten Anstalten und die grundbücherliche Eintragung eines nenen Pfandrechtes in der Rangordnung eines bereits haftenden Pfandrechtes. (Ungarn.) Im ungarischen Abgeoidnetenhause wurde das Alkohol-Conlingentieruiigsgesetz in dritter Lesung votiert. Ferner nahm das Hans die vom Ober^ Hanse beschlossenen Amendemenls zum Branlweinsteuer-Gesetze an und genehmigte ohne Debatte die Abrech' nnng mit Kroatien pw 1«W. Hieranf wurden Petitionen verhandelt. Auf Antrag des Ministerpräsidenten hielt das Haus Samstag die letzte meritorische Sitzung. Es wird nur mehr eine formelle Sitzung zur Uebernahme eines Nuntiums des Oberhauses stattfinden. Die meritorischen Berathungen werden, abweichend uon der bisherigen Gepflogenheit, am 8. oder 15. Oktober wieder aufgenommen werden. (Im Agramer Gemeinderathe) theilte vorgestern Oberbürgermeister Siebcr den Dank des Kronprinzenpaares für den schönen Empfang mit. ^le Worte des Kronprinzen wurden mit lebhaften Z>vl^ Rufen ins Protokoll aufgenommen. Folnegovic beantragte, die Regiernng möge ersucht werden, die D»> sciftlinarangelegenheit des Bürgermeisters Badovinac endgiltig zu erledigen. Der Antrag wuide dem politischen Comite' überwiesen. (Deutschland.) Vorgestern vormittags wurde« in der Potsdamer Friedenskirche die sterblichen Ueber" reste Kaiser Friedrichs beigesetzt. Aus allen von Deut-scheu bewohnten Erdgegenden sind herzliche Trauerkuno-gebungen in Berlin eingetroffen, welche nicht nur M das lebhaft wiedererwachte Nationalbewnsstsein des Volkes, sondern auch für die Verehrung und Würdig»^ zeugen, welche der verewigte Monarch als Kronplwi und Kaiser sich erworben halte. .. (Militär-Excess in Constantinopel.) Nachrichten aus Constantinopel zufolge hat am letzten Montag während des Vorbeizuges des Sultans i" Bairams-Ceremonie ein Soldat eines arabischen ReA mentes einen Soldaten des albanesischen Regime"^ insultiert. Am nächsten Morgen rückte das ganze aM' nesische Regiment aus seiner Kaserne bei ^ildiz^l^ und marschierte in Schlachtordnung auf die Kase^ des arabischen Regimentes zu. In der Nähe derselv" angelangt, gaben die Albanesen Feuer, welches Araber erwiderten. Sechs Mann wurden getödtet ul etwa dreißig verwundet. Andere Regimenter eilten ye bei und machten dem Kampfe ein Ende. Die beio Kasernen wurden militärisch umzingelt. Die Sold^ des albanesischen Regimentes wurden entwaffnet u werden verbannt werden; ihr Commandant, 3^^ Pascha, wurde auf ein besonderes Staatsschiff geb"^. und nach Fez in die Verbannung geschickt. Isma^« Pascha, Commandant von Mdiz-Kwsk, wurde g"'^ falls abgesetzt. „ (Frankreich.) Der Ton der Proclamation^ des Kaisers Wilhelm an die Armee nnd die Mar" wird in Paris allgemein als kriegerisch beurtheilt. ^ «France» vermistt in denselben einen politischen « danken. Die «Liberi» findet es überraschend, ^' Kaiser Wilhelm nicht vorher zur Nation gesp"^ habe. Der «Temps» schreibt: «Wilhelm N. g«"" nicht, die friedlichen Versicherungen der Proclamatl" seines Vaters erneuern zu sollen. Die neue S""" ^ erheischt die Einigung der Republikaner und die n nale Eintracht in der inneren Politik.» .<,) (Türkisch-serbischerHandelsvertrn!" Nach einer Constantinopeler Meldung ist """« ^ zwischen der Pforte und Serbien über alle P""." ^e abzuschließenden Handelsvertrages eine """>" gte Einigung erzielt worden. Der Vertragsentwurf > dem'Snltan unmittelbar nach dem Bairamfepe,^ Genehmigung übersendet werden, und man z ^^ nicht, dass dieselbe ehestens erfolgen wird. so da!» ^ eine baldige Unterzeichnung des Vertragsinstrum ^ dnrch die beiderseitigen Delegierten erwartet. ^ ^e Delegierter Serbiens in dieser Angelegenheit '""A .ch. Gesandte Herr Novakovic wartet nur die Umc z.^ nung des Handelsvertrages ab, um sich ^^ebeN-Familie zu längerem Urlaub nach Belgrad z" vru ^ (Italienische Flottenmanöver ^ aus Rom gemeldet wird, beginnen die nal, ^ Flottenmanöver am 2«. d. M. Sie werden, lom .