XVI. Jahrgang Katholische missions-Zeitschrift der Söhne des heiligsten ßerzens 3elu. —- Organ des lliarien-vereines für Afrika. Der Heilige Vater Papst Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Mit Empfehlung vieler hochwürdigster Bischöfe. Erscheint monatlich einmal und kostet jährlich mit Post 2 K — 2 Mk. — 3 Franken Redaktion und Administration : FRiHionshaus üliliand bei Brixen, Uirol. - Inhaltsverzeichnis: - Teilung unserer Mission und Ernennung des apostolischen Präfekten. 169. — Islam, Kolonialpolitik und die katholischen Missionen. 171. — Trauer bei den Schilluk. 176. — Allerlei aus Ägypten. 181. — Rundschau in den Missionen. 182. — Ein Tiroler Missionär in Aequatorial-Afrika. 185. — Verschiedenes. 189. — Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften 191. Abbildungen: Knabenschule der Mission in Omdurman. — Mädchenschule der Mission in Omdurman. — Postamt im Innern des Sudan. — Holzstation an der Mündung der Sobat. — Der Nil bei Abu Hör. -- Ufer des oberen Dschur. ßebetserfiörungen und =empfeMungen: Man bittet um eheste Wendung eines schweren Gemütsleidens infolge harter Prüfungen; : ferner wird empfohlen ein langjähriges Anliegen mit ehester Hindernisüberwindung. Eine unglückliche Schwesterheirat; um Schutz für selbige. I. M. Mehrere Berufsangelegenheiten. Eine Abonnentin bittet um Hilfe in ihrem Anliegen. Briefkasten der Redaktion. An mehrere in Deutschland: Machen nochmals aufmerksam, daß das Porto für Briefe etc. nach Oesterreich dasselbe ist wie in Deutschland. Mittelberg: Mit Meßstipendien zu einer Krone ist dem Missionswerke nicht gedient. "p. HI. Brief erhalten samt Anhängsel, und besten Dank dafür. Die dortige Luft scheint Ihren Eifer neu zu entfachen; so zwar, das; Ihr Beispiel auch für andere nachahmenswert wäre. ßabenverzeidims vom 5, 3-uni bis 5. Juli 1913, in Kronen. Opferskock. Ahrweiler, E. F. 117; Biskupib, F. C. 2: Bozen, A. L. 8; Brixen, L. G. 89-70; N. N. 20; Bruck, A. E. 2; Campill, Pfr. P. 20; Desselbrunn, I. SS. 1; D.-Matrei, G. L. 8; Duisburg, I. Sch. 2; Eppan, I. P. 10; Freckenhorst, T. S. 10-60; Jmmenstadt, P. 100; Imst, H. B. 50; Jansdorf, M. T. 8; Kl.-Heinrichschlag, Ä. H. 8; Lambach,.P. B. G. 20; Milland, M. 40; München, C. E. 1-17; Nikolsdorf, I. K. 5; Pfronten, M. E. 9-36; Regensburg, H. Sch. 28-18; St. Felix (Nigger), 15; btto. 11-20; Salzburg, B. D. 6; Sulzbach, M. Sch. 1; Billnvß, N. N. 139-42; Wien, I. P. 3; B. M. 12; Wimm, A. G. 20-80. Zur persolvierung von hl. Messen fandken ein: Ahrweiler. E. F. 26-34; Brixen, N. N 20; Eisen-bergeramt A. A. 40; Fiirstenfeld,.M. K. 3; Gars, Koop. G. 50; Heil. Kreuz, P. T. H. 16; Milland, A. Sch. 6; Münstereifel, Sr. C. 48-77; Murnau, Kr. A. 23-50; Rech. M. W. 7-02; Regensburg, H. Sch. 7-02; Rovereto, M. L. 12; St. Ulrich, B. K. 10; Steele, L. H. Schr. 65. Zur Taufe von Heidenkindern: Ahrweiler, E. F. 24-26; (Josef). Mühlen, (TaufeW M. M. 24; (Johann SS.).: Jiir die Mission: Beuron, A. Sch. 2-34. Für^Bischof Geyer: Sarajevo, Sr. M. N. 26 Briefmarken liefen ein aus: Brixen, Franzens-fefte, Innsbruck, Sarajevo, Trient, Wildon. „O Herr, verleihe allen unseren Wohltäter» um deines Namens willen das ewige Leben!" !—i ebrauchke Briefmarken _9 und sw ds werden mit herzlichem „Vergelt's Gott!" von der Verwaltung des Missionshauses in Milland bei Brixen entgegengenommen. Dient vornehmlich der Unterstützung und Etusbreifung der ITlissicnstäfigkeit der Söhne des heiligsten ßerzens Jesu und sucht Verständnis und werktätige hiebe des lüissionswerkes in Wort und Schrift zu fördern. Das Arbeitsfeld dieser Missionäre ist der Sudan (Zentral-Afrika). Der „Stern der Reger" erscheint monatlich und wird vom Missionshaus Milland bei Brixen (Südtirol) herausgegeben. Abonnemenfspreis ganzjährig mit Posfversendung 2 K — 2 ITIk. — 3 Frc. Der Heilige Vater Papst Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Für die Wohltäter werden wöchentlich zwei heilige Hiessen gelesen. Hüt Empfehlung der hochwürdigsten Oberhirten von Brixen, Brünn, heifmeritj, Ltinz, Olmüfj, Hlarburg, Crienf, Triest und Wien. Heft 8. August 1913. XVI. Sahrg. Teilung unserer Million und Ernennung des apostolischen Präfekten. In unserer letzten Nummer Haben wir kurz erwähnt, daß unser apostol. Vikariat Sudan oder Zentral-Afrika durch Dekret der Propaganda geteilt worden sei, und daß die beiden. Gebiete in Zukunft Apostolisches Vikariat „Khartoum" und Apostolische Präfektur „Bahr-el-Ghazal" heißen werden. Der langjährige Name „Apostolisches Vikariat Sudan oder Zentral-Afrika" ist also aus der Nomenklatur der Missionen verschwunden. Da die Juli-Nummer schon im Drucke war, als die betreffenden Dekrete veröffentlicht wurden, so konnten wir nicht weiter auf die Teilung eingehen; dies möge uns jetzt gestattet sein. Die Mission in Zentral-Afrika hat im Laufe der Zeit die verschiedensten Wandlungen durchgemacht. Als dieselbe im Jahre 1846 durch Gregor XVI. gegründet wurde, dachte niemand daran, daß die Missionierung Afrikas in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen so gewaltigen Aufschwung nehmen werde, und so wurde denn der neu zu gründenden Mission ganz Zentral-Afrika zugeteilt, d. h. die Mission sollte alle jene Gebiete Afrikas umfassen, deren Missionierung von der Küste ans noch nicht in Angriff genommen war; so erstreckte sie sich z. B. von Oberägypten bis zum 12. Grade südlicher Breite. Es ist selbstverständlich, daß dieses ungeheure Gebiet, das vielfach nicht einmal bestimmt bezeichnete Grenzen hatte, auf die Dauer nicht in einem kirchlichen Bezirke, sei es jetzt ein Provikariat, wie es zuerst hieß, oder ein Vikariat, wie es später benannt 170 Heft 8. Stern der Neger. wurde, zusammengehalten werden konnte. Es wurde denn auch bald ein Gebiet nach dem andern abgetrennt, und bis zum Äquator sind die Missionäre, welche von Norden in das Gebiet eindringen, überhaupt nie gelangt, geschweige denn südlich davon; die südlichste Station der alten Mission war Heilig-Kreuz bei Gondokoro (5. Grad nördl. Breite). Erst in neuester Zeit drangen unsere Missionäre noch weiter nach Süden vor (Omädsch am 3. Grad nördl. Breite). Erst im Jahre 1893 wurden dann durch Dekret der Propaganda dem Vikariate ganz bestimmte Grenzen angewiesen (vgl. „Stern der Neger" 1911, Nr. 4 und 5), die, abgesehen von einer Ab- | trennung in den Jahren 1910 und 1911, bis auf den heutigen Tag die gleichen geblieben sind. Die Veränderung vom Jahre 1911, wo jener kleine Teil des Vikariates, der sich in Kamerun, südlich des 10. Grades, befindet, der Kongregation „Priester vom Herzen Jesu" zur Missionierung zugewiesen wurde, ist keine definitive Abtrennung zu nennen, da jene Missionäre unter der Jurisdiktion unseres apostolischen Vikars arbeiten. (Vgl. Jahresbericht „Stern der Neger", Mai 1912.) Trotz dieser Abtrennungen hatte das Vikariat doch immer noch eine ansehnliche Ausdehnung, war es doch ungefähr achtmal so groß wie Österreich-Ungarn. Diese Ausdehnung und mehr noch die Verschiedenheit der zahlreichen Stämme war der Missionierung natürlich nicht günstig, wie auch das Deilungsdekret hervorhebt. Die Leitung der Kongregation dachte daher schon längere Zeit an eine Teilung. Der apostol. Vikar Bischof Geyer war mit dem Plane gerne einverstanden, und so konnte dieser von beiden Instanzen der Propaganda gemeinsam vorgelegt werden. So wurde denn die Mission einstweilen in zwei gesonderte Missionsdistrikte geteilt, von de- nen der nördliche, bedeutend größere als apostolisches Vikariat weiterbesteht, nur mit geändertem Namen, während der südliche Distrikt zu einer Präfektur erhoben wurde. Die Präfektur hat nach dem schon mehrfach erwähnten Dekret vom 30. Mai laufenden Jahres folgende Grenzen: Im Norden der 10. Grad nördl. Breite, von der Wjestgrenze des anglo-äghptischen Sudan bis zum Bahr-el-Arab, dann diesem Flusse folgend bis zu seiner Mündung in den Bahr-el-Ghazal (Gazellen-Fluß), von welchem Punkte aus dieser die Grenze bis zur Vereinigung mit dem Bahr-el-Ge-bel (Berg-Fluß) bildet. Die weitere nord-j und nordöstliche Grenze bildet dann der Weiße Nil und der Sobat bis zur englisch-abessynischen Grenze, wo dann die Grenze der Präfektur mit dieser bis zum Berge Naita verläuft. Die weitere Ostgrenze wird dann gebildet durch eine Gerade vom obengenannten Berge bis nach Foweira (jetzt Port B) am Viktoria-Nil; gegen Süden sind der genannte Viktoria-Nil und das Nordufer des Albert-See die Grenze, sowie die Grenze zwischen dem anglo-ägyptischen Sudan und Bel-gisch-Kongo. Diese, sowie fortlaufend diejenige des französischen Kongo bildet auch die Westgrenze bis zum 10. Grad nördlicher Breite. Zum apostolischen Vikariate Khartoum gehört dann der restliche Teil, immerhin noch ein gewaltiges Gebiet; in Rechnung zu ziehen ist jedoch, daß ein Großteil dieses Gebietes von der Sahara eingenommen wird, deren Bewohner meistenteils Mohammedaner sind. Unsere -Wirksamkeit im neubegrenzten Vikariate wird sich auch fernerhin hauptsächlich auf die südlich von Khartoum gelegenen, heidnischen Gebiete konzentrieren, da deren Bewohner vom Mohammedanismus noch nicht verpestet sind. Jetzt wird es hoffentlich auch bald möglich fein, die vom apostolischen Vikar in seinem letzten Jahresberichte (vergleiche Juni-Nummer, Seite 124) erwähnte Neugründung in Deutsch-Kamerun auszuführen, wenn nur das Personal und die Mittel recht bald beisammen sind. Mögen sich einige recht hochherzige Wohltäter finden, die mit ihrer großmütigen Beisteuer die Neugründung greifbar näherrücken. Doch damit ist aber noch nicht alles erledigt, die Mittel allein reichen nicht aus, man braucht auch selbstlose Männer; Männer, die nicht nur .bort ihrem Überflüsse der Mission etwas geben, die noch weiter gehen und sich selbst mit ihrem ganzen Wissen und Können dieser erhabenen Sache zu weihen bereit sind. Wer sich daher berufen glaubt, oder wer Lust hat, sich dieser Mission zu widmen, der wende sich an unser Missionshaus in Milland bei Brixen, Tirol; mögen es nun Bauernburschen sein oder Handwerker, Studenten oder