Erscheint Milan, und Freitag. Rtillltion: Stobt. N. Markt Nr. 22°. 2, St. Expedition: «»nn H»us-Nr. ,90. Ins»rtion«gebüh«n: s,,r die 2sP»l» tr. Insertion«. st'empel jede« Mal 3« kr. Verlag »nd Druck von I . Blasnik. «. Jahrgangs Monnement flil Lalbach: «anliährig 5 fi. — lr. halbjährig 2 ,, 5N „ »ierteljHhri« i « 25 „ Durch die Post: ganzjährig S fi. «u kr. halbjährig 3 ., 2» „ vierteljährig l „ ?» „ Vinielne Exemplar» koste« 5 Nkr. Zeitschrift für wteMMsche Intticffcn. Verantwortlicher Redakteur: (Manuscripte werden nicht zurückgesendet,) P. v. Rabies. La in ach am 4. Juli 1865. M 53. Nei Neginll des drittem Quartal unserer Zeitschrift. Pranumerationsbedingungen: kostet im Verlage abgeholt ganzjährig halbjährig vierteljährig Ins Haus gestellt ganzjährig halbjährig vierteljährig Durch die Post zugesendet ganzjährig halbjährig vierteljährig 5 fi. -lr. 2 „ 50 „1 „ 25 5 „ 60 ," 2 „ 80 " 1 „ 40 6 ,, 40 3 „ 20 1 „ 70 ^ , Graf Anton Auersperg und Österreichs Staats­haushalt, ii. Wir ersuchen um die ganz ausführliche und leserliche Adresse, damit die Versendung pünktlich erfolge. Insertionsgebühren: für die 2spaltige Zeile oder deren Raum für 1 Mal 6 kr., 2 Mal 8 „ 3 Mal 10 „ Insertionsstempel jedes Mal 30 kr. Andrängen der Volksvertretung diese bedeutenden Abstriche machte. I n den Kronländern ist dieses Vorgehen von keiner günstigen Wirkung gewesen; man hat daraus geschlossen, daß das ursprüngliche Budget nicht mit jenem Ernste zusammengestellt worden ist, welcher der Lage und dem Nothstande des Reiches entspricht; man hat weiter geschlossen, und ich glaube kaum, Es läßt sich nicht läugnen, in dem Fahrwasser, welches eingeschla­daß es unbedingt ein Fehlschluß war, daß, wenn man 20 Millionen er­gen worden ist, treibt das Staatsschiff unwiderstehlich in die Wirbel einer sparen konnte, man es doch wohl mehr oder minder in den vorausgegan­finanziellen Katastrophe hinein, und es gilt jetzt mit Anstrengung und Auf-genen Jahren ebenfalls hätte thun können. gebot aller Kräfte es zu retten, denn wir sind auf jenem Punkte ange­langt, wo die beiden Hebel, welche man bisher angewendet hat zur Be­schaffung des fo gesteigerten Erfordernisses, ihren Dienst versagen. Mit der Steuererhöhung weiter zu gehen, ist wohl nicht mehr mög­lich. Nach vielfachen Operationen, deren manche sich nicht des Gelingens zu erfreuen hatten, hat man zum Steueranlehen, man hat zu den vielbe­sprochenen Depotgeschäften gegriffen, allein mit den Anlehen hat es doch auch wieder seine Grenze. Der eventuelle Gläubiger ist in der Regel ein guter Rechner, und wenn er sich das Bild eines Staatshaushaltes vor­hält, in welchem die Zinsen der Staatsschuld und der Militärctat, die Hälfte der Einnahmen verschlingen, und von der übrigen Hälfte 26 Mill. als Steuerrückstände aushaften, dann wird ersich nicht fehr beeilen, seine Kapitalien zu Gunsten eines solchen Staates zu placiren. Auch der konstitutionelle Apparat, nämlich die Zustimmung der bei­den Häuser des Reichsrathes, wird diesen Berechnungen des Staatsgläu­bigers gegenüber nicht mehr ausreichen. Wie gesagt, es ist Ersparung ein unabweisliches Gebot zum Zwecke der Herstellung des Gleichgewichtes. Nachdem von Seite der dazu zunächst Berufenen die Initiative wenigstens nicht in ausgiebiger Weise ergriffen worden ist, ist es die Pflicht der Reichs­vertretung, diese Initiative, soweit sie in ihrer Kompetenz liegt, zu er­greifen. Das ist, glaube ich, in dem anderen Hause, ich glaube, es ist auch in diesem Hause verstanden worden. Unter solchen Umständen kam das Finanzbudget mit einem Gesammterforderniß von 548 Millionen und mit einem Deficite vor den Reichsrath, welches nach der Regierungsziffer sich mit 30 Millionen berechnet. Es scheint also eine Art Permanenzerklärung des Deficites stattfinden zu sollen, wenn nicht dagegen begründete Ein­sprache geschieht. Diese ist im anderen Hause gemacht worden und hat zur Folge gehabt, daß die Regierung selbst, auf den ersten nachdrücklichen Anprall, ihr eigenes Budget um 20 Millionen und eine Ziffer darüber herabgemindert hat. Ich bedaure, daß sich die Regierung bei der Vorlage des ersten Budgets diese Lorbeern nicht erworben hat, daß sie erst aus Feuilleton. Unsere Nerge. Nach dem SloVenischen de« S. Iento. Wie mächtig erheben sich unsere Höh'n, Sie blicken auf Felder, so blühend und schön, Und spenden der Bäche kristallenen Quell; Zum Thale enteilen die Büchlein gar schnell, Sie grüßen das Volk, dassich hebet und regt, Das Berge und Thäler als Eigenthum hegt; Sie grüßen'« und rufen ermahnend dabei: „Dein Wille sei stets, wie die Berge so treu, Und stark deine Macht, wie das Wasser, voll Kraft, Das Ufer erschütternd, dem Dammsich entrafft, Doch ruhig soll immer das Herz dir erglühen Und stolz, wie die Felder im Frühlinge blühen!" Louise Pesjil. Das weitere ist bekannt. Das Abgeordnetenhaus ist bei seiner Prü­fung des Budgets zu einem anderen Resultate gelangt; es hat einen Ab­strich von 26 Millionen vorgenommen und doch noch einen Abgang von circa 7 Millionen beziffert, was allerdings eine wünschenswerthe Brücke zu einem allmäligen Eintreten des Aktivums bildet. Die Regierung ist darauf nicht eingegangen, sie hat ihre Ziffern aufrecht erhalten, kurz Diffe­renzen bestehen, welche bis jetzt noch ««vereinbart sind. Die Regierung be­steht auf ihren Ziffern, sie bestand wenigstens in unserer Kommission dar­auf, das Abgeordnetenhaus besteht auf den seinigen. Da droht nun wirk­lich ein Konflikt, welcher für das gesammte Staatswohl von den bedenk­lichsten Folgen sein kann. Ich