Nr. 126. Freitag am 2. Juni 1865. Die ^raibllch» Zelwng" «schtint, mit AuSnllhme b» »nsertionsaebllhr filr eine Garmond - SpaltmM Sonn- und Feiertage, täglich, und losiet sammt den °^ ^^ ^°"'" derselben, ist fllr Imalige Linschal- VeUagm tm Compwtr glMZl«hrlg 11 fi., halb- ^ ^^ " l"^ 2m°lige 8 tr., fUr Smalige 10tr.u.s.». ttlfrlg 5 fi. «w k., mit «reuzband im «lomptoir ^" ^^^" ^^"^"" '^ "°^ ^ Insertion« - Stempel «anzj. 12 fi.. haldl. S fi. Fü« die Zustellung in'« ^ ^^ ^ ^ ""' j. lr. :c. Hochwohlgcbarncr Freiherr und Ban, Unser geliebter Getreuer. Die im Jahre 1848 durch einen Beschluß der damaligen Baualkoufcrcnz und des damaligen Banns Joseph Frcihcrrn v. Icllacic in Unserem Königreiche Dalmaticu, Kroatien und Slavonien in Ansc» hung der Vertretung des dritten Standes vorgcnom-mcnc Aenderung und die darauf, so wie auf die Vertretung der zwci übrigen historischen Stände, nämlich jenes dcr Prälaten nnd jenes der Magnaten, basirtc Wahlordmlug war nur sür den Landtag des Jahres 1848 vorgeschrieben worden, und mit Unserer Eut» schließmig vom 21. Februar 1861 ließen Wir jene i::l Dränge der 1848er Ereignisse entstandene Wahl» ordnung mit einigen Modifikationen für den Landtag deS IahrcS 1861 gleichfalls nur mit ausdrücklicher Beschränkung anf diesen Landtag zur Anwendung kom-men, daher jcue Wahlordmma scho» dcs;l)alli wcdcr alö ein Gesetz, »och als ci» die Stcllc cincs Ocschcö vertretendes Herkommen betrachtet werdcn llnin, wo» gegen Wir UnS hicmit auch ausdrücklich verwahrt haben wollen. Nachdem aber auch seither kein Gesetz oder eine andere dauernde Norm iiber die LaudcSvcrtretung dieses Unseres Königreiches zn Stande gekommen ist und andererseits auf das herkömmliche Institnt dcr bis zum Jahre 1848 bestandenen, rein ständischen Vcr-lrctungSmodalitiit wegen dcr mittlerweile geänderten Verhältnisse nicht zurückgegriffen werden kouutc, so erachteten Wir cS nicht nur für Unser löuiglicheö Recht, sondern auch für Unsere köuialichc Pflicht, für den Znsammculritt des bevorstehende!» Landtages dicseS Unseres Königreiches eine Wahlordnnng vorzuschreiben, und dieß war auch der Grund, aus wel-chem Wir mit Unserem königlichen Rcskrifttc vom 17. Jänner d. I. Eueren Getreuen aufgetragen hatteu, vorerst noch die Banallonfercnz über den Gegenstand ciuzuvcrnehmcn. Die von Eueren Getreuen einberufene Baualkon-ferenz, so wie Euere Getreuen selbst waren eifrig und redlich bemüht, die in der seit dem Jahre 1848 aufgekommenen Wahlordnung von UnS angedeuteten Mängel und Gebrechen thunlichst zu beheben, und indem Wir Euch sowohl, als den von reger Vaterlands-liebe getragenen Mitgliedern dcr Banallonferenz Unsere tüniglichc Anerkennung uud unseren Dank bezeu-yen, bthaltru Wir UnS vor, die gründlichen und sachgemäßen Auträgc derselben, so wie Lucre eigcncu gc-gründeten Bcmcrlungcu zur geeigneten Zeit und au, geeigneten Orte, insbesondere aber bei unserer königlichen Proposition über die Laudtagskoordiuirung, welche Wir jedenfalls schou dem bevorstehenden Landtage im Entwnrfe vorznlcgcn Sorge tragen werden, thunlichst zn berücksichtigen und in Anwendung zu bringen. Da aber auch schon zur Abhaltung des bevorstehenden Landtages einc provisorische Norm jedenfalls vorzuschreiben ist, so habcn wir — in dcr zuversicht-lichen Erwartung, daß die schon seit mehreren Deccn-">'cu hängende Frage dcr vcrfassnngömäßigcn definitiven Koordinirung dcs Landtages bei dem guten Wil« len, dessen Wir UnS bei cincm Gegenstände von dieser Tragweite von dem nächsten Landtage versehen, nun-"ehr jedenfalls schon in der bevorstehenden Session zur «ofung gebracht werden wird, — so wie in Er- wägung dcö UmstandcS, daß es bei diesem, w«e es zu erwarte» steht, bald vorübergehenden Charakter dcr gegebenen Verhältnisse entsprechender sein durftc, anö ciucr bereits in Anwendung gestandenen, wcunauch »u mehreren Beziehungen einer Verbesserung bedniftl-gen Wahlordnnng zu einer künftigen definitiven über-zugehen, als mit einer weiteren, bloß für cinc ganz kurze Zeit crlasscuen, wennauch sachgemäßeren Norm dazwischen zu treten — UnS bestimmt gc-funden, die für den Landtag des Jahres 1861 mit Unserer Enlschließuug vom 21. Februar 1861 vorgeschrieben gewesene Wahloidnung auch noch für den Zusammentritt dcS bevorstehenden Landtages mit dcr ausdrücklichen Bestimmung hicmit zu genehmigen, daß hieraus für die Zukunft lciucrlci die Rechte dcr Krone einschränkende Folgerungen abzuleiten seien uud daß daher für den Fall, als gegen Unfcrc, wie Wir Hof-feu wollen, gegründete Erwartung die vcrfassnngs-mäßige definitive Regelung dieses hochwichtigen Gc> gcnstandcs in dem bevorstehenden Landtage dennoch nicht zu Staude kommen sollte, dic gesetzlichen Rechte dcr Krone zur sach. und zeitgemäßen Regelung desselben auch wcilcrhiu gewahrt zu bleiben habcn. Indem Wir nur noch beifügen, daß Wir Unsere königlich dalmatinisch - kroatisch - slavonische Hostanzlci mit dcr Erlassung dcr zur gleichmäßig geregelten Voll» ziehung dieser Wahlordnung erforderlichen Instruktionen beauftragt habcn, tragen Wir Eucrcu Getreuen auf, N»,ser gcgriiwnlligcs lüliialichcs Ncslript dem vcr» sammcltcn „ächstcn Vandtagc mitMhcilcn. Im Ucbrigcn verbleiben ^>ir Euch mit Unserer kaiserlichen und königlichen Hnld und Gnade wohl-gcwogen. Gegeben in Uuscrcr