„ rüber verlautet, in ihrer ersten Periode haupya^ ^ der Umgebung der Insel Monte Christo und p" . ^e Golf von Spezzia stattfinden. Im ganzen ,ou 40 Tage dauern. _ _, > «^richtet' (Aus Sofia) wird unterm 17. 3"" ° .^ ^l Stambulov, welcher heute hier erwartet w"^ ,ft. Tirnova noch nicht abgereist, derselbe w'ro w»v ^ lich im Laufe dieser Woche eintreffen. Ae "" ^ch Prinzen Ferdinand nnd der Prinzessin Clemen« Ostrumelien erfolgt Mittwoch nachts. Laibachcr Zeitung Nr. 140. 1199 20. Juni 1888. Tagesnemgleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das im« Mische Amtsblatt meldet, für den Bau einer Kinder-Vewahlanstalt in Rohoncz 200 fl. zn spenden geruht. — (Allerhöchster Gnadenact.) Se. Ma-»estät der Kaiser hat dcn wegen Ranbmordcs zum Tode ^ucch den Strang vernrtheilten Johann Zorin, dessen ln Cilli bevorstehende Hinrichtung bereits von mehreren leiten gemeldet wnrde, begnadigt. Der oberste Gerichtshof verhängte sodann über den Gedachten eine lebenslängliche Kerkerst rafe. -^ (Eine Taschenuhr ans Holz.) Ein sehr «eltenes Werk der Uhrmachcrknnst ist seit mehreren Tagen w dem Auslagefenster der Uhren« und Goldwarenhand-lung des Herrn W. Spitzer in Graz zn sehe», eine Spindeluhr aus amerikanischem Vuchsholze sammt einer üus einen« einzigen Holzstücke gleicher Gattuug geschnitzten Kette mit Karabiner nnd Petschaft. Das hölzerne Näder-^ert ist in feinster Art ausgeführt, mit einer meisterhaften Schnitzerei geziert, besonders zengcn das Steig-und das Kronrad von den, Fleiße und der Geduld des «achmannes, der, wie verbürgt wird, als unglücklicher ^ewohner einer österreichischen Strafanstalt zn seiner bewundernswerten Arbeit drei Jahre Zeit verwendet hat. Aas ebenfalls mit Schnitzwerk reich ornamentierte hölzerne ^rhäuse hat an der Rückseite sowie vor dem hölzernen Afferblatte, auf dem uebst den Stundenziffern auch das Datum ersichtlich ist, einen Glasverschluss, so dass das Nltercssante Räderwerk auch ohne Ocffnen des Mantels besehen werden kann. Der Gang dirser hölzernen Spindel-"hr ist überraschend genau, abgesehen von dem unvermeidlichen Einflüsse des Witterungs- nnd Temperatur-Wchsels. -^ (Per sonaln achrichten.) Die durchlauch-Mte Fran Kronprinzessin Erzherzogin Stefanie ist ^gestern ans Bosnien wieder in Wien eingetroffen. — Se. Excellenz der Herr Minister und Leiter des Justiz-Ministeriums Dr. Freiherr von Prazäk ist zum Cur-gebrauche in Marienbad eingetroffen. ^- (Temperatur der Meere.) Mit Zugrundelegung der reichhaltigen Veobachtungsdaten, welche °°n dem englischen meteorologischen Amte gesammelt wer' "en, hat der Geograph Krümmet Karten der Iso-yermen (Linien, die Orte gleicher Temperatur verbinden) >ur die drei Hanptmeere angefertigt. Welche wichtige Rolle bci der Wärmeucrtheilnng in dcn Oceanen die großen Meeresströmungen spielen, geht daraus hervor, dass in Manchen Orten unter dem Acquator das Mcerwasser um 2 bis 4 Grade kälter ist, als einige Breitengrade nörd-lich oder südlich davon. Merkwürdig, wenn auch nach Ansicht Professor Günthers in Viewegs «Naturwissen-^tlicher Rundschau» keineswegs unerklärbar, ist der ^"'stand, dass die warmen Gewässer sich stets in den glichen Theilen der Oceane anhänfen, wohin sie eben °urch die Meeresströmungen geführt werden. Tcmpcra-l"len über AN Grad siud eine Seltenheit, sie zeigen sich ""l im August und nur in schmalen Streifen längs der peruanischen Küste, wo die äquatoriale Gegenströmung ^ki. Die unter ganz außergewöhnlicher Bestrahlung gehenden Nandmeere Arabiens, wo 32 Grad (im Rothen ^eere) und 35'^ Grad (im Persischen Golfe) gemessen ^"den, bilden Ausnahmen. Etwa vierzig Procent der ge- fammten irdifchen Wasserfläche hat die tropische Wärme von 24 Grad und darüber, und gegen dreißig Procent der Wasserstäche kühlt niemals unter diese Grenze ab. An den Westküsten von Afrika und Südamerika hat das Meerwasser eine verhältnismäßig niedere Temperatur, was durch