z. Deimkelsen — Sarajevo. Die deutschen Kolonien in Bosnien. Unkl-gen >» mein Uli» »nck mein« Scniluiig: k» i,i mein il-, »cm dtim lob «««rill. piccolomini II. 7. 1. bis 2. Tausend. ?rei» für vetterreiel,-Ungarn z fronen, für veut»clilana z Msrll. Sarajevo, Aänner ISN. Gerold 6 Co. k»lt>l>»niichdr»llcr«i G. Tavi« v- »!?., Wie». Äiämung. Meinen lieben Zlammesbniöeln. äie als Kolonilten in öosnien leben, sei clics öuch gewiämet! Uieve Stammesbrüder! Wenige Wochen sind erst vorüber, seit es mir vergönnt war, euch in enren Heinistätten zwischen der Trina im Osten, Zave im !?>orden nnd Nim im Westen aufsuchen zn können. Wie oft durfte ich mir da nnd dort sagen lassen, ich sei der erste Stammesbrnder, der in enre Kolonien kam, uin sich nach Wohl nnd Weh von euch zn erkundigen. Glücklich darob, das; mir von der Vorsehung diese Mission beschieden wurde, lege ich min euch allen, euren Kindern nnd Enkeln ein bleibendes Angedenken an diesen meinen ersten Besuch der deutschen Ausiedluugen Nordost- und Nordbosniens in die Hände. Es ist eine räumlich allerdings sehr beschränkte «ammlnng ans all dem, was ich unter euch sah und erlebte, und soll dies Werkchen aller Welt dartun, wie unverdrossen, opferbereit nnd arbeitsstark ihr daran wäret seit vielen Iahren, nm aus bosnischen Urwäldern und sümpfen wohlgeordnete und beackerte deutsche Banernheimstätten zn schaffen. Ich habe ench durchwegs als grundehrliche, wackere Menschen kennen gelernt als Stammesbrnder, die es allezeit verstanden, anch auf diesem heis;en Boden des Balkans den Namen Teut s ch e unbefleckt in Ehren zu halten. Um 10 anerkennenswerter, als ihr, besonders während der ersten Besiedlnngsjabre, viel an Kümmernissen, Not, Müh' und Arbeit zu überwinden hattet. Und so diene ench und allen euren Freunden dies Buch also zur Aufmunterung einerseits: auch fernerhin fest und unentwegt auszuharren im Kampfe um das gesicherte völkische ?aseiu in diesen Landen, andererseits zur Bekräftigung meiner schon vielfach mündlich und schriftlich aufgestellten Behauptung, das; ihr ausgiebigster völkischer Unterstützung und Förderung nicht nur würdig seid, sondern dieselbe dringend st benötigt, sollt ihr früher oder später unserem Volkstum nicht für immer verlorengehen müssen! b Geratet ihr jemals ins Zagen oder Wanken — nehmt dies Buch zur Hand. Blattseite für Blattseite erzählt davon, was ihr — siir viele schon deren Väter — zu leisten und zn ertragen vermochtet. TieS Bewnsstsein und Erkennen wird euch, eure minder »nd Enkel aucl, zu sernereni Aushalten klästigen. Ten» fürwahr: Nickt srii cl,t los verlief eine schon mehr als dreißigjährige Vtnltur- arbeit deutscher Bauern in Bosnien. Was deutscher Flein, deutsche Arbeitskraft und Zäbigtei! siir jede einzelne Siedlung »nd somit auch für das ganze Land zu leisten vermochte», ist von so bleibendem Werte und trägt da bei so viel zieime zu ueueiu Grone» i» sich, das; kein Wetter druck u»d kein «türmen mehr eS von jedem einzelnen Fleckchen Erde nebinen können. daS ihr nicht nur gerodet, gepflügt, oe ackert habt, sondern anch zn bleibenden Heimstätte» schult jür europäische >tultur nud Gesittung. Somit soll dies Buch euch uud eure Nachgeborene» jedesmal mit berechtigte», Stolze ersüllen, wenn daraus gelesen wird. waS ihr als deutsche Bauer» zuwege gebracht, trolzdem euch des L a » d e S R e gier n » g »iemals „aus Rose» betrete", und des Laubes Eingeborene dem Schwab» vor wiegend mebr seindselig als sre»»dlich gesinnt entgegen k a in e n »»d — noch immer -- entgegenkommen. Euren.«iiidern n»dKindeSkiudern soll dieS Buch viel A» sporn sein und bleiben: „Tie von de» Vätern einge schlagenen Wege niemals zu verlassen »nd brave deutsche Bauern zu bleiben ans den v o .1 Vätern und Groszvätern ihnen vorbestellte» G ründ e n!" Tann soll meine Arbeit festen Grundstein legen zn sernereni iuni g e n Zusainmenschlnn zwischen allen deutschen Kolonien in Bosnien und zn engstem Zusammenhalt in der Kolonie selbst. Hn dieser Eiuigkeit liegt die Hauptg e w ä b r für die S i ch e r u u g eure r N a t i 0 u u u d Religion für alle Zeiten. Tnrch Einigkeit in allein nnd jedem könnt ihr, bei kluger Auswertung, nicht nur stark, sondern sogar machtgebiet e 11 d w erde n. Werdet endlich einig untereinander, nnd nie in and wird imstande sein, euch völkisch oder wirtschaftlich auf die Tauer zu schaden. Um jeder Kolonie ein bleibendes Familien-Auge- deuken zu bieten an die ersten All Besiedlungsjahre in Bosnien, habe ich dem Buche die Familien-Nauienslisteii beigegeben. Haltet jeden e i nzel n e n N amen daraus allezeit hoch in Ehren! 7 Es klebt ein gut Stiick völkischer Leidens-, Änltnr- und Ehrengeschichte des Tentschtnins als solchem daran. Ten nachkommenden Geschlechtern aber sollen diese Namen so heilig bleiben, das; jedwede Befleckung derselben ein- siir allemal ausgeschlossen bleibt. ausgeschlossen bleiben ni u ü! Auch soll euch dies Buch de» Weg vorzeige», auf dem ihr als Li olonie n u utereinand e r immer mehr und mebr in Perkehr treten könnt. Es helfe mit, die Bande derArenud- schaft und Verwandtschaft unter den deutschen .Kolonisten Bosniens immer enger zu kniipfen, den völkischen Bestand durch Eheschließungen unter den Kolonisten selbst zn sichern. Sei Pfad- bahuer zur Erreichung jener völkis ch e n Wirtschaftsfonds und Wohlfahrtskasseu, die euch immer unabhängiger von fremdem Kapital uud als gutgestellte deutsche Ansiedler immer boden- s est er bierznlande machen sollen. ^>11 der „schulfrage", die nun au deu Lebensnerv des TentfchtnmS eurer .Kolonien immer gewalttätiger heranrückt. soll euch dies Buch erst recht ein Weckruf sein zum A u s- halten n in jede n P reis! Niemand auf Erden soll imstande sein, euch und euren Nach- geborenen deu Unterricht in der Muttersprache, das deutsche Gebet, die deutsche Predigt zu rauben. Seid und bleibt einig im Kampfe um eure deutschen Schulen, nnd es kann ench weder Gott verlassen, noch könnt ihr verlassen bleiben von eure» Volksgenossen iu der Monarchie nnd drangen im Ternsche» Reiche! Tessen ^ walte Gott! Zui Geiste des »»sterbliche» L e s 5 i » g rufe ich euch zin „Es i st A r z n e i, ni ch tGift. w a s i ch e » ch r e i ch e!" H e i ll Sarajevo, im Männer ttNI. Heinifelsen. . Vorwort. biegen »ltllli Tentsche belvohnen als Kolonisten Nordost- und Nordbosnien. Tie ersten (in Windthorst) kamen 187Y ins Land — die letzte Ansiedlnug erfolgte im Jahre 1W4 lBosinLi). Unsere innerlichen Volksgenossen leben in 1!t bald grökeren. bald kleinerenKolonialgruppen verteilt, von der Trina im Osten und der Save in, Norden bis znr Una im Westen. Tas Teutsch- tniii dieser kttlturträger mit Hacke nnd Haue rekrutierte sich aus aller Herren Länder. Ter Hannoveraner. Lldenbnrger und Rhein länder. Westfale und Sachse, Schlesier, Teutsch-Nnsse, Galizianer, der Schwabe aus Südnngarn und Tentsche aus der Bnkoivina oder Slnvonien erschlossen so manche Urwaldwildnis und Sninpf- landschast der europäischen Kultur uud bodenständigen Landarbeit. Und von diesen Tentschen lernten die benachbarten Ein- lieimischen erst rationelle Bodenbearbeitung, Bodenbeivertnng und Verwertung. Näheres darüber bringen die Einzelstreiflichter über die Kolonien. Tarüber aber, was die zielbewußte. opn?r- nnd mühevolle Arbeit der deutschen Kolonisten in Bosnien bis jelzt schon aus den zumeist gerodeten Krnudbesilzen zu machen verstand, spricht die Tabellenbeilage in authentischen Zissern. Mit völkischer Befriedigung uud völkischem Stolze kann be hanptet werden: Tcntscher Fleiß nnd deutsche Zähigkeit kultivierten i in in e n s c B o d e n f l ä ch e n Bosniens. Leider wusjten ihnen weder die Einheimischen noch di.: b.-h. Landesregierung bis jelzt Tank dafür zu zolle». Im Gegenteil: Tie Lebens- und Erwerbsverhältnisse blieben durch den Mangel an entsprechenden koininnnikationen. Post- nnd Eisenvahnverbindnngen. nicht ausreichende oder docb IU sehr teure Geldbeschassung selbst dort »iciit dnrchanS sonderlich gute, wo sie unter mehr Aiirsorge von ^eite der b. h. Lande-? ngieruug zu ivalirliast gläuzeudeu emporblühen könnten. ^ehr s ch l i in in steht eS n in den nationalen Bestand, derselbe ist geradezu bedroht. 5eine iinanfhaltsaiu au ihm uageudeu Heinde sind: 1. Äröntenteils konstatierter und Iiis setzt vorhanden gewesener Mangel an entsprechenden Zclnilen mit deutscher Unterrichtssprache: 2. das augenfällig' Bestreben des k. u. k. gemeinsamen Filianzniinisterinms, in de» von ihm bezahlten oder doch sub veutiouierten Zchnlen der deutschen Kolonisten die serbo kroatische Unterrichtssprache obligatorisch einzuführen: !!. gewisse Beamte der politischen Berwaltung, voran die ^chnlinspettoren. Auch lniisichtlich diese», siir das Tentschtniu in Bosnien ge^ wis; sehr bedauerlichen Tatsachen werde ich mit authentische» Taten dienen können. Äls nicht zu verschweigende Aolge dieses augenfälligen Beiseiteschieben.? des dentschen Kolonisten Elementes durch die b.-h. Landesregierung — soferne es sich nicht nm ganz b e in e r kbar e Heranziehung desselben als Zteuerträge'- handelt — kam in jeder Kolonie (mehr oder minder abgetönt) starke seelische Tepression zur Geltung. „?as Bewuntseiu vollste» Berlasseuieius einer, nnd b.'- diiignngslosesten Ansgeliesertseins an die Beliörden andererseits' kam fast überall zur Geltung. Tarans ergab sich aber auch wieder das traurige Bild vollster innerer Zerfahrenheit im Kolonialleben selbst, und zwar in den meisten Kolonien. Ta und dort sorglose Kreis- nnd Bezirksvorsteher, feindlich gesinnte Zchul- inspektoren, unbrauchbare Trtsrichter und Lehrer waren vor allem Zchiild an diesen Minznsländen. In der Mehrzahl von den Kolonien sehlt bereits das Vertrauen in eine noch mögliche gute Znknnft. ^ie koinmen dein samten Negiernngsstisteni ebenso mißtrauisch entgegen wie jedem einzelnen, der diesem b.-h. Regieriingsstisteni verpflichtet ist. Tie Kolonisten betonen ausdrücklich, das; nnter v. K a l l a y nie möglich gewesen wäre, was n n n möglich i st und erzählen sogar manch rührende Episode von der Fürsorge dieses Ministers für sie. Speziell im Abschnitt: „g- r anz Iosessfel d" kommt dieser edle Zng Zr. Erzellenz zur Sprache. Tagegen steht einmal nnwiderrnslich fest: Ter gegenwärtige k. u. k. gemeinsame Herr Finanzininister kümmert sich nicht i»n sie. Es soll an der Hand unwiderlegbarer Tatsachen und Ziffern festgestellt werden, das? weder die b.-h. Landesregierung in II Sarajevo, noch das k. u. k. gemeittsame Finanzministerinm in Wien ihre Pflichten nni> Versprechungen gegenüber diesen Kolonisten s o erfiitlten bisher, wie eS zu erwarten gewesen wäre. Ansiedler, die ans Rnszland „ach Bosnien kamen, äuszerten sich folgenderniaften: „Als es in Nns-.land nicht mehr möglich schien, Religion und Sprache unseren mindern nnd Kiudeskiiideru zu erhalten, da kehrten wir in die Länder des Kaisers Franz ^oses zurück. Wir erwarteten dort Schuh. Leider k a m es und blieb es b i s jetzt bei einer g r o s; e n (! 11 t t ä n s ch u n g. (5s g e h t uns moralisch und materiell in Bosnien viel s ch lechter als i n R n n l a n d. Wir sind hier nichts anderes als S t e u e r o b j e k t e. ohne halbwegs brauchbare Wege, haben k e i n e oder nur g a n z u n g e u ü g e u d e Zchuleu nud müssen es uns zu iviederbolteunialen von den b.-h. Beamten, besonders den Schulinspektoren, sagen lassen, „das; unsere Zeit als Teuts ch e so viel >v ie her u in s e i". Gibt es nun siir dieses Verhalten der b.-h. Landesregierung anch nur halbwegs eine Berechtigung? Nein — nie u n d u im in er! Was der deutsche Bauer als solcher zu Insten vermag, beweist die Geschichte unseres Reiches. .Kaiserin Maria Theresia nnd Kaiser ^o'ef II. beriefen den deutschen Acker- besteller nicht nmsonst nach Ungarn. Wo es sich darum handelte, Kultur zu schassen, berief man immer den deutsche» Bauer. Ungarns Geschichte wricht viel davon. Und diese Braven leisteten bisher völkisch und wirtschaftlich so Grones, Bedeuteudes, das; sie — einfach nicht nmzubringen waren, nicht umzubringen find! Toch wozu i» die Ferne schweifen, wo das Gute uus so nahe liegt? Tie Rodungen von Branjevo, Tugopolje und F ranz ^ o s e f s feld, die so mächtig anseig e n e r k rasl emporbliihenden Kolonien Rudolfstal, Wiudtbpr st mit TroSelje und Königsfeld beweisen vor allem anderen, was der deutsche Bauer zu leisten vermag. Und ielbst dort, wo es noch unvergleichlich in e h r zu k ä in p f e n gibt, >.vie zniii Beispiel iu schutzberg, Vrbaska, Prozara, Vrauovar und noch anderen . kleineren Kolonien, zeigt sich die Zpur deutscher S i e d l e r a r b e i t allenthalben Achtung gebietend. Wie bliud doch unsere Verwaltung ist. Kulturgeschichtlich steht einmal fest: Ter Begrisf „Bauer" als Ackerbesteller. Viehzüchter n. s. w. kommt doch nur beim deutsche» Volke in inustergiltiger Weise zur Geltung. Talier ivar der deutsche Bauer immer und überall dort der beste Lehrmeister, wo man ihm nnr halbwegs freie Hand lies; nnd Unterstützung bot znr Erfüllung seiner kulturmission. 12 Und was nun den Bauernstand unserer deutschen Kolonien in Bosnien anbelangt, so läge es ja geradezu im höchsteigenen Interesse des Landes selbst, diese Kolonien moralisch nnd materiell nach besten Kräften zn stärken nnd zn festigen. Denn sie würden sich dann noch immer mehr und mehr zn dem herausbilden, was sie heute schon sind: die beste ländliche Stenerkrast Bosniens und der beste Schulmeister für die eingeborenen Bauern. Auf den eventuellen Einwurf: „Die? hiesze die Bedroher des bodenständigen Nationalbesilzes mästen", kann frank nnd frei geantwortet werden: „Nicht zum G e r in a n i' si ereu kamen unsere deutschen Stammesbrüder ins Land, wurden sie von der b.-h. Landesregierung hieher bernsen, sondern zum Kolonisieren nnd damit Kultivieren! Ta- bei zeigte sich der deutsche Bauer allezeit nnd überall als bester Lehrmeister dort, wo es galt, Ackerbau, Viehzucht und Industrie unter e i n e H a n b e zu bringen. Wie gros? könnte unsere landsässige Zucker' i ii d u st r i e beispielsiveise dastehen, ivenn die Reichsfiiianzver- waltnng in Wien und die b.-h. Laudesregieruug davon ansgiebi' gen Gebrauch machen wollten. Bei Besprechung der Kolonien ll l a r i c i, NndolfStal, Windthorst nnd Königsfcld wird mit Tetails darüber gedient werden. Es ivird ganz besonders in den Tabellen-Beilagen Aufklärung in Ziffern geboten werden, wie es unsere deutscheu Ansiedler verstanden, aus ganz wertlosen oder sehr in i n d e r w e r t i g e n Gründen w ertvollste Landstrecken zn schaffen. Endlich darf auch der politische Ztaudpunkt nicht auszer acht gelassen bleiben, der nachhaltigst für die Weiter- er Haltung der deutschen Kolonien in Bosnien spricht. Bei jedem Deutschen der in diesen Ländern lebt — insbesondere bei jede in Kolonisten — können Tynasti e und Reich wohl allezeit anf treueste Gefolgschaft rechne», wenn es gilt, die eine nnd das a n d e r e, oder beid e gleichzeitig mit Gut und Blut zu schützen gegen jeden innere n nnd ä n s; eren Feind! Taher ist wohl die offene nnd ehrliche Frage an Se. Exzellenz den Herrn R e i ch S f i n a n z in i u i st e r Baron Bnrian erlaubt: Braucht die Monarchie, braucht Bosnien und die Herzegowina solche Elemente oder — kann sie ihrer entbehren? — All dies vorausgeschickt, ninsste ich mich allerdings gerade während der Fertigstellung dieses Trnckwerkchens des öfteren überzeugen, das; es in den N e g i e r n n g sp a l a i s und G e- 13 bänden Sarajevos noch hohe nnd höhere Funktionäre gibt, die den deutschen Kolonisten und deren Schicksal wärmstes Interesse entgegenbringen. Es wäre also eine sträfliche Unterlassung, wollte ich das Vorhandensein solcher Ausnahmen totschweigen. Ja. eS mus; ihrer um so ofseuer gedacht werden, als sie nicht mir als Ausnahmen die Regel bestätigen, sondern auch iu ihrem Verhalten den vorwiegend übelgesinnten Bezirks- nnd Kreisbehördeu von der Zentrale ans Lehrmeister sind, wie man als b.-h. Beamter zu handeln hat. nm selbst und auch von anderen sich ehrliche, parteilose Pflichterfüllung nachsagen lassen zn dürfen! Allein wie kann nnd soll man von irgendeinem untergeordneten oder sogar höheren Beamten in Bansch nnd Bogen strenge Gerechtigkeit gegen jedermann — also anch gegenüber den deutschen .Kolonisten — verlangen können, wenn Se. Exzellenz der Herr Reichsfinanzminister Baron Burian höchstpersönlich von dieser allerersten und allerheiligsteu Eides- und Berufspflicht eines Beamten — keinen Tan zu haben scheint. Beispiele für diese Behauptung gibt es viele. Sie wimmeln dnrch das Baron Bnriausche Berwaltnngsstistem wie die Milben dnrch den .Käse. Ich greife in diese „Sammlung" hinein nnd zitiere im Vorwort nur ein Beispiel daraus: ..Vertretung der evangelischen Tentschen Bosniens im b.-h. Landtage." Bei 7l>»ll evangelischen Tentschen aller möglichen Stände leben in den Reichslanden vorwiegend als .Kolonisten. ES wäre daher nichts natürlicher gewesen als die Verleihung von Silz und Stimme im Landtage an diese Tentschen. Zumindest Zugestehen einer Virilstiinine. Leider kam es nicht einmal dazu. Und so ergab sich das ganz nnd gar nngesnnde Verhältnis, das; ein katholischer Kroate — Herr Mirko v. Gjurko- vecki ^ ans;er den katholischen deutschen Ansiedlern in den Kreisen Baujaluka und Bihaü auch die evangelischen vertritt. War es schon ein Nonsens, daß die Tentschen als solche in beiden Ländern überhaupt keine Vertretung im b.-h. Landtage erhielten, fo ist das Mandat eines Mitgliedes der Hrv. Nar. Zaj. für evangelische deutsche Kolonisten zweifellos ein Unikum sondergleichen. Wenn Herr v. Gjurkovecki persönlich von noch so gutem Wille» für die von ihm Vertretenen beseelt ist — oder beseelt wäre — was kann e r allein machen? Wird auch nur eine Stimme ans seiner Partei ihm mithelfen, wenn es gilt, den deutschen Ansiedlern dies und daS zuzusprechen oder auch nur — Gerechtigkeit im allerlandläufigsten Sinne widerfahren zu lasse« vou Seite des sabor: Mit 9 gegen 1 kann behauptet werden: Nein! Und ans nationalen, parteipolitischen wie auch religiöse» Gründen wird der Herr Abgeordnete nicht einmal allzn laut I-t werden dürfen als Rufer in der Wüste, kann er sich's docli sonst iiiit dem (?ro-S seiner nationale» Wälllerschaft verderben. Nock viel weniger aber kann Herr v. Giiirkovecki als Mitglied einer von den Franziskanern beseellen Partei eine scharfe Klinge schlafen siir die Evangelische» seiner Wählerschaft. Unsere deutschen schulen in Bosnien «vorwiegend evangelisch konfessionelle), nnd zwar sowobl die bereits bestellenden als die künftig zu errichtenden, werden somit am geiiaiinten Herrn keine sehr ausgiebige stütze haben köiiuen. Ties be gebren. bieüe Unmenschliches verlangen. Linen vollwertigen Aogeordnete» im b li. Landtage hätte» alle T e u t s ch e u dieser Länder wieder nur inei n e i» frei g e w äblt e u 7 e ii t s ch e n finde» können. Tas Regiernngsfmtei» des Barons Buriau machte jedoch durch die berechtigte Erwartung der Tentschen Bosniens nnd der Herzegowina einen so dicken Z t r i ch. das; selbst einer er- fabrilngsgemäü immer teinveranientlosereu Birilsumiiie i» der Person des jeweilige» raugsälteslen Pfarrers der antononieu evangelischen (Gemeinden in Bosnien und der Herzegowina der „Kehlkopf" abgesprochen wurde. 5»i Bericht der evangelischen >iirchen,ienieinde A. und H. 5!. in Sarajevo für das ^alir l!!<>!>. erstattet vom PreSbvterinni, liest man vo» i»»^. 4 bis 5> folgendes darüber: . . . Nicht nur enttäuschend, sondern gerade,;» niederschmetternd wirkte es sowohl ans iinscrr (Semeindc, als auch auf fiimtlichc Vilanbeiisgenossr» im Lande, das, entgegen dem Aller' höchsten Handschreiben vom Oktober l!!, welches allen ini Lande vorhandene» Konfessionen eine Vertretung im b.-h. Landtage zusicherte, unsere vom Pfarrer Zchäfer verfasiten nnd vom Presbyterim» einhellig genehmigten Memoranden um Zucrke» nung einer Äirilstimme in der Landesvertretnng nnberücksichtigt blieben. Weder a»f das erste, mit welchem das Presbhterinm nnserer tÄemeindr am 2i>. Tezember im Wege der hohe» Landrsregirrliiig bei sr. Exzellenz Baron Bnrian bittlich wurde, noch aus das zweite, welches im Name» aller vier Pfarrgemcindeii und 20 ^ilialgemrinden direkt an sc. Exzellenz Baron Burinn gerichtet nnd hievon eine Abschrift bei der Landesregierung vom vollzählig erschienenen Presbhterinm der hiesigen ttemeinde überreicht wnrde mit der Bitte, nnferr gerechte Zache beim hohen gemeinsame» Finanzministerium zu befürworte», erhielten wir eine Antwort. Endlich hat sich Pfarrer «chiifer, als es schon in den Blätter» verlautete, das, wir gar nicht berücksichtigt wnrden, in seiner Eigenschaft als Borsiliruder „der vereinigten evangelischen Pfarr- gemeinden B. »nd H." am 2!). Jänner nochmals mit der 15 dringcndrn Bitte an sc. Exzellenz Baron Bnrian gewendet, das; uns doch diese auffallende ^nrücksebung gegenüber anderen Kon- fessivnen nicht enteil werde — aber anch darauf kam keine Antworr. Tie Gründe, weshalb uns keine Vertretung im b.-h. Landtage zuerkannt wurde, sind nns unbekannt, Gelegentlich lieber- reichung des zweiten Memorandums s>at man nns mohl bei der Laudrsregiernug hiefür als Grund den Umstand angegeben, das? die meisten Evangelischen Ausländer seien, was wir aber nach Einholung genauer Taten von den einzelne» Psarr- nnd Filial- geiiiciudeu, laut welche» unter den nahezu 7W<> Terlrn kaum Zlllt wirkliche Ausländer sind, widerlegt haben. Tcm Vernehmen nach hätten wir ferner desHaid keinen Anspruch auf eine Vertretung, weil wir kein antvchthones Element seien. Nu», es ist wahr, di.' meisten der Evnngclischcn hierzulande sind noch Untertanen der «t. «tephanslrone oder Lesterreicher, aber ein beträchtlicher Teil der kivlvniste» hat sich die b.-h. Landesangehörigkeit erworben und werden über kurz oder lang doch alle bosiiischr Untertanen sein. . . ." Ties e Begründung der Virilstiiunieverweigeriliig an die Teutscheu in Bosnien-Herzegowina durch die b.-h. Landesregierung ist um so hinfälliger, als sie ja nicht schuld sind, das; dem so ist. Von Zeite der deutsch.» Kolonisten wurde, besonders von Zeite der evangelischen, welche zum groszen Teil ärarische Pachtgriiiide besitzen, seit fahren die Erwerbung der b.-h. Landeszugehörigkeit angestrebt. Zchou deshalb, weil sie bis zur Erreichung derselbe» nicht grundbücherliche Besitzer der von ihnen seit ^ahrzelmie» gerodeten, besiedelten, kultivierten Gründe werden. Was könne» diese meist armen Teufel dafür, das; die unterschiedlichen galiziscben, b»kowiuaische», »»garische» .'e. Heimats- gettleittdeu die Eutlassuiig aus d<>»i Gemeindeverbaiide durch ^ahre und Satire hartnäckig verweigern? ?ache der b.-h. Landesregierung. respektive des geineiusauie» k. u. k. Finanzministeriums in Wien wäre es längst schon ge Wesen, die endgiltige Negelmig dieser Frage zngunslen der b. h. deutsche» Kolonisten ganz radikal zn betreiben. Allein, selbst dafür fehlte der ernstlich gute Wille in Wien. Ein bedauerliches Beispiel betreffs der — Gleickgiltigkeit in Regieriiiigskreiie» gegen die e v angeli f ch e n deutsche» Ansiedler i» Bosnien zeigt ja auch der eine Umstand, das; das evangelische Element bei erst kürzlich erfolgter Aufstellung der Bezirksräte in keinem der Bezirke Bosniens in Betracht gezogen wurde. Auch dort nicht, wo die Protestanten die deutsch-völkische Mehrheit ausmachen oder ganz allein die nnterschiedlichen Kolonien besiedeln. IS Indem ich im nachstellenden einen kurzen Abris, gebe über die Geschichte ivs Protestantismus in Bosnien-Herzegowina, wird sich daraus »in so el,er die llustichhältigkeit der Birilstiniinen' veriieinnng an die Evangelischen dieser Länder herausschälen. Ans Anregung des Grnndbesikers Alfred Ebeling lVraniischweizer) kam es im Jahre 188-l in der damaligen .Kolonie Maglaj am Brbas (später Rndolfstal) zum ersten evau- gelischen Gottesdienste. Denselben hielt der Agramer Psarrer Dr. Julius K olat s ch e k. Fünf Jahre später, am 2ö. Juni 188N. ivnrde die erste evangelische Kirche Bosniens in Rndolfstal eingeweiht. Am 28. November desselben Jahres erhielt die Kolonie Franz Josefsfeld ihren erste» Pfarrer, und zwar i» der Person des dermaligen Saraievoer Pfarrers Johann Ludwig S ch ä f e r. Ihm, das heifst, seinen unterschiedlichen Artikel» in den G. A. V. Blättern ist es übrigens i» erster Linie zn verdanken, das; vor allem in Nord- nnd Nordost-Bosnien gewisse Kolonien zustande kamen. To zuerst jene der ans Wolhvnien (RusUaud) geflohenen Deutsch Galiziauer. Pom Zar Alexander III. iu ihrem Väterglaubeu und in ihrer Nation arg bedrängt, verlieszen sie das Russische Reich, obwohl es ihnen materiell dort sehr gut ging. Bereits im Frühjahr 1893 wurde» durch die Landes- regierung auf diese Weise bei 111 ll au s R u s; l a u d fl ü ch- tige Deutsche in Nord-Bosnien angesiedelt. Das Gros im Krei'e Banjaluka. Ein kleiner Teil in den Arbeiter- Ansied- lungen Zavidovie, Zenica und ?epc-e. Pfarrer Schäfer brachte im Bereine mit dem damaligen Kreisvorsteher, nun Reichsratsabgeordneten .Hofrat v. Buko- v i 5, Familien aus der Bacska uach Nordost-Bosnien. Sie bekamen Roduugslaud in Branjevo und Tugopolje an der Trina. l8!13 konstituierte sich die evangelische Filialgemeinde Sarajevo. ei» Werk des Pfarrers Schäfer und des damalige» Baurates Philipp Ballif in Tuzla. Sie wurde au die evangelische Gemeinde Franz Josefsfeld angegliedert. Ter erste Gottesdienst fand im Oktober desselben Jahres statt. Fünf Jahre später, am 28. März 18i18, hielt der erste Pfarrer der selbständigen P f a r r g e m e i n d e Sarajevo die erste öffentliche Predigt. Und so wuchs das evangelische Element beider Provinzen von Jahr zu Jahr immer mehr an. bis es zur heutigen Ausbreitung von vier Pfarr gemeinden kam, und zwar: I. Sarajevo, umfassend die Kreise Zarajevo, Mostar, Travnik, mit vier Filialen: II. Banjaluka, umfassettd die Kreise Banjaluka, Tubica, Gradiska, Novi, Kotor-Baros, Prjedor, Bihaü, mit nenn Filialen: III. Schuy- berg. imifasseud die Bezirke Prnjavor, Tervent und TeSanj, mit 17 acht Filialen, und endlich IV. Franz Jo?essfeld mit zwei Filialen. AlleS in allein dürften dermalen weit über Evangelische (ohne die Militärpersonen zn rechnen) in den Ländern BoSnien und die Herzegowina ständigen Aufenthalt haben.*) Tie M e h r zahl derselben sind Deutsche. Trotzdem konnte es der k. n. k. nomeinsame Finanzminister in Wien nicht übers Herz bringen, diesem gewiß kultur- trägerischeu Teil des von ihm verwalteten Volkes das zn neben, was des Volkes istl Es bekam keine Virilstimme im Landtag. Tas vom evangelischen Presbyterium am 13. März 1WU Sr. Erzellenz dem Herrn k. u. k. Neichsfinanzminister Freiherrn v. Buriau überreichte Meniorandnm Nr. 2 konnte unter vielem anderen noch ganz besonders hervorheben: „Wir besitzen Kolonien, die geschlossene Gern ein- den von nahezu oder über 1Wl> Seelen bilden, zun? Beispiel Schutzberg mit KW und Franz Josefsfeld mit Seelen. Von jeher Hab?» die evangelischen Kolonien auf dem Ge» biete der Landwirtschaft vorbildlich für die einheimische Bevölkerung gewirkt und sind die Bezirke, in welchen solche Kolonien bestehen, in ngrikultnreller Beziehung um Jahrzehnte den anderen voraus, wie die Bezirke Bjelina, Zvoruik, Banjaluka und Bosnisch-Gradi^ka znr Genüge dartnn. Tie evangelischen Kolouisteu haben viel zur Hebung der Zteuerkraft des Landes beigetragen, indem sie ihre eigenen Gruudstücke ertragsfähiger machten und die Einheimischen zu einer rationellen Bewirtschaftung ihrer Grundstücke aneiferten. Tie evangelischen Kolonisten haben sich auch hierzulande wie überall, vermöge ihres kulturellen Fortschrittes und ihrer unentwegten Loyalität znm angestammten Herrscherhaus« als staatserhalteudes Element erwiesen. Außerdem geuosseu die Evangelischen in ihrer alten Heimar unbeschränkt alle staatsbürgerlichen Rechte und müßte die Vor- enthaltnng einer Vertretuug im Landtage ihr Selbstgefühl um so mehr verletzen, als viele von ihnen selbst die Okkupation mitgemacht haben nnd vielen Sohn oder Bruder auf dem Schlacht- felde verblutet ist. Endlich haben die Evangelischen anch auf industriellem Gebiete viel znr Hebnng des Landes beigetragen, indem sie im Lande viele große Unternehmungen gegründet haben, bei welchen viele Evangelische aus der Monarchie teils als Beamte, teils als Arbeiter beschäftigt sind, so die Holzunter- nehniungen Steinbeiß, Gregersen, Mechtersheims? u. s. w." Bereits vor zwei Zähren wiesen die offiziellen statistischen Berichte li?47 aus, darunter nur IllN Ausländer. D. V. 2 IS Allein Bnrian, den Unnahbaren, lies;en selbst diese Motivierungen k a l t bis ans Herz hinan. Die Evangelischen beider .Konfessionen — denen unbestreitbar die hervorragendste», tüchtigsten und fleinigsten »nltnr- träger in BoSnien-Herzegolvina angehören lob in Amt und Würden oder mir als armer, steuernbedriickter Bauer spielt in diesem Falle keine Nolle) — blieben eben ohne „Silz lind stimme im Landtage", nnd so konnte es. wie bereits erwähnt, andernteils auch wieder kommen, das; ein großer Teil der evangelischen dent s ch e n K o loni st e n einem katholisch kroali scheu Abgeordneten ans Gnade und Ungnade ausgeliefert wurde. Und zwar obwobl das katholische Element der deutschen Kolonisten zu jenem der Evangelischen sich im Verhältnis der augenfälligsten Minderzahl befindet. Die deutschen Katholiken der Ansiedlnngen wählten aber Herrn v. lyjnrkovecki. Es wird sich nun bald zeigen müssen, ob dieser Abgeordnete mir ein Mandat^jäger war oder ob er wirklich eine ehrliche V o l ks v e r t r e t er s e e l e besitzt für alle seine Mandatare. Vis ans Widerruf durch unwiderlegbare Tatsachen getraue ich mich, ihm die znlelzt geuauute Eigenschaft zuzumuten. Es wird sich andererseits bereits im September dieses Jahres zeigen, welchen TodeSstos; das System Baron Bnrian allen unseren ansässigen Volksgenossen in Bosnien-Herzego wina. nicht nur den Kolonisten, damit versetzte, das, er die Berechtigung einer Virilstimme nicht anerkannte. Aus ganz verläßlicher Quelle erfuhr ich. das; man im k. n. k. gemeinsamen Finanzministerium in Wien bereits beschlos;, ab 1. September 191 l die gesamten Schulen mit deutscher Unterrichtssprache einzustellen. — Wer kann nnd wird im b.-h. Landtag jetzt »der später seine Stimme dagegen erheben? Ans leichtverständlichen Gründen - niemand! Tenn, was das k. u. k. gemeinsame Finanzministerium in Wien als bereits beschlossene Sache betrachtet, ist doch nichts anderes als — eine unbeschränkte Konzession an den Majoritätsmillen des „hohen HauseS an der Mil- jai^ka". Tem kann sich auch der katholische n n d kroatische Abgeordnete Herr v. tSjurkovecki ernstlich nicht widersetzen. Um 10 weniger also erfolgreich. Mit dem Appell an alle Volksgenossen inner- und außerhalb der Monarchie, sich der bis auf den Lebensnerv bedrohten Schulen niit deutscher Unterrichtssprache in Bosnien- Herzegowina nun ganz besonders axiziinehmen. damit sie in ihrem Bestand gesichert und ans P r i v a t in i t t e l n den jetzigen 1Y und »och späteren (Generationen unseres Volkes erhalten bleiben können, sei und bleibe dies Vorwort das, was es sein ni u s;: Tas erste Ausrufzeichen, das dein nachfolgenden „Schiiierzensthenia über deutsche Bauern iu Bosnien-Herzego ivina" vorgesetzt ivnrde. ?as triste Schicksal iiieiuer Ttaiuiuesbrüder, gestattete übrigens auch das Anbringen eines nicht überflüssigen Epiloges am Ende dieser Arbeit. Und nun, frei nach dein Prologisten im „Bajazzo": „T a s Z piel ka n n begi n n e n!" Sarajevo, im Männer 1!>1I. I. H eiinfel s e n. 2- . I. Acrarische Kolonie Branjcvo an der Drina. Tiefe Kolo»ie liegt auf einer fruchtbaren Aiihöhe iiber dein linken Drina'Ufer an der Strasse Zvoriiik—Kozlnk—Branjevo - Dugopolje—Jaujia nach Bjelina und macht durch die sauberen, vorwiegend mit Ziegeln eingedeckten Häuser, sehr reinliche» Bmwrnwirtschaften. vortrefflich bearbeiteten Aecker und Weingärten einen sehr guten Eindruck. Nicht »linder durch ibre Bewohnerschaft, die moralisch und völtisch sehr hoch einzniverte» ist. Als Streifkorps-Karnifon während des Annexionsrummels im Winter 1!>W/19W spielte Branjevo ob seiner Nähe zu den damaligen starten serbischen Garnisonen Zmrdan bauja, Losniza und Lesniza eine sehr wichtige Rolle. Als die ersten dieser Kolonisten im Iabre .1l aus ihrer nilgarischen Heimat (Bacska) hieher an die Trina kamen, inussten sie d a s L a u d e r st r o d e u. Auch ihueu wurden gegen den aus der Beilage Nr. 2 er' sichtlichen Kontrakt Land zum Besiedeln von der b.-h. Landesregierung iiberlassen, nnd zwar fiir jede Mnnlie einige Katastral- joch Nodnngswald. Annerdem gestattete die Verwaltung jeder Faniilie ein auf zehn Jahre amortisierbares, unverzinsliches Tarlehen von 2llt) bis IM Kronen. Turch groszeu Alein, kluge Sparsamkeit und rationellste Auswertung des Bodens steht die Kolonie beute zweifellos oben an unter jenen Siedlungen, die es zu Hervorhebenswertem brachten. Bereits in dieser Kolonie kann der Lokalchronist aber konstatieren. das? die Uebertragnng der ärarischen Grunde trotz der längst verflossene» zehn Zalire noch immer nicht erfolgte.