Rcichshauvt- uud Residenzstadt Wien am vicrnndzwanzigstcn Mai im Jahre dcS Hcils Einlauscud achthundert und fünfuudscchSzig, Unserer Regierung im sicbenzchnten Inhrc. Franz Joseph in. p. Ivan Mazuranic in. p. Anf Allerhöchsten Befehl Sr. kaiserlichen nnd königlichen Apostolischen Majestät: Franz Zigrovic v. Pretola m. p. Königliches Neskript an den Bau Joseph Frciherru v. Aotccvic in Betreff dcr Einberufung deö kroatischen Landtages. Wir Franz Joseph I. lc. Hochwohlgeborncr Freiherr und Ga», Lieber, Getreuer! Um die seit dem Landtage dcS Jahres 1861 ungelöst gebliebenen Fragen, sowie andere das Wohl Uuscrcs Köuigrciches Dalmalien, Kroatien und Sla-uonicn betreffenden Gegenstände der verfassungsmäßigen Behandlung und Lösung znführcn zu können, habcn Wir beschlossen, den Landtag dieses Unseres Königreiches am 17. Juli 1865 in Unserer löuigl. Frei- und Landeshauptstadt Agram zusammentreten zu lassen. Wir tragen daher Eueren Getreuen hiemit auf, die Prälaten und Magnaten des Landes der mit Un-scrcm löuigl. Ncslriptc vom 24. Mai d. I. vorgeschriebenen Wahlordnung gemäß in der hergebrachten Weise auf den bcfagtcn Tag und Ort einzuberufen und dafür Sorge zu lragcu, daß die Wahl der iu derselben Wahlorduung bestimmten Vertreter auS dem Provinzialc, sowie dcr mit Unserem an den Landtag erlassenen lönigl. Ncskripte vom 9. Mai 1861 bestimmten Vertreter aus dem kroatisch-slavonischen Mililargrcnzgcbictc ungesäumt uud rechtzeitig vorgenommen werde. Die hienach cinznbernfendcn Vertreter des Mi-litärgrenzgcbietcs werden jedoch im Sinne Unsere« lctztgcdachtcn lönigl. RcslriptcS bloß bei Berathung dcr staatsrechtlichen Fragen am Landtage Theil nehmen. Im Ucbrigen verbleiben Wir Euch mit Unserer kaiserlichen nnd löniglichen Huld und Gnade wohlgewogen. Gegeben in Uuscrcr Neichshaupl< und Residenzstadt Wien am siebenundzwanzigsten Mai im Jahre deS Heils Eintausend achthundert und fünfundsechszig, Unserer Reiche im siebenzehnten Jahre. /ran) Joseph in. p. Ivan Mazuranic w. p. Anf Allerhöchsten Befehl Sr. kaiserlichen und königlichen Apostolischen Majestät: Franz Higrovic v. Pretola. iu. p. Das StaatSministerium hat einverstänblich mit dcu anderen bctheiligtcn Ministerien dem Karl Demel, Hausbesitzer in Troppau, dem Wilhelm von Vest, Apotheker in Troppau, dem Eduard Bö hm, Sekretär dcr Handelskammer in Olmütz, und deren Genossen die Bewilligung zur Errichtung einer Altien^ gcscllschaft iu Wien zur Uebernahme und zum Betriebe cincr Zuckerfabrik zu Jaronowitz in Mühren (Vezirl Göding) ertheilt und deren Statuten genehmigt. «mchlamllicher Theil. «aibach, 1. Juni. «: .^!° "^ Triode läßt für die konstitutionelle Entwicklung Oesterreichs berechtigte Hosfnuuacn rea werden. Nicht nur, daß man sich v", d r Anw^n heit Sr. Maj. des Kaisers in Pest eine Losuua de3 ^« N" ^rfassnugskouflikts ^ Ä 3 ^°" ^"I" wirklich einberufenen lroati- scheu Laudtagc b.e Beseitigung jener Bedenken, welche ^^ ^ "s ictzt veraulaßten, ihre Sitze im vst«! clchlschcu P°r amente einzunehmen. Die Geibehal- tuug des Wahlgesetzes von 1861 dürfte mit VeU. dlgung vernommen worden sein. Obschvn die Militär- grenze nach ihrer Institution mit dcr Vertretung im Landtage unvereinbar ist, so wird sie ausnahmsweise d.csmal wieder auf Grund de« Wahlgesetzes von ^V^ "es Abgcortnelcnhmlstg vom 30. Mai. (Schluß.) Dic 88- 15 bis inkl. 17 werden ohne Dcbaltc angenommen. tz. 13 enthält diejenigen Gegenstände, welche nicht der Kontrolc unterworfen sind. Abg. Taschct beantragt das Minimnm, welches nicht kontrolpflichtig ist, lici Gold mit 80 Aß, bei Silber mit 120 Aß festzusetzen. (Der Ansschnß beantragt 40 rcspckt. 60 Aß). Wird untcrstiitzt. Abg. Wohlwcnd beantragt nach i? 18 als ß. 19 eine Bestimmung (§. 18 der RegiernngSvor» lagc) einzuschalten, nach welcher diejenigen Waaren, welche znm Zwecke des Exports verfertigt werden, nicht der Kontrolc nutcrlicgcil sollen (nntcrstützt). Der Berichterstatter erklärt sich zuerst gegen den Antrag Taschel, ebenso gegen Anlrag Wohl« wcnd. Bei der Abstimmung bleibt der Antrag Taschel in der Minorität. Z. 18 wird nach dem Ansschns;-antrage angenommen, ebenso der Antrag Wohlwcnd als 8- ü). H. 20 bestimmt, daß Waaren, in wclchcn das cdlc Metall nicht lvcnigstcnö den vierten Theil bildet, nicht als Silber» oder Goldgcräthe verkauft werden dürfen. Die Abgeordneten Pan kratz, Ha genauer und Kromcr erheben Bedenken gegen diesen Para-graph, da darans hervorzugehen scheine, daß solche Waaren, welche mehr als ^ Edelmetall enthalten, als Gold und Silber verkanft werden dürfen, was mit ^. 19, welcher den geringsten Feingehalt nlif die Hälfte festsetze, im Widerspruch stände. Der Berichterstatter llärt diesen schein« baren Widerspruch auf, worauf H. 21 nach dem Aus-fchnßantrage angenommen wird. §ß. 22 nnd 23 werden ohne Debatte angc-nommen. §. 24 (als Legirnng des Goldes darf unr Silber oder Kupfer, oder Silber und Kupfer verwendet werden) wird angenommen, nachdem Abg. Ha gen au er dessen Weglassmig bean« tragt hat. §. 25 bis inclusive 27 werden ohne Debatte angenommen. Zn §. 