Nr. 178. V l«numtl«l!on»pltl» : Im «o.nploll «an,l-fi. l l, halbj N. l «», Kür bi« Zufttllling in» H«u» halb,. «> ll. Mi« btr Pofi 8<»n»l. s>. >l>. h,lbj. st, 7 5N. Montag, k. August. g» h m a n n. Immer grüßer nnd bedeutender wird ln allen Län» °«n da« Streben der Frauen nach selbständiger Beruf«, '^tlgkelt, viel mehr wie i„ früheren Jahrhunderten, wo " m,r weniaen. fast immer dei, höchslen Klassen der ^e clischafl angehürlaen Frauen, und meist auch nur in ^"'chen Intriguen, vergönnt war, zu bcdeulenberer le« Ä'^ ^" aelangen. Es ist nicht mehr ein unbtstimm. ^ .^lfühl, so!,beru ein volllommen llar gewordene« Be» liin "' b°b die Frauen thätig ins ttcben eingreifen """en und müssen, um so mehr, da die« jetzt mit schwe. sie,!'< ""^ gebieterischen Forderungen an alle lrilt; ob wer, . als Schriflstellerinnen, Künstlerinnen oder Hand. lkr «!'"" 'hun, hängt natürlich von ihrem Eharaltcr. im. ^'ldunasstufe oder von äußeren Behältnissen ab. il,"" °ber ist es eine, nur in verschiedener Weise »edanl ^^"^ findinde Wirlung desselben Grund» ständ^^"" "ber ist. bis jeh! wenigsten«, die selbst, kra ! '^"uenarbeit so allgemein verbreitet al« in Grün^ ^' D^" häl,gl wol hauptsächlich an zwei Nalion^ ^""st an einer Eigenheit de« französischen frelwilli« "^""' durchgängig legen sich die Leute, bei "'«tn <ölni«5räl,lunllen und i°»ar mancherlei Ent. behrungen Jahrelang das angestrengteste ununterbrochene Arbeiten auf, einzig aus dem Grunde, so viel zu erübrigen, um möglichst früh sich zur Ruhe sehen, in den ersehnten Renlierstand lrelen zu können. Dies thut man dort denn auch, sobald man eben den alltlnölhigsten ilnforderunzen de« materiellen lieben« genügen zu können glaubt, wenn auch die so errungene Existenz eine äußerlich nicht bessere ist. als die früher während der Arbeit«. Periode gesührte. In England, und namentlich in Aim-rila, verlassen selbst die Weichsten ihre Berufsthätigkeit nichl; ln Frankreich aber arbeitet man übermäßig, so lange es unbedingt nöthig ist. hört aber sofort nuf, wenn e« entbehrlich geworden scheint. So kommt e« denn, daß m den unleren und mitt. leren Klassen die meisten Frauen, namentlich in allen nur elwas bedeutenden Städten, ein selbständiges Erwerb«, fach ergreifen, um so die durch die Arbeit ihrer Gallen herbeig>fi»hrlen Hinnahmen zu vergrößern. Diejenigen Frauen, die aus irgmd einem Grunde manuelle Arbei« ten nicht machen können, suchen wenigstens irgend einen Kleinhandel zu betreiben; in Beziehung hierauf muß noch angeführt werden, daß dcr Handelstrieb, die Ver. taufssucht auf eine fabelhafte Weise in ganz Frankreich verbreitet ist. Wer eine Parterrewohnung hat. stellt hin. ler den Fenstern irgend etwa«, ofl von der heterogensten Nalur, zur Schau und Verlauf au«, Posamentier» und Eßwaren, Seife, Blech' und Kurzwaren, alle« mög> liche zusammen, immer aber nett und geschmackvoll ge-ordnet. Was bei diesem Kleinhandel allen Velheilialen sedr zullalten kommt, ist der durchweg angenommene Gebrauch, bereitwillig auf Verlangen selbst ln den aller-tleinften Quantitäten zu verlaufen. Al« zweiter Grund für diese allgemeine Vethelli-gung der Frauen an der Erwerbsthüllgleit darf angejührt werden, daß von jeher in Frankreich die Arbeit geehrt worden, so daß selbst sehr häufig, wenn Männer her-vorragende Stellungen einnehmen, ihre Frauen nicht scheuen, ein Gewerbe zu betreiben, wa« übrigens auch ihren gesellschaftlichen Beziehungen in keiner Weise schade?. So ist jetzt Venlabolle einer der beliebtesten und geschätztesten Genremaler, dessen Bilder sich leicht und gut verlaufen; seine ssrau aber ist Schneiderin und hat auf einem der Boulevard«, neben dem Atelier ihre« Gat» ten. das ihrige; Beide leben jedoch in den besten Krei» sen, und ofl mag e« vorkommen, bah Frau Bentabolle de« Morgens einer Dame ein Kleid anprobiert, bei der sie Abends zum Ball eingeladen ist, oder dil sie, mit anderer gewählter Gesellschaft, in ihrem eigenen Salon empfängt. Man gehl dabei von dem sehr vernünftigen Grundsätze aus, daß der Arbeitgeber nicht über dem steht, der die Arbeit aueführt. Dazu kommt, daß die Franzosen mit leichter Heiterkeit — die man wol richtiger Philosophie nennen dürfte — sich der Nothwendig» keil zu unterwerfen wissen. Nicht zu oerlennen ist freilich, daß au« diesem fort« währenden, allseitigen Arbeiten für den Erwerb zwei Uebelstände erwachsen, die aber für uns Deutsche wett peinlicher fühlbar sind al« für die Franzosen. Der erste ist der, daß auch die Kinder möglichst früh »«""'"-den herangezogen »erden und fur ihr« sonstige Bildung Nichtamtlicher Mil. Die Beantwortung des Vudapester Orient-Meetings. Dis im kürzlich abgehaltenen Orient.Meeting in Budapest zur Utberreichung der gefaßten Resolution zewählle Deputation wurde am 2. d. M. vom ungarischen Ministerpräsidenten, Herrn von TiSza, empfangen. Der Führer der Deputation. Abg. Pulszly. richtete hiebet an den Ministerpräsidenten eine Ansprache, welche derselbe in nachstehender Welse beantwortete: „Indem ich den Beschluß der hauptstädtischen Voll«-Versammlung