den Wärme-Anstausch mit den kalten Wassermassen der Tiefe erklärt wird, doch hat man an der australischen Westküste diese Erscheinung nicht beobachtet. Wohl zeigt sich im August zu beiden Seiten des Aequators etwas ganz Aehnliches, indem das Aufsteigen des kalten Tiesseewassers einen namhaften Temperatur-Rückgang bewirkt. — (Selbstmord einer Gräfin.) Wie man aus Charkow meldet, hat sich daselbst Gräfin Tysz-kiewicz im «Hotel Eremitage» an ihrem Plaidriemen erhängt, Die Ursache des Selbstmordes ist nicht bekannt. In dem Rcisekoffer der Gräfin, welche einem volhynischen Adelsgeschlechte entstammt, wmdcn einige Tausend Rubel in Barem und sehr viel Arillantschmuck vorgefunden. — (Aberglaube.) In einem Pfarrdorfe des schönen Kärntnerlandes befindet sich eine Kaischlerin, welche znr Zeit des Glaubens ist, ihre Wirtschaft sei — verhext. Abdeckerlcnte benutzen diesen Wahn, den Bann «lit Verschwörungs uud Zaubermitteln zu lösen. Letzten Samstag wnrde eine solche Beschwörung behufs Ent-zauberung vorgenommen. Zur Zeit des Abendläutens stürzte die Beschwörerin mit einer glühend gemachten Eiscnstange aus der Kaischc und suhr damit in den Düngerhaufen neben dem Stadel. Die Kaischlerin musste Wasser hcrbcitragcn und den Dünger damit begießen, dass es nur so zischte und eine Rauchsäule emporstieg. Ueber den aufsteigenden Rauch musste sich die Kaischlerin niederhocken, worauf noch verschiedene kleinere Stäbe in den Dünger gesteckt wurden u. s. w. Welches Entgelt die Beschwörerin für ihren Hocuspocus erhielt, ist unbekannt, doch vermuthet man, etwa 2 fl. für die Person uud Verabreichung der ortsüblichen Sonntagskost. — (Auf Wunsch des Königs!) Man schreibt aus Turin: Die Söhne des Herzogs von Aosta werden demnächst mit großem Gefolge eine Studienreise um die Welt antreten, die sie auf uugefähr sechs Monate von der Heimat entfernt halten soll. Man will nämlich die Prinzen über die Dauer der Vcrmählungsscierlichkeiten entfernen, da König Humbert nicht wünscht, dass die Söhne des Herzogs dessen Vermählung mit einer zweiten Frau auwohncn. — (Südbahn.) Die Südbahn hat bis 10. Juni dieses Jahres um 0-52 Millionen mehr vereinnahmt, als in der gleichen Periode des Vorjahres, und dürfte demnach das Semester mit einem Einnahme-Plus von mindestens O'l, Millionen Gulden abschließen. Dieser Mehreinnahme steht eine geringe Mehrausgabe für die Höhcrc Leistung gegenüber sowie die Kosten, welche durch die längere Blockierung der ungarischen Linien durch die ausnahmsweise starken Schneefälle des heurigen Winters verursacht wurden. Immerhin dürste noch ein nicht unbeträchtlicher reiner Uebcrschuss resultieren. — (Explosion.) Am Samstag fand im Io-hann.Schachte zu Mährisch-Ostrau eine Explosion statt, wodurch drei Arbeiter gelobtet und zwei schwer verletzt wurden. — (Sechs linge.) Die Frau des Sindaco von Castagnola in der Schweiz wurde am 4. Mai von sechs Kindern entbunden, darunter vier Knaben und zwei Mädchen. Sie wurden alle lebend, aber vor der Zeit ge-^boren, starben jedoch in wenigen Secunden. Der Fall, welcher alle früheren authentischen Berichte über menschliche Fruchtbarkeit übertrifft, ist von Dr. Vassal! i beobachtet und beschrieben worden. — (Von Ratten verletzt.) Vor einigen Tagen haben in einem Dorfe bei Nifa in Sachsen Ratten ein drei Tage altes Kind angegriffen, dem armen Wesen das Geficht zernagt und verschiedene Löcher in dcn Schädel gefressen, so dass das Gehirn bloßgclcgt ist. — (Die Städter auf dem Lande.) Tochter (beim Anblick einer Kuhherde): Sich doch, Papa, wie un-schnldig diese Kiihe aussehen. Man begreift es gar nicht, woher die gefälfchte Milch lommt. Gorthc's «Laust». Ncbrr die neuen ^Faust^Eutbeckungen, von denen der Goethe Mefellschaft Kunde wurde, lomint ausführlichere Nach^ richt. 