^H^ Nr. 262. Pränum«»»tion«prei»: Im Tomptoll ganzj. fi. il, halbj. fi. b 50, yllr die Zustellung w« H«n« hlllbj. bv lr. »til bei P-fl ganzj, ft. 15, h.ilbj, ft, ? 50, Donnerstag, 15. November. Inse»»lon«g«bü«: ffllr llllnr Ins«att bl» zu 4 glllen «5 lr., größere per Zell« 6 lr., bei «st«»«» Wiederholungen p«i.^elle 8 li. 1883. Amtlicher Theil. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin haben die Frau Melanie Gräfin Pülffy von Erdöd. geborene Gräfin Almüsy, zu Allerhöchsterer Palast« «ame zu ernennen geruht. Erkenntnis. Das k. l. Landesgericht als Pressgericht in Wien hat auf Nntlag der l. l. Staatsanwaltschaft erkannt, dass der Inhalt des m Nr. 44 der Zeitschrift „Telephon", Wochenblatt für das a.e« !°Mmte Volk. ddto. Budapest, Sunntas,, den 4. November 1688, lNthaltenen Aussahcs mit der Aufschrift „Ein Fest der Arbeiter" bas Vergehen nach ß 302 St. G. begründe, und es hat nach 8 493 St. P. O. das Verbot der Wciterverbreilung dieser Druck-lchrift ausgesprochen. Nichtamtlicher Theils Se. Majestät der Kaiser haben, wie der «Bote «Nr Tirol und Vorarlberg" meldet, für die durch Feuer berunglückten Insassen von Terzolas 500 fl. und für He durch eine Feuersbrunst verunglückten Gemeinde-ungehörigen in Serso 300 fl. zu spenden geruht. Wien, 12. November. (Delegation des Reichsrathes. — Rede Sr. Excellenz des Herrn Reichs-Finanz- ministers.) In der Generaldebatte über das außerordentliche Heereserfordernis für die Commanden, Truppm und Anstalten im Occupationsgebiete pro 1884 brachte der Deleg. von Pflügt einzelne, auf die Verhältnisse der katholischen Kirche in Bosnien bezügliche Angelegenheilen zur Sprache. Auf die Ausführungen des ge-^nnten Redners entgegnete Se. Exc. Reichs-Finanzminister von Källay: Hohe Delegation! Ich erlaube mir vor allem, tinen kleinen Irrthum des hochwürdigen Herrn Delegierten zu berichtigen — falls es seine persönliche An« chauung ist, dann wäre es natürlich kein Irrthum seinerseits — und dieser Irrthum ist, dass ich nämllch °'e Situation in Bosnien äußerst rosenfarbig geschil-vert habe, und dass nur ein Schatten übrig geblieben 'ei. nämlich die Behandlung der katholischen Vevülke. sung. Ich habe im Budget-Ausschüsse ausdrücklich be-^nt, dass ich keine Schönfärberei treiben wolle, und K selbst habe auch einige Schattenseiten hervorgehoben. Aese eine allerdings nicht, denn diese kenne ich nicht, ^as ich im hohen Ausschusse gesagt habe, erlaube ich "ur hier in öffentlicher Sitzung zu wiederholen, d. i., dass die Regierung nur ein einziges Princip kennt, dieses Princip aber allen Confessionen gegenüber gleichmäßig ausüben will und wird. nämlich vollkommene Gleichberechtigung in der Freiheit der Ausübung der religiösen Pflichten und Rechte und auch vollkommen gleichberechtigte Unterstützung von Seite der Regierung. (Sehr gut!) Und ich hätte nur gewünscht, dass der hochwürdige Delegierte seine Informationen aus sichererer Quelle geschöpft hätte. Ich hätte ihm eine ganze Menge von Daten sehr gern zur Verfügung gestellt, aus welchen er vielleicht doch die Ueberzeugung gewonnen haben würde, dass die Katholiken in Bosnien des Erbarmens der Negierung gar nicht bedürftig sind, dass im Gegentheile die Unterstützung, die denselben gewährt wird, eine viel« leicht reichlichere ist, als seine Informationen ihm anzunehmen gestatten. Alle Daten habe ich allerdings nicht im Budget-Ausschusse angefühlt, aber ihm hätte ich sie sehr gern zur Verfügung gestellt. Was den sogenannten Streit der beiden Metropoliten betrifft, fo muss ich gestehen, dass ich auf die Wiederholung diese» Themas in der Sitzung der hohen Delegation nicht ganz gefasst war; aber ich gehe sehr gern auf dasselbe ein. Wie ich es in den Ausschüssen beider hohen De° legationen schon gesagt habe, so muss ich auch hier in dieser Sitzung den Hirtenbrief, welchen der orien-talisch-orthodoxe Metropolit erlassen hat, als einen taktlosen bezeichnen. Die Regierung hat etwas darauf' hin gethan, und es ist von Seite des orientalisch« orthodoxen Metropoliten in derselben Weise, nämlich wieder in Form eines ähnlichen Schreibens, eine Berichtigung erfolgt. (Hört! Hört!) Später erst ist die Antwort des katholischen Erzbischofes veröffentlicht worden, und die Regierung Hot weder dem einen noch dem andern Kirchenfürstel. eine einzige Bemerkung über den dogmatischen, religiösen Theil dieser Schrift gemacht. Wonn die Informationen des Herrn Delegierten anders lauten, so muss ich sie in dieser Beziehung als irrthümlich bezeichnen. Die Regierung hat streng darüber gewacht, dass nicht mit einem Worte überhaupt von ihrer Seite eine Einmischung in die dogmatischen Auffassungen der beiden Erzbischöfe statt-finde. Die Regierung hat jedoch etwas anderes erklärt, und zwar beiden — und das hat sie infolge meiner Weisung gethan, und übernehme ich für diese meine Weisung die volle Verantwortung — die Regierung hat den beiden Metropoliten das Eine erklärt, dass sie sich gegenseitig in religiöse! Beziehung nicht angreifen dürfen, (Beifall links) und dass sie die Kritik der einen Confession durch die andere im Interesse des religiösen Friedens nicht dulden könne, den aufrechtzuerhalten eine jede Regierung bestrebt sein muss, aber in Bosnien vor allem. (Lebhafter Beifall.) Das war meine That, ich anerkenne sie hier offen und übernehme, wie gesagt, für dieselbe eine jede Verantwortung. Was den zweiten Fall betrifft, den ich nicht ganz gut verstanden habe. so handelt es sich hier um einen Neligionslehrer, ich glaube an einem Gymnasium. Ich weiß nichts Bestimmtes über diesen Fall. Ich glaube nicht, dass die Regierung sich in die Com« petenz des Herrn Erzbischofs eingemengt habe, aber wenn sie etwas gethan hat, so war es wahrscheinlich ausschließlich zu dem Zwecke, um sich das Recht vorzubehalten, über die politische und moralische Vergangenheit des Betreffenden sich Gewifsheit zu verschaffen. Und dieses Recht, meine Herren, muss sich die Negierung nicht nur den Katholiken gegenüber vorbehalten, sondern überhaupt allen gegenüber, die in Bosnien berufen sind, ein Amt auszuüben, sei es ein politisches oder religiöses oder was immer für eines. Uebrigens, wie gesagt, der Fall selbst ist mir nicht genau bekannt. Der hochwürdige Herr Delegierte hat bemerkt, dass in Sarajevo nur eine kleine Kapelle für die Katholiken besteht, während die Orientalisch-Orthodoxen eine große Kirche und die Muhamedaner dutzendweise Moscheen hätten. Das ist wahr. die Muhamedaner haben sehr viele Moscheen in Sarajevo; die Türkei hat eben dort vier Jahrhunderte geherrscht, und während dieser Zeit sind die Moscheen erbaut worden. Die Orientalisch-Orthodoxen haben eine sehr große Kirche, das ist auch wahr. Diese Kirche ist durch freiwillige Beiträge aus vielen Ländern zustande gekommen und im Jahre 1872 eröffnet worden, zu welcher Zeit ich das erstemal zufällig in Sarajevo war. Die Katholiken haben eine kleine Kapelle; als ich nun im Jahre 1872, in welchem Jahre ich Bosnien bereiste, diesen Unterschied sah, versuchte ich, für den Aufbau einer katholischen Kirche in Oesterreich-Ungarn Gelder zu fammeln. Ich habe einige taufend Gulden