*) v!erade jetzt, während diese Arbeit fertiggestellt vor mir liegt, erfahre ich, das; Ze. Exzellenz der .Oerr k. u. k. geineinsaiile Finanz- »liiiisler Baron Bnrian vor allerkürzeste»! eine Tepniation aus Branjevo ai» W. o. M. in Wien empfiug. Te. Erzellenz soll den Vitt- 22 Wie im Kontrakt bestimmt, muß vor allein mich die H.H. Landesznständigkeit erivorben weiden, ehe eine Gruudznsprechnng erfolgen Wim. So entschlossen sich also die Ansiedler, nin die Aufnahme in den Genieiudeverband von Tavna einzukommen. Einigen der Ansiedler gelaug die Befreiung ans dem nnga- rischen Staatsverbande, anderen (der Mehrzahl) gelang sie aber nicht bis jetzt. ?as ..Mutterland" stränbt sich dagegen. Mit einem M^e heißt es: „B leibt uns e r halt e n. iv i r s ch ii lz e n g e r n e eure Nation und Religion." Und dies alles, obwohl ii-an im Reiche der heiligen StephanSkroue gewiß nicht allzu deutschfreundlich ist. Ungarn wein aber in dem ^all ganz genau, was es au seinen, noch zum Königreich gehörigen deutschen »olonisten be sitzt als Gegengewicht gegen die großserbische Propaganda hüben und driiben der bosnisch-ungarischen Grenzpfähle — nnd ivill also von Staatsflncht nichts wissen. Auf den Vorhalt der Ansiedler: Ungarische oder bosnische LandeSzngehörigkeit bleibt sich uns gleichgiltig. unseren Grund und Boden wollen wir endlich grundbiicherlich übertragen bekommen, und Te titsche wollen wir bleiben, antwortet Ungarn: Erst eres kann nnd muß sogar ohne Erwerbung der bosnischen Landeszngehörigkeit durchgeführt werden.*) Seit der Anuerion gehört Bosnien zur Monarchie und kann somit jeder Bosnier in Ungarn nnd jeder Ungar in Bosnien sich Grund und Bodeu erwerben, ohne die Heiniatsznständigkeit im Geburtslande verlieren zu müssen. — Man wird nicht allzuweit vom Ziele schießen mit der Behauptung: Tem Verwaltungssystem des Ministers Baron Bnrian paßt diese magyarische Widersetzlichkeit gegen deutsch-völkischen Verlust sehr iu den Kram. Erstens verzögert sich hiebei die seinerzeit kontraktlich sichergestellte Uebertragung des laugst vortrefflich bewirtschafteten Roduugslandes an die Ansiedler »d culeiuws LraL^!i5, nach- slellern sein Wort gegeben habe», daß sofort »ach den Delegationen die Gründeübertragung durchgeführt wird. Vom dj 5, des Vertrage« soll Umgang genommen werden. Wir begrüßen diese Zusage Sr. Exzellenz auf da» wärmste, hoffen aber auch, daß es zur Erfüllung des Versprechens koinmt und davon dann alle ärarischen Kolonien, nicht nnr jene, die ungarisch? Staatsbürger als Ansiedler haben, betroffen werden. D. P. *) Baron Burians so plötzliche Nachgiebigkeit verdanken alle ärarischen Kolonisten Bosniens also vielleicht ungarischer Intervention. D. V. 23 weisbarein (!) Verschulden der b.-h. Landesregierung °): zweitens wird damit insgeheim dein magyarischen Borstosz nach Bosnien den» doch etwas gedient (zumindest indirekt), nnd endlich drittens gibt es ans diese Weise an der Trina in Bosnien wohl deutsche Heloten, eine Art rechtloser Pächter, Kineten des „ttroßbegs" oder „Moszwojwoden" in der Iohannesgasse in Wien, aber keine — mit den einheimi s ch e n Elementen gleichberechtigte nnd gleich k r e d i t- fähi g e deutsche Kolonisten, Grnndbesiv e r. Ein Verhängnis deutschen Fleißes und deutschen Bolks- tuiiis in Bosnien, das — wird nicht bald Wandel geschaffen »Verden — zum Abzug jener Ansiedler führen mns;, die ein solch's Mißverhältnis zwischen zwanzigjähriger Arbeitsleistung und - sehr fraglichen Erfolgen derselben — nicht länger ertragen wollen und können. Allerdings, allzu rasch werden die Bacskaer Schwaben Branjevos nicht klein beigeben. sie besitzen sie noch in Fleisch, Blut nnd Knochen die schwäbische Narkeusteifheit ihrer Altvordcreu. Zäh im berechtigten Verlangen nach endlich tatsächlicher g r n n d b ii ch e r l i ch e r Uebertragnng des durch sie gerodeten nnd auf eine Hobe .ttliltnrstiife gebrachten Bodens an diese Kolonisten, sind sie es nicht minder im Festhalten an der deutschen II n t e r r i ch t s s p r a ch e für ihre Kinder uud Kiudeskinder. sollte es nämlich der b.-h. Landesregierung infolge TrnckeS des b.-h. Sabors (Landtages) einfallen,") den deutschen Schulunterricht für die Koloniitenkinder in den landesärarifchen Schulen wirklich einzustellen, dann fühlt sich Branjevo moralisch stark genug, den Kampf mn eine vierklassige, nationale und konfessionelle Schule bis auf das äußerste zu führen. Auch in dieser Anstalt wird aber dem Unterricht in der serbo-kroatischen Landessprache (wöchentlich vier bis fünf Stunden) auch fernerhin Rechnung getragen werden. lieber den sanitären nnd wirtschaftlichen Aufschwung dieser Kolonie weis? die Chronik zu berichten: Wie mir vor-kurzem mitgeteilt wurde, soll man übrigen» in den leitenden Verwaltungskrrisen allen Ernstes daran denken, den Paragraph betreffs der LandeSzugehörigkeit anS dem Kontrakt zu streichen. «Tiefe Anmerkung ist älteren T a t u m s als die zwei vor- licrgclienden.i D. B. Es wurde bereits am Schlüsse des Vorwortes kervorgeboben, daft es im k. u. k. NeichSfinanzminisierinm in Wien eine beschlossene Sache zu sein scheint, in den ärarischen oder vom Aerar subventionierten Schulen der deutscheu Kolonien in BoSnien-Herze- gowina die serbo-kroatische Unterrichtssprache offiziell einznfübren. D. V. 24 „Wäbnnd der e r st e 11 Ansiedlnngsialne litt dir Bevölkerung nngeniein an der Malaria. Zirka 5,l) Prozent der Erst ansiedler erlagen ihr. Selir gefördert wurde diese Epidemie durch die ganz niiznreichenden Wohniings- »nd N a h- rnngs Verhältnisse. So besas; beispielsweise die ganze Kolonie nnr e i n e >t n h. Dankbarst gedenkt daher die Siedlnng BranjevoS noch ilnnier des damaligen Bezirksarztes von Hvornik, Dr. Saidenfeld, nnn Landes-Sanitätsrat in Sarajevo. Er erwirkte es, das; an die blutarme», ausgehungerten, abgearbeiteten Kolonisten zweimal wöchentlich kostenlos Wein- und Fleischrationen verabfolgt wurden." Uebrigens starben nicht nur die Mensche» in grosse» Prozentsätzen Inn, sondern es krepierten infolge Futtermangels auch ni a s s e n liast die Pferde der Ansiedler. Diese Tiere waren bereits derart herabgekominen, das; Lehrer HalZ die folgende Wette vorschlug: „Ein von ihm bezeichnetes Pferd brauche zum Umgehen des ZchnlgebändeS — o li n e jemals stehe» zu bleiben ^ einen halben Tag. Er gewann! Für die Fahrt in die Bezirksstadt Zvornik (3li .Kilometer, bequeme Strasze) benötigte Herr Hätz — dreizehn Stunden. Davon entfiel nnr eine halbe Stunde auf die »iast in K ozluk (zirka an der halben Wegstrecke zwischen Branjevo-Zvornik). Vom dauialige» Massentode der Kolonisten erzählte mir ein Augenzeuge aus jener Zeit nachstehendes: Es gab Familien, in denen bis ans den Hausvater alle an der Malaria dahinstarben. Sehr oft kam es dann vor, das; dieser Letzte aus einem Ansiedlerheim dieses fluchtartig verlies;, sich nin den Verkauf der wenige» Habe nicht einmal bekümmerte, die er seinerzeit mitbrachte ans Südnngarn oder erst in Bosnien sich beschaffte fiir den neuen Hausstand. Es soll dabei dann jedesmal zu herzzerreißenden Szenen gekommen sein. Sic begannen an den Gräbern der Malariaopfer einzusetzen, aber endeten nicht immer an der Grenzgemarkung der verseuchten Gegend. In vielen Fällen zog das Weh einer gebrochenen Mannesseele und siech gewordenen Körpers auch mit zurück über die Save in die kurz vorher mit so vielen Hoffnungen auf eine gute Znkunft ver- lassene Heimat im ungarischen Tieflande. Kam man durch den Wald, in dein die Bacskaer Schwaben rodeten, dann begegnete man da und dort wahrhaftigen Jammergestalten an ausgehungerten, blutleeren, durch die Malaria entstellten Rödern. Tie einen lagen in Fieberschauer zwischen dem Dickicht, dahin verkrochen gleich einem waidwunden Getier. Andere wankten todmüde und todkrank ihren heimatlichen Blockhütten zu. Es gab aber auch solche, die selbst dann noch rodeten. 25 wen» sk sich auch kaum mehr auf den Beinen erhalten konnten ob Hunger, Schwäche, Fieber. — Bezirksarzt Tr. Saidenfeld meldete darüber so gesühlswariii und eindringlich mehrmals der Landesregierung in Sarajevo, das; diese auf Vorschlag des damaligen Ne g i e r u u g s ra t es v. Mikuli (nun Sektionschef) beschlos;, eigene Roder nach Branjevo zu entsenden, Leute, die bereits akklimatisiert, also gefeit waren gegen die Malaria. Diese erhielten von der Landesregierung für da» Katastraljoch gerodetem Grund zirka 3?» Gulden ausbezahlt. Ob der dafür von der Landesverwaltung verausgabte Gesamtbetrag vou deu Ansiedlern ganz oder zum Teil später zurückerstattet wurde, tonnte mir mein Gewährsmann nicht sagen. Einiges dürfte im Schenkungswege auch nachgesehen worden sein. Die Hauptsache war uud blieb, das; deu Kolonisten nnn vollkommen ausgerodetes uud anbaufähiges Land zur Verfügung gestellt, also neue Malaria-Epidemie» möglichst hintangehalten wurden. Damit — mit dieser Tat der damalige» v. .stall a y sche» bosnische» Regierung, vornehmlich zu verdanken dem heutigen Landes-Sanitätsrat Dr. Saideilfeld und Sektionschef von Mikuli — begann gewissermas;e» die gute Besiedlung?" Periode von Branjevo. Längst schon ist der Ges»»dheitszusta»d iu dieser .Kolonie ein sehr guter, denn seit dem Jahre 1895, also durch voll^ 1V Jahre, kam kein Malariafall mehr vor, und die Sterblichkeit ist im allgemeine» nun sehr gering. Auch keine Tierseuchen gab es mehr. Tie Landwirtschaft hob sich derart, daß im Jahre 1999 uud 1919 je (rund) 1A19 Meterzentner Weizen. 199u Meterzentner Kukuruz zur Ausfuhr gelangen konnten. Auch Kartoffel, Roggen und Hafer werden sehr erfolgreich angebant. Tie Militärlieferanten i» Zvornik und Bjeliua werden vornehmlich mit Stroh aus Braujevo versorgt (gegen 1999 Meterzentner im Jahr). Nicht minder ergab der Weinbau — bis zur allg e- in eiueu Mißernte im Jahre 1910 — sehr gute Resultate. Im Jahre 1999 betrug die Weinernte der Kolonie MO Hektoliter. An dieser Stelle sei festgehalten, das; Branjevo die Anregung zum Weinbau seinem um die Ausiedlung hochverdienten Lehrer, Herrn Samuel H a iz, verdankt. Er war es. der im Jahre 1894 bei der Schule den erste u Weiugart e n anlegte.*) Heute w.rden besonders aufpflanzt: Portugieser Rebe. Siwaiier. grün >Weißweins; Gutedel (weis; und rot); Burgunder zc. :c. D. B. 2b Auch die Obstkultur, besonders Pflaumen, wird sleifjig berrieben. Im Jahre betrug die Ernte an letzteren bei 7t>v Meterzentner. Die Kolonie arbeitet mit den modernsten Ackergeräten, besitzt seit 1W7 eine Tampfdreschmaschine, Göpel- nnd Säe- maschine?c. Betreffs der Viehzucht ist von Jahr zu Jahr ein iiroster Anfschivung zu verzeichnen. Um wie vieles tonnte es aber in allem nnd jedem besser stehen, wenn Branjevos Ansiedler endlich einmal wirkliche Grundbesitzer wären. Dadurch würde iu allererster Linie der Bankkredit gehoben, würden die Geldpreise für die Kolonisten bedeutend billigere werden können. An der schwierigen nnd durchwegs sehr teuren Geldbeschaffung kranken übrigens mehr oder minder alle deutschen Ansiedlungen in Bosnien, selbst die wohlbaoendsten und reichsten. Dermalen stehen den Branjevoer Kolonisten, da sie nicht Grundbesitzer sind, sozusagen kein e grüneren Geldquellen offen. Sie können nur mit e iner Hilfskasse rechnen, mit jener der landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschast in Zvornik. Allerdings meliren sich in letzterer Zeit die Anzeichen, das? Ungarn sehr bereit ist, seinen deutschen Ansiedlern in Bosnien mit genügend und billigem Gelde unter die Arme zu greifen. Ein ganz schlauer Schachzug des Magyaren- tiiins, mit dem es zweierlei erreichen wird, nicht mir kann: 1. Tie Kolonisten bleiben vor allem Ungarn nm so lieber tren, denn — anch bei ihnen geht die Liebe vor allem durch den Magen : 2. sie werden dabei um so eher und leichter vergessen, Iva» sie (Schnv der völkischen Art) vor zwei Tezennien ans den Ländern der heiligen Ztephanskrone vertrieb. Ter österreichischen Staats- nnd Volksraison fiel Aehnliches hinsichtlich der ihm noch zugehörigen oder doch zngehörten bosnischen Kolonisten ans Galizien, Bukowina, Tirol .'c. b i s h e n t e n i e m a l s e i n. Als vor zirka anderthalb Iahren Wiens Gemeinderäte unter Führung des Ilidser Badedirektors, Herrn I. P o j m a n, Bosnien in der längst bekannten und schablonisierten Tourentype: Sarajevo mit Ilid/.e, den Bosnaquellen und Pale, Trav- nik—Jajce, Vrbastal—Banjaluka mit dem Trappistenkloster Maria Stern bereisten, da gab es weit nnd breit nichts zu sehen von der Armut und dem Elend gewisser deutsch ö st e r r e i ch i- scher Kolonisten in Nordbosnien. Aber auch Se. Exzellenz der Herr gemeinsame Neichs- finanzminister dürfte so viel >vie keine blasse Ahnung davon haben. 27 Es ist dies daraus zu entnehmen, w i e diese höchste Persönlichkeit im allgemeinen ihre Inspizieriingsreisen durch Bosnien vorzunehmen beliebt. Unnahbar für alle Welt, verbringt die Erzellenz den I n s p i z i e r u n g s s e j o u r größtenteils voll beschaulichster Hnrnckgezogenheit in Jlidxe — oder Vrelo bosna bei den Forellenteichen. Erfolgt einmal eine Jnspiziernngsfahrt um des unbefleckten Rufes als „fürsorglicher Landesvater" willen, dann geht es im Autotempo dahin anf jenen iv enige n, aber allerdings vortrefflichen Straf',eu, die aus st r a legi s ch e u Beweggründen erbaut, also eigentlich der k. u. k. Militärverwaltung zu verdanken sind,') und nicht dem jetzt so breitspurig nnd obergöttlich sich geberbenden Herr» k. u. k. genieiusamen Finanzminister in Wien. W i e diese Erzellenz das Land dienstlich zn bereisen beliebt, davon erzählt mau sich gerade in Braujevo nachfolgende Episode: Im September vorigen Jahres durchraste der Herr Reichsfinanzminister im eigenen Auto die Kolonie. Mau war daraus imi so ungefaßter, ^5 der Borgänger Herr v. Kallay bei feinem Besuche dieser Kegend ganz besonderen Wert darauf legte, das wirtschaftliche Leben und Treiben, Arbeiten, Blühen und Gedeihen oder arbeiten und dabei dennoch darben müssen, dnrch eigenen Augenschein kennen zn lernen. Hiezn begab sich diese Erzellenz auch in die deutsche Schule und konferierte hierauf über alle .Kolonie-Angelegenheiten mit Herrn Schulleiter Hätz in dessen Wohnung. Ganz anders benahm sich Baron Burian. Ihm war die Kolonie — Luft. Ta es nun aoer den Kolonisten darum zu tun war, die Exzellenz unbedingt zn sprechen: einesteils wegen der endlich einmal durchzuführenden Gründeübertragung, andernteils wegen des so hart envarteten Bahnbaues: Bjelina—Tuzla, respektive Tugopolje—Braujevo— Zvornik, fuhren der Ortsrichter Mohr nnd die Gemeinderätc Gerber und Bayer dem Minister so eilig als es eben mit Pferden ging, nach Bjelina nach. Als die drei Kolonisten in der Bezirksstadt ankamen, bestieg der Gesuchte soeben sein elegantes Auto, um damit nach Bröka abzufahren. Was in Bosnien-Herzegowina wirklick bleibend Großes und Kulturelles angebahnt und geschaffen wurde seit 1878 aufwärts, verdanken diese Länder vorwiegend dein k. u. k. Militär. Ihm geborten aber auck die meisten jener höheren und hohen Verwaltnngsbeainten als aktive Offiziere seinerzeit an. die — bis ans unsere Tage herauf — es verstanden, fick unverblaßbares Angedenken zu verschaffen, durch: Tüchtigkeit, Ehrlichkeit, ein offenes Auge und offenes Herz für das ihnen unterstellte Volk. Der N a ch w u ck S k a n n dies und wird dieS nicht mehr von sich so einheitlich zu behaupten vermögen. T. V. 2S Branjevos Geiiieiiidedeputatiou batte also mich i» Bjelina - hinsichtlich des B i z e l a n d e S v a t e r S von Bosnien — Inn- das Nachsehen. Die Sorglosigkeit der Regierung für die Kolonie Branjevo zeigt sich bisher beispielsweise mich in der Postverb in- d n n g.*) Obwohl an einer Hauptverkehrsader in Nord bosnien gelegen, entzog die k. n. k. Militärpostvenvaltnng mit 31. Dezember 1M7 der G r e n z d i st r i k t S l i n i e: Zvor- nik- Naea den bis zu obigem Datnin ausrecht gewesenen dreimaligen Postwagenverkehr in der Woche, seit jenem Tage be geht der (Heineindediener ans Tavna dreimal Ivöchentlich die Strecke Tavna Balata als Postbote (15>/<. Kilometer hin, lü>^> Kilometer zurück) nnd befördert dabei also anch die Briefpost fiir Branjevo. P aket e und Tel e g r a m m e müssen von den Parteien selbst in Zvornik .Kilometer) oder I a » j a (15 Kilometer) ansgegeben, respektive abgenolt werden. Tas; der Fns,Postbote bei schlechtem Wetter überhaupt nicht verkehrt nnd Briefschaften dnrch ihn jebr leicht in Verlust gerate», sei nur so nebenlnn envähnt. Dabei darf nicht vergessen werden, das; im Bereiche der BerkehrSstraste Zvornik Bjelina drei g roste Be zirke: Zvornik. Blasenica nud Zrebreuira, zusaiumeiistosteii, deren Ab- und Uinsatzgebiet besonders Bjelina—Rai!a und Bjelina Brcka sind. Kommt es tatsächlich zn der Errettung BranjevoS nnd der ganzen Gegend aus dieser PostverkeluSniisere, dann vei' dankt es die Kolonie wohl nicht znin geringsten Teil dem Um stände, dast Bosnien-Herzegowina noch eine k. n. k. Militä » p o st haben. Denn eines kann nicht geleugnet werden: di.' Militärverwaltung war seit 1878 auswärts immer rasch mit dabei, wenn eS galt, in beiden Ländern wirtliche Kultureinrichtungen neu anzulegen oder bereits bestehende zn ergänzen. Born endlich durchzuführenden, weil h a n d e l S p o l i t i s cl, und strategisch gleich notwendigen Bahnbau: Vuko- var—RaLa -Bjelina—Kanja, Tugopolje—Tuzla, respektive Tugopolje- Zvornik erwartet sich die Kolonie mit Recht ein ganz besonderes H a u p t s ö r d e r u n gsinittel für einen weiteren Wie ich vor allerkürzestem erfuhr, wird dank dem vereinten Zusammenwirken der k. u. k. Militär-Postverwaltung in Sarajevo, des Bezirksvorstehers von Zvornik und des k. u. k. tö. ^orpskommandos — als vorgesetzte Stelle der k. u. k. Militär-Postdirektion in Sarajevo — nun doch in absehbarster Zeit Wandel geschaffen werden. Branjevo bekommt ein k. u. k. Militär-Post- und Telegraphenamt, Kozlnk und Tavna erhalten Postablagen. Der Postwagen- Verkehr Zvornik—Branjevo-Bjelina wird wieder eingeführt werden, wie er bis zum 31. Dezember 1W7 bestand. D. V. 29 rationellen Aufschwung. Ter Acker- und Feldbau lvie die Gartenwirtschaft, auch der Weinbau köiiiiteii dadurch auf eine viel höhere Stufe gebracht werden, da ihnen grösjere Absatzgebiete erschlossen wiirden. Aber auch der Anlage groster Industrien würde damit Bahn gebrochen, und zwar um so mehr, als die ganze .Kolonie Branjevo auf Brannkohlenschichtniigen liegt und in öepak. nur drei .Kilometer entfernt von Branjevo, die Brannkohle in asse n- haft vorkommt. Zieht man aber des weiteren noch in Betracht, das; die Serbe» ihroBahn ab Sabaü bereits bis Smrdan banja (gegeniiber der Strecke >tozlnk- Branjevo) ausgebaut haben, dann kauu doch mit Fug und Recht erwartet werden: Oesterreich' Ungar» könne nicht mehr länger zögern mit dem Bau der Bahnlinien R a üa^-B j e l i n a.- T n g o- polje—Tnzla, respektive Tngovolje- Bran- j e v o-K oz l n t ^Z v o r n i k. II. Acrarischc Kolonic Tngopoljc an der Trina. Mitten nnter Auderssvrachigeu und Andersgläubigen, haben diese ueuii Familien einen um so schwerere» Stand, als sie begreiflicherweise keinen eigenen Ortsrichter haben können, sondern einem serbischen Knez unterstellt sind. Seine Für'orglichkeit fiir die Deutschen soll aber sehr gering sein. Hervorzuheben ist bei dieser Kolonie, das; die Ansiedler aufter Ackerbau und Viehzucht auch das Wagner- und Schmiedehaudwerk betreiben. Bei diesen deutschen Professionisten lassen auch die Einheimischen arbeiten. Tugopolje strebt gleich Branjevo die ehebaldigste Uebertragnng der Gründe in das Eigentum der Kolonisten an. Geradezu unglaublich ist es bei dieser .Kolonie bisber um die Postverhältnisse bestellt. Obwohl an der Strafte nach Ianja gelegen, gibt es für diese Ansiedler keinen Postboten. Sic müssen sich ihre Briefe und Pakete in Aanja abholen, respektive dort abgeben (8 Kilometer Entfernung). Erst der nun doch zu erhoffende neuerliche Post- wageuverkehr von Zvornik nach Bjelina wird auch darin Wandel schaffen. Stark leidet die Siedlung unter dem Wassermangel. Tugopolje besitzt nur einen Brunnen, doch gibt derselbe zumeist kein Wasser ab. oder ganz ungenügende Mengen. Tic im Borwort erwälmte Verbitterung der deutschen Kolonisten Nordbosuieus kam mir hier zum erstenmal unter. Unumwunden erklären die Siedler, daß sie sich verlassen fühlen und im Bewusttscin weiterleben: niemand kümmere sich um ihr Gedeihen, bekümmere sich nin das, was der Kolonie not tue. Es 3» ist begreiflich, das; die kleine Kolonie sich keine eigene Schnle er- halten Wim. Ter b.-h. Landesregiernng siel bis jetzt nicht ein, mich iinl- einen Ausweg zn snchen. geschweige denn an,Mahnen. Einein völkischen Total Verlust kann nnr dadurch begegnet werden, das; entweder die Kolonie weitereu Zuwachs erhält. öer ibr dann die Errichtung einer konfessionellen Schnle ermöglicht. ans eigenen Mitteln ermöglicht, oder aber, das; die Mittel für einen zniniiidest wöchentlich zweimaligen Unterricht der schulpflichtigen Engend durch eiueu Wanderlebrer. oder deu Schulleiter .Hak aus Pranievo, geboten werden. III. Kolonie Franz Iosrfsfrld bei Bjrlina. Will man der alles oder doch vieles glaubenden Reisewelt von jenseits der Zave nach alterprobtem und bewährtem Potemkiuschen Allstem «enli deuiouitriereu. wie g r o s; zügig, erfolgreich und t i e f e i u s ch u e i d e u d die .Kulturarbeit der b.-b. Verwaltung gewesen sei. dann rückt Direktor Poiman aus. liält iu der Monarchie oder im benachbarten Teutscheu Reiche Skioptikouvorträge, das; einem dabei nnr so Hören uu!> Sehen vergehen mus;. ,.^a, fürwabr," heifzt es daun, „Oesterreich Ungarn bat innerhalb einer so geringen Spanne Zeit von kaum etwas mehr als M fahren Großartiges geleistet." Unter einer Wucht von Applaus reist der immer lachende, kleine, wobl- beleibte Herr von Stadt zu Stadt als ^Miit prnv«cawur für den b.-h. Fremdenverkehr. Oder aber, er empfängt unterschiedliche Reisegesellschaften an den drei Eiubruchsstationen nach Posuieu- Herzegowina, das ist in Banjal n k a, B rod oder R a g u s a- Gravosa und geleitet sie im Salonwagen. Auto, Fiaker ?>,. durch Bosniens nnd der Herzegowina Paradegebiete: I. Banjaluka mit dem TrapMtenkloster Maria- Stern. Vrbac-tal, >>ajce, Travnik—Sarajevo. II. Sarajev o- Ostbahn—ViSegrad. III. Zaraje v o—Jlidxe- Bosiiaciuellen. I V. S a r a i e v o^ Mostar Gravosa. Für Hochtouren wurden die Tre^kavica, BielaS- nica nnd noch andere Hochberginajestäten zunftgemäß erschlossen nnd durch unterschiedliche Schuhbütteu vou Seite der Laudesverwaltuug nud des b.-h. Tonristenklnbs bewohnbar gemacht. Wenige Kilometer abseits dieser Paradezonen gibt es allerdings keine halbwegs brauchbaren Gaststätten mehr, wenn man nicht das Glück hat. auf eine b.-h. Gendarnieriekaserne oder anf das Fremdenzimmer einer in die 21 Wildnis verschlafenen f. u. k. Garnison zu sloszen, auch Wen und «te,i sind nicht mehr vorhanden. Genau wie vor dein Jahre 187» oder nicht viel besser, liegt noch alles im argen. — Nachdem man aber nur Reisewerke in Trnck legte, die von den kultivierten Landschaften zu berichten wissen, so erfährt die Welt, welche Bosnien besuchen will, nichts von dieser Armut — hinter den Kulissen nnd vermeint: Straßen. Wege, Wirts- hänser, Hotels n. s. w. gebe es bereits in ganz Bosnien in hinreichender Menge! Aelmlich verhält es sich mit der allgemeinen Ansicht über Bosniens deutsche Kolonie». Tas Wort Kolonie löst iosort den Nachsalz aus: „Ach ja, Sie meinen geivis; F ranz osefsfeld bei .Bjelina, Nndolfstal und Königsfeld bei Banjalnka. W i n d t- h o r st bei Giadisla. Ties sollen geradezu glänzende Anfied- luugeu sei». Auch wieder Proben einer wirklich »inster> giltigen Berwaltiiiig." Schott Franz Uosefsfeld bei Bjeliua wird t>ar- >1111, das; dieser allgemein so bewunderte herrliche Apsel gegen de» >!er» zu stellenweise sehr wurmstichig ist. seit IKM von Banater Schwaben besiedelt (Gestrüpp- rod»»gSla»d, das erst deutscher Flein, Zähigkeit und Arbeitskraft zu dem machten, was es heute als Kolonie ist), ist vor allem hervorzuheben, das; diese Kolouisteu ihre Gründe v o u de r b. - h. Land e s regi e r uug kauft e n. sonnt waren sie vom erste» Tage a» wirkliche Grundbesitzer. Taraus ergab sich »aturgeinäs; jene gewisse Nackensteise der Franz Josefs- felder Kolonisten, die den auderen, die noch immer nicht Grundbesitzer sind, da nnd dort abgeht. Tas Jahr 18W vernichtete durch eine große lieber- schweniinuug Hab und Gut der Ansiedler, die mit Kind und Kegel nach Bjelina flüchten mußten. Reichsfinanzminister v. Kallay gewährte hierauf zum Wiederaufbau der Kolonie ein unverzinsliches Tarlehen von 1AI.0W Kronen für die Tauer von Ili Iahren. Als jedoch felvst nach Ablauf dieser Frist au eine beträchtlichere Kapitalsrückzahlung beim Gros der Schuldner noch immer nicht zu denken war. da erlies; Herr v. kallay den Franz Josefs feldern — die Restschuldeu. um eine starke, lebenskräftige Kolonie erblühen zu sehe«.*) Tieser Minister war eben bis zu seinem Lebensende eine großzügig angelegte, weitblickende Natur. lein kleinlicher, engherziger Bnreaukrat im Tivlomateiifrack. Tie .Kolonisten batten nnr 2NN» X adgezaklt. ?. P. 32 Tie Episode seiner „Schenkung" verdient in diesen Blättern »in so mehr einen ganz besonderen Ehrenplatz. als diese ja viel mehr Schatten, denn Licht verteilt zeigen werden. . . . . . . Ter damalige Bürger-, nun Attbiirgermeister ^akoi) M e lz g e r, ein Mann, dein die Kolonie sehr viel zu verdanken hat. bereitete durch seine wahrheitsgetreuen Schildernngeu iiber die Notstandsverhältnisse und sei» gerades, offenes und dabei doch mannhaftes Verhalten gegenüber der Bezirksbeliörde in Bjelina den Boden derart vor. das; Bizebürgermeister Sailer und Pfarrer .H lein bereits mit gewissen Aussichten auf Erfolg die Reise nach Wie» uiiteruehiue» konnten, nni den Herrn Reichs- finanzminister persönlich die Bitte der Kolonie nni Stiindiing der noch ansständigen grossen Schuldenlast vorzutragen. Im Palais in der Ioliannesgasse erfuhren die Herren, dniz Se. Erzellenz sehr schwer krank sei. Trotzdem lies; sich Benjamin v. Kallay. als er hörte Vertreter Franz Zosefsfelds seien in die Residenz gekommen um ihm ein grosses Anliege» vorzubringen, im Sessel i» das obere Stockwerk hinaustragen, in dem sich der Andienzsaal befand nnd hörte die Franz ^osessfelder an. Kurze Zeit nachher wnssten die Bittsteller bereits, dass ihre Fahrt znni Minister Erfolg hatte. Als späterhin noch gegen l^.llM Kronen an Saninielgeldern einliefen, liess Bürgermeister ^>akob Metzger hievon in der neuerslandenen Kolonie das Pfarrhans, das Gemeinde amt nnd die Stallnngen für die Gemeinde-Zuchthengste und -Stiere erbauen. In Ergänzung der allgemeinen Daten über diese Ansied- luug lTabelle 1) muss noch ganz besonders hervorgehoben werden: I. Bei der E r st a n s i e d l u u g übergab die b.-h. Landesregierung -ll) Hausnummern Rodungsland, das sind zirka 18l) Kataitraljoch, um eiueu »ach 111 Jahren abzuzahlende» n u- verzittslichen Betrag vo» 79W Gulden. II. Tie von der Regierung unterhaltene Schule hat noch die deutsche Unterrichtssprache. Sie wird auch von .Kindern der Eittheiiinschen und solche» aus der Stadt Bjeliua besticht. Sollte es der Landesregierung einfallen, den Schulunterricht in der Muttersprache der Kolonistenkinder »lit 1. September 1911 wirklich einzustellen, dann ist Franz Iosefsfeld allerdings wirtschaftlich stark genug und völkisch noch so treu gesinn t, das; es sich lieber eine Volksschule aus eigene Kosten bestreitet, ehe es die zukünftigen Generationen dem nationalen Verfalle ausliefert. Nicht mit Unrecht wird von einzelnen Ansiedlern hervorgehoben: „Wir zahlen jährlich sehr grosse Summen an Steuer», ?z können Mo ivohl verlangen. das; uns die b.-h. Landesregierung eine schule mit deutscher Unterrichtssprache zur Verfügung stellt. Zweifellos bleibt, das, die deutsche Schule in Franz Zosefs- feld einer gefahrvollen Zeit entgegengeht und man von völkischer Seite alles wird aufbieten müssen, u in sie den dent s ch e n .Kolonistenkindern in der deutsche« Mntter- s p r a ch e uube r ii h r t zu erhalten. Tics ist um so ernster zu nehme», als der dermaliqe Schulleiter, Herr Kirch, beabsich^ tigt, »ach Ablauf des Schuljahres iu Pension zn gehen, und der Sclmlinspektor M audi ^ iu Tuzla deu Ansiedlern rundweg erklärte: „Fiir das Schuljahr lill 1 / >!il^ - werde bereits ein serbokroatischer Schulleiter bestellt werden." Ul. Franz Zosessfelds Kolonisten sind nicht arm an Lektüre. Sie lesen unterschiedliche deutsche Tageszeitungen ans Ungarn, Oesterreich nnd Bosnien, evangelische .Kalender, eine Bienen-Zeitung ans Leipzig und die serbokroatische des bienen- wirtfchaftliche» Zentralvereiues iu Sarajevo, verschiedene deutsch-amerikanische Blätter. Außerdem besitzt die Ansiedlniig ei»e vo»> Pfarrer U lein seinerzeit eingeführte Bibliothek. Ach hebe dies eigens hervor, um nachzuweisen, ans welch a n e r k e n n e n s >v e rter u l t u r st u f e sich Frauz Josefs- feld bereits befindet, es also nin so bedauerlicher wäre, wenn diese .Kolonie immer mehr bergab gehen niüszte: wirtschaftlich, völkisch nnd moralisch — weil es d e r in alzn in inde st an deu richtigen leitenden Männern fehlt. Schon während des Anneriousrnmmels konnte ich konstatieren. das; — daran manches radikal zu ändern wäre. — IV. Tie Bodenverhältnisse und Bodenpro- dnktion sind gleich vortreffliche. In de« fahren nnd» oei ülllill Meterzentner Weizen und ttilvli Meterze»t » e r K u k u r » z erportiert. Mit Ansnahnie von Raps und Lein gedeihen alle Feld- und auch die Gartenfrüchte sehr gut. Am weiiigste» Hafer und Gerste. Besonders gut gerät auch der Klee. Schlecht ist es um das Heu bestellt. Franz Iosefsfeld be- sibt — da es keine Wiesen hat — mir Mooshen. Stroh gibt es so viel, das es die Leute als Tünger verwenden und al5 Brennmaterial in den Ziegeleien. Besähe Bjeliua Bahnverbindung »ach Tuzla, respektive Zvornik, dann könnte» mit groszem Erfolge die !)bst- und Garte»- geniiiseknlture» für de» Export betrieben werden. So aber müssen sich die Kolonisten nur fiir den Eigenbedarf damit be schränken. z dasselbe gilt vom Aubau der Zuckerrübe. Gestünde eine Balmverbiuduug bis zur Save (nach Rai^a). dauu könnte» mit den Rübeueruteu dieser Kolonie drei Fabriken versorgt werden. Tie Laudsracht tUl Kilometer) kommt zn teuer (1 l< liv Ii pro Meterzentner). Gerade dieser Art Bodenverwertnng bei dereinst vor handener Bahnverbindung wird übrigens auch anläßlich der Besprechung der Kolonie» Rndolsstal, W indtIio r st und K ö nig ? feId das Wort geboren. Tie Bodenbearbeitung nnd Ernten erfolgen in Franz Josefsfeld mit modernsten Ackergeräten und Malchin e n. Tiefe Kolonie ist von allen IN die einzige, welche eine Scliulba Ii e r u w irts ch a f t besitzt. Sie gebort d e m B r u der des Altb ii r g e r- in e i st e r s Jak o b M e lz g e r. H e r r n Valeuti n M e lz g e r, n n d w u rde 1 ll 1 aus g e st elIt. Zu Anfang gab die Regierung eine ^ahressubveutiou von 2vt> Kroueu her. später beschränkte sie sich daraus nur mehr deu nötigen Zainen beizustellen, und jevt soll auch der nicht nielic eintreffen. Weshalb? Auch die landwirtschaftlichen Souutagskurse für die Erwachsenen traf ich nur iu Franz Iosessseld au. Iii den anderen Siedlungen — ist man noch nicht so weit. Arinnt nnd Lehrermangel hier, Indolenz der ^rtsvor steber dort, auch allzu große lokale Ansdehnnng der Siedlung selbst, verbinderten diese Tnrchfübruiigeu bis jelzt. V. Viehzucht. Tie Pferde- und Rinderzucht stehen in Franz Iosessfeld auf einer ziemlich bedeutenden Stufe. Tie aus dieser Kolonie znm Rennen nach Ilid/e kommenden Pferde werden alljährlich hervorragend prämiiert. Ninderprämiieruiigeu finden ebenfalls reichlich statt. Sehr im großen könnte mich die Schafzucht betrieben werden, leider fehlt es au yeuügendeni Weideland. VI. Seidenraupen- und Bienenzucht. Tar- über äußerten sich die Kolonisten folgendermaßen: „Für erstere besäße Franz Kosessfeld ein ganz vorzügliches Klima. Allein — wir liegen zu weit ab von der Bahn, um rasch crporticren zu können. Erst wenn Bjelina einmal seinen Schienenweg bis Rai-a offen haben wird, dann kann auch dieser Industrie gebührende Beachtuug geschenkt werden. Ans der gleichen Ursache bleibt die Bienenzucht im Rückstände. Es fehlt uns ohne Bahnanschluß iu die Monarchie oder in das Landesinnerc ein i u R e ch n n n g zu ziehendes Absatzgebiet für Honig uud Wachs. Z5 Jetzt (November liNll) liefen zni» Beispiel -Z bis Meterzentner Honig in Franz Josefsfeld, können aber nicht verkauft werden." VII. A » s w a nder n n g. Sie war seinerzeit schon ziemlich gros;. Unachen hiezn boten: 1. Rapide Znnahiue der Familien. Tie Leute verheiraten sich in verhältnismäßig sehr jungen Zähren und sind daher all.'. Familien durchweg sehr kinderreich: Mangel an Grund- besitz für die iieugegviiudeteii Familien läßt dieien Kindersegen aber mit der Zeit sehr minlich empfinden. 2. Tie königlich preußische Regierung stellte deu .Uolouiste.i für die Besiedlung Pofens vortreffliche Bedingungen, besonders hinsichtlich Erwerbung von qualitativ und quantitativ gcnÜArnd Landbesitz. Auch dies e Kolonisten empfinden, daß ihr Teutschtum von Seite der b.