1824 wollte Goethe dcn, lchteu Theile von «Dichtung und Wahrheit» Mittheilungen über den ungeschriebenen vdrr nur fragmentarischen zweiten «Faust» einverleiben, dann nber warf er diese Blätter weg nnd zog es vor, die Dichtrrarbrit am «Faust» selber wieder zn beginnen nnd so sein »Hauptgeschäft», snnen «Hanptzwecl» zn fördern. Jene Matter aber haben sich im Goethe>Archive gefunden nnd zeigen uns ältere, nie geahnte Plane. Unter anderem wünscht am Hofe des Kaisers Max dieser sich von Faust den Zauber-mantel zn einer Gcinsjagd nach Tirol, Mephisto steht dem stockenden Fanst unsichtbnr bn und heilt die Hosdamen von Sommersprossen und Frostbeulen. Faust und Helena finden sich fern von Griechenland anf dem Schlosse eines gegen Palästina gezogenen Ritters zusammen. Helena, owohl in dieser deutschen Einsainlcit nach Gesellschaft, besonders nach männlicher, sehr begierig, findet anfangs den blonden Ritter abscheulich, und erst allmählich gewinnt dieser das Weib. Mephisto als «christlich ge« taufte Zigeunern,» bedient zusammeu mit einem hexenden Castellan das Liebespaar, dessen Sohn gleich nach der Geburt tanzt und ficht. Im Handgemenge mit Mönchen, Bauern und Lands» knechten fällt der Knabe, und im Jammer um seinen Tod zieht sich unversehens Helena den Ring vom Finger, der ihr Scheindasein bedingte. Nur ihr Gewand bleibt in den Armen des lieb-umfangenden Faust. Gegen die Mörder feines Kindes führt Faust dann einen Eroberungskrieg: «Ich lernte diese Welt verachten, Nun bin ich erst, sie zu erobern wert.» In diesem Plaue fehlen der Mummenschanz, das Papiergeld, Baccalaureus und Homunculus fowie die Walpurgis Nacht bei Pharsalus. Alles ist deutscher, derber, lraftgenialer, revolu-tionärer, volksthümlicher, als in der späteren Ausführung. Wir sehen eine bestimmte Stadt (Augsburg) und einen bestimmten Kaiser (Max). Sodann hat sich im Goethe-Archive eine Niederschrift von 1827 grsnndcn, wo Hmuunculus, der «zwerghastc Meister aller Chronologie», der Führer in die thessalischc Zaubcrnacht wird, und zwar befindet er sich dabei in der Brusttasche seines Erzeugers Wagner, der merkwürdigerweise mit von der Partie ist und unter den antiken Gespenstern als trockener Schleicher eine besondere Figur macht. Er sammelte in einer Phiole Phosphore» stierende Atome des leichenvollen Erdreiches, um eine Homun» cula herzustellen, nnd beschwört dadurch die todten römischen Legionen herauf, welche fich die Ausnützung ihrer Knochen« lheilc nachdrücklich verbieten. Auf Wagner dürfte sich auch dcr Vers beziehen: «Reden mag man noch fo griechisch, Hört's ein Deutscher, der verstehts,» Alle diese nnd andere Faust°Fundc werde» in der grohrn Weimar'schen GortheAusgabe, wo Erich Schmidt den «Faust» besorgt, verwertet uud zu finden sein. Local- und Prouinzial-Nachlichten. — (Kronprinzessin Stefanie und die türkischen Frauen von Sar ajev o) Wie bereits kurz gemeldet, hatte Kronprinzessin Stefanie während ihres Aufenthaltes in Sarajevo am 15. d. M. auch eine (Nachdruck vtlbolcn,) Zie Manöe dcs M'ntes. Ionian aus den, Englischen von Max v. Weikenthurn. (1. Fortschuug.) , Sie war der Sprache, in welcher das Schreiben besasst, vollständig mächtig; das sah sie auf dcn ^ten Blick, welchen sie auf das Blatt warf, auf dem "Ur wenige Zeilen zu lefen standen. f. Mit vor Aufregung schlotternden Knien schlich sie ' Z M ihr Versteck z'nrück, um hier die Worte zn ent- Mern. welche da« Papier in verschnörkelten Lettern /''g- Ihre Hand zitterte heftig, während sie das ver- ^"gmsvolle Blatt entfaltete, denn Mary hatte noch "'5 Zuvor im Leben einen solchen Schritt gethan, nnd °"e nicht ihre Liebe zu Richard gewesen, die sie mo- «entan sugar die Strenge des im allgemeinen so a/. Achteten Vaters vergessen ließ — sie wäre nimmer iu imstande gewesen. Da — sie wollte eben beginnen, die Schliftzüge ,' enttäthseln — schlug wieder das Geräusch heran-.Mnder Schritte an ihr Ohr. und ehe sie wusste, wie ^ ^schall, kehrte ihr Vater in der Begleitung des ^>en Fallerton in das Gemach zurück, it,, > der Schwester; ihr Herz