entgegennehme, will ich nicht leugnen, daß die Ereignisse im Orient und die Nachrichten über bort geschehene Greuel die Ruhe der Gemüther zeitweilig stören. Was die Regierunz betrifft, so theilt sie ohne Zweifel die humanen Gefühle der hauptstädtischen Ve> völleruna und Volksversammlung, gleichwie sie die patrio-tischen Gcsühle derselben theilt. Eine sichere und dauernde Abhilfe zu treffen, namentlich so weit entfernt von un. seren Grenzen, ist nur nach Wiederherstellung de« Frie-den« möglich. Wenn eine einzelne Macht, welche immer e« sei, als unberufener Richter zwischen die Krieaführen-den treten würde, würde sie laum ein andere« Resultat erreichen als den Unmulh beider Parteien und überdies Gefahr laufen, daß der Krieg, den sie verhindern wollte, noch größere Dimensionen annehme Es wird aber die Zeit kommen, und ich hoffe, sie ist nichl mehr fern. wo durch d,e eintretenden Kriegeereignisse den Mächten Eu. ropa's Gelegenheit geboten werden wird. erfolgreich dahin zu wirken, daß den Greueln des Krieges »uf die Dauer ein Ende gemacht werde. Wa« ich häufig gefagt, kann ich auch jetzt nur sa. gen. daß die Regierung ihrerseits es al« ihre Aufgabe betrachtet, die Interessen der osterreichiich < ungari. schen Monarchie und in diesen die Interessen Un. gärn« geschützt zu erhalten; aber indem sie die« als >hre Aufgabe ansteht, betrachtet sie andererseil« da« Ver» mögen der Nation und noch mehr da« Blut derselben al« einen solchen Schah, mit dem man, wenn es sein muß, wol zur Vertheidigung der eigenen Interessen der Monarchie verschwenderisch um ehcn kann, welche» aber, für was immer für einen anderen Zweck, auch nur im geringsten aufs Spiel zu setzen mcht nur ein Fehler, sondern ein palliotisches Verbrechen wäre. Ich sehr ein. daß es zu dem Zwecke, damit jemand unter den heuli» gen Verhältnissen in seinen Worten und Thaten Ruhe bewahre, noihwendig ist, daß er die Ereignisse unter Vesieaung des Uebelwollen« und selbst der berechtigtesten Gefühle nüchlern auf die Wagschale lege; aber noch nothwendiger als dies ist es, daß er die allgemeine Vage und Stimmung Europa's bei jedem Schritte, bei jedem Worte gehöiig berücksichtige, und am nothwendigsten ist es. daß er, alle Gefühle und Begierden beherrschend. lein andere« Ziel v«r Nugen halte, al« daß die Interessen Ungarn« den Ereignissen der Zukunft gegenüber unverletzt gewahrt bleiben. Ich sehe ein, dah dies eim schwierige Aufgabe sei; aber die Regierung wirb ihrerseits diese ihre Pflicht erfüllen, und. wie dies auch die Resolution der Volksversammlung sagt, zur geeigneten Zeit auch nicht zögern, die geeigneten Mittel anzuwenden. Sle wird sich jedoch vor jeder, in welcher Richtung immer zu beaehe«den Ueberellung hüten, und ich kann nicht umhin, der Hoffnung Auedruck zu geben, daß so« wol die intelligente Bevölkerung des ganzen Bandes al« auch die Haupistadt es nur zu würdigen wissen wirb, dah die Regierung, indem sie die Wahrung der Inter-essen de« Valerlande« und der Nation anstrebt, e« mit Gottes Hilfe in der Weise erreichen will, daß die Na-tion vor immer bedauerlichen Vlulopfern bewahrt bleibe." Zur Krisis tn Frankreich. Die Parteilümpfe in Frankreich nehmen, je näher der eigentliche Zeitpunkt der Wahlcampagne heran« rückt, einen um so leidenschaftlicheren Eharalter an. Es befehden sich nicht blos die Hauptp arteten bis aufs Messer, auch innerhalb der Frarlionen selbst entspinnt sich der heftigste Hader, wie neuerdings zwischen der jüngeren und der älteren Schule der Bonapartisten. Nuch die Regierung ihrerseits fährt in ihren energischen Bestrebungen zur Bekämpfung der Opposition fort. Das „Journal officiel" veröffentlicht folgendes neue Rund-fchrciben des Finanzminislers Caillauf: „Paris, iittsten Juli 18??. Herr Prüfect! Den Prüfecten, welche die Tabatbureaus zweiter Klasse vergeben, stand früher das Recht zu, die Inhaber derselben wegen „politischer Miß. liebigleit" zu suspendieren. Ein ministerielles Rund» schreiben vom 23. September 1876 hat ihnen dieses Recht entzogen und verfügt, daß die Inhaber der ge< dachten Taballäden, gleichviel aus welcher Ursache, nur noch von den Direktoren der indirekten Steuern mit Genehmigung der obersten Verwaltuligsinstanz suspendiert werden können. Nach der Vorschrift dieses Circulars müßten Sie, Herr Präfect, wenn einer jener Tabak-Händler sich gegen die ihm ln politischer Hinsicht oblie-gellden Pflichten verginge, dies dem Finanzdireltor Ihres Departements anzeigen, der ihn dann provisorisch unter Vorbehalt der höheren Genehmigung zu suspendieren hätte. Ich bin unbedenklich der Ansicht, daß es sich gegenwärtig empfiehlt, diese Befugnisse im Sinne des Dekretes vom 25. März 1852 über die Decentralisation zwischen die Präfecten und Steuerdireltoren zu theilen. Wenn es am Platze ist, den Gebrauch der Ahndungs« miltel gegen Tabalhändler der ihnen vorgesetzten Steuer-oerwaltung zu überlassen, so ist es nicht minder an» gemessen, das Urlheil über das politische Verhalten derselben in die Hände der Präsrclurbehörde. die sie er-nannt hat, zu