bereits Priester! Allensalsige Geldbeiträge sende man gleichfalls an unser Missionshaus, an welches nun doppelte Anforderungen an Personal und Geld gestellt werden. Zum apostolischen Präfekten der neuerrichteten Präfektur wurde der hochwürdige P. Antonius Stoppani ernannt, geboren am 6. Jänner 1873 zu Lecco am Comosee, Oberitalien, seit 1895 Mitglied der Kongregation. Ad miiltos annos! Islam, Koüoniaipofiiik und die kafhoffichen Millionen. Von P. 3oi. miindi f. S. E. (Fortsetzung.) Alle diese Sachen sind wohl des öfteren behandelt worden. Nur über die Frage: W i e bekämpft man den Islam? liest man selten und noch seltener hört man etwas davon. Und doch ist diese Frage die w i ch-tigste. Bei der Bekämpfung des Islams kommen verschiedene Faktoren und Mittel in Betracht, die alle zusammenarbeiten müßten, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Er m u ß bekämpft werden, denn aus seinem ganzen Moralsystem geht hervor, daß ihm jedes Recht auf Verbreitung abzusprechen ist! Das erst recht bei Völkern, welche sich noch im ersten Jugendstadium befinden. Er gleicht einer Speise, welche die körperliche Entwicklung hindert. Zunächst sind es die M i s s i o n ä r e, die bis jetzt den Kampf ganz allein geführt haben. Unter den größten Opfern, Entbehrungen und Kämpfen sind sie von der Küste her ins Innere von Afrika vorgedrungen. Jede katholische Missionsgesell-schaft, jedes katholische Vikariat hat in dieser Beziehung mehr als ein Ruhmesblatt in der Geschichte der Missionierung Afrikas und Asiens. Und was die österreichische Mission des Vikariates von Zentral-Afrika anbelangt, so braucht sie nicht beschämt beiseite zu stehen. Vor mehr als einem halben Jahrhundert, in Zeiten eines langwierigen und beschwerlichen Verkehres, schrankenloser Willkür der ägyptischen Beamten und Sklavenjäger, schifften wak-kere österreichische und deutsche Missionäre auf schwachen und gebrechlichen Fahrzeugen nilaufwärts, so weit, als überhaupt der Nil schiffbar ist (8. Grad nördlicher Breite), um den armen und verfolgten Sklaven die Heilsbotschaft zu verkünden. Die Missionsbarke „Stella matutina" verbreitete dort am oberen Nil nicht Schrecken 172 Heft 8. Stern der Neger. und Greuel, sondern Freude und Ermutigung. Mit wenig, mit zu wenig Mitteln errichteten junge Tiroler Missionäre Stationen unter den Bari, Beri und Dinka, blieben trotz unbeschreiblicher Entbehrungen, blutiger Prüfungen und seelischer Martern aus ihren schwierigen Stationen, manchmal allein und auch von den Negern verlassen — aber sie blieben dort auf ihren näre zu Gefangenen. Sechzehn Jahre existierte kein ägyptischer Sudan mehr, noch viel weniger die dortige katholische Mission. Und doch, aus den Ruinen sproßte neues Leben! Das Senskörnlein, welches sich damals vom Sudan nach Ägypten gerettet, hat sich dort zu einem Baum entwickelt, welcher wiederum nach der Rückkehr geordneter Zustände in den Sudan ver- Kncibentoule der Million in Omdurmcm. Posten und wichen selbst dem Tode nicht. Obwohl w i r auch jetzt nicht auf Rosen gebettet sind, so kennen wir doch jene übermäßigen Entbehrungen nur dem Namen nach. Noch andere Stürme brausten über diese vielgeprüfte Mission hinweg; manchmal schien es, als sollte sie von der Bildfläche verschwinden. Der Araberaufstand im Sudan machte die blühenden Stationen zu Trümmerfelder und die Missio- pflanzt, diesen ganz mit seinen Wurzeln umklammert. Die Pro-Vikare und apostol. Vikare Ryllo, Dr. Knoblecher, Kirchner, Reinthaler, Comboni, Sogaro und Ro-veggio haben für diese Mission ihre Kenntnisse, ihre Kräfte und ihr Leben geopfert, sie gefördert und sind dann heimgegangen zur ewigen Ruhe. In einer für die jetzige Ausbreitung so ungemein wichtigen Zeit, als der ganze Sudan in neue Bahnen der Zivilisation hat gelenkt werden sollen, er- Stern der Neger. 173 Heft 8. schien ein neuer Mann am Ruder, der neben allseitiger Kenntnis außergewöhnliche Ausdauer in sich vereinigt. Ihm sei es vergönnt, hundertfältige -Frucht von diesem schweißbegossenen Missionsfelde einzuheimsen. Ich meine unseren jetzigen apostol. Vikar, Msgr. Laver Geyer. Im Irrtum sind jene Katholiken und lische Regierungs- und Werwaltungssystem, außerordentliche Hilfe von seiten der katholischen Reiche, Niederhaltung großer Laster, die Bevorzugung der Christen und anderes mehr. In unserer Zeit, im Lichte falscher Aufklärung, steht der Missionär allein im Kampfe. Nicht nur einsam und allein, sondern auch noch dazu von iriäddienttule der mission in Omdurman. Missionsgönner, welche da meinen, es genüge zur Bekehrung der Heiden, daß der Missionär e i n Jahr unter ihnen sich aushalte, und die dann die Nase rümpfen, wenn sie ihre Erwartungen nicht erfüllt sehen. Zu Zeiten des hl. Franz Lader und anderer heiligen Missionäre wirkten bei der Bekehrung der Heiden viele Faktoren mit, die uns heutzutage gänzlich fehlen. Da wirkte mit das ganze damals katho- maucherlei „Zivilisationsmaßregeln" beeinträchtigt! Ende der 80er Jahre fand man sich an Regierungstischen zusammen — Kardinal Äavigerie trat den Herren auf die Fersen — und setzte einige Punkte fest bezüglich Maßnahmen, welche den Missionen zugute kommen sollten. Jetzt pfeift man darauf und erträgt nur die Missionen, soweit man eben durch anderweitige Umstände dazu gezwungen ist. An dieser Stelle erlaube ich mit, dem Leser einige Blüten zu präsentieren, die im Treibhaus der Kolonialpolitik blühen. Da wird irgendwo verordnet: 1. „Es ist den Missionären verboten, als Fürsprecher oder Anwalt in Sachen zwischen den Eingeborenen und der Regierung sich zu betätigen. Klagen, Eingaben u. dgl. müssen vom Kläger direkt Beim nächsten Regi erungsposten vorgebracht werden, wenn sie solche sind, welche eine Maßnahme der Behörde bezwecken sollen. Die Missionäre müssen sich hüten vor seder Einmischung in diesbezüglichen Dingen." Hier werden also in vielen Fällen die armen Eingeborenen der Willkür von untergeordneten Beamten oder der eigenen Häuptlinge ausgeliefert. Jedermann hat das natürliche Recht, sich einen Helfer oder Rechtsbeistand stellen zu können. Hier wird der Eingeborene, sofern er sich an den Missionär wendet, dieses Rechtes einfach beraubt, und das geschieht nur deswegen, auf daß ja ein daraus entspringendes Ansehen der Verbreitung des Glaubens nicht zugute komme. Jeder schmutzige Dschälabba (Händler) kann als Anwalt mit einem Neger bei einem Beamten vorsprechen — dem Missionär, der auf höherer Bildungsstufe steht als der weitaus größte Teil der Kolonialbeamten, ist es verboten! Julian der Abtrünnige konnte es nicht besser ausklügeln bei seiner zynischen Christenverfolgung. Ein anderer gescheiter Ukas* lautet: 2. „Bevor einem Kinde in der Schule Religionsunterricht erteilt werden darf, muß, auch wenn es katholisch i st, die volle Zustimmung der Eltern oder Vormünder dem Schulleiter schriftlich vorliegen. Beim Religionsunterricht dürfen andere Kinder nicht zugegen sein". Dieser heidnischen Weisheit europäischer Aufklä- * Mas, Vorschrift, Gesetz. rung scheint es fremd zu sein, daß jedes katholische Kind wegen der heiligen Taufe zum Religionsunterricht einfach verpflichtet ist, und es somit weder Eltern noch Vormündern zusteht, etwas Gegenteiliges zu verfügen! — Auch bei Gelegenheit von Hungersnot, Seuchen u. dgl. sieht man es nicht gerne, wenn der Missionär hilft! Alles wird aufgeboten, um die Verbreitung des Christentums zu hemmen. Jetzt wird man meine früheren Äußerungen besser verstehen. In manchen schönen Kolonialstädten und -Residenzen gibt es Freimaurerlogen. Daß die Herren sich nicht allein mit Lebzeltessen und Sekttrinken abgeben, scheint festzustehen. Sie hegen eben oben angenagelte Gescheitheiten aus, schieben sich gegenseitig fette Posten zu und drängen anständigere, ja befähigtere Leute ins Hintertreffen. Anstatt ihres Zirkels, den sie zur Schau tragen wie der Hund am Halsband seine Steuermarke, würde ich ihnen ein anderes Emblem anraten, nämlich einen goldenen Bandwurm aus silberner Platte. Denn was der Bandwurm im menschlichen Organismus, das stub sie im Körper der Menschheit. Wenn daher auch bei der deutschen Regierung katholische Abgeordnete nach dem Rechten sehen, so ist ba§ nicht genug zu begrüßen. Mögen die Gesinnungsgenossen anderer Kulturstaa-ten gleiches tun. Die Missionäre aber müssen sich nach der Decke strecken, und geht es nicht s o, so muß es eben anders gehen! An den verschiedensten Orten entstehen neue Stationen, werden neue Gotteshäuser gebaut. Nebenbei wird, wie in den Anfängen der christlichen Zeit in Deutschland, der Urwald geschlagen, werden Pflanzungen angelegt. Inzwischen haben sich die Eingeborenen eingefunden und ihre Scheu sowie ihr Mißtrauen abgelegt; auf den Missionsstationen werden dann ihre Kinder aus- Heft 8. Stern der Neger. 175 genommen, beschäftigt, unterrichtet und erzogen. Zuerst wenige, dann mehrere. Der Missionär beschäftigt sich mit ihnen, hält sie zur Arbeit an, zeigt ihnen den Wert derselben; denn lange, bevor man z. B. in Deutschland an Kolonien dachte, hatten die Missionäre das Grundprinzip der Erziehung des Negers erkannt, welches darin liegt, ihn zur Arbeit anzuhalten und dann durch Arbeit zu erziehen und zu bekehren. Aber, wohlgemerkt, zu gut verstandener Arbeit, nicht wie es von der modernen Zivilisation gemeint ist. Die Beglückungsme-thode dieser fördert wohl die Arbeit, veranlaßt, daß die Neger arbeiten, mehr Land anbauen, größere Viehställe sich anlegen, zu Arabern und weißen Beamten in Dienst gehen, aber nur deshalb, weil dadurch z. B. dem englischen Markt ein Absatzgebiet eröffnet wird, weil dieses dann wächst, weil dadurch die Steuer-kraft der Eingeborenen vermehrt wird, und sie so mehr Abgaben zahlen können, welche bann auch gewissenhaft (?) eingeschätzt und von ihnen eingezogen werden. Geht man mehr oder weniger gerecht dabei zu Werke, so ist eine verhältnismäßige Zufriedenheit unter den Beherrschten die Folge. Höhere Motive bleiben ausgeschaltet. Sollte hie und da ein Beamter dieselben mehr hervorkehren, so ist das seine individuelle Sache, die völlig außer der behördlichen Richtschnur läuft. Daraus ersieht man, daß das Kolonialisationsshstem der früheren katholischen Mächte, wie Spa- nien, Frankreich und Portugal, trotz der vielen Mängel sich auf einer viel höheren Stufe befand als die heutzutage geübte! Bevor die obengenannten Länder auch nur an Kolonien denken konnten, arbeitete schon mit noch höherem Idealismus das heilige römische Reich deutscher Nation an der Zivilisation der heidnischen Preußen und Slawen durch die Deutsch-Ordensritter und den Benediktiner-Orden. Damals war der eigene Nut- zen und noch in hervorragendem Maße die Bekehrung der Heiden die Triebfeder gewesen, jetzt ist es der mehr oder weniger geregelte Eigennutz allein, welcher den Kolonialmächten als Leitstern dient! Durch den unmittelbaren Verkehr gewinnt der Missionär das Wertrauen des Negers und hat dann gewonnenes Spiel. Der Neger hört nicht nur auf die Belehrungen, die ihm der Mann seines Vertrauens über christliche Glaubens- und Sittenlehre vorträgt, sondern er glaubt ihm auch, und so wird langsam, wenn auch mit manchen Mißerfolgen, ein Stamm junger voktamt im diniern des Sudan. 