Ailmcher Nr, 104, Prän,imfsallon«l»>lt!«: Im llomptoll ganz!. ft. ll, halftj, ft, 5'5«, Ki!i bll ^uficllun» !n« Ha»a balt>!, ^> lr, Mi, del Post »on,!, fl, ls>, hnlbj, 7 5« Samstag, 8. Mai. Innale b!« ,« » feilen le5 fl.. gr«ß«« pci .^elle « ll., bet »sttren I»»o. Amtlicher Theil. in M^ Illstizministcv hat dm Bezirk«gerichtsadjul,cten i^Gr!'^^ Drän-Ufer Carl Nadamlenzli ttM>m ^ ^'"^"' bei dem Kreisgcrichte in Cilli ^^^"^zulinister hat den Nezirksgerichtsadjuncten ^ia.l... ^"^ iiber scm Ansuchen von Nanu nach """'g rechtes Drau-Ufer versetzt. ^>>l t>». ^"" ^mlin (Belgrad) aus über Nisch sowohl yh ^ Dichtung nach Coustantinupel uud Dedeagatsch t>^ M Salonichi legen muss. Nicht der Verkehr mit Lacw ^" ^^ Balkan-Halbinsel allein, die ihrer wi^s^"b. ihrem Vodenreichthume nach einer großen b'e ^,, ^en Entwicklung fähig sind, sondern auch in der V" Vortheile des großen Handelsverkehres landische« V"ig ""^> ^'" lis^ichen Becken des mittet-wir aussHs "''ks und durch den Suczkanal sind dabei ^esel,-, Mebendem Gewichte in Anschlag zu bringen, ^"belsn , "^"u aber wird heute schon auch der Albern d^ Oesterreich-Ungarns mit den Balkan-welcher ^^^ ^e fremde Concurrenz ernstlich bedroht, lischeil N l. ""sgangsvunrt der bisher gebauten tttr-^li'lnt ^""' liom Meere aus wesentlich zustatten ^^raae« Ü?" Bestimmung des vorgelegten Staats-lchen Li.,'- '6 die südlich von Nisch gelegenen serbi-^rfen 's? ^"'lh^ früher in Betrieb geseht werden ">it der ,. '^ ^l'ue Velgrad-Nisch in Verbindnng b«h!i,U ""ganschen Anschlussbahn, erblickt der Eisen-diez h°>,.'^"^ eine entsprechende Vorsorge, so weit tlächtia« "°ch möglich ist, gegell unbillige Beein-^lessen ""^ Schädigung unserer commerciellen c>'lf de^I'^bahn.Ausschuss legt aus diesem Grunde pichen ^'^bau der Linie nach Constantinopel den ?^obl , ^ ^^ ^"^ ^"en der Linie nach Salonichi. dl»ss ( ''Ull durch das Schlussprotokoll bestimmt wird, ^hres.«'.?" Nisch-Pirot, falls innerhalb eines l" der s s^'^arirn über den Anschluss der Bahn ?l"Nlnen '".'^'bulgarischen Grenze kein Ucberein-^l Al,l^!^ "ird. erst in drei Jahren nach Me,tt„.. b" betreffenden ferbifch - bulgarischen '"erden soll, so hat sich der ^ nich a"^"ss doch die Ueberzeugung verschafft, Flusse di<.??",'^'"^ f"' es werde sich dem Ab-, "htrsfris! ^ Urbereililommens mit Bulgarien in Mes 5;,.>,""!er normalen Verhältnissen ein ernst. ^2bml k 7!"'^ entgegenstellen, so dass auch der '^lrtitel ,i "^"'^"' Anschlussbahn innerhalb des '" Weit n!« . invention stipnliertcn Vautermines Na« ""llllch gesichert erscheint. ^Men...'^''?. bie Annahme der im Artikel XIII '^lich s/. ^estlmnnlngen betrifft — derselbe setzt Ue Ex, // ^ ? keiner der vertragschließenden Staaten ^atklial ^''^uhrnng. insbesondere auf das rollende ,'"en ^'^"uebsmittel, Kassebestände auf den in ^""bt kp, y "?' gelegenen Strecken gestattet, — so ^ sollen MMss sich ulnsomehr dafür aussprechen ' als es wüuschenswert wäre, in Zukuuft ählilichen Bestimmungen auch in allen anderen Eisen« bahn«Eonvctltionen Ausdruck zu geben. Die Frage des Ausbaues der durch den Vertrag sichergestellten ungarischen Anschlnssbahncn glaubt der Eisenbahn,Ansschilss, nachdem der Anschlnsspunkt an der Neichsgrenze entsprechend fest^slclll ist, ebenso wenig in den Kreis weiterer Erörterungen einbeziehen z» sollen, als er auch die Verbindung der österreichischen lind ungarischen Bahnen mit der Milrowitza.Salonicher Bahn über Bosnien, wie eng diese Frage anch mit den orientalischen Bahnen verknüpft ist, aus uahe-liegenden Gründen nicht in die Discussion einbeziehen dnrfte. Der Eifenbahn-Ausschuss beantragt daher: „Das hohe Abgeordnetenhaus wolle der vorgelegten, zwischen der öswreichisch.ungarischen Regierung und den, Fürstenthum Serbien zu Wien am 9. April (28. März) 1880 abgeschlossenen Eisenbahn-Convention sammt dem zugehörigen Schlnssprotokolle von gleichen, Genehmigung ertheilen." Oesterreichischer Neichsrath. 88. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien. 5. Mai. Präsident Graf Corouini eröffnet die Sitzung nm 10 Uhr. Instizminister Stren, ayr beantwortet eine Interpellation des Abg. Posch, warum die Erhebungen zur Anlegung der Grundbücher in Steiermark nicht m der Orlsgemeinde, sondern am Sitze drs Bezirks« gerichtes stattfinden, mit der Mittheilung, dass der Oberlandesgerlchts-Präsident von Graz diese Verpflich. tnng auf das geriugste Maß zurückführen werde. Des ferneren beantwortet der Iustizminister Dr. Stremayr die Interpellation des Abg. Wolfrnm und l 38 Genossen vom l. Mai 1880 folgendermaßen: „Ich werde diese Interpellation zunächst immens des Iust>zn„msterlums, welches in der Sache am meisten betheillgt ist. und zugleich auch namens des Ministeriums des Innern beantworten. Sie kam mir doppelt erwünscht, einerseits um den Herren Interpellanten die verlangte nnd, wie ich nun merke, anch bcnöthigte Aufklärung zu geben, und andererseits, um eiuer be-dauerlicheu Irreführung der öffentlichen Meinung von Seite cimger Organe der Presse entgegenzutreten, welche zur Erreichung ihrer Zwecke das zündende Wort von der Einführung eines „Sprachenzwanges" erfun-den und beuüht haben, wo doch nur von