legen; denn sonst wären die einen in der Ausübung ihrer Autorität behindert und die anderen 1462 mit einer Verantwortlichkeit belastet, die ihnen gerechterweise nicht allein zufiele. Ich habe demnach bestimmt, daß in Zukunft die Suspension von Tabalhiindlern zweiter Klasse wegen politischer Verstöße von Prafecten und wegen geschäftlicher Verstöße von dem Direktor der indirekten Steuern verfügt werden kann. Die Dauer der Suspension darf zwei Monate nicht übersteigen, und auf alle Fälle muß sofort der vorgesetzten Behörde Bericht erstattet werden, welche allein die Absetzung der suspendierten Beamten anordnen kann. Empfangen Sie u. s, w. E. Caillaux." Wir haben in der Samstagsnummer unseres Blattes den ziemlich prononcierten Angriff mitgetheilt, den das bonaparlistische Wahlcomit6 an Herrn Paul de Eassagnac gerichtet hat. Letzterer bleibt die Antwort nicht schuldig. „Von diesen drei Unterschriften (Rouher, der Herzog von Padua und Iolibois) — schreibt er im „Pays" — lassen wir zwei ganz beiseite, weil wir dieselben nur als Oefälligleitsaccepte für den Aussteller des Wechsels Rouher ansehen mögen. Wir haben es mit Herrn Rouher allein zu thun. Das angebliche Comits, welches dieses Schriftstück unterzeichnet hat, ist nicht das wahre Comits, sondern ein künstliches, das wir nicht anerkennen. Das wahre, aus etwa zwölf ehemaligen Abgeordneten bestehende Comits ist von Herrn Rouher! absorbiert worden. Wir hatten mehrere Mitglieder in dasselbe ernannt, die man dann sorglich beiseite schob, weil sie mit ihren versöhnlichen Gesinnungen lästig fielen. Wir hatten in dem Comite ein Gleichgewicht hergestellt, welches seitdem weggefallen ist, und das gegenwärtige Comits stellt nur noch die Allgewalt des Herrn Nouher dar, die wir uns um so weniger gefallen lassen mögen, als ihre bisherigen Wirkungen auf den Gang der Er^ eignisse uusereö Beoüntens nicht eben die glücklichsten gewesen sind. Wir erklären, daß die von Herrn Rouher so wohlgefällig aufgezählten Schwierigleiten nie existiert haben. Alles war zwischen dem Comit« und der Regierung auf gütlichem Wege geregelt worden. Nicht in zwanzig Departements sah sich das Comits genöthigt, die gerechten Anforderungen der Partei aufrecht zu erhalten; sechs, sage nur sechs Kandidaturen blieben in der Schwebe, und auch über diese konnte man und kann man sich noch jetzt leicht verständigen. Noch mehr, eine Note war von der Regierung vorgeschlagen und von dem Comil6 angenommen worden, welche von diesem Einvernehmen Zeugnis gab. Diese Note, mit der sich auch die orleauistische Partei einverstanden erklärt hatte, scheiterte schließlich an der unversöhnlichen Opposition des Herrn Rouher. Das Comilö beliebt also zu scher-zen, wenn es behauptet, daß wir von nichts unterrichtet wären, und wenn es uns eine Gefügigkeit zunntthet, die in Wahrheit mit Seroilismus gleichbedeutend wäre. Herr Haußmann, diese allverehrle große Gestalt des Kaiserreiches, weiß davon zu erzählen, wie seine Kandidatur in Lesparre von jener eines SchleftpträgerS verdrängt worden ist, weil er zu denen gehört, welche dienen wollen, ohne sich zu bücken. Jeder hat eben seine Art, dem Kaiserreiche zu dienen, und die beste bestent unserer Ueberzeugung nach darin, daß man ihm die Achtung Frankreichs verschafft. Dies ist unser Streben, und darum sind wir über gemeine Anklagen und eigennützige Verleumdungen erhaben. Man vergesse nicht, daß wir leider in den Jahren 1869 und 1870 gegen den Kaiser Recht gehabt haben, als dieser das autori« läre Sistem aufgab, um sich in einen Liberalismus zu stürzen, der ihn zugrunde rlchtele. Wir haben gegen alle Welt Recht gehabt, als wir wiederholt auf die AuS-stoßung des Prinzen Napoleon auS einer Partei und einer Familie drangen, die er verrieth. So werden wir auch diesmal Recht behalten. Herr Rouher wird ver- also nur Geringeres gethan werden kann. Dann aber verliert das häusliche Leben dabei sehr an Behaglichkeit, man hat eben nicht Zeit, sich dem Innern seincs Hau» seS zu widmen. Wie gesagt aber, ist dies dort wenig gefühlt. Die unteren und Mittelklassen stehen im allge. meinen nicht auf der Stufe der Bildung, die dieselben bei uns erreicht haben, und so haben sie auch nur geringeren Sinn für Comfort; selbst in wohlhabenderen Familien fehlt oft manches, übrigens auch nicht Vermiß» teS, was bei un« als unentbehrlich angesehen wird. Was nun die den Deutschen so theuere Gemüthlichkeit im häuslichen und Familienleben betrifft, so ist davon über» Haupt nicht die Rede, die Franzosen haben in ihrer Sprache nicht einmal ein Wort, um den ihnen un. bekannten Begriff deS „Gemüthlichen" auszudrücken. Dagegen finden die Frauen bei ihrer steten Erwerbsarbeit eine bedeutende Erleichterung in der durchweg auch bei den Männern herrschenden außerordentlichen Mäßigkeit und Genügsamkeit in Beziehung auf das materielle Le» ben, so daß Küche und manche andere häusliche Arbei-ten, die bei uns «ine gewisse Rolle spielen, dort eine verhältnismäßig nur sehr geringe Zeit in Anspruch nehmen. Ein recht auffallender Unterschied