schlug laut, und während des ganzen nun beginnenden Unterrichtes verfolgte sie unaufhörlich der Gebaute, was sie thun sollte, uachdem der Onkel dieSchreibtisch-Schieblade abgeschlossen und ks ihr dadurch unmöglich gemacht war. deu Brief an seine frühere Stelle zurückzulegen, den Brief, dessen Verschwinden nach dem, was sie gehört hatte, nicht uneuldeckt bleiben konnte, sondern vielmehr einen Sturm in den Seelen der beiden Männer wachrufen musste, die ihr so nahe standen — so nahe durch die Bande des Blutes. ______ II. Die Speisezeit war die einzige Stunde des Tages, in welcher Herr von Roden mit seinen Kindern zusammenkam. Mary fürchtete diefe Zeit des täglichen Zusammenseins mit dem Vater nicht wenig; hatte er doch stets etwas an ihr zu kritisieren, dies oder jenes an ihrem Benehmen auszusetzen. Wie sollte sie nun erst heute diefe sonst schon so gefürchtete Abendstunde durchleben, heute, wo ein Geheimnis ihre Seele be« lastete? Seit fünf Minuten stand sie nun völlig angekleidet da. bereit, sich in das Speisezimmer zu begeben, und konnte doch das Herz dazu nicht finden. Da plötzlich ward laut und heftig an der Hausglocke gezogen. Welcher Besuch konnte zu so später' Stunde noch kommen? Während sie noch horchend stand, trat ihre ältere Schwester Karoline hastig bei ihr ein. «Komme sofort mit mir hinab,» sprach sie in ihrer kalten Weise, «es hat sich Außergewöhnliches zn. getragen. Der Vater erhielt ein Telegramm aus Frank» fürt von einem vertrauten Freunde und muss noch heute Abend nach Deutschland abreisen; er bleibt mindestens einen Monat lang fort; auch für uns bringt das große Veränderung mit sich. denn wir sollen nicht hier zurückgelasseu werden. Du uud ich reiseu in Be. gleilung Richards zu Onkel John, während Nelly und Sophie mit Fräulein Grey ein Seebad besuchen.» (Fortsetzung folgt.) Lnilmchcr Zeitung Nr. 140. 1200 20. IlNii 1888. Damen-Deputation in Audienz empfangen. Ueber diesen Empfang wird berichtet wie folgt: Um halb 4 Uhr nachmittags fpielte sich im Regierungsgebäude eine äußerst interessante Episode ab: der Empfang der einheimischen Frauen, die Mehrzahl davon Muhamedanerinnen. Schon um 12 Uhr hatten sich diese Frauen bei Frau von David, welche die Vorstellung leitete, versammelt und fuhren in 25 Wagen vor das Regierungspalais. Im Festsaale fand die Vorstellung statt. Als Sprecherin der muhamedanischen Frauen fungierte die Gemahlin des Bürgermeisters Mustapha Veg Fadil Pasic und die des Regierungsraths Mehmed Beg Kapeta novic. Es waren 23 Muhamedanerinnen in den kostbarsten, goldstrotzenden alttürlischen Gewändern, zum Theile in der Anteria, diesem Prunkgewande, und den Fez mit Brillanten sowie die Brust mit Ducateu-Schnüren fast bedeckt. Die Sprecherin der Serbinnen (14 Damen), die, mit einer einzigen Ausnahme, in modernen Roben erschienen, war die Gemahlin des Vice-Bürgermeisters Dimitrije I eft a novic und die der fünf spaniolischen Damen Frau Esther Finzi. Die Kronprinzessin war sichtlich animiert durch das bunte Bild und unterhielt sich mit den Damen nahezu eine Stunde hindurch mit Hilfe der als Dolmetsch fungierenden Arrangeurin dieses äußerst gelungenen Empfanges. — (Personalnachricht.) Wie man uns mittheilt, richtete der Vicepräsident der krainischen Landwirt-schafts-Gesellschaft, Herr I. F. Seunig, an den Präsidenten Herrn Gustav Grafen Thurn in Radmanns-dorf die nachstehende Depesche: «Die Theilnehmer der Generalversammlung der krainischen Landwirtschafts-Ge-sellschaft gedenken in Dankbarkeit ihres verdienstvollen Präsidenten und hegen den warmen Wunsch, Gott möge Ihnen die Gesundheit bald wiedergeben.» — (Zum Regierungs'Iubiläum Seiner Majestät.) Der Leseverein in Lustthal veranstaltet am 1. Juli aus Nnlass des vierzigjährigen Regierungs-Iubiläums Sr. Majestät des Kaisers ein Vereinsfest mit reichhaltigem Programm. Dem Feste schließt sich ein Tanzkränzchen an. Anfang um halb 5 Uhr nachmittags. Gäste