dem geraden Widersplel. nämlich von den, Bestreben der Regierung, die „Sprachenfrechelt" zu schützen, die Rede sein konnte. „Inbetreff der gestellten Anfragen habe ich die Ehre. »6 1 zu autworten: Ja — d'ie erwähnte Ver-ordnung lst für Böhmen und Mähren thatsächlich er. gangen. Bevor ich aber zur Beantwortung der zweiten Frage schreite, erlaube ich mir, die dritte Frage, die wichtigste, zu besprechen, weil dieselbe in Verbindung mit den von den Herren Interpellanten ihren Anfragen vorausgeschickten Erwägungen die Vereinbarkeit der erlassenen Verordnung mit den Verfassungsgesetzcn in Frage zu stellen scheint. Ich stimme der ersten Erwägung vollständig zu, dass gegrn jede Verletzung des dem Staatsbürger durch den Artikel XIX des Staats» grundgcsctzes inbetrcff der Sprache gewährleisteten Rechtes „n concreten Falle sowohl im behördlichen Instanzenznge als auch vor dem Reichsgerichte Abhilfe gesucht werden könne. Nicht minder stimme ich der zweiten Erwägung in dem Sinne zu, dass die Be-tretung drs Gesetzgebungsweges dort unabweislich ist, wo es sich um die Ausführung folcher staatsgrund-gesetzlicher Bestimmungen handelt, welche lediglich ab-stracte, erst zu codificierende Principien aussprechen, wie zum Beispiel inbetreff des Satzes, dass im Strafe verfahren der Nnllageprocess gilt. dass mündlich und öffentlich verhandelt werden muss u. s. w. Ich kann dagegen nicht zugeben, dass inbetreff der Durchführung der Staatsgrundgesetze das Verordmmgsrecht der Regierung aufhöre oder beschränkter sei, als auf anderen Gebieten. Der von den Herren Interpellanten bezogene § 11 des Staatsgrundgcsetzes über die Reichsvertretung kann nach meiner Ansicht hiefür nicht geltend gemacht werben. „Dieser Paragraph zieht die Grenze zwischen der Reichs- uud Landesgesehgebung, keineswegs aber die Grenze zwischen dem Rechte der Gesetzgebung und der Verordnungsgewalt der Regierung. Die letztere regelt sich nach allgemeinen Principien und nach den. Bestimmungen des Artikels XI des Staatsgrundgesebe» über die Regierungs- und Vollzugsgewalt, welcher den Staatsbehörden innerhalb ihres amtlichen Wir« lungskreises die Befugnis ertheilt, auf Grund der Gesetze Verordnungen zu erlassen. Diese Principien, diese Bestimmungen müsscu auch bezüglich der Staatb-grundgesetzc, für deren Durchführung die Minister nach Artikel XII des Staatsgrundgesetzes über die Regierungsgewalt verantwortlich sind, maßgebend sein. Wenn nun die Minister des Innern und der Justiz auf Grund des Artikels XIX des Staatsgruudgesetzez über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger eine Verordnung erlassen haben, wodurch diesen Rechten der freie Gebranch gesichert und lediglich den Behörden in Erinnerung gebracht wird, bei ihren Amtshanb-lnngen die den Parteien gesetzlich zustehenden Rechte inbetreff des Gebrauches der Sprache zu achten und sich demgemäß zu benehmen, fo haben sich die Minister hiebei innerhalb der Grenzen ihres Verordnungsrechtes uud ihrer Pflicht bewegt; sie erwarteu daher von den Behörden uugeachtct der an dieselben in öffentlichen Blättern ergangenen Auffordernng zum Ungehorsam die geuaue Beobachtung dieser Verordnung und sehen auch einer allfälligen Iudicatur des Reichsgerichtes mit Beruhigung entgegen. ..Anch durch die Wahl des Ausdruckes ..Landessprache" hat sich die Verordnung mit den Bestimmungen des tz 13 der allgemeinen Gerichtsordnung und des Artikels XIX nicht in Widerspruch geseht. Denn abgesehen davon, dass die Ausdrücke: „landes« übliche Sprache" und „Landessprache" im Artikel XIX selbst alternativ gebraucht werden, kann es doch keinem Zweifel unterliegen. dafs im Lande Böhmen und im Lande Mähren - den Begriff „Land" in seiner staatsrechtlichen Bedeutung genommen — die deutsche und die böhmische Sprache die landesüblichen und die Landessprachen sind. Eine Auffassuug des Ausdruckes „landesüblich", wobei „Laud" nicht in seiner staatsrechtlichen Bedeutung, sondern nach andern, willkürlichen Oebiets-Abgrenzungen zugrunde gelegt würde, müsste zu sehr gefährlichen Consequenzen inbetreff des Gebrauches der Sprache bei den Behörden führen und jedenfalls die Einschränkung, welche die Herren Interpellanten inbelreff des Gebrauches der czechischen Sprache in dem geschlossenen deutschen Sprachgebiete Böhmens zu beabsichtigen scheinen, in gleichem Maße den Gebrauch der deutschen Sprache vor den Behörden des geschlossenen czechischen Sprachgebietes bedrohen. „Ich komme nunmehr zur Beautwortung der zweiten Frage: Die Regierung hat sich zur Erlassung der Verordnung veranlasst gesehen, damit die über den Verkehr der politischen und Justizbehörden mit deu Parteieu bestehenden vereinzelten Normen in eine übersichtliche und einheitliche Verordnung zu-sammcngefasst werden, und damit hiedurch diese Angelegenheit in einer Weise zum Abschlüsse gebracht werde, welche einerseits den berechtigten Ansprüchen der Bevölkerung genüge leistet, andererseits weitergehende, mit den Zwecken und Aufgaben der Administration und Iustizpflege nicht mehr vereinbarliche Anforderungen beseitigt, welche die durch diese Verordnung nicht berührte Amts- und Eorrespondenz-Sprache gefährden