zwischen oerfran-zöfischen und der deutschen Frauenarbeit ist der, daß bei unS die letztere fast nur das zum Gegenstande hat, was in irgend einer Weise zu Kleidung und Putz gehört — wir nehmen die Fabrikarbelt aus — während sich in Frank, reich die Frauen mit vielen anderen Branchen gewerb« icher Thätigkeit beschäftigen; natürlich ist dies in klel. gehen, aber bestehen wird der Versuch, das Kaiserreich vor einer verhängnisvollen Politik zu retten, welche ihm l das öffentliche Vertrauen abwendig macht. Wenn das Kaiserreich nicht vor allem conservativ ist, wenn es sich nicht nöthigenfalls Frankreich unterzuordnen, sich zu be« herrschen und seine Zeit abzuwarten versteht, wird das Kaiserreich nicht durchdringen. Und wir wollen, daß das Kaiserreich durchdringe. Dem Manne aber, der sich nicht scheut, uns eines Zersetzungsversuches zu beschul» digen, antworten wir, daß wir dereinst auf das dritte Kaiserreich einen minder zersetzenden Einfluß zu üben hoffen, als er auf das zweite geübt hat, welches er zu« gründe gehen ließ, weil es ihm an jener Prinzipientreue und Unabhängigkeit in der Hingebung fehlte, in die wir zu allen Zeiten unsere Ehre gesetzt haben." Die Niederlagen der Nüssen bei Plewna. Der erste Kampf, der den Namen einer Schlacht verdient, wurde am 29. und 30. Juli bei Plewna geschlagen und endete mit der vollständigen Niederlage der Russen, welche an diesen Tagen denselben Fehler wie am 20. Juli machten, als ihr erster Angriff mißlang. Sie hatten abermals die Stärke des Feindes unterschätzt und sich ohne gründliche Rccognos-cierung in ein schweres Gefecht eingelassen, das eine wcit größere Streitmacht als die 40,000 Russen unter Krüdener verlangte. Die neueren Nachrichten reducieren die ursprünglich aus Konstantlnopel eingelaufenen Nachrichten und Ziffern allerdings auf ein etwas geringeres Maß. Es sollen nämlich etwa 80,000 Türken in ihren dominierenden Stellungen zwischen der Stadt Plewna und dem Widflusse von ungefähr 40.000 Russen angegriffen worden sein. Die letzteren stürmten zweimal; einige Abtheilungen drangen sogar nach Plewua hinein, allein die dominierenden türkischen Stellungen und das rechtzeitig entwickelte Gewehr- und Geschützfeuer brachten die Angreifer zum Weichen und zwangen sie, sich in ihre Stellungen zurückzuziehen. Die auf türkischer Seile anfänglich mit 24,000 Mann bezifferten Verluste der Russen schrumpfen in einem auszugsweise bereits mit' getheilten glaubwürdigeren Berichte der „Pol. Korr." auf 6000 Mann zusammen. Die Verluste der Türlen, als der siegenden Vertheidiger, sind ohne Zweifel weit geringer, doch betragen sie gewiß einiges mehr als 400 Mann, wie Osman Pascha vorgibt. Der erwähnte Bericht der „Pol. Korr.", ddto. Bn> karrst, 1. August, aus welchem zugleich ersichtlich ist, daß die Schlacht bei Plewna eigentlich schon am 29sten Juli ihren Beginn genommen hat, lautet wörtlich: „Die Schlacht bei Plewna begann am 29. Juli um 9 Uhr morgens und dauerte ohne Unterbrechung bis zum 30. Juli 2 Uhr morgens. Die türkische Armee, durch die Corps von Nisch, Sofia und Wiooin verstärkt, zählte 80.000 Mann und nahm außerordentlich feste Stellungen anf der den Widfluß donnnierenden Hügelkette ein. Die russische Armee, welche die türkischen Stellungen angriff, bestand aus dem Corps des Generals v. Krüocner, der Division Schachowstoj und der Kosaken.Brigade des Generals Slobelcff. Das Corps Krüoencr griff das türtische Centrum an, während die Division Schachowbloj und die Brigade Slobcleff die beiden Flanken der türkischen Position angriffen. Die Division Schachowsloj machte einen vehementen Ba« jonettangriff und vertrieb die Türken aus drei Positionen, tonnte sich aber in denselben, da sie von höher gelegenen Punlten beschossen wurde, nicht behaupten. Im Centrum gelang es einem russischen Bataillon, sich für kurze Zeit Plewna's zu bemächtigen; dasselbe ge-rieth aber dort in ein so heftiges Kreuzfeuer, daß es neren Lokalitäten weniger häufig, da dort die Industrie nicht in allen ihren Branchen zu gleicher Wirksamkeit gelangt ist, wie in den großen Städten, in denen übri-gens auch alle Lebensbedürfnisse theurer und alle Leben«, dedingungen bei weitem härter sind. So finden wir in Paris häufig Vergolderinnen, Holz. und Porzellanmale. rinnen und sehen mancherlei derartige Arbeiten in den Händen der Frauen. Am seltsamsten erscheint eS den Deulscheli, in Paris so viele Kassirerinnen und Buchhalterinnen z>» sehen, freilich nicht in Bankhäusern, nber doch in einer großen Anzahl anderer Gejchäf ' die derselben eine hervorragende und nachhaltige Bedeu' tung vindiciert. Das genannte Blatt spricht sich l""' bezüglich in nachstehender Weise aus: „Die Serie von Siegen, welche Osman Pascha's Armee °c Plewna erfochten hat, wird ihre Wirlungen zunM auf den moralischen Zustand der ottomanischen Armee geltend machen. Selbst dem gewöhnlichsten türkischen Redif oder Nizam wird es nicht entgangen sein, daß er den verhaßten „MoSlow", wenn er ihm im offen"' Felde begegnete, jedesmal in die Flucht geschlagen