zusammengebracht, und diese einige tausend Gulden sind dann frucht-bringend angelegt worden. Allerdings waren sie nicht genügend, um eine größere Kirche zu bauen. (Hört! links.) Und so stand die Sache bis zur Occupation. Nach der Occupation wurde dieselbe wieder in die Hand genommen und wurde abermals durch freiwillige Beiträge eine gewisse Summe zusammengebracht. Wenn der hochwürdige Herr Delegierte sich dafür interessiert, so werde ich ihm, aber nur ihm allein, die Liste derjenigen mit den Summen vorzeigen, welche an diesem wohlthätigen und erbaulichen Werke theilgenommen haben. Jemlleton. Hart am llanie. Roman aus dem Thüringischen von F. Klinck. (2«. Fortsetzung.) y, Trotz aller Arbeit und trotz der mannigfachen Vorbereitungen fand Else täglich einige Stunden Zeit, "ei dem Vater in der Mühle zu sein. Es war ihr, ".ls müsse sie ihn dafür entschädigen, dass er sie nun Hn Paar Monate hindurch nicht sehen würde. Müller Arand aber blickte trotz Else's scheinbarer Fröhlichkeit "Ut Besorgnis auf fein Kind. Das war nicht der alte, "''zuckende Frohsinn, nicht das helle, sorglose Lachen. Elches ihm stets wie Musik geklungen hatte. Es war ,. . Mission darin, der ihm schrill in die Ohren drang ""d ihn schmerzte. ,. Weihnachten wurde in der Mühle gefeiert. Aber ^.war nicht so wie im Vorjahre, obgleich es an ^chlz fehlte. Schon um 10 Uhr hielt auf dem Hofe ^ SchMten, der Baron von Esslingen und seine kniahlin nach dem Schlosse zurückbringen sollte. I .Es war eine sternenklare Winternacht und die Erde A. w eine weiche, warme Schneedecke eingehüllt. Die t "U war eher mild als kalt, obgleich es einige Grad '^r. Baron Kurt hatte die Zügel dem Diener zu. Korsen und saß, in einen Pelzmantel gehüllt, neben c>>, Beider Gedanken waren nicht angenehmer Art. ""l sie war das Weihnachtsfest, das Fest des Frie» den« und der Verföhnung. eine ernste Mahnung gewesen, aber sie hatten sie nicht verstehen wollen. Neue Bitterkeiten gesellten sich den schon vorhandenen zu, und — beide hofften noch eine Besserung des Zustandes von einem Aufenthalt in der Residenz. Sie waren dort wenigstens nicht auf sich allein angewiesen. Als sie durch die Winternacht dahinfuhren unter dem fröhlichen Schellengeläute der fchnellen Pferde, um sich her den tiefen Frieden, über sich den blauen, sternen-besäeten Nachthimmel, da war einen Augenblick die künstliche Eisrinde, welche die junge Frau um ihr Herz gelegt, geschmolzen, und sie halte die Hand aus. gestreckt, diejenige ihres Gatten zu suchen. Aber Kurt saß in seinen Pelz eingehüllt und hatte die Arme über einander geschlagen, während er starr in die Nacht hinausblickte. Sie fand die Hand nicht, welche sie gesucht, und — musste sie sich nicht ihrer Schwachheit schämen? Wollte er denn die Hand, die sie ihm bot? Der Schlitten hielt. Else sprang heraus, sie wartete nicht, bis Kurt ihr beim Aussteigen behilflich sein würde, und ohne weiter nach ihm zu schauen, eilte sie die Treppe hinan. Von oben rief sie ihm gute Nacht zu, und Kurt stand allein. Er biss sich in die Lippen und stampfte zornig mit dem Fuße auf den hart gefrorenen Boden. Wie fchwer büsste er für eine Stunde der Verblendung! Ueber die Ursache seines Unglücks blieb er nicht einen Augenblick im Zweifel. Der Brief, der un< selige Brief hatte den Grundstein zu seinem Unglück gelegt. Doch gleichviel! Er konnte nicht ungeschrieben gemacht werden, und Elfe hätte ihm vertrauen sollen. Er war nur zu geneigt, ihr alle Schuld beizumessen, und vergaß, dass er sich von ihr zurückgezogen zu einer Zeit, wo ein offenes Wort am rechten Platze gewesen wäre. Er glaubte sich von ihr verachtet und wollte sich ihr nicht aufdrängen. In der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr verließ das junge Ehepaar die Rotenburg. um die Wintermonate in Berlin zu verleben. Kurt dachte, das« seine Idee vielleicht eine ganz glückliche sei. denn Elfe zeigte sich schon während der Reise in besserer Stimmung als je zuvor, und er selbst war es auch — wie seine junge Frau glaubte, in der Aussicht auf die bevorstehenden Freuden der Residenz. Ganz täuschte sie sich nicht. Kurt hatte sich sehr unglücklich gefühlt und glaubte, das Leben nicht mehr ertragen zu können. Jede Unterbrechung der qualvollen Existenz erschien ihm willkommen. Dass es Liebe gewesen, die ihn und Else an einander gekettet, er vermochte sich selbst mcht mehr mit diesem Worte zu täuschen, sondern redete sich unablässig ein, dass die glänzende Stellung als seine Gattin Else vielmehr bestimmt habe, ihm ihre Hand fürs Leben zu reichen. So errichtete sich zwischen den beiden Menschenkindern, die doch wahre, echte Liebe verbunden hatte, eine Schranke, die unüber-steigbar zu werden drohte und die sie immer mehr trennte von ihrem Glück, dem seligen Glück einer Liebe, die sich selbst vergisst um des Einzig-Theuersten willen! (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 262 2236 15. November 1883. Es ist also eine Summe für diesen Zweck da, und deshalb meinte ich auch, dass der hochwürdige Herr Delegierte vielleicht nicht aus richtigen Quellen seine Informationen geschöpft hat. Der Herr Erzbischof tonnte ihm das nicht gesagt haben, denn der musste wissen, dass ich bei meiner letzten Anwesenheit in Sarajevo mir sehr viel Mühe gab, einen guten und entsprechenden Grund für die katholische Kirche zu finden, und dass ich der Negierung den Auftrag gegeben habe, sobald dieser Grund gefunden sein wird, ihn sofort zu laufen und dort eine Kirche zu bauen. Ich werde auch, wenn ich die Ehre haben werde, noch länger Bos« nien zu verwalten, diese Kirche in einer Weise bauen lassen, dass sie für die 1000 Seelen — 1000 Ka« tholiken find in Sarajevo bei einer Bevölkerung von 20 000 Seelen — viel großartiger sein wird, als das überhaupt gedacht worden ist. T>as ist meine Ab^ ficht, und diese Absicht werde ich auch ausführen mit dem Gelde, welches bereits dafür beschafft ist und welches vielleicht noch dafür beschafft werden wird, wenn es nicht genügen sollte. Damit glaube ich eine genügende Antwort ertheilt zu haben. (Lebhafter Beifall.) Zur Lage. Sämmtliche Wiener Morgenblätter vom 13. d. M. besprechen die Debatte über den Occupations-Credit in der reichsräthlichen Delegation. „Die Nede des Deleg. Pflügt — sagt die Presse — gab dem Minister v. Källay Gelegenheit, mit aller Wärme und Entschiedenheit zu betonen, dass es die Regierung für ihre Pflicht erachte, nicht nur die gleiche Berechtigung, son-dern auch die gleiche Begünstigung aller Confessionen walten zu lassen. Die Versammlung nahm diese Enunciation mit großem Veifalle hin." — Die Neue freie Presse schreibt: „Der Minister für Bosnien hat für die Kirchenftolitik in den occupierten Ländern zwei Postulate ausgesprochen: die volle Gleichberechtigung aller Confessionen müsse durchgeführt und jede Störung des Religionsfriedens im Lande hintangehalten werden. Diese Sähe müssen die unbedingte Billigung jedermanns finden, welcher die von Oesterreich. Ungarn besetzten Provinzen vor neuen Aufregungen und Convulsionen, die Monarchie selbst aber vor der Nothwendigkeit einer unausgesetzten Kraftentfaltung bewahren will." — Das Fremdenblatt bemerkt: „Wenn die Regierung keine öffentlichen religiösen Streitigkeiten duldet, so rechtfertigen die Verhältnisse des Ostens diese Fürsorge vollkommen. Man weih nur zu sehr, wie leicht im Orient religiöse Zwistig-leiten in bittereu Hader und in Parteiuungen aus« arten, denen im vorhinein entgegenzutreten eine Pflicht der Regierung ist. Die Grenzen der politischen und der religiösen Streitigkeiten verschwimmen im Orient derart in einander, dass es daselbst besonders geboten erscheint, kirchliche Streitigkeiten in die kirchlichen Räume zu verweisen. Die Delegation nahm auch deshalb die Erklärungen des gemeinsamen Finanzministers mit großem Veifalle entgegen."