frage mich nun, welche Stellung hat das Herrenhaus in dieser Situation? Meine Antwort ist: Freimuth und Unabhängigkeit, das ist das Palladium der Oberhäuser, wo sie ihre Sendung erfüllen. , (Unruhe auf der Galerie). Würde das Herrenhaus blindlings und unbedingt mit den Regie­rungsanträgen übereinstimmen, so würde es der Regierung nicht nützen, sich selbst aber gewiß schaden. Es würde der Negierung nicht nützen, weil eben die Ziffern dieselben waren und dasselbe Gewicht hätten, wie jene der Regierung. Sich selbst aber würde es schaden, weil, wenn man immer nur die Ziffern und Forderungen der Regierung wiederholt, mansich ge­wissermaßen mit der Regierung identificirt, man seine eigene Stellung annullirt, denn für eine und dieselbe Sache braucht man nicht zwei Organe. Ich glaube, daß diese Institution ebenso wie das andere Haus nothwendig in den Sympathien der Bevölkerung wurzeln muß, daß diese Sympathien gefährdet wären, wenn man sich immer und immer wieder unbedingt als Organ der Regierung erklären wollte, weil man gerade in der jetzigen Lage befürchten müßte, daß für die Nothlage, die im ganzen Reiche herrscht, in diesem Hause kein Verständniß vorhanden wäre. Die Regierung selbst, glaube ich, würde das Wertzeug, dessen sie sich bedient, nicht in dem Maße ehren, als das von dem Hause durch Nöhmische Lieder von Iaroslau «Mmenickn. Ueversetzt von Alfred Walbau. 5. Nachbars Töchterlem. Der Nachbar hatte ein Töchterlein Das war so wunderhold: I n seinem Anblick selig zu sein, Wer hätte das nicht gewollt? Es blühte ja so süß und mild, Wie eine Ros' im Gartengcfild — Kein Maler malt sie schöner Mit Farbengold! Allein die Rose, sie welkte hin, Die Blätter verwehte der Wind, Indessen die scharfen Dornen mir In's Herz gedrungen sind! Die schönste Zierde des Dorfes ward In's schwarze Erdreich eingescharrt — Ach Schad' um dich, ewig Schade, Du Engelkind! 222 Selbstverlaugnung gebrachte Opfer bedingen würde. Unsere parlamentari­schen Erfahrungen haben uns manche Winke gegeben. Durch eine feste Allianz in der Ziffer mit den Regierungsziffern würde man den Widerstand, die Unnachgiebigkeit des andern Hauses pro­vociren; man würde es jedoch erleben, daß die Regierung, wenn das an­dere Haus nicht nachgibt, ihre Ziffern und somit auch die Ziffern dieses Hauses, wie bereits geschehen, fallen ließe, wodurch das Ansehen, der Ein­fluß und die Würde dieses Hauses gewiß nicht gewahrt wäre. Die Negierung muß den höchsten Werth auf das Zustandekommen des Finanzgesetzes legen; sie wird den Konflikt nicht wollen, ihn nicht durchführen, weil er gegen ihr Interesse ist, weil sie das Finanzgesetz haben muß, und wenn nun neuerdings dieses Haus sich in eine Position begibt, in welcher es ohne Erfolg einsteht, dann wird umsomehr das Schwergewicht in finanziellen Fragen in das andere Haus gelegt sein. Ich sage aber auch uicht, daß man blindlings und unbedingt sich dem anderen Hause in Allein und Jedem anschließen müsse. Ein verewig­tes Mitglied dieses Hauses hat es vor Jahren ausgesprochen, daß keines der beiden Häuser im Schlepptau des anderen gehen soll; jedes soll sei­nen unabhängigen Weg gehen, aber im Großen und Ganzen müssen beide denselben Kurs steuern, uud wcun sie momentan sich trennen, sie werden sich wieder finden, sie werden dieselben Wahrnehmungen machen und die­selben Gefahren zu befürchten haben, weil sie dieselben Wege gehen. Die Situation drängt uns mehr als je gerade in diesem Momente näher an das Abgeordnetenhaus. Dazu treten noch, wenn ich mich milde ausdrücke, in mancher Beziehung die Unterlassungen von Seite der Re­gierung, während das Abgeordnetenhaus eine energische, auf das uns Allen vorschwebende Ziel gerichtete Initiative ergriffen hat. Wir müssen das Budget unabhängig und selbstständig Prüfen, wie es in der Kommission geschah; von Pauschaluerhandlungeu war in der Kommission nur nebenher die Nebe. Aus unserer Prüfung aber, und das wird das Abgeordnetenhaus gewiß anerkennen, aus unserer unabhängigen Prüfung können nicht immer dieselben Resultate hervorgehen, wie im an­deren Hause. Sind Differenzpunktc vorhanden und sie bestehen, so mögen sie auf eine möglichst geringe Anzahl beschränkt werden und vielleicht eben nur auf jeue Positionen, die von der größten Wichtigkeit sind. Bei einem solchen Vorgehen werden wir die befreundeten Vermittler sein, welche als solche auch der Regierung nützen können und die Vereinbarung mit dem anderen Hause erleichtern. Es ist wahrlich die höchste Zeit, daß der Auf­wand im Staatshaushalte mit den vorhandenen Mitteln, mit den Volts­träften in Einklang gebracht werde, daß jener Aufwand, welcher sich noch nachschleppt aus den Zeiten einer früheren Willturgebahrung, eingeschränkt und der gegenwärtigen Lage, dem anzustrebenden Ziele angepaßt werde. Steuern erhöhen und Schulden machen, haben ihre natürliche Grenze; wenn diese Auskunftsmittel versiegen, was dann? Das erinnert mich, daß ein heiliger Mann einst einen lebenslustigen Jüngling durch diese Frage, die er bis zu dem Momente verfolgte, wo der Jüngling sagen mußte, ja, dann werde ich sterben, so zur Umkehr drängte, daß der Mann auf die weitere Frage: Und was dann? seinen Lebenswandel änderte, uud sich zu seinem und seiner Familie Wohl gründlich besserte. — Wenn die beiden Häuser eines Weges gehen, dann wird auch aus ihnen in unserer Finanz-Verwaltung ein „was dann?" erklingen, welches eine gründliche und nach­haltige Besserung, eine Einkehr in sich und eiue Umlehr zum ursprüngli­chen Programm znr Folge haben wird. Uns aber wird