A M T L I T«r>at «■« Schrtttleltoiw Maftarc a. 4. Dna. Ib. •. P«nu«C: Ik. 2S-9T. »m, 3M9. Ak !• fUcUdi aoBer Sanstac Ist die ScferlftltltaK aar aat Pwsntf Mr. M-Vl •rrtMttar. DBvtflaagtt ZmcMIIm wn nlc&t rfickcesandt. Bei sbitlMcB AatracM Ist «tt Ittta9*rt« bdralatn. FostMktAka«!*: Waß Mr. S4.JM. OftdianssteUeii lo CIIU. Marktvlatt Nr. 12. Penuvl Nr. 7. nd ta Pettsa. UaiartonasM Hr. 1. HmM Mr. M. STEIRISCHEN HEIMATBUNDES »V 191 nimimKSKWw« KM S,—. AltraM ceMkr. 0 MMOkfe IM S.1« M INNiiaa ia StrdfWai gaxfldM Part«: kei AMiQica la i«r OMAIttsmUa MMtlkfc XM 1,10 rtlasdd. 19.8 K»f Postaeltiiaeseebabr) aa^M Rsf Zaitatl-aar ttcca ▼drtlaacadaac tes EbualprtlMt aad icr PortaaacV Nr. 48/49 — 85« Jahrgang Marburg-Dr«!« Sam^g/Scüintag, IT^IS. Febmar 1945 Einzelpreis 10 Rpi Versteifter Widerstand im Osten N _ .Weitere Kampfgruppen der Budapesfer Besatzung in onserer Front — Erf<^greidie Gegenangriffe in Niederschlesien — Vereitelte Dnrchbrnchsverraclie in Ostprenfien Die Lag« «n der Ostfront wurde geltern in besonders starkem MaBe durch •rfolgrelch durchgeführt© Gegenangriff^ aneerer Truppen an den Schwerpunkten der Winterschlacht gekennzeichnet. Wie (chon am Vortag, so war auch am 15. Februar festzustellen, daß die Sowjets infolge des neuerdings verstärkten deut-»chen Widerstandes und der von unseren Divisionen untemommenMi Gegen-»töß« Umgruppierungen vornehmen nnd ru Verlagerungen ihrer Angriffsschwerpunkte schreiten mußten. Wohl war der feindliche Druck sowohl in Schlesi^ als Mich in West- und Ostpreußen unverändert stark, doch hatte er nur verhältnis-näßig geringfügige Frontverschiebungen cur Folge. Ein Teil dieser Verschiebungen ging .dabei noch zu Lasten der Sowjets, die an mehreren Stellen vor unseren angreifenden Grenadieren wieder Boden aufgeben mußten. Der OKW-Bcricht Führerhauptquartier, 16. Februar Das Oberkommando der Wehrmacht fibt bekannt: »Weitere Kampfgruppen der Budapester Besatzung haben sich zu unseren Linien durchgeschlagen. Heftige Angriffe der Bolßchewisten in der Slowakei führten beiderseits der Straße Losonc, Alt- eohl sa Ortlichen Binbrüchen, die abgeriegelt- wurden. In Niederschlesien versteifte eich tm-ser Wideietand, so daß der Feind «einen Einbruchsraum gestern nur geringfügig erweitern konnte. Erfolgreiche Gegenangriffe zwangen ihn zu Umgruppierungen. Starke feindliche Angriffe eüdwesüich Breslau, westlich Bunzlau und beiderseits Sagan scheiterten. Im Südteil von Pommern wurde die vorübergehend verloren gegangen« Verbindung zu imseren Stützpunkten Bahn und Arnewalde wiederhergestellt- In Westpreußen hielt der feindliche Druck zwischen Landeck und Graudenz unvermindert an. Im Verlaufe der harten Abwehrkämpfe konnte der Gegner in Könitz und Tuchel eindringen. In Ostpreußen wurden südlich Braunsberg, östlich Mehlsack und bei Zinten erneute Durchbruchsversuche des Gegners nach geringem Geländegewinn vereitelt. In schweren Kämpfen wurden dort 51 Psinzer vernichtet. In Holland versuchten feindliche Kräfte, auf der Insel Schowen zu landen. Sie wurden von der Besatzung wieder ins Meer geworfen. In der Schlacht zwischen dem Niederrhein und der Maas- errangen unsere Truppen einen neuen Abwehrerfolg Sämtliche mit Schwerpunkt an der Straße Cleve—Kalkar geführten engli- schen Angriffe wnrden serachlagen. Sfld-llch davon erlitt der Gegoier, der bis la achtmal vergeblich angriff, aiÄwerste Verlusta Auch am Südrand des R^cbs-waldes wurde der Feind abgewiesen. Angriffe der Amerikaner aus ihrem Brük-kehkopf zwischen Wallendorf und Echternach blieben ohne nennenswerten Erfolg oder wurden bereits In der Entwicklung zerschlagen. Südöstlich Remich an der Mosel hat sich die örtliche Kampftätigkeit wieder verstärkt Eigene Gegenangriffe warfen den vorübergehend in unsere Befestigungen eingedrungenen Feind zurück. Am gestrigen Vormittag sind Verbände des XV. amerikanischen' Armeekorps zwischen Saargemünd und den unteren Vogesen nach stärkerer Artillerievorbereitung zum Angriff angetreten. Südlich Bliesbruck wurden sie im Gegenangriff geworfen, östlich davon sind die Kämpfe noch im Gange. In Kroatien wird die Säuberung des Papuk-Gebirges von versprengten Banden fortgesetzt. Nordamerikanische Bomber setzten am gestrigen Tage im mittel- und südostdeutschen Raum ihre Terrorangriffe fort Schäden entstanden vor aHem in Magdeburg, Cottbus und Wien. London liegt weiter unter unserem Vergeltungsfeuer.« Im Zeichen dei »grossen Drei« Stalin, Rooscvelt und Churchill in gegenseitiger Beleuchtting Die Welt verbrech er von Jalfa am Werk Blüchers letzt? Ruhestätte aus^raubt und verwüstet - Goethes Sterbehaus von Luftfiangstem zerstört Volk losgelassen, und Roosevelt und was zwischen' diesen beiden Weihestät-Churchill unterstützen ihn dabei, wie die ten liegt, diese ungeheure Spaime Leben dd Berlin, 16. Februar Den Bolschewisten ist nichts heilig. Das hat der Nationalsozialismus seit jeher immer wieder nicht nur festgestellt, tondem auch bewiesen. Was die Sowjets eich aber am Grabe Blüchers in Blücher-ruh geleistet haben, übersteigt sogar dae Maß verbrecherischer Gesinnung, das wir an ihnen gewöhnt sind und das ihre Bundesgenossen, die Anglo-Amerikaner, B.ls Gangstergehilfen kennzeichnet. Selbst die primitivsten Völker haben "Ehrfurcht vor den Toten und ihren Ruhestätten. Die Bolschewisten aber stehen auf einer tieferen Stufe als Urwaldbewohner. Sie haben das Mausoleum Blüchers, wie alle Räume, die sie betreten, sinnlos verwüstet und aller Gegenstände beraubt, die Ihnen von Wert zu sein schienen. Dabei baben sie sich sogar an dem Leichnam des toten Feldmarschalls und an den Leichen seiner Familienangehörigen ver-priffen. Auf das Konto bo'schewistischer verbrechen kommen nun also zu allen bisherigen Schandtaten auch noch Grab-ichändung und Leichenfledderei. So benehmen sich also die »Hüter der Menschenwürde«, wie die Moskauer Agitationsjuden die Sendboten des Kreml dieser Tage erst zu bezeichnen wagten, tn Wahrheit w'-rd, wie die Schandtat von Blüchersnih beweist, der Abschaum der Menschheit von Stalin und seinen jüdi- Konferenz von Jalta erneut gezeigt hat. Grabschändem und Leichenfledderern sollen die Völker Europas und ihre Kultur ausgeliefert werden. Was sich in Blücherrirtih ei eignet hat, ist kennzeichnend für den Bolschewismus und darüber hinaus für die Gesinnung unserer Feinde, der Anführer sowohl wie ihrer Schergen. Diese Gesinnung verdient ea vor der Weltöffentlichkeit an den Pranger gestellt zu werden. Die Weihestätten von Weimar Die drei Weltverbrecher haben in den Tagen, da sie in Jalta den Vernichtungsplan an der europäischen^ Zivilisation zum Beschluß erwogen, ihren ungeheuer-j liehen Anschlag aber auch noch durch I eine weitere symbolische Tat unter-j mauern lassen: Bomben ihrer fliegenden I Vernichtungskolonnen zerstörten Goethes Wohn- und Sterbehaus in Weimar, als Goethe-Nationalmuseum behütet von uns Deutschen, Besitz aber der gesamten gesitteten Menschheit Als Goethe 1776 sich in dieses Haus einmietete, war er der gefeierte Dichter des Götz und des Werther. Spater hat ihm Herzog Karl August das Haus umbauen lassen und zum Geschenk gemacht. Hier hat sich dann in Goethe alle Größe abendländischen 'Denkens, alle Fülle der Poesie, Bchsn Hintermännern auf das deutsche , Menschenwürde und edelste Harmo-■ I nie zur größten Dichter- und Denker- Ritterkreuz für Hitlerjungen dnb Berlin, 16. Februar Der Führer verlieh dem Hitlerjungen *Iowak das Ritterkreuz des Eisemen iCreuzes für die Vernichtung von neun Panzern durch Panzerfaust und dem Volksturmbataillonsführer Sachs das Deutsche Kreuz in Gold für die Ver-Lichtung von vier Panzern durch Pan-cerfaust. Als die Bolschewisten aus dem Rauiu Sieiwitz mit starken Kräften in Richtung Hindenburg vorzustoßen versuchten, er-lielt der Führer des 1. Hindenburger Volkssturmbataillons, SA-Sturmführe* Bachs, den Auftrag, die Eingänge der Btadt zu sichern. Während bereits die ersten Sowjetpanzer in die Stadt ein-Irangen, ging Sachs mit drei Mann sei-les Bataillons und dem 16 jährigen Hitler jungen Nowak vor, um an geeig-leter Stelle den Panzern aufzulauern. Teder der Mänaer hatte fier Panzerfäuste umgehängt. Sie erwarteten die Feindpanzer in Hausein-fängen und hinter Hai^ecken versteckt A.US sechs Meter Entfernung schoß Bachs seine erste Panzerfaust ab und ►riedigte den einen feindlichen Koloß, bnerhalb weniger Minuten folgten zwei •reitere Panzer. Am nächsten Morgen befand sich Hitlerjunge Nowak erneut bei einer ^Tolkssturmgruppe, die den Südausgang ler Stadt sicherte, als 30 sowjetische Ganzer auf sie Zurollten. Noch ehe ihm lin Befehl erteilt wurde war der Hitler-huige schon neben dem ersten Panzer tnd machte durch einen wohl- lezielten Schuß einer 'Panserfaust be-lyegimgsunfähig. Mit den übrigen drei Panzerfäusten knackte er drei weitere Kowjetpanzer. Dann lief er zurück und holte «ich neue Panzerfäuste. So brachte tr nacheinander, neun achwera faind-fccba Fa3»ar sa persönlichkeit verdichtet. Nach Goethes Geburtshaus am Frankfurter Hirschgraben sank nun also auch sein Sterbehaus in Weimar in Schutt und Asche. Aber sie geht als ein unzerstörbares Licht über die Erde imd wird am Ende die verbrennen, die es austreten wollten. Unter den in Weimar vernichteten Kultufstätten maß feieer der Verlust der Herderschen Kirche (erbaut 1726'35) mit dem Grab des Dichters und einem berühmten Altarbild von Lukas Cranach d. Ä. beklagt werden, ebenso das Nationaltheater, das 1907 im klassizistischen Stil erbaut wurde, das 1767 von der Herzogin Anna Amalia errichtete Wittumspal-ais und das aus dem Mittelalter stammende Stadthaus. Beschädigt, wenn auch nicht völlig zerstört, wurde das Schillerhaus und das Cranach-Haus, in dem Cranach d. Ä. starb. Dresdner Kulturdenkmäler In zwei schweren Terrorangriffen gegen die wegen ihrer Kunstdenkmäler, besonders ihrer herrlichen Barockbauten, weltberühmte Stadt Dresden stellten die sinnlosen Zerstörungen anglo-amerikani-scher Bomber am 14. und in' der Nacht zum 15. Februar einen neuen traurigen Rekord auf. Unter den Bomben und Phosphorkanistem der Anglo-Amerikaner wurden der Zwinger, das Schloß, die Hofkirche, das japanische Palais, die Frauenkirche, das Deutfeche Hygiene-Museum. das alte und das neue Rathaus, das Johanneum, das Albertinum, die Kunstakademie, die alte Gemäldegalerie, das Kurländer-Palais und das Opernhaus vernichtet Auch mehrere Krankenhäuser und Kliniken fielen der Vernichtung an-heim. Vernichtung der Banden geht weiter In der Untersteiermark wieder 195 gezählte Tote der OF : Gefangene, ujiter ihnen auch Engländer, Amerikaner und Italiener eingebracht wurden.' Der Feind ließ dabei wichtiga Dokumente, in den Bunkern Versor» gungsmaterial und Munition nrück und hatte blutige Verluste. Ein« Druckerei und eine Pemsprechvennittlung konnten j ausgehoben werden. Die »Bratschitz-Bri-{ gade« wurde hierbei aus einer Reihe von Stellungen geworfen und völlig xar-i sprengt Sie ist mit Ausnahme des 1. Bataillons in kleinen Gruppen planlos in verschiedene Richtungen geflohen. Die Auflösungserschemuncren bei den Banditen, die wir in der Meldung über die Beffeiung des Oberen Sanntales feststellen konnten, zeichnen «ich immer stärker ab. Die durch Terror in die Wälder gepreßten Unteieteirer taufen bei den Kämpfen in immer größerer Zahl ' über. . ^ Wie bisher gÄt der unerbittliche Kampf gegen die kommunistischen Banditen in der Untersteiermark weiter, bis das Ziel erreicht Ist: eine