-h. Landesregierung i in in er weniger g e- s ch ü tz t wird. l. Bezüglich der Grundwerte und Steuern behaupten die Ansiedler, das; sie — im Verhältnis zu den ihnen ebenbürtigen Einheimischen -- bedeutend höher eingeschätzt werden. 5,. Ein immer unerträglicheres Verhältnis zu den 2 erbe n. Tie Kolonisten erzählten mir: ..Obwohl die Einheimischen alles Ivos die nun rentable Bodenbearbeitung anbelangt, uns verdanken — deuu w i r waren darin ihre Lehrmeister — so möchte man uns doch, vielleicht gerade deshalb, allmählich hinausekeln aus Bosnien. Wir werden von den Serben aus dem Lande und drinnen in der Stadt Bjelina geradezu boykottiert. Tic Regierung tut. als würde sie dies nickt s e h e n. überläßt nns uuserem Schicksal, ohne einen Finger dagegen zu rühreu. VIII. A llge in e iues Schlußbil d. Wie aus dein vor- geschilderten zu ersehen ist. könnte Franz Josefsfeld geradezu glänzend dastehen in wirtschaftlicher und völki- f ch e r Hinsicht — trotz der immer aggressiveren Bedrohung durch die einheimische» Serben. Allein dieser Kolonie fehlt vor allem eine stramme, selbst rücksichtslose Führung ' durch die Treiobrrgkcit: Nichter, P f a r r e r, S ch u l l e i t e r. ^ Tariu Waudel zu schaffen, wäre Pflicht aller Gutgesinnten und Einsichtsvollen. Geschieht in diesem Sinne auch weiterhin nichts, dann stehen der wirtschaftliche, moralische nnd völkische Zusammenbruch nicht mehr allzu ferne vou Franz Josefsfelds Ortseingang. Sehr betrübend ist es und wirkt auch so, daß man — wirti einmal gesungen — von Juug-Franz Josefsfeld nur mehr s e r b o - k r o a t i sch e Lieder zu hören bekommt. 3» ZS Ter deutsche Volksgesang, das deutsche Lied wurde» i» der deutsche» schule dieser .Kolonie, scheint es, niemals gepflegt. Als ich mir knapp vir meiner Abreise die Freiheit nahm, den Herr» Schulleiter Kirch darüber zu interpellieren, ineinte er: „Ach was, in siede» Monaten gehe ich so wie so in Pension." — Ein alter Bauer änderte sich mir gegenüber: „Zu meiner Zeit ver st aud man alle s, >v a s w ir jn n g e n Lent e s a n g e n. Hent e aber v e r st e h e n >v i r A Iten nicht in e h r, waSdi e I u n g e n s i n g e n!" Tie innere Zerfahrenheit in dieser Siedlung .zeigte sich bei' spielsweise darin: Franz ^osefsfeld baut eine Kirche. Die Siegel dazu werden aber, wie mir mitgeteilt wurde, nicht bei den ortsansässige» Ziegeleien gekauft — sondern d r ii b e n im K ö n i g- reiche «erbien. Wie es scheint, wollte maii durch diese völkische Untat einem um die Kolonie hochverdiente» Ma»» eine — schlappe versetzen. Arg ist eS um die V e r s ch u l d n n g F r a n z I o s e s s- feldS bestellt. Tie Nähe der Ztadt einerseits, der Mangel einer rentablen Ausfuhr andererseits bewirken dies vor allem. Besonders das alljährliche Einstellen der Laveschifsalirt mit 1. Dezember ab Na^-a und der Bahnniangel dazu ab Bjelina, drücken die Konjunkturen deS Getreidemarktes stark herab. Zo weit, das; die Geldbedürftigen ihr Getreide an die rücksichtslosesten Wucherer verschleudern müsse», wolle» sie z» Kassa kommen. Mein Gewährsmann erzählte mir diesbezüglich ein sehr bezeich nendes Beispiel: Ein Kolonist verkaufte im Herbst lW8 einem Händler in Bjelina den Weizen von l!!W (zu liefern im August) pro Meterzentner um 1 3 K r o n e n 8 l> Hell e r. Zur Lief e r- zeitstand aber die Frucht mit 2 li k ronen der M eterzent n e r. Ter Händler bezahlte jedoch dem Kolonisten nur den im Vorjahre abgemachten Preis von 12 Krone» 8l) Heller, das heiszt, er nützte die seinerzeitige Notlage des La»d- niaiiiieS »' ncheris ch ans. Bestünde ab Bjelina eine Bahnverbindung »ach Na<5a, respektive Tuzla—Zvoruik, da»» könnten derartige Ausbeutungen der Bauern durch gewisse Händler in Bjelina nicht vorkommen. Ten einheimischen Landlenten wird es übrigens um kein Haar besser gehen in solchen Fällen. 37 IV. Kolonie Brzovopoljc Novi. (An der Strasie V j e l i n a-B r ö k a.) tSi-hc Tav. II.) An der Poslstras-.e Bjelin a Brök« liegt die von nur I Familien (21 Männer, Frauen und Kinder) besiedelte Kolonie Brzovopolje Novi. Aus ihr fanden seit dem Besiedlnngsjahre 1bereits bemerkenswertere Rückivanderiingen statt. Tie Boden nnd ProdnttionSverhältnisse sind dieselben wie in Branjevo. Auch Wein wird vom Aalire 1W(l auswärts angebaut. Ter Boden ist dasiir so geeignet, das; man Tranben bis zu l> Kilogramm gewann in besonders vorzüglichen Erntejabren. AIS Kesainteindrnck dieser .Kolonie ergab sich: Brzovo- polj e gerät in absehbarer ^jeit für das deutsche Volkstum in Verlust, wenn die Kolonie nicht engsten Anschlich an eine zu griindende Ortsgruppe Bröka des Vereines der Teutscheu iu Bosnien-Herzegowina linden tan». Bor allem ums; dauu von dieser in ähnlicher Weise siir zumindest zweimal wöchentlichen Schulunterricht gesorgt werden, wie dies bei der Kolonie Tugopolje augeregt wurde. Wie dort aus Braujevo, miiszte für Brzovopolje der Lehrer aus Br«I-ka den periodischen Schulunterricht versehen. Als Spezialtype der Siedlung wäre hervorzuheben, das; diese ans der Ba^ska eingewanderten Tentschen Baptisten sind, deren Pastor in N e n s a tz lebt. Ihre Lektüre besteht hauptsächlich aus koufessio- nellen Blättern, die von Nordamerika (besonders Cleveland) nnd Teutschland (Kassel) zugeschickt werden. Spar-, arbeitsam und nüchtern, macht diese kleine deutsche Sprachinsel inmitten slavischer Bevölkerung einen sehr gnten Eindruck. Nachzutragen ist noch, das; auch iu dieser Ausiedluug der Tod reiche Ernte hielt im Laufe der Aahre. Handhabe boten hie' zu vor allem gros;e Ueberbürdnng im Rodungslaud, während so zusagen Tag und Nacht andauernder Arbeit. Teuu bei Tag iu«s;te im Wald gerodet werden', bei Nacht Ines; es dort Wache halten, wo bereits Saaten am Feld waren. Besonders diese Kolonie klagt stark über die vom nnbeaussichtigt heruniweidenden Vieh verursachten Feldschäden. (Dieser Mißstand sollte von Seite der Bezirksbehörde ganz energisch anS der Welt geschafft werden: leider aber — ist dem nicht so. T. V.) 38 V. Dir.Kolonien der Bezirke Terveut und Toboj. iSiclie Tab. II und III.) 1. k a l e II d a r o v c i - T II r s k i. Achteinhalb Kilometer von Tervent entfernt, erreicht man dies.' Kolonie auf der alten Priijavoerstraße. Mit ibr beginnt der Wechsel im AnsiedlertlipiiS. Hatte nian es bisher hauptsächlich mit Schwaben aus der Barska (siidiingarn) zu tun. so begegnet man »uu auch dem Deutscheu aus Galizien. sehr arbeit- und auch geniigsanie Menschen, denen der Boden nicht mehr so reiches Erträgnis ab ivirft wie den Ansiedlern der sriilier besprochenen Kolonien. Ter völkische Berlnst dieser Ausiedluug ist zweifellos z» gewärtigen. wenn aus dem gegenwärtigen Besiedlnngsstaninie von 8 Familien — 25, seelen nicht eine derart starke Kolonie durch Znzng geschaffen iverden kann, das; diese in die Lage roinint, eine eigene Gemeinde bilden nnd sich eine schule mit deutscher Unterrichtssprache erhalten z» können. Durch Griindekanf von den Einheimischen iväre dies noch zn er zielen, doch darf damit nicht mehr lange gezögert werden. L. B o s i n ü i. 15 Kilometer abseits Terveut fristet diese Bergkolouie durch die Ungunst der straßeuverhältuisse ein sebr bedauerliches Taseiu. II Kilometer zwischen ? e r v e u t-B o s i u ü i be stellt allerdings eine ziemlich gute Strafe, allein wird erst von dieser aogebogen. um die letzten vier Kilometer uun auf einem Gemeindeweg zu hinterlegen. dann bekommt der die dent s ch e n K olonieu N ordbosni e u s bereisende Fremde zum erstenmal eine Ahnung davon, wie erbä r in lichschl e ch t es um die Wegverhältnisse dort bestellt ist. wohin man weder durch Herrn Pojnian Fremde sichren läßt. noch strategische oder andere Beweggründe Garnisonen, Garnisönchen oder Befestigungsanlagen „aus der Erde zu st a m p f e n v e r m ochte u". Ja. man kann getrost behaupten: ZwisÄx'n Bosin^i - Ulariöi im Osten nnd Branovac im Westen Nordbosniens. stößt der mit offenen Augen nnd von keinem Regierungsorgan beeinflusse reisende Fremde auf schritt nnd Tritt sbei den Kolonisten wie Einheimischen!) ans die sehr bedauerlich e Tatsache, daß der Kulturinission Oesterreich-Ungarns in Bosnien im Laufe der verflossenen 32 Jahre nicht jener sittliche und wirtschaftlich h o ch' stehende Wert beigemessen werden kann, den eine Großmacht vom Nange unserer Monarchie dnrch unwiderlegbare Leistungen 39 und Erfolge dieser Leistungen zu erzielen Hütte imstande sein müssen. Gute Schulen, Straßen und Eisenbahnen in reicher Me «g e hätten vor allein zu bekräftigen gehabt, das? uiisere Großmacht dem in sie gesetzten Pertranen als Äultur- trägerin vollauf gerecht lvnrde i» der Zeit zwischen dein Lkknpa- tionsjahr l^7ti nnd dem Äimerionsjahr 1M>^. Gerade die weitere Besprechung der deutschen Kolonien wird aber dariiber aufklären, wird darüber belehre». wie weit mau hinsichtlich dieser Pflichterfüllung im Rückstand blieb. Denn wenn es schon diese äußerst arbeitsamen Landwirte nnd guten Steuerzahler von der Verwaltung bisher nicht erreichen konnten, das; hinsichtlich der Schule» nnd Wege, -tränen. Brücken ?r. radikal geholfen würbe, wenigstens jetzt mit der ausgiebigen Hilfe begonnen werde, um wie vieles weniger konnte es dein an Bildung und im Wirt- sllxislSbetrieb rückständigeren Bauer gelingen, die ihm so notwendigen Schulen nnd brauchbaren Fahrwege von der Landesregierung teils erbaut, teils nur moralisch und in ateriell geförd e r t zu sehen. Bosineis Besiedlung enolgte im Jahre IM! durch 20 deutsche Familien, die ans Südnngaru (wieder vorwiegend ans der Bacska, dann ans dem Baranyer nnd Tolnauer . Am Aahre 18!12 kaufte Ernst Sening «nun in Terventi den Gnuidkompler, der heute den Äesamtnamen Bosiu^-i führt. Sr kultivierte hier gegen taufend Iwetschkenbäume und auch Weinreben in größerer Zahl, verblieb aber nur etliche Aahre auf dem Gute. 1!»N oder I!»>2 verkaufte er seinen Besitz einem Herrn Weirich, der nun wieder in Offenburg in Baden lebl. IM-t nbernabin ein Ansiedler- konsortium, mit dem jetzigen OrtSrichter Georg Weppert an der spitze «alles süduugarische Schwaben», den Besitz, und zwar aufgeteilt in 2l) Lose zu je 25 Joch. Dafür wurde eine Abzahlung auf M Jahre festgesetzt. D. B. Kolonisten erzä litten mir, das; sie innerhalb der Monate von Ende September bis Ende April für die g e r i n g st e n L a st e n 4 bis 5! Pferde notwendig haben. Unter anderen Verhältnissen könnte diese Kolonie sehr e r lieb »i Sie ick den Anbau von Garteiigemüseii betreiben lind fände an Terveiit einen gute» Marktplatz. Auch die vom frühere» Grundbesitzer dieser Siedlung. Herrn Hening. schon im Jahre eingesiihrte Obstkultiir märe mit sehr gutem Erfolge noch zu vermehreii. Seit vier fahren werden anch mit Weingärten Versuche gemacht, bis jeht mit be merkenswerten Resultaten, besonders geeignet wäre der Boden sür die w e t s ch k e u k u l t u r im fronen. Termal schon entsendet eine Firma iu S. Brod einen Angestellten alljährlich nach Bosinci zum Einkochen von Pflaumeuniiis. Im Satire 1!1l>N. li>l» verkaufte die »olouie davon bei l ll O II Meterzentner. Tiefe Siedlung arbeitet mit den modernsten Ackergeräten tauch Goppel-, Tresch- und Tanipsdreschmaschine») und ist Mitglied der landwirtschaftliche» Bezirksgenossenschaft in Tervent, deren Gemeindespeicher sie fiir Verkaufs und Velelmuugs,Wecke beuiilzt. Recht lobenswert steht es hier anch um die Viehzucht (Pferde. Rinder, Schafe, Schweine) im allgemeinen. Eine sehr löbliche Bevorzugung vom Geschick besitzt diese Ansiedluug in der Tatsache, das; sie »och E i g e u w a l d hat. Die meiste» der l!> deutsche» .Kolonien iu Nordbosuie» habe» keine» Wald. Entweder lies;e» sie vom Roduugs- land. das ihnen seinerzeit zugewiesen wurde, keinen stehen, oder aber ihnen kcmimt. so ferne sie noch z n einer Ge m einde g e h ö r e n, die ärarisch e u Wald b e s i Iz t, kein Recht zu. daraus Holz zu nehmen. Tas bis jetzt in Bosnien-Herzegowina noch giltige alltürkische Forstgeselz kennt ärarische Waldservitute mir fiir die Einheimischen. Wie es heis;t, soll dem b.-h. Landtag iu Bälde eine Gesetzes Vorlage zugehen, die diesbezüglich ganz besonders z u g u u st e u der Kolonisten einschneideude Aenderuugeu hervorrufen in u ß - wenn der Landtag will! Von der Fürsorglichkeit (I?) der b.-h. Landesregierung fiir diese, zu zweisellos, gutem, ja vorzüglichem Prosperieren vorbestimmte .Kolonie sprechen anszer der hervorgehobenen W e g in i s e r e noch folgende Tatsachen: I. Tie Kolonie kaufte sich auf Veranlassung der b.-h. Landesregierung im Jahre 1 i> l) 7 alle Geräte?c. zur Aufstellung einer Molkerei. Mau versprach den Leuten nicht nur tiuilichste Förderung dieses Erwerbszweiges, sondern auch Rückzahlung des für die Erstanschaffungen investierte» Kapitales. Lrtsrichtei 41 W e p p e r t legte also im nuten Klauben auf das „E i n M a n n e i n W o r t" der hohen Vlada in Sarajevo ^ «l)l> lachthnndert!) Kronen bar an für diese Molkerei. Leider kaun sie infolge der schandbaren Wegverhältnisse keinen Aufschwung nehnien, da au grosten Export ja nicht zu denken ist. Bezüglich der Nückzahlungsverpslichtnng des obgenaiinten Betrages an die .Kolonisten in UosiiiLi scheint man aber im Regierungsgebäude ^>tr. I in Sarajevo keinen Vornierkkalender in Evidenz ^'kalten L. Tie Wasserversorgung ist eine ebenso unzureichende wie sanitär nicht ei n >vandfrei e. ijlill Meter von der Siedlung entfernt ist die LUielle, aus der die Kolonisten ihr Trinkwasser schöpfen. Eine Zuleitung mittelst Eisenrobren kann sich Bosnien nicht leisten, sie käme ans zirka eint a n s e n d Kronen zn steben. Zo srettet man sich also mit dem oft s ehra r g v e r u u r eiui g- leu Wasser weiter, was vor zirka sünf fahren schwere Z i> p b usfäll e zur ^olge hatte. !j. Wie iu vielen anderen Kolonien macht sich auch hier die Tatsache des noch iininer nicht komplett durchgeführten Grundbuches sehr unangenehm bemerkbar. -l. Tie Siedlung ist — ohne Schule, obwohl 2^ schulpflichtine Kinder dermal vorhanden sind. Während einiger Zeit erhielten sich die Kolonisten auf eigene Kosten eine allerdings u n g e p riift e Lehrerin. Es ivar fiir die Tauer aber selbst diese gewist nicht zu teure Lehr kraft den Ansiedlern zu kostspielig. — Und da nun aber der Regierung in keiner Weise einfiel, e t w a s nachzuhelfen, damit die kioloiiisteujugeud deu Schnlnnterricht nicht verliere — die nächste serbo-kroatische Schule aber fünf Kilometer entfernt ist sin Plehan) — so trieb nnd treibt V o s i n ü i unausgesetzt dem A nalpha b e tent u in entgegen. Gesamtbild der A n s i e d l n n g Bosinüi s. Ziemlich gutsituierte und sehr arbeitsame Menschen. Tie Abgeschlossenheit vom großen Marktleben durch die miserablen Wen zustände ist Ursache, das', diese Kolonie nicht so gedeiht, wie sie dank der Gediegenheit ihrer Ansiedler und Fruchtbarkeit des Hodens gedeihen könnte. — Und was nun die nationale Frage anbelangt, so kommt es vor allem darauf an, VosiuSi eine geeignete Lehrkraft zuzuführen, damit die heranwachsenden Genera- tionen nicht durchwegs Analphabeten werden niid bleiben oder im Slaventuin aufgehen mangels einer Schule mit dem Unterrichte in der Mntterfprach e. 42 ö. ularic i. >«iehc Tab. III.) Man kommt zu der im Bezirk Toboj liegenden Kolonie von Usora (1l) Kilometer) oder Maklienovac (!) Üilo meter) auS. In dieser Kolonie besitzen bereits sämtliche Ansiedler die bosnische Heiniatszuständigkeit. Gleich Branjevo, «vranz Iosefsfeld nnd noch andere» der bereits besprochenen Ansiedln»,ien ist auch Ularici Rodungsland. Jede Familie erwarb seinerzeit vo» der b. b. LandeSregiernng zirka 12 Hektar Waldboden zum Ausroden. Nicht minder erbärmlich, wenn nicht schlechter n o ch als für B o s i n ü i. sind auch i n Ularici und f ii r Ularici die Wegznstände. Indirekt damit im Ziisamnienhaiig siebt die teilweise Ungnnst der Vodenverhältnisse. Bestünde ab Usora eine brauchbare Uoniinnnikation bis berans. dann könnte die .'iiisnlir von Abfällen der Zuckerrübe zn Tüngnngszwecken nnd von >talk zur Verbessern»,! des kalkarnien Bodens stattbaben. Andererseits wäre dadurch der Ackerbode» dieser Xiolonic voriieknnlich für de» Aiiva» der ^nckerriibe ansznwerten nnd lieüe sich ans Ularici ein Hauptabsatzgebiet schaffen fiir die in Moni zii verarbeitende Rübe. Gegenwärtig ist daran nicht zu denken. Bei nur halbwegs schlechterem Wetter braucht man fiir Lastsnbr werke zwischen liiora Ularici vier Pferde. Um den Weg von Maklienovac nach Ularici ist es noch viel schlechter bestellt. ?ie Bodenprodnktion dieser Kolonien beschränkt sich vor' nebnllich ans Weizen, >inkuruz, Roggen. Wintergerste, Hirse, Hafer, Bohnen, Kartoffel. Klee gedeiht nicht, der Boden ist zu kalkar m. An Kartensriichten werden mit Ansnalmie des Sellerie alle anderen gang und gäben Zorteu angepflanzt. L^bst- nnd Wein bau l letzterer seil kurzem erst) werden auch betrieben. Sehr a r in ist Ularici mit den Ackergeräten versehen. Es mangelt selbst am allernotwendigsten. Tie spezifische Armut der Ansiedlung läszt sich auch daraus ableiten, das? die Leute uicht einmal eine Handmiiiile besitzen sür den eigenen Mehlbedarf. Analog den allgemein dürftigen Existenzbedingungen steht auch die Viehzucht tPferde, Rinder, Schweine, Schafe) nicht sonderlich einträglich da. Am besten geht es noch mit der Schweinezucht. Sie gedeiht sehr gut. Ties ist ein Verdienst der Zuckerfabrik in Usora. die den Kolonisten vorzügliche e ngli s ch e Znchtschweine (Aorkshire) überlief;. 43 Bienenzucht wird übrigens mich mit steinenden Erfolgen betrieben. Honig und Wachs komme» ans den Markt in Toboj. Wie mir meine Gewährsmänner mitteilten, ließe sich in lllarici ganz besonders die Schafzucht rentabel ausgestalten. Es fehlt den Kolonisten aber hiezu das nötige .Kapital. Ularici besitzt noch eigenen Wald skirchengut), beklagt aber die vielfachen Waidjchädeu, die durch die Einheimischen deu Kolonisten zugefügt werden. Alle Beschwerden beim Bezirksamt,.' blieben bisher leider erfolglos. Zehr schlimm ist es für diese .Kolonie »in den ärztlichen nnd Hebanimendienst bestellt. Arzt. Apotheke. Hebamme befinden sich in Toboj (Wagensahrt lll.7 Kilometer. Bahnfahrt l« bis 7 stunden), das Spital in M aglaj s", bis tj Stunden Bahnfahrt). Zieht man nnn die bereits geschilderten miserablen Wegzustände in Betracht, dann kann ermessen werden, uuter welch s ch w ierige n Berhältnissen das Heranziehen von Aerzten und Hebamme», respektive der Abtransport Schwerkranker in das Zpital vor sich gehen müssen. Zur schlechten Jahreszeit, das ist von Ende September bis Ende Avril können Aerzte und Hebammen gewissermaszen nur nuter Einsetzung des eigenen Lebens in diese Kolonie gelangen. Aehnliche. ganz und gar unhaltbare Zustände kommen übrigens im Verlause dies e r A r beit n o ch d e s öftere n zur Spraye. Auch um die .Kreditverhältnisse ist es nicht zum allerbesten bestellt. Auster bei der b.-h. Landesbank in Sarajevo, respektive deren Filialen und bei Agramer Geldinstituten müsse» die Kolo- nisten zeitweise »och bei ..Getreidewucherern" — Zuflucht nehmen. Verlangen erstere im Turchschuitt alles in allem 8 bis 1t> Prozent. so steigt der Zinssich der Privatgeldgeber nicht seit e n bis ans 2s> n»d M Prozent in die Höhe. Beklagenswert waren die Schnlznftände b i s z n i» I. Zä » » e r d. ^>. Tie Kolonisten erbauten sich seinerzeit auf eigene.Kosten ein Schulhaus. Tarin wirkte der gegenwärtige Reiseprediger G. H. Funk in Tervent. Als die Ansied' ler aus m aterielleu Gründe» die Schule der b.-h. Landesregierung übergeben munten, wnrde Funks Tätigkeit eingestellt. Tamals - ^ahre sind seither verstrichen — versprach die Regierung den Kolonisten die Beistelluug einer Lehrkrast mit deiit s ch e r U u terrichts s p r a ch e. Tiese Zusage wurdc erst am 1. ^äuuer d. I. erfüllt. Ter aus TordinLi bei Bukovar uuu hieher versetzte Lehrer Ludwig M ü ller wird besonders im Anfang seiner Lehrtätigkeit viel Mühe nnd Geduld aufwenden müssen. Die Analphabeten iialmien von Aalir zu Aahrzu: Ü- schul Pflichtige minder wartete» auf die endliche Lös»»» der Schulfrage. -j. A e r ii r i s ch e K o Ioui e .U ora? e. iTielu' 111.l Helm Kilometer von Nervent entfernt, bat auch diese An- fiedlung über schlechte ^nlalut^vege zu klagen. TaS am iv e n i g st e n erhaltene Ztück der Gemeindestrane Tervent Ko race gehört zur (Gemeinde G r a d a ü. Tie Ansiedler käme», wie ans der Tab. III zn eiitneliineii ist. ans llali>->ien. Nnüland und «lavonien. Interessant ist. das, die Kolonisten deute der b.b. Landes regiernng den Porwurf machen, man habe seinerzeit, als es zur Besiedlung kam. init Absicht die ^ainilieiibande zerrissen. Tatsache ist. das, die drei Brüder ttrepp znni Beispiel »ach .Wraüe. Nlariei »nd Zvilaj verteilt ivnrden. Während alle bisher besprochenen .Kolonien dnrchlvegS evangelische Christen sind, bat >!ora^e ivolil dein (Aroszteil nact? Evangeliscke sA u g b u r g e r Bekenutui?')'. es koiuiueu aber auchKatholiken vor. Tiese Kolonie bildet noch keine eigene Gemeinde, sonderv gebort uitter deu u e z vou Korane. Um selbständig »verde» zn können, niiinte die ?lnsiedlnng an Familien- nnd Zeeleuzahl g e st ärkt iverden. Auch Korane war Rodungsland. Beinahe zwei Monate oder sogar noch etwas darüber mimten die Zuzügler sich in Vrod aufhalten, bis durch Ramensausruf das Land (l2 Hektar für iede Losniiinnicr) an sie verteilt wurde. Tie Bodenverhältnisse sind nicht ausgesprochen ungünstige, gehören aber auch nicht zn den bevorzugten. Allgemein'.' Charakteristik: Mittella g e. Taranf koniinen mit Ansnahine von Hirse. Raps. Hanf, und Lein, dann Zuckerrübe, alle landesüblichen Acker-, Feld- nnd Gartenfrüchte vor. An Weizen werden jährlich gegen -Mll Meterzentner, an K u k u r u z an Hafer l -ili Meterzentner exportiert. Zehr arm ist die Ziedlnug uoch au Ackergeräten. Als Mitglied der landwirtschaftlichen Bezirksgeuosseuschaft in Tcrv e u t bezieht die Kolonie ttoraüe von ihr den nötigen Tarnen gegen Abzahlung. Ter GenossenschastSspeicher in Terveut wird vou den Kolonisten zu BelehnungS- und Berkaufszweckeu beuiilzt. Arzt, Hebamme uud Apotheke befinden sich für diese Ansiedler in Terveut. Tie haben außer der freien Fahrt dem Toktor lki X, der Hebamme k bis l< zu bezahle». -15 Tie so vielfach vernommene.Mage, das; das Grundbuch noch immer nicht durchgeführt sei in seiner Gänze, ist anch siir .Korane geltend. Schli ni in stellt es nni die Wasserversorgung und die schule. Tarüber erzählten mir die Bertranensmänner: I. Wasserversorgung. Tie b.-h. LaildeSregieruiig bestimmte angeblich einen betrag von 1 l) llN Kr o n e n siir das Einsangen einer Quelle, dieselbe entspringt a in R a n d e eines BachbetteS. Entgegen der genauen Qrtsbestimiiiuug legte man im Bachbette s e l b st z >v e i Brunnen an. Das Ergebnis dieser „>v e i s e n Perwendnng" der siir den Brunnen anSgeworsenen ll>l>l> Kronen ist nun folgendes: Während der trockenen Jahreszeit besitzt die Kolonie überhaupt kein Wasser, und weuu es regnet ein s ebrt r i'i b e s n n d sl a r k v e r u u r einigt e s. s chlechte S Wasser. ll. Tchulr. ?er Lehrer der ärarischen Schule spricht, wie ich mich in persönlichem Bertehre mit ihm überzeuge» touute, nur notdürftig deutsch. Will man also die nachwachsenden (Generationen nicht n u- widerruflich au die Serben und Kroaten verlieren, dann iiius; gerade für K oraö e ehestens an die Errichtung einer, wenn auch kons e f s i o u e l l e u Privat s ch u l e geschritten werden. Dem Bau eines S ch u l h a u s e S siir die deutschen Kolonisten stünde nm so weniger etwas im Wege, als die b.-h. Landesregierung diesem Zwecke seinerzeit einen Grund im Ans >nas;e von drei Hektar widmete, der bis heute dieser Bestimmung vorbehalten blieb. Mit Bergnügen kann konstatiert werden, das, die Ansiedler von Kiora6e trotz ihrer konstanten Schillmisere noch rmnier geistig rege blieben. Ziemlich reichlich sind die in der Kolonie anS Bosnien, Kroatien und Ungarn kommenden Tagesblätter und Wochenzeitschriften. ^5 Vl. Acrarische Kolonie Schntibrrn. lSirlie Tab. III.» Wie scko» der Name andeutet, „auf einein Berge siegen", kam es z» dieser siedliing In er beroben erst im Zahre 1!><>2. Bis dal,in bewohnten die.Kolonisten seit 1«».', das Ukrinski lng in der Tiefe. Ausgerodeten llnvald Mischen den Bezirlsstädte» Ter' v e n t und P r n j a v o r, dein das Mis;chen likrina so lange böse streiche spielte, bis sich das etwa liil» Zeeleu starte Ansiedler gemeiigfel ans Deut s ch - Galizi a n e r n. B » k o iv iner n und s ü d n » a r i s ch e n s ch w a b e n dazu entschlaf',, „mit Hütte und stall" auf den »ächstgelegeiie» Berg zu flüchten, Ganz »atiirgemäs; benannten sie dann diese ..Anhöhe des Schutzes" liefen Wassergetalir „schnlzberg". ^ui ..Bosnischen Voten", der halboffiziellen Rangs und EinteiI»»gSliste aller in Bosnien Herzegowina lebenden und ivirkenden ..Standespersonen" des industriellen, kommerziellen und kommunale» Lebens .'c. gibt es allerdings immer nur »och ein G l o g o v a r, das ist: die serbische Gemeinde. Ter „B o s n i s ch e B o t e" ist übrigens auch binsichtlich der andere» deutsche» Aiisiedliinge» im Grofsteil sehr verschlossen. Ma» könnte ans die Meinung verfallen, das; der Herausgeber zumindest ein b.-h. — « ch » l i » f p e k t o r sei. Aoer ein „schntzberg" gibt es eiiimal dort, iiiid — wenn nicht alles täuscht — eine» wirkliche» schnlzbe r g für die moralische .Kraft »iid das völkische Vollbewiisztsei» aller deutsche» Ansiedler i» Nordbosiiie». Tie erst kürzlich eiligeweibte evangelische.Kirche hoch da oben im vereinsamten Waldland siebt mir so recht darnach ans, dast das erhabene Wort Bismarcks: „Wir Teiitiche fürchte» mir Gott »iid sonst nichts ans der Welt" in ihr einen febr fetten und Markstein Rückhalt besive. Von dieser e r st e n evangelisch e n La » dkirch e i» Bosnien spreche ich noch eingebender an anderer stelle. Taj? Gott ihnen gewogen war und blieb, trotz der vielen „Regiernngssüiiden auch gegenüber dies e r .Kolonie", beweist am allerbesten die Vermögensziiiialniieziffer. Mit im Marimiii» 8W.Krone» bei den ärmsten und 4Ml) bis .Krone» Vermöge» der reichste» Ansiedler, entstand schnlzberg. Heute variiert die Vermögensziffer zwischen 2Wl> bis MW und 12.000 bis lü.tlW.Kronen. Tie Besiedlung des Ukrinski l u g erfolgte »ach dem i» der Beilage 2 publizierten .Kontrakt. Jede Kolonistenfamilie erhielt 12 Hektar Waldland znni Noden. Und als im Jahre 19l)2 die Uebersiedlnng vom Ukrinski lug auf den schntzberg notwendig wurde, da verlängerte die 47 b.-h. Landesregierung die Kontraktsgiltigkeit bis Enoe Tezember Tie Zusage Ar. Erzelleuz des Herrn k. ». k. Reichsfinanz' miuisters Bari» Buriau an die Teputatiou aus Branjevo »iiisj auch fiir Schulzberg gelten. Mit der Streichung des 8 5 im Pertrane zwischen der Regierung nnd den Ansiedlern wird die Kreditfähigkeit dieser Kolonie rasch steinen nnd in der Folge dann auch die Produktionssähigkeit. Tie Geschichte der Uebersiedlnng vom Ulriuski Inn aus den Schulzberg entbehrt im Epilog nicht mancher Pikanterien, wobei allerdings die b.-h. Verlvaltung nicht sonderlich v o r- >! e b m abschneidet. . . So war es: Ms an die armen „Lug-Kolonisten" die Notwendigkeit herantrat. der Ukrina nnd deren (gefahren zn eiittoinnie». da Mb ihnen die Landesregierung insgesamt dafür I ll.ll li ll r o ii e n szehutaiiseud Kronen) an Unterstützung nnd gewährte lllW sviertausend) Kronen für den Van einer Strasze vom Lug hinauf auf den Schulzberg. Vorher hatten die Ansiedler dnrch ihren Vertrauensmann, den evangelischen Pfarrer Ioh. Schäfer, an die b.-h. Landesregierung nachstehendes Ansinnen gestellt: 1. Eine entsprechende Uebertraguugsentschädignng'. 2. Vau eines Schulhauses: !!. Bau einer d i r e k t e n V e r b i n d n u g s st r a s; e vom Schulzberg in die Bezirksstadt Prnjavor nnd nach Tervent: 4. entsprechende Wasserversorgung durch den Bau vou drei Brunnen. Was tat nnn der fürsorgliche (?) Fiskus? Hören und stannen wir: Znr Regelung des Punktes 1 entsandte man einen einfachen Polier einheimischer Provenienz behufs Abschätzung der a b- geb röcheneu Häuser- und verlassenen Grundwerte im Lug. Vertrauensmänner der Kolonie dieser A in t s h a u d l u n g bei zu ziehen, fand die hohe Vlada durchaus nicht für notwendig. Taraus resultiert aber auch, das; eine wirklich zutreffende Entschädigung nicht zustande kam. — 2. Ter Schulhans- bau lübrigens längst nickt mehr ausreichend, man michte bereits ein ziemlich weit entferntes Bauernhaus als zweite Schule zumieten!) erfolgt? erst sechs Zabre später, nnd hinsichtlich Punkt 3, der Abzwei g u n g von der Terven t ^ P rnjavoer Stras; e (4'/^ Kilometer) auf den Schutzberg, geschah eben nur so viel, als man mit 4 l) U l) K rone n herstellen konnte. Hin- gegen ist eS zu einer direkten Verbindung der Kolonie mit 4S ihrer Bezirksstadt Prnjavor noch immer nicht gekommen. Ter Wnnsch der Ansiedler, über Bnejak mit Prnjnvor direkt ver blinden zu werden (7 Kilometer) ist aber »in so berechtigter, als sie gerne bereit sind, durch a n ch s e r n e r e Leistung des Nobot- teitrages von l Krone pro U> Kilometer den Ztraszenba» zu sördern. Nur miissten die »olouisten damit von der Erhaltung des Bieres Ilkrinskiliig - Abzweigung— Zchnlzberg entlastet werden. Bedenkt man. dast die Zchiilzberger naturgeinän amtlich nnd privat sebr oft in Vrnjavor zu tun haben und dafür noch immer bei jedem Gang (Fahrt) 7 .Kilometer bin und ebensoviel im Zurückweg verlieren (einmalige Wegstrecke l l anstatt 7 Kilometer), dann kann nnd »inst von einer ehrlich wohlwollenden Verwaltung voransgeselzt werden, das; die Anlage der kürzesten Verbindung mit der Bezirksstadt nicht meln länger auf sich warten läs;t.*) /Xd I. Auch die Wasserversorgung ist nicht entsprechend den Verneinungen durchgeführt worden bis jelzt. Erst im vergangene« Jahre (IMll) wnrde mit dem Bau einer Zisterne für ittUl, sage n e n n li n n d e r t!. Einwohner begonnen. Diese niufant -i7, sagen fiebeuuiidvierzig, Kubikmeter Rauminhalt. Fertiggestellt ist diese ..Mniatnr Wasserversorgung-.' anstatt" übrigens noch immer nicht. Tic Kolonisten haben das recht u n g en i es?ba re Trinkwasser ans einer Entfernung von einem Kilometer herbeizuholen. Tie Boden- und Bodenprodiiktionsverhältnisse der Ansied' luiig auf dem Zchntzberg sind durchwegs nur mittelmästige. Lehm nnd Ton herrschen vor. Zehr ertragreich sind nur die Felder gegen das Ukrinski lng zu. jedoch andererseits wieder größeren oftmaligen Ueberschweinmiingen ausgesetzt oder zumindest sehr bedroht davon. Vornehmlich gelangen Weizen und Kukuruz zum Anbau. Von ersterem kommen jährlich im Turchschuitt vis ILW Meterzentner zur Ausfuhr, von Mais bis »tili. -eit der Uebersiedlung a»f den Zchubberg betreibt die Kolonie auch mäszige Lbslkultur. Tie Beackeriing des Bodens erfolgt mit modernsten («ernten. Ta iu der Kolonie selbst Zchmiede vorbanden sind, so werden die Pflüge, Eggen ?c. Geräte im Orte hergestellt. Schulzberg besitzt ... . *' ^wse Fr,gc zu lösen, ist nun vor allem der Bezirksrat von Prnjavor bestimmt. Er kann um so weniger den sehr notwendigen Bau des strayenstückes «chutzberg—Buejak aufballen, als es sich um eine kaum 3 Kilometer betragende neue Teilstrecke handelt. T. V. 4Y einen 12NP Treschinaschineninotor und hat nebstbei noch andere Tresch- und Säeniaschiiieii. Ganz besonders hervorzuheben ist der reichliche Kleeanbau. Tie Ansiedler verknusen den Samen zentnerweise nach Prnjavor nnd Tervent. Tie Schuljugend Schutzbergs ersreut sich eines sehr erfolgreichen laudwirtschastlichen Unterrichtes (wöchentlich zwei Stunden) durch den Schulleiter Zoru, einem Ansiedlersohn ans der Kolonie Franz Iosefsfeld. Ter Schiilaarten ist Tenionftrationsfeld für Ackerbau nnd Gartenwirtschaft. Auch mit der Anlage von Weingärten sdie einheimische bosnische Nebe) wurde begonnen. Tie Kolonie Schulzberg ist Mitglied der landwirtschaftlichen Bezirt'sgenosseuschast in Prnjavor nnd einige der Ansiedler ge hören außerdem zum Pinjavoer Bezirks-Zweigverein des v.