28 (Uebergangsbestilninung, nach welcher binnen sechs Monaten nach eingetretener Wirksamkeit dieses Gesetzes die vorhandenen Vorräthc punzirt sein sollen) beantragt Abg. Wintcrstein den Termin anf Ein Jahr auszudehnen. Er hält den im Ansschnßbcrl'chtc cr° haltcncn für viel zn kurz nnd für eine Quelle von Vexationen der Gewerbslcutc (unterstützt.) Ministerialrath RoSncr hält es für besser, die Ucbcrgangszcit so lnrz als möglich festzusetzen. Wenn eS sich als nothwendig herausstellen soll, könne diese Frist später erstreckt werden. Bei der Adstimmnng wird tz. 28 mit dem Amcndcmcnt Wintcrstcin'S angc-nommen. §. 29 bis inclusive 45 werden ohne Debatte angenommen. Bei §. 46 wird nur dic erste Alinea angenommen , dic zweite als selbstverständlich über Antrag Hassclwantcr abgelehnt. §. 47 bis inclusive 73 werden ohne Debatte angenommen. Zu 8. 74 (Verpflichtung die Waaren zur Kon-trole vorzulegen) stellt Abg. Kehr er den Znsatzantrag dic Worte ein« zuschieben: „oder die Anzeige von der Ansfnhr zu erstatten", da dieß im §. 19 angcuommen worden sei. (§. 74 wird mit diesem Amendemcnt angenommen.) Die übrigen Paragraph« des Gesetzes 75 bis inclusive 88 werden ohne Debatte angenommen und das Gesetz sogleich anch in dritter Lesung cnogillig zum Beschluß erhoben. Die Sitzung wird hierauf geschlossen. 72. Sitzung >cs Ibgeoli>nctcilry, Plener, Bnrgcr, Scltionschef v. Kalchbcrg, Mini-sterialrath Diestlcr (Finanzministcrinm). Nach Vorlesung des Protokolls und Mittheilung der Einlaufe wird zur Tagcsordnnng geschritten. Auf derselben steht als erster Gegenstand der AnS« schußbericht übcr die Permanenz des Steuerreform' ausschusses. Berichterstatter ist Dr. Miihlfeld. Der Ausschuß stellt den Antrag, das vom Steuer-rcformllnsschuß vorgelegte Gesetz anzunehmen, jedoch mit der Aenderung, daß im Artikel I nach den Wor-ten „versammelten Abgeordnetenhauses beigesetzt werde: „gleich am Beginne der Sitzungen desselben", so daß der Stenerreformausschuß seinen Bericht gleich bei Beginn der nächsten Session vorzulegen habe. In der Generaldebatte ergreift zncrst Abg. Rech bau er daS Wort, nm fich gegen das Gesetz auSzusprcchcn. Er wolle nicht wieder« holen, was bereits über diesen Gegenstand in der letzten Debatte gesagt wurde, müsse jedoch darauf aufmerksam machen, daß das Haus bei dcr Annahme des Gesetzes mit sich selbst in Widersprich käme. Es habe beschlossen, daß jedes Mitglied den Ausschuß-sitzungcn beiwohnen tonne, weil es für wichtig hielt, daß der Ausschuß im steten Kontakte mit dcu Abgc» ordneten bleibe. Das werde bei dcr Permanenz illusorisch. Am wichtigsten scheine ihm aber die Rücksicht auf die im Hanse nicht vertretenen Bänder. Sollen diese kontumacirt werden, nachdem sie das Recht dcr Stcucrbcwillignng lils sclbstständigcs Vcr-fassungsrccht besaßen? Er wolle dcr Kompetenzfrage ans dem Wcgc gchcn. Bndgct nnd Handelsvertrag lann das Haus berathen, weil das erste nur für ein Jahr, das letztere vun dem Momente abhing, anders sei cS bei den Steuern. Dicfe waren stets ein eminentes Recht des nngarischcn Landtags, ^äßt sich mit Recht annehmen, daß dieser die hier beschlossene Rc-form für sich annehmen werde? Er glanbc nicht, durch ein solches Vorgehen werde nur ein neuer Kon< slilt geschaffen. Dieser Weg führe nicht znm Ausgleich. Redner benutzt die Gelegenheit, nm die Noth-wendigtcit des Ausgleiches mit Ungarn zn betonen uud hält deu eingeschlagenen Weg nicht für den rechten, Dcr cinzigc Weg, der zum Ziele führt, sei die Ancrkcnnnng dcr Rcchtskontinnität (Bcwcgnug). Präsident unterbricht den Redner mit dcr Bemerkung, daß derselbe von dem Gegenstände dcr Tagesordnung zn weit abschweife (sehr richtig), worauf Dr. Rcchbancr auf die Fortsetzung sciucr Auseinandersetzung verzichtet. Abg. Kaiser konstatirt, daß auch dic Gegner dcr Permanenz zngcben müßten, dem Ansschnß sei es nicht möglich, noch in dieser Session seinen Bericht vorzulegen. Redner schildert die Arbeiten dcr Immcdiat-kommisfion, bemerkt, daß sowohl im Hause durch ausgesprochene Wünsche und beschlossene Resolutionen, als anch außerhalb des HauscS durch Petitionen die Rc-gicrlmg znr Inangriffnahme dcr Steuerreform gedrängt wurde. Niemand wcrdc die Notliwcndiglcit und Dringlichkeit derselben läunncn. Er wolle lnir die Grnndstcucr betrachten. Dic Grundstcueraesetze datircu anS einer Zeit, seit welcher großc wirthschaft, lichc Aenderungen eingetreten sind, Ornndentlastung, Verwandlung dcr Nalnralwirthschaft in eine Geld« wirthschaft, vermehrte nnd erleichterte Kommnnikation :c. Die Unglcichmäsziglcit dcr Bestcncrung wcrdc allgemein anerkannt, die wirthschaftlichen Nachtheile dcrZnschlagS-systcmc von Niemanden gcläugnct. Wird die Dring« lichteit dcr Abhilfe anerkannt, dann müsse daS Gesetz angenommen werden, denn es gebe lein anderes Mittel als die Permanenz, weil niemals das Reformwerk in einer Session erledigt werden lanu. Dcr ciuzigc Eiuwurf, den dcr Herr Vorredner gemacht, sei die Rücksicht auf Ungarn, das Hans habe wiederholt sein Bcdancrn ausgedrückt, daß Ungarn noch nicht hier vertreten sei. Dr. Ncchbaucr habe diesc Ein-wcndung so ost erhoben, als eine Vorlage dem gc-sammtcn Rcichsratyc gemacht wurde, bei dem ersten Budget, bei dem zweiten Budget u. s. w. Eutwedcr siud wir dcr Gcsammtrcichsrath, oder siud wir es nicht, sagt Redner, und sind wir es, dann müssen wir im Interesse dcö Reiches alle Vorlagen ohne Rück-sicht auf dic nicht vertretenen Bänder erledigen. DaS HanS habe übcr diesen Punkt bereits Beschlüsse gefaßt und