176 Stern der Neger. Heft 8. Christen herangebildet, welcher mit dem Missionär zusammen einen festen Damm gegen Heidentum, Islam und Empörungsversuche bildet. Ich sage absichtlich junge Christen, denn die alten Neger sind mit ihren heidnischen Sitten und Gebräuchen so verwachsen, daß an eine Än- derung in ihrem moralischen Leben nicht zn denken ist. Im Angesichte des Todes pflegen aber auch diese den Anker des Glaubens zu ergreifen, welchen sie früher als das Beste und Richtigste kennen gelernt haben. (Fortsetzung folgt.) Trauer bei den Sdiiduk. Von P. Wilhelm Bofmayr F. S. E. Es war der 2. Dezember, der eben werdende Mond — wie bei den Naturvölkern überhaupt, so besonders auch bei den Schil-luk ein sehr verlockendes Zeichen — lockte auch unsere Burschen, d. h. unsere Getauften oder noch zu Taufenden zu einem nächtlichen Tanze. Schon hatten sie angefangen, das arme Kuhfell wund und weich zu schlagen, als auf einmal ein „Veto" erscholl. Es war dies um so ärgerlicher für unsere lustigen Springinsfeld, als sie nicht gewohnt sind, auf unserem Grund und Boden von einem anderen als vom „Abuna" Befehle zu erhalten. Aber diesmal war der Grund doch gerechtfertigt. Jandschuok, der Großhäuptling, hieß es, sei schwer erkrankt. Als Großhäuptling bekleidete Jandschuok ein wichtiges Amt, hatte er doch acht größere Distrikte unter seiner Ägide, über die er wie ein König herrschte; bei seinen Untertanen war er geschätzt, und so war seine Erkrankung der Anfang einer nationalen Trauer. Nachdem . sie den Grund vernommen, fügten sich unsere Burschen auch sofort, und für uns war es ein Wink, dem Erkrankten sobald als möglich leiblich und auch geistig zu Hilfe zu eilen. Am nächsten Morgen nahm ich mein Rad, das noch vor gar nicht langer Zeit auf den Straßen des schönen Bayerlandes dahineilte und das mich nun mit Mühe und Not über die dürren afrikanischen Steppen trug. In weniger denn zehn Minuten war ich bei günstigem Winde im Dorfe des Großhäuptlings. Unter den herkömmlichen Zeremonien, Begrüßungen und — wohlgemerkt — Bücklingen, denn bekanntlich muß man ja in diesen Hütten hinein-, herum- und herauskriechen, will man sich nicht unnützerweise ein Andenken mit nach Hause nehmen, das einen noch für längere Zeit an den Besuch erinnern soll. Unter diesen Vorkehrungen also war ich endlich so weit gekommen, den Kranken sprechen zu können. Die Krankheitssymptome sprachen für eine Lungenentzündung. Der Kranke war über mein Kommen sichtlich gerührt und bat mich sofort um eine Medizin. Soweit es für den Augenblick möglich war, kam ich diesem Ersuchen nach. Da dem Großhäuptling der Zweck unseres Hierseins nicht unbekannt war und er öfters Gelegenheit gehabt hatte, sich über unsere Religion zu unterrichten, teils in Gesprächen mit uns, teils durch seine eigenen Kinder, die fleißig zu unserer Station kamen, so war auch jetzt mein Augenmerk darauf gerichtet, ihm die schon erkannten Hauptwahrheiten kurz zu wiederholen und ihn zu ermahnen, den entscheidenden Schritt baldmöglichst zu machen. Während ich so mit ihm sprach, füllte sich die ganze Hütte mit Zauberern, Zauberinnen, Schilluk-Doktoreu und Quacksalbern, so daß mir selber bald angst und bange geworden wäre. Ich ward alsogleich unterbrochen, wußte auch, um was es sich handelte und wartete nur auf die Gelegenheit, mich möglichst unauffällig und auf französisch zu empfehlen. Unterdessen aber hatte der Hexensabbat schon begonnen. Eine Henne war schon vor meiner Ankunft geschlachtet worden. Dem Tier wird einfach der Kopf abgeschnitten und mitten in den Hof geworfen. Mit dem Blute wird der Weg besprengt und die Hütte des Kranken von außen und innen bespritzt; das Huhn wird auf dem Dache oder auf einem Pfahl befestigt, um so den bösen Geistern (Geister derAhnen, die an dem betreffenden Kranken noch irgendeine Schuld abzutragen haben) schon von weitem das Opfer zu zeigen und sie zu versöhnen. Bei der Ankunft der Hexen wurde nun das zweite Opfer gebracht — ein Schaf; es muß weiß und schwarz gefärbt sein und darf für das Sterbeopfer keine andere Farbe haben. Diesmal ist es ein Atschuogo (Hexenmeister und Quacksalber in einer Person und Herrlichkeit), der das Opfer darbringt. Die Art, wie das Tier geopfert wird, ist ein-fachhin grausam. Es wird dem lebenden Tier der Leib ausgeschnitten, die Eingeweide herausgerissen und das arme Tier in den gräßlichsten Zuckungen, die oft mehr als fünf Minuten dauern, liegen gelassen. Mit dem Blute und dem Inhalte der Eingeweide wurden auch diesmal wieder Hütte und Hof besprengt und schließlich der Häuptling damit an der Stirne, am Rük-ken, an den Knien und Füßen eingerieben. Nach Beendigung dieser Zeremonie wurden an Stelle seines Kopfkissens — wenn man es so nennen kann — Lanzen, Spieße und Stöcke in die Erde gepflanzt, um so den Geistern den kriegerischen Geist Nykangs, der im Häuptling als Oberpriester lebt, vorzustellen und sie zum Abziehen zu bewegen. Damit war das für sie Übernatürliche vollbracht, die Geister beschwört, es mußte nun noch die Kunst ihrer Ärzte in Anspruch genommen werden. Daß bei der Erkrankung eines so vornehmen Klienten alles Können und Wissen, alle Kraft aufgeboten wird, um ihn zu retten, ist leicht begreiflich; denn ein Paradies hier auf Erden, voll von Kühen und Weibern, winkt dem, der ihn zu retten vermag. Die ganze Kunst der Jünger und Jüngerinnen des Hippo-krates wird da produziert, alle heilbringenden Kräuter und Wurzeln werden auf- ßolzlfcition an der Mündung der Sobaf. gesucht und zubereitet. Nebenbei sei bemerkt, daß das Reich des Äskulap hier bei den Schilluk keine besondere Blüteperiode auszuweisen hat. Es gibt ein paar Universalheilmittel, die eben in allen Fällen ausreichen müssen. Die Heilkunde besteht in der Zubereitung von wenigen Wurzeln von Stauden oder Schlingpflanzen; die Wurzeln oder Blätter werden zerschlagen und zerquetscht und so einfach ohne viel Kochen und Zubereiten aus die wunde Stelle gelegt. Gegen Kopfweh und Lanzenstiche haben sie zwei Grassorten oder besser Rohrblätter, ähnlich den: Bambus; gegen Giftschlangenbiß die Frucht der Balanites aegyptiaca; innere Krankheiten schreiben sie sofort irgendeinem bösen Blick zu und gebrauchen demgemäß ihre eigentümlichen Wurzeln. Da hier die Flora sehr karg vertreten ist, ja fast kann man sagen nur aus Schilfgras besteht, so hat die Kräuter-Heilkunde noch sehr wenig Fortschritte gemacht. Das was einst ihre Ahnen als heilkräftige Mittel ausgaben, wie das Moos, das auf Menschenschädel gewachsen, die berühmten Eier des Theophrastus, der Fliederbaum gegen Fieber, weil Judas sich daran erhängt haben soll usw.,* würde bei den Schilluk auch nichts ausrichten. Dagegen gibt es auch eine schwarze Kunst, und in der spielt alles das eine Rolle, was man einst vor ein paar Jahrhunderten bei uns als Wissen ausgab. Wie darin Gift und Blut von Molchen, Kröten, ermordeten oder erhängten Menschen ein besonderer Saft ist, so bilden auch hier bei den Schilluk Gift und Blut der Schlangen (aber nicht der Menschen), Vögel,** Eingraben von gebrauchten Gegenständen jener Person, der man schaden will, und ver- * Doch darüber ein spezieller Artikel über die Heilkünste der Schilluk. ** und ein ganzes Hexenrezept, ähnlich wie im Macbeth von all den schädlich sein sollenden Tieren. schi-edene lächerliche Zeremonien, verbunden mit den Menschen abschreckenden Tieren, einen Hauptgegenstand der Schwarzkunst, die aber, wohlgemerkt, verhaßt isb und ltur bei Nacht vollführt wird und bei deren Entdeckung der Täter sein Leben gefährdet. Daß nun bei einer noch auf so primitiver Stufe stehenden Medizin wenig für Jandschuok zu holen war, ist leicht einzusehen. Die Schilluk selbst erkennen die Nichtigkeit ihrer Mittel an und nehmen gewöhnlich gleich mit der natürlichen auch die übernatürliche Hilfe der Geister in Anspruch. Das bei Jandschuok angewendete letzte Mittel war die Geistermassage. Der dazu erkorene Priester und Arzt trat null an den Kranken heran, spuckte noch zweimal fest in die Hände und begann unter einer langen Rede, die er schon vorbereitet hatte, die Massage an den Händen, dem Rücken und -an den Füßen. Überall wurde der Kranke außerdem noch angespuckt und gedrückt und gedreht, daß es mir leid tat um den armen Menschen, der das Opfer dieser Behandlung geworden. Die Rede drehte sich immer wieder um die Geister, um die Schuld oder Sünde des Hauses, und war eine Verwünschung aller schädlichen Einflüsse von seiten übelwollender Menschen. Ich hatte mich unter diesen sinn-losen Gebräuchen schon öfters erhoben, war aber vom Häuptling lloch immer zurückgehalten worden mit einem Dschungi (Warte einen Augenblick!). Ich begriff, er wollte mir was sagen. Endlich nach all diesen Zeremonien drehte er sich sichtlich entkräftet zu mir und bat mich, noch Medizin zu bringen. Ich versprach ihm das und redete ihm noch zu, Dschuvk zu bitten, damit er ihm helfe, was ich ebenfalls tun wollte, und da die Hütte zu voll war, um mit ihm von unserer Religion zu reden, ohne von den Hexen gestört zu wer- Heft 8. 