Unteisteier^ mark, fai der alle-gutgesinnten Volksgenossen und Volksgenossinnem ungestört ihrer aufbauenden Arbeil nachgehen können. Hd Marburg, 16. Februar Auch nach den letzten großen Erfolgen in der Bekämpfung kommunistis^er Banditen in der Untersteiermark, in deren Mittelpunkt die Wiederbefreiung des Oberen Saimtales stand, geht der Einsatz gegen diese landfremden Söldlinge Moskaus unentwegt weiter. Einheiten der Wehrmacht, der Polizei. Gendarmerie und der Wehrmannschaft im Steirischen Heimatbund haben in der letzten Zeit den noch in der Untersteierma^ zurückgebliebenen Bandengruppen in zahlreichen Einzelaktionen wieder schwere Verluste beigebracht In der Zeit vom 15. Januar bis 9. Februar ^hatten die Banditen bei diesen Eineätzen in verschiedenen Gebieten der Untersteiermark, darunter u. a. auch in Margarethen und im Räume Rumperti-Dostberg 195 gezählte Tote, 496 , wurden gefongengenommen und fünf verwundet Ihre tatsächlichen Verluste sind wesentLch höher. Die eigenen Verluste hierbei betrugen 15 Tote und 23 Verwundete. Im Rahmen dieser Aktionen stand auch der bewaffnete Einsatz gegen die sogre-nannte »Bratschitz-Briqade« und doA »Koszianski-Odred«, bei dem zahlreiche Stalin: „England hat immer andere die Kastanien f^ sich aus dem Feuer holen lassen." Roosevelt: ,J>as_bolschewistlsche Regime ist blutdürstig und t>egierig nach der Weltherrschaft" Churchill: „Bolschevristische Sklaverei ist schlimmer als der Tod!" Auf der Konferenz von Teheran voirde nicht nur der Großansturm gegen das Reich beschlossen, dort wurde auch -zum Erstaunen der Welt als äußeres Symbol der machtpolitischen Bestrebungen der drei dort zusammengekommenen Hauptkriegshetzer Stalin, Roosevelt imd Churchill, ein inniger Freundschaftsbund geschlossen, der immerhin seit dem Jahr seines Bestehens allerhand auszuhalten hatte. Wohl in der Erkenntnis „eigener Gi;öße" nannte sich dieses seltsame Triumvirat schlicht \md ohne Superlativ die großen Dreil Es ist gut, nocheinmal ins Gedächtnis zu rufen, was sich dort so innig vereinigt hat, um Europa ins Chaos zu stürzen. Da ist der blutrünstige „Groß-marschall" Stalin, von seiner Propaganda „Lokomotivführer der Geschichte" genannt, dann Roosevelt, Ehrenhäuptling amerikanischer Indianerstämme, daneben der beharrliche Verfasser lauwarmer Kaminplaudereien auf dem USA-Präsidentenstuhl, der sich einbildet, ein Vorbild „säkularer Größe und Einmaligkeit" zu sein, imd schließlich Englands ehrgeiziger Ministerpräsident Churchill,* der Haupterreger der territorialen Schwindsucht des englischen Weltreichs. Dies alles ein Herz und eine SeeleI Tatsache jedenfalls ist: Stalins kalter Zynismus, Roosevelts krankhafte Selbstüberheblichkeit und Churchills angeborene Chamäleon-Gesinnung waren die Geburtswehen der Freundschaft von Teheran. Das Ergebnis dieses anormalen Triumvirats, das hat das vergangene Jahr und das hat Jalta eindeutig ergeben, es ist: Bolschewistisches Chaos über ganz Europal Roosevelt und Churchill fühlen sieh Stalin Untertan. Ihre Soldaten bringen überall, wo sie als ,,Befreier" hinkommen, Hunger, Elend und Chaos. Deshalb sind sie die besten Wegbereiter des Bolschewismus. Die ganze widernatürliche Allianz erscheint uns erst im richtigen Licht, wenn wir einmal die frühere Einstellung der drei Staatsmänner etwas näher imter-suchen. Stalin Josef Stalin, der ehemalige Bankräuber von Tiflis, scheut die Öffentlichkeit und das Reden wie kein zweiter, ganz im Gegensatz zu Churchill und Roosevelt. Dennoch hat er im Jahre 1939 einem Vertreter der Havasagentur gegenüber die Kriegsschuld der Westmächte mit aller Schärfe herausgestellt Es muß ihm, dem „Vater der Völker", inzwischen wohl ein wenig schummerig geworden sein, wie er, der noch 1938 die .Jcapitalisti-sche Umwelt" der Sowjetunion — und damit meinte er vor allem England und die USA — als die große erfahr bezeichnete, einige Jahre später in einer Rede die Worte einflechten mußte, daß er im besonderen mit den „großen Demokratien" der Well für die Demokratien kämpfel Man höre und staune, Stalin, die „Sonne und Wonne aller Werktätigen" in einer Einheitsfront mit den „kapitalistischen Demokratien"! Eigentlich schade, tnachdem er zuvor für die Engländer ein so treffendes Zitat aus seiner Gedankenkista herangeholt und der Weltöffentlichkeit preisgegeben hatte, indem er erklärte: „England hat immer andere die Kastanien f^ sich aus dem Feuer holen lassen I" Vielleicht ist es auch nicht ganz unangebracht, an dieser Stelle daran zu erinnern, was das sowjetische Sammelwerk „Größe bolschewistische Enzyklopädie" in dem 1934 erschienenen Band 61 über Churchill sagt: „Winston Churchill, englischer Politiker, der größte Hasser Sowjetrußlands . . . Nach den Wahlen trat er 1905 in dia Regierung ein. Als Minister des Innern zog er sich den Haß der arbeitenden Klasse zu durch wiederholte Massenerschießungen von Streikenden . . . Churchill schrieb Memoiren, deren 5. Band in russischer Übersetzung erschien. Hier spricht Churchill intensiv über die Gegensätze der Alliierten zum Bolschewismus und über die Hilfe, die er, der Bolschewistenhas-ser, über die englische Regierung den WeiBen Armeen erteilt hatte. Lenin bezeichnete ihn als den Hauptgegner der Sowjetunion . . Roosevelt Roosevelts Gesinnungswandlung gegenüber Moskau war eine plötzliche. Sie konnte nur mit Mühe mit der politischen Entwicklung Schritt halten. Der ameri- Es gilt deine und der Deinen Zukunft \ Damach am 17. und 18. Febnnur Gab« hei der Hauslistensammlung filr das Krlegs-WHW kanlscha Präsident dar nun die bolschewistischen Horden „unvergleichlich tapfer" nennt, bezeichnete noch vor vier Jahren Stalin und sein Regime als blutdürstig und so begierig nach der Weltherrschaft, wie es niemals eines gab. In den Jahren 1939 und 1940 sprach Roosevelt vom Bolschewismus noch nicht so anerkennend wie gegenwärtig, er verfluchte und verdammte ihn. Beißende satirische Zeichnungen gingen damals in Masse durch die nordamerikanischen Zeitungen, angeregt 'dxuch Roosevelts Außenmgen und alle etwa in dem Tenor gehalten, wie sie der „Los Angeles Exa-miner" vom 1. Dezember 1939 brachte: „Sowjetrußland ist eine Oligarchie von Verbrechern, eine von Gangstem beherrschte Nation!" Die Leser der „Sun-day Pictorial" konnten am 3. Dezember 1939 in der Schlagzeile ihres Blattes Stalin als „diesen roten Schlächter" und mit dem ehrenden Beinamen ,,Bruder des Teufels" bezeichnet finden. Was für die USA aus dem seltsamen Freundesbund mit dem Bolschewismus Positives herausspringt, hat der unerschrockene Abgeordnete Tinkham der amerikanisch-republikanischen Partei ausgesprochen: ,,Präsident Roosevelt und Staatssekretär HuU haben den blutigsten Angreifer, die mörderische Sowjetunion, den Zerstörer von Demokratien und eine Diktatur von unvergleichlicher Grausamkeit in ihre Arme geschlossen, USA-Geld * und vielleicht auch amerikanisches Blut werden von Präsident Roosevelt für die Verbreitung des Kommunismus in Europa und dem Rest der Welt gebraucht" Trotz allem hat Roosevelt, als es höchste Zeit war, seinen Kurswechsel vorgenommen, um schleunigst die Gunst des Kremldiktators zu gewinnen. Jetzt ist er völlig in sich gegangen, hat seine psychologischen Qualitäten ausgegraben und die Welt mit der gewiß tiefgründigen Feststellimg überrascht, sein „lieber Freund" Stalin erscheine ihm als die „wahre Verkörperung der sowjetrussischen Seele." Churchill Der Dritte im Bunde der »großen Dreic, Winston Churchill, hat sein politisches Gesinnungswams gründlich wechseln müssen, bis er für Stalin bruderkußfest wurde, galt es doch ein Viertel-jahrhundert fanatischen Bolschewisten-haß in Sympathie, Wohlwollen und Freundschaft zu verwandeln. Am 26. November 1918 erklärte er in Dundee: »Dia Zivilisation ist ül>er weite Räume hin in vollständigem Aussterben begriffen, während die Bolschewisten wie Scharen wilder Tiere inmitten der Ruinen von Städten und der Leichname ihrer Opfer hüpfen und springen.« — Und am 11. April 1919 sagte er in London: »Von allen Tytanneien der Geschichte ist die bolschewistische Tyrarmei die schlimmste, die zerstörendste und die am meisten degenerierende!« — Am 3. Januar 1920 sprach er also in Sunderland= »Welch ungeheure Verwirrung imd Verdrehung der Tatsachen ist es, wenn die bolschewistische Theorie als ein Fortschritt hingestellt wird, da sie doch bei jedem Schritt imd jeder Stufe glatt zurückrennt in düstere Vorzeit« — Am 18. November 1920 kündigte er In Ox' ford für alle Zukunft an: »Die Politik, die ich stets vertreten werde, ist der Sturz und die Vernichtung dieses verbrecherischen bolschewistischen Regimes!« — Am 20. Januar 1926 gab er in Bolton die ahnungsvollen Worte von sich: »Ein Zehntel der Dosis Bolschewismus, der Rußland ruiniert und verwundet hat, würde England mausetot machen!« — In einem Presseaufsatz Churchills vom 14. Dezember 1930 heißt esr »Der Bolschewismus ist wie ein fremdartiges Ungeheuer, das in unserer modernen Weltordnnng lebt.« — Und am 2. Februar 1931 schreit er mit allen Zeichen tiefster Verabscheuung in Liverpool: »Teuflische Taten werden^ im heutigen Rußland begangen. Hunderttausende werden mit einer Kälte und Grausamkeit zu Tode geguäit, wie es dergleichen nie seit der Zeit d<2s römischen Weltreiches gegeben hat Menschen werden zu Tode geknüppelt und gemartert« über Finnland, das Land, das 1939 einem satanischen Angriff der Bolschewisten ausgesetzt war und durch Sirenenklänge aus England imd den USA im gegenwärtigen Krieg zur Kapitulation gezwungen wurde, berichtete Churchill am 20. Januar 1940: »Finnland verhält sich prächtig, ja wahrhaft erhaben. Der Dienst, den Finnland der Menschheit erweist, ist großartig.« Von seinem jetzigen Busenfreund und- Waffengefährten Stalin schreibt er noch 1939 in seinem Buch »Große Zeitgenossen«, daß Stalin dem Genossen Trotzki an »levo-lutiönSrem Rang und an Verstand, wetm fcuch vielleicht nicht an Veitoracher-faaftigkeit nachstand«. Winston Chui« fhill, der im Juni 1920 in einem offenen Brief an die Zeitung »Evening News« DemsohUmd kMchwört, selnan' / . Seite 2 * Nr. 48/49 ^ Samstag/Sonntag, 17./18. Februar 1945 MARBURGER ZETTUNQ Siedensvoller, rechtlich«!, geduldiger Stärke und Tüchtigkeit gegea die ro^e Plut des Barbarentumi zu erbauen«, am damit die westliche Zivilisation vor dem Untergang zu bewahren, hat beute die fanze europÄische Zivilisation und Kultur schändlich verral.en. Zwischen #ei-aem haßerfüllt nach Moskau geschleu-äerten »Die bolschewistische Sklaverei Ist schlimmer als der Tod!« und dem mit frömmelnd-demütigön Augenauf-ichlag gebeteten »Gott segne Sie, Mai-ichall Stalin« liegt nur eine Spanne von rier Jahren Zur besseren Charakterisierung für dieat beiden, in V^rassem Ge* Densatz stehenden Äußerungen des eng-fischen Premiers noch ein Selbstbekennt-cis vom 22. Juni 1941, einen Tag nach Beginn unseres Feldzuges gegen die Sowjetunion: »Niemand hat in den letzten 25 Jahren erbitterter gegen den Bolschewismus gekämpft als ich, und ich denke nicht daran, auch nur ein ein-tiges Wort von all dem lurückzuneh-men was ich festgestellt habe!