würde nur mit sich selbst in Widerspruch gcrathcu, wenn es auS dieser Rücksicht sich abhaltcu ließe, in die Berathung des Gegenstandes einzugehen. DaS HauS könne sich nicht von Ungarn, welches sich selbst abscntirtc, abhalten lassen, Reformen, welche in wirtschaftlicher nnd finanzieller Hinsicht dringend sind, zu beschließen. Redner schließt mit dcr Empfehlung auf Bc-schlicßung der Permanenz im Interesse dcr Bevölkerung, welche die Reform dcr Steuer sehnlichst erwartet. Abg. Tajchcl ist gegen daS Gcjetz. Er wünscht zwar anch dic Reform der Steuern, glaubt aber, daß dic Permanenz nicht ;u dem gewünschten Resultate führen könnte, da die nächste Session nicht ausreichen dürfte, die Reform zu beschließen. Nach derselben ende abcr die erste Lcgislaturspcriode. Es wäre mindestens geboten, daß dcr Ausschuß seinen Bericht vor Beginn dcr nächsten Session schließe nnd an die Abgeordneten versende, damit gleich am Beginn dcr nächsten Session dic Plcnarbcrathnngen beginnen können. Er behält sich vor, in der Spczialdcbaltc ein bezügliches Amcndcment einzubringen. Abg. Tinti bemerkt, er würde jcdcn Moment bereit sein, seinen Platz im Ausschuß einem Sachverständigen aus Ungarn oder Kroatien abzutreten, denn dieser könnte eben nnr jene Interessen nnd Prinzipien vertreten, wic er selbst. Es wäre clwaS anderes, wcnn cö sich schon darnm handeln würde, die Länder» quotcn zu beschließe», abcr jetzt, wo cS sich nnr nm dic Nichtigkeit dcr Prinzipien und der Stcncrgrnnd« lagen handelt, welche für das ganzc Reich gleich fein müssen, brauche man eine spezielle Vertretung dcr Bänder gar nicht. Es handelt sich abcr anch nicht nm die Höhe dcr Steuern, sondern nnr nm die all« gemeine Basis. Man habe gegen den AnSschnß bemerkt, derselbe habe seit seinem sicbcnmonatlichcn Bestände noch kein VcbcnSzcichcn r>on sich gegeben, abcr man erwäge nnr, welcher Art die Arbeiten sind. Redner schildert dic Schwierigkeit dcr Arbcilen und wendet sich acgcu die Bemerkung Dr. Rech-bauer's übcr das Bestcuerungörecht Ungarns. Ungarn könnc dicscö Nccht nnr mehr hicr auSübcu, und zwar in Gemeinschaft mit den anderen Bändern, das fei in dcr Verfassung begründet, jede andere Ausfassnng die« ses Rechtes widerstreite dem Wortlaute dcr Versass snug. Wcun die Ungaru in dcr nächsten Session in das HanS eintreten, dann werden sic ein Snbstrat für dic Verhandlung vorfinden nnd es wird an ihnen sein, ihre speziellen Wünsche znr Sprache zn bringe». Man habe Einwendnngcn gegen die Reform anö der »cneu Einkommen- und Klassensteuer geschöpft, abcr mit Unrecht, denn diefc Steuer sei von dcr Reform ganz unabhängig; daS HauS könne sie ablehnen nnd doch die bestehenden direkten Stcncrn rcformircn. Redner vertheidigt den Ausschuß gegen verschiedene wider dcuscll'cn gerichtete Angriffe, zeigt, daß derselbe bestrebt ist, seine Aufgabe zu erfüllen, und empfiehlt die Permanenz. Abg. Vrinz: Wcnn cr sich nicht direkt gegen dic Permanenz ansspreche, so geschehe es, weil eS ihm peinlich scheint, einem Ansschuß eine so große Anfgabc aufzubürden nnd dirfclbc resnltallos zn machen. Wcnn man die Permanenz ablehnt, dann müsse in der nächsten Session wieder ein Auöschnß gewählt werden nnd auch dieser nächste rcsultatloS bleiben. Man sollc Ausnahmen vor dcm Gesetze nnr in einem so engen Rahmen als möglich gestatten. Er wäre dafür, daß dic Permanenz anf die nächste Session des engeren RcichsralhcS bcschräutt wcrdc, da nach seiner Ansicht die Legalität dcr Trennnng dcS weiteren "o'l dcm cngcrcn Reichsrathc nicht allgemein anerkannt!"-Er bitte daS HauS, dcm Amcndcmcnt, wclchcS u dieser Richtung zn §. 1 gestellt werden wird, st"U Huslimmlma. zu ertheile». Abg. Teutsch spricht für den Ausschußantrag. Dic Dringlichkeit dcr Reform betonend zeigt Redner, daß ein anderer Weg als die Permanenz znr Erreichung des Ziels nicht führe. Wer dic Reform will, müsse dic Permanenz wollen. Wenn daö Gesetz vcr« fasslingSlnüßig zn Stande komme, dann könne es anch nicht gegen die Verfassung sein. Autczcocnlicn des Hanfes selbst, sowie Beschlüsse anderer Parlamente, welche zur Durchführuug größerer Gesetze solche Per-mancnzcn beschloß, zeige, daß ein solches Vorgehen nicht mit VcrfassnngSrcchten lollidirc. Dcm Gedan^ ten, daß dic Rücksicht anf Ungarn auf dic Berathung dcs HauscS bestimmend einwirken solle, stehe ein jcn» scits der Lcitha vor wenigen Tagen ausgesprochener Gedanke znr Seite, welcher lantct: „Dcr Rcichsrath sollc sein Mandat on Iiloc: niederlegen." Er töuuc weder den einen Gedanken noch den andcrln accepti« rcn, nnd empfehle dic Pcrmaucnz. Abg. Vrcstl sicht in dcr Permanenz eines Aus-schnsscs etwas ucrfassnngSwidrigcS, da nach derselben mit dcr Session anch dic Thätigkeit dcr Ausschüsse ihr Endc erreicht habe. Nenn man eine Ausnahme uou der Vcrfasfuug beschließt, sollten wcuigstcnS zwin< gendc Gründe dafür sprechen, dicse findet er abcr nicht. Redner findet das einfachste uud zweckmäßigste Mittel darin, daß daS Hans in seiner nächsten Session den gegenwärtigen Ansschuß wicdcr wähle. Dieser könne dann seine Berathungen fortsetzen und zwei Monate nach Beginn dcr Session den Bericht vorlegen. Also um dcn Bericht zwei Monate früher zu erhalten, wollc man eine Vcrfasfnngsändcrung beschließen? Redner geht in cinc Kritik dcr Arbeiten dcs