179 Stern der Neger. den, verschob ich diese Angelegenheit auf den andern Tag; denn er schien mir noch rüstig und aß alles, was man ihm vorstellte, auch das Negerbier schmeckte ihm noch. Doch leider sollte er die Gnade der Taufe nicht mehr erhalten. Er selbst hatte öfters die Gelegenheit verscherzt, die wir ihm boten, und hatte über unsere Religion gespöttelt, da nur Kinder (Burschen und Weiber) in die Kirche kämen, aber keine Häuptlinge und Großen. Nächsten Morgen ging ich sofort wieder nach Acuop, so heißt das Dorf des Großhäuptlings von Tunga: doch es war schon zu spät. Ich fand die Hütte ringsum belagert tion alten Weibern, etwas entfernt davon die Männer; alle stumm. Jand-schuok sei gestorben, so hieß es, zwar lebte er damals noch, wie ich später erfuhr, aber nach Schilluksitte ist Agonie gleichbedeutend mit Tod, und so kann oft der arme Sterbende sehen, wie sein Grab gegraben und seine Hinterlassenschaft verteilt wird. Auch das Totengeschrei wird schon angestimmt, wenn der arme Dulder vielleicht noch stark und rüstig ist. Diesnnrl blieb das Totcngeschroi der alten Weiber — ein Schillukmann darf nie weinen — aus, denn es war höchste Trauer im Lande, und so blieb alles stumm. Ich versuchte es, in die Hütte zu dem Sterbenden zu gelangen, aber da faßten mich sechs bis acht Arme und zogen mich zurück. „Du, was willst du?" sagten sie. „Er ist tot und nach Sitte der Schilluk geht man nicht zu einem Sterbenden." Ich antwortete ruhig, ich sei kein Schilluk und wolle meinen Freund nochmals sehen. Doch da kam der alte Schillukhaß gegen alles Fremde wieder zum Vorschein, und ich mußte den Klügeren spielen und mill zurückziehen, wenn auch schweren Herzens. Ich versuchte noch einen anderen Trick. Unser Oberer war besser mit dem Alten bekannt, vielleicht gelang es ihm; und so flog ich — im wahren Sinne des Wortes — wieder zurück, um ihn zu holen; doch auch dies war vergebens. Wir hatten unser möglichstes getan, und so müssen wir Gott das übrige überlassen. Gegen 4 Uhr nachmittags fand die Beerdigung statt. Wie alle Schilluk in ihrem Dorfe selbst, so wurde auch Jand-schuok im Dorfe, aber ausnahmsweise in einem Hause begraben, das in der Mitte des großen Platzes lag und das dem Toten gehört hatte. Um das Haus wurde in aller Eile ein Zaun aus Durrahstengeln errichtet, das als Tür dienende Loch wurde zugemacht und ein anderes ausgebrocheu, um den Toten da hinein zu schieben; in der Hütte selbst wurde er dann beerdigt und der Eingang wieder mit Lehm vermauert. Drei Tage dauerte die Beerdigungsfeier. Trauer erfüllte das ganze Land. Die Bewohner eines jeden Distriktes kamen in vollem Tanzschmuck, mit Schildern bewaffnet, und machten vor dem Grabe ihres Der Dil bei Hbu Bor. 180 Stern der Neger. Heft 8. geliebten und geachteten Jandschuok ihre kriegerischen Übungen. Am Grabe ertönte immer wieder das Loblied Jandfchuoks, das ihm schon vor vielen Jahren von einem Schilluk, Pa Npkang, gesungen wurde: Nyryal tung adulo Der Scheck (Ochse) Akurpier wad Ok on Deng wad Uin mite loaki Wad Päduai Jandschuok Deng wad Abainbain. mit den Hörnern (Vergleich des Jand-schuoks mit dem Ochsen) Akurpier (sein Jugendname: Kuhhirte) Sohn des Okon Deng (sein Vater) — Sohn des Um — Friedensherrscher. Das ist sein höchstes Lob, das ihm im ganzen Schilluklande gespendet wurde. Über einen Monat ward vollständige Trauer im Lande gehalten, keine Trommel durfte gerührt, noch ein Tanz abgehalten werden. Auch die Wahl eines neuen Großhäuptlings durfte nicht vor dem großen Trauertanz vorgenommen werden. Durch Eingreifen der Regierung wurde die Zeit der Trauer etwas abgekürzt, und so konnte der Totentanz schon im Jänner stattfinden. Bei dieser Feierlichkeit sollte nun die ganze Pracht und der ganze Aufwand eines Schillukgroßen zur Schau gelangen. Längst schon waren die Gäste geladen; der König und die anderen Großen des Reiches hatten Schlachtopfer gestellt und ihre Gesandten zur Präsentation abgeordnet. Eine Woche vorher konnten wir im Hause keine Schilluk mehr zur Arbeit auftreiben. Alle Burschen waren beschäftigt, Holz, Korn u. dgl. zu holen, die Weiber und Mädchen, um Merissa (Negerbier) zu brauen. Trotz der Unmasse von Krügen, die da alle gefüllt wurden, reichte das Bier für die erhitzten, ausgeschrienen Kehlen nicht aus. Bei dem Trauertanze wurden die sonst üblichen Zeremonien abgehalten, nur alles in größerem Maßstabe; zuerst für drei Tage anberaumt, wurde er schließlich doch auf einen Tag beschränkt. 30 Ochsen wurden da geschlachtet, teils am Vorabend, teils vor und nach dem Tanze. Einige Ochsen werden aber immer als eigentliche Sündenböcke aufbewahrt und am Ende des Tanzes nach Schilluksitte — der Glanzpunkt des Ganzen — in das Feld hinausgejagt, wo sie von weitem — je weiter, desto ehrenvoller oft bis über 20 Meter lstnaus — mit einem Hagel von Lanzen grausam überschüttet und sich selbst überlassen werden, bis sie verröchelt sind. Das ist wieder rechte Grausamkeit. Damit endet das Opfer. Am Grabe selbst, zu Häupten des Toten, wird nun ein großes Loch gegraben. Unter furchtbarem Geheul, das jedoch nicht angetan ist, Rührung hervorzurufen, werfen die zahlreichen Frauen des Großhänpt-lings verschiedene Töpfe und Krüge in das Loch, diesen folgen dann alle Habseligkeiten des Verstorbenen: Fahnen, Kleider, Schuhe, Gewehre, ein Angareb, das er noch von unserem apostol. Vikar Msgr. Roveg-gio seligen Andenkens erhalten hatte, Perlen, Stühle, alte Regen- und Sonnenschirme und anderes drolliges Zeug, das man schon vorher unzählige Male um die Hütte getragen hatte. Damit ist nun die Sache abgetan, für die Seelenruhe des Verstorbenen ist zur Genüge gesorgt und seine Verwandten sind vor dessen Rache geschützt. Nur seine Frauen müssen die Trauer noch eine Zeitlang fort-setzen, während welcher Zeit sie nicht geheiratet, geerbt oder verkauft werden können. Jandschuok ist also gewesen und zu seinen Ahnen hinübergegangen, aber im Volke lebt er noch fort, und sein Nachfolger, mag er nun sein wer er will, wird immer eine armselige Figur bilden. Allerlei aus Ägypten, P. Jakob kehr F. S. G. .(s, Fortsetzung.) Heute ist 1. Mai. Ein frischer Nordwind bläst durch die offenen Fenster, und doch zeigt das Thermometer in meinem Zimmer 85 Grad Celsius. Man denke sich nun die Hitze nach. zwei Monaten, und man wird leicht bemessen, daß ein solches Klima für Leute von dem Charakter der alten Ägypter keineswegs zum Vorteil ausschlug. Fügt man schließlich noch die anderen sozialen Umstände hinzu, in welchen das altägyptische Mädchen aufwuchs, so ist es rein ausgeschlossen, daß in diesem Lande von „Frauenehre" ernstlich gesprochen werden konnte. Es obliegt daher keinem Zweifel, daß nur die größte Kritiklosigkeit behaupten kann, die Geschichte Josefs sei dem ägyptischen Märchen der beiden Brüder entlehnt, weil in beiden von ägyptischen Frauen ein unsittlicher Antrag an unverdorbene Jünglinge gemacht und zurückgewiesen wird, denn die anderen Nebenum-stände gehen ja ohnehin so auseinander, daß ein wirklicher Vergleich ausgeschlossen bleibt. Höchstens könnte mim noch anführen, es sei doch auffallend, daß in beiden Erzählungen die Jünglinge tugendhafter erscheinen als die Frauen. Allein, wer einigermaßen die heutigen gesellschaftlichen Kreise kennt, dem dürfte es gar nicht so sehr sonderlich vorkommen. Übrigens verhindert das Pflichtgefühl itiiiD die Dank- barkeit gegen ihre Herren bei den arbeitsamen jungen Männern, was der Leichtsinn und der Müßiggang bei diesen Frauen anstifteten. Dazu kommt vollends, daß der ägyptische Vater aufs äußerste darauf bedacht war, daß sein Sohn sobald als möglich ein eigenes Heim gründete oder, wie man es damals hieß, „die Familie verewigte". „Verheirate dich, wenn du noch jung bist," sagte der alte Khonsu-hotep, der zur Zeit des Moses lebte, zu seinem Sohn, „und halte darauf, daß du möglichst bald einen Sohn hast, denn das ist etwas Schönes bei den Menschen." Aber bis dahin sollte er beit Verkehr mit Frauen vermeiden, denn sie gleichen einem Strudel, dessen Tücke niemand kenne. Dreitausend Jahre vorher hatte der alte Ptah-hotep seinen Sohn gewarnt, indem er sagte, die Frauen seien ein Bündel aller Schlechtigkeiten. Es ist daher gar nichts Besonderes Ufer des oberen Dichur. darin zu sehen, wenn die jungen Burschen von Haus aus gewarnt waren und das freche Ansinnen mit Verachtung zurückwiesen. So bleibt denn eigentlich gar kein vernünftiger Grund bestehen, der eine Abhängigkeit der biblischen Erzählung von der ägyptischen bedingt. Selbst fortschrittliche Exegeten aus dem protestantischen Lager, wie Holzinger und Gunkel, die sonst nicht sehr viel Federlesens mit der Bibel machen, lehnen derartige Reduktionen entschieden ab. Wer natürlich an der fixen Idee leidet, daß etwas unselbstänüig oder unwahr sein muß, weil es in den Bereich des Offenbarungsglaubens gehört, ist für unverfälschte Schlußfolgerungen unzu- gänglich. Manche verwerfen alles Ernstes den histarischien Fehlschluß post hoc ergo propter hoc, klammern sich aber nichtsdestoweniger an die noch oberflächlichere Umbildung von einer Analogie zu einer Genealogie. Die Geschichte Josefs enthält aber auch viele Detailzüge, die im „Märchen von den beiden Brüdern" nicht ihresgleichen haben, und die trotzdem so echt ägyptisch sind, daß nicht der geringste Schimmer eines Zweifels darüber bestehen bleibt, daß die Erzählung der Genesis sich wirklich auf ägyptischem Boden abgespielt hat, und zwar zu der Zeit, wie sie der biblische Verfasser spezifiziert. (Fortsetzung folgt.) Rundschau in Europa. Werk der Ela üben sverbrei-t u u g. Mit sichtlicher Genugtuung konnte die Zentralleitung im Jahresberichte über das Vereinsjahr 1911 mitteilen, daß die Einnahmen im Jahre 1911 die siebente Million überschritten und mit der stattlichen Summe von 7,274.226 Franken die Einnahmen des vorhergehenden Jahres ■ um 275.216 