V e rein tgre L a i b a ch e r 3 e i t u n g. Freitag den 22. Dezember 1820. I n l a n d. Angekommene Schisse in Trieft am ^4. ui'.d 5. Dczemdcr. ^ ' ' ^^'ie engl. Schebekke Delphin, von 271 Tonnen, von SamoS/mir Wolle, aufN,echnung von Sal. Ter-ni. Der österr. Pielego, das schone Thercschcn, von qo T., Kapit. Konst. Osvade'.io, von Corfu und Venedig, (leer), auf R. von Levi und Caen, Das östcrr. Dampf^oot, von Venedig, mit i3 Reisenden. Die schwed. Brigantine Aurora, von i3>. T. von Alexandrien, mir Baumwolle und andern Waavei'./ auf N. von Cass^n Canfur. Die. ösierr. Brigantine Paul, von 191 T., Kapit. V. Scarga (und auf dessen Rechnung), von Odeffa und Consi^lttinop?!, mit verschiedel'.cil Waaren. Mehrere Barken, W i e n> ' Zu Folge Nachrichten aus Trojan, in der dortigen Zeitung vom n. Dezember, geruhten Ss. kaiserl. Hoheit und Eminenz, Erzherzog Rudolph, Cardmal und Fürst - Erzbischof von Olmütz, am 7. das Muse'nn daselbst mit einem Besuche zu beehren , sämmtlichen vorhandenen Sammiimgen eins längere. Aufmerksamkeit zu schenken, und jcn: dcr Münzen, mit mchrerell Stücken, welche theils zur Feier der Einführun.q im Erzbisthum geschlagen, theils sonst mit dem Gepräge Sr. kaiserl. Hoheit versehen waren, zu bereich""' ^"^ ^udm. WM ?lndcnken an diesen hohen Besuch, sämmtliche da» bei im Museum gegenwärtig gewesene Personen mit solchen Münzen becheilt. Se. kaiserl. Hoheit hatten in den neun Tagen, in welchen in den verschiedenen Kirchen dieser Stadt sowohl Vor-als Nachmittags stets eine grosie Anzahl von Firmlingen, selbst aus entfernten Gegenden sich eingefunden hat? ten, »02,54 Individuen von verschiedenem Alter die-se5 Sakrament ausgespendet; nie wird bei sämmtlichen dabei g.egemuarrig gewesenen Personen der Eindruck verschwinden, welchen sowohl die andächtige Würde des hohen Ausspenders, als die Feierlichkeit ve'r heiligen Handlung selbst, in den Gemü« thern derselben veranlaßthat. Am 8. erfreuten Se» kaiserl, Hoheit die Bewohner von Iaktar durch die Zusage, in ihrer Kirche ambesagten Tage den Got« tcsdi^nst abhalten zu wollen, zu welchem Ende die Bewohner Se. leiser!. Hohcii mittelst eines auK eigenen Pferden zusammen gcstelkcn Zuges abholten; Landleude aus den nahen Umgegenden waren, zahlreich zugeströmt, um der Abhaltung deö Gottesdienstes beizuwohnen. — Am Ü. Nachmittags ifb der Russisch- kaiserl. General und Minister zu Pari«, Graf Pozzo dl Borgo, zu Trovpau angß,-lommen^ (W. Z.) T i r 0 l> Innsbruck,, den 12. Dezember Hellte Morgens um 4 Uhr verspürte mau hier und ijl.dn lwiFbllng eine ErderschütMANg^ Hi3 Auslan d. I t a ^l i e u: Zu R o m dürfen die' neapolitanischen Zeitungen auf den Lesek«3uWft«^ gehalten werden/ aber nicht in den KaffeGän-seri;. ' Am,8.