tM' Die Sicge Osman Pascha's werden demnach nicht verfehlen, sowol das Vertrauen der Armee in die MMs als auch in die eigene Kraft und WidcrstandsfähiM zu erhöhen. Eine strategische Bedeutung von viclleB entscheidendem Werthe würde indeß der schöne taltW Sieg Osmans nur dann haben können, wenn er, ^ bisherigen türkischen Gepflogenheit entgegen, durch regelrechte und energische Verfolgung deS Feindes den taltischen Erfolg zum strategischen Sieg ausbeuten wiiw und Mehcmed Ali Pascha, dem gegenwärtig nur zw" russische Corps, das 12. und 13., gegenüberstehen, vo» Rasgrad aus ebenfalls einen Vorstoß machen und dtt Russen gegen die Donau drängen würde. Mchcmed M Pascha verfügt gewiß über 60- bis 70,000 Mann »M löilntc somit die Truppen deS Zarcwitsch, welche ta»>» mehr als 50,000 Mann start sein dürften, leicht üb" den Haufen werfen und gegen die Donau drängt Durch eine solche Doppelaction der beiden türlischc" Flügel, vc»bunden mit einer gleichzeitigen Offensive S^ kiman Puscha's gegen den südlich des Balkans stehc»dc" General Gnrlo, lönnlc den Rossen eine Katastrophe fc' reitet werden, wie deren die Kriegsgeschichte nur n>e»l^ auszuweisen vermag. Die Reihe von strategischen Fehler», welche die Russen mit dem Uebcrgange bei Si»»";°' Sistowa eröffneten, die beispiellose Verzettelung ihrcl übermächtigen Strcillräftc, die plan- und kopflose Kr><ö' führung überhaupt würden sich dann bitter rächen. Uebrlgens kann die Thaisache. daß die Hälfle dll russischen Hauptarm« eine empfindliche Niederlage ec' litten hat, stlbst in dem Falle nicht ohne Folgen ble!< ben, als die Türten es verabsäumt haben sollten, den fliehenden Feind zu verfolgen. Die Hälfic der rus^chen Armee wurde ln den wiederholten Kämpfen bei Plcwna oeroutiert. DaS 8. Corps und die D-oision Gurlo habt" jenseits des Balkans bei ESli Saghra eine Niederlage erlitten und scheinen bereits auf den, Rückzug aegen Tirnowa zu sein, so daß eigentlich nur noch die Arme i>eS Zarewitsch (12. und 13. Corps) intact ist. Do> Verpflegung der vielen Tausende von Pfcrden a>a vorhanden, so wird man wol, ohne gerade Oplin'^H, sein. zugeben müssen, daß die Lage, in welcher si Die vielbesprochene Erklärung, welche der eng. lsche Schahlauzler, Sir St. Northcole, im englischen Unleihause bezüglich des EnlsaUes eines weiteren Kre. dnlll'spluches für, Krieg«ooroereilungen abgab, läutet wörlliH: ^E^ ,y^zz „z^ nöihwendig sein, irgend einen °t!ondcren Kredit zur Bestreilung der mit der jüngsten Absenkung von Truppen nach Malta oder von Schiffen zur Verstärkung des Miltelmeer.Geschwaders vcrlnüpslln «often zu beantragen. Die Kosten sind fehr gering, und " tft sehr zweifelhaft, ob es überhaupt nvthlg sein wird, vor dem Ablauf dieses Jahres irgend eine weitere Summe zu verlangen. Gegenwärtig würde es durchaus nicht "0lhig sein, dies zu thun." Die „Times" bemerken zu bleser Aeußerung - „Was der Minister sagt, muh als "»ogiltige Erklärung der Negierung über ihre definitive Politik angenommen werden, wie sie durch die vielen Debatten in beiden Häusern, durch ihren Gchriflenwech-lel mit Rußland und anderen fremden Regierungen und durch einen Ueberblick über die Ereignisse und Aussich, len des Krieges ins Licht gesetzt wird. Unter diesen Umständen muß die Antwort Sir Stafford Northcoie's als abermalige und endgiltige Widerlegung der Annahme angesehen werden, die Regierung beabsichtige, sich in den Krieg zwischen Russen und Tüllen einzumischen." Die „Politische Korrespondenz" erfährt, daß die schwedische Regierung im Hinblicke auf die durch den Krieg geschaffene europäische Constellation darauf bedacht ist, cintgc militärische Vorkehrungen zu treffen. Nach offiziellen Depeschen aus Spanien ist die Frage wegen der Verheiratung deS Kiiuigs bis Dezember vertagt worden. Da« serbische Amtsblatt veröffentlicht ein fürst, liches Dekret, nach welchem der Kriegsminister zur Ein-berufung von 3000 Milizsoldaten behufs Bewachung der Grenze ermächtigt und die Anschaffung zur Com. ftlettierung des Kriegsmateriales angeordnet wird. Der rumänische Minister des Aeußern, Herr Kogolnitscheanu, traf Donnerstag in Wien ein. Er verkehrte mit dem rumänischen Agenten Balatschcanu und wurde von dem britischen Botschafter Sir Andrew Vu< chanan empfangen, mit dem er längere Zeit konferierte. Herr Kogolnitscheanu reiste Samstag wieder ab. Aus Ruhland wird der „N. fr. Pr." gemeldet, bah in Warschau der Befehl zum Abmarsch der laiser, uchen Garde auf den Kriegsschauplatz eintraf. In Nus. slsch'Polen wurden die Freilose Besitzenden für den 6tcn "- M. einberufen. Die Stimmung der russischen Be-Mlerung ist infolge der russischen Niederlagen eine M)st deprimierte. Der Sieg der Türken über die Truppen des Generals Gurto bei Esli Saghra wird offiziell bestätigt. Suleiman Pascha, dessen Truppen bei dieser Gelegenheit lunf russische Geschütze eroberten, rückte am Dienstag in ^sll Saghra ein, wo die Türken noch einen erbitterten "amps mit der I'ulgarischen Bevölkerung zu bestehen Mten, die auf die Truppen durch die Fenster schoß und >lch in Häusern und Kirchen aufs äußerste vertheidigte. _ . Infolge des Einfalles persischer Kurden ins russische Gebiet und der Theilnahme derselben am Feld. i"ae gegen die russischen Truppen hat die persische Ro strung auf Vorstellung des russischen Gesandten in ^eheran beschlossen, einen Theil ihrer Armee zur Be-!