« Und doch mußte er bald darauf nach der Pfeife des Kreml tanzen, und sogar das britische sogenannte Kriegsziel von 1939 als Abfall in die Mistkiste werfen und die Polen, denen er Asylrecht eingeräumt hatte, schutzlos den Sowjets und dem von ihnen eingesetzten Lubll-aer Komitee überantworten. Als er kürzlich aber wieder einmal rückfällig EU werden drohte und die griechischen Aufständischen mit Pöbel und Pack be teichnete, da mußte er sich schleunigst beeilen und in einem ungeheizten Kellerraum beim Schein einer ölfunzel in Athen mit d^r.sc'ben Leuten als gleichberechtigten Verhandlungspartnern am Tisch sitzen, und sogar seine Rede noch einmal wiederholen, weil es dem »Pack« nichl bohaat hatte, rechtzeitig zu erscheinen. Sic transit gloria mundi . . . Welchen schönen lateinischen Spruch man in diesem Fall übersetzen müßte' Wie unsagbar lächerlich und charakterlos ist doch dieser Maulheld! Die Vernichtungspläne der »grgßen Drei«, jener unnatürlichen Vereinigung tur Vernichtung des europäischen Kontinents werden an unserer Waffengewalt rerschelten. Churchills und Roosevelts unterwürfiges Liebedienern geaenüber Stalin und dessen grausames Wüten in den besetzten Ländern des Ostens und Südostens, werde für die »großen Drei«, das wird die geschichtliche Entwicklung erweisen, Pfeile sein, die die Schützen am Ende selbst treffen werden. Kurt Vogt Soldaten in den Höhlen des Apennin Ein l,mhen wie bei.den Maulwürfm —■ Alltag in ti«lea Erdl9cli«ni und unt«r Ruinen PK In Italien, im Februer Du muß Bunächft gesagt sein: Auch an den I^rapffronten, wo „nichts"besonderes los ist", fordert jeder Tag Einsäte und Bereltschaft bis zum letzten —• mag auch der Schauplatz des Geschehens noch einen Schimmer von Soldaten-Romantik behalten haben. Ja. die Romantikl Die Soldaten, die heute in den Ausläufern des Apemün stehen und dem Feind den Eintritt in die Po-Ebene verwehren, gehören beispielsweise einer besonderen Kaste an. Wie die Maulwürfe haben sie die Erde durchpflügt, wie die Murmeltiere sind sie vorsichtig u^d mißtrauisch, wie die Eulen scheuen sie das Tageslicht, aber wie Spinnen im Netz, so liegen sie in dem System ihrer Stellungen auf der Lauer. Es ist ein gnomenhaftes Lebeii in dieser scheinbar ausgestorbenen Landschaft Und es hat seine «eigenartigen Gesetze ... Allerlei Kram und Schitie Im Hintergrund des langen Einganges sitzt mit gekreuzten Beinen ein junger Mann unter einer Art Baldachin. Der Kerzenschein zeichnet den verzerrten Schatten seiner Gestalt an die abgerundeten Wände der Höhle. Vor ihm stehen ein paar in demütig geduckter Haltung und warten offenbar darauf, bis der Mann unter dem Baldachin seine Befehle erteilt Keinem der Beteiligten fällt das Abenteuerliche und Mysteriöse dieser Szene auf, denn es ist jeden Tag dasselbe: Befehlsausgabe beim Kompaniechef. Er sitzt jedoch nicht unter dem aufgespannten alten Bettuch, weil dieses j ihm als dem Chef etwa so zukäme, son- | dem weil es ihm endlich zu dnmm ge- ] worden ist, daß ihm ständig die Erdbrö- | sei von der Decke der Höhle ins Gesicht j und ins Kochgeschirr fielen. Die ge- ! duckte Haltung der Gruppenführer drückt j auch keineswegs Demut aus. sie können bloß nicht anders dastehen, weil die | Höhle zu niedrig für sie ist. ! Es ist gut. daß es nicht mehr regnet. , Das kleine Bächlein, das gerade noch in j der Höhle Platz hat, würde sich sonst breiter machen und die Männer in einer kleinen Ecke zusammendrängen. In diesem buckligen, dumpfen Raum bewährt sich die driUmäSige Ordnuag ganz besonders: ^ sind die Faider genau bestimmt, wo das Strobf die'Munition, die Waffen, die Verpflegung und die Beine der Schlafenden zu liegen haben. Manchmal dienen die Muaitlonskisten als Tisch — der Untarofüsier eiaht es zwar nicht gern, aber es Iflt nun einmal so. der Deckel einer solcbaa Kiste ist etwas wunderbares, man kann darauf Soldatenkram ausbreiten, so viel nan wlU r— es ist immer noch eine kleine Steele für etwas anderes frei. Es scheint.'als tobe sich die sonst überall In der HAhle gewaltsam ^unterdrückte Unordnung auf diesen kleinen Deckeln aus. Da liegt die Dlsardmenbüchse neben dem Gewehr-reinigungsdocht, ein Stück Mairoeladen-brot Ist dabei, ein Stück Brief, ein Stück Seife, ein Kerzenstummel, ein Taschenmesser und eine Weinflasche. Drei Männer kauern eben vor diesem Kram. Manchmal trifft man auf Spuren einer anderen Welt, Zum Beisrtel besitzt die 4. Gruppe ein Sofa, ein nchtiges bequemes Sofa, das sie mit unglaublichen Mühen dreißig Meter weit in die Höhle hineingeT.errt hat Der Stolz des Feldwebels vom 2. Zug ist ein Pfeffer- und Salzbehälter aus Porzellan mit einer anmutig lächelnden Mädchenfigur. Solche Geräts'-haften crehören zu den Resten eines Haus«»," das einmal in der Nähe des Höhleneinganges gestanden hat vmd das von Bomben und Granaten in tausend Stücke zerrissen worden ist. Geheimnissa der U&terwqlt» Die Ortschaft selbst, an der diese Stellung liegt, ist ein einziger Haufen von Häuserteilen, durch den sich die Soldaten neue Schleichwege g^raben haben. Ein solcher Weg führt -zum Beispiel vom Keller des Hauses Nr. 14 in den Kühlraum einer Metzgerei und von da über ein Stück Straße zu den Kesseln irgendeiner Heizanlage. Wenn der Zufall einen noch so unwesentlichen Bestandteil eine« Hauses funktionsfähig erhalten hat, wird er mit. Vergnügen in das Soldatenleben einbezogen. So ist allgemein bekannt, daß in Haus Nummer 9 die Abortanlage noch benutzbar ist und wer sein Messer schleifen will, geht in die Via Lunga, wo die Bomben noch einen Schleifstein übrig galasseB hab«i. Wer Heizmaterial benötigt. braucht ' es bloß vor seinem Bunker einzi»ammeln, dort liegt Holz in allen Größen, von zerbrochenen Stühlen nnd geknickten Treppengeländern angefangen bis zu ganzen Fußböd^ imd Dächern. Dank einer erfolgreichen Ofenrohr-Suchaktion kann auch in der lüoterstes Ecke eiaer Höhle geheizt werden 'inanche Ofenrohre stammen aus mehreren zerschlagenen Häusern und erreichen eine Länge von 20 Metern vnd mehr. Zwisciien den Höhlen und Bunkern werden oft merkwürdige Tätigkeiten verrichtet, deren Sinn nicht ohne weiteres einleuchtet. Zum Beispiel bauen die Soldaten, die einen -großen Bücherschrank mit Ziegeln anfüllen, weiter nichts als einen sicheren Splittei-schutz für ihren Flaschenkellei. Ein anderer zieht lange Fäden aus einem abgerissenen Vorhang. Er braucht Näh-mittel, um seine Strümpfe zu stopfen. Vom Icatinkt des Kriegers Zu gewissen Zeiten hört selbst die geringe Bewegung in diesem Gelände auf. Die Soldaten haben eine Witterung dafür, wann der Feind wieder mit einem Feuerüberfall seiner Artillerie beginnen kann. Zwischen den Einschlägen lugen ^e dann manchmal kurz aus ihren Löchern, um zu sehen, wo es hingehauen hat. Sie haben einen besonderen Wortschatz, um die Trefferlage zu kennzeichnen. Etwas außergewöhnliches kann für die Soldaten dieser Front kaum noch geschehen. Sie leben und kämpfen inmitten einer vollendeten Zerstörung, 'zwischen von Granaten zerfetzten Bäumen, zertrümmerten Häusern und tiefaufgerissenen Berghängen. Persönliche Bedürfnisse s^nd ihnen fremd und manch einer hcit sich erbrechen müssen, als er nach langer Zeit wieder einen Apfel zu essen bekam. Sie sagen längst nicht mehr »was kann uns schon passieren«, sondern sie vertrauen einen! Instinkt, der sie manchmal tollkühn und manchmal übervorsichtig erscheinen läßt Sie sind untereinander oft so kindisch wie ihre eigenen Kinder daheim und ' sie haben doch das Letzte an Emst in diesem Kriege schon erreic.it. Kriegsberichter Armin Eichholz StjundgeridiU P2inzerbrcchcr der Hitler-Jugend dnb Berlin, 16. Februar In zunehmendem Maße bilden sich überall dort, wo überraschend sowjetische Panzer vorstoßen, aus den Hitler-Jungen der ältesten Jahrgänge Panzervernichtungstrupps. die unmittelbar im Volkssturm zur aktiven Panzerbekämpfung schreiten. So erledigte der Scharführer Katzfuß aus Droßen im Bann Küstrin einen Panzer mit der Panzerfaust. Zwei weitere wurden durch einen Panzervernichtungstrupp zerstört, je drei Panzer erledigten Hitler-Jungen bei Züllichau und Landsberg. Der Hiller-Junge Kwiatkowski aus j Fährenroichen, Kreis Glogau, schoß einen Panzer bewegungsunfähig und bekämpfte aiischließeiid .die begleitende Infanterie. Im Bann Pyritz traten Hitler-Jungen mit dem Volkssturm vordringenden Panzern entgegen, vier schössen sie dabei ab. Im Kamplraum Elbing erledigte der 16jäh-rige Hitler-Junge Horst Langmann mit der Panzerfaust aus nächster Entfernung emen T 34. Nicht weniaer Entschlossenheit bewiesen Hitler-Jungen aus dem Bann Me-seritz. Sie wurden in einem Gehöft von den Sowjets überrascht, die ihnen den Ausgang versperren und sie zur Übergabe zwingen wollten. Die im Hot stehende Gruppe schoß eine Panzerfaust gegen die durch das Tor drängenden Bolschewisten, die darauf fluchtartig das Feld räumten. Zur Verteidigung seiner Heimat in restlosem Einsatz und in vorderster Linie meldete sich der 16jährige Hitler-Junge Ernst Griebel aus Tschechowitz bei einem dort kämpfenden Grenadierregiment. Schon nach wenigen Tagen erhielt der tapfere Junge, der sich im Infanteriekampf besonders bewährte, aus der Hand des Divisionskommdndeurs das Eiserne Kreuz 2. Klasse Churchill mit der Kosakenmütze Bilder von/der Fahrt nach JaHa dnb Genf, 16. Februar Die gesamte englische Presse ver-Cffentlicht eine Fülle von Lichtbildern von dem Treffen in Jalta, bei denen vor allem die ebenso komische wie symbolische Erscheinung auffällt, daß Churchill es für geschmackvoll gehalten hat, zu seinem britischen Uniiormmantel die Pelzmütze eines Kosaken aufzusetzen. Es scheint, daß sogar auf manche englische Beobachter diese auch äußerliche Dokumentierung der Unterwerfung unter Stalin einen peinlichen Eindruck gemacht hat, denn man bemüht sich zu behaupten, daß es sich um eine »kanadische« Pelzmütze handelt, was dann aber später wieder richtiggestellt wurde. Wie der römische Sonderkorrespondent des »Daily Telegraph« meldet, war zunächst tatsächlich als Zusammenkunfts-ort eine rumänische Stadt in Auesichf genommen, doch weigerte sich Stalin ausdrücklich, das eigentliche Sowjetgebiet'zu verlassen. Die Vorbesprechungen zwischen Churchill und Roosevelt in Jalta zögerten sich solange hinaus, daß die Jalta-Konferenz mit 24stündiger Ver-,spätung begann. Nach der Landung auf e.nem Flugplatz im Süden der Sowjetunion mußten Churchill und Roosevelt im Kraftwagen eine 8ü-Meilen-Fahrt über eine Straße zurücklegen, die von allen Teilnehmern als die »schlechteste der Welt« bezeichnet wurde, so daß . der USA-Präsident völlig erschöpft und ermüdet in Jalta eintraf. Die Sicherheitsmaßnahmen in Jalta waren mindestens ebenso scharf wie seinerzeit in Teheran. Die ganze Stadt und ihre Umgebung waren mit Truppen überfüllt, und viele Hunderte von Geheimpolizisten waren nach Jalta gebracht worden. • Auf der Rückreise von Jalta weilte Sven Hedin — Wiking der Wüste Zum 80. Geburtstag des berühmten Forschers am 19. Februar M?t den Worten: »Glücklich der Knabe, der schon in den ersten Schuljahren Beinen späteren Beruf entdeckt. Dieses Giück Wdr mir beschert«, beginnt Sven Hedin sein Buch »Mein Leben als Entdecker«. In jener Frühlingsnacht des 24. April 1880 hat sich des jungen Hedin Schicksal entschieden. Nordenskjöld w^ von seiner Fahrt auf der »Vega« nach Vollendung der Nordostdurchfahrt in Stockholme »Strom« eingelaufen, begrüßt durch ein blendendes Feuerwerk. Die Häuser rings um den Hafen flammten m Schein Tausender von Lampen und Fackeln. »Mein ganzes Leben lang werde ich an diesen Tag zurückdenken: er wurde entscheidend für meinen künftigen Weg. So will auch ich einst heimkommen!