^>kt. schlug'zu Romder Blitz in die Kirche St. Giovanni di Laterans. Er traf gerade,eine der merkwürdigsten Bildsäulen, welche das Dach zieren, die des h. Gregors. Der Kopf war, als wc.re es>durch einen Schwertstreich geschehn, vom Rumpfe wie abgeschnittn'!,, die ungeheuer dreifache Krone, welche den Kopf zierte, ivar weit von der Kirche weg-geschleuderr, der Kopf aber blieb auf dein Gesimse hangen, so daß er kaum sichtbar war, und man ihn anfänglich ganz verloren glaubte. Der Umfang der dreifachen Krone war so groß / daß vier starre Männer sie mir nur Anstrengung auf die Seite schieben konnten. (Allg. Z.) Königreich beider Sizilien. Palermo, den 18. Nov. Morgen wird auf Anordnung Sr. Exzellenz des Statthalters die feierliche Eidesleistung auf die spanische Konstituuon in der hiesigen Domkirchc vor slch gehen. Neapel, den 7. Dezember. Vorgestern, uin 7 Uhr Abends sahen wir hier ein sehr schönes Meteor, welches eine Zelllang unsern Horizont so stark erleuchtete, als wenn ein großes Feuerwerk abge-brannc worden wäre. — Vorgestern" in der Nacht verließen mis nach einem sehr langen Aufenthalt II. k. HH. der Kronprinz von Dänemark und Hächudesscn Gemahlin. Sie war nichr nur bei Hofe sehr gern gesehen, sondern wurden auch von jeder Klaffe der hiesigen Bewohner ihres edlen Cha, rakcecs, als auch deö zutrauensvollen Benehmens, zur Zeit unserer policischen Reform, wegen, sehr geschätzt. Eben so wurden von den Freunden der Wissenschaften und der schönen Künste die vorzüglichen HeniMlisse dieses erlauchten Prinzen in duseln Fache bewundert. Als einen Beweis der besondern Zuneigung ertheilten S. M. unser König dem Kronprinzen von, Dänemark vor der Ahreise d.as Gr.os;-kreuz des Ferdinands - und des Verdienstordens. — Von dem beständigen Präsidenten der kömgl. bour? bonischen Gesellschaft wurde Sr. k. H. dem General - Reichüverweser ein neuencdeckces griechisches We^rk, welches von den Herkulanischcn Akademikern evaänzt, ul'erjetzt und mic einer Vorrede versehen worden war, überreicht. Es fichn i?,.'n Tircl: t'i-11 zt-inuk über die Tug^iden und den "ihnen enr-gcgcngesetzten Lasiern. — Am 2^. Nov. Abends desercinen gegen 25o neil aufgehobene Soldacen vom driuen lcichtcn Regiinenr aus ihrem Quartier mit Waffen und Zeug, indem sie die Wachten über" wältigten. Sie winden sogleici) von dcr Kavallerie verfolgt und 70 von ihnen kehrten theils aus N^'ue, theils aus Furcht wieder in ihre Quartiere zurück. Andere die Widerstand zu leisten versuchten, wurden gefangen, und werden nach aller Scrcnge der Geseire bestrast werden. Einige wurden auf den Straßen von Ncapcl von dcn Polizei-Patrouillen arretirl. Die übrigen, welche bis in dle Provinz Salerno entkamen, wurden von den Soldaten und Legionärs dieser Provinz, welche sich schon vor einiger Zeir auf 2(»,ooo Mann beliefen, und die bereits zur Vrr, theidignng des VacerlandeözUnter denWaffen stehen^ theils getödter, theils^efangen, so daß keiner von allen diesen Treulosen entkam. «» Vorgestern hielt der Generallielltenanr Pepe über 7000 Mann Legionärs, die großccnchells au) den untern Klassen der Burger bestanden, Revue. — Die königl. Armee auf Sizilien hat dem General Wilhelm Pepc, bei Gelegenheit seiner Niederlcgung des Kommando's, ein jchr schmeichelhaftes Schreiben überreichen lassen, welches derselbe mit eben so scymeicyclhaften Ausdrücken beantwortete. — Alis ein>'M Aufsatz in den hiesigen Zettungen, becitelc: „Ubei daö politische