könnten. — Hiebei hat die Regierung keine Veranlassung gehabt, sich von demjenigen, was bisher schon bei allen Gerichten in Böhmen und Mähren rechtlich in Geltung war und praktisch geübt wurde, iu wesentlichen Punkten zu entfernen. — Henn das Recht der beiden in diesen Ländern wohnenden Volksstämme. in ihrer Landessprache vor den Gerichten Recht zu suchen und zu finden, ist längst auch vor der Wirksamkeit des Artikels XIX anerkannt gewesen. Schon im Jahre 1803 hat die damalige oberste Iustizstelle in Auslegung des H 13 der allgemeinen Gerichtsordnung erklärt, dass jedem Kläger freistehe, seine Klage in der landesüblichen deutschen oder oöh» mischen Sprache anzubriugen, und durch eine Reche die einzelnen Gebiete der Rechtspflege betreffender Verordnungen ist angeordnet worden, dass bn allen Gerichten Böhmens Eingaben in beiden Landessprachen anzunehmen und in der Sprache der Eingabe zu erledigen, dllssp»ololollarische Erklärungen in der Sprache, in welcher sie abgegeben werden, aufgenommen, Strafverhandlungen in der Sprache des Angeklagten zu pflegen, in diese, Sprache die Erkenntnisse auszufer-tigen und zu verkünden, arundbüchcrliche Eintragungen in der Sprache des Tabularbescheides vorzunehmen smo. 870 „Nach diesen Normen ist bei allen Gerichten und Staatsanwaltschaften, auch in dem geschlossenen deutschen Sprachgebiete Böhmens, vorgegangen worden. Wenn daher, wie die Herren Interpellanten anführen, in der Bevölkerung des deutschen Sprachgebietes in Böhmen eine Beunruhigung entstanden ist, so ist dieselbe ungegründet; denn es wird nach wie vor das Maß deS Gebrauches der böhmischen Sprache bei den Behörden dieses Gebietes nur davon abhängen, inwiefern sich die Parteien dieser Sprache vor den Behörden bedienen, und soweit dieses Maß bis jetzt ein ge-ringes war, ist kein Grund da. anzunehmen, dass es nunmehr ein größeres sein werde. Sonne sich aber die Regierung verpflichtet gehalten hat. den Parteien die Ausübung der ihnen durch das Staatsgrundgesetz gewährten Rechte inbetreff des Gebrauches der Sprache zu sichern, so hat sie sich auch gegenwärtig gehalten, dass außer den Interessen der Förderung der Sprache auch die Interessen der Administration und Iustizpflege zu wahren sind, dass dort, wo diese beiden Interessen in Collision kommen, die ersteren den letztereu als den höheren untergeordnet werden müssen, und dass unter keiner Bedingung die Verwaltung und die Iustizpflege zur Dienerin nationaler Aspirationen und der Bestrebungen nach Sprachenentwicklung gemacht werden dürfen." Minister des Innern, Graf Taaffe, erklärt in Beantwortung einer Interpellation des Abg. Dr. Ruß, dass die Regierung die Absicht habe, ein Gesetz zum Schutze der Curorte einzubringen. Die Budgetdebatte wird fortgesetzt beim Titel 4, „Organe für Landescultur". Abg. Bärnfeind verlangt in einer Resolution Erleichterungen gegen die Härten der forstgesetzlicheu Bestimmungen. Minister Graf Falkenhayn erklärt, dass er in der nächsten Session jene Aenderungen des Forstgesetzes, welche wünschenswert erscheinen, einbringen werde. Titel 4 wird angenommen. Zu .Forst« und Montanwesen" beantragt Abg. For egger eine Resolution, betreffend die Completierung des bergamt« lichen Beamtenpersonales. Abg. Mauth n er polemisiert gegen die gestrige Rede des Ackerbauministers, insbesondere gegen dessen Anschauungen über den Einfluss der Landwirtschaft auf die Industrie und gegen dessen Bemerkung, dass man es in Oesterreich nie unternehmen könne, eine große Industrie zu schaffen. Solche Worte müssen einen entmuthigenden Eindruck auf die Bevölkerung üben. Ackerbauminister Graf Falkenhayn erwidert, er habe niemals die Wichtigkeit der Industrie ver« kannt und nur gesagt, dass Oesterreich ein Agricultur-staat ist und immer bleiben wird. Der Minister weist einige persönliche Ausfälle des Vorredners zurück. Die Abgeordneten Foregger und Klun besprechen die Verhältnisse der Hüttenverwaltung in Cilli und der Bergdirection in Idria. Letzterer beantragt eine Resolution, dahin gehend, die Regierung möge die Ersatzansprüche der Gemeinde Idria für die Verluste am Viehstande, welche sie durch die Quecksilberdämpfe der ärarischen Montanwerke erlitten, prüfen. Die Bedeckung des Ackerbauministeriums wird eingestellt. Es folgt die Berathung des Capitels „Justiz. Ministerium". Abg. Dr. Promber glaubt, dass die Kosten der Centralleitung herabgemindert werden könnten, umso-mehr, da im Justizministerium gegenwärtig gar keine Reformarbeiten auf dem Gebiete der Justiz unternom-men werden. Der Erlass über die Sprachenverordnung sei für Mähren überflüssig und ein Mißtrauensvotum gegen den Tact der dortigen richterlichen Beamten, die in jedem Falle es verstünden, ob deutsch ob slavisch zu verhandeln wäre. Redner bespricht die Justizverwaltung in den Kronländern, bei welcher gleichfalls ge» spart werden könne, ferner die Verhältnisse der Sträflinge und die Anlegung der neuen Grundbücher. Abg. Dr. Iaques bespricht die Beantwortung der Interpellation betreffs der Sprachcnverordnuug und sagt, dass die Auslegung des Artikels 19 des Staatsgrundgesetzes durch den Iustizminister eine unrichtige, dem