— Das Vaterland äußert sich folgendermaßen: »So weit die Sache felbst in Betracht kommt, scheinen die heutigen Aufklärungen v. Küllay's im allgemeinen auch auf der Rechten wohl befriedigt zu haben, denn leugnen lässt sich nicht, dass die Aufgabe der Regierung in Bosnien-Herzegowina gerade auch in confefsioneller Beziehung eine äußerst schwierige und mit der Lage in anderen Ländern kaum vergleichbare ist." — „Herr v. Källay — sagt die Deutsche Zeitung — stellte allerdings das Princip der Nichtintervention in die Angelegenheiten der verschiedenen Confessionen auf, andererseits aber erklärte er auch ausdrücklich, dass die Regierung gegenseitige Angriffe der Confessionen nicht dulden könne." — Das Neue Wiener Tagblatt bemerkt in einem längeren Artikel: „Die Aufklärungen des Herrn von Källay bieten insofern Beruhigung, als sie zeigen, dass Oesterreich im Orient die Principien der Toleranz nicht zu verletzen beabsichtigt." Die Münchner Allgemeine Zeitung bespricht in einem Wiener Briefe die Debatte über das Budget des Aeußern in der Neichsralhs-Delegation und sagt: „Es kam in dieser Sitzung die volle Uebereinstimmung aller Parteien mit der Richtung und Führung unserer auswärtigen Politik zum Ausdrucke, wie denn überhaupt die Constatierung dieses Einklanges und die Verstärkung des Vertrauens zu den auf die Erhaltung des Friedens gerichteten central-europäischen Bestrebungen die wichtigsten Ergebnisse dieser Session sind. Die volle Zustimmung der Vertreter aller Parteien zu der auswärtigen Politik unserer Monarchie wird nicht unterschätzt werden dürfen, denn sie enthält zugleich die Widerlegung der zeitweilig immer wieder auftauchenden Meinung, die fo oft von mancher auch außerösterreichischen Seite zu verbreiten gesucht wird, als wären üble Rückwirkungen der inneren Politik auf die auswärtige zu befürchten." — Das Dresdner Journal bemerkt: „Die Sitzung der österreichischen Delegation am 10. d. M. gestaltete sich zu einer einmüthigen Kundgebung des Vertrauens für den Grafen Kälnoky, für den Frieden und das diefen beschirmende deutsch-österreichische Bündnis." Unter dem Titel „Nachklänge zum mährischen Landtage" brachte der in Iglau erscheinende „Mährische Grenzbote" in der Nr. 133 vom 8. November 1883 wörtlich, und nur mit einer kurzen Einleitung versehen, eine auch im Olmützer „Mährischen Tag« blatt" vom 6. November d. I. enthaltene Entgegnung auf einen Artikel in der „Brünner Morgenpost" vom 21. Oktober 1883, in welchem die in dem vom Landtagsabgeordneten Dr. Sturm verfassten Berichte des Schulausschusses des mährischen Landtages über den Zustand des Vollsschulwesens in Mähren auf Seite 4 enthaltene Behauptung: „dass die Anzahl der Schulen mit deutscher Unterrichtssprache im Laufe von nahezu drei Jahren nicht um eine einzige Schule gewachsen ist", als unwahr bezeichnet und die Namen von acht Schulen, welche in dieser Zeit errichtet worden sind, namentlich aufgeführt wurden. Zu dieser Replik bemerkt nun die Brünner Morgenpost: „In der erwähnten Entgegnung wird zwar die Unrichtigkeit der eigenen Behauptung, aber nur rücksichtlich der Periode vom I.Oktober 1880 bis 1. Oktober 1881, in welcher allerdings einige deutsche Schulen errichtet worden seien, zugegeben; es wird aber zugleich tendenziös bemerkt, dass es sich bei der vorliegenden Frage nicht um jene Zeit, sondern um die Zeit vom I. Oktober 1881 bis 15. Juli 1883 handle, und die neue Behauptung aufgestellt, dass in dieser letzteren Zeit die Anzahl der deutschen Schulen in Mähren nicht um eine einzige gewachsen sei. Wir sind in der Lage zu erklären, dass auch diese neue Behauptung des Mährischen Tagblatt und des Mährischen Grenzboten vollkommen unwahr ist, indem in der Zeit vom 1. Oktober 1831 bis 31. Juli 1883 thatsächlich neue deutsche Schulen in den Gemeinden: Segen-Gottes, Halbseit, Hannsdorf. Witkowitz, Neurode und Pritvoz eröffnet worden sind." Lemberg, 10. November. (Die Ehre des Richter standee.) Vor kurzem erschien in einem Wiener Blatte an-lässlich eines in Lemberg durchgeführten Corruptions-Processes ein „Käufliche Justiz" überschriebener Artikel, der im ganzen Lande peinliches Aufsehen gemacht hat. Bekanntlich war jener Process leider nur allzu sehl geeignet, einen staatsanwaltlichen Functionär in der Bukowina arg zu kompromittieren. Es fällt niemandem bei, diesen Beamten in Schutz zu nehmen. Inwiefern er schuldig ist, wird die Untersuchung ergeben. Weliü schon eine derartige Thatsache an und für sich be-dauerlich ist, so erscheint es geradezu unverzeihlich/ dass bei dieser Gelegenheit die Justiz eines ganzen Kronlandes in unqualificierbarer Weise verdächtigt wird. Dass nebenbei der gegenwärtige Oberlandes» gerichts-Präsident in Lemberg, Freiherr von Schenl. ein Mann von geradezu sprichwörtlicher Rechtlichkeit und puritanischer Sittenstrenge, eine wahre Zierde der österreichischen Justiz, ebenfalls hart mitgenommen wurde, beweist am besten, wie sehr sich jenes Blatt mystificieren ließ. Zwar hat dasselbe Blatt den Inhalt des in Rede stehenden Artikels selbst zum größten Theile widerrufen, allein dasjenige, was noch aufrecht erhalten wurde, genügt, um das Ehrgefühl des Richterstandes in der Bukowina und in Galizien tief zu verletzen« Die Sucht, zu generalisieren, würde in diesem Falle das Rechtsbewusslsein schwer erschüttern. In den bereits genannten Kronländern gibt es leider nicht unbeträchtliche Elemente in der Bevölkerung, die sich auf einem niedrigen moralifchen Niveau bewegen und die den nöthigen Instinct besitzen, um sich ähnliche Verdächtigungen des Richtelstandes in mannigfacher Weise zunutze zu machen. Was speciell den Richter-stand in der Bukowina betrifft, so braucht man nur auf jene ehrenhafter, ehemaligen Nichter jenes Landes hinzuweifen, die heute als Mitglieder des oberen und Obersten Gerichtshofes, der Generalprocuratur und des Parlamentes thätig sind, um zur Erkenntnis zu gelangen, dass einzelne corrupte Beamte eben eine sträfliche, seltene Ausnahme bilden. Der österreichische Richterstand hat sich zu allen Zeiten von dem Vor«' würfe der Zugänglichkeit freizuhalten gewusst, UN0 überall — wo ein Fall von Bestechlichkeit zutage getreten ist — wurde mit schonungsloser Offenheit und Energie gegen die Schuldigen zuwerke gegatt' gen. An der Ehre makelloser Richter leichtsinnig rütteln, heißt das Vertrauen des Volkes zur Justiz zu« Wanken zu bringen. (Pol. Corr.) Vom Ausland. In Belgien haben sich