-b, bienenlvirtschastlichen Zentralvereines in Sarajevo. Sehr beachten slvert ist, das? die Schulzberger noch eigene n Wald besitzen. Aufforstungen finden jedoch, wie mir erzählt irurde, keine in e h r statt. Wie in all den anderen deutschen Ansiedlungen beklagen sich auch diese Kolonisten über den Vielsachen, durch die einheimischen Aurainer hervorgerufenen Waldschäden. Tie man- gebenden Negierungsorgane sollen sich aber trotz vielfacher Beschwerden sehr indifferent dagegen benehmen. Hinsichtlich der sanitären nnd Sterblichkeitsvcrhältnisse kann von der Kolonie Schutzberg nur gutes gesagt werden. Toch ist zu bedauern, das; die Ansiedlung erst mit s i e b e n K i l o- m e t e r U in w e g vom Arzt nnd der Hebamme, die in Prnjavor domizilieren, erreicht werden kann. Tazn kommt noch die während zwei Trittel des Jahres geradezu erbärmlich schlechte, Kilometer lange Kommunikation von der P r n j a v o r^T e r- venter Stra s; e hinauf auf den Schnjzberg. Tie ärztliche Visite kostet nebst freier Fahrt bei Tag V K, bei '^'acht Itl K. Toch soll es anch schon Vertreter des Bezirksarztes gegeben haben, die sich mit 2 -1 I< bezahlen liesten. Ta sich im Bezirk mir e i n Arzt anshält. so komint es sehr oft vor, das; man ganz vergebens die ärztliche Hilse herbeiruft — weil der Gewünschte bereits anderswohin beordert wurde. Schutzberg besitzt eine eigene, vierklassige Volksschule (zwei Lehrkräfte) mit noch deutscher Unterrichtssprache. Wie lange diese dent s ch e S ch n l e i n d e r d e u tsche n Kolonie S chii >z b e r g weiter bestehen kauu. läszt sich bei der bekannten Gegnerschaft des b. h. Landtages gegen alles Teutsche 4 Zll und Nichtei 11 h e i >» i s ch e unschiver voraussage». Die K n rz- lebigkeit ist sehr zu befürchten/) Allerdings erklären mich diese Ansiedler — wie alle anderen, die ich besuchte, das? sie eine schule mit serbo kroatischer Unterrichtssprache niemals annehmen werden. Sic denken daran, »ch im Notfalle eine konfessionelle Schule auf eigene kosten ;u unterhalte». Ob aver diese gewisz nicht mit liiliicksgüter» iiberreich gesegnete Ansiedl»»g aus eigenem die nötigen Mittel biez» ans' bringt, ist eine andere Frage. Meines Erachtens können die bos nischen Kolonistenschnlen mit deutscher Unterrichtssprache nur unter ausgiebigen Hilfeleistungen der d e »t« s ch e u Schnt; v erei n e auf die Tauer erbalten bleiben, ^cb finde es eine völkische Pflicht meinerseits, beute schon daraus Inn -»weisen. Ter Verein zur Erhaltung des Tentschtnms im Ans lande (Berlin), der Alldeutsche Perband lMaiuz), die „Südmark" und andere Korporationen müssen schon jelzt damit lechnen. In differe»; ihrerseits gegenüber den nun immer akuter werdenden Zchttlniiseren in den deutschen Kolonien Bosniens, »ins? diese binnen wenigen ^abrzebnten dem Allslaveutuuie in die Anne treiben. Und eS wird sich dann hier am Balkan mit den Nachkommen deutscher Eltern, Kro?> uud Urgroßeltern dieselbe völkische Tra gödie abspielen, die jeder Teutscbe beute sich ansehen und mit viel Herzweh um deu Verlust vou so viel lvackereiu Volkstum durch leben kann, der den ehemals sieben deutschen ly e- meinde n oberhalb Vice nz a uud t 3 Ge m e i n d e n ober' balb Verona einen Besuch abstattet. Mehr darüber i ni Nachwort zu dieser Abhandlung. Ter Verlust Schujzbergs wäre nm so beklagenswerter, als die Kolonisten dermal sich noch vollkommen als Deutsche fühlen. Tafiir spricht vor allem ihre Lektüre: allerlei deutsche Tagesblätter und Wochenzeitschriften (diese mit landwirtschaftlichen Beilagen) aus Bosnien. Ungarn. Kroatien. Oesterreich und Teutschland. Ter um das Teutschtuui in Bosnien hochverdiente, ehemalige evangelische Pfarrer von Banjalnka Nack samtiert nun in Pilsen) führte eine K o l o u i a I W a u d e r b i b l i o- thek ein, daran nimmt Schulzberg einen ganz hervorragenden Anteil. Vom nationalen Standpunkt aus ist sehr zu begrüßen, das; Zchulzberg seit Nove m ber vorigen Jahres eine eigene evangelische Kirche besitzt, die e r st e Landkirche in ganzBosnie n Virle! Borwort und Kolonie Branjevo! T. B. ZI Ii» modernsten evangelischen Kirchenbaustil vom Tarm- städter Architekten Ingenieur Hamburger erbaut/) scheint dieses schöne Gotteshaus ivahrhaftig wie eine völkische Schutz- und Truhbnrg von ihrer Waldhöhe weit iiber Land. Aber mich die Schutzberger Tischler .öecker nnd Mut. dann der Banja- lnkaer Kircheniiialer Mark tönnen mit ihren Arbeitserfolgen s e h r zufrieden sein. Der Van kostete alles in allem sieben fronen. Tai; er zustande kam, bleibt vor allem ein uuvergäugliches Verdienst des ehemaligeu evangeliichen Pfarrers Nack iu Vanjaluka, seines Vikars nnd nun Nachfolgers Pfarrer Lele r nnd des Schulleiters Zorn, ivie der u u e r m ii d l i ch e u nnd opfei> vollsten kostenlosen R o b o t a r b e i t e n der Kolonisten. Ter erste, am A!. November vom P'arrer Nack im Beisein seines Ämtsbrnders Pfarrer Oeler feierlich installierte Seelsorger Schulzbergs. Psarrer T ö l l, kam ans Lahr in Vaden. An dieser stelle sei stanz besonders des orthodoxen (serbischen) Popen der 2 ch w e st e r g e in e i n d e Glogovae gedacht, der in kollegialster Weise der Kircheneinweihnng als Käst beiwohnte. Ebenso sei als Kuriosum erwähnt, das; der Vertreter des VezirkSvorstehers von Prnsavor, V a r h i j a r e v i 6 Ede in e f., ein Mosliin ivar. Tiefer zwei Männer sei also an dieser Stelle ganz besonders ehrend gedacht. Mögen sie aber ancb allen Moslims. Serben und Kroaten im Lande ein vornehmes und nachahmenswertes Verspiel bleiben hinsichtlich ehrlicher Ehrung deutscher Kulturarbeit in Vosuieu seit nun mehr denn M Kahren, dann kann und ivird diese ebensowenig nutzlos für die Zukunft geleistet worden sein, wie es auch zum Verschwinden der deutschen K o l o n i e n niemals wird kommen können. Tie Einheimischen müssen sich stets darüber im klaren sein, daß die gesamten deutschen Ansiedler Nordbosniens wohl als K ultu r Pioniere in dieses Land kamen, sich ihre "Nation. Sprache nnd Konfession anch erhallen wollen, aber mit sogenannten Gcrmanisierungs- bestrebnttgen nichts zu tnn haben. Ja, das; sie geradezu allzeit bestrebt wäre» und bestrebt bleiben, mit den Einheimischen für alle Zeiten im besten nationalen Frieden nnd Einvernehmen zu leben, zum Nutzen und Gedeihen jeder einzelnen deutschen Kolonie, wie dem immer mächtigeren wirtschaftlichen Erblühen von ganz Vosuieu, ihrer zweite u, nnd zwar f r e i g e w ä h l t e n Heimat! *> Der Erstcntwurf stammt vom Tarmitädter Professor Friedrich Pütze r. D. P. 52 VII. Akratische Kolonie Kibovska. («icke Tab. IV.) Sie liegt 8 Kilometer von Prnjavor entfernt, an der alten Derventer Strafe. Auch hier >vnr alles Rodungsland. Die Kolonisten betreiben Ackerbau, Viel,zuck,t. etwas Weinbau wie jene ans dein Schutzberg. Während alle frühere» Kolonien dein evangelischen Glaubensbekenntnis (vorwiegend Augsburger) augehöre», wird Sibovska von Katholiken besiedelt. Es hies;e seine Nation betrügen, wollte ich verschweigen, das', den nachwachsenden Generationen dnrch die S ch u l v e r h ä l t- »isse in der Kolonie nnd die Nachbarschaft der, meist von W e l s ch t i r o l e r n bevölkerten Ansiedlung Stivor. ganz be s o »der s in öibovska gr o s; e G e s a h r der E ntnati o- nalisier n n g drobt. Diese Ansiedlung braucht vor allein, nnd Mar so rasch wie nur möglich, einen e i g e n e n, gut d e n t s ch g e s innt e n, katholischen Priester und eine eigene Schule mit einer Lebrkrast, die nicht n u r v o l l k o in in e n deutsch spricht, sou dern auch als Erzieher oder Erzieherin dent s ch e r Kinder— deutsch sühlt. Vom Ehepaar Barbarin kann beides mit F^ng und Ükecht n i e in a n d verlangen. Das; die b.-h. Landesregierung hievon a nder e r Ansicht ist. beweist eben abermals die sehr bedauerliche Indifferenz um mich keine? schärferen Ausdruckes zn bedienen — mit der mau im .Hänserblock der Zarajevoer Llada besonders seit Baron Buriaus neuem Kurs allem begegnet, was mit dem Deutschtum in Bosnien direkt oder anch nnr indirekt zn sainnienhängt. VIII. Kolonie Rudolfstal.") >«ieke Tab. l>'.> 27 Kilometer von Banjaluka eutserut, stoszeu liier die Be zirke Baujaluka uud Gradiska zusammen. Dieser politische ..Grenzcharakter" mag wohl vor allem die Ursache abgeben, das; Rudolfstal. so oft es sich auch darum bewarb, keine eigene politische Erpositnr erhielt. Gerechtfertigt wäre diese vom rein menschlichen, wirtschaftlichen uud amtlichen Standpunkte aus vollkommen. *1 Diesen Namen nahm die Kolonie erst an nach dem Besuche weiland «r. k. u. k. Hoheit Kronprinz Rudolf im Jahre 1888. Bis dahin hieß sie: Maglaz am Brbas. D. V. SZ Allein, was kümmert sich das k. u. k. gemeinsame Finanzministerium in Wien mn tatsächliche Notwendigkeiten und hochzeitgemäsze Neuerungen im Tempo des b.-h. Amtsschimmels? vlm Februar d. I'. veranstaltet die Wiener Gesellschaft unter dem Protektorate der Fürstin Panline von Metternich-sandor eine Bosnische Nedoute und — die Zache bat sich gehoben. Gedeiht das Potemkin-System seit Jahrzehnten in Bosnien so üppig und ungestört »veiter, weshalb soll es nicht auch einmal sich auf dem Wieuer Nobelparkett sehen, begaffen und — „miterleben" lassen? schade ist mir, das; es niemandem einfiel, einfallen konnte, die vielen Hunderte und Hunderte von Quadratkilometer u au wasserarmen, straßenlosen Gegenden, durch und durch verarmte» Menschen, an „Regimentern von Analphabeten", auch rekrutiert aus deu deutschen Kolonien, uud was noch alles „sehr faul ist im Lande — aber längst nicht mehr fanl sei» niüs;te", niit aufmarschieren zu lassen im bunten Reigen der bosnischen Prachtlandschaften und so — malerische» Natioualgestalteu. Nicht die Ballbesucher, wohl aber Prinz Karneval müßte seine helle Freude darau haben, daß es innerhalb ktultureuropa (dazu müssen seit der Annerion Bosnien-Herzegowina uuum- stößlich gezählt werden) noch zwei Läuder gibt, iu deuen Riick- sichts- uud Gewissenlosigkeit jahraus, jahrein mit nahezu zwei Millionen Menschen5tar»evalsscherze zu treiben vermochten, ohne dafür zumindest bis jevt einen Aschermittwoch des stürze S erlebt zn haben! Tie K o l o » i e R » d o l s s t a l — vorwiegend von Katholiken bewohnt — hat eine Tnrchschnittsausdehnnng vou 4 Kilometer. Toch gibt es auch .^olonistenkinder, die bis zur schule sechs Kilometer Weg zurückzulegen haben. Aus Hannover. Oldenburg, Preußisch- uud ^österreichisch- Schlesien. Böhmen, Mähren uud Ungarn kamen die Ansiedler herbei. Tie ersten, ausgemuutert durch deu Trappisten- prior Franz, im Jahre Nndolfstal zählt heute 1»l) Hausnummern (Familien), darunter befinden sich auch 'sechs eiuhei in i s ch e Familien (Serben). Ein großer Teil der Ansiedler, besonders die aus Prenßisch- Schlesien zugewanderten, sind n o ch h e u t e R eichsdeutsch e. Auch in dieser Kolonie ist alles RodungSland, doch wurde der Gruud von den Ansiedlern augekauft. Um sich eiiie Heimstatt verschaffen und dabei ihre Familien erhalten zu können, mußte» die ärmereu Kolouisteu tagsüber bei de» Neichen nnd Reicheren Taglöhnerdienste versehen, erst zur 54 Nachtzeit wurde f ii r s ich seid st g e r o d e t. ivnrden die erste» sehr primitive» Holzbaracken »iid Lebmhütten erbaut. Renner schreibt in seinein Werke „Turch Bosnien. Herzegowina krenz nnd quer" über das heutige Rudolfstal unter anderem: . Auch die Ansiedln»,i i» Maglaj an, Brbas sdaS heutige Rudolfstal) wurde anfangs 1 87ll begönne». Tie deutschen Ansiedler sind fast säliitlich Groszbaner». drei davon sind Grongrnndbesiber. Einer derselben kai:ste zu Ansang eine Ärea von IlMI preufzifcheii Morgen an. ans welcher aber sechs >inieten ivaren. Tiefe tonnte er nnr dadurch los werden - zur Bearbeitung brauchte er sie nicht — das, er ibuen ein Stück Saud zur Abfertigung gab. Nim uabuien die Bosniaken ihre Hütten i'iid sogenannten Wirtschaftsgebäude auf ihr neues Be silztnin mit, ivas i» ziemlich origineller Weise geschab. Tie Hütten waren gänzlich ans Holz gebaut: dieselben wurden untergraben, man schob einen 18 Meter langen Schlitten darnnter und verband die ganze Herrlichkeit fest mit Stricken. Uli Achsen be- werkstellige» das Wegziebe» nnd Transportieren, an dem sich natürlich die ganze Nachbarschaft unter gros',ein Geschrei be teiligte. Ans diese Weise wurden 8 Hänser nnd .">>> Nebengebäude olme Unfall übersiedelt." „Wie die Knltiviernng des Bodens begonnen wird, zeigt am besten das Beispiel I a n s e n s. ^>kachdeni derselbe eine ziem licbe Anzahl Koch nrbar gemacht hatte, baute er das erste Jahr auf dem ganzen Grundstück Klee. Tie Bosnier lachten ihn aus; ei» so närrischer Kerl war ihnen »och nicht vorgekommen. Jansen aber, welcher Brotsrncbt billig kaufen konnte, lief; sich als echter 'Norddeutscher nicht be- irren: er erntete sechs Meterzentner .Uleesamen nnd brachte ihn zum Verkauf nach Altgradiska. Ter Kaufmann sah ibn gros; an. daß er dieses Quantum ans seinem eigenen Boden gewonnen haben wollte, denn so viel Kleefarnen komme in ganz Slavonien nicht vor." Er erhielt für den Meterzentner 3-", Gulden. „Um das Aortkommen solcher >tolonisten braucht niemand bange zu sei«: die helfen sich fort, und dnrch den Anfchannngs. uuterrichr wirken sie zivilisierend und kultivierend auf die bosni- schen Bauern ein. Anfangs mißtrauisch, fangen diese nach und nach an, sich bei den „Schwabas" Auskunft zn erbitten, nnd an- statt des aus den Römerzeiten stammenden Pfluges sah ich bei einem Bosnier schon einen ..schwäbischen" Pflug. ^ ,,Tas Prosperieren der Maglajer .Kolonie, speziell der Schlesier, war mir darum so angenehm, weil ich im Jahre 1878 55 den Austos; zur Einwandern»,, gegeben und ans Anfragen ans das Brbastal und auf die P o savina hingewiesen hatte." »Jetzt (1tii)7l) wird auch eine Bahnverbindung zwischen Banjalnka und Gradiska im Anschluß an die ungarische Staats- balin geplant. An, lj. März 1« » trat in Banjalnka die Kon, inission zur Vornahme der Trassen- und Stationsrevision zusammen, fiir die sich i» der Person des Herrn ly antier ans Ägram ein Konzessionär gefunden hat. Tiese Bahn, das ersre rein private Eisenbahnprojekt in Bosnien, würde den Kolonien und der sich entwickelnden Industrie neben der Landwirtschaft groste Borteile bieten." soweit Heinrich Nenner, der im Jahre 1 8117 die zweite Auslage seines Werkes bei Tietrich Reimer (Ernst Vohsen) in Berlin verlegte. H ente, 1 il 1 1, also 1-1 Jahre s päte r, w arte u Banjalnka und die deutschen Kolonien des Brbastales, wartet dies im mens fruchtbare ebiet B osni e n s n o ch i in in e r a u f den v o n Nenner, d e r l ä u g st tot ist, prophezeiten B a b n- a nschl u sz. Tie Boden- und B o d e n p r o d n k t i o n s v e r h ä l t- i! i s s e sind in Bndolfstal sehr gute, Sämtliche Ketreidesorten .'e. wurden erst von den Kolonisten geackert. Selbst Kartoffel gav es nicht. Tiese bezogen die Ansiedler anfangs ans Slavonicn, das Kilogramm durchschnittlich um 18 Heller. Heute blüht der Ackerbau ganz bedeutend. Besonders werden Weizen, Roggen, Hafer, Kukuruz geerutet. Man rechnet mit einer Iahresansfiihr von zirka Zentner Weizen nnd ebensoviel, wenn nicht mehr, Kukuruz. Rudolfstal betreibt mit groszem Erfolg den Anbau von Mobar. Tiefes eignet sich ganz besonders als Pferdefntter. Sehr ergiebig blieb auch seither der Anbau vou kleesamen. Tie günstigen Bodenverhältnisse Rndolfsrals könnten nocl, viel ausgiebiger, besonders auch für die Tbstkultur und Kartenwirtschaft ausgewertet werden, wenn es erst einmal zn der be- reits von Heinrich Renner vor 1-l Jahren schon erhofften Bahn tarne, also zur Erschlieknng'eines reichlichen und ständigen Av-^ wkgebietes, mit Banjalnka als Hanpl markt- und Versandstation. Tie Kolonie arbeitet mit den modernsten Ackergeräten, führt die gangbarsten und leistungsfähigsten Maschinen im Be triebe der Landwirtschaft. Taher bedauert sie die konstante Verzögerung des Bahnbaues um so mehr, denn im Babnbetriebs- falle könnte ganz besonders die Anpflanzung der Zuckerrübe mit allergrößten Erfolgen betrieben werden. Wie indolent man von Seite der Landesregierung selbst dem agriknlturellen Leben. 5S Treibe». Prosperieren dieser gelvis, erstklassigen Siedlung gegeiuiberstebt. erdeilt ivobl am beste» daraus, das; bis jetzt nicht einmal ei» ärariscber, landwirtschaftlicher Wanderlehrer die Kolonie besuchte. Auch kiimniert sich ernstlich »ie»ia»d darin», das; die Regulierung der ^sorna durchgeführt wird. Tadurch ließen sich ganz hervorragend gute Neiigrüude. gelviiinen. Ter Osorna-Regu lierung sehen die Kolonisten n»d Einheimische» mit gleich gronein Interesse entgegen. Die Kolonie gebort durch einen grossen Teil ibrer Ansiedler dein landwirtschaftlichen Verein der Nachbartoloiiie Ä'indtliorst a». stebt jedoch dei» b.-h. bieiienwirtschastlichcn Zentralverein i» Sarajevo ganz ferne, da derselbe sein Organ n n r in serbo kroatischer Sprache erscheinen läßt. Sie nnd auä' andere Kolonien verlangen mit Recht, das; i» dieser gänzlich »»politische» Aachzeitschrist ibrer Nationalität Rechnung getragen werde und man das Organ doppetsprachig erscheinen lasse. Von Jahr zn Jahr nimmt die Podenprodnktion rapid zn. Man illustriert dies am siuufälligsleu damit: die Filiale Rudolfs^ tal des Trappiftenklosters Maria-Stern bei Ba»ja-> luka kauft allein schon alljährlich gegen t lU Waggon Weizen ein nnd täglich dei 22W Liter Milch. (Ter Liter wird nin bis 14 Heller verkauft.) Man rechnet in nur mittlerenmit einem Zahres- ertrage vou Weiz e u. pro Tuiiuiu — lüll—IM Kilogramm .. Hafer. .. .. — 15N- IM) » Rogg e n. „ — weniger „ K nkur u z. .. ., — 23N—2üN „ Futterr ii b e, „ „ — Meterzentner .. Kartoffel ---2l) Fabriksindustrien gibt es in Rudolfstal leider noch keine, obwohl ganz besonders Zucker- und Stärkeinehl- fabriken, dann Schnapsbrennereien im ganzen großen Rayon Rndolfstal-Wiudthorsl florieren in ii ß t e u. nicht nur könnte n. wen» erst die Bahnfrage Panjaluka ^Rudolfstal^ Windthorst mir Anschlich au die Bahnlinien der M onar ch ie durch Pollbetrieb endglltig gelöst wäre. Ter Landesregierung singen auch die Rndolfstalcr kein Loblied. Es heißt: „Man kennt und will uns Deutsche » i ch t in ehr kcn n e n. Tie Indifferenz der Regierung gegen über allem, was unser Wohl, unser Gedeihen anbelangt, ist aber 57 »in so imfaszbarer, als wir bereits von den Einheimischen als Kulturträger in dieser Genend sehr geschäht werden." Tatsächlich wurde der Bürgermeister von Rndolfstal, Herr Oskar V o eck mann, ein ebenso tüchtiger wie charaktervoller Mann, als einziger Deutscher in den neugeschaffene» Bezirksrat von Bau ja Inka gewählt, und zwar als Vizepräsident. Ter Groszgrniidbesiher von Hammel in jenen von P o s n. - lA r a d i s k a. Betreffs der b.-h. Landesregierung herrscht bei den Kolonisten nur e i n e Ansicht vor: „Tic dent s ch e n A nsiedler i i» L a n d e sind ihralsDent s ch e nichtmehrge n e h in. M an will da in it a »frä » in e n. Aber auch ganz im a l l- g e in e i ii e n — verträgt sie keine Beamten, die bei der Bevölkerung beliebt sind. Ties gilt also auch hinsichtlich des einheimischen Elementes.*) — Tie Kolonie hat den nächsten Arzt in Windt- Horst, Apotheke. Spital in Banjaluka, respektive in Bosn.-Kra- diska (Entfernung je 37 Kilometer). Leider kommt Malaria, besonders bei jene» Leuten, die sich Ml i» Rndolfstal ansiedeln, noch immer vor. Vorwiegend während der feuchten Jahreszeit. Nicht sonderlich vorteilhaft ist es um die Kreditverhältinss.' der Aiisiedluug bestellt. Landesbank, Serbische Sparkassa in Banjalnka, die Privatbank Poljnkan dortselbst kommen den Ansiedlern im allgemeinen zu teuer. Tie .Kolonie gehört auch zum Banjalnkaer Bezirks-Unter- slülzungsfonds. Zie wollte übrigens seinerzeit im Vereine mit der Kolonie Windthorst eine R e i f f e i f e n k a f s a anlege». Es kam, wie in ganz Bosnien, bisher nicht d a z n. Recht gut ist es um die Schule bestellt, die von den „S ch w e st e r n v o m k o st bare » Blut e I e s u" aus d e:» Kloster Nazareth bei Baujaluka geleitet wird. Seit 30 fahren fiihren diese Klosterfrauen die Anstalt, welche ihnen gehört und von ihnen erhalten wird. Tie Kolonie stellt nur das Brennholz bei und die Bänke. Terinal besuchen Tiefe Anschuldigung ist nicht auf alle Funktionäre der bosnisch berzcgowinifchen Landesregierung auszudelmen. Im Gegenteil. Es gibt noch sehr Hobe! Herren des -lncienne r^iine, denen man sehr viel Entgegenkommen gcgenül'er den Kolonisten nachsagen darr. Aber der neue Kurs verdeckte dem Großteil der Bezirks- und KreiSvorstelier nicht nur dic „Wirbelsäule des Untergebenen" — sondern auch den „Kopf deS b o S n i s ch - h e rze g o w i n i f ch e n B e amte n — als Organ des Staates fiir daSBolk!" D. B. 58 über l(U1 Kinder (im Alter von li bis 12 fahren) die Schule, darunter auch e i Ii h e i in i s ch e! Eine ärarische Schule mit serbokroatischer Unterrichts spräche würde anch Nudolfstal niemals akzeptieren. Tie Ansiedler sind entschlossen, im Notfalle sicb eine konfessionelle Schule ans eigene kosten zu nnterbalten. IX. Dir Kolonie Windthorst. (O b e r-. M itte l-, II n ter»Wiudthor st.) Tie ans Ober-, Mittel- nnd llnter-Windt Horst bestehende Kolonie gehört ',»»> Bezirk B o s u. Gra diska nnd liegt von der Bezirksstadt l »'-> Kilometer entfernt. sie nimmt wirtschaftlich nach Beivohuerzahl und Alter der Besiedlung eine so hervorragende «teile ein. das; es wohl am Platze ist, der Entstehungsgeschichte Windthorsts einige Blatt leiten in dieser Abhandlung zu widmen. Gemeindearzt Herr Tr. Brenzinger, ein Sohn der Ansiedlung, stellte mir das Material liiezn in liebenswürdigster Weise zur Verfügung. Es sei ihm daher an dieser Stelle der herzlichste Tank entboten. Ten Anlast zur Besiedlung dieier Gegend gab bald nach der Okkupation Bosniens ein Artikel des damaligen Priors Franz vom Trappistenkloster Maria-Stern bei Banjaluka in einer der Herbstnnniniern des „Christlichen Pilgers". Unter anderem schrieb er: „Jetzt nach der Okkupation ist es höchste Zeit für Niederlassungen im Brbastale." Ferdinand Brenzinger. ein unternehiuungslnstiger Badenser. begab sich bereits im November 1878 über München, Triest und Klek nach Maria-Stern. Toch kam es damals noch zu keinem Perbleib. Wohl aber im Sommer und Herbst l879. Brenzinger war mit mehreren Gleichgesinnten. Freiseis (Badeuser) und Speh n, abermals nach Bosnien gereist. An B u sovaüa (heute hat der au der Hauptstrane Brod^ Sarajevo gelegene Ort — aus vier Kilometer Eutfernnng die gleichnamige Eisenbahnstation der Broder Hauptlinie) trennten sich die Genossen. Man hatte sich zu dritt um 2(1 Kreuzer schwarzen Kaffee gekauft, dann ging es — auf die Suche nach Erwerb. Brenzinger soll sich geäußert haben: „Besser von den Wölfen aufgezehrt als vor Hunger umgekommen." Ec marschierte 38 Stunden fort, bis er am 8. Juli 1879 zum zweitenmal im Trappistenkloster Maria-Stern eintraf. Taselbst verweilte er als Bediensteter bis zum Oktober d. I. Er wollte dadurch auch die Laudesverhältnisse genauer keime» lernen. sy Aiisnugs Oktober kaufte Brcnzinger für die Genossenschaft ..Brenziiiger-Freiseis-Spehn" ein Anwesen in Kla 8 iniei nnd eines in Windthorst von Tahlilieg Ibrahimbegovi«- nni zusammen 7i«1li Tnkaten in Gold. Ten Kauf hatte Prior Franz vermittelt. Während Brenziuger noch in Maria-Stern war, folgten ilnii andere Kolonisten aus Norddeutschland nach. So Kallein anu saus Preuszeu), dann am 13. Zeptember 1879 Michael te Pest (Rheinländer), Johann Ernst u. a. in. sie kamen über Bosn.-Gradiska ins Land. Gegen Mitte Oktober kaufte» uuu die zwei letztgenannte», ebenfalls durch Vermittlung des Priors Franz, von ArifäibiL ein Anwesen i»i heutigen Unter Windthorst um Z^Otl Gnlden. Tieser Besitz geborte einer aus 20 Familien gebildeten Ge- nossenschaft. Nnd als nnn einmal — mau schrieb deu 2-1. Oktober 1879 - die Ansiedler te Pest. Ernst, Inlins Schumacher (Rheinländer), Matthias Büllerbach laus Essen). Johann Man in weinfrölilicher Stimmung beisammeusaneu, beschlost diese treudeutsche Tafel- lunde, die Kolonie zu Ehre» des damaligen bekannten nnd berühmten ZeutrumsührerS in Reichsdeutschlaud Wiudth o r st zu nennen. Unmittelbar darauf kaufte eine andere Genossenschast, Peter Josef Mahlberg saus der (Hegend von 5!öln), Matthias Büllesbach (Essen) nnd Thönnesien saus der Gegend von Köln) Krundstücte an neben jenen der Kolonisten Freiseis und Bren- zinger. Tamit wurden die Fraktionen Unter- und M i t t e l - W i » d t h o r st ins Leben gernfen. Im Frühjahr 188(1 besiedelten die Familien Lehmann sNheinländer), Friedgen sRbeinlnnder) nnd Peran sRhein länder) — das heutige O b e r - W i n d t h o r st. Bis ins Jahr 1887 hinein währte das Kolonisieren dieser Gegend durch Zuzügler aus dem Teutscken Reiche iu grösseren Zuwüchse«. Vou da ab flauten sie ab. Im allgemeine» ist festzustellen: Für Uuter-Wiudthorst stellte der Iuduftriebezirk Essen die Kolonisten bei: für Ober- und Mittel-Windtborst die unterschiedlichste» reichsdentsche» Provinzen. Im letzten und vorletzten Tezenuium kai»e» anch Tentsche anS österreichische» Provinzen und aus Uugarn herbei. Selbst Holländer (wie drüben in Königsfeld) siedelten sich an. sBöckmann, Lammers.) Tie Namensliste der Kolonie Windthorst gibt darüber eingehendere Ansknnft. Es ist festzustellen, um diesbezüglichen irrigen Meinnngen ein- für allemal das Genick zu brechen: s» Nicht einem Kolonisten der Au sie dl» ng Windthorst wnrde vom Aerar unentgeltlich R o d n n g s Iaud zn g e w i e s e n. Diese ganz nnd gar unziitreffende Behauptung wird aber gerade hierzulande nicht oline böse Absicht kolportiert und — aufrechterhalten. Richtig ist, das? das Grundstück — znmeist ein Beglnk — mit Gold bezahlt werden »inszte. Allerdings waren die Preise gegen jene von jetzt s e h r niedri g e. (Siebe Tab. IV.) Ebenso n n z ntiefs e n d ist es, das; die R e g i e r n n g diese braven, arbeitsamen Reichsdeutsche» ins Land rief und ilnien dann bei derKolonisiernng sehrsördernd an die Hand ging. Wabr ist vielmehr. das; die b.°b. Landesregierung auch gegenüber den Windtborster Kolonisten — um keinen schärferen Ausdruck zu gebrauchen ^ ganz indifferent blieb. Gewis; wäre es unn sebr beguem und billigst erreicht, mit Windthorst und Rudolfs tal etwa so zu paradieren, wie mit Jlid/es beis;er Quelle, den Forellenteichen an den Bosnagnellen nnd dein Bärenzwinger im Zlidser Kurparke. Alleiii - dazu bat das k. u. k. gemeinsame Finanzininisteriinn in Wien kein e Berechtigung. Windtborst verdankt seinen damaligen Ansiedlern die Ent stebnng und den damaligen wie jetzigen Ansiedlern s e i n e b euti g e b e rvor r a g e n d e w i r t s cb a s t l i ch e Position a l s M n st erkoloni e. Man gebt wohl nicht fehl mit der Bebauptuug: Tie b.-k>. Landesregierung verbielt sich so — indisfer e n t. nm fiir even- tnell „später" eintretende Sclnvierigkeiten keine Verant- w o r t u n g übernebnieu zu müssen. Als die BegS-Tynastie der öibiLi, deueu beinabe das ganze beutige Ober-Wiudtborst geborte, uud andere Begs- familien um verbältiiismästig wenig Geld ibre Beglnks an die Kolonisten verkauften, äußerten sie sich inebr denn einmal unter leichtem Spottlächeln: „Na. warte, Schwab«, wir werden dir das Land schon wieder wegnehmen." — Besonders dankbarst gedenkt die Kolonie noch immer ihres ersten Bezirksvorstehers Seknliü in Bosn.-Gradiska. Er vermittelte sehr oft und immer zuvorkommendst in Streitfällen zwischen den Kolonisten und Einheimischen, erteilte immer bereitwilligst Ratschläge, suchte zu nützen und zu helfen, wo immer cr nur konnte. Bald nach der Kolonisierung bekamen die Ansiedler Waffen und Munition kostenlos ausgefolgt, die Jagd war frei. Viel litten in den sumpfigen Kegenden des Vrbastales die Ansiedler durch Malaria. S! Tas; es h e n t e ganz and e r s um die sanitären und Sterblichkeitsverhältnisse bestellt ist — verdankt die Kolonie auch nnr sich selbst. S i e war es, die ans eigenen Mitteln, durch eigene Arbeitsleistuugen, Trainagen anlegte zur Ent- sninpsnng des .Kolonialbesitzes. Sehr hilfreich benahnien sich ebenfalls die Trappisten des Klosters Maria-Stern. Voran der Prior Pater Franz und Pater Beda, ein ehemaliger k. n. k. österreichisch-ungarischer Tragoner- offizier. Er >var es, der die ersten, von der Landesregierung genehmigten Gemeindestatnten siir Windthorst venafzte. Heute bestehe» sie allerdings nicht mehr in straft. Ein sehr streng eingehaltener Paragraph bestimmte, das', nnr römisch katholische Tentsche sicli in Windthorst ansiedeln können. Ten Seelsorgedienst versah anfangs der Prior Pater Franz von Maria-Stern, (kr kam jeden Freitag nach Unter-Windthorst und war der Begründer der heutigen Herz Iesnkirche dortselbst. Ende l!M> übernahm der Trappistenpater Kabel die Windthorster Pfarre. Seinerzeit k. t. Militärgeisllicker, widmete er sich seinem erhabenen Berufe unter den Kolonisten mit buchstäblich heroischer Entsagniigskrast und Lpserinnt. Pater Gabel war ein Priester der christlichen Nächstenliebe im allerreinsten Sinne des Wortes. Er liegt in der Tiroler .Kolonie Mahovljani begraben, die er nach dem Porbilde von Windle Horst begründete. Ans seinem Grabsteine steht: >> u t e r. Vou diesem Pfarrer wurde der Grund gelegt für die jeizige St. ^ofefskirche in Mittel-Windtliorst. die schönste gotische .Kirche in ganz Bosnien. Vor ihr besäst die .Kolonie nnr ein armseliges Bet- mit gleich armem Schul- und Psarrerwoliuhaus. Tas heutige Tchulhaus und der Widum sind ebenso stilschön und geräumig wie die Zt. Iosefskirche. Tie drei Windtlwrsts verdanken ihre schönen schulen uud .Kirchen vor allem den reichlichen Spenden aus der Heimat. Von den Kolonisten wnrde'kostenlos fleisstg Robot geleistet. Tie Familie Brabelz ans Podgraci spendete viel Baubolz Auch darüber durfte nicht geschwiegen werden, weil man so oft und oft ganz fälschlich hört: „Auch diese .Herrlichkeiten' verdanke Windthorst der b.-h. Landesregierung." Alle drei .Kolonien Windthorst (Ober-, Mittel- und Uurer- Wiudthorst) haben eine Gesaintausdehnuug von lN bis 17 .Kilometer. Tie Geschichte der Besiedlung wurde im vorstehende» in kiirze wiedergegeben. 62 Bon den damals 2i> Aainilie» >»it zirka M Seelen wuchs die Kolonie bis beute auf ualiezu 2 l) ll l) Einwoliuer an. War der Beriuögensstaud seinerzeit mir ein mitt I e r e r. so kann jetzt von einer s e b r w oblk> ab e n l> e n Kolonie gesprochen werden. Tie d u r ch die A nsiedler erzi e l t e n B ode n^ » n d B o d e n prodnkti o n sperbältui s s e sind ausgezeichnete. Hervorzuheben ist an dieser Stelle ganz besonders: 1. Im Iabre lt?^3 wnrde sehr stark und mit viel Erfolg Tabak angepflanzt. Tie Ergebnisse waren vortreffliche, bis eines Tages die b.-h. Landesregierung wobl aus Rücksicht ans den Tabakbau iu der Herzegowina, wie die Kolonisten veriuuteu diese Bodenauswertuiig in Windtborst einstellte. 2. Tie Ansiedluug bat sebr viel Strob, innst es aber mangels an Absal? dafür größtenteils als T ii u g e r verwenden. 3. Auch die Feld und Garteiifriichte gedeibe» ausgezeichnet. ?a jedoch keine Bahnverbindung den Erport auf die Markte iu Baujaluka und Gradisla ermöglicht, so >»»N der Anbau nur auf den Eigenbedarf beschränkt bleiben. 4. An Weizen werden im ^abre durchschnittlich bei Mll'1 Meterzentner ausgesübrt, au .Kukuruz bei iMl». Hervorbebens- wert ist der Erport von .^leesanien, besonders nach Slavoiiien. Auch die ^bstkultur könnte bei Vorliaudeiisein einer Balm eine enorme Höbe erzielen. Termal werden mit dem im Hause nicht verbrauchten Lbst die Schweine gefüttert. li. Glänzend stebt Windtliorst da im Belitz von Ackergeräten aller Art. Säe- und Treschniaschinen ?c., alles durchwegs nach m odern st e u Systemen. 7. Man kann obne Ilebertreibung feststellen: Wiu d tb o i st ist iu bezug aus Ackerbau und Viehzucht in u stergilti g für ganz Bosnien.*) Würde dieses Gebiet mit Rudolfstal und dem naben siöuigsfeld durch eine Babnlinie den großen Marktplätzen des Landes und der Monarchie nabegebracht werden, dann könnten es die genannten drei Kolonien knltur- und wirtschaftlich zu größten Erfolgen bringen, müßte man dereinst von „bosnischen Kornkammern" berichten, weuu von Windthorst. Rudolfstal und >tönigsfeld geschrieben oder gesprochen wird. *> t. Tiefe koloilic arbeitet nicht nur mit Stall-, sondern auch mit Kunstdünger «besonders Tuperpliosphat, Tkomasfchlackc und Kali- dungsalz». Leider kommt die schlacke, aus Teutschland bezogen, infolge des Zw i sch enlian d e lS.sclir lioch! Tic Regierung sollte datier vor allem den Bezug des Kunstdüngers sc kr erleichtern, besonder» die Zufukr des 6lnlisalpeterS. Tie Kolonisten lassen sich beim Grafen dcl Mestri in Glasnica bei Banjaluka Kalk brennen und verwenden diesen als Kunstdünger. 2. Tic Anlage von Zch u l b a u c r n- und Musterwirtschaften wäre s c h r zu begrüßen! T. Ä. SZ u. Von großem Vorteile in mehrfacher Hinsicht wäre die Schaffung einer tyarnison fein deutsch es Bataillon!) in dieser Kolonie. Auch strategische Rücksichten könnten mir d a s ii r, aber niemals d a ,1 e g e n sprechen. !>. Tie Kolonie gründete für sich eine landwirtschaftliche Per einignng. Sel,r gnt ist es in Windtlwrst iini die Viehzucht bestellt. Es werden von den landesärarischen Beschälern jährlich zirka Illli bis 1Ä1 Stuten gedeckt sErsolg -il) bis ljl) Fohlen). Außerdem besitzt der Kolonist Böckmann eiucu Leikhengst. Tieser. eine Krenziliig aus Lipitzaner und arabischem Blute, kam aus dem kaiserlichen Gestüt in L?ipid. Bedeutend besser steht es um die Rinderzucht. Tie reinrassigen Stiere werden vom landwirtschaftlichen Verein in Windr- horsl angeschafft. Außerdem besitzt noch jedes Haus seiueu Privatstier. Mit sehr großen Erfolgen werden auch die L ch w e i n e- *) und B i e n e n z u ch t betriebe». Tie ansehnliche Hiiiialuiie der Viehzucht brachte es mit sich, das; in der Bodenbebannng im Laufe der letzten Kabre ein ganz merklicher Umschwung eintrat. Es wird nun bedeutend mehr Kukuruz lViehfntter) als Weizen angepflanzt. Teilweise spielte bei diesem Wechsel auch die Schonung des Bodens eine Nolle mit. Fabriksindustrie» im größeren Maßstäbe gibt es keine/*) solche könnten jedoch gerade in Windtborsl, dem Zentrum der drei bosnischen M n st e r k o l o n i e u. mit allergrößten Erfolgen bestehen sZucker-, Stärke-, Kartoffel schnapsfabrikeii), wenn die seit vielen fahren projektierte Balm mdlich zum Bau und B etrieb kommen würde. Nach all dem vorgeschilderten wird es wohl kanm glanbba.