« Polarforscher wollte Hedin werden und den Nordpol entdecken. Er las unzählige Bücher über den Kampf mit dem Pol, übte sich im Kartenzeichnen und härtete sich systematisch ab. — Es eollte anders kommen. Statt nach dem eisigen Norden ging die erste Reise nach dem heißen Süden, nach Baku am Kaspischen Meer und nach Persien. »Ich hatte in Asien Blut geleckt, gab den Gedanken an frostige Lorbeeren in Nordenskjöld« Spuren auf und w^andte meine ganze Sehnsucht dem großen Erdteil im Osten zu,« Hedio ritt in eisigen Schneestürmen über den Elbrus nach Teheran, dann weiter durch Persien nach Bagdad. Nach seiner Rückkehr studierte er zwei Jahre in Stockholm. Klar erkannte er alsbald, daß ein angehender Asienforscher nirgends in der Welt einen besseren und gründlicheren Unterricht erhalten konnte als bei dem berühmten Chinaforscher Frhr. von Richthofen. So wurde Hedin 1889 Schüler Richthofens in Berlin. In seinem 1939 erschienenen Buche »Fünfzig Jahre Deutschland« widmet Hedin seinem großen Lehrer ergreifende Dankesworte. Richthofen regte den jungen Studenten Hedin an, den Oberlaul der großen in-dochinesis'chen Flüsse zu erforschen und in die gigantische Welt unbekannter und verwickelter Gebirgssysteme einzudrin» jen, in denen ihre vom Monsun ständig gespeisten Wassermassen ihre gewaltig donnernden Hymnen singen. Hedin hat diese schwere Aufgab« gelöst Im Jahre 1890 nahm Hedin als Sekretär an der schwedischen Geserndtschafts-reiee gu"* Schah von Persien teilt. Anschließend durchstreifte er da® Elbras-Gebiet, bestieg den 5670 Meter hohen Detnawend. durchquerte Kaukasien, Rus-sich-Turkestan und drang bis Chinesisch Turkefitan vor. 1893 trat Hedin seine erste große Forschungsreise nach Zentralasden an. Niu von drei Eingeborenen begleitet ritt Hedin bei schwersten Sclmeestürmen übar den Pami, »das Dach der Welte. In dm Churchill In Athen und hdelt dort aina Ansprache, In des er erklärt«, ar sei stolz auf die Rolle, die dte* britische Armee gespielt habe, um diese große und ' unsterbliche Stadt vor Gewalttat und I Anarchie zu bewahren. Dabei sind i gerade die Engländer gewesen, deren ' Erscheinen in dem bis dahin völlig ru- f f higen Griechenland ewt Unruhe, Not und i i Mord heraufbeschworen haben, überdies | i waren die ELAS-Banden <üe besonderen I Schützlinge Churchills, die er selbst b^ | waffnen ließ und die denn das Land in das Chaoe stürzteiSt KanndiaclM Kritik dnb Lissabon. 16. Februar Der kanadische Abgeordnete Chaboult erklärte in einer Parlamentsdebatte, die i Unabhängigkeit Kaasdas soi die einzige \ Antwort auf den englischen Imperialis-' mus. Dieser sei die Wurzel aHen Übels. ; Kanada sei 1939 für die Unabhängigkeit I Polens in den Krieg eingetreten. I^r ; Gang der Ereignisse habe jedoch bewi^ I sen ,daß es sich nur um die Verteidi-i gung britischer Interessen handle. .Man könne daher nicht überrascht sein, wenn j Moskau die Hälfte Polens erhalte und I drei baltische Staaten verschlinge. Daß j die Urheber der Atlantik-Charta durch = ihr Stillschweigen zu Helfershelfern bei i diesem verabscheuungswürdigen Vorge-' hen geworden seien, werfe ein grelles Licht aut die Kriegsziele der Alliierten. Subatchitach iihrt mm Tito O Stockholm, 16. Februar Der Chef der Londoner Emigrantenser-ben, Subaschitsch ,ist nun mit einigen seiner Anhänger nach Serbien abgereist. Mit Spannung sieht man in allen Kreieen der Emigrantenpolitiker der weiteren Entwicklung in dem von Tito beherrsch- Wüste Takla-Kaksn kam Hedins Karawane im Sandsturm um. Hedln selbst wurde achwer krank gerettet. Kaum vom Fieber genesen, stieß Hadin in Hagal vmd Schneestürmen über den Lop-nor-See in die Einöden das nördlichen Tibet vor. In seinen prschtvoHen Werken »Durch As'ens Wüsten« und »Im Herzen von Asian« lagta Hadin seine Forschungsergebnisse und furchtbaren Abei^ teuer nieder. Diese Reise, die bis 1897 Worte an üns^e Zeit ,J[>ie Not muß wieder Mdnner sMchea, und die Erzt^tauig muß §ie bilden*" „Arbeit und Mäßigkeit aller, damit keiner Knecht zu sein braucht: das sind die bescheidenen Forderunffen am ein Volk, welches den Namen und die Würde der Freien verdienen will.** „Freies Auge, festen Arm, kühnes Wort, ireudiges Leben und irischen Tod, das will ich an Mdimam . . . Darum sollen sie gerüstet sein m Zorn und Tod, zu federn hohen GeiflW und ledern Op-fet." Mmst MoritM Arndt währte, wird st^ «lalB dar grABtsn Por- schertaten bleiben. ___ Die zweite FoiachtB*gsrelsa (189f bis 1902) nach Zaatralasi«! fflhrt» Obar dan Kwen-lun und in die menachsnieeren auf 5000 Matar Uagaadan WflaiaB 4aa n5r4> liehen Tibet Hedln Wsta dla beiBom-strltteae Lpp-nor Fra(|a dordi dan Nach-weis der Verindarnnf 'dm Plvmm Tarla. Ein Vesaack. aU aMafföNaehar FUgaa tcsi eerbischen Gebiet edtgegen. Ist e« doch ein offenes Geheimnis, daß Tito und Subaschitsch in der Auslegung des im November geschlossenen Abkommens nicht einer Meinung sind. .Immerhin ist Subaschitsch zunächst ^nniAl die Leitung des Außenmlniäte-riun» de» Tito-Regime« versprochen worden, wobei angenommen werden kann, daß Subaschitsch sich auch allerlei Illusionen hingibt, denn in einer Unterredung mit einem Vertreter der »Times« hat er kurz vor seiner Abreise gewisse Pläne entwickelt, die er als »Au-ßenmiiusler« zu verwirkliche.i beabsichtige. Wer jedoch die Methoden der Bolschewisten kennt, weiß, daß ein Außenminister im Tito-Regime nichts anderes tun kann, ale die für Tito aus Moskau eingetroffenen Befehle auszuführen. Eines ist aber immerhin der Erwähnung wert: Subaschitsch hat der »Times« gegenüber erklärt, er betrachte die nach dem letzten Kriege erfolgte Grenzregelung im Nordwesten des Landes (also an der serbisch-italienischen Grenze! als ungerecht. Er werde seine Energie darauf verwenden, eine Neuregelung dieser Grenzfrage zu erreichen. Hierin seien Tito und er eines Sinnes. Zu gleicher Zeit trafen auch schon Meldungen aus Rom ein, in denen von großer Beunruhigung in Kreisen der Bo-nomi-Clique gesprochen wird, weil Tito-Banditen, wenn sie in der Provinz Udine und in Istrien einmal irgendwo auftauchen, stets gegen die ital-eiiische Bevölkerung überaus feindselig vorgehen. Ferner wird aus Kapstadt gemeldet, daß sich englische Kreise, und zwar offensichtlich auf Geheiß Moskaus, für eine Auslieferung des in der Südafrikanischen Union internierten Prinzen Paul von Serbien einsetzen. Entsprechende Anfragen, ob Prinz Paul an Tito zur Liquidierung ausgeliefert werden soll, sind bereits von Vertretern der Labour Partei Südafrikas an den dortigen Außenminister gerichtet .worden. verkleidet in Lhasa einzudringen, mißlang, Hedin nannte diese Reise die »schwerste Reise, die er je gemacht habe«. ^ Die dritte Reise (1906—1908) sollte der Höhepunkt der Forscherarbeit Hedins werden. Er löste das schwere geographische Problem d^ Transhimalaja, indem er feststellte, daß es sich hier um ein ganzes System von einander getrennter Bergketten handelt. »So lange ich lebe, 'werden meine stärksten Erinnerungen wie Königsadler auf den öden Felsen des Transhimalaja horsten.« Sven Hedin entdeckte femer die Quellen der heiligen Ströme Indus und Brahmaputra. Im wunderbaren Buche »Transhimalaja« schildert Hedin hinreißend die Einzelheiten dieser so ergebnisreichen Reise. — Von 1927—1930 übernahm Hedin die Führung einer großen wissenschaftlichen Expedition mit Schweden. Deutschen und Chinesen durch die Wüste Gobi und Inner-asieo. Dde einzigartigen Bücher »Auf gro-fter Fahrt« und »Rätsel der Gobi« enthalten die überreichen Ergebnis&ö dieser sorgfältig vorbereiteten, genial und straff geleiteten Expedition. Hingewiesen sei ferner auf folgende Werke; »Die Seidenstraße« — Abenteuer und Arbeiten Hedins a«»f diesem uralten Karawanenweg, ferner: »Die Flucht des Großen Pferdes« — Schilderung des chlneeischen Generals und Abenteurers Ma Chung-yin, dex Sven Hedln mit Erschießen bedrohte. Alla Relscwarka Hadins zeichnen sich •US durch künstlerische Gestaltungskraft imd plasCiache, oft dichterische Schilde-rungtkimst Balabt sind di« klassischen Iflehar dufdi sigeae Zeichnungen und dnb Berlin. 16. Februar Dar Kelchsminister der Justiz hat g»> itern folgend« Verordnung über die Errichtung von Standgerichten erlassen: „Die Härt« des Ringens um den Bestand des Reiches eriordert von jedem Deutschen Kamptentschlossenheit und Hingabe bis zum Äußersten. Wer versucht, sich seinen Pflichten gegenüber der Allgemeinheit zu entziehen, insbesondere wer dies aus Feigheit oder Eigennutz tut, muß sofort mit der notwendigen Härte zur Pechenschaft gezogen werden, damit nicht aus dem Versagen eines einzelnen dem Reich Schaden erwächst. Es wird deshalb auf Befehl des Führers im Einvernehmen mit dem Reichsminister und Chef der Reichskanzlei, dem Reichsminister des Inner» und dem Leiter der Parteikanzlei angeordnet; 1. In feindbedrohten Reichsverteidigungsbezirken werden Standgerichte gebildet. 2. Das Standgericht besteht aus einem Strafrichter als Vorsitzer sowie einem politischen Leiter oder Gliederungsführer der NSDAP und einem Offizier der Wehrmacht, der Waffen-ff oder der Polizei als Beisitzern. Der Reichsverteidigungskommissar ernennt die Mitglieder des Gerichts und bestimmt einen Staatsanwalt als Anklagevertreter. 3. Die Standgerichte sind für alle Straftaten zuständig, durch die die deutsche Kampfkraft oder Kampfentschlossenheit gefährdet sind. Auf das Verfahren finden die Vorschriften der Reichsstrafprozeßordnung sinngemäß Anwendung. 4. Das Urteil des Standgerichts lautet auf Todesstrafe, Freisprechung oder Überweisung an die ordentliche Gerichtsbarkeit. Es bedarf der Bestätigung durch den Reichsverteidigungskommissar, der Ort, Zeit und Art der Vollstreckung be-slimmt. Ist der Reichsverteidigungskommissar nicht erreichbar und sofortige Vollstrek-kung unumgänglich, so übt der Anklagevertreter diese Befugnis aus. 5. Die zur Ergänzung, Änderung und Durchführung dieser Verordnung erforderlichen Vorschriften erläßt der Reichsminister der Justiz im Einvernehmen mit dem Reichsminister des Innern und dem Leiter der Parteikanzlei. 