der Prüfung zum Nach' weise der Befähigung nach Vorschrift des neuen Gesetzes über die Ausdehnung des Gemeinde- und Pro-Vinzial-Wahirechtes 77 000 Staatsbürger unterzöge«, und etwa 50000 sind für befähigt und wahlberechtigt erklärt worden. Die Prüfung befchränkt sich nur am Elementartenntnisse und braucht überdies von denjenigen, welche die zur Wahl berechtigende Steuel-summe bezahlen, gar nicht abgelegt zu werden. Kram und seine öffentliche Gesundheit. Von Dr. Fr. Keesbachcr. (Fortsetzung) Wir übergehen das interessante Capitel über die Trauungen, Geburten und Todesfälle, ohne in das Detail näher einzudringen, so verlockend ein solches auch wäre. machen aber doch auf das Verhältnis der ehelichen Geburten zu den unehelichen besonders auf< merkfam, da dieses glücklicherweise für Krain sehr günstig lautet. Während z. B. im Jahre 1881 in Görz 2,20 pCt. der Geburten uneheliche waren, in Dalma« tien 3,16, in Tirol 5,04, in Vorarlberg 5.80, in Mähren 8,40. in Krain 8,43, steigt dieses Verhältnis in Steiermart auf 25,93, in Salzburg auf 28,71 und in unserem Nachbarlande Kärnten gar auf 46,52 pCt. Die Kindersterblichkeit ist eingehend auseinandergesetzt, die in Krain sehr groß ist uild sich den Alpen, ländern gegenüber, in auffälligster Welse dem benach-barten Görz gegenüber, sehr ungünstig stellt. Der Verfasser übergeht nun auf dle Erörterung der geistigen und physischen Entwicklung der Bevölke. lung und spricht sich über die erstere m folgender Weife aus: „Die Bewohner von Krain sind,m ganzen ein zu geistiger Entwicklung sehr befähigter Volks, stamm, bedeutende Gelehrte (Vega u. a.), Dichter (AnastasiusGrün,Presern,Vodniku.s.w.), Geschichtsforscher (Valvasor u. a.) sind geborne Kramer. Weniger zur Bedeutung gelangten die Künste; nnt Ausnahme von Gallus Händel als Musiker hat sich in der Musik kein Krainer je einen hervorragenden Namen gemacht. Ist auch das künstlerische Talent kein so ausgesprochenes, wie in anderen Alpen« ländern (z. B. Tirol und Oberbaiern), so ist der Krai-ner vermöge seiner Veranlagung doch zu intellectueller Entwicklung in hohem Grade befähigt. Die geistige Entwicklung auf statistischem Wege misst der Verfasser durch die ziffermähige Nach« Weisung des Besuches der Bildungsanstalten. Es be« suchten im Jahre 1881 116 Kramer die Hochschulen, so dass ein Universitätshörer auf 4148 Einwohner entfällt, leider ein nicht fehr günstiges Verhältnis, da z. B. in Tirol schon auf 1901 Einwohner ein folcher entfällt. Krain wird in dieser Richtung überhaupt nur von Oberösterreich, wo auf 4519, und von Görz, wo erst auf 6599 ein Universitätshörer entfällt, von ungünstigeren Verhältnissen übertroffen. Von den 116 Universitätshörern waren 2 der theologischen, 81 der juridischen, 30 der philosophischen und nur 3 der medicinischen Facultät ungehörig. Theologen indes besuchen nur ausnahmsweise die Universität, da sie im fürstbischöflichen Seminar in Laibach ausgebildet werden, welches im genannten Jahre von 44 Studierenden besucht wurde. Das Auffälligste ist der geringe Besuch der medicinischen Facultät, ein Beleg einerseits für den Aerztemangel im Lande, aber auch ein Relief für die wenig günstigen Aussichten, die sich dem praktischen Arzte in Krain eiöffnen. Noch fchwächer als der Besuch der Hochschulen stellt sich der Besuch der technischen Hochschulen, an welchen im Jahre 1881 nur 25 Krainer studierten, so dass erst auf 19 247 Einwohner ein Hörer der technischen Hochschulen entfällt. Während in den In. dustrieländern schon auf 5000 Einwohner 1 Techniker entfällt, stellt sich dieses Verhältnis in den Alpen" ländern selbstverständlich sehr ungünstig, merkwürdig ist nur, dass selbst Dalmatieu und Galizien günstig"' stehen als Krain, und dass Tirol, welches den größte!« Besuch der Hochschulen ausweist, in Bezug des Besuches der Technik noch tief unter Krain steht, da da" selbst 1 Techniker auf 26 817 Einwohner entfällt. Das ungünstigste Verhältnis hat Salzburg, wo ein Tech' niker gar erst auf 32713 Einwohner entfällt. Ganz anders verhält es sich mit dem Besuche der Mittelschulen. In Gesammtösterreich entfällt 1 MM nasiast auf 551 Einwohner, in Krain auf 549, es W also Krain diesem Mittel sehr nahe. Wir stimme" übrigens mit dem Autor vollkommen überein, welch" diesen verhältnismäßig so starken Gymnasialbesuch A genüber dem schwachen Besuche der Hochschulen '«r kein Glück für Krain bezeichnet, weil daraus eben hervorgeht, dass verhältnismäßig wenige Gymnasialschul" in die Hochschulen aufsteigen, daher viele Schüler, w^ der Verfasser ganz richtig bemerkt, es zu einem ge wissen Grade des Halbwissens bringen, der sie, oyn ihnen den Vortheil ausreichender Bildung zu bieteli, dem Gewerbe und natürlichen Erwerbe gleichwoy entfremdet. .« Viel tiefer steht der Besuch der Realschulen w Krain, während ein Ueberwiegen dieses Vesuches uoe den Gynmasialbesuch ein günstigeres und nalümchere Verhältnis wäre. Das Reichsmittel zählt 1 Schüler au 1337 Einwohner, in Krain kommt ein solcher erst «"> 2172 Einwohner. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 262 2237 ______15. November 1883. In Frankreich soll es mit dem parlamentarischen Incompatibilitäts-Gesetze, zu welchem man schon im vorigen Jahre einen Anlauf ge» Nllmmen hatte, nun Ernst werden. Der Iustizminister MartiN'Feuillce wird nämlich in den nächsten Tagen einen vom Ministerrathe gebilligten Gesetzentwurf, betreffend die Unvereinbarkeit besoldeter Aemter mit dem parlamentarischen Mandate, einbringen. Das neue Gesetz soll die jetzt für die Deputiertenkammer giltigen Bestimmungen auf den Senat ausdehnen, so dass in Zukunft kein Beamter, befoldeter Aussichtsrath :c. in den Senat gewählt werden dürfte. Eine Ausnahme wird nur zu Gunsten der Officiere vom Heere und der Marine aufrechterhalten bleiben, welche bekanntlich nicht für die Kammer wählbar sind, es aber für den Senat bleiben follen. — Die Nachfolge des Cardinals Vonnechose auf dem erzbischöflichen Stuhl von Nouen soll durch Uebereinlunft der französischen Negierung und der Curie dem Bischof von La Rochelle Msg. Thomas zugesichert sein, dessen Candioatur bereits für die Erzbisthümer Cambray und Bordeaux in Frage lam. Mfg. Thomas ist 57 Jahre alt und gehört zu den gelehrtesten und maßvollsten Prälaten Frankreichs. Seine Hirtenbriefe zeichneten sich stets durch ihre vollendete literarische Form aus. Wie aus Rom gemeldet wird, ist das Entlas-sungsgesuch des Marineministers Contre-Ndmiral Baron Acton angenommen, ein Nachfolger für denselben aber noch nicht ernannt. Der Grund von Actons Rücktritt sind Meinungsverschiedenheiten mit seinen Collegen und Mit parlamentarischen Nuloritäten über Einrichtung und Erneuerung der Kriegsflotte. — Die Häupter der DissidenteN'Fractionen, welche mit dem sogenannten Transformismus, d. h. dem Zusammengehen und der Verschmelzung der Regierungspartei mit der Rechten, unzufrieden sind, die Herren Crispi, Cairoli, Zanar-delli, Nicotera, Baccarini, lauter gewesene Minister, haben sich in einer am 10. d. M. zu Rom abgehaltenen Conferenz über ein gemeinsames Vorgehen wäh« rend der nächsten Kammersejsion geeinigt. Bei einem