- erscheinen, daß gerade in dieser Kolonie die Auswanderung s e h r z u n i in in t in den letzten Kahren. Besonders nach Amerika (Kanada) verjagen der Mangel an Industrien, mißliche wirtschaftliche Lage und lehr ärmliche Er werbsiuöglichkeiten der minderbemittelten Ansiedler bei e n o r in e ii St e u e rlei st u n g e n alle r ohne Unterschied der Leistungsfähigkeiten Zahr fiir Kahr viele sehr brauchbar.' Arbeitskräfte und wmlere Meuscheu von ihrer deutschen heimatlichen Zckiolle in die n i ch t d e u t sch e Fremde, wo sie — mit großen Prozentsätzen — dem Vater lande in Europa und ihrem Volkstum iu Europa eiu- für allemal verlorengehen. Berk- und Porksliire, gekreuzt mit der einbeimischcn Nasse. D. B. Die .Kolonie besitzt drei Ziegeleien und vier Tainpfinülile». D. V. Tieser „lieber Wasser-Flucht" kann mir dadurch Einhalt tau Iverden, das; durch A »kauf großer a ch bark o m p l e r e von den Einheimischen die .Kolonie verstärkt und damit a»?>! neue und bleibende Arbeits-, also auch Erwerbsmöglich keiteu. de» rapid znnebuiende» .«olonistenfaniilien geboten bleibe». Windthorst bat eiueu eigene» Kemeindearzt fToktor Brenzinger. ein um das Kolonialleben »ud Erbliihen der .Kolonie bochverdieuter Mauu, Sohn des ?lltbiirgeri»eisters Bre»' zmger) und ei»e Hebanune. Tagegen — keine Apotheke. Tie Medikamente müssen iu B o S n. - G r a d i s k a .Kilometer Entfernung) geholt werden. ?aS nächste Spital im Lande ist in Banjnlttka. Tie lange und beschiverliche Wagenfahrt dorthin, dann der llnisiand. das; es so wie so längst zn klein ist für einen so großen »reis, also selten verfügbare Plätze vorbanden sind, bringen die Abgabe spitalS- bedürftiger «ranker nach Agram mit sich. Tas Sarajevos Lmidesfpital liegt — bei der so unfaszbaren Pernachlässigung des reichbevölkerten >tolo»iengebietes >iönigsfeld, Wi»dthorft, Nndolfs tal mit gute» Straßen- nnd auch Eiseiibalmverbindnngen so w eit seita b, das; ein e s „ „der „krank" »verde» kann von den Reisestrapaze», ebe er die Landeshauptstadt erreichtein der Spitalsbeba»dl»ug zu übergebender .Uraiiker jedoch in 9 >> von 1 l> l> Fälle» feinem Leiden wäbrend der Fahrt erliegen m»ß, eh' er i» Sarajevo n»f de» Operationstisch, ins Wasserbett oder ans die (Yebnrtsklinik?e. konimt. Wie bereits erwäbnt, litt die Kolonie seinerzeit stark a>» der Malaria. Tiese nahm zusehends ab. Jedoch leiden N e n- zugesiedelte noch immer etwas daran. Tie Sterblichkeit ist seit fahren in Windthorst sehr gering. Zirka 3l1 Todesfälle im Jahre. — Tagegen nehme» die l^e- bnrten pro Jahr) s e h r zu. Tie Viehziichter erleiden ziemlich viel Schaden durch Rinder-^) und S ch w e i » e s e u ch e n. Wie in anderen .Kolonien, hake» mich die Windthorster große Beschwerden betreffs des Grundbuches. Tasselbe ist noch immer nicht exakt dnrchgeführt. Tie nachfolgenden zwei Fälle, von den davon Betroffenen mir persönlich mitgeteilt, illustrieren diesen Vorwurf gegen die b.-h. Landesregierung am allerdeutlichsten: Ein Kolonist kaufte vor drei Zähren ein Kruudstück. H e u t e noch verlangt die Steuerbehörde das Panschale kon st ant vom früheren Besitzer. Oder: Ein anderer kaufte ii» Jahre Iii 91 vo» einem Serben eine .Karaula. Tiese bräunte später nieder. Trolz m e h r- Vornehmlich Bluturiineren. SS such er Beschwerden ist »o» diese», .Kolonisten für die Nu ine einer Karaula — noch iininer die Steuer siir ein intaktes G ebäude zu bezahle n. Ganz und nnznreichend siir eine so bevölkerte, land- wirtschnftlich bedeutende und aufblühende Kolonie sind, das heißt waren bis jetzt, die Poswerl,ältnisssse in Windthorst. In das Innere des Landes, also zniu Beispiel zur N a ch b a r k o l o n i e Königsfeld, »ach Baujaluka ?r. gibt es überhaupt keine direkte Verbindung. Ter Umweg über Bosn.-Gradiska l siehe die Skizze »beilade), erfordert so viel Zeit, dan ein Brief elier nach Wie» gelangt als nach einer der benachbarte» Aiisiedlniigen, »ach Banjalnka oder — gar Sarajevo. Ilm eine Postsendung i» eine dieser zwei Städte gelangen lassen zu köiiueu. müssen diese über Sl.-Kostajuica-Novi sfiir Baujaluka) und Brod sfiir Sarajevo) befördert werden. Tas Telegraphenamt ist -- in B o S u. - G r a d i s k a tili,5, Kilometer) entfernt. Tie Anlage einer k. u. t. Militär-Postablage wie in Rudolfs- tal (mil Telegrapheuaiut) in M i t t e l - W i n d t h o r st ist ge- radezn eine R o t iv endigkei t. Tie tele g r a p h i s ch e Verbindung mit Rudolfstal- Bau- jaluka und mit Bosn.-Gradiska kann um so billiger und rascher liergestellt iverden. als die k. n. k. Militär-Post- und Tele- graphenlinie Baujaluka- Rudolfstal—Bosii.-Gradiska — durch W i n d t h o r st führt!") Tie Geldbefchasfiiiig, das heiszt die verhältuismäßig hoben Geldpreise, unter denen Windthorst dermal noch zu leiden hat, hemmen in nicht unbeträchtlicher Weise die vollste wirtschaftliche AusnülZiing aller Boden und Klimavorzüge dieses Landstriches. Ter Bezirksfonds wird, das heißt, t a n n nicht viel in Anspruch genommen werden, da er zn schwach snndiert ist. Bei de» Baute» (Landesbank, Banjalnkaer Sparkassi, Kroatische LandeS-Hlipothekenbank in Agram) kostet das Geld alles in allem 7^ bis IN P r o z e n t. "> Wie mir vor kürzestem mitgeteilt wurde, erliält Mittel- Windtborst schon i n B aide ei» k. n. k. Militär-Post- und Telegrapken- amt. Tazu tiekommen Ober- und llnt.'r-Windtkorsi Militär-Postämter und wird der tägliche Poitwagenkurs von Baujaluka noch Bosn.-Gradiska eingeführt werde». Tic AnsprnchSberechtigung Windthorsts auf ein eigenes Militär-Post- und ?elegraphenamt stand auycr Zweifel. Man bedenke: t. Die Entfernung von Bosn.-Gradiska; S. die Grösze der Kolonie; 3. das; zahlreiche grofte Wirtschaften sich dort befinden, zu», Beispiel jene der Zrappinen-Hiliale aus Maria- «tcrn mit bedeutendem Milch- und Käsetransport ze. in das Priorats- kloster bei Baujaluka. i Zusatz, knapp vor Erscheinen des Buches., D. B. S Sb Wie viele der anderen deutschen Kolonien strebt daher auch Windthorst die Veivilliguug znr Gründung einer Neiff- e isenta s s a an «seit 12 Iahren!). Hoffentlich wird die b.-h. Landesregierung a»ch dies e S e e fchIa n g e bald ans der Welt schaffen und damit die Bali» freigeben zn möglichst vielen Neiffeisenkassen im Lande, besonders in jenen Bewirten, in denen sich Kolonien besinden. Man hegt jedoch ivenig Hoffnung dermal. ..Wesbalb/" „Weil auch die Kolonisten von Windthorst gleich ihren Schivesteransiedliiiige» im Lande der Ansicht sind: Tie Nett i e r n n g k ii in m ertsich — s o viel w i e n i ch t » in n n S. Wir sind nur Steiierinelkkühe, dies allerdings vortressliche. ^a, so ;iute. das? an Steuerleistuuge» gegenüber (sjulieiiuischeu weit zurückbleiben. Meldst jene, die uns in bezng ans Acker- l'an und Viehzucht längst ebenbürtig sind. Zinn „Zahlen" nimmt der b.-h. AiStns den Schwaba sehr gerne her. Ausmisten aber befleisügt sich dieser Hiskns einer akuten „I n- differenz" gegen die deutschen Kolonisten Mischen der Tri» a. S a v e :>nd U n a." — Hinsichtlich der schule von Windthorst ist h e r v o r z » h e b e »: Ter jetzige La11dtag s a b g e o r d n e te Mirko v. G j n r k o v ecki und der Pfarrer Zimmermann, Direktor des Nonnenklosters „Nazareth", brachten es zustande, das; im Jahre l^W/l^S die erste Volksschule errichtet wurde. Zeit damals sind die Schwestern dieses Klosters die Leiterinnen und Lehrerinnen der Windlhorsler Schule. (Lr h r e r i u u e n iu Ober- und Mittel Windthorst, und zwar 2 bis 3 Schwestern in jeder Schule. In Unter Windthorst ist eine weltliche Lehrerin annestellt.) Sämtliche drei Schulen (von der Gemeinde erhalten) besuchen gegen 2AI Binder im Alter von <> bis 12 Jahren. Auch diese Kolonie ist n i e in a l S gesonnen. in eine von der b.-h. Landesregierung eventuell vorbestiininte Schule mit serbokroatischer Unterrichtssprache einzuwilligen. Hingegen denkt sie daran, eine Soiiu-lFeiertags-)schule für die reifere männliche Jugend zn errichten. Tie Ansiedler «eben dabei von der sehr richtinen Ansicht ans: Vor allem sind die Schiilschivestern trotz aller anerkannten Tüchtigkeit nicht imstande, die Bnben vom zehnten Jahre aufwärts in allen nötigen TiSziplinen fortzubilden. Tie Knaben entwachsen nun der führenden weiblichen Hand. So mangelt es also vielfach an strammer Erziehung zu tüchtigen jnngeu Männern. Auch sind die Nonnen nicht in der Lage, den männlichen Kolouisteiiuachmuchs zn tüchtigen modernen 57 Landwirten heranznziehen. Tafiir also soll ein Lehrer der Sonn- und Feieitaasschule angestellt, das beis'.t, soll eine solche errichtet werden. Auch bätte derselbe den deutschen Gesang, besonders das deutsche Volkslied gut und — energisch zu pslegen. Will mau die kiinftigen Generationen der deutschen Kolonisten ibrem Volkstum erbalten, dann darf vor alle in nicht auf d a s de n t s ch e liebet niid das Volkslied vergessen iverden! Wie gut und verheif;nngsvoll wäre es — siir das gesamte Teutschtuiu unserer völkischen Ansiedluugeu in Bosnien, wenn diese so grundrichtige Anschauung der wackeren Windtborsler überall mit N e b e r z e u g n n g s t r e u e in Fleisch und Blut der dentschen.Kolonisten überginge. Zum Schlüsse sei der b.-h. Landesregierung die Frage aufgeworfen : Besitzen die Kolonisten von Windtborsl, deren Familien uuuiiterbrochen, und zwar zum großen Teil bereits seit mebr als i!l) Jabren in dieser Ansiedlung leben, die b.-h. Landeszngehörigteit oder nicht?" Tiefe Frage ist um so berechtigter, als erfahrungsgemäß die jireis- und Bezirksämter scheinbar mit zweierlei Mas; daran berunibantieren. Zur Zeit der Wablbewegung bien es immer: „Nur hereinspaziert, meine Herrschaften, heran an die Urne, ihr seid voll' w ertige Bosuiaken!" Als es vor kurzem zur Volkszählung kam, bat so mancher Kommissär dieser Landeskonimission die amtliche Nase gerümpft und der Anficht Raum gegeben: „Tic b.-h. Landeszugehörigkeit sei noch laug e n i ch t er' wiesen!" Tieses seit zwei und drei Tezenuien „Zwischeu-zwei- Stühleu-Sitzeii" wird felbst schon der Lammsgeduld des deutschen Michels im VrbaStale zu viel, wovon der Verfasser dieser Schrift der hohen Landesregierung in Sarajevo und Sr. Erzellenz Baron Bnrian in Wien „s u b m i s s e st!" Bericht erstattet! — X. Tie Kolonie TrvSeljc. (Siebe Tab. V.) Tiese, von Mittel-Windtliorst ZI.H Kilometer entfernte Au fiedlung gehört zur serbischen Gemeinde gleichen Namens. Tie Besiedlung begann im Jahre 1892 uud dauert noch immer an. Tas deut s ch e Clement kam aus der Bacska (Süd- ungarn) und aus Galizien. Neben den Tentschen sind auch Zlo vaken zugewandert. 5 KS Tie Buden-, Vodeuproduktious-, fauitäreu. Wirtschaft-;- uud «reditverhältnisse sind analog der Kolonie Windthorst. Es darf nicht verschwiegen werden, das; die Malaria nnd der TtiphnS noch öfters bekämpft werden iniissen. Ursache dieser Errraiikniinen sind die Sumpfgebiete in der Nähe Troseljes. Ten .Kolonisten käine die Griiudiing einer ilkeiffeifenkassa iehr gelegen. Seit drei I a h r e n aber wartet Trösel je — wie König? feld — vergebens auf die endgiltige Erledigung dieser Angelegen keit durch die Regierung. Uni wirtschaftlich und national von der (Nein ein de nn abhängig zu sei», streben die deutschen Kolonisten den A n s ch l n N an die K olonie W i n d t h o r st an. Allein der HanptgeschäftSniann der Siedlung, nainenS Revas, ist dagegen, da er dann Verzehriiiigsstener .zu befahlen hätte, was jetzt nicht der Hall ist. Und — kleine Ursachen, grone Wirkungen — da er infolge seiner Geschäfte besonders unter den Slovaken der ,.gemischten Kolonie" viele Anhänger hat, so kann es der deutsche Teil Tro SeljeS (der Kolonie) zn keiner Stininienniehrheit bringen, nns der baldige völkische Verlust dieser Ansiedler ist daher um so angenfälliger, obwohl nnr 2'c. Kilometer entfernt die reiche und straninideutsche Kolonie Wiiidtliorst besteht und fortgesetzt stärkei wird im wirtschaftlichen nnd kulturellen Sinne. Wenn die b.-h. Landesregierung der Selbstherrlichkeit eines ProvinzgeschäftsnianneS nicht gerne deutsche Familien mit zirka 25l1 Seelen opfern würde, ständen ihr zweifellos die Macht mittel zur Verfügung, die Einverleibung TroSeljeS (der dent s ch e u Kolonie) mit Wiiidtliorst spruchreif zu machen. Taß unsere Vlada noch sehr absolutistisch zu regieren versteht — zeigte sie doch erst vor kurzem in der so ganz gegen allen Volks-, also anch Gottes Willen ") — gelösten Vürgermcisterfrage der Landeshauptstadt Sarajevo. — — Am kl ii g ste n wäre es, die „Slovaken" auszukaufen, dann vollzöge sich die Bildung von „Gron-Wiudthorst" binnen kurzer Zeit — vou selbst. Tie deutsche Kolonie Tröselje erhält sich aus eigene Kosten eine vierklaffige Volksschule, die vou 1« Kindern besticht wird. Ter Gustav Adolf-Verein steuert hiezu jährlirl, Mark bei. Der bosnisch-herzegoivinischen Landesregierung scheint, seit sie im n c u e n K urss ch w i m in t! das gute, alte Sprichwort: „B olkeS- si i m m e i st Gottes st i m m e" leider nicht mehr geläufig zu sein. D. B. 6? Diese wenigen Ansiedler sind national noch so stramm ge- sinnt, das; sie die Absicht Kaden, im heurigen Jahre ein eigenes Schulhaus zu erbauen, um der kroatisicruug und Vsrserbung zu entgehen. XI. Tie ärarischc .Kolonie Königsfrld. iSichc Tab. V^.i Tie Besiedlung dieser Kolonie, welche bis zur Annexion T u brave hies; und vou da ab zu Ehren Sr. Majestät des Kaiser-«öiiigs Franz Joses l. ...«öingsseld" ") genannt wurde, erfolgte vou 18!ll auswärts. Tic Kolonisten kamen aus Süduugaru (besonders ans der Bacska), Kalizieu nnd Mähren, aber auch aus den Nied e r- land e ii herbei. Und diese Niederländer sind es nun, die mit ganz besonders vorzüglichem Einfluß die landwirtschaftliche Eutwick- lnng Köuigsselds beeinflussen. Es soll ihnen daher auch eine Spezialschilderuug in diesem Terte gewidmet sein. Tie Kolonie liegt 1<> Kilometer von der Bezirksstadt Bosu. l^radiska entfernt und bestand zur Zeit der Einwanderung aus Hektar N odungsla n d. .Heute nnisas'.t der kolouialbefiiz einen l^efamtkompler von rnnd Zl>I>l> Joch! Tie Uransiedler schwanden aus zwei Männer zu snmmen lvon 1 li Familienvätern im Jahre Alle anderen starben fort — oder — wanderten aus. Tie Niederländer ldie zwei Familien Jan Balt und Mrrit Balt nnd die Familie Jan Hora A d a m a) kamen vor zirka sechs Jahren ins Land. Tie zwei Balts aus Friesland. Tie ganze Kolonie Tnbrave bestand ans 13. mir Stroh einge deckten Hütten. Ten Krnnd zur Besiedlung durch die Niederländer (und zwar Wald- und Sumpflaiid) kauften Jan und Görrit Balt von einem Moslim, namens A li ZatiL. Wer hente den Besitz dieser zwei strebsamen nnd ebenso hoch- intelligenten wie wirrschaftlich tüchtigen Landwirte besucht, kau» wohl ermesse», welch immense Arbeitsleistung nnd Kapitalsaus- spielnng notwendig war. nm aus wüstem, unfruchtbarem Wald und Sumpfgebiet derart einträgliches Ackerland zu schaffen. Tas; cs der deutschen Siedlung endlich gelang, diese» Rumen von nun ab führen zu dürfe», ist auch eines der vielfachen Verdienste des elicmaligen evangelischen Pfarrers Nack von Banjaluka lmntiert »un in Pilsen». Die Bczirksbebörde soll ganz energische Anstrengungen gemacht habe», um diese Namc»sä»derung zu — verhindern. Tie heiszen: Andreas P e riet sc», »nd ^>akob H e ck. T. V- 70 Ii» wahr st e n Sinne des Wortes verdienen diese zwei Männer de» Ehrennamen: K nItit r p i o n i e r e. Tenn erst als man sali, waS die zwei Niederländer durcli regen Geist. starke Arme nnd Ausdauer zmvege brachten. entschlossen sich auch weitere 'Zuzügler zur Kolonisiernng >!önigsselds. Ter von den zwei Prüder» Palt a»gekanste Grnnd nnifasu 1W Hektar (I lXXl ?u»u»i). Jan Hora Adania besiedelte 2W Hektar (2t1W Tunuin). Hinweisend ans die kolossalen körperlichen nnd geistigen Anstrengungen, Lebeusgefahreu nnd großen materiellen 5/pfer. denen die Prüder Palt ausgesetzt waren, betonte ^an Palt in bezog ans den Kolonisierungsinodus der b.h. Landesregierung: In Posen sowohl wie in Amerika übergeben die betreuende» Regierungen de» >iolouisteu bereits a u s g e r odeteS »ud e u t- sninpftes Land. Es ist in Parzellen abgeteilt, mit Wohn bänsern nnd Wirtschaftsgebäuden versehen, bevor es au die Ansiedler übergebt. Nur ans diese Art nnd Weise ist es möglich, das; der Kolonist sogleich mit fruchtbringender Arbeit für sich und de» Staat ldas Land), dem er »im als Ansiedler angehört — einsetzen kann. Tas von der b.-h. Landesregierung geübt gewesene Pesiedlungsmstem war gerade gegenteiliger Art. Man lockte die Lente heran und steckte sie dann in Welt entlegene Urwälder nnd Sümpfe zum Roden nnd Entwässern an> eigene Kosten nnd Gefahr. Heit zur halbwegs kapitalkräftigeren Entfaltung ließ man ihnen aber auch nicht. Sobald nnr irgend etwas geleistet war, kam schon die Steuerschraube daher uud machte sich s e h r u u a n g e u e h m f ü hlba r. Mit gesunder Pasis für alle uachkomiueudeu Generationen kolonisieren, ist Sache des daran interessierten Groß- kapitalisten, in dem Fall des Staates. So gibt es zum Beispiel in Holland ..Heidegesellschaften". Von diesen läßt die Regierung zu kolonisierende Moorgründe nmpfliigeu nnd mit Kunstdünger fruchtbar machen. Z>st dies alles durchgeführt, dauu beginnt der Perkanf des Podens an die Vesiedler. Sollte die b.-h. Landesregierung, respektive das gemeinsame k. n. k. Fiuanzuiittisteriiini in Wien allen Ernstes an eine nutzbringende weitere Kolonisieruug Posniens denken, dann müßten hiczu vor allem Pankgruppen herangezogen werden, die im vorerwähnten Siuue die Ausiedluug vorzubereiten hätten. Z h r e Aufgabe bliebe es, die so geschaffenen »iolonisiernugsgründe zu, sagen wir, 5l) Joch die kleinste Parzelle (Hausnummer) an Kauflustige abzugeben. 71 Tie B o d e n p io d u k t i o n ist in Königsfeld eine sehr ergiebige. Slngebant werden in erster Linie Kukuruz nnd Weisen, da»» Roggen, Kartoffel, Hafer, Hirse. Man kann mit einer durchschnittlichen JahresauSfuhr von Meterzentner Kukuruz, Z5>lll) bis Meterzentner Weizen und M»I Meterzentner Hafer rechnen. Bezüglich des Hafer-Erports ist noch zn sagen, das; die LaiideSbaukfiliale in Bosu.-Gradiska allein im Jahre N>ll!> 1^>> Waggons davon nach Budapest verschickte. »I l e e (Rotklee» lvird im groszen nur von den Gebrüdern Palt annepflanzt. Auch die Karten- nnd Feldsrüchte gedeihen vortrefflich, doch können sie — mangels entsprechender Komiiinnika- tionen (besonders Eisenbahnlinien) in die größeren Marktzentren — nur für den Eigenbedarf angepflanzt werden. Mit der ^bstkiiltur wurde sozusagen erst begonnen. Besonders stark wird die Hwetschkenkultur oetriebeu. Vor süus Jahren begann man auch mit dem Weinbau. Ter Bodeu ist dafür sehr günstig. ^ehr mangelhaft ist es in dieser Kolonie dermal um den landwirtschaftlichen Unterricht bestellt. Er beschränkt sich ans das Borlesen des Lebrers aus land- wirtschastlicheii Büchern. Einen ärarischen Wanderlehrer sah die Kolonie niemals. (Gleiches können die meisten der deutschen An- siedlungen behaupten: jedenfalls auch die N i ch t deutschen und die einheimischen Bauern. Tafür hat die b.-h. Landes r e gier n n g kein Gel d.) Tie Ackergeräte stehen ans der Höhe jener der anderen großen Kolonien. Ter B iehzncht wird in königsseld kein allzu großes Augenmerk geschenkt, «o werden alljäbrlich verhältnismäßig nur wenige «tuten durch den landesärarischen und die zivei lizenzierten Privathengsre gedeckt. Noch schliinmer steht es nm die Rinderzucht. Tie Kolonisten geben als Gruud dasiir den Mangel an Hntweide an. Belangreich betreiben nur die zwei Niederländer Balt die T^ehziicht/) Tie so geringe Viehzucht ist aber von ganz einschneidender vemmung der gesamten .'Igrikulturverhältnisse. Es läßt sich dieser Mißzustand folgendermaßen erklären nnd ausbauen: Kapitalsmangel >zu teueres Geldi verhindert den Vieheinkauf, also die Bichzucht, im großen. ?ie mangelhafte Viehzucht läßt keinen Klee an van im großen nnskomiu^n. Äußerdem fehlt dadurch dem Bauer der reichliche Stalldünger, die Felder gehen also von Aakr zu Zahr zurück. Ten» für Kunstdünger fehlt den Kölligsfelder Kolonisten im allgemeinen zweierlei: gen ü gendes K apital nnd Mangel an z »gehörig e in landwirtschaftlichen Unterricht.. V. 72 Hinsichtlich der Bergröszernng dieser .Kolonie kann mitgeteilt werde», das; Krnndkänfe von den Einheimischen noch möglich sind. Man erstellt das am besten daraus: .Königsfeld verzeichnet bis jelzt keineAus-, wohl aber noch immer Jahr für Jahr stark e Zuwandernngeii. Während der verflossenen drei bis vier Jahre wurden durchschnittlich im Jahr III Häuser zugebaut. Tie sanitären Berhältnifse sind im allgemeinen lmit Ausnahme der Malariaerkranknng bei R e n k o l o n i st e n) ganz gute: die Sterblichkeit ist sehr gering. Tie .Kreditfr a g e lehnt sich an jene der anderen Kolonien au. (Landesbank. Banjalnkaer Sparkassa, ein Privatier Josef W a r a i n in Bosn.-.kostajnira.) Tankbarst eriuueru sich die deutschen Kolonisten des ehe maligen Veiters der Landesbankfiliale in Bosn.-Gradiska. Emil Bade r, nun Oberbeamter in der Zentrale. Wo immer er konnte, stand Herr Bader den Ansiedlern dienstbereit nnd hilfreich zur Seite. Von köuigsfeld geht die Anregung aus zur Gründung einer allgemeinen bosnischen .k o l o u i a l b a n k oder k o l o n i st e n - .K reditge » o s s e n s ch a s t. Tiefe Idee ist sehr diskntierb a r. Hinsichtlich der R eiffeifenk a f s a gilt das bei W i n d t- h o r st und Rndolfstal gesagte. IIi d n st r i e u. Hievon gilt das bei Rndolfstal und Windt- lwrst hervorgehobene. Beizusetzen ist: „Herr Jan Balt wollte vor etlichen Jahren ein .Konsortium griinden für eine Stärkefabrik in .königsfeld. Ta jedoch die b.-b. Landesregierung dem nnternehniiingslnstigen Niederländer nicht n u r in kei n e r W e i s e entgegenkam, sondern noch eher hinderlich war der Turchführuug dieses Plaues, so unterlief; Herr Balt weitere schritte zur eudgiltigen Realisierung seiner glänzen- den Idee. Eines ist und bleibt sicher: Jenseits der S a v e, in Ungar n, märe man a n d e r s v o r g e g a n g e n. — Ehre, dem Ehre, und Recht, dem Recht gebührt. Tie enorme industrielle Entfaltung in den letzten Iahren verdankt Ungarn der modernsten Großzügigkeit seiner Handels- und Finanzniiliister. Tariu ähnelt aber der sonst so Vollblut-Magyare Baron Bnrian eh.'r einem hinterwäldlerischen .Kleindorf-Bürgermeister als seinem Berufskollegen im Reiche der Zt. StephanSkroue. Sehr wichtig für die Kolonie .Königsfeld ist vor allem die Lösung folgender drei Fragen: I. Schul e. Tiefe besuchen 92 .Kinder (vier .Klasse»), dafür gibt es nur einen Lehrer. Tas Schiilzinimer misjt LUiadratmeter. Um überhaupt Unterricht erteilen zu können, ist der Lehrer ge- 73 Mim,ini. diese» derart zu verteile», das; er Vor- »»d Nachmittag je zwei Klasse» vornimmt. (Tie niederen mit zwei Stunde». die höhere» mit vier Stunden täglich.) Tadnrch kommt es, das; die Kinder bei der grosteu räum- lichen Entfern»»» eiuzeluer Gehöfte vom Schulhaus (gilt besonders von den Ansitzen der Niederländer) zur Winterszeit erst bei vollster Tuukelheit den nicht » n gefährli ch e n Heim- weg antrete» kö»nen. Seit fiiuf Iahren besteht diese Schule, nnd so lange schon währt, aber bleibt bisher v e r g e b e n s, die Bitte der Ansiedler um Vermehrung der Lehrkräfte durch die b.-h. Landesregierung. Alles, was diese bisher siir die deutsche Kolouisteuschule iu Königs- seid tat. war. das; sie hiefür jährlich ttltt) Kronen an Subvention bezahlte. Es kommt a b e r noch bes s e r: Tie Kolonie beschlos;, ans eigene o st e u sich eine n e u e Schul e zu baue», Raum siir Lehrerivohnnng (zwei Lehr- träfte), zwei Klaüenzimmer, »ostenvoranschlag 27.M)l1 Kronen. Taran wnrde von den ...ttönigsselder Bauherren" allerdings die Bedingung geknüpft, das; es nur beim Unterricht in der deutschen Sprache bleiben darf. Bor drei ^ a h r e n wurde der b.-h. Landesregierung das Baugesuch vorgelegt, am 2. oder 3. Männer litlll der Bauplan. Auf Wunsch der Ausiedler frug ich anfangs Jänner 1 !> 1 1 eiuru Funktionär, der diesem Ressort nahesteht, wie es NM den Schulneubau iu Köuigsfeld stehe. Er meinte: „Wir miissen vor allem an Schnlbanteu in jenen Gemeinden denken, wo 2l>li und »och mehr .ttiuder iu einem Klassenzimmer znsainim'ngepfercht sitzen. Oder in Gemeinde», wo es ii b e r- h a » pt «och kein e Schule gibt. Köuigsfeld muf; »lit dei» Schulneubau »och warte». " Tie F ii r s o r g e (II) der LandeSregieruug für die iiöuigs- felder Schule erhellt am besten daraus: Wie oft auch die Schulleitung um Lehrmittel einkam, es erfolgte überhaupt keine Erledigung oder — sie kam dann als Abwei'nng. Seit vier Iahren wird nm 2M bis MI Kronen jährlichen Lehrmittelbeitrag gebeten. umsonst. Taher — weil nichts davon vorhanden ist, respektive war — nicht einmal eine Wandkarte — beschenkte die McineS Trachtens durchaus u n st i ch h ä l t i g, da sich die Kolonie ja auf eigene Kosten ein «chulbaus bauen will. Der hemme »de Punkt dürfte im „nur deutschen Sprachunterricht" zu suchen sein! Man will anf diese Weise die Königsfelder gewissermaßen ..aushungern" und damit zur Naison des „serbokroatischen" Schulunterrichtes bringen. Dieser Plan wird der Koben Blada in Sarajevo jedoch nicht gelinge». D. V. 74 niet> e r l ä » d i s ch e A a in i l i e Balt ei n e — unter d e r Aufsicht »nd Fürsorge (!!) der b. - h. Landes' regier n n g st e h e nde s ch n l e mit einer — Wandkarte. Bis dahin hatte eine Hand karte ans, ivenn ich mich recht entsinne, dein „Bosnischen Voten" oder einem F ii h rer des Tirektors P o j m a n — dafür Dienste getan. I l. Stra s; e n n n d W e g e. Tie Wege im Bereiche dieser Kolonie besinden sich, alle zu saiiiniengenoinnien. in einein geradezu schandbaren Z n- stände, selbst die sogenannte ^traüe .l>iönigsfeld -Bosn. Gradiska ist während der ersten Kilometer lbis zur Ein mündii.ig dieser beispiellos vernachlässigten .Kommunikation in die landesärarische strafte Nudolfstal^ Windtliorfr Gradiskat dei halbwegs schlechter Witterung tan in zu befahre». schildern läszt sich der Zustand, in dein sich in i r im N o v e in b e r 1 !> 1 l» diese bosnische Fahrstrasze zur Verfügung stellte, am besten mit dem Bekenntnis: Äls ich, der von mir benülzte landesübliche Leiterivagen, Herrn Inn Balts brave Pferde und mein wackerer schwäbischer .Rutscher nach beinahe zweistündiger Aalirt die >">> Kilometer — mit keil behaltenen Gliedern hinter uns liatten, da — w u s; t e ich wieder iiin vieles in e h r v o in Elend deS ge s a in t e n b o S n i- sclie u Volkes in bezug auf seine tränen- und Wegniisereu. freilich, es sollte im Verlaufe der Weiterreise noch viel — viel böser kommen. Tcin Obigen sei noch beigefügt als Kuriosa: Im benachbarten K o z a r a - G e b i r g e sind die Wege derart s ch lecht e. das; mau zu gewissen Jahreszeiten mit Wagen überhaupt nicht verkehren kann. Wollen die Leute aber trolzdem Frucht aus den Markt in Gradiska bringen oder von dort etwas lieimbefördern, dauu kann dies unr mittelst Tragtieren geschelien. Was der Bauer aber verdienen kann, wenn er für den Transport von nur einem Zack Hafer ein Tragtier braucht, dabei M bis 2."> Kilonieter zn marschieren hat bis in die Bezirksstadt, kann sich jeder einsichtsvolle Mensch leicht vorstellen. Tie konstante Verariunng der bosnisch?» Landbevölkerung und die noch vielfach vorhandene Rückstnndigkeit des bosnischen Bauers fauch des deutschen in gewissen Kolonien) belasten daS Ziindenkonto der b.-h. Landesregierung in Sarajevo und des ge ineinsanien k. n. k. Finanzministeriums iu Wien, i» denen es von Erzel lenzen, s e k t i o n S ch e f s. Hof- n n d Regie- r u n g s raten mir so wimmelt, ganz gleichmäkig. Und jeder ehrlich e Mensch mim den Einheimischen alle r Nationen und Konfessionen widerspruchslos beipflichten bei der Behauptung: 75 Ter l u r » r i ö s e Verwaltiiugsapparat fraf; und fris;t die Budgets für Schule» und .Hoiiiinuuikatioiien wie Briickeu, ?)kelio- ratioueu .'c. auf »iid vertreibt jene von Haus und Hof lmeift nur „ns sehr armselige» u tscha s), ivenu die U e b e r steuern trotz b e st e u Will e u s nicht mehr geleistet werden könnend) Turin einen Radikal w a ndel schaffen, in n s; dein b.-h. Landtag gelingen. Ties wird allerdings nur dann möglich fein, ivenu es nur eine, und Mar in Sarajevo residierende, dein Landtag w i r k l i ch verantwortliche Landesregierung geben wird, aber nicht einen Absolntiste» an der Tonan nnd einen P s e udo- L a udes ch e f mit sebr weuig wirkliche u Machtvollkommenheiten — an der Miljacka — in B o s u a S e r a j. — III. K l u s; r e g ii l i e r u » g e u u u d ander e W asser- schntzarbeite n. Bor allem wiinschte die Kolonie längst schon die Regulierung der (Yjurkovica. Iii ilirem Bachbette befinden sich .zwei Mühle», die bedeutende lleber'chweiuniuiigen verursache». Tie Bezirks- i»id Xireisbehörde scheinen sich wenig darum zu kümmern, das; Wandel geschaffen wird. Allerdings wurden im Jahre M1K/M17 von der Wasser genossenschaft in B o s ». - (^ r a d i s k a Eiitsuiupsungs- und Kanalifierungsarbeiten durchgeführt, allein sie und nicht l> i »- r e i ch e n d gewesen. Seithe r stockt es aber wieder. Vor allem mühte aber auch darauf bingearbeitet werden, das; die >! o l o n i st e n f e l b st Trainagen anlegen, wie dies zum Beispiel die Niederländer B a l t taten. Bezüglich der i n r k o v i c a - R e g u I i e r u n g ist die Kolonie der Ansicht, das; man zu allererst die zwei erwähnten Mühlen entfernen nins;. Tann kann erst an die R e i n i g u u g des Bacbbettes geschritten werden. Besonders leiden unter diesem Mis;ziistande die Kolonisten Andreas P e rlet sen. (Los- Nr. Ui, 2 4^ Hektar A n u u d a t i o u s l a u d davon), Friedrich F a u st (12 Hektar), Vtathariua M i ch l Hektar). Wilhelm "» Aus dem se li r vevölkerle» >iozara-l?ievirge wurde mir mitgeteilt: A,hre 1!«>!> konnien ganze Dörfer die Ernte wegen der schlechte» Xiommnnikatio» nicht uiitcr ?ach bringe» — mus;teu sie größtenteils oder ganz — verfaulen lassen. Am meinen litte» die Bewohner von Tnrjak unter dieser Misere. ES ergab sich nun. daß viele Törfer die Steuern nicht bezahlen konnte», weil man ohne Ernte war. also nichts verkaufe» konnte. Ta kam der «teuer- Exekutor doch zu Pferd aus Bosnisch-biradiSka aii^criile» u»d — pfändete an Piek, Wagen, Pferden den armen Bauern weg. waS nnr so Zeug hielt." — ^ürwalir. Baren Burian bat a I l e ll r s a ch e. in Wien bosnische Nedouten verainialten zu lassen!!! — ?. B. e ck W Hektar Jnnndationsland). Fa»st zum Beispiel beziffert den Wasserschaden im Jahre l!Ul> auf 8lll> .Kronen. Tie Leute sagen: „Wir wollen vom Wasserpauschale nicht defreit werden, bezahlen lieber das Toppelte, aber — wir wünschen. dan die Regierung nnsere Bäckie reguliert. Wir allein sind dafiir zu arm." Ter »reisiiigeuieur T a in j a n o v i i» Baiijaluka soll den genannten «olouisteu selbst gesagt liaben: ..Weizen werdet ihr keinen inebr anbauen. Wendet euch an die Regierung ni» andere L ä n d e r e i e n." Tie Ansiedler wollen aber ihre Heimat nicht verlassen. Tas Interessante dabei ist »och. das? die (benannten zu ihren Losnummern keinen Weg haben. Wohl wurde im Jahre 1WI einer ansgestel'kt, allein — als er zur Turchfiilirung kam, wurde der Wen aus eine» Kilometer abseits angeleat. I V. P o st v erbind n n g. Sie ist ebenso r ii ck st ändi g wie in Windtborsr. Nur jede» z w eiten T a g verkehrt ein Postbote von >! önigsfeld nach B o s n. - G r a d i s k a. So kommt es vor, das; ein in Kölligsfeld nach Nudolfstal aufgegebener Brief sEiitseruung Äl Kilometer) eher in W i e n eintrifft als in der doch viel näheren Schwesterkolonie. Tenn eine direkte Postverbindniig »ach Windthorst — Nndolfstal gibt es nicht.*) Tie Kolonie öiöuigsfeld hat im Schnl- hanse eine sehr primitive Postablage. Tie Tepeschen iniissen nach Bosn.-Gradiska — geschickt »verde». Und somit kann auch von dieser Uolonie die Besprechung mir mit dem einen Ja mm eitert geschlossen werden: „Wie gros; könnte sie wirtschaftlich und k u l- turcll dastehen, wenn — die b.-h. Landesregierung und das k. n. k. gemeinsame Finanzministerium in Wien sich nni das E r- bliihen der deutschen Kolonien in Bosnien wirklich bekümmern würden." XII. Akratische Kolonie Brbaska. Sie ist von ihrer Bezirksstadt B o s n. - (>jradiska neun Kilometer entfernt und liegt an der Strafte zur Tampfsäge Pod- graci Kornij der „Ersten b.-h. Tampfsäge Sucietü »»»iiinm", die iLll Kilometer von Bosn.