6. Die Verordnung tritt mit ihrer Verkündung in Presse und Rundfunk in Kraft." Unsere Kunmeldungen Der kanadische Marineminister gab bekannt, daß die Jagd auf die in zunehmendem Maße operierenden deutschen U-Boote außerordentlich schwierig sei. Weder aus der Luft noch vorn Wasser aus seien die neuen deutschten U-Boote ohne weiteres aufzufinden, da sie durch neuartige Einrichtungen beliebig lange unter Wassel bleiben könnten. Englische Gefangene berichten über die große Wirkung des deutschen Fernfeuers. Einer erzählte von einem durch V-Waffen verursachten Bombentrichter in London von etwa 70 m Durchme-^ser und von verheerenden Zerstörungen. Ijia Grafschaft Surrey südlich London sei besonders stark betroffen. Als nach der Befreiung Stuhlweißen-burgs die Stadt erneut von den Bolschewisten angegriffen wurde, begannen selbst die dortigen Kommunisten vor den Bolschewisten zu flüchten. Das fünfwöchige Sowjetregime in Stuhlweißenburg hatte ihnen offensichtlicn die Augen geöffnet. Zur Zeit sind im ganzen serbischen Gebiet neun verschiedene Wahrungen im Umlauf, die in jedem Distrikt einen anderen Wert haben. Die Preise in Belgrad steigen ins Ungeheuerliche. Die britische Polizei fahmlet seit vier Tagen, »Stockholms Tidningen« zufolge, nach einem amerikanischen Militärauto, das mit einer Ladung von elf Bomben zu je 250 Kilo vor einem Soldatenklub in Kingston gestohlen wurde._ ^ Druck und Verlas MarDoTget verlaes ond Druckerei Ges. BS. b. H. — VerUfsle.iune Eeon uaumeartner. HauptscüriJtleilunK Aoton Gerschack beide In Marburg a d Dr^u. Badeasse S. Pressereeislernuniipe RPK |i728 Zai Zeit füi ABzeieen die Pieislist«. Ni ^ ciiitic! Aquarelle Hedins. Fast alle Reisewerke Hedins sind beim Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, erschienen. Wir Deutschen werden nicht vergessen, wie mannhaft der Schwede Sven Hedin in echweister Zeit für Deutschland eingetreten ist. Als im Weltkrieg unsere Feinde uns »Hunnen« und »Barbaren« niannten, pries Hedin die Deutschen als Träger höchster Kultur. An'den Kampffronten im Osten und Westen erhielt er die größten Eindrücke seines Lebens. In seinem Buche »Ein Volk in Waffen« schildert er ergreifend die Heldenleistungen der deutschen Armee. Hedin kämpfte gegen das Versailler Schanddiktat ünd gegen die Kriegischuldlüge. Unser Führer Adolf Hitler hat den schwedischen Forscher imd Deutschenfreund Sven Hedin mehrmals empfangen und mit dem Groß-kreuz des Deutschen Adlers ausgezeichnet. Nun steht Deutschland wieder im schweren Kampf um seine Freiheit und die ihm gebührende Stellung in der Welt. Im Vorwort seines letzten Buches »Fünfzig Jahre Deutschland« sagt Hedin: »Für die Ungerechtigkeit, die in Versailles herrschte, hat die Stunde der Rechenschaft geschlagen: jetzt werden die künstlichen Grenzen, die eine ständige Kriegsgefahr bildeten, in ihre natürlichs Lage gebracht über das grandio^ Schauspiel erhebt sich höher als alle anderen die Gestalt Adolf Hitlers, des unbekannten Soldaten«. Sven Hedin weiß »daß das Groödeutschland der Zukunft ein Bürge für den Weltfrieden und für die Stärkung und Erhaltung der abendländischen Kultur wird und bleibt« Dr. Curt Treitschke t Samatag/Sonntag. 17./18. Februar 1Q45 » Nr. 48/49 » Seite 3 Wie war es im Dreissigjährigen J^rieg? Was unsere Dichter von ihm zu erzählen wissen^ * Zwanzig Jahre nach dem DreiBigj&hri-gen hat Christoph von Grimmels- hausen das grauenvolle Erlebnis des Voiicsschicksais in dem ersten deutschen Kr;egsroman „Simplizius Simplizissimus" dichterisch gestaltet. Wir schauen hier in die tiefen Abgründe eines Weltkrieges des 17. Jahrhunderts, einer Kriegsgeneration, der nichts an Greueln und Schändliclikeiten des irdischen Daseins erspart geblieben ist. Ergreifend schildert der Dichter, wie er als junger Bub die Plünderung seines Elternhauses durch schwadische Kürassiere mit ansehen muß: ,,Das erste, was diese Reuter taten ujid in den (vom Rauch) schwarz gemalten Zimmern meines Knäns (Vaters) an» fingen, war, daß sie ihre Pferde in sie hineinstellten, hernach hatte jeglicher seine sonderbare Arbeit zu verrichten, deren jede lauter Untergang und Verderben anzeigte. Denn obzwar etliche anfingen zu metzgen, zu sieden und zu braten, daß es sähe, als sollte ein lustig Banquet gehalten werden, so waren hingegen andere, die durchstürmten das Haus unten und oben; ja, das heimliche Gemach war nicht sicher gleichsam als ob das güldene Fell von Colchis darinnen verborgen wäre. Andere machten von Tuch, Kleidungen und allerlei Hausrat große Pack zusammen, als ob sie irgendwo einen Krempelmarkt errichten wollten; was sie aber nicht mitzunehmen gedachten, ward zerschlagen. Etliche durchstachen Heu und Stroh mit ihren Degen, als ob sie nicht Schaf und Schwein genug zu stechen gehabt hätten; etliche schütteten die Federn aus den Betten und füllten hingegen Speck, andere dürr Fleisch und sonst Gerät hinein, als ob dann besser darauf zu schla>-fen gewesen wäre Andere Schlugen Die Fackel Uber alle Begrifle gilt fetzt dieser eine, daß wir uns halten in der letzten Zucht unseres großen, tapferen und entschlossenen Volkes. Daß die Nation das Einzige ist, für das wir leben, und unser Opfer die Tat werde, die entscheidend über uns steht. Unser Herz Ist die Tür In die wahr-haftige Freiheit. Aber wer hindurc/ipehf, mui3 zuvor es besiegen, wenn es schwach ist; und er kann und darf nicht hoch sein oder gering, sondern nur deutsch. Der hohe Schein einer Fackel flackert im Sturm einer nächtlichen Stunde, aber er leuchtet auf den Weg und erhellt das Ziel. Ihm Schreiten wir entgegen, oder e» versinkt in einer ewigen Nacht. Friedrich Rücke^ fJ788—J866j Ofen und Fenster ein, als hätten sie einen ewigen Sommer zu verkündigen. Kupfer- und Zinngeschirr schlugen sie zusammen und packten die gabogenen und verderbten Stück ein. Bettladen. Stühle und Bänke verbrannten sie, da doch viel Klafter dürr Holz im Hofe lag." Heinrich Hansjakob, der aus einer e .en Chronik schöpft, schildert in einer. . brzählung die Leiden der Schwarzwäider Bauern seiner Heimat Haslach im Kin-xigtal im Dreißigjährigen Krieg während der Jahre 1636 und 1637: „Das Jahr 1636x war ziemlich ohne Soldaten im Tal; aber Fröste kam4n im Frühjahr wieder, und vom Himmel regnete es Schwefel; doch Früchte und Futter gediehen. Wir bauten unsere verödeten und verlassenen Häuser wieder, holten, was wir an Habe versteckt und an Vieh in die Wälder geflüchtet hatten' und hofften auf Besserung. Da spielten im Sommer 1637 der Herzog von Weimar und der Werth den Krieg wieder an den Rhein, die Schweden mußten über den Rhein zurück, und wir bekamen die Werthischen abermals auf den Hals. Schon als sie noch am Rhein lagen, sollte die Herrschaft Hasle wöchentlich 6000 Rationen Brot liefern, und der General drohte mit Kroaten, .wenn wir sie nicht schickten. Sein Küchenmeister kam im September selbst nach Hasje und forderte für seines Herrn Tafel Forellen, Kühe und Schafe, Futter für die Pferde und 100 Dukaten _für Gewürz und, Konfekt, während wir Bauern kaum ein Stück Brot sahen." Nach der großen Schlacht bei Rhein-felden kamen die Schweden ine .Land imd das Elend begann von neuem: »Wer laufen konnte, ist geflohen! Selbst in Hasle sind die Bürger bis auf zwei oder drei mit Weib und Kind in die Wälder geflohen. Unsere Nahrung war dieses Frühjahr und den Sommer her Brot aus Eichelmehl, Brennesseln oder Baumrinde, Frösche, Schnecken aus den j Weinbergen ohne Salz und Schmalz, | Hunde, Katzen und tote Rosse. Ihr wißt, ; daß keiner von uns sei» Monaten ein , Stück echtes Brot gesehen hat, noch viel weniger gegessen. Und dort unten lie- ^ gen unsere Hütten und Höfe wie aus- i gebrannte Ruinen. Wölfe und Füchse i wohnen darin, und Domen' wachsen j durch die leeren Fensteröffnungen. Wir nennen bald nicht mehr so viel unser , eigen, um damit einen Finget verbinden Kinder, der Witwen und Waisen. Wir haben weder Haus noch Heiiberg meht, noch Essen und Trinken, und niemand hat Erbarmen mit dem Bauemrolk.« Ahnlich schildert Gustav Frey tag im dritten Band der »Bilder aus der deutschen Vergangenheit« das Elend, das der Dreifiigjäl^ge Krieg über Thüringen brachte. Hermann Löns erzählt in seinem Roman »Der Wehryolf«, der viel Gemeineames mit Grimmelshausens »Simplizissimusc hat, die Leiden der Bauern aus der Gegend zwischen Harz und Eichfeld. Es war 4^e Zeit, da das Lied aufkam; »Maikäfer fUeg —> dei Vater ist im Krieg — die Mutter ist Im l^ommerland — Pommerland ist abgebrannt — Maikäfer fliegt« Schlimmer noch als die Kaiserlichen haueten die i Schweden im Land. Mit dem Ued: »Bef, Kinder, bef — morgen koinmt der Schwed' — morgen kommt der Ossen-stem — der wird die Kinder beten lern'!« wurden die Kinder abends ins Bett gebracht. Aber je größer die Leidensfähigkeit der Menschen, umso größer wurde der Mut der Verzweiflung. Der Spruch Hermarm Löns, den Harm Wulf in dem Torbalken seines in der Kriegsnot neu erbauten Hauses anbringen ließ: »Helf dir selber, so helft dir unser Herre Gott« wurde zum Leitspruch einei Vereinigung junger Bauersleute, die sich die »Wehrwölfe« nannten und sich zur Aufgabe machten, mit unbeugsamem Aufbauwillen sich eine neue Heimat zu bauen und allen feindlichen Ubergriffen tapfer die Stirne zu bieten. Dt. Wilhelm School Lieber die Gicht Friedrich der Große litt seit dem Siebenjährigen Krtege In steigendem Maße an^ quälender Gicht. Er liebte aber auch einen guten Tropfen Wein, und zwar sollte dieser, je älter der König wurde, um so milder und blumiger echmecken. Solcher Trunk war nun wie-dcfr für die Krankheit ein neues Reizmittel und der Alte Fritz bezahlte somit jeden guten Schluck rnlt bösen Schmerzen. I ' Im Vplke wußte man tun das Leiden des Königs, und so erhielt er einmal ^ seinem Geburtstag von einem Wein-händler einen Korb voller Flaechen, wobei ein Brief lag, in dem nach herzlichen Wünechen ausgeführt war, daß dieser Wein zwar etwas herbe und sauer, jedoch bei Gicht unschädlich, vielleicht sogar heilsam sei. Nach einigen Tagen ließ der wohlmeinende Spender sich bei der Maje- Die guten Weinjahre Der moderne Wmzer wird auf die Frage, wann gute Weinjahre sind, antworten: Wenn die Sonne keine Flerkes hat Und tatsächlich waren d'-e besten Weinjühre in den letzten Jahrzepten son-nenfleckenarme Jahre, wie besonders 1911, 1921 und 1934. Aber ganz scheint dieee Behauptung doch nicht zuzutreffen, denn im Jahre 1037 hatte die Sonne die meisten Flecken in den letzten 67 Jahren und trotzdem war der 1937er nicht gerade schlecht. Wäre der Zusamrrvtmhanig zwischen Sonnenflecken und Weinjahren tatsächlich einwandfrei gegeben, könnte man für 1945 einen mittelguten, für 1946 und 1947 guten Wein erwarten, für 1948 49 aber einen recht minderen Tröpfen. Winter und Sonnenflecken Die Sonnenflecken edlen starke magnetische Störungen auf unserer Erde hervorrufen, starke Schwankunqen des Meerwa«s6ersp;egel« und Naturkdtastro- stät melden und fragte bescheiden, ob i^eer ^ der Wein den Beifall dee Königs gefun- Vulkanausbrüche, Erdbeben den hatte. Dieser klopfte dem Kaufmann gütig auf die Schulter, zog dabei aber ein Gesicht, daß es wie aus dem Essig gezogen aussah, und meinte: , „Da ertrage ich lieber weiterhin die Gicht!" Bunfet Allerlei Mond und Wetter !»o sicher auch der Mond Einfluß auf das Wetfer hat, co -UTJsicher iet im allgemeinen jede Wettervorhersage, die sich auf den Mond bezieht. Nur eine Tatsache scheint neuerdings ihre Bestätigung gefunden zu haben, die nämlich, daß, von Neumond zu Neumond gerechnet, die Wetterverhältnisse durchschnittlich so sind, wie sie drei Tage vor Eintritt des Neiimondes waren. Seet>eben und Wirbelstürtoe begünstigen Tatsächlich ist aber die Wettervorhersage aufgrund der Sonnenfleckentätigkeit noch sehr unsicher. Wir können heute nur sagen ,daß in auffallend vielen Fäl len mit der Sonnenfleckentätigkeit nasse Sommer und harte Winter einhergehen wie z. B. in den Jahren 1941 42, jedoch nicht immer. Wäre der Zusammenhang ganz gewiß, dann müßte der Wintei i944'45 nicht allzu streng und der Sommer 1945 ziemlich trocken ausfallen, die Jahre 1948 49 aber wiederum einen «o strengen Winter wie den von 1941 auf 1942 bringen. Lass nach, lass riachl Da hat einmal auf dem Pankrazhof ein Handwerksbursch zugesprochen und Well yrad Mirtagszeit war' und das Essen auf dem Tisch gestanden ist. hat die Pankrazhöferin, die sonst alles andere als freigebig war, sich über den Kunden erbarmt und hat ihn an den Tisch gesetzt. Ausgeschaut hat er wie die sieben teuren Zeiten, der Bursch. Und - den Bauchriemen hat er angezogen gehabt, daß er um die Mitte war wie die zu-sammengeradellen Sommerweiber aus der Stadt. Der Wandergesell hat sich nicht zwel-zu' können. Für unsere Felder und rui- mal bitten lassen und hat gleich ordent- nierten Hofstätten gäbe kein Mensch einem von uns auch nur zehn Gulden. Alles ist verderbt und überall die Menschen tot oder in die Wäldej verjagt lieh eingebaut. Die Gelegenheiten, hat er sich wohl gedacht, sind rar. Wie aber ^ die Bäuerin gemerkt tmt, daß der Bursch ißt und ißt für fünf oder sechs Drescher, oder dem Bettel und den Soldaten nach- ! hat sie sich nimmer halten können und ziehend. Und niemand kümmert sich um unser Elend und unseren Jammer, um das Geschrei der armen, unschuldigen hat gesagt; ,,Laß nach, laß nach!" Da hat der Bursch zum etstenmal von der Schüssel aufgeschaut und hat sich ein wenig gestreckt. ,Jiast recht, Bäuerin", hat er gesagt, ,,wird mir eh schon zu eng." Und hat an seinem Gurt ein Loch nachgelassen. • Und hat schon wieder herzhaft eingebaut. Die Bäuerin aber, die schon ganz aufgeregt alleweil zwischen dem Tisch und der Küche hin und her getrippelt ist, die hat schließlich nimmer gewußt wo aus i^nd ein. Da hat sie noch einmal gerufen: „Laß nach, laß nach!" „Ja, ja, bist eine gute Frau" hat der Handwerksbursch genickt und hat seinen Hungerqüjtel wieder tun, ein Loch nachgelassen. Jetzt lerst hat die Bäuerin gemerkt, daß sie der grad . zum Narren hält und hat geschrien; ,,Zieh an!" Ist aber schon zu spät gewesen. Der Riemen hat sich nimmer anziehen lassen, so dick hat sich der Bursch das Wänstlein angefüllt gehabt. Ludwig Waldweber An alle, die reisen niübsen! Der Zu^, in Jem wir aitzrn, hält plötz« lieh — die BahnLeamtrn warnrn, djiQ Feiodfliejrfr in der NLke *ind. Die Mög-iichkrit eines .