am 25. d.M. in Neapel abzuhaltenden.. Parteibaulett Werden alle Genannten, die bereits den Namen der Pentarchie erhalten haben, erscheinen, und Zanardelli wird in einer Tischrede ihr gemeinsames Programm entwickeln. Crispi wird das Gleiche schon am 18. d. M. in Palermo thun. Der Aufstand in Serbien ist dem Erlöschen nahe. Der Zajöarer Kreis ist pacificiert. Ein Theil der versprengten Insurgenten setzte sich südöstlich Knja-zevac an der bulgarischen Grenze fest. Oberstlieutenant Iurkoviö wurde zum Kreiscommandanten ernannt und seine Abtheilung verstärkt. Er operiert mit Sreö' 'ovieh, welches direct auf den Wiener Schlachtviehmarkt Lesendet wird, unter den veterinärpolizeilichen Vorsichtsmaßregeln geöffnet werden soll. Der Bürgermeister überleichte Sr. Excellenz den Beschluss bes GemelnderatheS Und ersuchte ihn um Unterstützung der Bitte der Gemeinde, da ja das Interrsse der Regierung an einer ^sicherten und ausgiebigen Npprovisionierung der Stadt Wien ein eben so großes sei, wie das des Gemeinde« lathes. Der Bürgermeister ersuchte ferner, es möge ein Verbot der Ausfuhr nach dem Auslande, insbesondere gegen Westen, erlassen werden. Se. Excellenz der Herr Vtinisterprasident erwiderte, er sei bereit, die Gemeinde 'n allen Bestrebungen zur Verbesserung der Approvisio« Vierung zu unterstützen. Doch lege er es dem Gemeinde-lathe anS Herz, nicht nur auf eine einzige Quelle zur Vermehrung des Auftriebes das Augenmerk zu lenken. As lönne ja der Fall sein. dass auch in Rumänien die Viehseuche auSbreche, und dann wäre diese letzte Quelle, ^uf die der Gemeinderath zähle, versiegt. Es müssten "Nher auch andere, umfassendere Vorkehrungen getroffen Gerden. Se. Excellenz stellte ferner die Frage, wie es komme, dass trotz eines wiederholten größeren Auf-Diebes die Fleischpreise nicht sinken, während doch die ^iehpreise gesunken seien, Die Deputation erwiderte dem Minister, dass nicht allein die Quantität, sondern auch ^e Qualität in Frage komme; die Menge bester Quali« ^len sei ungenügend, und wenn diese im Preise steigen, Müssten ebrn auch alle anderen Qualitäten sich im Preise "HVHen, Se. Excellenz Graf Taoffe wünschte weiterS. dass "Uch billiges Fleisch nach Wien gebracht Werde, da man "Uf die Approvisionierung der ärmeren Bevölkerung das ^vhte Gewicht legen müsse. Der Bürgermeister ant. '"ortete, dass an minderen Flelschsurten kein Mangel und für die Zufuhr dieser Qualität genügend gesorgt sei. Am Schlüsse bemerkte Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident, die Negierung werde eS sich zur Aufgabe stellen, m genaueste Erwägung zu ziehen, in welcher Weise die Apftrovisionierung WienS zu sichern sei, und den vom Gemeinderathe ausgesprochenen Wünschen eingehende Beachtung schenken. Andererseits aber möge der Gemeinderath von seinem Standpunkte aus dieser Frage seine volle Aufmerksamkeit widmen und namentlich den Umstand einem eingehenden Studinm unterziehen, durch welche Mittel es erzielt werden könnte, dass die mitt. leren Fleischsorten über gewisse Preise nicht hinausgehen. — (Erster allgemeiner Beamtenverein der österr. - ungar. Monarchie.) Der Einlaus neuer Versicherungsanträge im Monate Oktober d. I. ergab 577 Posten per 594 022 st. Capital und 4440 fl. Rente- abgeschlossen wurden 435 Verträge über 418293 Gulden Capital und 3328 fl. Rente. Der Gesammt. stand der Lebensversicherungsabtheilung Eilde Oktober betrug 41586 in Kraft befindliche Polizzen mit 39 Mill. 597 922 fl. Capitals- und 152 958 fl. Nentensumme Durch Todesfälle im Laufe dieses IahreS sind 474 Versicherungsverträge erloschen und daraus 389450 fl Capital nebst 980 st. Rente zahlbar geworden. Die bisher ausbezahlten sälligen Versicherungen betragen im ganzen 4150000 st. An Prämien pro Oktober war einzuheben der Betrag von 146 854 fl. — (Todesfall.) Der bekannte Karl Holl Ritter v, Stahlberg, einer der letzten Veteranen von Aspern, ist am 12. d. M, in Wien, 92 Jahre alt. gestorben. — (Arlb erg. Tunnel.) Aus Langen am Arl. berge wird unterm 12. d M. gemeldet: Die Arbeiten im Tunnel gehen trotz der gebotenen erhöhten Vorsicht gut vonstatten. Die Bauunternehmer hielten heute eine Conferenz, in welcher beschlossen wurde, dass der osficirlle Durchschlag, je nachdem die Sonde am 14. oder am 15. durchdringt, am 18. oder 19. d. M. stattfindet. Die Trennungsschichte beträgt heute nachmittags nur mehr 294 M. Seit heute nachts ist starker ununterbrochener Schneefall. Aus der offenen Bahnstrecke musste der Bau großentheilS eingestellt werden. — (Ein B 0 rsenmat a dor ) aus den Zeiten des „volkswirtschaftlichen Aufschwunges", den jedoch der radicate Umschwung der Verhältnisse auf das bescheidene Niveau eines armen, unbedeutenden ManneS herabdrückte, Ferdinand Leitner, ist in Budapest gestorben. Leitner war vor mehr als einem Decennium auch in Wien eta. bliert. In den Jahren von 1870 bis 1873 galt er für einen Millionär und war Besitzer von drei blühenden Bank' und Wechselhäusern in Budapest. Wien und Graz. Der große „Krach" schmetterte ihn vollständig nieder. Er gerieth ill Concurs, der bis zu seinem Tode nicht aufgehoben wurde. Leitner hinterlässt eine größere Fa-milie. die einst fürstliche Tage gesehen hatte, in Armut. — (Otternjagd.) Der als Eigenthümer einer renommierten Fisch« (hauptsächlich Forellen-) Iuchtanstalt im Regierungsbezirke Wiesbaden sowie insbesondere auch als leidenschaftlicher und vorzüglicher Otternjager be-kannte Herr I W. Wissenbach hat vom 10. bis etwa 25. September fünf Fischottern erlegt, und am 28sten desselben Monates ein ungewöhnlich starkes Exemplar im Gewichte von 29 Pfund im Tellereisen gefangen. Herr Wissenbach hat im Verlaufe von etwa 2'/, Jahren auf einer nur wenige Kilometer betragenden Strecke in der im Westerwalde entspringenden Dill und einigen Seitenbächen mittelst Schusswaffe, Harpune und Eisen 50 Fischottern erbeutet — eine Zahl, welche bei den mannigfachen mit einer Otternjagd verbundenen Schwie» rigleiten und Mühseligkeiten, und insbesondere bei dem Mangel guter Spürhunde als eine ganz außerordentlich hohe erscheinen muss. — (DaS Landstreicher-Album.) DaS Ber-liner Polizei-Präsidium beabsichtigt, die ihr von auS< wärtigen Behörden zugehenden Photographien von Land-streichern in einem neu anzulegenden Album zu ver» einigen. Durch diese Maßnahmen hofft das Polizei°Prä< sidium, in nicht zu ferner Zeit in der Lage zu sein. auch den. die Entlarvung festgenommener Landstreicher betreffenden Requisitionen auswärtiger Behörden mit mehr Erfolg als bisher entsprechen zu können, Im Anschluss daran bringt daS Polizeipräsidium noch zur Kenntnis, dass mit dem Verbrecher.Album ein „Spitz-namen-Verzelchnis" und eine „Handschriften^ Sammlung" verbunden werden foll. welch' letz-tere den Handschristen der Hochstapler und gewerbs« mäßigen Betrüger einverleibt werden wird. — (Das Haus der Vestalinnen) AuS Rom Wird über die Resultate der neuesten Ausgrabungen auf dem Forum berichtet: Diese Entdeckung ist eine der wichtigsten, welche je in Rom gemacht wurden Man hat offenbar einen Theil des berühmten Atriums der Vesta dloßgelegt und fand daselbst drei große Picdestale