dann auch wieder jener Kredit eröffnet sein, welcher unser Uebergehen aus dem jetzigen Zu­stande in deii Hafen eines geordneten Staatshaushaltes erleichtern wird. Man wird bei der Prüfung der einzelnen Positionen in den Be­schlüssen des Abgeordnetenhauses Posten finden, welche vielleicht nicht ganz begründet sind, aber man darf nicht vergessen, daß die Regierung in Folge bekannter Ereignisse ihre Intervention bei den Kommissionsverhandlungen des anderen Hauses für längere Zeit verweigerte, wahrend sie unserer Kommission mit Aufklärungen bereitwillig zur Hand war. Nicht in der absoluten Richtigkeit der Ziffern also, sondern in dem sehr richtigen, vater­ländischen Beginne, in der Initiative, die das Abgeordnetenhaus ergriff, zur Herstellung der Ordnung des Staatshaushaltes, liegt es, daß ich aus voller Ueberzeugung seinem Vorgehen beitreten und zustimmen kann. Das Herrenhaus hat, ich verkenne es nicht, eine schwere und ernste Pflicht zu erfüllen. Möge es sie erfüllen, im Interesse der Krone, des Reiches und seiner Völker, welche Interessen ja in ihrer Wechselbeziehung doch nur identisch sind. Ich bin überzeugt, das Herrenhaus wird diese große Aufgabe lösen, wenn es nach der einen Seite hin, nämlich nach dem Abgeordneteuhause hin sich als der befreundete Vermittler wendet, ge­gen die Negierung jedoch als der wohlgesinnte, aufrichtige aber ernste Mahner. (Beifall.) Das Kmderspital in Laibach. (Fortsetzung.) Zuerst zeichneten Se. Gnaden der hochwürdigste Herr Fürstbischof Dr. Bartholomäus Widmer 300 fl., Freiherr Anton von Zois, Katharina Freiin von Zois und Freiin de Traux zusammen 200 st., die Familie Kosle i 500 fl,, — Allen meinen innigsten Dank für die hochherzig gespendeten Beträge und das voranleuchtende Beispiel. Se. kais. Hoheit der durchlauchtigste Hr. Erzherzog Ernst geruhten auf meine Bitte 50 st. zu spenden. Tausendfacher Dank dem höchsten Herrn, sowie allen Gründern. Fast alle Spitzen der Behörden haben, theils als Gründer, wie Se. Excellenz der Statthalter Freiherr von Schloißnigg , der Herr Bürger­meister Dr. E.H. Costa, theils sonst mit namhaften Betragen sich bei der Sammlung betheiligt, wofür ich hier meinen besondern Dank ausspreche. Ebenso muß ich dankend erwähnen, daß von ärztlicher Seite die Herren Regimentsarzt Dr. Bock, Prof. Dr. Ioh . Bleiweis , Prof. Dr. Valenta, Dr. Eisl und Prof. Dr. Schiffer entweder selbst oder durch ihre Gemalincn sich an der Sammlung betheiligten, auch Zahnarzt Englände r aus Graz trug eine milde Spende zu diesem Zwecke bei. Dr. Bock bot in nneigennützigster Weise im Bedarfsfalle feine ärztliche Hilfe an. — AlleS glänzende Beweise unparteiischer An­erkennung des humaneu Streben«, welches der Einrichtung des Kinder­spitals zu Grunde liegt, obwohl ich leider, da ich schon die Geschichte de« Kinderspitals in kurzen Zügen ihnen vor die Augen führte, nicht unerwähnt lassen kann, daß von fo mancher Seite Bestrebungen gegen die Errichtung dieser Anstalt bemerkbar wurden, und leider laßt sich auch von manchen meiner Fachgenossen dies bemerken, welche sich als Widersacher der Er­richtung einer Humanitats-Anstalt bewiesen, die in allen Städten als not­wendig anerkannt ist (in Wien drei, in Prag, Brunn, Pest, Graz eine in letzterer Stadt schon seit dem Jahre 1847 bestehend) und bei der Verarmung der Arbeiterklasse in Laibach um so notwendiger erscheint. Obwohl nun theils Ungunst, theils Mangel eines richtigen Ver­ständnisses uuserm humanen Streben entgegenarbeiteten, hat sich doch «uch bei dieser Gelegenheit der Wohlthatigkeitssinn der Laibacher Bevölkern»» wieder glänzend bewährt, die meisten trugen ihr Schärflein redlich bei und das Gründungskapital beträgt 1900 fl. 24 kr. österr. Währ., die übrigen einmaligen Spenden dazu gerechnet, einen Betrag von 3908 st, dürften, da die Sammlungen immer fortgesetzt werden, dieser Tage «och den Betrag von 4000 fl. österr. Währ, erreichen, an jährlichen Beiträge» wurden bisher 291 fl. 20 kr. gezeichnet. Noch sind hier die in Aussicht gestellten Beiträge des löblichen Gc­meinderathes und der Laibacher Sparkasse zu erwähnen. Die Summen können heute noch nicht namhaft gemacht werden, es wurde jedoch die Speudung im Prinzipe bereits beschlossen. Neuerliche Sammlungen werden jährlich eingeleitet werden, und es ist zu hoffen, daß Viele, die sich von dem zu errichtenden Institute miß­trauisch oder sogar grollend fern gehalten haben, sich demselben, von dessen Wohlthätigleit und Ersprießlichkeit überzeugt, anschließen und freudig nach Kräften ihr Schärflein beitragen werden. So hoffe ich, daß diese Anstalt blühen, sich erweitern und unsern Nachkommen noch Segnungen für die Gründer derselben entlocken wird. Eingezahlt wurde an das Handelshaus I . C. Mäher , welches bisher die Cassageschäfte des Kinderspitales besorgte, von den subscribirten Beiträgen eine Summe von 2273 st. österr. Währ., welche in der Spar» lasse angelegt wurde. Dankbarst erwähne ich noch, daß der Gründer Herr Apotheker Ram m mir erklärte, die nothwendigen Medikamente unentgeltlich statt eines jährlichen Beitrages verabfolgen zu wollen; auch soll eine ähnliche Bereitwilligkeit gegen eine Dame des Damen - Comitss Herr Apotheker Eggen berger kund gegeben haben. Der Redakteur des „l'ri^lav", Herr Peter von Rabies, hat als Schriftführer das Damen-Comite bereitwilligst unterstützt; ich statte ihm dafür meinen Dank ab, und erwähne nur noch, daß derselbe sich erklärte, unentgeltlich die Geschäfte , des Sekretärs des Verwaltungsrathes zu füh­ren, welches Anerbieten letzterer ohne