\ngriiTs auf drn Zug besteht. Erstens; liuhe. lirwaiireii! Zwei-ten«: dfn .Anweiaunpr-n der Dahn-heanilen Foljie leisten! Driftensr alles für bdineliste Kiiimunp dos vor- berritenl iNur das.-Mlerwiilitigste nimmt Bian in einer Iriehten Tasdie jn «»ih! Grölieres Gepä<'k verbleibt iin Zug. Die C'ant^e müssen frei sein. Die pj'njter müäiien stdi stitnell öffnen lacten als „Ausgang" für die ni!:iinli'lien Reisenden; Türen Ll«'iben Frauen, Kindern und Cebrciiiliifien vorLehahen. AuHchneidea! Aufheben! Veittre fulTcn. LICHTSPIEL.THEATER n Fflr Jugendl nlcM tugalast. 1_lU JuvsnSI. wter 14 I «leM iNftlntte BURG-LICHTSF'IELE. Marika R5kk tutzt und sinst in der eroße" Farb-Revtie: „Dil Frau meinar Trlumc". Femer wirken mit G Alexander Wolffcmc _Luk'chv. Grete Weise». □___ LICHTSPIELE BRUNNDORF. Bis Montae. den 19 Februar; „Romanllteh« Brau'.Tahrt". DD__ BÜRGLfCHTSPIELE CILLI. Bis 19 Februar: „Dai geblottrEtcfia Ruf" mit Rudolf Forster und Ma^ia Holst. 1^ AMTL. BEKANNTMACHUNGEN ANOKDNUNfi des Chefs der ZivilTer» waliune für die Unters.eiermark, der Beauftiaete für Ernährune und Land-wirtschatt. Bewirtschaftung von Saatgut. In Erweiterung der bereits bestehenden Bezusscheinpflicht Eemäß Anordnung dei Saateutstelle Nr. 72-44 für den Bezug von Saatgut bei Buchweizen. Hirse, SonnenfcJumen. Raps. Rübsen, Mohn, Senl. Speiseerbsen und Speise-liDsea wird ttunmehr im Eln*eriieli-tnen mit der Saatgutstelle auch dar Belüg von Ftittermais, Futterrüben. Wikken, Ackerbolinen, Klee- und Graaii-mereien und deren Mischungen an die Ausstellung eines Bezugscheines gebunden Pie Bezugsberechtieung wird fon dem für den Verbraucher zustandigen Ortsbauernführer ausgestellt. Der VerklHter hat die Bezugsberechtigung elnzubphalten, aufzubewahren und • den Organen des Landesetnührungsamtes auf Anforderung Torzulegen. Verstöße gegen diese Anordnung werden mit Ordnungsstrafe bis 100 000 RM Im Einzelfalle bestraft. Die Anordntui^ tritt Bit dem Taee Ihre- Veröffentlichung ts Kratt. — Oraa. 12. Februar 1945. gez. Hainxl t. >.__367 EEKANNTMACHUNt. CdZ Le E 3-309. Abgebt 0a t AniMliaaftachaltlt tfar ■elchfciarkarta. Die Verbraucher haben der Anmeldeabschnitt B der Reichs-cierkarte hi deri Woche *oni 19- bl» 25. Feb'uar 1945 bei Jenem Kleln»er-teiler abzugeben, bei dem sie Eier beziehen wollen. — Graz, den 15. Februar 1945. — Der Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark, der Beauftragte für Emlh*'une und Land-wirtsctiaft: gez. Or. Artnar. BEKANNTMACHUNG. CdZ Le L 4-750. Die Lebensmittelkarten der Reichsgaue Wartheland und Danzig-WestpreuBTn für die 72. Zuteilungsperiode haben im Ob'igen Reichsgebiet keine Gfiltfg-keit. Sie werden von den EmlbranKS-Imtern in refchsdeutsche Grund- tind Er2änzunE'=Varten 72, erforderlicben-falls in Iriiauberkarten oder Reise-■nd Ga^tstättenmarken umgetauscbt. •— Graz, den 15. Februar 1945. — Der Chei der Zivilverwaltung in der Unter-iteiermlrk, der Beauftragte für EmSti-rnng und Landwirtschaft: cec. 0r. Artnar. Der OberbOrgernelstar tftr ttMt Marburg-Drau, Ern&hrunffsamt A.. — ttkanotinachung. Auf Abachnltt Nr. 2> des EinkauTsaufwaltca für OemSse wird für •TFitler, Jugendlicha und Narmai-verbrauchtr des Stadtkreises Marbnrc pro Person 1 k| Xffgl In der Zflit vom 19. bU 19. Fabritar aufgerufen. Die Kieinverteiler beziehen, ihrem Umsatz entsprechend, die Xpfel btl «der Firma Kuntnar la Marburc und dordi die Firm« Kreiiiz in Ranreoberc. F6r •tmtinschaftsverpflaflaaf. Lafifftth eben Helmt und' dgl wkd für Nor-Diaiverbraucher • nnd Jvceadlielit die' Xpfelzuweisung mit ••radllitWlBg-Khalnen fiber das ErBikraiutsamt B. Marburg-Stadt, geregel — Der Leiter des Emlhraacsaintur !■ Avttraxe: kltzsciM. Mein unverttßHcher Gatte, mser Vater. 9obn. ■Ä Bruder. Onkel lud Schwager Stanislaus Horwat •aftirgsllter lleB Im Alto von SO labrea im 10. Dezember 1944 Im Säd-teil 4er Qstfiont sein iunges Leben. 817 Rotwem, Marburi-Dr.. Wurm-berg KStsch. 12 Febr 1945. 1 In tiefer Trauer; Maria reb. Herieatti, Gattin; Altlsia. Tochter: Tharasla geb. Patchnar, Mutter: Orofieltern. und alle Verwandten Für Fflhrer nnd Vaterland fiel in den harten Kimpten der Südostfront mein innigstgehebter Sohn, us-Mt llebtr Bruder Josef Tschinkel ■ •. i. Utfl. av 14. Tunar 1045. im Alter •TOD 34 Tibren Oamf bei Harbare NOtsch in OaiHal. Leobe«. Rlacenlart. in t-ebruar 1945. In tiefer Traner- Ma«dal«M Taeblnksl, Matter: rrttx. Hataiie Ttcblnkal. Paula Flacliar und Anaf Fllla, Geschwister im Namen aller flbrigen Verwandten. jr TieferschOttert gebe ich die traurige Nachricht, daO ineine Tochter, Frlulein , Mitzi Vogler Flakerstachier einem feindlichen Terroraacrtft zum Opier gefallen ist. Beerdigung Samstag, 17 2., um 15.45 Ubr. am Drauweiler Friedhof. Marburg, 16 Febr. 1945. In tiefer Trauer: Fraai Vefler, Vater. Inn Namen aller Ange-bfirigen. 812 Mein herzensguter Mann, unser Vater Scbwieger-und Großvater. Herr Per" seiner steirlschen WUß Heimat fand mein elnzl-* rei. fiber alles geliebter Sohn nnft irtuler Rupert Gallin ••frallar tat. tfM Hl llirMieielMM ■M «M EK II aai f. NovMibeT 1944 ' Im Alter vofl 20 lahm Im testen Glauben an GroBdeutschland, im Sfiden der Oatlront den Heldentod . 807 Saldenhofen. Im Jan. 1949. In tiefsten Letd: Anfall tallla. Mntii.r; Friedl nnd Maria. Sctaweitera. <9» Unsere iber alles geliebte Matter. Schwfeger-und Orodmutter. Schwester und Scbwiierln. Pran Florentine Schweighofer geb. KuschoiaB Triteria «es «eliMMii MMImw kfMoea fiel esilhrlc einem feiadllcbe« Lttttangriff mai Opfer. Becrlb-•is Samstac. 17. Februar, 18 Uhr. Seelewlaetse Oieaatac. 20. Febmar. • «0 Ukr Martmri-Or..^ It. Febf. 1M5. IB Meter Traaer: Martai.' AmI, Nmm, •rete, laal oad Karl. 'Kiader; ScfewteMraifeae. Scfewlc-fertBckttf csd Eatelklader. * Josef KukowetE flti einem felBdlicben Loftan-griff tum Opfer Etn edles Hers hat aufeehdit ni schlagen Be-gräbni; Samstag, 17. Febr.. um Ifi Uhi. Friedhof . In Lembach. Alchen. Brunadorf, Grai. Orehovac, 16. Febr. 1945. In tieler Trauer Karsllna Km-kaweti. Gattin: Ama, Tochter; Franz, Schwiegersohn; Max, Brader. aad alle fibrigen Verwandten. 808 Itasera lleba and Schwester Tochtar Heinrike Leban haben wli hei einem feindlichen Terrorsncrift verloren, tfn-ser* Liette beerdigen .wir Samstag. 17 Febrtur. um 17 Uhr. am Drauweiler Friedhof. Marbnrc. 18. Febr 1945. * In tiefer Trauer: Aalaala han Mutter; BartbalMslaa la* bau. Vater; Kadi. Brader. Unser«; liebe Tochter, Schv'estet. Schwicerla und Brant. Frlulein Kristine Wouk DauMMClHielderiB nel Im Alter von 32 Jahren alnas' feindlichen Luftancrlff zTua Opfer. Begribais Samstac, 17. Febmar, um 15.30 Uhr. Friedhof Draowellar Marhurg-Dr.. Laihaeh. am 18. Fehnur 1945 806 In tiefer Trauer: Fffanilaka Wank. Mntter; BIM Hnttar. S|)vn Wank, Schwestern; iRnrl Natter. Schmnfer; Minlf WMfe. Brader; Inaka Ilaafc. Brlatl-gaai. aad alle '^•hrWiaa *er- ■naaiB Harn I Ua«era Hebe* BTtara and Schwiegertltem § Bartholomäus nnd Mathilde Wertatsch itsGh aad unsere liebe Schwester Maria Wertatsrhitsch tlelea einem feindlichen Luftangriff zum Opfer. Die Beerdt-gnag findet am Samstag. 17. Februar, um 16.45 Uhr. am Friedhof in Drauweiler statt. Marburc-Dtau. am 18. Februar 1945 824 In tiefer Tranei Mathilda. Eise. Annala, Kattii, Anna. Töchter and Schwestern; Aataa, Sohn nnd Bruder; Schwieeersöhne. ■nd alle Verwandten. KLEINER ANZEIGER I zu VEBKAOFEN j & lüttes. ;,chö.-'es Waanbiid (üet gute Hirte) un- 140 zu verkaufen, sowie Romanbe^te von 0.30 bis 0.70 RM. Fe-Hz-Dahn-Gasse 15. Parterre rechts. Brui^orf____787-3 I Zwei Paa Kra^ftabb'ja zu verkaufea. [Drauweiler. FraustaidnetstraBe 84. KassaschlDssel zwi-1 sehen Burgktno und > Hutterblock Tcrio-1 ren Abzugeben gegen BelotKiung in der M. Z. Buregasse 2. 785-13 ZU KAUFEN GESUCHT Ich arinnere norh-mals an die Anzeige übe« den Verlust meine' braunen Ak-tanlascbe iir Friib-zug Msrbure—Stc'n-brück am 20. Dez. 1944 welcbtt t>eiin ' Aussteigen in der | Station Wirdisch'ei- j stritz von einem Med. Rai Dr. Gerhart Galle ordiniert wieder tätlich von 8—9 Uhr, TegetthoffstraRe 11-1 601 Wiederhergestellt rahm Irh meine T3-tiKkeit am tieiundheifani» Pcltau wieder atif. ~ Dr. Fsübaum &ied Rat. 204 { V O l. K S B > L D [j N G | Schwer nnd unfaBbar PHi traf nas die Nachricht, • daB unser vielgeliebter, hoffnnngsvoller Mann. Vater, Solitt nnd Brader Andreas Kaloch •rwwMtr am 11. Januar 1945 im Osten Im Alter von 26 fahren in höchster Pflichterffillung den Feldentod fand. Leadorf. Fratistaaden. im Februar 1945. 819 In tiefer Trauer: Anufla Ra-lach, Gattin: Frtada, TVchter-chen: Maria Betatx. Matter; iHlika. Schwester, tind sämtliche Verwandte. Uilsere liebe Matter nnd Schwester. Frau Anna Tesrhak geb. Kliitsch Urtaenvntthi Ist am 12. l-«brna<- 1945 verschieden. Das Begräbnis fand am 14 Februar auf dem Haidiner Friedhofe. statt. 266 Snkah Tesefwk. Gatte, nnd Verwandte. Kinder FHi dir herzliche 'Anteilnahme nnliBlich des schweren Verlustes meines Gatten Vaters. Bmders anr.. FRANZ LACH, Kncfiihrer det DKB. danke ich nlia nnls innigste, insbesondere den Kraazspendem sowie 4er onxen Gefolgschaft 4es Bnhnhofes Pracerhof. Fraccitot 15. Fehr. 1945. VEBNISCHTBS KIMSTNMI« stnht dtm^ Natnrhonic an reineai Nihrvcrt (Calorien) nicht nach. Bin vertToiler. nahrhafter Bntnatstrfehl Di« laieharacherkarte trtnkl im Bnalran den EinkanC «M Ä nchiet woW darauf, stets den BnlHi ,.tAIIA"-innfSVH0lll0 n •4 MoE'ae, IS. Feb:u*r, 21 Uhr. R. M, • Mitreisende"n mitVe-Aheid Schaiisoitler und Spiel- IRufldfur.keaipfSniier zu kaufeo ge.sucht. ! nommen wurde. heiter Ströhlin w. r,i l.'tisse!tJo'te Scbau-losef Ma.zer. Brunndorf, Wildenbruch-jhandelt sich mir | spielhaus liest aus Erftfen Rilkes und j g^sse. —4 hauptsächlich I STELLEKGr S JCHB IM ^amtlichen Schrift- 1 stücke sowie der Kaufmann, EisentiÄndler. 26jahrlg. «r-j Schreibmappe samt heiratet waltung von Großhandel, i-- --------------• suctit passende Sreüung per l. Marz Hnterla- GroBbetrieb der Uctersteiermark. (Zwei jeen fflr gerichtliche Sprachen: deutsch, kroatisch.) 192-5 | Angelegenheiten EtäiRiö» n-x..!.!-" —TT" j -ai.