AnsschusscS eil«. Nach seiner Ansicht könne die Reform nicht durchgc" führt nnd die ncnc Einkommensteuer abgelehnt wc«" den. Die Regierungsvorlage ist ein Ganzes nnd ^ Möfchiih M/c fassnngsündcrnng gesehen. Aus dcr Vcrsasplug lasse ich teiueswcgs dcduzireu, daß die Permanenz gegen die Verfassung sci. Art. 18 dcr Vcrsasnng spreche blos von dcm Schlußc dcr Session und Mc die ^ragc dcr Permanenz von Ansschüsscu offcn. ^cr Minqlcr weist vergleichwcife anf den Art. 1^ der Vclfastung hiu welcher agt' ,Dic Staatsschuld steht untcr dcr Kontrolc dcs Reichsrathcs." Dort se. aber vou cmcr pcruianenten Konlroletommission nicht die Rede und doch habe das Hans eine solche eingesetzt, ohuc dar.u eine Verfassnngsändcruug zu schn. 0" ^iuudc, U'elchc die ilicgicrllug zur Vorlage dcs Peruiaueuzge setzes in dcr zweiten Session bewogen, scicn d,ei,clbcii, wclchc dcn StcucrauSschnß zu dcm vorliegenden Antrage bewogen. Wenn die Permanenz nicht ausgesprochen werde, dann wcrdc die Stcncrrcform von einer Session znr andern verschleppt und dic Regierung sehc in dcm Antrage ans Pcrmancnz das einzige Mittel zur Förderung dcr Steuerreform, wcßhalb stc dcm Gcsctzcntwnrfc ihrc ^ustimmuug gcbc. Dr. Rechbnner habe'die Fragc aufgeworfen, ob die Ungarn die Steuerreformgcsctzc annehmen werden. Die Rcgiernng achtc die Recht caller Lander dcr Monarchic, aber sie beharre daranf, daß dasjenige, was von dcr Rcichsvcrtrctnng im vcrsafsungsmässigen Wege beschlossen wird, im 'ganzen Reiche Gcltnng haben müsse (Bravo). Dcr Minister betont weiter die Nothwendigkeit der Steuerreform und sagt, er bctenuc, daß die Rc gicruug große» Werth auf dicfclbc lege. Zahlreiche Beschwerde,, feien übcr die Stcuerverhältnifsc^laut geworden uud mau müsfc wüufchen, daß cin^ Stcncrsy-stem eingeführt wcrdc, durch welches dcm Steuerträger die Last erleichtert wcrdc. Palliativ Maßregeln genü-gcu iu dieser Beziehung uicht. Nur durch die Schaf-fuug ciuer rationellen Stcucrbafiö töuue abgcholfcu wcrdcu, daß cs dazu tcin anocrcS Mittel gcbc, als dic Permanenz dcs Steucrausschllsscs, hätten dic meisten Rcducr ausgcsprochcu. Was dic Aufrage dcs Dr. Berger wcgeu dcr Scfsiou des engeren Rcichsrnthcs betrifft, su verweise er anf die A. h. Thronrede, in wclchc»- l>.> anoacsprochcn ift, daß der Session des wci lcicn ^lclchor>Ul)l,<< dic dcö cngcrcn folg»,! sollc. Er tonne dein Hansc nnr dic Annahnic dcs Gcsctzenlwnr fes über die Permanenz empfehlen. (Schluß folgt.) Oesterreich. Mien, 30. Mai. Der vom Abgcorduetcnhausc bestellte Ausschuß zur Prüfung dcr Rcgicrunaövorlagc übcr dic dcm östcrrcichischcu Lloyd für dic Besorgung dcS Sccpostdicnstcö zu leistende Snbucntion hat heute seinen Bericht vorgelegt. Dcr Ausschuß hat dic Frage, ob dem Lloyd noch ferner cinc Subvention von Scite dcs Staates zu gewähren fei, mit alle» Stimmcu gcgcn Eine bejaht. Die Gründe hicfür werden in dcm Berichte des Näheren anscinandergesctzt, insbe« sondere die hohe Wichtigkeit dcS Institutcö, welches dcr Unterstützung vollkommen würdig sci, hervorgehoben. Pest, :N. Mai. Dcn heutigen amtlichen Blät» lern zufolge würde dic Ankunft Sr. Majestät dcs Kaisers iu Pest am 0, Juni zwischen 10 und 12 Uhr Vormittags erfolgen. Offizielle Empfangsfcicrlichlei. l ten würden auf ausdrücklichen Befehl Sr. Majestät unterbleiben, der Aufcuthalt Sr. Majestät in Pest wahrscheinlich bis 9. Juni dauern. Ausland. AnS Rom kommt folgende Nachricht: Dic Mission dcs Grasen Ncvcl ist vollkommen gclmigm. Dcr Konkordatscnlwurf umsM 25 Arlikci, dic ge» Heimen ungerechnet. Den Buchhändlern wurde gc-statte/, iu ihren Auslagen das Vildmß des Königs Viktor Emanucl auSzustellcu. AUc lachoUschcn Mächtc werden eingeladen, jcncm Vertrage beizustimmen. Spa« men hat bcrcits im Prinzipe zugesagt. Jetzt wird mit, Portugal unterhandelt. Paris. Es gehender „Patric" Nachrichten auS^ Mexiko vom 25. April übcr Havanna zu, dcncn zusolgc dcr Staat Tabasco, gcgcn dcn man cinc Expedition vorbereitete, auf dcm Puuktc slcht, sich frei« willig dcm Kaiserreich auzuschlicßcn. London, :',0. Mai. (Nachts; — Unterhaus), Auf cinc Interpellation Lcfcvrc's erwiederte Lord Pal» mcrston: Eine amerikanische Depesche beansprucht Schadenersatz, so wic dic vorhergehende. Dieselbe sci nach dcm Tode Lincolns, möglicher Weise nach Lincoln'schcn Instruktionen abgefaßt. - Layaro er» klärt fcrncr, daß neue Forderungen nicht gestellt wor-dcn scicn. Mexiko. Dic „Indcp." veröffentlicht offizielle Berichte auS Mexilo übcr die Niederlage der belgi-schcu Lcgiou ill Mexiko. D.'r Kriegsminister (5hazal hat cincu Tagesbefehl crlasscu, worin er den „ungc hcllrcn uud glorreichen Verlust" dcs Landes und dcr Armee zur allgcmeiucn Kenntniß bringt uud iu allen Garuisonsplätzen cincn Trnucrgottcsdienst auordnct. Dic Berichte übcr dic (5rciguissc bci Tacamburo tom< mcn direkt ans dcm kaiserlich mexikanischen Kabincte und sind vom II. April datirt. Tacamburo liegt im Staate Michoacan und ist beiläufig 25 deutsche Mei> lcn von der Hauptstadt Mexiko entfernt. In Michoacan stchcn dic Rcstc der im vorigen Iahrc aus Ia> lisco vcrtricbcncn rcpliblilanischcu Zcutralarmcc unter Artcaga, ^itcgulcs, Pucblila in der Stärke von 350> Mann. Rcgnlcs marschirtc gcgeu Norden, um dcn sranzösischcu Htoinmandantcil, Obcrsl Poticr, welcher ncillich ^iolncro und