^iung der Kurden zu mobilisieren. tzagesnmigkeiten. ^ (Schiller. Dentma l.) DaS Lomiti des Schiller» ^enlmalS in Wien veröffentlicht soeben den Rechnungsabschluß. 8n?^ lautet: Einnahmen: Veiträge und Sammlungen ".968 si. Z« ir., Zinsen 21.143 fl. 54 lr., Erlös fllr Medaillen ^ st. zusammen 102,387 fi. 90 lr., nachträglicher Veitrag der "nunune Wien zu den Kosten der LnlhllllungSfeier 4!>4 fl.. umme 103.881 fl. 90 lr. — »uögaben: Honorar sllr Prof. ^'llmg (15000 Thaler) 25.236 fi. 75 lr.. Erzguß 40.600 fi.. °uel und Unterbau 19,250 fi,, Modelllransporte 856 fi. 88 lr. z^lnen 91.943 fl. 63 lr.. Modellconcurs im Jahre 1870/71 Ner n ^ ^' ^Ü""ll v°n Medaillen 12>l^^^ ^"6 Familien drama in Smichow) Der 3n "^°Ner Nohemia" vom 2. d. M. noch folgendes nach: 61 c> k "^"^ derr Kaspar Slrobel. eln Mann im Alter von den, w""' ^^ '" lrUhcrcr Zeit eine chirurgische Osficin auf Ptai'« ms"!"" Ni„g i,,^ ^^^, ^h^ ell« ziemlich ausgedehnte berr Gt"^' ^ """ "^^ Ial^en starb seine erste Gattin und lende Ur ^ ^iratete znm zweitenmale, Die schon früher wan. """hlchafl ging immer weiter zurück, bis die »laubiger alle« pfändeten und selbst die Officin ausgegeben werden mußte. Frau Strobel beschenkte ihren Gatten im kaufe der verflossenen acht Jahre mit drei liebenswürdigen und geistig ausgeweckten Mndern. Im Mai d. I. mietheten die Strobel'schen Eheleule in d«m Hause 2^2 in der Smichower Palaclygasse eine billig? ÜHohnung im drillen Gtockwerte, bestehend aus einem Zimmer und einer Küche. V!e Familie lebte dort sehr zurückgezogen. Da wurde ^er Friede der Familie Mittwoch vorige Woche auf eine höchst unangenehme Weise geMt. (lintge noch unbefriedigte Gläubiger hatten den neueN Zufluchtsort der Familie ausgelund» schastc! und fielen wie der Blitz aus heiterrm Himmel mit dem Gerichtsvollzieher in <>le Wohnung ein, Frau Strode! Pfiegte, seit sie in Smichow wohnte, in Befürchtung dieser Eventualität 1>ie" auS früheien Psändungcu geretteten Federbetten untertags auf dem Dachboden verborgen zu hallen; an dem erwähnten Tage hatte sie aber diese Vorsicht unterlassen, «nb die Gläubiger nahmen ihr nun auch das letzte Nett. Die Psändung war so gtllndlich vorgenommen worden, daß anch »icht ein S ficht nach die Kinder ohne große Schmerzen schnell sterben würden. UNd so sei eS auch geschehen. Zuerst sei der älteste Knabe ge» sterben, dann dir beiden jüngeren Kinder. Ihr TodeSlamps. den sie mit ansah, sei lurz gewesen, und leines der unschuldigen Opfer habe einen Laut ausgestohen, „ur oaS jüngste Kiuo habe sich etwas erbrochen. Sobald die Kinder todt waren, habe sie dieselben der Reihe nach mit dem «opfe gegen die Mauer auf den Fußboden gelegt und dann selbst Gist genommrn und sich zum tlciusteu «mde gelegt, um zu steibcn. Der Gatte traf sie um halb 8 Uhr abends noch lebend, obwol sie schon um 6 Uhr das Gift genommen hatte, «ein Schmerzenslaut war ihr in dieser langen gelt entschlüpft, und als ihr der Gatte Aorwllrse machte, daß sie ihm seine Kinder geraubt habe, erwiderte sie, dieselben seien nun gut aufgehoben und glücklicher als sie, und sie bat ihn. er möge ihrem Leben ein Ende machen. Herr Stro-bel bemerlte, sie werde nicht sterben, da sie eine zu lleine Dosis G'lt genommen hal>5. Darauf erwiderte sie, baß sie sich spater doch noch vergiften werde. Als Herr Strobel ihr Vorstellungen machte, daß sie doch leine so große Noth gelitten habe, um diese schreckliche That auözuUben, entgegnete sie: Nun, so war ich also ein Narr. — Ihr Octtte halte sich indes über ihren Zustand sehr geirrt, denn sie folgte schon deö andern Tages um 4 Uhr früh ihren Kindern im Tode nach. — (Der Kaiser von Brasilien in der Schweiz.) Man schreibt der „N. sr. Pr.« aus i!ujern, 20. Juli: Fast allich. iMlg m,t General Ginnt bereift der Kaiser von Vrasilien die Schweiz, welche dieser auf seiner jüngsten europäischen Tour vet-gcsscu zu habru schien. Vr enlivictell anch hier jene nimmer ra» stmdt Thlüiglrit, welche er bisher alleulhalben zclate. In Zürich wur er morgens der Erste auf den «ti»e», und wühreut, dic halbe Stadt noch im Schlafe lag, begann er bereit« seine «und» lour. Vesondere die republ.lanische Jugend interessiert sich hier sur ihn, und wo er sich zeig,, bUt,.n sich alsbald «roßt Gruppen. Kein Wuuver auch, denn Kaiser o/hören in der Schweiz ziemlich zu den Sellcnheilen. FUr gestern w»r der Vesuch bc« brasilian». schen Kaisctpaare« aus Rlgi.Kulm angesagt. Wochenlang halten Regen und Nlbel bomimelt, jede Aussicht war umnüglich, mid iu stiller Vrizweifluna., in Wmlerlleiber eingehüllt, warmen die strem» de» llus dem Rigi auf V.sselwcrden. Und als die !ii»chl nenausgang wie seil Monaten nicht. Die Fremden w»r,n in» folge dessen ß.