willkommen. — (Ein Kind verunglückt.) Abermals ist infolge mangelhafter Aufsicht ein junges Leben zugrunde gegangen. Einem uns aus Neumarktl zugehenden Berichte zufolge ließ die Besitzerin Anna Kalisnit aus St. Anna das gegen Bezahlung in Pflege übernommene zweijährige Kind der beim Bergwerke in Idria bediensteten Eheleute Kavcic ohne Aufsicht vor dem Hause spielen, wobei der Knabe in die vor dem Stalle befindliche Mistjauche siel und darin ertrank. — (Für Sommerfrischler.) Behufs weiterer Erleichterung der Frequenz zwischen Trieft und den Sta» tionen der Strecke Laibach-Tarvis, welche bekanntlich als Sommeraufenthaltsorte von der Triester Bevölkerung gerne aufgesucht werden, haben, wie uns mitgetheilt wird, die Verwaltungen der k. l. österreichischen Staatsbahnen und der Südbahn beschlossen, vom 23. Juni l. I, Tour- und Retourbillets ll. und III. Classe zu ermäßigten Preisen, giltig für alle fahrplanmäßigen Züge, in den Stationen Trieft (St. Andrea und Süobahn) nach Lees-Veldcs, Ratschach, Weißenfels und Tarvis einzuführen. Die Gil-tigkeitsdaucr diefer Tour- und Retourkarten wurde mit fünf Tagen fixiert, wobei bezüglich Berechnung der Gil-tigkeitsdaucr Sonn- und Feiertage nicht mitgezählt werden. Diese zweckentsprechende Maßnahme in Verbindung mit jener, wonach vor jedem Sonn- und Feiertage im Anschlüsse an den von Trieft abgehenden Abendzug ein Separat-Personenzug zwischen Laibach»Tarvis verkehrt, erleichtert die Ansiedelung in den an Naturschönheiten so reichen Gegenden Obertrains. — (Desinfection in Ge fängni s se n und Strafanstalten.) Der Minister und Leiter des Justizministeriums, Dr. Freiherr von Prazät, hat an alle Justizbehörden eine Verordnung gerichtet, laut welcher mit Rücksicht aus die wiederholt vorgekommenen Uebertragun-gcn von Infeclionskran'heiten in Gefängnissen oder aus denselben durch eingelieferte, beziehungsweife entlassene . Häftlinge — sofern die Vorbedingungen der Durchführbarkeit vorhanden sind — die Einrichtung zu treffen ist, dafs die Kleider, Wäsche und sonstigen Effecten dieser Personen regelmäßig, also auch abglsehen von herrschenden Infektionskrankheiten, bei ihrer Einlieferung der Desinfection in verlässlichen Dampf-DesinfectionsApparaten unterzogen werden. — (Schnee im Juni.) Im Laufe der letzten Tage giengen in den Alpenländern reiche Schneefälle nieder. Von Freitag bis Sonntag schneite es im Puster-thall,' von Lienz bis Bruneck fast ununterbrochen. Aus Saalfelden an der Giselabahn in Salzburg und aus Vötlabruck in Oberösterreich kommen gleichlautende Mel» düngen. Auch in Krain stellte sich endlich nach vielen heißen Tagen der langersehnte Regen ein, dem sich auch kalte Winde beigesellten. Die Temperatur sank so rapid, dass schon wenige Stunden nach dem Beginne des Regens in Bezug auf den Wärmezustand ein Unterschied von 20 Grad R. zu verzeichnen war. Als es sich aus-llcheitert hatte, zeigten sich nicht allein die Sannthaler Alpen, die Karawanken und die Triglav-Gruppe, sondern auch deren Vorlagen mit srischgefallenem Schnee bedeckt. Reisende, die mit den Zügen aus Oberkrain kamen, erzählten von einem heftigen Schneegestöber im Thale der Wurzner Save, besonders zwischen Assling und Ratschach-Weißenfels. — (Selbstmord.) Wie man uns berichtet, wurde Freitag abends die 15jährige Tochter Maria des Inwohners Aarthlmä Fojkar aus Vischoflack am Ufer des Zeierflusses todt aufgefunden. Maria Fojkar hatte sich tagsvorher, nachdem sie von ihrer Mutter wegen einer Kleinigkeit ausgcscholten worden, vom Elternhause entfernt und kehrte nicht wieder znrück. Das junge Mädchen dürfte sich selbst in den Fluss gestürzt und darin den Tod gefunden haben. — (Gemeindewahl,) Bei der Neuwahl des Gemeindevorstandes der Ortsgemeinde Nassen fuß wurden gewählt, und zwar: zum Gemeindevorsteher Anton Pizmoht aus Nassenfuh; zu Gemeinderäthen Franz Penca aus Nassenfuß, Johann Dolens.! t aus Untcr-laknitz, Johann