Betragen des Kouigs und der, neapolitanischen Nation gegen auöwuNige Machc? nacy dem 6. Iu- 4l4 li 182c," geht hervor, daß auch der hcil. Vater den neuen neapolitanischen Gesandten nicht anerkannt hat; jedoch genießt oer päbstliche Nuntius zu Neapel, derselbe welcher das jüngste Konkordat mit ml» serer Regierung abschloß, die seine;,; Charakter ge^ bührcnde Hochachtung. (B. v. T.) Preuße n. Auf der Straße von Magdeburg nach Berlin, anderthalb Meilen von jener Stadt, ist über die Elbe und ihlc Niederung eine mehr als tausend Fuß lange Brücke geschlagen, und mit Erlaubniß Er. Maj. F ried ri ch WiIhel m S ; Brücke genannt worden. Von der Negierung zu Aremberg ist das Neu« jahrgratuüren von Haus zu Haus als Bettel - Erwerb untersagt, Angestellte aber, z. B. Nachtwächter, denen das Ne^ljahrsgeschenk-Sammeln als Theil der Blsoloung angewiesen ist, sollen künftig Entschädigung erhalten. Neuanzustellende jedocy nicht mehr auf Geschenk^Sammlung angewiesen werden. (Osierr. B.) Spanien. Madrid, vom 26. Nov. Don Isturiz, De-putirtcr ron Eadiz, einer d^r ausgezeichnetsten Glie» der der Eorces, ist gestorben. Er trug sechs Jahre lang die Ketten, womit die Reaktion von 1814 ihn belastet haue, mit beispielloser Geduld, aber seine Gesundheit ward dadurch untergraben. DcrObrist, welcher Gelder vertheilte, um eine Kontrerevolution zu bewirken, ist am 25. verhatter worden. Er heißt Patricio Perez. Auch ein Kammerdiener deS Kö^ nigs, Namens Basenconrt, hatte dieses Loos. — Vom 28. Nov. Die vollkommenste Ruhe herrscht ' im ganzen Lande, seitdem die Eintracht zwischen der vollziehenden Macht und der permamenten Deputation wieder hergestellt ist. Dre Vo!kögesellschaf-ten, welche am 16. Nov. sowohl in Madrid, als in andern Städten eigenmächtig wieder zusainmen. traten, haben die Wünsche und Gesinnungen der Nation nachdrücklich, do^ ohne Übertreibung, aus- gesprochen. Die Milizen und Nationalgarden spn? ren den Landstreichern nach, die sich noch hin Ml5 wieder, und unlängst bei Burgos zeigten. —» Der Erzbischof von Valencia ist nun wirklich nach Rom deporriri worden; man hat auf seine Einkünfte zwei Pensionen angewiesen; die eine für die Witwe des unglücklichen, zum, Tode verurtheilten Vldal; die andere für die Töchter eines Obristen, der, in dieselbe Sache verwickelt, in der Torrur seinen Geist aufgib, ohne 'den Aufenthalt seiner Gefährten zu verrathen. — Der Bischof von Murcia will sich iic die Einsamreit zurückziehen." (Allg. Z.) Türkei. ' Den neuesten Briefen aus Corfu zufolge halt flch Ali Pascha noch immer, und die cü.kischen Truppen scheinen nicht mehr Stand halten zu wollen» Die bewaffneten Griechen gehen haufenweise davon, und auf sie fällt großer Vcrdachi. Man spricht von einem Kourier, der von Konuantinopel in Parg» eingetroffen seyn soll; derselbe soll eine Einladimg an die Bewohner dieses Landes, um in ihre Wohnung zurück zu kehren, mitgebracht haben, worin ihnen dagegen zugesichert wird, daß der zwischen,',6üs;» land lmd "der Pforte am, 21. März 16,^0 abgcsu)los-sene Trakrar genau gehalten werden solle. Ubcrdieß solle ihncn