°nz entzückt vom zlmseipaore, weniger aber die erb« gelassenen Lohndiener und Kclluer, diese Trinlgeld.Vampyre, die auf die l>l°sil,anisch?u Majesiäten nun eben!° schlecht zu sprechen sind, wie sie frUher voll Jubel Über deren Nnlunfl waren. Kaiser Dom Pedro enlwickllt bei aller ?lcben«w«rdiglclt und Gute im Gegensatze ,um Ka>ser von Rutzland eine eingehende Kenutni« aller europäischen Geldsorlen und zeigt eme bürgtll'che Spatsam-le,t. «ls Thatsache lann ich Ihnen millheilen, bah sich Dom Pedro aus seiuen Touren nicht selten Rundreife»Villtlte zu er» mäßigten Preisen bedient. Heute fuhr er von Rigi.Kulm nach Vltznau; während der Thalfahrt stand er auf der Üocomotwe nnd ließ sich vom Führer deren Handhabung crlliiren. «lus dem Sch,fi/, mil welchen, da« hohe P°°r späler nach Luzern fuhr, saß e« mitten unter den vielen Fremden, ungezwungen coüver. sielend und nur von wenigen erlannt. Die Kaiserin, welche von nur einer Hofdame begleitet ist. trug hier beim banden selbst ihre Neiselasche und entwlll,lle eine Auspruchslofigllil. die mehrere lmtreifende, ebenso hagere °l« Prätenliüse Engländerinnen in ein fast ohnmachtUhnliche« Listaunen vslsctzle. Die l'uzcrner li'ßen es fich nicht nehmen, dem lkniselpallre vor dessen Hotel eine Serenade zu leisten. Derselben wohnten auf der Promenade viele Fremde und Lmheimischc bei. Der Kaiser selbst aber dürste deren Schluß nicht abgewllllet haben. i!ange bevor die letzten Töne verllungen waren, fireiste ll wilder ungelannt durch die Straßen Luzern«. fokales. — lFMk. Freiherr v. I ° v nn o v ic.) Se. Lrctlltnz dir Hell Divisional FiM. Freiherr v. Iovanovii h»l Gllmstllg früh mit tem Wiener Postzuge i'aibnch verlässt» und sich noch am selben Vormittage i« Triest aus tinem Lloyd» dllmpser nach seinem nluen Veftimmung«orte Zara eingeschifft. — (Vtfuch.) Einer Meldung be« „Slovenec" zufolge Hedenlt der päpstliche Nnntiu « am Wiener Hofe, Mon» signore Illlobini, llber Einladung de« hiesigen Vischoss dem» nüchst i!»ibach zu besuchen und bei dirser Gllegenhsit auch im bischoflichen Schlosse zu ll«cenden, werben in einem vom nehmigung und tritt demzufolge mit 1. Jänner 1879 in Wirksamkeit. — (Kanzleisperre.) Wegen der vom 16. bis inclu» five 18. d. M. vorzunehmenden Reinigung der Kanzleilokalitäten bleibt in der üandeslasse in Laibach der Amtsoerlehr in den genannten Tagen geschlossen. — (Vergnügungszug.) Anläßlich der Ferien und des bevorstehenden Feiertages Maria Himmelfahrt verkehrt «in Vergnügungszug von Fiume. Trieft, Görz und Cormons nach Wien. Die Fahrpreise betragen für die ganze Strecke hm und retour II. Kl. 20 fl.. III. Kl. 14 fl. — Die Villette sind 14 Tage zur beliebigen Mslehr giltig. — Von Trieft geht der Zug Samstag den 11. August srüh 7 Uhr 10 Minuten ab und trifft Sonntag den 12. August um 5 Uhr 55 Minuten frllh in Wien ein. — (Ertrunle n.) Cin beim Tischlermeister St------ in Villach in der Lehre gewesener, au« Kr» in gebürtiger Junge ist Freitag den 27. v. Hi., d» er des Schwimmens unlundig war, beim Vaden im St. Leonharders.ee ertrunlen. Wie die «Sllbd. Post" berichtet, wird erzählt, daß ein beim selben Meister in Arbeit flehender Geselle, mit dem der Verunglückte zusammen baden ging, ihn in« tiefe Wasser hineinstieß, und daß einige etwa« »eiter davon entfernte Leute, »lS sie sahen, daß der Junge zu ertrinken im Vegriffe war, den Gesellen aufforderten, ihm zu helfen, worauf dieser mit der Ausrede, nicht schwimmen zu lünnen, jede Hilfe verweigerle. obwol er van geuannten Leuten glfehen wurde, wie er früher im See herumschwamm. Montag nach» mittags wurde die Leiche ausgefunden und zur Obduction in die Todtenlammer abgeführt. Die gerichtliche Untersuchung dürfte hierin wol eine Klärung verschaffen. — (Auf der Lifenbahn verunglückt.) Am 31. v. M. wurde auf der EisenbahnbrUcke der Südbahngesellschaft in Eilli nächst dem Vahnhofe ein männlicher Leichnam aufgefun« den. Die gepflogenen Erhebungen ergaben, daß derselbe der vieservift Ialob Koraj aus Pollute set, welcher von einem Eisenbahnzuge Überfahren wurde. Die gerichtlichen Erhebungen sind im Zuge. — (Entgleisung.) Am 30. v. M. sind vom Eisen» bahnzuge Nr. 2 in der Strecke Weißenbach « Großreifling der Kronprinz-Nuoolfbahn der Tender, ein Gepäcks-wagen und zwei Lastwagen enlgleist, ohne daß ein Unfall vor« gekommen wäre. — (Weltausstellung in Paris.) Der Verwaltung«, ralh dea öste.r.-ungar. Lloyd in Trieft hat über Nnsuchsn der t. l. 2entrallomm,ss!