Franken überboten hätten. Noch bedeutend erfreulicher aber ist der Fortschritt im letzten Berichtsjahre 1912. In diesem Jahre erreichten die Einnahinen die seit der Gründung des Vereines noch nie dagewesene Summe von 8,051.575 Franken (6,441.260 Mark), also 777.348 Franken (621.879 Mark) mehr als 1911. Die achte Million ist überschritten und damit ein hervorragender Merkstein gesetzt in der Chronik des Werkes der Verbreitung des Glaubens. den Millionen. Die Generalleitung spricht im Hinblick auf diesen erfreulichen Erfolg auch ans ganzem Herzen ihren Dank aus „allen denen, deren Eifer zum Wachstum des Werkes Gottes beigetragen hat: Diözesan- und Psarrleiter, Vorsteher von Zehnerabteilungen, im stillen und verborgenen tätige Gönner, alle haben ein Anrecht auf Erkenntlichkeit. Beim Durchgehen dieses Rech-nungsberichtes sehen wir mit Freuden, wie die Nationen des alten Europa... ihren Ehrenplatz treu behaupten. Wir konstatieren, daß wir in England ... aus dem bestell Wege sind, regelmäßige und beständige Fortschritte zu machen, während in Deutschland das opferwillige Interesse für unser Werk sich immer mehr entwickelt.. Einen herrlichen Zuwachs habeil auch die Einnahmen in den Vereinigten Staaten zu verzeichnen. Auch einzelne Missionsländer selbst haben ihre Ehre dareingesetzt, auch ihrerseits etwas für das große Werk beizusteuern. Klein und bescheiden scheinen diese Opfergaben auf den ersten Blick, doch in den Augen Gottes sind sie groß und erhaben. Österreich hat mit dem gesammelten Beitrage von 51.757 Franken die letztjährige Summe von 54.575 Franken nicht ganz erreicht, während in Ungarn ein erfreulicher Fortschritt zu verzeichnen ist; allerdings ist der Beitrag verhältnismäßig sehr gering, 10.108,82 Franken, wovon allein Großwardein 9819,98 Franken spendete; letztes Jahr liefen in Ungarn 5719,67 Franken ein. Im folgenden die Beiträge der einzelnen Länder: Frankreich . Europa. Franken 3,106.830,95 Monaco . . 2.525,— Deutschland 980.067,63 Österreich 51.757,43 Ungarn . . 10.108,82 Schweiz 102.073,86 Belgien . . 356.231,19 Niederlande 62.977,13 Luxemburg . 24.893,30 Irland . . 263.684,80 England 100.635,80 Schottland . . 8.993,70 Spanien 204.275,41 Portugal 23.127,56 Italien . . 272.384,57 Levante . . 22.581,30 Verschiedene Norden . Bistümer im 6.419,90 Gesamtsumme von Europa 5,599.568,35 Asien. Verschiedene Bistümer Asiens 10.370,85 Afrika. Verschiedene Bistümer usw. Afrikas ...... 22.331,83 Amerika. Franken Kanada ..... 6.552,80 Vereinigten Staaten 1,828.832,20 Mexiko 121.654,34 Zentral-Amerika . . 6.867,56 Kolumbia .... ♦ . 1.539,65 Venezuela ..... 1.637,05 Guyana .... 208,— Ecuador .... I o Peru ..... 2.984,45 Bolivia ..... 3,662,16 Brasilien .... 27.034,53 Chile 95.648,89 Argentinien . . . . 305.944,05 Paraguay .... 730,45 Uruguay .... 62,— Gesamtsumme von Amerika 2,402.458,12 Ozeanien. Verschiedene Bistümer von Ozeanien ..... 15.774,40 Afrika. Käme r u n. „Mit Freude und Dank," schreibt der hochw. P. Schvlaster P. S. M. au die Redaktion der „Katholischen Missionen", Herder, Freiburg i. Br., „blicken die Missionäre in Kamerun auf das vergangene Jahr zurück. Es war ein Jahr, reich au äußeren und, soweit menschliche Berechnung geht, auch an inneren Erfolgen." Nachdem der hochw. Pater einige der wichtigsten äußeren Erfolge aufzählt, fährt er fort: „ Daß das Vikariat auch an geistlichen Erfolgen reich gewesen ist, be^-weist das Vikariatsarchiv in Duala, in dessen Statistik 6001 Taufen, 78.726 Beichten, 80.291 Kommunionen und 407 Eheschließungen eingetragen wurden. Gegen 2000 Neuchristen legte der apostolische Vikar irrt Sakramente der heiligen Firmung die Hände auf". Überdies wurde in allen Bezirken das Arbeitsfeld nach Maßgabe 184 Heft 8. Stern der Neger. der Missionäre ausgedehnt, womit jedoch den Wünschen der Eingeborenen, die überall nach katholischen Missionären und Schulen verlangen, noch nicht zur Hälfte entsprochen sei. Mit besonderer Begeisterung spricht der Missionär von der Station Jannde. „Keiner der Volksstämme, die bis jetzt in Kamerun missioniert wurden, zeigt so viel Verlangen nach der katholischen Re-ligion und so viel Anhänglichkeit an die katholische Kirche wie Jannde. Das große, erst vor wenigen Jahren erbaute Gotteshaus ist bereits zu klein, obwohl schon lange doppelter Hauptgottesdienst am Sonntag gehalten wird. Heidnische Frauen bringen ihre Kinder am Sonntag zur Kirche. Sie finden keinen Platz darinnen, gut, sie bleiben draußen stehen. Ist der Gottesdienst aus, dann warten sie, bis die Kirche sich leert, gehen dann mit ihren Kleinen vor den Weihwasserstein und machen ihn: das Kreuzzeichen auf die Stirne. Jetzt hat der Knirps seinen Gottesdienst gehört, hat seiner Christenpflicht genügt und wird nach Hause getragen." P o r t u g i e s i s ch - K o n g o. P. Magelhaös C. 8. Sp. schreibt aus Landarm der Redaktion des „Echo aus Afrika": „Die Missionen am unteren Kongo gehen, da uns die neuen Konstitutionen momentan ziemlich freien Spielraum lassen, wieder ihren alten Gang. Die in Cabinda stattgefundene Verfolgung hat aufgehört; friedliche Ruhe kehrte wieder ein. Die Mission macht sich dies zunutze, um den dem Werke zugefügten Schaden wieder gutzumachen und die Missionstätigkeit weiter auszudehnen. — Nach solchen Verfolgungen lebt immer alles voll Begeisterung wieder neu auf. Aber trotzdem darf man nicht ganz Optimist sein, denn nur allzu vieles änderte sich seit Einfüh-rung der Republik. Einmal finden wir in der obersten Behörde, die uns zwar nicht gerade feindlich entgegensteht, nicht mehr jenen Stützpunkt wie ehedem, und dann hegt der Schwarze, der das sieht, gegen den Glaubensboten nicht mehr jene Hochschätzung wie früher; denn der Geist dieser Eingeborenen ist ein ganz anderer geworden als jener war, wie wir ihn noch vor drei Jähren fanden. Die Neuerungen übten einen mächtigen Einfluß auf sie aus. Die Liebe zur Unabhängigkeit hat sich ihrer bemächtigt; überall hört man dieses Klagelied. Besonders macht sich dieser Geist bei jenen bemerkbar, die mit den Weißen verkehren; hingegen bewahrten die Neger mehr im Innern des Landes ihre Einfachheit und ihre Achtung gegenüber dem Missionär". Asien. Q u i I o n (Vorderindien). Das Jahr 1912 war für Quilon, wie Bischof Benzi-ger schreibt, den Arbeiten und Sorgen gewidmet. Besonders hart wurden die Missionäre durch Krankheiten heimgesucht, denen einige Priester in den besten Jahren zum Opfer fielen, so daß sogar die Ernte Gottes unter diesen Schlägen litt. Dennoch wurden 1692 Heiden und 4287 Kinder katholischer Eltern getauft; 724.000 Kommunionen wurden ausgeteilt, 100.000 mähr als im Jahre 1911. In einem kleinen Seminare erhalten 26, in einem großen 11 Schüler Unterricht, außerdem bereiten sich noch 9 Seminaristen auf das Priestertum vor, so daß der hochwürdigste Herr Bischof Hoffnung hat, jedes Jahr einen Zuwachs an einheimischen Priestern zu erhalten. Heft 8. Stern der Neger. 185 Ein Tiroler Millionär in Äquatorial=Afrika. 881 esj [Md Dem sieben nacherzählt von Robert Conolli. (7. Fortsetzung.) Zwei Tage später treffen wir Friedrich allein aus dem Wege nach Z., und da der Tag schon zur Neige ging und er noch einige Stunden bis zum bezeichneten Dorfe hatte, beschloß er, unterwegs zu übernachten. Ein Sprichwort sagt, daß der Appetit mit dem Essen komme, auch unser Jüngling mußte das an sich erfahren; denn nach dem ersten Versuche, jene zu finden, der er das Leben verdankte, war das Verlangen, sie auch wirklich ausfindig zu machen, so heftig in ihm, daß es ihm bei Tag und Nacht Seine Ruhe mehr ließ. Jene Photographie, die er vor zwei Tagen erhalten hatte, weckte in ihm die Erinnerung an eine Frau, die er an der Schwelle seines Lebens wie ein Phantasiegebilde gesehen hatte und die ihm in seinen traurigen Tagen so und so oftmals vor Augen geschwebt hatte. „Endlich," sagte er sich, „ist es nicht mehr etwas Unbekanntes, was ich suche; mit dem Namen, dem Zunamen, dem Heimatsdorfe, ja sogar mit ihrer Photographie in der Tasche muß ich sie finden... Wenn ich sie aber trotzdem nicht finden sollte? Wenn sie bereits gestorben wäre? Wenn sie in weiter Ferne wäre? Wenn jene Frau, die damals beim Vernehmen meines Namens in Ohnmacht gefallen war, wirklich meine Mutter gewesen wäre? Wenn sie mich nicht anerkennen wollte und mich bmi sich stoßen sollte?" ... Das waren die Gedanken und Gefühle, welche Friedrich an diesem Abend und während der Nacht bestürmten. Am cnrde-ren Morgen gelangte er bald nach Z ..., wo er sich sogleich zum Herrn Pfarrer be- gab, da dieser ihm am besten über die gesuchte Person Aufschluß geben konnte. Als dieser den Zweck von Friedrichs Reise vernommen, sagte er: „Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, daß jene, die Sie suchen, nicht mehr hier ist." „Ist sie gestorben?" wars Friedrich hastig ein. „Das nicht, wenigstens glaube ich es nicht. Sie ist aber ausgewandert." „Wohin?" „Nach Amerika." „Wie lange mag es her fein?" „Wenn es viel ist, können es vier Monate sein. Doch warten Sie einen Augenblick!" Und nachdem er sein Notizbuch hervorgezogen und nachgesehen hatte, sagte er: „Am 21. Mai, wie ich sagte, sind es gerade vier Monate. Sie wanderte mit ihrem Manne und fünf zarten Kindern aus, indem sie ihren alten Water zur Last der Gemeinde zurückließ". Der unglückliche Jüngling bedeckte sein Antlitz mit den Händen und gab sich alle Mühe, die Tränen zurückzuhalten. Es war gerade der 21. Mai gewesen, als er, den Zug verlassend, den Aufschrei jener Frau vernommen hatte. Sein Herz hatte ihn also nicht getäuscht, jene Frau war seine Mutter gewesen. Er erzählte nun dem Herrn Pfarrer sein ganzes Unglück, er sprach zu ihm von seinen Nachforschungen und teilte ihm endlich auch seinen Entschluß mit. „Sie sprachen vom Vater der Laura, Herr Pfarrer," sagte er zum Schluffe. „Ja, der arme Mann lebt noch; solange seine Kräfte hinreichten, verdiente er sein tägliches Brot als Maurer, jetzt aber, wo er nicht mehr zu arbeiten vermag, hat man ihn nach Trient ins Spital gebracht; vor kurzem noch habe