Sinne und der Tendenz des Gesetzes nicht entsprechende sei. Wenn der Iustizminister sage, er sehe ruhig der Indicatur des Reichsgerichtes entgegen, so können die Interpellanten das Gleiche sagen, indem sie hoffen, dass das Reichsgericht die Grenzen zwischen Verordnungsgewalt und legislativer Gewalt einzuhalten wissen wird. Redner erklärt als das Ziel der Verfassungspartei die Reform des Strafgesetzes, der Civil- und Strafprocessordnung, der Militär- und Polizei-Strafgesetzgebung und tritt den Decentralisations-bestrebungen auf dem Gebiete der Justiz entgegen. Specialreferent Dr. Lienbacher wendet sich gegen die Ausführungen des Abg. Iaques inbetreff der Sprachenverordnung. Derselbe sei den Beweis schuldig geblieben, dass diese Verordnung mit den Staatsgrundgesetzen in Widerspruch steht. Die Angehörigen jeder Nationalität müssen die Beruhigung haben, dass sie vor Gericht ihre Sache in ihrer Sprache vertreten können. (Bravo rechts.) Würden^ wir Deutschen (Heiterkeit links) uns nicht verletzt fühlen, wenn wir nicht überall in unferer Sprache unser Recht finden könnten? (Rufe links: Galizien!) Jetzt ist nur von der Sprachenverordnung für Böhmen die Rede. Man hofft, die Beamten werden durch die Verordnung getroffen. Allerdings, es ist aber Aufgabe jedes Beamten, sich alle die Kenntnisse anzueignen, die zur Ausübung seines Berufes in einem Lande nothwendig sind (Beifall rechts), denn die Beamten sind des Volkes wegen da (Lebhafter Beifall rechts), die deutsche Sprache sei genügend geschützt durch das praktische Bedürfnis. Redner bespricht dann die Reform des Strafgefetzes und der Civilprocefsordnung. Titel „Centralleitung" wird angenommen; desgleichen werden die Titel „Neubauten" und „Justizverwaltung in den Kronländern" mit einigen beantragten Resolutionen und der Bedeckung nach den Anträgen des Ausschusses angenommen. Damit ist der Theilooranschlag des Justizministeriums erledigt. — Nächste Sitzung morgen 12 Uhr mittags. Vorgänge in Frankreich. In einer an die Pariser Blätter gerichteten Zuschrift fordert Herr Paul de Iouvencel, ein Name, der in der liberalen Partei einen guten Klang hat, zur Gründung einer großen Schütz enge fellschaft und zur Errichtung eines Schießstandcs in Paris auf. Nachdem er auf das Vorbild der deutschen Schützenvereine hingewiesen, fährt Herr von Iouvencel fort: „Gegen eine plötzliche Invasion gibt es keinen besseren Schutz, als eine allgemein verbreitete Ausbildung im Schießen, vermöge oeren jeder Franzose das Landesgebiet und die nationale Unabhängigkeit, sei es in den Reihen der Armee oder als Parteigänger, Fuß um Fuß vertheidigen könnte. Viele Städte Frankreichs, und sogar ganz kleine, haben diese Nothwendigkeit erkannt und Schützengesellschaften gegründet; Paris hat aber in diefer Richtung noch gar nichts gethan. Zehn Jahre nach der Belagerung ist es eben so seltsam als betrübend, dass man die Pariser erst anffordern muss, sich mit der Landesvertheidigung im Hinblicke auf Eventualitäten zu beschäftigen. Frankreich besitzt in Menge die vorzüglichsten Gewehre, seine Arsenale sind von Schießvorräthen voll, wenn es aber morgen ohne Ausbildung im Schießen in die Lage käme, eine Nation zu bekämpfen, welche in dieser Kunst sehr geübt ist und ein ebenso gutes Gewehr besitzt, was würde dann wohl die Folge sein? Unsere Schützengesellschaft wird also den Namen annehmen, welcher an eine schmerzliche, aber große Zeit erinnert, denn sie lehrt, dass ein Volk, welches entschlossen ist, die Invasion und Eroberung von sich abzuschütteln, dies immer vermag, wenn es nur seine Waffen zu gebrauchen versteht." Es ist wahrscheinlich, sagt der officiöse „National", dass Herr Lepöre schon nächstens das Ministerium des Innern verlassen wird. Dieser Entschluss war bereits vor längerer Zeit im Principe gefasst worden, und man erinnert sich, dass Herr von Freycinet bei der Bildung des Cabinets, an dessen Spitze er steht, einen Augenblick von dem ehrenwerten Abgeordneten der Ionne absah. Nachdem nun die Minister in dein letzten Conseil beschlossen haben, dass Herr Lcp^re, obgleich er das Amt des Cultusministers bekleidet, heute nicht die Interpellation Lamy zu beantworten haben solle, hat der Minister dem Herrn von Freycinet zu verstehen gegeben, dass er geneigt fei, seine Entlassung einzureichen. In diesem Falle würde der Conseilspräsident, wie wir glauben, das Ministerium des Innern einem Mitgliede der (eigentlichen) republikanischen Linken anbieten, da der Antheil der republikanischen Union an dem Cabinet auch ohnehin bedeutend genug ist und in keinem Verhältnisse zu der numerischen Stärke dieser Gruppe steht. Aus Anlass der letzten von der französischen Negierung vollzogenen Ernennungen ihrer diplomatischen Vertreter im Auslande schreibt man der „Allgemeinen Zeitung" aus Paris: „Man muss gestehen, dass Herr de Freycinct bei seinen letzten diplomatischen Ernennungen eine höchst glückliche Hand bekundet hat, oder wenn, wie man versichert, er hiebei directen Inspirationen Gambcttas folgte, fo muss man sagen, dass diese Inspirationen gute waren. Die Entsendung des Grafen DuclMel nach Wien, John Lemoinnes nach Brüssel