-I welche fflr den F!n- Fleißige Frau, gute Kochin, mit 4iäh-'j,, .henint rigem Kind, sucht Stelle mit Wohnung!«',"?®?"' in o'»" "mgabunt ?,„derlohn bei an die M 7 unter „Fleifiige Frau . | Mitteilungen und Zu- irfickstellun» ar die Z. Marburp-Drau. 9S4-13 um J briniit Gedichte Einlrittskarti-n mit Zuriick^telluog Höretharie P.M 1.40. ebne Härerkarte RM 2.—. D;er.s:ai. d^n 20. und Mittwoch, den 21 Frb ua; 1945. wm 20 firm in Lohnabrechnung,' Ver- i den Briefen und Do- Uhr ,Schaffende sp.rlen für Arbeiti-Bausteilen, Lebensmittel-'lautend kämetadcn' — B'jntei Äöt.itf. Eintritts-Kasten-. ' Eankverkehr. | "^^Friejirich Salier, j karten von RM 2— hiy RM 4.—. — Die Veran'taJt'jneen finden im Saal der Vo'krbüdursr.stätte. Djrni lau 17 statt Eintritt£k^ti tLn im Vorvchauf iir Amt Volkbildune, Tceet:hoff^ für Rundfunk-empfinger. Drunn-dor* Agnes-Elisa-beth-Oasse 9. Else LoreU. 725-14 Tadellose Daman-sannianchuhe mit Ledersehle, Nr. 36, werdea fOr einen Kindersportwagen getauscht. Wertaus-glelch. Unter „Dringend 804" an die M. Z 804-14 Sehralhmaschlna gebe fi~ tadelloses Herrenfahrrad. Hugo-WaU-Gasse 21-11 822-14 Gutgehende Harren-tasehamlir, .\ncre 15 Rnbis. gebe für ehensAlche Damen-«rmbandnhi o. gegen Damenkleid, Or 2. nad Strümpfe. Kithe FalB, Brnnn-dorf. Kleistc. 11. 816-14 DanMntalsarar Nt\ 39 gebe fflr tadel-losev branne. elegante ^Schnhe. Flr-bergasse 8- Tautz. 815-14 Id. ceba für Randftukempftn-cer. Domplats 20, Ttr 10. Häher. 81)-14 Dfl MADAUS C CO. Erst siegen - dann r^iseni Wann Sie ab«r {atzt •in« kringswichtig« Rais* durchzufChran liob«n, 'dann nahnnon Sl« zvr Varmeidung von U«balka{t in üb«rfüi!fan Zügan Stund« vor Fahrtb«flinn xw«< Ta-ll^ttan Pnr«m«iin. In Apoth«k«n «rtiflltüch. • ^ Seite 4 * Nr. 48/49 * Samsta«*/Sonntag, l'<;rbruar 1V45 HifiHOiÜeke Uundstke» Unser Besitz Manchmal hörte ich nach einem Flie-, gerangriff die bitteren Worte: ..Nun haben wir alles, alles verloren." Ist dieses .Alles" wirklich alles gewesen? DaM wäre ee traurig um uns bestellt. Geist and gesunder Körper, das sind Werte, flie wir sorgsam hüten sollen, wenn sie ans gegeben sind. Der äußere Belitz ist die oft sehr schöne Hülle dafür, die wir längst so zu unserem äußeren Besitztum rechnen, wie vorher. Und wenn wir ein Kleines, uns Wichtigstes vor der Vernichtung zu bergen vermögen, sicher ist uns auch das nicht. Wir müssen uns rüsten, wenn aller Besitz verloren geht, nicht auch noch uns selbst zu verlieren. Ein leiser Triumph liegt in den Worten: »Nun habe ich nichts mehr zu verlieren, nur noch mich selbst«, der Triumph eines Bergsteigers, der den Abgrund hinter sich weiß, vergangen und Bberwunden, und den s.teilen Berg Vor tich meistern will. Chinesische Kaiser verbrannten alte Bchriften, dadurch jede Verbindung mit der Vergangenheit abbrechend, um der Zukunft willen. Ist das ein billiger Trost für uns? Nein! Werke und Werte können • vernichtet werden, aber ni?:ht der Geist, der sie erzeugt hat. Der Geist wohnt im Menschen selbst. Täglich erfahren viele, wie schwer das Leid ist, aus Vernichtung und Sterben pcboren. Mit wachrüttelndem Erstaimen flehen die anderen, wie täglich gehandelt wird nach unseres großen Philosophen Wort: »Wer auf sein Leid tritt, tritt höher.« Was kein Feind nehmen kann, wenn er nicht das Leben selbst lötet, das ist unser 'Besitz, der kann nicht sorgsam genug gehütet w^erden und vermehrt. Wenn wir uns in diesem Gedanken finden .dann brauchen wir beim Verlust geliebter Dinge niemals arm und aller Werte beraubt dazustehen, denn wir wissen das Beste unmittelbar in uns selbst. Damit steigen wir aus plötzlichem Niederbruch schnell .wieder hoch auf den Stufen in« Leben. Denn die Vernichtung der äußeren Werte ist kein ewiger Verlust. Im Menschen selbst liegt begründet, ob solche Vernichtung zum Siege treibt um der Zukunft willen. Ja, nur im Menschen und seinem eigenen Wollen. Uli f er St ei r er, lasst das Herz sprechen I Wer in der Untersteiermark einra.il glaubt, daß ihm die Einschränkungen, die Entbehrungen, die Unbequemlichkeiten des Alltags, die mit der Dauer des Krieges zunehmen, über den Kopt zu wachsen drohen, der soll auf die Rückgeführten aus den Ost- und Südostgebieten schauen, die es sichtbar bewiesen. haben, daß ihnen alle Opfer gering erscheinen im Hinblick auf das, •was ihnen unter sowjetischer Herrschaft bevorstünde. Sie geben lieber ihre Heimat aut, lassen lieber Haus und Hof, Hab und Gut im. Stich, sie nehmen lieber alle Strapazen in Kaiif und finden sich in tapferster Haltung mit dem Wenigen und Bescheidenen ab, als daß sie den Bolschewisten in die H^nde fielen. Was es heißt, die Heimat aufzugeben, wissen immer nur die, die es am eigenen Leibe miterlebt haben: die vielen Bombengeschädigten, die ihre Häuser Schutt und Trümmer zusammensinken^ sahen, und die Volksgenossen aus Westen und Osten, die ihre Höfe und Wohnhäuser zum größten Teil noch unversehrt und in guter deutscher Ordnung zurücklassen mußten. »Die armen Menschen«, sagen wir oft, aber Worte des Bedauerns und des Mitleids sird hier am wenigsten am Platz. Hände werden gebraucht, die zupacken können, Schultern, die bereit sind, ein Teil der Last abzunehmen, Herzen, die nicht nur mitfühlen, sondern wissen, was sie zu tun haben; diesen Menschen alle mögliche Hilfe zu bieten, von dem Eigenen abzugeben und mit den Gästen zu teilen. Alle haben sie den einen Wunsch: Bald wieder ein Dach über dem Kopf zu haben. Sie wollen wieder wissen. wohin sie gehören, und- zur Ruhe kommen. „Nicht wahr, man wird mich doch auch mit meinen sechs Kindern irgendwo aufnehmen?" fragte. besorgt eine Mutter. Sie konnte außer ihren sechs Kindern kaum noch etwas mitnehmen, ab«- sie ist allein dafür dankbar, daft sie bei ihr ; sind. Sollte es in dieser Not einen Menschen geben, der diese Frau mit ihren Kindern abweisen ¥rürde oder ihr ein mürrisches Gesicht zeigte, weil gewiB Unruhe und Unbequemlichkeit damit in das Haus einziehen würden? Haben wir es in sechs Jahren Krieg nicht gelernt, persönliche Wünsche zurückzustecken? Wir dürfen heute unser Leben nicht mehr mit friedensmäßigen Maßstäben messen, wir dürfen nur noch den- harten Maßstab, des Krieges anlegen ' In dieser Notzeit muß mehr denn Je ein Herz zu dem anderen sprechen, muß dem mitfühlenden Gedanken die Tat auf dem Fuße folgen Wenn unser Gefühl sagt: Was hat die arme Frau zu'schleppen, so wollen wir auch gleich zufassen. Wenn es uns erbarmt, daß sich die aufgenommene Familie mit. einem Bettuch behelfen soll, so wollen wir von den linseren dazulegen. Wenn wir uns sagen, das Kindchen muß doch etwas Kfeidung zum Wechseln haben, so wollen wir, die wir immer noch über eine kleme Reserve verfügen, dafür sorgen, daß es das , Fehlende bekommt. Untersleirer, lassen wir aucfi unser Herz sprechen, wenn uns das Krieqe-WTTW ruft. Wenn die Untersteiermark am großen Sammeltag des ver<^angenen Jahres den hohen Betrag von 1 766 504,27 Reichsmark aufbrachte und damit zeigte, daß der Opferwille in unserem Land zwischen Drau und Sawe immer lebendig ist, Maevielmehr werden wir zu der Sams- tag, 17. und Sonntag, 18. Februar durchgeführten Hausllfitensammlyng gebeti in Anbetracht der hohen Notzeit unserer Volk^enossen aus den Ostgebieten, die auch auf uns schauen und «dch unserer Hilfe sic^r fühlen. Zeigra wir unsere aufrichtige Kameradschaft zu ihnen, unser immer frohes, hilfsberei^s Geberherz, daß heute mehr 'denn je daraut eieht, daß unsere Gabe nicht eine Spende, daß es e-n Opfer bedeutet. Laßt auch unsere Untersteiermark, eingefügt ins Reich, für alle Heimatlosen durch unsere Opfer eine Heimat der Herzen werden, .von denen Maria Kahle spricht: Wir haben alle nur, ein Haus, Das uns gesichert hält, Dtotechland! so stark und fest und groß} Erst wenn dies Haus zerfällt, i Sind wir in Wahrheit heimatlos. Mein Bett für dich, dein Herd für mich. Steht keiner mehr allein! Deutschland ist unserer Liebe Pfand, Ist es nicht mein und dein Und unserer Kinder Zukunftsland? Wir haben alle nur ein Haus, Das trotzt der Feindgewalt! Deutschland ist hier und überall Der Herzen Kraft und Halt, Und wir sind sein lebendiger Wall! * ■ Deshalb .Männer und Frauen der Un-tersteiermarkr laßt anläßlich der Hauslistensammlung das Herz sprechen. Alles, was sedne Stimme übertönen will, ist der Mißklang der Selbstsucht, der Bequemlichkeit und der Unkamaradschaft-lichkeit Lassen wir uns bei der- Hauslistensammlung für das Kriegs-WHW am 17. und 18. Februar an Opferbereitschaft nicht übertreffen." Einsatzbereite Jugend im Unterland Der Bundesführer und der Bundesjugendführer bei der Führerschaft des Bannes Marburg-Stadt Todesfälle. In Marburg sind gestorben die 33jährige Schneidermeisterin Christine Wouk, Unterrotweinerstraße 8, die 49jähnge Haushälterin Marie Vogler, der 79jährige Farbenhändier Ludwig Sabukoscheg, Edmund-Schmidt-Gasse, die 65jährige Reichsbahnpensionistin Fioren-tine Schweighofer, der Angestellte Anton Asowitsch und dessen Gattin Katharina, die 30jährige Angestellte Henrike Leban, Unterrotweinerstraße 11 und der 23jährige Arbeiter Leopold Prose-niak, Thesen. Volksbewegung in Marburg In der ersten Hälfte des Monates Februar wurden dem Standesamte gemeldet: 29 Geburten (vorletzt 42), hievon 11 Knaben (vorletzt 22) und 20 Mädchen (vorletzt 20). Ferner: 84 Todesfälle (vorletzt 90), hievon 55 männliche (vorletzt» 56) und 29 weibliche (vorletzt 34). Beim Standesamt geschlossene Trauungen 15 (vorletzt 19). Hohes Alter. Obermedizinalrat Pg. Dr. Artur Satter in Hl. Kreuz a. W., Kreis Leibnitz, der Vater des Ortsgruppenleiters, begeht im Jahre 1945 sein 50-jähriges Jubiläum als Arzt und vollendete am 12. Februar sein 75. Lebensjahr. Pg. Dr Satter, der heute noch aktiv im Berufe steht, war als Nationalsozialist ein V/egbereiter der neuen Zeit. Durch sein gerades und offenes Wesen und ein stets ausgeprägtes Pflichtbewußtsein konnte er sich das Vertrauen und die Liebe aller seiner Mitmenschen erwerben. Für seinen Einsatz in diesem Freiheitskampfe wurde er vom Führer bereits ausgezeichnet. Heute steht der Jubilar trotz seines Alters aktiv im Volkssturm. Frauen und Mädel stellt euch der Front zur Seite! Werdet Wehrniacht-helfertnnen! Trotz des immer mehr gesteigerten Kriegseinsdtzes der Jugend läuft die Arbeit der Deutschen Jugend in der Untersteiermark ungehindert. Immei wieder zeigt es sich, daß dies^ untersteirischen Jungen und Mädel mit tiefer innerer Bereitschaft ihren zugewiesenen Platz ausfüllen. Um auch die Arbeit für die Zukunft zu steuern und die Ausrichtung der jungen Führerschaft planmäßig zu fördern, fanden sich am Samstag und Sonntag die pührer und Führerinnen aus dem Bann Marburg-Stadt auf Schloß Win-denau zusammen, tim die Marschbefehle für die kommende Zeit entgegenzunehmen. Nach der Meldung des Bannführers Sturm an den Bundesjuqendführer Schil-cher ging dei Bannführei auf die wesentlichsten Autgaben ein, die es letzt in der Arbeit der Deutschen Jugend zu lösen gibt. Hier ist dem Dienst in den Einheiten das größte Augenmerk zuzu-w^enden und leder Führer und iede Führerin setzen ihre ganze Kraft daran, die Ausrichtung jedes Jungen und jedes Mädels zB steuern. Gleichlaufend mit diesen Diensten ist die Schulung junger Führer und Führerinnen, die einmal berufen sind, aktiv in die Gestaltung di^ ser großen Gemeinschaftsarbeit der Deutschen Jugend einzugreifen und die Fü^ rung von Einheiten verantwortlich in eigene Hände zu nehmen. Regelmäßige Führerschulungen weisen hier den Weg zu diesem Ziel. Neben diesem