ich ihn dort aufgesucht und fand ihn für sein Alter ganz gut beisammen; die Jahre aber drücken ihn hart, hat er doch die siebzig schon lange überschritten." Der Pfarrer behielt für diesen Tag Friedrich bei sich und bot sich an, ihn am anderen Tage selbst zur Stadt und ins Spital geleiten zu wollen, wo der Enkel seinen Großvater finden sollte. Vorher hatte er dem Jüngling noch mitgeteilt, daß Christoph, so hieß der Großvater, Wohl wisse, daß er noch einen Enkel habe; er wisse aber nicht, ob derselbe noch am Leben sei; er würde jedenfalls sehr froh sein, zu erfahren, daß er in dieser Gegend noch jemanden habe, der sich so sehr für ihn interessiere. ' 18. Kapitel. Am anderen Tage führte der Herr Pfarrer den Jüngling in das Spital, wo sie den Greis auf einer Bank sitzend fanden; als derselbe den Pfarrer kommen sah, erhob er sich und ging ihm entgegen: „Gott grüße Sie, Herr Pfarrer! Sie kommen doch sicher, um mir Nachricht von meiner Laura zu bringen? Es sind doch schon vier Monate, vier lange Monate, daß sie abgereist ist mit dem Versprechen, bald zu schreiben. Jetzt endlich hat sie Mort gehalten. Amerika ist sehr weit von hier, nicht wahr, Herr Pfarrer? Weit, sehr weit, und dann muß man noch über das weite Meer, um dorthin zu gelangen. Ich erinnere mich noch, wie sie damals, als ich sie zum ersten Male nach S ... brachte, sogar vor dem See Furcht hatte; wer hätte damals daran gedacht, daß sie einstens nicht einmal vor dem Meere zurückschrecken würde?" Wer weiß, wann der Alte in seiner Rede aufgehört hätte, wenn der Pfarrer ihn nicht mit den Worten unterbrochen hätte: „Höre, mein Lieber, Eure Laura hat noch nicht geschrieben, trotzdem habe ich eine gute Nachricht für Euch." Damit gab er Friedrich ein Zeichen, näherzutreten. Nachdem er nun eine Hand auf die Schulter des Jünglings und die andere auf die des Greises gelegt hatte, sagte er mit leiser Stimme zu letzterem: „Gott hat Euch die Liebe Eurer einzigen Tochter vorenthalten, dafür gibt er Euch aber einen Enkel, den Ihr bisher nicht gekannt, der Euch aber liebt... Ihr werdet ihn sicherlich nicht ken-nen, aber trotzdem werdet Ihr Euch erinnern ..." Der Greis drückte Friedrich an sein Herz und beide brachen in Tränen aus. Sie verbrachten den ganzen Tag beisammen und erzählten sich gegenseitig ihre Erlebnisse. Friedrich hielt diesen Tag für eine Oase in der Einöde Heines Daseins, und obwohl er nur seinen Großvater gefunden hatte, und den noch unter einem Dache, das nicht ihm gehörte, so vergaß er für diesen Tag doch, daß er verlassen fei auf dieser Erde, er glaubte, sich in seiner Familie zu befinden. Des Abends aber, als er sich von seinem Großvater trennen mußte, um ihn allein im Haufe der Schmerzen zurückzulassen, als er beim Nachdenken wahrnahm, daß er jetzt alle Hoffnung, jemals seine Mutter zu finden, aufgeben müsse, als er sich der furchtbaren Wirklichkeit einer gänzlichen Verlassenheit gegenüber sah, da legten die Schatten der Traurigkeit sich von neuem auf sein Herz. Doch er wußte, wo er sich Trost und Kräfte holen mußte. Bevor er Trient verliest, eilte er in den Dom zum Altare der Schmerzhaften, und dort machte er seinem getäusch- ten Herzen Luft. Den Betrübten ist ein trauriges Echo süße Musik, und Friedrich fand Beim Anblick der ganz in Schmerzen versunkenen Himmelskönigin das, was er suchte: Trost und Stärke. Er bat die Königin der Betrübten aus -ganzem Herzen, ihn in den Kämpfen des Lebens aufrecht zu erhalten; von neuem opferte er sich gänzlich dem Herrn und erklärte sich bereit, jedes Opfer, das ihm der Himmel senden werde, anzunehmen; denn einstens würde sich die Traurigkeit, der er sich fürs Leben vermählt hatte, in Freude verwandeln. Nachdem Friedrich nun seine Nachforschungen beendet sah, blieb ihm nichts anderes mehr übrig, als sich für die Abreise in das Institut für auswärtige Missionen in Lyon bereitzuhalten. Doch der Mensch denkt und Gott lenkt. In den eifrigsten Worbereitungen auf seine nahe bevorstehende Abreise und während er in der seligsten Hoffnung lebte, endlich seinem Ziele greifbar nahe zu sein, erhielt er die Aufforderung zum Einrük-ken; -es blieb ihm also nichts übrig, als für acht Wochen des Kaisers Rock zu tragen. Aus dieser Zeit wollen wir nur eine Begebenheit hervorheben. Eines Tages ließ ihn sein Hauptmann zu sich bescheiden und erkundigte sich nach seinem Vor- und Zunamen, auch den Namen feiner Mutter und den Ort seiner Geburt wollte er wissen. Mit den Angaben des Jünglings schien er aber noch nicht befriedigt zu sein. Nachdem er ihn fest ins Auge gefaßt hatte, als wollte er etwas aus ihm herauslocken, zog er einen Brief hervor, den er wiederholt durchmusterte; endlich wandte er sich wieder an Friedrich mit den Worten: „Sind Sie je mit fremden Personen in Verkehr gestanden?" „Jawohl, Herr -Hauptmann, ich kenne einen französischen Priester, mit dem ich auch im brieflichen Verkehre stehe." Friedrich meinte nämlich, man habe etwas von seiner beabsichtigten Abreise ins Lyoner Missionsseminar erfahren. Sein Vorgesetzter war mit dieser Antwort jedoch noch nicht zufrieden und stellte daher die weitere Frage: „Würden Sie je im geheimen von jemandem unterstützt. . . oder haben Sie je gemerkt, von einem Unbekannten beschützt zu werden?" „Auch das, Herr Hauptmann," kam es rasch über die Lippen des Jünglings, als ob er sich fürchtete, sich mit diesem Geständnis die Lippen zu verbrennen. Friedrich erfuhr nicht, was dieses Ausforschen zu bedeuten habe, von diesem Tage an wurde er aber ganz anders behandelt und bald hatte er den höchsten militärischen Grad erstiegen, den ein Gemeiner erreichen kann. Ja, sein Hauptmann machte ihm sogar verschiedenemal den Antrag, er möge auch fernerhin beim Militär verbleiben, für seine Karriere würde dann schon gesorgt werden. Aus allem dem merkte auch Friedrich, daß irgend jemand zu seinen Gunsten tätig sein mußte, mehr aber erfuhr er nicht, zumal er fest entschlossen war, auf dieses Angebot nicht einzugehen. Inzwischen verstrichen auch die acht Wochen. In der ersten Hälfte des Jänner 1875 wurde Friedrich entlassen und kehrte in sein Heimatsdorf zurück. Sein erster Besuch sollte jedoch seinem Großvater gelten, den er zu seinem größten Leidwesen nicht mehr unter den Lebenden fand; vor wenigen Wochen hatte er das Zeitliche gesegnet. Wie ihm die Krankenschwester mitteilte, hatte er sich in der letzten Zeit immer mit seiner Tochter und dem Enkel beschäftigt; mit den heiligsten Namen auf den Lippen war er dann verschieden. Stern der Neger. Heft 8. 188 An jenem Tage schien Friedrich untröstlich zu sein. „Ich habe auf dieser Welt nichts mehr zu hoffen," sagte er mir Bei unserem ersten Wiedersehen. „Vor dem Abschiede von meiner lieben Heimat muß ich den Leidenskelch bis zur Hefe leeren!" Jetzt hielt Friedrich nichts mehr zurück. In aller Eile wurden die nötigen Abschiedsbesuche gemacht. Sein erster Besuch war ein Akt der Dankbarkeit. Eines Tages sah man ihn auf dem Friedhofe von K. vor einem unansehnlichen Grabe aus den Knien liegen; lange verharrte er so in innigem Gebete, dann neigte er sich nieder und drückte einen warmen Kuß auf die kalte Erde, denn hier unten ruhten die sterblichen Überreste seiner Wohltäter; als Andenken nahm er ein verwelktes Blüm-lein, das auf dem Grabe gewachsen war, mit sich. Rührend war auch die Szene, die sich beim Abschiede von seinem Onkel, Pater Peregrinns, abspielte. Ich selbst sah, wie die beiden guten Seelen weinten und sich zum letztenmal umarmten; ich vernahm zwar ihre Worte, doch wäre ich nicht imstande, sie zu wiederholen. Der 31. Jänner, ein Sonntag, war auch für mich der letzte Tag, den ich im Vereine mit meinem teuersten Freunde verbringen sollte. Seine Wiorte will ich hier nicht wiederholen, noch auch den Schmerz andeuten, den ich bei dieser Trennung, bei diesem Verluste empfand ; ich erwähne nur, daß ich gegen Sonnenuntergang jenes Tages Friedrich zur Bahn geleitete. Er war fröhlich und guter Dinge, seine innere Zufriedenheit war ihm auf dem Antlitze zu lesen, von Zeit zu Zeit wandte er sich zurück, um jenen, ihm so teuren Bergen und Hügeln im Geiste ein letztes Lebewohl zuzurufen, sollte er sie doch vielleicht nie mehr wiedersehen. Ein feierlich majestätisches Geläute unterbrach plötzlich unsere letzte vertrauliche Unterredung. Die Glocken der nahen Stadt vereinten ihre harmonischen Töne mit jenen von 15 bis 20 kleineren und größeren Dörfern, die in dem Tale und auf den Anhöhen zerstreut lagen, und in kürzester Zeit widerhallte das ganze Tal durch eine volle Stunde in den schönsten Akkorden. Es war die Einleitung des heiligen Jahres, welches Pius IX. durch seine Enzyklika vom 21. Dezember 1874 ausgeschrieben hatte. Für einen Augenblick blieben wir beide stehen und blickten uns gegenseitig an. „Das erste Jubiläumsjahr, das wir ankündigen hören," unterbrach ich endlich unser Schweigen. „Ja, das erste und auch das letzte für mich," antwortete der Freund, und mit diesen Worten entnahm er seiner Brieftasche einige Blätter, die er mir überreichte: „Ich übergebe dir meine wenigen Aufzeichnungen, nur für dich habe ich sie geschrieben ..., allein für dich, Verspreche mir, daß kein Auge, als das deinige, diese Blätter überfliege". „Das einem Freunde gegebene Wort ist heilig, ich verspreche es dir." „Gut also, ich vertraue sie dir an." Inzwischen waren wir zur Station gelangt und der Zug führ ein; leichten Schrittes bestieg Friedrich den Wagen. Noch einige Minuten und der Zug setzte sich in Bewegung und war bald meinen Augen entschwunden, mich allein zurücklassend ... Wie ich an diesem Abend in das Dorf zurückkehrte, könnte ich nicht mehr sagen. Friedrichs Aufzeichnungen hinterlegte ich an einem sicheren Platze, wo ich sie für die ganze Woche ließ; ich hatte nicht den Mut, sie hervorzunehmen und auch nur flüchtig durchzublättern. Erst am folgenden Sonntag nahm ich sie zu mir und begab mich nach der Schloßruine, wo ich mit Friedrich zum erstenmal verkehrt hatte; hier öffnete Heft 8. Stern der Neger. 