fünf Genossen hinrichten ließ, auzugrciscu. Poticr hatte ein Bataillon dcs KI. fran-zösischcu Linicu Regiments, zwei Bataillone belgischer Freiwilliger untcr dcm Oberstlieutenant Vandersmis scn nnd dem Major Tydgadt und cinc mexikanische Brigade uuter Tapin, im Ganzen 5 lolinc Morclia gcgcn den von Cnitzco heranrückenden Rcgnlcs dcckcn. In Eilmärschen marschirte Regules nlit seinen Indianern nack) Tacambnro und vereitelte durch diese Operation alle Plane Potier's. Tacamburo, wo ein Bataillon Belgier unter Major Tyo gadt verschanzt war, wurde am 11. April um 4 Uhr Morgcns vou Rcgulcs im Sturm genommen. Die Belgier zogen sich in die Kirche zurück, um sich bis zum Acußcrstcu zu vertheidigen. Rcgnlcs eröffnete gegen dicsc Kirche eine förmliche Belagerung. Die Belgier fielen wiederholt aus und verloren dabei einen Hauptmaun uud drci Licutcuants. Major Tyoqadt crhiclt cinc Kugel in die Schulter. Dic Kirche wurde inzwischen von dcn Iuaristeu in Brand geschossen uuo dic Bclgicr müssen dieselbe räumen. Noch ver> suchcu sic ciucn Bajounctaugriff, bci welchem Major Tydgadt ciuc zwcitc Kugel erhält, dic ihm dcn Arm zerschmettert, und scin Ädjutaut Kapitän Chazal von drci Kugcln nnd cincn Bajonnctstich getroffen fällt. Nach vicrstiludigen, Kampfe war den Belgiern die Mnnitioli ansaenangcn, „nd Major Tydgadt ficht sich, nachdem er die meisten seiner Offiziere verloren, -,nr öiaftitnlation gezwungen. Sechs Offiziere, ein Arzt und .^5> Mann waren gefallen, fünf Offiziere verwundet. Dic Zahl dcr Verwundeten ist milictatml Am K.. April kam Oberst Poticr in Taeamburo an an wclchcm Tagc Major Tydgadt seinen Wunden erlag. Am 24. April um 1 Uhr 'Nachmittags erreichte Obcrjt Poticr dic Mcxitaucr bci '.')anijneo und schlug stc. Semem Berichte zufolge verloren die Iuaristen i>W Mauu uud wurden völlig zersprengt. Lokal- nnd Vrovinzial-Nachrichten. «aibach, 2. Juni. Dic Schlußucrhandlung in dem Preßprozessc der Südbahngcscllschaft gegen dcn Gcwerls.Dircktor Herrn Langer wurde gestern zu Endc geführt. DaS Urtheil lau-tct: Friedrich Laugcr sei dcS Vergehens gcgcn dic Sicher, hcit dcr öhrc nach §. 488 St. G. schuldig und werde mit Anwendung der tzß. 201, 266 und 4'.V St. G. zu cincr Geldstrafe von 100 fl., welche dem Laibacher l Armcnfoud abzuführen ist, vcrnrtheilt. Auch fei er l schuldig die Strafprozeßlostcn zu tragen, dagegen wird gcgcn dcn in dic Anklage aufgenommenen und bei der Schlußvcrhandlung erschienenen Ignaz v. Kleinmayr vom Weilern Strafverfahren abgclasfeu. — Wic wir hören, wird die gegenwärtig ln Agram weilende italienische Operngesellschaft hierher 'kommen und cinc Reihe von Opernvorstellungen geben, deren erste am 12. d. M. stattfinden sott. « Adelsbcrg, 31. Mai. Heute mn 6 Uhr Morgcns ist Ihre Majestät die Kaisem, Maria An na mit cincm besonderen Zuge auf dcr hieror-tigcil Bahnstation angekommen; der schöne freund« lichc Morgcn erlaubte eS, daß Höchstdicselve den ^Wcg in den Markt bis zum Gasthofe „zur ungari-schen Kronc" zu Fuße zurücklegen und dann nach l kurzer Rast die Delanallirche besuchen und einer heil. Messe beiwohnen tonnte. Der hiercrtige Aufenthalt Ihrer Majestät soll sich ans den nachfolgenden Tag den 1. Juni Abend« verlängern; das Andenken der freundlichen und dem Orte Adcleberg schr gewogenen Kaiserin wird mit Höchstdersclbcn Genchmiguna für die ferne Zukunft durch dic Benennung des neueröffneten, an dic Kaiser Ferdinands. Grotte sich «n-schließenden Grottenarmes alS Kaiserin Maria Auna-l Grotte erhalten werden. 5VV Das Grottenfcst am kommenden Pfingstmontage dürfte sich sehr besucht und überaus herrlich gestalten, da besondere Bahnzügc von verschiedenen Seiten hicher angesagt sind, dann die Grotte selbst in ihren be» suchten Räumen viel erweitert und großartiger be« leuchtet sich zeigen wird. Vor dem Eingänge der Grotte ist nun nach Wegräumung der Trümmer des einstigen Bergsturzes ein umfangreicher ebener Naum gewonnen, theilwcise auch ein anderer viel mehr impo« santcr Eingang in das Innere der unterirdischen Wlin< derwelt vorbereitet. Die nen eröffnete Maria Anna-Grotte beetet einen zweiten Aufgang auf den ssal» varicnberg von der Westseite derselben, und außerdem viele schöne und neuartige Tropfsteinbildungen, wie solche in den bisher besuchten Grottengängcn nicht vorlommcn. Von Stalagmiten, die am Boden an< stehen, ist die an schöner Gestaltung, weißer Alabaster-färbe und flimmerndem Glänze alle andern übcrtref» fende, daher mit dem Namen Brilliant bezeichnete Tropfsteinsäule, dann der als Wegweiser auf den Kalvaricnberg an der Wendung des Wcgcs stehende Riescnspargel merkwürdig. Eine ganz ungewöhnliche Bildung sind die Vordächer, dünne, horizontal von der Hinterwand abstehende Kallsintcrflächen, die ober-halb mit glänzender Tropfsteinlage überzogen und am Rande mit franscnarlig herabhängenden feinen Tropf-stcinzapfen beseht sind; ein größeres solches Vordach befindet sich an einer Säule nächst dem Brillianten, ein zweites etwas weiter davon au der Scitcnwand und ein drittes am sogenannten großen Zelte, welche Tropfsteinbiloung ganz richtig diesen Namen führt. Einen eigenthümlichen Eindruck macht die Trauerhalle, so benannt nach den dunlclgrauen Wandungen und weißen Tropssteinansätzen, deßgleichen der kleine und der große Sturzbach, der