Donnerftag .....°.....den'19. Märj 1835. - «^'^» ' ^ ^.......,-—^-.......^— ,.., ,._^-----------——, ------------ ^__i N e u t s ch l a n v. Die Karlsruher Zeitung meldet aus Carlsruhe vom 6. März: Was schon gestern erhaltene Nachrichten befürchten ließen,, hat sich leider verwirklicht. Ein heute Nacht durch auher» ordentliche Gelegenheit eingekommener Belicht der großhcrzoglichcn Gesandtschaft in Wien meldet, daß Se. Majestät Franz l., Kaiser von Oesterreich, am Z. d. M. in l^er Frühe gegen i Udr, Allerhöchsi. ihrer Familie so wie Ihren getreuen Poltern eurch den Tod entrissen worden sind. Se. kömgl. Ho« heit und die übrigen Mitglieder des großherzoglichcn Hauses fühlen Sich von diesem höchst betrübenden Ereignisse schmerzlich ergriffen, und Ihre Trauer wird zuverlässig überall getheilt, rvo man den er« habendstcn Negententugenden, dem nie ermüdeten Wirken für Ordnung und Recht, die schuldige Ver» eh rung zollt. Wegen Ableben Sr. Majestät des Kaisers Franz von Oesterreich hat der großherzogliche Ba, dische Hof die Trauer auf sechs Wochen angelegt. (Wien. Z.) Man hat Nachricht, daß das unterm 2o. No» vember v. I. von Bremen abgesegelte Schiff Ol« bcrs, welches 5o5 Auswanderer aus dem nördli» chcn Deutschland für englische Rechnung nach Ja« maika führte, glücklich dicseInsel erreicht hat. Die Ansiedler, sämmtlich arme Landleute auö der prcus. Men Provinz Westphalcn und angranzenden Lan. dcrn, wurden von den Pflanzern sehr gut aufge« nommen, UNd ls waren im Vorauä Vorkchrun« gen getresscn, für ihr Unterkommen zu sorgen. Cs isl dieß der erste Versuch, durch Ucbersicdlung von Kolonisten auS dem europäischen Icstlande die weitze Bevölkerung zu vermehren, um durch sie die Farbigen nach ihrer Freiwerdung zu ersetzen. Gelingt dieser erste Versuch, so soll die Uebcrsiedlung einer noch weit größcrn Anzahl von Weißen eingeleitet werden. (Korrcsp. v. u. f. D.) ^l? r a n k r e i ch. Der National will wissen, folgende Personen seien am 5. Abends ernannt wo oen, und dcr Monitcur werde sie am Sonnabend bekannt machen: Hr. v. Broglie für das Innere und die Präsidentschaft, Hr. Humann für die Finanzen, Hr. Duman für die Justiz, General Schneider für den Krieg, Hr. Duchatcl für den Handel, Admi» ral Duperre für das Seewesen, Hr. Guizot für den öffentlichen Unterricht, und Hr. ThicrS für die auswärtigen Angelegenheiten. (Alig. Z.) Spanien. Man hat auf der Börse die Nachricht von ei. ncm glänzenden von Zumalacarreguy und Don Carlos in der Gegend von Pampcluna errungenen Vortheile verbreitet, und durch gute Quellen zu beglaubigen gesucht. Die Gazette de France meldet, Los Ar« cos sei am 24. Febr. van Zumalacarreguy erobert worden, der 256 Soldaten gefangen habe, worunter ein Obrisi und 100 in den Spitälern besind« liche Verwundete. Don 6arlcs sei am 25. zu Ubago gewesen. Die Befestigungsarbeiten von Ilurita und Garzia seien nach der Annäherung einiger carlistischen Bataillone suspendirt worden. Hie Saragosser Zeitung enthalt die Nachricht, daß die von Neuem erschienene (Zarn'icer'sche Bande, aus 160 Ma»n bestehend, vom (Zommanccntten der Karabinierc Nieder«Arragonicns am 19. bei 96 Partellada geschlagen, und zum Theil gefangen genommen worden seyn. Die «Zarlisten wollen Los Arcos (einen Flecken bei Estella) eingenommen haben; Don Earlos scheint sich aber nicht daselbst zu befinden, da unsere Briefe ihn im Gebirge zwischen Guipuzcoa und Navarra verweilen lassen. Ueber« Haupt concentriren sich die Earlisten im Norden, im Bastan, und wollen Elisondo angreifen, wo aber außer der gewöhnlichen Besatzung 2000 Mann von Dcana liegen, und wohm die Truppen von Jeu» lila nach mehreren Scharmützeln sich durchgeschla« gen haben. Andere Truppen der Königinn ziehen gegen Ibarola, das Zugaramurdy beseht hält, und gegen die navarrcsische Junta in Sant Ssteban. Madrid, 22. Februar. General Earatala ist zum Generalcapitän von Valencia, in Fslge der Ernennung des Generals Valdeä zum