189 ich das Heft. Als TitÄ las ich die Worte: „Vertrauliche Mitteilungen eines armen Waisenkindes". Dann folgte als Einleitung eine Stelle aus des Thomas von Kempen goldenem Büchlein: „Also lerne auch du einen Verwandten oder lieben Freund um der Liebe Gottes willen verlassen, und nimm es nicht schwer, wenn du vom Freunde verlassen bist, wohl wissend, daß wir alle zuletzt voneinander scheiden müssen". (Nächst Ch., H. Buch, 9. Kap.) Diese liebenswürdige Aufmerksamkeit Friedrichs rührte mich. In Eile durchging ich noch einige Blätter und überzeugte mich mit jeder Seite mehr, daß Friedrich diese seine Aufzeichnungen in seinen traurigsten Stunden niedergeschrieben hatte. Im Dorfe war Friedrichs Abwesenheit einem jeden ausgefallen, doch wußte mit Ausnahme des Herrn Pfarrers und mir niemand, wohin er sich begeben habe, und seinem Wunsche entsprechend, hielten auch wir es, geheim. Für eine Zeitlang ging das. Doch der Herr Pfarrer hatte seine Häuserin, welche es auf irgendeine Weise herausbrachte. Natürlich konnte diese es nicht über sich bringen, ihrer Freundin die Neuigkeit vorzuenthalten; diese hatte wieder eine Freundin, und so wußten es bald alle besseren Hälften des Dorfes, obwohl es die eine der anderen nur unter der strengsten Verschwiegenheit mitgeteilt hatte. Friedrich war inzwischen am 2. Feber nach Paris gelangt, von wo er nach zweitägigem Aufenthalte nach Lyon weiterfuhr. Von hier kündigte er mir kurz seine glückliche Ankunft an, um dann für fast ein ganzes Jahr nichts mehr von sich hören zu lassen. (Fortsetzung folgt.) Verschiedenes, Öffentliches Lob der Missionäre durch Protestanten. Kürzlich besuchte der protestantische Präsident des Staates Kentucky die Trappistenabtei Gethsemane. Umgeben von feinen Ministern, hielt er folgende Ansprache an den ihn bewillkommenden ellsässischen Abt Pater Obrecht: „Es ist mir unmöglich, meine tiefe Rührung zu verbergen ob eines solchen Empfanges. Eure Gnaden haben mich mit Ehrenbezeigungen überhäuft; unverdienterweise zwar, denn trotz meiner Bemühungen habe ich gar wenig für das Wohl meines Landes leisten kön-uen. Und heute, wo ich mich inmitten derjenigen befinde, welche alles verließen, um in die Fußstapfen des armen Weltheilandes zu treten, fühle ich mehr denn je die Nichtigkeit irdischer Größe und Ehrung. Auch soll mich, so hoffe ich, das Beispiel, das mir hier vor Augen tritt, zu stets größeren Opfern zum Wohl des Volkes anspornen. Obschon ich nicht derselben Kirche angehöre wie Eure Gnaden, muß ich doch, der Wahrheit die Ehre gebend, gestehen, daß der heutige Besuch in Ihrem Kloster mir die Augen geöffnet hat. Ja, es ist wahr, was mir unlängst einer Ihrer Religiösen sagte, daß die Mönche ein Leben voller Opfer und Entbehrungen wählen, nicht nur um Gott vollkommener zu dienen, sondern um alle Menschen an die Demut unseres Heilandes zu gemahnen." Hierauf wandte sich der Präsident an die anwesenden Laien: „Jeder von uns, liebe Mitbürger, möge denn durch den Besuch an dieser Stätte begeistert werden, dem Herrn stets vollkommener zu dienen und seinen Mitmenschen stets nützlicher zu sein. 190 Stern der Neger. Heft 8. Unterstützen wir also die Sinnen, teilen wir unsere Freuden mit den Unglücklichen und Betrübten. O meine Freunde, hier habe ich diese tiefe Überzeugung gewonnen: Es ist etwas Hohes und Herrliches um die Hingebung und wahre Solidarität, die in diesem Hause herrschen. Ich beschwöre Sie, teure Mitbürger, lassen Sie allen Partei-und Religionsunterschied beiseite und kehren Sie an Ihre Geschäfte zurück, einzig beseelt vom Bestreben, mehr und mehr treue und ergebene Diener des Vaterlandes zu sein. Ich wünsche, daß alle Familien in Kentucky eins seien in dem Gefühl wahren Opfersinnes, wie wir ihn hier bewundern." Auch schwarze Kinder haben ihren Schutzengel. Vor mehreren Jahren begegnete mir, so schreibt eine Klosterfrau aus Marianhill, auf einer unserer Stationen folgender Fall: Ich hatte, da ich mit der Slufsicht und Pflege der- kleinen Kinder betraut war, dieselben eines Morgens eben gewaschen und angekleidet und war gerade mit der Besorgung des Frühstücks -beschäftigt, als ich plötzlich zu meinem nicht geringen Schrecken auf dem Bettchen meiner kleinen, zweijährigen Anna, die ich noch einige Zeit wollte liegen lassen, eine ziemlich große Schlange erblickte. Diese hatte sich aus der warmen Bettdecke gelagert; das Kind war wach und spielte zu meinem größten Entsetzen ganz vertraulich mit der Schlange, deren Schwanz es in der Hand hielt. Ich stand anfangs wie gelähmt vor Schrecken, kaum zwei Schritte vom Bette des Kindes entfernt; — da erblickte mich die Schlange, begann zu zischen, sich aufzurichten und glühende Blicke wie Blitze nach mir zu senden, als wollte sie sich auf mich stürzen. Ich trat auf die andere Seite des Bettes — die Schlange folgte mir mit Blick und Bewegung, noch immer von der Hand des Kindes gehalten. Da war guter Rat teuer; fortgehen, um Hilfe zu holen, konnte ich nicht, ich durfte ja meine Kleine in solcher Gefahr keinen Moment allein lassen, rufen wollte ich auch nicht, um nicht die Schlange zu reizen ... Ich hieß nun vor allem die andern Kinder hinausgehen, näherte mich dann -dem Kopfende des Bettes, bückte mich, erspähte einen günstigen Augenblick und zog dann die Kleine mit ruschem Griffe an mich. Das Kind war gerettet, und es gelang mir nachher ohne sonderliche Mühe, die Schlange unschädlich zu machen. — Heute noch denke ich zuweilen mit Schrecken an jene gefährliche Lage und preise dabei Gott den Herrn, der auch den schwarzen Kindern einen Schutzengel gegeben. Wie in Basa die Tiere reden. Die Schafe gelten bekanntlich als die dümmsten Tiere. So auch in Basa (Kamerun). Sie sprechen weiter nichts, als das Wörtchen me (sprich mäh), d. h. „ich" (in der Basa-Spraches. Den Bakoko bietet dieser Umstand einen gefundenen Anlaß zur Stichelei; denn man sagt bei ihnen: „Die Schafe sprechen Basa". — Der F rosch hat sich hierzulande auch seine Stellung als Wetterprophet gesichert. „Kwö, kwö, kwö," ruft er, wenn er Regen vorhersagt, d. h. in der Basasprache „fallen". Damit aber niemand im Irrtum bleibe, was denn fallen wird, verkündet ein anderer in tiefstem Grunzton: „Hob, nöb", d. h. Regen. — Daß die H ü h ner klug sind, weiß jedermann. Man spricht ja auch in Deutschland von einem „klugen Huhn" und lacht über das Ei, das noch klüger sein will als die Henne. Wenn das Huhn in Basa ein Ei gelegt hat, was allerdings nicht alle Tage vorkommt, dann ruft es seinen Herrn, um ihm das freudige Ereignis zu Heft 8. Stern der Neger. 191 offenbaren. „Ko, ko, ko ko". Die ersten ko sind tief, das letzte hoch zu sprechen. Nun weicht freilich der Dialekt, beit die Hühner reden, von dem der Menschen ab. Aber ein verständiger Mensch versteht doch deutlich, daß das Huhn gerufen hat: „iigwa yem lo — mein Freund, komm!" Wenn aber die Glucke einen Raubvogel über sich sieht, der ihre Kleinen bedroht, dann ruft sie ängstlich: „Ko> ko, ko, ko, kwe", d. h. auf gut Basa: „yom i nlo yon bo.n bem — der Habicht, er kommt nehmen meine Kinder". — Allen Tieren weit überlegen an Weisheit und Sprachkenntnis ist der H a h n. Er kräht natürlich nicht auf deutsch „Kikeriki", sondern er ruft in der Landessprache „Kökökölökö“, wobei die erste Silbe tief, die drei folgenden hoch, die letzte hochtief zu sprechen ist. Wenn er am Morgen aus dem Hühnerftall kommt und schönes Wetter ist, dann kräht er: „niä nol M len — ich werde heute noch lachen". Hat er aber etwas Gutes und Genießbares entdeckt, dann ruft er seine Hühnerschar zusammen mit den Worten: „Bot bem bä ye he? — Wo sind meine Leute?". — Kommt ein Europäer ins Dorf, so ist der Hahn in beständiger Lebensgefahr. Ein Hahn, das ist das Geschenk, das der Häuptling jedem Weißen — natürlich für ein entsprechendes Gegengeschenk — anbietet. Kein Wunder, daß der Hahn jedesmal erleichtert aufatmet, wenn der Weiße das Dorf verläßt, ohne ihm den Kragen umgedreht zu haben, und daß er seiner Freude darüber in beredten Worten Lust macht. „Me ntokolä nsem — ich gehe nicht als Geschenk mit," oder „Me ntoholä baken — ich gehe nicht mit dem Fremden", kräht er dann aus vollem Halse. 9(im hat manchmal auch der Negerpapa Appetit auf einen gekochten Hahn. Wenn daun einer aus der Zunft gefangen, gerupft und in Pfeffersauce geschmort wird, dann trösten sich die Überlebenden gegenseitig durch den Zuruf: „Mä ke be lobä o — ich werde nicht in den Pfeffer gehen. Basaleute, die nach Edea gehen, um der Faktorei einen Besuch zu machen, nehmen manchmal einen Hahn mit, um durch feinen Verkauf erst etwas Geld zum Einkauf zu erhalten. Der mitgenommene Hahn will aber durchaus nicht glauben, daß es ihm in Edea an den Kragen geht; er tröstet sich, indem er kräht: „Mä önol Bäso — ich werde in Edea krähen!" Die zurückbleibenden aber freuen sich, da sie viel sicherer sind und rufen keck: „Mä ke be me Bäso — ich werde nicht nach Edea gehen. Daraus sieht man, daß der Hahn klug ist und sich in jede Lebenslage zu schicken weiß. Es wäre gut, wenn die Menschen von ihm lernen würden. Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften« Tic Geschichte eines verborgenen Lebens. Von Johannes Jorgensen. Mit neun Bildern. Zweite und dritte, unveränderte Auflage. 