versteinerte Wald mit bäum» artigen Stalagmiten in großer Zahl, Besonders zu bemerken ist auch dieß, daß die Seitengeländer in der neuen Grotte der Dauerhaftigkeit wegen alle von Eisen gcfcrtigct sind. Die Grotte, ihre Instandhalluug und ihr Besuch bringt in den gegenwärtigen Zeitvcrhältnissen dem Orte Adelsberg ein anderwärts nicht in der Art vorhandenes Leben und eiueu nicht unbeträchtlichen Gewinn. Doch der im laufenden Jahre eingetretene außerordentliche Nothstand machte anderweitige Hilfe höchst nothwendig und erwünscht; die so mildthätig von allen Seiten gespendeten Gaben wurden daher auch mit vielfachem Dankgefühle empfangen. An Sc. Majestät und die Mitglieder dcö Allerhöchsten Kaiserhauses wurde jedoch noch eine besondere Dankadresse, und zwar iu slovcnischcr Sprache von Seiten der Gemeinden der drei bethciligtcn Bezirke Ädelsberg, Laas und Senosetsch gerichtet und durch dic Hände Sr. Exzellenz des hochverehrten Herrn ^andcSchefS Allerhöchsten Orts vorgelegt. Auch sonst wurde allen hohen Personen, dic sich die Herbcischaffung ergiebiger Aushilfe für die Nothlcidendcn angelegen sein ließen, theils mündlich, theils schriftlich der gebührende Dank abgestattet. — Der Statthalter von Stcicrmark hat an Stelle dcö nunmehrigen Vuurathcs in ^aibach, Herrn Karl Schaumburg, den t. t. Oberingeuicur Herrn Ignaz Hoffmann zum Examinator bei der Grazer PrüfuugStommission für autorisirte Zivilmgcnicurc und bei Staatsprüfungen im Bauwcseu, so wic zum Stellvertreter dcs Vorstaudes der erwähnten Prüfuugskom-mission, daml dcn Ingenieur Herrn Ioh. Schöbet zum Examiuator bci derselben für oaS Bau-Fach ernannt. Ncckenschaftsberieht über den katholischen GeseUenuereiu. (Vchlnß.) Und sowie zur Förderung der intellektuellen Bil-duug, so blieb im Vereine auch vielfache Gelegenheit geboten zur Weckung und Kräftigung dcs religiös-sittlichen SinneS der Mitgliedes. Die öffentliche lirch» liche Feier der VcreinSfestc, deS GriinduugS-, Iosephi-und Stcphanifcstcö, dic mit beiden letzteren in Verbindung stehende gemeinschaftliche Antheilnahme am Tische dcs Herrn, dic korporative Betheiligung an der FrohnlcichnamSprozcssion, das öffentliche Auftreten bci abendlichen Fesloorstellungcn, welche durch dic hohe Gewogenheit deS Herrn Landeshauptmanns, hochgcb, Baron o. Codclli und bei der zuvorkam' mcndstcn Bereitwilligkeit, mit welcher der Herr Institutsinhaber Mahr seine Bühne zur Benützung zu überlassen dic Güte hatte, im ständischen Ncdonten-Saale mehrfach stattfinden konnten: alle solche und derlei Umstände, bei welchen sich die Vercinsgcsellcn einer so regen Aufmerksamkeit und beifälligen Aufnahme von Seite des geehrten Publikums erfreuen dursten, lonntcn um so weniger verfehlen, einen recht heilsamen Einfluß auf die Veredlung des jugendlichen Gemüthe« zu üben, je sicherer die vor Zeiten bereit« sprüchwürtlich gewordene Nohhcit und Ausartung der GescAcn cvcn in dem Umstände ihre vorzügliche Quelle haben mochte, daß der dem bürgerlich gesellschaftlichen Leben in der Regel entfremdete Gesell sich an die Gasse und an die Schänkc angewiesen fühlen mußte; — wic derlei uncrqnicklichc Verhältnisse mit der ihm eigenthümlichen Kraft der Rede und nebenbei auö eigener Erfahrung dcr Gründer der Gesclleuvereinc, Domvikar Kolping selbst am Tage dcr zweiten Grün» dnngßfcicr unseres Vereines im I, 185,6 dcs wcitc-rm zu schilderu wußte, bci welcher Gelegenheit er «uch die Weihe dcr Vcrcinsfahnc vornahm, zn deren Besitz der Verein gelangte in Folge dcr edlen Opfer-Willigkeit der hochwohlgeb. Frau ^anoesgerichtsprä-sidcntin, Edlen v. Iosch und anderer Damen ^ai« bachs, wic nicht minder dcs hiesigen wohlehrw. Ur-sulinncn-Konvcntes, dessen Chorfrau M. Ioscfa das Fahuenbild malte, und ncbst dem Fahncnbildc auch das schöne Gemälde, welches deu VcreinSpatron, h. Josef darstellend, das Vcrcinslotalc so sehr ziert. — Unter den übrigen Geschenken, welche dem Vereine so schr zu Gute kommen, glaube ich hervorheben zu sollen: dic Phisharmonita, welche iu Folge ciner zu diesem besondereu Zwecke seitens dcr Herren Schutz« Vorstandsmitglieder bei der zweiten Iahresuersamm« lung im I. 185? uuter einaudcr eingeleiteten Sammlung ungetanst werden konnte, die Uhr, welche bald nach der Gründung des VcreinS der Herr Samassa, die schöne große Wandkarte dcö Kaiserlhums Oesterreich , welche dcr verst. Herr Mediziualrath Dr. Vcßel und die Karte ,,/umlMiä" von Kosler, welche sammt der schönen Goldrahmc dcr Herr Bürgermeister Dr. Eosta dem Vereine zu schenken die Güte hatte. Verausgabt wurden im Laufe der verflossenen 10 Vcrcinsjahrc im Ganzen 3177 fl. 70 kr.; eingc. nommcn aber, und zwar an Gründungs- und jährlichen Beiträgen 3173 fl. 98 kr. Mit jährlichen Beiträgen von 10 und 5 fl. unterstützten dcn Verein scit dessen Gründung her bis auf dic Gegenwart die Hcrrcu: Domherr Novak, Holzer, Luckmann, Ter» pinz, Mühlcifcn, Samassa, Schreiner, Dompfarrer Kon. Supan, Staatsanwalt Dr. Kaiser v. Trauen« stern, Hcidrich und Freibcrgcr; dicfcn haben sich im ^aufc der 10 Jahre als besondere Vcrciuöwohlthätcr augcschlosscu, dic Herren: Haussen Josef, Skodler Heinrich, Zottmaun, welche nebenbei, sowie Frau Schuppeutz dcn Verein alljährlich mit ansehnlichen Ehristdauingcscheukcn erfreuen, sodann die Herren: Achzhin, Marale!, Domtaplan Köstl, fürstliischöfl. Hoftaplan Tavöar, Josef VlciwciS und V. (5. Supan ncbst ciucm undctcmut kleiden wollenden Wohlthäter. Eiuc wesentliche Unterstützung kommt dein Vereine zn Thcil durch dic großherzige Spcndc jährl. 