Kriegs« minister, ernantit. — Am 6. Febr. erlitt eine van Coruna ausgelaufene Barke, welche ,40 Verur« theilte nach (Zeuta bringen sollte, Schiffbruch. Der Lootse und einige Matrosen ertranken; die andern Passagiere wurden gerettet, und nach dem Depot gebracht. — Der Marechal de Eamp Don Rami» vez, Gouverneur von Eeuta, soll zur Nordarmee geschickt werden. Er ist ein durch seine Tapferkeit berühmter Militair. Die lchten Bulletins von Mina sind vom i9. un.d gewähren viele Hoffnungen. Die Vclstärtun, gen kommen ron allen Seiccn an, so daß der Ge« ueral bei eintretender besserer Jahreszeit seine Ac« liv-. Operstisncn wird beginnen können. Der Sentincllc des Pyrenees zu Fol« ge »st das oft erwähnte Eonvoy am 22. Februar ohne Verlust in Pampeluna angekommen. Die (Zolonne von O^anna, die im Bastanthale gewe» sen, ist ihrerscits auf die Nachlicht von der Anna» herung fünf lZarlisiischer Bataillone nach Elisondo zurückgekehrt. Aus Segovla schreibt dieses Iour« nal, daß die Bande Merino sichLoca's, vier Stun, den von dieser Stadt, bemächtigt habe. Merino habe, nachdeiy die Häuser ewiger Liberalen geplündert worden, sich m dem Hause des Pfarrers Sc> Mann am 22. Februar nach Pam-plona aufbrach. — In dem eine Lcgua von Elisondo entfernten Orte Iturita soll eine große Caserne befestigt und zur Aufnahme von /,ac> Mann hergerichtet werden. Ein Theil diefcs Dorfes fol! mit Ringmauern umgeben werden. Capltän Aragon hat von Mina die Weisung erhalten, die 1400 Musketen, die er nach Awhaa lranöportirt hat, aNda zu deponiren. Am 2c». Februar schrieben die Earlisten im Bastanthale eine Requisition von öaoo Rationen Brot, Wcin und Flcisch, und 400 Hafer« Rationen aus. Der Alcade von Iturcn Neß ihnen sagen, wenn sie stark genug wären, so möch« ten sie nur kommen und das Rcquirirte hohlen. Am 22. Februar besetzten die Truppen der Koni,-ginn Lanz und Zubiri. -^ Lorenzo hat die Division, die er befehligte, verlassen, und ist nach Pamplona abgegangen, wo er Paffe nach (Zuba vcr« langte, wohin er bekanntlich als Gouverneur geht. Die tZolonne Ocana's bat am 2,. in dcn Gebirgen von Bertitz »3o Bomben und Granaten erbe-uM und nach Elisondo geführt. 97 Der Renovateur vom 5. d. M. enthält folgende Nachrichten aus Spanien: »Wir eilen unfern Lesern den umständlichen Bericht über den wichtigen Succeß mitzutheilen, welcher van den Truppen (Zarls V. erfochten worden ist. Wäh. rend sich Min a mit nichtö anderem als mit dem Escortiren 'von Geldfourgons beschäftigt, bemäch« ligt sich Zumalacarreguy feindlicher Festungen und Magazine. Das Hauptinteresse erhält jedoch die Affaire bei los ArcoS durch den Umstand, duß die Verwundeten, welche in dieser Etadt gefangen wurden, zurückgesandt worden sind. Mina würde in einem solchen Falle diese Unglücklichen haben erschießen lassen, ihr König läßt ihnen iedoch Pflege angedeihen und'schickt sie, nachdem sie wiedergenesen sind, zurück; mit Verwundeten führt er keinen Krieg. Diesci hochherzige Benehmen isi der schön» sien Tage Spaniens würdig, und wir hoffen, daß e5 iZarl V. neue Anhänger erwerben wird: «.Los Arcos, cen 24. Februar i655. Zumalacarreguy berannte am 22. Februar Abends mit, fünf Batail« tons, einem 12 Psünder und einem Mörser den festen Platz los Arcos, welcher den (Zhrisiinos seit geraumer Zeit zur Zuflucht diente. Gestern Morgens wurde gegen die Kaserne und sechs sorg. fältig befestigte Häufer, worin 40a Mann lagen, das,Ieuer eröffnet. Mehrere Bomben waren in die 'Festungswerke gefallen, während zu gleicher Zcit die Truppen Carls V., welche durch eine leb» hafte Fusillade gedeckt wurden, trotz ocs heftigen feindlichen Feuers und eines Hagels von Granaten, welche mit den Händen geworfen wurden, die Häuser mit den Aextcn erbrachen. Dcr Angriff war kräftig, und das Geschütz hatte bereits beträchtliches Unheil angerichtet. Vor dem Einbruch der Nacht waren vsn den sechs befestigten Häusern fünf, so wi? das Hospital, worin ,80 Kranke lagen, die in dem