8° (XII und 726 ©.). Freiburg und Wien, 1913, Her-dersche Verlagshandlung. Mk. 3,— (K 3,60), geb. in Leinwand Mk. 3,80 (K 4,56). Wer hat nicht schon daran gedacht, wenn er in einer Geschichte hervorragender Männer und Frauen aller Kulturgebiete las oder blätterte, wie wunderschön es sein müßte, einmal eine liebevoll geschriebene Chronik der Stillen zu lesen. Oft, wenn man die volltönenden Namen der Weltberühmten zu hören bekommt, fühlt man viele selige Gestalten auftauchen, die niemand bespricht und belobt. Dies sind jene, die unserem Leben zwar keinen äußeren Glanz und lauten Ruhm, dafür aber tiefe, gemütvolle Schönheit und Andacht zu schenken wußten, ohne daß jemand dieses Opferleben nannte, ohne daß jemand die Hingebung der Stillen mit lautem Worte und den Lorbeeren des Tages aufstörte. Solch ein verborgenes Leben ist auch dasjenige, das in Jörgensens Büchlein mit einfach-fühlender Zartheit geschildert wird. Eine Fülle von Material — Briefe, Familienchroniken, Aufzeichnungen von Freundinnen und namentlich Tagebücher — stand dem Verfasser zur Verfügung. Und leise wächst dieses Leben unter der sorgsamen Dichterhand Jörgensens aus der Überlieferung — leise, schlicht und ergreifend, wie jener gebetete Wunsch der verewigten Paula Reinhard (1850—1908): „Ich will mich vor Gott verzehren wie eine Opferkerze, langsam und unaufhörlich!". Ueber den hochinteressanten heiligen Blut-ritt von Weingarten bringt einen mit vielen Originalbildern geschmückten Artikel die treffliche Familienzeitschrift „Ave Maria" (Preßverein Linz, jährlich 12 Hefte 2 K, mit dem „Kleinen Ave Maria" 3 K). Br. Wernher von Tegernsee setzt sein „Marienleben" fort, der Hochaltar des neuen Domes wird uns in Wort und Bild vorgeführt, ein Artikel schildert Paris und sein kirchliches Leben, Berus schreibt zum Konstantinischen Jubiläum einen Aussatz: Endgültiger Sieg, die Reisebeschreibung bringt interessante Szenen aus der Weltstadt an der Themse, die „goldenen Blätter aus der Heiligenlegende" schildern St. Philipp Neri als Apostel der Jugend. Ein besonderer Schmuck des Heftes ist das herrliche Bild „Gegrüßt seist du, Maria" von Deschwanden. Ans allen Zonen. Bilder aus den Missionen der Franziskaner in Vergangenheit und Gegenwart. Druck und Verlag der Paulinus-Druckerei, Trier. Jedes Bändchen geheftet 50 Pfg., elegant gebunden 80 Pfg. In letzter Zeit sind wieder einige gleich vortreffliche Bändchen erschienen: Nach Cochinchina. Die Missionsreise des Paters Valerius Rist O. F. M., Titularbischos von Minden. Von Pater Erhard Schlund. 121 Seiten mit 6 Illustrationen. Nach einer gehaltvollen Einleitung über die Misionstätigkeit der bayerischen Franziskaner schildert uns der Verfasser das Leben des Missionärs und Mindener Titularbischofs Valerius Rist aus dem Franziskanerordeu, um beutn in altertümlicher Sprache dessen anziehenden Bericht über eine Missiousreise nach Cochinchina aus den Jahren 1721 bis 1735 wiederzugeben. Die Franziskaner in Japan einst und jetzt. Von Pater Hippolytus Böhleit O. F. M. 1912, Trier, Paulinus-Druckerei. 147 Seiten mit 14 Illustrationen. Das vorliegende Bändchen ist ohne Zweifel eine Zierde der bereits in den weitesten Kreisen bekannten und beliebten Sammlung „Aus allen Zonen". Es versetzt uns mitten in das Land der aufgehenden Sonne und schildert in recht ansprechender Form die Missionstätigkeit der Franziskaner am Ende des 16. und ant Anfang des 17. Jahrhunderts, erzählt uns von den blutigen Christenversolgungen und zahlreichen Märtyrern, besonders von dem seligen Ludwig Sotelo, aber auch von der Wiederherstellung der dortigen Franziskanermission und den Aussichten des Christentums in dem mächtig emporstrebenden Kaiserreiche. Besonders beachtenswert ist das 10. Bändchen („Die deutschen Franziskaner in Brasilien'" vom Franziskanerpater Sale si us Elsner, 186 S., 15 Bilder), welches die sehr verdieustvolle Arbeit der deutschen Franziskaner in Brasilien schildert und den Vorzug besitzt, daß es in etwa auch die allgemeinen kircheupolitischen Verhältnisse des Landes darlegt. Besonders sei hingewiesen auf das zielbewußte Wirken der Söhne des hl. Franziskus in der Schule, der Presse und den Vereinen. Dieser wertvolle Beitrag zur Missionsgeschichte der Franziskaner enthält sehr dankbares Material für Vorträge. Der bekannte Ordenshistoriker Pater Patricias Sch la ger schildert uns in einem Bändchen: „Mit dem seligen Odorikus von Pordenone nach Indien und China" (123 S., 12 Illustrationen) auf Grund eines schlichten, aber höchst wertvollen Berichtes aus dem Jahre 1332 die Reise, welche der berühmte Missionär am Anfang des 14. Jahrhunderts von Venedig nach Peking und zurück machte. „Eilte solche Veröffentlichung ist nur zu begrüßen" heißt es in einer Besprechung der „Theologischen Revue" 1912, 524. Der hl. Franziskus Solanus, Apostel von Peru und Tncnman (1549—1610). Von Ida Helling-haus. 156 S. mit 6 Illustrationen. Es ist ein anziehendes Bild, das hier eine Dame unter Benützung der neuesten, besonders auch der spanischen Literatur von betn großen Jndianerapostel entwirft. „Sein an interessanten Begebenheiten und unglaublichen Erfolgen so reiches Leben verdient es, bei dem christlichen Volke immer mehr bekannt zu werden". (Literarischer Hand-weiser 1912, 577.) Einen ergreifenden Ausschnitt aus den chinesischen Christenverfolgungen gibt uns Elisabeth Wörmanu (Msgr. Theotimus Verhaeghen, ein Martyrerbischof der Gegenwart. 120 Seiten mit 7 Illustrationen) in dem liebevoll gezeichneten Lebensbild des belgischen Franziskaners Verhaeghen, der 190-1 als Bischof von Jchang, den Marlertod erlitten, und dessen Seligsprechuitgsprozeß bereits eingeleitet ist. Auch das 11. Bändchen, das die b/kannte Schriftstellerin aus dem Franziskanerorden,Schwester Maria Paula von Nonuenioerth, nach beut Französischen bearbeitete (Der sel. Johannes von Triora, 127 Seiten mit 6 Illustrationen), führt uns nach China und schildert uns in gewandter Darstellung das apostolische Lebelt und den qualvollen Marter, tob, den der Frauziskauermissionär int Jahre :Litin China erlitt. Die Kindcrzeitscbrift „Kleines Ave Maria", die Lieblingszeitschrift von Bh.OOO Kindern, enthält auch int April- und M aiheftchen wieder einen reich haltigen Stoff, Ernstes und Heiteres, Unterhaltendes und Belehrendes für die liebe Kinderwelt. Eine Kilte an Musikfreunde. Daß die Neger sehr die Musik lieben, ist bekannt. Daher ist es Pflicht des Missionärs, sich hierin beizeiten auszubilden. — In unserem Juvenat, im Laverianum, haben wir für Musik besonders veranlagte Zöglinge; doch womit lernen? — Wir richten daher an Musikfreunde unter unseren Abonnenten die innige Bitte, uns Musikinstrumente, welcher Art sie auch sein mögen (natürlich brauchbar), für unsere Zöglinge nach Milland zusenden zu wollen. Sie üben dadurch ein Liebeswerk au den Negern und das heiligste Herz Jesu wird es sicher lohnen. Handwerker, wie Tischler, S ch u s t e r, S ch n e i d e r Bauernburschen usw. usw finden als Aufnahme im tel im. Beste Christi. Bezugsquelle ! Biliige Bettfecäerr» lkg graue gesehl. K 2, bess. K 2'40, halbweiß K 2-80, weiß IC 4, bess. K 6, Herrschaftsschleiß IC 8, Kaiserschleiß 9*50, Daunen (Flaum) grau IC 6, 7 u. 8, Daunen (weiß) IC 10, Brustflaum IC 12, Kaiserflaum IC 14. Bei Abnahme von 5 kg franko. 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Aehnllcho Dankschreiben laufen täglich ein : Schon öfters habe loh von Ihren Restein und auch Leinwand und andere Ware bestellt und jedesmal waren wir höcht zufrieden, wie mit der Qualität so mit dem Werte, aber das letzt Gesendete hat uns überrascht. Bitte senden Sie noch ein Paket solcher Restein. Ich empfehle Ihre Barmherz. Schwestern St. Carl B. in Heu-Reisch. S X □ Für Men, welche Ardens- und liffionstmefter werden wollen. 111 Iti 11M111 ] 1111 ] 1111J111 ■ 11111111M11 k I I I In unserem Merli* la 1*1 hl Mn werden brave und talentierte Knaben aufgenommen und zu =r-: Missionspriestern herangebildet. Bedingungen der Ausnahme: 1. Selbständige Neigung und sonstige Zeichen des Berufes zum Ordens- und Missionspriesterstand. 2. Gelehriger, lebhafter, offener Charakter; energischer, standhafter, opferfreudiger Wille; sittliche Rnverdorbenheit. 3. Gesundes Urteil und gutes Talent, das befähigt, leicht und ohne Anstand die ganzen Gymnasialstudien durchzumachen. 4. Gute Gesundheit und kräftiger Bau, frei von körperlichen Fehlern. 5. Alter von ungefähr zwölf Jahren. Für die erste Klasse wird ein Alter nicht unter zehn und nicht über zwölf Jahre erfordert. 6. Pensionsbeitrag nach Uebereinkonimen mit den Eltern oder deren Stellvertretern. Weitere Aufschlüsse werden bereitwilligst vom Obern des Missionshauses erteilt. Man wende sich vertrauensvoll an die Adresse: P. Obere des Missionshauses in Milland bei Vrixen, Tirol. c Unrm nniMm das see^en“ unt* gemütvollste aller tta.1 lllUUlULLl^ Hausinstrumente kann jedermann ohne Vorkenntnisse sofort 4 stimmig spielen mit dem neuen Spielapparat „Harmonista“, Preis mit Heft von 320 Stücken nur 35 Mk. Illustrierte Kat*loge über Harmoniums von 41 Mk. an u. Prospekt üb. Spielapparat bitte gratis zu verlangen. Aloys Maier, Päpstl. Hoflieferant, Fulda. (3) fflBHffiRBBSHBfflSHefflBHlSIHIBISBfflHHHeBHHBH Den Abonnenten der Studentenkreise wird ausserordentliche Preisermässigung gewährt. EEaHBBlBHiHBaHBSBBfflaSBaBlSHISKHBMaiS: -XSSSSS« »aas»« Soeben erschienen! $Ür lillffiOtlSfrettUbC! Soeben erschienen! in,,,,,,,,,,,,,,,,,,,.iiiiiiniiüiiiiiiiiiiiiiiim.iRifiiiiMiiiiiiiii1nim«iiiiil^iiiiiiiiriiiiHitl(!iii.»».... Durch Sand, Sumpf und Wald. Htiff ionsreifen in Zentral-Afrika. Von Franz Laver Geyer, Titularbischos von Trocmadä und apostolischer Vikar von Zentral-Afrika. Im Selbstverlag des Verfassers. (Adresse für Oesterreich: Missionshaus Millnnd bei Brixen, Tirol.) Für Deutschland: Postamt 25, München. Mit zirka 400 Illustrationen und 9 Kartenskizzen. — preis 8'50 2Nk. (10 K) mit Postversendung. Der Verfasser, der in den neun Jahren seiner bisherigen Tätigkeit als apostolischer Vikar der ausgedehnten Mission von Zentral-Afrika zahlreiche und weite Reisen in das interessante Innere des erst vor zwölf Jahren wieder erschlossenen^Sudan unternommen, teilt in dem fesselnd geschriebenen Buche in schöner Sprache seine Erlebnisse sowie interessante Einzelheiten über Land und Leute mit. An 400 Illustrationen und 9 Kartenskizzen schmücken das Buch und veranschaulichen den Text des näheren. j|||i|i|i|i|iiii|ilil|t|l|iMII1l|imMI|imiimillllimillimmilltmimimil1IIMimiMllltll!limmmmmMlimiimimtllimilimi!iiiimnimmi!iii|imililiiimiliiiiiiiiii.iiimiiIiiimmiiIiiiiii.iiimmiuimilm.iiimililimimiiliiniii.. Für Weihnachten! Schönstes Gelchenkweek! iimimiiuiuhimmiiimiMiHHimmiiiNiimiiüiiiimiimimiiiimiiiiimimiimimiiiiiiiiii i I »II in miiliiii II l I Aull und ^ommiffionsberlDQ der VerlagsnnfM vorm. G. 3. Mauz, München.