mit ausgedehnten Inschriften zu Ehren dreier Vorsteherinnen der Vestalinnen, deren eine zwanzig Jahre lang an der Spitze stand. Doch ist es noch zweifelhaft, ob diese Piedestale auf ihren ursprünglichen Plätzen stehen. Außer, dem entdeckte man mehrere andere Inschriften, darunter eine. die sich auf CommoduS, und eine zweite, die sich auf Alexander Severus bezieht; ferner einen Kopf des ersteren Kaisers und eine Büste des AnniuS VeruS. Locales. — (Generalversammlung deS Vincenz-Vereins zu Laibach.) Fortsetzung.) Die Casserechnung weist aus an Einnahmen 1907 fl. 19 lr.. an Ausgaben 1715 fl. 22 kr., und beträgt somit ber Casserest 191 fl. 97 kr. — Ueber die Conferenz St. Jakob berichtete der hochwürdige Probst Dr. I arc Folgendes: ES ist heuer bereits das siebentemal, dass die hierortige Vin-cenz-Conferenz zu St. Jakob in den gewöhnlichen Iah« resversammlungen über ihre VereinSthätigkeit Bericht zu erstatten hat. Während dieses siebenjährigen Zeitraumes wirkte die Conferenz still und geräuschlos, insoweit die ihr zugebote gestandenen Mittel eS gestatteten und die vielseitigen Bedürfnisse es erheischten. Sie begnügte sich mit dem Bewusstsein, durch die vom heil. Stifter deS Vereines vorgezeichneten Werke der Barmherzigkeit nur die einem jeden Christen obliegende Pflicht zu ersüllen, und die Mitglieder fühlten sich belohnt und zur beharrlichen Fortsetzung ihrer Vereinsthätigkeit angespornt durch den Gedanken, dass, so unscheinbar und unbedeutend ihre Werke immerhin sein mochten, sie doch manche Thräne getrocknet. mancheS Elend gemildert oder gar behoben und manchen auf den Weg der Tugend zurückgeführt haben. Die Zahl der-jenigen, an welchen die Conferenz im verwichenen Vereinsjahre ihre Mildthätigkeit übte, nahm gegen das Vorjahr etwas ab, nachdem auch die Einnahmen hinter denen des Vorjahres zurückgeblieben waren. Insbesondere war es die Sommerzeit, da die Gaben der Wohlthäter spärlicher einflossen und die Conferenz, der Mittel entblößt sich bemüssigt sah, ihre Ausgaben einzuschrän« ken und manche, welche sich sonst noch selbst behelfen konnten, während des Sommers förmlich aufzulassen. Vor allem richtete sie ihr Augenmerk auf solche arme Familien, welche infolge eingetretener Erkrankungen der Väter oder Mütter in die bitterste Lage versetzt und die armen Kinder dem größten Elende preisgegeben wurden. Da nahm die Conferenz sich derselben an, sorgte für ihre Ernährung sowie theilweise für die Bekleidung und Erziehung derselben, besonders wenn die Krankheit länger anhielt oder, wie cs auch vorkam, ber Tod eintrat. Im ganzen belief sich die Iahl der im verwichenen Vereinsjahre von der Conferenz unterstützten Partelen auf 114. Von diesen starben 11 im Laufe des Iahres. Thätige Mitglieder zählte die Conferenz 19. welche an Dienstagen abends im Locale des katholischen Vereins 52 Wochenversammlungen abhielten. Unter den Wohlthätern, welche die Conferenz großmüthig unterstützten und zum Llebeswerke getreulich mithalfen, können be< fonders Se. fürstbischöflichen Gnaden unser hochverehrter und hochwürdigster Kirchenfürst Dr. ChrysostomuS Pogaöar, dann die lrainische Sparcasfe und der hiesige katholische Verein genannt wcrden. Einige Wohlthäter entrlsS der Tod der Conferenz, welche nun den Lohn ihres menschenfreundlichen Wirkens bereits oben genießen; dafür wusste jedoch der liebe Gott ihr die Zuneigung anderer edler Herzen zuzuwenden. So nu-mentlich die Arztenswitwe Frau Elisabeth Varaun, die ebeu zur Zelt, als sich die Conferenz in einer ziemlich prekären Lage befand, ihr eine namhafte Spende zukommen ließ. Innigen Dank und ein herzliches Vergelts-gott daher allen einzelnen Wohlthätern und Wohlthäterinnen! Die Gesammteinnahmen betrugen 1181 fl. 74 kr., die Ausgaben dagegen 850 fl, 40 kr. Es verblieb fonach am Schlüsse des VereinSjahres ein Garrest von 331 fl. 34 kr. mit welchem die Bedürfnisse der nächsten Monate werden bestritten werden können (Fortsetzung folgt.) (In dem Berichte über die St. Nikolaus' Conferenz — wie cr uns eingeliefert wurde — sind unter den Wohl« thätern die Namen der Frau und zweier Frl. Ullmann mit einem Gesammt'Iahresbeitrage von 7 fl. 10 lr. aus Versehen ausgeblieben,) — (Von der philharmonischen Gesellschaft) ISchluss.) Die Gesellschaft erhielt im abge-laufenen Jahre folgende Geschenke: 1.) das Legat des Hofrathes Kleindl. bestehend in einer Nord« bahnactie; 2.) ein Legat des verstorbenen Herrn Karl Recher von 300 fl., von denen 200 fl. für den Baufond und 100 fl. für den Gesellschaftsfonb bestimmt sind. Dieses Legat harrt erst seiner Realisierung. 3.) Musilalien von Herren I. Ruftnatscha, Comvosi-teur in Wien; Josef Zöhrer und dem Ehrenmitgliede Nntonie Freiin von Codelli-Fahnenfeld. Allen Spendern wird über Antrag des Sprechers der Dank der Plenar-verfammlung ausgesprochen. Redner gedenkt sodann der durch Tod abgegangenen Ehrenmitglieder Johann Frei-Herrn von Schloißnigg. des einstigen Directors und letzten Protectors der Gesellschaft, und des Freiherrn Anton von Codelli-Fahnenfeld. welcher bei den ersten in den dreißiger Jahren aufgetauchten Männerquartetten activ sich betheiligte; ferner des Gönners Fürstbischof Bartholoma'ns Widmer, welcher zur Zeit, als er noch den Bischofsstuhl von Lawach zierte, die Gefellschafts-schulen ausgiebig unterstützte. Die Versammlung erhebt sich über Antrag deS Directors zum Zeichen der Trauer von den Sitzen. Zum Schlüsse dankte der Director dem krankheitshalber von seiner Stelle zurückgetretenen Musik« director Nedvöd für die Hingebung, die erfolgreiche Thätigkeit und die Energie, mit der derselbe durch mehr als ein Vierteljahrhundert die musikalische Leitung der Laibacher Zeitung Nr. 262 2238 15. November 1883. Gesellschaft fiihrte und deren künstlerische Interessen vertrat und förderte. Die Versammlung erhebt sich zum Zeichen des Dankes und der Anerkennung von den Sitzen. Schließlich stellte Herr Dr, Keesbacher den neu ernannten Musikdirectur Idhrer der Versammlung vor, hiebei betonend, dass Herr Zöhrer bereits mehrfach Ge» legenhcit hatte, seine hervorragende Befähigung für die Stelle, die er nun einnimmt, zu erproben, (Beifall) Der Redner schließt mit der Bitte an die Versammlung, dieselbe möge der Gesellschaft auch fernerhin ihre rege Theilnahme bewahren. Die auf der Tagesordnung stehende Vorlage desNevisionsberichtes entfällt, da infolge eines Versehens im Vorjahre leine Revisoren gewählt wurdeu und die Revisoren des diesem vorhergehenden Jahres sich daher zur Voruahme der Revision nicht für berechtigt hielten. M werden die Herren Ver-derber und Beyschlag wieder mit dem Ersuchen gewählt, den Revisionsbericht über alle ausständigen Berichts-jähre bei der nächsten Plcnarversammlnng vorzulegen. Der Cassier Herr C Karinger trägt sodann den Rechenschaftsbericht sowie den Bericht über das Vereinsver mögen vor. Die Einnahmen betnlgen 0486 fl, 2« kr., die Ausgaben 6337 fl 91 lr,. der Casserest 148 fl 57 kr, das Vereinsvermögen beträgt, und zwar der Gesellschaftsfond 8123 fl, 6 kr, der Schul-fond 1661 si, 8 kr., der Bnufond 23 076 fl. 20 kr, und der Kammermusilsond 176 si. 7 kr., zusammen 33 