-Kradiska entfernt, am Fusze des Ko^ zara-lSebirges im Jahre 1895 in Betrieb kam. Ein Jahr vorher ließen sich die hier nun lebenden (Sali- zianer im Urwald nieder, rodeten ihu aus. Es war mühevolle Arbeit, kostete so manchem der Braven das Leben oder doch die "I Möglicherweise wird auch darin in absehbarer Zeit Wandel geschaffen. Termal bestellt noch dieser Mistznstand! D. V. 77 lyesundheit. Und wenn man hört, wie unduldsam atholik und Serbe gegen diese Ehristen-Mitbrüder waren, wenn es galt, verstorbene evangelische Ehriiten in geweihter Erde zu bestatten. dann „dreht sich einein das Herz im Leibe nin". Man wird davon in niiderer Form lesen. Solche nnchristliche Undnld- und (Yransainkeit, mit dem ganzen Milien der Unvaldgesahren nnd Urwaldentbehrnngen unigeben, bieten Stoff für sich. Ebenso die „Wölfe-Erlebnisse" — während der ersten Befiedluugsjahre. Vrbaska bildet übrigens eine sehr sinn- nnd augenfällige lij renz g e in a r k» n g zuuschen den wohlhabenden, sogar reichen nnd nur sehr armen nnd allerärmsten deutschen Kolonien in Bosnien. Leider zählt dies-.' Ansiedlmig bereits zn der zweiten Kategorie. Ten» wenn Tab. VI auch nachweist, das; man es bei Vrbaska mit einem lyesaintverniögeiisstand von rund I Lll.UlN) Kronen zn tn» hat, so spielt dieser Barbesitz an t^rund und Boden gegenüber anderen — und zwar Mif;verhält- n i s s e n — nnr eine untergeordnete Rolle. Wie singt der Prologist im „Bajazzo"? — — „Tas Spiel kann beginnen!" 1^^», — l.n»iii».iiliii»>». — Wie e i n roter — aber sehr u n s ch ö n roter Faden zieht sich durch die Kolonifierungsgeschichte in Bosnien das immer doppelspielige Verhalten der b.-h. Landesregiernng. respektive des „h ohen b. - h. N e g e n t e n" in der Wiener ^ohannesgasse. Seinerzeit versprach man den Zmiedleru das Blaue vom Himmel herab, und was da mit dabei war die Trommeln zn rühren fiir die Kolonisieruug bosuischer Urwälder nnd Ziiinpse durch deutsche Bauernkraft und Bauernfaust, überbot sehr oft die Spitzfindigkeit der Werber für weiland die Söldnerheere. Man zog mit vielen Versprechungen, lockte mit vielen Versprechungen gutgläubige Ansiedler ins Land. Tie Beilage 2 enthält alle Pnnkte der bis heute noch iu Giltigkeit stehenden Kontrakte sogenannter ä rar i scher K o l o n i st e n.") Heute, im Zeichen des „geänderten Kurses", ist das gerade (Yenenteil der Fall. Indifferenz, Indolenz, Rücksichtslosigkeit gegen die gesainten deutscheu .Kolonisten tun schon das ihrige, um de» Leute» das Tafein möglichst zu verleiden. Man möchte den „d e n tschen T ü n g e r" haben für ein n e u e r w a chtes Kulturland Bosnien, die deutschen Pioniere dcZ Beamten-, Ackerbau-, Industriellen- nnd Arbeitertnins, aufgegangen im Volkselenient der Einheimischen. Oder — wer dent s ch bleiben will — dem ein kräftiges, aber auch unabänderliches „Hinaus mit "I Tazu zählen untcr den deutsche» Änsiedlunsten in Bosnien: Branjcvo, Tugopol je, Äorace, «chutzberg, Kibovska, Königsfeld, Brbaska, Prozara, Prauovac, Äadar- und B r t> o v n c - Z v i l a j. 7S dem >iufera5en". als letzter Grus; und letzter Tauk eines Lmides, einer Ütegielung, der seit »i»i melir als ii» Jahre» deutsche >i»ltiir i»id deutscher Aleis;, deutsche ArbeitSzäbigkcit Handlangerdienste leisteten im Einsiiliren dieser Länder in die Rangsordnnng enropäisch-zivilisierter Staaten oder StaatSteile. Tie Anniit Brbaskas setzt mit dein nassen, wenig frncht bare» Boden ein und endigt mit der Schiilniisere. Weizen. Rogge», ttarwffel, Ä>l'aiS, Haser. Bobnen. Klee sie deilien sebr schwach. Hirse mir im i ii nisten Rodungsland. Für (»erste ist der Ackergiiind viel zn feucht. Feld- und (»artenfriichte »verde» nur zum Hausgebrauch angebaut. Seit vier bis fiiuf Jabre» werden mich Obstbäume gepflanzt. An Ackergeräten, besonders modernen, ilt in dieser Ansied lnng so viel wie nichts vorbanden. (Held und .Ureditmangel lassen aber keine Neuanschaffungen und Ergänzungen zu. Es wäre also vor allem dafür zu sorgen, das; die Kolonisten von Brbaska möglichst billig zn neuen Ackergeräten komme». Neue und dabei a » srei ch e » d für alle. Ter Maugel au entsprechender Viebzncht lässt vor allem das Borbandensein von genügend viel Stalldünger vermissen. Zum Ankauf von ziuustdüuger feblt jedoch diesen Kolonisten voralle in das notwendige »kapital. Tie Biebzucht ist mangels an ausreichendem Bargeld miui mal. Auch feblt es am allernotwendigsten Weideland. Tiesbeziiglich erzäblten mir die Ansiedler: ... . . Als sie seinerzeit ein b.-b. Landesgeometer ans Bosu.-Gradiska nach Brbaska führte, sagte dieser Beamte zn ibnen: Sobald ibr euch werdet angesiedelt baben, bekommt ibr li>> .Hektar Hutiveide. Bor läufig babt ibr noch genug Weideland." Tie Aahre verstriche» — die Zuweisung einer Hutweide er folgte bis beute nicht. Wortwörtlich sauitätS- w idrig ist es nm die W a s s e r v erso r g n n g bestellt. (Siebe Beilage 6.) 5»i Orte befindet sich nur e i n Brnnnen n»d der ist Eigentum des Richters. Tie >iolouisteu bolen sich das Trinkwasser in Fässern aus der Jablouica sg Kilometer Eut- feruiiug. an der Strafte »ach Podgraci.) Ter Weg dahin ist »ieiste»s i» ei»e»i derart schlechten Zustand, das; — wie mir Kolonisten mitteilten — von drei angefüllten Fässern immer nur zwei Wasser nach Hanse bringen. Tieses ist so unrein und ungesund, das; es die Leute uur bei grösstem Turst trinken. Ich selbst verweilte durch M Stunden in dieser Kolonie, litt aber lieber Durst, als das; ich es wagte, davon auch uur zu nippen. Wie mir der Lehrer erzäblte, warf im Sommer vorigen Jahres ein Händler gegen 1 5 an der Seuche vereudete Schweine in diesen Bach. Solche „Bestattungen verendeter Tiere" 7Y (Sclnv<,'i»e, »linder ,'c.) sollen von Seite der Einheimischen ge- wolmheitsgemän sehr oft geübt »verde». Tie Ungunst der Lebensbedinguilgen, besonders mich der llmstand, das; neuer Besitz nur mit größeren Opfern zugekauft luerden kölinte, die stetig ziiiielmiende Zahl der Familie» aber über die alten Losiiiiinniern litt bis IL Hektar fiir jedes Hans) rapid liiiianslvächst, befördern »»gemei» die Aiiswaiidernng. Es gibt bereits Familien, die nach der Teilung des väterlichen Besitzes nur mehr je f ii n f Hektar fiir sich haben. Kredite gelvähren den Ansiedlern von Vrbaska nnr die Landesbankfiliale in Bosn.-Gradiska und der bereits genannte Privatier Josef P arai n in B o s n. - o st a j n i c a (beide je zn 7 Prozent). Zu würdige» ist es vom völkischen Standpunkte ans, das; letzterer der Ailsiedluug zum B a u des S ch u l h a u s e s !> ll» K r o u e u z u u u r s e ch s P r ozeut Iie h. ll II d II II II soll von der Schule gesprochen w e r d e n. Tie Aujiedlttiig besitzt seit drei Aaliren eine konfessionelle Schule: 1!> >iiuder im Alter von 7 bis 15 Iahreu (zwei .^lassen, e i ii ^ebrer!). Tie Schule erhält die .Kolonie aus eigene» Mitteln. Eine» Zuschuß von monatlich li» >t roue» gebe» ziisaiiime» der E v a » geli s ch e B » » d »iid der u st a v Adolr - B e r e i n in Berlin. Tas; das Schnlllokal ans das ärmlichste ausgestattet ist. braucht nicht zu verwundern. Will jemand etwas (Miltes tnn. dann bedenke er dies e Schule mit Wandkarten. Tafel» für de» Attscha»»iigsiiiiterricht:c. Er leistet damit ei» gutes und auch völkisch sehr v e r- d i e u st volles Werk. Tie Erhaltung dieser Schule mit deutscher u t e rrichts s p r a ch e i st gerade z u eiu uatio u a l e s Gebot. Teuu nicht mir das? seinerzeit ans Niiszlaiid Analphabeten nach Bosnien käme», die heute ausgereiste Männer und Frauen sind, auch unter der Engend (im Alter von 18 bis 2S Jahre» besonders) gibt es noch solche. Ueber die „T e » ts che» fr e u u d l i ch ke i t" des Schul- impektors Tomiiiac i» Baiijaliika wurde mir erzählt: Gelegentlich einer Inspizierung durch diese» Herr» lies- Lehrer Mäher (ein biederer Württemberger) die Schüler und Schülerinnen auch deutsch singen. Dies apostrophierte der Schnlgewaltige mit folgenden Worten: „Sie brauchen nicht mehr deutschen singe» »»d bete» zu lasse». In zeh» bis zwanzig Iahren wird von diesen mindern so wieso keines melv deutsch sprechen." 8» Ter wackere «chnlmeister aus dem ^chivabenlande ant wortete ohne «che«: „. . . Unsere Vorfahren erhielten sich durch nielir Ms 15,l) Aalire die deutsche Muttersprache in Uugaru, in der Vnko^ wina. in Galizien — ja selbst in Rußland. So soll es nnch fernerhin bleiben." Und er lies; abermals deutschen sinnen, als eine kleine Traufgab e. Eines dieser Lieder schrieb ich mir ab. Cs lautet: Ter deutsche Knabe. 1. ^ch diu ein deutscher Knabe Und liab' die veimat lieb, Wo Gott in alle» G„uen Den Gnadenbrief uns schrieb. Der Täler und der Sine» Pracht, ?ie zieh» mich an mit saubermacht. Ich diu ein deutscher Knabe lind bab' die Seimat lieb. Ich bin ein deutscher >lnabe lind sing' ein fröhlich' Lied. Jus Land der Deutschen paszt ja nicht Ein trauriges Gemüt, Paszt nicht zu jubelndem Gesang Und nicht zu frohem Glockenklang. Ach bin ein deutscher Knabe Uud sing' ein fröhlich' Lied. Adam M ii l l e r - G u t t e u b r n u n erzählt im „Lite rarischen D e n tsch - O e st errei ch", 2. Jahrgang, 1. Heft, 5. Jänner IM1, in der reizenden Erzählung „Die Schnl- inspektio n" von einem ganz ä hnli ch e n Fall. H e r v o r h e b e n s w e r t e Beschwerden dieser Kolonie, anster allem Vorgenannten: i. Im Jahre 1894/18!l5 begann man mit dem Van eines G e in e i n d e w s g e s, der Königsfeld mit Brbaska dirrkt hätte verbinden sollen. Durch die Indolenz der einheimischen Gemeinden kam es noch immer nicht znr Bollendiing des^ selben. Die Regierung besaß aber bis jetzt auf solche Vers ä u m- i: isso der Gemeinden keine Ingerenz. Tie neugeschaffenen Bezirksräte sollen nnn Wandel in alles bringen. — Hoffen und e r hoffen — wir es! LI 2. Als die »olonie ausgerodet wurde, legte die b.-h. Landesregierung eine 1l) Meter lauge Brücke über die Ljutava: sie diente de» Eiiilieiinischen uud den Kolonisten ganz gleichteilig. Hochlvasser zerstörte sie. Nun hat aber die Negierung keine n e u e Brücke mehr erbaut. Die Kolonie besitzt jetzt nur eine, ans eigene Kosten hergestellte Notbrücke a l l e r p r i in i t i v st o r Art. Dadurch leidet aber die Zufahrt aus die Ausiedlerselder ttiigeinein. Nach Vrbaska gibt es keine Postverbinduug (auch keinen Voten), oblvohl der Ort an der vielbefahreuen Strafte zn den genannten Sägewerken liegt. Zeden Donnerstag behebt der serbische 5k n e z von Vrbaska die gesainte Orts-, also auch K o l o n i st e » p o st in B o s u. - Gradisk a. Wie überall, stiiuuit es auch in dieser Kolonie nnr in de» w e n i g st enFäll e n mit de» Grenzscheidnugeu zwischen dein Besitz der Einheimische» und der Kolonisten. Keiner dieser beiden Teile wein zumeist, wo s e i n Besitz aufhört und jener des Nachbars anfangt oder umgekehrt. Darüber vorgebrachte Beschwerden beim Bezirksanite in B o s n. - G r a d i s k a — ver fangen nicht. Es war mir vergönnt, diesbezüglich mit einem höhere» Funktionär in Sarajevo zn sprechen. Dieser Herr gab alles zu, meinte aber zum ^chlus;: „Grenz- regiilierunge» kosten Geld: die Regierung kann alljährlich nur gewisse Quoten dafür auswerfen. Die Leute müsse» ebe» etwas Geduld habe». Alles — »ach uud nach." Unwillkürlich verfällt man da abermals auf die einzig mögliche Lösung solcher Regieruugs-Geldschwiilitäteii: Auflösiilig dieser Massenaufgebote an Erzellenzen, Sektionschefs, Hof- und Regierungsräteu i» Wie» inid — Vereinfachung des B e r w a l t u n g s a p p a r a t e s durch nur eine Regierung, und zwar eine in Sarajevo fungierende, dem Landtag wirklich parlamentarisch verantwortliche Landesregierung, o h n e der gegenwärtigen absolutistischen, allei.n seliguiachenden Oberhoheit des k. ». k. gemeinscniien Finanzministeriums in Wien. -5. Tic Kolonie »ms; vor allem, soll sie n a t i o n a l nicht zugrunde gehen uud wirtschaftlich erblühen können, verstärkt und dann zu eiiier e i g e n e n Gemeinde gemacht werden. Sie braucht die U n a b h ä ngigkeit nnd Beivegmigsfreiheit — durch Loslösung vo» der s e r b ische » Gemeinde Vrbaska. Gegenwärtig ist iie eine Fraktion derselben. S 32 XIII. Die ärarischr Kolvnie Proznr«. Tie Ansiedlung wurde im Iniire 18!11 von Deutsch- Galizianern gegriindet, die ans Wolhhnien (Rnszland) »ach Bosnien kamen, »in sich in diesem Lande das deutsche Volkstum und die evangelische Religion zu erlialteu. Es trafen 21 Familien mit zusammen 112 Seelen in Prozara ein. Der Lrt liegt ans dem gleichnamigen Mittelgedirgszuge (Prozara Planina. am rechten Üna-User. 18 Kilometer entfernt von der zugehörigen Bezirksstadt Bosn.-Tubica. Unter allen von mir aufgesucliten .Kolonien ist sie die aller- ärmste. Arm biusichtlich des sehr miuderlvertigeu Grund und Bodens, arm durch die erschreckend ichlechteu Wegverhältnisse. Ten grössten Teil des Maines sind diese braven, arbeitsamen Menschen gelvisserinanen von der ganze» Welt wie abgeschnitten. Tie nichts weniger als verlockenden Existenzbedingungen bezeugen ja schon am allerdeutlichste» die nachstellenden Ziffern: Eingewandert 18!1l: 21 Familien, 112 Seelen. Stand drr Kolonie 1!N1: 2-', Familien, gegen 1^0 Seelen. Tie Ursachen, das? diese Kolonie wälirend der Ili bis 17 Jahre Ansiedlnng so wenig ziinalu», waren: 1. Mehrfache epidemische Krankheiten, besonders Typhns und Fieber: 2. selir schlechte Woh- nnngs-, Nalirnngs- und LebenSverbältnisse im allgemeinen: 3. sehr schwere Arbeit bei fortgesetzt n n g e n i> g e n d e r Nahrung (gualitativ und guantitativ). Im Ialire 1 slll 7 raffte die T i P h theritiS allein innerhalb drei Wochen 18 bis 1l! junge Leute und Kinder fort. Eine eigene, selbständige (Gemeinde bildet die Kolonie erst seit dem 2 li. N oveinber 1 kl 11I. Bis dabin gehörte sie zur Gemeinde Medjedje. Wie bereits kurz vorher aiigesülirt, ist der Ackerboden dieser Kolonie sehr steinig und lehmreich (mit Eisen durchschossener Lelun). Ist schon dies Gruud genug, das? die Kolonisten sehr geringen Bodenertrag haben, so wird das Uebel noch dadurch gehoben, das; die Felder dieses NodnngSlandes steiler geböscht sind, also bei längerem Regen das gute Erdreich kurzerhand abge^ schwemmt wird. Tie Ansiedler können nur so viel au Kukuruz, Kartoffel und Hafer ernten, als sie notdürftig st für den eigenen Haushalt brauchen. Ja, nicht einmal fiir den Lebensunterhalt reichen die Ernten hin. Es miissen daher viele K o l o n i st e n auswärts Arbeit suchen. Besonders in Zav i- dovie (Bezirk Travnik, Station der b.-h. Lnndesbahn, Sitz der zwei großen Holzindustrie-Unternehmungen I. Eisler Lrtlieb, und Gregersen Wald-Indnstrie-Aktiengesellschaft) und in SZ Teslic (Bezirk Tesanj. Sitz einer großen Holzverwertnngs- Aktiengesellschaft). Aeld- uud a rtenfr ii ch t e können nicht angepflanzt werden; selbst das Kraut miissen die Ansiedler kaufen. Das; man in dieser Kolonie nur die allerpriinitivsteii Ackergeräte antrifft, ist doch selbstverständlich. Das meiste erfolgt durch direkte Arbeit mit den Händen. Pom M a i s gedeiht nur der bosnische und bildet sozusagen das einzige Lolksnalirnngsniittel. Aber selbst davon haben sie zu wenig und müssen den Kukuruz kaufen. Im Herbst vorigen Jahres bezahlte man die Oka mit ll Heller, befürchtet aber, das? er im Frühjahr I!>11 schon auf 2ll bis 2t Heller im Preise steigen wird. Wie schlimm es manchem dieser deutschen Bergbaueru auch mit dem Maisanbau ergeht, illustriert am deutlichsten der nachstehende Fall: Ter Betreffende pflanzte auf 15, Dunum Kukuruz au. Davon erzielte er eine Ernte von 2 5», sage zweihundert f ii nfzig Oka F r n cht. Es wäre ein unvergänglich verdienstvolles Werk der allgemeinen Menschlichkeit und des völkischen Brudersinnes, wenn die Kolonien Rndolfstal, Win dt Horst, >iönigsfeld — ihren so armen Volksgenossen Mais zu billigsten Preisen alljährlich überlassen würden, so das? die Prozaracr Ansiedler einesteils das für sie äus'.erst nötige Polksnahrnngsmittel in stets hinreichender Menge besitze», und es anderenteils nicht so t e n e r einkaufen müßten. Indem ich diese Anregung hiemit gebe, spreche ich gewin auch im Sinne alle r Leier dieser Blattseiten damit die Bitte an die obgeiiannten wohlhabenden deutschen An siedliiiigeu im Prbastale aus: „Ja, verlaßt — eure Stammesbrüder in Prozara nicht! Zeigt, wie Deutsche zusammenhalten können, wenn es s i ch n in völki s ch e s R e ch t, völki s ch e Stärk n n g u u d auch — u m L i n d e r ii n g v ö l k i s ch e r A r in u t h a n d e l t!" Ebenso armselig wie um de« Ackerbau ist es auch um die Viehzucht bestellt. Pferde werden keine gezüchtet, Rinder nur fiir den eigene» Bedarf, und die Schlachtschweinc miissen wegen Futtermangel in Bosn.-Dubica fallweise gekauft werden. Besser ist es nni die Holzsrage bestellt. Diese Kolonisten liaben noch eigenes Brennholz, aber leider kein Bauholz. Begreiflich ist, das? nach dein vorgeschilderten die (Äesund- heitsverhältnisse nicht die allerbesten sind. Es gibt viele Blutarme unter ihnen. Auch Männer leiden daran. Tie Sterblichkeit ist s ehr g r o st. Seit der Besiedlung im Jahre IMl starben bei Altt Ansiedler fort. Arzt, Hebamme. Apotheke. Spital fein Notspital) sind für diese Ortschaft in Bosn.-Diibica. Das nächste größere und große Spital sind in Sisek und Agram. 6» S4 Sehr viel leidet die Kolonie durch Kreuzotter». Ei» An- siedler, namens Philipp Vetter, erzählte mir, das; er i», ver- g a » g e » e » So ni >» er in s e i » e r S t n b e 3 II S t ü ck d a- v o ii e r s ch lng! Geldkredit haben die .Kolonisten von Prozara mir leim bereits mehrmals erwähnten Josef Varain in Vosn.- Kostnjnica. Ten Vanken sind sie zn — >venig kreditsicher. lieber das bisherige Verhalten der b.-h. Landesregiernng g e g e n iiberdi e s e n A nsiedl e r n wissen sie unter andere in zn bericht e n: Tie llebertragnng der Gründe (siehe die Beilage 2) erfolgte noch nicht durchwegs. Daran dürste »vohl die Nichterfüllung ge- wisser »ontrattpiinkte durch die .Kolonisten schuld sei». Vielleicht läfzt die b.-h. Landesregieriing sich aber doch „erweichen", i» Anbetracht der so mistlichen Vernlögens- und ötreditverhältnisse in dieser Kolonie und — sieht dies nnd das nach, damit diese „Dulder" der Prozara-Planina endlich nach mehr als sechzehn- jährigen, harten Arbeiten, Tarben, Entbehren, Leiden znmittdest Nesiber ihrer armseligen Gründe nnd Häuschen »verde». Es wurde mir erzählt, das, man den Kolonisten den Van einer Schule, eines Gemeindehauses und einer Kirche zusagte. Tavon ist bis jetzt so viel wie nichts erfüllt worden. Alles, was die b.'h. Landesregierung tat. war. das; sie l»tl >i rone» beisteuerte für de» Bau eines N otschnl h a n s e s. Tieses befindet sich in einem tiefen Graben, ist sehr feucht und im Winter überhaupt nicht zn beilüden. Es enthält keine Lehrerwolmnng. Tie Kolonie wäre gerne bereit, den Robot zn leisten für den Van eines brauchbaren Schnlgebändes. Termal besitzt Prozara somit keine Schule, obwohl 23 schulpflichtiger Kinder in der Ansiedlnng leben. Sollte es znin Bau einer Schule kommen, da die Notwendigkeit vorhanden ist, dauu sind die Ansiedler bereit, zu nachstehenden Leistungen: 1. Sic stellen dem Lehrer lll Tiinuui ausgerodetes Acker- sSchuMand zur Verfügung: 2. stellen ihm das Holz ins Hans: 3. tragen im Marimni» ZW Kronen bei für den jährlichen Lehrergehalt. Eine Schule mit serbo-kroatischer Unterrichtssprache werden sie aber nieinal s annekmen. In unglaublich veruachläsiigteiu Zustand befindet sich der sogenannte Fahrweg znr Kolonie s.3 Kilometer ab der Ztrasze Vosn.-Tubica—Bosu.-Kostajnica). Bedenkt man nun. daß er vor 1K Iahren von der b.-h. Landesregierung angelegt wurde nnd nnn in einem derartigen, bis äiir Lebensgefährlichkeit herabgekoininenen Zustand sich befindet, dann kann man mir schwer begreifen, wieso es mög- 85 lich ist, das; die Xiaiidesregierung nicht mit allem Nachdruck Einfluß ausübt auf die Erhaltung dieser Kommunikation für tadellose Fahrbarkeit. Die .Kolonisten von Prozara beschuldigen ihre Siachbar- genieinde Medjedje als Hanptnrsache der Wegverlndernng. Nicht nur, das; diese X!eute nichts tun für die Wegerhaltung, so zerstören sie anch noch teils ans Dumm- nnd teils aus Bosheit vieles, lvas die Ansiedler fallweise ansbesserten. Mangel an genügendem S ch o t t e r in a t e r i a l ist eine weitere Ursache dieses Schandznstandes der H a n p t k o »i in u n i k a t i o n in die deutsche Kolonie auf der Prozara-Plauiun. Wie bereits erwähnt, gibt es hier keine nennenswerte Viehzucht. Den .Kolonisten fehlt dafür die entsprechende Hutweide. Es »ins; ihnen also ebentnell der Ankauf von Weideland ermöglicht »verde», soferne Prozara als ärarische Ansiedlnng anf andere Weise zn keiner Hutweide gelaugeu kann. Nötig wären gegen 2-> Joch für alle Ansiedler zilsainmengenominen. Um die Wasserversorgung steht es auch iu dieser Kolonie sehr schlecht. Das Wasser mns; ans einem Kraben geholt werden, der über eine Stunde entfernt ist. Daß es diese Bauern zn keiner eigenen Mühle bis jetzt brachten, darf anch nicht verschwiegen werde». Tie lassen das Mehl für ihr Brot i» zwei armselige» kleinen Mühlen am Wege znr Tnbicastraße mahlen. Als die ans Rußland um ihres Deutschtums willen hieher geflüchteten (Halizianer die Prozara Planina bezogen, nannten sie ihr nenes Hei in — entsprechend der Berglage — Hohenberg. Nach etlichen Jahren wurde ihnen dieser Name vom Offiziosns verboten. — Wäre ich Ortsrichter von Prozara, ich müßte eine» Ausweg. Wir habe» iiiiter den deutschen Kolonien ein Rudolfs- t a l, zn Ehren des verewigten Kronprinzen so benannt. Vorher hieß es Maglaj am Vrbas. Dnbrave wurde zu köuigsfeld nach der Annerion. Man wollte damit die Treue zu unserem Kaiser und König Franz Josef I. fiir alle Zeiten festlegen. Weshalb sollte man nicht zn Ehren der Geinablin unseres Thronfolgers, der Herzogin Sophie von Hohenberg — die Kolonie Prozara in Hohenb e r g nmtanfen dürfen? Es kostet nur den Versuch. Die b.-h. Landesregieruug nnd das geineinsame k. n. k. Finanzministerium könnten die Weiter- leitnng dieser Bitte an höchste Stelle nicht abschlagen. Ihrer Hoheit aber fiele damit auch ein würdiges Feld zn für die Betätigung der bekannt hilfsbereiten Großherzigkeit, wo immer es gilt, wirkliches Elend, wirkliche Not zn lindern. 8b XI V. Dir ärarischr .Kolonie Brnnovar. («iclie Tab. VI.) Vesser geht es diesen Kolonisten als den vorgenannten. Aber — auf Nosen sind auch s i e nicht gebettet. 12 Kilometer von der Bezirksstadt Vosii.-Tubirn entfernt. Hausen sie auf einen, et>va 3W Meter hohen Waldland über dein Nnatale. Sie kamen lKU ans (Yalizien und Rnüland nach Bosnien. Veweggründe waren dieselben wie bei den Ansiedler» in Prozara Vranovac lebt nnd arbeitet unter bedeutend besseren Vöde», nnd VodenprodnktionSverbältnissen als die vorher besprochene Ansiedlnng. Hauptsächlich gelangen zum Anbau: Weizen, Roggen, Kukuruz, Hafer, Erdäpfel, lohnen: schwach nnr: Hirse und Futterrübe. Auch in dieser ttolonie ist der Mais noch gröstteu- teils Volksuahruiigsmittel. sie produziert im Jahre durch schuittlich 5N Meterzentner Kiikuruz und -'«»»> Meterzentner Weizen. Anf bemerkbarer Höbe stellt nicht uiiuder die Bestellung der Kleefelder (Rotklee). Es werden vou deu Ansiedlern jährlich bei 2l> bis 25, Meterzentner .Meesanien verkauft. Die Feld- nnd Gartenfrüchte könnten inVranovac vorzüglich gedeihen, wenn sie als Marktartikel zum Anbau kämen. Allein bei den empörend schlechten Wegzuständen. die anch betreffs dieser Kolonie verzeichnet werden müssen, kann von Aus fuhr im großen nicht die Rede sein. To wird davon also nnr angepflanzt, was für den eigenen .Haushalt notwendig ist. Man bat hier heroben anch die Obstknltnr vor noch nicht langer Zeit eingeführt. Tie Setzlinge kamen vom ärarische» Garten in Dervent. Diese .Kolonisten arbeiten mit durchwegs modernen Ackergeräten. Hervorzubebeu siud die auf den Steilabhängen sich vorzüglich eigueudeu Wendepflüg e. Es wird in Vranovac nnr Stalldünger verwendet. Der K u » stdünger kommt den Leuten zu hoch zu stehen. Landwirtschaftlichen Unterricht geniesten die Schulpflichtigen n icht. Ebenso fiel es der b.-h. Unterrichtsverwaltung begreiflicherweise niemals ein — einen Wanderlehrer dafür nach Vranovac zu entsenden. Um die Viehzucht steht es hier wohl besser als drüben in Prozara, allein — vortrefflich auch nicht. Das Pferde in aterial leidet entsetzlich unter den erbärmlich schlechten Wegen-, im besten Falle bleibt ein Pferd drei bis vier Jahre arbeitsfähig. S7 Tie Rinder erkranken, stehen mich i»n, weil man kein Miltes Mutter für sie hat. besonders oft kommt bei ihnen das Bluturiuiereii vor. Hervorragend ist die Zucht landesüblicher Schweine. Branovac hat noch Nodiingswald, allein die Einheimischen sollen sehr viel Waldschaden vernrsachen. Tie Bezirksbehörde sehe davon vieles „durch die Finger" — troh oftmaliger Beschwerden von Seite der Ansiedler. Mir wurde nachstehender Fall als Beispiel fiir diese Be^ schuldiguug erzählt. Ich habe durchaus keine Ursache, damit hinter dem Berg zu halte». . . . „Ter Kolonist Johann Helfiuger wollte vor zwei Jahren einem Einheimischen im Waldschadenverursachen Einhalt tun. Ta schlug ihm dieser — als der stärkere — acht Zähne eiu. Tas Bezirksgericht bestrafte den Rohling mit — s e ch s T a g e n A r r e st! Arzt, Hebamme, Apotheke besinden sich in Bosn.-Tubica (lL .Kilometer Entfernung). Tie ärztliche oder Hebammenhilfe kommt infolge der S ch a ndwege sehr oft zu spät. Ta es bedeutend näher ist, die Spitäler von Agram und Sisek, als jene zu Baujaluka und Sarajevo aufzusuchen, so erfolgt die Äbgabe deutscher >iolonisteu ans Branovac nur in die erstgenannten kroatischen, nicht L a ndes Heilanstalten. Tas Trinkwasser ist vorzüglich und auch sommcrüber in genügender Quantität vorhanden. (Eine Quelle, zirka liMI Meter vou der Kolonie entfernt.) Sehr bedauernswert ist es um die Schul e bestellt. Tic Ansiedler erbauten sich im Zentrum der auf drei Kilometer ausgedehnten Ortschaft vor zirka sieben Jahren um Ml» Kronen ein eigenes Schnlhans. In diesem Betrage sind n ii r die B a r ausl a g e u, uicht aber auch die persöuli ch e u Arbeitslei st u u g e u geuauut. Tie b.-h. Landesregierung stellte aus ihre kosten deu V e r- pu lz bei uud — entsandte zuerst einen Lehrer, dann eine Lehrerin. Beide blieben aber nur kurze Zeit iu dieser weg- uud verkehrslosen Bergeinöde. Wie mir gesagt wurde, insgesamt ein Jahr! Tie b.-h. Schillbehörde wollte uuu eine serbo-kroatische Lehrkraft nach Vranovac senden, darauf ging jedoch die Kolonie nicht ein. So kam es, das; diese deutsche Ausiedluug bereits im fünfte» ^alir schon o h n e Schule ist. Um endlich Abhilfe zu finden aus diesen unhaltbare» Zubänden. baten die Branovacer »m die Rückgabe der Schule in SS die eigene Berwaltung und erklärte» sich bereit, eine Lelirkrast a n f ei g e ii e kosten beizustellen. Ten leitenden preisen ivar dies nicht genehm. Ta verfiel die (Gemeinde auf einen anderen Ausweg. Seit vielen Jahren schon befindet sich in Bosnien ein Wanderlehrer, namens Andreas n a n s (war voriibergelieud auch in Prozara und Bonuei), ein Steiermärker. Diesem alten Mann übergab die Ausiedliiug am l!I. Oktober v. I. ihre schulpflichtige Jugend. Er begann den Unterricht im wieder geöffneten Schiilliause abzuhalten. Was tat uuu aber die Bezirksbelwrde von Bosu.-Tubica? Sie erklärte, bis zur Erledigung des Gesuches um Niick' gäbe der Schule diirfe Herr Linaus im Schulgebäude leinen Unterricht halte». Nachdem »uu aber die schulpflichtige» minder auf eine Kolonielänge vo» drei Kilometer verteilt find >i»d der Weg selbst innerhalb der Ansiedlnng bei schleclitereiu Wetter derart unpassierbar ist. das; ich im November vorigen Ja h r e s v o in B eginn d e r A nsiedl u n g a » bis zur Mitte des Ortes mit vier, sage vier Pferden fahren innftte, um überhaupt vorwärts zu kommen — so ist es ja einleuchtend, das; es keinem Vater, keiner Mutter eiusällt. ihre minder vou einem Torfende znni audereu zu senden, wenn Kiiaus gerade dort seine „Tour" hat. Kaum die Hälfte der 6» schulpflichtige» Kinder erhält also durch deu Privatlehrer der Kolonie Unterricht. Man stöszt auf sechs- bis siebenjährige Knaben nnd Mädchen, die »och n i e einen Lehrer hatte». Wie es in der Folge sein wird, kann niemand voraussehen/) Wandel zum Besseren kann erst eintreten, wenn die b.-h. Landesregierung das Schulgebände den Kolonisten in eigene Ver waltuug übergeben wird.") Ueber das Perkalten der b.-h. Landesregierung gegenüber diesen Ansiedlern wurde mir mitgeteilt: Man versprach den Ansiedlern seinerzeit den Bau einer Kirche und Schule, dann einer brauchbaren Fahrstrasze, die von der Straße B o s ». - T » b i c a — Bo s n. - K o st ajnica auf deu Berg heraufführt: endlich die Uebertragung der Gründe — nach zehn Jahren (siehe Beilage 2) in das Eigentum der Kolonisten. Herr Knaus Kai Hranovac wieder vorlassen, und so ist die Kolonie nun abermals oline jegliche Lehrkraft. Wie lange wieder? D. P. Nach dein, was einer Kolonistendeputation aus Nordost- Bosnicn im k. u. k. gemeinsamen Zvinanzministerinm in Wien mitgeteilt wurde, ist dies aussichtslos.. P. sy Nichts von alldem traf vollgiltig ein. Selbst die (Gründe ivnrden erst wenigen (wenn ich mich gut entsinne sechs Ansiedlern) übertragen, obwohl die Ratenzahlung stets soll eingehalten worden sein und die Mehrzahl der Kolonisten sich bereits — wie im BesiedluugSkontrakt verlangt — die bosnische Landesziigehörigkeit erwarb. Leider iit, wie man ans der Beilage 2 sieht, dieser »ontrakt so reich an Perklausii- liernngen, dos; es der b.-h. Landesregierung leicht fällt, mit der llebertraguug zu warten, wenn dies — besonders seht — in den n e ii e n K ii r s besser h i n e i n p aßt. XV. Tic Kolonir Lbsiröko. (siehe Tab. VI.) Die Gemeinde, in welcher diese Ansiedlung liegt. heißt ^elina^-. Sie hat auch die Postablage.*) Lbsieöko, 21 Kilometer von der Bezirksstadt Baujaluka entfernt (südöstlich), hat jedoch mit den von Moslims, respektive Serben bewolmten Teilen der (Yesai»tge»ieiude Pelina,! nichts zn tun — hinsichtlich der Verwaltung. Ter Qrt hat auch polnische und einheimische Bewohner und mißt vier Kilometer in der Lünne. Neber die Besiedlung (>>ahr. woher .'r.) siehe Tab. Vl. Entsprechend beleuchtet »ins; werde», daß im Lanfe der Jahre wieder 15 bis 2ll Familien die Ansiedlung mangels e i n e r dent s ch e n Schul e verließen. Ans die Schul- nnd konfessionelle Frage in dieser Kolonie komme ich nochmals znriick. Tic B o d e n P l»o d » k t i o n ist eine mittelmäßige. Hauptsächlich werden angebaut: Kukuruz, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse. Klee. Tie Kartoffel gedeihen nicht sonderlich gut. Besonders bemerkenswert: Obsieöko hat auch Wiesen, kann somit die Viehzucht besser betreiben als die anderen Ansiedlungen. Roch sehr armselig ist es hier um die Ackergeräte bestellt. Taß auch nuter diese Bauer» sich niemals ein ärarischer, landwirtschaftlicher Wanderlehrer verirrte, ist »ach all dem, was über die Fürsorge der b.-h. Landesregierung für die deutschen Kolonien in Bosnien geschrieben werden mußte bis seht, — wohl begreiflich. "> Im Jahre 1 8 ^ siedelte ein Kolonist namens Andreas Wirant, der aus »rain kam, in Lbsiecko sich an. Er lebt nun als Wirt, SäftcwcrkSbcsiber und Ockoiiom in L'eliua?. Die in die Kolonie n a ch ihm gekommenen Ansiedler kauften die Gründe von einem Mann namens Saubarini au. und zwar jeder für sich uud auS e i n e n e u Mittel». Die t>oSnisch herzenowiniscbe LandeSregiernnft «ao ibnen nur Buchenholz für den .Hänserbau. D. P. W Tie .Kolonie betreibt keine Pferdezucht. Tie Ninderzncht aber könnte auf einer viel höheren Ztufe bereits stellen, wenn sich die Regierung mehr interessieren wiirde. so wissen die Leute zn berichten, das; seit vier bis fiinf fahren kein ärarischer Zncht stier mehr in die Ansiedluiig geschickt wurde. Tadmch bleibt die Qualität des Jungviehes von ^ahr zu Jahr iinnier mehr zurück. Ilm sc> uiehr als die eiuheimischeu Stiere vou sehr schlvächlichem, ansgehniigertein Schlade siud. Ter Ortsrichter erzählte mir, das; er das Kalb einer von einem einheimischen Ztier auf der Weide gedeckten Kuh nur niu fünf Vi ro u e u verkaufen konnte, während ihm dieselbe Kuli im kommenden Jahre ein .ttalb warf, das »in 2 » K r o n e » abging. Tiesmal hatte er den Znchtstier a u S g e >v ä h l t. Auch niu die Schweinezucht ist, eS nicht sonderlich gut bestellt. Tie Kolonisten beklage» sich loeiters, das; sie gleich den Einheimischen das „Wgldbeiiühnngspanschale für schweine- iveide" bezahlen iniissen, obwohl ihre Tiere niemals iu deu Wald kommen, da sie nur Stall s ch w e i u e halte». Im allgemeine» inns; aber dennoch geiaht werden: Tie Produktion nahm ininierhi» sehr zu in den Jahren seit der Besiedlung. Und — die deutschen Kolonisten waren die Lehrmeister der Serben und Moslims. Besonders hinsichtlich der Tüngiing. Ehe die Ansiedler ins Land kamen, war den Einheimischen der Duugwert nicht bekannt. Ter Tüuger wurde — verbrannt. Heute verkauft der Einheimische keine Fnhre davon unter zwei Kronen. Tic Sterblichkeit ist in Tbsiecko gering, es bestehen g u t e. sanitäre Verhältnisse. Tie Wasserversorgung ist gnt. Tic Leute haben auch etwas Ouellwasser. Keldkredit gcnienen diese Kolonisten bei der Sparkasse in Banjalnka. bei der Landesbank (Krniidbiichvormerkiing), bcim Bezirksfonds in Banjalnka (gegen c^iiro) Obfie^ko hat zicmlich viel Auswanderung zn verzcichnc» ge- kabt, Ursache der Schiilniangel. Tie Leute übersiedelten meistenteils nach Banjalnka oder Sibovskn.