Zweifel mit Dank annehmen wird. Das Kinderspital soll am 1. November d. I . eröffnet werden, nach­dem mit Oktober eine passende Lokalität dazu adoptirt wird. Die Un­kosten für die Monate November und Dezember werden aus den pro 1865 eingezahlten jährlichen Beiträgen gedeckt werden und das Präli­minare pro 1866 erst in der Generalversammlung im Monate Dezember vorgelegt werden. Und so hoffe ich, in Kürze der geehrten Versammlung ciu gedräng­tes Bild der Entstehung und des Standes der Kinderspitals-Augelegeuhcit gegeben zu haben, und, indem ich Sie freudig als Begründer des Kinder­ >fpitales in Laibach begrüße und Ihnen danke, für mich bloß die anregende Idee beanspruchend, bitte ich auch um Ihre weitere wohlwollende Unter­stützung für dieses junge Wohlthätigkeitsinstitut, damit die zarte Pflanze, zu der Sie den Keim gelegt, gedeihe, was nur durch Ihre Sorgfalt und Pflege möglich ist, da nur diese sie vor dem rauhen Nordost der vielen Widersacher zu schützen vermag. Zum Schlüsse rufe ich Ihnen für die großen Opfer noch ein dank­ bares „Gott lohne es!" zu. , (Schluß folgt.) Der Karst. (Eine Berichtigung.) — Von »» »—l. (Schluß,) Die Karstbewohner sind im Allgemeinen gutmüthige, wohlgesittete, genügsame, dabei sparsame Menschen; aber nichts weniger als körperlich unansehnlich oder geistes­schwach. Der Karstner überhaupt, in der reinen gesundesten Luft auf­gewachsen, durch unermüdliche Thätigkeit gekraftiget, hat einen atbletisch proportionirten kräftigen uud stattlichen Körperbau mit gutmüthigen Ge­sichtszügen. Daher das Sprichwort: Ist ein wahrer Karstner! Seine geistigen Fähigkeiten sind fast durchgeheuds vorzüglich, uud nicht selten wurden schon am Karste „sich hochgebildet dünkende" Stadthcrren, die mit dem Bauer umzuspringen vermeinten, von ihm weit überblickt. Wer die Sprache des Karstuers versteht, wird aus seinen Reden die Nichtigkeit dieser meiner Angabe bestätigen müssen; leider hat sich Herr Ranzoni in die Beurtheilung des Karstners und seiner Sprache einge­lassen, ohne den mindesten Begriff von letzterer zu besitzen, die er als „höchst arm " zu schildern beliebt, während sie, in die Schriftsprache auf­genommen, genügt hat, das gesammte bürgert. Gesetzbuch wiederzugebe», und die vorzüglichsten Geistesprodukte in Poesie und Prosa zu schaffen und zu übertragen. Daß aber bisher wenige Karstner lesen und schreiben konnten, daran trägt lediglich die frühere Schuleinrichtung die Schuld. Anstatt die Landjugend die Muttersprache lesen und schreiben zu lassen, und ihr in derselben das Rechnen und derlei Jedermann erforderliche Kenntnisse bei­zubringen, keilte man den armen Kindern das Deutschlescn und -schreiben ein, welches mit dem Ausbleiben aus der Schule sogleich verrauchte. Würde er seine slovenische Muttersprache lesen und schreiben erlernt haben, so hatte er sich der vielen auferbaulichen und nützlichen, in feiner Mutter­sprache geschriebenen Bücher bedienen können, und es wäre mitder Volksbildung auch dieser Gegend Österreichs besser be­stellt, als wir es leider gegenwärtig beklagen! Da s sind eben die Folgen der bisher nicht beachteten Gleichberechtigung! 233 Auch im Gesänge ,st der Karstner seinen Nachbarn nicht nach­geblieben. Er hat hübsche Lieder, viel Sinn für Gesang und in der Regel eine gute Stimme; Opernarien aber darf man freilich am Karste nicht zu hören verlangen! Musik und Tanz sind des Karstners Hauptleidenschaft; bei jeder Hochzeit, bei jeder Kirchweihe muß es Musik mit Tanz geben; auch sonst werden häufig Tanzunterhaltungen veranstaltet, denn der Karstner ist gleich allen Südslaven heiter und gut aufgelegt, ja manchmal etwas rasch! So wie alles Andere scheint Herr Ranzoni auch die Karstwohnnn­gen nach einem unliebsamen Traume, nicht aber nach der Natur beschrie­ben zu haben; denn gerade am Karste haben die Leute weit mehr Wohn­raumlichkeiten als irgend wo anders am Lande; die gewöhnlichen Räum­lichkeiten eines Bauernhauses sind: Küche, Speis, Keller, Dreschboden, Vichstall, Schweinestall, und ober der Küche ein oder auch mehrere Wohn­zimmer. Der Herr Berichterstatter muß bei der Schilderung der Karst­wohnungen nur die in den Schluchten bei LeLeöe und KoZana während des Eiscnbahnbaues bestandenen Arbeiterspelunkcn für Bauernwohnungen angesehen haben, wo Zwei- und Vierfüßige ohne Unterschied gleich den Bären in ihren Winterquartieren eingepfercht hausten. Selbst das Wasser ist am Karste nicht so schlecht, als es beschrieben wird. Jedes Dorf hat feine Lache zum Tranken des Viehes und Cistcr­„en für Koch- und Trinkwasser; letztere Behältnisse liefern in der Regel reines gesundes Trinkwasser, was zwar nicht wie der perlende Champagner mundet, wohl aber durchaus der Gesundheit zuträglich sein muß, weil, wie schon angegeben, nicht bald irgendwo so kräftige, ausdauernde und gesunde Menschen vorkommen, wie eben am Karste. Eben so wenig wahr ist die Angabe, daß am Karste jederzeit der erstgeborue Bauernsohn das väterliche Vermögen überkomme, während die Origen Geschwister mit einer unverhältnißmäßigen Wenigkeit vorlieb neh­men müssen. Auch am Karste steht, wie in den Erblanden überall, das Fg. B.-G.