036 fl 4l kr,, gegen 29 863 fl 95 kr. im Vorjahre. Der Rechenschaftsbericht wird ohne Debatte zur Kenntnis genommen. Director-Stellvertreter Herr Landesgerichts-lath Julius Ledenig trägt sodann das Prälimi-nare für das Jahr 1883/84 vor. Derselbe stellt eine Deckung von 5938 fi, 37 kr. einem Erfordernis von 6613 fi, 65 lr. gegenüber, schließt daher mit einem Ab'« gange Von 675 fi. 28 kr, ab, welcher durch eine schwebende Schuld, durch Mehreinnahme gegenüber der mit dem mindesten Maßstabe präliminierten Einnahmen und Verminderung der mit dem höchsten Maßstabe prälimi» nierten Ausgaben seine Deckuug finden soll Auch das Präliminare wird ohne Debatte einstimmig genehmigt, Sodann stellt der Director-Stellvertreter bezüglich der der Gesellschaft legierten Nordbahnactie namens der Direction folgenden Antrag: Da sich zu einer stabilen Ca« pitalsanlage pupillarfichere Papiere jedenfalls besser eignen und da fclbst Nordbahnactien. wie eben die Er« sahrungen in den letzten Wochen lehren, heftigen Schwan-lungen ausgesetzt sind. so hat sich die Direction dahin geeinigt, den Antrag zu stellen, es soll die Nordbahn-octie verlaust, dafür aber um den ungefähren Betrag des Erlöses für dieselbe Eisenbahuprioritäten angekauft Werden. Hieran reihte sich eine längere Debatte; Herr C Leskovic stellt den Zusatzantrag, es soll die Direction nicht gezwungen sein, Eifenbahnprioritä'ten zu kaufen, sondern es soll ihr freistehen, auch andere pupillar« mäßige Sicherheit bietende Papiere nach Maßgabe der momentanen Situation zu kaufen. Herr Treun stellt den Antrag, die Nordbahnactie soll nicht verlauft werdeu müssen, sondern es folle der Direction freie Hand ge. boten werden, sie dann zu verkaufen oder auch nicht zu verkaufen, je nach dem Stande der Dinge. Herr Dr. Schaffer fchließt sich dem Antrage Treuns in Verbindung mit dem Antrage Leskovic an. Graf Chorinsky, k. k. Regierungsrath, ist ebenfalls gegen den unbedingten Verkauf. Der Berichterstatter beharrt bei dem Antrage der Direction und findet es bedenklich, für dieselbe die Verantwortung übernehmen zn sollen. Bei der Abstim nmng wird der Antrag Treun°Leskovic angenommen, wobei der Vorsitzende constatieren lässt, dass drei Viertheile aller Anwesenden dafür stimmten, nämlich die sw' tutengemäß geforderte Stimmenmehrheit bei Beschlüssen über das Stammvermügen der Gesellschaft. Hierauf wird zur Wahl des Directors und der Directionsmitglieder geschritten, und Herr Graf Chorinsky übernimmt das Scrutinium. Als ge, wählt erscheinen: als Director Dr. Friedrich Kees« bacher. in die Direction die Herren Iul. Ledenig, Max Krenner. Felix Schaschel, Carl Karinger, M. Treun. N. Cantoni. C. Leslovic. N.Pas, chali und Prof. A. Nedväd. Hierauf wird die Ver. sammlung gefchlossen. — (Unbestellbare Briefpostsendungen.) Beim hiesigen k, k. Postamte erliegen seit 29. Oktober nach, stehende unbestellbare Ariefpostsendungen. über welche die Aufgeber verfügen wollen, und zwar: Julius Schulz iu Berlin, Maria Norbek in Straß, Johann Hufs in Fork«, Stefan Bregar in Billichgraz. Martin Widgai in Laibach. A, Patzenhard in Laibach, Franz Feipt in Aussee. Johann Nupnil in Trieft. Josef Rodnig in Neumarktl. Anna Faigel in Gurkfeld. Muni Kavkic in Hafelbach. Miha Hinkovec in Pola, Theresia Kovacie in Fiume. Franz Pleschenk in Wien. Johann Boilar in Agram, Maria Ilovar in Laibach. Anton Angelon in Budapest. Ferdinand Sprok in Banjaloka. Maria Turk in Nudolfswert. Josef Berus in Nudolfswert, Anton Verlip in Treffen. — (Landschaftliches Theater.) Auch die gestrige Aufführung des ..Bettelstudent" fand vor ausverkaustem Hause statt, und eS wurden die einzelnen P'ücen mit rauschendem Beifalle aufgenommen. Herr Momüni (Ollendors) muskte zu dem beliebten Couplet „schwamm drüb«" mehrere Strophen zugeben; Frau- l lein Herrmann und Herr CharleS mufsten das Duett: „Mit der Liebe Fessel binden" im zweiten Acte wiederholen, Im übrigen gieng die Operette so flott wie am ersten Abende, und hielt sich namentlich das Orchester wieder recht wacker. -i- Neueste Poß. Original-Telegramm der „Laib.Zeitung." Belgrad, 14. November. Die Aufständischen, welche sich der Städte K»juz^vac und Aleksiuac bemächtigt hatten, wurden von den Regierungstruppen geschlagen. Die Ordnung wurde in diesen Städten wieder hergestellt. ^ Wien, 14 November. Heute hielten beide De-legationen Schlusssitzung. I» derselben gelangten die in Angelegenheit des gemeinsamen Budgets pro 1884 gefasslen Beschlüsse zur endgiltigen Annahme. In der ungarischen Delegation wurde auch schon die bereits erfolgte Allerhüchste Sanction dieser Beschlüsse bekannt gegeben. Die Schließung der Session geschah in beiden Körperschaften in herkömmlicher Weise und unter begeisterten Hoch» und Eljen-Nilfen auf Seine Majestät den Kaiser. Linz, 13. November. Oberstpostdirector Az ist heute abends 7^ Uhr gestorben. Langen, 13. November, 7 Uhr 35 Minuten abends. lMenrr Zeitung.) H^lte um 3 Uhr 30 Mi-imten nachmittags wurden beim Abschießen auf der Westseite des Arlberg.Tunnels zwei Bohrlöcher der Ostscite bloßgelegt. Die trennende Wand ist 1,7 Meter dick. Richtung und Höhe stimmen sehr genau. Lemberg, 12. November. Der Landesausschuss hat die Auszahlung von 1100000 Gulden als Landesbeitrag für die galizifche Transversalbahn an die Landes'Hauplcafse in Lemberg für den 16. November verfügt. Pressburg, 13. November. FML. Leonhardi ist gestern abends 10Uhr im 68. Lebensjahre gestorben. Agram, 14. November. Infolge der Regengüsse der letzten Tage ist die Save an den beiden Ufern ausgetreten. Martinszka.Vesz bei Sissek ist sammt der Straße überflutet. Der Damm am linken Ufer wurde in einer Breite von zehn Klaftern durchbrochen; die ganze Posavma stcht unter Wasser. Die Bevölkerung arbeitet Tag und Nacht an der Vergnng der Habe. Die Vchmoen siuo bei den Schutzarbeiten unausgesetzt thätig. — Um der infolge der Unfruchtbarkeit des Bodens verarmten Bevölkerung Zagoriens aufzuhelfen, hat die Regierung beschlossen, derselben durch den Anbau von Hopfen einen Erwerbszweig zu schaffen. Graf Georg Iellallic hat zu dem Versuchsanliaw' < unentgeltlich einen Grund in Novidvori überlassen. Der Secretär der landwirtschaftlichen Gesellschaft wird den Unterricht im Anbaue ertheilen. Berlin, 13. November. Der Kronprinz hat die Abreise nach Genua und Madrid auf nächsten Samstag früh verschoben. Berlin, 13. November. Der russische Minister von Giels wurde nachmittags vom Kronprinzen empfangen und wird demnächst vom Kaiser empfangen werden. Berlin, 14. November. Der russische Minister von Giers ist heute morgens nach Friedrichsruhe abgereist. Rom, 14. November. Die deutsche Escadre, welche den Kronprinzen Friedrich Wilhelm nach Spanien geleiten soll, ist heute in Genua eingetroffen. Madrid, 13. November. Die Correspondence dementiert die Nachricht, dass die in Barcelona an« süffigen Franzosen eine Demonstration gegen deu deut» schen Kronprinzen zu veranstalten beabsichtigen. Die Iberia sagt, der Kronprinz müsse ebenso in Spanim empfangen werdeu, wie der König in Deutschland em» pfangen wurde. Der Progreffo bestätigt, dem Krön« Prinzen werde derselbe Empfang zutheil werden, wie solcher dem Prinzen von Wales, dem Kaiser von Brasilien und dem König von Portugal zutheil wurde. Die Franzosen, sagt dieses Blatt, dürfen über diesen Besuch keineswegs beunruhigt sein. Handel und Volkswirtschaftliches. Laibach, 14. November. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 6 Wagen mit Getreide, 8 Wagen mit Hen und Stroh. 18 Wagen und 5 Schiffe mit Holz (45 Cubilmeter). T> u r ch s ch n i t t s . P r e i s e. """...... " Mt.'-' Vlg^- Vllt.. Mg^ N.,lr, fl. ^ 'ft-! li. il, li. Weizen Pr. Heltolit, ? 9li 8 92 Vutter pr. Kilo . — 85 —j— Korn „ 4 87 5 9Micr pr. Stück . . — 3 -'^ Gerste „ 4 23 4 80 Milch pr. Liter .- 8 !— Hafer „ 2N2 3 18 Rindfleisch pr. Kilo - 60 !— Halbfrucht „ -,-. 6 50 Kalbfleisch „ —66------- Helden ., 5 20 5^ Schweinefleisch „ —54------ Arse , 5 20 5 40. Schöpsenfleisch ,, -34------- Kukuruz „ 5^9 5 42 hähndel pr. Stuck - 45 Erdapfel 100 Kilo 241-------Tauben ^ - 17 - Lmsen pr. Hekwlit. 8 50-------Heu 100 Kilo ..25 Erbsen , 8,50-------Stroh „ . . iw - Fisolen „ 10-----------Holz, hartes, Pr. Nindsschmalz Kil" — 96------- Klafter 6 80 — Schweineschmalz „ — 88------- — weiches, „ 4^40 - speck, frisch . — 66-------Wein, roth,, 100Lit.-------24 — ^ -— geräuchert» —74-------—weißer . -------20- --------------------——------M «ubelfswerl, 12, November. Die Durchschnitts-Preise stellten sich auf dem heutigen Markte wie folgt: Weizen pr, Hektoliter 8 46 Eier pr. Stück . . — 2> Korn „ 5 21 Milch pr. Liter . . - 6 Gerste .,-------- Rindfleisch pr. Kilo . 43 Hafer „ 2 77 Kalbfleisch „ - 48 halbsrucht „ 6 84 Schweinefleisch „ — 48 Heiden „ 4 88 Schöpsenfleisch ., — 40 Hirse „ - - Hähndel pr. Stück . - 30 Kllturuz „ 4 88 Tauben „ . — 20 Erdäpfel pr.Meter-Ztr. 3 40 Heu pr, 100 Kilo . — — Linsen pr. Hektoliter — — Stroh 100 „ . — — Erbsen „ — — Holz. hartes, pr. Eubik. Fisolen „ — — Meter .... 2 ?1 Rindsschmalz pr. Kilo — 88 — weiches. „ - - Schweineschmalz „ ^ 96 Wein, roth., pr.Hektolit, 16 — Speck, frisch, „ - 60 — weißer, „ 10 — Speck, geräuchert, ., — 80 'Angekommene Fremde. Am 13. November. Hotel Stadt Wien, Lautncr, Schuh, Miller, Prehncr, Steiner und Iahn, Kauflte. Wien. — Schuftfer und Ochs, ssauflt-., Prag. — v. Hahn sammt Familie, Görz. — Müller, Oberlaibach. — Teppan. Hotelier. Tarvis. Hotel Elefant. Wokral, fürstl. Schvnburg'scher Forstgeometer, Schncebcrg. — Volicclj, Pfarrer, Drazqose. — Noncelj, Kaufm., Eisneru. — Iauusii, Eugen, Sissek. Verstorbene. Den 11. November. Raimund Voskovi«!, Schuhmacher-geselle. 29 I,, Karolinengrund Nr. 1, infolge erlittener Verletzung durch eincu Vcilschlag am Kopfe. — Maria Zakraisel, Arbeitcrstochtcr,7'/,I. Vurgstallgasse Nr. 12. Diphtheritis. -Paulina Margareth Ceriet, Tochter der christlichen Liebe des heiligen Vincenz von Paul, 26 I., Kuhthal Nr. 11, Lungen-tubeiculose. Den 12. November. Ursula Erlen, Sattlerswitwe, 8? I,. Floriansgasse Nr. 42. Marasmus. Theater. Heute (ungerader Tag) zum drittcnmale: Der Bettel« stude n t. Operette iu drei Acten von F. Zell uud R. Genie. ________________Musik vou Karl Millöcker. Meteorologische Beobachtungen w^ibachT^ ____° «-Z <3______________ «______»"" 7U.Mg, 735.48 -4- 0.6 NO. schwach theilw.hciter, 6.60 14, 2 „ N. 735.06 ^- 5.0 O. schwach theilw.hcitcr! Regen, 9 ., Ab. 735.88 -j- 3.0 O. schwach Regen j Schnee Tagsüber ziemlich heiter, abends Regen, nachts aerinacr Schnecfall. Das Tagesmittcl der Wärme -j- 2.9", um 1,0« unter dem Normale. _______Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radics. W Schmerzerfüllt geben die Gefertigten allen Ver» W « waudteu. Freunden und Bekannten die erschütternde W « Nachricht vom Hinscheiden ihres mnigstgeliebten W ^ Gatten, beziehungsweise Vaters, des Herrn M « l. l. Gymn..Professors, W W welcher heute um 5V, Uhr früh nach längcrem M « fchmerzvollcm Leiden, verschen mit deu heil. Sterbe« W M sacramenteu. im 36. Lebensjahre sanft im Herrn ent- W ^ schlafen ist. M ^ Das Begräbnis findet morgen, deu 14, d. M., M ^ um 4 Uhr nachmittags statt. W « Die heil, Seelenmessen werden in der hiesigen W ^ Pfarrkirche gelesen werden. W ^ Der theuere Verblicheue wird dem frommen M ^ Audenlen empfohlen. W W Krainburg am 13. November 1883. M M Victoria Skabern6 geb. Rudolf, W W Gattiu. W W Franz, Victor, Paul und Maria, W M Kinder. W » Danksagung. » M Für die vielen Beweise aufrichtiger Theilnahme W M aulässlich des Ablebens des Herrn W > Johann Rohrmann, > W gcwcs. Postexpeditor in Idria, W W sowie für die zahlreichen Kranzspenden und das be« M ^ ehrende Geleite spreche ich in meinem und der An- M ^ verwandten Nanicn den wärmsten Dauk aus. W W Idria am 12. November 1883. W W Zohann Aeskovic, D M l. k. Postiueistcr. W ---------------------------------1 Tapezierer. Wi.n. II.äl«z.rk. G.b<" Dunuuftra>!e Nr. 103. neben äem 3 -1«3 ^0 l»»z« «"> « "« - "it 25 lA" ^°/» YÜNftel 100 , 13» 75 139 20 i3l"l Staatslos« . . 10« , 170 50 171-' «^»"», » . . eo , 173 —1?c»l1 "«°'«entnlsch«lne . P«St. 57- 3« — ^'»k)tft. «,lbre»te, ftluerfret . 98 55 »8 70 «sttli. «otnlitnte, steuerfrei . »3 20 S3 40 n«. «olbrent« »°/, . . . , i»u 25 i«04u ' «. ? 4«/, .... 8S5v b« 65 ' vapierrente 5°/« .... 85 uä l>5 lo ' «l!enb.,«lnl. ii!afl. Ü.W.E. iz» — i3»-50 » "ftbah^Prloriläten . . 9110 sl-^o » Vtaat«.Obl. (llng. Ostb.) 113 50 — — ' , VomI. 187S 97— »7 50 »l ..vrg«il«n.«nl.i»10«fl.ö.ll0. 1,3 75 114 — *?c'»'«fg,,«ose 4»/, 100 fi. . . 10« 85 110 1« ^"lnbentl.. Obligationen Ml io«st. btc>, Prauilcn^Schulbverschl.3»/, 9? 60 98-— Oeft. Hypotbeleubaul il»j. 5'/,°/° 10c — ic,o 50 Otft..ung. Ban! »erl. L°/, . . i«c 70 100 90 bto. , <'/,"/<>. - W-90 »9-10 bto. , 4°/, . . l»3 30 98 5« Nng. alla.Nobencreblt>Uctiengts. in Pest in 34I. v«l. ü'/,'/» . 101— 10» 50 Prioritöts. Obligationen (für 100 fi.), «llisabtth'WeNbahn l. «misfton 10«8e 103«« FeidinanbK.Nordbahn in Silb. I0i 75 10550 Fran,'?osef'Vahn.....103— 10» Lö ^.:!!usche Karl»Ludwig»Vahn !im, l««i «on N. S. 4'/,»/, . . 98->«« ^ öanberianl ich 2«o ft, Ä. 5°°/,H. i3?i<;,io? 4° Oesterr..Un«. »anl.....8i0 —^841 — Unionbanl 100 fi......io«4o!lo«S0 Vertehröbanl All«. 140 fi. . 145,5^ ^° °^ «elb Ware Netten von Transport. Unternehmungen (p« Etilll). «IbleOt-Vahn »»0 fi. Silber . —— — — «l<ölb»yium««.«ah!,!ioaff.Silb. lg5 50 «» 50 «ussl^'TfpI^lsend, »oo n, «M,____> —'— Nöhm, Nordbabu 120 fi. . . . 19z 50 19H-6c , Wtftbahn »00 ff. ... „z —!»96 — ««schttehrab« «lisb. 500 fl. «M. 8?» - 8L1 — „ (lit, N) l!(,a fi. . 188 50 187-50 Donau » DampssHlssahrt» Ges. Vefterr. »00 fl, «Vl.....546 — 548— T>rllU.Els,l«at,.Pb..Z,)zoofi.S i«g 5^ 169 50 Dur«V«denbachcrE..V.»n»ff.G._________ «llisavetb'Äahn 200 fi. 2Vt. . . 2«'75 2»3'25 , ^inz'Vudwei« !loa fi. . . .____!^ — Vl,v.N°rdb. 1000 fl. «Vl. ,535 »545 ffran»»Iolts>«2hn «an fi. Gilb igg-- i!,9 — MnfillchlN'NHrcscrHis.Waff.G. - —------. Val,.Karl'^ubw »no fl. Silber . 1,« 7ü 1»3 b« «raz.Duler «i^enb. i50ff.S.(«aab.«ra,>«<»Il.V. 1«» — 1ß»'lO Indnstrie»Urtien (per «« Pari».........47-8«5 47 97, P«tn«b>ll«.......— — - — Valuten. Ducaten........ »73 575 »a.ffranc«.Vtnck«..... b-«i »« «llber........ —— —-— Deutsche «eich»banln°te». . . 59«5 »u 3l