Tressen bei Arquijas am 5. Februar verwun« det worden waren, in den Händen der (Zarlisten. — Zumalacarreguy beschloß die Kaserne, das einzige Gebäude, welches sich noch hielt, wahrend der Nackt zu umzingeln, um durch den Sturm derselben nicht ,:och mehr Leute aufzuopfern. Er ließ Bündel von Stroh, mit spanischem Pfeffer vermischt, in den Graben schaffen, um sclde am folgenden Mor, en anzuzünden und die Belagerten durch den Rauch in die Gefahr des Erstickens zu versetzen und zur Uebergake zu zwmgen. Mina hatte sich wahrend des Kriegs gegen Napoleon di,csc Die Sen« tinelle des Pyrenäcs bestätigt, daß sich Merino der Stadt Lo ca. bemächtigt habe. (Oest. B.) . Großbritannien. Die ostindische Regierung rüstete sich zu Feindseligkeiten gegen Iudpore, und man debauptet, der Feldzug sei nicht blos gegen dieses kleine Fürstenchum gerichtet, sondern solle den Anfang einer großen politischen Bewegung bilden, um die gänzliche Un° terwerfung Hmdostans zu bewirken, Rundschid Singh, den Amir von Sind, gänzlich zu zermal« men, und zugleich den Einfluß dcS russischen Hofes auf die indischen Fürsten zu vernichten. Mg. Z.) Der König empfing am 23. Februar die von dem Untcrhause angenommene Adresse auf die Thronrede, welche der Sprecher, begleitet von ei. ner großen Anzahl von Mitgliedern des Unterhab seS, Sr. Majestät überreichte. In seiner Antwort sagte der König: »Ich bcdaure, daß die treuen Gc< meinen ihre Unzufriedenheit über die letzte Paria-ments'Austosung ausgedrückt haben. Sie können versichert seyn, daß Ich nie von meiner Prärogativ ve Gebrauch gemacht habe, noch machen werde, außer im öffentlichen Interesse, und Ich hege das Vertrauen, daß der Aufruf, den Ich an Meine Unterthanen srgehen zu lassen für Meine Pflicht hielt, keine Folgen nach sich ziehen werde, die den .Fortschritten nützlicher Reformen schädlich seyn lönnttn.« (Wien. Z.) Der Globe spricht von einer außerardentli« chen Beivcgung, die am 2Ü. Februar untcr den fremden Botschaftern geherrscht habe. Schon fri'ch am Tage hcitte der Herzog,,von Wellington eine lange Unterredung mit Graf Pozzo di Borgo. Es hieß, Fürst Lieven gehe in einer Special.Mission nach Paris,unK die Fürstinn werde ihrr begleiten. Ferner sagte, man, Admiral Rigny werde unvcr« w.cilt statt des Grafen Scbastiani den Botschafter« postcn in London einnehmen. - " " . Wir erhalten durch außerordentliche Nclegen heit .die Tim es vom 3. März, aus denen wir untenstehend die wichtigen Erklärungen Sir R. Peels ny^Uqteihause am 2. AbendS mit« theilen. In Betreff d,cs obigen Gerüchts sagen diese Times: „Die Opposuionsdlatter unterhab ten od^er täuschen ihre Leser mit Erzählungen über Zwiespalt im Ministerium. Dieß ist lauter Wind. Würde der Herzog va-n Wellington morgen aus der Verwaltung treten, sa geschahe dieß blos u>tt den Premierminister zu erleichtern (Äcc»iniuc,clate) und in vollem Einklang mit den noch ror Bildu»4 des Üabinetts von dem Herzoge erklärten Gesinnun« gen, daß er jedes Amt, oder auch gar keines anneh< men werde, je nachdem es zum Besten dir Regie« rung am förderlichsten seyn möchte. Indessen kam nichts dieser Art zur Berathung (Iri cnn^mpIiUian).« (Allg. Z.) Zu London war das Gerücht verbreitet, der nordcnnerltcnnscke (Zonsul il» (Zawcs (Insel Whigt) treffe Ansta^l^'n für die Antunft clncr großen Flotte auö den vcrciiügtcn Staaten, und es wären mrhrc-re Linienschiffe, Fregatten und kleinere Schisse dal« digsi im Canal zu erwarten. (Ocst. B.) GSmannischcs Neich. Kon st an tin ovel. 28. Jänner. Zwei D, it-, theile der Stadt Adrianovel wurden am 24. d. M. ein Raub der Flammen. Der von cen Gricchcn bewohnte Stadttheil ist jetzt nur ein Aschenh^ufe. Dic Khans, wo die Kaufleute ihre Waarenlager hatten, sind auch mit verbrannt. Der Werth eng-lischer ManufacturcrzenZnisse in einem dieser Lager soll gegcn 2,000,00a lürtischc Piaster betragen ha« den. (Allg. Z.) NcVacteur: F-r. Vav. Keinrich. Verleger: Mnaz Al. Gvler v. Aleinmayr.