*) Tas; sie damit dem Tentschtnni eher in Verlust gerieten als erhalten blieben, erbellt ans dem. was ich über öibovskas Schule schrieb. Hinsichtlich der Schule musz sehr beklagt werde», das; die Ansiedlung Obsieeko bis jelzt ohne eine solche verblieb. Ursache. Im Jahre 1W7 wollte ein Baron Willbnrg seinen Grundbesitz lamt Hans für dic Obsieekoer Schule a» die Regierung vcrkaufcu. Tcr Bezirksvorstchor von Kvassah war gegen diesen Ankauf, weil dic behördlichen Ingenieure die Adaptieruug des Hauses als nicht zweckentsprechend und dabei als zn kostspielig bezeichneten. Es wanderten 15 bis Sl> Familien aus. T. B. YI So MI sich »«II die Zchnlhausbaufrage von dieser .Kolonie immer in die Länge »nd ist noch ungelöst. Wie mir aber ein höherer Funktionär der b.-h. Landesregierung die Versicherung gab, soll i in laufenden Jahre l!! 11 — spj o t t helf! An in. des Verf.) — — — mit de in B nn veno n n e n werden. Dies ist nm so dringender, als die Kolonie so wie so be reits mit A nalphabeten iiberfiillt, nun wieder lll schulpflichtige Kinder dem „S ch n l e l e n d in ganz Bosnien" — zum Opfer fallen sieht, wenn nicht bald Abhilfe getroffen wird. Um sich völkisch zn erhalten, braucht die deutsche Kolonie Obsiecko — die grösstenteils von Katholiken besiedelt ist — engsten Zusammenhalt Mischen den Kolonisten beider chri st- l i ch e n .Konfessionen. Sind der evangelische und der katholische Pfarrer in Ban- jalnka — denen diese Kolonie in seelsorglicher Beziehung unterstellt ist — wirklich durchdrungen von ihren Priester- nnd Volks- erzieherpflichteu, dann wird der Weg zn diesem engsten Zusammenhalte immer offen sein. Ter Eindruck, den ich von beiden Priestern im persönlichen Verkehr empfing, läf;t ein Einvernehmen derselben als Seelenhirten der gesamten deutschen Ausiedluiig Obiiecko erwarten. XVI. Tic Äolonirn Kladar-Svilaj und Vrlwvnc-svilaj. Tiese zwei, im Bezirke Tervent gelegenen Ansiedlnngen sind gebildet aus zwei Häuserfraktioiien der .Hataftralgeineinde tgorni-Svilaj an der Save. Kadar-Svilaj hat 2l. Vrbonac-Svilaj 17 Hausnummern. Hervorhebenswert ist für beid e Siedlungen: Tie Kontraktsbedingiingen waren für diese .Kolonisten die gleichen wie fiir alle ärarischen Kolonien in Bosnien. Ter Boden ist nur inittelmäszig, die Prodnltion daher keine hervorragend gnte. Man konnte dem Noduiigsland lMischnng von Lehm nnd Sand, wenig Hnnins) bis jelzt wenig frnchtreiches Ackerland abgewinnen. Mit Viehzucht gibt sich diese Koloniegrnppe nicht ab. Die Pferde werden in Slavonien eingekauft. Schweine hält man nnr die für den Hansgebranch not^ wendigen. Auffallend bleibt, das; in Zvilaj die Seidenraupenzucht nicht mehr besteht. Während der türkischen Herrschaft war sie fehr stark. Ties besagt schon der Name: S v i l a j. Erfreulich ist, das; einige der Ansiedler bereits mit großen Erfolgen die Bienenzucht betreibe». ?2 Äiireginig u»d fachiiiäiinische Velebriinge» dafür verdanke» sie dein Schulleiter Vinko Res in Poto>Iaiii. Aiisivandernng gibt ^ ivenig. dagegen »och immer Zuwanderung, besonders ans Slavonie» »nd aus dem Vauat. Die sanitären Verhältnisse sind mite. Tie Sterblichkeit ist gering. Ter nächste Arzt, die nächste Hebamme, die Slpotbeke, das nächste Spital sind in Vrod, Tervent oder Samao. Entfernungen von zirka III bis zirka -"'4 Kilometer. Tiefe Kolonisten arbeiten mit den i.'andesbankfiliale» in Tervent und SamaL. An diese liefern sie anch ilir Getreide ab zum Verlauf oder zur Velelmiiiig. besonders nach Saiiiac-. Beide Fraktionen baben nur einen gemeinsamen Lehrer. Er bält in jeder von ilmen an je drei Tagen in der Woche Unter richt. Jede Fraktion bat gegen M schulpflichtige minder. Ten Lebrer bezablt die Koloiiieiigriippe gemeinsam. Tiese geivin nicht l,inreichenden Schulzustände briugeu es zuivege, das, bereits viele Kinder der zwei Svilaj die serbo-kroati- fche Schule in Potoüani besuchen, und so dem eigene» Volks tum zweifellos verlorengehen. Es ist daber vor allem von völki- scher Seite anch für eine eigene deutsche Schule in den K o l o nieugruppe u Kadar - Svil a j ii»d V r b o v a c- Svilaj zu sorge»! Stichwort Alldem ich diese Arbeit der Leffentlichkeit iibergebe, be- - tone ich ausdrücklich, das; sie durchaus kein Abschreckungsmittel sein soll für solche, die sich mit der Absicht träne», in Bosnien als .Kolonisten eine neue Heimstatt zu begründen. Im ttzegen- teil! Mein Wrrkche» möge dazu dienen, das ktolonisiernngswerk unserer Bolksgenossen i» Bosnien ganz besonders dnrck neue» Zuzug moralisch, materiell nnd völkisch zu stärken. Auch solle» diese wahrheitsgetreuen Schilderungen kein Zankapfel sein, der b.-h. Landesregierung hingelvorfen z»in schaden der deutschen Ansiedler, noch ein Fcuerbrand zu völkischer Berlielzuug zivischeu meinen Stammesbrüdern und den Einheimischen! Tie erstere soll daraus uur erkennen, iv ie viel noch von dem feblt, ivas uia» einen f r n ch tbar e n und tadellos e n Betrieb der Koloiiisieruiigsarbeit nennen darf, nnd sich dazu entschließe», diese seinerzeit übernommene Mission endlich tadellos nnd unparteiisch durchzuführen: zum stolze der Re gierung selbst, zum Zeilen der Ansiedler, zu i m m e r grö f; ere m mirtschaftli ch e u edei b e n des Landes! Den Einheimischen aber gebe sie kurz darüber Bericht, was deutscher Flein, deutsche 5! rast, deutsche Zähigkeit selbst unter so schweren und bedrückenden Verhältnissen im ? i e n st e d e r >1 nltnrb e b n u g zu leisten imstande waren! Wird diese nun mehr als dreissigjäbrige Kulturarbeit olme Boreiiigeuominenheit richtig erfasst, dann kann es nicht mebr vorkommen, das; unsere völkischen Stammesbrüder, die als Kolonisten Nord- und Nordost-Bosnien bewohnen, scheelen Auges augeselieu werden. Dank hat man ihnen zn zollen, nicht das Kegeuteil! S4 Ten ztoloiiiste» aller jeht ladenden und »achivachseiide» («e»eratio»e» sei und bleibe mein Viich eine völkische Clironik, iiesniiiinelt ans ibrem lieiuiatliche» (ijrnnd »nd Bode», sei »iid bleibe eine Slrt Grundbuch, ans bei» zu eiitnelniieii ist, ums (Aroszväter ii»b Pater zii leiste» vermochten. Elv,ellen^ aber, dem Herr» k. ». k. NeichSfinan.zniinister Baron B n r i a », der li o b e » ^ a » d e s regier » » ji »iid de»i b.-l,. L n >i d t a e leiie ich mein Werkchen na».; besonders ans Her.', »»ter Pernfniiji auf die nachfolgende» Bibelstelle»: I. „?e»n viele sind berufe», aber iveniae sind anserivälilt." (Matt». Ä1.. 10.» II. „An ibre» Kruchten iverdet ilir sie erkennen." t^»k. bis VI',.: Mattl,. IS.. 33.) Sarajevo, im Jänner l!>ll. iv. Heimreise». Beilagen. Acrarischc Ävlonic Branjcvo a/D. >?ie Kolonisten sind vorwiegend aus der Bäcska; Besiedllingsjahr 1M1.> Reister Karl.* schmidt Karl.* »ur^ Heinrich.'' vwlmel Jakob.* -chmidt Ludwig.* Bauer Adam. Bacher Heinrich.* Ä>iohr Jakob. Malier Arn»,;." Jäkl Heinrich.* Baner Heinrich.* Reiner Peter.* Ems Johann. Bieber Michael. Beilage 1. Nainensverzeiclinis äer einzelnen Kolonien. * — Erstansiedler. Berber Pcter. Reister Jakob. Andel Karl* Heiinann Jakob. Hätz Samuel. Schwavpler Jakob* Vächer Georg.* Gerstheiiner Jakot* Benzer Joses. Mauer Jakob.* Schmidt Adam.* Bayer Andreas.* Malier Philipp.* Zchivävpler Philipp* Acrarische Kolonie Dngopoljc a/D. >?ie Kolonislen sind vorwiegend ans der Büeska; Besiedlungsjahr Bnch Josef* Roth Johann jun. Bnch Jakob. ?1ioth Peter. scliorr Philipp. Heinrich Philipp ischmiedmeisler Roth Johann. der Kolonie). Heinrich Karl. Heinrich Johann -Wagncrmeister veinricb Michael. der .Kolonie). * ^ Erstansiedler. YS Kolonie Franz-Joscfsfeld. «Aus Büeska, Ungar»; Besiedl»»gsjabr «Alle Erstansiedler.) Vrandner Wilbelin. Metzger Jakob. Zigler Andreas. Hnniinel >iarl. Hn.nniel ^bristopb. Ärans Perer. Hofsinann Friedrich. Hoffinann Samuel. Men Adam. Meiz olirisliaii^ 'jor» Joses seil. BVI! »IUI Johann. Bruinin Michael, ^chilinger Jatob. Feinpel »arl. !>!e»ia» Martin, ^eitler Fran;. jahraus l'ieorg. Vai» Frau.?. Zorn Zoses jun. Äieng »onrad sen. Meng »onrad jnn. Detter Plnlipp. Arüibrniier Friedrich. Arinbrnster Ludivig. Aruibrnner i>!eorg. Arüibrniier Johann. Hoffinan Adam. Mutier ^oses. >.Aus Ungar»: Besiedlungsjabr lkkit!.» «Alle Crstansiedler.i Schindler Mariin. Klingel Matthias. 5cheirer Andreas. Hoffman Adam. Hriinan Plnlipp sen. Heiman PInlivp jnn. scheierinan Adam. Bauer Johann. Melchor Hermann. Eicherr Adain je». ^ei<- Matthias. Zeis Lndivig. Hidinger Friedrich. Lied Plnlipp. Zeller Georg, tirans Johann. Miiller Friedrich. lBesiedlnngsjahr Hild Adain. Hertie Jakob. Zeiler Viorrlieb. Metzger Valentin. Grau Lndlvig. 2ck-ivarz Friedrich. Binder Martin, «cbaner Josef. Gütle Jakob. Maich Georg. Leidenberger Christian sen. i/eidenbcrger Christian jnn. Leidenberger Martin. Kopp Josef. Wagenhals Johann. (Aus Ungarn, Banat; Besiedlungsjahr I8W.» Reinan Franz. Neman Josef. Nora Paul. Müller Johann. Merkte Friedrich. Polland Christian. Schad Adam, ttiros.z Johann. Hild Johann. Gagner Georg. Haliabrin Michael. Brninin Jakob. Hallabrin Mitias. Hallabrin Taufid. Bogel H. Gülder Johann, «chöjzler Johann. Wagner Jakob. Wagner Josef. (Aus Meska, Ungarn; Besiedlnngsjahr Hironemus Wilhelm. Feller Jakob. Porz Äalentin. Por', Philipp. Lenhard Friedrich. Dcger Jakob. Daus Jakob. Leinenweber Joses. Hironemns Philipp, satter Michael, ^ani Matthias. .liid Adam. schmid Peter. 'Ans «yrmie»; Besiedlnngsjahr 1dd8.) Schneider Taufit. Weber Matthias. Dewald Conrad. Popp Johann. Popp JosuaS. schäfer Georg, schafer Jakob. Popp Adam, Schneider Johann. Terner Z"kob. Wihl Friedrich, schalteger Adam, slreger Michael. Poror Johann. Heiser Johann, schnmacher Friedrich, schivald Jakob, stumpf Vernhart. Vreisch Heinrich jun. Breisch Heinrich sen. Vreisch Marthias. Langenek Friedrich sen. Langenek Friedrich jun. schäser Michael. Flor Johann. streger Philipp. slreger Jakob. Nenner Heinrich. Etiler Adam. Schumacher Ludwig. Gerber Jakob. Tewald Georg. Lepherz Johann. kiek Philipp. Maler Georg. Flor Franz. Fleiner samuel. Maler Friedrich. Schumacher Adam. Renner Peter. Langenei Georg. Langenet Ludwig. ^VesiedluugSjahr 1 !><»,. Lang Friedrich sen. Lang Matthias jun. Lang Michael. Busman Z>osuaS. 7' Ulli Kolonie Brezovopoljc. Schivartz (»teorg (aus Ungarn, KiSkör in der Bacska), 1688.') Schwach Christian (llngarn, Kisker in der Baeska), 1888. Seene Samuel (Ungarn), 1888."> Wächter Philipp ,S»rinie»1. 1888.°) Osztoie Withelmine. Pfaff Peter (Ungarn, Torcsa. Bacska), 1888. Solti David (Tömsöd, Pester »omitat), 1891. Solti NikolanS (Töinsöd. Pester Komitat). 1891. Litz Marti» «Ungarni, 1891.') Falkeuburger Friedrich illngarn«, 18!N.-> Falkenbnrger ^oliaiin inn. (Un- gar»), Falkenbnrger ^akob j»n. (llng.). Fallenburger Paul juu. (Uug.i. ') E rst a n s i e d l e r 1888. "> Bereits gestorben. «eine Familie übersiedelte nach Syrmien. °) Uebersiedelte nach Gunja in Slavonien (bei Bröka) und verkaufte seinen Besitz an Fräulein Wilhelminc ^Sztoie. ^ Starb bereits um da» Hahr 189»; ebenso seine Frau. Peter Psaff kaufte vom Vormnnd der Kinder das Anwesen. °) Starb ebenfalls samt der Frau in den Neunzigerjahre« des vorigen Jahrhunderts. Wegen einer «chuld von lM> I< wurde das Anwesen nm Rill verschleudert. Von den drei Hinterbliebenen Söhnen leben Jakob und Paul in Bröka als Taglöhner, der Aelleste, Johann, zog nach Slirmien zurück. Auszerdem verliefen sechs Familien die Ansiedluug und kehrten nach Süduugaru zurück. Kolonie Kalcndarovci-Turski. lSämtliche »olouisten sind aus Galizien uud Rußland; Besiedlungs- jahr 1894.) ttrans Josef." »raus Andreas." 5iorn Johann." Schidlofski Heinrich." lÄiijra Albert." Jasha Thomas." Cermat Martin. Höpting Philipp. Höpting Heinrich. Söpring Heinrich. Wingler Johann, .«öhle Jakob. Shirer Peter. — Ersransiedler. Kolonie Bosinc-i. Trotz mehrfacher Urgenzen war die Nameiisliste nicht rechtzeitig zu bekommen. Der Verfasser. 101 Kolonie Ularici. 'Sämtliche Kolonisten sind aus Rußland und vializien: Besiedlnnas- jahr ISW.j Rech Zosef. Rillinn Philipp. 5»ki Josef. Müller Matthias. Rech Friedrich. Borth Johann. Rech Karl. Rech Jakob. «iintarSki Jakob. Müller Christian. Brennensi uhl Jakob. Brennenstichl Johann. Brennensrnhl Z!atob. Horn Robert. El>erlvein Marlin, i^ntorski Anton, ^intorski Marzel. <^!ntorski Johann. <'!reb Philipp. <«>reb '.'Idolk. Unecht Peter. Rech Jakob. Rech Franz. Laiibensrein Philipp. Ulrich Hohan». Müller Kleorg. Schlamp ^akob. jlicch Karl. Rech Dorothea. Rillinn sophia. Juli Caroline. Rech ilaroliue. Rech Christine. lvntorski Mina. Miiller Marie. Brciinenstnhl Viatharina. Brenuenstnhl >latharina. Brenneiisinhl Christine. Horn Christine. Eberivein Elisabeth. (»intorSki Marie. <>intoröki Sophie, lvulorski Eva. liireb Caroline. lilreb M. Unecht Christine. Rech Marie. Rech Marie. Laubenstein Christine. Ulrich Barbara. Müller Katharina. Schlamp Christine. Pfeiffer Katharina. Bloch Margarethe, Acrarischc Kolonie Aoraüc. (Sämtliche Kolonisten sind aus Galizicn, Rustland nnd Slavonien; Besiedlungsjahr Ring Theobald," Torothea, Aa kob, Philipp, Elisabeth, Rosalia. Flatt Andrea?, Elisabeth, Heinrich, Karolina, Sophia, Andreas. Flart Michael, Sophia. Elisabeth, Katharina, Dorothea, Elisabeth. Schick Zakob, Johann, Heinrich, Marie. Banin Philipp, Katharina. Schick Johann, Marie, Elisabeth, Zakob, Eva, Philipp. Greb Jakob, Marie, Johann. Sophie, Jakob, Philipp, Karl. Maser Karl," Katharina. Kofler Elisaberh, Johann. Majer Anton, Rosina, Karl. Kral? J«kob, Elisabeth. Koffler Johann, Elisabeth, J«knb, Karbarina. Sohl Zakob. Margarete, Heinrich, Helena. — Erstansiedler. lizie». Ungarn nnd der Bukowina: . respektive Lerch Andreas. Wajant Philipp. Wahn Johann. vir!.? Katharina. »reb Christoph. Heilenbach Johann. Hecker Johann. viei,; Jakob. Zorcki Christine. Cisenbeis Heinrich. Keiper Ludwig. Geringer Aoihann. Meder Adolf. Hein Eva. Eckinith Kran;. Tchmith Chrisline. Breitigam l»!aspar. Rohrer Elisabeth. »eile» Tobias. Tchmitli Aohann. !>akob Heinrich. Poiiau ^atob. >Uill Georg. »rausbar Johann. Weigel ^oliaiiu. »»oll Johann. ASl Ludwig. GaubaL Frau^. Hecker 5akob. Fuchs Aohauna. Müller Georg. Roth Philipp sun. Roth Philipp sen. We i-. gerber WilHelm. Wolf Ziohann. «chefer Aohann. Maier Johann. «peitl Viktoria. Göhl Zohann. Pohland Christoph. Ponan Jakob. «chmidt Katharina. »iisner Philipp. Fischer Andreas. Hartman» Christian. Tchlarb Martin. Wcndl Jakob. Illm Georg. Sesj Georg. Dickert (Gustav. Schlarb Jakob. Fischer SttkolanZ. Reith Conrad. 1»2 Acrarischc j ^«äuilliche »olouisicu sind aus Pesiedluiigsiahr Bc'iide Theodor. Bend? »arhariua. Mahler Philipp. Deken Philipp. Dekeu Marie. ^,im August. Weber Perer. Ludviugievi,' Auto». «abo Peter. ,>!5l Michael. Edinger Philipp. Berfas Johann. Cisenberger Philipp. Cisenberger Jakob. Harnnann Johann, »nl! Philipp. Cisenberger Johann. Du» Zakob. «chmeckner Jakob. «ckmeid.'r Philipp. Vonan Marthias. Hahn Heinrich. Hubert Wilhelm. Bierth Iosei. "Iii Louis. Äst Zra»',. Meisner Heinrich. »eil Gottlieb. Faul Daniel. Heikmauu Johann. Ludoiugieviä Dominik. «auer Johann. Dickert ^rw. Iniig Andreas. Rns lijeorg. Brücker ^akob. «chmeckuer Gustav. Wolff ^akob. GoSler ?osef. -chneicker Adam. «chilliiiZ jtonrad. Diirr Heinrich. Bettiier l^uftav. Diirr Marie. Zchiieiker Daniel. Pnhr Johann. »eiler Johann. Cdiuger Melchior. "eib Peter. Gerliz Äarl. schraut Christian. «tikl Christoph. Cibeu Johann. ie Schntzbcrg. WZ Schwarz Christian. Türr Ludwig. Pohland Heinrich. Ä'ie».z Josef. litis Johann. Biende i^iottlieb. (»amet Heinrich. Ticken Hermann. Ulni Johann. Kanst .Heinrich. Daniel Peter. Edinger Aohan». 'Zorn Josef. MaiheS Georg. Ediiiger Friedrich. >>ova Aosef. Brnming :>Iosa. 'Zart Christoph. Men; 7vosef. Leib Kranz. Xialherte Johann. Aerarischc Äolonic Sibovska. («ämlliche .Kolonisten sind aus Gatizieu und der Bukoiviua; Besied- luugsjahre IÄi^i/!)!i bis lüll».. HauSteuiler Johann, Krau Rosalia, Auua, Ludmilla, Ferdinand. Lener ^oses, Krau Anna, Rudol», Johann, Akarie. ^»az, -Rosalia, »athariua, Luduiina, Barbara, Franziska. schuller Autpu. Krau Elisabeth, Maria. Panl, Klara, Ida. Rudolf. Baumgartner Ferdinand, Krau Marie, .Uaihariua, vedwig, Michael, Marie. Rudolf. Haraud Leopold, Krau ^oiesiue, Kranz, Kranz, Katharina, Marrha, Leopold. Xiuffner Thomas, Krau Barbara, Maria, Ludmilla, Ltlilie. Anna. Rndolk, 7^naz, Zoscf, Rosalia. Perer, Theresia. Vollmer Zoses, Krau Maria, !>indolf, Carolina, Lndmilla, Anna, Peter, ^osef, Ferdinand, Maria. Mauz Milses, Kran Mathilde. Lang Andreas, Kran Maria, Kran,?, zilara. Peter. Gindner Stephan, Krau Barbara. »ndelta ^oses, Krau Rosalia. Mar, Anna, Thekla, Johann, 5 ose f. Marie, ^gnaz, Katha rina. Richter Kerdiuand, Kran Rosalia. Kran',. Peter. Ednard. Adolf. Maria, Johanna. Helinger Perer. Kran Anna, »arl, ?osef. Vieling.'r Leon, Kran Üicgina. ^gnaz. Klekensrein Peter, Theresia, Eva, Anna. Berger MattlnaS, Krau Anna. Elisabeth. Gerhart V^.„zcl, Krau Maria, Johann, Kranz, Ehristina, ^akob, Ludwig. -chuller Paul. Krau susanna. Theresia, Anron, Gertrud, Paul, Murter Barbara. Mauer 5osef, Krau Philomena, .vran 'isla, Mathilde. Reitmeuer Kran;, Kran Krauzis ka. ^oies, Krausiöka, ^ohauu, Mathilde. Laug Georg. Krau »atharina, Georg. Barbara. Angnstin 7wses. Kran Elisabeth, Maria. Mathilde. Eugenia, t'ienooeva. Theresia, Kranz, Adolf, Katharina. Harlinger Rndolf, Krau Rosalia, l^ieorg, Gottfried, Maria. Johann, Regina. Laii ^osef, Krau Marie, ^nstina, ^osef. Pirfchl l^ieorg. Krau Elisabeth, l'!eorg, Maria, Michael, Rosalia, »ind von Maria. varriuger Ludivig, Krau Katharina. Johann. Rosalia, Agnes. Marie, Rosina. Rankt Kranz, Kran Katharina. Adolf, »arolina, Angelo, '"lga. Eduard. Iltt Oiliuradeli Aulou. Frau Anna. Elisabeth, Marie, Slaviza. ?,'ikoletti Daniel, Ära» Rosa, Ursula, Moretti Daniel, Ära» Maria, Raken. Peter. Julian». Bruder Andreas. /vletensrein Blasius. Ärau Susanna, Kosef. Berber Kalol>. Äran Rosalia. Anton, AmbroS. Schuster Ambros. Ärau Maria, Kakob. Birsch Koset, ,vrau karliarina. Ärauz, Tlieresia, >tatliariua. Schüller '.'Idain. Frau Anua. 5>?ief, Paul, Helena. Elisabeth. Banmgarnerr Ednard, Äran Ko- sefina, Fran^. Hermann, ka tbari»a. '.'Idols, Kakob, Koba»:>. Helliuger Ändrea?, Ära» Hed- ivui. Ära»!. Ära»,5. Äran ka rolina. Paul, Ära» Maria. Maria. Vuki'ch Ludwig, Ära» Regina. Trerler Josef, .Katharina. Lüs; Johann, Ära» '.'ldela, Maner Peter, Kran Euiilia. VX'rsreumaiier Gottfried, Ära» Katharina. Haustafler Peter. Ära» Lud- im IIa. Alois, Anna, Mail'ilde. :>iudolf. Hellinger Kolianu. Ära» Anna. Thontas. Pa»»uiarr»er Kalod, Ära» Rosalia, Ära»,!, Koser. Eduard, Maria. Vaumaun Fronz. Ära» Katharina. Kgiiaz. Katbarina. Majer Kokann. Ära» Katharina, Theresia. «chokbanier Rudolf. Äran Maria. Schothauser Ludmilla, Frau.?. A»»a, Zakob. «challer Adolf. Ärau Mathilde, Katharina. Schindler Kakob, Ära» Leon- tina, Ädolf, Rosalia, Eduard, Thomas, Maria. Äklisch Zokann, Knliana. Ära» Maria, Gnsrav. Rudolf, Ära» ,. Kinder der Kiiliaua Bilfel, Johanna. Kakob, Giistab. Maria, Josef. stedilia Toi»i»ik, Ära» Emilia. Witrak Johann, Äran Karolina, Rom, Maria, Matlnlde. Franz. Widofski Kaloh. Ära» Theresia. Marie, Joses, karolim, Katharina, Rudolf, Anna. Srev Kosef, Ärau Magdalena. Äran.?. Magdalena. Hellinger Peter, Äran Matlnlde, Stephan. Kling Kose f. Frau Katharina, Srevlia n, Magda leua. Berber Äuton, Frau Gertrud. Snsanna. Gersrenmauer. Ärau Äranziska. Koliauu. niersienuiauer .Xoses, Ära» Theresia. Kosef. katliari»a. Äleaennein Marli», Ära» Theresia. Gollau». Anna. ^nradeli Kva». Ära» Hediviga, Marie. Baumgartner Martin, Äran Marie, Rudoli. Ba»i»garr»er Frau.?, Frau Ka thariua. Hmistaflrr 5liomaS. Ärau Franziska. Zvl'aii». -ctulsier Koiiann »»d Frau Zch«sicr ^!>e»',el. Lndivika, Pau liua. Zeidl l»>eorg, Ärau Martha. Seid! Ärau.',, Markus. Koses. Kvha»», Theresia. Perer. Millich Äran.?, Frau Amalia, Kohauu, Kgnaz, (zhrisrina. Johanna. Lii; Libor, Fran '.'Inialia. Alberr, Anna. Rosalia, Theresia i^Ivillinge), Kosesina, Ära» ziska. Zchaler Alois, Ära» Thekla, Hermann. Katharina. Schmidt Rudolf, Ärau Leopol- dine, Emil, Adolf. Ferdiuaud. kling Kakob, Frau Elisabeth. Marie, Kakob. Kras'.ler Mathilde, Witwe, Emil. Marie, Stephanie, Kosefiiie. Franz. Mauz Peter. Fran Elisabeth, Philivv. Elisabeth, Kaibarina. Anna. Georg. Drechsler Frau,', «Frau Edmund, Kohaii», Elisabeth. Bariso» Kosef, Frau Marie. L»dwig, Johann. Braun Hosef, Frau Helena. Gerfteiimalier Josef, Frau Katharina. 105 Gerstenmaher Michel, Kran Marie, Ferdinand, Michael, Johanna, »Marina. Luksch Erhart. Mathilde, Elisabeth, Aosesiua, Maria. Zosef. Baumgartner Johann, Kranz, Carolina, Ädolf, Hedivig. Banmgarrner Johann, .Hermann, stranb Rudolf, Krau Lndmina, Thomas, Rosalia, Agna',. Anna. ^voses, Ferdinand. Rangl Leon, Kran Rosalia, Adolf, Mathilde, Lndivig, Eienore, Angela. schaffhanser Thomas, Krau Ludmilla. Kerdinand, Zgnaz, »arl, Zosefine. Äolonic Rudolsstal. Moormann ^oliann «aus ^!roi> Herzogtum L Idenburg i, Befieo- Inngsjahr 1^82.» Moormann Elemens lLlden- bnrgi, 1^2» Tieben Hermann lLldenbnrg>, 1881.» Neusen Andreas i L Idenburg >. 18».',. :»olfes .Heinrich lLldenburg«, 18NI. Fangmeier l^>erhard iLlden bnrg). 1882.» Böckmann Lstar (L Idenburgs, 188:1.' Böctinann ?gnaz iL Idenburg!. 188!!.' Fnngmeier Heinrich (Llden bürg«, 1882." Fangineier Elisabeth iL Idenburg). 1882.^ Brnndiers Wilhelm (Aldenburg). 1881.« .'lioseuiann Bernard (.Hannover». 1882.« Nienaber Wilhelm i.Hannoverl, 188!!* Bruns .Hermann (Hannover), 18Nü. Worrinann .Heinrich i.Hannover). l88:>. Winrer Hermann >.Hannover), 1882.' Älnne Heinrich «Hannover), 18»:'.. Bloms Aohann iHannover), 1882.» Back Bernard i Hannover I, 18t>:>. Moormann Maria (Hannover). Rosen Zosef i Hannover >, 18iZ7>. Nienaber Johann (Hannovers. Torlnlter Johann > Hannober i. 188 t. .Hoormann Anton ^.Hannover). 1882.» Fa» Äiiron «Hannoverj, 18Ü-1. Lagemaun Gerhard iHannover , 18V4. Paschen Anton i Hannover >. 1882. »lnne »lemens und Äugusr (Hauuover), 189:!. Purk Bernhard (Hannov.i, 1882. Purt Wilbelni (Hannov. 18^2. Wortmanii Anton «Hannover i, 1882. Tültmaun ^obann «Hannovers, 1881.« Pranse Augusi 'Preuszisch- schlesien). 188(1." Bauch Adolf i Pr. schles.). 1881.« (»iriiger Heinrich (Pr.-schlesieu), 1881.» Rödler Paul (Pr.-schles.«. 188:'.. >ieller Heinrich >Pr.-Schlesien), 1^2. Mauvaldr ^oies (Pr.-Schlesien >. 1881.' Schindler Zoief >Pr. schienen), 1882. schövs ^oicf «Pr. schles.), 1881/' '.'Inst Robert (Pr.-Zchles.), 18d2. schövs Franz (Pr.-Schlesien!. l881.» Bolkmer Felir (Pr. Schlesien), 18l«>. Hannig Anna «Pr.-Schlesien), 1881.» simon Eduard (Pr.-schlesiein, 1881.« Bartsch Agnes «Pl.-schlesiem, 1881.» « — Erslansiedler im allgemeinen. IUI, Aengebaner Angnsi «Preui'.istl'- Selllesieil«, 1881." .vrauke »iusrav lPr..schlesieii). 1881." Bauch Paul lPr. ^t<«Iei.). 18.^il '"tro Anna (Pr. «chles.1, 1881.» Franke Angnsr (Pr.-Schlesien), 1881." Äil,'II»im»i Eduard iPr.--schles.>. 18»,i. Mise viermann iPr.-Schlesien). I^l.' Langer August (Pr. Schlesien^, 1881.» Bolkmer ttieorg (Pr.-scblesien), 1890. Äiel.vl Paul (Pr.-Schles.), 188t'. Ertl ,vriedricli «MäbreiN, 1881." Aeuinauu ,vran, «Mabrl, 1891. A'eumaiin .Heinrich iMäbren), 1997. ,vranta Bin,?en,;ia lMälir.). 1894. Blau Matthias I Rheinland), 1881.° von den -leininen l»!otlsried (Meinland >, 1881.» Schüller A'ichael sRlieinland), 1882. »lein ^oliau» (Nlieiiild.), 1882. Britz Matthias lNheinlandj, 1881." Söll Lore».; lTeulschland), 1891. Schiszler Marie (Ungarn). 1891. stas;n>i »arl «Ungarn). 199:'. ^,'agu «tepban «Ungarn«, 1999. »ornseind Johann (Uiig.). >892. Mürion ,vrau.; (Ungarn), 1881." Glaser Ä5ilhel»i lüeslerreichisch Schlesien), 18>^. Ender Wilhelm l^cst.-Schles.), 1888. Regina Peter «Tirol«, 1881." -egma Daniel ijnro «Siavouien«, 1897. Tic N a ch t'e » a n u t e u wurden als allererste vom Trap pisieuprior - ?avid. «imones Johann. Zchröer Wilhelm. »öfters Heinrich. Berzweiler Peter Josef sen. Bergweiler Peter jnn. Zchlig Jakob. Wilsdorf Kurt. Langen Ernst. Hanser Langenfeld Johann. Wafiljeviil- Xivto. Bnhne »afpar. Bleibt Johann. simones Josef. Pons Peter. Niönefen Michael. schlig Johann. Zpivlej Wilhelm. Hansit,- Johann. Erben Bentlage» Hermann, schnmaelier Johann nnd Wilhelm. straub Anron. Eberts Josef. Liefenfeld Philipp. Mahlberg Katharina. Langenield MaithiaZ. frisch Josef. Borwerk Maria. Borwerk Anna, Witwe. Gabriel Karl. Tons Philipp. Eotonibiovsli Johann. Lamers Albert. Jansen Bernhard. Labersweiler Johann. Mnller Julius. Labersweiler Matthias. Henipen Helene, Wirwe. Langen Josef. scharenbroich Peter. »oschäa Ferdinand. Schneider Theodor. Bleibt Anton. ;!iniiner»i'ann Matthias. Hoffmann Jakob. Korell Adam, Erben. A'nrenberg Katharina. Winve >7rrh Philivpina, Witive. schell Karl. ^sterkaniv Bernhard. Bnrghardt Jakod. Eismaiiger Paul. Schumacher Friedrich. Ammerich Wilhelm. Ämmericil Johann. Machelan., Ludolf. schick A'ikolaus. Mittcl-Windtliorst. Mahlberg Anton. Bridge» Johann sen. Loab Kran^. Materker Binzcnz. Bascbaniti? Lai'ar. Jakobski Johann. Aeumaun Johann, soha Matthias. sclia re nbro i ch Johann. Biillersbach Matthias, schüriuaun JulinS. ^Üeseii Johann. Pelrovi>5 Mato. ^rtrovsti Joscf. Jaroii ^tro. Lamers Bernhard. (irie lljorge. Mataruga Jilja. >i!amvi-ani t^orge. ,>itzer Joses. »ovaeevi«.- Jlija. schniih Peter, sebarenbroieb ^ranz. Bek Jakob. siebenmorgen Engelbert, srraus Wilhelm, sebnniatt'er Gerhard. Hnrick Josef. »ohnt Josef. schivetsti Johann. »ohnt l»ieorg. Patzal Ferdinand Ivs Payol Vinzenz. Eilmsen Peter. Ehringseld Theodor. .er»ian>i, Pfarrer. Brenzinger »ilian^ ?r. Mahlberg Jol'ann Goa. Nengebaner ''linbroS. Beckinann stephan. Bern. Milntevoi«.- Georg. Deiiiell'iiuer Peter. Zteiner Albert. Tinkelt'ach Gvtrrried. Marrinako Joies und Andreas. Hardt Michael. Freiieis Jakob. Wilsdorf Peter. Brenzinger Franz und Ferdinand. Seilte Franz. svehn Lorenz. Viray Peter. Görkes Gat'riel. Bökmann Gerhard. Hanlane Bernbard. Brauer Theodor. Aiederels Johann. Tegbers snsanna, Wiilve. Wienand Johann Goa. »ramer Bernhard. schnld Peter. Wienand Theresia, Witwe. TroSdek Peter. Sclnnik Peter jnn. Ziebers Johann. Banie Franz. Jnraschäk Biichael. »rähenbühl Friedrich. Mnl,r Johann. Bnlh Johann. Blej Joses. Helk Eduard. Fridgen Joses jnn. Vainerö Josef. Gross Anna, Witwe, Langenseid August. »ra«ak Peter. Betniann Joh. Bern. Mauohajlovie Tiino. lieber» Heinrich. ?>iuloss Johann. Jaro-, Wendelin. Lamers Heinrich. Tulovi«.- Johann. Huugsberg Johann, »eip Matthias. Lanier? Johann jnn. El'er Josef jnn. Girig Joief. Widooie Gjorgje. Heutstliel Franz. Uova>- Srephan. Hoffmann Theodor. Renter Franz. Uiitcr-Wiudtliorst. Rnloss Albertine^ Wiilve. >>arv Ernestine. Hüls Minä. Tünk Johann. jtrilbel Johann. von Gjurkoveeki Mirko. >tinkarv Andreas. Tanders Heinrich. te Besr Gerhard. Mahlberg Joh. Goa sen. Böhmer Joses. Franz. Johann und Heinrich. Emuus Johann, Joses nnd Herbert. Gallemann Wilhelm jun. »öhn Jakob. Aiederels Zrephan und Hubert. Galle»iaun Johann. Alpas ttjerhard. Gör» Johanna Wiilve. Üiulofs Wilhelm. Tiebeniuorgen Wilhelm und Jakob. Heurschel ^tto und August, sibiä Ario. Feignivan Albert. te Best Anron. »ril'del Heinrich. Zimmermann Johann. Gallemann Wilhelin sen. I0Y Kolonie TroSclje. Trotz mehrfacher Urgenten war die Namensliste nicht rechtzeitig zu bekommen. Ter Verfasser. Aerarischc K '.'Ildns Friedrich lau? -lavonien). '.'llt'ns ttieorg «Zlavonien). Slldus Heinrich («lavouiciu. Bardna Ädani (l>talizien). Bardna Philipp (lijati'.ien). Bali Jan «Holland). Bali VZeriiard «Holland«. Bannigärtner Peter (slavouieu). Baumgartner ^oliann «slav.) Battingärtner Christian (Tlav.). Berterh Ändreas sen. (Stao.).^ Berterti Äudreas jnn. (Tlav.i. Berteth iveorg islavonien). Bleich ^atob («tavonien). Bleich '.'tndreas iTlavonien). Bendar Äterander (Tlavonien). Bns'.inann Plnlipp lslavonien). Brüctner Frau; «Zlavouien). Beiurrli Zakob (Lllwonieu). Baner Llirisrian iUngarn). Tansr Friedrich islaoonien). Tippe! i^ieorg se». tllngarn). Tippet l>Zeorg jun. (Ungarnt. Flolir Matllnas ien. l ZIav.1. Flohr Matthias jnn. ^slav.). Flolir Ädam lZIavoiiicii). Flohr Conrad islavonien). i^andav Michael « Ungarn), lvaubav Peter «Ungarn«, Be- siedluugsjahr > tterliardt ^akod lstavonien«. I^!«4/!>.',. l>iro>',mittler ^oliaiiu, Heinrich (i'ializieu«. IMt/S.V Hausier Peter sen. «Ungarn«. Hauszer Peter jnn. .-Ungarn«. 1.^/95. Halter Friedrich «slavonien). HargeSheimer Ioliann >Gali;ien). Heldig Ptiilivp «(iializien). Hnder Zamnel (slavonien). Heck Aakob jen. («lavouien).* Heck Aakob juu. (slavouieu). Harnnaun lÄeorg «slavouien). ^ — Ersiansicdler. ic Äöniqsfeld. Hoitmann Uarl I-laoonien). Horra Ädama juu. lHollands ^aki ^otiann (Tlavonien). Detter ^oliann >l«ali,;ien>. »iefer ?akod (slavonien). dieser Johann l/Zlavo»ien>. »iefer (vortfried lSlavouieu). üieiter Philipp «Ungarn). >>eni Stephan «Ungarn), »eck Wilhelm «(Äalizien). Äeck Wilhelm «Zlavonien«. >llauö Matthias «slavouieu». .»oller Nikolaus (ZIavonieu). »ahlenbach Friedrich «Ungarn). :>tnmpr Bernhard «slavonien). Letu Adam. (lSatizien). Maner üindolf (>iali;ien). Michel Zoser (-tavonien). Michel Peter «stavonien,. Ä'kichet .»arharina. Wirwe LnkaZ > ^laoonieni." Müller Philipp (Stavonieui. Matheis Heinrich (Ztavouieu) Pfass Willielm sen. (Ungarn». Plan Wilhelm jun (Ungarn) Praff ^oliaun «Ungarn«. Popp Friedrich ^lavouieu«. Popp Peter «slavonien». Popv Martin (slavonien). Povv Wilhelm «slavonien.«. Pros; >iarl i^ialiiieu). -atrelmaier sodann (Ungarn), -perzel 7>akod «Ungarn). Schmidt Michael «slavonien). -chreiner Matrdias > slavonien> Wendling I>akob «Zlavonien«. Wenz Theobald (Ungarn), -perzel Nikolaus (Ungarn), sverzel l»ieorg «Ungarn). Wendling Christian (Slavonien). Were-i Thomas > Zlavonien«. ?>ielit?orn Heinrich >Slavonieu). »atarius Ludwig islavonien). (»ieier 5^'dann stavonien). Tiefenrdäler Johann (slav.). ans Gali.zicn nnd !lins;land; Besiedluiigö-18^13.) Wendel WUHelin. Horn Joses. Langert Gottfried. Gruber Philipp. Lorfing Georg. Biri Heinrich. Welker Melchior. Grnber Philipp. Horn Josef. Bnrdanovics Zohann. II» Acrarischc Kolonie Brlmska. >«ä»uliche «olonisten sind Hartman» Georg sen.< Besied- lnngsjahr 18t14." Harlniaiui Georg jun,, O-auev >'hann sc»., 18V4." Gauer Johann jnn.. schick Peter, Link Daniel, Hargesheiiner Heinrich sen., I>!>l,^ Heinricb jnn. ». Leopold. Hargesheiiner Leopold. !!>«>!>. Hnber Johann sen.. I6St." aus Galizien und Üinszland.) Nenner ^akob ijebt Johann), 1«!>7>. Hudes Adam, k!wö, Ä»des Gottfried. 1LV7. Andes ^akob, IÄM. .^ulier Molimin jnn., N»>7. Weber Zalob, I'.««. Petter Philipp. ti»>7>. Machiner Ada in. l8!>!>. Better Lorenz lW7. ;iapf Conrad, 1!>»-. Huber Jcikob. 1A»i. Erstauiiedler. Acrarischc Kolonie Prozora. >Sä»itliche Kolonisten sind '"bin Peter. Besiedluugsjahr Bauer Llnininn, 18!>l." -tofkel Perer. Bauer Zcttob, Is'Ül." Nettinger >tarl. 18!U." Feek »arharina. Bauer Christian. Becker Heinrich. Geres Rudolf. Zetter Philipp. Vtifer Peter. Nanz Kakob. * Ersransiedler. anö Galizien nud !>!ns;land.) werter Philipp. >>un^ »onrad. Her, Johann. Better Johann. Wich Michael. Lehr Peter. Lehr Georg. 'Ihlii Wilhelm. seibel Philippina. Weisgerber <»ieorg. Bäcler Christian. Bechtlof Maria. Ietter Josef. Acrarischc 5iolonic Branovac. i-ämtliche Kolonisten sind Hes Michael/' Becbtloff Johann". vorn Melchior." Eber wein Georg." Eberivein Matthias." Heppen stiel Georg." Eberwcin Johann. Bonau Peter. Helfinger Johann. Becbtloff Jakob. " — Erstansiedler. III Kolonie Obsicicko. Wiranl Ändreas lans Uraini, Besiedlnngsjalir 1882.^ Zttk'iiiosr Philipp lBukoiviiial, 1891.« »ornelson Pkilivv >Buloivi»a>. 1891." Uornelson Äldert (Bnkoivina), 1x91.» »issiuger Friedrich lBulviviua), 1^91.^ Bodnar ^oliann lBnkoivinai, 1891.« Oenchert Pkilipv l Bukowina), »ufsuer sebasriau > Bukowina), 1891.« Lndioia Johann lBnloioina), 1891.« ZcheigoSl'i ^ostf (Bnkowina), 18!».' Tcheinost Johann (Bnkoiviua). 1891.« Pastor Julius iBukowiua), 1891.« Berliug Baleutin (Gallien). 189l.« »nsner Aoses iB»koivina>, 1892. Wcl>cr ?lndreas iBnkow.), IM. Ooffman l^ieorg >Bukoiv.>, 1892. Binder <>oscf lBiikoiv.), 1894. l»Zaschler >>arl (Bukow.>, 1894. Reituieier >larl iBukoiv.), 1894. Laug Andreas (Buloiv.), 1894. Proiagiwic Tieginuud (Bukowina). 1894. Lang Leopold lBukvw,!, 189',. ?l'owr',ki >>arl (Bnkow.), 189',. Mejer Johann (Bukow.), 189->. Lelmer Äie„zxi lOializien). 1^9». « — Ersransiedl^r. Hansdörfer Johann (lAaliZicn), 189». Minitii ,^raii', il^alizieu), I^9>!. Leliuer Johann lGalizieu), 1.89». ilieiriueier Ferdinand (Galizien), 189,i. Aschcndrener ivran^ I Gali;ien1, 189». «chashanier Thomas lGalizieu), 189». Tresler Philipp (Galiz.), 18W. Mittler Äijlhciiil ilyaliz.), 1.89». Zchiuit Rudolf l^iali'.ien!, 1890. Zeidl l>ieorg (Bukow.), 189k. Hakel Äi^nzel IBnkoio.), 189«!. Schuster iBukoio.), 189«!. Hartiuger :>iudols i Bukowina), 189'!. Brandl Martin lBukow.). 189«!. Boliga l»eorg iBukoiv.), >89i!. Äi„ja-!>»k Basel iBukoiv.), 189». ^igel Zanko , 189». B?ansicdler Mitar lBukowiua). 189». '"uosr? ^osef i Bukow.), 1891!. BilSki !>tanko (Bukow.), 189». Prolin er ^oief iBukoiv.), 1^9». Äiiidpnrg '.'llad-^r. Baron l Iliig/l, 189«. verlier Bernhard lUug.), 189». Manisch ,vrani «Ungarn >, 189t!. Wiinisch Eduard (Ungarn), 189». Unffner >>arl !ll»garn!, 1^9». >>!in'ner ^>akob (Uugari'l, 189>>. »»imer Marlin «Ungarin, 189». tvi.'islliu^er Johann >U!ig.), I89>.:. >>drucherr Taniel «Ungarn». >. Nikolie Mato (Ungarns, 189». Lang Johann «Ungarn!, 18V». Aerarischc Kolonie Äadar- nnd Brbovac-svilaj. iSa.utliche Kolonisten sind aus (Äalizien.i Reinl'erger l»ieorg," AgucS. Ulrich ^oses.