°n fllr die Weltausstellung 1878 in Par,« fllr die au« den Küstenländern iloer Triest «ach Pari« zu sendende» Aus« stellungsgüler eine 5 0perzentige Tarisermäßigung bewilligt. — Die österreichischen Anmeldungen für diese Weltausstellung sind mcht blo« ihrer Anzahl nach sehr bedeutend, auch d:r durch dieselben beanspruchte Raum ist im Verhältnis zu dem vorhan. denen Raume ein sehr großer, so daß voraussichtlich bedeutende Reductionen erfolgen müssen. — (Generalversammlung.) Am 1«. d. M. findet in Triest die Generalversammlung der l. l. priv. Ver» sicherungsgesellschaft „Assicurazioni generali" statt. — ( Vom Wetler.) Die Welterverhällnisse waren wäh» rend der abgelaufenen Woche in ganz Europa ziemlich dieselben. Heitere und regnerische Tage wechselten ob, doch blieben die letz» leren allgemein überwiegend; die Bewegung in bei Atmosphäre war nur mäßig, die See überall leicht bewegt. Da« Gebiet de« niedrigsten Varometerstandes hält sich seit fünf Tagen ununter» lnochcn über der Ostfee, und ist infolge dessen die ans dem Continent dominierende Windrichtung eine nordwestliche. Die Tem» peratur ist allenthalben bedeutend gejallen und seil drei Tagen m ganz Mitteleuropa unter ihrem normalen Stande. Die Niederschlüge waren über Velgien, ganz Norodeutschland und dem nürollcheu Theile Oesterreichs ocsaudirs ergiebig, wählend in Frankreich, SUddeutschlaud und Ilalien dieselben in geringerem Maße und stet« in Oe^leltung von Gewittern auftraten. Hagelschläge wurden in dieser Woche leine gemeldet, dagegen wird wegen des theil» weisen Uebermaßes an Vodenf-uchligteil und Mangels der für Feldfrüchte und Weingärten zetzt erwünschten hüb/xu Temperatur aus einzelnen Gegenden geklagt; im Hochgebirge ist der Tempera» tunllckschlag schr empfindlich, und dürften die nächsten Tage schon Melkungen über daselbst stattgehabte Schneesälle bringen, welche dann als das Lnde der Saison in der Alpcngegcnd anzusehe» sind. In Rußland waren ebcnsall« täglich Rlgeu zu beobachten, doch war daselbst die Nbluhlung nicht so intensiv, da blsoudlr« im Innern stet« schwache Gltd« und Südostwinde vorherischten; auf dem Schwarzen Meer war mit Nu«nahme de« 31. Juli, wo starler Nord wehte, stet« ruhige Witterung, ebenso Über der «al-lan-Halbmsel, doch haben sich auch hier die letzten Tage Regen und Gewitter eingestellt. Aus Salonichi und Konstantin opel wird am 1. August nachtsüber andauernde« Orwilter mit Sturm ge. meldet. Da« M'tlelmeer und t»e Adna waren ruhlg. Die Sam«» tag in Wien eingelangten Depeschen zeigen eine Aujheiterung des Welter« be« steigendem Luftdrücke ,n Westeuropa an uno ist auch über Oesterreich ehesten« Aujhören der Nle»,rsch:ägt. doch an« dauernde« kühle« Wetter noch sür einige Tage zu erwarten. Neueste Pgjt. Bad Landeck (Schlesien), 4. August. Feldmar. schall v. Steinmetz ist heute nachts plötzlich am Herz« schlag gestorben. St. Petersburg, 4. August. Heute wurde ein lais. UlaS über die Berufung von 188,600 Landwehr» Männern erster Klasse veröffentlicht. Der UlaS ist vom Kaiser in Biela am 3. August unterschrieben. 47 ! Vutler pr. Kilo . —>85^I^ Korn « (neu) 6 50 6 »0 Eier pr. Stück ^ ^! " ^ Gerste „„ 4 73 5 67 Milch pr. i!iler 7-^ Haser „ (all) 3 «0 4 27 Rindslelsch pr.Kilo —54-^ Halbfrucht „ -------7 40 Kalbfleisch „ _ b6-^ Heiden „ 7 60 73» Schwemefleisch „ —60^^ H'rse „ 5 36 560 schüpsensteisch „ -20-^ «uluruh „ 6 — 6 40 HUHndel pr. «tütl — «1 ^ «Lldtipstl 100 Kilo--------------- lauben ^ ^-»b------ i!,nstn Hektoliter 12----------- Heu 100 Kilo 19.« ! O. schwach bewölkt MegtN 9 .. A°. 739.^!. -l-16»! O. schwach bewölkt .^. Vorgestern Haufenwollm lllngS der Alpen, nachls ^'v ^ gestern morgens schwachrr Req^n, eine Stunde anhalte»», ° ,.^ tilibe, nach vier Uhr nuchmiltag« Aufheiterung, Das voAll ", Tngesmittel der Wärme > 16 1°, da« gestrige -j- 16 6, ziehuilgswcise um 3 7° und 3 2" unter dem Normale. .^. ^ veranlwortlicher Utdacttur: Ottswar Vambers- lN^^s/»«^^^«^^ Wle». 3. August. (! Uhr.> Die Hausse behauptete sich nicht nur bei den Spielpapieren, sie verbreitete sich auch auf linen weiten Kreis anderer Effecten und n«hw V«plerr«,te........62 75 62 85 «Nberrent«........6560 66 80 »«lbrentl.........75 - 7510 k«st. 1883........»29 - S3l - ' 1W4........108- 108 50 , 18W........1'2b0 118 - . I860 EUnftel) .... 119 - 120 -I 1864 ........ 1»3b0 1U4 Uu>. PrlwlitN'Nnl......76 25 7H 75 «rebilwii..........161 — 161 50 «ubolf«.«.........13 25 Is L0 Pr»»itÄ»nlth,n der Stadt Ni«n U1 75 92 25 Donau.Utguli«ruu,««Lost . . 104 - 104 50 D«mäutN'Pf»Hbbnefe .... 141 — 142 — Oefterrtichisch« «chahscheine. . 100 - 100 29 Unz. Eisenbahn»«»!.....9850 v<, — Ung. Gchatzbou« »o» I. 1874 109 — 110 — «nlehtn d. Gtadtgtmtiude Nlm » ». v.........96 — 36 50 Grnndentlaftn»«»-vbli««N«ne». V»h«tn..........103- — - «iederosterreich.......10«-- 104- <»«li,«u..........84 50 85 — »«u» »Uare Siebenbürge«.......7«?5 74 25 Temeser Vanat......74 - - 74 50 Ungarn..........747b 75 25 Netien von V«nle«. «nylo»!lfterr. Va»l.....76 - 7625 Kreditanftalt........162 20 162 «0 Depositenbank.......129 — 130 — Kreditanstalt, nngar.....15175 152 — VslamPte.Ailftalt......665 — 675 — M,tion»lbaul.......814 — 816 — Oefterr. Vantgesellschoft . . . —<— - — rlnioubaul ........5150 52 — Verlehrsbank .......81 — 8150 Wiener Vanlverein.....58 — 59 — Aktien von Transport-Unternehmungen. »eld W»« «lsillb.Vahn........10850 1()9 - D°u°u'^ Privatnotierung: »eld 9)-, k»'« ^ ^, llreblt 163 - bl« 163 «0. «ugl« 76 ^ slachtr««: u» 1 Uhr 30 Vtinulen notieren: Papl«rrente 62'90 bi« 63 -. »Unerrente 6663 bi« 66'80. «oldrentl 7495 bl« 7b 1 7s 50. zio»ö«n 1»2 60 ,i« 122 90. N»pal«n« »79 «« 9 80. «Ub«r 10? 60 bi« 107 75.