allcs gelassen >urrd?n, was sie vom Ali Pascha vermög der Vermittlung dcr englischen Negierung zum Ersatz fur ihre verlaffenen Gücer erhalten hatten. Man fügt hinzu, daß sich auch die im obgedachten Traktat angeführten Städte Bucrül-to, Prevesa und Voniz.za ciner gleichen Begünstigung zu erfreuen hätten. Auch den Suliotten pll erlaubt seyn, in ihre Heimath zurück zu kehren. ' (B. r>. T.) Vermischte Nachrichten. Aus Könighaiu (im Badenschen) wirb geschrieben: Der Müller Trappold heirathere Therese Faulhaber in ihrem 19. Jahre, ungeachtet er wußte: das; sie von ihrem frühern Liebhaber Gayer schwanger war. 4,5 Die junge Müllerin) knüpfte ihre Verbindung nnt dem Gayer bald wieder an,, und drang in ihn, ihren Mann aus dem Wege zu schassen. Nach mehre, 'ren, von der m das' Coinplott gebogenen Magd Hi> bert, gemachten Vorschlägen, schlich sich Gayer, als die Frau zu einer Prozession über Land g?,^anqen war, in die Kammer des Mannes/ um ihn zu evshießen,, zvo dann das Publikum auf die Vermiubung gebracht werden sollte/ als habe der Müller sich ftlbst getöotet. Allem G.'yer kam unverrichteter Sache zurück, weil der Müller- nicht so gelegen, dasi er ihm das Her^ habe treffen, können, und weil der Mann ihn gedauc ert. Die Müllerin mißbilligte bey ihrer Rückkehr hoch^ch, daß die That noch nicht vollbracht, und Gayer licß sich durch ihre^ Vorwürfe be^mmen, den Mann in der nächsten Nacht im Volte an ihrer Seite zu erschießen. Kurz vor der grauenvollen That-schien den Gaycr die Neue wieder anwandeln zn wollen ,, aber die Magd drohte,, die Ehebrecherinn drück., te ihm die Hand, und die Kugel siog dem Schlum^ mernden mitten durch das Herz. Alle drey wurden, nachdem sie,' bey der über sie verhängte» Untersuchung, den Mord eingestanden, am 10. November zu Taubcrbischofvheim mit dem Schwerte hingerichtet; zuerst Gayer, dann die Magd, zuletzt die Mül« 3erin; diese mußre zur wohlverdienten Strafe die Vollziehung d: einer amerikanischen Zeitung untersagt ein Trunkenbold, Namens Smitb, allen seinen Mitl>ür« gern, ihm starkes Vetr^nk zu verkaufen, und bedroht diejenigen, die es doch thun winden, mit einer öffentlichen Anzeige.. Fremden- A n z c i q e. Angckommcne und Abgegangene. Den is). D?zelnder., Herr Ludwig v. Bedekovich, r. k. Käinmerer U'id Landrath, von Agvam, eingek. Kapuziner-Vorstadt Nr. io. —Herr Freiherr u. Hahn, Russisch-kaiserl. Kaiumcrhevr, und Gesandtschaft» - Rüth, als Kourier, von Neapol nach Wien. Ä b g e r c i fc r.. ' Den i3. Herr Ludwig Scblegel, Kupferham-mer^Geiuirkmeister, und Fra?t Maria Schlegel, Gü« terbesitzerin, beide nach Wien. — Herr Israel Lö-wi, Wund ' und Zahnarzt, nachKlagenjlNs. — Herr Ilngcl Maria de Vergani, Zahnarzt, im Dienste Ihrer Majestät der Herzogin votv Parma,, mit Familie, nach Wien. Den 2c>. Herr Maximilian Pober, Mauth-cinnehmcr zu Basovitza, mit Gattin, na6) Haus. —--Herr Anton Floriantschitsch, Hammerwerks -Inha-bor, nach Triest. W e ch s e l - C o u r s i il Wien vom !>4. Dezember iÜ2c>. Eonventions-Münze vom Hundert 25o», HgAaz^ Mo.yö' Cdl.e.r r. K^,inma.yr., Bcrlcgec und Re dacteur.