-B. in Wirksamkeit. Der älteste Sohn hat bei Abgang testa­mentarischer Verfügung nach der Vauernerbfolge lediglich das Uebernahms­recht nach der inventarischen Schätzung, während die übrigen Geschwister mit dem nummerisch ermittelten Erbtheil vorlieb nehmen müssen. Falls aber die Eltern die Erbsbetheiligung der Kinder bei Lebzeiten bestimmen, geschieht es häufig, daß der Uebernehmer in der Art mit Auszahlungs­auflagen überbürdet wird, daß er nicht auslangen kann und sich so wegen der Forderungen der Geschwister sehr oft genöthigt ficht, Haus und Hof zu verlassen! Politische Nevue. Ein Handschreiben des Kaisers an den Kriegsminister vom 30. Juni befiehlt die durchgängige Herabsetzung der Armee auf den Friedensfuß. Dabei sind die Truppen in Italien mitbegriffen. Die „Wiener Zeitung" bringt im amtlichen Theile die folgenden kaiserlichen Handschreiben: Lieber Graf Nädasdy! Ueber Ihr wiederholtes Ansuchen enthebe Ich Sie in Gnaden von der bisher bekleideten Stelle und drücke Ihnen wiederholt Meine Anerkennung Ihrer vorzüglichen, Mir und dem Staate geleisteten Dienste aus. Wien, am 26. Inni 1865. ' Franz Joseph m. p. Lieber Graf Zichy! Ueber Ihr Ansuchen enthebe ich Sie in Gna­den von dem bisher bekleidete» Posten Meines ungarischen Hofkauzlers, indem Ich Mir Ihre weiteren Dienste vorbehalte. Wien, am 26. Juni 1865. ' Franz Joseph m. p. Lieber Georg v. Majlath ! Ich ernenne Sic zu Meinem unga­rischen Hufkanzler. Wien, den 26. Juni 1865. Franz Joseph m. p. Ueber die Ministerkr i sis lassen sich die Residenzblatter eines Breiteren aus. Die gewöhnlich gut unterrichtete „Ostdeutsche Post" meldet, daß Staatsminister von Schmerling und der Staatsrathsvräsident Freiherr v. Lichtenfels ihre Demission gaben, welchem Beispiele auch der Polizeiminister Freiherr v. Mecsery, der Verwaltungsminister Ritter von Lasser, der Finanzminister Herr von Plener, der Iustizminister Ritter von Hein und der Kriegsminister Ritter v. Frank folgten. Se. Majestät hat diese Entlassungsgesuche genehmigt, so daß von dem bisherigen Ministe­rium nur noch der Minister des Auswärtigen Graf Mensdorf und der Marineminister Freiherr v. Burger wirklich im Amte sich befinden. Sammtliche ansscheideude Minister werden jedoch auf dcu Wunsch Sr . Majestät des Kaisers die Geschäfte insolange fortführen, bis ihre Nach­folger definitiv ernannt werden. Das Polizeiministcriuin soll keinen selbst­ständigen Chef erhalten, sondern eine Abteilung des Staatsministerinms zu bilden bestimmt sein, ebenso wie das Mariueministerium mit dem Kriegsministerium vereint werden soll, als dessen zukünftiger Chef gerücht­weise FML. v. Hanslab genannt wird. Für den Posten des Justizmini­steriums nennt man abermals den Oberstaatsanwalt von Steiermark, Ab­geordneten Ritter von Waser, als Minister des Handels Herrn von Aecke in Trieft. Zum Präsidenten des Staatsraths soll der frühere Mini­ster des Aenßern Graf Rechberg designirt sein. Alle diese Ernennungen befinden sich zur Zeit noch im Stadium der Conjektnr, da Se. Majestät am 27> v. M . Abends auf einige Tage nach Ischl abgereist ist und die Dinge bis zu feiner Rückkunft in der Schwebe bleiben. Die Minister Graf Moriz Eßterhazy, von Franck und Freiherr von Bürger haben dem „Botsch." zufolge ihre Demission nicht gegeben. Das Gleiche wird von dem kroatischen Hofkanzlcr von MaLiirani« ver­sichert. Wichtiger als die vielen widersprechenden Gerüchte sind die Stim­men der Journale über den Miuisterwechscl. Alle stimmen natürlich darin ilberein, daß nicht nur ein Personen-, sondern ein Shstemwcchsel einge­treten ist. Der „Wanderer" sagt: Für Ungarn bedeutet die Ernennung Maj­laths die, Anerkennung des historischen Rechtes, und den entschiedenen Bruch mit der Berwirtuugs-Theorie, und damit ist ein Boden gewonnen, auf welchem eine verfassungsmäßige Lösung der ungarischen Frage mög­lich wird. Die liberale Partei in Ungarn ist auf solch eine Wendung ge­faßt gewesen; sie ist nicht Willens, mit Sack und Pack ins konservative Lager überzugehen, aber sie erwartet von der Partei, die jetzt ans Ruder gelangt und mit welcher sie den Boden des historischen Rechtes theilt, volle Freiheit der Diskussion und die Möglichkeit, ihre eigenen Tendenzen mit konstitutionellen Mitteln zur Geltung zu bringen. Auch für die Län­der diesseits der Leitha, meint der „Wanderer", würden die wohlthätigen Folgen nicht ausbleiben. Die ungarischen Konservativen seien zwar nicht „die Männer unserer Partei", würden aber auf die Konsolidirung konsti­tutioneller Zustände im ganzen Reiche hinarbeiten und jene Sorte des Dualismus, welcher jenseits der Leitha sich konstitutionell geberdet, während er diesseits zu dem, wenngleich „aufgeklärter!, Absolutismus zurückkehrt, sei heutzutage unmöglich". Die Besorguiß, daß wir in der westlichen Hälfte des Reiches neuerdings Goluchowskifchen Zustanden entgegengehen, theilt der „Wanderer" nicht. Das „Vtld." sieht alle Anzeichen, daß „die Rückkehr zu den gro­ßen und fruchtbaren Prinzipien des Oktober-Diploms erfolgt ist." Der „Ostd. Post" macht der Ministerwechsel sehr wenig Frende. Vom Standpunkte des Ausgleiches könne die Wendung vielleicht zum Guten führen, vom Standpunkte der freiheitlichen Entwicklung jedoch sei dieselbe gewiß kein Fortschritt. Dem Herrn von Schmerling ruft die „Ostd. Post" nach, „er und seine Freunde können sich Glück dazu wünschen, daß er auf der Höhe einer großen Prinzipienfrage sein Ende gefunden hat und nicht im konstitutionellen Handgemenge mit dem Abgeordnetenhause unrühmlich zu Grunde gegangen ist." Das Dioslurenpaar des Schmerling'schen Dispositionsfonds „Bot­schafter" und „Oest. Ztg." hülleu sich begreiflicher Weise in Trauer und Schweigen. Die „Pr." meldet, daß der Herr Staatsminister noch in den letzten Tagen sich mit ungarischen Notabilitäten über ungarische Angelegenheiten eifrig unterhielt, mögliche Combinationen besprach und selbst bei dem Namen des Herrn Majlath mit regem Interesse