Deu aus Nassenfuß, Johann Ples-kovic aus Nassenfuß und Anton Kova^ii! aus Log. — (Verunglückung.) Am vergangenen Samstag mittags führte der in der Cementfabrik der Frau Leopoldine Mulley bei Idria bedienstete Knecht Andreas Mrzlikar einen Wagen Brennholz nach Haufe. Bei der Einlenkung des Wagens auf einen Feldweg ge-rieth derfelbe ins Schwanken, Mrzlikar wollte denselben stützen, seine Kräfte reichten dazu nicht aus, der Wagen stürzte um und begrub den Knecht unter seiner Last. Mrzlikar erlitt lebensgefährliche Verletzungen. — (Ein unbewohntes Dorf.) Das kärntnerische Nlpendorf Teuchl wird nächstens unbewohnt sein, denn die gesammte Bevölkerung des Dorfes gedenkt bis auf den letzten Mann auszuwandern; sie bot ihre Güter en bioe der Staatsforstverwaltung um 100.000 Gulden zum Kaufe an. — (Stritars Werke.) Von den im Verlage der Firma Kleinmayr . . -- ^ Erdäpfel pr. Meter Ctr. 1 95 Heu pr. 100 Kilo . . -- "" Linsen pr. 100 Kilugr. — — Stroh 100 » . . ^ ^ Erbsen > — — Holz, hartes, pr. Cubit- „,, Fisolen . ----------Meter. ... 2 29 Rindsschmalz pr. Kilo — 80 Holz, weiches, pr.Cubil« "" Schweineschmalz » — 80 Meter..... -^ "" Speck, frisch, » — — Wein, roth.,pr.Eimer 12 ^- Speck, geräuchert, » — 80 Weiu, weißer, » 12 Angekommene Fremde. Am 18. Juni. Hlltcl Stadt Wicu. Schneibel und Piker, Kaufleute, Scidnel Reismder, Wien. — Vrajer, Zimmermeister, Aöslau. — I"" man, Steucr-Oberiuspettor, Gurlfcld, — Dr. Fabcr, Privatier, Görz. — Hartel, Vaurath, Graz. — Tribel, Kfm,, Prag, ^ Iezovnil, Bescher, Wöllau. — ssuhrmau, St. Egydi. Hotel Mcfailt. v. Szeutmihalij, Privat, Budapest. — Schirm", Reisender, Wien. — Samida, Gend..Wachtmeister, Amstetten< — u. Kleist, prcuß. Officier, Berlin. — Novak, ObcrberaratP-Gattin, Idria. — Gillich. Plomitz, Kaufm., Wien. — Grub", Linz. — Theodor uud Max Oz'egovie, Pelranac. Gasthof Kaiser von Oesterreich. L. Franll, Steinamanger. -^ Hölzer s. Familie, Sänger, Wien. — Stibil, Agent, Pola- Meteorologische Beobachtungen in Laibach^ ^ -Z ^D" "Z Wink Nl'lich« '?"Z ?"ssMg. 7275 126 NW. schwach! Regen i5-?<1 1!1. 2»N. 782'? 13'2 NW. schwach Negcu Ncae" !1 . Ab. 733« 11-8 NO. schwach mondhell ' Regen bis gegen 3 Uhr nachmittags anhallend, abend Ausheiterung, klare Mondnacht. Das Tagesmittel der Warn" 12-5", um l> 0« unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Nagliö. Für die unserer nun in Gott ruhenden Tochter, M bezw. Schwester, Fräulein M Ida Ihulier von Gkrüg > währeno deren langen Schmcrzenlagers so uiclseilil! W bezeigte liebevolle Aufmerlsamlrit, dann für die tröst- M vollen Äcwlisc herzlicher Anlheilnahmc bei ihrem M Tode, für die uieleu und schönen der so früh Dah'N/ W geschiedenen gewidmctcu Kranzspenden und siir die ^ gütige zahlreiche Betheiligung am Leichenbegängnisse ^ drücken wir auf diesem Wege unseren tiefempfundenen, ^ innigen Dank aus. M Marie Zhuber u. Ellrög und Familie. > Laibach am 20. Juni 1888. ^ _________________________ (g"J 52-2»___________________________-~^"1 bestes Tisch- «.ErfriscliungsgetränK erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen-___________und Blasenkatarrli. — Heinrich Mattosi, Karlsliafl und Vien. ^ Depot der k.k.GeneralštatKarten; MMal) 1:75000. Preis per Blatt 5N lr^, in Tasche cms Leinwand a/spannt 80 lr. «.ssM in Actioach. Laibacher Zeitung Nr. 140. 1201 20. Juni 1888. Course an der Wiener Börse vom 19. Juni 1888. N^ dem oMenen Coursb^e Gelb Ware Etaals.?lnlclicn. A'tcni-cntc....... 7u>3« 79-5,0 «überrente....... 81 — >>l 2« »5<« ^.^ EtaaMosc «50 si, 182 75 '3^ 50 »uner 5,"/., ganze ^>u« „ 18770 '»«I« ««°er 5"/„ ssssnstcl 10» „ I415N 142 - °« Et>,al«losc . ,0» „ ILO'25 1-Goldrentc, fieucrsrci . ,in-iö 110 35 "enerr. Notcnrcntc, ficncrsre! »445 94-N5 Un«. «oidrenle 4"/„ .... io«-- ,«020 " ""»"errente 5"/„ - - - «7l>5 «7-55^ " «!!cnb,-«nI,l20fl,ö.W,S, 151 !'!> 152-40 « UNbahn.Prioritäten . . «s.