und Leon Says nach London, lauter Männer von hohem persönlichem Werte, wie von anerkannt gemäßigt politischen Anschauungen, ist ein unverkennbares Zeichen, dass der heutigen Negieruug der Republik daran liegt, dem Auslande deutliche Beweise des ruhigen und friedlichen Charakters ihrer Politik zu geben. Jene Ernennungen bekräftigen in einer bezeichnenden Weise die in dem jüngsten Rundschreiben Freycinets entwickelten Grundzüge und Ziele der auswärtigen Politik Frankreichs. Herr de Freycinet hat von allen Regierungen eben so anerkennende als warme Glückwünsche anlässlich seines Circulars empfangen, und namentlich die deutsche Regierung hat nicht ermangelt, dem französischen Minister des Auswärtigen ihre volle Zustimmung zu den im gedachten Rundschreiben enthaltenen Auffassungen der schwebenden europäischen Fragen anssprechen zu lassen, sowie die Bereitwilligkeit eines gemeinschaftlichen, unter» stützenden Zusammengehens zur Durchführung derselben ln dem von Herrn de Freycinet dargelegten Sinne." -—------------------ Gladstones erste Ministerrede. Die königliche Akademie der Künste in Lon °« gab am Samstag in Lurlington-House das ° ^ öffnung der herkömmliche Bankett unter dem Vorsitze »h"» H > denten Sir Frederick Leighton. Dem Feste ^ der Prinz von Wales, der Herzog von AM^H die Botschafter Deutschlands und Oesterreichs, ^ Teck. Prinz Eduard von Sachsen-Weimar, w"' H> chen, der niederländische Gesandte, die neuen ^' Minister, viele Mitglieder des ehemaligen Tory"» die Erzbischöfe von Canterbury und York. y^ " „ tärs. Parlamentsmitglieder und die Ente ver " ^ Literatur und Wissenschaft an. Nach Erledl« üblichen loyalen Toaste wurde die Gesundheit,.^" Majestät Minister" ausgebracht. Mr. Glaoji ,^ der mit stürmischen Zurufen empfangen wuroe, v die Dankrede. Er fagte nnter anderem: ^ .„< „Ihrer Majestät Minister haben "diesem "^ blicke wenig Gutes von lhren Freunden uuu ^ Schlimmes von ihren Gegner zu erwarten. /^ ^« gister ihrer Thaten ist derzeit noch ein nnbeM" Vlatt. Sie befinden sich noch in der Kindt)". " hoffe zuversichtlich, dass es eine gesunde K'NM^ wenigstens ist mir, d» r ich während der lehten ^ gewissermaßen mit dessen Wartung betraut gewe,^^ kein Symptom jener ittantheiten aufgestoßen, ,^ der Unschuld oder Schönheit der Kindheit gei^,,^ zu werden pflegen. Allein, wenn ich mich damn ^ jenes Kindleins gewartet zu haben, so we>K w) H dass mit Fug und Recht mir der Einwand 8^ werden kann, dass trotz meiner langjähngen .^ rung mein Lob dennoch nicht als ein in jeder >v ^ genügendes betrachtet werden kann; ich "^ ^ ^ daher, diese erste Gelegenheit, da es »m 0ln^ Vertrauen Ihrer Majestät vergönnt ist, lu^Mllilg zu meinen Landsleuten zu sprechen, zu der ^ ^ zu benutzen, dass, wenn ich irgend hoffen v"!^,, die mir übertragenen schweren Pflichten ^?'.Ml auch noch fo geringen Einsatz körperlicher UN? 9 ^h Kräfte zur Verfügung zn haben, ich dies eNW ^ allein der fünfjährigen verhältnismäßigen °Ngpfe< danken habe, welche ich mir infolge der ^^e, rung der beiden hervorragenden Freunde g^mien ^ die mir zur Rechten und LintVn (Carl GranM"'^ Lord Hartington) sitzen, die in der Hitze des " >e allein gestanden und nach Beschluss .desse^" ^„ Ehren an mich abgetreten haben, die sie mit Necht für sich selbst beanspruchen konnten." ,, „„d Der nächste Toast galt der ..WisstnM B Literatur", in dessen Beantwortung sich ^"Hlle Paget und der amerikanische Humorist Vw " theilten. Hagesneuigkeiten. Erster allgemeiner Beamtenverein der "! reichisch-nngarilchen Monarchie. Dieser Verein hält am 14. Mai d. I- /"H i» Saale der kaiserlichen Akademie der WissenM' <,b Wien seine 15. ordentliche GeneralversaM""" ^^t und versendet bereits jetzt den RechenM,! ,^. sammt Bilanzen für das abgelaufene Ge^Wgste In dem Berichte wird dieses Jahr als das 9" l^> seit dem Bestehen des Vereins bezeichnet "''^ fill getheilt, dass der Verwaltungsrath den H'"^ ^,, die Darlehen an die Consortien sowie l" ^t h^ lehen auf Polizen um je ein Procent hera^'H iü und dass diese Ermäßigung seit 1. 3"."'"^ h des Rechnung gebracht wird. Der allgemeine 6 ^igeK Vereins, dessen Zinsen ausschließlich ge"^M und humanitären Zwecken gewidmet sind, ^^^ ^^ von 242,008 fl., der Unterrichtsfond die V^de» 25.313 fl. erreicht. Im aus den Zinsen des ersteren 322 Unterstnv" " del Gesammtbctrage von 4418 fl. und aus del'^' 'M> letzteren 53 Ünlerrichtsbeiträge mit I^"^^H b"' Der einen Bestandtheil des allgemeinen A", B dende Sftecialfond zur Erbauung von "^ MdE', Waisenhäusern, deren je eines in Wien uno ^ ^< bereits besteht, erreichte die Höhe von 1^ M>)lw abgelaufenen Jahre hat der Verein m " . s^ M Begünstigungen für bedürftige Beamte "' .^„gM in Fortfetzung seiner Bestrebungen "^n ^B einer Dienstespragmatik für die k. k. A" ^-d»^'' eine neuerliche Petition bei dem hohen n^ Hanse eingebracht. ^ üb^.„ Sehr günstig gestalteten sich auch " ^,„a Gebarungsergebnisje. Der Verem z"A. iw lev ., 100 Local- und Eonsortialausschüsse "'" y" ,,. <5'^ Jahre alleiu 3060 Mitglieder neu aufgenom' ^ ^ namhaften weiteren Aufschwung hatte w^ „ ,„«, bensversicherungs.Abtheiluna. genommen. ^: ^ lich von Ende 1878 bis Ende l879 gesMg ^ in Kraft stehenden Versicherungsvertrag ^„„le" auf 32,418 Stück, die 28.659,000 auf 30.700,000 fl., t" ""s'") ^ ""'' >^^l)t ans zur Anlage von Pupillen, 1 ^ «eelgilktcn Wertpapieren im Curswerte von bau?