verweilte. Als er, von der unvermntheten Ernennung dieses Staatsmannes zum ungarischen Hof­kanzler unterrichtet, seine Demission Sr . Majestät überreichte, erfreute ihn der Monarch mit sehr huldvollen Worten, zollte ihm die Anerkennung, ein treuer und hingebender Rath und Diener der Krone gewefen zu fein und bemerkte nur, die neue Bahn, die zum Wohle Oesterreichs betreten werden müsse, bedinge, daß jeder Schein des Schwankens zwischen dem alten und neuen Systeme vermieden werde. Was den Staatsrat!) be­trifft, so spricht man von Nefundirung, wenn nicht gänzlicher Auflösung und Umwandlung desselben in einen Privat-Cabinetsrath. Fürst Metternich bat, wie versichert wird, schon vor längerer Zeit nach einer Unterredung mit dem Kaiser eine Depesche nach Wien gerichtet, worin er dessen Anschauungen über die Verhandlungen zwischen Rom und Italien seiner Regierung mittheilt. Nach der Ausicht des Kaisers Napo­leon müßte die Verständigung zwischen dem Papst und dem König Viktor für Oesterreich die Brücke werden, um in ein besseres Verhältnis^ zu Ita­lien zu treten. Daran knüpfte sich natürlich der Rath, sich jedes Ein­flusses auf die Unterhandlungen zu enthalten. Den Siegesberichteu aus Mexic o schließt sich regelmäßig die Nach­richt an, jetzt werde man den letzten Schlag auf die Iuaristcn führen. Ein solcher letzter Schlag wird nach Briefen aus Veracruz vom 26. Mai unter Führung des Marschalls Bazaine auch jetzt wieder vorbereitet. Ma n wird große Streitkräfte dazu aufbieten, und hofft umsomehr auf glückliche» Erfolg, als ini Monat November die Amtszeit des Präsidenten Iuarez abläuft, und somit derselbe von da an nicht mehr auf ein vom Volt ihm ertheiltes Mandat sich stützen kann. Corrcspondenzen. —i— . MolMz, Ende Juni. (Zur Obstbaum zu cht.) Der vergangene lange Winter hat uns nur wenige unserer beflügelten Garten­freunde übrig gelassen; selbst die Ueberwinterer in wärmeren Gegenden sind nicht mehr in der gewöhnlichen Anzahl erschienen. So ist die Beutel­maise, mit ihren 18—20 Jungen ein wahrer Segen für den Obstgarten, die sonst auf hohen Birnbäumen nistete, gänzlich verschwunden. Mi t Ver­gnügen habe ich manches Jahr zugesehen, wie der geschäftige Fink, der stinke Hänfling u. s. w. die in der Apfelbluthe schon ausgekrochenen Maden des Apfclblüthkäfers l>ntlwiinwu8 Pmnorum) hervorlöste. Heuer jedoch hat kein Vogel Lust, diese eben nicht ausgiebige, aber in Menge vorhan­dene Speise hervorzusuchen, da er ausgiebigeres Gewürm nach Genüge wählen kann. Da nun der s,lltl^n. poin. die meisten Apfelbluthe» zer­stört, andere Bäume aber gar keine Blttthe angesetzt hatten, wird die diesjährige Apfelfechsung auf ein Minimum rcduzirt. Der dürre Ma i war der Entwicklung der Blattläuse auch wieder sehr günstig. Jedermann weiß, wie dieses Ungeziefer nicht nur die Blät­ter ausfaugt, wodurch sie sich zusammenrollen, sondern die jungen Triebe selbst so verunstaltet, daß, wenn auch der Trieb uach Verschwinden der Blattlaus seiueu Wuchs wieder fortsetzt, man gezwungen wird, um an dem Baume nicht uugeformte Aeste zu haben, den verkrümmten jungen Zweig bis unter die verkrümmte Stelle zurückzuschneiden. Es sei denn, daß es dem Baumzüchtcr darum zu thuu wäre, seine Stämme schneller in die Höhe zu bringen; in welchem Falle man am Besten niit einem Hascn­laufe die Vlattlänse zum wiederholten Male wcgbürstet. Die weiche Hasenwolle beschädigt den zarten Trieb nicht, und es läßt sich damit das Geschmeiß auch aus den Blattwinkeln leicht entfernen. Die Frage ist gewiß schon öfters vorgekommen: von welchen, In ­sekte werden die Blattläuse an die Bäume angesetzt, ob von Ameisen oder Mücken? — Als ich Mitte April einen jungen hochstämmigen Zwicbcl­borsdorfer, dem im vorigen Jahre viele Triebe durch Blattläuse gekrümmt waren, znrllckschneiden wollte, um ihn wieder in die gehörige Richtung zu leiten, fand ich zum Verdruß, daß an den Gipfeln alle schon ausgeschla­genen Angen wieder mit Blattläusen besetzt waren, dabei sah ich die schwarzen kleinen Ameisen mit der Pflege der Läuse sehr beschäftigt, aber auch die etwas lang geflügelten Mücken waren, lustig promeuirend, zu sehen. Ich richtete nun mein Augenmerk auf die Inkrustaten — weiß eben nicht, wie ich das Ding sonst nennen soll - die ich schon öfters ge­sehen, aber nicht weiter beachtet habe. Es ist dieses Gewebe eine kleine Kruste von bräunlicher Farbe, gauz in der Form einer Schildtrütenschale 224 en miuiawre, es ist an die Rinde des zwei- und mehrjährigen Holz­triebes fest, aber doch.leicht lösbar, angekittet. An dessen Rücken bemerkt man zwei kleine Erhabenheiten wie hornartige Augen, vermutlich Oeff­nungen zum Auskriechen. Mit dem Messer löste ich nun eine solche Kruste behutsam ab, untersuchte den Inhalt, in Ermanglung eines Mikroskope« mit dem umgekehrten Perspektiv und es zeigte sich ganz deutlich, wie die Kruste mit schönen, gelblich braunen, länglich ovalen Eiern voll gefüllt war. Zerdrückt man sie in der Hand, so bleibt eine klebrige Flüßigkeit zurück. Es ist wahrscheinlich, daß die frühzeitig an den Spitzen der Zweige erscheinenden Mücken — eigentlich beflügelte Ameisen — aus den genann­ten Krusten auskriechen und die Eier der Blattläuse legen; zum Gedeihen der Letzteren ist unbedingt nothwendig, daß dieselben von Ameisen gepflegt werden. Ich fetzte nun die Beobachtung an einem andern Bäumchen fort. Diese graue Renette wollte trotz aller Pflege nicht gedeihen, ich fand an selber zum Erstaunen eine Menge Intrustaten. Nach Beseitigung derselben war keine Ameise mehr am Baume zu sehen, und