ww. XXIII. ^ HM ^ Lalbacher M^M ZnMg. Der Philosoph. Ein Philosoph in einem langen Bart, Bewies in Daphnis Gegenwart: Daß Weiber keine Menschen sind, Die Red verdroß das arme Kind; Ich glaube selbst, erwiederte sie dem Thore»/ Daß euch mein Herr ein Rind gebohren. London vom 4. Ma^ Vechs Regimenter Infanterie, 3 aus Irland und 3 aus England haben Befehl zum Einschiffen erhalten seitdem man in Erfahrung gebracht , daß 40QO M. Franz. Truppen aus Toulon nach Mauritius abgegangen sind- Paris vom 29. April. Nach unsern GranzvestunZen wird vbn allen Seiten allerley Kriegsund Mund-Vonath geschaft. Der Tod des Churfürsten von Kölln, giebt unsern Politikern zu allerley Spekulationen Anlaß. Einige sehen ihn als die Epoche großer Veränderungen im Systeme des deutschen Re, chs an, sie lassen sich von einer Säkularfsirung dieses Erz-bisthums und des Bisthums Mlm-ste« träumen; andere hingegen behaupten, daß sich ein Paar große' Machte allen Veränderungen w.der-^ setzen werden, und daß eine derselben" bereits erkläret habe, sie werde der-" gleichenmezugeben. DieZsitwird lehren/ welche von beyden Recht hat. Nieberelbs vom 3. Nta?. Hier laufen verschiedene Gerüchte von Krieg; solcher kann aber noch nicht nahe seyn, da verschiedene Bündnisse, an welchen zwischen einigen Höfen gearbeitet wird, noch Zeit erfodern, um zu Stande zu kommen. Kopenhagen vom 4. Mav. Unvermuthet sind in diesen Tagen e Kriegsschiffe und 7 Fregatten beordert worden , sich zu rüsten und auf den ersten Wink fertig zu halten. Morgen werden die kommandirenden Officiere ernannt. Auch ist das Dänische Leibregiment beordert worden / seine Freyleute beyzubringen, und sich fertig zu halten, nach Hel-singör zu gehen. Imglcichen werden in den Provinzen und in Norwegen Matrosen enrollirt. Man weiß aber nichts von ihrer Bestimmung. Warschau vom 28. April.. In der Danzigcr Angelegenheit ist das Ultimatum von Preußischer Seite am 9ten dieses übergeben. Man hat Ursache zu vermuthen, daß nunmehr dieZwistigkeiten durch einen Vergleich nächstens beygelegt werden dürften. Der Nußische Gesandte, Graf von Stackelberg, erwartet zu dem Ende einen Kourier . April. Am Ostertage ward allhier von dem Abt Ostcr, als VicarioApo-stolico, die feyerliche Einweihung einer öffentlich- römisch- katholischen Kapelle verrichtet,' wozu man einen grpffen Saal des Rathhauses auf Kosten der katholischen Gemeine ein-gerichtet hat. Die Versammlung war ungemein zahlreich, und Se. kön. Hoheit, der Herzog von Sudermannland, waren ebenfalls mik 'vielen Herren und Damen gegenwärtig. Vorgestern waren, zufolge kön. Herordnung, die sämmtlichen Orden Sr. Maj. versammelt. In der Schloßkapelle war der gewöhnliche Gottesdienst, und hierauf ward Ordenskapitel gehalten. Haag vc»m6. Mav: Das Absterben des Erzbischofs von Lüttig wird hier einige Bewegungen verursachen / indem die Re-publick an der Wahl des Nachfol> gers desselben nicht ohne Antheil seyn kann, unter welchen man auch Se. königl. Hoheit den Erzherzog Maximilian, nunmehrigen ClM fürsten von Kölln zählet. Der Orden Cincinnatus/ welcher in dem neuen Staat ron Amerika gestiftet worden , hat viele Gal)/ rungen unter dem Volk veranlaßt» Diese Stiftung, welche erdichtet worden, um auf eine schickliche Weise, eine Art von Patriciern oder Landadel eiinuführen lzumalen er erblich) ist den Verstellungen der Gleichheit, welche die Konstitution und die Denkungsart der Nation voraussetzt, zuwider. In verschiedenen Gegenden ist denjenigen, welche sich mit dieser Zierde ein Ansehen Aden wollten , übel begegnet worde. Niederrhein vom 3. Ma?. Seitdem die Oesterreichische Unterthanen aus dem deutschen Kolle-6lum zu Rom weggenommen und nach Pavia verpflanzt worden sind, hat des Königs von Preußen Maje-lM bey dem Pabst Ansuchung ge-u)an , die in Seinen Staaten dem jwesterthum sich widmende katho-lsche Jünglinge in das erledigte Kol-leglum aufzunehmen, welches der Mbst gar^gcrne verwilligte, und ^für durch den Hrn. Koadjutor fvn Kulm , Prinzen von Hvhcnzol-.