/.'. . ^' leaner ans sieben schuldenfreien Zins- 2 ^" '^^^" fl" alls Darlehen an die Veleins-Wie m!l' ^""" "us Polizen, zu Dienstescautionen. anm.. Wertpapiere uild auf Realitäten von zn-l "' l-N0.000fl., endlich in verschiedenen an-en!...» "'' Die Lebcnsversicherungs . Ablheilnng )^,.pw 187!) einen Gebarnngsüberschuss von qnvis ^' """"" ^''''49 si. als besondere Curs-Cnr^ ^/^' ^'^' Vorsorge für etwa später eintretende ii!^? '^. lll Rechnung gestellt wurden, während Nm« !! ^'""«-'»dung des Restes von 74.260 fl. der wl'. .'"gsrath seine Anträge in der nächsten General- ^'''M llug Men wird. >ont>, s" ^^"' vorstehenden Datel, sind noch zwei ),,», s' ur den Verein gewiss sehr günstige Momente ^'""tleren. nämlich erstens, dass trotz der Zunahme M ""nchenmgsneschäfte und des llm ein Jahr höheren M , """rldung gelangten. nnd zweitens, dass das ^,?^"hältnis der Verwaltungstostcn — wie eine hr»/".H"lschaftsberichte bcigegebcne vergleichende Ta-^gt, von Jahr zu Jahr im Sinken begriffen ist. Datei -s ^lchenschaflsbericht ist reich an statistischen den?, /- ^^^ Zweige der Vereinswirksamkcit, von üch w !' "°ch gnnz besonders die Thätigkeit der Spar-h^»,, ^")ussconsoltien des Veamtenvereincs hervor-^" wuchten, weil sie der Beachtnllg aller, welche Iw, ^wirtschaftliche Angelegenheiten interessieren, im l>ttein z ?^ "'"^ ^t. "uler der Aegide des Aeamtcn-sta,/ l^'d auf Basis einheitlicher Principien ent-co> ./'.' ""^ ^stehen derzeit 70 Spar- und Vorschuss-W l l?' sämmtlich als registrierte Genossenschaften lins ii'^^nlter Haftung — wovon auf Oesterreich bi, dnisl^'V" ^'^ mlfallen. Alle silld unter den beschei-fiiünl^ ""^iltuisscn ins Leben getreten, znmcist an-^,s« 5) nnt 20 bis 30 Mitgliedern und wenig Gulden ?9 ? Sucher Geschäftscinlageu, und heute zählen diese G^usurtien 2l,703 Theilhaber und 3.470.300 fl. s^Meinlageu, welche zuzüglich der von den Con-w.(I.aufgenommenen Darlehen und Spareinlagen tN ^'"^ si- und der Reservcfonde per 147.000 fl. ^«/'Zentliche Betriebskapital bilden. Das letztere be-»v,i?! "^" zusamincn 4.578.900 fl. Im Jahre 1879 betr. "" ganzen 14,05)3 Vorschüsse im Gesammt-4 4?boit 3.087,000 fl. theilt, nud Ware» Ende 1879 haste n ^ Torschüsse zur successiven Rückzahlung aus- „^.^.(Preisausschreibung.) Das Unterrichtsbeste l"'" erneuert die Preisausschreibung für die den i!tt "lsche Darstellung des in Oesterreich gelten« frühe^A^" Nechtes, da keine der infolge der ülz'ft^-^ü^chreibuug eingegangenen Coucurrenzarbeiten '" dem U ^'^ ^kannt worden ist. Der Preis besteht zur Ei«s ^"ll^ b°" 2000 fl., und der letzte Termin cchgefas^ s "N der Arbeit, die iu deutscher Sprache Arbeit n "" "'"ls. ist der 31. Januar 1882. Die lichee vie auch"? umfassen und als Lehr« und Handbuch, -? /? Leitfaden für Vorlesungen verwendbar sein. Eo„ Kleine Ausgaben für den Berliner ^^liner ?c ^''^ Specification der aus Anlass des ^tschen w.'U"sseö erwachseneu Ausgaben ist dem ^rri„ ^^^ge zuacgaugru. Danach sind unter ^"gMs - "^°l)t worden: Für die Herrichtung der ^.44<> 3?"'!^' '«clusiue der erforderlichen Decorationen, "lib „,^ "' Reisekosten und Diäten eines CmnmissärK ^iftlom.s ^ 5'" Hilfsleistung einberufener jüi'gerer l'ir K """ 5010 Mark; für Drucksachen 19,804 Mark; ^chreil,,, ""d ^ichnungen 1857 Mark; für Bücher, ^"orar k ""en ""^ Buchbinderarbeiten 3827 Mark; !""bei, <>s.?^ Kalligraphen für fcchs Natification3-Ur-°'e ^,,s^ M"rk; an einen Traiteur (Borchardt) für .""grrs lz i "U ""' 20 Bnffets für die Dauer des "lrä/e< IM" Mark. Die ganze Congressrcchuung ?"ssa/5^'^^ eines Auerhahues mit einem ""dors i../^' "N, fr. Pr." schreibt man aus Mau. ^ nie,' ,f"lzburgischcn : ..Am 24. v. M. früh mor->n ^'..,,s'^ ""^ """' Balzplatz, um für einen Gast '"e Et>. ,>/ )" ^" verhören. Nachdem ich bereit» über ^k»"c . ^' etwa 15 Schritt entfernt vom balzenden b> U^ "'' ^^'" Gipfel einer mittelgroßen Fichte f^'chr,, n h"". f„„, ^^, „ngrfähr ein Bussard hcr-M,e ""° bäu.ütc auf drei Meter Entfernung vom hh„ > dem Gipfel einer zweiten Fichte auf. Der !'>>, °tte stch s,f„.t ^^„ h,,, G^^.^ s^^ hi«. ?>'sf >,/. ""9", und schien in dieser Stellung den s'h Beil. c "^ stolz und kampfbereit zu erwarten. ^" bl°s. » ""'^r Minuten, wahrend welcher der >°h». ^ k '"°ppte. stieß wirklich der Raubvogel auf deu ^ lchussf,/^ ""lp""n sich ein interessanter Kampf, dem l'"em 3'1 z''>snh. um nöthigenfalls beide Gegner glisse z„ erlegen. Der Kcnnpf währte bloß! einige Secunden, und zwar blieb der Hahn entschieden Sieger, da er seineu Standort behanptele, während der Geier selbst vom Kampfe abstand, anf einer Lärche uu-mittelbar i» meiner Nähe aufbäumte und von mir geschossen wurde. Der Hahn wnrde zwei Tage nachher von meinem Gaste auf oemselbeu Platze erlegt." Locales. Aus der Handels» und Gewerbekammer sik Kram. (Forts,) 9.) Die Einladungen zu nachfolgenden Ausstellungen: ») in Perngia (Umbrien) vom ,. bis 20.Juli d. I. (Dampfdrefchmaschwen); d) in