er nahm an Wachs­thum so zu, daß die in kurzer Zeit gewachsenen Triebe den gesammten Wuchs durch drei Jahre an Länge übertrafen, ein Beweis, wie die In ­trustaten dem Baume schädlich sind. Ich war nun sehr neugierig zu wissen, wer diese Krusten mit den Eiern ansetzt? — zu diesem BeHufe beobachtete ich eine Orleans-Renette (dieser Baum schlagt bekanntlich später aus, als andere), wie die kleinen Ameisen denselben bestürmten, und die obersten Augen ausfraßen. Der Biß ist für den Baum giftig, er bleibt im Wachsthume zurück. Das ist eben die Absicht der Ameisen; denn gewöhnlich werden die Inkrustaten nur an verkommenen Zweigen mit rauher Rinde angelegt. Diesem Winke folgend, fand ich in des Nachbars Garten einen kleinen verkrüppelten Zwetschkenbaum, an dem die kleinen schwarzen Ameisen eben drei folche Krusten fabrizirten. Sie sahen erst wie kleine schmutzige Blasen aus; eine Menge Ameisen waren daran beschäftigt. Wer also verkümmerte Bäumchen im Garten hat, sehe sich nach den genannten Inkrustaten um, besonders wenn Ameisen in der Nähe sind. Zum Auffinden ist ein gutes geübtes Auge erforderlich, und selbst ein sol­ches — wird am folgenden Tage finden, daß es noch das eine oder an­dere übersehen habe. Lokales und Provinziales. — I n der „Laibacher Zeitung" vom gestrigen Tage spricht Se. Ercellenz der Herr Statthalter Freiherr von Schloißnigg die Dank­sagung aus für die den Nothleidenden in Innerkrain gespendeten Gaben, und ergibt der daran geschlossene Rechnuugs-Auszug folgende Ziffern: Gesllmmteinnahmen 17675 si. 82'/« kr., davon die Gesammtauslagen, 16214 fl. 59'/, kr., ab, f° bleibt ein Rest von 1461 fl. 23 kr. Aus diesem Reste werden für die Bezirke Laas und Senosetfch noch 170 Metzen Kukurutz im Werthe von 442 si. zum Lebensbedarfe angeschafft, wornach der erübrigte wirkliche Kassarest sich mit 1019 fl. 23 kr. darstellt, welcher fruchtbringend angelegt wird. — (Programm zur allgemeinen Iahres-Ver­sammlung des hi st orischen Vereins fürKrain) welche am 6. Juli d. I., um 5 Uhr Nachmittag, im Vereins-Lokale stattfinden wird: 1) Bortrag des Vereins - Direktors über das Wirken des Vereins im vergangenen Jahre. 2) Bericht des Herrn Geschäftsleiters und Sekre­tärs Josef Pfeifer über die innere Geschäfts-Gebahrung des Vereins im gedachten Zeiträume. 3) Vorlage des Rechnungs-Abschlusses und Prall­minars durch den Herrn Vereins-Kassier Professor Samejz. 4) Wahl neuer Ehren- und korrespondirender Mitglieder über allfällige Anträge der ?. 1 , Herren Mitglieder. 5) Wahl eines neuen Direktions-Mitgliedes statt des abzutretenden Herrn Vereins-Kassiers. 6) Vortrag des Herrn Direttions-Mitgliedes A. Dimitz: Ueber Stadtrechte der Stadt Krainburg. — (Platzmusik vom k. k. 8. Infanterie-Regiment FML. Baron Gerstner in der Sternallee, heute Abend 6 Uhr). Programm : 1. Marsch; 2. Ouvertüre zur Oper: die Großfürstin, von Flotow; 3. Touristen-Quadrille, von Strauß; 4. Variationen für Flügelhorn, von Strebinger; 5. Die fchöne Helena-Polka, von Strebinger; 6. Die Reise durch Oester­reich, Marsch, Potpourri v. Stark; 7. Steierische Volkslieder, von Hau­sier; 8. Marsch. — (Redllktionswechfel in der „Laibacher Zeitung"). Die von uns neulich gemeldete Uebernahme der Redaktion der „Laibacher Zeitung" durch Herrn Fr. Levstik ist — wie wir hören — an maß­gebender Stelle auf Widerstand gestoßen. Es sollen nun die beiden k. l. Auskultanten des stäbt. del. Bezirksgerichtes, die Herren Sorko und Ledenig, sich in die Geschäfte derselben theilen. — Zu dem am 25. v. M. in Wien stattgehabten Guttenbergfeste sandten auch die Typographen Laibachs (ebenfalls zu einer Festfeier ver­sammelt) ein Begrüßungstelegramm. — Es hat sich in Graz eine Gesellschaft von Musikfreunden aus Böhmen vereinigt, um daselbst einen czechischen Gesangsverein zu gründen. — Die öfter r. Kohle ntarife. Unter diesem Titel haben die Herren Dr. Peez und der Südbahninspektor Pechar eine Bru­chure veröffentlicht, (Separatabbruck aus der üsterr. Revue IV. 1865) in der alles vorhandene Materiale über eine der Lebensfragen > der österr. Gewerbsamkeit in vollkommen übersichtlicher Form und sehr gründlicher Weise bearbeitet ist. Abfertigung. Es war niemals unsere Sache, sich mit jenen Taglöhnern der Jour­nalistik katzzublllgen, welche, ehevor noch der /lriFlav", ob gut oder schlecht redigirt, erschien, es als „Landesverrath" kennzeichneten, daß sich ein Blatt wagt, Interessen des slovenischen Volkes in deutscher Sprache zu vertreten. Mit Leuten dieses Kalibers sprechen wir auch heute nicht. Aber als erstes und letztes Wort finden wir uns verpflichtet, nur um Licht zu verbreiten, der Redaktion des „sloveuLc", welcher bekanntlich so gut Eigenthum des geehrten Herrn Einspieler ist als es die deutschen „Stimmen aus Innerüsterreich" waren, nachstehenden Tugend­sviegel sius ira et stuclio vorzuhalten. Als nämlich 1861 die Einladung zur Pränumeration auf die „ Stint-, men aus Inneröstcrreich" erschien, introduzirte ebenfalls Herrn Einspielet'« „81ovon8ki ?ri^ts1 " das Erscheinen des deutschen Blattes wörtlich nachstehendermaßen: „Ts wild vielleicht Manchen Wunder nehmen, daß für slovenische Recht, eine deutsche Zcilschrift sprechen wird. Herren, welche die Macht in den Hinben haben und uns helfen können, find Deutsche; Herren, welche uns verdeutschthümeln wollen, find Deutsche; Herren, welche slovenischen Blutes, ober leider deutschen Geiste« find und mit unseren Widersachern halten, find fast auch Deutsche. Den Deutschen »bei müssen wir die Wahrheit und da« Recht deutsch sagen; wir denken, daß uns dieß mehr helfen werde, als zehn Zeitschriften in slove­nischer Sprache, welche die Deutschen nicht lesen wollen, oder nicht tonnen Slovenen! wenn wir un« alle — in Kärnthen Steiermark, Kram, Görtzer'schen und Iftrien schön und brüderlich die Hände reichen u. f. w." Die Einladung schließt: „So werden wir uns bemühen, unsere schwere Aufgabe zu erfüllen (im deutschen Blatte); Brüder, wir bitten euch; thut auch ihr euere Schuldigkeit (daß ihr ent­weder pränumerirt, oder für das Blatt schreibt)." So Herr Einspieler im Jahre des Heiles 1861! Wenn wir nun die Note der Redaktion feines Blattes „LlovsiiLL« in Nr. 49 lesen fragen wir einfach nur: Graf Oerindur Erklärt uns diesen Zwiespalt der Natur! Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). Am 5. Juli. 3. erek. Feilbietung der dem Josef Bedenk» von Hrostule ge­hörigen Hubrealität; Schätzwerts) 306 fl. (Bez. A. Naffenfuß.) — 3. erek. Feilbietung der dem Johann Strutzl von Ottowitz gehörigen Wein­gartenrealität; Schätzwert!) 330 fl. (Bez. A. Tschernembl.) Am 6. Juli. 3. erek. Feilbietung der dem Johann Mrak von Dolle gehörigen Realität; Schätzwert!) 2108 fl. (Bez. N. Idria.) — 3. erek. Feilbietung der dem Michael Traun von Moste gehörigen Realität; Schätzwert!) 2068 fl. SN kr. (Bez. A. Stein.) — 3. erek. Feilbietung der dem Johann Maurizh von Feistritz gehörigen Reali­tät sllmmt An- und Zugehör; Schätzwert!) 1557 fl. 50 kr. (Vezirks-Amt R»d­maimsdorf.) — 3. erek. Feilbietung der dem Martin Stendler von Feistritz gehörigen Rea­lität sammt An- und Zugehör; Schätzwert!) 2680 fl. (Bez. A. Radmannsdorf.) — 3. erek. Feilbietung der dem Thomas Rogazh von Velde« gehörigen Reali­tät sammt An- und Zugehör; Schätzwert!) 1829 fl. (Bez. A. Radmannsdorf.) Am 7. Juli. 3, «et. Feilbietung der dem Ianto Pradoviz von Hraft gehöri­gen Realität sammt An- und Zugehör; Schätzwert!) 505 fl (Bez. A. Möttling.) — Tagsatzung in Sachen des unbekannt wo befindlichen Thomas Traun vnlxo Gleitz von Moste; (städt. del. Bez. G. Laibach.) — 3. erek. Feilbietung der dem Josef Tomaschitz von Gaberjell« gehörigen Hubrealität; Schätzwert!) 884 fl. 60 kr. (Bez. A. Naffenfuß.) — Termin für die Verlassenschaftsgläubiger nach Andrea« Außenegg vulzo Gabrouz Hüblei und Handelsmann aus Hofoorf; (Notariat Radmannsdorf.) (Aus dem Amtsblatte.) Am 12. und 13. Juli. Priuatisten« Prüfungen am Gymnasium in Laibach; (Direktion,) Bis 15. Juli. Termin um eine Lehrerftelle in Klan« (Istrien) — 315 fl, ­(Triefter Statthalterei.) Am 15. Juli. Verpachtung der allgemeinen Verzehrungssteuer; (Finanz-Direktion.) Datum für die Ueberreichung der Hausbeschreibungen und Hauszinsbekenntnisse für die Zeit seit Georg, 1865 bishin 1866: Der 12. Inli 1865 für die Häuser Konst-Nr. 1 bis inklusive 100 der inne­ ren Stadt. Der 13. für die Häuser Konsl,-Nr. 101 bis inklusive 200 der inneren Stadt, Der 14. für die Häuser K°nsk,-Nr. 201 bis inklusive litt.^. der inneren Stadt, Der 15. für die Häuser K°usk,-Nr. 1 bis inklusive litt. ^. — der Vorstadt St. Peter. Der 17. für die Häuser Konsk.Nr. 1 bis inklusive litt. v. — der Kapuziner« Vorstadt. Der 18. für die Häuser Konsk.Nr. 1 bis inklusive litt. H,. — der Gradischa-Vorstadt. Der 19. für die Häuser Konsf.-Nr. 1 bis inklusive litt. N. — der Polan»-Vorstabt. Der 20. für die Häuser Konsf.-Nr. 1 bis inklusive litt. «. — der Karlstädter-Vorftadt. Der 21. für die Häuser Konsk.-Nr. 1 bis inklusive litt. «. — der Vorstadt Hühnerhof. Der 28. für die Hauser Konsk.-Nr. 1 bis inklusive litt. 0. — der Krakau« Vorstadt. Der 84. für die Häuser Konsk.-Nr. 1 bis inklusive litt. v. — der Tirnau« Vorstadt. Der 85. für die Häuser Konsk.-Nr. 1 bis inklusive 51 — de« Karolinen-Grundes. Verstorbene. Den 89. Iuui. Karl Struckl, Taglöhner, alt 38 Jahre, in der Sladt Nr. 117, an der Lungenentzündung, — Dem Michael Urbanöiö, Taglöhner. sei» Sohn Franz, alt 3 Jahre und 6 Monate, im Hühnerdorfe Nr. 13, an den Folge» der Masern. — Dem Herrn Johann Dolenz, Tischler, seine Tochter Johanna, alt 6 Jahre, in der St. PeterS-Vorstavt Nr. 132, an Lungenödem, in Folge des Keuch­hustns. — Dem Herrn Jakob Vadnu, k. k. Postpacker, seine Tochter Johann«, alt 13 Jahre, in der Stadt Nr. 311, «n der Bauchfellentzündung. Den 30. Juni. Herr Bartholomäus Basis, Schloffermeistec und Hausbesitzer, alt 47 Jahre, in der Gradischa-Vorstadt Nr 68, an der Lungenlähmung. — Dem Herrn Felir Zopvitsch, k. k. Rittmeister in Pension, sein Sohn Fclir, alt 3 Iah« und 6 Monate, in der Kapuziner-Vorstadt Nr. 37, an der Herzläbmung. Den 1. Juli. Dem Herrn Jakob Roßmann, Pens. k. k. Oberamts-Affiftent, sein Sohn Raimund, alt 3 Jahr«, IN Monate und 14 Tage in der Statt Nr, 13, am serösen Trguffe ins Gehirn und Lungenödem. — Dem Herrn Martin Gor»lL, Haus- und Realitätenbesitzer, sein Sohn August, Schüler der zweiten Gymnasial? Klaffe, alt 14 Jahre, in der Krakau-Vorftadt Nr. 18, an der Gedärmlähmung, -^ Maria Brate, Näherin, alt 2? Jahre, im «Zivil-Spital, an der Lungentuberkulose- Anmerkung. Im Monate Juni 1865 sind 72 Personen gestorben, davon waren 34 männlichen und 38 weiblichen Geschlechtes; Kinder waren 35 an der Zahl. Getteidepreise in den Magazinen am 1. Juli. Weizen Mß. fl. 4.—, Korn Mtz. fl.2.64, Gerste Mtz. fl. 2.29. Hafer M­ fl. 1,85, Halbfrucht Mtz. st. 2.92, Heiben Mtz. fl. 3.15, Hirse Mtz. fl- 8.««, Kukurutz Mtz. fl. 2.76. , »> i ? , Correspondenz der Redaktion. Herrn r. in Kraren: Sehr willkommen; wird mit Nächstem benützt. Herrn «. in Laibach: Wir finden Ihren Vorschlag sehr paffend - werden ihn demnächst publiciren.