-uo »« 4« '- S,l,at«.Qbl. (Nn^Oslb,) 12« — I2U-75 " ^ „,, „ vom I.l«7»! 1,5.-2,'', ,15 75 ^,.>'""'.»b0 —-- ^0/ ^»zische ..... ,02^ i<,I7o „" »rain und Nüstcnland . ,N5 — — — ^«N'ahnschc ..... 107-25 —-- /° Ni^dcföstcrlcichischc . . iu».!l5 —-— ^°Nc»isa>c...... 105.80 —-- i'/," '"atische imb slavonische ,c<<.- !0N — ° Nebriil'üv^ische . . . 104.A0 l05'— Oclb Narc !»"/„ Tcmeser Banat .... iui-75 il,5'5u 0"/n ungarische......ilXiltt W5 »u Andere öffcntl. Anlchen. Donau-Mcg.'l'osc s>"/„ ino fl. . ilss-75 — — dto. 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JHimorrlioidal- und Blasenkrankheiten, bei Versehleimungen und Saurebildung im Magen- und Darmcanale, Anschoppungen, Katarrhen und Nervenleiden._______________________ 1 ¦ Der erosse Gehalt an Kohlensäure und kohlensaurem Natron, der angenehme He" Mclitnack das reiche Mousse macht das Kadeiner Sauerwasser zum beliebtesten Kr- Ale Tn-fnllAfiCCnr irischungsgetränke. Mit säuerlichem Wein oder mit Frnchtsäfteii und Zucker ver-HI8 I 3T6lW3SS6l. imS gibt es ein stark schäumendes und durststillendes Getränke, das man minerah- ' sehen Champagner nennt. A l~ n » Äl'„ Fine weit ausgebreitelc Verwendung findet das Radeincr Sauerwasser als Schutz- und Heil- ft'S PräSerVatlV- UnCW ° riiUel gegen DiphtheritiH, Scharlach, Fieber und Cholera._____________ "-------------------------------' Die Bäder werden aus Eisen- und 8aiier\vasser in jeder beliebigen Tem- |^., . ._ , peratur bereitet und sind von erprobter Wirkung gegen : Gicht, Rheuinatia- DäflPr linH Wnhlilinnßn. min, Frauenkrankheiten, Blutarmut, Bleiclwiifht, Hysterie und Sten-W«UCI UHU ff UllllUliyun. -]it.lt> (pj.eis eines Badcs 3fj k|. Zimmerpreise von HO kr, bis 1 fl.) '--------------------------¦-------------------— Ein Liier Radeiner Sauerwasser enthält 0-()(i üramm doppelkohlensaurcs Lilhion- » eine Dosis, die man anfangs nicht leicht überschreitet. Welchen Wert dieses un- cemein kräftige Alkali als Heilmittel hat, beweisen Garrods Versuche, die allenthalben ihre Bestätigung fanden. Er legte Knochen- und Knorpelslücke, die er l# . ¦ -il ¦ von Gichtkranken nahm und die ganz mit harnsaurein Natron bedeckt waren, KnhlanCOIiraC I limOM in deich starke Lösungen von Kali, Natron und Lithion. Beide;erstere Lösungen lxUlllt/lloaUI CO tlllliun wilbkten fast par ni(.]ltf letztere aber so energisch, dass die mit gichtischen Ab- ~U MArllnomonf lagerungen imprägnierten Knochenslücke in kurzer Zeit ganz von dem Unrathe 31S flH6ülCalH6ni. befreit waren. Dies bestimmte ihn, Versuche mit kohlensaurem Lithion bei Gicht- kranken zu machen, deren Ablagerungen alsbald geringer wurden und endlich ganz aufhörten. Erfolge, die auch von anderen Aerzten unter gleichen Verhaltnissen erzielt worden sind. (^lbü) 1U—4 ~ l>ro=1M,cte sintis und franco von der Cmanstalt Sanerbrnnn ltadein in Stcicrinark. Dopöt von Kadeiner Sauerwasser boi den Herren Ferd. 1'la.ute und MicUael Katner. (2726—1) Nr. 12975. Curatorsbestellunss. Dem geklagten Verlasse der Maria Bricelj von Laibach wurde Herr Dr. Anton Pfefferer, Advocat in Laibach. zum Curator a^ aelum bestellt und ihm der Klaasbcschcid vom 2. Mai 188«. Zahl 10335, zugefertigt. K. k. städt.-deleg. Bezirksgericht Lai-bllch. am 4. Juni 1888. (2425—3) Nr. 3727. Aufforderung. Vom k. k. Landesgerichte in Laibach wird über Ansuchen der Maria Kukec 66 s,i-»6«. 8. d. M. Z. 3727 die Amortisierung der bei ihrer Realität Grundbuchs-Einlage Nr. 219 der Catastral-gemeinde Petersvorstadt in Laibach auf Grund des Schuldscheines vom 14. November 1831 und des Urtheiles vom 29. April 1834 pfandrechtlich haftenden Forderung des Anton Pance per 300 fl. l5M. eingeleitet, und werden diejenigen, welche auf letztere Ansprüche erheben, aufgefordert, solche bis 1. Juni 1889 bei diesem Iandesgerichte anzumelden, widrigenfalls über neuerliches Ausuchen der Gcsnchstellerin die Lö'fchung diefer Forderung bewilligt werden würde. Laibach an: 12. Mai 1868.