Frankfurt a. M. vom Mal bis Oktober 1881 (allgemeine deutsche Patent- und Musterschutz.Ansstcllung, verbunden mit e,ner Nelhe von Fachausstellungen); 0) in Teschen vom 5. bis 19. September 1880 (schlesische Gewerbe» nnd Indnstri>, dann land. und forstwirtschaftliche Ausstellung); enzeu zuzusenden. Die Kammer nahn« den Geschäftsbericht zur genehmigenden Kenntnis. lFortsehuna folgt.) — (Loyalitätskundgevung.) Ueber Anregung detz uniformierten Vürgercorps in Gnrlfelb fand daselbst am Abend des 1. Mai zur nachträglichen Feier der Verlobung Sr. k. k. Hoheit des durchlauchtigsten Kroilprinzen Erzherzog Nndolf eine allgemeine Stadt» belenchtung mit mnsiknlischein Zapfenstreiche statt, dem am sulgcndeu Morgen eine Tagreveille nebst feierlichem Gottesdienste in der Gurkfelder Vicariatskirche folgte Zu letzterem rückte die bewaffnete Vürgerwehr in Parade mit Fahne und Musik unter Anschluss der uniformierten freiwilligen Feuerwehr aus. Anßerdem betheili^ten fich daran auch die Beamten- und Lehrerschaft mit der gesannnten Schuljugend, die Gemeindevertretung und ein großer Theil der übrigen Bevülkcrnng, — (Die philharmonifchc Gesellschaft), welche bekanntlich für das am 1. Mai d. I, in Wien enthüllte Berthoven.Dentmal durch Uebersrndung des Erträgnisses eines von ihr veranstalteten Concertes auch ihr Scherflein beigetragen hat, erhielt diefertage vom Festcomitc des Beethlwen«Denlmal3 in Wien eine kllnst- ! lerisch ausgefilhrtc Bronze-Erinnerungsmedaille, eine Photographie des Monumentes, sowie die ans diesem Anlasse erschienene Festschrift des Herrn ProfessorsHanSlil zugeschickt. — (Mai-Ausflug.) Die Laibacher Liedertafel veranstaltet morgen Sonntag einen Ausflug nach Josefs' thal. zn welchem auch die unterstützenden Mitglieder nnd Freunde des Vereins eingeladen sind, Die Theil-nrhiner versammeln sich um l Uhr nachmittags am Ge-treidcplatze nächst der Kasernbrückc. Die Rückfahrt erfolgt abends mit dem gemischten Zuge. — (Vermuthlicher Vatermord.) Der Grundbesitzer Simon Er^en aus Gaberl bei Bischoflack ist am 16. v. M, plötzlich gestorben, als Ursache seines jähen Todes gab man an, dass er beim Abästen eines FichtenbcnlineK von demselben herabgestürzt sei und fich im Falle dnrch eine in der Hand gehaltene Hacke eine tödtliche Verletzung beigebracht habe. Der zur Besichtigung der Leiche berufene Todtenbeschaurr fand an derselben nur eine, seiner Anschauung nach vom Falle herrührende Wunde, infolge dessen die Leiche zwei Tage später anch anstandslos beerdigt wurde. Eine Gendarmerie-patrouille indes, die den Verunglückten gleichfalls besichtigt und hiebei an dem Leichnam zwei Verletzungen wahrgenommen hatte, schöpfte infolge dessen Verdacht nud beschloss, den Fall im stillen weiter zu verfolgen. Die von ihr gepflogenen Erhebungen förderten auch in der That bald mehrere Inzichten zutage, dass der Verunglückte keines natürliche» Tode3 gestorben sei, und zwar lenkte sich der Verdacht einer möglicherweise verübten verbrecherischen That auf den eigenen Sohn Josef des Verstorbenen. Auf Grund dessen ordnete die Lai« bachcr Staatsanwaltschaft die Exhuinierung des Leichnams an. Dieselbe wurde am 2(i. v. M. vorgenommen uud ergab bei der gerichtsärztlichen Obductimi der Leiche die Gewissheit, dass Simon Erzen nicht durch den vorgeschützten Sturz vom Vaume, soudern in gewaltsamer Weise um sein Leben gekommen sei. Der hicdurch des Vatcrmordes verdächtig erscheinende Sühn wurde hierauf in Haft genommen und die gerichtliche Untersuchung gegen ihn eingeleitet. — (Einbruchsdiebstahl.) In das Gewölbe des Handelsmannes Josef Nudman in Munlendorf bei Gnrtfeld wurde kürzlich bei Nacht eingebrochen und hie-bei eine große Partie verfchiedenartiger Waren, zumeist in Tuch-, Mode und Leinenswfsen, fertigen Männer-llcidern. Regenschirmen u. dgl. bestehend, sowie die in der Geldlade verwahrte Tageslosung gestohlen. Der Oesammtwert der enttragenen Gegenstände brläust sich aus mehr als 400 sl, Der Verdacht, diesen lecken Ein-bruchsdicbslahl, zu dessen Ausführung offenbar mehrere Leute erforderlich waren, verübt zn haben, ruht auf einer aus sechs Männern und einem Weibe bestehenden Zigeuncrbande, die sich zu jener Ieit in der dortigen Gegend herumtrieb und nach der That wahrscheinlich sogleich über die kroatische Grenze geflüchtet hadcn dürfte. — (Gemeinde wähl) Bei der Wahl des Vor. standeS der Gemeinde Thal im Bezirke Tscheruembl wurden Michael Schneller aus Thal zum Gemeinde-vurstcher, dann Peter Kode aus Gereut zum ersten und Peter Maierle zum zweiten Grmeinderathe gewählt, - (Das Erdbeben jähr 1879.) Im Jahre 1879 waren Kärutcn und Krain die erdbebeureich« sten Länder in Europa. Am Morgen des 11. Jänner erfolgte daselbst das erste Erdbeben, das sich durch das aanzc Lavantth.il erstreckte «»b noch weit darüber hin-ausreichte, nach Westen z. B. bis Villach. In Klagen« surt spürte man drei sehr heftige Stöße und mizähline wellenförmige Elschntlerungen. Am 2. Februar wiederholte es sich »nd war am stärksten in 5k rain, dreiste sich aber anch über Theile von Kärnten. Steiermarl und Küstenland aus. Ein drittes hoftigeS Erdbeben trat am 8)2 «. Mai um 8 