^n, die Danksagung des Königs Mt der Versicherung empficng, daß m den Preußischen Staaten an dem Wolischen Gottesdienst keine Feuerungen, es sey denn mit aus-^ucklicher Beystimmung Sr. Hei-"gkeit, vorgenomen werden sollen. schreiben äu^^kvis vdni n.Mav. ^ Ä3enn die Herren Holländer in M»>pa ^^^ ^^ Erhalter ihrer >laolljsements in Ostindien nicht lreygeblgcr,md, als es die in Afrika Wen H^. Suffrein gewesen sind; " wlrd dieser Seeheld dadurch um l n <^^ reicher werden. Stel-^..s I^ie sich vor, nachdem man ""s.^ap de Bonne Esperance, wo !.,zugelaufen war, bey der Abfahrt 'M den Conto von allem Gelieferte Iprasentirt hatte; so überreichte man lhm in dem Augenblick, als er zu Schiffe gehen wollte, großmüthig — was glauben Sie wohl. — Goldstaub oder Edelgesteine? — nein, fünf und zwanzig Bouteillen Cap Wein; aber wie leicht zu errathen, so schlug der Held sie aus und sagte, er trinkt nur Champagner. Aus dem Rrandenburgischen v. n M. Se. Majestät haben dem Odrist Leipziger, gewesenen Kommandeur des zu Glogau stehenden Kellerschen Inf.Rgts. das schöne 3 Bataillons starke vacante AnHall-Bernburgische Infanterieregiment in Gnaden conferitt. Dem Vornehmen nach werden die zur großen Nevüc zu Berlin bestimmte auswattigeNgt. den 13 dieß daselbst eintreffen; den 20. ist Ruhetag den 21. 22. und 23. sind große Manöuvres, und den 24. marschieren die fremde Rgt. wieder in ihre Standquartiere., Berlin den 8» Vav. In der künftigen Woche werden, wie man glaubt, Se. Majestät der König, die Specialrcvüe über die hiesige und Potsdammer Garnison halten. Uiber die letztere wird es vielleicht schon morgen geschehen können ; daher auch die in Charlottenburg, und hier in Besatzung liegende 2 Schwadronen der Garde du Corps schon vorgestern nach Potsdam abmarschirt sind. Vorgestern früh hat der Gouverneur der hiesigen Residenzen, der Oenerallicute-nant von Möllendorf/ die seiner Inspektion untergebenen, unh hier Wn Garnison liegenden ? Infante-Wrieregimenter, in dem dicht an der Stadt liegenden Thiergarten aufs genaueste gemustert, und alles im besten Stande gefunden. Daß Se. Majest. der Konig, auch die Regimenter im Königreiche Preussen bey Graudenz besehen werden, ist gewiß, was auch widersprechendes schreitet worden. Rlagtznfurt. Den 24. spielte die allhier befindliche Schauspielergesellschaft unter der Direktion des Hrn. Anton Muli zum Bortheil der durch die Feu-"ersbrunst verunglückten Bauern zu Harbach / ein diesen Umständen angemessenes Stück unter dem Titel : die Abgebrannten, und die mitleidige Gesinnung des Pirekteurs wurde von den wohlthätigsten Innwohnern thätigst unterstützt: als eine bcsonde-re Großmuth verdient aber das Geschenk pr. 52 Gulden der Frauen Grafin von Strasoldo, einer ge-bohrnen Grafin Haugcwitz bemerket zu werden , da gedachte Gräfin selbst chr ganzes Schloß samt Stallung und Scheuern dabey verlohren, und die abgebrannte 4 Bauern wegen Verweigerung eines gegen baarer Bezahlung abzutrettenden ^eirawä von beyläufig 2 Klafter zur Vergrößerung des Gartens wahrlich nicht erwartet hätten. Tsdtenverzeichniß. Nro. 34. vor dem deutschen Thor, den 25. dem Joseph Grachauer, Eilp schreiber, s. T. alt 6 I. Nro. 325.aufdem RaaN/ den 26. die Maria Vidmarin, Dienstmagd, alt 44 2- Nro. 7. in Tyrnau, den 26. der Lukas Otschack/ SchiWann, alt 72 Jahr. Nro. 21. vor dem Karlstädterchor, den 27. die Maria Stanin/ Fuhr-mannstochter, alt 6 I. Nro. 21. vor demKarlstädterthok/ den 27. Jakob Stany, Fuhrmannssohn , alt 2 I. Nr. 109. m der Kothgaffe, den 28. die Maria Herrlin, geweste Wu-thin, alt 44 I. Nro. 46. in Krakau, den 28. dem Thomas Marimka, ZimmermanN/^ s. S. alt 4.1. Nw. 2s. in Krakau/ den 28. dem Lnkas Gaber, TaZlöhner/ s. T. alt 1 Iahr^ Nro. 21. vor dem Karlftädterthor, den 29. demBartholome Ragl, Tag^ löhner, f. S-alt 2 I. Nro. 241» ln der Spttalgasse, den ZV. dem Sebastian Büldschne'.der, s. T. alt4I. Gedruckt in der N.iI. in derKapuzinergaffe, allwo dieZeitung alleDMrMs in der Frühe zu haben ist, l