« Eliristiua. ^osef. ^hrislina, Iakod. Sltton iverdiuaud.« Margareta. Huber Johann/ Tlieresia. Johann. Elisabetk. * n- Ersianiiedler. «ckneikarr Mailhias, »atkarina, Änton, ?Idolf. Mauer vieinricli, Clirisrina, Heinrich. Margarera. Tkeresia. Ulrich »arl. Elisapelli, ^kob, Carolina, Aobann, Karl. 112 Jeter Zakob. ehrisiina, Barbara, c'hrisrina, Elisabeth, Ädolf, Wilhelmine. Hein-; Georg, Pauline, Lndivig, ivlora, Marin. Ulrich Philipp, Barbara. Xiarl, Katharina, Heinrich, Barbara, Gollau». Philipp, Christina. Wilmas vieorg. Karolina. »arl. Jakob. Ehristina. Marie. Ulrich ^osef, Barbara. Johann, Rudolf, Wilhelm, Josef. t^ireb Karl, Ehrislina, l>>eorg. Wilhelmina, Carolina, Elisabeth. Ulrich Wilhelm, Katharina, Ehri stina, Barbara, Maria, Jakob, Philipp, Katharina, Wilhelm. Täubel Jakob, Eharlotia, Heinrich. Bender Ludwin, Magdalena, Ludwig, Jakob. ;'llle oben augefnhrte» .Kolonisten sind evangelisch. Die ,vrau des Josef Siedler, Katharina, ist römisch-katholisch. Alle weiblichen Namen der Kolonie beziehen sich auf die Ehe franen in derselben. ««ämtliche »olonisten sind W'ndling Johann." Wolfer Ludwig." Uempcr Josef." Wendling Josef." »emper Ziohanu." »eniper Martin." ,UviueI»ianii Johann." Ullrich Jakob. Ullrich Gnsrat'. Baiimgärtiier Adam. " — Ersransiedler. Brbovac-svilaj. s ('jali.zien-, Besiedlnngsjahr Baumgärrner Ludwig. Ullrich Rudolf. Baumgartner David. !>tnnk Jakob. Runk Ehrisriau. Kunzelmann Jakob, «clmeikhard Johann. Bau»igärtner Etiristiau. Ullrich Johann. Ullrich Heinrich. Wetlsge 2. 0er Vertrag äer b.-h. Lanäesregierung mit clen ärari sehen Kolonien. Bertrag geschlossen zivischcii de», bosnisch-herzegowinischen Landesärare und den ärarischen.Kolonisten in: Branjevo, Dugopolje, Korace, Schutzberg, Zibovska, Königsfeld, BrbaZka, Prozora, Branovac, Kadar- Svilaj und B r b o v a c - S v i la j. 8 1. Das bosnisch-herzegow mische LandeSärar verpachtet dein den in der Katastralgemcinde Bezirkes gelegenen Äruiidkompler Nr. . . . im Zslächenauöinatze von, . . . bestehend aus den Kataster' Parzellen zum Zwecke der Ansiedlung und Bewirtschaftung auf zehn Jahre, angesangen vom bis zum 8 2. Ter Pächter ist verpflichtet, sich sofort nach Unterfertigung samt seiner Familie auf den gepachteten Grundstücken anzusiedeln, zum Bau der »öligen Wohn- und Wirtschaftsgebäude zu schreiten und die gepach- teieu Grundslücke zu roden und während der ganzen Pachtdauer für landwirtschaftliche Zwecke zu benützen. Der Pächter hat sich die »öligen Wohn- und Wirrschaftsgebäude auf eigene Kosten aufzubauen; es wird ihm aber daS zum Baue erforderliche .Holzmateriale aus den landesärarische» Forsten durch die kompetente politische Behörde unentgeltlich angewiesen werden. Z Der Pachtschilling wird mit 1 Krone, sage: einer Krone, für je ein Hektar Pachtgrund, mithin mit ... X .. Ii. sage: Kronen Heller, für die ganze verpachtete Grundfläche festgesetzt. welche der Pächter alljährlich im nachhinein am Schlüsse jedes Kalenderjahres beim Steueramte iu zu erlegen hak. S 114 Ter Pächter ist aber vi?» oer Verpflichtung zur Entrichtung des „den verabredeten Pachtschilliugs für die ersten drei Pachtjahre gänzlich befreit. Ter Pächter hat durch die ganze Pachtdauer, sofort vom ersten Pachtjahre angefangen, sämtliche Hierlands bestehenden «teuer» und Abgaben von de» gepachtete» Grundstücken und darauf stehenden Gebäuden regelmässig zu entrichten. 8 5. Der Vertrag wird »ue uuter der Bedingung als gittig abge schtosse» betrachtet, wenn der Pächter alle zur Aufnahme in den boSnisch- bcrzegoiviuischeu Landesverband notwendigen Bedingungen erfüllt und auch tatsächlich sofort »in diese Aufnahme aiisucht. 8 V- Dem Pächter steht nicht das üiecht zu. die landwirtschaftliche Bearbeitung der gepachteten Grundstücke während der Pachldaner teil- N'eise oler gänzlich aufzulassen: ebensowenig darf er ol,ne ausdrückliche Einwilligung der Lanvesregieruug die Pachtobjekte oder einen Teil derselben weiter i» Pacht vergebe» oder zu audere» als zu laiidwirtschnft- lichen Zuecken venützen. 8 7- Sollte d.'r Pächter die Vertragsbedingnngen nicht erfüllen, re- sptktive überschreiten, so steht es dem boSnisch-herzegoivinischen Landesärare frei, den Vertrag zu jeder Zeit anfzulösen. Insbesondere wird der Pertrag in folgenden Fällen aufgelöst werden können: -l) Wenn der Pächter mit zwei Pachtzinsraten im Rückstände bleibt- wenn er bis zum Schlüsse des zweiten Pachtjalires sein Wohnhaus uud die Wir:schaftsgebäude nicht aufbaut; ci wenn er die Bevanung der gepachteten Grundstücke ganz oder zum Teile anfläszt oder offenbar vernachlässigt; ll wenn er dir gepachteten Grundstücke ganz oder zum Teile ohne Einwilligu ig der Laudesregieruug weiter verpachtet; e> weil» er die gepachteten Grundstücke ganz oder zum Teile ohne Einwilligung der Landesregierung zu andere» als zu laudwirt' schaftlichen Zwecke» verwendet; i) wenn er in eine andere Ortschaft des In- oder Auslandes gänzlich übersiedelt. In solchen Fälle» geschieht die Auflösung des Vertrages ohne eine gerichtliche Intervention durch blosze schriftliche Verständigung seitens der politischen Behörde erster Instanz, in welcher die Ursache sowie d:r Zeitpunkt der Auflösung des Vertrages angeführt werden soll. Der Pächter Hai in solchen Fällen der Auflösung des Vertrages sofort alle gepachteten Grundstücke samt allem, ivaS darauf wächst und steht, sowie auch alle ihm etwa gewährten Vorschüsse zurückzustellen. Der Pächter hat dagegen gegenüber dem bosnisch-herzegowinischen Landesärare keinen Anspruch auf Ersatz der etwa auf Amelioricrung oder Bewirtschaftung der gepachteten Gründe, sowie auch des auf den Aufbau der Wohn- und Wirtschaftsgebäude gcinachten Aufwandes. IIS Der Pächter ertlärt, von der Landesregiernng keinerlei Geldmittel für die Wirtschaftsetablierung zu bcaiispruchen und gibt seine Zusliiumuug, das; ihm für den Fall als er trotz dieser Erklärung später Ansprüche auf Geldunterstttbungen, sei es >,ls Subvention, sei es als Darlehen stellen sollte, der Pachtvertrag gekündigt werde. -S «- Wenu der Pachter allen Vertragsbedingungen ivälirend der Pachtdauer pünktlich nnchkommt, eine wohlgeordnete nnd angemessene Bewirtschaftung der gepachteten (Grundstücke an den Tag legt nnd ein in politischer und moralischer .Hinsicht tadelloses Berkalten beobachtet — worüber sich die Landesregierung für Bosnien und die Herzegowina die ausschließliche nnd unauscchtbare Entscheidung vorbehält — so werden ihm nach Ablauf der Pachtdauer vom bosnisch-herzegowinischen Landcs- ärxre die in tj 1 dieses Vertrages verpachteten (Grundstücke nnentgeltlich ins Eigentum überlassen. Am entgegengesebten Falle unterbleib! die Eigentumsüber- tragnng, doch kann die Landesregierung nach freiem Ermessen diesen Pachtvertrag, vorausgesetzt, das? sonst keiner der im 8 ? -»—k aufgezählten Gründe zur Auflösung des Vertrages vorhanden sind, unter denselben Modalitäten ans weitere zehn Aahre verlängern. 8 »- Dieses Bertragsverhältnis übergeht für den Todesfall des Pächters auf seine gesevlichen Erben. 8 10. Beide Parteien verzichten auf das Recht, de» Bertrag wegen Verkürzung über die Hälfte des Wertes anzufechten. 8 Tic vom Bertrage zu zahlende» Stempel nnd Gebühren hat das bosnisch-herzegowinischc Landesärar allein zu tragen. Ilrknnd dessen eigenhändige Unterschrift beider Parteien. am INI . S' Weilkige 3. Gesuche der iirarische» .Kolonie Lrbaska »m die Herstellung eines Brunnens. Mit Brief vom 15. Jänner I!IN sandte mir der Lrtsvorslcher Peter Schict die nachstellenden zwei Gesnche zur llebergabe nn die bosnisch-herzegoivinische Laiidesregiernng in Sarajevo und begründete die Zusendung der Dokumente nn mich solgendermaszen: ..Wir erlauben uns zugleich, Ahnen zwei Bittschriften au die bosnische Landesregierung beizulegen mit der Bitte, für Ueber- inittlung gülign sorgeu zu wollen. (5s wäre ivabrlich an der Heil, das; mau de» luesigen Kolonisten mehr entgegenkäme, Sic haben ohnehin schwer zu kämpfen und für Steuer», Schullasteu, Wegunterhaltnng n. s. w. jährlich etwa l.'Mi Kronen aufzubringen olme Schuldzinse, freilich habe» wir Ursache, au dem guten Willen der Regierung zu zweifeln. —" Tie zwei Gesuche wurden von mir persönlich eingereicht und erhielt ich bou den masMbeiide» Hnukliouären die Versicherung, das; biuncu kurzem iu beiden Angelegenheiten entsprechende Massnahme» getroffen werden. Sarajevo, ->ll. Jänner. P. Abschrift! K. k.*> bobe Laudesregieruug in Bosnien und Herzegowina in Sarajevo. B itte der deutschen Kolonie in BrbaKka, Bezirk GradiSka, um Uebernahine eines Weges und Herstellung eines LrtSbrunuens. VrbaZka, den 15. Jänner INI. Hohe L a u d e S r e g i c r u u g! Die deutsche Kolonie in BrbaZka hat mehr als die Hälfte ihres Grund und Bodens in einer Entfernung von '2^ bis 8^ Kilometer in der Richtung gegen Biitriza liegen. Der Weg zu diesen Gütern wurde Es gibt keine „k. k." Regierung in Bosnien. D. P. 117 mich Gründnng der Kolonie von hoher Landesregierung angelegt. .Hiezn war auch die Ueberbrückung von Mei Flühchen notwendig. Eine dieser Brücke» wurde schon vor siel'en Jahren weggerissen, dann durch sechs Jahre durch Notbrücken erseht. Erst im vorigen Jahre konnte die Kolonie daran denken, diese größere Uebcrbrücknng der Ljudava wieder herzustellen, was einen Aufwand an Arbeit nnd Materialzufuhr, eisernen schrauben, Klammern und dergleichen von zirka ÄM Kronen verursachte. Tas nötige Solz wurde un» vom k. k. Forstamte*> in Gradiska zur Verfügung gestellt. Nun muß mich die zweite Brücke wieder vollständig erneuert werden, weil man sie mit Fuhrwerk nicht mehr passieren kann. Auch diese Aufgabe wird die Kolonie noch ausführen müssen mit einem größeren Aufwand von Zeit und Geld. schon seit der Herstellung dieses Weges wird derselbe aber mehr von anderen Fuhrwerken befahren als von den Kolonisten. Tie zur Gemeinde Bistriza gehörigen bosnischen Bauern, welche in der Nahe der Kolonistengüter wohnen, benützen alle diesen Weg, um nach Gradiska oder in das Sägewerk Podgraci zu fahren. Die türkischen Fuhrwerke in Gradiska holen täglich Holz ans den ärarischen Waldungen, welche in der Nähe sich befinden. Auch die Waldungen der Kolonisien werden häufig von solchen Holzdieben zusammengehauen. Und die Kolonisten mußten seither dafür noch Weg und Brücken nnterhalten. Es mögen durchschnittlich täglich Fnkrwcrkc oder Pichherden diesen Weg passieren, wovon auf die Kolonisten fünf koiiimen, weil nnr 1» Kolonisten ibre Stüter in dieser Gegend baben. Tic Kolonie Prba^ka selvii liegt an der Straße vom Sägewerk Podgraci nach der Stadt Gradista. Tic Ortschaften in der Richtung Bistriza und Solzfubr- werke ans andcrcn Orten sind deshalb ans obcn bezeichneten Weg ebensogut angewiesen als die Kolonie Prba-ika. Es wäre dalier nicht mehr als gerecht, wenn anch sie zur Unterhaltung des benütztcn Weges herangezogen würden. Au dcn Grenzen der Güter der Kolonisten hören auch die gangbaren Wege auf. Tie Vertreter der Kotonic Prbaüka stcllcn daher an die lioke k. k. Landesregierung die untertänigste Bitte, geneigte Perfügung in der Richtung zu treffen, dasz obengenannter Weg als der allgemeinen öffentlichen Benützung dienend angesehen wird nnd daher entweder vom Bezirke Gradiska oder von den angrenzenden Gemeinden nnterhalten werden muß. Tie Güter der anderen Kolonisten in Prbaska liegen in einer Entfernung bis zu 2 Kilometer in der Richtnng gegen das Torf PrbaSka. Auch dorthin wnrdc von hober k. k. Landesrcgicrung nach Gründung dcr Kolonic cin Wcg angclcgt. so wcit die Güter der Kolonisten reichen. Auf beiden Zeiten des Weges führen Gräben entlang der Straße. Pom Torfe PrbaSka bis zu diesem Wege sührt eine Route, die jedoch nur im Hochsommer nach Ausfüllung der Löcher mit be- ladenen Wagen passierbar ist. Gräben fehlen ganz. Tie in der Richtung gegen das Torf Prbaüka gelegenen Güter stehen nun von Mitte Oktober vis Mitte Mai häufig unter Wasscr, sind schwcr, manchmal gar nicht zu bestellen, tragen auch nicht viel, weil sie häufig unter Nässe leiden. Zu der Richtung der Straße Podgraci— Gradiska könnte man das Wisser nur abführen, wenn dcr Graben an dieser Straße viel tiefer wäre. Gegen das Torf Prbai-ka bin ließe sich das Wasser ableiten, sobald der Weg von der Kolonic PrbaSka aus dort- Tas Forskamt ist cin bosnisch-kcrzcgowinischcs Forsiamt. T. P. ns l,in hergestellt und der Graben zu deiden Seiten des Weges fortgeführt würde. Solange dies nickt geschieht, kann von ei»er Ableitung des schädlichen Wassers auö der Kolonie Brba-ika keine Rede sein. Die Koloiiisleu in Prb.iZka erlauben sich dalier die k. k. Landesregierung zu bitten, auch bezüglich dieser Wünsche der Kolonisten geeignete Berfüguug zu treffen. Di.' Kolonie BrbaSka zählt gegenwärtig 21 Nummern nnd bezahlt jährlich an das k. k. Steueramt in Gradiska rund 7»» Kronen an Stenern. Ehrerbietigst Die gewählte» Vertreter der Kolonie Brba-ika: Peter (»Sauer m. Johann .huber in. >>., »vakob .huber ni. >>.. Philipp Vetter m. >>., ^rtsältesiee der Gemeinde Prbaüka. h o h e k. k.*> Landesregierung für Bosnien und h erzego w i n a in Sarajevo. Bitte der Kolonisten in Brbaüka, Bezirk Gradiska, um Herstellung von Brnnnen aus ärarischeu Mitteln. PrbaSka, deu lZ. Jänner 1!N1. hohe Land e S regi e r u u g! schon im Aalire 1iM7 wurde aus Anlas; einer bezirksärztlichen Untersuchung der »olonie Vrba-ika die Herstellung von Bruuueu als für die Gesundkeit der Kolonisten ä n st e r st wünschenswert bezeichnet. D i e Bewohner sind vom herbst bis Frühjahr auf Stau' wasser aus Löchern angewiesen. An: Sommer müssen sie das Wasser aus dein etwa 2 Kilometer entfernten Bach Jablonica mittelst Fuhrwerk herbeiführen. Dieses Wasser dient zum Trinken, Kochen, Waschen u. s. w. Wenn nach einem Gewitterregen der Bach anschwillt, ist es jedoch kaum zu gebrauchen, und der Genus; desselben erzeugt häufig Fieber. Auch ist schon öfter bekannt geworden, das; die dort wohnenden bosnischen nnd serbischen Grundbesitzer gefallenes Bieh kurzerhand in den Bach geworfen haben. Das; diese Leute in dem Bachwasser alles wasche», das; das Bieh zur Tränke in das Wasser getrieben wird, darf, weil landesüblich, als bekannt voransgesetst werden. Kürzlich ist wieder ein verheirateter .Kolonist im Älter von 27 Aakreu dem Unterleibstyphus erlegen. Auch in diesem Falle wurde von deu Aerzten d e in schlechten Trink w a s ser die Schuld zug e schrieb e n. Die Kolonisten haben zum Teil uoch ziemlich viel Land auszuroden und dadurch größere Ausgaben. Auch die Unterhaltung ihrer schule und des Schulhauses legt ihueu Lpfer auf, die über ihre Kräfte gehen. Dazu kommt noch die Unterhaltung der Wege auf ihrer Markuug. So können die Kolonisten unmöglich bei ihrer geringen Zahl schon die Mittel aufbringen, um auch Brunneu zu graben, die hinreichend Wasser auch im Sommer liefern. Wasser wird in einer Tiefe von Meter erst gesunden. *1 (?s gibl keine „k. k. Landesregierung" in Bosnien-Herze- gowina. D. B. IIS Ulli hinreichend Wasser zu lieser», sollte» die Brunne» daher etwa Meter tief sei». Tic Koste» dafür würde» betrage» pro Brunne»: Für birabarbeiten lohne Äbsuhr der Erde» zirka M» I< .. Ziegelsteine zun« Ausmauern lohne Beisuhrl . . .. -IN» Ausmauern lohne Hnndlnnger.i» «»»nne zirka N»t> I< Eine solche Sninine kö»»e» die Kolonisten noch nicht ausbringen. Piele bade» Privatschulden und die Kolonie hat noch !!»» X Schulden zu verzinse» vom «chulhausbau her. Tie Kolonisten müsse» auch fernerhin in solchen u»ges»«den Verkältnissen leben, die ihre Kräste häufig vor der Zeit aufreiben. Tie Kolonisten stellen daher an k. k. hohe Landesregierung die untertänigste Bitte, hochdieselbe möchte die Herstellung einiger Brunne» i» der Kolonie BrbaZka aus ärarischen Mitteln anordne». Sollte dies aber nicht gewäbrt werden, so bitten sie hohe Landes- regiernng um l»ewährung eines größeren Beitrages aus staatliche» Mittel» zur Herstellung der so notwendigen Brunnen. Ehrerbietigst Tie gewäklten Vertreter der Kolonie Prbaiika: Peter Iraner ,n. >>., Johann Huber m. i>., Jakob Huber in. p., Philipp P etter m. >>., Ortsältester der Gemeinde Brbaska. ivranz J-sefS-Feld Bjrlina Arrarischc Kolonie Tngopoljc a. d. Driua Zvornik Arrarischc Kolonie Branjevo a. d. Trina — Zvornik Name der Kolonie im Bezirk IWIi aus dem Banat l«!N aus der Baöka >«!N, vorwiegend Schwaben aus der Baöka Wann und wober gekommen 45 Familien, Ä!»l Leelen » Familien, -)4 Seelen aus 4» Hektar Fanlilien, 141) Seelen ans 171) Hektar damalige Familien- u. Seelenanzahl VI) Familien. 14VI) Seelen !» Familien, 4-j Seelen 43 Familien, 174 Seelen deutige ungarische ungarische ungarische damalige Staatsangehörigkeit noch größtenteils ungarisch noch größtenteils ungarisch noch größtenteils ungarisch -- heutige mittel nicht bekannt insgesamt 7S1X Gulden damaliger Permögens- stand viel Bode», aber auch viel Schulden gut, auskömmlich insgesamt rund Ä.'^).Ml> Ii heutiger sehr gute sehr gute sebr gute - Bodenverhältnisse vortrefflich, besonders Weizen und Kukuruz wie in Branjevo, mit Ausnahme des Weines alle Getreidearten, Feld- und Garten- ^ srüchte, Wein, Klee Bodenproduktion mit den modernsten Geräten und Maschinen wie in Branjevo ganz modern - Bodenbearbeitung 1UUI! 1 HockGulden wie in Branjevo Ittül 1 Joch Gulden damaliger Bodenwert UNI) 1 Hoch 1>XX)-^XX» X wie in Branjevo UN» 1 Ho» ll)lX, Ii ' beutiger bedeutend ein wenig nach Bjelina ziemlich viel, besonders Stroh Aussuhr Pferde ziemlich viel, Rinder lMöll- und Simmentalcrl, Scl'ase iveuig, Liegen keine, Schweine viel, Geflügel und Bienen noch wenig helanglos, meist nur für den Haus- gehrauch viel Ninder der Mölltaler Raffe, Schweine für Eigenbedarf, Geflügel desgl., Pferde unbedeutend, Liegen und Schafe keine Pichzucht hat keine» Wald, Holz wird gekaust hat keinen Wald, Holz wird gekauft bat keinen Wald, Holz wird gekauft Forstverhältniffe war groß, hat abgenommen keine lU"/« innerhalb der leftten -i Jahre AuS- keine keine keine t^in- Wanderung seit IN»!« Regieruugsscbule, deutscher Unterricht. 1Kinder, 4 Lehrer keine, von Branjevo 7 Ki» entfernt Schule seit >«!>A, l^Ii Kinder, darunter !>-» deutsche, Unterrichtssprache deutsch s Scbulverbältniffe Landesbankfiliale in Bjelina 7"/„ nur landwirtschaftliche Bezirksge- noffenschaft in Zvornik nur landwirtschaftliche BezirkSgc- nosfenschast in Zvornik 'S kreditverbältnisse k. n. k. M i l i t ä rp osta b l a g e und täglich Botenpost nach und von Bjclina keine Postverbinduug, nächste Post « km in Janja schlechte, nurüinal ivöchentlich Botenpost PerkebrSverl'ältniffe sehr gute sebr gute sehr gute l<. l^esundhcitsverl'ältuiffe 2 Ziegeleien, Brennereien, Lel- mühle, Sodawasserfabrik keine keine l<. Industrien Nach Lage, Klima u, Prodnktions- bedingungen die bestfituierte aller Kolonien. National nicht mehr intakt. Viel Streit unter den Kolonisten, stark verschuldet, schlechter Einfluß der nahen Stadt. (5g muffen im Gcnicinde- h a u s e radikale Peränderungen vor sich gehen. Ebenso im Psarr- amte und in der Leitung der „deutsche n" Schule. Brave, fleißige Menschen, auch schmiede und Wagner darunter. Durch die Wievereröffuung einer regelmäßigen Postfahrt von Zvor- nik über Kozluk Branjevo nach Hanja-Bjelina erbält auch ?«go- polje Postverbinduug. t^ine sehr ansblübende Kolonie mit tüchtigen arbeitsamen Menschen. Pon großer Bedeutung für weiteres Gedeihen ist eine zu erhoffende Bahnverbindung. Wie verlautet, dürste Branjevo in allerkürzester Heit ein k. n. k. Militär-Post- und Zelegraphenaml erkalten. ic. 4- «»: s Bosinri Drrvrnt l!IV4 aus der Baöka vorwiegend Ualendarovri-Tursli Dervrnt Brzovopolje-Rov, «rbka Name der Kolonie im Bezirk I»!»4 aus Galizien I«wi aus der Banka und aus Slawonien ic. Wann und wober gekommen Ä) Emilien, 14«) Seelen unbekannt Familien, 45, Seelen damalige heutige Familien- u. Seelenanzahl 25 Familien, IM Seelen « Familien, 2» Seelen 4 Familien, LI Seelen 4- ungarische österreichische ungarische damalige Staats- angeliörig- keit gemischt gemischt. Oesterreichische, aber auch schon bosnische LaudeSzugebörigkeit ungarische heutige damaliger sebr arm arm gut VermögenS- stand etwas besser mittelmäsiig gut beutiger gute, besonders sür Rübenbau geeignet mittlere gute Bodenverbältnisse besonders Weizen, dann Roggen, Herste, Hafer, Kukuruz entsprechend, auch etwas Weinbau entsprechend, auch etwas Weinbau Bodenproduktion modern mit Maschinen rationell modern mit Maschinen ÄS Bodenbearbeitung 1 Joch IM Ii I Joch I.U Ii I Joch A4 Gulden damaliger Bodenwert 1 Hoch »Uli Ii I Joch I5V Ii I Joch IlXX) I-iUl) Ii heutiger unmöglich wegen schlechter Wege keine keine Ausfuhr Viehzucht etwas Pferde, dann Mölltaler Rin- der,LivnoerSchafe, etwas Schweine nnd Heslü.iel belanglos belanglos bat eigenen Wald bat keinen Wald bat keinen Wald - Forstverhältnisie feine keine 4 Familien j Auswanderung l?iu- keine keine keine keine deutsche Schule, nächste serbokroatische ?, km entsernt keine deutsche Schule keine deutsche Schule schulverbältnisse LandeSbank Sarajevo Landesbankfiliale Bröka und Vjelina 'L ztreditverbältnisse nächste Post Dervent Iii km nächste Post Dervent «! km gut. liegt an der Postroute Bjelina- Bröka Perkebrsverbältnisse gute gute gute Gesundheitsverhältnisse keine keine keine >« Industrien Sebr tüchtige, fleißige und ganz gut situierte Leute. Zu bedauern der Mangel einer deutschen Lehrkraft und die desolaten VerkehrS- verbältnisse. Schlechte Lebensbedingungen, vereinsamt. National kaum zu erhalten, wenn nicht Huzug. Vor allem benötigt diese Ansiedlung ein eigenes Gemeindestatut und eine eigene Schule mit deutscher Unterrichtssprache- Arbeitsame, rnbige Menschen. National aber kaum zu erbalteu, wenn nicht iiuzug ersolgt. >1- B emerkn n g e n Arrarischc Uvlonir Tchut'licrn im Ukrinskilugl Prnjavor Arrarischc >ivlo»ie Uorace Drrvent Ularici Dolioj - Name der Kolonie im Bezirk aus Galizie», Ungarn und Bukowina l«i>4 aus Galizien, Rußland und Slavonien 1»i>« aus Galizien und Rußland »5. Wann und wober gekommen IUI Familie». Wt! Seelen auf ISA! Hektar ^Familien, M Seelen aus I Iii Hektar 3> Familien, 141 Seelen damalige Familien- u. Seelen- anzabl lW Familien, i>UU Seelen 12 Familien, ->3 Seelen -!«; Familien, l.'id Seelen beutige Oesterreick und Ungarn Oesterreich und Ungarn Oesterreich damalige Staats- angebörig- keit Mebrzabl bereits boSikische Landes- angebörige gemischt bosnische Landesangebörige heutige XI X die Reichsten, «M X die Minderbemittelten durchschnittlich AW st. .... arm -^1 damaliger Vermöaens- IZ.VM Ii die Reichsten, Ii die Aermeren durchschnittlich «>««—ltt.UV» Ii schuldenfrei beutiger stand minder gut, öster Ueberschwemmun- gen auSgcsetit mittelmäßig mittelmäßig - Bodenverhältnisse alle Getreidc.irteu, besonders Weizen und itukuruz, Weinbau begonnen besonders Weizen, Roggen, Äukuruz und l?rdäpse> alle Getreidearten, Wein und !)bst- kulturen Bodenproduktiou mit modernen Geräten und Maschinen arm an Ackergeräten primitive Ackergeräte - Bodenbearbeitung I Hoch Rodungsland «Urwald) zirka IM X 1 Hoch liX) X 1 Ho» I» X ic. damaliger Bodenwert I Hoch 25U- »!>ll Ii I Joch 5W—>'»«1 X 1 Ho» ÄK»-X beutiger Weizen, »tuluruz. ztleesamen etwas keine Aussubr etwas Pserde uud Rinder, Schweine sür Hausbedarf, ebenso Geflügel wenig Pferde, mittelmäßig Mölltaler Rinder, gute Schweinezucht, Geflügel für Hausbedars etwas Pferde, znnebmende Rinderzucht iMöll- und Simmenialer), Schweinezucht mit großem Erfolg, Gestügel- und Bienenzucht Viehzucht hat noch genügend eigenes Holz keinen eigenen Wald hat etwas.Xirchengulwald Forstverbältnisse geringfügige keine keine Aus- keine keine keine ^in- wanoeruug seit l'.NH eigene deutsche Schule, sebr schlechte Wegvcrl>,.mi»d,Schnlbesuch wegen dieser miserabl. Wegzustände keine deutsche Schule, der Lehrer kau» nur ein paar Worte deutsch deutsche Schule, !!.'> schulpflichtige minder «Analvbabeten vorbanden! seit I. Zänner l!N l Schnlverhältnisse Bezirkskasia Prnjavor. Landesbankfiliale Dervent Landesbank, Sparkassa i» Bosnisch- Brod Landesbank, Agramer Bank, Getreide- ivucherer iL Kreditverbältnisse schlecht, nächste Post Prnjavor minder, nächste Post Dervent 7 k»> schlecht, nächste Post Doboj »<. Perkehrsverbältnisse gute gute gute »<. t»>esundbeitsverbällnisse keine keine keine Industrien Bei besseren Wegverbältnissen wäre viel aus der Kolonie zu machen. «Gegenwärtig sind diese sehr schlecht. Xeine direkte Perbindung »ach Prnjavor. Allem Anscheine »ach bat seit kurzem die .Kolonie begründete Hossnung auf die baldigste Herstellung einer dire k- ten Verbindung nach Prnjavor via PuHak Moralisch nnd national nicht mcbr ganz intakt. Braucht Anschluß, feste Fübruug und deutschen Unterricht von einem Lebrer, der die Muttersprache vollaus bekerrscht. Macht minderen Eindruck: Mangel an >tommnnikation macht sich sebr unaugenehm süblbar. Bei balb- ivegs gute» Perkebrverbällnissen könnte Ulariei eine der besten deutscheu Ansiedelungen sein im Lande. ><. Windihorst iOber-, Mittel-, Unterwindlhorst» BoSn. Gradiska Rudolfstal Banjaluka 8il>«vska Prnjavor Name der Kolonie im Bezirk I«7i> aus Hannvver, Rheinland, Holland, Westfalen l^U aus Hannover, '"Idenburg, Prensiifch-Schlesien, Oesterreich u, Ungarn aus Galizieu und Bukowina ic. Wann und woher gekomme» AI Familien, «» Seelen .'>U Familie», L-',ll Seelen nicht zu ermitteln damalige Familien- n. Seeleu- anzahl dedeutend vermehrt, bei Ä»I» Seelen stark vernielirt, t!-!2 Seelen, serbische Familien darunter tt» Familie», NUU Seele» 4- heutige Reichsdeutsche und Niederländer Reichsdeutsche, Oesterreicher und Ungar» ^eslerreicher damalige Staats größtenteils bosnische Landesangehörige zum Teil noch Reichsdeutsche gemischt: größtenteils b.-h. Landes- angehörige heutige angehörigkeit mittelmäßig niiltelmäßig >>»»> niilX) Ii die Reichsten. Ml> li die Slermere» damaliger Bermögens- stand wohlhabend ziemlich wohlhabend lL.VM—is.oii» Ii die Reichste, Ä»i» bis Ii die Aermereu heutiger «ute sehr gute »littelmäsiig - Bodenverhältnisse bedeutend bedeutend, hauptsächlich: Weizen, Roggen, Hafer u. Kukuruz alle Feld- u»d Gartenfrüchte. dann Wein- und Obstkulturen - Bodenproduktion mustergiltig, mit den modernsten Maschinen ganz »lodern mit »lodernen Geräten und Maschinen Bodenbearbeitung 1 .V'ch,lUU X gering, weil Rodung Rodungsland, gering damaliger Boden wert 1 Joch IM Ii l Hoch Ulli»—IM, Ii 1 Hoch !>3» Ii heutiger sel'r bedeutend, wäre bei bessere» Wegen noch böker jährlich ca. Willi n>, tigen sie 'unr Wirtschastlich sehr tüchtig und vor-ärtsstreheud. Will mit Windlborstwerden. Eingesprengtesind dagegen: diese müß-ausgekauft werde». Die er- forderliche Summe sür die Bil- ^»»g ei»er eige»e» Genieindezusamnicnznhringcn. Aerarischc Kolonie Prtiaska Bosn. Gradiska l»!»4—!>»< ;,i> aus Galizien Iii Familien aus 2-il> Hektar, «4 Seelen W Familien, 12V Seelen österreichische grösstenteils b.-h. Landesangehörige mittelmäßig Arrarischc kolouic Köninsfrld Bosn.-Gradiska .Trisclje Bosn.-Gradiska 1»!>4/!I5 aus der Bacska, Oializien, 1«!>2 aus der Bacska und aus Mäbren und Niederlande Galizien ÄN Familien, 12» Seelen aus i>3l, Hektar unterannt Familien, 45« Seelen !!>! Familien, 250 Seelen Name der Kolonie im Bezirk Wann und woher gekommen größtenteils noch nicht naturalisiert gemischt damalige heutige Staatsangehörigkeit damaliger ^ heutiger alle Feldsrückte: gedeihen mittelmäßig arm an modernen Geräten unbekannt 1 Joch Sil ttii Ii; zu »aß keine Pferde nnd Rinder wenig, Schweine und Geslügel sür.Hausbedarf keinen eigenen Wald beginnt! ,'i» schwere Lebensbedingungen keine die Kolonie erhält sich eine Schule: ungenngend subventioniert tiandesbank und l Privater sehr scl'lecht, nur einmal wöchentlich Postzustellung im allgemeinen gut keine Sehr arme, aber sehr arheit- same Kolonie. Wünscht Unabhängigkeit von der serbischen Gemeinde Prbaska. Müßte m a t e- riell nnd moralisch gestülit werden, nm weiter bestehen zn können. ziemlich gute alle Feld- und Garteufrüchte ganz modern mit Maschinen billiges Nodungsland l Hoch K5U ti.'i» ii sehr bedeutend, durch Mangel an Kommunikation beeinträchtigt Pserde und Ninder mittel, Mangel an Weide, Schweine, Geflügel und Bienen für Hausbedarf keinen eigenen Wald keine sehr stark, in den leliten 4 Zakren Iii neue Häuser gebaut sehr schlecht, !>2 Kinder baben 1 Lehrer. 4 Klasse» hahen zusammen 4!> >»' Grundfläche k'andesbank, Sparkafsa Banjaluka und 1 Privater sehr schlecht, braucht eigenes Postamt gute keine Sehr tüchtige, fleißige seilte. ?ie Kolonie leidet unter dem Mangel an Entgegenkommen und Unter- stültting seitens der Negierung. vorzügliche - Bodeuverhältnisie bedeutend ! ? Bodeuproduktion mustergiltig, ganz modern l Hoch 4VU Ii 1 Ho» 12UU Ii heutiger Pserde ziemlich, Ninder sehr gut, starke Schweinezucht, Geflügel sür Haushedars, große Bienenzucht keinen eigenen Wald keine keine die Kolonie erbält sich selbst eine vierklassige deutsche Schule ^andesbank, Sparkasia Banjaluka sehr ungünstig Malaria nnd Tvphns komme» noch vor keine Viehzucht Forstverbällnissc Zlns- ^in- wanderung Schulverhältnisse Kreditverhällnisie Perkel'rsverhältniffe Gesundkeitsverhältnisie H Industrien Olisieck« Baujalnka Aerarische .Kolonie Branovue Bos». Duliica Aerniische .Kolome Pmzara Bos».-D»liica - Name der.Kolonie im Bezirk l«!>> und >«!»! ans Galizien und der Bukowina l«!>5 aus Galizien und iliußland I»!>4 aus Galizien und Nußland Wann und woher gekommen 21 Familien, 131» Seele» 23 Familien, II» Seelen aus 34» Hektar 21 .vamilie», zirka 112 Seelen aus 2«» Hektar ÄS damalige Familien u. Seelen- anzabl 21', Familien, 2stst Seelen 24 Familien, 13.', Seelen 25, Familien, I4V Seelen 4- heutige österreichische österreichische und russische österreichische nnd russische V' damalige Staatsangehörigkeit 3—4 Familien sind landeszuständig größtenteils b.-l,. Vandeszugebörig- keil größtenteils b -h. Landesangehörige s: heutige arm arin arm damaliger Bermögens- mittelmäßig Gesamtvermögeu der.Kolonie lstv.Ull» Ii alles in allem noch immer sehr arm heutiger stand mittelmäßig gute minder, geringer Ertrag - Bodenverhältnisse alle Feldsrüchte alle Feldsrüchte die meisten Feldsrüchte, obne Ä^eizen, für eigenen Gebrauch kaum ausreichend Bodenproduktion noch sel'r primitiv mit modernen Geraten nur das Notwendigste an Geräten vorhanden Bodenbearbeitung 1 Hoch 30 (dulden fast wertloses Rodungsland fast wertloses Rodungsland damaliger! Boden wert I Hoch Ackergruud 2st<)—24st X I Hoch Haus.,rund linst-700 Ii I Hoch Ä»-3stst X sehr niedrig heutiger keine Weizen und .kleesamen keine Ausfuhr nach Quantität und Qualität gering nach Quantität und Qualität gering nach Quantität und Qualität sehr gering Viehzucht keinen eigenen Wald die Kolonisten haben eigenes Brennholz die Kolonisten haben eigenes Brennhol, - Forstverbältnisse erfolgte wegen Schuliuangel gering nimmt zu Aus- keine keine keine pin- wanoerung keine Schule, sei,r viele Analphabeten Schule vorbanden, dermalen gesperrt 23 »tinter, aber keine Schule. Schul- gebäude steht leer - Schulverhältnisse Landesbank, Sparkassa und Bezirksfonds in Banjaluka nur bei einem Privaten nur bei einem Privaten .Kreditverbältuisfe minder, Botenpost minder, lmal wöchentlich Botenvost sehr schlecht, 1 mal wöchentlich Post- ahholen durck' den ^rtsricbter in der Bezirksstadt PerkebrSverbältnisse >U>te gute minder gute, viel Blutarme le. »c. Gesuuvheitsverbältnisse keine keine keine ic. Ä- Industrien Durch Schulmangel geistig sel'r zurückgeblieben. Sonst aber arbeitsame Menschen. Diese Kolonie braucht vor allem eine deutsche Schule. Die .Kolonie könnte wirtschaftlich sehr gut prosperieren, wenn sie eine brauchbare Straße besäße. Die ärmste und bedrückteste aller .Kolonien. Ganz uubaltbare Weg- verbältnisse. -keine Viehzucht möglich: kein Wasser, Quelle 1 Stunde enlsernt. Ziemlich steil geböschte Ackerböden. Bor allem benötigt diese Kolonie W e i d e laud und eine deutsche Schule. » l''!«' lainc» aus Äalizicii d>> Änsicrler ». ?l»car Zvilaj. u. i>». I? .ramilieii Ulli SS« Hcllar!n .»ihre IS»««! wurde Äirbovac Svilaj>4 .»ainilicii beiiedcll »uf >«> Hcltar damalige n. Seelen- damaliger beutiger Forstverbältnisse ZluS-^in- Schulverbältnisse Aerarischc >iulu»ie Kndar und Brbovac-Zuilaj Tervciit 31 Familien, 154 Seelen 41 Familien, 240 Seele» österreichische größtenteils schon b.-h. Landes- angebörige arm mittelmäßig passabler, lebmiger Sandboden — Name der Kolonie im Bezirk Wann und wober gekommen beutige anzabl damalige ^taais- nngebörig- beutige keit damaliger beutiger Vermögens- stand Bodenverhältnisse gering,ügig mit modernen Geräten unbekannt I Joch 1.'>U-40U k keine unbedeutend bat keinen eigenen Wald geringe noch immer ans dem Banal minder, nur ein Lebrer sür viele Kinder vorbanden Landesbank minder, Post bebebt der ^rlsrichter gute keine Die Kolonie stebt wegen ibren schlechten Schulverbältnijsen vor der Slavisierung. Bodenproduktiou Bodenbearbeitung Bodenwert Zlussnbr Biebzucht ivandernng kredilverbältnisie BerkebrSverbältnisse Gesundbeilsverbältniffe Industrien 6 Vi«.