50 fl. von Scite Sr. fürstbischüfl. Gnaden, uuscrcö hochwür-digstcn Obcrhirtcu, hochdcsscn gnädiger Gewogenheit sich unser Verein in nicht geringem Grade zu erfreuen daö Glück hat. Außcr solchen jährlichen Beiträgen sind dcm Vcrcinc im Klause dieser 10 Jahre noch folgende außerordentliche Gaben zugetommcu: Von Ihren Majestäten Kaiser Ferdinand und Kaiserin Maria Anna 300 sl.; von Ihrcr Majestät dcr Kaiserin Caroline Augusta 100 fl.; vou der löbl. Sparkasse 125 fl.; vom löbl. Auöhilfekassavcrciu iu Folgc eiucr durch dessen uucr-müdlich eifrigen Vorsteher Herrn Horal eingeleiteten Sammlung 100 fl.; ferner 2 Legate, und zwar: das dcö hochfcl. Fürstbischofs Auton Alois pr. 300 fl. uud daS dcs scl. Waguermeistcrs Hribar pr. 50 fl. Hiczu tommcu noch zwei Staatöschuldverschreibungen, ciue ü, 100 fl., Geschenk der hochgcb. Frau Gräfin vou Stubcnberg uuo eine ü 50 fl., Gescheut dcs Herrn Aartol, Pfarrers iu St. Jobst ob Billichgratz, und eine 50guldige Attic der bürgert. Schicßstättc, Ver-müchtuiß dcs vor bald 3 Jahren verstorbenen Herrn Ioh. Nep. Supanöic:. Diese außerordentlichen Zuflüsse sind größteuthcils zur Gründung des oben bereits dargelegten Vcrcinsfondcs verwendet wordcu, dessen, sowie der gesummten ökonomischen Gebarung Obsorge dem Vereinskassicr, Herrn Schwcntner, obliegt, welcher dieser mit mancherlei Schwierigkeiten verbundeucn Obliegenheit seit 1857 mit dantcöwcr-thestcm, ebenso nnvcrdrosscucm als umsichtigem Eifcr nachkommt. Aufgenommen wurden in dcn Vcrcin im Laufe dieses crstcn Dezenniums 836 Gesellen, von wclchcu währcud dcr 10 Iahrc iibcr 550 nach crfolgtcr Anmeldung, mit Empfehlungen an andcrc Vcrcinc ucr-schcu, fortgcwandert sind, 60 gegenwärtig dcm Vcr< c,nc augchörcn, gcgcu 20 theils wcgcn unmoralischen Benehmens, theils abcr iu Folgc veranlaßter Störungen förmlich ausgeschlossen, die übrigen aber — bci 200 — als aus dem Vcrcin Ausgetretenen ans dcm Aufnahmabuchc gestrichen werden mußten. Und so konnten wenigstens 600 Gcscllcn, wclchc im Laufe von 10 Jahren dcm Vereine treu geblieben sind, die in demselben mehrfach dargebotene Gelegenheit benutzen, cbcn so schr von dcm Wcgc dcr Unordnung und dcS Verderbens sich fernzuhalten, als auch in Allem, was gut, was ehrbar und anständin. ist, sich zu erhalten nnd zu kräftigen, eben so schr intellektuell sich ausbilden, alö auf sittlich religiöser Gruudlage das Gemüth zu veredeln; — eine Wohlthat, meine Hcrrcu, welche dnrch Ihre und anderer VcrcinSfrcundc unermüdliche Opfcrwilliglcit so manchem sonst auf sich selbst angewiesenen Handwcrksburschen zu Theil werdcu lonutc. Möge dcr höchst gütige Gott Ihnen uud allen Wohlthätern reichlichst vergelten jcdcS Licbcswcll, welches Sie dcr Handwerks-jugcud lnshcr zum Opfer gebracht und noch weiterhin zum Opfcr bringen wollen! Möge Gottes Segen, wic bisher, anch fortan walten über unfcrem Wirken zum Wohlc uud zum Heile dcS stets ehrbaren Hand-wertes ! Die Befriedigung, mit welcher die vorliegende Schilderung des Zustandes dcs Vereins am Ende seiner crstcn zehnjährigen Periode von der Versammlung aufgenommen worden, veranlaßte dcn Dr. Blei-weis, mit beredten Worten Ansdruck zu leihen eben so schr dicscr Befriedigung, wic nicht minder auch dcr bitteren Stimmung in Folge der betrübenden Wahrnehmung, daß dcr in Gcmäßheit dcS Beschlusses dcr letzten Jahresversammlung behufs dcr Erziclung zahlreicheren Beitrittes seitens der Gesellen Laibachs zum Vcrcinc an die Herren Meister gerichtete Appell sich als erfolglos herausgestellt hat. Je bedauern«, wcrthcr indeß solche Indolenz und dazu in solchen Kreisen, in welchen sie am allerwenigsten sich vorfinden sollte, desto rühmlicher hob der geehrte Herr Redner eben so nachdrücklich als treffend hervor, müssc anerkannt blcibcu dcr Muth und der Eifer, mit welchem doch so viele dcr VcreinSmitglicder solcher Indolenz, wo nicht auch dcm Widersprüche mancher Arbeitgeber gegenüber in ausdauernder Treue dem Vereine auhängen; Worte, wclchc nicht verfehlen konnten, bci dcn der Versammlung anwohnenden Vcreillsmitgliedcrn den wohlthnendsten Eindruck zu hinterlassen. Unter weiteren vertraulichen Besprechungen, welche immcnllich die in Aussicht genommene Errichtung einer VerciuSherbergc für durchreisende Vercinsgesellen zum Gegenstände hatten, lam die Sitzung zu Ende. Neueste Nachrichten und Telegramme. Berlin, 31. Mai. Dcr Handelsvertrag zwischen dem Zollverein und Großbritanicu wurde von den Bevollmächtigte» gestern unterzeichnet. -^ -// gen wird dcr Großhcrzog von Oldenburg, wic cS heißt, in Angelegenheit dcr Elbc^" '" « " ergibt in Summe die bedeutende _<.. « <^.„ , Ziffer von......^'^ !^ . ^.^ wclchc durch die „Austria" an ih« Versicherten l»5 Schluß 1864 ausgezahlt wurde. Bci dcr Wall dcs Vcrwaltunllsrachcö wurden dic statutenmäßig Alfred Edler v. Vmdhcim, Prof. ^r. Vaurenz Stem und Frau-, Ritter u. Wertheim wieder gewählt. < Verantwortlicher Redakteur: Iguaz v. Kleinmayr. Druck und Verlag von Ignaz v. Kleinmayr st Fedor Vamberg in Laibach. Hiezu ein halber Bogen Amts- und Intelligenzblatt.