weltanschaulichen und allgemeinen Dienst ist es die Jungmannschaft des Deutschen Volkßsturmes, die innerhalb des Jugend- bataillons einer intensiven vormilitärischen- Ausrichtung zugeführt wird. In der Beschickung von Sonderlehrgängen und den Wehrertüchtigungslagem findet sie ihre Krönung, überall aber steht als Hochziel voran: Eine untadelige unter-steirische Jugend, straff in der inneren und äußeren Haltung. Anschließend ergriff der Bundesjugend-führer, Bannführer Schilcher». das Wort und stellte seinen zielklaren Ausführungen die hohen Begriffe von Treue, Glauben, Gehorsam und Pflichterfüllung voran, jene deutschen Tugenden, welche die ungezählten Helden der Front und der Heimat auszeichnen, die uns be- I ste Vorbilder sind in der Arbeit, im Dienst und im todesmutigen Einsatz. Herzlich imd ebenso bestimmt war der Appell an die anwesenden Führer und Führerinnen, in dfer Jugendarbeit alle auftretenden Schwierigkeiten zu meistern und der untersteirischen Jugend immer wieder den Marschweg zu weisen ins Reich. In seinen weiteren Ausführungen streifte der Bundes iugendführer die allgemeine Lage, zeichnete ein Bild von den Fronten und qfng zum Schluß auf die besonderen Verhältnisse in der Untersteiermark ein, in der au^h weiterhin eine Jugend zu finden sein wird, immer dem Reich und dem Führer verschworen. Eine anschließende Singstunde brachte den Teilnehmemr des Wochenendlagers das deutsche Liedgut nedte. In einem Heimabend wurden die Führer und Führerinnen eingeführt in da», weite und diesen Krieg entscheMimde Gedankengut Nationalsozialismus—Bolschewismus, wobei die Gefahr aus dem Osten in aller Eindringlichkeit awfgezeichnet wurde. Der Sonntag begann mit ein€i;_ Morgenfeier, in der Bannführer Sturm noch-meds der Haltung des jungen Führers und der jungen Führerin sein Augenmerk zuwendete und Führung und Gefolgschaft in ein klares Licht stellte. Mit Begeisterung waren die Führer anläßlich' einer großen Geländeübung im Rahmen der vormilitärischen Ausrichtung bei der Sache und nahmen auch hier viel Anre-gungen für ihre Arbeit mit nach Hause. In anschließenden einzelnen Arbeitsgemeinschaften wurde der planvolle Dienstablauf in den Einheiten erarbeitet. Mitten in einer frohen steirischen Stunde konnte der Bannführer den Bundesführer begrüßen, der anschließend zur angetretenen Führerschaft de^ Bannes sprach und nochmals dl« Arbeit aufzefchnete, die in der Untersteiermark zu leisten ist. Sein Dank galt der Jugend, die immer um ihre Aufgabe wußte, m Verlauf, seiner begeisternden Ausführungen fand er Dankesworte auch an den Bannführer Sturm, dem er für besondere Verdienste mit herzlichen Worten das Kriegsver-. dienstkreuz I. Klasse mit Schwertern überreichte. Mit dem Fahnenlied der Jugend fand die eindrucksvolle Führer- \ tagung des Bannes Marburg-Stadt, die i allen Anwesenden wieder viel Anregungen auf den Weg gab, ihren Abschluß. . . • und im Bann Marfom^-Land Am 10. und lt. Februar führte der Bann Marburg-Land der Deutschen Jugend eine Führertagung durch, bei der ! die Führer und Führerinnen aus allen Standorten die Richtlinien für die kommende Arbeit erhielten. Samstag früh eröffnete Bannführer Aumayer die Tagimg und gab den Führern und Führerinnen einen Überblick über die politische und militärische Lage und der Lage in der Untersteiermark. Die Jungen wurden vom Bannführer auf militärischem und weltanschaulichem Gebiet ausgerichtet, während die Mädel über die vielerlei Möglichkeiten des Kriegseinsatzes unterrichtet wurden. Der Abend fand Jungen und Mädel in fröhlicher Gemeinschaft bei einem Steirerabend. Höbepunkt und Aysklang der Arbeitstagung bildete die Rede des Bundes-jugendlührers, der den Jugend-Führern und -Führerinnen die Parolen für das Jahr 1945 gab und dabei auf die große Gefahr des Bolschewismus hinwies. Er schloß seine Rede mit dem Appell an die Jungen und Mädel: „An alles mit Sch'Wung herangehen, vor keiner Schwierigkeit kapitulieren und nie den Glau' ben verlieren! ReparaturstQcke sauber abgebenl Daß man die Schuhe geputzt zum Schuhmacher bringt ist wohl jedem selbstverständlich. Es ist aber erstaunlich, wie schmutzig oft die Kleidungsstücke, Haushaltsgegenstände und Elektrogeräte Sind, die heute bei den Keparaturbetrie-ben abgegeben werden. Ober- und Unterkleidung wird häufig ungewaschen und voll dicker Flecken gebracht, au Kochern und Töpfen haften Speiserests, manche sind mit angebrannten Rückständen völlig verkrustet Die Arbeitsbelastung der Reparaturbetriebe ist viel zu groß, als daß die Reparaturstücke dort auch noch gereinigt werden könnten. Davon abgesehen ist es aber einfach eine Zumutung, von Handwerkern und Hilfskräften zu verlangen, daß sie sich mit unsauberen Gegenständen abgeben sollen. „Uns begegnet überall der Hass der Untersteirer'* Das sind die »Lorbeeren« der kommunistischen OF Immer wieder, wenn in den vergangenen Wochen Orte des Unterlandes den Banditen entrissen wurden, finden sich Dokumente, die uns in die Hände fielen, die mehr als viele Bände sprechen, daß die untersteirisrliexBevölkerung, vor allen Dingen die Bevölkerung des Wachberggebietes und des oberen Sanntales, die Segnungen der kommunistischen „Befreier" zur Genüge kennen lernte. Katastrophale Situation Ein Bericht der kommunistischen Bezirksvertretung des NZ (Voiksschutz) aus St. Marein, der am 13. Januar 1945 an die Kreisvorstehung des NZ in Drachenburg gerichtet ist, besagt unter anderem: Die katastrophale Situation in unserem Bezirk hat sich nicht gebessert, im Gegenteil, sie hat sich in einigen Orten sehr verschlechtert. Unsere ganze Arbeit besteht derz3it nur in der Ausrichtung der Bevölkerung, die vor uns überall flüchtet und ausweicht. So geschah es, daß ein Sekretär eines Ortsausschusses von mir flüchtete, als er merkte, daß ich zu ihm wollte. Ich habe sogar erlebt, daß sich Mitglieder des Volksschutzes bei den deutschen Behörden gemeldet und sich diesen zur Ver-^gung gestellt haben. In der letzten Zeit hat sich die Zahl derer, die zum Wallbau gehen, erschrek-kend vermehrt. Unsere Gegenpropaganda war leider erfolgtes, trotzdem wir mit dsa irgstan Mittaia drohtas. Die untersteirische Bevölkerung steht uns mit Haß gegenüber. Sie ist davon Überzeugt, daß nur wir Partisanen an ihrem Unglück schuld sind. Ein bemerkenswerter Fall hat mich tief erschüttert. Eine Frau in den besten Jahren hat einem unserer Mitarbsiter mit *»rhobener Faust gedroht und ihm zugerufen: ..Ihr glaubt Ihr werdet einen eigenen Staat haben? Niemals! Damit Ihr es wißt! Niemals!" Dieser Fall ist zwar vereinzelt, aber er spricht Bände, Wir haben nicht mehr viel zu bestellen in dieser Gegend. Alles füichtet uns In einem «weJteren Bericht des NZ Drachenburg ist geschrieben: Sie wehren sich mit Händen und Füßen und weichen uns aus, wo sie nur können. Es ist ausgeschlossen an Stelle der Zersrh'a-genen eine neue Organisation aufzubauen. Niemand von den Untersteirem will mehr mittun. Sie fürchten sich vor uns, wie vor dem Teufel und sie sagen, wir sind an ihrem Unglück schuld. Liebei wollen wir sterben Auch der Obmann der NZ in "St. Marein singt der Leitung der OF. sein Klagelied: Einige Bauern in Bäfental erklärten mir, daß sie sich' 'lieber er-schießen lassen, als noch einmal mitgehen und ihr Heim verfassen. Wir bemühen uns mit allen Kräften, die Leute Zu überreden, aber es ist meistens er- will mehi eine Funktion übernehmen. Es haben auch mehrere frühere Funktionäre vollkommen versagt. Sie wollen auf ihrem Gebiet nicht mehr mitarbeiten. Gegenseitiger Diebstahl Aus dem Notizbuch eines gefangenen Banditen vom 16 Januar 1945. gefangetf in Rupert!: »Als ich nach Schleinitz bei Gilli kam, mußte ich feststellen, daß unbekannte Partisanen der XIll. Brigade bei einem Schustei das ganze Leder und die Sohler«,. sowie auch einige alte Schuhe und meine Stiefel gestohlen haben. Sie gaben dafüx keine Bestätigung oder Geld. Ich verfluche diese Diebe, m«ine Füße mußte ich mit Fetzen umwickeln. Es ist schrecklich, dieses Leben. Ich habe es gründlich satt und will nur ausruhen und schlafen. 'Tränen über Tranen Ein gefangener Bandit erzUilt: »Das Volk fürchtet sich' vor uns und sehr" oft hören wir weinen, wenn wir -uns einem Hause nähern. Immer hören wir die gleiche Ausrede: »Ihr werdet uns alles vernichten«r Die Leute Terstecken ihre Feldfrdchte ifnd Erzeugnisse Tor uns. Sie hassen uns tlDd wollen nicht mehr mitarbeiten.« ^ * So sehen die »Erfolge« der kpmmunl-stiscSien »Befreier« aus, die iminec^ wieder zeigen, daJB Mord, Verbrechen und Diebstahl ah den tchlighten untexsteiil-' TAPFERE UNTERSTE IRER Johann Arnusch aus Krottendort 43, Ortsgruppe Pettau, linkes Drauufer, wurde für tapferes Verhalten vor dem Feinde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Gleictiidlls erhielt aus (Jer Ortsgruppe Strahleck, Kreis Pettau, der Obergefreite Felix Golob aus Salzaberg, das Eiserne Kreuz II. Klasse. Flakbeschtiß und Alarmierung Viele Volksgenossen sind sich noch nicht im Klaren darüber, wie sie sich bei Fiakbeschuß ohne vorhergegangene Alarmierung durch die Luftsirenen zu verhalten Jiaben. Zur Behebung von Zweifeln wird festgestellt: Da die Flak auch auf einzelne Feindflugzeuge schießt, wenn kein Alarmsignal gegeben wu*de, ist Flakschieöen ohne vorherigen „Fliegeralarm" nicht gleichbedeutend mit „Fliegeralarm". Das Wirtschafts- und Verkehrsleben geht ebenso wie bei „öffentlicher Luftwarnung" weiter, weil nur schwächere Feindkräfte erwartet werden. Bei Fiakbeschuß ist es zweckmäßig zum Schutz gegen Flaksplitter Deckung aufzusuchen. Bei öffentlicher Luftwarnung ist erhöhte Aufmerksamkeit geboten und ist bei Wahrnehmung von Flug-zeuggeräuschen wie bei Fiakbeschuß ratsam, geeignete Deckung zu suchen. Bei „Fliegeralarm" ist luftschutzmäßiges Verhalten vorgeschrieben, es sind also Straßen und Plätze sofort frei zu machen und die Luftschutzräume aufzusuchen. Volkssturmdienst in erster Linie an Wohnort. Es sind Zweifel entstanden, wo diejenigen Volkssturmpflichtigen zui Ausbildung herangezogen werden, di€ ständig oder längere Zeit außerhalb des Wohnsitzes ihrer Familie, bzw. der Angehörigen im Arbeits- und Berufseinsatj stehen. Es ist deshalb klar gestellt worden, daß der Volkssturmpflichtige Ange^ höriger der Volkssturmeinheit ist, di« für seinen tatsächlichen Wohnort zu ständig ist. Bei dieser Einheit wird ei auch zur Ausbildung herangezogen, Dei Wochenendbesuch von Familienmitglie dem darf nicht zur Vemachlässigunc dieser Ausbildung führen. In besonderer Fällen entscheidet der für den Ort de« Arbeitseinsatzes zuständige Kreisleiter Krankheit infolge Fliegerschaden. Ei; Handlungsgehilfe hatte bei einem Flie gerangriff gesundheitlichen Schaden er litten und mußte einige Zeit von der Ar beit fernbleiben. Anläßlich dieses Fall« hat das Reichsarbeitsgericht grundsätz lieh entschieden, daß der Geschädigt« nicht nur die nach der Personenschäden Verordnung bestimmten Rechte gegei das Reich geltend machen könne, son dem daß ihm unabhängig davon aucl der Anspruch auf Weiterzahlung eine Gehaltes für secbs Wochen zusteht. Aus Stadl und Land Marburg. Den Bund fürs Leben habei geschlossen: Karl Zelnhöfer und Marga rete Koroschetz, Franz Reis und Ern. Weiß, Josef Resnik und Christine Kuir mer, Josef Eferl und Maria Schmigotz Erlachstein. Aui dem Felde der Ehr' blieben aus unserer Gemeinde der Ge freite Stanislaus Sdolschek 20 Jahre all die Grenadiere Eduard Kos, 30 Jahre all Josef Tschacksch, 19 J