Uhr morgens am südlichen AbHange des Stou an der Grenze zwischen Kärnten und Krain auf; das begleitende Getöse glich dem Sprengen einer Mine. Am I. Oktober war wieder Klagenfurt der Hauptsih eines ausgedehnten Erdbebens, und außerdem traten noch Erdbeben von geringerer Bedeutung am 4. und 30. Iän« ner, am 11., 14. und 16. Februar, 8. April, 22. Juni, 23. September, 11. November und 22. Dezember in die« fen Ländern auf. Nächst Kärnten und Krain hatte das nordwestliche, seit 28. September 1873 häufig beunruhigte Rheinland, Aachen. Kvln u. f. w., und der Schwarzwald eine Reihe Erdstöße zu verzeichnen, das ganze deutsche Reich überhaupt 13 Erdbeben-Tage. Außer Europa erschütterte am 22. März ein mehrere Stunden anhaltendes Erdbeben das nördliche Persien und zerstörte viele Dörfer und Menschenleben, bis zum 2. April etwa neunhundert Personen. Ein anderes sehr starkes Erdbeben ereignete sich am 17. Mai in Mexico und wurde von Veracruz bis in die Stadt Mexico gefühlt. Die Städte Cordoba und Orizaba erlitten bedeutende Zerstörungen. Große Erdbeben begannen am 29sten Juni in China und erstreckten sich über etwa 30 Districte, wobei sich an vielen Orten der Boden öffnete und hohe Wasserstrahlen in die Luft emporstiegen, wodurch viele Hunderte von Menschen ihr Leben verloren. Solche Riesenspringbrunnen kamen auch in Europa anfangs Mai in Nessarabien und vom 10. bis 18. Oktober auf der Donau-Insel Vabacay in der unteren Donau vor, wobei das Wasser mit Kanonenschuss ähnlichem Donner aus der Erde hervordrang. Ein großer Erdbebenbezirk, dessen Hauptlinie sich vom Genfer See über Basel erstreckte, umfasste die westliche Schweiz, das östliche Frankreich und das südwestliche Deutschland. Die erdbebenreichsten Tage des Jahres 1879 waren mit je drei verschiedenen Erdbeben der 14. Februar (Brusio in Graubündten, Laibach, Arco in Tirol) und der 2. Juli (Athen. China, Berg bei Greifenburg). Obwohl der Vesuv nie vollkommen ruhig war und von Zeit zu Zeit Explosionen mit Lava« erguss erfolgten, deren Glut bis nach Neapel leuchtete, ereigneten sich 1879 doch nur drei größere vulkanische Ausbrüche, von denen der merkwürdigste der mit der Entstehung eines neuen Vulkans im See Ilopango im Staate San Salvador in Neu,, anbelangt, so zeigt der Metallschah eine Zunahme um <" , ^, das Devisen«Portefeuille vermehrte sich um !04>>° , »^ Escompte nahm um 11.348.348 fl.. der Lombard um <-."'^ fl. zu. Der Ttaatsnotenvorrath zeigt ein Plus von > Die Notenrcserve ist anf 48 8 Millionen gchimen^^—- Angekommene Fremde. Am 7. Mai. ^l> Hotel Ttadt Wien. Henrgan, Schnccberg. - Ru^, Ksm,^ Vonchiarctt, Doctomnd. Fiumc. — Iakovitz. M^. M,, Hotel Elephant. Srebotuil. Kfm.. Trieft. — Schwcn' zzl, Wien. - v. Allstcrn. Gutsbes.. Obererlenstcm. 7- " Privat. Dorueg. — Kotarba. Fabrilaut. SwiatnN' ,,„z< Kaiser von Oesterreich. Schorl, t. l, Brzirkssecretär, Mo,. dorf. — NoM, Marbnrg. ^«lian«'"" »aierischer Hof. Ternovec. l. k. Gerichtsadjunc. vei!« Svöttl. Kutscher. Innsbruck. — Nupcl, Stermica, Mohren. Watista Katharina. Villach. Verstorbene. ^ Den 6. Mai. Josef Drobniö, Nechnungsfeldwebel, Petersstraße Nr. 74, Lungeutubcrculose. Im Civil spitale: . 55 I„ Den 5. Mai. Maria Sinkovec, Inwohner", Magenkrebs. s-^rlieute<' Den 6. Mai. Joses Gnlndner. gewesener Ober''' ^ I„ 71 I.. UHl28lMl« »Ulül!3. - Josef Paultt. IuwolMl, ^z. Marasmus. — Francisca Kolenc, Inwohnerin, 4? ^ dyslrasic. . .^ 3"' Den 7. Mai. Juliana Porenta, Arbcitcrstochlc. ^. Diphthcritis. — Barthelmä Alvin. Inwohner. 60 ^., tuberculosc. Vteteorölogische Z n ZZ° ZI ° «z ^ "" ?U.Mg 729 20 4.I56"Ö. schwach heiter 0^ 7. 2 .. N. 727 00 ^19» SW. schwach bewöl" M» 0 . Ab, 72« «0 4-14-0 SW. schwachiheilwhelt" .^^ Morgens und vormittags ziemlich heiter, ""^r, ^ schwarze Wolkenzüge aus SO. nach NO., feriler M> ^ del ringer Regen. Wetterleuchten in NO. Das Tage»» Wärme -j- 15 5". um 3 1" über dem Normale. ^^-^-^ »«antwortlicber Redacteur: Ott 0 ma Für die vielfachen Beweise inniger V^idens während der Krankheit und infolge des Hm»^ meiner Gattin. Fran sage ich hiemit den herzlichsten Dank allenFle , den. Bekannten. Standesgenossen, allen ^n»' ^ Personen und überhaupt allen, welche am «- ' ^ der Verewigten in so ehrender Weise i"/ ' i^e Ruhestätte das Geleite gegeben haben. Insbe!"' ^f danke ich für die vielen schönen Kranzspenocn ^ den Sarg, den Herren <^v». sl,vl.z!VH/». dadurch m erster Llme Speculations-, thcilwclse aber auch Nnlagepapiere affiliert. Gllb Wo« Papierrente........ 7275 7285 Sllberrente........ 73 50 73 60 Voldrente......... 89-— 8910 Lose. 1854........ 122 50 122 75 . I860........ 13025 130 75 . 1860 (zu 100 fl.) . . . 132 75 133 25 . 1864........ 174- ,7450 Ung. Priimien-Anl..... 112 50 113-- ' Franz.Ioseph. Bahn - - - ' .y? b0 ,.Z.^ Gal. Carl-Ludwig.V., 1. Em. ^^. l^h Oesterr. Nordwest-Bahn - - ^bO A?5 Siebenbürger Bahn . - - ' <77^6 ^.>>l> Staatsbahn 1. «m. . - - ' ^O.^ ,,bl> Südbahn k 3«/....... til-^ U» . ä 5«/«.....' ' Auf deutsche PläK« . - > ' ' H9>0 5«»..»,... °7«^ «°/>"' Napoleonsb'or . s ^ " 70 ' Deutsche Reichs' ^ 5s - ^. » Noten .... b3 » «^ ^ - Tilbergulden . . -^ » -------------',.2M»""""'